zum inzey höri⸗ vägt, muß, n er⸗ nſere hielt. r in der, den nner ver⸗ 1 ee 7— 5 = * De n Rr. 274 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 20. November 1940 — For ſchung im Volksauftrag Wiſſenſchaft im Feuer der Bewährung— Frankreichs Nie⸗ g derlage im Blickpunkt der Geiſteswiffenſchaft II. NS. Mitten im Deutſch⸗Franzöſiſchen Kriege war von Nietzſche die„Geburt der Tragödie aus dem Geiſte der Mu⸗ fi“ niedergeſchrieben worden. In dem Vorwort an Richard Wagner, mit dem er ſeinen Erſtling ausſtattete, wendete Nietzſche ſich nicht ohne Ironie gegen diejenigen, die allzu⸗ gern eine philoſophiſche Unterſuchung dem großen geſchicht⸗ lichen Augenblick für nicht angemeſſen zu erklären geneigt ſind und die im Angeſicht des blutigen Kampfe der Völker die Philoſophie und die Geiſteswiſſenſchaften überhaupt als eine Art„heiteren Spiels“ dem„Ernſt“ des Krieges entge⸗ genſtellen möchten Nicht nur die Kunſt— auch die philoſo⸗ phiſche Beſinnung auf die Kunſt gilt Nietzſche als etwas an⸗ deres denn ein„luſtiges Nebenbei, ein auch wohl zu miſſen⸗ des Schellengeklingel zum Ernſt des Daſeins“. In die Mitte der durch den Krieg neu angefachten deutſchen Hoffnungen verſetzt er das äſthetiſche Problem das ihm an der Muſik Richard Wagners aufgegangen iſt In dieſer mutigen Her⸗ ausſtellung der Philoſophie inmitten einer geſchichtlichen Entſcheidung erkennen wir einen tiefen deutſchen Zug. Die Tat des Soldaten und des Politikers die Schöpfung des Künſtlers und das Werk des Denkers entſpringen ein und derſelben Kraft der Seele; es iſt ein Zeichen verhäng⸗ nisvoller Störungen, wenn die Linie der Tat und die Linie des Geiſtes auseinandergehen. Geradezu verhängnisvoll aber müßte ſich auf die Dauer die Meinung auswirken. daß die Leiſtung des Soldaten, vielleicht verbunden mit der des Na⸗ kurwiſſenſchaftlers, gleichſam abſolut ſei, und auch iſoliert beſtehen könne, während die Leiſtung des Philoſophen und des Geiſteswiſſenſchaftlers als ein zuzeiten zu miſſendes „Schellengeklingel“ angeſehen werden könne. Das Jahr, in welchem wir ſtehen, hat in der alten Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Deutſchland und Frankreich eine unwiderrufliche Entſcheidung gefällt. Nichts iſt beſſer ge⸗ eignet, zu einer Beſinnung über den Anteil des Geiſtes an den geſchichtlichen Schickſalen der Völker aufzufordern. als dieſe Entſcheidung. Auf den Schlachtfeldern des Weſtens ſind nicht nur einige Heere geſchlagen worden— ein ganzes Volk iſt der Kraft der deutſchen Waffen und des deutſchen Geiſtes erlegen. Es wurde nicht Gamelin oder Weygand, ſondern Frankreich beſiegt und es lohnt ſich, ſich die Urſa⸗ chen dieſes folgenreichſten Zuſammenbruchs. den die Ge⸗ ſchichte Europas kennt, zu vergegenwärtigen. Die frühere deutſche Disharmonie zwiſchen Tat und Geiſt, die ihren letz⸗ ten Grund in dem tragiſchen Geſamtverlauf unſerer Ge⸗ ſchichte hat, iſt den Franzoſen erſpart geblieben. Sie hatten den Vorzug, gerade in den letzten Jahrhunderten Epochen der Uebereinſtimmung zwiſchen Tat und Geiſt zu erleben. Ihre Gefahr lag an einer anderen Stelle: ſie mußten ſich hüten in dem Glück ihrer Harmonie zu erſtarren. Die Dogmatiſierung des Glücks iſt die franzöſiſche National⸗ gefahr ebenſo wie einſtmals die Entzweiung die National- gefahr der Deutſchen war. Wir hatten niemals Gelegenheit, in ſcheinbarer Vollendung und geträumter Vollkommenheit feſt und ſicher zu werden. Soviel wir auch in unſerer Ver⸗ gangenheit zu betrauern haben ſo iſt doch eines gewiß: wir find immer in Bewegung geblieben. In einem Bewegungs⸗ krieg ohnegleichen würde ſchließlich das Verteidigungsſyſtem der Franzoſen von uns überrannt. Bei dieſem einzigartigen Vorgang übertrug ſich die gewaltige Dynamik des Füheer⸗ willens in einer geradezu wunderbar anmutenden Weiſe auf die Geführten. Es war eine der weſentlichen Vorausſetzun⸗ gen des Sieges daß das deutſche Volk verſtand, worum es Hing. Ohne eine tief verwurzelte Bereikſchaft ſedes einzelnen Soldaten, die kühne Zielſetzung des Führers in ſich aufzu⸗ nehmen, wäre der Sieg in dieſer Weiſe nicht möglich gewe⸗ ſen. Die Schickſalsſtunde des Reiches fand ein Geſchlecht, das der Stunde gewachſen war; die ganze Nation wurde von dem geſchichtlichen Augenblick ergriffen und trat in ihrer Wehr⸗ macht zum Kampfe an. Eine Haltung, die dem Schickſal ver⸗ bunden war ſiegte über eine andere, die meinte, das Schick⸗ ſal ſchulmeiſtern zu können. Frankreich hatte ſich nicht nur militäriſch ſondern auch geiſtig hinter die Maginotlinie zurückgezogen. Die Be⸗ feſtigung ſeiner Grenze im Oſten iſt das Symbol ſeines Ver⸗ hängniſſes. Hinter ſeinen wiſſenſchaftlichen Definitionen und militäriſchen Panzerwerken erſtarrt, verſtand es die le⸗ bendige Geſchichte nicht mehr Längſt bevor es einen Kriegs⸗ miniſter Maginot gab, hatte ſich die franzöſiſche Nation durch eine Ideologie, die die Statik über Dynamik, Logik über Wille fertige rationale Formeln über geſchichtliches Werden und Verstehen ſetzte, aus der lebendigen Wirklichkeit zurück⸗ gezogen Der franzöſiſche Chauvinismus war nichts and eres als die Unfähigkeit, ein Volk als eine zwiſchen Gefahr und Größe ſich bewegende Wirklichkeit zu erkennen. Die Ma⸗ ginotlinie gab dem dogmatiſchen, unlehendigen und ge⸗ ſchichtslos denkenden franzöſiſchen, Geiſt ſeinen klaſſiſchen Ausdruck. Hinter dieſer Linie glaubte der Franzoſe wie hin⸗ ter ſeiner Sprache dem geſchichtlichen Werden entzogen zu ſein. Er, der im Verkehr von Menſch zu Menſch ſo geſchickt den Augenblick zu erfaſſen verſteht, iſt heute allem geſchicht⸗ lichen Geſchehen völlig entfremdet. Die franzöſiſche Geiſtes⸗ wiſſenſchaft, insbeſondere die franzöſiſche Geſchichtsſchrei⸗ bung trägt an dieſer Unwiſſenheit über die eigentliche Wirk⸗ lichkeit und um das eigene Schickſal kein geringes Maß an Schuld. Die Geiſteswiſſenſchaften haben in Frankreich viel dazu beigetragen die Nation gegen das Schickſal zu iſolieren und in einem dogmatiſchen Abſolutismus erſtarren zu laſſen. bis ſchließlich das verſteinerte Nationalbewußtſein nicht mehr imſtande war, den europäiſchen Ereigniſſen zu folgen. Die Geiſteswiſſenſchaften haben in Deutſchland immer eine andere Stellung eingenommen als in dem einſeitig na⸗ kurwiſſenſchaftlich und techniſch intereſſierten Frankreich. Das lebendige geſchichtliche Bewußtſein, das wir unter einer ſtarken Führung heute unter uns erwacht ſehen, iſt ohne die ruhmvolle Arbeit der deutſchen Geſchichts⸗ wiſſenſchaft und Geſchichtsphiloſophie im letzten Jahrhun⸗ dert nicht zu denken. Das geſchichtliche Erfaſſen der Wirklichkeit iſt es, das den deutſchen Geiſt am tiefſten vom weſtlichen mit ſeiner Neigung zum pſfychologiſchen ſoziologi⸗ ſchen und juriſtiſchen Formalismus unterſcheidet. Dieſes ge⸗ ſchichtliche Vorſtellen iſt von den Franzoſen wohl bemerkt und oft genug als eine Art der deutſchen„Unklarheit“ ver⸗ ſpottet worden Das geſchichtliche Verſtehen der Wirklichkelt läßt ſich in der Tat nicht auf Definitionen von der Art brin⸗ gen, wie die Franzoſen ſie lieben. Dafür hat dieſes Verſtehen den Vorzug, daß es auf die Schickſale der Völker bezogen bleibt und imſtande iſt das Unvorhergeſehene in ſich aufzu⸗ nehmen. Was dem im Carteſianismus erſtarrten Franzoſen als„Unklarheit“ erſchien, war in Wahrheit ein eigener Stil des Denkens und Forſchens, der einem tieferen, logiſch ſchwerer zu erfaſſenden Verhältnis zur Wirklichkeit ent⸗ ſprang. Alles was Ausdruck der Grundanlagen eines Volkes iſt und auf die Haltung der einzelnen einwirkt, iſt in der Stunde der Bewährung gegenwärtig und da⸗ her von unmittelbarer politiſcher Bedeutung. Wie es ein theoretiſcher Irrtum iſt, die Naturwiſſenſchaften von den Geiſteswiſſenſchaften und der Philoſophie zu trennen ſo iſt es ein praktiſcher Fehler, die Geiſteswiſſenſchaften wegen ihres phyſikaliſch nicht meßbaren Ertrags im Ernſtfall als geringwertig anzuſehen. Die ſittliche Energie mit welcher ein Volk dem Schickſal begegnet iſt ſehr weſentlich davon ab⸗ hängig, ob ein Volk geſchichtliche Zuſammenhänge und Not⸗ wendigkeiten aufzufaſſen und zu verſtehen vermag. Die Hal⸗ tung des deutſchen Volkes in dieſem Kriege, die keinerlei An⸗ leihe bei einem kheologiſchen Bewußtſein von Auserwähltheit bedurfte, iſt ein Zeugnis dafür, daß die geiſtigen Mächte die dieſe Haltung mit geformt haben, ihrem Geſamtſinne nach im Einklang mit dem Ernſt des deutſchen Schickſals waren. Zu dieſen Mächten gehörte auch die deutſche Wiſſen⸗ chaf t. Es iſt die ſtolze Aufgabe unſerer Generation, dafür zu ſorgen, daß auch die Geiſteswiſſenſchaften ihre große po⸗ litiſche Aufgabe immer entſchiedener erfüllen. Mogfoſſor Dr. Alfred Bäumler. Der Beamte muß Kämpfer ſein! Das Ausrichkungswerk für fie Winterhalbjahr 1940/41 eröffnet. NSG. Das Ausrichtungswerk an der Beamtenſchaft des Gaues Baden hat für das Winterhalbjahr 1940/41 einen großen und Erfolg verſprechenden Auftakt genommen. In zallen 27 badiſchen Kreiſen wurden bereits Beamten⸗ kreisverſammlungen durchgeführt. So war es möglich, durch dieſe Veranſtaltungen die geſamte Beamten⸗ ſchaft des Gaues Baden einmal vollſtändig zu erfaſſen und ſie mit den politiſchen und weltanſchaulichen Forderungen unſerer Zeit vertraut zu machen. Mit dieſen Beamtenkreis⸗ verſammlungen iſt naturgemäß das Ausrichtungswerk nichl abgeſchloſſen. Es werden vielmehr in Kürze noch zahlreiche Gemeinſchafts⸗ und Fachſchaftsverſammlungen in allen 27 badiſchen Kreiſen erfolgen. Das große Ziel, das ſich das Amt für Beamte der NSDAP, Gau Baden, mit allen dieſen Veranſtaltungen geſteckt hat, iſt, die Beamten des Gaues Baden immer tiefer in die natjonalſozialiſtiſche Weltan⸗ ſchauung hineinzuführen, ſie in der Treue und im Glauben an den Führer und Großdeutſchland noch mehr zu feſtigen und für die ihr geſtellten Aufgaben in jeder Hinſicht geiſtig und ſeeliſch vorzubereiten. 5 Das nationalſozialiſtiſche Ausrichtungswerk hat inzwi⸗ ſchen auch die Berufskameraden im El ſa ß erfaßt und ſie in Verſammlungen und Gemeinſchaftsappellen über das Wollen des Nationalſozialismus aufgeklärt. Von hervor⸗ ragender Bedeutung war eine Kundgebung, die unter ſtärk⸗ ſter Beteiligung aller Beamten und ſonſtigen Behörden⸗ mitarbeitern in Zabern durchgeführt wurde. Gauamts⸗ leiter Pg. Mauch richtete in dieſer Veranſtaltung grund⸗ ſätzliche Ausführungen an die geſamte Beamtenſchaft.„Der Beamte im nationalſozialiſtiſchen Staat“, ſo ſagte er u. a. „iſt Diener des Volkes. Er iſt nicht nur Repräſen⸗ tant der Verwaltung, ſondern gleichzeitig nationalſozialiſti⸗ ſcher Kämpfer. Von ihm wird unwandelbare Treue zum Führer, das Bekenntnis zur Volksgemeinſchaft, die Pflicht zur Kameradſchaft und gewiſſenhafteſte Dienſterfüllung ver⸗ langt. Der Nationalſozialiſt kennt kein geruhſames Leben. Er kennt nur ſtändigen Einſatz und Opferbe⸗ reitſchaft.“ f Werkkurs von„Glaube und Schönheit“ NSG. Das BdM⸗Werk„Glaube und Schön⸗ heit“ führt zurzeit einen Werkkurs für Leiterinnen der Arbeitsgemeinſchaften„Werkarbeit“ in der Obergauführe⸗ rinnenſchule in Baden⸗ Baden durch. 26 Mädel aus Baden nehmen an dieſem Kurs teil, der geführt wird von der Beauftragten für das BDM⸗Werk„Glaube und Schön⸗ heit“ in Baden-Baden, Hanna von Egloffſtein, und deſſen fachliche Leitung die Werkreferentin im Obergau, Mädelgruppenführerin Margit Wasmer, inne hat. Was die Mädel hier lernen, gibt ihnen Richtlinien für die Arbeitsgemeinſchaft, die ſie draußen führen. Mit dem Scherenſchnitt, hauptſächlich mit dem Faltſchnitt, wird begonnen. Beim Scherenſchnitt kommt es darauf an, daß die zur Verfügung ſtehende Fläche möglichſt gut aufgeteilt wird. Die Aufteilung der Fläche wird praktiſch ausgewertet im Bemalen von Spanſchachteln, wo zur Ausgeſtaltung der Fläche noch die Einbeziehung der Farben eine Rolle ſpielt. Nach dieſen Anleitungen geht die Aufgabe dahin, eine Fläche plaſtiſch zu geſtalten, und das geſchieht beim Schnitzen von Springerle⸗ oder Backmodellen. Auch das Sticken, bei dem ſich die Aufteilung der Fläche und die Zuſammen⸗ ſtellung der Farben trifft, hat ſeinen entſprechenden Platz im Werkkurs. Einen Teil ſeiner Zeit verwendet der gerade laufende Kurs auch zum Fertigen von Spielzeug für das WH W. Aus Holzabfällen, kleinen Bretterſtückchen, Klötzchen ſchnitzen und ſägen die Mädel einfache Holztiere, Häuſer, die zu einer ganzen Stadt zuſammengeſtellt werden, mit Rathaus, Brunnen und Stadtmauer. Das Holz wird nicht bemalt, nur farblos lackiert, damit die ſchöne Faſerung des Holzes nicht verdeckt wird. Zuletzt formen ſie auch noch Kaſperleköpfe aus Zeitungspapier und Kleiſter, die dann ſpäter bemalt werden. Die Schiffshypothekl Geſetzliche Neuregelung im Schiffahrksrecht. Berlin, 20. Nov. Im Teil J des Reichsgeſetzblattes Nr. 196 vom 19. November 1940 iſt ein Geſetz über Rechte an eingetragenen Schiffen und Schiffsbauwerken vom 15. November 1940 ver⸗ kündet worden. Durch das Geſetz werden die privatrecht⸗ lichen Verhältniſſe an den See⸗ und Binnenſchiffen im Reichsgebiet einheitlich geregelt. e Das Geſetz hat damit die rechtliche Grundlage für die Finanzierung des umfaſſenden Ausbaues der deutſchen Binnenſchiffahrtsflotte, den die Bedürfniſſe der Kriegsfüh⸗ rung dringend erfordern, und für die Inangriffnahme des Wiederaufbaues der deutſchen Seehandelsflotte, die eine der dringendſten Aufgaben nach Beendigung des Krieges ſein wird. Das Geſetz verleiht der Eintragung der Schiffe in Schiffsregiſter eine gegenüber dem bis⸗ herigen Recht weſentlich verſtärkte Bedeutung. Es über⸗ nimmt vor allem für das Schiffsregiſter den das Liegen⸗ ſchaftsrecht ſeit langem beherrſchenden Grundſatz des öffent⸗ lichen Glaubens Während das Schiffsregiſter im bisheri⸗ gen Recht nur eine beſchränkte rechtliche Bedeutung hatte— es ermöglichte nach dem Recht des bürgerlichen Geſetzbuches nur die Beſtellung eines vom Beſitz am Schiff losgelöſten Pfandrechtes—, die Schiffe vielmehr im all⸗ gemeinen den Grundſätzen des Rechtes an beweglichen Sa⸗ chen unterſtanden, bildet es nach dem Geſetz den Kern des Rechtsverkehrs: Für die Begründung, Aenderung Ueber⸗ tragung und Aufhebung von Rechten an Schiffen iſt grund⸗ ſätzlich die Eintragung in Schiffsregiſter er⸗ forderlich. Der Eintragungsgrundſatz erſtreckt ſich auch auf den Eigentumserwerb. Nur für Seeſchiffe iſt die Eigentumsübertragung durch bloße Einigung beibehalten worden, um den Gepflogenheiten und Bedürfniſſen des Seeverkehrs Rechnung zu tragen. Auch für Seeſchiffe un⸗ terſteht aber die Eigentumsübertragung im Schiffsregiſter dem Grundſatz des öffentlichen Glaubens. Auch hier kann ſich daher jeder Dritte guf die Richtigkeit der Eigentums⸗ eintragung verlaſſen. Die Vorſchriften über die Verpfändung von Schiffen ſind in dem Geſetz den Vorſchriften über die Hypothek an Grundſtücken weitgehend angenähert. Das Geſetz hat dabei für das Pfandrecht an eingetragenen Schiffen die in der Praxis bereits vorwiegend gebräuchliche Bezeichaung Schiffshypothek übernommen. das Geſetz kennt aber im Gegenſatz zum Liegenſchaftsrecht des BGB nur eine Form der Schiffshypothek. Dieſe entſpricht der ſo⸗ genannten Sicherungshypothek des Grundſtücksrechtes. In Uebereinſtimmung mit dem geltenden Recht erliſcht die Schiffshypothek mit der Forderung. Im Gegenſatz zum gel⸗ tenden Recht hat aber das Erlöſchen der Schiffshypo⸗ thek nicht ohne weiteres das Aufrücken der nach⸗ ſtehenden Schiffshypotheken zur Folge. Das Geſetz hat vielmehr eine Rechseinrichtung des öſterreichiſchen Rechtes übernommen: Solange die Schiffshypothek nicht gelsſcht iſt, kann der Eigentümer in dem Reich der bisherigen Schiffshypothek eine neue Schiffshypothek beſtellen. Zur Durchführung des Geſetzes bedarf es noch umfang⸗ reicher Verfahrens- und Ueberleitungsvarſchriften. Ihre Ausarbeitung ſteht vor dem Abſchluß. Nach dem Erlaß dieſer Vorſchriften werden die bisher in vielen Geſetzen ver⸗ ſtreuten Vorſchriften über die privatrechtlichen Verhältniſſe der eingetragenen Schiffe in einem einheitlichen Geſetzes⸗ werk zuſammengefaßt ſein. Auf deut„Binnenhof“ in den Haa . mit dem Angehörige der Waffen ⸗ 5 werden ausgezeichnet. Weltbild(M). wurden Angehörige der Wafſen⸗/ befördert und iſernen Kreuz ausgezeichnet. Vor 28 000 Zu Ein ſchwer erkämpfter Fuß allſieg über Dänemark. Der Dresdner Schön ſchießt das einzige Tor im Fußball⸗Länderſpie ö Dän nern ſiegte die deutsche Maunſchaßt in Hunehhrg dc et t in Hamburg knapp mit 10. Dr. Goehbels über Deulſchlands politiſche und militäriſche Erfolge. DNB Nürnberg, 19. Nav. Reichsminiſter Dr. Go e b⸗ bels gab zu Beginn ſeiner großen Rede am Montagabend vor den Amtswaltern der Partei im Nürnberger Ufa⸗Palaſt einen Ueberblick über Deutſchlands politiſche und militäriſche Erfolge in dieſem Jahr. Immer wieder von ſtürmiſchem 1 unterbrochen, ſchilderte er die Geſchichte ihres Wer⸗ ens. Der Sprung nach Norwegen habe den britiſchen Kriegs⸗ ausweitungsplänen in Skandinavien einen Riegel vorge⸗ ſchoben. Er ſei ebenſo ein leuchtendes Symbol für die Kühn⸗ beit und den Wagemut des deutſchen Soldaten wie ein glänzendes Meiſterſtück der Zuſammenarbeit von Luftwaffe, Marine und Heer im madernen Krieg ageweſen. Der Feld⸗ zug im Weſten habe das Ruhrgebiet vor den Schrecken des Krieges bewahrt. In wenigen Wochen ſeien Holland, Bel⸗ gien und Frankreich, die bisher vermeintlich ſtärkſte Mili⸗ tärmacht Europas, zu Boden geworfen und der franzöſiſche Traum von der Uneinnehmbarkeit des Maginotlinie zer⸗ ſtört worden. Die ſtolzen Siege der Wehrmacht, ſo fuhr Dr. Goebbeſs fort, hätten dem deutſchen Volk den Beweis dafür erbracht, daß unſer Volksheer von heute das beſte milit ä riſche In ſt rument der Welt ſei. Das gelte beſonders für die militiäriſche Führung des Reiches, die allen unſeren Gegnern das Geſetz des Handelns aus der Hand genom⸗ men habe. Seit den Tagen der flandriſchen Schlachten und der Siege in Lothringen und Burgund wiſſe das beutſche Volk, daß ſich im Führer das Genie des Staats- mannes und des Feldherrn vereinige. Eins aber habe Deutſchland in dieſem Jahr größter mi⸗ litäriſcher Erfolge gelernt: A uf den Tag zu warten, an dem nach gründlichſter Vorbereitung die vernichtenden Schläge auf den Gegner herniederpraſſeln. Der Führer handele nach dem Grundſatz! Lange Vorbereitungen— kurze Offenſiven. Sein Marſchbefehl ergehe nicht zu früh und nicht zu ſpät. Sein überlegtes Handeln habe das deutſche Volk vor ſchweren Blutopfern bewahrt und die ſtolzeſten Siege mir einem Minimum an Verluſten von Menſchenleben erkämpfen laſſen. Auch der Kampf um die endgültige Freiheit des Reiches und die Befreiung Europas von der engliſchen Vormund⸗ ſchaft fordere vom deutſchen Volk den letzten Einſatz. Ein Weltreich trete nicht ohne erbitterten Widerſtand von der Bühne der Geſchichte ab. Die bisherige Auseinanderſetzung zwiſchen Deutſchland und England ſtehe im weſentlichen im Zeichen des Luft⸗ und Seekrieges. Nachdem Churchill mo⸗ natelang ſeine Bomber anſtatt für zweckbeſtimmte militäri⸗ ſche Operationen auf Nachtflügen gegen die deutſche Zivil⸗ bevölkerung angeſetzt habe, rollten nun pauſenlos die deut⸗ ſchen Vergeltungsangriffe über die britiſche Inſel. Es ſei eine Beſonderheit des Luftkrieges, daß die Nieder⸗ lagen bei Schlachten im Aether viel leichter von der daran intereſſierten Partei verſchwie gen oder verklei⸗ ner werden könnten, als im Bewegungskrieg zu Lande. Die engliſche Zenſur mache heute jeden Augenzeugen durch Beſtechung oder Sprechverbot mundtot, der es wagen wollte, die Wahrheit über den durch deutſche Bomben an -militäriſchen oder wehrwirtſchaftlichen Einrichtungen auf der Inſel angerichteten Schaden auszuſagen. 0 Die Frau im Beruf Dr. Ley zu den Gaufrauenſchaftsleiterinnen. DNB. Berlin, 19. Nov. Im Rahmen einer Arbeits⸗ tagung der Reichsfrauenführung in Berlin ſprach Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley zu den Gaufrauenſchaftsleite⸗ rinnen aus allen Gauen des Reiches. Dr. Ley würdigte den Einſatz der Frau und die vorbildlichen Leiſtungen der werk⸗ tätigen Frauen im jetzigen Schickſalskampf des deutſchen Volkes. Schon jetzt ſeien, wie der Reichsorganiſationsleiter weiter betonte, Unterſuchungen darüber im Gange, welche Berufe man der deutſchen Frau vorbehalten könne. ohne ihre völkiſche Sendung zu gefährden oder zu beeintrüch⸗ tigen. Dieſe Beſtrebungen würden nach dem Kriege in weitgehendem Maße praktiſche Auswirkung finden. Das Hochziel der Familiengründung und der Weg der deutſchen Frau zur deutſchen Mutter beſtimme in entſcheidender Weſſe alle ſozialen Planungen. In einem kurzen Schlußwort knüpfte die Reichsfrauen⸗ führerin Scholz Klink an die Gedankengänge Dr. Leys an und dankte ihm für die tatkräftige Förderung der bedeutungsvollen Arbeit, die die Löſung aller Lebensfra⸗ gen der deutſchen Frau durch die Partei ſicherſtelle. Ich war ſo allein! 5 Roman von Fr. Lehne. 5 2 Wieder Roſel Brehm! Irgendwie, faſt nur im Anter⸗ bewußtſein, war es Helga doch nicht ganz recht. Aber ſie ſagte:„Vielleicht überlegt es ſich Schorſch doch nicht mehr ſo lange. Wenn er heiratet, ſoll er ja das hübſche Prokuri⸗ ſtenhäuschen bekommen, weil Herr Lehmann im Oktober in Penſion geht, hörte ich von Frau Weitbrecht.“ Frau Bader war überglücklich über das Gehörte; das wußte ſie noch nicht. „Ach, reden Sie doch dem Schorſch zu, Fräulein Helga, 1 Meinung gibt er ſo viel, bitte Es wäre doch zu ſchön.“. r And Helga verſprach es. a a 3 Am nächſten. Abend ſchon hatte ſie Gelegenheit dazu. Wegen einer heftigen Migräne war Frau Weitbrecht früh⸗ zeitig zu Bett gegangen; ihr Gatte und Georg Bader arbei⸗ teten noch im Kontor. Helga genoß den ſchönen Abend im Garten. Sie ſaß in einem bequemen Korbſtuhl vor der Laube und blickte ſinnend zum dunklen Abendhimmel, an dem unzählige Sterne flimmerten. Ihre Gedanken flogen zu Klemens Falke. Wie eine ferne ſchmergzliche Erinnerung war er ihr ſchon beinahe geworden und ein leichter Schleier lag ſchon über dem Vergangenen, und wie durch dieſen dünnen Schleier verhüllt, ſo ſtand auch ſein Bild var ihr, geliebt, noch immer geliebt, doch unerreichbar für ſie, durch ein Wort getrennt. Ob er wenigſtens den Frieden gefunden? Leiſe Schritte auf dem Kiesweg ſchreckten ſie auf, und dann klang eine 80 aner de Stimme:„Fräulein Helga, ich bin es! eterabend!“ f „Jetzt erſt, Schorſch? Ach ja, morgen geht es ja nach Augsburg. da mußte noch manches erledigt werden 1 5 — f ö f Ihnen ſchnell Lebewohl' ſagen.“ Wie er ſie doch liebte! Fühlte ſie es denn gar nicht? Aber der Mund war ihm wie verſiegelt, er zu ſprechen, was ihm im tiefſten Herzen lebte. ihre reife Süße in das Auch Helga blieb nicht ungerührt. Sie wurde unſicher, weil ſie Georgs ſehnſüchtige war ſo dunkel, nes,“ Weitbrecht auf einer Reiſe nach Hamburg und gleiten. Ich bin gern draußen, es weitet den Blick“ mit. Sie ſehnt Roſel Brehm etwas gemacht leichtem Ton. „ich denke nicht ans Heiraten.“ vollkommen möchten den Grund wiſſen, warum ich nicht an eine Hei⸗ rat denke? Soll ich es nicht. Ich will von Ihnen nicht verlacht werden.“ ſſagte Schorſch! Man kann ſich etwas wünſchen, es füllung! Da, wieder eine! Wie wundervoll!“ einem ö in weitem Bogen ins Nichts zu fallen. Bewührung der Alten WPD. Unſer Blick iſt heute in die Zukunft gerichtet. Wir erleben den Niederbruch überholter Ordnungen und ſehen den Aufſtieg des deutſchen Volkes in einem neu for⸗ mierten Europa vor uns. Zugleich aber erkennen wir auch, welche gewaltigen Aufgaben ſich vor dem deutſchen Volk auf⸗ tun. Und unſer ganzes Streben iſt darauf abgeſtellt, ſchon heute unſere Jugend auf dieſe Aufgaben geſund, leiſtungs⸗ ſtark und leiſtungswillig zu machen. Undankbar und unge⸗ recht wäre es aber, zu überſehen, in wie hohem Maße gerade heute unſere Alten mit dabei ſind den Weg in die Zukunft zu ebnen. Ueberall wo gearbeitet wird, in der Rüſtungs⸗ induſtrie, in den handwerklichen Betrieben und nicht zuletzt in der Landwirtſchaft ſtehen ſie ihren Mann. Und jetzt da die füngeren Jahrgänge zu einem guten Teil unter die Fah⸗ nen geeilt ſind iſt ihr Anteil an der Arbeft nicht nur beſon⸗ ders bemerkbar ſondern es zeigt ſich auch, welch ein Kapital an Tüchtigkeit, Leiſtungswillen und reichen Erfahrungen die deutſche Wirtſchaft in ſenen ſchaffenden Männern beſſtzt, die ſelbſt zumeiſt erwachſene Söhne im Erwerbsleben oder im Felde zu ſtehen haben. 55 5 Dieſe Alten ſind aber nicht nur in arbeitsmäßiger Hin⸗ licht wertvoller Beſtandteil unſerer Volkswirtſchaft, ſondern ſie tragen auch weltauſchaulich geſehen im beſonderen Maße dazu bei, die Haltung des deutſchen Volkes zu formen, Ne⸗ ben der Jugend, der die Vergangenheit in ihren ernſteſten Stunden nur vom Hörenſagen bekannt iſt und deren wert⸗ vollſtes Gut ihr unbedingter Glaube an den Führer und ſeine Aufgabe iſt ſtehen dieſe Leute die zur Gläubigkeit das Wiſſen und die bitteren Erfahrungen ihres Lebens beſitzen. Sie kennen die Oberflächlichkeit des Vorkriegsdeutſchlands. Sie kennen den Weltkr am deutſchen Volke verübten. i. Elend, in das das deutſche Volk durch Klaſſenzerkriſſenheit und ſchwache Regierungen geſtürzt worden iſt mehr als ein Jahrzehnt am eigenen Leibe. Aus dieſem Wiſſen heraus können ſie ermeſſen, worum es geht, und daß alles darange⸗ ſetzt werden muß die Wiederkehr von Zeiten wie ſie ſie er⸗ lebt haben zu verhüten. Spricht man heute mit Betriebs- führern über die Leiſtungen der alten K ame ro⸗ den, ſo erfährt man immer wieder die Acht um g, die ihnen, ſowohl was ihre Arbeit anlangt, als auch wegen ihrer Juver⸗ läſſigkeit, gezollt wird. Und wir entſinnen uns dabei, daß noch nicht ein Jahrzehnt darüber vergangen iſt, daß es in der deutſchen Wirkſchaft möglich ja ſogar üblich war, Meuſchen, die wenig über das 30. Lebensjahr hinaus gelangt waren litt eg und den Betrug, den die Gegner Sie ſpürten ſchließ lich das Nals zu alt und unbrauchbar abzulehnen. Bedurfte es noch einer Beſtätigung dafür, 1 5 dieſe Ablehnung eine unſgch⸗ liche war, die vielfach lediglich darauf abzielte, die Lohnkoſten ſo niedrig wie möglich zu halten, ſo haben wir ſie heute in der Leiſtung unſerer alten Arbeitskameraden. Die Bewäh⸗ rung der Alten in der ſchaffenden Front beſtätigt die Rich⸗ tigkeft zweier Ziele, die heute in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft verfolgt werden. 1. Man erinnerte ſich jener bildlichen Darſtellung des Altersaufbaues unſeres Volkes. Sie zeigt eine Pyramide, die über dem Fundament eine unnatürliche e zeigt. Auch für die nächſten Jahre noch wird das ungeſunde Ver⸗ hältnis in der Verteilung zwiſchen Jugend und Alter in unſerem Volke fortbeſtehen. Das bedeutet daß auch weiter⸗ hin die Arbeitskameraden im höheren Lebensalter die Auf⸗ aben, die uns bevorſtehen, in hervorragendem Maße mit zu ewältigen haben. Wie wichtig angeſichts dieſer Tatſachen all die ſozialpolitiſchen Beſtrebungen, das Arbeitsalter. alſo die Arbeitsfähigkeit des Menſchen, zu verlängern und dem verlängerten Lebensalter anzupaſſen. Das großzügige Werk der Altersverſorgung, das alsbald nach dem Kriege berwirk⸗ licht werden wird bezeugt aber, daß es ſich bei dieſen Beſtre⸗ bungen um die Verlängerung des Arbeitsalters nicht darum handelt, den einzelnen ſo lange arbeiten zu laſſen, bis er in den Sielen ſtirbt. 2. Noch ein anderes aber muß angeſichts der Leiſtungen der alten Axebitskameraden feſtgeſtellt werden. Ihre Lei⸗ ſtung, ihr Wiſſen wird allgemein anerkannt. Für die meiſten aber liegt die Zeit ſyſtematiſcher Berufsausbildung ſo weit zurück, daß ſie in der Erinnerung bereits im Verblaſſen iſt. Hinzugelernt haben ſie ſpäter, wann und wo es ihnen ge⸗ fiel, und für den Erfahrungsſchatz den ſie geſammelt haben, haben ſie mit vielen Fehlern und mancherlei Aerger zuhlen müſſen. Wir folgern daraus die Erkenntnis, daß nur ein Volk, das willens iſt, ſich vielleicht ſchon mit 40 Jahren einem beſcheidenen, müheloſen Rentnerleben hinzugeben es bei der Berufsausbildung des Lehrlings bewenden laſſen kann daß aber ein Volk, das ſeine Kräfte ſo weit als möglich nutzen will und nutzen 2 verpflichtet iſt, zum Beſten des Volkes wie auch des einzelnen die ſyſtematiſche Berufserziehung auch am Erwachſenen bis zu einer beſtimmten Lebensgrenze weiterzuführen. So gewinnt das fördernde Berufserzie⸗ hungswerk, das durch die Deutſche Arbeſtsfront oder zumin⸗ deſt mit ihrer Hilfe aufgebaut wird eine Bedeutung die ſich auf die Leiſtungen jedes Arbeitskameraden bis in die letzte Phaſe ſeines werktätigen Schaffens auswirkt. a Eltern! Eure Kinder appellieren durch die Schulſamm⸗ lung des VDA an Euer Bekennknis zum deuktſchen Volkstum. „Herr Weitbrecht lieſt die Zeitungen und ich wollte Voller Sehnſucht blickten Georgs Augen auf Helga. wagte nicht, von dem Wie die laue dunkle Nacht ihren Zauber ſpann, wie ſte Blut der jungen Menſthen goß! Gedanken ſpürte. Das Schweigen zwiſchen ihnen bedrängte ſie. Und es daß man ſich kaum ſah. „Sie ſind oft unterwegs, Schorſch, und ſehen viel Schö⸗ ſagte ſie. „Ja, Fräulein Helga! Im nächſten Monat ſoll ich Herrn Bremen be⸗ „Aber die Bader⸗Mutter iſt nicht ſo einverſtanden da⸗ ſich nach einer Schwiegertochter und meint, wäre nach ihrem Sinn,“ ſprach Helga in „ aber nicht nach meinem Sinn,“ entgegnete er kurz, „Warum nicht, Schorſch? Das Glück Ihrer Eltern wäre 5 nach dem meinen aber wird nicht gefragt! Sie Ihnen ſagen, Helga?“ Nein, lieber „Ich lache doch niemand aus, Schorſch.“. „Aber mich würden Sie auslachen, wenn ich Ihnen unterbrach ihn haſtig: Sie„Eine Sternſchnuppe, geht in Er⸗ Andächtig verfolgte ſie die goldenen Punkte, die ſich mit Male vom ſamtdunklen Himmel löſten, um dann „Albions Todeskampf“ Ein Belgier wünſcht den Engländern ein Waterloo. Der belgiſche Dichter Eugen Demolder hat zur Zei des Bureulkrieges eine Spottſchrift gegen England verfaßt; Albions Todeskampf.“ Es iſt heute beſonders intereffant, zu ſehen, wie ein Belgier von Ruf und Rang damals über eine Nation dachte, die jetzt die verderbliche Rolle des„Beſchützers und Perbündeten“ ſeines Vaterlandes geſpielt hat. 5 Wir ſchlagen das Buch auf und leſen die Worte:„Dies damit man meinen Namen aus der Liſte aller engliſchen Klubs ſtreiche.“ Der Geiſt des Franzoſen Jaques Bonhomme wird beſchworen mit dem Urteil über John Bull:„John, deine Politik iſt hinterhältig, ſie ſieht uns nie gerade ins Geſicht, und man weiß nicht, wieviel ihre Uhr geſchlagen. Im Jahre 1793 entlarvte dich Frankreich vor der Welt als das neue ar- thago, als Feindin der geſamten Menſchheit.“ Auf einer anderen Buchſeite begegnen wir dem harmoniſchen Drekklang; „Ein Volk von Krämern, Wegelagerern und Böfewichten“ Etwas weiter iſt zu leſen:„In Shakeſpeares Viel Lärm um nichts ſagt Beatrice: Als ich geboren wurde, da tanzte ein Stern! Entzückendes Wort, göttliches Wort! Wenn heute einer von ihnen geboren wird, ſpringt höchſtens eine Guinee in den Dreck; denn die ganze Rotte iſt durch den Puritanismus ver⸗ dorben worden, die Großmut wurde von den Krämerſeelen bel ſeitegedrängt. Die Engländer, die mit Falſtaff im Wild, ſchweinskopf, in fröhlicher, harmloſer Kumpanei gezecht, ſehen 85 auf ihre Nachbarn von der Höhe ihrer zweifelhaften Würde herab und beſaufen 55 in ihrem Arbeitszimmer allein mit Gin. Alles iſt heute heimlich und duckmäuſeriſch. Und John Bull, der ſich nur mit Krämerei befaßt, träumt von der Beherrſchung der Welt, die er mit ſeinen langen Wuchererkrallen umſpannen möchte.“ Ich glaube, ein Deutſcher könnte ſich heute nicht ſchärfei und ſchonungsloſer über England auslaſſen, als es hier der Belgier Eugen Demolder tut. Aber das Bild gewinnt noch an Farbe, wenn wir einige Seiten weiter blättern, wo dei Traum des Herrn Haringus aus Amſterdam vom Unter gang des Inſel reichs geſchildert wird. Hier haben wil den Höhepunkt der Spottſchrift des Belgiers, der alle Mienen ſeiner Darſtellungskunſt und ſeiner tiefſten Verachtung ſpringen läßt, um John Bull in ſeiner ganzen Verderbtheit und Kläg, lichkeit vorzuſtellen. Da wird von der Auflöſung der engliſchey Truppe in Transvaal erzählt:„Sie löſt ſich in ihre Beſtand, teile auf, und die Söldlinge ergreifen ihr altes Gewerbe, ſi⸗ werden Roßtäuſcher, Clowns, Buchmacher Kuppler, Taſchen, diebe“ Eugen Demolder läßt den Teufel aufmarſchieren, de den Holländer Haringus zu einem Gaſtmahl geleitet, das Köniz Hamlet⸗Eduard gibt. Es ist ein dürftiges und trauriges Mahl denn es wurde ſa„alles verkloppt, um die Kriegskoſten zu be, zahlen.“ Dann erſcheinen die geladenen Gäſte, ein Fuchs, ein Hyäne, ein 1 und— eine Tintenſchnecke: die drei Gene rule Roberts. Buller, Kitchener und— Joſef Chamberlain Die Herren entſchuldigen ihre Kriegführung:„Es war nicht unſere Schuld. Wir haben Gefangene erſchießen laſſen. Wi haben verſucht, die göttliche indiſche Peſt in das feindliche Deer zu ſchmuggeln. Unſere Söldner haben reichlich geſchändet Wir haben wiederholt verſucht, uns die feindlichen General; zu kaufen.“ Um den Staatsbankerott abzuwenden, reit Edugrd⸗Hamlet mit ſeinen Getreuen nach dem Feſtland. Ueber⸗ all fleht er die Regierungen um Jammergeſchrei plätſchert wie ein talmudiſches Tränenbäch⸗ lein:„Die Kapleute wollen ganz England haben wegen feinen Kohlengruben; ſie ſind gierige Spekulanten. Sie wiſſen rech gut, daß England nur mehr über 20 000 Söldner verfügt und ſind mehr als 300 Mann ſtark über ſie hergefallen. Europo kann einen ſo ungleichen, unmenſchlichen Kampf nicht dulden, der allen Menſchenrechten und Chriſtenpflichten hohn ſpricht“ Heute iſt das Heimatland Eugen Demolders durch die Schuld Englands, an das es ſich verkaufte, beſiegt und ver⸗ wüſtet und keiner hat ſchlimmer dort gehauſt als die ver⸗ hündete engliſche Soldatesla. Wiſſen oder wußten die Belgier nichts von dem Buche Demolders:„Albions Todeskampf“? Wenn ihr großer Landsmann heute noch lebte und die Maitage von 1940 in ſeinem Vaterlande geſehen hätte, dann würde er England um fo leidenſchaftlicher jenes Waterloo wünſchen, das er ihm in ſeiner Spottſchrift aus den Tagen des Buren⸗ krieges prophezeit hat K. L. Anekdoten Einmal ſollte Brahms ein Urteil über begabten Pianiſten abgeben. Spiel beendet hatte, ſagte einen ſehr un⸗ Als der junge Mann ſein 0 d ate, Brahms gedankenſchwer:„Id, ja, der Elefant iſt ein ſehr gefährliches Tier!“„Nanu, wie kommen Sie jetzt darauf?“ fragte ihn erſtaunt der Pianiſt. „Na, er iſt es doch, der die Stoßzähne liefert, aus denen man die Klapiertaſten herſtellt!“ ſagte Brahms. * Der berühmte Göttinger Epigrammdichter vofeſſor Käſtner beſaß einen ſcharfen Wig. Das We er 1 1 12 5 mal in einer Bücherbeſprechung, die er in den„Göttinger ge⸗ lehrten Anzeigen“ veröffentlichte. Er ſchrieb darin:„Die ſes Buch iſt auf das ſchlechteſte Papier gedruckt worden— ſchade um. das ſchöne Papier!“ Als einmal ein anonymer Schrift ſteller eine Unterſuchung darüber anſtellte, ob der Menſch im⸗ ſtande ſei, ohne Kopf zu denken. urteilte Käſtner über die he⸗ treffende Schrift:„Der Verfaſſer hat wenigſtens bewieſen, daß man ohne Kopf ſchreiben kann!“ b Da ſagte Georg leiſe, allen Mut zuſammennehmend: „Ich habe gewünſcht, Helga! Ob es wirklich in Erfüllung geht? Ich habe gewünſcht, daß alle Rang⸗ und Standes⸗ unterſchiede fallen und einem einfachen Arbeitersſohn ein Mädchen aus vornehmem Hauſe nicht unerreichbar iſt. Ach, Helga, wenn Sie mich doch ein wenig verſtehen könnten! Jetzt kann ich Ihnen viel bieten; ich bekomme ein großes e Sie brauchten nicht wieder fort, um Geld zu ver⸗ dienen...“ 8 Einmal mußte er es ihr ſagen; er konnte innerlich nicht mehr weiter. Gewißheit mußte er haben, ob ſie ihn ver⸗ ſchmähte, oder ob er wenigſtens einen Hoffnungsſtrahl ha⸗ ben durfte. Tief aufatmend ſtand er da, ſein Urteil erwartend. Ob ſein Leben noch einen Sinn haben würde, oder ob er nur eine Arbeitsmaſchine ſein ſollte? f Das war doch eine Werbung? Helga war überraſcht; hatten ihre Worte es herausgefordert? Georg Bader wollte ſie heiraten? Daran hatte ſte nicht gedacht. Das war doch unmöglich, ſo gerne ſie ihn hatte— wie einen Bruder— aber ſeine Frau werden? hatte ja einen andern lieb, in deſſen Armen ſie ſo gebor⸗ gen geweſen vor aller Unruhe des Lebens. Wie zärtlich ſeine Stimme doch immer geklungen, wenn er ſie„ſein f 1 Da fuhr es ihr durch den ſeine Tochter hätte ſie gut Liebe war auch immer etwas des Schweigens dehnten ſich für Georg bun neee 2 beben, das ſchimmerte. N Lange Minuten Bader zur Qual. Er ſuchte in matt aus der Dunkelheit zu ihm Als ſie noch immer nichts ſagte, ſtieß er hervpr:„Ich dachte es mir, Helga, es war zu vermeſſen, daß ich es wagte, Ihnen von meiner Liebe zu ſprechen. Ich, der Ar⸗ beitersſohn!“ Mit höhniſcher Bitterkeit ſprach er die letzten Worte, ö. g indem er ſich zum Gehen wandte. 1 f FPaorftſetzung folgt. Vermittlung an, und ſein⸗ 1