Nr. 295 Neckar⸗Bote(2. Blatt) —————ͤ ͤů—ͤ— Samstag, 14. Dezember 1940 eee Forſchung im Voltgauftrag Lebenshaltung, geſichert durch die Wiſſenſchaft.— Kohle und Holz als Beiſpiele. 28G. Ein großes Bauwerk, geſchaffen von einem genia⸗ len Baumeiſter, kündet durch Wucht und Schönheit immer wieder aufs neue von ſeinem Schöpfer. Die meiſten Leiſtun⸗ gen der Wiſſenſchaft aber, die täglich im Leben eine höchſt bedeutende Rolle ſpielen, werden gar nicht mehr als ſolche Die Laufbahn des Ingenieur⸗Offiziers des Flugzeugwe⸗ ſens iſt in den erſten beiden Jahren gleich der des Offiziers der Fliegertruppe. Nach einer mehrmonatigen militäriſchen Grundausbildung kommt der Fahnenjunker(Ing.) wie der künftige Fliegeroffizier auf die Kriegsſchule, auf der er neben der üblichen militäriſchen Weiterbildung eine abgeſchloſſene kliegeriſche Ausbildung erbält und den Luftwaffenflugzeug⸗ führerſchein erwirbt. Hierauf erfolgt der Beſuch einer Waf⸗ fenſchule und, im Anſchluß daran, der Dienſt bei einem Fronttruppenteil. Nach der Beförderung zum Offizier tritt nicht an der Börſe erfolgt. Dadurch würde das Angebot ver⸗ größert. Gleichzeitig könnte aber auch die Nachfrage verrin⸗ gert werden. Ein großer Teil dieſer Nachfrage kommt ja aus dem in⸗ duſtriellen Sektor. Zahlreiche große Induſtrieunternehmun⸗ gen haben heute infolge der Auflöſung von Lagern und in⸗ folge der Unmöglichkeit, jetzt im Kriege größere Inveſtitio⸗ nen vorzunehmen, einen hohen Beſtand an flüffigen Gel⸗ dern. Daß ſie dafür eine möglichſt nutzbringende Anlage ſu⸗ chen, iſt verſtändlich. Weniger berſtändlich aber iſt es, daß der Leutnant(Ing.) in den neuen Ausbildungsabſchnitt ein, der vorwiegend der Ausbildung zum Ingenieur gewidmet iſt. Hierzu erledigt er zuerſt die ſechmonatige Werkſtattpra⸗ ris in Betrieben der Luftfahrt und Luftwaffeninduſtrie erkannt, geſchweige denn mit ihrem Entdecker in Verbindung gebracht. Sie ſind ſchon zu ſehr in das allgemeine Leben ein⸗ gegangen, als daß ſie noch als etwas Beſonderes und damit Bemerkenswertes empfunden werden. Doch iſt es gut, dies man dieſe nutzbringende Anlage vor allem in dem Kauf von Aktien, womöglich ſogar nur„artverwandten“ Aktien ſieht. Bei den Renditen, die heute infolge des hohen Kursſtandes oftmals ſogar unter der Verzinſung von Rentenpapieren lie⸗ — allgemein Gewohnte einmal herauszuheben, um die Leiſtung der deutſchen Forſchung in ihrer vielfältigen Bedeutung er⸗ kennen Zu lernen und um zu ermeſſen, wie auch in vergan⸗ genen Jahren von deutſchen Männern Gewaltiges geſchaf⸗ fen wurde. N Einer unſerer Hauptbodenſchätze iſt die Kohle, die noch vor wenigen Jahrzehnten ausſchließlich nur als Brenn⸗ mittel verwendet wurde, heute aber darüber hinaus zum Ausgangspunkt einer ganzen Reihe von Erzeugniſſen wurde, die den Wert der Kohle gegen früher um ein Vielfaches er⸗ höht haben. Spinnfaſern, Buna, Fett und Benzin, das ſind die Dinge die heute dank der unermüdlichen Arbeit des deut⸗ ſchen Forſchers in großer Menge aus Kohle hergeſtellt wer⸗ den können. Bereits im Jahre 1914 war es dem deutſchen Gelehrten Dr. Friedrich Bergius gelungen, ein Kohle⸗ verflüſſigungs verfahren herauszubilden. Nur we⸗ nige Tropfen einer benzinähnlichen Flüſſigkeit konnte er um Beweis für die Richtigkeit ſeiner Behauptung herſtel⸗ zen, von einer Großerzeugung blieb er noch weit entfernt. Profeſſor Dr. Bergius arbeitete unentwegt weiter, und es enten ihm im Jahre 1925, die Grundlage für eine Groß⸗ herſtellung von Benzin zu ſchaffen. Aber die ſtaatlichen Stel⸗ len hatten kein Verſtändnis für dieſes Verfahren. So vergin⸗ gen weitere zehn Jahre, bis dann dank der Initiative des nationalſozialiſtiſchen Staates die Großherſtellung auch wirk⸗ lich begann. Von den in Deutſchland im Jahre 1935 ver⸗ brauchten zwei Millionen To. Leichtkraftſtoffen wurden na⸗ hezu 50 v. H. im Inland erzeugt, während im Zuge einer planmäßigen Weiterentwicklung die vollkommene Selbſtver⸗ ſorgung Anfang 1939 herbeigeführt war. Das in den Ver⸗ kehr gebrachte deutſche Gemiſch aus ſynthetiſchem Benzin, ſynthetiſchem Benzol und ſynthetiſchem Sprit zeigte ſich außerdem als leiſtungsfähiger als die bisher verwendeten natürlichen Benzine, wie es überhaupt ſtets als Ausgangs⸗ punkt für die Forſchung auf dieſem Sektor galt und gilt, nicht nur„Erſatz“⸗Stoffe zu ſchaffen, ſondern das Bisherige 5 durch etwas Beſſeres. Ueberlegeneres zu erſetzen. Ein wichtiges Problem war auch die Seifenerzeu⸗ ung. Noch 1937 benötigte ſie nahezu drei Viertel aller in Deutſchland verwendeten techniſchen Fette, die außerdem zu einem weſentlichen Teil eingeführt werden mußten. 1937 wurde das erſte deutſche Fettſäurewerk errichtet. Ausgangs⸗ punkt für die künſtliche Seifenerzeugung war wiederum die Kohle. Die auf dem Wege über das Paraffin erzeugte ſyn⸗ thetiſche Seife erwies ſich der bisherigen als völlig ebenbür⸗ 110 in bezug auf Schaum⸗ und Reinigungskraft ſogar über⸗ egen. Wie der Kohle erging es früher auch dem Holz: ſeine alleinige Benutzung als Bau, und Brennmaterial kam einer glatten Verſchwendung gleich, da auch das Holz, wie die Forſchung bewies, Ausgangsſtoff für Wertvolleres ſein kann. Daß der Hauptbeſtandteil des Holzes, die Zelluloſe, in Traubenzucker verwandelt werden kann, wurde bereits im Jahre 1819 wiſſenſchaftlich erwieſen, doch fehlten damals die techniſchen Vorausſetzungen, um praktiſche Reſultate aus die⸗ ſer Erkenntnis zu gewinnen. Ueber ein Jahrhundert ver⸗ ging, in dem zwar weiter an der Holzverzuckerung gearbei⸗ tet wurde, in dem aber der Weg zu einer Großherſtellung noch nicht beſchritten wurde. Auch die in Deutſchland wäh⸗ rend des Weltkrieges errichteten Holzſpritfabriken ſcheiterten an techniſchen Schwierigkeiten, bis es dann Dr. K. Scholler gelang, aus Holz eine Zuckerlöſung zu bilden, die in der Induſtrie als Zuckerprodukt immer ſteigende Verwendung findet. Die Erzeugung nach dieſem Verfahren beträgt jähr⸗ lich etwa 100 000 Tonnen. Der bereits von der Kohleverflüſ⸗ ſigung bekannte Dr. Bergius entwickelte einen anderen Pro⸗ zeß, mit dem er aus dem gleichen Ausgangsſtoff, alſo Holz, Traubenzucker gewann, der die beſondere Eigenſchaft beſitzt, ohne Verdauungsvorgang im Magen ſofort in den Blutkreislauf aufgenomn wer Gemeſſen an der weiteren Verwendu b eit des l ſind aber das, Dun trotz ihrer gro und Ernäh⸗ Auslandsdienſt eingeſetzt werden. Das eigentliche techniſche Studium umfaßt 3 Jayre. Es iſt dem einer techniſchen Hochſchule gleichwertig. Wäh⸗ rend des techniſchen Studiums ſind zwei Prüfungen abzu⸗ legen: Eine Vorprüfung und eine Hauptprüfung. In dieſe drei Jahre fallen Kommandos zur fliegeriſchen Weiterbil⸗ dung, zur techniſchen Betätigung und zur Einweiſung in der Luftfahrtinduſtrie, um dem Ingenieur⸗Offizier einen Ein⸗ blick in die Herſtellung der Flugzeuge, Motoren. Geräte, Waffen uſw. zu geben. Daneben laufen Kommandos bei Erprobungsſtellen Forſchungsanſtalten und techniſchen Be⸗ trieben der Luftwaffe. Neben den techniſchen Fächern beſteht auch die Möglichkeit ſich anderen Fächern zu widmen. insbe⸗ ſondere der Erlernung von Fremdſprachen. Nach der Aus⸗ bildung wird der Ingenieur⸗Offizier als techniſcher Offizier bei techniſchen Kompanien, Staffeln, Gruppen, Geſchwadern uſw. oder an beſonderen militäriſchen techniſchen Stellen (Erprobungsſtellen) verwandt. Später kann er auch im Der Ingenieur⸗Offizier muß Soldat, Ingenieur und Flugzeugführer ſein. In geld⸗ licher Hinſicht werden an ihn ebenſowenig Anſprüche geſtellt wie an jeden anderen Offizier. Entſcheidend iſt ſtets Cha⸗ rakter und Leiſtung. f Wer ſich nicht für den Ingenieur⸗Offizier eignet, ſich aber für die Technik intereſſiert, für den beſteht die Möglichkeit, ſich auf dem großen Gebiet der Technik beraten zu laſſen. Hierzu iſt im allgemeinen zu ſagen, daß die Luftfahrtindu⸗ ſtrie eine baldige praktiſche, techniſche und ſegelfliegeriſche Betätigung für ihre Ingenieure wünſcht. Dafür ſtehen dem Generalluftzeugmeiſter für Schüler von der 6. Klaſſe an Einrichtungen zur Verfügung. Eine baldige Anmeldung hierfür iſt notwendig, da Praktikantennſtellen nur in be⸗ ſchränktem Umfange zur Verfüauna ſtehen. Auf Fragen dieſer oder ähnlicher Art gibt Auskunft: Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generalluftzeugmeiſter—-pt—. Wiriſchaftswoche Deutſcher Außenhandel wieder nahe am Borkriegsſtand.— Wachſame Preispolitik.— Die Kursſteigerungen an der Börſe.— Wieder Spekulationsſteuer. Die Engländer ſtellten erſt vor kurzem feſt, daß man die Blockade Deutſchlands und Italiens durch eine erweiterte Kontrolle der Neutralen noch mehr verſchärfen müſſe, weil Anzeichen beſtünden, daß immer noch überfeeiſche Waren nach Deutſchland gelangen. Das freut einen denn ja auch. Alſo ſelbſt überſeeiſche Zufuhren vermochte England nach 15 Monaten Krieg nicht gänzlich zu droſſeln, ohne Berück⸗ ſichtigung des kontinentalen Warenaustauſch, den England niemals ſtören kann. Wie ſich der deutſche Außenhandel ent⸗ wickelt hat. gab der Direktor der Reichsbank, Direktor Ru⸗ dolf Eicke, kürzlich bekannt. Er betonte, daß das Volumen des deutſchen Außenhandels allmählich wieder nahe an den Vorkriegsſtand herangekommen ſei, wobei als beſonderer Vorteil zu werten iſt, daß es dabei Deviſenſchwierigkeiten für uns nicht gibt, weil er faſt ganz in Reichsmark abgewik⸗ kelt wird. Dieſe erhöhte valutariſche Bedeutung der Reichs⸗ mark, macht natürlich ihre Wertpflege zu einer verſtärkten Verpflichtung noch als früher. Unter dieſem Geſichtspunkt ind die Beſtrebungen zur Beſeitigung des Disagios zu be⸗ trachten, das ſich im Laufe der Jahre in den Südoſtſtaaten herausgebildet hatte. Stabilität des Preisniveaus in Deutſchland unbedingt zu unſerer Währung. Es iſt nach 15 Monaten Krieg und den durch den Krieg bedingten Verla ingen in der Produk⸗ niſſe verſtändlich, daß Dauer davon nicht unberührt bleiben kann. Es iſt aber eben⸗ g f ſchildern läßt, von dieſer grundlegenden Erkenntnis bis zu deren Verwirklichung. Den erſten Schritt bildete die Herſtellung von Zelluloſe aus Holz, dann ging 8 weiter über die Zelluloſeverflüſſigung zu dem mühevol⸗ len Verſuch, ſie wieder in feinen Fäden erſtarren zu laſſen. Als auch dies gelungen war, mußte daran gegangen werden, wer Worten dieſen Faden verſpinnbar zu machen. So ging es Stufe für Sufe aufwärts, Kleinarbeit neben Kleinarbeit der deutſche Wiſſenſchaft reihte ſich aneinander, und als Ergebnis beſitz heute Deutſchland eine künſtliche Spinnfaſererzeugung, die ſiegreich über alle Hinderniſſe hinweggeſchritten iſt und an führender Stelle in der Welt ſteht. Einige Zahlen mögen das beleuchten. 1930 betrug die Geſamterzeugung der Welz an Zellwolle 3,3 Millionen kg, die deutſche 1,7 Millionen. ſtellen auf Grund der Kriegswirtſchaftsverordnung klar⸗ ſtellen und darüber hinaus die Verpflichtung zur Aufbewah⸗ gen, iſt dieſe Politik vom Standpunkt des Zinsertrages her nicht zu verſtehen. Wenn man nicht die ſtille Abſicht hat, etwaige Kursgewinne mitzunehmen, ſo gibt es von der Er⸗ kragsſeite her wirklich keinen vernünftigen Grund. dieſe Gelder in Effekten, ſtatt, wie es eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein ſollte, in Rentenpapieren, beſonders in Staatspapieren, anzulegen. Ohne Punkte? NS.„Eine bildſchöne Strickjacke haben Sie da an, Frau Kuhlmann. Wie teuer war denn die?“„Ganz billig, Frau Stark. Und denken Sie nur: ohne Punktel Die Jacke iſt nämlich aus dem Schaufenſter, hier unten am Rand eln biſſel von der Sonne ausgebleicht. Kaum zu ſehen!“ So etwas ſpricht ſich herum. Frau Stark erzählte es ihrer Nachbarinz die ſprach mit ihrer Schweſter von dem günſtigen Gelegen⸗ heitskauf ohne Punkte; die Schweſter plauderte es ihrer Freundin aus, deren Ehemann bei der Polizei war. Der meinte erſtaunt:„Nanu, ohne Punkte?“ Ein paar Tage ſpäter kam in das Geſchäft, aus dem die bildſchöne, punktfreie Strickjacke ſtammte, ein ernſter Mann mit einer Aktentaſche. Zur Geſchäftsinhaberin ſagte er:„Ich habe gehört, daß Sie eine himbeerrote Strickjacke ohne Punkte verkauft haben. Wie iſt das möglich?“ Die Geſchäftsinhabe⸗ rin lief bei dem Hinweis auf die himbeerrote Strickjacke erd⸗ beerrot an:„Strickjackes Ohne Punkte? Das muß wohl ein Irrtum ſein!“„Kennen Sie vielleicht Frau Kuhlmann?“ „Kuhlmann? Hmmm. Ach ſo—o! Tja natürlich! Frau Kuhlmann meinen Sie? Das war eine Strickjacke aus dem Schaufenſter, von der Sonne ausgebleicht, hinten und vorn mit Sommerſproſſen! Ich war zufrieden, daß ich dieſen La⸗ denhüter los war. Für ſo was findet ſich ſelten ein Käufer. Ich kann doch auf der Jacke nicht ſitzenbleiben?“ Der Mann wurde um eine Schattierung ernſter:„Auch Ladenhüter dür⸗ fen nach der Verbrauchsregelungsverordnung 1 5 ohne Punkte abgegeben werden. Wir können uns fetzt ſolche Ex⸗ tratouren nicht leiſten. Die Beſtimmungen müſſen befolgt werden. Sie machen ſich ſonſt die größten Unannehmlichkei⸗ ten! Warum wollen Sie ſich um eine Strickjacke mit dem Geſetz verſtricken?“ Zinn. ,,. elt, Fl. 5 ace C 5 A+Rrichs Otrußenſammlüng de L eee,,. perle geht auf die Straße erraſchung ert tuns am Samskag und Sonntag. Einer der langen Winterabende in einem NSV⸗Müt⸗ tererholungsheim, hoch oben im Gebirge. Draußen in der verſchneiten Einſamkeit herrſchen Dunkelheit und klingender Froſt, drinnen aber gibt es leuchtende Augen und heiße Geſichter. Denn die Mütter, die hier bei der NS zu Gaſt ſind, arbeiten eifrig an einem Kaſperle⸗Theater für den NSV⸗Kindergarten des Dorfes. Unter Anleitung der Heimleiterin wird geleimt und geſchnitzt, wird gemalt und genäht, und als der letzte Sonntag der diesmaligen Kurzeit herannaht, da ſteht das Theater bereit, und eine ganze Schar luſtig bunter Kaſperlfiguren wartet darauf, von den geſchickten Fingern einiger ſpielbegabter Frauen in Bewegung geſetzt zu werden. Das Publikum dieſer„Vor⸗ ſtellung“ aber ſind die Jungen und Mädel aus dem Dorfe mit ihren Eltern, die atemlos das Spiel um den König und ſeine Königin, um Ritter und Räuber, Krokodil und Hexe verfolgen. Kaſperle⸗Theater— von jeher ein Zauberwort für die Jüngſten; zugleich der Erwecker fröhlicher Kindheitserin⸗ nerungen für die„ältere Generation“, Fröhlich ſchmun⸗ ö 4 1 ö 7 7 r 1933 ſtieg die deutſche Produktion auf 5,5 Millionen kg und eee e Es im Jahre 1939 auf 200 Millionen kg, womit aher noch nicht blizität der Preisbildung erreicht. Von diefer Seite werden zelnde Erinnerungen werden wohl in uns allen aufſteigen, „ Ler Endpunkt der Entwicklung in Deutſchland erreicht iſt. alſo der deutſchen Währung keine Gefahren drohen. wenn wir bei der vierten Reichsſtraßenſammlung 1 25 In der Kunſtſeidenerzeugung ſtehen wir bereits an dritter Auch von der Seite der unerfreulichen Kursſteigerungen all den bekannten Kaſperle⸗Figuren als WHW⸗ Abzeichen 0 ö telle. 3 5 5 che an der Börſe wird das nicht geſchehen. Wenn für 1911 die wieder begegnen. Nichts iſt vergeſſen: Angefangen beim 113 1 Aus der Fülle der Leiſtungen der deutſchen Forſchung Wiedereinführung der ſogenannten Spekulationsſteuer, d. Kaſperle ſelber und dem König mit der goldenen Krone 1 für unſer tägliches Leben konnten nur ganz wenige Beispiele herausgegriffen werden, die aber trotzdem ſchon einen Ein⸗ blick gewähren in das ſo überaus erfolgreiche Beſtreben der deutſchen Forſchung, auch zu ihrem Teil zum großen Geſche⸗ hen unſerer Zeit ihren Beitrag zu liefern und am Aufbau des großen deutſchen Werkes teilhaftig zu ſein. Ingenieur⸗Offizier des Flugweſens Neue Laufbahn bei der Luftwaffe Im Frühjahr 1940 hat der Führer und Oberſte Befehls. haber b55 Wehrmacht die Laufbahn des Ingenteur⸗Offiziers bei der Luftwaffe geſchaffen. Hierbei handelt es ſich um den Beruf eines Offiziers mit militäriſcher, fliegeriſcher und techniſcher Ausbildung und entſprechender Verwendung. Der agenieent⸗poffißen des Flugzeugweſens muß dieſelben Anforderungen bei der Einſtellung als Offizier sanwärter erfſtllen wie der Fliegerofftzier, das heißt er muß Abiturient undewehrfliegertauglich ſein, Verſtändnis und Begabun ür die Technik und gute naturwiſſenſchaftliche Kenntniſſe nd Vorausſetzung.. 8 0 die verſchärfte Verſteuerung des Einkommens aus Wert⸗ Hapierverkäufen, die kürzere Zeit als ein Jahr im Beſitz des Verkaufenden waren, wieder eingeführt wird, wozu es im übrigen gar keines geſetzgeberiſchen Aktes bedarf, da ja dieſe Steuer nur ausgeſetzt war, ſo darf das nicht als eine finan⸗ ielle Maßnahme des Reiches betrachtet werden, wie das in er Preſſe vielfach geſchehen iſt, womöglich unter beſonderer Betonung der Tatſache, 9 5 die Marktenge an der Börſe da⸗ durch noch vergrößert werden würde, ſondern muß als ein Signal dafür betrachtet werden, daß der Staat nicht gewillt iſt, dieſe Entwicklung an der Börſe ungehindert weitergehen zu laſſen. Wird dieſes Signal nicht beachtet, ſo kann man gewiß ſein, daß man auch hier vor ſchärferen Maßnahmen nicht zurückſchrecken wird. Die Börſe hat alſo ſozuſagen ihr Schickſal ſelbſt in der Hand. Alle an der Börſe intereſſierten Kreiſe müßten es ſich alſo in höchſtem Maße angelegen ſein laſſen, auf eine vernünftige Entwicklung hinzuwirken. Das iſt auch durchaus möglich. So könnte die Marktenge zweifel⸗ los ſchon recht weſentlich gemildert werden, wenn man ſich mehr, als das bisher üblich iſt, entſchlöſſe, die Börſen zu lei⸗ ten. Es iſt ja bekannt, daß ein aroßer Teil der Umſätze heute bis hinunter zum böſen Waldgeiſt und dem Krokodilunge⸗ heuer ſind alle Figuren vertreten, die zu einem echten Ka⸗ ſperle⸗Theater gehören. Wie dankbar ſind wir dem WHW, daß es uns mitten in dem Ernſt dieſer kriegeriſchen Wochen ein 1 ge⸗ ſchenkt hat, das uns über den Alltag hinweg in das Para⸗ dies unſerer Kindheit verſetzen will. Solche Erinnerungen ſind Freudebringer, beſonders wenn ſie mit viel Humor und Fröhlichkeit in uns geweckt werden. Und be wird die Hitler⸗Jugend, die auch in dieſem Jahr den Ver⸗ kauf der Dezember⸗Abzeichen übernommen hat, ſchon ſor⸗ gen. Freuen wir uns dieſer kleinen Holzfiguren, die(zum erſten Male bei einem WHW⸗Abzeichen) ſogar wie ein ech⸗ ter Kaſperle die Glieder bewegen können! Danken wir dem Winterhilfswerk für dieſe Weihnachtsüberraſchung durch eine beſonders reichlich bemeſſene WHW⸗Spende, und ver⸗ geſſen wir darüber nicht, daß ſolch ein Kaſperle auch bei dem Empfänger eines Feldpoſtpäckchens ein Schmunzeln auslöſen wird! e — 9 2 ö 96 5 u Großangriff auf Liverpoc Britanniens großer Seehafen furchtbar getroffen.— Eine fliegende Armee greift an. Von Kriegsberichter Erwin Kirchhof. P. Drohend wie ein rieſenhaftes Geſpenſt erhebt ſie genau vor unſerer Startbahn eine kohlenſchwarze Wolke. Sie wächſt von Sekunde zu Sekunde. Jetzt hat ſie ſich in ein ur⸗ weltliches Rüſſeltier verwandelt, das grimmig ſeine Pranken hebt. Will dieſes Geſpenſt uns den Weg nach England ver⸗ legen? Schon laufen die Motore einiger Kampfmaſchinen an, heulen dröhnend auf, daß Luft und Erde zittern. Dann iſt das ganze weite Flugfeld erfüllt von dieſer wuchtigen, immer wieder packenden, mitreißenden Kampfesmelodie. Jetzt, mit der Genauigkeit eines Uhrwerkes jagt in kurzen Abſtänden eine Maſchine nach der anderen mit brüllenden Motoren über die Bahn. Sie heben ſich hoch und ſtoßen durch das drohende Wolkengeſpenſt hindurch. Wieder ſtarren wir gebannt dieſem immer wieder neuen Schauſpiel zu. Wieder jubelt das Herz voll Stolz und Freude, daß auch wir zu den Männern ge⸗ hören, die in dieſen Maſchinen ſitzen. Und wieder bemächtigt ſich unſer eine Kampfesſtimmung, die auch Tod und Teufel nicht fürchtet. Ein Blick auf die Uhr. Jetzt ſind wir dran. Draußen notieren ſie ſchnell den Namen unſerer bewährten He., die Startzeit, dann ſchiebt Leutnant S. die Pulle rein. Viele hundert Pferdekräfte reißen mit orkanartigem Gebrüll den ſchweren etwas zitternden Vogel nach vorn, heben ihn dann hoch— wir fliegen.— Ich ſehe zurück. Immer noch jagen Lichtpunkte über den Platz. Kein Zweifel, eine fliegende, je⸗ doch auch für uns in dem gewaltigen Aether unſichtbare Armee, greift auch heute wieder eine der ſtärkſten Lebensſtellen des Feindes an. Liverpool ergeht es dieſe Nacht wie Coven⸗ try, Birmingham und Southampton. Es wird ewig an dieſen 28. November 1940 denken! Flug durch einen Wald von Scheinwerfern. „Egon, das war ein prächtiger Start. Wie ein Drachen ſtieg ſie hoch.“ Anerkennend ſagt es der Kommandeur der Kampfgruppe, der als Beobachter in der Kanzel ſitzt, zu dem jungen Flugzeugführer.„Obwohl die Maſchine bis an die Grenze ihrer Tragfähigkeit gefüllt iſt, Herr Hauptmann. Ja, die He. iſt ſchon ein kleines Wunderwerk“ Immer höher ſchrauben wir über dem Kanal, der nicht zu ſehen aſt. Wir haben die fohlene Anflughöhe. Peinlich genau achtet Leutnant S. darauf, daß wir ſie beibehalten, denn bei dem unheimlichen Verkehr über der Inſel muß ſich alles reibungs⸗ los abwickeln. Längſt haben wir die Atemmaske aufgeſetzt, die Kombing⸗ tion noch feſter zugeknöpft und auch den dicken Schal um Hals und Kopf gewickelt. Doch Pelzſtiefel, Flieger⸗- und das Unterzeug und die Heizung nützen nicht viel, man ſpürt, wie die Kälte lähmend am Körper heraufzieht, wie ſie prickelnd in den Fingerſpitzen frißt und ſich faſt mit ſäureartiger Schärfe in den noch freien Stellen des Geſichts eingräbt. Die Scheiben find mit einer Eisſchicht überzogen und auch die MG. und die Trommeln ſcheinen weiß lackiert. Doch ganz plötzlich iſt die Polarkälte vergeſſen. Vergeſſen auch, daß die Füße ſchmerzen. Taghelliſt die Maſchine erleuchtet. Vor uns, hin⸗ ter uns ſtehen die roten Bälle der Flak, zerplatzen mit einem kleinen Wattebauſch. Zehn, 20, 30— über 60 Scheinwerfer flammen auf, geiſtern wild am Himmel herum, verſuchen, uns zu fangen. Es iſt wieder dunkel in der Kabine. Durch geſchicktes Manöprieren gelang es Leutnant S., aus der Umklammerung herauszukommen. Unten zuckt es weiter aus allen Himmels⸗ richtungen auf. Auf der Höhe von Southampton ſteht die Flak ohne Scheinwerfer. Unheimlich nahe liegen ihre Salven. Ein merkwürdiges Gefühl, bei ſolch einem Feuerwerk keinen Geſchützdonner zu hören, ſondern immer nur das gleichmäßige Gebrumm der Motore Der Flug zum Ziel iſt ein einziger Marſch durch einen Wald von Scheinwerfern und einen Reigen von tanzenden Feuerbällen. 200 Kilometer vor Liverpool ſchon Brände zu ſehen. Ueber Birmingham, über dem auch immer noch ein Feuer⸗ tuch hängt, ſchießt die Flak ſehr müde. Ich knie ſchon wieder einmal vor dem Heizrohr, um die ſteifen Glieder etwas auf⸗ zuwärmen. Da ruft der Kommandeur:„Donnerwetter! Dieſe Feuerwand vor uns das muß Liverpool ſein. Dabei ſind wir noch 200 Kilometer vom Ziel entfernt.“— Gleich muß es ſo⸗ weit ſein. Steuerbord voraus wieder glitzernde Streifen zwi⸗ ſchen den hellroten wütenden Bränden. Das muß die Mün⸗ dung des River Merſey ſein und links davon Birkenhead. ſich 3000 Kilometer Siebe Ein heiterer Roman von Olly Boeheim. 14 5 Vera war frei. Dieſer Gedanke, der ſich oft mit einer Gefühlsleere verbunden hatte, tat ihr heute unendlich wohl. Sie konnte tun und laſſen, was ſie wollte. Sie wurde abſagen. In Güteborg, vielleicht auch in Stockholm. Sich treiben laſſen! Endlich einmal nicht mehr müſſen! Keine Termine, keinen Fahrplan vor der Naſe haben! Nicht an morgen denken! Sie ſtreckte ſich ins Gras und träumte in den hellen Himmel. Dann war plötzlich ein Geſicht über ihr, ein geliebtes, fremdes Geſicht, das ihr ſo vertraut war, als hätte ſie es vor einem Jahrtauſend ken⸗ nengelernt. Sie breitete die Arme aus, als wollte ſie alles umarmen; den Himmel, die weiche Luft, den Kuckucksruf und das leiſe Zirpen der Grillen. Sie fing das All ein und hielt alle Seligkeit in ihren Armen, als ſie ſeinen blonden Kopf zu ſich herabzog, ſeine Lippen fühlte und ſein blondes Haar, in dem der bittere Duft des Waldbodens hing. Als ſie müde und ſattgeküßt in das Gras zurück⸗ fiel, ſagte er langſam:„Das habe ich gefürchtet.“ Sie blinzelte, von der Sonne geblendet, zu ihm auff „Was, um alles in der Welt?? „Daß du mich verhexen würdeſt, immer habe ich mir eſagt: verlieb dich nicht am Siljanſee] Jetzt iſt es zu ſpät. etzt laſſe ich dich nicht mehr fort, Vera. Jetzt mußt du meine kleine Waldfrau werden— willſt du das?“ „Ich will alles, nur bei dir ſein.“ „Und dein Leben draußen?“ „Intereſſiert mich nicht mehr.“ „Vera?“ „Liebſter?“ „Ich habe eine Bitte, hörſt du. Liebe mich wie ich bin! Frage nicht viel und belüge mich nicht. Schwindle mir nicht vor, daß du eine berühmte Tänzerin biſt; das macht keinen Eindruck auf mich. Bleibe meine kleine Wald⸗ frau, bis du meiner müde biſt. Oh, du wirſt es nicht lange aushalten, hier in der Einſamkeit, Vera.“ a Ich möchte immer hierbleiben.“ „Ja heute, wo die Sonne ſcheint. Aber wenn die Tage grau werden—“ Vera legte die Hand auf ſeinen Mund: „An goldenen Tagen ſoll man nicht an die grauen denken!“ „Kleine Geliebte“ a 5 „Großer Geliebter—“ „Haſt du gar keine Angſt?“ „Ich habe ja nichts zu verlieren als mein Herz, und, das gehörte vom erſten Augenblick an dir.“ 0 Schon mehrmals waren wir hier oben, aber noch nie in der Stärke einer fliegenden Armee. Im grellen Licht der Schein⸗ werfer und durch das ſtarke Abwehrfeuer der Flak jagen wir über die Stadt hinweg auf den Nordteil des großen engliſchen Seehaſens zu, der, wie ganz Liverpool, von den faſt unvor⸗ ſtellbaren Bränden taghell erleuchtet iſt. Unſere Nerven ſind bis zum äußerſten geſpannt, immer noch Wohnhäuſer, immer noch Straßen— da werfen wir nichts hinein. Jetzt endlich der Hafen. Ich liege in der Bodenwanne und will unſere Bomben verfolgen.„Achtung!“ ruft Haupt⸗ mann W., Dann wirft der Kommandeur, wie viele ſeiner tap⸗ feren Männer in dieſer Minute, die ſchweren Brocken. Tru⸗ fallen, wie Hunderte in dieſem blick, in die Lagerſchuppen, Docks, Werfthallen und in is, ſtecken alles in Brand und zerreißen die gro⸗ ßen Bauanlagen und Schiffe, die dort vor Anker gehen. Im Schein von Sekunde zu Sekunde unheimlich ſchnell ſich berbreitender Brände und Zerſtörungen können wir kurz das Vernichtungswerk früherer Angriffe ſehen. Liverpool war einſt das glänzende Symbol des britiſchen Reichtums, aber die erhaltenen Stadt ewig dafür Elendsviertel dieſer werden Wir rum mit unſerem„Vogel“ und die Geſchütze in die neue Richtung, aus der das zu⸗ nehmende Motorengeräuſch kommt. Da zuckt der Schein⸗ werfer, der in unſerer nächſten Nähe ſteht, auf, und ſchon nach zweimaligem Aufblenden iſt das Ziel gefaßt. Die Kom⸗ mandogerätbedienung hat das Flugzeug ebenfalls aufgefaßt und angemeſſen— aber für die ſchwere Flak iſt das Ziel be⸗ reits zu nahe. „Feuererlaubnis für leichte Flak!“ ertönt das Kommando unſeres Batteriekommandeurs. Und ſchon ſetzt das Feuerwerk der mit Leuchtſpurmunition ſchießenden leichten Flak ein. Um dem Feuer und dem Scheinwerferlicht, das den Tommy wie eine Spinne im Netz feſthält, zu entkommen, ſtellt dieſer ſeine Motoren ab und dreht im Tiefflug auf unſere Batterie zu. Nun iſt es aber ganz aus: die Maſchine iſt nun ſo dicht ran, daß wir Einzelheiten wie Aufbauten, Kanzel uſw. genau ausmachen können. Das iſt ein gefundenes Freſſen für unſere leichte Flakwaffe, ſie ſchießt aus allen-Knopflöchern. Man kann deutlich die Treffer beobachten, und da— eine kleine Stichflamme im Rumpf— und ſchon brennt die ganze Kiſte lichterloh Die leichte Flak hat das Feuer eingeſtellt, und nur noch der Scheinwerferkegel hält, den ſich einer Fackel gleich dem Waſſer nähernden Tommy feſt. Die Maſchine verſucht noch auf der Landzunge aufzuſetzen, aber ſchon ſehen wir brennende Einzelteile ins Waſſer ſtürzen, und nach wenigen Sekunden nur iſt nichts mehr zu ſehen als einen vom Scheinwerfer beſchienenen brennenden Oelfleck auf der Waſſeroberfläche. Beim dritten Großangriff Spitzenreiter gegen Birmingham. Und dazu„Sauwekter“ Wolken und Flak. Von Kriegsberichter Günter Lenning. DNB.(P.). Wenn irgend jemand irgendwo himmel⸗ hoch über England ſäße und gleichzeitig den ganzen Luft⸗ raum ganz genau beobachten könnte, ſo würde er heute nacht wieder in der froſtklaren, mondhellen Luft zahlloſe weiße, ſich auch durch Flak und Scheinwerfer unbeirrbar vorwärtsbewegende Linien verfolgen können; ſie kommen von Süden her, von Frankreich, in breiten Wellen und zielen faſt alle auf einen Punkt zu, in den Midlande im Herzen der verlorenen Inſel, dieſer Punkt heißt Birming⸗ ham Und die weißen Linien ſind die Kondensſtreifen vie⸗ ler deutſcher Kampfflugzeuge. An der Spitze des vorderſten Streifens hängen wir. Als wir— noch faſt am Tage— ſtarteten, herrſchte ein Wetter auf unſerem Platz, für das es nur einen Ausdruck gibt: Sauwetter. Die Straßen und Anfahrtswege aufge⸗ weicht, daß man faſt mit den Stiefeln ſtecken blieb. Und dennoch hatten unſere unermüdlichen„ſchwarzen Jungs“ vom Bodenperſonal die Maſchinen ſtartklar gemacht mit Bomben, Sprit, Sauerſtoff. Funkanlage und MGs. Es kann ja auch gar nicht anders ſein. Bei der deutſchen Luft⸗ waffe wenigſtens. Es iſt Großeinſatz befohlen. Da wird ſtartklar gemacht und geflogen. Baſta. Der dritte Großangriff auf Birmingham. Und nun „Vera!“ Er jubelte es formlich hinaus. Bann ov er ſie auf ſeine Arme:„Du, ich möchte dich in den blauen Himmel hinaufwerfen, aber ich fürchte, der liebe Gott gibt dich nicht wieder her.“ i Sie umſchlang ſeinen Hals und preßte ihr Geſicht ſo feſt an ſeine Bruſt daß ſie ſein Herz ſchlagen hörte wie einen dumpfen Hammer.„Ich liebe dich ſo ſehr“, ſtam⸗ melte ſie. a Siebentes Kapitel „So habe ich mir immer mein Brautgemach vor⸗ geſtellt“, ſagte Peter Renz und hängte ein buntes Lampion an die Zeltdecke. Anita kuſchelte ſich in den Schlafſack, klopfte das Kiſſen zurecht und meinte:„Ich finde es wun⸗ dervoll, Peter. Hörſt du die Bäume rauſchen? Mein Gott, iſt das einſam hier. Man könnte beinah Angſt bekommen!“ „Du haſt einen Beſchützer, der ſein Leben für dich in die Schanze ſchlägt“, rief Peter theatraliſch und warf ſich in die Bruſt. „Horch mal!“ „Was denn?“ „Ein Käuzchen oder eine Eule?“ 5 „Schöner Schlafgeſang. Nuſchka, wie? Beſſer als das Knirſchen der Straßenbahn in Berlin.“ Er ſchloß die Zeltwand und kroch ebenfalls in ſeinen Schlafſack. Er ſeufzte. 5 s „Haſt du Kummer, Peter?“ „Immer den gleichen—“ „Kann ich dir helfen?“ „Gewiß—“ „Wodurch?“. „Dadurch, daß du dich endlich mal in mich verliebſt, Nuſchka!“ „Zu ſpät, Peter!“ „Hat's wirklich eingeſchlagen mit dem Seeoffizier?“ „Hundertprozentig!“ „O weh! Hoffentlich iſt er treulos, und du kehrſt reuig in meine ſtets geöffneten Arme zurück.“ „Er iſt nicht treulos. Mach mich nicht traurig.“ „Abwarten, Nuſchka. Gute Nacht!“ „Gute Nacht, Peter.“ 5 1 ost du auch gut? Soll ich dir noch eine Decke geben?“ 8 „Nein, aber du ſollſt endlich den Mund halten!“ „Damit du ungeſtört an ihn denken kannſt!“ „Erraten! Gute Nacht.“ Wenn die beiden Städter dachten, die Nacht in der Waldeinſamkeit ſei ruhig, ſo hatten ſie ſich gründlich ge⸗ irrt. Der Wald erwachte zu unheimlichem Leben; in der 8 bellte ein Rehbock ſeinen rauhen Liebesruf. Eine ule ſchnarchte vom Tannenwipfel herab: ein Uhu tutete hängen wir ſchon faſt anderthalb Stünden mit unſerer He 111 in der Luft. Es iſt eine wundervolle Mondnachk aber bitterkalt und es herrſcht Schichtbewölkung. Feine Dunſtſchleier wechſeln mit wildgezackten Wolkenbergen. Da⸗ zwiſchen weile Flächen und Schründe mit klarer Boden⸗ ſicht. Und wir fliegen als Spitzenreiter gegen Birmingham. Längſt haben wir die großen Flakſperren paſſiert. Es ſind nur noch wenige Minuten bis zum Ziel. Aber ſonderbar: Kein Scheinwerfer leuchtet mehr auf. Wie gewöhnlich, kein Flakſchuß fällt. Aha, die Tommies verſuchten es einmal andersrum Wir werden ſehen.. Jetzt liegt Birmingham vor uns, unter uns. Die beiden Großangriffe zuvor, da hatten wir es leicht gehabt: Da ſtiegen die Flammenmeere blutig gen Himmel. Heute liegt das Ziel noch wie ausge⸗ ſtorben da. Und— wir haben Pech— eine dickhägelige Wolke breitet ſich ſchwer darüber her. Wir ſind die Erſten. Wir wollen und müſſen den nachfolgenden Kameraden das Ziel erleichtern. Wir müſſen unſer Ziel ſo genau finden, daß es zugleich.. brennt Die große Wolke hängt tief herab. Wir gehen unter ſie, gefährlich tief, ſo tief, wie wohl kaum zuvor über Bir⸗ mingham Wir erkennen Stadtrandſiedlungen. Das ſind keine Ziele für uns— wieder Kurve. Aber halt: Wir müſ⸗ ſen den Mond bekommen, daß ſich in ſeinem Glanz die Erde ſpiegelt. Alſo nochmals Kurve am nördlichen Rand der Wolke— und da Ein einziger Schrei in unſerer Ma⸗ ſchine: Da gleißen ſilbern wie ein Spinnennetz die regen⸗ feuchten Straßen, Plätze, Fabrikanlagen von Birmingham auf. Da, halb rechts, ein großes Induſtriewerk mit brei⸗ ten, langgezogenen Hallen Stumm winkt der Beobachter, unſer Staffelkapitän, dem Flugzeugführer zu: Dann fallen unſere Bomben.. Noch immer ſchweiat die Flak, aber nun, da es— Sekunden ſpäter— unten aufblitzt, Feuer⸗ zungen hochſchlagen und ſich ausbreiten, da ſchießt auch die Flak jäh und heftig und immerhin ſo, daß wir die einzel⸗ nen Granaten glühend auseinanderſpritzen ſehen Scheinwerfer lohen auf. Wir aber nehmen ſchon wieder Heimatkurs mit rauſchender Fahrt. Ueber uns ziehen weiße Streifen im Mondlicht hin⸗ weg.. Glück ab. Kameraden. Wir haben unſeren Auftrag als Spitzenreiter erfüllt. Vollendet was wir begannen! Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Sonntag, 15. Dezember: Nachmittags(freier Verkauf): Zum erſten Male: Die Gänſehirtin am Brun⸗ nen. Weihnachtsmärchen von Trude Wehe. Muſik von Friedrich Gellert. Anfang 14, Ende 16.15 Uhr.— Abends: Miete C9 und 1. Sondermiete C5: Ma⸗ dame Butterfly. Oper von G. Puccini.(Eintauſch 5 Gutſcheinen aufgehoben.) Anfang 19. Ende 21.15 hr. Montag, 16. Dezember: Miete G 9 und 1. Sondermiete Gu 5 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 111 bis 112, 497 bis 409: Am Tiſch der Ehe. Luſtſpiel von Heinz Becker⸗ Trier. Anfang 19, Ende 21.15 Uhr. Dienstag, 17. Dezember: Miete H 9 und 1. Sonder⸗ miete H 5 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434: Minna von Barnhelm. Luſtſpiel von Leſſing. Anfang 19, Ende gegen 21.30 Uhr. Mittwoch, 18. Dezember: Miete Meu9 und 1. Sonde miete M5 und für die NSG„Kraft durch Freude!, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 103 bis 105: Schlageter. Schauſpiel von Hanns Johſt. Anfang 19, Ende 21.15 Uhr. g Donnerstag, 19. Dezember: Miete D 10 und 2. Son⸗ dermiete D 5: Hänſel und Gretel. Märchenoper von E. Humperdinck. Anfang 19, Ende 21 Uhr. Freitag, 20. Dezember: Für die NS„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzggruppe 1, 201 bis 259, 553 bis 560, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E Nr. 601 bis 900: Madame Butterfly. Oper von G. Puccini. Anfang 19, Ende 21.15 Uhr. ſeinen dumpfen Nachtgeſang durch die Dunkelheit. Manch⸗ mal ſtreifte ein ſchwerer Flügelſchlag das Zelt. Nachdem Peter die pompöſe Beleuchtung gelöſcht hatte, war es im Zelt ſtockfinſter. Die Nacht war ſternenlos, Anita richtete ſich auf. Peter ſchlief. Sie fühlte ſich doppel allein. Mit zuſammengezogenen Knien hockte ſie in ihren Schlafſack und lauſchte. Waren das nicht Schritte? Sp fröſtelte. Sie hatte ſich wohl getäuſcht. Wieder ſchrillte ein Tierruf durch den Wald, und neben dem Zelt kniſterte und raſchelte es. Anni zog die Decke über den Kopf und rückte eng an Peter heran. „Nuſchka, geliebte kleine Schweſter“, flüſterte Peter im Halbſchlaf und legte den Arm um ihre Schulter. In einem warmen Gefühl von Geborgenheit ſchlief das Mädchen endlich ein. Peter Renz träumte, er wäre gefangen, und von der Decke ſeines Kerkers tropfte Waſſer auf ſeine Stirn. Er verſuchte, ſeine Feſſeln zu ſprengen, wälzte ſich in ſeinen Schlafſack zur Seite und erwachte. Die Nacht war noch immer von undurchſichtiger Schwärze; durch die Dunkel⸗ heit rauſchte der Regen und ſickerte in langſamen ſchweren Tropfen durch das Zelt. Anni ſchlief den eiſernen Schlaf der Jugend. Ratlos ſtierte Peter auf das undichte Zell Kein Zweifel, es tropfte immer heftiger.„Schöne Pleite“, ſeufzte er und kroch leiſe heraus. Allmählich wurde es ein wahrer Wolkenbruch. Peter flüchtete unter ſeine Decke und dachte nach. Die Uhr zeigte zwölf Uhr nachts. Inzwiſchen war auch Anni erwacht. „Wir müſſen in den nächſten Ort fahren und im Hotel ſchlafen“, tröſtete Peter,„das Zelt von Onkel Franz ſcheint ebenſo alt zu ſein wie er ſelbſt. Komm, Nuſchka, einpacken, los!“ Aber Onkel Franz war nicht aus ſeinem Schlaf zu rütteln. Peter ſtartete, kurbelte an, verſuchte es mit freund⸗ lichen Worten und mit Drohungen— Onkel Franz rührte ſich nicht. Anni ſaß ſchlotternd vor Kälte im Wagen und ſah zu, wie Peter ſich um den Wagen bemühte und mit der Taſchenlampe im Regen e als beſchwöre er einen heidniſchen Gott, aus ſeiner Starre zu erwachen. Endlich verſuchten ſie es mit Anſchieben, was doppelt ſchwierig war, weil ſie in einer Waldſchneiſe geparkt hat⸗ ten Schließlich gaben ſie es auf. f „So naß, wie wir ſind, Anni, können wir nicht im Wagen ſchlafen. Wir müſſen ſehen, daß wir ein Haus finden, wo wir übernachten.“ 5 „In dieſer Finſternis, Peter, und in dieſem Land, wo es Lochſtens alle zwanzig Kilometer auf ein Lebeweſen 8 99 4 7 1 7 1 2 „Hilft nichts, Nuſchka. Wir ſchließen den Wagen ab und tivpeln los.“ 0 rufsp jernb Sie! halt erſten mit f licher wußt Anfo: füllen löſen. ſchäft naher ſamke ihr be Anree und einme ſich ſe 0 die m Lichte ſelbſt Schw Mie Verhe ich ſt. kann geſtell dom manch eigen. auf d dann ceich ihrer dann nur inner 8 Vorb⸗ werte aus Alleir ſonde inner macht r 55 bante ſtung arbei die& aus Man die E tenen durch die a gema zur 9 beſteh Flicke warn hut d 9 Hand aler olke ren reſten Tant. geben die h. reſte kunſtl ſen de 2 zu c Kaſpe Vater baſtel Mutt. und puppe und d mand die K größe geſtell gerad 9 muſte Geſch Kino chlaf Freu dere Zeit zur inneren Zwieſprache Alleinſein als Rüſtzeit für die Zukunft Anforderungen gegenüberſtanden, ſie ſicher auch bald er⸗ füllen können. Schwieriger iſt die Frage des inneren Alleinſeins zu löſen. Es fehlt der Frau trotz der Fülle an äußeren Be⸗ ſchäftigungen der innere Halt, die Gemeinſchaft mit einem nahen Menſchen, der Austauſch der Gedanken. Dieſe Ein⸗ ſamkeit darf kein Schreckgeſpenſt ſein, man muß ſich mit ihr befreunden. Wie viele Frauen hatten im Uebermaß der Anregungen, im großen Kreis der Bekannten, der Freunde 11 Verwandten in den letzten Jahren ganz verlernt, einmal innerlich mit ſich allein zu ſein, Zwieſprache mit ſich ſelbſt zu halten. Das wollen wir jetzt wieder lernen! Erinnerungen werden aufſſteigen, manche Ereigniſſe, die man noch nicht ganz durchdacht hatte, werden in neuem Lichte erſcheinen, mancher Konflikt wird ſich ganz von ſelbſt löſen. Vielleicht gab es hier und dort in der Ehe Schwierigkeiten, die beiden Partnern Sorge bereiteten. We laſſen ſie ſich vermeiden? Vielleicht entſtanden im rhältnis zwiſchen Eltern und Kindern Konflikte, die ich ſtörend auf die Familiengemeinſchaft auswirkten. Wie dann man ſie ausgleichen? Die Frau, die, allein auf ſich geſtellt, einmal in Ruhe und mit einem guten Abſtand bom tatſächlichen Geſchehen dieſe Fragen überdenkt, wird manche wertvollen Erkenntniſſe gewinnen. Sie wird eigene Fehler erkennen, ſich mit neuer Liebe und Freude auf die Rückkehr des Mannes einſtellen— und vielleicht dann noch einmal eine Zeit erleben, die ſo glücklich und teich an inneren Ereigntiſſen iſt wie die allererſten Wochen ihrer Ehe. Das Glück des Zuſammenſeins wird aber dann meiſt von dauernderem Beſtand ſein, weil es nicht nur aus einem augenblicklichen Gefühl, ſondern aus innerer Bereitſchaft geboren iſt. Die Frau, die die Monate des Alleinſeins als eine Vorbereitung auf die neue gemeinſame Zukunft aus⸗ wertet, wird die Zeit gut nutzen. Wenn der Mann dann aus dem Felde zurückkommt, wird er nicht eine vom Alleinſein zermürbte und aufgeriebene Frau wiederfinden, ſondern eine wirkliche Lebenskameradin, die in der Stille innerlich wuchs, Erkenntniſſe ſammelte und ſich bereit machte für die großen Aufgaben als Frau und Mutter. 55 Für große und kleine Kinder Mutti iſt immer beſchäftigt, wenn ſie ein paar Tra⸗ banten ihr eigen nennt. Aber trotz größter Arbeitsbela⸗ ſtung will ſie ihren Kleinen zu Weihnachten allerlei ſelbſt arbeiten, was billig, hübſch und haltbar iſt. Da ſind ihr die Schnittmuſteranregungen willkommen, nach denen ſie aus altem Filz und Wollmaterial warme Hausſchuhe für Mann und Kinder arbeiten kann. Beſonders haltbar iſt die Sohle, wenn ſie aus einem in Sohlenbreite geſchnit⸗ tenen Streifen beſteht, der in enge„Wellen“ gelegt und durch Zwiſchennähte befeſtigt, eine ſo gute Sohle liefert, die auch vom ärgſten„Tober“ nicht allzu ſchnell entzwei⸗ gemacht werden kann. Alte Filzhüte liefern das Material zur Rodelgarnitur. Der Hutrand bleibt als Kappenrand beſtehen und bekommt durch die Zuſammenſetzung alter Flicken den Kopf, und während alte Reſte wieder die warmen Fäuſtlinge ergeben, wird aus dem reſtlichen Filz⸗ hut die Handſchuhgarnitur. 5 Aus alten Handtaſchen werden Gürtel, Geld⸗ und A für die Kinder, Buchhüllen, Notizbuch⸗ und glendereinbände für den Vater. Für die Mädel werden olklskunſtborten mit Reißverſchluß oder paſſenden Schnü⸗ ren als Handtaſchen verarbeitet, während ſie mit Stoff⸗ reſten zuſammengeſetzt und praktiſch abgefüttert für die Tanten, Schweſtern und Freundinnen Einkaufstaſchen er⸗ geben. Die Kinder arbeiten für die Tanten aus Perlen die hübſchen Unterſätzer, ſie beſticken Leinen⸗ und Seiden⸗ reſte zu Kiſſen und kleinen Deckchen, während aus Volks⸗ kunſtborten mit Leinenreſten manche Kaffeedecke mit paſ⸗ ſenden Mundtüchern wird. a Aber Mutter weiß aus alten Reſten noch viel mehr zu arbeiten: Stofftiere, Hampelmänner und Bälle, Kaſperletheater, Puppen und Bilderbücher. Während Vater oder ein großer Junge die Puppentheaterbühne baſtelt, die Dekorattonen zeichnet und malt, entſtehen unter Mutters Händen aus Papprollen, Zeitungspapier, Leim und alten Seidenſtrümpfen die Geſichter der Kaſperle⸗ puppen. Woll⸗, Fell⸗ und Pelzreſte ergeben die Haare, und daß die ſchönen Kleider„olle“ Flicken ſind, ahnt nie⸗ mand im Glanze des hellen Bühnenlichtes. Ebenſo wie die Köpfe der Kaſperlepuppen werden auch die für die größeren und kleineren, unzerbrechlichen Puppen her⸗ geſtellt, mit denen die Kleinen gern ſpielen, weil ſie geradezu unverwüſtlich ſind. 8 Mit viel Liebe, Phantaſie, Geſchick und den Schnitt⸗ muſtern für Spielzeug kann die Mutter ihren Kindern Geſchenke arbeiten. Am Weihnachtsabend, wenn die Kimoeraugen leuchten, iſt alle Mühe, Arbeit und manch; chlafloſe Nacht vergeſſen, und die Mutter ſtrahlt vos Freude und Glück. 13 legt man nur, welche Neigungen Nur keine Hemmungen Was ſoll man dem Mann ſchenken? Was ſoll man ihm nur ſchenken? Dieſen Seufzer kann man jetzt in allen Tonarten hören. Weniger Kopf⸗ zerbrechen machen ja die Kinder, aber ſchwer iſt das Be⸗ ſchenken des erwachſenen Menſchen, der ſeine eigene Welt und daher ſeine eigenen Wünſche hats Da entſtehen oft Zweifel und Hemmungen denen man am liebſten aus dem Wege geht, bis in letzter Stunde ein Entſchluß ge⸗ faßt werden muß. Iſt das 2 ö 1 5 eſchenken erwachſener Menſchen wirklich ſo ſchwer? Haſt ſollte gerade in der jetzigen Zeit, wo wir uns auf ſparſamſtes Wirtſchaften eingeſtellt haben, nicht ſein. Wir ſind ja verpflichtet, mit acht einzukaufen d. h. nur das zu kaufen, was der andere wirklich braucht und heute oder morgen doch hätte kaufen müſſen. Aller Krimskram, der viel„hermacht“, aber zuletzt doch in irgendeiner Ecke verſchwindet, wenn das Feſt vorüber iſt, muß ganz außer Betracht bleiben: 5 „Für eine Frau findet man ſchließlich noch immer etwas, aber für einen Mann..“ Der arme Mann! Und dabei beſtehen doch manche Möglichkeiten, die auch dem Manne Freude machen Wir wollen einmal ſehen. Nütz⸗ liche Sachen, die es nur auf Punkte gibt, fallen entweder weg oder bleiben allein der Ehefrau vorbehalten Aber ſonſt gibt es viele Kleinigkeiten, die auch eine Schweſter, Braut oder Freundin ſchenken kann Von der allzuoft geſchenkten Brieftaſche wollen wir abſehen. Aber wie iſt es mit einer Kleinigkeit für den Rauchtiſch oder zur Aus⸗ ſchmückung ſeiner gemütlichen Ecke? Mehr praktiſcher Natur ſind die Gedächtntsſtützen: Notizblöcke, ein leuchten⸗ der Schreibblock, Füller oder Drehbleiſtift uſw. Außer⸗ dem gibt es eine Fülle kleiner Etuts für alle möglichen Dinge, die der Mann mit ſich herumſchleppen muß. Viele Männer photographieren Für ſie gibt es nette Kleinigkeiten wie Belichtungsmeſſer, Vergrößerungsgläſer, Beſchneidemeſſer, Kopierrahmen, Photomaterial und nich' zu vergeſſen die vielen Mappen und Fächer für die Ord⸗ nung der Negative und Abzüge. Schließlich gibt es Bücher in großer Auswahl. Ueber⸗ und Lieblingswünſche der zu Beſchenkende hat und berückſichtigt das— es kommt niemals darauf an, ob die Bücher der Käuferin ge⸗ fallen—, dann findet man immer das Rechte. Und auf das Rechte kommt es an, nicht auf den Preis. 1 Bed Nette Geſchenke aus Lederreſten und Werlſtoff. Recht nette Geſchenke kann man ohne Koſten aus Lederreſten, die man hier und da vielleicht noch auftreibt oder neuem Werkſtoff machen, wenn man eine geſchickte Hand hat. Taſchen, Handſchuhe und Gürtel machen immer Freude. Die modiſchen Handtaſchen zeigen bis auf die Abend⸗ täſchchen durchweg große Formen. Die großen, ſport⸗ lichen Taſchen werden in zwei Farben hergeſtellt. Bei⸗ ſpielweiſe dunkelblau Boxkalf mit hellbeige. Sichtbare, große Nähſtiche gelten als Verzierung; eine perſönlich⸗ Note gibt das aufgeſetzte Monogramm. Als beſonders ſchick gilt es, die Taſche mit dem Gürtel in der Form auf— einander abzuſtimmen. Das Verzierungsmotiv der Taſche wiederholt ſich dann am Gürtel. Elegant wirkt als Material weiches, ſchwarzes Wildleder, das gern in fein Bieſen abgeſteppt wird. Ganz beſonderen Wert legt die Frau auf den Hand⸗ ſchuh. Die Form hat ſich inſofern geändert, als ſie viel an ihrer Länge verloren hat. Da ein aparter Handſchuh teuer iſt, können geſchickte Hände ihn ſelbſt herſtellen. Es gibt in Speztal⸗ ledergeſchäften das geeignete Material mit dem Grund⸗ ſchnitt zu kaufen Der Phantaſie der Frau bleibt es nun überlaſſen, ſich dar⸗ aus etwas Beſon⸗ deres herzuſtellen. Aber man vergeſſe nie, das Material etwas anzufeuchten und es dann ſanft nach allen Seiten auzuziehen. Dadurch verhütet man, daß der Handſchuh ſpä⸗ ter beim Tragen die Form verliert und zu weit wird. Auch in dieſem Jahre Kuchen! Wir empfehlen einige neue Rezepte. Auch in dieſem Jahre wollen wir nicht auf das weihnachtliche Backen verzichten! Es gibt viele gute und erprobte Rezepte, bei denen wenig Fett und Eier gebrauch werden, Hefegebäck iſt heute beſonders geeignet. Und nun viel Vergnügen und gutes Gelingen]. Doppelplätzchen mit Marmelade. 50 Gramm Butte! oder Margarine, 1 Ei, 100 Gramm Zucker, 3 bis 4 Eß⸗ löffel entrahmte Friſchmilch, eine Meſſerſpitze Backpulver 375 Gramm Mehl, Marmelade zur Fülle. Fett, Zucker Ei rührt man ſchaumig, gibt nach und nach das mit Back. pulver gemiſchte Mehl und löffelweiſe auch die Milch da zu, knetet gut durch und rollt den Teig auf einem ge⸗ mehlten Brett dünn aus und ſticht runde Plätzchen aus Man bäckt die Plätzchen goldgelb. Nach dem Erkalten be⸗ ſtreicht man die halbe Anzahl mit Marmelade, ſetzt Doppelplätzchen zuſammen, die nach Belieben obenauf mit Puderzucker beſtreut werden. Zeichnung: Hanneſen— M. Thüringer Frühſtückskuchen. 500 Gramm Mehl, Teelöffel Salz, 30 Gramm Zucker, 4 Liter entrahmte Friſchmilch, 50 Gramm Margarine, 25 Gramm Hefe, Zucker zum Belag. Man bereitet aus Mehl, Salz, Zucker, Hefe und Milch einen Hefeteig, den man ausrollt, mil Fett beſtreicht, zuſammenfaltet und wieder ausrollt. Dies wiederholt man mehrere Male, zuletzt rollt man ihn auf einem gefetteten Blech aus, ſtellt ihn über Nacht kühl, be⸗ ſtreicht ihn am nächſten Morgen mit Milch, ſtreut Zucker und bäckt bei guter Hitze. Kürbtsſtollen. J Kilogramm Mehl,% Kilogramm Kürbis,“ Liter Milch, reichlich 250 Gramm Zucker, 65 Gramm Butter, evtl. Fett, Zitronenſchale, 40 Gramm Hefe, etwas Salz. Der Kürbis wird mit dem größeren Teil der Milch weichgekocht, durch ein Sieb gerührt und Fett, Zucker, evtl. Zitronenſchale hinzugetan. vor⸗ bereitete Hefeſtück rührt man mit dem lauwarmen Kürbis und der größeren Hälfte des Mehles zu einem Teig und läßt dieſen gehen. Dann wirkt man den Teig mit dem übrigen Mehl aus, formt den Stollen und läßt ihn noch ungefähr 2 Stunde gehen. Backzeit 1 bis 171 Stunde. Das Neue Rezepte für gutes Weihnachtsgebäck Wieder einmal rückt das Weihnachtsfeſt heran, und man muß allmählich an die Bäckerei denken. Wenn es auch dieſes Jahr vielleicht ein bißchen ſchwierig iſt, ſo wollen wir trotzdem nicht auf das Backen verzichten. Denn was wäre wohl ein Weihnachtsfeſt ohne Stollen und Pfeffernüſſe! Und was würden wohl unſere Soldaten ſagen, wenn ſie in ihrem Weihnachts⸗ päckchen nicht ein paar von den üblichen, guten, ſelbſtgebackenen Plätzchen bekämen. Und erſt die Kinder! Für die iſt es doch die größte Freude, wenn ſie der Mutter beim Backen helfen und vor allem natürlich naſchen dürfen. Mit ein wenig Ueber⸗ legung wird ſie es zuſtande bringen, vollwertige Mahlzeiten auf den Tiſch zu bringen und trotzdem Fett, Zucker und Eier übrigzuhaben. An Honig wird es wohl kaum fehlen, denn es gibt ja bei dieſer Zuteilung wieder etwas, und außerdem kann man ihn ſehr gut ſelbſt herſtellen. Wir geben gleich das Rezept: ſaftige Gewürzkuchen: 60 Gramm Fett, 250 Gramm Zucker, nach Geſchmack Pfef⸗ ferkuchengewürz, eventuell 50 Gramm Kakaomiſchpulver, 200 Gramm geriebene rohe Mohrrüben, 500 Gramm Mehl, ein Backpulver, etwa/ Liter entrahmte Friſchmilch, 75 Gramm Zitronat. Fett, Zucker, Gewürz(und Kakao) werden gut miteinander verrührt, dann gibt man die Möhren hinzu und danach das mit Backpulver gemiſchte und geſiebte Mehl abwechſelnd mit der Flüſſigkeit. Das in kleine Würfel geſchnittene Zitronat rührt man zuletzt in den Teig. Er wird in eine gefettete, mit Papier⸗ futter ausgelegte Kaſtenform gefüllt. Backzeit 60 bis 70 Mi⸗ nuten bei ſchwacher Mittelhitze. Und nun kommen all die guten Plätzchenrezepte. Als erſtes gibt es Haferflockenſpritzgebackenes: 50 Gramm Fett, 100 Gramm Zucker, 2 Eierbecher Milch, Zitronenſchale, 100 Gramm Mehl, ein halbes Backpulver, 200 Gramm gemahlene oder gewiegte Haferflocken, Pfefferkuchen⸗ gewürz. Zucker und Milch rührt man mit dem ſchaumigen Fett 15 Minuten, gibt geriebene Zitronenſchale, das geſiebte Mehl, Backpulver und Haferflocken dazu und ſpritzt den Teig als Ringe oder S auf ein beſtrichenes Blech. Hat man keine Spritze, ſetzt man mit einem Teelöffel kleine Häufchen auf. Das Gebäck wird bei guter Hitze etwa 30 Minuten gebacken. Die an⸗ gegebene Menge ergibt etwa 45 Ringe. Auch die braunen Herzen dürfen auf einem rechten Weih⸗ nachtsteller nicht fehlen. Deshalb wollen wir auch das Rezept noch anführen: Lebkuchenherzen: 125 Gramm Kunſthonig, 150 Gramm Zucker, 1 Ei, eventuell 75 Gramm Zitronat, 75 Gramm Mandeln oder Kürbiskerne, nach Geſchmack Pfefferkuchengewürz, 575 Gramm Mehl(eptl. 375 Gramm Weizenmehl und 200 Gramm Roggenmehl), 5 Gramm Pottaſche, 5 Gramm Hirſchhornſalz, 2 Eßlöffel Roſen⸗ waſſer. Honig und Zucker läßt man aufkochen, dann abkühlen. Das Mehl wird geſiebt, die Mandeln fein gehackt, das Zitronat klein geſchnitten, Pottaſche und Hirſchhornſalz im Roſenwaſſer auf⸗ gelöſt, alle Zutaten vermiſcht und durchgeknetet. Den Teig rollt man einen halben Zentimeter dick aus, ſticht Herzen aus, bäckt ſie und verziert ſie nach Belieben mit Zuckerguß. Und wie ſteht es denn nun mit Marzipan? Mandeln oder Nüſſe ſind ſchwer erhältlich, aber deswegen können Sie doch ein ausgezeichnetes Marzipan herſtellen. Anregungen für einen Wochenküchenzettel Für die Zeit vom 16. bis 22. Dezember 1940. Montag: morgens: Milchmalzkaffee, Vollkornbrot, Mar⸗ melade; mittags: Gelberüberpuffer, Schalenkartoffeln, Zwiebelſoße; abends: Backblechkartoffeln(Reſte vom Mittag), weißer Käſe, Pfefferminztee. Dienstag: morgens: Müsle mit Aepfeln eingerieben, Vollkornbrot; mittags: Lauchkartoffeln mit Wurſt einge⸗ ſchnitten, Graupenſuppe; abends: Reſt vom Gemüſe, Le⸗ berwurſtbrote, Spitzwegerichtee. i Mittwoch: morgens(Kinder): Kakao, Vollkornbrot, Kunſthonig;(Erwachſene): Malzkaffee, Vollkornbrot, Kunſthonig; mittags: Wirſingſuppe, Weckkloß im Tuch gekocht, Feldſalat; abends: Grießbrei, Kompott. Donnerstag: morgens: Gebrannte Mehlſuppe, Voll⸗ kornbrot; mittags: Hafermarkſuppe, Leberknödel, Sauer⸗ kraut, Schalenkartoffeln; abends: Weckkloß in Scheiben eſchnitten und aufgebraten(Reſte), Gelberübenſalat roh), Erdbeerblättertee Freitag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Butter; mittags: Gelberübenſuppe, Roſenkohl, Kartoffelſpritzge⸗ backenes; abends: Bratkartoffeln und Leberknödel unter⸗ einander. n Samstag: morgens: Hafergrützeſuppe, Vollkornbrot: mittags: Suppe vom reſtlichen Rosenkohl, Kactoffel⸗ ſpätzle, Krautſalat mit Buttermilchtunke; abends: Aufge⸗ . Kartoffelſpätzle, Endivienſalat, Brombeerblätter⸗ ee. e Sonntag morgens: Malzkaffee, ſaftiger Gewürzkuchen: mittags: Bratwürste, Rotkraut, Schalenkartoffeln; abends: Bunter Fleiſchſalat, Bratkartoffeln(Reſte), deut⸗ N Auf Wunſch vieler Derbraucher gibt es Benko, Benkel's Eintweich⸗ und Enthartungsmittel, jetzt auch im Doppelpaket. Preis 25 Rpf. Hausfrau, begreife: Benko part Seife! Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Bereichsklaſſen⸗Handball. Ty. 98 Seckenheim— Tgm. Ketſch Tgm. Ketſch iſt morgen Nachmittag die Gäſteelf der 98er Turnerſchaft; den hieſigen Sportanhängern keine un⸗ unbekannte Elf. Mit ihren Leiſtungen verteidigt ſie auch in dieſem Jahr wieder den zweiten Platz in der Tabelle hinter dem Spv. Waldhof und vor dem Poſtſportverein als Tabellendritter. Im Vorſpiel in Ketſch mußten ſich die 98er trotz ausgeglichenen Leiſtungen dieſer ſchußgewalti⸗ gen Ketſcher Mannſchaft beugen. Hart verſpricht daher der morgige Kampf zu werden. Gelingt den 98ern die Auf⸗ ſtellung eines ausgeglichenen Sturms, dann darf der Aus⸗ gang dieſes Spiels hiervon abhängen. Wer zu kämpfen verſteht wird Sieger ſein. Auswärliger Sport Die ſportliche Tageskarte des„Silbernen Sonntags“ iſt verhältnismäßig klein. Den Gehalt machen wiederum die Meiſterſchaftskämpfe in den verſchiedenen Raſenſpielen. Im heimiſchen Fußball ſind einige wichtige Punkte⸗ kämpfe angeſetzt, die die Tabellenlage hinſichtlich Meiſter⸗ ſchaft und der allmählich aktuell werdenden Abſtiegsfrage weiter klären können. In Heſſen verzeichnet man: Ha⸗ nau 93— Spogg Langenſelbold, Boruſſia Fulda 5 Großauheim, Sc 03 Kaſſel— Sp Kaſſel, Hermannia Kaß⸗ ſel— Be Sport Kaſſel; in Südweſt: Germania 94—Wor⸗ matia Worms, Union Niederrad— SV Wiesbaden. Spogg Mundenheim— TSch 61 Ludwigshafen. Daneben gibt es noch einige zugkräftige Freundſchaftsſpiele wie Rotweiß Frankfurt— VfB Mühlburg, FV Saarbrücken— Eintracht Frankfurt und FV Metz— Kickers Offenbach. 5 Im Handball und Hockey reifen die Entſcheidungen gleichfalls langſam heran. Die Hockey⸗Endrunde von Süd⸗ weſt bringt die ſehr aufſchlußreiche Begegnung Wiesbade⸗ ner THC— HC Frankfurt 80 im Nerotal. Wer hier ge⸗ winnt, muß als ausſichtsreichſter Anwärter auf die Meiſter⸗ ſchaft betrachtet werden. Einen Hinweis verdient auch der Städtekampf Heidelberg— Mannheim mit Männer⸗ und NFrauenmannſchaften. s dem Lager der Ringer intereſſiert der Freund⸗ skampf zwiſchen Viktoria Frankfurt und Bf 86 in unheim. „Die Winterſportler ſind von Sonntag zu Sonntag rühriger. Neben Eisſportfeſten in Köln(Ernſt und Maxie Baier) und Hamburg(Horſt Faber und Lydia Veicht) iſt als erſtes ſüddeu ſches Skirennen der Langlauf des SC Hinter⸗ zarten im Schwarzwald zu nennen, mit dem auch eine Springerkonkurrenz verbunden iſt. Ingeborgs Wunſch Humoreske von Ralph Urban. Fräulein Ingeborg erlebte an dieſem Abend Ent⸗ käuſchungen. Die Freundin Rita, bei der ſie eingeladen geweſen war, lag mit einer beginnenden Halsentzündung im Bett. Ihre Abſage hatte Ingeborg nicht rechtzeitig erhalten, ſo daß aus der erwarteten netten kleinen Abend⸗ geſellſchaft nur ein kurzer Krankenbeſuch wurde. Nun ſtand die junge Dame auf der Straße und über⸗ legte. Nur nicht nach Hauſe. Kino oder Theater? Das Theater lag näher. Außerdem ſchmerzten die Füße etwas. Der erſte Akt war nicht aufregend. Der zweite inſo⸗ fern, daß der Fiſch vom frühen Abendeſſen jetzt ſchwim⸗ men wollte. Durſt. In der großen Pauſe ſtrebte Inge⸗ borg daher lechzend zum Büfett. Die Theke blockierten breite Männerſchultern. „Wollen Sie was?“ Mann. „Doch“, ſeufzte Ingeborg,„Limonade!“ Ein langer Arm griff über die Schultern hinweg und angelte ein kaltes Glas. Fräulein Ingeborg ſchloß die Augen und trank. Dann ſprach ſie,„Was haben Sie für mich aus⸗ gelegt?“ Der Kavalier verneigte ſich leicht und ſchüttelte den Kopf.„Was fällt Ihnen ein?“ Ingeborg griff nach der Geldbörſe. „Ich nehme von einer Dame prinzipiell kein Geld. Aber wenn Sie durchaus wollen—“ Der große Herr zeigte nach einer bereitgeſtellten Sammelbüchſe dom Roten Kreuz. Auch dieſe Vorſtellung nahm ihr Ende.„Darf ich—“ fragte endlich ein großer junger erklang eine Stimme neben Ingeborg,„darf ich Sie ein Stück begleiten?“ Wie der ſcharfſinnige bereits erraten haben wird, gehörte jene Stimme dem großen jungen Mann. Schön war er nicht im Sinne Ingeborgs, die ſo um⸗ worben war, daß ſie ſich noch nicht für einen entſcheiden gekonnt hatte. 5 „Sie dürfen“, ſagte ſie,„und zwar mich nach Hauſe Leſer e Die verwöhnte Ingeborg war verärgert und ent täuſcht. Sie hatte nämlich folgende Antwort erwartet; Gewiß, mein Fräulein. Sie haben recht! Eine Taſſe Kaffee verpflichtet zu nichts, und ſchon gar nicht eine Frau von ſo ſeltener Schönheit. Geben Sie mir Gelegen⸗ heit, mein Fräulein, zu zeigen, daß nicht alle Männer Und heute wäre ſie— nur heute— glatt mitgegangen. Dabei war der Mann gar nicht ſchön, was bildete er ſich eigentlich ein? Sonſt brauchte ſie nur mit dem Finger zu winken—. Die Füße taten ihr jetzt rechtſchaffen weh. Eine Droſchke mit nickendem Pferd und nickendem Kutſcher ſtand einſam an der Ecke im Mondſchein, wie ein Bild aus Großmutters Zeit. „Ich möchte eigentlich ganz gerne einmal einer Pferdedroſchke fahren. — wollen wir nicht?“ „Laſſen Sie ſich nicht aufhalten, wenn Sie durchaus wünſchen“ meinte der junge Mann,„ich nicht.“ Ingeborg war ſo verblüfft, daß ſie artig weitergin mit ſchmerzenden Füßen. Dabei hatte ſie ſchon allerhand nal mit ſolch Ueberhaupt bei Mondſchein erlebt. Männer, die ſie baten, ihre Frau zu werden, Männer, die ihr Liebe und Treue ſchwören wollten Männer, die bereit waren, ihr ununterbrochen jede Wunſch von den Augen abzuleſen— und alle dieſt Männer hatte die ſchöne Ingeborg glatt abgewieſen. Und da wagte es einer— „Hier bin ich endlich zu Hauſe“, ſagte Ingeborg eiſig. „Es freut mich“, entgegnete der Mann, verneigte ſich drehte ſich um und ging. „Sie ſind der brutalſte Menſch“, während ihr die Tränen in die Welt je geſehen hat!“ „O nein!“ ſagte der Mann, drehte ſich um und küßte ſie, bis ſie am ganzen Körper zitterte. 5 Und da Ingeborg gewohnt war, ihren Willen durch⸗ zuſetzen und nicht zu zittern, ſetzte ſie ihn diesmal auf jenem einmaligen Weg über das Standesamt durch. Aus⸗ gerechnet in einer Pferdedroſchke fuhren ſie in ihr funkel⸗ nagelneues Heim. „Liebſter“, flüſterte die junge Frau,„du kannſt auch a rief Ingeborg, Augen ſchoſſen,„den dſe begleiten.“ Schöne Nacht“, ſtellte der Herr feſt. weich und gut ſein und erfüllen. Warum warſt ſo rauhbeinig zu mir?“ ſchon ſchlafen zu gehen. Wollen wir nicht vorher noch Allerdings“, meinte Ingeborg.„Es ſcheim jſogar N 8 2 5 5 ö 5 5 Weil ich“, antwortete chend d Man der Mond und am Himmel leuchten Sterne. Die Nacht diesein Abend 1 1 e 1955 bien iſt voll Romantik. Es wäre ſchade, mein Fräulein, jetzt. 0 8 deiner kleinen Frau jeden Wunſch denn an jenem erſten Abend du eine Taſſe Kaffee zuſammen trinken, mein Fräulein? Oder nicht, Herr— Herr?“ Herr Sowieſo“, entgegnete der Mann düſter.„Keine Angſt, ich lade Sie weder zu einer Taſſe Kaffee noch zu ſonſt etwas ein.“ Monduntergang „an dreißig Sonnenuntergang 172 8.25 N 2 2 Folge 50 f 29 um zeitoertreib Silbenrätſel. Aus den Silben: as— be— boe— cha— co de— di— dom— du— e— eg— ek— eu— gel gen— gor— grim— hal— hals— hard— haus JJCVVVVVVVTTVVTCVTFTc!: mont— ni— raa— rat— rek— ri— rot— ſa ſe- ſo— ſo— ſpie— tauſch— tes— um— za— zie ſind 18 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuch⸗ ſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Zitat von Schiller ergeben(ſch ein Buchſtabe). J. franzöſiſcher Schrift⸗ ſteller, 2. Werk von Scheffel, 3. deutſcher Dichter, 4. Stadt in Oberſchleſien, 5. Auswechflung, 6. ruſſiſcher Dichter, 7. deutſcher philoſophiſcher Schriftſteller, 8. Held der Ar⸗ tusſage, 9. griechiſcher Philoſoph, 10. Brettſpiel, 11. deut⸗ ſcher Schalksnarr, 12. Stadthaus, 13. Männername, 14. Dichtung von Goethe, 15. berühmter Berliner Buch⸗ händler, 16. bibliſche Stadt, 17. der 18. Oper von Richard Strauß. Wohin gehören die Aus den Silben: al— al— ber— bra brah— cher— ei— go— he hud,— ker— kon— — ler- ma— nitz— o— pu— reg— ſack ſen ſon— ſter— ti— to— tra— well— zit— ſind ist dt bu— ler Müheloses rasches lerbinden! Nor einen Streifen abschneiden, die Gze entfernen und den Verband guflegen, schon e W. nde hygienisch verschlossen, —— die Namen von 13 Flüſſen zu bilden und in die richtige Gegend zu ſetzen. Die gefundenen Anfangsbuchſtaben nen⸗ nen dann, abwärts geleſen, die Namen von zwei Oder⸗ Nebenflüſſen. 1. afrikaniſcher Fluß, 2. Nebenfluß der Weſer, 3. Fluß in Italien, 4. Nebenfluß des Inn, 5. Nebenfluß der Weichſel, 6. Nebenfluß der Elbe, 7. Neben⸗ fluß der Themſe, 8. nordamerkkaniſcher Fluß, 9. Fluß in Aſien, 10. Harzflüßchen, 11. Fluß in Italien, 12. Neben⸗ fluß der Etſch, 13. Nebenfluß des Main. Silbenſuchrätſel. 1. Salome— Raubritter, 2. Andreas— Triangel, — Anode, 6. Parade 8. Orion— Orakel, 9. Re — Teheran. buchſtaben einen Alpengip Gutes Rezept: Flüchtig 3. Altona— Gobelin, 4. Tagore— Eiffelturm, 5. Dorier'] Monument. und dauernd: Schluß des redaktionellen Teils. Niobe, 7. Halali— Mimoſe, nate— Tauroggen, 10. Kanone Jedem erſten Wort iſt eine Silbe zu entnehmen und mit einer des zweiten Wortes zu verbinden, ſo daß zehn bekannte zweiſilbige Wörter entſtehen, deren Anfangs⸗ fel nennen. Auflöſungen aus voriger Nummer: Feigenmark, Kaminfeger. Moment, Nu Schenke mit Verſtand! In wenigen Tagen iſt Weihnachten, das deutſcheſte aller Feſte. Nicht jedem fällt es leicht, ein freudemachendes eſchenk herauszufinden. Es gibt Menſchen, denen, o gleich ſie gern 1 nie etwas Rechtes einfallen will. Ein Hindernis iſt a gewiß auch unſer Geldbeutel, der oft mit ſtoiſcher Ruhe unſere ſchönſten Abſichten über den Haufen wirft. Wie muß eigentlich ein gutes Weihnachtsgeſchenk ausſehen? Zunächſt ſoll es den Beſchenkten erfreuen, alſo muß es etwas ſein, was ihn perſönlich intereſſiert. Es darf auch nichts ſein, was der andere bereits beſitzt. Ferner muß es den Verhältniſſen des zu Beſchenkenden entſprechen. Schließlich muß es auch dem aufgewendeten Betrage angemeſſen wertvoll ſein. Kurz und gut, ein gutes Geſchenk muß freudebereitend, weckentſprechend, preiswert und von einer gewiſſen Dauerhaftigkeit ſein. Es gibt, beſonders zum Weihnachtsfeſt, Geſchenke, die ſich in ihrem einfachen Kleide recht beſcheiden ausnehmen und doch in ſich einen bedeutenden, ja unvergleichlichen Wert tragen, weil ſie liebende Fürſorge verkörpern und bekunden, Es ſei nur an eine Lebensverſicherung erinnert. Sie wird als 1 Weihnachtsgeſchenk von Jahr zu Jahr beliebter, a ſie als Beſchützerin der Familie gegenwärtig beſonders bedeutſam und zum andern ein bezugſcheinfreies und daher An jedes Waschbecken gehörteine flasche ATA. ATA ist beim Reinigen stafk beschmotzter Hände(allein oder in i aĩmm 2 Zinssef Gebisse ft in Flaſchen 95 Pfg. u. 2.85 in otheken u. Drogerien. 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