— is! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1. ö Bezugspreis; Pof 1.60, Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. ſi⸗ e alismus le tätig ) deiner t. Daz ge und 5 wir ſtungs⸗ gkeiten he Ge⸗ Kräfte inſeter Män⸗ ge, t wer⸗ teren Feed een in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anze igenpreiſe: Die 22 mm breſte Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 4. Anzeigenpreisliſte 4 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 40. Jahrgang — Die britiſche Luftwaffe lahmgelegt. Berlin, 13. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Während in der Nacht vom 11. zum 12. November die briliſche Luftwaffe durch Skurm⸗ und Vereifungsgefahr lahmgelegt war, ſetzten unſere Kampfverbände ihre Ver⸗ geltungsflüge gegen London erfolgreich fort. Sie griffen auch im Laufe des 12. 11. London an. Ein Gaswerk und Lagerhäuſer in Kenninglon erhielten ſchwere Treffer. Wei⸗ ter richteten ſich erfolgreiche Bombenangriffe gegen Hafen⸗ und Verkehrsanlagen, Lagerhäuſer, Rüſtungswerke und ein Kraftwerk in Südengland. Britiſche häfen wurden weiterhin vermink. In der Nacht vom 12. zum 13. 11. warfen einige briti⸗ ſche Flugzeuge in Weſtdeutſchland Bomben, die faſt aus⸗ ſchließlich in freies Gelände fielen und dork nur Flurſcha⸗ den anrichketen. Nur in einer Ortſchaft wurden ein Wohn⸗ haus zerſtört, zwei Häuſer ſowie eine Waſſerleitung be⸗ ſchädigt und mehrere Perſonen außerhalb des Luftſchutz⸗ raumes verletzt. An anderer Stelle an einer Gleisanlage enkſtandener Schaden konnte ſchnell behoben werden. Verluſte kraten geſtern auf deutſcher Seite nicht ein. Wie nachträglich gemeldel wird, erhöht ſich die Jahl der vom ikalieniſchen Fliegerkorps am 11. 11. abgeſchoſſenen Flugzeuge auf 10.“. Unentwegt rollender Einſatz. DNB. Berlin, 13. Nov. Heftige Stürme kobten in der Nacht zum Mittwoch über dem Kanal und der britiſchen Inſel. Trotzdem ſetzten unſere Kampfverbände unentwegt in rollendem Einſatz die Vergeltungsflüge gegen London forl. Beſonders ſchwere Treffer wurden in den Verkehrs- anlagen im Nordweſten der Stadt erzielt. Auch in den Weſtindig⸗Docks und in anderen Teilen Londons entſtanden mächtige Exploſionen. Weiter waren Liverpool und Co⸗ venkry ſowie Orte an der Kanalküſte das Ziel heftiger An⸗ griffe. Im Laufe des Mittwochs wurden London ſowie ahlreiche kriegswichtige Jiele in Südengland mit Bom⸗ en belegt. In der Nacht zum Mittwoch ſchoß unſere Flakurkille⸗ rie, wie erſt jetzt gemeldet wird, einen britiſchen Bomber vom Baumuſter Whitley ab. Ein Mann der Beſatzung konnte ſich durch Fallſchirmabſprung rekten, ein weiterer wird vermißt. Der Reſt der Beſatzung iſt kot. Britiſcher Hilfskreuzer verſenkt Nach einer Mitteilung der britiſchen Admiralität iſt bei der am 8. November im Bericht des OK W gemeldeten Ver⸗ nichkung eines Geleitzuges im Aklankik durch deutſche Ueber⸗ waſſerſtreitkräfte auch der britiſche Hilfskreuzer„Jervis Bay“(14 164 BR) untergegangen. Nach der britiſchen Mikteilung wurde der Hilfskreuzer durch das Arkillerie⸗ feuers eines deutſchen Kriegsſchiffes verſendt. Das britiſche Schiff, das in Friedenszeiten ein Paſſagierdampfer der Auſtralien Common Wealth Line iſt, hatte eine Beſatzung von 15 Offizieren und 174 Mann. Von einem Handelsſchiff wurden 65 Aeberlebende der Jervis Bay“ gereitet. Engliſche Bomben auf Bologna. In der Stunde, da ſich die Bolognaer Bürgerſchaft zum feierlichen Requiem für die Kriegsgefallenen in ihren Kir⸗ chen verſammelte, wurde die Stadt von engliſchen Fliegern angegriffen. Ein militäriſcher Erfolg war dem Ueberfall nicht beſchieden. Er traf ausſchließlich die Zivilbevölkerung, die wieder Tote und Verletzte zu beklagen hatte. Amerikanſſcher Dampfer von Briten beſchoſſen. Newyork, 14. Nov. Bei der Ankunft des amerikaniſchen Dampfers„Exeter“ in Newyork erklärte der Kapitän, die „Exeter“ ſei am 3. November 12 Meilen außerhalb von Liſſabon zweimal von einer britiſchen Seepatrouille be⸗ ſchoſſen worden. Kanada will iriſche Stützpunkte! Liebeswerben neben unverhüllter Drohung. Daß Churchill nichts unverſucht läßt, um ſich entgegen dem von de Valera mit größter Klarheit ausgeſprochenen Willen des iriſchen Volkes in den Beſitz der ſo ſehr begehr⸗ ten Stützpunkte in Irland zu ſetzen, beweiſt eine Meldung aus Ottawa. Daxnach hat der konſervative Parteileiter Hanſon in einer Rede im Parlament erklärt, daß eines der größten Hinderniſſe für Großbritannien bezüglich der Ent⸗ wicklung des Krieges“ die Weigerung der iriſchen Regie⸗ rung ſei, England Seeſtützpunkte zu überlaſſen und die Be nutzung der Flugplätze zu geſtatten. Hanſon fordert dann die kanadiſche Regierung auf, einen perſönlichen Appell an de Valera, zu richten, dieſe Stützpunkte Kanada pachtweiſe für die Dauer des Krieges zur Benutzung für die Zwecke des Empires zu überlaſſen. Trotz heftigſter Stürme den Vereinigten Staaten flüchtete, iſt Donnerstag, den 14. November 1940 Nr. 269 Erſtaunlich offenherziger Bericht „Angriffe von ziemlich bedeutendem Ausmaß“. 5 Die deutſchen Vergeltungsangriffe in. der Nacht zum Mittwoch müſſen allem Anſchein nach ganz beſonders um⸗ fangreich und wirkungsvoll geweſen ſein, da ſogar der amtliche Bericht des britiſchen Luftfahrtminiſteriums nicht umhin konnte, ausnahmsweiſe einmal etwas von dem übli⸗ chen Illuſionsſtil des Londoner Lügenminiſteriums abzu⸗ gehen. Abgeſehen von einigen ſchüchternen Beſchönigungs⸗ verſuchen und typiſchen Widerſprüchen in dem auffallend offenherzigen Bericht heißt es u. a. wörtlich: „In der Nacht zum Mittwoch erneuerte der Feind, un⸗ terſtützt vom Mondſchein, ſeine Angriffe auf Großbritan⸗ nien. Die Angriffe nahmen ein ziemlich bedeulendes Aus⸗ maß an, und, obwohl London das Hauptziel bildete, enk⸗ wickelten ſich auch nichl minder bedeutende und andauernde Angriffe gegen andere Teile des Landes, beſonders gegen Miktelengland und gegen das Ufer des Merſey. In London wurden die erſten Bomben gegen 18 Uhr abgeworfen, und die Bombardierung dauerte mit Unterbrechungen die ganze Nacht an. Die Schäden waren ausgedehnt, aber im Ver⸗ gleich zum Ausmaß des Angriffes nicht ſchwer.“(2) Nach dieſen, trotz ihrer Gewundenheit recht vielſagen⸗ den Andeutungen hat die deutſche Luftwaffe alſo wieder einmal ganze Ascbeit geleiſtet. Die Tatſache der ſich immer mehr verſtärkenden Wirkſamkeit der deukſchen Bomben⸗ angriffe hat ſich allmählich in aller Welt herumgeſprochen und findet durch die aus London eintreffenden Augenzeu⸗ genberichte ſogar in Kreiſen Eingang, die ſonſt noch ſtark unter dem Einfluß der engliſchen Lügenpropaganda ſtehen. So wird in einem Londoner Brief, der in den in Schanghai erſcheiennden„North Ching News“ veröffentlicht wurde, die verheerende Wirkung der deutſchen Luftangriffe auf London mit heftigen Vulkanausbrüchen ver⸗ glichen, die ſich allnächtlich wiederholen. Die Zerſtörun⸗ gen, von denen kaum ein Stadtteil Londons verſchont worden ſei, legten, wie der Briefſchreiber zugibt, das Wirt⸗ ſchaftsleben und den Verkehr völlig lahm und wirkten z u⸗ nehmend deprimierend auf die Londoner Bevöl⸗ kerung. Der Brief beſchreibt dann die Wirkungen der deut⸗ ſchen Vomben in der Oxford⸗Street und in der Downſtreet, wo mehrere große Geſchäftsgebäude vernichtet wurden, und gibt dann zu, daß Plünderungen vorgekommen ſeien. — Wie man ſieht, gelingt es nicht einmal mehr, in den engliſchen Kreiſen des Fernen Oſtens die trügeriſchen Illu⸗ ſionsmärchen des Londoner Lügenminiſteriums aufrecht⸗ zuerhalten. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Lebhafte Tätigkeit der Luftwaffe. Rom, 13. November. Der italieniſche Wehrmachktsbericht vom Mittwoch hal folgenden Worklauk: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Späh⸗ kruppkäligkeit und Arkillerieaktionen im Sekkor von Koritza. Feindliche Verſuche, an unſere ne die Grenzen im Epirus Abſchnitt vorgeſchobenen Poſiklonen heranzukommen, wur⸗ den zurückgeſchlagen. Unſere Luftformakionen haben feindliche Stellungen auf dem Pindus ſowie in der Nähe der Skraßenkreuzung Mitzuni— ZJannina, ferner in den Zonen von Kalibaki und Jilippade bombardiert. ech Zone von Berat wurde von unſeren Jägern ein Flugzeuß vom Blenheim⸗Typ abgeſchoſ⸗ ſen. Feindliche Flugzeuge führten einen Einflug auf Du⸗ razzo aus, der einige Tote und Verwundete zur hokke; ein feindliches Flugzeug wurde wahrſcheinlich abge⸗ ſchoſſen. 5 5 2 Während einer bewaffneten Aufklärung gegen Malka wurde eines unſerer Jagdflugzeuge abgeſchoſſen. In Nordafrika bombardierten unſere Flugzeuge die militäriſchen Anlagen von Suez und die Flugplätze von Hairo und Abukir; die Jiele wurden voll getroffen. In Oſtafrika hat der Feind bei einem Juſammenſtoß zwiſchen unſeren Vorhuten und feindlichen Formalionen im Gebiet von Kaſſalg etwa 50 Tote auf dem gampfplatz zu⸗ rückgelaſſen; unſere Truppen haben Maſchinengewehre, Ge⸗ wehre und Munition erbeutet; unſererſeits ſehr leichte Ber luſte. Anſere Luftwaffe hat mit Bomben und Maſchinen⸗ gewehrfeuer Schützengräben und Arkillerieſtellungen, Trup⸗ pen, feindliche Feldlager und Kraftwagen bei Otrub(Jone von Kaſſala) angegriffen. Ein Angriff der feindlichen Luft waffe auf Metemma 5 5 3 Tole und 12 Verwundele zur Folge. Unſere Jäger haben ein Flugzeug vom Gloſter Typ abgeſchoſſen, 2 weitere wurden wahrſcheinlich abgeſchoſſen. Ein 1 18 feindlicher Flieger auf Brindiſi, Tarent und Bari. Nur in der letzten Stadt wurden Bomben abgewor⸗ fen, die unbedeutenden Makerialſchaden und drei Verwun⸗ dete verurſachten.“ 70 Was ſoll die„Queen Elizabeth“? Der Rieſendampfer aus Newyork ausgelaufen. Rewyork, 13. Nov. Der engliſche 85 000 BRT Dampfer „Queen Elizabeth“, der bekanntlich anfangs des Jahres in noch nicht ganz fertiggeſtelltem Zuſtande von England nach am Dienstag um 15.45 Uhr Ortszeit aus dem Hafen von Newgork ausge⸗ laufen. Das Ziel der Reiſe des Rieſendampfers iſt unbe⸗ kannt. Folge Jynismus auf Nuinen Als der britiſche Schriftſteller J. Arbuthnot im Jahre 1712 ſeine„Hiſtory of John Bull“ erſcheinen ließ, hat er in dem handfeſten und nüchternen Tuchhändler geradezu die Idealfigur des engliſchen Volkes gezeichnet. Dieſer John Bull mit ſeinem Pockengeſicht, den vollen Backen, dem brei⸗ ten Mund und der Ueberheblichkeit in ſeinen Gebaren, die⸗ ſer John Bull, der ſeinen Rock über den Erdglobus hängt und die ganze Welt als das Erbe Englands anſieht, ver⸗ finnbildlicht überaus eindrucksvoll den Geiſt des Inſelreichs. In dieſer Art haben die britiſchen Staatsmänner zu allen Zeiten Politik gemacht. Unbekümmert um die Intereſſen und die Empfindungen anderer Völker und gleichgültig ge⸗ gen das Blut, das bei der Ausplünderung der Welt ver⸗ goſſen worden iſt, gingen die Briten hinweg, fanden ſie alles in ſchönſter Ordnung, ſofern nur 955 England Vorteile her⸗ ausſprangen. Aber noch etwas anderes war in dieſem John Bull charakteriſtiſch, nämlich die Methode des Bluffs, die Politik der Lüge und die Verleumdung des Gegners. Mochte es für England noch ſo kritiſch werden: die britiſchen Macht⸗ haber ſtanden nicht an, alles in den roſigſten Farben zu ſchildern. Ja, noch heute freut man ſich in Aga darüber, daß man häufig durch fauſtdicke Lügen andere Völker ver⸗ führt und Gold und Kolonien in Hülle und Fülle eingeſackt hat. Beſondere Triumphe feierte dieſe Politik der Unwahr⸗ haftigkeit in den Jahren des Weltkrieges. So verkündeten 3. B. im Jahre 1917 die britiſchen Wortführer, während England damals, wie wir heute wiſſen, nur noch Lebensmit⸗ telvorräte für 14 Tage im Lande hatte, der deutſche U⸗ Boot⸗Krieg ſei ein verfehltes Unternehmen und habe nichts daran geändert, daß das engliſche Volk ſich voller Fleiſch⸗ töpfe zu erfreuen habe. Wenn die Engländer dieſe Methoden, mit denen ſie in den vergangenen Jahren, wie wir freimütig anerkennen können, Erfolge erzielt haben, heute wiederholen, dann ift das jedoch geradezu ein Armutszeugnis britiſcher Phan⸗ taſie und Staatskunſt. Seit dem Weltkrieg hat ſich die Welt gründlich gewandelt. England iſt durchſchaut, und damit haben auch die traditionellen Methoden der britiſchen Po⸗ litik ihre Wirkung verloren. Wenn die Briten trotzdem nach dem Muſter des Weltkriegs darauf loslügen, aus Nieder⸗ lagen Siege machen, Schiffsverluſte kataſtrophalen Aus⸗ maßes verheimlichen und die furchtbaren Wirkungen der deutſchen Bombenangriffe verkleinern, dann zeigt das eben nur, daß England ſtehengeblieben und gar nicht mehr in der Lage iſt, neue Gefahren mit neuen Mitteln zu bekämp⸗ fen. Die Briten ſind in Rückſtand geraten, die„Herren der Welt“, die ſich ſonſt auf ihren geſunden Menſchenverſtand ſo viel zugute getan haben, kennen ſich in der Welt nicht mehr aus. Sie lügen, obwohl ſie längſt haben erkennen müſſen, daß die engliſche Agitation weithin in der Welt nur noch Spott erntet. So wollte z. B. der britiſche Mini⸗ ſterpräſident Churchill in ſeinem Nachruf auf Chamberlain dem Unterhaus den Glauben beibringen, daß Chamberlain, wenn er auch ſchon die Erfüllung ſeiner Hoffnung nicht er⸗ lebt habe, ſo doch wenigſtens in dem Bewußtſein geſtor⸗ bei ſei, daß England über den Berg ſei. Dieſer gemachte Optimismus, den übrigens Churchill nicht einmal ſelber in . Rede durchhalten konnte, ändert jedoch nichts daran, die ganze Welt ſich darüber klar iſt, daß England auf eine abſchüſſige Bahn geraten iſt, auf der es ein Hal⸗ ten nicht mehr geben wird. Beſonders widerlich gebärdete ſich der Londoner Rundfunkſprecher Frazer, der, beauf⸗ tragt, das Ausmaß der deutſchen Luftangriffe, koſtet es was es wolle, zu verkleinern, darauf verfallen iſt, einen Amerikaner zu mobiliſieren, der angeblich der Ueberzeu⸗ ite iſt, daß die Leute in London das Ganze als einen itz anſehen! Dem ſtehen jedoch nicht nur die Beobach⸗ tungen deutſcher Flieger über die Wirkung ihrer Angriffe entgegen, ſondern auch die Berichte ausländiſcher Beobach⸗ ter aus-London. Immer wieder hören wir von ausländi⸗ ſchen Augenzeugen der deutſchen Angriffe auf die militä⸗ riſchen Ziele Englands, daß die deutſchen Bomben große Rüſtungswerke zertrümmert haben, daß helle Stichflam⸗ men gen Himmel ſchießen, daß weithin im Lande verhee⸗ rende Brände wüten daß die Bevölkerung der britſſchen Hauptſtadt ſeit Wochen nicht mehr aus der Kleidung kommt, daß von 24 Stunden des Tages etwa 18 in den Luftſchutzkellern verbracht werden, daß die Pioniere vor unüberwindlichen Schutthaufen ſtehen, daß nach den amt⸗ lich zugeſtandenen britiſchen Angaben bereits 14000 Tote in London gezählt worden ſind. Aber auch der zyniſche Mi⸗ ſter Frazer hat ungewollt die Wirkung der deutſchen An, griffe beſtätigt, indem er verkündet. daß die enaliſche Be⸗ völkerung ſich aus den ganz abnormen Kriegsbedingunger eine neue Normalität geſchaffen habe. Dieſe nene Norma lität inmitten von Ruinen iſt ſedoch eine furchtbare An⸗ klage gegen die engliſchen Kriegsverbrecher und zugleich eine Demonſtration engliſcher Kataſtrophenpolitik und ein Beweis für den Zerfall der britiſchen Macht. — eee Die plötzliche Ausreiſe des engliſchen Rieſendampfers g„Queen Elizabeth“ veranlaßte in der Newyorker Preſſe zahlreiche Vermutungen über Aufgabe und Beſtimmungs⸗ ort des Schiffes, das die Engländer anfangs März nach Amerika in Sicherheit brachten.„Daily Mirror“ führt die eilige Indienſtſtellung des unfertigen Dampfers auf die ſchweren engliſchen Tonnageverluſte zurück.„Daily News“ erfährt, daß das Schiff als Truppentransporter verwendet werden ſoll. Nach anderen Meldungen wird der Dampfer Halifax oder Trinidad anlaufen, wo er mit Geſchützen ausgerüſtet werde. 4 0 g 4 Sturm im Anterhaus „Die Ruinen Londons ſind die Denkmäler einer Kakaſtrophenpolikik“ a Wie„Nya Dagligt Allahanda“ aus London kam es am Mi fungen und ſtü war d meldet, ttwoch im Unterhaus zu wüſten Beſchimp⸗ d ſtürmiſchen Szenen. Mittelpunkt des Skandals Erſte Einpeitſcher der Konſervativen Regierungs⸗ partei, Kapitän Magneſſon. Gegen ihn richtete, wie der Berichterſtatter des ſchwediſchen Blattes mitteilt, das kon⸗ ſervative Parlamentsmitglied Vivian Adams heftige An⸗ griffe die in den Ausdrücken wie„böswilliger, unglück⸗ licher Tyrann“,„politiſcher Idiot“,„politiſcher Heiduck“ gipfelten. Kapitän Adams warf dem erſten Sachwalter der pluto⸗ krakiſchen Regierungskaſte vor, neun Jahre lang die Politik geſtützt zu haben, die zu der Kataſtrophe d führte.„Die Ruinen Londons“, ſo rief Adams nach„Nya Dagligt Allahanda“ wörklich aus,„ſind die Denkmäler der Kalaſtrophe, zu der der Erſte Einpeitſcher unſere Intereſſen in den neun Monaten führte“. Adams ſchloß in Anlehnung 990 8 Zitat Cromwells:„In Gokkes Namen gehen Sie „Die allgemeine Spannung löſte ſich erſt, wie das ſchwe⸗ diſche Blatt mitteilt, als ein Parlamentsmitglied dazwi⸗ ſchen rief, die konſervative Regierungspartei ſolle ſich doch im Carlton⸗Club gegenſeitig verprügeln. N Die Luftangriffe ein„Witz“! Churchill kreibt Schindluder mit den Leiden der Londoner Bevölkerung. Man muß es der Propaganda Duff Coopers laſſen, daß der bisherige Verlauf des Luftkrieges ſie völlig unberuhrt gelaſſen hat, wenigſtens, was ihre Verlautbarungen nach dem Ausland hin angeht. Mögen noch ſo ſchwere Bomben⸗ ſchläge auf Englands kriegswichtige Anlagen herabſauſen, vor dem Ausland zeigt man die unbekümmerte Miene. Duff Cooper reagiert nach dem berühmten Rezept ſeines Meiſters Churchill immer in der gleichen Weiſe: er tut ſo, als wäre nichts geſchehen, als mache das alles gar nichts aus! So befaßt ſich am Mittwoch in einer Londoner Aus⸗ landsſendung wieder eine der Rundfunkkreaturen des Ge⸗ nerallügners mit den Wirkungen von zwei Monaten faſt ununterbrochenen Luftbombardements f London. Um auf es vorweg zu nehmen: Der Londoner Bevölkerung macht das angeblich gar nichts mehr aus. Sie faßt die deutſchen Bomben als Witz auf. Alſo ließ ſich Herr Lindley Frazer am Mikrophon vernehmen. Er zitierte die angebliche Aeußerung eines amerikaniſchen Berichterſtatters, der er⸗ klärt habe, ſein erſter Eindruck ſei geweſen, daß die Lon⸗ doner die Luftangriffe als einen Witz anſähen. Man ſtaunt, daß es der Londoner Rundfunk heute noch ferkigbringt, ſolche Frivolitäten in die Welt zu ſenden. Iſt es doch nicht gar zu lange her, daß Churchill ſelbſt die Men. ſchenverluſle in London mit 14 000 Toten und 20 000 Schwerverletzten angab. Andere engliſche Mitteilungen be⸗ ziffern die wöchenllichen Blulopfer Londons mik 3000 bis 4000 Toten. Hinzu kommen Zehntauſende zerſtörker Häuſer und Rüſtungsanlagen, die Verkreibung Hunderktauſender von Heim und Herd, unglaubliche Mißſtände auf allen Ge⸗ bieten des öffenklichen Lebens. Das alles aber läßt Chur⸗ chill vor der Welt als„Witz“ hinſtellen. Mag die Anverfro⸗ renheit und Bedenkenloſigkeit dieſes Haſardeurs auch über ull hinlänglich bekannt ſein, ein ſolches Maß verbrecheriſcher Geſinnung iſt ſelten anzutreffen. Die Leiden einer Millio- nenbevölkerung gehen ſpurlos an dieſem Menſchen vorüber, ſie ſind ein Witz, wenn er der Welt ein opkimiſtiſches Bild Englands vorzaubern will zu dem einzigen Zweck, vielleicht doch noch Dumme zu finden, die ſich von ſolcher Scharlaka⸗ nerie beeindrucken laſſen und den ſinnloſen britiſchen Wi⸗ derſtand gegen die geeinten Kräfte der jungen aufftrebenden Völker verlängern helfen. Im übrigen waren die Ausführungen Lindley Frazers durchaus nicht geeignet, den„Witz“, den er ſich mit der Be⸗ völkerung Londons zu machen erlaubte, zu unterſtreichen. Zu dem ausgekochten Zynismus Churchillſcher Prägung kam nur eitel ſchönfärberiſches Phraſengeklingel. Die„ganz ab⸗ normen Kriegsbedingungen hätten eine neue Normalität geſchaffen“. Die Leute unterhielten ſich über die Vernich⸗ tung ihrer Heime wie über Fußball und Pferderennen, ja der allnächtliche Aufenthalt im Luftſchutzkeller und den Un⸗ tergrundbahnſchächten mit ihren widrigen Zuſtänden ſei zu einem„richtigen geſellſchaftlichen Treffen“() geworden. Man könne natürlich nicht„mit Sicherheit“ ſagen, wie weit die einzelnen von den Unbequemlichkeiten und Nachteilen der„neuen Lebensform“ betroffen würden, aber die Ein⸗ wohner Londons hätten gelernt, ihr Leben den Bedingun⸗ gen des modernen Krieges anzupaſſen. Ich war ſo allein! 5 Roman von Fr. Lehne. 2, Weil ich dir nicht hinderlich ſein will; ich weiß, du läufſt gern, und das kann ich nicht mehr. Aber es iſt ein guter Gedanke von dir. Fräulein von Langenau könnte während deiner Abweſenheit mir Geſellſchaft leiſten. Ju⸗ gend im Hauſe friſcht auf. And ſie iſt mir überaus ange⸗ nehm. Ich hatte ſie ſchon aufgefordert, morgen mit uns zu Abend zu eſſen, damit du ſie kennenlernſt. Dann kannſt du ihr ja den Vorſchlag machen und es gleichzeitig als Gefäl⸗ ligkeit von ihr hinſtellen, wenn ſie bei mit bleibt. Es läßt ich alles ſehr ſchön und unauffällig einrichten. Das Mäd⸗ chen iſt ſehr ſtolz.“ a Georg Baders de Wunſch hatte ſich erfüllt: Helga war nicht weitergewandert; ſie war bei Frau Weitbrecht als Geſellſchafterin geblieben. Nun würde er ſie doch öfter ſehen. Und unter anderen Verhältniſſen als früher. Er war in einer gehobenen Stellung, die er durch angeſpannteſte Arbeitskraft immer mehr ausbauen⸗würde, und hatte ſich fetzt ſchon Herrn Weitbrecht unentbehrlich gemacht. Das Gehalt würde ſteigen, wie der ihm angedeutet, und dann konnte er bald daran denken, einer Frau ein auskömm⸗ liches, ſorgenloſes Leben zu bieten. And wen er ſich als dieſe Frau gedacht, geſtand er ſich allerdings nur feen kühn⸗ ſten Träumen ein. Aber gab es für einen ſtrebenden, vor⸗ wärts ringenden Menſchen das Wort:„unmöglich“? Wie ein Geſchenk des Himmels war Helga Herrn Weit⸗ brechts Frage e ſie Zeit hätte, während ſeiner Kiſſinger Kur ſeiner Frau Geſellſchaft zu leiſten. Er würde ihr ſehr dankbar ſein. Im anderen Fall müſſe er ſich um eine andere junge Dame bemühen. Mit tauſend Freuden hatte Helga zugeſagt; nun war ſie der Sorge für die nächſte Zeit überhoben.: des Krieges iten verſucht die plutt ute noch einem Teil d Die deutſchen OKW⸗ ache, als daß man a it möglich in. J ſchen Lü⸗ Kriegsminiſteriums n, Frankreich und Holland. ntlichen An⸗ ie britiſche Oeffentlichkeit nach der a kündigung gehofft hatte, Genaueres und Tatſächliches über die engliſc„Siege“ von Namſos, Andalsnes und Dün⸗ kirche 0 ird ſie abermals enttäuſcht. Lord Templ im Auftrage des Kriegsminiſte⸗ riums it,„daß Berichte über den Nor⸗ weg t werden könnten, weil ſie ationen gäben“. Das Gleiche land und Frankreich. Es ſei röffentlichungen in„erzählender“ Gewiß iſt es im Laufe eines Krieges öfter notwendig, die ſtrategiſchen Pläne und Einſätze auch über vergangene Kämpfe nicht reſtlos aufzudecken. Was England ſowohl in Norwegen, wie auch in Frankreich zu verſchleiern verſucht, ſind aber keine ſtrategiſchen Maßnahmen; denn die ſkrupel⸗ loſe und verräteriſche Rückzugsſtrategie der britiſchen Trup⸗ pen im Norden und Weſten liegt vor aller Welt offen da. Im übrigen ſind auch die Ueberfallsabſichten, die durch Deutſchland im letzten Augenblick abgebunden wurden, durch Dokumentenfunde, Zeugniſſe der geopferten Nationen, neu⸗ trale Politiker, ja ſelbſt aus engliſchem Munde ſo klar er⸗ wieſen, daß das Londoner Kriegsminiſterium mit einem of⸗ fenen Bekenntnis dem Feind wirklich keine„wertvollen In⸗ formationen“ mehr gibt. Es entſpricht aber der britiſchen Mentalität, daß der Vertreter des Kriegsminiſteriums der Oeffentlichkeit ſtatt des verſprochenen Tatfachenberichts zeine erzählende“, d. h. eine verdrehte und verlogene Darſtellung in Ausſicht ſtellt. politiſches Allerlei Abtretung von Stützpunkten undiskutabel. In der in Valparaiſo erſcheinenden Zeitung„Union“ gab der chileniſche Verteidigungsminiſter Hernandez Er⸗ klärungen, die in USA ſtarke Beachtung fanden. In einem in der Zeitung veröffentlichten Interview erklärte Her⸗ nandez, jede Diskuſſion über Abtretung von Stützpunkten ſei vollkommen überflüſſig. Chile ſei bereit, den ihm zu⸗ kommenden Platz in der Verteidigung Amerikas auszu⸗ füllen und ſeinen Verpflichtungen gemäß den Beſchlüſſen der Havanna⸗Konferenz nachzukommen. Verteidigung ſei aber nicht nur eine militäriſche Aktion, ſondern fordere auch eine ſtarke Wirtſchaft, darum ſei die Abtretung von Stütz⸗ punkten für alle Zeit undiskutabel. Die Abtretung von Stützpunkten, ſo erklärt Hernandez, ſei nichts anderes ols eine militäriſche Koloniſation. Sie bedeute nicht Zuſammen⸗ arbeit, ſondern Unterwerfung und ſei darum mit den Be⸗ ſchlüſſen der amerikaniſchen Politik guter Nachbarſchaft nicht zu vereinen. 0— Engländer verweigern ſapaniſchen Schiffen Trinkwaſſer. Tokio, 13. Nop. Japaniſche Schiffahrtskreiſe treffen, „Aſahi Schimbun“ zufolge. Vorbereitungen, um feindliche Maßnahmen der britiſchen Behörden gegenüber fapani⸗ ſchen Schiffen vor allem in Indien und anderen britiſchen Häfen, die zwangsläufig angelaufen werden müſſen. zu begegnen. Die Schiffahrtsgeſellſchaft„Nyk“ ſtellt feſt, daß die Verweigerung von Trinkwaſſer für japaniſche Schiffe durch die Engländer einer Kriegserklärung gleichkäme. Faſt ausnahmslos alle ſapaniſchen Schiffe der Indien⸗Linie ſeien dieſem unmenſchlichen Vorgehen der Engländer aus⸗ geſetzt. Die britiſchen Behörden der betreffenden Häfen lehnten beiſpielsweiſe die Bitte um das dringendſt benö⸗ tigte Trinkwaſſer mit der Begründung ab, daß„Erlaubnis der britiſchen Regierung aus London noch nicht eingetrof⸗ 10 ſei“. Die japaniſchen Schiffe werden daher fetzt mit zu⸗ ätzlichen Waſſertanks und Lebensmittelvorräten ausge⸗ rüſtet. Andere Vorkehrungen ſind im Gange. Am die Erdal⸗Blechdoſen mehrmals verwenden zu können, gibt es nun auch Erdal⸗Nachfüllpackungen. Das Nachfüllen iſt eine einfache, ſaubere und ſchnelle Sache. Deckel abnehmen und das ge⸗ füllte Unterteil in die leere Erdaldoſe ſetzen. Das iſt alles! Auf dieſe Weiſe läßt ſich die Erdal⸗Blechdoſe lange Zeit verwenden und man hat immer Erdal, das altbewährte Erdal! ſiedelt. Glücklich über das reizende Zimmer, das man ihr ein⸗ geräumt mit den alten Möbeln, die denen der Mutter glichen. Ihr Dienſt war leicht; es war ganz ſo, als ob ſie nur töchterliche Pflichten zu erfüllen hatte. Mit aller Hingebung war ſie um Frau Weitbrecht bemüht, die gerade in dieſen Tagen durch ihr Herzaſthma ſehr zu leiden hatte. 5 Herr Weitbrecht konnte wirklich in Ruhe die ihm ſehr nötige Kur in Kiſſingen gebrauchen, da ſeine Frau nicht allein war und ſein Geſchäft in den beſten Händen ruhte. Als Herr Weitbrecht geſtärkt zurückkam, fand er alles in beſter Ordnung vor und ein großes Geſchäft feſt abge⸗ ſchloſſen, das 920 beſonders freute, weil er ſich ſchon länger, aber bisher ohne Erfolg, darum bemüht hatte; die Kon⸗ kurrenz hatte größere Ausſicht gehabt. Nun war es Georg Bader gelungen, ſie aus dem Felde zu ſchlagen, worüber er einen freudigen, berechtigten Stolz zeigte. Er hatte eine einnehmende Art, mit den Kunden umzugehen. Herr Weitbrecht ſtellte feſt, daß Helgas Geſellſchaft von beſtem Einfluß auf ſeine Frau war. Er fand ſie lebendi⸗ ger, friſcher und nicht mehr ſo abhängig von ihrem Leiden, mit dem ſie ſich vorher zu ſehr beſchäftigt hatte. Aus der Vorläufigkeit dieſer Stellung wollte Herr Weitbrecht nun eine Dauerſtellung machen, wenn es ihr nicht zu eintönig und langweilig ſei,„das Leben auf die⸗ ſem einſamen Betrieb, fern der großen Stadt“, wie er fra⸗ end bemerkte. Aber dieſes Bedenken zerſtreute ſie ihm ſo⸗ ort; nein, fte habe gar kein Verlangen darnach; im Ge⸗ genteil, ſie freue ſich dieſer Ruhe hier, was nun wiederum einigermaßen merkwürdig bei einem ſo jungen Menſchen berührte und auf ein ſchmerzliches Erfahren ſchließen ließ. Aber ſie war jung, und alles verheilt im Leben, wenn man auch zuerſt meint, man müſſe ſterben vor Herzweh! Es war Hochſommer geworden und Herr Weitbrecht machte Reiſepläne für ſeine Frau. Er ſchlug Tegernſee vor, wohin er die Damen begleiten wollte. And darnach ſollte Georg Bader ſeinen Urlaub antreten. f „... damit Sie ſich eine Frau ſuchen können,“ bemerkte er ſcherzend.„Sie ſind jetzt ſo geſtellt, Bader, daß Sie wohl Sie war ſofort in die Wohnvilla von Weitbrechts überge⸗ 287 4 1 göbie unter Trümmern Die Aufräumungsarbeiten— Erdölproduktion unverminderk Bukareſt, 13. Nov. Die rumäniſche Hauptſtadt ſteht nach wie vor unter dem Eindruck des großen Erdbebens. Eine Reihe von Straßen iſt noch immer wegen Einſturzgefahr beſchädigter Häuſer geſperrt. Die Aufräumungsarbeiten an den Trümmern des Carlton⸗Hochhauſes dürften noch min⸗ deſtens eine Woche dauern. Deutſche Pioniere und Solda⸗ ten der Luftwaffe arbeiten Tag und Nacht Seite an Seite mit rumäniſchem Militär, Feuerwehr und freiwilligen Le⸗ gionärsmannſchaften. Man hat Bergleute aus Siebenbürgen geholt, um durch Anlegung eines unterirdiſchen Stollens in die beiden Kellergeſchoſſe des Gebäudes zu gelangen. Auch durch Anlegung von ſenkrechten Schächten durch den Schutt⸗ haufen verſuchte man die Rettung der Ueberlebenden. Dieſe Verſuche wurden jedoch wegen Exploſionsgefahr wieder auf⸗ gegeben, umſomehr, als angenommen werden muß, daß die Ueberlebenden in den Kellergeſchoſſen mittlerweile geſtorben ſind, ſei es, daß ſie nach dem Bruch des Hauptwaſſerrohres ertranken oder durch den Brand der Hel⸗ keſſel der Zentralheizungsanlage erſtickten oder vom Schutt erdrückt wurden. Bis Mittwochmorgen wurden 81 Leichen geborgen, während man am erſten Tage der Bergungsarbeiten 84 Verletzte retten konnke. Es müſſen alſo noch mindeſtens 70 Leichen unter den Trümmern liegen. Die Staatsanwaltſchaft hat Haftbefehle wegen fahrläſſiger Tötung gegen die Bau⸗ unternehmer des Carlton-Hochhauſes ausgeſtellt. König Michael beſuchte Dienstag zweimal die Ret⸗ tungsarbeiten, Staatsführer General Antonescu weilte vor ſeiner Abreiſe nach Rom noch in dem vom Erdbeben beſonders ſtark mitgenommenen Campina. Soweit bis jetzt feſtſteht, hat die Erdölproduktion und auch die Ver⸗ arbeitung des Rohöls durch das Erdbeben nicht im ge⸗ ringſten gelitten. Das Gebäude der Staatsoper in Bukareſt wurde derart ſchwer beſchädigt, daß es vorausſicht⸗ lich abgeriſſen werden muß. Das Finanzminiſterium mußte geräumt werden. Durch ein Geſetz wurde die Regierung er⸗ mächtigt, beſchädigte Häuſer, die von ihren Eigentümern verlaſſen werden, in Beſitz zu nehmen. Schneeſtürme in Nordamerika 17 Entenſäger erfroren.— 73 Todesopfer. Newyork, 13. Nov. Weite Gebiete der Vereinigten Staa⸗ ten und Kanadas wurden von den erſten winterlichen Schneeſtürmen und zum Teil ſtrenger Kälte heimgeſucht, die eine ganze Reihe von Todesopfern gefordert haben. Im Staate Minneſota ſind 15 Entenjäger im Schneeſturm um⸗ gekommen. Weitere 9 werden vermißt, und man hat alle Hoffnung aufgegeben, ſie noch lebend aufzufinden. Auch bei Windſor im kanadiſchen Staat Ontario ſind zwei Entenjäger erfroren aufgefunden worden. Aus Valleyfield im Staate Quebec wird gemeldet, daß neun Mitglieder der Beſatzung der Schleppers„Aberdeen“ ertrunken ſind, weil ihr Boot im Beauharnais⸗Kanal im Sturm kenterte. Nach Meldungen aus Chicago ſchließlich werden zwei Fiſcher vom Michigan⸗ 5 die vermutlich ſämtlich im Sturm umgekommen ind. Nach neuen Meldungen hat der orkanartige Sturm, der Dienstag über weite Teile Nordamerikas hinwegfegte, allein in den Mittelweſtſtaaten insgeſamt 73 Menſchenleben gefordert. Auf dem Michiganſee ſank infolge des Sturmes der amerikaniſche Frachter„William Davock“ Die 33 Köpfe zählende Beſatzung wird als verloren angeſehen. Ein wei⸗ terer Frachter und zwei Schifferboote werden vermißt. Fünf andere Frachtſchiffe wurden vom Sturm an der Küſte auf Grund geſetzt. Der Telefon⸗ und Eiſenbahnverkehr iſt in zahlreichen Teilen des Mittelweſtens völlig unterbrochen. In Minneſota richtete das Unwetter großen Schaden unter den Viehherden an. Dem Sturm folgten heftige Schnee⸗ fälle und Temperaturfall unter den Gefrierpunkt! Kurzmeldungen Kronſtadt. Nach dem Abſchluß ihres Bukareſter Aufent⸗ haltes iſt die Abordnung der HJ in Kronſtadt eingetroffen. Auf der Fahrt von Bukareſt nach Kronſtadt nahm die Ab⸗ ordnung kurzen Aufenthalt in Predeal, um auf dem Ehren⸗ friedhof der Legionäre, auf dem über 200 ermordete An⸗ gehörige der Eiſernen Garde begraben liegen, eine feierliche Totenehrung vorzunehmen. Hſinking. Der amerikaniſche Konſulatsvertreter und 25 Amerikaner, darunter das Perſonal der britiſch⸗amerikan⸗ ſchen Tabak⸗Kompanie reiſten von Mukden nach USA ab. Sie folgten dem Rat des Konſulats der Vereinigten Staa⸗ ten, an die Gründung einer Familie denken können. Jung ge⸗ freit, hat nie gereut! Und ein Neſt für Sie wäre auch ſchon da. Sie wiſſen doch, daß unſer alter Lehmann im Herbſt nach Amberg zu ſeiner Tochter ziehen will, wenn ich ihn fonte Und deſſen hübſches Häuſel mit dem großen chönen Garten, wäre es nicht geeignet? Gefiele es Ihnen nicht? Die kleinen Umbauten, die für ein junges moder. nes Ehepaar nötig ſind— die ſind nicht der Rede wert!“ Jäh ſtieg das Blut in Georgs Geſicht. ö Ja, das Häuſel! Und mit Helga! Wie ſchön wäre das Sonſt aber nicht! „Herr Weitbrecht, ich denke nicht ans Heiraten. 80 heirate überhaupt nicht.“ „Warum ſo abweiſend dieſem eigentlich ſelbſtverſtänd⸗ lichen Gedanken gegenüber, lieber Bader?“ Herr Weitbrecht war ein wenig erſtaunt. „Ein Mann wie Sie, Bader, kann an jedem Finger zehn haben, wenn er will,“ lächelte er. „Ich will aber nicht.“— 3 1 Georg wußte gar nicht, wie kurz und abweiſend er ge⸗ ſprochen hatte. a „Nun, nun, Bader, ſo beſtimmt? Das läßt beinahe darauf ſchließen, daß wohl eine ſchmerzliche Erfahrung...“ „Nein, Herr une 92 8 5 1 „.. Oder eine unglückli iebe...“ lächelte Herr Weit⸗ brecht im Scherz. 0 0. 0 Doch da veränderte ſich Georgs ausdrucksvolles Geſicht; ein ſchwerer Schatten lief darüber hin, und ſeine Lippen legten h ſo feſt aufeinander, daß der Mund wie ein ſchmaler Strich wirkte. 5 i lo, da war etwas, dachte Herr Weitbrecht; nun wollte er gerade wiſſen, was los war. Solchen Arbeitern mußte man auch menſchlich nahetreten und ſich um ihre Seele und ihre Sorgen kümmern. Er hatte das überhaupt immer ſo gehalten: ſeinen e und Arbeitern ge⸗ genüber war er 1 bloß der Arbeitgeber und Lohnzahler, ſondern auch der väterliche Freund und ſorgende Helfer. i N Fortſetzung folat. dert lach ine an nin⸗ da⸗ eite Le⸗ gen in luch Utt⸗ ieſe zuf⸗ die ile des el⸗ hutt zen, 84 70 haft du · tet⸗ ilte ben jetzt zer⸗ e: in cht⸗ ißte er⸗ ern D— Molotow Gaſt des Führers Die politiſchen Beſprechungen forlgeſetzt. dB Berlin, 13. Nov. Der Vorſitzende des Rates der Bolkskommiſſar der Union der Sozialiſtiſchen Sowjetrepu⸗ bliken und Volkskommiſſar für Auswärkige Angelegenhei⸗ ten, Herr Molotow, war heuke mittag Gaſt des Führers im kleinen Kreiſe. Anſchließend wurden die polikiſchen Beſpre⸗ chungen forigeſetzt in Anweſenheil des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbenkrop und des ſtellvertrelenden Volkskommiſſars für Auswärlige Angelegenheiten Dekano⸗ ow. f Zu Ehren Molotows hatte der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen von Ribbentrop am Dienstagabend einen Emp⸗ fang im Hotel Kaiſerhof gegeben, an dem die Begleitung des Herrn Molotow, der ſowjetruſſiſche Botſchafter mit den Angehörigen der ſowjetruſſiſchen Botſchaft und führende Perſönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht teilnah⸗ en. 0 Mittwochvormittag empfing der Reichsmarſchall des Großdeutſchen Reiches, Hermann Göring, Herrn Molotow und hatte mit ihm eine längere Unterredung im Sinne der deutſch⸗ruſſiſchen freundſchaftlichen Beziehungen. Auch der Stellvertreter des Führers der NSDAP, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, empfing Herrn Molotow. Rom. Reichsarbeitsminiſter Seldte wurde am Mittwoch um 16 Uhr vom Duce im Palazzo Venezia empfangen. Die Unterredung hatte einen außerordentlich herzlichen Cha⸗ rakter. 1— —— 7 2 75 5 28* Mit unſeren Fahnen iſt der Sieg! Große Verſammlungswelle im Gau Baden vom 15. November bis 15. Dezember. NS. Anter der Parole:„Mit unſeren Fahnen iſt der Sieg!“ führt die Gaupropagandaleitung des Gaues Baden der NSDAP. in der Zeit vom 15. November bis 15. Dezember eine große Verſammlungswelle durch. In über 900 Kundgebungen und Verſammlungen wird die Partei mit der Bevölkerung Zwieſprache halten und ihr Erklärungen und Hinweiſe für die Arbeit und die Aufgaben der kommenden Wochen und Monate geben. Zur gleichen geit werden in allen Kreiſen unſeres Gaues Lichtbild⸗ nde ae nden und Filmfeier⸗ unden reranſtalte“, die alle dem gleichen großen Ziele dienen werden. 5 W . Die ſiegesbewußte deutſche Volksgemeinſchaft hat in wil⸗ liger Hingabe durch geſteigerte Arbeits⸗ und Opferleiſtung den Kampf unſerer Wehrmacht kraftvoll unterſtützt. In die⸗ ſer großen und geſchichtlich erſtmaligen Gemeinſchaft von Heim at und Front wird ſich das deutſche Volk 105 Sieg über ſeine Feinde erringen und die Freiheit aller Deutſchen für alle Zeiten ſicherſtellen. Die großen Leiſtungen 1 erſten 14 Kriegsmonate haben an der Front und in der Heimat ausſchließlich ihren Urſprung in der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution. So liegt auch die Garantie für unſeren endgültigen Sieg nur in ihr verankert. In der Zeit vor dem Jahre 1933 hat die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung im Reich den Kampf gegen das Judentum und die Geldherrſchaft, gegen das Nopemberſyſtem und feine korrupten Parteien geführt und mit der Vernichtung alles Minderwertigen in den erſten Jahren nach der Machk⸗ ecgreifung eine ſozfaliſtiſche Volksgemeinſchaft Aſaltet. Dieſe Gemeinſchaft wollten das internationale Judentum und die weſtlichen Plutokratien nicht dulden und haben ihr und damit dem ganzen deutſchen Volk den Kampf angeſagt. Unter der Führung Adolf Hitlers hat ſich daher das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit zuſammengeſchloſſen, um den größten Freiheitskampf ſeiner Geſchichte durchzuſtehen. Darum auch iſt der heutige Krieg die Vollendung un⸗ ſerer Revoluttfon. Der Heimat die großen Zuſammenhänge dieſes Freiheits⸗ kampfes noch einmal zu srklären, iſt der Sinn dieſer großen Verſammlungsaktion. In allen Städten und Dörfern Badens wird ſich die Bevölkerung unſeres Gaues zuſammen⸗ finden, um erneut ein einmütiges Zeugnis abzulegen von ihrer künſatzbeveitſchaft für den Endſieg. Neben 900 Kundgebungen und Verſammlungen werden Hunderte Lichtbildabende und Feierſtunden durchgeführt, um auch den letzten Volksgenoſ⸗ En zu erfaſſen und ihm in dieſem zweiten Kriegswinter das 99255 2 zu geben, einer großen Kampfgemeinſchaft an⸗ Wie bei vielen Verſammlungswellen in den vergangenen Jahren werden auch diesmal die Redner des Gaues Baden der NSDAP. zur Bevölkerung ihres Heimatgaues ſprechen. Mit ihnen kommen zum erſten Male Männer aus dem be⸗ freiten Elſaß, die in dieſem kerndeutſchen Land für ihre Haltung ſchwerſten Verſolgungen und Unterdrückungen aus⸗ eſetzt waren. Redner aus dem deutſchen Elſaß kommen in kinen Gau, der mit ihrer ſchönen Heimat durch tauſend Fäden kunerlich verbunden iſt. Die Liſte der Redner aus dem Elſaß geiſt neben dem Generalreferenten beim Chef der Zivilver⸗ raltung, SS.⸗S'andartenführer Mafor Dr. Robert Er nſt, die Namen zahlreicher heimattreuer elſäſſiſcher Volkstums⸗ führer wie Schlegel, Muver, Stürmel, Meyer u. a. auf. Sie alle werden ſchon durch ihr Erſcheinen in den Verſamm⸗ kungen der Partet die größere Gemeinſchaft der Deut⸗ lchen am Oberrhein unter Beweis ſtellen. Hunderttauſende Männer und Frauen des Gaues Baden werden in den kommenden Wochen zeigen, daß die Heimat gewillt iſt, mit den ſiegreichen deutſchen Soldaten als eine verſchworene Willens⸗ und Schickſalsgemeinſchaft dem Siege entgegenzumarſchieren. Ueberzeugt von dem gerechten Kampf unſeres Volkes wird die Bevölkerung unſeres Gaues ihren umerſchütterlichen Willen zum Sieg ünd ihren unbeirrbaren Glauben an den Führer bekunden. „Mit unſeren Fahnen iſt der Sieg!“ Das iſt unſere Parole im Kampf und in der Arbeit der kommenden Wochen und Monate. F. K. H. Aus Baden und den Nachbargauen 1 ö Die Obercheiniſchen Kulturtage in Straßburg. „ Kaclseuhe. Anläßlich der oberrheiniſchen Kulturtage in Straßburg gaſtiert unter der künſtleriſchen Geſamtlei⸗ tung des Generalintendanten Dr. Thur Himmighoffen das Badiſche Staatstheater Karlsruhe dreimal im Stadttheater Straßburg. Die feierliche Eröffnung der Spiel⸗ zeit 1940⸗41 des Straßburger Stadttheaters findet am 16. November ſtatt, mit Wagners„Meiſterſinger“. Die muſikaliſche Leitung hat Profeſſor Hermann Abendroth, Leip⸗ zig, als Gaſt übernommen. Am 17. November 1940 gelangt Goethes„Götz von Berlichingen“, in Szene geſetzt von Oberſpiellsiter Felik Baumbach, zur Aufführung. Als Gaſt iſt Intendant Staatsſchauſpieler Heinrich George für die Titelrolle gewonnen. Am 19. November 1940 geht in Anweſenheit des Komponiſten die komiſche Oper„Die pfif⸗ ige Magd“ von Julius Weismann in Szene. Die Spiel⸗ leitung hat Erik Wildhagen, die muſikaliſche Leitung Walter Hindelang. Die Titelpartie ſingt Hannefriedel Grether. * Offenburg.(Jugendlicher Ausreißer.) Die ze Polizei hat einen zehnjährigen Knaben aufgegriffen, er ſich am 1. November aus dem elterlichen Haus in Emmen⸗ dingen entfernt hatte. Das Jugendamt hat den Jungen wieder ſeinen Eltern zugeführt. ? Offenburg.(Vom Anglück verfolgt.) Der bei der 9 poſt beſchäftigte Emil Keßler iſt in Ausübung ſei⸗ nes Dienſtes auf dem Offenburger Bahnhof ſchwer verun⸗ glückt. Beim Ueberſchreiten der Gleiſe wurde er von einer Lokomotive erfaßt und ihm ein Bein oberhalb des Knöchels abgefahren. Seine Frau, die bei landwirtſchaftlicher Arbeit eine Fußverletzung erlitt, mußte zwei Tage ſpäter ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden. 0 Lahr.(Im Gewerbekanal ertrunken.) Der vierjährige Sohn des Händlers Eugen Walter iſt im Ge⸗ werbekanal ertrunken. Wie ſich der Unglücksfall zugetragen hat, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Das Kind wurde in lebloſem Zuſtande aus dem Gewerbekanal geborgen; die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. 9 Biſchoffingen(Kaiſerſtuhl).(96⸗Jährige geſtor⸗ ben.) Die älteſte Einwohnerin unſerer Gemeinde, Anna Maria Rieflin, iſt, 96jährig, geſtorben. Sie war nie verhei⸗ ratet und wurde von Verwandten betreut. (—) Donaueſchingen.(Krankenhaus⸗Erweite⸗ rungsbau fertiggeſtellt.) Nachdem hier das Max⸗ Egon⸗Krankenhaus für den ſtarken Zuſpruch zu klein gewor⸗ den war, wurde ein größerer Erweiterungsbau erſtellt, der mit einer Feier durch Bürgermeiſter Sedelmeyer der Oeffentlich⸗ jeit übergeben wurde. Auch das alte Gebäude war neu ge⸗ ſtaltet worden. Zu der Feier waren neben den Vertretern der Partei und der Behörden je ein Vertreter des Reichsarbeits⸗ miniſteriums und des Badiſchen Innenminiſteriums erſchienen. (—) Blumberg.(Tödlicher Verkehrsunfall.) In der Nähe von Zollhaus ſtießen ein Auto und ein Radfah⸗ ler aufeinander. Der Radfahrer erlitt ſchwere Verletzungen, denen er im Krankenhaus Donaueſchingen erlag. n Zwei Arbeiter im Schacht erdrückt. Auf einer Bau⸗ 17 5 in der Lindau wurden in einem Schacht, als plötzlich ie Bolzen nachgaben, drei Arbeiter von nachſtürzenden Erdmaſſen verſchüttet. Während ſich einer von ihnen noch herausarbeiten konnte, erlitten die beiden anderen tödliche Bruſtquetſchungen. Auch der Gerettete kam nicht ohne Ver⸗ letzungen davon; er mußte mit Hüftguetſchungen in das Krankenhaus Obernzell eingeliefert werden. n Mutter wollte mit ihren fünf Kindern in den Tod. In der Nacht verſuchte die 29 Jahre alte Ehefrau Luiſe Fuchs in Aſchaffenburg ihre fünf Kinder und ſich durch Gas u töten. Sie öffnete den Gashahn in ihrer Wohnung. Als der Ehemann nachts zwiſchen 2 und 3 Uhr von einer Ge⸗ ſchäftsreiſe heimkehrte, wurde ihm nicht geöſfnel. Der Mann ſchlug die Haustür ein und fand in der Wohnung ſeine Frau mit den fünf Kindern bewußtlos am Boden liegend vor. Vier Kinder und die Frau wurden ſofort ins Kranken⸗ haus gebracht, wo kurz nach der Einlieferung das 5 Jahre alte Mädchen und der 4 Jahre alte Knabe geſtorben ſind. Das füngſte Kind im Alter von 1 Jahr war ſchon in der Wohnung geſtorben. Die Frau und die übrigen Kinder ſchweben in Lebensgefahr. Der Grund zu der unſeligen Tat iſt in Ehezerrüttung zu ſuchen. n In der Badewanne tot aufgefunden. In der Gaigl⸗ ſtraße in München wurde eine 58 Jahre alte Rechtsanwalts⸗ witwe in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Die Frau war aus unbekannter Urſache in der Badewanne geſtorben. an Drei Arbeiter von Erdmaſſen verſchüttet. In dem Be⸗ trieb des Ruhrtaler Ziegel⸗ und Klinkerwerkes in Kettwig löſten ſich von einem Abbhanhang plötzlich größere Erdmaſſen und verſchütteten drei Perſonen. Dem ſofort eingeſetzten Bergungstrupp gelang es, den Ziegelmeiſter Kruſe noch le⸗ bend zu bergen, doch mußte er mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt werden. Dagegen war es nicht möglich, die beiden anderen Verſchütteten rechtzeitig freizu⸗ bekommen. Sie konnten nur als Leichen geborgen werden. e Kurz vor dem Grenzübertritt gefaßt. In der Nähe von Schloß Hueth(Kreis Rees) konnten zwei Bahn beamte zwei franzöſiſche. aufſpüren, die ſich dort im bich⸗ ten Gebüſch verborgen hielten und die letzten Vorbereitun⸗ gen zur Flucht nach Holland treffen wollten. Die Ausreißer wurden einer Zollſtreife übergeben, die für ihre ſiche e Un⸗ terbringung ſorgte. 5 an Mord aus verſchmähter Liebe. In den Vormittags⸗ ſtunden des 8. Auguſt wurde die von ihrem Ehemann ge⸗ trennt lebende Frau Elſe Dannewitz in ihrer Wohnung in Goslar von dem Einwohner Adolf Pinkl mit einem Taſchen⸗ meſſer erſtochen. Der Täter ſtellte ſich daraufhin der Polizei. Nunmehr hatte er ſich vor dem Sondergericht in Hannover zu verantworten, das ihn wegen Mordes zum Tode ver⸗ Urteilte. Bei dem 52 Jahre alten Pinkl handelt es ſich um einen nicht weniger als 31 mal vorbeſtraften Menſchen. Er wohnte ſeit November 1939 bei der Frau Dannewitz als Un⸗ termieter. Im gleichen Hauſe wohnte auch die 29 jährige Nichte der Frau Dannewitz mit der er ein Verhältnis be⸗ innen wollte das jedoch abgelehnt wurde. In ſeiner Wut arüber hatte er Frau Dannewitz ſchon mehrfach mit dem Meſſer bedroht. Zur Kataſtrophe kam es am Morgen des 8. Auguſt, als die Frau dem Angeklagten den Kaffee brachte. Dunkelblaues Licht Ausführungsbeſtimmung zur Verdunkelung. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat auf dem Gebiet der Verdunkelung eine Ausführungsbeſtimmung zum Luftſchutzgeſetz erlaſſen, um Mängel in der Verdunkelung zu beſeitigen, durch die feind⸗ lichen Fliegern die Ortung und der gezielte Bombenwurf erleichtert werden. In dieſer Beſtimmung iſt in folgenden Fällen die Verwendung von dunkelblauem Licht vorge⸗ ſchrieben: Für Verkehrsräume, deren Ausgänge unmittel⸗ bar ins Freie führen(Eingangshallen, Vorräume, Haus⸗ eingänge, Windfänge, Flure, Lichtſchleuſen uſw.); für Innenräume, deren Fenſter, ins Außen füh⸗ rend, zwar lichtdicht abgeblendet ſind, aber gelegentlich un⸗ ter Beibehaltung einer ſchwachen Beleuchtung geöffnet werden(z. B. Räume in Krankenanſtalten, Schlafzimmer). Solche Räume müſſen neben der Normalbeleuchtung mit Blaulichtleuchten ausgeſtattet werden, die jedesmal vor dem Aufblenden der Fenſter und Außentüren anſtelle der Nor⸗ malbeleuchtung einzuſchalten ſind; 5 für die Innenbeleuchtung von Straßenbahnen, Omnibuſſen, Kraftfahrzeugen und Eiſenbahnwa⸗ gen; für beleuchtete Verkehrszeichen und der Ver⸗ kehrsſicherheit dienende Lichtquellen, auch für Bau⸗ und Gefahrenſtellenlampen, Halteſtellenſäulen und ſonſtige Lichtquellen zur Leitung des Verkehrs, mit Ausnahme von Signalen und Verkehrsampeln; für die Beleuchtung von Bahnſteigen, Wartehallen und Fernſprechhäuschen; für die Kennzeichen⸗, Zielrichtungs⸗ und Nummerſchil⸗ der bon Straßenbahnen, Omnibuſſen, Stadt⸗, Vorort⸗, Hoch und Untergrundbahnen, ſowie Kraftfahrzeugen aller Art und für die Freilampen von Kraftdroſchken; für Han d⸗ und Taſchenlampen, die im Freien verwendet werden; für beleuchtete Hin weisſchilder nung von Geſchäften, Hotels, Gaſtſtätten, Lichtſpielhäuſern. Die Vorſchriften für die ſonſtigen Lichtquellen an Fahrzeugen(Scheinwerfer, Begrüßungslampen, Schluß⸗ und Bremslichter, Fahrtrichtungsanzeiger, Kenntlichma⸗ chung nach hinten herausragender Ladungen an Fahrzeu⸗ gen, Zeichen für das Mitführen von Anhängern an Kraft⸗ ſchedenden ſowie für die Lichtquellen zur Sicherung mar⸗ chierender Abteilungen bei Dunkelheit bleiben beſtehen. Dieſe Lichtquellen müſſen aber vorſchriftsmäßig abgeblen⸗ det werden. Die neuen Beſtimmungen ſchreiben ferner vor: Die Fenſter von Treppenhäuſern ſind lichtdicht ab⸗ zublenden. Jede Lichtreklame— auch am Tage— iß unterſagt. Leuchtende Hinweisſchilder zur Kennzeich⸗ nung von Geſchäften, Hotels, Gaſtſtätten dürfen lediglich Angaben über Art und Namen des Betriebes aufweiſen. Bei Theatern und Lichtſpielhäuſern darf außerdem der Ti⸗ tel der Darbietung angezeigt werden Dieſe leuchtenden Hinweisſchilder ſind bei Geſchäften mit Geſchäftsſchluß, bei Gaſtſtätten zu Beginn der Polizeiſtunde, bei Theatern und Lichtſpielhäuſern eine Viertelſtunde nach Beginn der letz⸗ ten Vorſtellung zu löſchen. Bei Fliegeralarm jedoch ſind die Hinweisſchilder einſchließlich derjenigen von Hotels ſo⸗ fort auszuſchalten. Von amtlicher Seite wird hierzu mitgeteilt: In den meiſten Fällen läßt ſich das blaue Licht am einfachſten und wirtſchaftlichſten durch Blaufärben vorhandener Glüh⸗ lampen ſchaffen, unbeſchadet der Möglichkeit, beſondere für Verdunkelungszwecke zugelaſſene, fabrikmäßig hergeſtellte blaue Glühlampen zu verwenden. Das nachträgliche Blau⸗ färben von Glühlampen muß allerdings durch Fach ⸗ leute unter Verwendung einer geprüften Lackfarbe und nach einem beſtimmten Verfahren erfolgen. Nur ſo iſt ge⸗ währleiſtet, daß die Blaufärbung der Glühlampen in der richtigen Lichttönung und mit der notwendigen Haltbar⸗ keit vorgenommen wird. Es muß beſonders Feen werden, daß nur Glühlampen mit einer Leiſtungsaufnahme von 15 und 25 Watt ſowie Hand⸗ und Taſchenlampenglühlampen nach die⸗ ſem Verfahren gefärbt werden dürfen. Um der Bevölke⸗ rung die Möglichkeit zu geben, Glühlampen vorſchrifts⸗ mäßig und raſch blau färben laſſen zu können, werden im ganzen Reichsgebiet die Elektro⸗Inſtallations⸗ geſchäfte für dieſe Aufgabe eingeſetzt. Dieſe Geſchäfte werden in Kürze durch entſprechende Aushängeſchilder kenntlich gemacht werden. Man braucht alſo demnächſt Glühlampen nur zum nächſten Elektro⸗Inſtallateur zu bringen, um ſie dort vorſchriftsmäßig gefärbt zu bekom⸗ men. Vorher ſind ſie jedoch mit Seifen⸗ und Sodawaſſer oder mit Spiritus und Schlemmkreide ſorgfältig zu reini⸗ gen und durch ein mittels Bindfaden oder Draht am Lam; penſockel befeſtigtes Namensſchild zu kennzeichnen, Als Preis für das Blaufärben einer Glühlampe ſind 0.20 Mark, einer Hand. oder Taſchenlampenglühlampe 0.05 Mark feſtgeſetzt. Bei blaugefärbten Glühlampen darf die Lackſchicht nicht beſchädigt oder abgekratzt werden, da ſonſt unzuläſſige Helligkeiten entſtehen. Jeder Volksgenoſſe hat die Pflicht, dieſe zu ſeinem eigenſten Schutz angeordneten Maßnahmen mit größter Beſchleunigung und Gewiſſenhaftigkeit durchzuführen. Nur dann iſt die Gewähr gegeben, daß die noch vorhandenen Mängel der Verdunkelung— was dringend nolwendig iſt — beſfeitigt werden. 5 Gedenktage 14. November. 1716 Dar Philoſoph und Staatsmann Gottfried Wilhelm von Leibniz in Hannover geſtorben. a. 1825 Der Schriftſteller Jean Paul(Friedrich Richter) in Bayreuth geſtorben. 1831 Der Philoſoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Berlin geſtorben.. 1848 Der Bildhauer Ludwig von Schwanthaler chen geſtorben. 82 f. 1875 Der deutſch⸗ſchweizeriſche Schriftſteller Jakob Schaff⸗ zur Kennzeich⸗ Theatern und in Mün⸗ An jedes Waschbecken gehört eine flasche ATA. ATA ist beim Reinigen stark beschmbtzter Hände(ollein oder in Verbindung mit ewas Seife) ein ausgezeichnetes Miftel zum Seifesparen! Habsfrab, begreife: ATA spart Seife! Lalcale uud cliau Höflichkeit iſt auch im Laden Trumpf NSG. Höflichkeit zu üben und Verſtändnis zu zeigen, ſt federmanns Pflicht. Vor allem kommt es auf den rich⸗ tigen Ton im Laden an. Wir wollen nun nicht etwa ein Klagelied anſtimmen, denn tatſächlich iſt es bei uns ſo, daß die einzelnen Kaufleute wiſſen, wie ſie ſich ihren Kunden gegenüber zu verhalten haben. Einige Querſchießer und einige Uebereifrige ſchaden da gewiß nicht viel, denn auch ſie werden ſich noch umwandeln und ſtatt der gramzerfurchten Miene und dem unmutigen Wort zu dem altbewährten Humor zurückgreifen. Etwas Humor wirkt oft Wunder. Gewiß, de. Einzelhandelskaufmann muß unzählige Male am Tage die gleiche Antwort geben, warum dieſes und jenes nicht zu haben, warum die Spezialmarke nicht mehr vorhanden, wes⸗ wegen die Zuteilung dieſer und fener Ware geringer iſt und ſo fort. And doch muß er immer ruhig und h öflich blei⸗ ben, auch dem unbelehrbaren Käufer gegenüber. Nicht weniger darf der Käufer, in Sonderheit die kau⸗ fende Hausfrau, Rückſichtnahme und Höflichkeit vergeſ⸗ ſen. Sie wird immer daran denken, daß ſie vormittags ein⸗ kaufen muß, um der Berufstätigen nachmittags nicht noch mehr von ihrer knappen Freizeit zu nehmen. Sie wird auch nie vergeſſen, daß im Kriege nicht alles reichlich zu haben iſt. Sie muß in der Lage ſein, ihren Küchenzettel blitzſchnell um⸗ zuſtellen, falls einmal ein Nahrungsgut ſehr reichlich anfällt und ſchleunigſt abgeſetzt werden muß. Kaufe was vorhanden iſt! Es iſt ſchon viel davon die Rede geweſen, daß der kleine Einzelhaushalt ſich den volkswirtſchaftlichen Anforderungen anpaſſen müßte. Er hat dank der Einſicht vieler Hausfrauen dieſem Erfordernis bemerkenswert erfolgreich Rechnung ge⸗ tragen. Nun zeigt ſich gerade in der jetzigen Zeit, wie wich⸗ tig es iſt, die ſparſame Haltung der Hausfrauen im Einzelhaushalt auch auf die Haltung gegenüber dem Volks⸗ haushalt zu übertragen. Wenn es erreicht wird, daß die hausfrauliche Gewiſſenhaftigkeit nicht bei der Verwaltung der eigenen Mittel haltmacht, ſondern genau ſo ſparſam und ein⸗ ſichtig auch die Lebensmittel, die auf den Markt kommen, richtig kauft und werbrauchen hilft, werden dadurch viele Ver⸗ luſte verhütet und der Volkswirtſchaft unzählige Werte er⸗ halten. Wir ſollten vernünftig genug ſein und uns von der Einſtellung befreien, daß nur das Seltene zu ſchätzen iſt. Wie die Hausfrau in ihrem Haushalt nichts verderben läßt, Jo ſollte ſie mit dazu beitragen, daß auch im Handel große Verluſte durch Verderb vermieden werden. Und es iſt ja keineswegs ſo, daß ſie damit ein Opfer bringt. Im Gegen⸗ teil: ſie ſelbſt ſteht ſich beſſer, wenn ſie die reichlich anfal⸗ lende, verhältnismäßig billigere Ware kauft.„Ka uf e, was vorhanden iſt“ ſollte alſo die Parole für jede Hausfrau ſein; denn auf dieſe Weiſe heißt es— im großen wie im kleinen— gleichzeitig„Kampf dem Verderble 1 gute , Beſchäftigung von Frauen auf Fahrzeugen. Der Reichsarbeitsminiſter hat durch eine Anordnung im Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger Nr. 259, den Kreis der Fahrzeuge, die von Frauen geführt oder auf denen Frauen beſchäftigt wer⸗ den dürfen, begrenzt. Als Führerinnen von Schienenbah⸗ nen, Omnibuſſen und Laſtkraftwagen mit mehr als 1.5 Ton⸗ nen Nutzlaſt dürfen weibliche Gefolgſchaftsmitglieder über⸗ haupt nicht beſchäftigt werden. Bei elektriſch angetriebenen Laſtkraftwagen kann die Höchſtgrenze der Nutzlaſt 2.1 Ton⸗ nen betragen, wenn die Höchſtgeſchwindigkeit auf 25 km in der Stunde begrenzt iſt. In Einzelfällen kann das Gewe obe auch Ausnahmen geſtatten. Weibliche Gefolgſchaftsmitglie⸗ der unter 18 Jahren dürfen auf mechaniſch angetriebenen Beförderungsmitteln des öffentlichen Verkehrs und der ge⸗ werblichen Betriebe nur beſchäftigt werden. wenn dieſe Be⸗ ſchäftigung im Verhältnis zu ihrer Geſamttätigkeit als ge⸗ ringfügig angeſehen werden kann. Sonderbeſtimmungen ſind für werdende Mütter getroffen. — Werkſparen und allgemeiner Lohnſtopp. Die Reichs⸗ gruppe Induſtrie hat den Reichsarbeitsminiſter darauf auk⸗ merkſam 1 daß in einigen Fällen die beim Werkſpa⸗ ren von den Unternehmern ausgeſchütteten Prämien nicht gleichmäßig auf alle Einlagen verteilt werden, ſondern in Form einer Verloſung in verſchiedener Höhe den einzelnen Gefolgſchaftsmitgliedern zugute kommen. Dabei iſt es nicht 55 vermeiden, daß das eine Gefolgſchaftsmitglied eine ſo he Prämie erhält, die in dem betreffenden Jahre ſeine Spareinlage mit mehr als 6 v. H. insgeſamt zu verzinſen ſcheint während bei einem anderen Gefolgſchaftsmitglied im Zuge der Verloſung die Prämie überhaupt fortfällt ſo daß die Einlage nur zu dem üblichen Sparkaſſenſatz verzinſt wird. Nach Auffaſſung der Reichsgruppe Induſtrie ſoll ſich eine derartige Verteilung der Sparprämien bewährt haben. Gegen eine derartige Ausſchüttung der Prämien hat der Reichsarbeitsminfſter dann keine Bedenken, wenn dadurch im Durchſchnitt die geſamten im Zuge des Werkſparens an⸗ Ein Jahr Reichskleiderkarte Meiſterſtück deutſcher Organiſationskunſt. Wp D. Am 1. November 1939 begann die Laufzeit der erſten Reichskleiderkarte. Wenn auch die Ausgabe nicht überall zu dieſem Termin erfolgte, ſo beſteht doch das der Reichskleiderkarte zugrunde liegende neuartige Punktſyſtem nunmehr ein rundes Jahr. Man darf wohl ſagen, daß die darangeknüpften Erwartungen ſich voll erfüllt haben. Ver⸗ mittels des Punktſyſtems der Reichskleiderkarte gelang es, zwei ſcheinbar ſo unvereinbare Forderungen, wie die der Rationierung, d. h. der Zuteilung einer nur begrenzten Menge an jeden einzelnen Verbraucher, mit dem Streben nach größt⸗ möglicher Freiheit der Wahl für jeden einzelnen Verbraucher zu verbinden. Die ſowohl von der Rohſtoffſeite wie vonder Arbeitseinſatzſeite ſehr begrenzte Produktion mußte in irgend⸗ einer Form ſo verteilt werden, daß feder Verbraucher einen möglichſt gleichmäßigen, ſeinen ſpeziellen Bedürfniſſen entſpre⸗ chenden Anteil erhielt. Bei der ungeheuren Vielfalt der Ter⸗ tilerzeugniſſe und dem danach außerordentlich verſchie denen perſönlichen Bedarf des einzelnen erſchien es zunächſt einfach als eine unlösbare Aufgabe, hier auch nur die geringſte Frei⸗ heit walten zu laſſen. Die Notwendigkeit der Rationierung ſchien unvermeidlich die Entſcheidung einer Aufſichtsſtelle für jeden Einzelfall zu fordern, d. h. praktiſch den Bezug⸗ ſchein, wenn nicht in kurzer Zeit Erzeugung und Verbrauch vettungslos auseinanderklaffen ſollen. Es wird für immer ein Ruhmesblatt der deutſchen Organiſationskunſt und Wirt⸗ ſchaftslenkung bleiben, daß es doch gelungen iſt, in dem Punktſyſtem eine Methode zu finden, die allen Anſprü⸗ chen gerecht wird. Die Punktkarte fand ſehr raſch bei allen beteiligten Krei⸗ ſen Beifall, und ihre Handhabung verurſacht heute wohl weder dem Verkäufer noch dem Käufer mehr ernſtliche Schwie⸗ rigkeiten, zumal ja in der Folgezeit ſogar noch Lockerungen gewährt werden konnten und die neue Reichskleiderkarte mit 150 ſtatt 100 Punkten ſogar ſchon zwei Monate früher ein⸗ geführt wurde, als urſprünglich vorgeſehen war. Darin liegt der Beweis, daß auch für unſere Rohſtoffvorräte das Punkt⸗ yſtem ſich als ſehr ſchonend erwieſen hat. Die Verſorgung Deutſchlands mit Textilſtoffen iſt nicht nur im bisherigen Um⸗ fange geſichert, ſondern es konnten auch hier wie auf man⸗ chen anderen Gebieten der Rationierung die urſprünglichen Beſtimmungen vielfach gemildert werden. Die Punkkkarte, die man heute nach einem Jahr wohl mit Recht als all⸗ gemein beliebt bezeichnen kann, iſt ſo zu einem weiteren Be⸗ weis der Stärke Deutſchlands im Kampf gegen die engliſche b man ihr Blockade geworden. Ein ehrenderes Zeugnis kaun zu ihrem erſten Jahrestag wohl nicht ausſtellen. Nutzholz für Kleinverbraucher Für Privatperſonen ohne Einkaufsſchein. Die Verſorgung der Kleinverbraucher mit Nutzholz iſt am 1. Oktober durch den Reichsforſtmeiſter bezw. die Reichs⸗ ſtelle für Holz neu geregelt worden Um die geſamte Klein⸗ verbraucherſchaft über die neugeregelten Möglichkeiten der Nutzholzverſorgung zu unterrichten und mehrere aufgetauch⸗ te Fragen zu beantworten, wird von zuſtändiger Seite auf die einzelnen Beſtimmungen nochmals aufmerkſam gemacht. Jeder ortsanſäſſige Verbraucher oder gewerbliche Klein⸗ betrieb kann von einem oder auch von mehreren Waldeigen⸗ tümern, Waldnutzungsberechtigten oder ſonſtigen Rohholz⸗ erzeugern bis zu 5 Feſtmeter Laubholz und 5 Feſtmeter Na⸗ delholz, mit Rinde gemeſſen, jährlich erwerben. Der Kauf dieſes Holzes iſt einkaufsſcheinfrei. Auch die Deckung des Kleinbedarfes von landwirtſchaftlichen Betrieben, Kleinſied⸗ lern und Privatperſonen an Nadelſchnittholz kann ohne Einkaufsſchein erfolgen. Als Kleinbedarf iſt eine Menge von 1,5 Feſtmeter Nadelſchnittholz anzuſehen. Die Reichsſtelle für Holz hat den in Frage kommenden Kleinverkaufsſtellen, d. s. Sägewerke uſw. beſtimmte Mengen zugeteilt, aus denen der örtliche Kleinbedarf bevorzugt zu berückſichtigen iſt. Dabei iſt der Kleinbedarf der Landwirtſchaft und der Klein ⸗ ſiedler an erſter Stelle zu decken. Eine beſondere Erleich⸗ terung iſt dadurch geſchaffen, daß den Kleinbedarfsträgern von den Kleinverkaufsſtellen die geſamte Menge für einen laufenden Monat und weitere drei Monate vorab, ins⸗ geſamt alſo bis zu 6 Feſtmeter Nadelholzſchnitt⸗ ware geliefert werden darf, ſofern dieſer Vorgriff im Rahmen der für den Liefermonat der Kleinverkaufsſtelle zur Verfügung ſtehenden Menge möglich iſt. Eine nach⸗ trägkiche Lieferung der in vergangenen Monaten nicht be⸗ zogenen Nadelſchnittholzmengen an Kleinbedarfsträger iſt nicht zuläſſig. Für den auf den vorgezeichneten Wegen ge⸗ deckten Holzbedarf gilt, daß insgeſamt jedweder Verkauf der ſo erworbenen Holzſorten an Dritte verboten iſt. Die er⸗ worbenen Holzmengen ſtehen alſo nur für den eige⸗ nen Verbrauch zur Verfügung. Frühjahr. Das ſo hergeſtellte geſammelten Spargelder der Gefolgſchaft um nicht mehr Sonnenaufgang 8.46 Sonnenuntergang 17.33 als 6 v. H. verzinſt werden. Mondaufaang 17.41 Monduntergang 7.33 Berſammiungs-Falender——— E N 1 Verſammlungs⸗Kalender 0 0 CC ¹Ü.ꝛ A yd Schnell verkauft 10 Fußballvereinignng 1898. Das Training findet während der 14200 Wintermonate in der Schulturnhalle jeweils Donnerstags zu und vermietet Tpi folgenden Zeiten ſtatt; ab 6 Uhr Schüler, ab 7 Uhr Jugend, iſt alles, was die ab 8 Uhr Senioren Um 9 Uhr ſt jeweils im Vereinslokal eine kurze Spielerausſprache. Parteiamtliche Mitteilungen. NS.⸗Frauenſchaft. Der Heimabend findet nicht heute Donnerstag. ſondern zerſt am 21 Rovember im Rebenzimmer des Gaſthauſes „Zum Löwen“ ſtatt. Boden. 47/171. Schaft Dalbel fällt der Dienſt heute Donnerstag wegen Erkrankung der Führerin aus. große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll. — Der einfachſte 5 ö „FFF billigſte und beſte E i Weg hierzu iſt das S Zeitungsinſerat 1 fie Wir stellen sofort noch einige DSDS werden in jeder Ausführung J 2 M N 16 Wee 55*V ermählungskarte a Ar beiterinnen Wedge 0 delt idaſche Allan in. 5 3 angefertigt in der Tulminwerk K. G. Oruckerei Sleaßbutcg Franz Müller 5 9. Bote⸗ Mannheim- Friedrichsfeld. des„Neckar te 1A. Id. Nov. 4———— N 5 14— n unn nn mm...! Ann ———— Vermittlung von Lagerführerinnen NSG. Im Auguſt⸗Heft der„Werktätigen wurde über den Auftrag berichtet, den der arbeitsminiſter dem Frauenamt der DAß. zur Ver mittlung von Lagerführerinnen erteilt hat. In einem Schreiben an die Arbeitsämter geht der Reichsarbeln miniſter nochmals auf dieſe Regelung hin: „Seit Kriegsausbruch werden infolge der Zuſammenfaß ſung von Arbeitskräften immer mehr Lager für weibl. Perſonen eingerichtet. Zur Betreuung der in dieſen Lagern untergebrachten Perſonen müſſen Lagerführerinnen geſtellt werden. Das Frauenamt der D A F. hat Kurſe zur Hera⸗ bildung von geeigneten Kräften zu Lagerführerinnen eingerj tet; ſeinem Antrag auf Erteilung eines Auftrages zur nicht gewerbsmäßigen Arbeitsvermittlung der geſchulten Lagerfl. rerinnen habe ich mit Beſcheid vom 21. 6. 1940 entſprochen Die- Vermittlungstätigkeit der Arbeitseinfatzverwaltung auf dieſem Gebiet bleibt hierdurch unberührt. Ich bitte, das Frauenamt der DAF. bei der Gewinnun von Lagerführerinnen zu unterſtützen und geeignete Ar⸗ beitſuchende auf die Möglichkeit der Schulung durch daz Frauenamt hinzuweiſen. In erſter Linje werden hierfür gr beitſuchende Volkspflegerinnen, frühere BdM.⸗ und RA De Führerinnen, ausgeſchiedene Arbeitsmaiden, ſowie ſonſti Kräfte in Betracht kommen, die mit einem Lagerleben be. Fraue Reichs, reits vertraut ſind.“ Achtet auf die Naupenneſter! Zwei arge Obſtbaumſchädlinge Raupenneſter werden von zwei verſchiedenen gelegt und ſind daher in ihrem Aeußeren leicht voneinander zu unterſcheiden. Bald nach dem Laubfall beobachten wir an den äußeren Triebſpitzen der Zweige einzelne zuſamnen⸗ gerollte und vertrocknete Blätter, die durch einen ſpinnweb⸗ artigen Faden mit dem Holz verbunden ſind und bei jeden leiſen Luftzug hin und her pendeln. Es ſind die Ueberwin⸗ terungsneſter der Räupchen des Baum weißlings de ſich beſonders häufig auf Pflaumen und Steinobſt, daneben aber auch auf anderen Obſthäumen finden. Die Räupchen hahen ſich im Innern des Blattes mit einem kokongrtigen Geſpinſt umgeben und halten ſo ihren Winterſchlaf. Zu Beginn des Frühlings verlaſſen ſie den Schlupfwinkel, bege⸗ en ſich an die Knoſpen und freſſen ſich hier in das Inner ein. Bei ſtärkerem Befall— der Baumweißling tritt entwe⸗ der ſelten ein oder in großen Maſſen auf— kann der durch Knoſpenfraß entſtandene Schaden ganz erheblich ſein Die Ueberwinterungsneſter des Goldafterſpin⸗ ners haben ein ganz anderes Ausfehen und ſind bedeutend leichter zu erkennen. In der Nähe der Triebſpitzen find meh⸗ rere Blätter zu zähen, hühnereigroßen Geſpinſten verfloch⸗ ten, die feſt mit ihrer Unterlage verbunden ſind. Dieſe be⸗ deutend größeren Raupenneſter haben den gleichen Zweck. Auch hier haben ſich die jungen, noch nicht fertigen Räupchen einen Winterſchutz gebaut, ſchlüpfen im Frühjahr heraus und richten an Knoſpen und jungen Trieben großen Schaden an Wegen der ähnlichen Ueberwinterung beider Inſekten i ihre Bekämpfung auch die gleiche. Am beſten, ſo heißt es in einer Veröffentlichung des Reichsnährſtandes. hat ſich das Einſammeln und Vernichten ihrer Winterſchlupfwinkel be⸗ währt. Dieſe Arbeit iſt durchaus nicht leicht. denn beide Neſtarten ſitzen vornehmlich an den äußerſten Triebſpitzen und ſind deshalb ſchwer zu erreichen. Außerdem kann man die kleinen Neſter des Baumweißlings ſchwer erkennen und wird ſie anfangs wegen ihrer Kleinheit oft mit dürren Blit⸗ tern verwechſeln. Um die Bekämpfung wirkſam zu machen, müſſen wir ſehr gründlich dabei vorgehen und jeden Baum ſauber abſuchen. Die Arbeit hat aber den Vorteil, daß ſie äber den ganzen Winter verteilt werden kann. Inſekten gn⸗ Vorratsgemüſe für den Winter Jede Hausfrau wird auch gern Gemüſe haltbar machen wollen. Da ihr nicht immer genug Raum zur e ſteht, um Gemüſe zum Beiſpiel einſchlagen zu können, wir ſie auf die Einſäuerung von Gemüſe in Steintöpfen oder Fäſſern zurückgreifen. Es eignen ſich vor allem dazu Kohl⸗ 0 rabi, Möhren, Sellerie, Kohlrüben, Zwiebeln, Lauch, Rettich, Bohnen, Weiß⸗ und Rotkohl. Man rechnet auf 5 kg Gemüse 75.9 Salz, und etwa ein Viertelliter ſaure entrahmte Milch. Dieſe Gemüſe halten ſich bei richtiger Aufbewahrung bis zum emüſe hat einen leicht ſäuer⸗ lichen Geſchmack und kann roh zu Salaten verwendet wer⸗ den oder iſt gekocht beſonders zu Eintöpfen geeignet. Die Säure läßt ſich durch Beigahe von Milch etwas mildern. 55 Wichtig iſt, daß man friſches, nicht gelagertes Gemüſe verwendet. Nach dem Putzen und gründlichen Waſchen unter fließendem Waſſer läßt man es auf einem Sieb abtropfen. Je nach Gemüſeart wird es dann in Würfel Scheiben oder Abſchnitte zerkleinert oder auch ganz eingeſäuert und ſgfart in die vorbereiteten Steingut⸗ oder Holzfäſſer eingelegt, bezw. eingeſtampft. Die Gefäße ſind vor der Einſäuerung gründlich mit einem Reinigungsmittel zu fäubern und zu ſpülen. Das eingeſtampfte Gemüſe wird mit einem Deckel abgedeckt, zur Beſchwerung wird ein Granitſtein genommen. Im Handel ſind auch beſondere Gärtöpfe mit einem Gär⸗ deckel zu haben, die naturgemäß am beſten zur Einſäuerun geeignet ſind. Bei dieſen Töpfen bildet ſich zwiſchen Deck und Gemüſe ein leichter Kohlenſäureüberdruck der das Ge⸗ müſe vor Infektionen ſchützt. In der„Gärrinne“ muß im⸗ mer genügend Waſſer ſein. Nach der Zerkleinerung werden die Gemüſe mit der oben angegebenen Salzmenge und der Milch gut vermengt und ſofort eingeſtampft. Sellerie, Zwie⸗ beln, Lauch und Blumenkohl ziehen ſelbſt nicht genug Saß ſo muß man nach dem Stampfen eine Aufgußlöſung dar über geben, die man wie folgt herſtellt: Einen Teil Gemüt und zwei Teile Waſſer kocht man eine halbe Stunde aus und erhält ſo den Aufguß, der nach Abkühlung verwendet wird. Die ſaure Milch und das Salz wird dem Aufguß beigegehen. Beim Blumenkohl fügt man noch 10 g Zucker bei. Der Saft muß über dem Gemüſe ſtehen. 7 Schnittblumen und inre Gefäße — Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts berichte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckarbeiten in gediegener und zweckentſprechender Aus flatlung. Neckar- Bote Druckerei 80 + 5 — 46 Nr. age völlig in Ver⸗ Kiſte wurde in eine T Die litsgabe, 7 et für einige 3 wenig über die unnötige Ecke geſtellt und gert * an np of aun 8 ueunn uind ing cem uv 12 Roß) user unn ebene ee seen“ „Uu use ppaqebpog zee se god usufem ene ub geg debe une en bangeuuozg“ gaggebne ac nagut ano mee uugz usguscgo agckoanpzoß eue on eutolo nu gog noh uehunzebgv szuguplech sog cuz uezabg pu an ue gun usahonebub eguebospfebaegenig acillen U dea qusqiz ub on us sgeſogz seg uobaoc did bang euuopz inv euhhpgaeg eig segn eie ac un uebunut zue Uesgef eig nv usgu vac pugpwunb gun usqpeack ne ue uuobeg buvng uteuse feſun eich uuplbupz „A jugocmeb ueugg udoa 8 een een ene ee ln eic Ueſcpleg unu oc“ Helle unge uf zac en epnad qun aemuunesnegan ue u noeh zeln nm n go 4 „ egen deguvusenm nog sehnunuzea uje ognztez zenv u e eee en en eeuc e ecpaun eng 210 sue i agu mu ag eig i uus usa nen ae eee len eee ene pu 2g ueagg“ plibaeue sdanm ꝙpnaquellech „usſpeach zs&hquavg iqpiu pon fla b uur uudg ue ne biin vais um uegnpib 918 uus Snaqus lech aeg usllohlnv ol se og uusgzß“ Sn dsgeim heucp oſueqe s opel Lie a f eee ea og so aupzf Javasbunufloc age aepiggyd ue eig g ue „ iam zb ia age ueugg un u ug ueugg uv uunz zpeneig sipnageg eis spat sho chu um eg ushogz nevg scppfan Juuuunleg pnv S usqog uebof ei en ue use i eg uus“ „ago zu uso ne usgeb oi mung J 8c zeguvufezeg Ludb zeuun piu usge 11 uvui Anz Jiu zb aun Luvch Icnaqu elle zac eig i 00“ ce aeg u ee ae e eg eie „Ejeinuebne jezane oog ueugg an Usqoch zuecpput elancaogz uu ci Anu“ 01 40 an!„4900“ ep selon seqipd ue Abies ee „ene eee ehe sog oc suv ppquebnzz meleig u usgef ee: usb end hund begeg c ne e n e en eie Uuegt“ ne ei inv as spa Ujsſpyg ueslune 110. eagteh uc en sz Jvaqplae qun qvpaeg ackcea z eig Us pg Aedueeeneer e en ene ee eg u en e enen ne nene ene bu ne eum ine oi 811³ abc se spa ulla ne szanvib ze aun sezsquv svaus so) ehen ac 8c Ao usuumogeß Apiaebpieich uleg sn pi aun an gog Jie sjputeu ꝙænd 1k 6819 ano uautuolne ic e een n ß vol udg 18 Ueds gapgiog eme ei spat ue ssqus bes ascuſpe svatſe uo eignu 8c eus en oa uapijgz neee hee eben e e de 65 apo usqnpib 8 seiſpoqoequn pu an sw vu use nd ec negueb Dipfebaegens nee zause ups nocheg) zen nu cpu 2 goa pnaquid ue apog 1c) uo] sio zo saeaup useſaozcß Avog Bunpeites ee Snaqusſſec app sabo seu ee ne usunpasneq in uedieg ue go Sfuzuuegach did cn Vemuig hoc schu eq ualebaea n unn zeqarz sid u u dean 2 guvnebuie using ⸗Aoaslqeg usduepdab nu pn 1 dn uch an! vunqppnppuß aule pleſbne pog oa gun ug enescpieiae so icin gopled 8 eee e neee nenen ene ee bhpungz 100 gpg usigg ne i Seca taunlug ano ꝙæpvu ſpcpleg luda zshsig sijo cp Pou e uz uv abo meſeſq uogz „une een bee eg eng ee“ ae e bund zee den nu egi aochog eien„nia a“ in Usjengag spug 2408 „nne um uienv gun vbieurne on piu ego anz dpi svn z&qnava bungsescpguch dig igen o eu szuqn pia dig so aun ue nen eue ud agen ved ue i dan ichn nova zes ue eic“ mn uc ne pn useabe oquvm bing gun janz „dan ueumogeg neve sjuqn vlg eig— en gg gun a need bug siulind 20 Sog an gg nu aiembeg bp usuugz ne usqog cpi un zeuun an bangeuuopz wejnpag uber invaog no 19505 letpjeq usagg ne nequsbsjeoch ueqe ol sp p“ Inv igen e zochhog eco„usmumoßz jpc ne ng nec nu“ „ene uiepszugn pc use pon anu iipzu ungung. l eic eee hee ue ute ubm go usbeneqn ab uz tsquneg uegupc uend u uu c goed een uvaog de qo sz“ Gio nog epo„ſanu eig usage“ e eee e eee e en ahn eee, d eee eee eee, v noah du eee ais Sou dupa eue eue u eee een hene een e sog „lig uegupch ueinb ung gvg obnebzeqn üoavg iin iu e un iche e eee een“ agp uvlpuvr uz gun 2 use„of die pn va s“ „ene ana o Laco g n“ go ue eee nag ee ana ach inv bupzusgunz⸗ une ee in ee geen ehen ne enedagz 10 8 ene en eee wehen e eu eib eie nue eee een eng n ee e ed ue ſecteh ape s pnaqueſſoc cpu bn Uegnvag va sv ifo] qun— jeubebeq ſcpiu zwoczog ei aba Uespogß sehe ne einvc uuf zeig en ibn uso lend nee 1051¹¹ ie eee ne ene eee eee age ic „Usuugz usgog qmm uin zun eig eipgu S“ Ind usejapzs ne pu usa uteule nu q ufo „e eden ee eee nee egen pnack zue un aehunf pou eig c uuem auu uoa bicgnuusble 0 zac 5) luangat ueqqejq mau eie gog icplu esc usb“ Ueppg uenvun menue u gn nag obo Julia“ Sun —.— i 9 5 zu ig 81 Sri 21 vuuz e dap 51 71 EI baz t b 01 leni 8 ue e inen eus d een e ee e cee but ie god oe vlas 61 ufog 81 vie 91 5 Fi mug 81 ug 81 9108 155 nig 2 uupzqz 9 29150 8 oqug 1 ene:I%% pa mene rofun zaaututnzt zchnada suv bungulnzz a e een ee ene ee i e gold Adu le Seat god ie 0e(uezuvajgluuegß) Nn un avi aun dog 61 voc zd uv avid 81 gvuusbupg Seeing ee ee cue el node eg Ante e bug“ en anvis 8 Tei eee e eee bunu g;) Jab zuelpc euvcrl r geen d enen e e eee Tonen r eee eee e jvyſſſes 08 4152 6 ehe eee e dene e undhoung 5450 uc ge kund en e e Siu de eiſpg e e eee Sb zl udn eps 91 auv; Anz ur nis 91 auvg garnpgog 81 eee 125 5. 2 e reg et O dmuvuzoßß eg! ear uendheit 94 8 6 Sluduejcd Sou 4 lle icahllod 25 84.. 24 2. 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Si udazvch zoggab ei aeg meg uga none ueuuvz Ae eeuc enten ebene oog aoaungß sappec aqualnvi uojea uda enog un goho s ee ehe eg eee eee in ee eee a ee ene egen ee eig megungz spa go lod unu gun go jop us a agn vac auvlog jovenng meg ur jahinzde ue i va gun ugullg enk oli duaggozholgag % eren e ed dos ock zeqo uu ves zogu olle ee de ingen eee eee ine enen dun eee apc arte at dane eee e enen ebnguun ed degh bruedt te alten, aufgelaufenen Verpflichtungen, die dem Vater zu ſchaffen machen und jedes Vorwärtskommen hemmen.“ „Gut. Man geht alſo kein Wagnis ein, und Sie brauchen indeſſen nicht das Gefühl zu haben, daß man ein Opfer bringt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ich helfen werde, Fräulein Marleen. Dieſe Laſt wenigſtens möchte ich von Ihnen nehmen. Ich ſtelle Ihnen die erforderliche Summe zur Verfügung. Sie bringen die Sache mit Ihrem Vater in Ordnung, und dann geht es mit neuen Kräften ans Werk. Das iſt doch die einfachſte und beſte Löſung, nicht wahr?“ 5 Marleen gab nicht gleich Antwort. Dann aber ſah ſie plötzlich zu ihm auf. „Ich bin Ihnen herzlich dankbar für Ihre gute Abſicht, Herr Heſſenbruch, aber ich fürchte, daß mein Vater Ihre Hilfe ablehnen wird.“ Heſſenbruch ſchwieg einen Augenblick. Dann ließ er ſich in ſeinen Stuhl zurückſinken. „Und warum, meinen Sie?“ „Weil— etwas zwiſchen Ihnen und ihm ſteht, Herr Heſſenbruch.“ f „So... Sie wiſſen?“ „Nur die Tatſache an ſich iſt mir bekannt. Was es iſt, entzieht ſich leider meiner Kenntnis. Jedenfalls glaube ich, daß Sie meinem Vater nur dann helfen können, wenn Sie ihm Ihre Hilfe perſäönlich antragen. Damit aber würde man Ihnen nun doch ein Opfer zumuten.“ Wieder ſchwieg Heſſenbruch. .„Allerdings“, fuhr Marleen fort,„ich hatte kürzlich wieder eine Ausſprache mit meinem Vater. Er ſagte bei dieſer Gelegenheit wörtlich, daß es ſich um längſt begrabene und vergeſſene Geſchichten handele. Und wenn Sie, wie ich hoffen möchte, heute der gleichen Auffaſſung ſind...“ Ein ſtilles Lächeln ließ Heſſenbruch um Jahre jünger erſcheinen. N „Vermutlich, kleines Ronneburg⸗Mädel! Es iſt ja ein halbes Menſchenalter darüber vergangen.“ Marleen beugte ſich zu ihm vor. Ihre Augen hatten einen tiefen Glanz. „Das macht mich ſo froh! Sehen Sie, Herr Heſſen⸗ bruch— wenn ich es ſagen darf— ich wünſche nichts ſehalicher, als daß zwei ſo prächtige Menſchen ſich wieder⸗ finden möchten. Sollte es nicht möglich ſein? Und— was mein Vater mir nicht ſagen mag—, darf ich es nicht von Ihnen hören?“ Heſſenbruch erhob ſich plötzlich mit faſt jugendlichen Bewegungen. „Wie Sie es verſtehen, einem zuzufetzen!“ Dann wurde er plötzlich wieder ernſt.„Sie ſollen es wiſſen, Marleen, damit Sie ſich keine falſchen Vorſtellungen machen. Es iſt das alte Lied: Wenn eine Frau zwiſchen zwei Freunde tritt!“ Er machte ein paar Schritte durch das Zimmer, dann blieb er ſtehen. „Wir waren die beſten, treueſten Freunde, ein⸗ geſchworen gegen Tod und Teufel. Aber als die Frau zwiſchen uns trat, war es vorbei. Sie hatte uns beiden Sinne und Verſtand umnebelt. Stellen Sie ſich vor, daß wir jung waren und beide heißes Blut beſaßen, und Sie werden verſtehen, was in einer mondhellen Nacht draußen auf dem Hilligen See' geſchah. Wir waren ſeit Stunden mit dem Boot draußen. Zwiſchen uns ſaß— unſichtbar, aber doch in jedem Nerv ſpürbar— das Mißtrauen, das gegenſeitige Belauern. Ein Wort fiel, ein anderes folgte, und plötzlich war die nur künſtlich zurückgedämmte Aus⸗ einanderſetzung da. Wie es dann kam, weiß ich heute nicht mehr, haben wir wohl beide auch damals nicht gewußt. Wir rangen plötzlich miteinander. Ihr Vater ſchlug rück⸗ lings über Bord. Es war keine Gefahr dabei, denn er war ein tüchtiger Schwimmer und kam mit meiner Hilfe auch wieder ins Boot. Wir waren nüchtern geworden, aber wir gingen als Feinde auseinander. So iſt es geblieben. Bis auf den heutigen Tag. Es iſt nicht gerade erhebend, darüber ſprechen zu müſſen, aber Sie ſollen wiſſen, was geweſen iſt.“ 5 Marleen ſah ſinnend vor ſich hin. Dann hob ſie plötzlich den Blick. „Und— wer war die Frau““ Heſſenbruch erriet ihre Gedanken. „Nicht Ihre verſtorbene Mutter, Marleen. Auch nicht meine Frau. Eine fremde Frau, eine junge Witwe. Der Name tut nichts zur Sache. Sie hat uns beide betrogen. Oder keinen von uns geliebt. Auch das iſt unerheblich. ö Jedenfalls hat ſie einen anderen genommen. Wir wiſſen nicht, was aus ihr geworden iſt, aber die Enttäuſchung hat uns gründlich kuriert. Wir haben ja ſpäter auch das ge⸗ funden, was uns beſtimmt war. Und wenn wir nicht zwei ſo harte Köpfe geweſen wären, hätten wir ſchon damals die Streitaxt begraben können. So aber iſt die Feindſchaft beſtehen geblieben. Wenn wir ſie auch nicht mehr als ſolche betrachten.“ Mit einem vollen Blick ſah Marleen zu ihm auf. „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Herr Heſſen⸗ bruch. Und nun darf ich wohl Hoffnung haben. Werden Sie es über ſich gewinnen können?“ Er las aus ihren Augen mehr als die Sorge um die angeſtammte Heimat. „Wir wollen ſehen, kleine Marleen. Laſſen Sie mich noch eine Nacht darüber ſchlafen!“ ** 1. Reglos ſtond die Luft über dem fruchtſtrotzenden Land. Es war drückend ſchwül, trotz der frühen Morgenſtunde. Der Mann, der mit ſchweren Schritten die geſegneten Frucht⸗ breiten durchmaß, blieb ſtehen und ſah prüfend zum Himmel auf. Es ſah nach Gewitter aus. Die regenloſen Wochen hatten das Korn reifen laſſen. Wenn der Himmel nur nicht in letzter Stunde noch verdarb, was er hatte werden laſſen! In wenigen Tagen ſollte die Ernte beginnen. Aber würde man überhaupt noch ernten dürfen? Und wenn es möglich war— Freude würde man daran doch nicht haben. Was harte raſtloſe Arbeit dem Boden abge⸗ rungen hatte, war fremdem Zugriff verfallen— ſo oder ſo. Langſam ging Ronneburg weiter. durch mannshohe Roggenbreiten, von ihrer eigenen Schwere in gelben Wellen hingelagerte Weizenfelder, zurück an den Koppeln, auf denen das Vieh weidete und hinter denen, den vielfachen Windun⸗ gen des Baches folgend, melancholiſche Weidenbäume bräun⸗ lich⸗grün in der flimmernden Luft ſtanden. Eine Stunde ſpäter ließ er den alten gelben Zerbſter Wagen anſpannen und fuhr in die Stadt. In einem Gaſt⸗ haus der Schloßvorſtadt ſpannte er aus, dann machte er ſich auf den Weg. Es war ein ſchwerer Weg, den er vor⸗ hatte. Erſt nach langen Kämpfen hatte er ſich dazu ent⸗ ſchloſſen. Die alte Frau vom Schloßberg ſaß am Fenſter und ſah ihn kommen. Nun war es alſo 0 weit! In ihren hellen Augen ſtand ein hartes Licht. Alle, die zu ihr kamen, trugen eine Laſt. f Auch der Mann dort. Man ſah es ihm an. wie ſchwer ihm jeder Schritt wurde. Und trotzdem war er ſtolz und ungebeugt. Ein Mann, der dieſen Gang nur unternahm, weil er es für ſeine Pflicht hielt, auch das Letzte zu verſuchen. Das war der Ronneburg, den ſie nicht anders gekannt hatte— den ſie geliebt hatte wie ihren eigenen Sohn. Jetzt kam er, wie man zu einer Fremden ging. Zu einer harten alten Frau, von der man nichts erwarten, nichts erhoffen durfte. Das niedrige Stübchen war voll vom Licht der Morgenſonne, als Ronneburg eintrat. Ein unbewegtes Alt⸗ frauengeſicht ſah ihm vom Stuhl am Fenſter aus entgegen. „So früh ſchon, Walter Ronneburg?“ „So früh ſchon, Mutter. Aber wohl kaum zu früh, auch kaum zu ſpät. Es gibt Wege, bei denen jede Zeit gleichgültig iſt.“ Mutter! Die alte Frau horchte dem Wort nach. Es war kein warmer Klang darin. So ſprach dies Wort ein Mann aus, der nur der jahrelangen Gewohnheit ge⸗ horchte. Einſt hatte es einen anderen Klang gehabt. Wer war ſchuld daran, daß Walter Ronneburg den alten, warmen Ton nicht mehr finden konnte? Reglos ſah ſie zu ihm auf. „Ich habe darauf gewartet, daß du kommen würdeſt. Schon lange habe ich auf dieſe Stunde gewartet, Walter Ronneburg.“ Ohne ſich zu rühren, ſtand er vor ihr. Seine braune Stirn ſchien noch dunkler geworden. „Gewartet. auf dieſe Stunde. So. So“ „Jawohl. Aber nicht aus Gründen, die du in dieſem Augenblick vermuteſt, mit Recht vermuten darfſt. Ich habe darauf gewartet, weil— weil ich wünſchte, daß du mit deinen Sorgen den Weg zu mir finden möchteſt. Zu der alten, verbitterten Frau, die als hart und herzlos gilt, die dir aber einmal eine zweite Mutter geweſen iſt.“ 2(Fortſetzung folgt) r Are Eiſt in Südamerika Eine Abenteuergeſchichte von Chriſtian Munk. Dies war Senor Carlos Alguierrez. Wenn einer von uns während der Maisernte huſtete, ſo ſtoppte Senor Alguierrez die Zeit ab, die der Arme zum Huſten brauchte, um ſie vom Lohn abzuziehen. Kurz und gut, es handelte ſich bei Herrn Alguierrez um einen zimtfarbenen Teufel, der uns grauſam peinigte. i Alguierrez war natürlich unſer Aufſeher. Er jagte uns durch die Maisfelder, wir ſchnitten die Fruchtblätter auf, brachen die Maiskolben heraus und warfen ſie auf einen Haufen. Wir arbeiteten ſeit Wochen, und Alguierrez ſchi⸗ kanierte uns bis aufs Blut. Was nützte es, wenn man ihm früh eine Tarantel in den Schuh ſetzte. Er ſchmiß ſie hinaus. Jaime, ein dürrer, lederner Viehtreiber, haßte den Aufſeher beſonders Einmal ſaß Alguierrez unter dem großen Flaſchenbaum auf der Bank und berechnete unſeren Lohn, den Revolver neben ſich. Wir acht Männer ſtanden um ihn herum, dicht gedrängt und böſe, und wir ſchwiegen. Es wäre ein wundervoller Tag geweſen, wenn Alguierrez nicht unſeren Lohn ſo ſchändlich gekürzt hätte. Plötzlich ſahen wir, daß unſer Jaime auf ſeiner Peitſche eine große, ſchwarze Vogelſpinne ſchwang, die den Peitſchenſtock hin⸗ aufrannte und auf der Spitze ſitzenblieb, wobei ſie uns mit blanken, mordluſtigen Augen anſah, dieſes ſchwarze, haarige Teufelsbieſt. Der lächelnde Jaime hob die Peitſche langſam an die Schulter von Alguterrez, der über ſeinen verdammten Rechnereien gebeugt ſaß und Geld zählte. Wir blickten mit Spannung auf die Spinne, die groß wie ein Vogel war. Wir wußten nicht, ob wir den Auf⸗ ſeher warnen ſollten, aber ehe wir groß nachgedacht hatten, handelte die Vogelſpinne. Die Schulter des Aufſehers ſchien ihr Mißfallen zu erregen, denn ſie rannte eilig um den Hals auf den Mund zu. Wir ſtanden ſtarr. Alguierrez erſchrak, wiſchte die Beſtie mit der Hand auf den rohen Holztiſch, hob den Revolver und durchbohrte die Spinne, und Eskala— das Bein, der aufſchrie und weggetragen wurde. Aber Alguierrez rechnete weiter und klimperte mit dem Geld. Seit dieſem Tag jedoch beſtand Todfeindſchaft zwiſchen ihm und uns auf den endloſen Maisfeldern der Bocca. Die Hitzen war fürchterlich, die Arbeit ſchwer, ſo daß wir abends erſchöpft und entnervt am Feuer lagen und ſchwie⸗ gen, denn wir waren im Denken nicht geübt, und Alguier⸗ rez hatte eine harte Seele. Wir fanden nichts, ſelbſt Faime nicht. Alguierrez jedoch ging aufs Ganze. Am nächſten Mit⸗ tag im Mais ſchlug er unſeren Jaime mit der Fauſft an das Kinn, daß Jaime ins Gras zurückſank. Als wir das ſahen, murrten wir. Algutierrez aber drohte, er werde uns alle zuſammen mit einem Rahmen in den Himmel ſchießen. 5 Als Alguierrez auch danach auf die Eſtanicg ritt und abſprang, rief er mich zu ſeinem Pferd. Ich aber ſagte, ich hätte keine Luß er ſolle ſein Tier ſelbſt abſatteln Das war zuviel. Eine ſcharfe, drohende Falte erſchien auf ſeiner Stirn, und er kam langſam auf mich zu, Er war groß und ſtark und trug lange Stiefel, und er hatte die Fäuſte geballt. Ich erwartete ihn und beſchloß, mit ihm zu kämpfen, denn es mußte geſchehen. Die Männer ſtanden um uns herum. Aber ehe Alguierrez bei mir war, trat Jaime zwiſchen uns, breitete die Arme aus und ſagte: „Sie haben mich heute mittag angerührt, Sie müſſen mit mir kämpfen, oder Sie ſind ein Cabron]“ Alguierrez blickte von einem zum andern, er ſah überall drohende Geſichter, und dann beugte er ſich zu Jaime und antwortete mit zuſammengebiſſenen Zähnen:„Gut, ich werde dir meine Fauſt zum zweitenmal zu ſchmecken geben, daß du die Engel im Himmel ſingen hörſt! Hinter dem Galpon, nach⸗ her, wenn ich vom Eſtanciero zurück bin, fang ſchon an zu beten, du Blattwanze!“ Damit verſchwand er im Hauſe. Wir gingen aufgeregt hinter den Galpon, wo wir einen glatten Platz aus⸗ ſuchten, auf dem kein Gras ſtand, ein ſchönes Plätzchen für Meinungsverſchiedenheiten. Jaime zog ſeinen Roc aus, er fieberte vor Wut und ſchlug wilde Hiebe in die Luft. Wir machten aus, daß Fernando den Kampfrichter ſpielen ſollte, und gaben Jaime gute Ratſchläge. Aber Jaime lachte nur verſchmitzt, er habe keine Angſt, und da erſchien ſchon Alguierrez. Jaime ſagte, er ſolle ſeine Stiefel ausziehen, ſonſt könne er ihm auf die Füße treten, er habe auch keine Stiefel an, und wir ſchrien, ja, das müſſe Alguierrez tun. Er brummte über die Um⸗ ſtände und ſagte, es lohne ſich ja doch nicht wegen der Sekunde, aber Jaime beſtand darauf, und ſo zog Algutier⸗ rez ſeine Stiefel aus und trat in Strümpfen an, ebenſo wie unſer Jaime. Und dann begann der Kampf ohne weitere Vorreden. f ö g Alguierrez ging gleich mächtig los und ſchwang ſeine klobigen Fäuſte gefährlich herum, aber Jaime wich ihm aus, duckte ſich behend und tänzelte umher. Plötzlich wurde er mit einem ſchweren Schlag von Alguierrez erwiſcht, der ihn am Ohr traf. Jaime taumelte, und„Jaime, Mut!“ ſchrien wir laut.. Aber ehe der Aufſeher einen neuen Schlag landen konnte, duckte ſich Jaime und rannte wie ein Sturmbock gegen Alguierrez, der auf einen ſolchen Angriff nicht ge⸗ faßt war. Es gab einen furchtbaren Zuſammenſtoß, und Alguierrez taumelte zurück. 5 Plötzlich geſchah etwas Atemraubendes, etwas, was wir nie für möglich gehalten hätten. Als der Aufſeher zurücktaumelte, ſchrie er plötzlich auf und ſank zuſammen. Dieſen Moment benutzte unſer geſchwinder Jaime, um alle ſeine Kraft zuſammenzunehmen und ein wahres Trommelfeuer von Fauſtſchlägen bei dem Taumelnden zu landen., Wir heulten auf vor Begeiſterung, und einen Augenblick ſpäter lag unſer ſtolzer Alguierrez auf der Erde und gab auf.. Er war geſchlagen, Hurra: Unſer kleiner Jaime hatte den großen Alguierrez geſchlagen. Wir ſprangen auf Jaime zu und umringten ihn. Und Jaime glühte vor Freude, er wurde der Held der Eſtaneig, und noch wochen⸗ lang erzählte er ſo nebenbei in allen Kneipen des Landes: „Wie ich damals den Alguierrez niederſchlug, da hättet ihr mich einmal ſehen müſſen!“ i Er wurde mit Ehrfurcht begrüßt, wo er eintrat. Und Alguierrez? Seit dieſem Abend war ihm das Herz abgekauft worden, er wurde höflich, und als er eines Tages im Mais zu Fernando zum erſtenmal„Bitte“ ſagte, luden wir ihn ein, mit uns abends einen Mate zu trinken. Niemand wußte, daß Fernando mit Jaime unter einer Decke geſteckt hatte, und niemand hatte an jenem Abend geſehen, daß Fernando während des Kampfes auf die Seite von Alguierrez Heftzwecken ausgeſtreut hatte, ſo daß der Aufſeher auf eine Heftzwecke getreten war, als er ſo aufſtöhnte. Daraus kann man erſehen, daß eine Heftzwecke einen Lebenslauf entſcheidend verändern kann, denn jetzt wandte ſich Esmeralda dem tapferen Jaime zu und ließ den Aufſeher laufen. 5 * 2 2 5 77 In der Kiſte ſchlummerte das Glück Für drei Dollar ein Vermögen gekauft. Das kleine friedliche Städtchen Marion in USA. iſt über Nacht zu einem Wallfahrtsort reicher Antiquitäten⸗ ſammler geworden, die hierher gekommen ſind, um dem Glückspilz einen Beſuch abzuſtatten und die Schätze, die Fortuna einem glücklichen Schafhirten in den Schoß warf, käuflich zu erwerben. 5 Vor kurzem fand in Utica die Verſteigerung des Be⸗ ſitzes einer Kaufmannsfamilie ſtatt, zu der ſich zahlreiche Intereſſenten eingefunden hatten. Man muß an das Mär⸗ chen vom„Hans im Glück“ denken, wenn man hört, daß der 22jährige Schafhirte Joe Naſh zufällig an dem Schloß, in dem die Verſteigerung zahlreicher Kunſtgegenſtände ſtattfand, vorüberging und ſich voller Neugierde in die vornehme Geſellſchaft miſchte. Niemand beachtete den ſtillen, Mann in ſeinem fadenſcheinigen Gewand, viel⸗ leicht hielt man ihn für einen Transportarbeiter. Zwiſchen den zur Verſteigerung gelandeten Schätzen befand ſich eine ungehobelte alte Kiſte. Der Auktionator ſchüttelte lächelnd den Kopf, als man ſie auf das Podium brachte. Niemand machte ein Angebot. Da nahm ſich Joe Naſh, der ſich ſagte, eine derartige Kiſte könne man im Hauſe immer gebrauchen, ein Herz und bot drei Dollar, für die alte Holztruhe. Da ſich niemand ſonſt mit einem Angebot mel⸗ dete und der Auktionsleiter offenſichtlich froh war, das alte Ding loszuwerden, erteilte er dem jungen Hirten den Zuſchlag. Dieſer holte ſich raſch einen Kameraden und ſchleppte dann ſeinen Kauf in die kleine Hütte, in der er mit ſeiner Mutter lebte. 1 f Am liebſten hätten„Hans im Glück“ und ſeine Helfer, die unter der Laſt ſeufzten, die ſchwere Kiſte irgendwo weggeworfen, aber die drei Dollar, die Joe ausgegeben hatte, reuten ihn doch zu ſehr. Joes Mutter ſchalt ein —