Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.5, durch die Post 1. G zuzgl. 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Oreisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 12 Mittwoch, den 21. Januar 1953 5.53. Jahrgang Flucht in falscher Richtung Von Hermann Zolling Die neunte Säuberungswelle innerhalb der „Einheitspartei“ und des Staatsapparates der Sowjetzone, die sich auf Beschluß des SED- Zentralkomitees gegen„zionistische, kosmo- politische, trotzkistische und titoistische Um- triebe! richtet, läßt bei aller Unklarheit ihrer endgültigen Reichweite für den politischen Beobachter heute schon eines deutlich wer- den: diesmal hat nicht der Genosse im unter- sten Zirkel der SED oder KP um seine Exi- stenz zu zittern, sondern jetzt geht es augen- scheinlich direkt gegen die Prominenz selbst. Die SED-Führung bringt in ihren Konse- quenzen aus dem Prager Slansky-Prozeß vier Komplexe auf einen Nenner, die im Urteil des außenstehenden Beobachters völlig von- einander getrennt sind: den„Zionismus“ des Genossen Merker, den„Titoismus“ Kurt Mül- lers, die„Liquidierung der Westemigration“ und die„kritische Wirtschaftslage“, hervor- gerufen durch falsche„Kaderbildung“. Wenn man nach den Erfahrungen aus östlichen Schauprozessen urteilen kann, so bilden die anti- zionistischen Angriffe und die Kampf- ansage an die 1933— anstatt nach Moskau nach dem Westen emigrierten Kommunisten den Auftakt zu einer Kampagne, in deren Verlauf alle diejenigen aus dem politischen Fund öffentlichen Leben ausgeschlossen wer- f den dürkten, die in ihrer kommunistischen Vergangenheit die politische Linie Moskaus nicht immer rückhaltlos mitgemacht und sich die Fähigkeit zu einem kritischen Denken be- wahrt haben. Diese Gabe einer selbständigen Analyse, die nicht immer und unbedingt mit den Wen- dungen Moskauer Dialektik und Taktik 2zu gehen gewohnt ist, ist in erster Linie den Kommunisten jüdischer Abstammung in aller Welt gegeben. Hinzu kommt das Mißtrauen Moskaus gegen alle internationalen Verbin- dungen außerhalb der kommunistischen Be- wegung, wie sie in der Schicksalsverbunden- heit des Judentums, der katholischen Kirche und der Freimaurer bestehen.„Der jüdische Intellektuelle mit dem kommunistischen Parteibuch wird von Stalin nicht liquidiert, weil er ein Jude ist“, so erläuterte ein jüdi- scher Sprecher in Berlin,„sondern weil er dank seines selbständigen Denkens und sei- ner Logik die Fähigkeit zur dialektischen Widerlegung Moskaus besitzt und damit einen ständigen Unsicherheitsfaktor innerhalb der auf unbedingten Gehorsam abgestellten Be- wegung darstellt.“ Kenner des Kommunismus zeigen sich 9 allerdings kaum versucht, zwischen dem nach rer Ansicht nur scheinbaren Anti-Semitis- Fu stalinistischer Prägung und den Juden- verkolgungen Hitlers Parallelen zu ziehen. Die SED-Führung scheint auch im Gegensatz zu der Prager KEP.-Leitung differenzierte Maßstäbe anzulegen. Dies geht unter anderem daraus hervor, daß von der politischen Bild- flache und aus offiziellen Amtern verschwun- dene Funktionäre jüdischer Herkunft, wie Gerhart Eisler, sein Pressechef Albert Nor- den und der Schriftsteller Alexander Abusch — Wenigstens vorläufig— noch nicht verhaf- tet wurden, wenngleich sie ihre Wohnungen nicht verlassen dürfen. a Der Vorwurf, sich über die Parteilinie zu Selbständig Gedanken bilden zu können und die Beschuldigung, vor Hitler nicht nach Mos- kau, sondern nach dem Westen geflohen zu sein, überschneidet sich bei einem Teil der kommunistischen Prominenz, die vom SED- Zentralkomitee zur Zeit sorgfältig überprüft Wird. Wie die Erinnerungen von Anti- Stali- nisten, wie Ruth Fischer und Frau Buber- Neumann, aus dieser Zeit besagen, war es aher nach einem genauen Ausleseverfahren Moskaus 1933 nur wenigen zuverlässigen deutschen Kommunisten vergönnt, das For zum„Sowaetparadies“ zu durchschreiten. Die Masse der Flüchtlinge mußte sich über die Zrüne Grenze“ nach Prag und weiter über Men nach Paris oder London retten, wollte sie nicht das Schicksal des KP-Führers Ernst Thälmann in einem Konzentrationslager teilen. 5 Nach dem Kriege verschmolzen sich zunächst die aus Moskau und aus dem Westen zurück- Sekehrten Gruppen sowohl in der Ostberliner Zentrale als auch in den Westdeutschen KP- Ablegern. Jetzt, nachdem in der Sowjetzone die als„Aufbau des Sozialismus“ deklarierte ewisjerung in Angriff genommen wird, bt man, sich offenbar nur auf diejenigen Zunktionäre verlassen zu körmen, die in Mos- kau gelebt und diese Zeit überstanden haben. Koemmunis Bundeskobinelt billigt Steuersenkung Etwa 15 Prozent weniger Einkommensteuer— Erhöhung des Kohlepreises beschlossen Bonn(E. B.) Das Bundeskabinett billigte grundsätzlich die Pläne des Bundesfinanz- ministers für eine kleine Steuerreform, in deren Rahmen die Einkommensteuertarife um durchschnittlich etwa 15 Prozent gesenkt wer- den sollen. In der gleichen Sitzung beschloß das Kabinett die Erhöhung des Kohlepreises um 5 DM je Tonne. Wie verlautet, sollen bei der Steuerreform vor allem die Tarife für die mittleren und auch die unteren Einkommen gesenkt wer- den, Unter anderem soll der Freibetrag, bei dem die Versteuerung beginnt, von bisher 750 DM auf 900 DM im Jahr erhöht werden. Von den Regierungsparteien verlangt der Bundesflnanzminister dafür, daß sie nach In- Krafttreten der Steuersenkung— möglicher- Weise am 1. April mit Rückwirkung vom 1. Januar 1953— für ein Jahr keine Mehraus- gaben im Bundestag beschließen. Die Parteien wollen jedoch vorher noch eine weitere Er- höhung der Grundrenten vornehmen. Der Bundesflnanzminister wird die Steuer- pläne voraussichtlich Ende Januar oder An- fang Februar im Zusammenhang mit dem Bundeshaushaltsplan 1953/4 dem Bundestag und damit der Offentlichkeit unterbreiten. In diesem Zusammenhang erörterte das Bundes- Kabinett auch die vom Bundestag geforderte Senkung der Kaffee- und Teesteuer, ohne je- doch endgültig dazu Stellung zu nehmen. Der Bundesfinanzminister verlangt vom Bundes- tag einen Deckungsvorschlag für den zu er- Wartenden Steuerausfall. Die Erhöhung des Inlandpreises für Kohle um 5 DM auf 60 DM je Tonne ist in einem Verordnungsentwurf enthalten, der dem Bun- desrat zur Verabschiedung zugegangen ist. Die Wirtschaftsminister der Länder haben ihm bereits zugestimmt. Ausgenommen von der Erhöhung sind die Preise für Hausbrand und die Seeschiffahrt(45 DM je Tonne), sowie für Binnenschiffahrt und Bundesbahn(55 DM je Tonne). Die Erhöhung des Inlandpreises und damit die Angleichung an den Exportpreis war not- Wendig geworden, weil der Schumanplan- Vertrag unterschiedliche Preise verbietet. Die Bundesregierung wird die Frage der Kohle- Preise auch noch mit der Hohen Behörde in Luxemburg besprechen. Diese hatte angekün- digt, daß sie, wenn der gemeinsame Markt für Kohle, Erze und Schrott am 10. Februar in Kraft tritt, differenzierte Höchstpreise für Kohle festsetzen wolle. Damit ist man, wie Sachverständige erklärten, in Bonn nicht ganz einverstanden. Diese Frage werde daher noch eingehend zu besprechen sein. Die Zuckersteuer soll um 2,80 DM je Dop- pelzentner gesenkt werden, um die Zucker- fabriken in die Lage zu versetzen, der Land- wirtschaft einen erhöhten Preis für die Zuk- kerrüben zu zahlen, ohne daß sich der Ver- kaufspreis für Zucker erhöht. Der Zucker- rübenpreis soll von 6 auf 6,50 DM je Doppel- Zentner heraufgesetzt werden. Bundestag und Bundesrat hatten bereits beschlossen, die Zuckersteuer um 4 DM je Doppelzentner zu senken. Der Bundesfinanzminister war jedoch nicht bereit, den hierdurch entstehenden Steuerausfall in Höhe von 55 Millionen DM jährlich in Kauf zu nehmen. Die Vorlage geht jetzt erneut dem Parlament zur Beschluglas- Sung zu. Durch die Senkung um 2,80 DM ent- steht ein Steuerausfall von rund 37 Millio- nen DM. Die Bundesregierung beschäftigte sich in ihrer letzten Sitzung auch mit den sieben aus dem Gefängnis Breda ausgebrochenen Holländern, von denen zwei in deutscher Haft sind. Eine Entscheidung über ihr Schicksal wurde nicht getroffen, sondern beschlossen, mit der holländischen Regierung Fühlung aufgunehmen. Angebliches Ziel: Der Ein- Purtei-Stuut US-Hochkommission macht Rückzieher Bonn(E. B.) Der britische Hochkommissar Sir Ivone Kirkpatrick unterrichtete Bundes- Kanzler Dr. Adenauer in einer Unterredung unter vier Augen über das bisherige Ergeb- nis der Ermittlungen gegen die sieben ver- hafteten Nationalsozialisten. Wie von unterrichteter britischer Seite dazu Verlautet, ist mit einem Abschluß der Unter- suchungen und Verhöre frühestens in etwa zehn Tagen zu rechnen. Kirkpatrick konnte dem Kanzler daher nur einen Zwischenbericht geben, der sich auf den ersten Abschnitt der Ermittlungen stützt. Uber das Ergebnis und den Inhalt der Aussprache Kirkpatricks mit dem Bundeskanzler wurde von amtlicher Seite nichts mitgeteilt. Ein hoher britischer Beamter behauptete, die sieben Verhafteten hätten einen Ein-Par- teien-Staat nach dem Vorbild Hitlers in Deutschland errichten wollen. Die Prüfung Perialistischer Krieg“ sei, an dem sich kein Kommunist zu beteiligen habe, löste sich die KP-Auslandsgruppe 1939 auf und ging in die französischen Inter nierungslager. Der Beschluß dazu soll von dem bisherigen SED-„Kaderchef“, Dahlem, dem stellvertre- tenden Ministerpräsidenten Rau und dem ERP- Politbüro- Mitglied Merker ausgegangen sein. Damit haben sich diese Kommunisten— wie ihnen die SED Führung jetzt vorwirft— einer„falschen Einschätzung“ des Fitler- Stalin-Paktes und eines„mangelnden Ver- trauens“ zur Sowjetunion schuldig gemacht. Denn, als Hitlers Truppen 1941 in Rußland eimflelen, war aus dem„imperialistischen Krieg“ mit einem Schlage ein, vaterländischer Krieg“ geworden und die von Frankreich an die Gestapo übergebenen Kommunisten sowie die nach Ubersee geflohenen hatten sich durch re„Selbstliquidierung“ dem„anti-faschisti- schen Widerstand“ entzogen. Und noch in einem zweiten Fall hatte der KP-Auslandschef Dahlem gegen eine aus- drückliche Anweisung den Moskauer Komin- tern, gegen den„Stillhalte-Befehl“, verstoßen: 1939 bot er, wie erst vor kurzem der Vorsit- zende des Gesamtdeutschen Ausschusses des von rund 200 beschlagnahmten Dokumenten habe den Verdacht erhärtet, daß die Verhaf- teten in die Rechtsparteien der Regierungs- koalition einschließlich der FDP einsickern wollten. Das bisher gesichtete Material habe gezeigt, daß der verhaftete ehemalige Staats- Sekretär Werner Naumann von der FDP Do- kumente erhalten und mit den früheren SS- Generalen Gille und Hauser in Verbindung Sestanden habe. Die Naumann-Gruppe sei daher als„möglicherweise gefährlich“ anzu- sehen. Der britische Beamte erklärte jedoch, es lägen keine Beweise dafür vor, daß die Sieben einen Staatsstreich vorbereitet hätten. Zu den Dokumenten, die angeblich die Ab- sicht der sieben beweise, einen Ein-Parteien- Staat zu schaffen, sollen nach Darstellung unterrichteter Kreise schriftliche Aufzeich- mungen von Reden gehören, die Naumann in kleinem Kreise gehalten hat. Von ihm seien ferner einige wichtige persönliche Notizen be- schlagnahmt worden. Ein anderer britischer Sprecher sagte, es lägen bis zur Stunde keine Anzeichen vor, daß weitere Verhaftungen vorgenommen wer- den. I unterrichteten Kreisen wird es nicht für ausgeschlossen gehalten, daß nach Ab- schluß der Ermittlungen und Verhöre gegen die sieben keine Anklage erhoben und kein Gerichtsverfahren eingeleitet wird. 5 Die britische Hochkommission hat das Er- suchen des Essener Rechtsanwalts Dr. Achen- bach abgelehnt, den verhafteten ehemaliger NS- Staatssekretär Werner Naumann im Zucht. haus Werl besuchen zu können, Die Gründe dieser Ablehnung wurden nicht genannt. Pro- fessor Grimm will die Verteidigung des gleich- falls inhaftierten ehemaligen Brigadeführers Zimmermann übernehmen. Der Bericht der amerikanischen Hochkom mission an das US- Außenministerium über die Veröffentlichung einer Meinungsumfrage zum Thema angeblicher Nazi- Sympathien in Deutschland werde voraussichtlich nicht pu- Pliziert werden, verlautete von zuständiger Seite der Hoch kommission, Samuel Reber hat aus Washington zwei Fragen erhalten. Die erste bezieht sich auf die Genauigkeit der an- gestellten Untersuchungen. Insbesondere wird dabei auf die relative geringe Anzahl von Interviewen hingewiesen, die dem Bericht zu Grunde lagen. Die zweite Frage bezieht sich auf die politische Zweckmäßigkeit der Ver- öffentlichung eines Berichts, der so starke Rückwirkungen in Sonderheit hinsichtlich der Ratiflzierung des EVG-Vertrages zeitigen muß. Die US-Hochkommission distanzierte daraufhin von der Veröffentlichung der e trage. Ein amerikanischer Sprecher erklärte, die Bedeutung dieses sei in höchst Keine Ratifizierung ohne Rechtsgrundlage Dr. Maier zu den Besprechungen mit Adenauer und den Hochkommissaren Stuttgart(sw). Der Ministerpräsident von Baden- Württemberg und derzeitige Bun- desratspräsident Dr. Maier vertrat vor der Presse erneut die Ansicht, daß der Bundesrat die außenpolitischen Verträge nicht ratifizie- ren könne, bevor deren Rechtsgrundlage nicht endgültig geklärt sei. Der Bundesrat und sein Außenpolitischer Ausschuß hätten ihre Stel- lungnahme wiederholt einstimmig von dem erwarteten Gutachten des Bundes verfassungs- gerichtes abhängig gemacht. An der Forde- rung nach verfassungsrechtlicher Klarheit än- dere der ohne Fühlungnahme mit dem Bun- desrat ausgesprochene Verzicht auf das Rechtsgutachten nichts. Auf die Frage eines Pressevertreters er- klärte Dr. Maier, die Verhaftungen von sieben ehemals führenden Nationalsozialisten durch die britische Besatzungsmacht hätten ihn nicht überrascht. Er sei„von höchster Bonner Re- gierungsinstanz“ schon kurz vor Weihnach- ten darauf hingewiesen worden, daß sich vermutlich Anfang Februar etwas derartiges ereignen werde. Den gleichzeitig geäuhßerten Wunsch, einen Staatsrechtler zur Bearbeitung dieser Angelegenheit zu nennen, habe er ab- gelehnt, sagte Dr. Maier. Der Kreis der Ver- dächtigen sei schon damals abzusehen gewe- sen, wenn auch keine Namen genannt worden Selen. Dr. Maier bestätigte, daß er am 22. Januar nicht nur mit dem Bundeskanzler, sondern auch mit den Hohen RKommissaren zusam- mentreffen werde. Zu den in einigen Zeitun- gen bereits geäußerten politischen Vermutun- gen um diese Gespräche könne er nur sagen, erklärte Dr. Maier, daß er an einer Ausspra- che zwischen den Hohen Kommissaren und dem Bundesratsprasidenten und Ministerprä- sidenten eines Landes nichts Außergewöhn- liches finden könne. Zu Zeiten des amerika- nischen Hohen Kommissars MecCloy hätten solche Unterhaltungen sogar regelmäßig statt- gefunden. Ministerpräsident Dr. Maier bedauerte, daß die CDU ihre wiederholten Vorwürfe und Angriffe gegen die Landesregierung mit Vor- liebe in unpersönlich gehaltenen Rommuni- qués und Verlautbarungen äußere. Er selbst und die Mitglieder der Landesregierung 26 gen es vor, sich der Presse und der Offent- lichkeit persönlich zu stellen, um ihre Mei- nung zu vertreten. Ein Kommuniqué klinge meist weit aggressiver als Angriffe, die ein einzelner verantworten müsse. Aus diesem Grund messe die Regierung derartigen Ver- lautbarungen nicht so viel Wert bei, wie einer persönlichen Außerung. Die schärfsten An- griffe der ODU richteten sich seit Monaten gegen die Haltung der Regierung in der Frage der Bonner Verträge. Gerade hier aber habe sich die Politik der Regierung im Bundesrat in keiner Weise von der großen, wesentlich von der CDU beeinflußten Politik unter- schieden. Man müsse sich wirklich fra⸗ gen, warum die CDU diese Vorwürfe nicht in Form einer Großen Anfrage vor die Verfas- sunggebende Landes versammlung bringe, da- mit sie in voller Offentlichkeit behandelt wür⸗ den. Die CDU werde wohl gute Gründe ha- ben, das nicht zu tun. Dr. Müller CDU-Fraktionsvorsitzender Werber und Simpfendörfer Stellvertreter Stuttgart ESt. Die CDU-Fraktion der Verfassunggebenden Landes versammlung hat nach einer ganztägigen Sitzung eine neue Fraktionsleitung gewählt. In geheimer Wahl bestimmte die Fraktion Dr. Gebhard Müller zu ihrem Vorsitzenden. Erster Stellvertreter Wurde der Abgeordnete Dr. Friedrich Werber (Karlsruhe), zweiter Stellvertreter Wilhelm Simpfendérfer(Korntah. Der Wechsel wird am 2. Februar vorgenommen werden. Bie Neuwahl des Gremiums wurde durch den Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Dr Franz Gurk notwendig, der sein Amt wegen seiner Wahl zum Beigeordneten der Stadt Karlsruhe niedergelegt hat. 8 Schweres Unglück bei Ettlingen Eine Frau getötet, vier Personen verletzt Karlsruhe sw). Ein schweres Verkehrs- unglück, bei dem eine Frau den Tod fand und vier Personen schwer verletzt wurden, ereignete sich in der Nähe von Ettlingen im Landkreis Karlsruhe. 5 Ein in Richtung Karlsruhe fahrender Per- sonenkraftwagen geriet bei der Uberholung eines Lastkraftwagens auf der abschüssigen Straße ins Schleudern und prallte mit einem entgegenkommenden Lastkraftwagen zusam- e Kraftwagen wurde völlig zertrümmer 75 Adenauer lehnt die SPD-Vorschläge ab Aber in wesentlichen Punkten Ubereinstim- mung— Der Brief des Kanzlers an Ollenhauer Bonn(E. B.) Bundeskanzler Dr. Adenauer hat in einem Brief an den Vorsitzenden der SPD, Erich Ollenhauer, dessen schriftliche Vorschläge für einen gemeinsamen Gutach- ten-Antrag von Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung beim Bundesverfassungsge- richt, Neuwahl des Bundestages, Beibehaltung des alten Wahlgesetzes und Beteiligung West- berlins an den Bundestagswahlen abgelehnt. Trotzdem spricht der Kanzler in seinem jetzt veröffentlichten Schreiben vom 16. Ja- nuar die Hoffnung aus, daß eine Fortsetzung der Aussprachen mit dem SPD- Vorsitzenden nicht fruchtlos“ zu sein brauchten. Diese Hoffnung begründet Adenauer mit der Fest- Stellung, daß zwar Meinungsverschiedenheiten in Fragen der Außenpolitik zwischen Regie- rung und Opposition bestünden, daß aber offenbar in den Zielen der Außenpolitik „in wesentlichen Punkten“ Ubereinstimmung herrsche. Zur Frage des gemeinsamen Gutachten-An- trages schreibt Adenauer, die Bundesregie- rung bedaure, daß das Verfassungsgericht überhaupt mit den Verträgen befaßt worden sei. Entscheidungen über solche Fragen seien Sache der Politik und nicht der Rechtspre- chung.„Deshalb muß es auch für die Bundes- regierung ausscheiden, sich freiwillig einem Gutachten zu unterwerfen und sich damit ihrer eigenen Verantwortung zu entziehen und sie einer nicht dazu bestimmten Stelle aufzubürden“, Ein Gutachten würde überdies andere Stellen nicht hindern, das Bundesver- fassungsgericht erneut anzurufen. Nur Ent- scheidungen dieses Gerichts könnten daher nach Auffassung der Regierung eine Bedeu- tung haben, die allgemeine Rechtskraft zur Folge haben. Eine vorzeitige Auflösung des Bundestages — wie sie von der SPD gefordert wird— ist nach Auffassung Adenauers nach dem Grund- gesetz nicht möglich. Mit den Absichten des Grundgesetzes wäre es auch nicht vereinbar, wenn man dem Bundestag die Legitimation bestreiten wollte, alle während der Legislatur- periode anfallenden Gesetzesvorlagen zu er- ledigen. Eine Neuwahl des Bundestages er- Fordere zudem so viel Zeit, daß es ausgeschlos- sen sei, mit den Verträgen noch in diesem Jahre zum Abschluß zu kommen. Die Bun- desrepublik würde dann aber vor Ende des Jahres keinesfalls in den Besitz der Rechts- stellung kommen, die sie schon im Frühjahr haben könnte. Die deütschen Verbände könn- ten dann auch erst im Jahre 1955 aufgestellt werden. Das aber habe schwerwiegende Fol- gen für die Sicherheit Deutschlands. Das alte Wahlgesetz stellt nach Ansicht Adenauers nicht den einzig vertretbaren Typ dar; er könne sich andere Verfahren denken, die der Verfassung entsprechen Es müsse vielmehr den Grunderfordernissen demokrati- schen Wahlrechts gerecht werden und die Bildung einer stabilen Regierung ermögli- chen. Wesentlich sei, daß das neue Wahlrecht eindeutig den Vorschriften des Grundgesetzes entspreche.„ine unmittelbare Beteiligung von Westberlin an der Wahl ist nach meiner Auffassung nicht erwünscht“, schreibt Aden- Aller weiter. Bei der gefährlichen außenpoli- tischen Lage von Westberlin würde er es für Wenig erfreulich halten, wenn die dortigen Verhältnisse durch die Hitze eines Wahlkamp- kes gefährdet würden, der vornehmlich unter außenpolitischen Gesichtspunkten geführt werden würde. Abschließend trifft der Kanzler in dem sechs Seiten langen Brief noch einige allge- meine Feststellungen, in denen er hervor- hebt, daß die Ablehnung der Verträge die Beibehaltung des Besatzungsstatuts bedeu- ten würde. Auch bezeichnet er Ollenhauers Auffassung als unzutreffend, daß die Verträge die Wiedervereinigung Deutschlands in Frei- heit erschweren würden. Das Gegenteil sei der Fall. Die Bundesrepublik sollte überdies Alles tun, was den Zusamenschluß Europas fördern könne. Die Verträge stellten das Höchstmaß dar, was hätte erreicht werden können. Verfassungsrichter sind unabhängig Selbständigkeit der Verwaltung wird verlangt Karlsruhe(ZSfH). Die verwaltungsmä- Bige Selbständigkeit des Bundesverfassungs- gerichts wird in einer Denkschrift gefordert, die von Bundespräsident Heuss dem Bundes- tag und Bundesrat sowie der Bundesregie- rung überreicht wurde. Die Ubergabe der Karlsruher Denkschrift an die Presse erfolgte mit dem Hinweis auf die in Kürze zu erwar- tende Beratung des Bundeshaushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1953. Der Bundestag wird sich dabei mit der Frage zu befassen haben, ob der Haushalt des Bundes verfassungsgerich- tes Wie bisher im Etat des Bundesjustizmini- steriums erscheinen oder ob das Bundesverfas- sungsgericht einen eigenen e erhal- ten soll. Das Bundesverfassungsgericht— 80 stellte man in Karlsruhe fest— könne weder einem anderen Bundesorgan noch einer Bundesbe- hörde unterstellt sein, In seiner Eigenschaft als berufener Hüter der Verfassung stelle es zugleich ein mit höchster Autorität ausgestat- tetes Verfassungsorgan dar. Als solches stehe es verfassungsrechtlich dem Bundestag, dem Bundesrat und der Bundesregierung eben- bürtig zur Seite. Kein Ministerium könne für sich in Anspruch nehmen, im Bereich der Ju- stizver waltung Aufsichtsbefugnisse über das Bundesverfassungsgericht auszuüben. Der durch Wahl der gesetzgebenden Körperschaf- ten in sein Amt berufene Träger eines Ver- fassungsorgans sei weder einem Dienstvorge- setzten gegenfiber zum Gehorsam verpflichtet noch einer Disziplinargewalt unterworfen. Schäffer plant Lastenausgleichsanleihe Bonn(E. B.) Bundesflnanzminister Schaf- ker kündigte die baldige Auflegung einer An- leihe für den Lastenausgleichs fonds an, nach- dem die 500-Millionen-DM-Bundesanleihe ein . 55 8 Zeichnungsergebnis gebracht ih zur Be- antra abe, Schäffer hat ferner erklärt, daß 5 e von. bei dier Verwirkli des Lastenausgleiches ein Kreditplafond in N 250 Millionen DM 4 Ponmnenze fHüchten nach dhest-Berun Angst vor Schauprozessen— 200 Millionen DM Investitionsmittel für Berlin Berlin(UP). Der Leiter der Abteilung Bergbau im Ostzonen-Ministerium für Innen- und Außenhandel, Dr. Erich Mildner, ist nach Westberlin geflohen. Wie Mildner behauptet. sollte gegen ihn ein„Schauprozeß“ wegen an- geblicher,„Sabotage“ eingeleitet werden. Au- Berdem ist der Hüttenbauelngenieur Hubert Hermann, der maßgebend an der Bauleitung der Eisenhüttenkombinate Brandenburg und Fürstenberg an der Oder mitwirkte, nach Westberlin geflohen. Er befürchtete, wegen der Kritik des SED- Politbüros an den Kom- binaten zur Verantwortung gezogen zu werden. Der Magistrat des Berliner Sowjietsektors beschloß in einer außerordentlichen Sitzung die Umwandlung des Ostberliner Verwal- tungsapparates nach sowjetischem Muster. Bereits in der nächsten Woche soll Ostberlin inoffiziell zum 15. Bezirk der Ostzone erklärt werden, wenngleich im Gegensatz zu den Funktionsbezeichnungen in den Bezirken für den Berliner Sowjetsektor die bisherigen Be- griffe wie„Oberbürgermeister“ und„Magi- Strat“ nach der Ankündigung des bisherigen Oberbürgermeisters Friedrich Ebert(SED) beibehalten werden. Wie in Ortssowiets der Sowjetunion und den 14 Bezirken der Zone werden auch die 130 Mitglieder für die neue „Volksvertretung“ des Sowijetsektors nicht von der Bevölkerung gewählt, sondern von den Parteien und kommunistischen Organi- sationen„delegiert“. Wie die Flüchtlingsstelle bekanntgab, trafen in den letzten zwei Tagen 1300 Flüchtlinge in Westberlin ein. Seit Mitte Dezember sind rund 330 Juden aus der Sowjetzone nach Westber- lin geflohen. Zur Zeit leben im sowjetischen Besatzungsbereich noch 2300 Juden, davon 1600 in Ostberlin. Die Ostberliner Reichsbahndirektion sperrte wegen„Reparaturarbeiten“ die S-Bahnstrecke Wannsee Stahnsdorf und verschloß damit verschiedenen Randgemeinden in der Sowjet- zone den letzten direkten Zugang nach West- berlin. Die letzten noch offenen Straßenüber- gänge zwischen Westberlin und der Ostzone waren bereits in der vergangenen Woche bis auf zwei geschlossen worden. Von den„Repa- raturarbeiten“ ist bisher von Westberliner Gebiet aus keine Spur zu sehen. Gleichzeitig mit dem Beginn der Bahn- sperre warnte die Westberliner Polizei Kraft- Wagenbesitzer vor Fahrten in den Sowietsek- tor, da nach ihren Informationen eine neue Beschlagnahmeaktion der Volkspolizei zu be- fürchten ist. Ein Teil der westlichen Kraft- fahrzeuge die kürzlich in Ostberlin beschlag- nahmt wurden, wird gegenwärtig von„SSD“ Organen und SED- Funktionären benutzt. Für langfristige Investitionen in Westber- lin sollen aus Gegenwertmitteln 200 Millio- nen DM zur Verfügung gestellt werden. Wie die US-Hochkommission in Bonn bekanntgab, sollen diese Mittel auch für die Schaffung von Dauerarbeitsplätzen verwendet werden. Mit dieser im Rahmen eines neuen langfristi- gen Investitionsprogramms erfolgenden Zu- teilung erhöht sich der Gesamtbetrag an In- vestitionsmitteln, der Berlin bisher aus Ge- genwertgeldern zur Verfügung gestellt wor- den ist, auf 874 Millionen DM. Zu der Verhaftung von acht ehemaligen Nationalsozialisten durch die britischen Be- hörden sagte Bundespressechef Felix von Eckardt in der Berliner Pressekonferenz, ihm sei nicht bekannt, ob der Hochkommissar mit seinem Eingreifen politische Nebenabsichten verbinde: Seine Intervention erhelle jedoch eindeutig die Situation des Besatzungsstatuts. Nach der Ratifizierung der Verträge werde eine Einmischung der Westalliierten sehr er- schwert. Die Regierungsparteien seien nach wie vor fest entschlossen, das deutsch- alliierte Vertragswerk in dritter Lesung zu behandeln. Eckardt fügte hinzu, weder der Bundeskanz- ler noch die Bundesregierung hätten im Au- genblick Revisionswünsche für den EVG Vertrag. Die französischen Ergänzungswün sche sollten erfüllt werden, wenn Frankreich damit die Ratifizierung der Verträge erleich- Der Regierungswechsel in Washington Feierliche Vereidigung Eisenhowers vor dem Kapitol— Parade und Volksfeste Washington(UP). Dwight D. Eisen- hower wurde in einer feierlichen Zeremonie vor dem Kapitol als 34. Präsident der Ver- einigten Staaten von Amerika vereidigt und damit offiziell in sein neues Amt eingeführt. Bei kühler Witterung und teilweise bedeck- tem Himmel hatten sich mehr als eine halbe Million Menschen versammelt, um Zeugen der Vereidigung und der großen Parade zu wer den, die anschließend durch die Straßen Wa- shingtons zog. ö 7 Kurz vor der Vereidigung durch den Ober. sten Bundesrichter Fred M. Vinson besuchte Eisenhower mit seiner Familie einen Gottes- dienst in der presbyterianischen Kirche. An dem Gottesdienst nahmen auch einige Mit- glieder des neuen Kabinetts teil. Eisenhower fuhr dann zum Weißen Haus, am seinen Vorgänger Truman zur Vereidi- gung abzuholen. Der alte und der neue Prä- sident begrüßten sich herzlich und fuhren dann gemeinsam in einem offenen Wagen zum Kongreßgebäude. Auf den Stufen des Kapitols wurden sie von Mitgliedern der alten und der neuen Regierung, des Diplomatischen Korps, des Kongresses und des Obersten Bundesge- richts empfangen. Zuerst legte der neue Vize- präsident Richard Nixon seinen Amtseid ab, dann trat Eisenhower vor, legte seine linke Hand auf zwei Bibeln und sprach mit klarer Stimme die Eidesformel nach. Nachdem er geendet hatte, trat Truman auf ihn zu, um ihm als erster zu gratulieren. Nach der Vereidigung setzte sich Eisenho- wer an die Spitze der unglaublich üppig aus- gestatteten großen Parade. Eisenhower führte die Parade zwischen Kapitol und Weigem Haus selbst an und bestieg dann eine Ehren- tribüne, um den langen Zug an sich vorbei ziehen zu lassen. Unter dem Motto„Kreuz- zug in Amerika“ hatten sich außer 22 000 Sol- daten auch Badeschönheiten, 150 Indianer, 350 Pferde, einige Dutzend Hunde und zwei Ele- fanten in den Zug eingereiht. Im Mittelpunkt der ganzen„Show“ stand die neue amerika- nische Riesenkanone, die Atomgranaten ver- schießen kann. Fast jeder der 48 amerikanischen Staaten war im Umzug durch einen großen Schauwa- gen vertreten. Ganz an der Spitze fuhr ein „Gotteswagen“, dessen Aufbau nach dem Pro- grammheft„gleichzeitig alle Religionen ver- sinnbildlichen“ soll. Die 1183 Dollars für die Ausstattung des„Gotteswagens“ wurden von zwölf anonymen Spendern gestiftet. Auf dem Wagen des Staates Florida fuhr„Miss Ame- rica“ mit, in Anbetracht der kühlen Witte⸗ rung mit einem Zobelpelz bekleidet. Die Bade- Schönheiten des Staates Maine stellten ihre Reize den Zuschauern des„Kreuzzuges“ al- lerdings freigiebiger zur Schau. Für die Ab- ordnungen der Streitkräfte war es nicht leicht, gegen solch einen Blickfang zu konkurrieren. Immerhin gelang es ihnen, durch ein Mas- senaufgebot an Fahnen und zahlreichen Mili tärkapellen einen Teil der Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Weniger als eine Stunde nach seiner Amts- einführung nominierte Eisenhower formell acht Mitglieder seines Kabinetts. Sofort gab jedoch Senator Wayne Morse aus Oregon be- kannt, daß er eine unverzügliche Billigung der Ministerernennungen durch den Senat blockieren werde. Der bisherige Präsident Truman ging nach der Vereidigung mit seiner Frau zu einem Essen, das der bisherige Außenminister Dean Acheson gab. Schließlich fuhren die Trumans, ein wenig erschöpft und von kaum 3 beachtet, zum Bahnhof und bestie- gen dort den Zug, mit dem sie die Reise nach un Staat 1 Im Weißen Haus i. zahlreiche G Glückwünsche Zur Amtsübernahme i der Stunde der Frü tert wird. dem neuen Präsidenten Glückwunschtele- gramme gesandt. Eisenhower bekennt sich zur Zusammeparbeit Antrittsrede des neuen US-Präsidenten Aufruf zum Zusammenschluß Europas Washington(UP). Dwight D. Eisen- hower bekannte sich am Dienstag in seiner ersten Rede als 34. Präsident der Vereinigten Staaten zu dem Gedanken der Zusammen- arbeit mit allen freien Völkern, deren Stärke nur in der Einigkeit liegen könne. Der neue Präsident verpflichtete sich gleichzeitig, der kommunistischen Bedrohung im Vertrauen auf die eigene moralische Stärke entgegenzu- treten und appellierte an die europäischen Nationen, den geplanten Zusammenschluß zu verwirklichen. Eisenhower legte folgende neun Grundsätze dar, nach denen er seine zukünftige Innen- und Außenpolitik ausrichten will: 1. Die USA verabscheuen es, mit den Mitteln eines Krieges denen entgegenzutreten, welche die westliche Welt bedrohen. Erste Aufgabe des Staatsmannes sei es, alle Kräfte zu ent- falten, um der Aggression ein Abschreckmit- tel entgegenzustellen und die Bedingungen zum Frieden zu schaffen. Damit der Friede auf Erden erreicht werden könne, müsse so- wohl die Nation als auch jeder einzelne alle Opfer auf sich nehmen. Ein Volk, das seine Privilegien höher bewerte als seine Grund- sätze, werde binnen kurzem beides verlieren. 2. In der Erkenntnis, daß gesunder Men- schenverstand und Ehrlichkeit allein nicht genügen, um eine Befriedungspolitik durch- zusetzen, solle der Westen gegenüber einem Aggressor niemals die Ehre zugunsten einer falschen Sicherheit aufs Spiel setzen.„Letz- ten Endes ist die Bürde, die der Soldat zu tragen hat, nicht so schwer wie die Ketten der Gefangenen“ 5 3. Die Stärke und Sicherheit der USA müsse als ein Pfand angesehen werden, auf dem die Hoffnung der freien Welt in ihrer Ge- samtheit gegründet sei. 4. Die USA achten die Eigenart und das geistige Erbe jeder Nation. Die Stärke Ame- rikas werde niemals dazu mißbraucht werden, um anderen Völkern politische und wirt- schaftliche Institutionen aufzuzwingen, die sich in den USA der Hochschätzung erfreuen. 5. Die Notwendigkeiten und Möglichkeiten aller echten Freunde der Freiheit sollten rea- listisch eingeschätzt, und es solle ihnen ge- holfen werden, für ihre eigene Sicherheit und ihr eigenes Wohlergehen zu sorgen. 5 6. Wirtschaftliches Wohlergehen sei eine unabdingbare Voraussetzung für militärische Stärke und Erhaltung des Weltfriedens. Die Verarmung eines Volkes bilde eine Gefahr für alle anderen, denen es gut gehe. 7. Für Europa fordern die USA, daß die Führer der westlichen Welt die Einheit ihrer Völker verwirklichen. Nur ein geeintes, freies Europa könne seine geistigen und kulturellen Schätze erhalten. 8. Da die Verteidigung der Freiheit, wie die Freiheit selbst nicht teilbar sei, so müßten auch alle Völker als gleich angesehen wer- den. Es gehe nicht an, daß eine Rasse oder die andere als tiefer- oder höherstehend be- wertet werde. 9. Aufgabe der USA müsse es sein, aus Gen Vereinten Nationen, die ein lebendiges Zei- chen der Hoffnung aller Völker für die Wah- rung des Friedens seien, nicht nur ein ab- straktes Symbol, sondern eine wirkliche Macht zu machen. „Der Friede, den wir suchen“, fuhr Eisen- hower fort,„ist so nicht Weniger als das Prak- tizieren und die Erfüllung unseres Glaubens zueinander und an unser Handeln mit den Anderen. Dies bedeutet mehr, als die Kano- nen zum Schweigen zu bringen und die Lei- den des Krieges zu erleichtern. Mehr als die und Beladenen ist er eine Hoffnung für die Tapferen. Dies ist die Hoffnung,. uns in Prüfung anker. Flucht vor dem Tode ist er ein Weg des Le- bens. Mehr als ein Hafen für die Mühseligen Glückliche Tage sind noch keine Dollar Würzburg(UP). Nicht einzulösen ver- mochte die Städtische Sparkasse einen portu- Siesischen„Scheck“, der von einem Würzbur- ger Verlagsunternehmen als 365-Dollar-Ein- nahme bereits verbucht war. Auf der Rück- seite des Papiers prangten Firmenstempel und Unterschrift des Unternehmens. Es handelte sich jedoch in Wirklichkeit um eine Neujahrs- Glückwunschadresse, die in origineller Form Als Scheck aufgemacht worden war. Die Worte hinter einem amerikanischen Dollarzeichen„365 dias felizes“(glückliche Tage) hatte der Würz- burger Geschäftsmann als 365 Dollars gele- sen, und eine Zweigstelle der Sparkasse hatte den„Scheck“ anstandslos angenommen. Der Irrtum wurde erst in der Zentrale entdeckt. Kein Geld für Meincke-Diamanten Bonn(E. B.) In seiner Beantwortung der „Kleinen Anfrage“ der SPD-Fraktion, ob der Bundeswirtschaftsminister die beabsichtigte Großherstellung künstlicher Diamanten durch den inzwischen verhafteten Hermann Meincke finanziell unterstützt oder Kapital vermittelt habe, erwiderte Ludwig Erhard, daß er die Fabrikationsabsichten weder direkt noch in- direkt finanziell unterstützt habe. Er bestä- tigte, daß man den Herstellern leerstehende Baracken auf dem Gelände seines Ministe- riums und einige Möbelstücke zur Verfügung gestellt habe. Wie die Bonner Staatsanwalt⸗ schaft erklärte, wird die Anklageschrift gegen Meincke Ende kommenden Monats fertigge- stellt. Rot-Chinesen schossen US- Flugzeug ab Bergungsflugzeug stürzte brennend ins Meer TOKIO(UP). Nach einer offiziellen Mittei- lung der US-Marine-Luftstreitkräfte haben rot chinesische Küstenbatterien über der Straße von Formosa ein amerikanisches Aufklärungs- flugzeug abgeschossen. Ein zweites amerika- nisches Flugzeug, das versuchte, die überle- benclen Insassen der abgeschossenen Maschine zu bergen, ist später brennend in die Chine- sische See gestürzt. Trotz schneller Hilfe eines amerikanischen Zerstörers werden 14 Solda- ten der US-Luftstreitkräfte vermißt. Das abgeschossene Aufklärungsflugzeug be- kand sich auf einem Routine-Flug über der Straße von Formosa. Die Maschine war 4,5 Meilen von der chinesischen Küste entfernt, als sie von chinesischen Klistenbatterien ab- geschossen wurde. Der Pilot funkte SOS, ehe er auf See niederging. Sofort stieg ein ame- Tikanisches Bergungsflugzeug von Okinawa auf und konnte 11 der 13 Insassen der abge- schossenen Maschine retten. Auch dieses Ber- Sungsflugzeug erhielt Feuer von der chine- sischen Küste, ohne jedoch getroffen zu wer- den. Kurz nach der Bergungsaktion fing das Flugboot jedoch in der Luft Feuer und stürzte brennend ins Meer. Ein amerikanischer Zer- störer, der zufällig in der Nähe war, eilte herbei, konnte jedoch nur noch sieben Uber- lebende an Bord nehmen. Grohbangriff der Vietminh- Rebellen Saigon(UP). Zahlenmäßig überlegene Einheiten der Vietminh-Rebellen sind zu einem Großangriff gegen französische Vorposten in Zentral-Annam angetreten. Nach einem Rom- muniquè des französischen Oberkommandos befinden sich Verstärkungen auf dem Wege zu den belagerten Verteidigern. Wie verlautet, stehen die kommunistischen Verbände nur wenige Kilometer vor der strategisch wich- tigen Stadt An-Khe in den Bergen von An- mam. An-Khe liegt auf halbem Wege zwischen Saigon und Hue, der Hauptstadt von Annam. Die Franzosen mußten zugeben, daß die Re- bellen bereits beachtliche Erfolge erzielen konnten. Im Süden Vietnams verübten kom- murlistische Saboteure einen Sprengstoffan-“ schlag auf einen Güterzug. Dabei wurden mehrere Güterwagen und eine wichtige Eisen- bahnbrücke zerstört. KP-Streiks im Bergbau gescheitert Düsseldorf(UP). Das Ergebnis der Bon- ner Besprechungen im Arbeitszeitkonflikt des Steinkohlenbergbaues wurde von der KPD- Presse als„gemeiner Verrat der rechten Ge- Werkschaftsführer bezeichnet. Die, sogenannten Bergarbeiter führer“ seien„den Kumpels in den Rücken gefallen“, In verschiedenen Ruhr- schächten wurden Flugblätter verteilt, in denen die Bergarbeiter zur sofortigen Arbeits- niederlegung aufgefordert wurden. Uberein- stimmend wurde jedoch sowohl von der Deut- schen Kohlenbergbauleitung als auch von der Industriegewerkschaft Bergbau berichtet, daß in allen Zechen normal gearbeitet wurde. Bundespräsident Heuss überreichte den 12 besten Teilnehmern am Berufs wettkampf der deutschen Angestelltengewerkschaft Bücher mit eigenhändiger Widmung. Die jugoslawische Regierung hat Dr. Hans Kroll das Agrément als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Bundesrepu- blik in Belgrad erteilt. Weitere 30 Millionen DM sollen als„Teue rungszulage“ neben den bereits veranschlag- ten 70 Mill. DM im Bundeshaushalt 1953/54 für den Schiffsbau eingesetzt werden. Der türkische Außenminister Köprülü is“ zu einem Besuch in Belgrad eingetroffen. Gewerkschafts vertreter aus den sechs Län- dern der Montan-Union, unter ihnen DGB- Vorsitzender Freitag, erörterten in Luxem- burg mit Mitgliedern der Hohen Behörde die Mitwirkung der eee in der Mon- tan-Union. König Paul von Gees traf in Schloß Wolfsgarten bei Langen(Kreis Offenbach) zu einem Besuch des hessischen Prinzenpaares ein. Der hessische Prinz ist ein Vetter König Pauls. Staatssekretär wWestrick vom Bundes itt g 1 e wird die deutsche Wirt- aftsdelegation führen, die in Kürze au vag 1 e mit den arabischen Staaten 5 l 5 Innenministerium für den Berei . ohne 5 von 3 ver⸗ 1 fh ee 575 F Seed der der tigte urch neke ittelt die in- SStä⸗ ende iste; ung valt⸗ egen Sge· Südwestdeutsche Rundschau Die Gemeinden stark verschuldet 340 Millionen DM Gesamtlasten Stuttgart(UP). Von den insgesamt 3444 Gemeinden in Südwestdeutschland sind nur 1388 meist kleinere Gemeinwesen, unverschul- Het. Auf den übrigen 2056 Gemeinden lastet eine Schuld von insgesamt 340 Millionen DM. Dies geht aus einer Aufstellung des Statisti- schen Landesamtes in Stuttgart hervor. Gegenüber der Zeit nach dem ersten Welt- Kriege sind die jetzt angelaufenen Gemeinde- schulden meist langfristiger Natur. Zu 80,7 Prozent stammen die Schulden aus Krediten vom allgemeinen Kreditmarkt. Während die Schuldenlast der größeren Gemeinden und Stadtverwaltungen absolut und relativ ihrer Größe entsprechend steigt, ist die Verschul- Aung bei den kleinen Gemeinden unter 3000 Einwohnern verhältnismäßig gering. Sieben Verletzte bei einer Explosion Karlsruhe(sw). Bei der Explosion eines Trockenofens auf dem Gelände der Industrie- Werke Karlsruhe wurden sieben Werksange- Hörige, darunter vier Frauen, verletzt. Le- bensgefahr besteht jedoch nicht. Durch den Luftdruck wurden zahlreiche Fensterscheiben Zerstört. Die Ursache der Explosion ist noch micht bekannt. Erweiterung der Tabakanbau-Fläche Heidelberg(sw). In Nordbaden ist im Jahré 1952 der Tabak- Anbau um über 100 Hektar zurückgegangen. Im Landkreis Tau- berbischofsheim soll in diesem Jahr die Ta- ak- Anbaufläche vergrößert werden. Da die Anbaufläche für Tabak vom Finanzministe- rm genau festgelegt ist, werden die Kontin- gente vom Landesverband der Tabakpflanzer auf die einzelnen Gemeinden verteilt. Jung- Demokraten erörterten politische Fragen Kar ISs Truhe(Isw). Die Jung- Demokraten von Baden- Württemberg hielten in Karls- ruhe eine Tagung ab, in der insbesondere die Frage erörtert wurde, wie die Jugend über die Kommunalpolitik an die groge Politik her- angeführt werden könne. Zu den Vorfällen um den Bund deutscher Jugend erklärten die Jungdemokraten, die bisherigen Ermittlungen über den„Technischen Dienst“ ließen schon * Jetzt erkennen, daß rechtsstaatliche Grund- sätze unserer Demokratie gefährdet worden Seien. Derartige Tendenzen lehnten die Jung- demokraten aufs schärfste ab. Aber auch die Art und Weise, wie das Bdꝗ-Verbot in einigen Bundesländern durchgeführt worden sei, ent- Spreche nicht rechtsstaatlichen Grundsätzen. Bei einer Aussprache über das Liberale Mani- Lest der FDP-DVP Baden-Württembergs und das in Nordrhein- Westfalen aufgestellte Deut- sche Programm vertraten die Jungdemokraten die Ansicht, daß das Liberale Manifest eine Zeeignete Grundlage für ein Parteiprogramm Abgeben könne, daß aber auch Einzelheiten des Deutschen Programms und der program- Matischen Rede des Vizekanzlers in Bad Ems in das Parteiprogramm aufgenommen werden müßten. Professoren diskutierten mit Bauern Bretten Gsw). Praktische Probleme der Agrartechnik und der Betriebs wirtschaft wur- den in Bretten an einem vom Hochschulbund Hohenheim veranstalteten Hochschultag zwi- schen Professoren und Bauern diskutiert. Pro- Zessor Dr. Münzinger bezeichnete es als Zweck der Hochschultage, wichtige Erkenntnisse der Re- M Forschung an den Bauern heranzutragen und der von den Landwirten interessante Hinweise und Anregungen für die Forschungsarbeit zu N bekommen. Als Besitzer der am besten ge- führten Familienwirtschaft im Landkreis Karlsruhe erhielt Wilhelm Burgstahler aus Linkenheim den Münzinger-Preis 1952. Eine neue Devisenaffäre Millionen-Beträge in die Schweiz verschoben Lörrach(sw). Im deutsch- schweizeri- schen Grenzgebiet wurde nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft Lörrach eine neue große Devisenaffäre aufgedeckt. Die Fahndungsbe- hörden haben in diesem Zusammenhang ge- Sen eine Firma der papier verarbeitenden In- dustrie ein Devisen- Strafverfahren eingelei- tet. Bis jetzt wurde eine Verhaftung vorge- nommen. Um eine ungestörte Ermittlung über den vollen Umfang der Vergehen sicherzu- stellen, hat die Staatsanwaltschaft noch keine weiteren Einzelheiten bekanntgegeben. Aus Rheinfelden wird dazu ergänzend ge- meldet, daß die Höhe der verschobenen Be- träge in die Millionen gehen soll. Die bela- stete Firma arbeitete eng mit einem schwel⸗ zerischen Unternehmen der gleichen Branche in Basel zusammen. Auf diese Weise war es möglich, daß seit der Währungsreform auf dem Wege illegaler Devisenmanipulationen Ständig sehr hohe Summen den Weg über die Grenze nahmen. BLHV will unabhängig bleiben Neuer Geschäftsführer des Verbandes Freiburg Gdsw). Vorstand und Haupt- ausschuß des Badischen Land wirtschaftlichen Hauptverbandes(BLHV) brachten bei der Be- ratung des Jahresvoranschlags für den Ver- bandshaushalt zum Ausdruck, daß die Ent- scheſdungsfreiheit der bäuerlichen Berufsorga- nisation in erster Linie durch ihre völlige Wirtschaftliche Unabhängigkeit gesichert Wer- den müsse. Der Verband erwarte, daß Regie- rung und Parlament aus dem noch zu be- schließenden Gesetz über die Landwirtschafts- . namhafte Mittel für staatlich aner- FTannte Förderungsaufgaben der Bauernver- bande bereitstellen 4 andsausschuß wählte ferner Auf N Vorstands Direktor Pr. Herbert Folk, Freiburg, zum neuen Geschäftsführer des BI, HV. Der bisherige Geschäftsführer, Hans Brökerhoff, der dieses Amt aus gesund- heitlichen Gründen niedergelegt hat, leitet künftig die Abteilung für Verwaltungsaufga- den des BLHV. Der neue Geschäftsführer Pr. ist gleichzeitig Geschäftsführer der Ar- 1 der drei südwestdeutschen 5 2 Typhusepidemie scheint abzuklingen Weniger neue Erkrankungen— Grippe löst Typhus ab 5 Stuttgart(Z St). Die Typhusepidemie in Stuttgart scheint abzuklingen. Entgegen der am Montag vom Gesundheitsamt gemel- deten Krankenzahl von 428 waren bis zu die- sem Tag tatsächlich 403 Personen an Typhus erkrankt. Bei der Zusammenzählung der von den Krankenhäusern gemeldeten Fälle War, Wie das Nachrichtenamt der Stadt Stuttgart mitteilte, ein Fehler unterlaufen. Von Montag auf Dienstag ist die Zahl der Erkrankungen in Stuttgart um 16 auf 419 an- Sestiegen. Die Zahl der Todesfälle hat sich nicht erhöht. Zur Zeit sind in ganz Württemberg 599 Menschen an Typhus erkrankt. Dazu kom- men 25 Verdachtsfälle. Gegenüber den Vor- tagen ist der Neuzugang an Krankheitsfällen Wesentlich zurückgegangen. Von Montag auf Dienstag hat sich die Zahl der neuen Erkran- kungen in ganz Württemberg um insgesamt 25 erhöht. Aus den von der Typhusepidemie betroffenen nordwürttembergischen Kreisen außer Stuttgart wurden am Dienstag 137 Er- krankungen gegenüber 130 am Vortage ge- meldet, in den südwürttembergischen Kreisen 43 gegenüber 41 am Montag. Die meisten Ty- Phusfälle gibt es mit Ausnahme Stuttgarts im Kreis Waiblingen mit 51 Kranken und im Kreis Nürtingen mit 26 Kranken. Die übrigen Fälle verteilen sich auf die Kreise Eglingen, Ludwigsburg, Göppingen, Leonberg, Vaihin- gen/ Enz, Böblingen, Crailsheim, Hechingen und Horb. Neben der Typhusepidemie bereitet der Stuttgarter Stadtverwaltung nun auch das stetige Ansteigen der Grippeerkrankungen ernste Sorgen. Nach einer Schätzung des Ge- sundheitsamtes sind zur Zeit 5 bis 10 Pro- zent aller erwachsenen Stuttgarter an Grippe erkrankt. In den Betrieben und in den Be- hörden macht sich der zunehmende Ausfall an Arbeitskräften immer mehr bemerkbar. Die Krankenhäuser der Stadt sind überbe- legt. In einem Krankenhaus ist nicht einmal Raum, um die an Grippe erkrankten Ange- hörigen des Hauspersonals unterbringen zu können. Die Sprechzimmer der Arzte der Stadt sind überfüllt. Bis in die Nachtstunden sind die Arzte unterwegs, um Kranke aufzu- suchen. Im allgemeinen tritt die Krankheit schlagartig auf. Der Kranke bekommt plötz- lich hohes Fieber, das allerdings meist schon nach wenigen Tagen weicht. Zu Komplika- tionen hat die Grippe bis jetzt nur in weni- gen Fällen geführt. Auffallend ist, daß auch die Kinder für die Krankheit sehr anfällig Sind. In den Stuttgarter Schulen bleiben zur Zeit etwa ein Viertel der Schüler dem Unter- richt fern. Eine Schließung der Schulen hält das Gesundheitsamt der Stadt jedoch für un- Zweckmäßig, da die Kinder außerhalb der Schule der Ansteckungsgefahr nicht weniger ausgesetzt seien. Ein Dorn im Auge ist der Hausfrau ein grauer oder gelblicher Schimmer, ein Schleier, auf der Wäsche. Dr. Thompson's Schwan-Pul- ver, mit seinem sahnigen Schaum und seiner hochaktiven Waschkraft, gibt bestgeschonte „schwanweiſe“ Wäsche ohne Schleier. Neuer Bürgermeister in Ketsch Ketsch, Landkreis Mannheim(Isw). In der Gemeinde Ketsch ist der bisherige Rat- schreiber Ferdinand Schmid als CDU-Kandi- dat zum Bürgermeister gewählt worden. Bei einer Wahlbeteiligung von 88 Prozent bekam Schmid rund 600 Stimmen mehr als der SPD- Gegenkandidat Herbert Kemptner. Bürger- meister Schmid ist 31 Jahre alt und seit 1945 in der Gemeinde verwaltung Ketsch tätig. Ein Dorf kämpft um seinen Arzt Lützelsachsen bei Weinheim(IswY. Die Bevſlkerung von Lützelsachsen und eini- ger Nacobargemeinden protestierte in einer überfüllten Versammlung gegen den Entschluß der Kassenärztlichen Vereinigung, den in der Gemeinde tätigen Arzt Dr. Tafel von der Kassenpraxis künftig auszuschließen, In einer Unterschriftenaktion hatten sich 1063 Ein- wohner von Lützelsachsen schon dafür aus- gesprochen, daß Dr. Tafel zur kassenärztlichen Praxis zugelassen werde. Karls r u he. Nach Mitteilung der Indu- strie- und Handelskammer Karlsruhe ist die Zuständigkeit des französischen Konsulats in Baden-Baden auf Nordbaden ausgedehnt worden.(I wW) Pforzheim. Etwa der Hälfte der im Dienste des in Pforzheim stationierten zwei- ten algerischen Spahi- Regiments tätigen deut- schen Arbeitskräfte wurde gekündigt.(Isvr) Heidelberg. Gustav Gründgens wird mit seinem Düsseldorfer Ensemble am 31. Ja- nuar in Heidelberg mit Jean Cocteus„Bac- chus“ gastieren.(Ivy) Heidelberg. In Heidelberg ist dieser Tage die„Gesellschaft der Freunde des Zim- mertheaters“ gegründet worden, der namhafte Persönlickkeiten des Kulturellen, geistigen und politischen Lebens der Stadt angehö- ren..(Ivy) Offenburg. Das im Jahr 1945 in Offen- burg gegründete Institut für internationale Zusammenarbeit hat im vergangenen Jahr 875 deutschen Flüchtlingskindern einen acht- wöchigen Ferienaufenthalt in Frankreich ver- mittelt.(IswY) Freiburg. Die konfessionellen Landju- gendvereinigungen werden mit dem Badi- schen Land wirtschaftlichen Hauptverband und dem Bund Badischer Landjugend in Freiburg die Möglichkeiten für eine engere Zusammen- arbeit besprechen. 1 Sw) EPT bac H. Die Eberbacher Neckarbrücke muß dringend repariert werden. Der Kreis- rat hat dafür 10 00 DM genehmigt. An- nähernd 20 000 DM sollen aus dem Gemeinde. ausgleichsstock bereitgestellt werden.(Iswy) singen. Reglerungspräsident Dr. Wäldin Bat„ Buren in Sie) die Schirmherrschaft übernommen. Lalcale Nundocliau PPPrccCcCcoßbßbCbCoßGTbGßbTbTbTbTbTbTPTTe Feuerbeſtatt ung von Prof. H. W. Langer. Der am Samstag verſtorbene Kulturdezer⸗ nent der Stadt Mamnheim wird heute Nach⸗ mittag, 14.30 Uhr, im Krematorium des Hauptfriedhofes eingeäſchert. An der Feuer⸗ beſtattung nehmen neben Vertretern der Stadtverwaltung namhafte Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens teil. * Landwirtſchaftliche Vortragsreihe in Ladenburg. Das Kreiskuratorium für Wirtſchaftsbera⸗ tung und der Verein ehemaliger Ladenburger Landwirtſchaftsſchüler und ⸗ſchülerinnen führt in den noch folgenden Wintermonaten eine Vortragsreihe im Bahnhofshotel in Laden⸗ burg durch, zu der neben den Mitgliedern des Kuratoriums, den Vorſitzenden der Orts⸗ ausſchüſſe, den Mitgliedern, wie den ehem. Landwirtſchaftsſchülern alle Intereſſenten eingeladen ſind. Zu Beginn dieſer Vortragsreihe wird mor⸗ gen Donnerstag, den 22. Januar, 14.30 Uhr, Miniſterialdirigent a. D. V. Döring vom Inſtitut für Landwirtſchaftsberatung an der Landwirtſchaftl. Hochſchule in Hohenheim über das Thema„Bauer und Bäuerin“ ſprechen. * Gerätemannſchaftskampf. Für kommenden Sonntag um 19 Uhr hat der Turnerbund„Jahn“ die ſtarke Mannſchaft des Tv. Viernheim zu einem Gerätemann⸗ ſchaftskampf in den„Kaiſerhof“ verpflichtet. Außer den Aktiven trifft ſich noch die Ju⸗ gend von Seckenheim, Viernheim u. Neckarau. Freunde des ſchönen Geräteturnens werden beſtimmt an dieſem Abend gute Leiſtungen zu ſehen bekommen. Abschied von Generaldirektor Wagner Trauerfeier im Mannheimer Daimler-Werk Mannheim sw). Die Belegschaft des Mannheimer Werks der Daimler-Benz- AG. nahm in einer Trauerfeier in einer Halle des Werks Abschied von dem am 15. Januar im Alter von 53 Jahren verstorbenen Vorstands- Vorsitzenden Generaldirektor Wagner. Etwa 3000 Trauergäste erwiesen dem Toten die letzte Ehre. Angehörige der Werksfeuerwehr hielten am Sarg die Totenwache. Vertreter des Staates, der Wirtschaft und der Städte Mannheim und Stuttgart würdigten die Ver- dienste Wagners und sprachen seiner Witwe und seinen beiden Söhnen ihr Beileid aus. Unter den Klängen des„Guten Kameraden“ wurde anschließend der Sarg aus der Werks- halle getragen. Er wurde nach Weinheim an der Bergstraße übergeführt, wo im engsten Familienkreis die Beisetzung stattfand. ODU tagte in Mannheim Mannheim(lsw). Der Landesvorstand und der Landesausschuß der CDU Nordbadens traten in Mannheim zu einer Sitzung zusam- men. Es wurden die Mitglieder des neu zu bildenden Spitzengremiums des nord- und südbadischen Landesverbandes der CDU ge- Wälllt. Die erste Sitzung dieses neuen Gre- miums findet gemeinsam mit der CDU Süd- badens am kommenden Samstag in Karlsruhe statt. Ferner wurde beschlossen, dag der nächste CDU-Landesparteitag am 7. und 8. März 1953, voraussichtlich in Mesbach, abge- halten werden soll. Bei den Besprechungen über das Bundeswahlgesetz, die ebenfalls auf der Tagesordnung standen, sollen keine kon- creten Ergebnisse erzielt worden sein. Mannheim(Isw). Die„Gesellschaft der Freunde des Mannheimer Nationaltheaters“ nat in einer Feierstunde dem Intendanten des Nationaltheaters, Dr. Hans Schüler, 520 000 DM— der Erlös der Theater- Tombola zum Wiederaufbau des Mannheimer National-Thea- ters— übergeben. Dipl.-Ing. Reuter vom Vor- stand der Gesellschaft gab bekannt, daß der Gesamterlös der Theater-Tombola 630 O00 YUM beträgt. Bei der Mannheimer Tombola, mit der im April letzten Jahres begonnen wurde, wurden 1,2 Millionen Lose verkauft. ö Neckarbrücke kurz Tag und Nacht klingt das Lied der Arbeit über dem Neckar,— Tag und Nacht ſind fleißige Hände und findige Köpfe an der Ar⸗ beit, das große Werk des Brückenbaues zu vollenden. Mit einer faſt fingerſpitzenartigen Sorgfalt wurde der neu erſtellte Brückenteil ſeit vergangenen Donnerstag, dem Auge kaum merklich, Millimeter um Millimeter auf ſeiner großflächichen Holzrutſchbahn verſchoben. Mit ächzendem Gekreiſch zogen und ſchoben die angeſetzten ſtarken Seilwin⸗ den den ſchweren Betonkoloß von ſeiner ur⸗ ſprünglichen Baulage in die Endſtellung, die er im Verlauf des Dienstags erreichte. Soweit wäre alſo dieſer Betonmammut und ſoweit ſtimmen auch die haarſcharfen Berech⸗ nungen der Statiker und Ingenieure— ein wahrer Triumph des lebendigen und wachen Geiſtes über die Trägheit der Materie und Maſſe. Denn wir wollen nicht vergeſſen, mit welch berechtigten Zweifeln an dieſes erſt⸗ malige Experiment der Verſchiebung einer derartigen zuſammengefaßten, unbeweglichen Maſſe herangegangen wurde. Die ſorgſamen Berechnungen ſtimmten haargenau, und Seckenheims neuer Brückenteil dürfte künf⸗ tig Grundlage für ähnliche Bauprojekte großen Stils ſein. Noch aber ſteht der Brückenteil rund 80 Zentimeter über ſeiner Endlage. Feſte Siche⸗ rungen und fundierte Lager machen ein Aus⸗ weichen unmöglich. Der heutige und mor⸗ gige Tag wird nun der Vorbereitung und des Beginns der Senkung dienen, die man bis zum Freitag vollendet glaubt. Sofern ſich auch dieſer weitere Werkgang in der näm⸗ lichen reibungsloſen Weiſe abwickelt wie die Verſchiebung, darf man wohl an eine Fer⸗ vor Vollendung tigſtellung bis Freitag glauben. Allerdings müſſen dann noch die Verbindungsſtücke end⸗ gültig hergeſtellt ſein. Hier bereitet die Flußſeite weniger Schwierigkeiten, da hier die vorgeſehene Zahnung ein reibungsloſes Ineinandergleiten ermöglicht. Mehraufwand erfordert die Landſeite, wo noch ein größeres Stück Fahrbahn angepaßt werden muß, um die geſamte Brücke wieder betriebsfertig zu machen. Nach dem vorgenommenen Zeit⸗ plan wird alſo früheſtens Samstag mit der erſtmaligen Benutzung der Brücke gerechnet werden können. Dieſe Tatſache konnte aller⸗ dings offiziell noch nicht beſtätigt werden. Die Gemeinde Ilvesheim wird vorausſicht⸗ lich am Freitag Nachmittag eine Beſprechung verſchiedener geladener Gäſte aus Verwal⸗ tung und Bauleitung durchführen und damit gleichzeitig den Abſchluß der weſentlichen Bauarbeiten feſt,„ ſtellen. Wie die ganzen Bauarbeiten bisher, ver⸗ lief auch das Experiment des Brückenbaues ohne einen ernſtlichen Zwiſchenfall. Ein deut⸗ lich regiſtrierbares Plus für Planung und Bauleitung, die in umſichtiger Weiſe alles taten, um Zwiſchenfälle oder unkontrollier⸗ bare Komponenten vorweg auszuſchalten. Auch dieſe Tatſache umſchließt die über das Geſamtprojekt getroffene Feſtſtellung, daß hier der Geiſt einer umfaſſenden Planung und Arbeitswille und Zähigkeit der Arbeiter ein Werk vollenden, deſſen Auswirkungen in direkter Weiſe den beiden Nachbargemein⸗ den Seckenheim Ilvesheim zugute kommen, die nun, hoffentlich für alle Zeiten, feſt miteinander verbunden ſind. Und dies nicht allein im materiellen Sinn des Brücken⸗ ſchlags 5 Der Sternenhimmel im Februar Der Monat Februar gehört dem Winter. Er bringt meist die kältesten Tage des Jahres. Aber der Sonnenlauf zeigt, dag die Macht des Winters bereits gebrochen ist. Der Tages- bogen der Sonne wird täglich steiler und läp- ger. Die Sonnenscheindauer wächst von 9 Stunden 17 Minuten auf 10 Stunden 54 Mi- nuten, die Mittagshöhe nimmt um 9 Grad zu, 50 daßz Ende des Monats bereits eine Sonnen- höhe von 32 Grad gemessen werden kann. Die Beobachtungs möglichkeiten in den Nächten leiden jedoch noch nicht unter die- ser Verschiebung der Tageslänge. Auffallend ist vor allem die Venus, die vom Wassermann in das Bild Fische hinein wandert. Sie ist Während der nächsten Wochen der hellste Stern am Firmament. Sie kann vom Däm- merungsbeginn bis kurz vor Mitternacht be- obachtet werden, Hell ist auch der Planet Ju- piter, der im Sternbild Widder zu finden ist. Die Jupiter-Untergangszeit verschiebt sich im Februar von einer Stunde nach Mitternacht auf etwa eine Stunde vor Mitternacht. Zu den Sternen der Februar-Nächte gehört der Mars im Grenzgebiet Wassermann/ Fische. Die Hel- ligkeit des roten Planeten nimmt weiterhin ab. Venus, Mars und die schmale Mondsichel werden am 16. Februar ein interessantes Bild bieten. Mit einigem Glück wird es irn letzten Monatsdrittel auch möglich sein, den Merkur am Abendhimmel aufzufinden. Nur Venus, Jupiter und der Fixstern Sirius über- treffen ihn an Glanz. Der Ringplanet Saturn im Bild Jungfrau wird am 6. Februar statio- när und danach rückläufig, so daß sich der Abstand zwischen ihm und dem Stern Spika wieder verringert. Die Mond en beginnen mit dem letzten Viertel am 7. Februar im Bild Waage; Neumond ist am 14. Februar im Verwicklungen sich daraus ergeben, mag der Leser aus diesem heiteren, beschwi ngten und Bild Steinbock; erstes Viertel ist am 20. Fe- bruar im Bild Widder; Vollmond am 28. Fe- bruar im Bild Großer Löwe. In unserer heutigen Ausgabe beginnt der 5 Roman; ON NO BRE E Cornelia Lukas, eine junge stenotypistin aus Berlin, fährt als Siegerin in einem Preisaus- schreiben zu einem fünftägigen Urlaub in die Alpen. In denselben Kurort begibt sich die bekannte Filmschauspielerin Cornelia Larsen, um auf Empfehlung eines Freundes flir einige Tage auszuspannen. Und da sie unerkannt bleiben möchte wählt sie den zufällig ge- lesenen Namen Lukas als Pseudonym. Welche Langsame Leweisaufnahme in Bordeaux Oradour- Urteil nicht vor 10. Februar— Paris erörtert Anderung der Lex Oradour BOHdeaux(UP). Im Oradour- Prozeß wurde der ehemalige Ss-Unterschar führer René Boos vernommen, der zwar Elsässer ist, Aber verlangte, als Deutscher behandelt zu werden. Boos gab zu, eine Exekutionsabtei- lung bei dem Gemetzel am 10. Juni 1944 ge- führt zu haben. Auch habe er„Gnadenschüsse“ auf die Uberlebenden der Massenexekutionen Ahgefeuert. Er sei der SS im Jahre 1942 frei- Willig beigetreten. Später habe er ein prote- Stantisches Bekenntnis abgelegt und sei„Gott- gläubiger“ geworden. Der Elsässer Joseph Busch behauptete, er habe der Wehrmacht beitreten müssen, da die deutschen Behörden im anderen Falle sei- ner Familie die Unterstützungsgelder gesperrt hätten. Auf diese Bezüge seien seine Eltern mit ihren zehn Kindern jedoch angewiesen gewesen. Busch berichtete, seine Kompanie Sei nach Oradour hinein marschiert, Wo die Männer des Ortes versammelt waren. Boos nabe als Dolmetscher fungiert. Danach sei die männliche Bevölkerung in mehrere Gruppen aufgeteilt worden, Ihn selbst habe man mit seiner Gruppe zu einer Garage geschickt. Kahn habe sie angewiesen, das Feuer auf die Gefangenen zu eröffnen, wenn er mit einem Pistolenschuß das Signal dazu gebe.„Es ging Alles wie am Schnürchen“, kommentierte kopfschüttelnd der Gerichtspräsident. Der Elsässer Alfred Späth, der in der Nor- mandie aus der Waffen-SS desertierte, sich der französischen Widerstandsbewegung an- schloß und später als Sergeant der französi- schen Streitkräfte in Indochina mit dem „Croix de guerre“ ausgezeichnet wurde, gab an, an der Massenerschießung nicht beteiligt gewesen zu sein. Er habe den Auftrag gehlabt, Oradour von der Außenwelt abzuschirmen. Angesichts des langsamen Fortganges der Beweisaufnahme kann nicht vor dem 10. Fe- bruar mit einem Urteil gerechnet werden. Ur- sprünglich sollte der Prozeß spätestens nach Vierzehn Tagen beendet sein. Der französische Ministerrat beschäftigte sich mit einem Antrag elsässischer Abgeord- neter zur Reform der umstrittenen„Lex Ora- dour“ von 1948, in der die kollektive Verant- Wortung für Kriegsverbrechen festgelegt Wurde. Die Abgeordneten fordern, daß dieses Gesetz nicht auf Elsässer angewandt werden soll. Wie verlautet, sollen 130000 Elsasser davon betroffen werden, die zwangsweise der SS eingegliedert wurden. Weitere Elsässer verteidigen sich— Zweite Woche des Oradeur-Prozesses Bordeaux(U). Mit der Vernehmung Weiterer elsässischer Angeklagter begann die Zweite Woche des Oradour-Prozesses. Der 32 Jährige Albert Ochs gab an, er sei von seinem Vorgesetzten, Unterscharführer Steiger, auf- gefordert worden, in ein Haus zu gehen und einen dort im Bett liegenden Mann zu er- Schiegen.„Ich ging in das Haus, aber es über- kam mich eine Heidenangst und ich lief wie- der hinaus, ohne den Mann erschossen zu haben“. Anschließend sei er durch die brennende Ortschaft gegangen und habe eine alte, etwa 60 jähr' Frau auf zwei Stöcken in Richtung des Marktplatzes humpeln gesehen.„Ich wollt ihy helfen, aber Unterscharführer Steiger (einer der Verschollenen) kam hinzu und Sagte:„Halt' Dich nicht damit auf, ihr zu hel- Ten, erschießen wir sie lieber“. Steiger schoß, sodann eine Feuergarbe aus seiner Maschinen- Pistole. Die alte Frau brach tot zusammen. „Ich habe in meinem ganzen Leben nichts Schrecklicheres gesehen“. Eine der auf die Frau abgegebenen Kugeln Sei von einer Wand abgeprallt und habe s eigenes Bein getroffen, berichtete Ochs weiter. Er sei daraufhin zusammengebrochen.„Warum sind Sie nicht desertiert?“ fragte Gerichtsprä- sident Saint-Saens. Ich konnte nicht mehr laufen“, erwiderte Ochs und brach in Tränen Sus. Von Schluchzen unterbrochen, erzählte er, daß sein Schwager von den Deutschen er- schossen worden sei, weil er sich geweigert Habe, eine deutsche Uniform anzuziehen. Der 37jährige Antoine Lohner hatte im Frankreichfeldzug gegen die Deutschen ge- kämpft und dabei das„Croix de guèrre“ er- rungen. Später kam er in die Waffen-SS.„Ich schäme mich, in Oradour gewesen zu sein“. erklärte er.„Ich habe dort entsetzliche Dinge gesehen. Das Geschrei und Gejammer der Frauen und Kinder liegt mir noch immer in den Ohren. Ich habe seit jenem Tage keine Friedliche Nacht mehr verbracht.“ Lohner Selbst will jedoch zum Zeitpunkt des Blut- bades außerhalb des Dorfes Posten gestanden Haben. Zweimal lebenslänglich für Dörrstein Wegen Doppelmordes— Durch Indizien be- wiesen— Angeklagter leugnete hartnäckig Wiesbaden(UP). Das Wiesbadener Schwurgericht verurteilte den 40 Jahre Alten Chemie-Arbeiter Gustav Adolf Dörrstein aus Eppstein im Taunus wegen Doppelmordes zu zweimal lebenslänglichem Zuchffaus und Ab- erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Dörr- stein, der das Urteil völlig unbewegt entge- gennahm, will Revision einlegen. Das Gericht erklärte in der Urteilsbegrün- dung, dem Angeklagten sei durch Indizien einwandfrei nachgewiesen worden, daß er im Sommer 1948 seinen 6jährigen Sohn Lothar und seinen 8jährigen Sohn Ewald in Heiden- heim(Mittelfranken) ermordet habe. Gleich- zeitig sei das Gericht zu der Uberzeugung ge- kommen, daß Dörrstein auch seine 34 Jahre alte erste Ehefrau Anna und seinen vierjäh- rigen Sohn Peter umgebracht habe. Die Schuld- beweise seien klar und unumstößlich, auch wenn der Angeklagte bis zuletzt die Tat ge- leugnet habe und die Leichen bis heute nicht aufgefunden worden seien. Das Gericht be- tonte, daß es eines Geständnisses des Ange- klagten nicht bedurft habe, um zu dem Er- gebnis zu kommen, daß er schuldig sei. In der Beweiskette habe kein Glied gefehlt. Auch sei die Niedrigkeit des Charakters des Angeklagten erwiesen. Dem Prozeß war eine dreijährige Vorunter- suchung vorausgegangen, in der Dörrstein zu- erst der Bigamie und später des Mordes be- schuldigt wurde. Im Laufe des sechswöchigen Prozesses wurden über 100 Zeugen vernom- men. Dörrstein versuchte bis zuletzt, sich mit Lügen und Aussage- Verweigerungen zu ver- teidigen. Briefliche Klagen gegen Buck Metz(UP). Während der Beweisaufnahme gegen den Kommandanten und mehrere Wachleute von Schirmeck wurden Briefe von chemaligen Lagerinsassen verlesen, in denen die Wachmannschaften sowie Luftwaffen- angehörige, die auf dem bei Schirneck ge- legenen Flugplatz Entzbeim stationiert wa- ren, kaum glaublicher Grausamkeiten be- schuldigt werden. So sei es ein regelmäßiger Zeitvertreib dieser Leute gewesen, Häftlinge bis an den Hals einzugraben und dann dicht an ihren Köpfen vorbei in den Boden zu schießen. Gelegentlich hätten sie sich auch damit vergnügt, um die eingegrabenen Häft- linge mit Sensen das Gras zu mähen. Der an- geklagte Lagerkommandant Buck behauptete, von solchen Vorgängen keine Kenntnis zu haben. Vier Todesurteile in Metz beantragt Staatsanwalt für„exemplarische Bestrafung“ Metz(UP). Der Staatsanwalt beantragte im Schirmeck- Prozeß die Todesstrafe gegen Vier Angeklagte und Zuchthausstrafen gegen zwei weitere Angeklagte. Er forderte vor dem Militärgericht die„exemplarische Bestrafung“ des Leiters des Konzentrationslagers Schirm- eck, Hauptmann Karl Buck, und seiner drei Gehilfen Nußberger, Giessling und Müller. Im Hinblick auf gewisse„mildernde Umstände“ forderte er das Gericht auf, den Angeklagten Weber zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe und Oskar Hört ebenfalls zu einer Zuchthaus- strafe zu verurteilen. Die sechs Angeklagten., die das Lager Schirmeck leiteten, werden der Schauprozeß gegen zehn Bulgaren Auch ihnen wird Verschwörung vorgeworfen Sofia(OP). Hier begann ein Prozeß gegen zehn Bulgaren, denen vorgeworfen wird, ein Komplott zum Sturz der bulgarischen Regie- rung geschmiedet zu haben. Die offizielle bul- Sarische Nachrichtenagentur teilte hierzu wei⸗ ter mit, daß Beweise vorlägen, wonach die Angeschuldigten den Umsturz mit Unterstüt- zung einer ausländischen bewaffneten Inter- vention ausführen wollten. Die jugoslawische Zeitung„Borba“ behaup- tet, daß seit dem Tode Lenins im Jahre 1924 bis zu dem im vergangenen Jahr abgehalte- nen letzten Kongreß der Kommunistischen Partei der Sowjetunion mehr als 240 hohe sowjetische Beamte und Funktionäre ver- schwunden seien. Von den Verschwundenen seien nur sehr wenige eines natürlichen To- des gestorben. Wörtlich schreibt die„Borba“: „Stalin hat in den letzten beiden Jahrzehn- ten mehr Vorkämpfer des internationalen Proletariats umgebracht, als alle Erxzfeinde des Sozialismus, die von Hitler, Mussolini und Franco angeführt wurden, zusammengenom- men.“ 1 Todesurteil für bulgarischen„Spion“ Sofia(UP). Fodor Stojanow Christoff, der Hauptangeklagte des letzten bulgarischen Hochverratsprozesses, wurde zum Tode ver- urteilt. Ein bulgarischer Volksgerichtshof sprach den Angeklagten schuldig, als führen- des Mitglied eines von Amerika finanzierten Spionageringes den Sturz der kommunisti- schen Regierung Bulgariens geplant zu haben. Neun Mitangeklagte erhielten Freiheitsstrafen zwischen anderthalb und zwanzig Jahren. eines und abgespannt. statt, Badbrunnenstraße 32 Achtu Den echten Klosterfrau elissentteist gibt es in Apoth. und 5 19 Drog. nur in der blauen Packung mit 3 Nonnen. Niemals lose. Als Kassiererin roßen Hauses Wär ich immer müde Seitdem ich aber regel- mäbig Klosterfrau Melissengeist nehme, ist alles ganz anders: Ich fühle mich wieder frisch, froh und gesund! Genau so guten Erfolg hatte ich auch mit Aktiv-Puder: eine offene Wunde am Bein heilt jetzt zusehends! So schreibt Frau Hella Müller, Bad Cann- Wohnnungsnot? o Baukostenzuschug eig Fertighaus auch o Anzahlg durch Abschl ein Ansparvertr m Staatszusch Teutonia GmbH. Hamm/wW T 120. Sepreßstes Gebirgs- Wiesenheu eingetroffen. Alex. Schmich Beltfedernreinigung anerkannt gute steppde chen-NH Verkauf von lnleit und Beftfedern können Sie Ruf 47216 Jetzt: Hauptstraße 187 Sport und Spiel Mühlburg-Phönix jetzt Zweiter Die Spiele der 1. Amateurliga Trotz der durch die Schneefälle bedingten beson- deren Bodenverhältnisse gab es bei den Spielen der nordbadischen Amateurliga keine sensationel- len Ergebnisse, und selbst der 7:2-Sieg der Bröt- Zzinger kann lediglich in seiner Höhe als nicht ganz erwartet bezeichnet werden. Der Fußballverein Daxlanden hatte zwar einige Mühe, ehe er fünf Minuten vor dem Abpfiff gegen Kirchheim einen 2:1 Erfolg sichergestellt hatte und damit Revanche für die Vorspielniederlage nehmen konnte. Auf den 2. Platz schob sich Mühlburg Phönix vor, des- sen Amateure auf eigenem Platz gegen Hocken- heim mit 1:0 erfolgreich waren. Gleichzeitig verlor Friedrichsfeld in Kirrlach mit 3:0 und fiel damit sogar noch hinter Kirrlach auf den vierten Platz zurück. Knielingens Aussichten auf Klassenerhalt stiegen nach dem 2:0-Sieg über den DSc Heidel- berg wieder. Dagegen kann man Rohrbach, das zu Hause gegen Schwetzingen 1:2 unterlag und Käàfer- tal bereits jetzt als sichere Absteiger bezeichnen. Ergebnisse: TSG Rohrbach— S Schwetzingen 1:2: VfB Leimen— Amicitia Viernheim 2:2; FV Daxlanden— Sg Kirchheim 2:1; VIB Knielingen gegen DSc Heidelberg 2:0; KSC Mühlburg) Phönix gegen FV Hockenheim 1:0; Sc Käfertal— Germ. Brötzingen 2:7; Fe Kirrlach— Germania Fried- richsfeld 3:0. Hessen Kassel weiter in Führung Anderungen im Mittelfeld in der 2. Liga Süd — KSV abgerutscht In der zweiten Liga Süd behauptete Hessen Kassel erwartungsgemäß durch einen 2:1-Heim- sieg über den SV Darmstadt 98 seine Tabellen- führung, zumal sein größter Rivale Jahn Re- gensburg diesmal pausierte. Von den drei Ver- folgern, die alle auswärts spielten, waren Bay- ern Hof mit 1:2 über den KFV und der FC Bam- berg mit dem gleichen Resultat über den stark bedrohten ASV Feudenheim siegreich. Der Frei- burger F teilte sich mit dem ebenfalls ab- stiegsbedrohten FC Pforzheim mit einem 323 Unentschieden die Punkte. Am Tabellenende gab es keine Verbesserungen. Das Schlußlicht VfL Neckarau verlor gegen die Böckinger Union hoch mit 5:0 Toren und der ASV Cham wurde von dem SSV Reutlingen mit 4:0 Toren nach Hause geschickt. Im Mittelfeld gab es dagegen mehrere Umgruppierungen. Während der SSV Reutlingen seine Position wieder etwas verbes- sern konnte und auch der SV Wiesbaden sowie Union Böckingen wertvolle Punkte sammelten, sanken vor allem der ASV Durlach und der Karlsruher FV gefährlich ab. Auch das spiel- freie Schwaben Augsburg rutschte nach unten. Ergebnisse: ASV Feudenheim— Fe Bamberg 1:2, Union Böckingen— VfL Neckarau 5:0, 1. F Pforzheim— Freiburger FC 3:3, SSV Reutlingen— ASV Cham 4:0; Hessen Kassel gegen SV Darmstadt 98 2:1, Karlsruher FV ge- gen Bayern Hof 1:2, SV Wiesbaden— ASV Dur- lach 4:3, TSV Straubing— FC Singen 04 2:2. Die Toto-Quoten vom Sonntag Im 24. Wettbewerb des West-Süd-Blocks wurde ein Gesamtaufkommen von 5 844 445,0 DM erzielt. Zwölfer-Wette: l. Rang 19 Gewinner je 30 999.90 DM,. 2. Rang 386 Gewinner je 1 004, 40 DM, 3. Rang 9 270 Gewinner je 63,30 DM. Zehner-Wette: 1. Rang 46 Gewinner je 800,10 DM, 2. Rang 8 961 Gewin- ger je 40,10 DM, 3. Rang 68 582 Gewinner je 5,10 DM. Deutsche Turner Lehrmeister in Wien Leichter deutscher Sieg über Usterreichs geschwächte Riege Der erste offizielle Länderkampf mit Oster- reich, der der deutschen Riege in Wien mit 346,55:328,40 Punkten einen sehr deutlichen Sieg einbrachte, diente in erster Linie dazu, mit den Osterreichern freundnachbarliche Beziehungen aufzunehmen. Die Aufgabe der Deutschen be- stand in erster Linie darin, den Gsterreichern hohe Turnkunst zu demonstrieren. Das ist lungen, denn die durch einige Nachwuchsleute ergänzte deutsche Mannschaft befand sich in ausgezeichneter Verfassung. Osterreich hinge- gen mußte auf einige seiner besten Leute ver- zichten, so daß sich daraus der klare Punkt- unterschied erklärt. Zwischen die acht deutschen Teilnehmer ver- mochten sich nur zwei Osterreicher zu schieben, nämlich Wister als Fünfter und Grubenthal als Achter. An allen Geräten triumphierten die Deutschen, nur im Bodenturnen vermochten die Osterreicher mit gleichwertigen Leistungen auf- zuwarten. Während das Ergebnis der Mannschaftswer- tung von vorneherein nicht in Frage stand, ent- wickelte sich der Kampf um den Sieg in der Einzelwertung allmählich zu einem spannenden Duell zwischen Dickhut und Bantz. Erst in der letzten Ubung— am Reck— wurde dieses Duell durch eine Sonderleistung Dickhuts zu seinen Gunsten entschieden, wobei ihm die einzige ver- gebene 10 zuteil wurde. Dickhut zeigte wohl von allen Turnern die ausgeglichenste Leistung und konnte nicht we- niger als drei erste Plätze erringen: Seitpferd (gemeinsam mit Bantz), Bodenturnen(mit Wi- ster, Osterreich) und Reck. In den anderen drei Disziplinen wurde er Zweiter. Bantz war aber ebenfalls stets in der Spitzengruppe zu finden und lag vor der letzten Ubung nur um 0,15 P. hinter Dickhut. Dickhut bestach vor allem durch die völlige Makellosigkeit seiner Darbietungen, an denen nicht der geringste Fehler auszusetzen war, wenn ihn auch seine schärfsten Konkur- renten, was die Schwierigkeit und den Inhalt des Programms betrifft, manchmal ein wenig zu überbieten schienen. Bantz kam ihm zweifel- los am nächsten, abr auch Wied und besonders Pfann, der bald zum Liebling des Publikums AVancierte, erregten die Bewunderung der Zu- schauer. Evi Lanig Dritte in der Kombination Die Torläufe der Rennen von Kitzbühel Die Gsterreicherin Trude Klecker gewann den Kombinations- und Spezialtorlauf im internatio- nalen Hahnenkammrennen vor ihrer Landsmäan- nin Erika Mahringer und der Französin Erny Paule. Evi Lanig Deutschland) kam auf den siebten, ihre Landsmännin Ingelore Mumm auf den zwölften Platz. Hannelore Franke belegte den 17. Platz. 5 u Die offizielle Reihenfolge in der alpinen Kom- bination lautet danach: 1. Trude Klecker; 2. Erika Mahringer beide Osterreich; 3. Evi Lanig C). Hannelore Franke(D) kam auf den 11., Ingelore Mumm auf den 16. Platz. 5 Bei den Herren wurde Kombinations- und Spezialtorlautsieger der Osterreicher Ander! Molterer vor Walter Schuster(Osterreici) und dem Schweizer Martin Julen. Auf dem 4. und 5. Platz folgen die Franzosen Charles Bozen 82 8 und Francois Baud, In der alpinen Kombination lautet die Reihenfolge: 1. Molterer; 2. Schuster (beide Osterreich); 3, Julen(Schweiz); 4. Bozon; 3. Baud(beide Frankreich). 5 SV Ebersbach nicht ausgeschieden Fürstenhausen wurde disqualifiziert Der Sportverein Ebersbach ist aus den Kämp- ken um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen nicht ausgeschieden. Der Deutsche Athletikbund hat den SV Fürstenhausen(Saar) disdualifiziert, nachdem es sich herausgestellt hatte, daß der Sy Fürstenhausen drei Ringer in seinen Reihen hatte, die für ihn nicht start berechtigt waren. Der Präsident des Deutschen Athletikbundes, Josef Hergl, hat dem SV Ebers- bach mitgeteilt, daß er als zweiter Vertreter der Gruppe Süd neben Eiche Sandhofen am kom- menden Wochenende auf eigener Matte gegen dan Ac Bad Reichenhall anzutreten hat. Ascari siegte in Buenos Aires Neun Tote bei Unfall Alberto Ascari, Automobilweltmeister des Jahres 1952, gewann den Großen Preis von Ar- Sentinien, das erste Rennen, das für die Welt meisterschaftsläufe dieses Jahres zählt. Auf den zweiten Platz kam Ascaris Stallgefährte Luigi Villoresi. Hinter diesen beiden placierte sich als Dritter der argentinische Maserati-Fahrer Froi- Ian Gonzales, und an vierter Stelle kam wie- derum ein Ferrari-Fahrer ein, der junge briti- sche Rennfahrer Mike Hawthorn. Ascari hat mit diesem Rennen gleich Punkte für die diesjährige Weltmeisterschaft errungen, da er nicht nur den Sieg, sondern auch mit 1:48,4 Min. die schnellste Runde des Tages herausfuhr. Im Verlaufe des Rennens kam es zu einem schweren Unfall, bei dem der vierte Ferrari Fahrer, der Italiener Dr. Nino Farina, die Kon- trolle über seinen Wagen verlor und in die Zu- schauermenge raste. Neun Personen wurden ge- tötet und 30 erlitten Verletzungen. Farina sel- ber kam mit kleinen Hautabschürfungen davon. Badische Eiskunstlaufmeisterschaften Wegen Fehlens von Trainingsmöglichkeiten hatten cle südbadischen Teilnehmer an den badischen Eiskunstlaufmeisterschaften abgesagt, so daß die im Mannheimer Eisstadion durchgeführten Ron- Kkurrenzen eine rein nordbadische Angelegenheit Waren. Im allgemeinen wurden verbesserte Lei- stungen bei allerdings schwachen Besetzungen ge- zeigt. In der Damen-Meisterklasse setzte sich Lilo Barth vom MERC mit 208,10 Punkten vor Karin Islinger, der vorjährigen Juniorenmeisterin, 189,90 Punkten, an die Spitze. In der Herrenklasse flel der Titel wieder an Heinz Kamenzin vom MERC, der als alleiniger Bewerber 185,19 Punkte errang. In der Juniorenklasse siegte Hildrud Eim- Del vor Ulla Buchner und bei den Herren Gottfried Stahl vor Günther Straus(sämtliche MERC). Badische Fechtmeisterschaften in Freiburg Die gesamtbadischen Fechtmeisterschaften in Frei- burg wurden mit den Entscheidungen im Säbel fechten eröffnet. Uber zwanzig badische Fechter kämpften in Vor- und Endrunden um den Titel eines badischen Säbelmeisters. Der Freiburger Dr. Kniess war der überragende Fechter der Titel- kämpfe. Dr. Kniess wurde wie erwartet mit sechs Siegen badischer Fechtmeister im Säbelfechten. Den Zweiten Platz sicherte sich der Mannheimer Grün- Wald vor dem Villinger Bernauer. Vierter wurde der Freiburger Clemens Reisch. Fünfter der deut- sche Florett-Jugendmeister Kurt Stutz aus Hei- delberg. Die nächsten Plätze belegten die Freibur- Ser Alfred Zimmermann, Allmann Wuchner und Dr. Gerhard Zimmermann. Nach seinem Sieg im Säbelfechten errang Dr. Kniess von der Freiburger Turnerschaft 1844 auch den Sieg im Florettfechten, Dr. Kniess kam im Florettfechten ebenso wie der Mannheimer Lutz auf sechs Siege und eine Nieder- lage. Den notwendigen Stichkampf gewann dann Dr. KEniess und errang somit den zweiten Titel. Platz belegte der Mannheimer Klee, Vierter wurde der Villinger Horst Bernauer vor dem Baden- Badener Gailsdorf. Sternfahrt nach Monte Carlo begann Deutsche Gruppe startete in der Nacht zum Mittwoch— Finale am 25. Januar Europas schwerste Langstreckenprüfung für Automobilfahrer ist die Rallye Monte Carlo, die in dieser Woche zum 23. Male die besten Lang- streckenspezialisten auf der winterlichen Fahrt an die Riviera-Metropole Monte Carlo sieht. Noch niemals hat ein deutscher Teilnehmer die- sen Wettbewerb in der Gesamtwertung für sich entscheiden können. Es gehört viel Glück dazu, wenn man hier den Siegeslorbeer erringen will. Von entscheidender Bedeutung sind die Winter- verhältnisse, die die Teilnehmer bei dieser Win- terfahrt antreffen. Die Pyrenäen, die Alpen, die deutschen Mittelgebirge, die vereisten französi- schen Landstraßen mit den manchmal absonder- lichen, stündlich wechselnden Bedingungen sind es, die diese Fahrt maßgebend beeinflussen. 440 Wagen von 55 verschiedenen Marken aus 15 Nationen sind bei der 23. Rallye am Start. darunter zehn deutsche Fabrikate, von denen Porsche mit 37 am stärksten vertreten ist, ge- folgt von 14 Mercedes, 10 VW, 6 Borgward usw. Insgesamt sind 35 Deutsche dabei. Aus Skandi-⸗ navien(Stockholm und Oslo), aus Deutschland (München), aus Schottland(Glasgow), aus Por- tugal(Lissabon) und aus Italien Palermo) star- teten die insgesamt 440 Teilnehmer zur Stern- fahrt durch Europa nach Monte Carlo, 3300 Em sind dabei zu bewältigen, Das Gros der deut- schen Fahrer startete in der Nacht zum! Mitt⸗ woch. Uber die Kontrollstellen Baden-Baden, Frankfurt, Münster wird am 21. Januar Ham- burg Esso-Haus erreicht. Wohin auch die au? Skandinavien Gesterteten kommen. Uber Bel ien und Frankreich führt der gemeinsame Wes dann nach Monte Carlo, wo am 23. Januar auch die aus den anderen Startorten kommenden Fahrer eintreffen. Nach einem Ruhetag(mit Zu- Standskontrolle der Wagen) folgt dann am 25. Januar die sogenannte„Negelmäßigkeitsprüfung“ zuf einem 74.3 km langen Bergkurs. Zweiter wurde der Mannheimer Lutz, den e Kurze Sportnachrichten Gsterreichs Slalom- Spezialist Othmar Schnei- der gewann in Stowe(US) einen Internationa- len Abfahrtslauf über 3,2 km in 2:59,44 Min. vor dem Amerikaner Ralph Miller und seinem Landsmann Karl Fahrner. 2 Der deutsche Traber- Champion Permit“ mit W. Heitmann im Sulky gewann in Paris den mit zehn Millionen Frances dotierten d' Ameridue über 2 60 m. 2 Die Deutschen Heinz Zell und Waldemar Knoke gewannen auf der Kopenhagener Wihter- bahn 8 Internationales 100. rennen für Berufsfahrer mit einer Runde Vor sprung und 29 Punkten vor den B mit *