ſchieds⸗ ig von cht er⸗ Smini⸗ lungen sogen. Ing in iffens⸗ Kräſte 1s ge⸗ runde aſſen örung Uſtän⸗ r Lei⸗ einer U be⸗ e bon 1g in d be⸗ rhoͤlt⸗ prak- ödeut⸗ t, daß brach i kön⸗ 1 wir ewige e und unſe⸗ amilie 5 Le- chtum Vol⸗ d das liglen, ropas ch der remd⸗ Mann achen, mung die gebaut werden 8 im⸗ emden e in⸗ leben de, in Mißz⸗ Los r alſo nen, 5 wir 5 Wir mmer en in Rr. 292 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 11. Oezember 1940 Lu Fortſetzung: Die Führer⸗Rede. Zwei Welten! Und, ſehen Sie, dieſe Beiſpiele könnte ich ins Endloſe erweitern. Es ſind nun einmal zwei Welten. die gegenein⸗ ander ſtehen, und ſie haben Recht, wenn ſie ſagen:„Mit der nationalſozialiſtiſchen Welt können wir uns nie verſöh⸗ nen.“ Es wird uns beiſpielsweiſe aber auch etwas anderes vorgeworfen. Man ſagt:„Wir kämpfen für die Aufrecht⸗ erhaltung des Goldſtandards der Währung. das verſtehe ich. Denn ſie haben ja das Gold. Wir haben guch einmal Gold beſeſſen, das hat man uns dann aber ge⸗ plündert und ausgepreßt. Als ich zur Macht kam, da war es bei mir keine Bosheit, daß ich mich vom Goldſtandard entfernte. Es war nämlich ohnehin kein Gold mehr da. Es war für mich alſo auch garnicht ſchwierig, dieſe Entfernung durchzuführen. Wir haben einen ganz anderen Wirtſchafts⸗ aufbau. In unſeren Augen iſt das Gold überhaupt kein Wertfaktor, ſondern ein Faktor zur Unterdrückung und Beherrſchung der Völker Arbeitskraft, nicht Goldl Ich habe, als ich zur Macht kam, nur eine einzige Hoff⸗ nung beſeſſen, auf die ich baute: das war die Tüchtigkeit. die Jähigkeit des deutſchen Volkes und des deutſchen Ar⸗ beiters, die Inkelligenz unſerer Erfinder, unſerer Inge⸗ nieure, unſerer Techniker und Chemiker uſw. Auf die Kraft, die in unſevet Wirtſchaft lebt, habe ich gebaut. Ich ſtand vor der einfachen Frage, ſollen wir denn zu Grunde gehen, weil wir kein Gold haben? Ich habe die andere Auffaſſung vertreten.— Wenn wir ſchon kein Gold haben, dann haben wir die Arbeitskraft. Und die deutſche Arbeitskraft, das iſt unſer Kapikal, und mit dieſem Gold ſchlgge 92 ede andere Macht der elt (Ein ungeheurer Beifallsſturm brauſt durch die weite Werkhalle und ſteigert ſich zu einer minutenlangen Ova⸗ tion für den Führer.)— Sie wellen in Wohnungen leben, müſſen. Alſo der Arbeiter muß ſie bauen. Und das Material dazu, die Rohſtoffe, müſſen durch Arbeit geſchaffen werden. Ich habe meine ganze Wirtſchaft aufgebaut auf den Begriff Arbeitl Wir hahen un⸗ ere Probleme gelöſt, und das Wunderbare iſt, die Kapital⸗ länder ſind mit ihren Währungen kaputt gegangen.— Das Pfund kann man heute in der Welt nicht verkaufen,— Wenn man es einem nachwirft, weicht er aus, damit er nicht davon getroffen wird. Aber unſere Mark, hinter der gar kein Gold ſteht, iſt ſtabil geblieben.— Warum? Ja, Golddeckung hat ſie nicht, aber Ihr, Eure Arbeit ſtehl dahinter.(Wieder brauſt ſtür⸗ miſcher minukenlanger Beifall zum Führer empor.) Ihr habk mit geholfen, daß die Mark ſtabil geblieben iſt. Die deuiſche Währung ohne Gold iſt heute mehr werk als Gold. Denn ſie iſt laufende Produktion. Das iſt dem deut ſchen Bauern zu verdanken, der gearbeitet hat von früh bis ſpät, es iſt dem deutſchen Arbe ter zuzuſchreiben, der uns ſeine ganze Kraft ſchenkte. Und nun iſt auf ein⸗ mal wie mit einem Zauberſchlag das ganze Problem gelöſt worden. Das iſt der Segen der Arbeit. Nur Arbeit ſchafft Werte und mit ihnen werden die Menſchen belohnt, die ſelber wieder arbeiten wollen Und wenn wir die Ar⸗ beitskraft unſeres Volkes bis zum Höchſten mobiliſieren, dann werden auf den einzelnen immer mehr Lebensgüter treffen. Die Rationierung Das iſt auch eine Welt, die wir hier aufbauen, eine Welt der gemeinſamen Arbeit, eine Welt gemeinſamer Anſtren⸗ ungen, aber auch eine Welt gemeinſamer Sorgen, gemein, amer Pflichten. Ich habe mich nicht gewundert, daß mau in anderen Ländern, z. T. erſt nach zwei, drei, fünf. ſieben Mo naten, z. T. nach einem Jahr mit der Rationierung began. Glauben ſie, das iſt kein Zufall. Vielleicht hat ſich manche: Deutſche gewundert, daß am erſten Tag des Kampfe; am Morgen bereits die Marken gekommen ſind. Wir wollen vermeiden, daß von dem Wichtigſten, was zum Leben gehört, der eine mehr hat als der andere. Aber in den anderen Staaten hat man gewartet. Mas fragte:„Soll Fleiſch ratloniert werden?“ Das war der erſte Alarmſchuß, d. h. alſo, wenn du Kapital haſt, decke dich ein. kaufe dir einen Eisſchrank und lege dir ein paar Speckſeiten hinein. Und dann endlich rationiert man, d. b. wenn nichts mehr da iſt. Das wollten wir vermeiden. Deshalb haben wir jetzt im Kriege dieſe Beſchränkungen vornehmen müſſen von vornherein, Pär alle gleichmäßig. Und wir verſtehen wenig Spaß, wenn ſich einer dagegen verſündigt. Führung und Volk In unſerem Staat beſtimmt ohne Zweifel das Volk das Daſein. Das Volk beſtimmt in dieſem Staat die Richt⸗ linien ſeiner Führung. Denn es iſt tatſächlich möglich ge⸗ worden, in dieſem Staat die breite Maſſe in weiteſtem Aus⸗ maß zunächſt in die Partei einzubauen, in dieſe Rie⸗ ſenorganiſation, die von unten beginnt und Millionen Menſchen umfaßt, die Millionen von Funktionären hat, lauter Menſchen aus dem Volk. Und es baut ſich nach oben auf. Es iſt zum erſten Male ein Staat in unſerer deutſchen Geſchichte, der grundſätzlich alle geſellſchaftlichen Vorurteile in der Stellenbeſetzung beſeitigt hat, nicht etwa nur im zi⸗ vilen Leben— ich bin ſelber das beſte Dokument deſſen, ich bin nicht einmal Juriſt, bedenken Sie, was das heißt! (Brauſende Heiterkeit). Und ich bin Ihr Führer.(Toſender Beifall). Nicht nur im allgemeinen Leben haben wir es fertig⸗ gebracht, daß in alle Stellen jetzt Menſchen kommen, die aus dem Volke ſind— Reichsſtatthalter die früher Land⸗ arbeiter geweſen ſind, oder Schloſſer waren. Nein, wir ha⸗ ben ſogar im Staat dort dieſen Durchbruch vollzogen, wo er am ſchwerſten fiel, in der Wehrmacht Taufende von Offizieren werden befördert, die aus dem Mannſchafts⸗ ſtand hervorgegangen ſind. Wir haben auch hier alle Hem⸗ mungen beſeitigt. 8 5 85 Wir bauen dabei vor allem das Leben für die Zu; kunft auf Denn Sie wiſſen: Wir haben unzählige Schu⸗ len, nationalpolitiſche Erziehungsanſtalten und Adolf⸗Hit⸗ ler⸗Schulen uſw. In dieſe Schulen holen wir die talentier⸗ ten Kinder herein, die Kinder unſerer breiten Maſſe, Arbei⸗ e e i deren Eltern es niemals bezahlen könnten, daß ihre Kinder ein höheres Studium mitmachen. können. 8 Die kommen hier allmählich herein und werden hier wefter⸗ gebildet und ſie werden ſpäter einmal in den Staat hinein⸗ geführt, kommen in die Ordensburgen und in die Partei. Sie werden einmal die höchſten Stellen einnehmen, wir ha⸗ ben hier große Möglichkeiten geſchaffen, dieſen Staat ſo ganz von unten her aufzubauen. Uns ſchwebt ein Staat vor, bei dem in Zukunft jede Stelle vom fähigſten Sohn unſeres Volkes beſetzt ſein ſoll, ganz gleichgültig, wo er her⸗ kommt. Ein Staat, in dem die Geburt garnichts iſt und Leiſtung und Können alles!(Ungeheurer Beifall). Dem ſteht nun ein anderes Gebilde gegenüber, eine andere Welt. Dort iſt das letzte Ideal immer wieder doch der Kampf um das Vermögen, um das Kapital, der Kampf für den Familienbeſitz, der Kampf für den Egois⸗ mus des Einzelnen, alles andere bleibt dabei nur ein Mit⸗ tel zum Zweck. Das ſind die beiden Welten, die ſich heute gegenüber ⸗ ſtehen! Wir wiſſen ganz genau, wenn wir in dieſem Kampf unter⸗ liegen, dann wäre dies das Ende nicht nur unſerer ſozia⸗ liſtiſchen Aufbauarbeit, ſondern das Ende des deutſchen Volkes überhaupt. Ich gebe zu, eine der beiden Welten muß zerbre⸗ chen. Aber, wenn wir zerbrechen müßten, würde mit uns das deutſche Volk zerbrechen. Wenn die andere Welt zerbricht, bin ich der Ueberzeugung, würden die Völker überhaupt erſt frei werden. Denn unſer Kampf richtet ſich nicht gegen die einzelnen Engländer oder Franzoſen. Wir haben gegen ſie nichts. Jahrelang habe ich dies als meine außenpolitiſche Zielſetzung verkündet. Wir haben von ihnen nichts verlangt. Gar nichts. Als ſie in den Krieg eintraten, konnten ſie nicht ſagen: Wir treten ein, weil die Deutſchen das oder jenes von uns verlangt haben, ſondern im Gegen⸗ teil, ſie haben geſagt:„Wir treten ein, weil uns das deuktſche Syſtem nicht paßt! Weil wir fürchten, daß dieſes Syſtem auch unſer Volk ergreift. Deswegen füh⸗ ren ſie dieſen Krieg.“ Wenn ſchon in dieſem Kriege die Signale ſo geſtellt ſind, daß hier Gold gegen Arbeit, Kapital gegen Völker und Reaktion gegen den Fortſchritt der Menſchheit kämp⸗ fen, dann werden die Arbeit, die Völker und dann wird der Fortſchritt ſiegen.. Die verſchmähte Friedenshand Ich habe nun das vorausgeſehen, ſeit Jahren. Denn was habe ich von der anderen Welt verlangt? Garnichts, als nur das Recht, daß ſich die Deutſchen zuſammenſchlie⸗ ßen, und zweitens, daß man ihnen das zurückgibt, was man ihnen genommen hat, alſo nichts, was für die anderen Völker einen Verkuft bedeuten könnte Wie oft hahe ich ihnen die Hand hingeſtrecktl Gleich nach der Macht⸗ übernahme. Ich hatte gar keine Luſt, aufzurüſten. Denn was heißt rüſten. Das verſchlingt ſo viel Arbeitskraft. Ge⸗ rade ich, der ich die Arbeit als das Entſcheidendſte anſehe, wollte die deutſche Arbeitskraft für andere Pläne ein⸗ ſetzen. Ich habe den Ehrgeiz, das deutſche Volk reich, das deutſche Land ſchön zu machen. Ich möchte, daß der Le⸗ bensſtandard des einzelnen gehoben wird. Ich möchte, daß wir die ſchönſte und beſte Kultur bekommen Ich möchte, daß das Theater für das ganze Volk da iſt und überhaupt die ganze deutſche Kultur dem Volke zugute kommt. Das ſind ungeheure Pläne, die wir beſaßen, und dazu brauchte ich die Arbeitskraft Die Riſſtuna nimmt mir die Arbeiter nur weg Ich habe Vorſchläge gemacht die Rüſtung zu be⸗ grenzen, man hat mich ausgelacht Ich habe vorgeſchlagen, einzelne Rüſtungen zu begrenzen Man lehnte das ab Ich habe vorgeſchlagen, die Luftwaffe überhaupt aus dem Krieg heraus zunehmen Man lehnte das auch ab. Ich ſchlua vor die Bombenwaffe zu begrenzen Man hat das alles abgelehnt Man ſagte:„Die iſt es ja gerade, mit der wir euch unſer Regime aufzwingen wollen“(Er⸗ neuter brauſender Beifall.) Run bin ich der Mann, der keine Dinge halb macht. Wenn es ſchon einmal nokwendig iſt, ſich zu wehren, dann wehre ich mich mit einem unbändigen Fanatismus. Als ich ſah, daß der große deutſche Wiederaufſtieg die gleichen Leute im England ſofort wieder mobiliſierte, die ſchon vor dem Weltkriege zum Kriege hetzten. da war ich mir be⸗ wußt, daß eben dieſer Kampf noch einmal wird ausgetra⸗ gen werden müſſen, daß die anderen den Frieden nicht wollen. Der deutſche Soldat Und dagegen habe ich nun das deutſche Volk gerüſtet. aus einer Ueberzeugung: Ich habe ſelber als Sondat den Weltkrieg mitgemacht und habe es ſo oft erlebt was es ohne ſelbſt zurück⸗ ſchießen zu können, was es heißt, keine Munition zu beſit⸗ zen oder zu wenig immer nur vom anderen geſchlagen zu babe damals meinen ganzen Glauben an das deut⸗ ſche Volk und ſeine Zukunf' aus meiner Kenntnis des deut⸗ ſchen Soldaten, des kleinen Musketiers gewonnen. Er iſt in meinen Augen der große Held geweſen. Dieſer kleine Prolet, der früher kaum genug zum Eſſen hatte ſich immer um ſein Daſein abrackern mußte und der trotzdem vier Jahre eld da draußen gekämpft hat, auf den habe ich mein Ver rauen geſetzt, und an dem habe ich mich wieder aufgerichtet. Als die anderen daher an Deutſchland verzwei⸗ felten da habe ich im Blick auf dieſen kleinen Mann wieder Auch heißt, vom anderen beſchoſſen zu werden ſein Ich lang wie ein H meinen Glauben an Deutſchland gewonnen. Ich wußte: Deutſchland geht nicht zugrunde! Deutſchland geht nicht zugrunde, ſolange es ſolche Menſchen hat. Aber ich habe auch erlebt wie dieſe Kämpfer. dieſe Sol⸗ daten immer wieder im Nachteil waren. weil der andere ſie Ich war damals nicht der Ueberzeugung, daß uns der Engländer auch nur ein Wahnſinniger kann ſagen, ich hätte ein Minderwertigkeitsgefühl dem Eng⸗ länder gegenüber. Die ſind wohl verrückt! Ich habe niemals ein Minderwertigkeſtsgefühl gehabt!(Raſender Beifall.) Das einfach materialmäßig erledigen konnte. einmal perfönlich überlegen war. Nur Problem ein Deucſcher gegen Engländer war ja damals zur Diskuſſion geſtellt. Und ich war dies⸗ in der Welt nun vorzubauen und unſere Poſition zu erweitern und zweitens im Innern uns ſo zu verlaſſen und ſtehen überhaupt nicht mal entſchloſſen rüſten, daß der deutſche Soldat nicht mehr 11 5 Uebermacht preisgegeben allein an der Front muß. i Und nun iſt der Kampf gekommen. Ich habe hier alles ge an was ein Menſch überhaupt tun donnte, faſt bis zur Selbſtentwürdigung,, um ihn zu vermei⸗ 25 Engländern Angebot um Angebot ge⸗ ch habe mich mit ihren Diplomaten hier beſprochen und ſie beſchworen, ſie möchten doch Vernunft annehmen. Aber es war nichts zu wollen. Sie wollten den Krieg, und ſie haben auch gar keinen 55 daraus gemacht. Seit ſieben 1:„Ich will den Krieg!“ Er hat den. Ich habe 8 Jahren erkläre Churchi ihn jetzt! Ich habe das bedauert, daß Völker gegenein⸗ ander kämpfen müſſen, die ich 11 5 zuſammenführen wollke, er nur Gutes hätten ſtiften die in meinen Augen miteinan Aver wenn dieſe Herren das Ziel haben, den nauonc⸗ ſozialiſtiſchen Staat zu beſeitigen, das deutſche Volk aufzu⸗ löſen und wieder in ſeine Beſtandteile zu zerlegen uſw., wie ihre Kriegsziele ſa lauteten und es im Innern auch ſind, dann werden ſie diesmal eine Ueberraſchung erleben und ich glaube, dieſe Ueberraſchung hat bereits begonnen! Es ſind unter Ihnen, meine Volksgenoſſen, viele alte Weltkriegsſoldaten die wiſſen ganz genau, was Raum und was Zeit heißt. Was hat das damals für Blut gekoſtet, um Kilometer um Kilometer vorwärtszukommen! Und in welchem Sturmſchritt haben wir diesmal dieſe Entfernungen zurückgelegt! 18 Tage und der Staat, der uns vor Berlin zerhacken wollte, war beſeitigtl Und dann kam der britiſche Ueberfall auf Norwegen Ich habe allerdings von jenen Engländern, die alles wiſſen, hören müſſen, daß wir den Winter über geſchlafen hätten, und ein großer Staatsmann verſi⸗ cherte mir ſogar, daß ich den Autobus verſäumt hätte. Aber wir ſind doch gerade noch zurechtgekommen, um vor den Engländern einzuſteigen.(Brauſender Beifall). Ueberhaupt waren wir plötzlich wieder wach geworden. Und wir haben dann in wenigen Tagen dieſe norwegiſche Poſition uns ge⸗ ſichert hinauf bis Kirkenes, und ich, brauche Ihnen nicht zu erklären: Wo der deulſche Soldat ſteht, kommt kein anderer hin! Und dann wollten ſie es noch ſchlauer und noch ſchneller im Weſten, in Holland und Belgien, und das führte zur Auslöſung jener Offenſive, der wieder viele, gerade unſerer älteſten Männer mit banger Sorge entgegenſahen, Und in ſechs Wochen war dieſer Feldzug ebenfalls beendet! Bel⸗ gien, Holland und Frankreich wurden niedergeworfen, die Kanalküſte beſetzt und dort nun unſere Batterien auf⸗ gebaut und unſere Stützpunkte eingerichtet und auch hier kann ich ſagen: Keine Macht der Welt wird uns gegen unſeren Willen aus dieſem Gebiet enkfernen können! f Und nun, die Opfer. Sie ſind für den einzelnen ſehr ſchwer, die Frau, die ihren Mann verloren hat, ſie hat das Höchſte verloren, was ſie beſitzt und beim Kind, das den Vater verlor, iſt es das gleiche. Die Mutter, die ihr Kind opferte oder auch die Braut oder die Geliebte, die den Ihren ziehen ließen, um ihn nimmermehr zu ſehen, ſie alle haben große Opfer gebracht. Wenn wir aber das zuſam⸗ menrechnen, gemeſſen an den Opfern des Weltkrieges, ſo ſchwer es für den einzelnen iſt, im Geſamten: wie unver⸗ gleichlich klein ſind ſie! Bedenken Sie: Wir haben noch nicht annähernd ſoviele Tote, als Deutſchland 187071 im Kampf gegen Frankreich hatte. Durch dieſe Opfer haben wir den Ring um Deutſchland ge⸗ ſprengt. Die beſten Waffen der Welt Und nun, meine deutſchen Rüſtungsarbeiter, das ver⸗ danken wir natürlich unſerer herrlichen Wehr⸗ macht die von einem neuen Geiſt erfüllt iſt, in die auch der Geiſt unſerer Volksgemeinſchaft eingezogen iſt, die jetzt weiß, warum ſie eigentlich kämpft. Wir verdanken das un⸗ ſeren Soldaten, die Ungeheures geleiſtet haben. Aber der deutſche Soldat dankt es Euch Rüſtungs⸗ arbeitern. daß Ihr ihm die Waffen gegeben habk! (Brauſender Beifall.) Denn zum erſten Male iſt er dies⸗ mal angetreten, nicht etwa mit dem Gefühl der geringeren Zahl oder der Unterlegenheit der Waffe Auf jedem Gebiet waren unſere Waffen beſſer!(Stürmiſcher minutenlanger Beifall.) Das iſt Euer Verdienſt! Das Ergebnis Eurer Werkwonnsarbeit, Eures Fleißes und Könnens und Eurer Hingabe! und wenn heute Millionen deulſcher Familien noch ihren Ernährer beſitzen. für die Zukr it wiederhaben wer · den, wenn unzählige Väter, unzählige Mütter ihre Söhne haben, dann verdanken ſie das Euch, meine Rüſtungsarbei⸗ ker! Ihr hab! ihnen die Waffen gegeben durch die ſie ſo ſiegen konnten, Waffen, durch die ſie heute ſo zuverſichtlich ſein können, daß jeder Soldat weiß: Wit ſind nicht nur die beſten Soldaten der Well ſondern wir haben auch die be⸗ ſten Waffen der Welt und nicht nur heute, ſondern in der Zukunft erſt recht! 5 Das iſt der Unterſchied zum Weltkrieg, aber nicht nur das, vor allem auch: der deutſche Soldat hat diesmal ſeine Munition Ich habe Munition machen laſſen, weil ich den Weltkrieg erlebt habe und weil ich das, was damals ein⸗ trat, vermeiden wollte und weil ich ſagte: Granaten kann man erſetzen, Bomben kann man er⸗ ſetzen, doch Menſchen nicht! (Wieder ſchlägt dem Führer ein ungeheurer Beifallsſturm entgegen). Und ſo iſt in dieſem Kampf das Munitionspro⸗ blem überhaupt kein Problem geweien, nur vielleicht als Nachſchubpröblem Und als der Kampf zu Ende war, da hatten wir auf allen Gebieten kaum eine Monats⸗ rate unſerer Produktion verbraucht. Wir ſtehen heute da gerüſtel für ſeden Fall, England mag kun. was es will. Es wird mit jeder Woche größere Schläge bekommen, und wenn es irgendwo auf dem Kontinent Fuß faſſen will, dann werden wir uns wieder vorſtellen! Und ich weiß Wir haben nichts verlernt! Hoffentlich haben die Engländer ni chts vergeſſen.(Toſender Beifall). Auch den Kampf der Luft: Ich wollte ihn nicht. Wir nehmen ihn auf, wir führen ihn zu Ende! Ich wollte ihn nicht Ich habe mich immer dage⸗ gen gewehrt Wir haben keine Nachtangriffe geflogen. Als wir den Angriff auf Paris machten, ſind nur die Pariſer eüftungsobjekte herausgegriffen worden. Unſere Flieger haben wunderbar gezielt Da fiel es dieſem großen Strate⸗ gen Churchill ein, den unbeſchränkten Luftkrieg bei Nacht zu beginnen. Aber ſie haben keinen einzigen Rü⸗ ſtüngsbetrieb auch nur außer Betrieb geſetzt. Sie haben allerdings viele unglückliche Familien getroffen, Frauen und Kinder Ein Lieblingsziel von ihnen waren die Lazarette. Warum? Man kann ſich das nicht erklären. Ich habe einen Monat gewartet ich habe einen zweiten, einen dritten Monat gewartet Ja, nun wenn alſo ſo wie o Bom⸗ ben geworfen werden. dann natürlich kann ich es vor dem deutſchen Volk nicht verantworten, meine eigenen Volksge⸗ noſſen zu Grunde gehen zu laſſen und fremde zu ſchonen, ſondern dann muß eben auch weſer Krieg Aue werden Und er wird jetzt geführt, geführt mit der utſchloſſen⸗ heit, mit dem Material, mit den Mitteln und der Tap⸗ a ferkeit, die uns zur Verfügung ſtehen. N a ö 3 Die endgültige Auseinanderſetzung Wenn die Stunde der end gültigen Ausein a n⸗ derſetzun g da ſein wird, dann wird auch dieſe Ausein⸗ anderſetzung kommen. Das eine aber möchte ich den Her⸗ ren gleich ſagen: Die Zeit dafür, die beſtimmen wi r! Und ich bin davor ſichtig. Wir hätten auch im Herbſt des vergangenen Jahres vielleicht im Weſten angreifen können. Aber ich wollte gutes Wetter abwarten.(Brauſende Hei⸗ terkeit.) Und ich glaube, das hat ſich auch gelohnt. Wir ſind ſo feſt überzeugt vom Erfolg unſerer Waffen, daß wir uns das ſchon erlauben können. Das deutſche Volk wird die Zeit unbedingt ausſtehen. Ich glaube, es wird mir dankbar ſein, wenn ich lieber öfter mit der Zeit etwas warte und ihm dafür viel Opfer erſpare.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Wir wollen keine Preſti geerfolge erzielen, ſondern wir wollen uns immer nur von ausſchließlich nüch⸗ ternen, militäriſchen Geſichtspunkten leiten laſſen. Was ge⸗ ſchehen muß, das muß geſchehen, alles andere wollen wir vermeiden. Und im übrigen haben wir alle nur die Hoff⸗ nung, daß einſt die Stunde kommt, in der wieder die Ver⸗ nunft ſiegt und in der der Friede einkehrt. Aber eines muß die Welt zur Kenntnis nehmen Eine Niederlage Deutſchlands wird es nicht geben, weder militäriſch, noch wirtſchaftlich! Was immer auch geſchehen mag, Deutſchland wird aus dieſem Kampf ſiegreich hervorgehen! (Brauſend wiederholt ſich die großartige Kundgebung feſter Siegeszuverſicht.) Ich bin nicht der Mann, der einen einmal aufgenommenen Kampf zu eigenen Ungunſten a b⸗ bricht. Ich habe in der Zeit, in der ich in das politiſche Leben eintrat, meinen Anhängern— es war das damals eine ganz kleine Schar von Soldaten und Arbeitern— er⸗ klärt: In unſerem Lexikon und in dem meinen gibt es ein Wort überhaupt nicht, das Wort Kapitu⸗ lation! Ich wünſche nicht den Kampf, wo er mir aber jemals aufgezwungen wird, da werde ich ihn führen, ſo lange in mir auch nur ein Atemzug lebendig iſt. Und ich kann ihn heute führen, weil ich weiß, daß hinter mir das ganze deutſche Volk ſteht. 5 5. Ich weiß, daß in dieſem Geiſt heute hinter mir ſteht vor allem die deutſche Wehrmacht, Mann für Mann, Offizier um Offizier. Alle dieſe Narren, die ſich einbildeten, daß es hier jemals Riſſe geben könnte, die ha⸗ ben ganz vergeſſen, daß das Dritte Reich nicht mehr das Zweite iſt. Aber genau ſo ſteht geſchloſſen hinter mir heute das deutſche Volk. Und hier danke ich vor allem dem deutſchen Arbeiter und dem deutſchen Bauern. Die zwei haben es mir ermöglicht, dieſen Kampf vorzube⸗ reiten, rüſtungsmäßig die Vorausſetzungen zum Stand⸗ halten zu ſchaffen. Und die zwei ſchafften mir auch die Mög⸗ lichkeit, den Krieg, ganz gleichgültig, wie lange er dauern ſollte, durchzuführen. Ich danke aber noch beſonders der deutſchen Frau, jenen unzähligen Frauen, die letzt zum Teil die ſchwere Ar⸗ beit von Männern verrichten müſſen, und die ſich mit Liebe und Fanatismus in ihren neuen Beruf hineingear⸗ beitet haben. Ich danke ihnen vor allem, die dieſes Opfer perſönlicher Art bringen, die die vielen Einſchränkungen er⸗ tragen, die notwendig ſind. Ich danke ihnen, im Namen derjenigen, die heute das deutſche Volk repräſentieren und die in der Zukunft das deutſche Volk ſein werden. Denn dieſer Kampf iſt nicht nur ein Kampf um die Ge⸗ genwart, ſondern er i in erſter Linie ein Kam pf für die Zukunft. Ich habe es am 3. September 1939 aus⸗ geſprochen, daß nicht die Zeit uns beſiegen wird, daß uns auch keine wirtſchaftlichen Schwierigkeiten jemals niederrin⸗ gen, und daß noch viel weniger die Waffen uns beſiegen können, das iſt unmöglich! Die Verwirklichung deſſen iſt ga⸗ rantiert durch die Haltung des deutſchen Volkes! Die Ver⸗ wirklichung deſſen wird auch dem deutſchen Volk in der Zukunft einen n.„ on bringer 4% Wir alle haben uns hier große Pläne geſetzt, ſchon letzt, große Pläne, die alle auf ein Ziel hinausgehen, den deutſchen Volksſtaat nun erſt recht aufzurichten, und ihn immer mehr auszugeſtalten, das deutſche Volk immer mehr zmeinzufuhren in die große Geſchichte unſeres Daſeins. Aber ihm auch zugleich alles das zu erſchließen, was das Daſein lebenswert macht. mer mehr einzureißen, die den einzelnen hemmen könnten, in ſeine Fähigkeiten emporzuſteigen, den Platz einzuneh⸗ men, der ihm ge 11 f ß wir einen Sozialſtaat nuß und ſein wird auf al⸗ zevieien des Lebens. Wenn dieſer Krieg abgeſchloſſen ſein wird, dann ſoll in Deutſchland ein großes Schaffen be ginnen, dann wird ein großes„Wacht auf“ durch die deutſchen Lande ertönen. Dann wird das deutſche Volk die Fabrika⸗ tion der Kanonen einſtellen und wird dann beginnen mit den Werken des Friedens und der neuen Aufbauarbeit für die Millionenmaſſen!(Ungeheurer, ſich immer erneuernter Beifall). Und dann wird aus dieſer Arbeit ſen es große Deutſche Reich erſte hen, von dem einſt ein großer Dichter träumte. Es wird das Deutſchland ſein, dem jeder Sohn mit fanatiſcher Liebe anhängt, weil es auch für den Aermſten die Heimat ſein wird. Es wird ihm auch das Le⸗ ben erſchließen. Was ich heute mir als Plan ſetze und als Ziel ſtelle, iſt gar nichts im Vergleich zu dem, was an Leiſtung und an Erfolg ſchon hinter uns liegt. Das wird eher und ſiche⸗ rer erreicht werden als das, was bisher erreicht werden mußte. Denn der Weg vom namenloſen Unbekannten bis zum Führer der deutſchen Nation war ſchwerer als der Weg vom Führer der deutſchen Nation zum Geſtalter des ſpäteren Friedens ſein wird!(Erneuter toſender Beifall.) Einſt habe ich anderhalb Jahrzehnte lang um Euer Vertrauen kämpfen und ringen müſſen. Heute kann ich dank Eurem Vertrauen für Deutſchland kämpfen und rin gen! Und einmal kommt dann wieder die Zeit, in der wir gemeinſam vertrauensvoll ringen werden, für dieſes große Reich des Friedens, der Arbeit, der Kultur, das wir auf⸗ richten wollen, und das wir aufrichten werden. Ich danke Euch. Ein Jubelſturm ohnegleichen folgt den Schlußworten des Führers. In den brauſenden begeiſterten Beifall mi⸗ ſchen ſich toſende, nicht endenwollende Heilrufe: Eine groß⸗ artige Kundgebung für den Führer, die immer mehr ſich ſteigert, bis ſie ſchließlich feierlich in den Liedern der Na⸗ tion ihren Ausklang findet. 33 2 Ende des„Menſchenerports Die Auswanderung in den letzten 100 Jahren Entſchloſ⸗ ſene Rückwanderung ſeit 1933 g ükſchland des 19. und beginnenden 20 18 Menſchen reichtum recht zu würdigen vermocht Jährlich ergab ſich ein natürlicher B 700 000 bis 900 000 Köpfe, der, als die Induſtrialiſſerung noch nicht das ſpäter gewonnene 2 erreicht hatte, nur ſchwer im eigenen Lande ſein Aus fand. Die Folge war eine gewal⸗ tige Auswand ung die ſich völlig ungeregelt in alle Länder ergoß, die Pforten geöffnet hatten, und die bei uns keinem ſtaatlichen Einſpruch begegneten. Im Gegenteil ver⸗ trat der liberale Kanzler Caprivi die Thefe, daß Deutſchland entweder Menſchen oder Waren exportieren müſſe um in⸗ nerhalb ſeiner Grenzen leben zu können. Die Auswande⸗ rung hatte allerdings zur Zeit Caprivis— um 1893/94— längſt ihren Höhepunkt überſchritten und ſollte wenkge Jahre ſpäter ſogar in einen Zuwanderungsüberſchuß— wenn auch nur vorübergehend— umſchlagen. Dies aber war gewiß kein Verdienſt der damaligen Staatsführung, ſondern allein der Induſtrialiſierung. Welchen Umfang die Aus⸗ wanderung ſeit Mitte des vorigen Jahrhunderts einnahm, zeigt die folgende Ueberſicht über Wanderungsgewinn(plus) oder ⸗verluſt(minus): In den Jahren insgeſamt minus 648 000 minus 761400 min. 1 Jahresdurchſchnitt minus 76 000 minus 84 000 Nach dem ungeheuren Volksverluſt um 1880 bis 1885 von faſt 200000 Menſchen jährlich muß der Wanderungsgewinn zehn Jahre ſpäter ſehr Erſtaunen ſetzen. Damals ſchien die Menſchenkapazität plötzlich ins Ungemeſſene gewachſen zu Wir haben uns nun entſchloſſen alle die Schranken im⸗ 3000 Flomeler Fieb Ein heiterer Röman von Olly Boeheim. 6 Fünftes Kapitel. „Vergeſſen Sie nicht, links zu fahren“, riet der freund⸗ liche Zollbeamte Peter Renz, während er ihm eine Auto⸗ karte von Schweden überreichte. „Ehrenſache!“ rief Peter Renz und fuhr mit dem huſtenden Onkel Franz über das holprige Pflaſter von rälleborg. Der Himmel war umwölkt. Ein kühler Mor⸗ genwind kräuſelte das Meer. Im Oſten ſtand eine blei⸗ graue Regenwand und hinderte die Sonne, die junger Menſchen im fremden Land zu begrüßen. Anita fröſtelte. Onkel Franz knallte ein paarmal durch den Auspuff, ats gelte es, ein regierendes Haupt durch Böllerſchüſſe zv empfangen. „Ich denke, wir fahren durch bis Malmö. Dort gehen wir ein bißchen ſpazieren und frühſtücken pfundig und ſchick. Bis dahin hat die Bank ihre goldenen Tore ge⸗ öffnet, und wir füllen unſere Geldkatze für die Wander⸗ ſchaft auf“, ſchlug Peter vor. Anita nickte. Sie war recht durchgefroren:„Du“, ſie packte Peter am Arm, ſo daß der Wagen eine unfreiwillige Kurve beſchrieb, machen wir überhaupt, wenn dieſer dickfellige Schuldner, dieſer Herr Ohlſen, nicht zahlt?“ N Peter blinzelte ſie amüſiert von der Seite an. Ihre grauen, mandelförmigen Augen waren vor Schreck ganz rund geworden. „Dann mußt du an den Tankſtellen tanzen, und ich blaſe auf dem Kamm dazu und gehe einſammeln.“ „Nein, bitte, ſei mal ernſthaft.“ „Ja“, ſagte Peter mit einem tiefen Seufzer,„dann wird wohl demnächſt im„Stockholmer Tageblatt“ 1 „Zwei deutſche Autofahrer wurden neben ihrem ſchnittigen ſieh doch den Sund.“ ſein, nachdem vorher ſeit 1843 rund 5 Millionen Deutſche ihr Brot nicht im Lande zu finden geglaubt hatten. Auf die Franz blieb ſtehen, als müßte er den Anblick genießen. Ein bleigrauer Teppich verwob ſich mit den Wolken, und ſilberweiße Möwen tauchten ſchreiend in die ſtählerne Flut. Dann riß die Wolkenwand auf, und ein Sonnenſtrahl zog einen leuchtenden Goldſtrich über das ſchlafende Waſſer. Die beiden jungen Menſchen wurden ganz ſtill. „Weißt du, Peter“, ſagte Anni leiſe,„ſo muß die Welt am Schöpfungstage ausgeſehen haben. Himmel, Erde und Meer eine einzige graue Unendlichkeit, und dann der erſte Sonnenſtrahl, das Lächeln Gottes.“ „Ja“, ſagte Peter nach einer langen Pauſe,„wenn man ſo etwas ſieht, Anni: iſt es dann nicht ganz gleich⸗ gültig, ob man Geld in der Taſche hat oder nicht? Soll uns dieſes Glück etwa Herr Ohlſen, ein ſäumiger Zahler aus Stockholm, nehmen?“ f „Dieſes Glück kann uns keiner nehmen“, erwiderte Anni leiſe, und ſie dachte an die Mondnacht in der ſingen⸗ den Stadt und an zwei warme zärtliche Lippen. Sie nahm die Kappe ab und ließ den Wind in ihren rotblonden Haaren ſpielen. Er kam vom Süden, war weich und zärtlich und ſtreichelte die erſten Primeln und blaſſen Veilchen des Nordens wach. „Peter“, ſagte Anni in einem jäh aufwallenden Ge⸗ fühl von Dankbarkeit,„du biſt ein lieber Kerl; dieſe Reiſe verdanke ich doch dir.“ 5 Peter trat den Gashebel tiefer als nötig, um ſeine glückliche Verlegenheit zu verbergen. Onkel Franz tat einen entſetzten Sprung, daß Anni faſt hintenüber fiel. Sie ſahen ſich beide an und lachten. 8 „Aber das Beſte kommt erſt“, ſchrie Peter ins Dröh⸗ nen des Motors hinein,„das Frühſtück!“ Er hatte nicht zuviel verſprochen. Das kalte Büfett in Malmö übertraf ihre kühnſten Erwartungen. „Das reicht für den ganzen Tag“, können unſeren Proviant zum Abend Selbſt Onkel aufheben.“ Sportkabriolett verhungert aufgefunden.“ Aber Nuſchka, am Straßenrand ſtehen werden“, ulkte Peter.„Da die dann Peter. wir haben gefrühſtückt wie Karl der Dicke.“ 5 äugte ſagte Peter,„wir f der ſi Dalter wär die Spal e un 5 5 nicht ſo groß wie der olkszuwachs, denn die Ueber wanderten bis zum Ausbruch des Weltkrieges ereilt g und zwar in völlig unorganiſierter Form wohin ſie gerade wollten. Man wußte mit ihnen einfach nichts anzufangen und konnte ſie auch nicht an das Land feſſeln, obwohl agrariſche Sektor ab 1882 nicht nur anteilsmäßig, ſondern ſo⸗ gar abſolut abgenommen hatte. Noch 1882 waren in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft 16,03 Millionen Berufsangehörj 2 gezählt worden, gegen nur noch 14,99 Millionen im Jahr 1907. Dafür vermehrte ſich aber das fremde Element im Oſten unſeres Reiches ungehindert, eine Erſcheinung der die Staatsgewalt ziemlich hilflos gegenüberſtand. l Die Auswanderung erfolgte wie geſagt planlos al Kulturdünger— vor allem nach Nordamerika. Unſere Ko, lonien vermochten nur einen winzigen Bruchteil aufzuneh⸗ men. Der Kreis der Auswanderer war durchweg hochwer, tig, denn Alte, Kranke und geiſtig Minderwertige pflegten nicht ihr Land zu verlaſſen, wohl aber funge, energiſche und unternehmungsluſtige Leute. Der Volkverluſt war alſo qua. litativ weit größer, als durch die Zahl zum Ausdruck kommt. Der Zeitraum von 1910 bis 1925 mit ſeinem hohen Wande⸗ rungsgewinn zerfällt in mehrere Abſchnitte. Von 1910 bis 1914 und auch nach dem Weltkriege haben viele Deutſche ihr Land verlaſſen. Noch mehr ſind aber nach dem Zufam⸗ menbruch aus den vom Reich abgetrennten Gebieten zurück. gewandert. Für das amputierte, verarmte Reich ſtieg da⸗ durch die Siedlungsdichte. Erſt von 1925 bis 1933 finden wir wieder einen echten Wanderungsverluſt, und zwar um mehr als eine Viertelmillion, da das Deutſchland der Sy⸗ ſtemzeit keinen Lebensraum und keine Arbeit für ſeine Be⸗ wohner bot. Mit dem Jahre 193g iſt aber das Ende des„Menſchen⸗ exports“ eingetreten. Erſt langſam, dann immer schneller hat die Rückwanderung deutſchen Blutes eingeſetzt, bis wir heute durch planvolle Heimholung deutſcher Menſchen und die Wiedereingliederung alter deutſche Gebiete nahezu auf einen Schlag Hunderttaufende, ja Millionen gewinnen. Die reine Zuwanderung in der Zeit von 1933 bis 1939 ergibt ohne Rückſicht auf die Gebietserweiterung eine Ziffer von„nur 98 000. Bei ihrer Beurteilung iſt jedoch zu berückſichtigen, daß nicht nur 400 000 Juden, ſondern auch zahlloſe andere Emigranten gleichzeitig das Reichsgebiet verlaſſen haben. Im Iunern unſeres Raiches haben ſich ſeit 1939 ebenfalls ſtarke Verſchiebungen zugetragen. Das große mit⸗ Inbüſtele aber do 0 teldeutſche Gebiet zwiſchen Nordſee, Oſtſee, Stettin, Berlin, Merſeburg, Thüringen, Kaſfel, Minden und Osnabrück hat einen Wanderungsgewinn von faſt 1 Million aufzuweiſen, Die Reichshauptſtadt allein erlebte einen Zuzug von 300 000. Gewinne erzielten auch die Reglerungsbezirke Königsberg id Oberbayern. Wanderungsverluſte traten dagegen ein Sud land, in den Gauen Wien, Niederdonau und 8 nark, im preußiſchen Oſten Gumbinnen, Allenſtein. Köslin, Grenzmark, Schleſien, ferner in der Bayeriſchen Oſtmark, im Lande Sachſen und im weſtdeutſchen Induſtrie⸗ gebiet. Wie groß die Saugkraft des Großdeutſchen Reiches gewe⸗ ſen iſt und welche Verlagerungen durch induſtrielle und auch agrariſche Umſchichtungen eingetreten ſind abſchließend zu beantworten, muß einer Zeit vorbehalten bleihen in der die heutigen gewaltigen„Völkerwanderungen“ ihr Ende er⸗ reicht haben Dr. T. Julklotz und Julklapp Das Weihnachtsfeſt iſt eine uralte nordiſche Sitte. der Ausdruck der Freude, daß der Sonnenwagen des Got⸗ tes Jul dem verfolgenden Fen riswolf wieder einmal ent⸗ ronnen iſt, der ihn am 21. Dezemmber, dem kürzeſten To ge des Jahres, ſchon zu verſchlingen drohte. Daher der ur⸗ ſprüngliche Name Julfeſt. In Skandinavien und in man⸗ chen Gegenden Norddeutſchlands wird am Heiligen Abend der Julklotz angezündet. Das iſt ein gewaltiges Holzſcheit, das die ganze Nacht hindurch brennend erhalten werden muß. Ein Stück davon wird aufbewahrt. Am nächſten Weihnachtsfeſt wird dann der neue Julklotz damit angezün⸗ Es iſt 037 300 min. 103 900 det. Will der Julklotz nicht brennen, ſo bedeutet das Un⸗ minus 319 800 minus 79 900 glück im nächſten Jahr. Der erzürnte Gott nimmt keine Op⸗ minus 381 200 minus 76 000 fergabe an. Auch die Julklapp iſt in vielen Teilen Nord⸗ minus 980 200 minus!96 000 deutſchlands noch ſehr beliebt. Unſichtbare Spender werfen minus 329 100 minus 65 800 unter ſcherzhaften Begleitumſtänden nette kleine Geſchenke 5 minus 448 800 minus 8g 800 ins Haus. Man macht durch endloſe Hüllen ein Rieſenva⸗ 5/1900 plus 94100 plus 18 800 ket, das heimlich vor die Tür geſtellt wird, ruft mit ver⸗ 1900/1905 plus 52 500 plus 10 500 ſtellter Stimme„Julklapp“ und verſchwindet ſchleunigſt. 1905/10 minus 159 900 minus 32000 Der Volksglauben heſchäftigt ſich viel mit der geheimnis⸗ 1910/½25 plus 330 300 plus 22 800 vollen Kraft des Weihnachtsfeſtes und der Tage bis zum 1925/38 minus 234 100 minus 29 300 neuen Jahr. Beſonders neugierigen Leuten wird empfoh⸗ 1933/39 plus 93 000 plus 15 700 len, am Hefligen Abend auf die Winterſaat zu gehen, ſie werden dort alles hören, was im ganzen Dorf geſchieht. In manchen Gegenden beſucht der Bauer am Weihnachtsabend die Haustiere, ſagt ihnen ein paar freundliche Worte und ſpendet ihnen eine Extrakoſt. Auch die Obſtbäume im Gar⸗ ten ſucht er auf und bittet ſie, im kommenden Jahr reich⸗ liche Frucht zu tragen. Bank erſt um neun Uhr öffnet, müſſen wir mindeſtens noch eine halbe Stunde weitereſſen.“ Nachdem Peter unvor— ſtellbare Mengen von Salaten, kaltem Fleiſch und Paſteter vertilgt hatte, war es endlich Zeit, auf die Bank zu gehen Nach kurzer Zeit erſchien er wieder mit hochrotem Kopf „Gott ſei Dank!“ ſchrie er der etwas bedrückt wartenden Anni entgegen. „Alſo hat Ohlſen geſchickt?“ rief ſie erleichtert. „Im Gegenteil“, erklärte Peter. „Und da ſagſt du Gott ſei Dank?“ „Natürlich! Gott ſei Dank, daß ich bin, um dem ſaulen Kunden perſönlich rücken.“ „Das nenne ich Optimismus“, ſagte Anni überwäl⸗ „Und was machen wir jetzt?“ „Wir fahren nach Stockholm.“ „Womit?“ „Mit Onkel Franz natürlich.“ „Und das Benzin?“ „Wird getankt—“ „Und das Geld dazu?“ „Ach, Anni, du Kleingläubige! Hinderniſſe da, um genommen zu werden; ſonſt hätten ſie keinen Sinn im Weltganzen.“ „Du biſt ein Philoſoph!“ „Immer geweſen“, ſagte Peter und kramte in den Taſchen, um das Frühſtück zu bezahlen. Dann machten ſie gemeinſamen Kaſſenſturz. „Wenn wir zelten und einen Klappennabob finden, halten wir glänzend durch bis Stockholm“, erklärte „Die Haußtſache iſt, wir ſind vorläufig ſatt, denn hierher gefahren auf die Pelle zy tigt. ſind dazu doch gar Fahrt am Meer i 5 den ſind vielleicht etwas ſchwerfällig und get ſich „Meine ſchlanke Linie!“ ſtöhnte Anni. 3 i j. ſchwerfällig un den auen „Vergiß nicht, daß wir bald hungernd und frierend 1 000 Ae ausländiſchen Wagen anzuhalten. a