11 2 8 IIqieaſpg us 42 gf ish D, 38989 1162 pu zeqnuig Zn ene auch zeuze mum aogz uns zin * Aa 8 oe dea gun inv uebeszea qiva bianpibun gqivg ep! 7 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 4. Anzeigenpreisliſte 4 z. Z. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. * Cages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 40, Jahrgang Samstag, den 2. November 1940 Munitionsſchuppen in die Luft geſprengt Volltreffer in britiſchen Flugzeughallen und Unkerkünften. Transportiſchiff verſenkl. Berlin, 1. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Beſonders ungünſtiges Wetter veranlaßte die Englän⸗ der, ihre Kampfkäligkeit in der Luft geſtern völlig einzu⸗ ſtellen. Die deutſche Luftwaffe hingegen ſetzte ihre Angriffe gegen London und andere kriegswichkige Jiele in Süd⸗, Mittel- und Weſtengland fort. Im Südweſtteil von London waren als Folge von Bombenangriffen auf eine Bahnan⸗ lage und ein größeres Fabrikgebäude Brände zu beobachten. Bei Birmingham und am Südrand von Briſtol ſind wichtige Rüſtungswerke erfolgreich mit Bomben belegt worden. Beim Angriff auf ein Munitionslager weſtlich von London flogen mehrere Munitionsſchuppen in die Luft. Ein Eiſen⸗ bahnzug wurde zum Enigleiſen gebracht. Bei weiteren An⸗ griffen gegen brikiſche Flugplätze konnten Volltreffer in Hallen, Schuppen und Antkerkünften feſtgeſtellt werden. Eine Anzahl am Boden ſtehender Flugzeuge wurde im Tief⸗ angriff mit MG-Jeuer belegt und beſchädigt. In den Ge⸗ wäſſern weſtlich von Irland wurde ein britiſches Trans⸗ portſchiff von etwa 6000 BR durch Bombentreffer ver⸗ ſenkl. An der Südoſtküſle Englands verſprengten Kampf⸗ flieger einen Geleitzug. Sie erzielten mehrere Volltreffer und krafen ein Schiff ſo, daß es mit Schlagſeite liegen blieb. „Bor der norwegiſchen Weſtküſte Hurde ein feindliches Flugzeug vom Muſter Lockhead hudſon im Luftkampf, ein weiteres durch ein Minenſuchbot abgeſchoſſen. Eigene Flug⸗ zeugverluſte ſind nicht enkſtanden.“ Beſonders niederträchtige Greuellüge Sie wollen die Schuld von ſich abwälzen. 5 Die Londoner„Daily Mail“ verhreitet folgende„Mel“ dung“, die in ihrer unglaublichen Dummheit und bös⸗ 7 e 925 e von Gemeinhei⸗ e euel i öhe⸗ e el 9 uelhetze einen gewiſſen Höhe „Die Nazis bombardierten nichtmilitäriſche Ziele in Holland“, ſo lautet dieſes Erzeugnis der Wonne Sudel⸗ küche,„töten Männer, Frauen und Kinder und ſchreiben dann die Zerſtörung und Opfer der RAßf zu, um den Haß der Zivilbevölkerung gegen die Engländer zu nähren.“() Es gehört ſchon die perverſe Phantaſie engliſcher oder jüdiſcher Schreiberlinge dazu, um eine derartig infame Greuellüge auszubrüten und mit entſprechender Dreiſtig⸗ keit in die Welt zu ſetzen. Die Londoner Giftmiſcher kön⸗ nen aber verſichert ſein, daß der Haß, den ſie damit zu den verſuchen, in tauſendfacher Stärke gegen ſie und die ganze verbrecheriſche Plutokratenclique zurückgeſchlagen wird. Das Blut der auf Befehl Churchills gemordeten Frauen und Kinder kann auch durch derartige niederträch⸗ tige Lügenmärchen niemals abgewaſchen werden. 5 * 8 235 engliſche Nachtbomber zerſtört a Kurz vor dem Skark nach Deutſchland. DNB...(PR.) Schon ſeit Tagen ſpürten wir alle, daß etwas Beſonderes in der Luft lag. Aber weder der Tag noch das Angriffsziel war uns bekannt. Alſo flogen wir vorerſt unſere Nachtangriffe gegen London mit einer Regelmäßig⸗ keit, wie ſie die Londoner nun ſchon ſeit beinahe zwei Mo⸗ naten von der deutſchen Luftwaffe gewohnt ſind. Nachmit⸗ tags kam dann endlich der erwartete Startbefehl. Die Män⸗ ner unſerer Staffel blickten ſich verſtändnisvoll an. Angriff auf einen engliſchen Nachtflughafen. Angriff auf ſtartbe⸗ keite engliſche Maſchinen, die noch in der gleichen Nacht ihre Ueberfälle auf das Ruhrgebiet oder die Reichshaupt⸗ ſtadt vollführen ſollten.. Die erſte Kette unſerer Staffel ſtartete. Die übrigen Ketten folgten in kurzen Abſtänden. Jede Kette hatte ihr Ziel, ihr eigenes Ziel, ihren Feindflughafen, den ſie zer⸗ ſtören ſoll. Im Fluge geht es über den Kanal. Die Sonne ſpiegelt ſich in den Wellen. Da tauchen links und rechts vor⸗ aus zwei dunkte Punkte auf. Engliſche Vorpoſtenboote. Weiter gehts auf die engliſche Küſte zu. Ehe ſie die Küſten⸗ abwehr benachrichtigen können, haben unſere Maſchinen auch ſchon die feindliche Küſte überflogen. Es geht über eng⸗ liſches Land nach B. Zuweilen ſind auf den Straßen Kraft⸗ wagen oder Truppentransporte ſichtbar. Obwohl ſie dies⸗ mal nicht auf dem Programm ſtehen, werden ſie mitge⸗ nommen. Das blitzſchnelle Auftauchen der deutſchen Maſchi⸗ nen hat ſie alle völlig überraſcht, da r nicht denken oder viel zu ſpät hinter den deutſchen Maſchi⸗ nen herſchießen. Kurze Zeit nach dem Ueberfliegen der eng⸗ liſchen Küſte haben unſere Maſchinen das befohlene Ziel ſchon erreicht. Gleich hinter dem Wald nach der Bahnabzwei⸗ gung muß er liegen. Jetzt taucht auch ſchon der Beobach⸗ tungsturm des Flughafens auf. Die erſte Maſchine nimmt ihn unter Feuer. Dann raſt ſie auf die Flugzeughallen und Unterkünfte zu. Bie jetzt ſchießen die Engländer 9 8 nicht. Alſo kamen war völlig überraſchend. Erſt als die Bomben gefallen ſind und eine ſchwarze Rauchwolke den 1 0 un⸗ ſerer Bomben zeigt, beginnen ſie aus allen Kalibern auf uns zu ſchießen. Schließlich waren der Anflug und der Bom⸗ e ja auch nur ein Werk von wenigen Augen- icken. ö ſie an Abwehr gar 0 Inzwiſchen ſind auch die beiden anderen Maſchinen der Kette heran und werfen. Die Flak ſchießt nun von allen Seiten. Zuerſt auf die erſte Maſchine, die inzwiſchen etwas hochgezogen hat, um das Ausmaß der Zerſtörung beſſer zu überblicken. Dann fliegen die roten Bälle der 2“ und 4⸗em⸗ Flak auf die anderen beiden Maſchinen zu. Die drücken noch tiefer, um dem raſenden Feuer zu entgehen. In nied⸗ rigſter Höhe geht es über den Platz hinweg. Die Be⸗ ſatzungen ſpähen nach den ſtartbereiten Maſchinen. Dort hinten ſtehen ſie, getarnt, aber aus ſo geringer Höhe für jeden erkennbar Für Augenblicke heben ſich die Maſchinen etwas vom Boden ab um über die Engländer hinwegzu⸗ kommen und um etwas Spielraum für den Bombenab⸗ wurf zu haben. Dann verſchwinden ſie hinter der nächſten Bodenwelle. Als der Staffelkapitän dann auf einem deutſchen Ein⸗ ſatzhafen an der Kanalküſte die Erfolgsmeldungen entge⸗ gennimmt, werden als Ergebnis dieſer einen Kette 25 ver⸗ nichtete oder ſchwer beſchädigte engliſche Kampfmaſchinen feſtgeſtellt. 25 Nachtbomber, die gerade zum Start gegen Deutſchland aufgefahren waren, die Maſchinen in den Hal⸗ len nicht gerechnet. Japaner verlaſſen London. Wie United Preß aus London meldet, verließ am Don⸗ nerstag das erſte Kantingent von 170 Japanern auf Grund des Räumungsratſchlages aus Tokio die britiſche Haupt⸗ ſtadt. Die Japaner werden in einem engliſchen Hafen an Bord des Dampfers„Fuſhimi Maru“ gehen, der ſie nach Japan zurückbringen wird. Flieger zerſprengt Geleitzug Zerſtörer von acht Bomben getroffen.— Großes Handels- ſchiff in Brand geſetzt. Du Berlin, 1. Nov. Ein deutſches Kampfflugzeug fa heute vormittag einen ſtark geſicherken brikiſchen Ge⸗ eitzug in der Gegend von Greak Barmouth mit beſonderem Erfolg an. 20 Jerſtörer ſowie eine Anzahl U- Boole beglei- teten die Transporkſchiffe, die anſcheinend eine beſonders werkvolle Ladung für England beförderten. Das erſte Ziel des deutſchen Fliegers war ein Zerſtörer. Acht Bomben fielen auf das Deck, das in Kürze vom Paſſer überſpült wurde. Große Splitter flogen durch die Luft. Das Kriegsſchiff blieb liegen und erhielt mehr und mehr Schlag ⸗ ſeite. Dann wurde ein großes Handelsſchiff von acht Bom⸗ ben mitlſchiffs getroffen und in Brand geſetzt. Eine 150 m hohe Jeberſäule war das weithin ſichtbare Zeichen des er⸗ folgreichen Bombenabwurfes. Jwei weitere Handelsſchiffe, ein großes und ein kleineres, erhielten Volltreffer. Auf dem erſteren Schiff wurde einwandfrei ſtarke Splitterwirkung beobachtet. der Reſt des völlig zerſprengten britiſchen Ver ⸗ bandes verſuchte, ſich in Richtung auf die Küſte in Sicher ⸗ heit zu brin der Wetterlage gelungen, überraſchend an den Geleitzug heranzukommen. In kühn ge⸗ führtem Tiefangriff und trotz ſtarken Abwehrfeuers ſämtli⸗ cher Kriegs⸗ und Händelsſchiffe hatte die it Bon des deut⸗ ſchen Kampfflugzeuges Schiff für Schiff mit Bomben belegt. Faſt 30 Treffer am deutſchen Flugzeug waren ein Beweis für die Stärke des feindlichen Abwehrfeuers; jedoch konn⸗ ten dieſe Treffer der Flugfähigkeit der Heinkel 111 keinen Abbruch tun. Trotz großer Geländeſchwierigkeiten Bereits am erſten Tage 79 Dörfer beſetzt. Ein Sonderberichterſtatter der Agenzia Stefani gibt eingehende Schilderungen aus den bereits von den itatieni⸗ ſchen Truppen beſetzten Grenzgebieten der Provinz Janina. Schon der erſte Vorſtoß am Tage der Eröffnung der Ak⸗ tionen gegen Griechenland brachte die Italiener, wie jetzt nachträglich bekannt wird, in den Beſitz der Unterpräfek⸗ tur von Filati mit 79 Dörfern und rund 35 000 Einwoh⸗ nern. Gefangengenommene griechiſche Soldaten erzählen noch mit ſichtbarem Grauen in den Geſichtern von den Bombenangriffen der faſchiſtiſchen Luftwaffe auf die von ihnen beſeßt gehaltenen Linien, deren Befeſtigungsanla⸗ gen in kurzer Zeit reſtlos zermalmt wurden. Die bisherige griechiſche Grenzſtation Kakavia iſt ſofort in Borge Tellini umbenannt worden. Wie der Stefani⸗Sonderberichterſtatter weiter mel⸗ det, beſtand die größte Ueberraſchung der ita⸗ lieniſchen Truppen in der Tatſache, daß im Epirus und darüber hinaus keinerlei Straßen vorhanden ſind. Ohne jeden weben gelangten die italieniſchen Solda⸗ ten von dem unter dem en e gut ausgebauten Straßen Albaniens auf die ſchlechten Saumpfade der Pro⸗ vinz Ciamuria, die der chen in Bäche und Kanäle ver⸗ wandelt hatte. Die italieniſ Pioniere haben ſich ſofort daran gemacht, die Brücken wieder inſtandzuſetzen und Straßen zu bauen, auf benen die Hauptmacht der motoriſter⸗ en Kolonnen vordringen kann. Die Tanks, die die Infan⸗ lerie bei ihrer Aktion ſtetig unterſtützen, verdienen ein beſonderes Lob wegen ihrer unaufhörlichen Tätigkeit trotz 1 75 durch den Regen verurſachten ungeheuren Gelände⸗ nutzun 0 schwierigkeiten. „ a 5 Dein 5 Flugzeug war es unter geſchickter Aus⸗ ö ö Nr. 259 Seon ande 7 5 1 2 F Knotenpunkt Kalibaki erreicht Der italieniſche Vormarſch in Griechenland. 4 Ro m, 1. Nov. Der italieniſche Wehrmachtsberichk vom Freitag hat folgenden Wortlaut: „Das Haupkauartier der Wehrmacht gibt bekaunk: Die Operationen im Epirus entwickeln ſich planmäßig. Anſere Truppen haben den Straßenknotenpunkt Kalibalf erreicht. Die Wiederherſtellungsarbeiten der vom Feind auf dem Rückzug verurſachten Ankerbrechungen gehen weiter. In Nor dafrika haben unſere moloriſierten Kolon⸗ nen feindliche Kräfte angegriffen und bis über Alameel⸗ Saman(40 km öſtlich von Sidi-el.Barani) hinaus verfolgt. Anſere Luftwaffe hal heftige Angriffe gegen die feindlichen Stellungen unternommen, wobei es mit feindlichen Jägern zu heftigen Kämpfen kam. Sieben feindliche Flugzeuge wurden von unſeren Bombern, weitere 10 von unſeren Jägern abgeſchoſſen. Der Abſchuß von weiteren zwei Flug⸗ zeugen iſt wahrſcheinlich, Drei eigene Flugzeuge fehlen. Die feindliche Luftwaffe hal die Flugplätze der Marmarica an⸗ gegriffen, was einen Token und drei Verwundete, ſowie leichte Materialſchäden zur Folge hatte. In Oſtafrika verurſachten feindliche Luftangriffe auf Adi Galla leichte Schäden. Drei Eingeborene würden verletzt; ein Angriff auf Agordat blieb ohne Folgen. Die feindliche Luftwaffe hal verſchiedene Bomben, dar⸗ unter eine Brandbombe auf Neapel abgeworfen, die ge⸗ ringe Schäden in Bagnoli, Porkla Capuana und in Pomig⸗ liang d'Aroe anurichteken. Ein Toker und fünf Verwundete ſind zu beklagen.“ n Im britiſchen Stil Die Griechen melden„ſtralegiſche Nückzüge“ „Der italieniſche Vormarſch in Griechenland, den we⸗ der das ſchlechte Wetter, noch die Zerſtörungen des Fein⸗ des aufzuhalten vermögen, geht planmäßig welter“ Dieſe Tatſache, die im knappen Stil des italieniſchen Wehr⸗ machtsberichtes beſſer als viele Worte die Lage charakteri⸗ ſiert, wird am Freitag von den römiſchen Blättern noch dadurch unterſtrichen, daß ſie ihr die von Athen verbreite⸗ ten widerſpruchsvollen und phantaſtiſchen Meldungen ge⸗ genüberſtellen. Dieſe Athener Meldungen, ſo betont„Meſ⸗ Aggero“. zeigten einerſeits die im griechiſchen Lager herr⸗ ſchende Verwirrung an und entſprechen andererſeſts, wenn von„ſtrategiſchen Rückzügen auf die vorher beſtimmten Poſitionen“ die Rede ſei, durchaus dem bekannten briti⸗ ſchen Stil. Der italieniſche Vormarſch erfolge, wie auch aus den Frontberichten hervorgehe, in zwei Richtungen, von Ar⸗ girocaſtro aus gegen Janina und von Koritza aus gegen Florina. Von Janina aus führten die Verkehrswege nach Athen, und von Florina aus führe eine etwa 150 Kilo⸗ meter lange Straße nach Saloniki. Das Blatt unterſtveicht dann in einem der Frontberichte die Tatſache, daß die Griechen bei ihrem Rückzug in Ciamurien die größten Verwüſtungen anrichteten, was allein ſchon beweiſe, daß ihnen an dieſem Gebiet, das ſo lange unter ihrer Gewalt⸗ herrſchaft ſchmachtete, nicht das geringſte gelegen ſei. Griechenland ſteht allein Die erwarteten Komplikationen ſind ausgeblieben. Rom, 1. Nov. Die Aktion Italiens in Griechenland hat keine der Komplikationen gebracht, die England und die engliſchen Intereſſen dienende Regierung Met axas an die Wand. hatten, ſchreibt der diplomatiſche Mitarbei⸗ ter der Agenzia Stefani. Die Operationen bleiben auf grie⸗ chiſches Gebiet beſchränkt, und die Situation im ganzen Donau⸗ und Balkanabſchnitt iſt ruhig. Griechenland kann daher— iſoliert wie es iſt— auf keine Hilfe rechnen. Was England betrifft, ſo hat dieſes einen Aufruf zum Wi⸗ derſtand an Griechenland gerichtet, genau ſo. wie es Po⸗ len, Norwegen und die anderen von ihm in die Katastrophe geſtoßenen Stagten zum Widerſtand aufputſchte. Aber in der tragiſchen Lage, in der ſich England befindet, kann nicht einmal eine e Metaxas ſich Illuſionen über die britiſche Hilfe machen. Selbſt wenn Großbritannien verfügbare Streitkräfte hätte, würde es ſie für die eigene Verteidigung brauchen. Der„Corriere della Sera“ lenkt in einem Artikel die Aufmerkſamkeit auf das politiſche Teſtament Ve⸗ nizelos, der unmittelbar vor ſeinem Tode die Worte niedergeſchrieben habe:„Die Zukunft Griechenlands iſt an die Freundſchaft mit Italien gebunden, jener Macht, die bade beſtimmt iſt. im öſtlichen Mittelmeer die Führung zu ſaben.“ r Rückwirkungen der Lage Englands auf Singapur. Englands verzweifelte Lage übt bemerkenswerte Rück⸗ wirkungen auf Singapur aus, ſtellte ein nach Tokio zurück⸗ ekehrter Japaner in einem Interview mit„Pumiuri chimbun“ feſt. Beſonders bemerkenswert ſei der Verfall der Disziplin und der Moral der britiſchen Soldaten und Matroſen, die in ihrer Freizeit meiſt betrunken ſeien. Zech⸗ rellerei und Schlägerei ſei an der Tagesordnung. Unter zen 400.000 Chineſen Singapurs, die noch bis zum letzten Sommer an nds Stärke und Sieg glaubten, ſei ein großer Umſchwung feſtzuſtellen. Doch die ſcharfe Zenſur ver⸗ hindere, daß der Niedergang Englands bekannt werde. —— Für ein freies En Die italieniſche Preſſe f K Zuſammenkunft des Führers mit dem Duce zu kom⸗ tieren und i auf die Bedeutung des deut iſch e Zündniſſes hinzuweiſen, das Zweckmäßigkei die Florenzer hloſſen am g hinaus“, marſch ſchreibt„Popo em beachtenswerten Arti⸗ kel, in dem es dann dem alten England ſei es niemals gelungen, die Ziele des Krieges zu beſtimmen, den es vom Zaun gebrochen h itſchland und Italien ſeien ſich dagegen der Ziele, kämpfen, der lebenswich⸗ tigen Gründe, um derentwillen ſie ſich verteidigen, und der idealen Motive, für die ſie bis zum totalen Siege zu mar⸗ ſchieren entſchloſſen ſeien, voll bewußt. Es handele ſich nicht darum, England in die Sklaverei zu führen, ſondern Europa für immer aus der Sklaverei zu befreien, die das britiſche Piratentum ihnen aufzuerlegen beabſichtigte. Bei jeder Kriſe habe die beherrſchende Plutokratie der City und Weſt⸗ minſter erklärt, Europa aushungern zu wollen. Die Ge⸗ waltherrſchaft der Korſaren müſſe ein⸗ für allemal nieder⸗ gerungen werden. Für die europäiſche Unabhängigkeit, für die Freiheit, für die Ordnung und für die Zuſammenarbeit in Europa kämpften die Achſenmächte. Ihr Sieg werde das Ende der Unordnung und den Anfang einer neuen Aera im Leben des ruhmreichſten der Kontinente darſtellen. Dieſe Wahrheit werde auch für Griechenland wiederholt. Wenn auch die Griechen behaupteten, daß die Aktion Ita⸗ liens ein Angriff auf die Wiege der älteſten Ziviliſation ſei, die Wahrheit ſei, daß Italien in Griechenland wie im ganzen Mittelmeerraum der Wahrer einer Ziviliſation ſei, die von der britiſchen Gewaltherrſchaft unterdrückt worden ſei. Auch Aegypten habe eine alte Ziviliſation gehabt, aber in Aegypten wie in Griechenland ſeien die Engländer nichts als Eindringlinge. Andererſeits habe die Ziviliſation nichts mit Konterbande, Spionage und Verletzung der internatio⸗ nalen Regeln zu tun. Wer England diene, verrate die eu⸗ ropäiſche Solidarität und könne nur als Feind Europas be⸗ trachtet werden. „Das Norwegen des Balkans.“ Dieſe Worte des erwähnten italieniſchen Blattes ſind hart, aber auch treffend. Man ſollte ſie insbeſondere in Griechenland beherzigen. Es iſt heute kein Zweifel mehr, daß Griechenland das nächſte Ziel der engliſchen Kriegsausweitungspläne geworden wäre, nachdem die grie⸗ chiſche Regierung den Wünſchen und Abſichten der Pluto⸗ kraten an der Themſe nur allzu willfährig entgegenkam. Man hat in Athen nicht verſtanden(wollte es wohl auch nicht verſtehen!), die Neutralität, die man offiziell erklärte, auch tatſächlich zu wahren. Schon die Annahme der ſogen. „Garantie“⸗Erklärung, die England zugunſten Griechen⸗ lands abgab, war ein Schritt auf der Bahn, die Griechen⸗ land immer mehr in die Netze der Engländer hineinfüh⸗ ren mußte. Andere Balkanſtaaten ſind vorſichtiger geweſen, indem ſie ſich aus den Verſtrickungen der engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Politik rechtzeitig gelöſt haben. Griechenland dagegen ließ ſich zum Werkzeug der britiſchen Plutokraten machen, und wenn Italien nun eingegriffen hat, ſo iſt es tat⸗ ſächlich den Engländern nur zuvorgekommen. Es ſtimmt alſo durchaus, wenn„Popolo d'Italia“ Griechenland das „Norwegen des Balkans“ nennt. Genau wie Norwegen hat auch Griechenland ſeine angebliche Neutralität nach außen hin betont, aber insgeheim zu England gehalten. Wie wäre es ſonſt möglich, daß der griechiſche Miniſterprä⸗ ſident Metaxas jetzt an Churchill telegraphiert, daß er vol⸗ les Vertrauen zu dem engliſchen„Verbündeten“ habe und daß nach ſeiner Auffaſſung— alſo nach der Auffaſſung des griechiſchen Miniſterpräſidenten—„Großbritannien keinen würdigeren Führer haben könne als Churchill.“(1) Man kann wirklich nicht annehmen, daß dieſe innige Verbunden⸗ heit ſo ganz plötzlich„ausgebrochen“ iſt— nein, ſie war ſchon längſt vorhanden und alle Redensarten von der an⸗ geblichen Neutralität Griechenlands waren nur Scheinma⸗ növer. Man wird in dieſer Auffaſſung beſtärkt, wenn man die übrigen Kundgebungen lieſt, die in dieſen Tagen zwi⸗ ſchen Griechenland und England hin⸗ und hergingen, vor allem aber auch, wenn man einen Blick in die engliſche Preſſe tut. Weil Griechenland ſomit das„Norwegen des Balkans“ war, mußte Italien den Plänen der Engländer zuvorkommen—— 8 Neue Schandtat der britiſchen Flieger. Daß die britiſchen Flieger bei ihren nächtlichen Einflü⸗ gen nach Deutſchland ihre Bomben grundſätzlich auf Ziele ohne jede militäriſche Bedeutung abwarfen, bedarf keiner weiteren Beweiſe mehr. Man kann jetzt aber auch feſtſtel⸗ len, daß ſie ſich vor allem nationale Weiheſtätten des deutſchen Volkes als Ziel ihrer Angriffe aus⸗ ſuchen. So haben allein in den letzten Wochen das Goethe⸗ haus zu Weimar, die Bismarck⸗Gruft im Sachſenwalde, der Bückeberg im Weſerbergland und das Brandenburger Tor u Berlin die durch nichts gehemmte Bedenkenloſigkeit eng⸗ iſcher Flieger zu ſpüren bekommen. Neuerdings haben die Engländer nun eine weitere Schandtat dieſer Art vollbracht, indem ſie verſuchten, die Grabſtätte Theodor Kör⸗ ners zu zerſtören. In Wöbbelin(Mecklenburg), dort, wo der Kämpfer und Dichter des Freiheitskrieges von 1813, der ſeinem Volke und den deutſchen Soldaten die ſchönſten Freiheits⸗ und Soldatenlieder ſchenkte, beigeſetzt wurde, nachdem er unweit des benachbarten Gadebuſch tödlich ver⸗ wundet worden war, iſt in den letzten Jahren eine der ſchönſten neuen Gedenkſtätten entſtanden. Auf Anregung des mecklenburgiſchen Gauleiters Hildebrand wurde das Körnergrab zum Mittelpunkt eines Ehrenhains, den man aus 1 jungen Eichen errichtete, dazu kam eine Ehren⸗ halle, ſo daß insgeſamt eine würdige Gedächtnis⸗ und Ver⸗ ſammlungsſtätte des Gaues Mecklenburg, der das Vermächt⸗ nis Theodor Körners für ganz Großdeutſchland in treue Obhut übernahm, entſtand. Daß das mit einem militäri⸗ ſchen Ziel nichts zu ſchaffen hat, braucht kaum eſagt zu werden. Gleichwohl— oder gerade deshalb— 8 briti⸗ ſche Flieger in der Nacht verſucht, hier ein neues Vernich⸗ tungswerk zu tun. Daß das Körnergrab ſelbſt von ihren Sprengbomben nicht getroffen wurde, hat gewiß nicht in der engliſchen Abſicht gelegen. Stattdeſſen kam ein in der Nähe befindliches Bauernhaus ſchwer zu Schaden, wobei zwei Familien, beſtehend aus ſechs Erwachfenen und zwei Kindern den Tod fanden. Die Sinnloſigkeit der britiſchen Bombenabwürfe ist durch dieſe Untat aufs neue kraß er⸗ wieſen. Weimar, riedrichsruh, Bückeberg, Brandenburger Tor. Wöbbelin— das ſind leuchtende deutſche Namen, die niemals ein Brite verdunkeln kann. Wer gegen ſie etwas unternimmt, der ſchändet ſich ſelbſt. 5 3 gen. Nach für Südamerika an Bord genommen hatte, wurde es bereits nicht mehr abzuleugnen ik“ der Ausſagen der RA Flieger. Ein bezeichnendes Licht auf die Zuverläſſigkeit der Aus⸗ ſagen der britiſchen Bombenflieger, die bekanntlich' den größten Eifer bei ihren Nachtatkacken auf die Zivilbevöl⸗ kerung zeigen und auch nicht davor zurückſchrecken, ihre Bomben ſogar über neutralem Gebiet abzuwerfen, wirft ein Eigenbericht von„Stockholms Tidningen“ aus London. Aus dem Bericht geht zunächſt einmal hervor, daß bisher noch keine Entſchuldigung für den neuen britiſchen Bombenab⸗ wurf, der diesmal Helſingeborg galt, erfolgt iſt. Dieſes reignis folgte auf die Tat von Malmö, wobei ſich die iti zuſtändigen Behörden eines— ſo ſagt das ſchwe⸗ diſche Blatt— bedauernswerten Irrtums ſchuldig gemacht hätten, da ſie ohne weiteres mit größtem Nachdruck ableug⸗ neten, daß die Bomben überhaupt von britiſchen Fliegern abgeworfen worden ſeien. Dazu iſt allerdings zu bemerken, daß ſich der engliſche Urſprung der Bombenſplitter bereits mehrere Tage vorher herausgeſtellt hatte. Wie nun die Londoner Vertretung von„Stockholms Tidningen“ aus dem britiſchen Außenamt naheſtehenden Kreiſen erfährt, hätten ſich die vom ſchwediſchen Außenmi⸗ niſterium vorgelegten Beweiſe inzwiſchen doch ſo überzeu⸗ gend und auch ins einzelne gehend erwieſen— beſonders was die Frage von Zeit und Ort angehe— daß man ſich „gezwungen geſehen“ habe, die Piloten einem neuen Ver⸗ hör zu unterziehen. Dabei ſeien die Ausſagen der britiſchen Piloten als ſo unklar befunden worden(), daß man in offi⸗ ziellen engliſchen Kreiſen offen zugeben müſſe, der Ver⸗ ſuch, dieſen Bombenwurf abzuleugnen, ſei vollkommen un⸗ berechtigt. Eine eindeutigere Feſtſtellung der ſchon ſo oft erwieſe⸗ nen Tatſache, daß die engliſchen Behörden völlig ſkrupellos immer wieder verſuchen, die Schandtaten der RAß abzu⸗ leugnen, kann es kaum noch geben. Jeder Deulſche krägt heute die Abzeichen des Kampfes gegen England! Präſidentenwahl in AA Am erſten Dienstag nach dem 1. November eines jeden Schaltjahres, alſo in dieſem Jahr am Dienstag, den 5. No⸗ vember, finden in den Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika(USA) die Wahlen des Präſidenten, des Vizeprä⸗ ſidenten des Repräſentantenhauſes und eines dritten Se⸗ nates ſtatt. Anſpruch auf die Präſidentſchaft der nächſten vier Jahre erheben für die Demokratiſche Partei der bishe⸗ rige Präſident Rooſevelt und für die Republikaner Wilkie, der beſonders ein ſcharfer Gegner der Rooſe⸗ veltſchen Wirtſchaftspolitik iſt, dem„New Deal“, der in amerikaniſchen Wirtſchaftskreiſen, auch in den Kreiſen der Unternehmer, ſcharf bekämpft wurde und wird. Wer von beiden gewählt werden wird, iſt zur Stunde noch unge⸗ wiß. Sollte aber Franklin Rooſevelt erneut gewählt wer⸗ den ſo würde damit die Tradition der Vereinigten Staaten durchbrochen werden, nach der niemand mehr als höchſtens zweimal Bundespräſident ſein dürfe. Dieſe Tradition hängt mit der ſeinerzeitigen Weigerung Waſhingtons zuſammen, die ihm angetragene Kandidatur für die Präſidentenwahl zum drittenmal anzunehmen. a Die Wahl des amerikaniſchen Präſidenten iſt ein recht umſtändlicher Vorgang und wird den Forderungen einer Demokratie, wie ſie die USA ſein wollen, eigentlich nicht gerecht. Der Präſident der USA wird nämlich nicht durch direkte Volksabſtimmung gewählt, ſondern durch die Wahl⸗ männer der 48 Unionſtaaten. Dieſe Wahlmänner werden auf den ſogenannten Parteikonventen aufgeſtellt, und ihre Anzahl richtet ſic nach der Bevölkerungsdichte jedes Bun⸗ desſtaates. Die Staaten Arizona und Delaware verfügen beiſpielsweiſe nur über drei Wahlmänner, während New⸗ gork 47, Pennſylvania 36, Texas 23 und Kalifornien 22 Wahlmänner zu ſtellen haben. Die alte amerikaniſche Ver⸗ faſſung hatte es als Ideal aufgeſtellt, daß nur die hervor⸗ ragendſten Männer des Volkes den Präſidenten wählen ſol⸗ len. Das wollte man durch die Einſchiebung der Wahlmän⸗ ner erreichen. Von dieſem Ideal iſt nicht viel übrig geblie⸗ ben, da die zwei großen Parteien die Wahlmänner beſtim⸗ men und man nach der Wahl der Wahlmänner ſchon weiß, welcher Präſident gewählt werden dürfte. Insgeſamt wer⸗ den 531 Wahlmänner gewählt. Wenn nun im Staate New⸗ vork beiſpielsweiſe die Demokraten mit nur einer Stimme Mehrheit ſiegen ſollten, ſo ſind damit alle 47 Wahlmänner der demokratiſchen Partei gewählt, während alle Stimmen der Republikaner ausfallen. Das iſt wenig demokratiſch, und der eigentlichen Volksmeinung wird durch eine derartige Abſtimmung in keiner Weiſe Rechnung getragen. 1932 er⸗ zielte z. B. Rooſevelt 22,6 Millionen Stimmen und nicht weniger als 472 Wahlmänner, während ſein Gegner Hoo⸗ ver immerhin 15,8 Millionen Stimmen erreichte, aber nur 50 Wahlmänner. Es iſt alſo in den Vereinigten Staaten von Nordamerika möglich, daß der Präſidentſchaftskandi⸗ dat die Wahl gewinnt, der nicht über die Mehrheit der Wahlſtimmen verfügt. Sind die Wahlmänner ewählt, ſo treten dieſe am 16. Dezember in den Hauptſtädten ihrer Staaten zuſammen, um den Präſidenten zu wählen. Die Abſtimmungsliſten werden verſiegelt nach Washington ge⸗ bracht, wo ſie am 6. Januar 1941 von dem Präſidenten des Senates geöffnet werden. Iſt dann das Ergebnis der Prä⸗ ſidentenwahl verkündet worden, ſo übernimmt am 20. Januar der neugewählte Präſident ſein Amt. Neben dem Präſidenten und dem Vizepräſidenten wer⸗ den, wie ſchon oben geſagt, am 5. November auch die 435 Abgeordneten des Repräſentantenhauſes(Abgeordneten⸗ hauſes) gewählt, deren Amtszeit abgelaufen iſt, ſowie ein Drittel der 96 Mitglieder des Senats. Für den amerikani⸗ ſchen Senat ſtellt jeder der 48 Bundesſtaaten zwei Mit⸗ glieder, wobei Größe und Einwohnerzahl des Bundesſtaa⸗“ tes in keiner Weiſe berückſichtigt werden. Von den 96 Se⸗ natoren werden an dieſem 5. November alſo 32 neugewählt. Wieder ſpaniſcher Dampfer von den Briten beraubt. Wie aus Santa Cruz gemeldet wird, traf dort der ſpa⸗ niſche Paſſagierdampfer„Domine“ ein. Am Montag wurde das F in Gibraltar der engliſchen Kontrolle unterzo⸗ em es anſchließend in Cadiz Paſſagiere und Poſt eine Stunde nach dem Auslaufen aus dem Hafen erneut vom einem engliſchen Wachſchiff angehalten. Ein engliſcher Offizier und mehrere Matroſen gingen an Bord und raub⸗ ten trotz energiſchen Proteſtes des ſpaniſchen Kapitäns die Poſtſäcke für Südamerika. Erſt nach 2½ſtündiger Durch⸗ ſchnüffelung der Schiffsräume konnte der ſpaniſche Poſt⸗ dampfer ſeine Reiſe fortſetzen. 89 Faſt 20 Millionen Reichsmark Slolzes Ergebnis der 2. Reichsſtraßenſammlung. DB Berlin, 1. Nov. Nach den bisher vorliegenden Meldungen erbrachte die am 19. und 20. Oktober durchge. führte Keichsſtraßenſammlung das Ergebnis von 19 931 432,69 Mark. Das Ergebnis hat ſich gegenüber der heichen Reichsſtraßenſammlung des Vorjahres um 4889 144,15 Mark, das ſind rund 29 v. 5., erhöht. Damit ſteigerte ſich der Durchſchnikt von 19 auf 25 Pfennig je Kopf der Bevölkerung. Auch das Ergebnis der Straßenſammlungen im zweiten Kriegswinterhilfswerk iſt eine Dokumentierung der inneren Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes, ein Bekenntnis zur Gemeinſchaft, die das Geheimnis der Kraft und Stärke Großdeutſchlands bedeutet. Jeder Volksgenoſſe weiß heute, daß die Mittel des Kriegswinterhilfswerkes den Schutz der deutſchen Familie ſicherſtellen, daß die Partei im Winter⸗ hilfswerk den Ausdruck der Kraft unſerer Gemeinſchaft ſieht. Jeder Opferſonntag, jede Reichsſtraßenſammlung, ſind ein Gradmeſſer der innern Haltung und des Wider⸗ ſtandswillens des deutſchen Volkes. Den Illuſionen britiſcher Plutokraten ſteht der klare, nüchterne, entſchloſſene Wille jedes Deutſchen zum Sieg entgegen. Berlin. Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei hat den Generalmafor der Polizei Querner als Ge⸗ neralinſpekteur für die Gendarmerie und Schutzpolizei der Gemeinden in das Hauptamt Ordnungspolizei berufen. Berlin. Auf einer Veranſtaltung der deutſchen Akade⸗ mie ſprach der Staatsſekretär im Reichsminiſterium für Aufklärung und Propaganda NSF K⸗ Gruppenführer Her⸗ mann Eſſer über die Weltbedeutung des Judenproblems. Zwei Gewohnheitsverbrecher zum Tode verurkeilt. Das Sondergericht Nürnberg verurteilte den 33 Jahre alten Heinrich ten Elſen aus Krefeld und den 30 Jahre al⸗ ten Georg Chnebowſki aus Offenbach a. M. zum Tode. Die beiden gefährlichen Gewohnheitsverbrecher hat⸗ ten ſich u. a. in 19 Fällen gemeinſam eines Verbrechens gegen die Volksſchädlingsverordnung ſchuldig gemacht. Der 12mal vorbeſtrafte ten Elſen wurde im September v. aus dem Gefängnis entlaſſen In Krefeld lernte er im Ja⸗ nuar d. J. Chnebowſki kennen, mit dem er dann gemein⸗ ſam Einbrüche und Diebſtähle ausführte, zum größten Teil unter Ausnutzung der Verdunkelung. In Mannheim raubten ſie einen Fernlaſtzug aus, in Waldhof drangen ſie in eine unbewohnte Villa, in Nürnberg beſtahlen ſie Verwandte, die ſie aus Mitleid beherbergt hatten. In der Hauptſache ſpezialiſierten ſie ſich auf Einbrüche in Tank⸗ ſtellen und Kiosken. Ein beſonders gemeines Bubenſtück lööſteten ſie ſich in Mainz, wo ſie aus einem Kiosk Rauch⸗ waren und Bargeld ſtahlen. Sie erſahen dort aus einem Zettel, daß der Beſitzer des Kiosk mit einem Bekannten in Streit lebte und zogen ihren eigenen Einbruch als einen „Racheakt“ dieſes Mannes auf. Der Inhaber fiel darauf herein und erſtattete Anzeige bei der Polizei, die jedoch den Einbruch für fingiert hielt und den Kioskbeſitzer für einige Tage feſtnahm. Das nahm ſich der unbeſcholtene Mann ſo zu Herzen, daß er Selbſtmord beging. Nach weiteren Einbrüchen in Heidelberg, Kitzingen, Würzburg ſowie in einer Anzahl weiterer Städte in Mittel⸗ und Süd eutſch⸗ land ereilte ſie in Regensburg ihr Schickſal. Dort konn⸗ ten ſie von der Polizei verhaftet werden. Hochwaſſerkataſtrophe in Jugoſlawien DNB. Belgrad, 1. Nov. Die Unwettermeldungen aus den verſchiedenen Landesteilen Jugoſlawiens häufen ſich. Die mit ſchweren Regenfällen verbundenen orkanartigen Stürme der letzten Tage haben nicht nur auf dem fla⸗ en Lande, ſondern auch in den Städten überall großen chaden angerichtet. Die meiſten Flüſſe führen Hochwaſſer. Die Neretwa hat an der oberen Herzegowina eine Brücke fortgeriſſen und auch die Bahnſtrecke Sarajewo—Moſtar an mehreren Stellen überflutet, ſo daß der Verkehr einge⸗ ſtellt werden mußte. Die Bosna hat ungefähr 20 Waſſer⸗ mühlen, die an ihren Ufern verankert waren, fortgeriſſen. In allen Gebirgsgegenden liegt bis zu 400 Meter herab Neuſchnee. Die Ueberſchwemmungen im Flußgebiet der Neretwa geſtalten ſich in der unteren Herzegowina immer kataſtrophaler. Metkowitſch am Mündungsarm dieſes Fluſſes ſteht bereits zur Hälfte unter Wäſſek. Das Dorf Tſchaplina mußte von ſeinen 2000 Bewohnern geräumt werden. Durch einen Bergrutſch wurde auch die Schmal ſpur Sarajewo Belgrad zerſtört. Königsberg. Mit einem Feſtakt in der Univerſitätsaula wurde Reichswirtſchaftsminiſter Reichsbankpräſident Funk in Gegenwart des Gauleiters das Ehrenbürgerrecht der Albertus⸗Univerſität übertragen. Genf. Ein neuer Beweis für die Methoden, die Eng⸗ land mit Vorliebe im Verfolg ſeiner„völkerbefriedenden“ Politik anzuwenden pflegt, iſt die in Allahabad erfolgte Verhaftung des früheren Präſidenten des panindiſchen Na⸗ tionalkongreſſes, Pandit Nehru, der nach einer Beſpre⸗ chung mit Gandhi von der Polizei feſtgenommen wurde. Genf.„Königin“ Geraldine von Albanien, ihr Sohn, eine Schweſter Zogus und der geſamte„Königsſtab“ ziehen es vor, wie aus einer Meldung des„Daily Sketch“ hervor⸗ geht, aus dem unruhig und gefährlich gewordenen London nach den ſicheren Vereinigten Staaten überzuſiedeln. l Newyork. Auf dem Jahreskongreß der Zioniſten in Cin⸗ einnati wurde beſchloſſen, England uneingeſchränkt zu un⸗ terſtützen. Denn England habe die gigantiſche Aufgabe, die Welt von dem„deutſchen Ungeheuer“ zu befreien. Die Kriegsgefangenenlager Anerkennung eines Amerikaners. Newyork, 1. Nov.„Newyork Times“ meldet aus Vichy, Darius Alton Davis, Verwaltungsſekretär für Kriegsge⸗ fangene, habe im Auftrage der Weltvereinigung chriſtlicher junger Männer über ein deutſches Kriegsgefangenenlager berichtet, in dem alle ſanitären Errungenſchaften der mo⸗ dernen Technik ſowie Gas und elektriſches Licht vorhanden ſeien. Das Lager gleiche einer modernen Stadt. Davis habe 19 deutſche Lager beſucht, in denen ſich 100 600 fran⸗ zöſiſche und 25 000 engliſche Kriegsgefangene befanden. In allen ſei die Lebensmittelverſorgung gut geweſen. Das Eſſen ſei zwar einfach, aber gut und ausreichend. Viele Lager hätten vollſtändige Krie sgefangenenorcheſter. In einem Lager befänden ſich 147 franzöſiſche Theologieſtu⸗ denten, die dort ihre Studien fortſetzten. In vielen Lagern ſeien Fremdſprachkurſe eingerichtet worden. Davis befinde ſich in Vichy, berichtet„Newyork Times“ weiter, um eine Million franzöſiſcher Bücher zu ſammeln. die deutſchen Gefangenenlagern zugeteilt werden ſollten. rr rn—— * c neee 83 roger 1 Ein„rieſiger Pott“! Der Angriff auf die„Empreß of Britain“. Von Kriegsberichter Ludwig von Danwitz. DNB.(PH.) An dem Morgen, an dem das Schicr⸗ gal der„Empreß of Britain“ beſiegelt wurde, war es erſt ſpät hell geworden. Dunſtiges, regneriſches Wetter behin⸗ derte die Sicht. Oberleutnant Jope flog zum erſtenmal einen Auftrag wie dieſen, und das Wetter ſah nicht danach aus, als wolle das Glück ſchon diesmal mit dem neuen Kom⸗ mandanten ſein, der ſich allerdings bei den Stukas bereits das EK! verdient hatte. Faſt wäre die„Empreß of Bri⸗ tain“ ſogar ungeſehen an dem deutſchen Kampfflugzeug vor⸗ übergekommen. Aber plötzlich hatte der Bordſchütze das Schiff doch noch entdeckt, lief nach vorn zum Kommandan⸗ ten und rief:„Ganz rieſiger Pott“. Der Oberleutnant ſchaute nach links und ſah, daß der Bordſchütze nicht über⸗ trieben hatte. Wirklich ein„rieſiger Pott“. Die drei mäch⸗ tigen Schornſteine wirkten überzeugend Alſo drauf. Natür⸗ lich werden die Briten ihre impoſante„Empreß“ mit aller⸗ lei Abwehr ausgeſtattet haben. Ein Tiefangriff auf einen ſtark bewaffneten Handelsdampfer iſt ein gewagtes Stück. Aber hier war etwas zu holen. Die deutſche Maſchine war bemerkt worden und wurde mit Flakfeuer beſchoſſen So⸗ gar mittlere Flak ſchien die„Empreß“ an Bord zu haben. Es nutzte ihr nichts hon die erſte Bombe traf das Ach⸗ terſchiff auf der Backbordſeite, und es gab ſofort eine mäch⸗ tige Flamme. Beim zweiten Angriff ſahen die deutſchen Flieger, daß des Feuer ſchon ziemlich um ſich gegriffen hatte. Der Brike ſchoß noch immer Die zweite Bombe ging nun leider daneben. Der Brite verſuchte jetzt durch Drehen dem unvermeidlichen dritten Angriff auszuweichen. Aber auch dieſes Manöver war vergeblich. Die Deutſchen flogen ihn an, und di zal ſaß die Bombe im Vorſchiff. Sofort nahm der Brand rieſige Ausmaße an Die„Empreß“ mußte ſtoppen und hatte Schlagſeite aber weit mehr noch verrieten die grell erleuchteten Fenſter Es war ein geſpenſtiger An⸗ blick. Grad ſo wie die„Empreß“ in Friedenszeiten bei Nacht mit erleuchteten Fenſtern auf Fahrt zwiſchen Kanada und England geweſen ſein mag, war ſie jetzt im Grau des Re⸗ gentages, von Rauchwolken umhüllt, mit dieſen erhellten Fenſtern anzuſchauen, an denen ſich der im Innern des Schiffes ausgebrochene Brand abmalte. Sehr ſchnell breitete ſich das Feuer über das ganze Schiff aus Eine halbe Stunde haben wir um die„Empreß“ herumgeſpürt, erzählt der Oberleutnant. Als wir ſie verließen, brannte der Ozean⸗ rieſe lichterioh. i Die Maſchine des Oberleutnants J. hatte auf dem Rück⸗ flug eine Zwiſchenlandung auf einem anderen Flugplatz ma⸗ chen müſſen. Noch ehe ſie heute zu unſerer Gruppe zurück⸗ kehrte, war unter dem Kommando von Hauptmann D. be⸗ reits ein anderes Flugzeug geſtartet. Der Brite ſoll nicht zur Ruhe kommen, und er iſt in der Tat ſchon reichlich nete bvös geworden. Manches hat er ſich zu Anfang des Krieges gewiß nicht träumen laſſen. Aber auch ſeine Zerſtörer kön⸗ nen ihm nicht helfen. Auch durch dieſe dringen unſere Kampfflugzeuge durch. Man hatte gerade eine ſolche— al⸗ lerdings einſeitige— Begegnung mit einem Zerſtörerflug⸗ zeug hinter ſich, als der Bordwart durch ein freundliches Loch in der Wolkendecke Rauchwolken erblickte.„Das ſteht nach einem Geleitzug aus“, ſagte er. Denn als Mitglied der Beſatzung des Hauptmanns D. hatte er ſchon einige Er⸗ fahrungen im Handelskrieg. In der Tat, ein durch Zerſtö⸗ ter und andere Bewacher ſtark geſicherter Geleitzug mit Kurs Weſten. Sofortiger Angriff über das erſte Schiff hin⸗ weg auf das zweite, einen Frachter von 8000 BRT. Beide Bomben Treffer, die eine genau in der vorderen Lade⸗ luke, die andere auf der Brücke Rauchwolke und Schlag⸗ ſeite nach Steuerbord zeigen den Erfolg. Aber die Deutſchen halten ſich nicht dabei auf. Ihnen kommt es auf einen zwei⸗ ten Schlag an. So geht es ſofort über den nächſten Damp⸗ fer hinweg auf den übernächſten, wieder einen Frachter von etwa 8000 BRT. Wieder ein Doppeltreffer. Beide Bomben ſitzen im Vorſchiff. Sofort entwickelt ſich ſtarker Rauch, und nach 10 Minuten iſt das Vorſchiff bis zur Hälfte im Waſſer verſunken. Die Zerſtörer und Bewacher haben während der ganzen Zeit ein wildes Flakfeuer auf das deutſche Kampfflugzeug unterhalten. Die Flakwölkchen ver⸗ pufften, und ohne jede Beſchädigung löſte ſich das Flugzeug von dem Geleitzug, der inzwiſchen abgeſtoppt hatte und be⸗ reits ein Boot an den zuerſt angegriffenen Frachter zur Hilfe herangeſchickt hatte.. a Eine Stunde nach dieſen beiden ſo erfolgreichen Angrif⸗ 5 ſichtet das Flugzeug des Hauptmanns D. wieder eine auchwolke am Himmel. Sollte es ſich da ſchon wieder um einen Geleitzug handeln? Näher und näher kommt man, und es zeigt ſich, daß dieſer Rauch viele Kilometer weit ſichtbar iſt.„Menſch, das iſt ja die„Empreß“ ruft der Hauptmann aus. Sie lag genau vor den Augen der deut⸗ ſchen Flieger. Bis weit in den Himmel wirbelte der grau: weiße Rauch des Rieſenfeuers empor. Das ganze Schiff war ein einziges Glühen. Die Wände, die vordem grau ben waren, waren jetzt weiß, ſo ſtark war die Glut. n dieſes Schiff brauchte man keinen Angriff mehr zu ver⸗ ſchwenden Drei Schlepper und zwei Zerſtörer verrieten, daß die Engländer bemüht ſind, zu bergen, was noch zu bergen iſt. Vergeblich iſt ihr Bemühen. Deutſche Torpedos geben ſpäter dem waidwunden Schiff den Fangſchuß. Es verſinkt für immer auf den Grund des Meeres In kurzen Abſtänden ſind die beiden ſo erfolgreichen Beſatzungen auf dem heimiſchen Horſt gelandet. Zuerſt die Maſchine der zweiten Staffel. Der Hauptfeldwebel über⸗ reichte Oberleutnant J. einen prächtigen Blumenſtrauß, und auch Hauptmann D. erhält nach ſeiner Landung von einem Hauptfeldwebel eine ſolche Gabe. die genau ſo wie ie frohen Geſichter der Männer zeigen, wie ſich alle, Flie⸗ er und Bodenperſonal, über dieſe beiden glänzenden Er⸗ olge freuen. Das Schönſte für die Flieger iſt aber der Dank und Anerkennung durch den in der vergangenen 5 mit dem Ritterkreuz ausgezeichneten Gruppenkom⸗ mandeur. Sie haben ihm zu dieſem Ehrentag nachträglich ein großarkiges Geſchenk gemacht Sie haben ſo recht be wieſen, daß der Geiſt, der die Kampfgruppe erfüllt, der echte deutſche. e iſt. Dieſer Fliegergeiſt bricht Eng⸗ 5 lands Seema f —VLß.. ͤd:—U—᷑————̃—ʃ Oritte Reichsſtraßenſammlung Berlin, 30. Okt. Die dritte Reichsſtraßenſammlung für das zweite Kriegswinkerhilfswerk 1940/1 findet am 2. und 3. November ſtakt. Sie wird von 5 A.%. Nsfitß und Ns. 750 durchgeführt. Auch bei dieſer Sammlung werden Zamm: er und Spender ihre Pflicht kun und die heimakliche Front durch ihr Opfer ſlärken. 8 Daß immer nur an den fleet Tagen, alſo am Samstag, den 2. und Sonnlag, den 3. November, geſammelt werden darf, wird nochmals in Erinnerung gebracht. Leppich der Mannheimer Straße N is vierjährige Kind des Einwol fahren. Das Kind iſt dem Auto in di n. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß Zeit darauf ſtarb. 5 i (50) Pforzheim.(An den Unfallfolgen geſtor⸗ ben.) Ein Zimmermeiſter aus Etingen war ins hieſige Kran⸗ kenhaus eingeliefert worden. Dem Zimmermeiſter war eine Kiſte auf den Leib gefallen, was ſchwere innere Verletzungen hervorrief. An den Folgen dieſes Unfalles iſt der Mann nun geſtorben. Lahr.(Tapferer Lebensretter.) Der aus Lahr⸗Dinglingen ſtammende 5 5 Unteroffizier Karl Leutner, ohn des Jagdaufſehers a. D. Leutner, rettete in Breslau, 101 S Gg — 1 ode des Ertrinkens. Bad Krozingen.(meue Quelle erfaßt.) Der vergangene Samstag war in der Geſchichte des Heilbades Krozingen ein bedeutungsvoller Tag. Seit Ende Auguſt vorigen Jahres iſt die Neubohrung einer zweiten Quelle im Gange, die ſich als notwendig erwieſen hat, um eine Weiter⸗ entwicklung des Badebetriebes, die ſich durch den ſtets wach⸗ ſenden Beſuch der Bäder ergibt, zu ermöglichen. Nach Mona⸗ ten angeſtrengter Arbeit zeigten ſich am Samstag früh um 7 Uhr die erſten Anzeichen des Erfolges. Bald darauf ſprang die neue Quelle an, heiß, ſtark und perlend. Sie beſitzt die gleiche Waſſerwärme wie die erſte. Da zurzeit noch ge⸗ bohrt wird, iſt noch mit einer Verbeſſerung zu rechnen. Gengenbach.(Tod durch Ertrinken.) Der 68⸗ fährige Mechaniker Joſef Kiefer wurde im Mühlkanal als Leiche aufgefunden. Er iſt vermutlich auf dem Wege zu ſei⸗ nem Arbeitsplatze, an dem er über 50 Jahre gewirkt hatte, mn der Dunkelheit des frühen Morgens vom Wege abgekom⸗ men und dabei in den Mühlkanal gefallen. (—) Konſtanz.(Wegen Deviſenvergehens ver⸗ Arteilt.) Der 36jährige verheiratete G. W. aus Singen a. H., der ein Sparguthaben in der Schweiz von 5000 Fran⸗ en nicht angemeldet hatte, erhielt ein Jahr Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe. Durch einen fingierten Kaufvertrag hatte er ſich für die Schweizer Franken ſeinerzeit für 7000 Mark deutſche Sperrmark verſchafft. Dieſer Betrag wurde ingezogen und der Angeklagte wegen Flucht⸗ und Verdun⸗ kelungsgefahr ſofort in Haft genommen. Wer darf ins Elſaß reiſen? Es werden keine Sondergenehmigungen erteilt.— Perſönliche Vorſprachen ſind völlig zwecklos. NSG. Es beſteht Veranlaſſung, erneut darauf hin⸗ zuweiſen, daß über den bereits feſtgelegten Perſonenkreis hin⸗ aus Sondergenehmigungen zur Einreiſe ins Elſaß nicht er⸗ teilt werden können. Außerdem können in Zukunft nur noch ſchriftliche Geſuche bearbeitet werden, während perſönliche Vorſprachen völlig zwecklos ſind. Wie der NS.⸗Gaudienſt Baden hierzu ergänzend erfährt, hat der Chef der Zivilverwaltung im Elſaß angeordnet, daß folgenden Volksgenoſſen eine befriſtete Einreiſegenehmi⸗ gung erteilt werden kann: 1. Den nächſten Angehörigen— Eltern, Ge⸗ ſchwiſtern und Kindern— von Volksgenoſſen des Elſaß, 2, den Ehefrauen der im Elſaß tätigen Angehörigen von Dienſtſtellen des Staates und der Partei und 3. den nächſten Angehörigen— Eltern, Geſchwi⸗ ſtern und Kindern— von in elſäſſiſchen Lazaretten befindlichen Soldaten der deutſchen Wehrmacht. Geſuche reichsdeutſcher Firmen können nur dann Berückſichtigung finden, wenn ſie als dringend erforderlich an⸗ erkannt und von der zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer bezw. Handwerkskammer befürwortet werden. Alle weiteren Geſuche ſind völlig zwecklos. Da die Flut der Geſuche um Einreiſegenehmigung ins Elſaß in der Reichsſtatthalterei in Karlsruhe nicht nur un⸗ vermindert anhält, ſondern von Tag zu Tag ſteigt, erſcheint es notwendig, daran zu erinnern, daß nur ſchriftliche Anträge und Geſuche bearbeitet werden können. In der letz⸗ ten Zeit kamen immer wieder Volksgenoſſen aus dem Reich nach Karlsruhe, um hier durch mündliche Vorſprache eine Einreiſegenehmigung zu erwirken. Es wird darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß mündliche Vorſprachen in keinem all Berückſichtigung finden können. Es liegt daher im eigenen Intereſſe der Antragſteller, unnötige weite Reiſen zu vermeiden, indem ſie ſich in jedem Falle ſchriftlich an die Reichsſtatthalterei in Karlsruhe, Erbprin⸗ zenſtraße 15, wenden. Dabei muß erneut betont werden, daß Geſuche von Volksgenoſſen, die nicht zu dem erwähnten Per⸗ ſonenkreis gehören, natürlich zwecklos ſind und in Zukunft auch nicht mehr beantwortet werden können. * Von der Zugmaſchine erdrückt. 5 Dorf Schweben ed(Mainfranken) hatte der Bulldogführer nem Begleiter, dem 27 Fahre alten Pfeuffer der keinen Füh⸗ rerſchein beſaß die Führung überlaſſen. Plötzlich geriet die Zugmaſchine von der Straße ab und fiel iber die Böſchung, wobei ſie ſich von der Dreſchmaſchine loslöſte. Pfeuffer wurde von der Maſchine erdrückt, der Tod war auf der telle eingetreten. 5 5 Der Tote im Lehnſeſſel. In einem Hauſe in der Schleißheimerſtraße in München fand der 73 Jahre alte Rentner Joſef Röſch durch Gas den Tod, ſein bei ihm zu Beſuch weilender Freund, ein 75 Jahre alter ehemaliger Steinmetz, erlitt eine ſchwere Gasvergiftung. Hauseinwoh⸗ ner hatten plötzlich Gasgeruch wahrgenommen und waren in das mit Gas gefüllte 2 1 000 des Röſch eingedrungen. Man fand dort Röſch leblos in einem Lehnſeſſel ſitzend wäh⸗ rend ſein Freund bewußtlos 1 Boden lag. Röſch war bereits tot. Das ſchwere Unglück iſt auf eine unglaubliche Sorgloſigkeit im Umgang mit Gas zurückzuführen. Der Schlauch zum Gasherd war ſchlecht an der Gasleitung be⸗ Faſtigt und hatte ſich zum Teil losgelöſt. 5 n Beim Abſpringen vom Bulldog. Auf der Rückfahrt von ſeiner Arbeitsſtelle in Stegenthumbach ſprang der 57. jährige Arbeiter Johann Vetter aus Tremmersdorf(Bayer. Oſtmark) bei der Durchfahrt in Stadt⸗Eſchen bach von der Zugmaſchine ab, auf der er mit mehreren Arbeitskameraden nah Hauſe fuhr. Vetter kam zu Fall. und der Anhänger ging über ihn hinweg. Die Verletzungen, die Vetter erlitt, waren ſo ſchwer, daß der Arzt nur noch den Tod des Ver⸗ unglückten feſtſtellen konnte. 85 5 5 Birnen, die nie weich werden. 5 Auf⸗der⸗Höhe einer Grenzortſchaft zwiſchen Solingen un Landwehr. ſteht ein alter Birnbaum, der ſeit einigen Jahren von einer wunder ⸗ lichen Laune geplagt iſt. Seine Früchte die äußerli heute noch einen recht anſehnlichen Eindruck machen, ſind voll⸗ kommen ungenießbar geworden. Steinhart am Aſt werden durch längeres Lagern nicht weich, nicht einmal als Pcb N ſie der Kraft der Hitze nach. Sie ſind und bleiben hart, ſo daß ſich niemand mehr der Mühe unterzieht, die Früchte zu ernten. 5 Auf der Straße heim er den Transport einer Dreſchmaſchine leitete, ſei⸗ Geſchoſſe werben für das WG W Torpedos, Artillerie⸗ und Infanteriegeſchoſſe werden am kommenden Wochenende am Mantel getragen. NS. Die dritte Reichsſtraßenſammlung für das Kriegs⸗Winterhilfswerk 1940⸗41, die am Samstag, den 2. November, und am Sonntag, den 3. November, in allen Gauen Großdeutſchlands durchgeführt wird, ſieht hübſche Ab⸗ zeichen aus Weißzink vor, die die verſchiedenen Geſchoſſe der Wehrmacht darſtellen. Unſere Kriegsmarine iſt mit einem Marineartil⸗ leriegeſchoß, einem Torpedo und einer Seemine vertreten, die Infanterie mit der Gewehrkugel und einer Handgranate, die Artillerie mit einer Pakgranate und einer Wurf⸗ tate, die Luftwaffe mit einer Fliegerbombe. it dieſen Geſchoſſen hat unſere tapfere deutſche Wehr⸗ ihre großen Siege errungen. Die Bevölkerung des Gaues Baden wird nun unſeren Soldaten beweiſen, daß ſie jeg der Heimat auch mit Geſchoſſen erringen wird, die ſie für das Kriegs⸗Winterhilfswerk erwirbt. Mit Opſer zur dritten Reichsſtraßenſammlung wird die Kette r erfolgreichen Sammlungen fortgeſetzt werden. Ku Nu In der Reihe„Die Kunſt in S 5 tag, 3. November, Direk⸗ tor Dr. Paſſarge über„E Der von der Inſel Kreta ſtammende und daher el Greco d. h. der Grieche genannte Domentca Thsotocopuli(1541 bis 1614) iſt der erſte große Meiſter der ſpaͤniſchen Malerei. tien“ ſprich eier Sonntag im Schloßmuſeunm. Morgen Sonntag iſt das Städt. Schloßmuſeum bei freiem Eintritt geöffnet. Vom gleichen Tage an iſt das Schloßmuſeum bis auf weiteres zu folgenden Zeiten geöff⸗ net: An Werktagen von 10 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 16 Uhr. An Sonntagen von 11 bis 16 Uhr. 8 Aufforderung an Dienſtpflichtige des Gebur!sjahrgaugs 1922 Die Dienſtpflichtigen des Geburtsjahrgangs 1922 im Stadtgebiet Mannheim mit den Vororten, die bis jetzt keine Vorladung zu der derzeit ſtattfindenden Erfaſſung erhal⸗ ten haben, werden vom Polizeipräſidenten aufgefordert, ſich zur Erfaſſung am Dienstag, 5. November 1940 im Po⸗ lizeipräſidium Mannheim, L 6, 1(Militärbüro Nr. 67) nachträglich zwiſchen 8 und 12 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr unter Vorlage eines Geburtsſcheines oder Familienſtamm⸗ buchs, eines Arbeitsbuches, zweier Paßbilder 37/52 Mili⸗ meter, von Zeugniſſen und Ausbildungsnachweiſen ete. zu melden. Filmſchau. Der Ufa⸗Film„Zwielicht“ iſt ein dramatiſches Schau⸗ ſpiel vom Kampf der geſetzlichen Hüter des Waldes gegen die Wilderer, die im Zwielicht der Waldeseinſamkeit, in der nächtlichen Geborgenheit dichter Büſche feig und frev⸗ leriſch das Wild hinmorden und um ſchnöden Gewinn ver⸗ kaufen. Ein ganzes Dorf wildert, verhetzt von einigen ver⸗ brecheriſchen Elementen. Darum iſt es für die Forſtbeamten und die Polizei außerordentlich ſchwierig, den Volksſchäd⸗ lingen ihr Handwerk zu legen. Im Mittelpunkt dieſer ſpannenden Handlung ſteht ein junger Menſch(Viktor Stahl) der durch eine Gefängnisſtrafe wegen Wilddieberei geläu⸗ tert wird und nun ſelbſt den harten Kampf gegen die Wild⸗ diebe aufnimmt; es iſt ein Kampf auf Biegen oder Brechen, auf Leben oder Tod. Paul Wegener, der hervorragende Charakterdarſteller geſtaltet den alten Förſter, der ſeinen Beruf über alles liebt und vor keiner Gefahr zurückſchreckt. Fragende Rollen haben ferner Carl Raddatz als das Haupt der Wilderer, Ruth Hellberg als die Förſterstochter, Hans Stiebner als Gaſtwirt und Hehler, Urſula Grabley als deſſen Tochter, Albert Lippert als Kriminalkommiſſar. Der deutſche Wald mit ſeiner Ruhe und Schönheit, mit ſeinem geheimnisvollen Leben und Weben bildet den Rahmen zu dieſem intereſſanten Film. G. Grimm. — Pauſchalzuwendungen an Penſions⸗ und Unterſtüt⸗ ungskaſſen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat in einem underlaß vom 14. Oktober, abgedruckt im Reichsſteuerblatt Nr. 88 verfügt, daß die von einem Arbeitgeber für die Zu⸗ kunftsſicherung ſeiner Arbeitnehmer geleiſteten Ausgaben auch dann zum ſteuerpflichtigen Arbeitslohn der verſicherten eſicherten) Arbeitnehmer gehören, wenn die Ausgaben in orm von Pauſchalzuwendungen an ſteuerlich ſelbſtändige enſionskaſſen oder Unterſtützungskaſſen des Betriebes ge⸗ leiſtet werden. Die lohnſteuerliche Rechtslage iſt dementſpre⸗ chend durch den Runderlaß an die Rechtslage bei der Körver⸗ ſchaftsſteuer und Vermögensſteuer(Aufbringungsumlagen angepaßt worden. — Die Ausleihung von Arbeitskräften wird unterbunden. Der Reichsarbeitsminiſter gibt in einem Erlaß im Reichsar⸗ beitsblatt Nr. 30, Teil 1. Seite 514 davon Kenntnis. daß beim Arbeitseinſatz in der Baupirtſchaft in Zukunft das Auslei⸗ hen von Arbeitskräften und das Verdingen von Handwerks⸗ meiſtern als Lohnarbeiter verhindert werden wird. da ſich hierbei unerwünſchte ſozial⸗ und lohnpolitiſche Folgen ein⸗ geſtellt hahen. In enger Zuſammenarbeit mit den Bezirks⸗ ausgleichsſtellen, den Bezirkswirtſchaftsäamtern, den Rü⸗ ſtungskommandos. den Gebietsbeauftragten des GB Bau und den Bezirksſtellen der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft iſt vielmehr anzuſtreben, daß mit der Durch 15 rung vordringlicher Maßnahmen nur noch ſolche Betriebe oder Arbeitsgemeinſchaften beauftragt werden, die noch über ausreichende Arbeitskräfte verfügen. Iſt dies bei berefts ver⸗ gebenen Arheiten oder bei einzelnen beſonderen Maßnah⸗ men nicht möglich ſo ſind hierfür Arbeitskräfte aus der Fluk⸗ tuation oder im Ausgleich, oder, ſoweit dies notwendig und möglich iſt, auf dem Wege der Dienſtverpflichtuna den Be⸗ helfsbetriehen in einem unmittelbaren Vertragsverhältnis bereitzuſtellen. 3 5 * 5 e mit dem Ausland. Wie die DVR in ihrer Nummer mitteilen, ſind für die Frachtzahlung und den Nachnahmeverkehr bei Suden deen nach dem Aus⸗ lande ab ſofort die nachſtehenden Beſtimmungen getroffen worden: Hinſichtlich der Frachtzahlung beſteht Freimachungs⸗ zwang nach 3 ortugal, Spanien. der Türkei und Sowfetrußland. Nachnahmen ſind nur zuläſſig nach dem Protektorat, ferner nach Albanien, Dänemark, Finnland, Griechenland, Italien, der Schweiz und Ungarn. Eine Frei⸗ hausbeförderung iſt allgemein möglich, mit Ausnahme im 1 nach Portugal, Rumänien, der Türkei und Sowfet⸗ rußland. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt vom 1 November. Ochſen 35—46.5, Bullen 35—44.5, Kühe 1544.5, Färſen 1 Kälber 40—59, Hammel 46—49. Schafe 4042, Schweine bis 58. Marktverlauf: alles zugeteilt. Gchutz gegen Diphtherie Der„Retter der Kinder“ Eigentlicher Nutznießer jeder großen zeitgeſchichtlichen Entſcheidung iſt meiſt nicht ſo ſehr die Genergtion. die ſie herbeigeführt hat, als die ihr folgenden. Auch die Jugend unſerer Zeit dürfte erſt recht die Früchte ernten, die aus der gewaltigen kriegeriſchen Auseinanderſetzung erſprießen wer⸗ en. In dieſem Sinne könnte man faſt den Begriff Zukunft, der in den Reden der Staatsmänner ſo oft wiederkehrt, durch das Wort Jugend und zwar in ſeiner weiteſten Ausdeutung als Bezeichnung für die nachfolgenden Generationen er⸗ ſetzen. Falſch aber handelt das Volk, das zwar um ſeine Zu⸗ kunft eine Entſcheidung wie die unſerer Zeit herbeiführte. dahei aber vernachläffigen würde, ſeine Jugend für den Ge⸗ nuß des Erreichten und die Bewältigung der ihr harrenden Aufgaben geſundheitlich ſtarkzuerhalten. Wie oft iſt in der Geſchichte der Leidtragende eines Krieges auch die heran⸗ wachſende Generation gewefen, die zwar nicht auf dem Schlachtfeld verblutete, aber durch Hunger und Entbehrung in ihrer Lebenskraft zutiefſt geſchwächt aus dem Krieasgeſche⸗ hen hervorging. Welche Wunde damit einem Volk geſchla⸗ gen werden kann, haben wir 1914—1918 erlebt und unfere Feinde hatten uns ja auch in dieſem Kriege wieder dieſelbe tödliche Wunde ſchlagen wollen. Unſere zukunftsbewußte Staatsführung hat dieſen Plan zum völligen Scheitern ge⸗ bracht! Unſere Jugend geht aus dieſem Kriege in einer ge⸗ ſundheitlichen Verfaſſung hervor wie noch nie zuvor. 5 Ernährungswirtſchaftlichen Maßnahmen iſt das nicht allein zu danken, ſondern nicht minder der Aktivität der Volksgeſundheitsführung. Daß zum Beiſpiel noch während der Kriegsereigniſſe Pläne von ſo gingantiſchen Ausmaßen durchgeführt wurden wie die Vigantol⸗Aktion gegen die Rachitis der Säuglinge ſteht einzigartig da. Nicht min⸗ der bedeutungsvoll wird ſich die Schutzimpfung gegen die Diphtherie auswirken, eine Maßnahme, die ſtaatlich empfohlen und deren Segen von immer mehr Eltern ihren Kindern vermittelt wird. Der Wert dieſer Schutzimpfung iſt wiederholt in Preſſe, Funk und Film erörtert worden, ſo daß man Rückſchlüſſe auf das Verantwortungsbewußtſein der Eltern ſowohl gegenüber ihrem Kind als auch gegenüber der Volksgeſundheit überhaupt zu ziehen geneigt iſt, die ſich immer noch einer beſſeren Einſicht verſchließen. Hier ſoll einmal kurz dargeſtellt werden, wie man überhaupt zu einer Schutzimpfung gegen die Diphtherie gekommen iſt Daß dieſe Krankheit unter den geſundheitlichen Schäden für das Kind mit an erſter Stelle ſteht, bedarf keiner beſonders ein⸗ gehenden Erörterung. Auch jetzt noch iſt ſie eine Gefahr, ob⸗ wohl die heutigen Erkrankungs⸗ und Sterblichkeitsziffern in kleinem Verhältnis mehr ſtehen zu denen vor noch et wa 50 Jahren. Damals ſtarben allein in Deutſchland jährlich bis zu 5000 0 Kinder an der Seuche. Welch ein Leid ſich hin⸗ ter dieſer Zahl verbirgt kann nur der ermeſſen, der einmal ein Kind mit dem Erſtirungstod hat ringen ſehen. Bevölke⸗ zung bolttiſch war der Aderlaß am Volksleben unüberſeh⸗ ar. Emil von Behring, der„Retter der Kinder“, hat dieſem Maſſenſterben durch die Erfindung ſeines Diph⸗ therieſerums Einhalt geboten. Auch noch in einem anderen Sinne hat dieſer Mann den Ehrenkitel berdient. Er war im tiefſten Weſen Arzt auch wenn er ſich im Laboratorium oder hei den ſerumſpendenden Pferden in ſeinem Marburger Werk aufhielt. Aber wie jeder Arzt, ſo ſah auch er ſeine Auf⸗ gabe nicht darin erfüllt, Krankheiten zu heilen, er wollte ſie verhüten. Noch mehr, dieſer Mann hatte ſich zum Ziele ge⸗ ſetzt, die Diphtherie auszurotkten. Es erfaßt uns heute ein Gefühl ehrfürchtiger Hochachtung, wenn wir nach⸗ leſen, wie der faſt Sechzigjährige am 18. April 1913 in Wies⸗ baden vor den Kongreß für Innere Medizin trat und darauf hinwies, daß allein mit der Schließung von Schulen, Des⸗ infektion, Patientenifolſerung und allen möglichen anderen ſanitätspoltzeilichen Maßnahmen gegen die Diphtherie zkaum ein merklicher, geſchweige denn ein durchgreifender Erfolg“ erzielt werde. Er erwartet Verſtändnis für den Eifer,„wie ich meine in Tierverſuchen gründlich erprobte Schutzimpfung mit aller Vorſicht, aber auch mit aller Ener⸗ gie und Konſequenz in die menſchenärztliche Praxis einzu⸗ führen bemüht bin.“ Wie ein ſiegreicher Feldherr trat der Forſcher vom Vortragspult. Seine Hörer waren ergriffen; waren es doch ausnahmslos Aerzte, die, wie er die Schrecken der Diphtherie faſt täglich erleben mußten. Der Weltkrieg ſtörte die weiteren Prüfungsarbeiten. Nur noch wenige Zeit konnte der Forſcher im Laboratorium verbringen. Er hielt ſich faſt nur noch in den einzelnen Betrieben ſeiner„Beh⸗ ringwerke“ auf, um die Herſtellung von Starrkrampf⸗ ſerum für die Soldaten zu überwachen und zu ſtei⸗ gern. Bald aber nahm er die Arbeiten wieder auf. Bis zu ſeinem Tode im März 1917 hat Behring unermüdlich ge⸗ ſchafft. Zwar war ihm nicht mehr das Erlebnis ſeines höch⸗ ſten Idealzieles, der Ausrottung der Diphtherie, vergönnt, aber er ſtarb in dem ſicheren Bepußtſein, den richtigen Weg gewieſen zu haben. Seine Nachfolger konnten den Diphthe⸗ rie⸗Schutzimpfſtoff immer mehr vervollkommnen. und die Menſchen unſerer Tage erlehen 28, daß die Seuche, wenn ſtie mit Behrings Waffen richtig bekämpft wird mehr und mehr eingedämmt wird. Dazu einige Beiſpiele aus Weſtdeutſchland: In der früher beſonders ſtark diphtherieverſeuchten Stadt Bottrop(86000 Einwohner) wurde vor zwei Jahren die Schutzimpfung ſyſtematiſch durchgeführt— in der benach⸗ barten Stadt R.(ebenfalls 86 000 Einwohner) unterblieb ſie damals. 1939 hatte R. 473 Diphtheriefälle, von denen 18 töd⸗ lich e Bottrop hatte 63 Diphtheriefälle, von denen keiner mit dem Tode endete. Von Mitte Dezember 1939 bis Mitte März 1940 hatte R. 88 Erkrankungsfälle, von denen 12 nicht geheilt werden konnten, Bottrop hatte keinen Diph⸗ therieerkrankungsfall mit mithin auch keinen Diphtherie⸗ todesfall! Von einem Kindererziehungsheim mit 271 Inſaſ⸗ ſen wurden kürzlich die Eltern gefragt, ob ihr Kind gegen Diphtherie ſchutzgeimpft werden ſolle; von 71 Eltern ging ie Zuſage einz nur eines der betreffenden Kinder erkrankte. 200 Eltern lehnten ab oder äußerten ſich nicht; die Folge war, daß 40 der in Frage kommenden Kinder ſchwer erkrankt ſind. Noch mehr beſagt folgender Vergleich: In Kinderheimen zweier weſtdeutſcher Großſtädte werden ſeit Jahren die In⸗ ſaſſen und Neuankömmlinge gegen die Diphtherie geimpft. Es iſt ſeitdem in den Heimen kein Diphtheriefall mehr auf⸗ getreten, obwohl die Städte, in denen die Heime liegen, von ehr ſrarren Dilphrherteepemten heimgeſucht werben. Diez Beiſpiele bedürfen keines Kommentars! 5 Hier und da mag die Diphtherie gelegentlich flackern, die Jugend des 20. Jahrhunderts kann läſſig gegen ſie geſchützt werden. Ueberall impfung rechtzeitig durchgeführt wurde, ſtärker auf, aber zuder. da, wo die Schutz. iſt ſie bereits ihren ſchlimmſten Feind wirkungsvoll gefeit! egen Immer das Teuerſte? WPD. Die gerade auf dem Gebiet der Tertilwirtſchaf ſehr einſchneidend wirkende Bewirtſchaftung mit der Notwhen⸗ digkeit, für viele Erzeugniſſe andere Rohſtoffe zu verwenden als die bisher üblichen, iſt natürlich ni ht ohne Einfluß ay die Preisbildung geblieben. Selbſtverſtändlich haben die Preis, bildungs ⸗ und ⸗aufſichtsbehörden für dieſe Entwicklung ein wachſames Auge gehabt und ſich durch Ueberprüfungen immer wieder davon überzeugt, daß die nun einmal gegebene Lage nicht mißbraucht wird. Dabei iſt vom Textileinzelhandel immer wieder darüber geklagt worden, daß das kaufende Publikum den Kauf billiger Waren, die vielfach durchauz noch vorhanden ſeien, einfach ablehne, weil es der Anſicht ſei daß man für einen ſolchen Preis kaum gute Qualität erhal⸗ ten könne. Dieſe Einſtellung des Publikums iſt zweifelloz vorhanden. Sie erklärt ſich aus der Punktbeſchränkung. Man will nach Möglichkeit für die Punkte, die man opfert, um auch nur das Beſte haben und verfällt dabei in den Trug⸗ ſchluß, daß das Teuerſte auch immer das Beſte ſein muß, lehnt alſo die billigere Ware ab. Dabei iſt das keinerwegz immer der Fall. Sehr oft iſt es nur ſchmückendes Beiwerk oder reichere Ausſtattung, wie z. B. bei bedruckten Stoffen gegenüber unbedruckten gleicher Stoffqualität, was den Preis unterſchied verurſacht. Man würde bei richtiger Ueberlegung des Verwendungszwecks ſehr oft mit dem billigeren Stoff genau ſo gut fahren, aber an dieſer Ueberlegung fehlt ez Eben meiſt. Hier hat alſo der Einzelhandel die Möglichkeit, den Zuſtand ſelbſt mit abzuändern, über den er ſich den Preis⸗ behörden gegenüber beklagt. Es dürfte einer gewandten Verkaufskraft ein leichtes ſein, das Verkaufsgeſpräch ſo zu len⸗ len, daß der Kunde ſich auch billigere Waren vorlegen läßt. Damit iſt das Spiel ſchon halb gewonnen. Denn beim Sehen und Vergleichen, zumal bei entſprechender Aufklärung durch den Verkäufer, wird ſich ein guter Teil des Publikums zwei⸗ fellos davon überzeugen, daß man mit einer billigeren Ware ebenſo gut bedient ſein kann wie mit der teureren. Auf das Zeigen kommt es allerdings entſcheidend an. Man darf wohl erwarten, daß es an der Bereitſchaft dazu beim Einzelhandel nicht fehlen wird, ſchon um die eigenen Beſchwerden nicht Lügen zu ſtrafen, ganz abgeſehen davon, daß ja das Zurück halten von Waren ſtrafhar iſt. Will ſich ein Käufer aber abſolut nicht überzeugen laſſen, dann muß er ſich eben ſeinen Wahn, daß nur das Teuerſte auch das Beſte ſein kann, etwas koſten laſſen. Wem nicht zu raten iſt, dem iſt auch nicht zu helfen. Er ſoll dann aber auch nicht über hohe Preiſe klagen. — 2 Todes- Anzeige. f Nach langem, arbeitsreichem Leben, verschied sanft am am 31. Oktober, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, meine liebe Frau, unsere gute Mntter, Großmutter und Urgroßmutter Frau Elisabeth Nagel geb. Brug zu kaufen geſucht. Angebote an die Geſchäftsſtelle des Blattes: Bauplatz N Beſtellungen auf Laufer ſchweine im Gewicht von 20 Kilo auf⸗ ſwärts bis Mitte Rovember eintreffend können gemacht werden bei im 87. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Joh. 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