A 1 Steppen ſchalten zwar nicht immer, Rr. 278 Nechar- Bote(2. Blatt) Montag, 25. November 1940 Afrilakrieg, räumlich betrachtet Landſchaft und Entfernungen beſtimmen die Operationen. Wer heute die Berichte verfolgt, die uns über die Kriegs⸗ handlungen im afrikaniſchen Raum vorliegen, wird zu einem lichtigen Verſtändnis nur dann kommen, wenn er die Mel⸗ dungen an Hand der Karte betrachtet. Aber ſelbſt dann unter⸗ liegt er leicht ſenem Irrtum, der ſich ſtets einſtellt, wenn man von einem kartenmäßig dargeſtellten Raum keine erlebte An⸗ ſchauung beſitzt: die Entfernungen werden dann meiſt weit unterſchätzt! Auf den afrikauiſchen Kriegsſchauplätzen han⸗ delt es ſich meiſt um gewaltige Entfernungen. So betrug die Lünge der feindlichen Grenzen in dem Zeitpunkt, als Italien in den Krieg eintrat, allein in Nordafrika 4600 Kilometer. Um ſich dieſe Zahl und die noch folgenden einigermaßen an⸗ ſchaulich zu machen, benützt man am einfachſten eine bekannte Größe, am beſten eine ſelbſt durchfahrene Entfernung als „Vergleich: Denken wir etwa an die Strecke Köln Königsberg, die rund 1000 Kilometer beträgt. Durch den Waffenſtillſtand fielen dann 1600 Kilometer Grenze hinweg, ſo daß immer noch 3000 Kilometer feindliche Grenze übrig bleiben. Freilich iſt dies eine theoretiſche Zahl: denn nicht überall ſtehen ſich hier feindliche Truppen gegenüber. Die Beſchaffenheit der kolonialen Gebiete mit ihren weiten Wüſten und waſſerarmen N al j 5 aber doch ſehr häufig kriegeriſche Operationen aus. Noch größer ſind die Strecken, die im oſtafrikaniſchen Raum in Frage kommen. Wenn man die Küſten miteinberechnet, ſo handelt es ſich hier um etwa 7000 Kilometer. Nun würden derartige Entfernungen bei einem Kolonial⸗ krieg jede nennenswerte moderne Kriegshandlung ausſchlie⸗ ßen, wenn nicht heute der Motor Möglichkeiten der Ueberwin⸗ dung idee Räume geſchaffen hätte. Während früher durch Laſttiere und Träger der Nachſchub an Verpflegung, Waffen, Munition uſw. mühſam und in verhältnismäßig ſehr kleinen Mengen bewerkſtelligt werden mußte, können heute motoriſierte Kolonnen dafür eingeſetzt werden, nicht zuletzt auch für die Truppentransporte ſelbſt. Die Bedeutung vollends, die das Flugzeug gerade auch im kolonialen Feldzug gewonnen hat, iſt allgemein bekannt. Aber ſelbſt für Flugzeuge kommen auf den gegenwärtigen afrikaniſchen Kriegsſchauplätzen ſo ge⸗ waltige Entfernungen in Frage, daß auch dieſe dröhnenden Ueberwinder großer Räume in ihrem Einſatz nur teilweiſe ausgenützt werden können. So beträgt die nur in der Luft überhaupt mögliche direkte italieniſche Verbindung von dem nordafrikaniſchen zum oſt⸗ afrikaniſchen er etwa 3000 Kilometer, wobei min⸗ deſtens 2500 Kilometer ohne Zwiſchenlandung zurückgelegt werden müſſen. Günſtiger ſind in dieſer Hinſicht die Englän⸗ der im gleichen Raume daran, denn die 3700 Kilometer lange Strecke von Kairo bis nach der Hauptſtadt Nairobi in Kenia kann durch mehrere Zwiſchenlandungen unterteilt werden. Ihr wichtigſter mittelafrikaniſcher Flugſtützpunkt iſt Khartum. Er liegt 400 Kilometer von Kaſſala, 1000 Kilometer von Addis Abeba, 1750 Kilometer von Kairo, 2000 Kilometer von Nai⸗ robi entfernt. Von Aden, dem britiſchen Stützpunkt am Aus⸗ gang des Roten Meeres, ſind es 2650 Kilometer nach Kairo und Suez, beinahe ebenſo weit iſt es nach Nairobi. Dagegen liegen die italieniſchen oſtafrikaniſchen Stützpunkte, vor allem nach der Eroberung von Britiſch⸗Somaliland, die Orte Ber⸗ bera und Zeila, nur etwa 300 Kilometer von Aden entfernt. Von der ſüdlichen Grenze Italieniſch⸗Oſtafrikas nach Nairobi und Mombaſſa ſind es 500 bis 800 Kilometer. Aber auch die Entfernungen von der libyſch⸗ägyptiſchen Front nach Alexan⸗ drfa, Port Said und Suez betragen noch 600 bis 700 Kilo⸗ meter. 5 Alle dieſe Zahlen haben eine unmittelbare praktiſche Be⸗ deutung für die Strategie und Taktik des Krieges in Afrika. Sie erklären, neben den natürlich noch wichtigen klimatiſchen und geologiſchen Vorausſetzungen, die Schwierigkeit aller Landoperationen. Sie erklären aber auch die beſondere Be⸗ deutung, die in dieſen Räumen der Kriegführung durch die Luftwaffe zukommt: die weiten Wüſten und Steppen haben mehrgeographiſch etwa die gleiche Bedeutung wie das Meer — ſie ſind Hemmungen in der Entfaltung großer Streitkräfte. Nur in wenigen Gebieten, etwa entlang der Mittelmeerküſte, kann ein moderner Landkrieg geführt werden: mit welchem Erfolg, hat der Sieg Grazianis bei Sidi el Barani bewieſen. Aber in Afrika kommt für den eigentlichen Kolonialkrieg noch etwas anderes hinzu. Nicht nur die Kampfhandlungen der Luftwaffe ſind hier von Bedeutung, nicht minder wichtig er⸗ ſcheint in dieſen Räumen und bei dieſen gewaltigen Entfer⸗ nungen auch das Flugzeug als Transporter. Freilich kann dabei von Nachſchubtransporten für Maſſengüter keine Rede ſein; ſie kommen auch praktiſch nicht ſoſehr in Betracht, da der koloniale Krieg keinen ſolchen Maſſenverbrauch aufweiſt wie ein ſeuropäiſcher Krieg“. Immerhin können bei der Be⸗ laſtungsfähigkeit moderner Großflugzeuge erhebliche Laſten be⸗ fördert werden. So ergibt es ſich daß die Führung eines modernen Kolo⸗ Motor⸗ waffen abhängig iſt, denn nur der Motor, ſowohl zu Lande nialkrieges in weitem Umfang von dem Einſatz der wie in der Luft, gibt die Möglichkeit, die dort gegebenen un⸗ geheuren Entfernungen zu bewältigen, Entfernungen, die da⸗ durch noch geſteigert erſcheinen, weil der überbrückte Raum menſchenleeres und waſſerloſes Gebfet iſt, von allen anderen 8 ganz zu ſchweigen. Die Siege, die Italien in Afrika 7 errungen hat, die Eroberung von Sidi el Barani, die 1 te von Britiſch Somaliland, der Dolo⸗Ecke, des Moy⸗ i im Sudan die Eroberung von Kaſſala und Ga⸗ abat, ſtellen der Kampfkraft der italieniſchen Truppen deshalb das beſte Zeugnis aus. Lebendige Vielgeſtaltigkeit 5 Roſenberg auf der Kulturkagung des Gemeindekages. DNB. Braunſchweig, 24. Nov. Die Kulturtagung des Deutſchen Gemeindetages in Braunſchweig fand ihren Auf⸗ takt mit einer kulturellen Feierſtunde im Braunſchweiger Staatsdom, der an dieſem Tage nach längeren Reſtaurie⸗ rungsarbeiten ſeine Pforten wieder öffnete. In der Ehren⸗ halle Heinrichs des Löwen begrüßte der braunſchweigiſche Miniſterpräſident Klagges die Reichsleiter Roſenberg und Fiehler ſowie die übrigen Ehrengäſte, unter denen ſich auch der Reichsſtatthalter Jordan befand. Er dankte dem Reichs⸗ leiter Roſenberg für ſeinen Entſchluß, die Arbeitstagung des Amtes Schrifttum bei dem Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen und weltanſchau⸗ lichen Schulung und Erziehung der NSDAP nunmehr all⸗ jährlich durch eine feierliche Kundgebung in der Halle Heinrichs des Löwen zu beenden. Dann ſprach der Mi⸗ niſterpräſident dem Reichsleiter Fiehler den Dank dafür aus, daß er die Verleihung des Volkspreiſes für d eut⸗ ſche Dichtung als eine Veranſtaltung des Deutſchen Ge⸗ meindetages nunmehr dauernd in Braunſchweig durchfüh⸗ ren laſſen will. Reichsleiter Alfred Roſenbergergriff ſodann das Wort zu einer Anſprache, in der er einleitend darauf hin⸗ wise, daß die heutige Feierſtunde die erſte Zuſammenkunft im neuen Dom zu Braunſchweig ſei. Die Uebertünchungen der letzten Jahrzehnte ſeien gefallen, und Herzog Heinrich habe nunmehr eine würdige Ruheſtätte in einer wahren Herzogs⸗ und Königshalle. Heinrich der Löwe habe die Aus⸗ weitung nach Oſten verſtärkt eingeleitet und dieſe Tat habe die ſpätere Sicherung der Ernährungsgrundlage des deut⸗ ſchen Volkes geſchaffen. Friedrich Barbaroſſa mußte dagegen die Reichsidee verteidigen als bindende Kraft für die Zu⸗ kunft. Dies aber zeige uns, daß die Völkergeſchichte nicht den Wea ſogenannter Loaik nehme. Die Geſchichte ſei eben Kampf lebendiger Menſchen, eine Tat der Geiſter, Seelen und Völker. Auf die Zerriſſenheit nach dem 30 jährigen Kriege eingehend, erklärte Roſenberg, das einzige, das uns dieſe Zeit hinterlaſſen habe, ſeien ſchöne Reſidenzen, Theater, Muſeen, Univerſitäten. Dinge, die früher vielleicht auf die Eitelkeit der Souveräne abgeſtimmt waren, ſeien doch letzten Endes der Allgemeinheit zugute gekommen, und dieſe leben⸗ dige Vielgeſtaltigkeit wollen wir niemals aufgeben. Es ſei das einzige Gut aus der Zeit des Zuſammenbruchs, teuer, ſehr teuer bezahlt. 5 Auf die Tagung des Gemeindetages hinweiſend führte der Reichsleiter aus:„Wir ſtellen uns nicht ein Reich vor, wo es nur ein Berlin und eine Provinz gibt, ſondern eine würdige Reichshauptſtadt, dann aber die Stadt der Bewegung, die Stadt der Reichsparteitage, die Reichsmeſſeſtadt, die Stadt der Auslandsdeutſchen uſw., d. h. eine Vielgeſtaltigkeit der Aufgaben wird neuen An⸗ 50 und neue Entfaltung ermöglichen.“ Heute ſeien alle räfte für Krieg und Sieg eingeſtellt, jedoch die inneren Vorbereitungen für eine äußere Wirkſamkeit gingen weiter und müßten weitergehen, denn gerade aus lebendiger Ver⸗ gangenheit und ſtarkem Zukunftswillen bilde ſich auch die Tat der Gegenwart. Das notwendige innere Geſetz einer großen Zeit ſei das Leben eines großen Menſchen. Wir hätten die Ueberzeugung, daß über alles Menſchliche hinaus unſere heutige Zeit gerade durch die Tatſache eines großen Menſchen und damit zugleich durch das Emporwachſen einer geren. ggeſchloſſenen politiſch⸗weltanſchaulichen Bewegung eides für die Zukunft verſpricht: Einen Anſporn und die Sicherung, daß das Errungene nicht meteorenhaft wieder vergehen könne, ſondern formkräftig und geſchichtsmäßig hinüberſtrahle in die Zukunft! 5 Reichsleiter Roſenberg ſchloß ſeine Rede mit einem Wort von Schiller das dieſer in der Zeit tiefer deutſcher Demütigung ſchrieb:„Jedes Volk hat ſeinen Tag in der Geſchichte. Der Tag des Deutſchen aber iſt die Ernte der ganzen Zeit!“ 5 . Anſchließend begaben ſich Reichsleiter Roſenberg und Reichsleiter Fiehler in Begleitung des Reichsſtatthalters Jordan und des braunſchweigiſchen Miniſterpräſidenten Klagges in die Gruft Heinrichs des Löwen, wo ſie einen Kranz niederlegten. a Arheimat der deutſchen Weinrebe Im Neckar- und Rheingebiet nachgewieſen.— Aelkefte Funde im Braunkohlengebiet des Vogelsbergs. Heute noch wachſen in den Waldungen am Oberrhein, an der Sponeck, am Rand des Kaiſerſtuhls, an verſchiedenen Stellen der Rheinpfalz und im Rhein⸗ wald bei Germersheim wilde Weinreben. Früher waren ſie noch weit zahlreicher. Sie klettern mit oft armdicken Stämmen in die Wipfel der höchſten Eichen, Ulmen oder Pappeln und breiten ſich über deren Krüynen als reichbeblätterte Reben aus. Ihre Beeren ſind gewöhn⸗ lich nur erbſengroß und ſchmecken, wenn ſie überhaupt ge⸗ nießbar ſind ſauer und nur vereinzelt kommen ſüßere vor. Die Kenntnis dieſer wilden Reben geht bis ins frühe Mittelalter zurück, ſchon im 12. und 13. Jahrhundert wer⸗ den ſie erwähnt, im 16. Jahrhundert werden ſie von„zah⸗ men“ deutlich unterſchieden. 5 Bisher war man allgemein der Meinung, daß es ich bei dieſer wilden Weinrebe nicht um eine urſprüng⸗ lichte Pflanze handele, ſondern hielt ſie für einen verwil⸗ derten Weinſtock. Der Nachweis, daß es ſich nicht um ver⸗ wilderte Weinſtöcke, ſondern um urſprünglich wilde Wein⸗ reben handelte, war dann erbracht, wenn man wilde Wein⸗ reben auch außerhalb der Weinbauregionen in Wäldern wachſend nachweiſen konnte. Dieſer Nachweis iſt jetzt ge⸗ lungen, und damit erſt dürfen wir uns als die Heimat der deukſchen Rebe bezeichnen. Wie in dem Organ des Reichsforſchungsrates Nummer 31 des 16. Jahrganges von Dr. Karl Bertſch(Ravensburg) berichtet wird, kam dieſe Weinrebe in Deutſchland ſchon im Tertiär vor und zwar in der oligozänen Lagern der Wetterau, im Karpathenland und am Nieder⸗ rhein. Die älteſten Funde ſtammen aus den Braunkoh⸗ len des Vogelsbergs. In der Eiszeit verſchwindet dann die wilde Weinrebe aus Deutſchland, läßt ſich aber nach der Eiszeit wieder deutlich nachweiſen und zwar vor allem durch die von den Kulturreben ſtark unterſchiedlichen Samen. Solche foſſilen Samenkerne der deut⸗ ſchen Wildrebe wurden im Neckartal bei Stutt⸗ art gefunden und konnten auf Grund der anderen unde ins Neolithikum(Jungſteinzeit) zwiſchen 3000 und 4000 v. d. Zw datiert werden. Aus der Steinzeit wurden ebenfalls Samenkerne der wilden Weinrebe bei Heil⸗ bronn und Schwäbiſch⸗Hall gefunden. Das gleiche gilt von mehreren Funden im Bodenſee. a Damit iſt das urſprüngliche Vorkommen der wilden Weinrebe nach dieſen Funden im Rhein⸗ und Neckar⸗ gebiet Deutſchlands völlig geſichert. Die Haupt⸗ weingebiete Württembergs, Teile des Rheinlands, das Neckartal und der Bodenſee dürften zum Verbreitungsge⸗ biet der Wildrebe gelten. Damit entſteht der Weinbau⸗ wiſſenſchaft für die Ableitung unſerer beſten Kulturtrauben ein neues Problem und man kann daran denken, daß eines Tages der Nachweis gelingt, den Riesling oder den Tra⸗ miner von der deutſchen Wildrebe abzuleiten. Ungarns Aufnahme in den Dreimüchtepakt. Oer ungariſche Außenminiſter Graf Cſaky bei der Unter⸗ zeichnung im Schloß Belvedere in Wien. —— häufig genug, keine Zwiſchenlandungen zuläßt, da er Wüſte, Ich war ſo allein! Roman von Fr. Lehne. 63 5 Die geſchäftlichen Beſprechungen waren erledigt. Bei einem Glas Wein und einer Zigarre ſaßen die beiden Her⸗ ren noch eine Plaudez viertelſtunde im Arbeitsraum des Rechtsanwalts Klemens Falke zuſammen, ehe ſie zum Abendeſſen gehen wollten. Friedrich Weitbrecht ſtellte feſt, daß ſein Freund ſehr gealtert war, ſeitdem er ihn nicht geſehen, das Geſicht war magerer geworden mit einem nervöſen Zug und zwei ſchar⸗ fen, ſich von Naſe zum Mund ziehenden Falten, und da Haar ganz ergraut. ö „... und wie geht es daheim?“. Beinahe zögernd fiel die Frage von ſeinen Lippen. „Wie es immer war und weiter ſein wird, nicht anders wie ſeit vielen Jahren: Galeerenſklave.“ Mitleidsvoll blickte Friedrich Weitbrecht auf den Freund, nach einer paſſenden Einleitung ſuchend für das, was er ihm unauffällig beibringen mußte. ö „ und bei Ihnen, Weitbrecht?“ 5 „Das Befinden meiner Frau macht mir oft Sorge Man hat nicht ungeſtraft die Grenze der Fünfzig überſchritten. war. Wie hatte er heimlich nach ihr geſorſcht, hatte immer gehofft auf die verſprochene Nachricht, aber vergeblich! Da⸗ mals, als er den Brief von ihr bekam, in dem ſie ſich unbe⸗ greiflicherweiſe von ihm getrennt, war er wie von Sinnen geweſen. Wie hatte ſie 5 das antun können! Ihr Herzaſthma quält ſie ſehr. Seit wir damals die Kin der verloren hatten, iſt ihr Zuſtand nicht mehr viel wert Die Prüfung war zu ſchwer. Ich laſſe ſie nicht mehr gern allein Darum habe ich ihr jetzt eine junge Geſellſchafterin verpflichtet, die uns lieb wie eine Tochter geworden iſt!“ ve...... ⁵ ¶ã TTT And dann ſah er das haß⸗ und triumpherfüllte Geſicht ſeiner Frau, deren tote Augen in den ſeinen ſuchten und forſchten, als könne ſie darin leſen, und immer hatte ſie ſolch eigenes Lächeln, als ob ſie noch eine beſondere Bos⸗ heit bereithielt, bis ſie ihm dann nach Wochen in einer un⸗ guten Stunde ihren Triumph entgegenſchleuderte. Sie habe alles gewußt, habe erfahren, daß er mit Helga von Langenau in der Schweiz geweſen, daß er ihr eine Wohnung eingerichtet oder gemietet, und daß ſie ſich dann erlaubt habe, die ſchöne Helga in dieſer Wohnung aufzu⸗ ſuchen, um ſie an ihr Ehrgefühl, ihre Pflicht und ihren Vater zu erinnern. Und ſie habe alles eingeſehen und ihr zugeſchworen, fortan aus ſeinem Leben zu gehen. Einen Schwur muß man doch halten, wenn man nicht meineidig werden will. „Nun habe ich meine Nache. Jetzt haſt du deine Geliebte verloren, für immer! Ihr Verſprechen bindet ſie. And ihr ſtolzes Blut, das doch nicht duldet, daß ſie auf die Dauer nur deine Geliebte ſein ſoll! Deine Frau kann ſie ja nie werden, weil ich nie in eine Scheidung einwillige. O, ich habe ihr alles vorgeſtellt, habe ſie an ihre ſtolzen adeligen Eltern erinnert, an ihren Vater, was der wohl ſagen würde, wenn er wüßte, daß ſeine Tochter ſich zur Geliebten eines verheirateten Mannes herabgewürdigt habe— alles habe ich ihr vorgeſtellt. O, ich wußte, wie ich das Gänschen packen konnte! Trotz aller Liebe zu dir war ihr Ehrgefühl doch größer als ihr Stolz,“ hohnlachte Frau Ines. Ja, er kannte Helga; nie hatte er ihre inneren Beden⸗ ken hinwegſchmeicheln können, ihre verzweifelten Selbſtan⸗ klagen, ihre Tränen— und daran auch zugleich die Größe 9229 Liebe ermeſſen können, daß ſie ihm dennoch ge⸗ ört! Sie Glücklicher! Ich bin grenzenlos allein und einſam Daxum Arbeit, Arbeit, um darüber wegzukommen. Immer wieder frage ich mich: für wen? wozu? die hoffnungs⸗ loſeſte Frage, die es gibt. Die Troſtloſigkeit meines ſoge⸗ nannten Zuhauf zermürbt mich allmählich“ g r— „Warum gehen Sie nicht fort? Verlaſſen Deutſchland, um allem zu entgehen? Für Ihre Frau können Sie ja den⸗ noch ſorgen. Die ganz andere Umwelt wird Sie ab⸗ lenken.“ „Vielleicht haben Sie nicht ganz unrecht. Daran habe ich eigentlich noch nicht gedacht. Und ich habe ſehr gute Be⸗ ziehungen zu Rio. Aber ein alter Baum verpflanzt ſich ſchwer! Man iſt doch nicht mehr jung genug. Ich bin jetzt fünfzig Jahre. Ich hätte es vielleicht damals ſchon tun müſſen, als meine Ehe anfing, unerträglich zu werden,“ ſagte Klemens Falke, ſinnend und überlegend den Rauch⸗ wolken ſeiner Zigarre nachblickend. „So, du gibſt zu, daß du nicht mehr jung biſt,“ dachte Friedrich Weitbrecht, und laut ſagte er:„Ja, ja, es macht ſich doch bemerkbar, wenn man ein halbes Jahrhundert mit ſich herumſchleppen muß; bei mir ſind es ſchon fünf Jahre mehr. Darum haben wir uns für unſer Haus rechtzeitig ein bißchen Jugend geſichert. Die Geſellſchafterin meiner Frau, die blonde Helga, iſt uns ein wahrer Sonnenſtrahl ge⸗ worden.“ f. Betroffen blickte Klemens Falke auf und mit unfreier Stimme forſchte er: „Wie ſagten Sie? Wie heißt die Dame?“ 955 „Helga, Helga, Baroneſſe Langenau. Sie iſt eine Waiſe, Offizierstochter. Aber warum?“ Da ſprang Klemens Falke auf, ſo jäh, daß der Freund ihn verwundert anſah. Er ging einige Male im Zimmer auf und ab, um ſeine Faſſung wieder zu gewinnen. Endlich hatte er erfahren, wo das geliebte Mädchen Die Frau war wirklich ein Teufel! Jetzt begriff er die Menſchen ganz, konnte in deren gemarterte wuterfüllte Seelen hineinblicken, die einen andern, der ſie bis aufs Blut gepeinigt, erwürgen können, jetzt begriff er ſie ganz, weil er es auch hätte tun können, als er die Frau an den Schultern packte und ſie hin und her ſchüttelte, wie eine vom Sturm gepeitſchte Weide, daß ſie in die Knie ſank. Und wenn er Richter wäre, würde er ſie freiſprechen- Fußball in Baden SB Waldhof— Freiburger FC 1:2(0:0). Auf dem Waldhofplatz erlebten die 3000 Zuschauer eine große Ueberraſchung, denn der Favorit in dieſem Spiel, der SVW Waldhof, wurde zum zweiten Male in dieſer Spielzeit geſchlagen. Der Sieg der Freiburger iſt durch⸗ VfR Frankenthal— 1. FC Kaiſerslautern 11. Einen ſehr ſchönen und ſpannenden Punktekamyf lieſer⸗ ten ſich vor etwa 2000 Beſuchern im Frankenthaler Stadſon der VfR Frankenthal und der 1. FC Kaiſerslautern. Von Beginn an übernahmen die Frankenthaler das Kommando und waren zeitweiſe ſehr überlegen, ohne jedoch bei der geg, neriſchen Hintermannſchaft zu klaren Torchancen zu kom⸗ Sport und Spiel Einheimiſcher Sport i 5 n. i 8 den Kaiſerslauterern, di uß ball. aus verdient, denn die Freiburger waren vor der Pauſe] men. Ebenſo ging es aber auch den ſerslau n, die Fußb andauernd tonangebend. Wenn auch im erſten Spielab- bei ihren Einzeldurchbrüchen gleichfalls an 15 aufmerkſamen 07 Mannheim 1— 98 Seckenheim 1 5:1 7(,,,, ,, ¹ͥ!“]ß(ßTßTß3ʃ ß. 88 6. doch ein bedeutendes Plus. Nach dem Wechſel kamen die korlos Nach dem Wechſel hatten die Kaiſerslauterer die beſ. Seckenheim hatte die Spieler Raufelder, Schwab, Freiburger durch ihren Mittelſtürmer Beha zum Füh⸗ ſere Seite für ſich, und ſchon nach fünf Minuten gelang den Würthwein, Gruber, Walz und Lang nicht zur Verfügung und mußte ſomit zu einer Notlöſung ſchreiten. Trotzdem zeigten die geſtellten Leute ein anſprechendes Spielniveau. Bis weit über die Halbzeit hinaus ſtand die Partie 121 und erſt als durch ein Mißverſtändnis in der Deckung der Seckenheimer Mannſchaft 07 zum Siegestor kam, war der „Kampfeifer der Blau⸗weißen gebrochen. Das Reſultat iſt entſchieden zu hoch, aber der Sieg nicht unverdient an die 07⸗Leute gefallen. Bei Seckenheim konnte 5 Bauder II gefallen nur fand dieſer eifrige Spieler keine ſchmerzlich vermißt. Sehr gut war wieder Tormann Draiß, wirkſame Unterſtützung. Neben ihm waren Lindemann und[ der die Waldhöfer vor einer höheren Niederlage bewahrte. Henrich recht wirkſam und ſtanden über der ſonſtigen Mann⸗ Schiedsrichter Dehm⸗Durlach. ſchaftsleiſtung. Vor ca. 150 Zuſchauern leitete Schmetzer⸗ 1. IC Pforzheim— Sp- gg Sandhofen 4:2(0:1). Waldhof zufrtedenſtellend Der 1. FC Pforzheim mußte auf eigenem Platze hart kämpfen, um die Sp⸗Vgg ene 1100 1 5 Zu 11 N ö. 3 f 5 iegen. Die Pforzheimer waren wohl ſpieleri eſſer, aber Viktoria Neckar hauſen— Alem. Ilvesheim 4:2 bie Gute 1 8 ine borzüliche Kampfmannschaft Trotz Ueberlegenheit der Gaſtgeber konnte Sandhofen das von Gäſten durch Volz der Führungstreffer, jedoch fünf Minu⸗ ten ſpäter glückte Frankenthal der Ausgleich in Geſtalt einez Elfmeters, den Reinhardt wuchtig einſchoß. Noch einmal zog Kaiſerslautern ſtark an, hatte auch klare Vorteile, aber all Angriffe ſcheiterten an der ſehr aufmerkſamen Frankenthg⸗ ler Abwehr. Zum Schluß verſuchte auch Frankenthal noch einmal mit aller Macht den Siegestreffer herauszuholen, Einige Lattenſchüſſe kamen auf ihr Konto, aber Tore wur den nicht mehr erzielt, SpVgg Mundenheim— SG Burbach 2:5(118). Eine große Ueberraſchung erlebten die etwa 1000 Zu ſchauer beim Punktekampf am Mundenheimer Bahnhof zwi, ſchen der Mundenheimer Spielvereinigung und den Saar brücker Vorortlern, der SG Burbach. Schon nach 20 Minu ten Spieldauer führten die Gäſte mit 3:0 durch Tore von Engel, Thome und Jolly. Doch kurz vor dem Wechſel kan Mundenheim durch Baudy zum erſten Gegentor. Nach den Pauſe drängte Mundenheim ſtark, übernahm das Komman⸗ do, und in der vierten Minute hatte Baudy auf 213 verrin⸗ gert. Doch ſchon vier Minuten ſpäter gelang Burbach durch Thome das 2:4, und in der 25. Minute erhöhte derſelbe Spie rungstor, und zwar auf billige Weiſe, denn die geſamte Hintermannſchaft der Waldhöfer blieb ſtehen und reklu⸗ mierte ein Foul, aber Beha ließ ſich nicht beirren und ſandte zum erſten Treffer ein. Wenige Minuten ſpäter konnte Grab durch einen Freiſtoß ausgleichen. Man glaubte ſchon an ein 11⸗Endergebnis, als fünf Minuten vor Schluß Watzata noch den Siegestreffer anbringen konnte. Bei Freiburg waren Zeltner und Keller ſowie Tormann Seminati die beſten Kräfte. Bei Waldhof wurde Erb Das ſchönſte an dieſem Kampf war die große Ruhe und Fairneß— kein Wunder, war doch die Spielleitung durch den Pokalendſpiel⸗Schiedsrichter Pennig⸗Waldhof Au⸗ torität genug! Ilvesheim begann mit nur 10 Mann. Beim Verluſt⸗ ſtande von 0:2 ergänzte Baier die Mannſchaft, der zu ſpät erſchienene Al. Herre mußte dann draußen zuſehen. Neckarhauſen kam bis auf 4:0. Das war allerdings dem Spielverlauf nach zu hoch, ſah man doch meiſt gleich⸗ wertiges Feldſpiel. Dennoch zeigte ſich der Neckarhäuſer Sturm beſſer. Bei Ilvesheim fehlten übrigens diesmal Hartmann und Fr. Weber. Durch Hüttel erzielte Neckarhauſen bald die Führung. Grabenauer erhöhte auf 2:0. Dann konnte Grabenauer eine Leichtfertigkeit Doßmanns zu 3:0 ausnützen. Ein Selbſt⸗ tor der J. Verteidigung ergab 4:0. Jetzt holte Hannes Weber ein Tor auf. Einen Elfmeter von ihm parierte der Torwart. Kurz vor Schluß brachte Kienzler einen 2. Gegentreffer an. W. Behr. Handball i Meiſterſchaftsſpiele Gau Baden:. TV 98 Seckenheim— SW Waldhof 677 TW Friedrichsfeld— Tg Ketſch g 3:14 TV 62 Weinheim— Poſt Mannheim 7:14 TV Linken heim— W Rintheim 7·14 Auswärliger Sport Fußball f g Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt: Rotweiß Frankfurt— Eintracht Frankfurt 211 Germania Frankfurt— Kickers Offen bach 91 SpVgg Mundenheim— S Burbach 2˙5 VfR Frankenthal—. FC Kaiſerslautern 11 F Saarbrücken— 1 15 522 Boruſſia Neunkirchen— e eſ.⸗Spiel⸗ 5 Unfon Niederrad— Dunlop Hanau(Geſ.⸗Spiel) 270 Gau Baden: VfL Neckarau— Phön. Karlsruhe 219 S Waldhof— Freiburger F 1.2 VfB Mühlburg— VfR Mannheim 79 1. FC Pforzheim— SpVgg. Sandhofen 42 Gau Elſaß: ö SV Straßburg— RS Straßburg Straßburg— Biſchweiler FC Hagenau— Schiltigheim S Schlettſtadk— Mars Biſchheim AS Mülhauſen— S Wittelsheim FC Kolmar— Fc St. Ludwig Gau Württemberg: — 3 8 —+ SVgg Cannſtatt— Stuttgarter Kickers 121 Sportfreunde Stuttgart— Union Böckingen 8 85 SpVgg Untertürkheim— VfB Stuttaart 1 5 Sportfreunde Eßlingen— SSV Ulm 5 Gau Bayern: i Neumever Nürnberg— BC Augsburg 1860 München— VfR Schweinfurt Bayern München— TSV 83 Nürnberg Schwaben Augsburg— Wacker München 1. FC Nürnberg— Würzburger Kickers 1 NC Schweinfurt— SpVgg Fürth 0 2 r SAS „Wie das Statiſtiſche Reichsamt bekanntgab, wird die dies⸗ jährige Kartoffelernte in Gro deutſchland ohne die neuen Oſt⸗ gaue Danzig⸗Weſtpreußen und Wartheland und ohne das Pro⸗ tektorat auf 58,9 Mill. Tonnen geſchätzt In den neuen Oſt⸗ gauen rechnet man mit einer Ernte von 11,2 Mill. Tonnen, ſo daß die Geſamternte im Großdeutſchen Reich 70,1 Mill. Tonnen Kartoffeln betragen wird. Dies ſtellt einen Rekordertrag dar, der bisher im großdeutſchen Raum nie erzielt wurde. Auch die i läßt hohe Erträge erwarten; wir können in Großdeutſchland einſchließlich der neuen Oſtgebiete mit einer Geſamtzuckerrübenernte von 21,2 Mill Tonnen rechnen. Aehnlich hohe Erträge dürften die Futterrüben und Kohlrüben erbringen. Dieſes überaus günſtige Ergebnis der Hackfrucht⸗ ernte erhält dadurch ein verſtärktes Gewicht, daß auch die Ge⸗ halte an Nährſtoffen, alſo an Stärke und Zucker, in dieſem Jahr recht günſtig liegen Damit können wir in dieſem Jahre ein Zuſammentrefſen von hohen Maſſenerträgen mit guten Nährſtoffgehalten verzeichnen, eine Tatſache, die als ein ganz beſonderer Erfolg der Kriegserzeugungsſchlacht bezeichnet werden muß. 8 5 Durch die reiche Hackfruchternte hat unſere Futtermittel⸗ lage eine über Erwarten günſtige Verbeſſerung erfahren Da⸗ mit iſt uns die Möglichkeit gegeben, unſeren weinebeſtand wieder zu vermehren und die zur Maſt aufgeſtellten Schweine ſtärker als bisher ee Das iſt auch notwendig im Intereſſe der Deckung des Fleiſchbedarfes im Winter 1941/42 Gleichzeitig wird es uns dadurch möglich, die erwendung von Juttergetreide bei der Schweinemaſt noch weiter einzuſchränken. Das Verfütterungsverbot für Brotgetreide kann daneben mit beſonderer Strenge ſich für unſere durchgeführt werden, was Brotgetreidereſerven nur günſtig auswirkt. Linksaußen Liebchen in der 8. Minute erzielte Tor über eine Halbzeit lang behaupten. Erſt ein Alleingang von Fi⸗ ſcher in der 64. Minute brachte Pforzheim den Ausgleich und drei Minuten ſpäter hatte Straub auf 2:1 geſtellt. In der 70. Minute glich Geörg noch einmal für Sandhofen aus, aber in der 81. Minute führte ein Elfmeter zur 3:2. Führung der Gaſtgeber. Unliebſame Szenen unterorachen einige Zeit das Spiel. Zum Schluß ſtellte Vogt für die Gaſtgeber auf 4:2.— Schiedsrichter Konnetzki(Karlsruhe). BfB Mühlburg— BfR Mannheim 7:0(1:0). Eine ſchwere Niederlage mußte der VfR Mannheim in Mühlburg durch den VfB einſtecken, der mit nicht weniger als 7:0(1:0) die Oberhand behielt. Zunächſt ſah es aller⸗ dings nicht nach einem ſo hohen Siege der Mühlburger aus. Beide Mannſchaften kämpften hartnäckig und erbittert, ſo daß die Leiſtungen allzu ſehr darunter litten. Nach der Pauſe aber fand ſich Mühlburg zu ſeinem gewohnten tech⸗ niſch feinen Spiel, und nun war es um den VfR geſchehen, der außerdem noch ſeinen Verteidiger Conrad duͤrch Ver⸗ letzung verlor. Entſcheidend für den hohen Sieg waren die famoſe Läuferreihe und der ſchnelle, gut zuſammenſpielende Sturm der Mühlburger. Der Mannheimer Angriff verlor ſich zu ſehr in Einzelaktionen. In der 12. Minute kam Mühlburg durch Gruber nach einem Fehler von Vetter zum Führungstor. Erſt ſechs Minuten nach dem Wechſel konnte der gleiche Spieler auf 2:0 erhöhen. Nachdem inzwiſchen Conrad abgetreten war und Seeburger den dritten Erfolg angebracht hatte, erfolgte der reſtloſe Zuſammenbruch der Mannheimer. Seeburger und in den Schlußminuten Ra⸗ ſtetter(zwei) und Fiſcher ſtellten das Ergebnis auf 7:0. Die 5000 Zuſchauer waren nicht reſtlos zufrieden. Schieds⸗ richter Strößner, Heidelberg. c Ife Neckarau— Phönix Karlsruhe 2:0(1:0). Vfe Neckarau bewies auch im Kampf gegen Phönix Karlsruhe, daß er augenblicklich Mannheims zuverläſſigſte Mannſchaft iſt. Die Karlsruher wurden verdient 20(1:0) geſchlagen. Beide Tore ſchoß der Mittelſtürmer Preſchle. Neckarau befand ſich in einer ausgezeichneten Verfaſſung, vor allen Dingen war die Hintermannſchaft gut, in der ſich wieder Torhüter Dieringer und Mittelläufer Wenzel⸗ burger hervortaten. Im Angriff war Preſchle der beſte Spieler. Karlsruhe ſpielte recht achtbar, verteidigte jedoch ſehr zahlreich. Das erſte Tor fiel bereits in der 8. Minute, als Preſchle in günſtiger Stellung das Leder erhielt. Gleich nach der Pauſe ſtellte der gleiche Spieler das Endergebnis her.— Schiedsrichter Neuweiler⸗Pforzheim. Fußball in Güdweſt 8 FV Saarbrücken— TS 61 Ludwigshafen 00. Im Saarbrücker Ludwigspark mußte ſich der gaſtgebende 8 Saarbrücken im Kampf gegen die TS 61 Ludwigsha⸗ fen mit einem torloſen Unentſchieden begnügen, obwohl die Saarländer im Feld eine ziemlich eindeutige Ueberlegenheit an den Tag legten Nur in der letzten Viertelſtunde vor der Pauſe und gegen Schluß konnten die Pfälzer die im Sturm mit dreifachem Erſatz anzutreten gezwungen waren, den Kampf offen geſtalten, ohne aber die einheimiſche Abwehr ernſtlich zu gefährden. Die Gäſte verdanken den Punktge⸗ winn in erſter Linie ihrer hervorragenden Abwehr in der ſich Torhüter Heinrich ſowie die beiden Vorteidiger Neumül⸗ ler und Zettel beſonders hervorkaten. Zeitweiſe ſtand die ganze Saarbrücker Mannſchaft in der Hälfte der Ludwigs: hafener, aber deren Abwehr wankte nicht einen Augenblick und verteidigte das Tor mit großem Erfolg. Hinzu kam noch einiges Schußpech der Saarbrücker, das von den 3000 Befu⸗ choyy beſaonders unangenehm vermerkt wurde. Halſtucternte eriorder Verförkmng der Schmeltebadung In früheren Jahren bildeten Gerſte und Mais die Haupt. ehren e der Schweinemaſt. Hafer galt als ein unent⸗ ehrliches Futtermittel in der Pferdehaltung, und ohne Oel⸗ kuchen glaubte man keine Leiſtungen im Milchviehſtall erzielen u können. Durch umfangreiche Fütterungsverſuche iſt der kachweis erbracht worden, daß die Hackfrüchte eines der beſten Futtermittel für faſt alle Tiergattungen darſtellen. Es hat ſich gezeigt daß ſie als ein Univerſalfuttermittel gelten können, das nicht nur für Maſtzwecke, ſondern in gleichem Maße für die Aufzucht von Tieren geeignet iſt Dies gilt nicht nur für die Kartoffeln, ſondern in gleichem Umfange für die Zucker⸗ rüben und deren Erzeugniſſe, insbeſondere die vollwertigen Zuckerſchnitzel, die ſeit einigen Jahren in immer ſtärkerem Maße auf den Markt gekommen ſind Grundlage der Schweinemaſt bilden heute Kartoffeln und Rüben. Die Kartoffeln werden im allgemeinen gedämpft, ge⸗ ſäuert oder in Form von Flocken verwendet. Die Rüben kön⸗ nen roh und fein geſchnitzelt oder gedämpft, wobei das Dämpf⸗ waſſer mit zu verwenden iſt, oder in Form von vollwertigen ückerſchnitzeln zum Einſatz kommen. Bei der ſogenannten Fleiſchmaſt der Schweine(Beginn der Maſt mit 20 Kilo⸗ 1 Schlachtreife mit 110 bis 125 Kilogramm), ſteigt der artoffelverzehr bis zu 9 Kilogramm täglich an Die Tiere erhalten 0,25 Kilogramm Eiweißfutter in Form von Mager⸗ milch, Molken Fiſch⸗ oder Fleiſchmehl, eine Handvoll Spreu, dazu Kartoffeln in gedämpfter bzw gedämpft⸗geſäuerter Form bis zur vollen Sättigung. Bei der Spätmaſt, die heute zu be⸗ vorzugen iſt, kann die Eiweißgabe ab 125 Kilogramm Lebend⸗ gewicht auf 0,2 Kilogramm vermindert werden. Die Beifütte⸗ rung von Schrot iſt nicht erforderlich. 0,5 Kilogramm je Tag verbeſſern jedoch den Maſterfolg. 5 Bei den ten ſe hr verſager 2 1 ben ve gewonnen. Gechs⸗Städte⸗Ochwimmerkampf Nikar Heidelberg überlegener Sieger. Am Sonntag nachmittag wurde im Heidelberger Hal⸗ lenbad eine bedeutende Schwimmveranſtaltung durchge⸗ führt, die in einem Vergleichskampf beſtand, beſtehend aus jeweils fünf Staffelrennen, an dem ſich die Mannſchaften aus ſechs Städten beteiligten. Es waren am Start: Argen⸗ toratum Straßburg, die Auswahl der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Mannheimer Schwimmvereine, die Stadt⸗ mannſchaft von Karlsruhe, die Bombenſchützenſchule Dug auf Borkum, Poſeidon Worms und ſchließlich Nikar Heidelberg Nach ſpannenden Kämpfen blieb dei den Männern Nikar Heidelbera mit 65 Punkten vor Karlsruhe mit 37, Mannheim 26, Straßburg 13 und Dug mit? Punkten überlegener Sieger. Bei den Frauen konnte Nikar Heidelberg ſeinen Sieg über Poſeidon Worms mit 50 gegen 25 Punkten wiederholen. Das Waſ⸗ ſerballſpiel zwiſchen Nikar Heidelberg und Argentoratum Straßburg nahm einen ſpannenden Verlauf und endete mit einem Straßburger Sieg von 9:4 Toren. Ergebniſſe: Schwimmwettkampf: Män⸗ ner: 1. Männer⸗Kraulſtaffel(ömal 2 Bahnen): 1. Nikar Heidelberg, 2 Straßburg, 3. Karlsruhe, 4. Mannheim.— Kar(Zmal 4 Bahnen): 1. Nikar Heidelberg, 2. Karlsruhe, 3. Mannheim, 4. Straßburg.— Kraulſtaffel mal 4 Bahnen): 1. Nikar Heidelberg, 2. Karlsruhe, 3. Mannheim, 4 Straßburg— Lagenſtaffel(6 Bahnen): 1. Nikar Heidelberg, 2. Karlsruhe, 3. Mannheim, 4. Straß⸗ burg.— Bruſtſtaffel(6mal 2 Bahnen): 1. Heidelberg, 2. Karlsruhe, 3. Mannheim, 4. Straßburg.— Waſſerball: Straßburg— Heidelberg 94. Frauen! Kraulſtaffel(3Zmal 4 Bahnen): berg, 2 Worms.— Lagenſtaffel: 1. Heidelberg, 2. Worms. — Bruſtſtaffel(mal 4 Bahnen): 1. Heidelberg. 2. Worms. — Kraulſtaffel: 1. Heidelberg, 2. Worms. Sport in Kürze Württembergs Amateurboxer konnten auch den zweiten Vergleichskampf gegen Baden der am Samstag abend in Böblingen ſtattfand, zu einem überlegenen Erfolg geſtalten. Sie ſiegten im Geſamtergebnis mit 14:2 Punkten. Leipzigs Geräteturner konnten auch in dieſem Jahre den Städtekampf gegen Hamburg und Berlin der am Sonnta in Hamburg ſtattfand erfolgreich geſtalten Sie ſiegten un zum ſechſten Male in ununterbrochener Reihenfolge und zwar diesmal mit 771,8 Punkten vor Berlin(768) und Ham⸗ burg(752,7). Beſter Einzelturner war der Leipziger Hau⸗ ſtein mit 117,7 Punkten vor W. Stadel(Berlin) mit 115⁵,5 Punkten 5 5 kampf gegen Finnland auf der internationalen Bahn mit 6111:5735 Punkten Beſter Einzelkegler war der deutſche Kriegsmeiſter Muck(Dresden) mit 853 Punkten. Drei neue Rad und Weltrekorde ſtellte der Italiener Zuccotti in Mailand auf und zwar über 60 km mit 12:23:50.8 Stunden, üher 70 km mit 1138:00,8 Stunden und über 80 km mit 1:52:26,2 Stunden. Die bisherigen Rekorde hielt der Ita⸗ tiener Palle ſeit Mitte der vergangenen Woche. Großen Eingang haben die vollwertigen Zuckerſchnitzel in 5 hu Sie dienen hier zum Tefl als Erſatz für Futtergetreide. So kann man in der Kartoffelmaſt das Schrotbeifutter durch ein Gemiſch vgn 40 v. H. Kartoffel⸗ flocken., 35 v. H Zuckerſchnitzel und 55 W. Eiweißfutter er⸗ ſetzen. Zuckerſchnitzel laſſen ſich zuſammen mit kleinen Mengen von Futtergetreide und ſehr geringen Eiweißgaben auch allein zur Schweinemaſt verwenden. Mit großem Erfolg ſind in den letzten Jahren auch rohe und gedämpfte Zuckerrüben in der Schweinemaſt verwertet worden. Im allgemeinen kann man die Kartoffeln bis zur Hälfte durch Zuckerrüben erſetzen. der Schweinemaſt gefunden. Aber in der Schweineaufzucht ſtellen die Hackfrüchte ein ausgezeichnetes Futtermittel dar. Bereits Saug⸗ und Abſatz⸗ ferkel können von der 3. Lebenswoche an ein Beifutter er⸗ halten, das zu drei Teilen aus gedämpften Kartoffeln und zu einem Teil aus Gerſtenſchrot bzw. geſiebtem Haferſchrot beſteht. Dazu wird als Tränke Magermilch gereicht. Während der Läufer⸗ 51 erhalten die zur Zucht beſtimmten Tiere täglich zwei bis rei Kilogramm Kartoffeln, die zur Maſt beſtimmten 3 bis 4 Kilogramm Kartoffeln Dazu 1 Liter Magermilch, bzw. bei den Zuchtläufern ein Beifutter beſtehend aus Hafer, Gerſten⸗ oder Maisſchrot, Kartoffelflocken und Zuckerſchnitzel und 1% Liter Magermilch Hinzukommen ſowohl bei Zucht⸗ als bei Maſtläufern im Sommer Weidegang oder Grünfutter und im Winter roh zerkleinerte Gehaltsrüben, Markſtammkohl u. a. m. Jungſauen werden ähnlich gefüttert wie die Zuchtläufer. Auch ſie können täglich 2—3 Kilogramm Kartoffeln erhalten. Alt⸗ ſauen freſſen 6—8 Kilogramm gedämpfte oder gedämpft⸗ge⸗ ſäuerte Kartoffeln, dazu 0,50 Kilogramm Schrotbeifutter und Klee, Luzerne oder Leinſpreu.. 5 ie aus den wenigen Futterbeiſpielen hervorgeht, ſtellen die Hackfrüchte ein e in der Schweinehal⸗ tung und maſt dar Es iſt nunmehr Aufgabe aller Bauern und Landwirte, durch eine ausreichende Schweinehaltung für eine gute Verwertung der Rekordhackfruchternte zu ſorgen. ler auf 2:5. Die Mundenheimer ſteckten nun den Kampf auf und überließen den Gäſten auch weiterhin das Kommando Mundenheimern machte die geſamte Hintermann en iden Eindruck, vor allem der Top ation nicht gewachſen. Die Burba⸗ ſamtloiſtung und auch das ſchöner 1. Heidel⸗ Deutſchlands Kegler gewannen in Berlin den Länder⸗ je