1 Ar. 296 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 16. Dezember 1940 „ glelige Ernährungspolitik Reichsminister Jarre zur zweiten Kriegs⸗ erzeugungsſchlacht Am Sonnabend ſprach im Rundfunk über alle deut⸗ en Sender der Reichsminiſter für Ernährung und gundwirtſchaft R. Walther Darr é zum deutſchen Land⸗ bolt über die Aufgaben der zweiten Kriegserzeugungs⸗ ſchlacht. Er führte aus: Im Oktober empfing der Führer in der Reichskanzlei Abordnungen aus den Reihen des Landvolkes, um dieſem zu danken für alles das, was das deutſche Landvolk im letzten Jahr für Großdeutſchland geleiſtet hat. Der Führer hat dann dieſen Dank noch einmal vor dem ganzen deutſchen Volk wiederholt, als er kürzlich in ſeiner Rede vor Berliner Rüſtungsarbeitern folgendes ſagte:„Hier danke ich vor allem dem deutſchen Arbeiter und dem deutſchen Bauern Die zwei haben es mir ermöglicht, dieſen Kampf vorzubereiten und rüſtungsmäßig die Vorausſetzungen zum Standhalten zu ſchaffen. Und die zwei ſchaffen mir auch die Möglichkeit, den Krieg, ganz gleich, wie lange er dauern ſollte, durchzuführen.“ Mit dieſen Worten ſprach der Führer nach einem Jahr Kriegsernährungswirtſchaft dem deuͤtſchen Landvolk ſeinen Dank aus. Wenn man bedenkt, daß wir den letzten Krieg ganz weſentlich auch am Hunger verloren haben, ſo wiegt dieſer Dank unſeres geliebten Führers doppelt und dreifach. Noch nie in der deutſchen Geſchichte iſt das Bauerntum ſo geehrt und ſeine Leiſtung ſo anerkannt worden. Das hiſtoriſche Verdienſt des Landvolks Heute dürfen wir voll Stolz bekennen: Die bisherige Ent⸗ wicklung des Krieges wäre unmöglich geweſen, wenn nicht die Männer und Frauen des deutſchen Landvolkes durch ihre ſchwere Arbeit in den vergangenen ſieben Jahren die Voraus⸗ ſezungen für ſolche Erfolge geſchaffen hätten. Es iſt das ſtoriſche Verdienſt unſeres Landvolkes, daß unſere Lebens littelverſorgung geſichert iſt. Ohne ſeine Arbeit wäre es unmöglich geweſen, die Lebensmitlelrat ionen ſeit Kriegsbeginn praktiſch un ver ändert zu halten. Ohne ſeine Arbeit wäre es auch unmöglich geweſen, die Vorräte an Nahrungsmitteln anzuſammeln die es uns heute geſtatten, Schwankungen in der Erzeugung und in den Zu⸗ führen auszugleichen. Ohne die von uns planmäßig durchge⸗ führte Vorratswirtſchaft und ohne die ſeit 1933 aufgebaute Marktordnung wäre es wiederum auch nicht möglich geweſen, die Lebensmittelpreiſe in Deutſchland bei den wichtigen Grundnahrungsmitteln ſo ſtabil zu halten. wie es tatſächlich der Fall iſt. Der aufopferungsvollen Arbeit des deutſchen Landvolkes und auch der klaren Steuerung dieſer Arbeit ſeit 1933 durch Unſere nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik iſt es zu danken, daß Deutſchland heute im zweiten Kriegsjahr den höchſten Er⸗ nährungsſtandard aller Völker Europas zu ver⸗ zeichnen hat. Dieſer beruht auf einer Landwirtſchaft, die heute die leiſtungsfähigſte der ganzen Welt genannt werden darf. Das Ausland möge zur Kenntnis nehmen, daß auch auf dem Gebiete der Ernährungswirtſchaft der bisher zurückgelegte Weg ſchwerer geweſen iſt, als es die Aufgabe ſein wird, dieſen Krieg ernährungswirtſchaftlich durchzuſtehen. Beſonders bedeutſam iſt die im Kriege erzielte Leiſtungs⸗ ſteigerung in der M ilſchwirtſchaft Als im Frühjahr die⸗ ſes Jahres zur Milcherzeugungsſchlacht aufgerufen wurde. kannten wir das Uebermaß an Arbeit, das durch die Ein⸗ ziehung der Männer zur Wehrmacht verſtärkt auf den Land⸗ frauen laſtete Wir wüßten, daß die Forderung, die Milch⸗ und Buttererzeugung zu ſteigern, gerade den Frauen auf dem Lande neue zufätzliche Pflichten bringen würde. Aber wir vertrauten auf die Einſatzbereitſchaft des deulſchen Landvolkes, und unſer Vertrauen wurde auch hierbei nicht enttäuſch. So lagen beiſpielsweiſe die Milchanlieferungen an die Molkereien in den letzten Monaten ſtändig um 10 bis 15 Prozent höher als zur gleichen Zeit des Vorſahres. obgleich die Ablieſe⸗ rungen 1939 bereits um faſt 10 Prozent höher lagen als im Jahre 1938 Die Butterer zeugung unſerer Molkereien übertriffi lei im Kriege die Buttererzeugung der entſprechenden Mongte der Zeit vor dem Kriege um etwa 30. Prozent Dieſes Beiſpiel der Milcherzeugungs⸗ ſchlacht zeigt, welche Produktionsſteigerungen in unſerer Land⸗ wirtſchaft mögtich ſind, wenn man hierzu die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen ſchafft Engianos Blockabehoffnung zerſtori England hatte gehofft uns durch ſeine Blockade gerade auf dem Fetigebiet entſcheidend treffen zu können Die Milch⸗ erzeugungsſchlacht hat auch dieſe Hoffnung Englands zerſtört. Die Leiſtungsſteigerung in der Milchwirtſchaft machte es mög⸗ ch, den kriegsbedingten Ausfall bei der Einfuhr von Fetten er Art weitgehend auszugleichen Unſere ſeit Kriegsbeginn ſtabtle Feltratton von rund 27 Gra in m wöchentlich je Kopf gehört heute zu den höchſten Feit ⸗ rationen die überhaupt in Europa gewährt werden. England das ſich einſt rühmte ungefähr den höchſten Fettverbrauch Europas zu haben, iſt heute bereits gezwungen, eine Fettration vorzuſchreiben die le Kopf und Woche um rund 50 Grammeniedriger liegt als die deutſche Fettration. Es kommi dabe! noch hinzu daß in England infolge der geſtiegenen Preiſe und des Fehlens einer geeig⸗ neten Marktorganiſation alle Rationen mehr oder weniger nur auf dem Papier ſtehen, während in Deutſchland die zu⸗ geteilten Rationen dem ſchaffenden Volke auch tatſächlich zur Verfügung geſtell! werden und bei gleichbleibenden Preiſen für jeden Volksgenoſſen erſchwinalich ſind Wir wollen bei der Beurteilung der deutſchen Fettration von wöchentlich 270 Gramm auch nich: vergeſſen daß Deutſch⸗ land im zweiten Jahre des letzten Krieges eine Fei⸗ ration von nur etwa 120 Gramm je Kopf und Woche, alſo noch nicht einmal die Hälfte der heutigen Ration gehabt hat. Angeſichts dieſer Tatſachen darf es für den deutſchen Verbraucher keine Rolle ſpielen, ob er je nach Jahreszeit und dem dadurch bedingten Schwanken der Butter⸗Erzeugung in⸗ folge der durch das Klima bedingten unterſchiedlichen Futter⸗ verhältniſſe einmal einige Monate mehr Butter und weniger Margarine und in anderen Monaten mehr Margarine oder Butterſchmalz ſtall friſcher Butter erhält Auf den anderen Gebieten des Lebensmittelmarktes liegt es nicht anders Ein Vergleich der Fleiſchrationen bzw des Fleiſchverbrauchs in den verſchiedenen Ländern Europas mit der deutſchen Fleiſchration ergibt ein ähnliches Bild wie beim Feil Aber wir wollen nicht nur voll Stolz auf das Vollbrachte urückblicken ſondern hieraus auch neue Kraft und neuen Anſporn für das Kommende ſchöpfen Militariſch iſt dieſer Krieg bereits zu Deutſchlands Gunſten entſchieden. Aber noch lämpf England! Und ſolange dieſer Geg⸗ ner nicht am Boden liegt, darf es bei uns auch kein Nach⸗ laſſen geben Doch auch nach dem Sieg muß das Reich, welches unſer Führer ſchafft und deſſen Freiheit uns alle glück⸗ lich und ſtolz zugleich macht, geſicher ſein und bleiben Die Männer und Frauen des Landvolkes haben bereit bei der Herbſtbeſtellung und bei der Bergung der Hackfruchi⸗ ernte in den letzten Wochen und Monaten gezeigt daß ſie ihre Aufgabe kennen Die Rekord ⸗Hackfruchternte dieſe⸗ Jabres tit. trotzdem ſie infolge ibrer arökeren Menae mehr Arbeit bei der Bergung machte als die des vergangenen Jay⸗ res, ſchneller geborgen und beendet worden als im vergangenen Jahre. Gleichzeitig aber hal das Landvolk die 2 er bſtbeſtel lung ebenfalls ſchneller als im vorigen Jahr durchgeführt. Obwohl die Anbauflächen für Winter⸗ weizen und Winterroggen in dieſem Herbſt erfreulicherweiſe größer ſind als im vergangenen Jahre, iſt heute bereits überall die Wimerſaat im Boden, welche uns das Brot im übernächſten Jahr geben ſoll. Die erſte wichtige Vorausſetzung für die Sicherung unſerer Brot⸗ verſorgung im übernächſten Jahe iſt damit bereits geſchaffen. Außerdem hat das Landvolk dem Appell, zur Feſtigung unſerer Fettverſorgung die Anbaufläche für Oelſaaten auszude hnen, in einem Maße Folge geleiſtet, welches die Erwartungen übertrifft. Es war das Ziel aufgeſtellt worden, die Anbaufläche für Raps von 80 000 Hektar im vergangenen Jahr in dieſem Jahr auf 200 000 Hektar zu ſteigern. Vielen er⸗ ſchien dieſes Ziel als zu hoch geſteckt. Heute wiſſen wir, daß eine Anbaufläche von ſogar 225 000 Hektar Raps erreicht wor⸗ den iſt. Es gilt nunmehr, die Vorbereitungen für die Erzeugungs⸗ ſchlacht im nächſten Frühjahr zu treffen. Dank der Richtigkeit der von uns bereits 1934 ausgegebenen Parolen zur Leiſtungs⸗ ſteigerung in der Landwirtſchaft, iſt es ebenſo wie bei Kriegs⸗ beginn auch jetzt nicht nötig, dieſe Parolen zu ändern. Die alten Parolen behalten auch für das neue Jahr ihre volle Gültigkeit. Es iſt aber notwendig, einige dieſer Parolen wieder beſonders in Erinnerung zu rufen. „Haltet den Boden geſund und fruchtbar!“ 1. Der Boden iſt die Grundlage allen landwirtſchaftlichen Schaffens und daher die Vorausſetzung jeder geſunden Er⸗ nährungswirtſchaft. Der Acker muß geſund und fruchtbar bleiben, denn ſeine Fruchtbarkeit iſt entſcheidend für das Ge⸗ deihen und die Entwicklung des geſamten Volkes, welches von ihm lebt. Daher hat jeder Bauer die Pflicht, den ihm anvertrauten Boden zu pflegen und ihn nach Möglichleit in einen noch beſſeren Zuſtand zu bringen, als er heute iſt. 8 Die zunehmende Bevölkerungsdichte zwingt dazu, die Er⸗ träge auf der Flächeneinheit des Ackers immer mehr zu erhöhen. Dieſe Aufgabe kann nur mit neuen Sorten von Kul⸗ turpflanzen gemeiſtert werden. Derartige neue Kultur⸗ pflanzen bringen nicht nur weſentlich höhere Ertragsmöglich⸗ keiten, ſondern ſie ſtellen auch ſtärkere Anſprüche. Solche kann aber nur ein geſunder und fruchtbarer Boden befriedigen. Die wichtigſten Faktoren zur Erhaltung und Mehrung der Bodenfruchtbarkeit und Bodengeſundheit ſind eine geordnete Waſſer führung, eine ſachgemüße Hum uswirt⸗ ſchaft, eine ſorgfältige Bodenbearbeitung, ein geregelter Kalkzuſtand und eine ausreichende und richtige Düngung. In dieſem Sinne wiederhole ich meine alte Parole: „Haltet den Boden geſund und fruchtbar, denn er iſt und bleibt die Vorausſetzung alles gefunden und fruchtbaren Ackerbaues.“ Regelmäßiger Saatgutwechſel 2. Ein geſunder und fruchtbarer Boden kann die von ihm erwarteten hohen Ernten aber nur dann auch wirllich her⸗ geben, wenn auf ihm Kulturpflanzen angebau werden. die imſtande ſind, dieſe günſtigen Wachstumsverhältniſſe voll aus⸗ zunutzen. Es iſt die Aufgabe der praktiſchen Landwirtſchaft. ſich die großen Erfolge der deutſchen Pflanzenzüchtung voll nutzbar zu machen Ganz beſonders gilt dies für den Saat⸗ gutwechſel bei den Kartoffeln Wenn es in den letzten Jahren gelungen iſt, nie für möglich gehaltene Kartoffelernten in Deutſchland zu erzielen, ſo haben wir das in erſter Linie der vermehrten Verwendung von anerkanntem Pflanzgut zu verdanken Es iſt daher dafür Sorge getragen worden, daß für die Ausſaat im Jahre 1941 noch wefentlich mehr beſtes Pflanzgut zur Verfügung ſteht als in dieſem Jahre. Da⸗ mit iſt für alle Betriebe die Möglichkeit gegeben, durch ver⸗ ſtärtten Saatgutwechſel zu einer Steigerung ihrer Kartoffel⸗ erträge zu kommen Ich erwarte daher auch von jedem Be⸗ trieb, daß er dieſe Möglichfeit ausnußt Ganz allgemein gilt aber der alte Leitſatz: „Sorgt durch regelmäßigen ſichere Ernten!“ 3. In keinem anderen Lande der Welt kommt für die ge⸗ jamte Ernährungswirtſchaft dem Hackfruchtbau, der von der Flächeneinheit bekanntlich drei⸗ bis viermal ſo hohe Er⸗ träge wie der Getreideanbau erbringt eine ſo entſcheidende Bedeutung zu wie bei uns Wir haben deshalb in der Er⸗ zeugung ſchlacht ſeit jeher eine Ausweitung des Hack⸗ f t aues und Steigerung ſeiner Erträge ge⸗ — 1 7 +* 91 1 Saatgutwechſel für hohe und eine wichtig. Durch einen ſinnvoll vermehrten Maſchineneinſatz. 5 bei vor allem dem Schlepper, den Vielfachgeräten und den modernen Kartofſelernte⸗ und Rüben rodegeräten eine beſondere Aufgabe zufällt. muß es gelingen. die geſtellte Aufgabe zu meiſtern. Ich erinnere alſo mit Nachdruck an unſere alte Parole: Steigert die Erträge im Hackfruchtbau! 4. Neben dem Hackfruchtbau bau beſonders wichtig hängt weitgehend die beſtände und damit die Erzeugung a Die große Leiſtungsſteigerung im Futterbau, die wir bereits in den letzten ſechs Fahren der Erzeugungsſchlacht erzielt haben, muß daher e ch im kommenden Jahre mit allem Nach⸗ druck erſtrebt wer Sie iſt die f für den an⸗ haltenden und wachſenden Erfolg cher zeugungs⸗ ſchlacht. — Planvoller Fut eranbau Aus dieſem Grunde wird vor allen Dingen im kommen⸗ den Jahre der Zwiſchenfru cht bau als zuſätzliche Futter⸗ quelle beſonders gepflegt werden müſſen. Das dafür notwen⸗ dige Saatgut wird ſich allerdings nicht mit derſelben Leichtig⸗ keit wie in Friedenszeiten auf dem Markte beſchaffen laſſen. N 1* Vorausſetzr in der 2 Sck im Vorjat iir t 11 Schon im Vorjahre iſt daber von un Beiſaat von Futierleguminoſen in Getreide gefordert worden Dieſe Möglichkeit der zuſätzlichen Gewinnung von Saatgut für den Zwiſchenfruchtbau im eigenen Betriebe muß bei der tontmenden Frühlahrsbeſtellung in noch größerem Umfange ausgenutzt werden Als vierter Leitſatz muß demnach beachtet werden:„Sichert durch planvollen Futterbau die Leiſtungsfähigteit unſerer Vieh⸗ haltung! Ihr verbürgt damit den Sieg in der Milcher zeu⸗ gungsſchlacht!“ Dieſe Parole iſt ganz entſcheidend wichtig. Ich faſſe zuſammen: Die Erfolge unſerer ſech⸗s jährigen Erzeugungsſchlacht geſtatten es uns. a im zweiten Kriegs fahre unſer ſchon 1934 aufe ſtellies Erzeu⸗ gungs programm ohne Umſtellung fortzufüh⸗ ren. Die Parolen für die Erzeugungsſchlacht bleiben im Jahre 1941 die gleichen wie bisher Die Lande⸗bauernführer und Kreisbauernführer arbeiten ſo weiter wie ſie bisher auch ſchon gearbeitei haben nach den alten Richtlinien und Paro⸗ len Beſonderes Gewicht iſt im kommenden Jahre folgen⸗ den Leitfätzen beizumeſſen: Haltet den Boden geſund und fruchtbar! Sorgt durch regelmäßigen Saatgutwechſel für hohe und ſichere Ernten! a Steigert die Erträge im Hackfruchtbau! Sichert durch planvollen Futterbau die Leiſtungsfãhig⸗ keit unſerer Viehhaltung! Ihr verbürgt damit den 5 in der Milcherzeugungsſchlacht. * 2 w. do Deutſches Landvolk! Ich bin überzeugt, daß ihr die ge⸗ ſtellten Aufgaben ebenſo meiſtern werdet, wie ihr in den letzten Jahren das erfüllt habt was von euch im Intereſſe des deutſchen Volles gefordert werden mußte Der deutſche Bauer han ſich in ſeiner Treue zum Führer noch nie über⸗ treffen laſſen galt in der Kampfzeit, und nach der Machtübernahme hat das deutſche Landvolk dies auch in Krieg und Frieden bewieſen Der Führer weiß, daß er auch in Zu⸗ kunft auf euch rechnen kann Ihr werdet auch ferner durch eure Arbeit die Ernährung des Volkes ſichern Und mit die⸗ ſem Beitrag zum Freiheltskam p des deutſchen Volkes werdet ihr die ſtolzeſte Leiſtung in die Geſchichte des deutſchen Bauerntums eintragen . Das „Au ruſtung des Horſes!“ Ebenſo wichtig wie die Aufgabe, die Ernährung des Vol⸗ kes zu ſichern, wird aber nach dem Kriege die Aufgabe ſein, das Bauerntum als Blutsquell des Volkes zu erhalten und zu ſtärken Ich weiß vom Führer, daß er entſchloſſen iſt, auch dieſes Problem des Bauerntums nach dem Kriege mit größter Energie anzupacken Wir dürfen hierir nach dem Kriege ebenſp auf den Führer vertrauen, wie wir bisher auf ihn vertrauen durften Um das Bauerntum in die Lage zu verſetzen, die für das Deutſche Reich vordringliche bevölkerungspolitiſche Aufgabe zu meiſtern, wird nach dem Kriege eine„Aufrüſtung des Dorfes“ durchgeführt werden, die mit ähnlichen Maßſtäben meſſen wird, wie ſie bei dem Neuaufbau und der Aufrüſtung in den letzten Jahren vor dieſem Kriege galten Auf allen Gebieten der tung wie auch der Technik und der Dorfe das gegeben werden was in den Lebensführung und Lebenshal⸗ Bauwirtſchaft wird dem Städten in den letzten Jahrzehnten ſchon ſelbſtwverſtändlich geworden iſt und was das Land braucht, um ſetne nationale Aufgabe erfüllen zu können Es wird insbeſondere auch die Aufgabe der deutſchen Jugend ſein, hierbei mitzuhelfen und jene bodenſtändige Dorflultur wieder zu ſchaffen, die ſeden einzelnen Dorf⸗ genoſſen Rückhalt und Stütze in der Dorfgemeinſchaft finden läßt. gels ein Bauernreich im Sinne des Führers wird nach dem Kriege nicht nur Welt werden, ſondern auch Sinne des Führers In dieſem Glauben gehen ſie nicht leicht iſt, aber Zukunft Das Großdeutſche Reich der vorbildlichſte Sozialſtaat der ſtets ein Bauernreich im ſein. Wir glauben an Adolf Hitler! wir an die Arbeit, wohl wiſſend, daß 0 im Bewuftſein, daß ſie für Deutſchlands entſcheidend iſt. Der Vauer an vorderster Front Als Walther Darré vor ſechs Jahren auf dem zweiten Reichsbauerntag in Goslar zum erſten Male vom deutſchen Landvolk forderte: mehr erzeugen und das Erzeugte ſparſamer verwenden, da iſt dieſe Parole vielfach mit tiſchem Kopf⸗ ſchütteln aufgenommen worden. Damals hatten wir faſt noch wenige er⸗ einen Ueberfluß an Nahrungsgütern und nur 3 ö kannten, zu welch gigantiſchem Ringen um ſeine Zukunft das deutſche Volk bereit ſein mußte ute wiſſen wir es, daß ohne die Ingangſetzu der Erz chlacht die bisherige Entwicklung d rieg n wäre. Es iſt, wie Reichsminiſter ar re ell an das deutſche hlacht feſtſtellte, das Landvolt zur 5 i unſere Lebens⸗ hiſtoriſche V mittel unſeres dvo 1 iſt, ihm iſt e begi iſch unverändert J die i n der zuſchanden geworden ſind. Ja, mithen mannigfoltigen Maßnahmen der natio⸗ Deutſchlands Ernährungslage äiſchen Länder. Das all der gewaltigen gem Gebiei während der worden iſt. Aber noch in ſchwerem eauftragte Leiter halb das deutſche igungsſchlacht auf, ie Ertragsſteige⸗ ichtlinien der letzten Jahre in iſt der Krieg nicht beendet, Kompf gegen England der deutſchen Ernährung Landvolk zu einem neu Neue Parolen und Arbeitsa iſt runa waren nicht notwendig, den nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik gebaut, im Kriege danach kann Brotgetreide nicht verfüttern Mit der Steigerung der Erträge allein iſt e⸗ n. wenn das Erzeugte nicht durch ſorgſam eintei⸗ ung erhalten zeitig vor jeglichem de geschützt wird. die uns die Die nati abſolute Sicher ſerer Feinde ga die Bemühun Erzeugung. 2 Verbrauch de vorhandenen Brotgetreide⸗ geſchaffen worde tär Backe wies darum kürz⸗ lich eindringlich darauf hin, daß nur eiſerne Sparſamkeit dieſen politiſch überaus wichtigen Rückhalt auf dem Er⸗ ährungsſektor ermöglichte Unter dieſem Geſichtspunkt der 2 ig hat. Bauer hat von jeher ſein Getreide ſparſam ja nicht nur den Ertrag einer Jahre⸗arbeit vor allem weil er ſich ſeiner Pflicht be⸗ Nahrungsveriorgung de⸗ Volksgenoſſen in ft Grunde gilt auch bei riamteit beim Verbrauch im eigenen Brotkorn mit einer ſchi 9 8 1 8 oſtbare Brot⸗ 4 74 e 8 eee — . 1 Ich bin dafür, ehe wir uns hinausſchmeißen laſſen, legen Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Fo. Hemsbach 1 198 Geckenheim J 024 5 Secken heim mußte für Fuchs, Würthwein und Henrich Erſatz ſtellen und trat daher die Reiſe nach Hemsbach mit wenig roſigen Ausſichten an. Allem Vorurteil zum Trotz ſchlug ſich die Mannſchaft überraſchend gut und beſt gie den Gegner auf heimiſchem Platze klar und über⸗ zeugend mit 4: 0. Eiſern ſtand die Tordeckung mit Klumb, Bauder, Walz und Erny und emſig rackerſen ſich im Feld die Friedel und Lang ab, während Hartmann, Pfliegensdörfer, Bauder 2 und Greulich im Verein mit Reutz für 4 Tore ſorgten. Hemsbach war ſpieleriſch nicht ſchlecht aber endlich durfte auch Seckenheim das Futzballerglück mit Beſchlag belegen und ſomit Sieg und Punkte mit nach Hauſe nehmen. Auswaͤrliger Sport Fußball Meiſterſchaftsſpiele. Südweſt: Germania 94 Frankfurt— Wormatia Worms 0:0 Union Niederrad— SV Wiesbaden 5 11 Sp⸗Vgg Mundenheim— TS 61 Ludwigshafen 311 Gau Baden:. VfR Mannheim— S Waldhof 122 Freiburger Fc— 1. Fc Pforzheim 20 Elſaß:. Be Biſchweiler— Mars Biſchheim 23 Ic Mülhauſen— Sp⸗Vgg Kolmar 2.4 IC Kolmar— ASV Mülhauſen 30 SW Wittelsheim— SV Dornach 13 Mürttemberg: Stuttgarter Kickers— Stuttgarter SC 4:0 TS 46 Ulm— VfB Stuttgart 13 VfR Aalen— Union Böckingen 5˙2 SV Feuerbach— SSV Ulm 6:2 Bayern: J. FE Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth 02 VfR Schweinfurt— Wacker München 323 Würzburger Kickers— Schwaben Augsburg 14 Bayern München— München 1860 41 BC Augsburg— Schweinfurt 05 121 Fußball in Baden VfR Mannheim— S Waldhof 12 0·2) Der Meiſterſchaftskampf der beiden Mannheimer Spitzen⸗ vereine VfR Mannheim und SV Waldhof fand auch in die⸗ ſem Jahre wieder größtes Intereſſe, obwohl beide Mann⸗ ſchaften nicht an der Spitze der Tabelle liegen. Der SV aldhof, der wiederum auf Erb und außerdem noch auf Fanz und Eberhardt verzichten mußte, ſiegte verdient mit 2:1(2:0) Toren und ſicherte ſich damit die Möglichkeit, doch noch an den derzeitigen Tabellenführer, VfB Mühlburg her⸗ anzukommen. Beim Sieger war die Läuferreihe mit Sättele, Bauder und Ramge in hervorragender Verfaſſung, und im Angriff war Heermann die treibende Kraft, und auch Pen⸗ nig lieferte ein gutes Spiel. Im Tor zeigte Drayß, der jetzt immer wieder zur Verfügung ſteht, ſein altes Können. Der VfR hatte eine auf dem Papier ſtarke Mannſchaft, die aber auf dem Felde enttäuſchte. Zudem ſchoß Pennig bereits nach 5 Minuten das Führungstor, ſo daß die VfR⸗Elf nervös wurde. In der 20. Minute ſtellte dann Heermann auf 2:0 ſo daß der SV Waldhof bei der Pauſe bereits als der ſſchere Sieger ausſah. Nach dem Wechſel kamen die Raſenſpieler beſſer in Schwung, waren auch leicht überlegen, aber es ge⸗ lang Danner erſt 8 Minuten vor Schluß, den einzigen Ge⸗ 3000 Fllometer Siebe Ein heiterer Roman von Olly Boeheim. 15 Sie ſtolperten über Wurzeln und Geröll und fanden allmählich die Straße. Die Landſchaft ertrank in Regen und Schwärze. Plötzlich ſchrie Peter auf:„Sieh doch dort drüben ein Licht— jetzt iſt es weg— nein, es flammt wie⸗ der auf— du, da muß ein Haus ſein!“ Ja, ich ſehe es auch, aber es liegt abſeits von der Landſtraße in den Wieſen Anni klammerte ſich an Peter, „der Boden iſt ſo weich und matſchig; am Ende war es ein Irrlicht, und wir geraten ins Moor.“ „Mädchen, Mädchen, deine Phantaſie und einen Sack voll Geld, da würde ich die Welt erobern.“ „Wir wollen lieber ſehen, daß wir ein Nachtquartier 1 8 Anni war am Weinen. Das Licht wurde deut⸗ icher. „Ich prophezeie dir ein prächtiges Federbett in einem Bauernhaus“, ſagte Peter.„Weißt du, ſo eins, wo man mit der Leiter hinaufſteigen muß.“ Anni lachte. Sie kämpften ſich durch den zähen, aufgeweichten Boden, bis ſie endlich vor einem Haus ſtanden. Zu ihrer Ueber⸗ raſchung fanden ſie die Tür offen. Sie traten ein; warmes Herdfeuer brannte in der rußigen Küche. An der Decke hingen getrocknete Kräuter. „Du, ich glaube, wir ſind bei einer Kräuterhexe ein⸗ gebrochen“, ſagte Peter und rieb ſich wohlig die Hände. „Auf alle Fälle haben wir ein Dach über dem Kopf.“ „Peter, findeſt du es nicht ſeltſam, daß die Tür offen iſt? Mitten in der Nacht?“ 5. ein Bett ſtand, das beinah ſeiner Phantaſiebeſchreibung entſprach. „Anni“, rief er,„unſer Hotelzimmer wartet auf uns. wir uns einfach zu Bett.“ „Du biſt verrückt!“ Im Gegenteil, mein Sherlok⸗Holmes⸗Inſtinkt ſagt mir folgendes: Erſtens: Das Zimmer hier wird nicht be⸗ Felkreffer anzubringen. 5000 Zuſchauer ſahen ein ſpaniken⸗ des Spiel.— Schie richter. Schrempp(Karlsruhe). Freiburger FC— 1. FC Pforzheim 2:0(2:0) Freiburger Fc been mit einem verdienten 2:0(20 heim, der hart erkämpft werden zeigten ſich von der beſten Spiel zuſtandekam. o Der — den mußte. Beide Mannſchaften en Seite, ſo daß ein Die Freiburger fen zu ihren Gunſten. Die Elf ſpielte fein zuſammen wi rend ſich die Pforzheimer mehr auf Einzelleiſtungen verlie⸗ ßen. In der Abwehr und in der Läuferreihe waren ſich beide Möller das Führungstor und nach 20 Minuten war ein Elfmeter fällig, als Möller im Strafraum gelegt wurde. Sein Schuß war ſchon ins Netz gegangen. Bauer verwan⸗ delte den Elfmeter glatt zum 20. Auch nach der Pauſe hatte der Fc bei ausgeglichenerem Spiel die beſſeren Torgele⸗ genheiten, doch jetzt verteidigten die Gäſte geſchickt und auch mit Glück. 1200 Zuſchauer, Schiedsrichter Hofer(Karlsruhe Fußball in Güdweſt Spügg Mundenheim— Ts 61 Ludwigshafen 3:1 Die TS Ludwigshafen verpaßte im Spiel gegen SpVgg Mundenheim auf deren Platz die Gelegenheit, ſich die Tabellenſpitze zu erobern. In einem ſchönen, aber har⸗ ten Punktekampf wurden die Ludwigshafener mit 371 ver⸗ dient geſchlagen. Schon in der zweiten Minute lag Munden⸗ heim durch ſeinen Halblinken Oſter 2 in Führung. Dieſer Erfolg gab ihnen mächtigen Auftrieb, und bis zur Pauſe ſpielte die Mannſchaft ſtets leicht überlegen. Die TSG fand ſich einfach nicht zuſammen und mußte froh ſein, daß es bei dieſem knappen Vorſprung der Platzherren blieb. Zehn — Minuten vor der Pauſe nämlich hielt Heinrich einen Elf⸗ meter von Streib wunderbar, der aber wegen Fehler von Heinrich wiederholt werden mußte. Aber auch den zweiten Elfmeter, diesmal von Tiator geſchoſſen, wehrte der Hüter des TSc̃ abermals prächtig zur Ecke ab. Nach der Pauſe kam die TSG auf 1:1 heran, denn Marlock verwandelte eine Vorlage ſchon in der erſten Minute zum Ausgleich. Bereits vier Minuten ſpäter lag Mundenheim ſchon wie⸗ der in Führung, Linksaußen Baudy ſprang in eine völlig überflüſſige Strafſtoßrückgabe von Müller an Heinrich hin ein und verwandelte unhaltbar. In der 10. Minute hieß es 3:1 für Mundenheim, als Tiator einen Eckball mit dem Kopf verwandelte. Mundenheim blieb auch weiter über⸗ legen und kam ſo zu einem verdienten klaren Sieg. Schieds⸗ richter Fink, Seckbach. Union Niederrad— 8B Wiesbaden 1:1(1:1). Auch im Rückſpiel zwiſchen Union Niederrad und dem SV Wiesbaden wurden die Punkte geteilt, obwohl die Nie⸗ derräder diesmal im Feld meiſtens überlegen ſpielten und auch die größere Anzahl von Torgelegenheiten hatten Die Kurſtädter verdankten den Teilerfolg in erſter Linſe ihrer hervorragenden Abwehr, in der ſich neben dem überragen⸗ den Torhüter Wolf noch Saſſerath und Lubjuhn beſonders hervortaten. Der Angriff der Gäſte hatte ſeine beſte Zeit kurz vor der Pauſe und gegen Schluß des Spiels. Beſon⸗ ders gefährlich war die rechte Flanke mit Schulmeyer und eiße, von der faſt alle Vorſtöße ausgingen. Die Nieder⸗ räder waren mannſchaftlich beſſer, waren aber im Sturm nicht ſtark genug, um ſich gegen die vorzügliche Deckung der Gäſte entſcheidend durchzuſetzen. Gegen Schluß mußte der Gaſtgeber ſogar froh ſein, wenjaſtens ein Unentſchie⸗ den erzielt zu haben, denn Wiesbaden drängte beängſti⸗ gend. Der Verteidiger Pflug und Mittelläufer Pohan wa⸗ ren die beſten Spieler bei Union Die Einheimiſchen gingen nach einer Viertelſtunde durch Gumbmann in Führung und drei Minuten vor der Pauſe glich Wiesbaden durch einen feinen Flachſchuß Neißes aus Damit ſtand bereits das Endergebnis feſt Germania 94 Frankfurk— Wormatia Worms 020. Auf dem Mainwaſen in Frankfurt wurde mit größter Härte und letztem Einſatz um die Punkte geſtritten Die Germanen. die ſeinerzeit in Worms verloren hatten, er⸗ reichten diesmal ein Unentſchieden, das im ganzen gesehen, dem Spielverlauf ziemlich entſprach. In der erſten Halb⸗ hat es eigens für uns arme Autobrüchige reſerviert. Zwei⸗ tens: irgend etwas ſtimmt hier nicht. Ein Bauer läuft nicht mitten in der Nacht aus dem Haus.“ „Du meinſt alſo?“ „Daß der Burſche Holz klaut oder Fallen ſtellt, kurz, irgend etwas treibt, wobei er das Tageslicht ſcheuen muß. In ſolchen Fällen ſind Fremde ſelten willkommen. Ehe wir uns alſo einem Hinausſchmiß ausſetzen, ſchlage ich vor, wir nehmen das Gaſtzimmer vom lieben Gott an. Kommt der Burſche zurück, kriecht er in ſeine Federn und entdeckt uns überhaupt nicht.“ „Ich bin wie gerädert vor Müdigkeit und klappere vor Kälte“, ſagte Anni;„mir iſt ſchon alles gleichgültig. Aber du trägſt die Verantwortung.“ „Ich werde nicht unter der Laſt zuſammenbrechen! Komm!“ Plötzlich zögerte Anni, ſie wurde blutrot:„Peter, wir können doch nicht zuſammen in einem Bett— „Liebes Kind, du wirſt doch nicht verlangen, daß ich wie ein Bernhardiner zu deinen Füßen liege und mir eine Lungenentzündung hole.“ „Nein—“ 5„Na alſo, außerdem müßte es dir doch gleichgültig ein.“ „Warum?“ fragte Anni verlegen. „Weil du dich doch nicht in mich verlieben kannſt. Hops, rein in die Federn.— Der brave Peter ſtellt das Keilkiſſen als Trennungswand zwiſchen Tiſch und Bett. Zufrieden? Na alſo!“ Anni fiel ſofort in tiefen Schlaf. nicht ſo ſicher und ruhig, nommen hatte. hätte das Haus Peter jedoch war wie er ſich Anni gegenüber be⸗ Am liebſten wäre er aufgeſtanden und weiter durchſtöbert, um den Beſitzer zu finden und gegen ein kleines Entgelt in Ruhe zu ſchlafen. Aber er fürchtete, Anni zu wecken. Er hockte ſich im Bett auf und ſtarrte in die Dunkelheit. Irgendwo raſchelte es, dann knabberte es unter dem Bettpfoſten. Gottlob, dachte Peter, eine Maus. Er war ordentlich froh, ein lebendiges Geſchöpf in dieſem ausgeſtorbenen Haus zu finden. Plötz⸗ lich zuckte er zuſammen. Auf der Treppe wurden ſchlur⸗ fend Schritte hörbar, und ehe Peter die Tür erreichte, wurde von außen der Schlüffel herumgedreht. „Halld“, rief Peter leiſe und klopfte vorſichtig, um Anni nicht zu wecken. Aber die Schritte ſchlurften die Treppe hinab, eine Tür fiel ins Schloß und dann folgte nutzt. Das Bett ſieht unbeſchlafen aus. Der liebe Gott te die Spiele der Vorrunde Siege über den 1. Fc Pforz⸗ wechſelvolles hatten diesmal den beſſeren Angriff zur Stelle und entſchieden daher dieſes 19 5 wäh⸗ Mannſchaften gleichwertig. Bereits in der 11. Minute ſchoß gelt hatte dle Wormatia Feldvorteile, ſpater Dlknierte Germanen den Kampf. Die größten Torgelegenheiten 110 ren allerdings auf Seiten der Frankfurter, Hugo Man 1 ließ aber einen Elfmeterball aus, und kurz vor Schluß traf Leichum bei einem feinen Schuß den Pfoſten. Auf beiden Seiten ſah man ganz ausgezeichnete Abwehrreihen, bei Worms verdeckten Kiefer, Kern und Hartmann durch aus⸗ gezeichnetes Spiel die Schwächen ihres Torhüters Rickel und bei Germania tat ſich beſonders Mittelläufer Seipel hervor, den der Wormatia⸗Innenſturm nicht zu Worte kommen ließ. Von den zehn Stürmern iſt nicht viel Rühm⸗ liches zu ſagen. Sie ſetzten ſich zwar alle vorbildlich ein, aber es wurde durchweg ſchlecht geſchoſſen, ſo daß viele gute Gelegenheiten ungenutzt blieben. Handball Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt: 5 a I Ludwigshafen— Vfe Haßloch 4.14 Vls Speyer— TSG Rheingönheim 515 Gfs Oggersheim— Pf Schifferſtadt 5˙7 TS 61 Ludwigshafen— VfR Frankenthal 8·6 Gau Baden: TV 62 Weinheim— SV Waldhof 6˙7 TV 98 Seckenheim— TG Ketſch 5 0˙6 Poſt Mannheim— Reichsbahn Mannbeim 1614 VfR Mannheim— TV Friedrichsfeld 1076 TV eLinkenheim— Tſchft Durlach 815 T 46 Karlsruhe— TV Grötzingen 1019 TV Rintheim— Tſchft Mühlburg 278 Reichsbahn Karlsruhe— Poſt Karlsruhe 28 Die internationalen Winterſpiele Sie werden trotz Krieg durchgeführt Reichsſportführer von Tſcha mmer und Oſten dpeiſt zurzeit als Präſident der Deutſch⸗Italieniſchen Kulturgeſell ſchaft in Rom, wo er Gelegenheit nahm, mit dem Präftden⸗ ten des italieniſchen Olympiſchen Komitees, Raffaele Man⸗ ganiello, und den Vertretern dex römiſchen Sportpreſſe ier unheimliche Stille. Peter kratzte ſich den blonden Kopf. mioder gofeſert morden ſportliche Fragen zu ſprechen. Der Reichsſportführer führt dabei unter anderem aus: 8 „Die gegenwärtigen, trotz des 1 lebhaften ſport⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland wer⸗ den immer fortgeſetzt werden und dazu beitragen, mehr und mehr die äußerlichen und geiſtigen Bande der Achſe zu feſti⸗ gen. Als Präſident der Deutſch⸗Italieniſchen Kulturgeſell⸗ ſchaft werde ich jede Gelegenheit wahrnehmen. auch der Ent⸗ wicklung des Sportes zu dienen, ſo wie es ſchon Minſſter Pavolini mit der Vorführung des Films„Sportler der Achſe“ getan hat.“ Zur internationalen Lage betonte der Reichsſportführer daß es notwendig ſein wird in a1 Maße, wie die Achſe die e Neuordnung für den ieg⸗ reichen Frieden. ie Erneuerung des internatto⸗ nalen Sports zu prüfen. Dieſer Arbeit haben bereſtz Italien und Deutſchland in voller Uebereinſtimmuna ſich ge⸗ widmet, iſt doch für den Augenblick das Problem der inter⸗ nationalen Sportverbände bedeutſamer als das des Inter⸗ nationalen Olympiſchen Komitees. Unter den verſchiedenen Verbänden ſteht in erſter Reihe jener des Winter ſein Land verlaſſen und dadurch praktiſch demiſſioniert hat. Durch den Schutz 1 das Archiv und den Sitz des Internationalen S iſt, eine normale Tatigkeit ftir der Achſe fortzuführen. ſtimmt ter aus, pezzo und die interna:ſonalen Winterſportkämpfe in Gaf⸗ diele Nationen zu den Winterspielen dieſer beiden großen Länder vereinigen zu können wird innerhalb der Kriegszei⸗ on morgen zu geben bereit iſt. Was die anderen internationalen Sportverbände betrifft, o werden auch hier 1 und nach alle Probleme auf der Grundlage der Gerechtigkeit gelöſt werden was eine Verfün⸗ gung im Svortleben mit ſich bringen wird.“ Der Reichs⸗ por führer ſchloß mit dem Wunſch daß die Slympiſchen Spiele, die 1940 in Helfinki nicht ſtattfinden konnten, Ausgeliefert auf jeden Fall. Nun ten: entweder Abenteuer ſeine Jungenſeele, anderſeits konnte er ſich nicht verhehlen, daß die Situation etwa mulmig war; denn ſchließlich trug er ja auch die Verantwortung für Annis Leben. Lautlos Nacht lag wie ein ſchwarzer Vor⸗ Nicht einmal die Entfernung vom Fenſter bis zum Erdboden war abzuſchätzen. Er mußte den Morgen abwarten 3 Anni ſchlief zuſammengemümmelt wie ein Häschen. Eine große Zärtlichkeit ſtieg in Peter auf, als er ſich über ihr Geſicht neigte, das im Schlafe dem Antlitz des kleinen Mädchens glich, mit dem er im Garten ſeines Vaters Ball geſpielt hatte. Die Müdigkeit und Unbeſchwertheit der Jugend ſiegten über ſeinen Entſchluß, zu wachen. Ohne daß er es merkte, war er tief und feſt eingeſchlafen. a Ein ſeltſames kratzendes Geräuſch weckte ihn auf, Anni rührte ſich nicht. Die Sonne ſandte ihre erſten Strahlen quer über den Wald Peter trat an das Fen⸗ ſter. Das Haus lag einſam von Wieſen umſäumt, weit und breit kein Nachbargebäude zu entdecken. Inzwiſchen war es unten lebendig geworden. Peter öffnete das Fen⸗ ſter und lauſchte hinunter. Jetzt ſah er einen Mann eilig aus dem Hauſe kommen und im Laufſchritt um die Ecke biegen. Peter war nun davon überzeugt, daß da etwas nicht ſtimmte. Sein Zimmer lag im erſten Stock, dar⸗ unter ein ſtattlicher Miſthaufen. Nachdem er ſich verge⸗ wiſſert hatte, daß die Tür noch immer von außen ver⸗ riegelt war, ſchwang er ſich aus dem Fenſter, kletterte das Holzgeſims entlang und ſprang ſchließlich ab. Er fiel auf den Miſthaufen, der zumindeſt den Fall dämpfte, raffte ſich auf und lief dem Mann nach. f „Hallo“, ſchrie er, aber der Fremde blieb nicht ſtehen er tat, als hörte er Peter überhaupt nicht. Schließlich erreichte er ihn, packte ihn an der Schulter— und ſah in ein vollkommen verblüfftes, gutmütiges Bauerngeſicht Peter raffte all fein Schwediſch zuſammen, vermengte es mit Plattdeutſch, und ſchließlich gelang es ihm, dem Bauern verſtändlich zu machen, daß er oben genächtig hätte, und daß noch ein junges Fröken oben ſchliefe, was dem guten Manne unbändige Heiterkeit und ein ſchel⸗ miſches Augenblinzeln entlockte. n a 1 8 1 9 8 90