e —— e Nr. 12 a Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 21. Januar 1953 — 31 1—.— 2 1 5 2 75 2 4 Weshalb skunteöh man die noch vor uns liegenden„unumgäng-„Das sind Krönungsweine“, sagen die Win- USA wegen Ost-West-Handel besorgt 13 lichen Preiserhöhungen betrachtet, Wie sie zer in der Pfalz und bei einem Besuch im 1 S8tzter IIS A Bericht 18 sich etwa von der Montan-Union her auf uns Stumpf 8 en Weingut in Annaberg er- rrimans Von Dr. Hermann Reischle zen(Kohle, Eisen, Stahl, Energie, Zählt der Besitzer dieses Gutes, der 85 jährige aan den 5 8 888 man die Bemühungen Wer Deze Iestoft usw.). Diesen künftigen Preis- ehemalige Marine-General-Oberarzt Pr. Nen- kreise mit 8 0 8 I 9 scher Länder aufn erhöhungen werden mit aller Sicherheit die ninger, wer und wie man im Sommer 1952 Scene eller e 1 88 5 8 5 81 A ö 7 nGurirtsch at Wie 3 7 5. 5 f 2 5 E im im Zweifel darüber sein, daß das 2 skorderungen der Wirtschaft Wie seine Weine aussuchte und wie er zur Ehre in einem Bericht des Direktors des Amtes für tralnoteuinstitut zum Beginn des neuen Jah- res die inzwischen erfolgte Herabsetzung des Wechseldiskontsatzes von 4,5 auf 4% ins Auge fasse. Uber diese Diskontsenkung war in der Fachwelt bereits seit Monaten disku- tiert worden; man hatte sie der Zentralbank eigentlich seit dem Tage nahegelegt, als im August des vergangenen Jahres die Senkung der Bankrate von 5 auf nur 4,5% erfolgt War. Offenbar wollte die BDL jedoch den zum Herbst in vielen Branchen eingetretenen leb- haften Konjunk turaufschwung erst lassen, was nunmehr mit dem Abschluß eines recht guten Weihnachtsgesc 8 der Fall war. Als charakteristisch für die Kreditentwick⸗ jung der letzten Monate des alten Jahres stellt der Dezemberbericht der BDL fest, daß zwar die kurz-, mittel- und langfristigen Wirt- schaftskredite weiter angestiegen, daß sie je- doch von der erhöhten Spartätigkeit auf der andern Seite überkompensiert worden sind. Diese erfreulich hohe Bindung von Geldmit- teln durch Sparvorgänge geschah nicht nur in der Form von Spareinlagen aller Art bei Kreditinstituten, Sparkassen, Raiffeisengenos- senschaften, Volksbanken, Bausparkassen, Le- bens versicherungen usw., sondern auch im Wege längerfristiger Anlagen von Geldern öffentlicher Stellen F der Sozial- versicherung. Uber das Kontensparen hinaus wurden jedoch in langsam steigendem Maße auch Sparmittel durch den Verkauf von Staats- und Bankschuldverschreibungen(An- leihetiteln, Pfandbriefen, Kommunalobligatio- nen usw.) langfristig gebunden. Der letztere Vorgang dürfte sich in Auswirkung des im November verabschiedeten Gesetzes zur För- derung des Kapitalmarktes noch wesentlich verstärken. Denn— und dies ist mit der Zweck der nun erfolgten Diskontsenkung— der Abstand zwi- schen den Zinssätzen des Geldmarktes und denen des Kapitalmarktes wird immer grö- Ber. Damit wird aber die Anlage längerfristi- ger Mittel am Kapitalmarkt immer anziehen- der, insbesondere dann, wenn man noch die nach dem Kapitalmarkt-Förderungsgesetz da- mit verbundenen steuerlichen Erleichterungen berücksichtigt. Die Senkung des Diskontsatzes Wirkt also gewissermaßen wie eine Pumpe, welche Gelder aus dem Geldmarkt in den Kapitalmarkt hinüber drückt. Außerdem ge- winnt die BDL die verlorengegangene Füh- lung mit den Zinssätzen des Geldmarktes wieder. Von nachhaltiger Wirkung kann dieses Pumpensystem allerdings nur unter der Vor- aussetzung sein, daß der Erwerber von Ka- pitalmarkttiteln auf lange Sicht Vertrauen in die Stabilität unseres Preisgefüges gewinnt. Denn seit der Währungsreform, verstärkt seit dem Beginn der Koreahausse, hatte bisher ja stets derjenige„richtig gelegen“, der auf in- flationösen Preisauftrieb spekulierte. Wer Sachwerte oder wenigstens Aktien sachwert⸗ starker Unternehmungen besaß, konnte noch immer darauf rechnen, daß eine solche Geld- anlage voll oder weitgehend wertbeständig sei. Das hindert natürlich nicht, daß manche Leute, die bei spekulativ hochgetriebenen Börsenkursen erst eingestiegen waren, in den letzten Monaten der Börsenflaute auch ein- mal Geld verloren haben. Worum es in den nächsten Monaten nun gehen wird, ist dies, ob es der Wirtschafts- führung und der BDL gelingen wird, einen natürlichen oder auch nur spekulativen Preis- auftrieb auf der ganzen Linie zu stoppen oder mindestens durch gleich gewichtige Preisrückgänge zu kompensieren. Leider scheint sich die Wirtschaftsführung dieses Ziel nicht zu setzen, sondern will es der„Au- tomatik“ der freien Marktwirtschaft überlas- sen, ob sich eine solche Entwicklung von selbst durchsetzt. Man muß deshalb in dieser Beziehung skeptisch sein, vor allem, wenn vermutlich auch Lohnforderungen entgegen- gehalten werden. Jedenfalls kann das so not- wendige Gleichgewicht im Gesamtpreisgefüge nur dann geschaffen werden, wenn in der verarbeitenden Wirkschakt in Zukunft schärf- 8 rationalisiert und kalkuliert und nicht twirtschaftlich an sich erzielbare icksichtslos genommen wird! nen sci härfer en Kalkulation wie nig bieten die nun innerhalb führten beiden mmen ein Prozent einer Gesamtkredit- Ban! genapparates von DM spielen ein Pro- Preis auch Zu einer Rationali Sie beinahe zent v. der Kalkulation von Waren und 5 leistungen aller Art schon eine rech ichtliche Rolle. In Wirklich- keit dürften die von den Ba halben Jahr effel berechne 8 gesichts der Flü eit des Geldmarktes so- im letzten gar um mehr in Prozent zurückgegangen Sein. Insofern v 5. die neue Diskontsenkung zusammen mit& itig. Er- Staatshaushalt vor dem Ministerrat Am 13. Februar Besuch in Friedrichshafen Stuttgart(isw). Die Vorläufige Landes- regierung von Baden- Württemberg begann mit der Beratung des Staatshaushalt- Entwurfs für das laufende Rechnungsjahr. Die Bera- tungen im Kabinett sollen so abgeschlossen werden, daß Finanzminister Dr. Frank am 25. Februar die erste Beratung des Haushalts in der Verfassunggebenden Landesversamm- jung mit der Etatrede einleiten kann. Ministerpräsident Dr. Maier sagte zu den Haushaltberatungen, es könne jetzt noch nicht gesagt werden, in welchem Umfang der Etat Einsparungen ermögliche. Bei den zunächst beratenen Einzelplänen seien die Aussichten allerdings günstig. So sehe der Einzelplan für das Staatsministerium insgesamt 57 Beamte, Angestellte und Arbeit vor, während frü- her in den Staatskanzleien Badens und Süd- württembergs und im Stuttgarter Staatsmi- nisterium zusammen 128 Personen beschäf- tigt worden seien. Für die Bonner Vertretung 0 Landes seien 25 Beschäftigte vorgesehen, während die drei alten Länder 36 Personen benötigt hätten. Beim Rechnungshof lasse sich trotz der Zusammenlegung keine große Ein- sparung erzielen, wenn eine solche nicht auf Kosten der Aufgaben dieser Behörde gehen Solle. Hier sei ur eine Verringerung des Ge- samtpersonalbestandes von 75 auf 63 vorge- sehen Dr. N aier gab ferner bekannt, daß das Ra- pinett die Landes versammlung ersuchen werde, für den Dandes-Netjugendplan 1952/53 drei Millionen DM zu bewilligen. Pfalzweinle zum königlichen Mahle Der„Kallstadter Saumagen“ wird bei den Krönungsfeierliehikeiten kredenzt Bei den Krönungsfeierlichkeiten in London im Sommer dieses Jahres werden Spitzen- weine aus der Pfalz den Gästen ihrer Maje- stät der Königin von England, Elisabeth II. zur Begrüßung serviert werden. Die deutsche Weinstraße mit den Anbaugebieten bei Kal! stadt und Bad Dürkheim lieferte diese Wein Schon vor Wochen gingen Kisten mit wohl- etikettierten Flaschen nach England. Der Inhalt: ein 1950er„Kallstadter Saumagen“, vom Weingut e öhler, ein 1949er „Annaberg Scheurebe, Au, ese“, und ein 1949 er„Annaberg N Beerenauslese“ des Stumpf-Fitz schen Weingutes in Annaberg bei Bad Dürkheim, alle Flaschen mit dem roten Aufdruck„Produce of Germany“. eines Hoflieferanten kam. Eine englische Wein-RKommission bereiste alle Weinbaugebiete Europas und hielt sich auch mehrere Tage in der Pfalz auf. Schon zur Verlobung von Elisabeth mit dem Herzog von Edinburgh hatte Dr. Nenninger seine Weine nach England geliefert und war daher bei der Wahl für den Lieferanten des Krö- nungsweines in den engeren Kreis der An- Wärter gezogen worden. Die englischen Kom- missionäre prüften, probierten, überlegten und erteilten schließlich den Auftrag. In der „Londoner Sunday Times“ berichtete dann eines der Mitglieder der Kommission ausführ- lich über den Besuch in der Pfalz und er- Wähnte als einzigen deutschen Wein nament- lich den 49er„Annaberg Scheurebe“. Dieser Wein ist die neueste Züchtung des Stumpkf-Fitzschen Weingutes und nach Er- kenntnissen von Weinbaulehrer Georg Scheu entwickelt worden. Man kreuzte einen Ries- ling mit einem Silvaner und lieg die Trau- ben solange am Stock, bis sie fast in Fäul- nis übergingen. Der Ertrag aus dieser Trok- kenbeerenauslese sei sehr gering, erklärte der Kellermeister, aber der Inhalt der Rebe fast reinster Zucker. Dieses Spitzener zeugnis des Weingutes Annaberg wird wie ein kostbares Kleinod behütet und die wenigen Flaschen lagern in einem Raum hinter einer schweren Tür, die sich nur ganz besonderen Besuchern öffnet. Durch diese Tür wurde auch vor fast 150 Jah- ren Napoleon I. geführt, als er das Weingut besuchte, um sich Weine für seinen eigenen Keller auszusuchen. Der Sessel, auf dem der Franzosenkaiser damals sich von den Stra- pazen des KFellerbesuches ausruhte, steht heute noch im Empfangszimmer des Wein- gutes. Dr. Nenninger bemerkte dazu:„Die Pfalz hat ihre Weine aber nicht nur für den Tranzösischen Hof, sondern in fast alle Kö- nigshäuser der Welt geliefert.“ Wirtſchaflliches Brüsseler Automobilsalon stark besucht Großes Interesse für Mercedes und Porsche Als erste internationale Automobilausstellung des Jahres 1953 öffnete der 36. Brüsseler Auto- mobilsalon seine Pforten. In dem Salon sind im ganzen 80 Automobilfirmen vertreten. Deutsch- land steht hierbei mit 14 Ausstellern an dritter Stelle hinter Großbritannien mit 27 und den SA mit 20. Ein besonderes Anziehungsprojekt ist natür- lich der Stand von Daimler-Benz, auf dem der Siegerwagen der Carrera Panamericana, ein 300 SL. Coupé und ein Sportkabriolet des Typs 300 S neben den bekannten Serienmodellen ge- zeigt werden, Die Bremer Borgward-Werke fin- den mit ihrem formschönen Sechszylinder-Typ 22400“ und der mit Dieselmotor ausgestatteten Version des 1800 cem Vierzylinders viel Beach- tung. Auch die Stände von DKW, Goliath, Gut- brod, Lloyd, Ford, Opel und VW sind ständig belagert, während die Sport-Enthusiasten sich bei Porsche ein Stelldichein geben. Mit 16 aus- stellenden Firmen führt Deutschland die Zab! der ausstellenden Lastwagenfirmen an. Dahinter rangieren die USA mit 11, Großbritannien mit 10, Frankreich mit 9, Belgien mit 5 und Italien mit einer Firma. Dem Brüsseler Salon ist auch eine Zweirad- Ausstellung angeschlossen, auf der 92 Hersteller- firmen vertreten sind. Hier dominiert der Mo- torroller, der sich in immer steigendem Maße der Beliebtheit auf dem Kontinent erfreut. Eine der bemerkenswertesten Tendenzen, die auf dem Brüsseler Salon klar zutage tritt, ist die der sinkenden Preise. Auch die Lieferfristen — vor einem Jahr noch meist vier bis fünf Mo- nate— fallen zum größten Teil fort. Kußerlich Wirkt sich das Nachlassen der Anforderungen der Rüstungsprogramme in einer stärkeren Ver- wendung verchromter Zierteile aus. gemeinsame Sicherheit(MSA), W. Averell Har- riman.„Der Wunsch, einstmals wertvolle Märkte Wiederzugewinnen, sei verständlich“, erk Harriman, Es sei jedoch„illusorisch und gefähr- lich“, zu glauben, daß selbst unter Berücksich- tigung der vereinbarten Exportkontrollen mit den kommunistischen Staaten ein gewinnbrin- gender Handel getrieben werden könne. Hierbei müsse die Tatsache berücksichtigt werden, daß die„traditionellen“ osteuropäischen Märkte heute unter sowietischer Kontrolle stünden. Von die- sen Ländern werde das sowietische Dogma der Selbstversorgung des Sowietblockes„sklavi befolgt. Die Handelsinteressen des Sowietb seien aber in erster Linie darauf gerichtet, sich so schnell wie möglich zu industrialisieren und zu bewaffnen. Hieraus ergebe sich, dag 2 Handel mit dem Westen nur dem Ziele sich von der wirtschaftlichen Abhe ihm völlig zu befreien und damit den Ha mit dem Westen überflüssig zu machen. Schichtzeitverkürzung im Bergbau Vom 1. April 1953 an wird im Ruhrbergbau und im Aachener Bergbau die tägliche Schicht- zeit auf 7% Stunden, das sind 45 Stunden in der Woche verkürzt. Die Tarifpartner haben sich in langwierigen Verhandlungen, bei denen sich auch der Bundeskanzler persönlich einschaltete, auf die Verkürzun r Schichtzeit geeinigt. Da- mit haben die Gewerkschaften ihre Forderung durchgesetzt, und der drohende Streik wurde abgewendet. Bundesanleihe in voller Höhe gezeichnet Das Zeichnungsergebnis der ersten großen fünfprozentigen Bundesanleihe, deren Ze! nungsfrist am 17. Januar ablief, ist überras günstig. Es kann, wie aus Bankkreisen ve damit gerechnet werden, daß der Em betrag von 500 Millionen DM nahezu wird. Eine Aufstockung der Bundesanleihe 90 8 eine Zurückzahlung der überzeichneten Beträge wird, wie die Bank Deutscher Länder als sortial-Führerin mitteilte, nicht erfolgen. den günstigen Absatz der Bundesanleihe nach Ansicht der Banken die weitgel Steuervergünstigungen und die Diskonts maßgebend. Mannheimer Produktenbörse vom 18. Auf Grund des stärkeren Bedarfs an Roggenmehl erhält Baden- Württemberg als einziges der deut- schen Länder eine Zuteilung von 3000 f Roggen für Januar. Außerdem werden 1 155 t Sommer- Weizen schwedischer Herkunft und 450 w Futter- Welzen für die Mischfutterherstellung sowie 9 585 t Brotweizen zugewiesen. Am Brotgetreidemarkt werden weiterhin süddeutsche Offerten zu 46 bis 46,25 DM frei Mannheim bevorzugt. Am Brauger- stenmarkt sind nur vereinzelte Umsätze in Spitzen- qualitäten zu 47,50 bis 48 DM. zu verzeichnen. Am Futtergetreidemarkt werden Futtergetreide Un- landserzeugnis) mit 38, Auslandsware mit 38,50 DM bel mittlerer Nachfrage notiert. Am Hafermarkt en immer noch die erhebli chen bayerischen Bestände auf das Preisniveau. Für Futterhafer werden 35,50 bis 36,50 DM, für Industriehafer bei Selegentlichen Umsätzen 37,50 bis 38,50 DM ab Sta- tion gefordert. Am Mehlmarkt verstärkt sich die Nachfrage nach Roggenmehl Type 1370 für Konsumbrot zu 54, 15 DM, Roggenmehl Type 1150 55,50, Konsumbrotmehl- Type 1600 53,50, Weizenmehl Type 330 64,50, Type 812 61,00, Type 1030 58,80 DM. Die Nachfrage nach Weizenkleie prompte Lieferung ist bei knappem Angebot lebhaft. Glhaltige Futtermittel tendieren durchweg fest bzw. leicht erhöht: Rapsschrot 28, Erdnußkuchen 42, Sojaschrot 45 bis 45,50. Koks- schrot 34. Palmkernschrot 33.50, Mais 42,75 DM frei Mannheim. Allgemeine Börsentendenz stetig. . Mannheimer Scitlachtviehmarkt vom 19. X. Auftrieb: Großvieh 542, Kälber 272, Schafe 21, Schweine 1764. Preise: Ochsen 4 87-97, B 7580, Bullen A 33-100, B 74-82, Kühe A keine Notierung, 3 35—66, C 47-56, D 37-45, Färsen A= 92104, B 80-92, Kälber A 135-149, B 122134, E 108-120, D 80-100, Schweine A 116-122 B 1, B 2 und C 115-122, D 112120, E 100111, 81 100110. Marktverlauf: Großvieh schlep- pend, Uberstand. Kälber mittel, geräumt. Schweine schleppend, kleiner Uberstand. —— 3——— 1 OMAN VON J BREN OEL Copyrignt by Dr. Paul Herzog, Tübingen durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 1 Rolf Eckhart sitzt still und aufmerksam auf einer Holzkiste in der Ecke des Ateliers. Heute ist der letzte Aufnahmetag zu dem großen Molander-Film„Die gelbe Rose“ und er hat es nur seiner Freundschaft zu Cornelia Larsen zu danken, daß er hier zugelassen ist. Oer große Molander liebt es nicht, wenn man hn bei der Arbeit belauscht. Atelierbesuche haßt er. Vor allem bei 80 schwierigen Szenen wie es diese Großauf- nahmen mit der Larsen sind. „Alles fertig“, fragte Molander, ungeduldig auf seinem Schemel neben der schußbereiten Kamera zurechtrückend. „Fertig!“, tönt es von der Galerie, wo ganze Batterien kleiner und großer Scheinwerfer darauf warten, ihr blendendes Licht auf das Gesicht des gefeierten Stars schießen zu dürfen. Eckhart blickt schnell noch einmal zu der Larsen hinüber. Sie steht, ein wenig ab- gewandt, die Augen auf den Boden gerichtet. Ihre Hände spielen nervös mit der langen cWeigen Perlenkette, die sie über dem dunklen Kleid trägt, Sie scheint am Ende ihrer Kräfte. Achtmal hintereinander ist sie nun schon der Kamera entgegengeschritten. die Augen starr dem erbarmungslosen Jupiterlicht dar- bietend. um dann mit einem jäh verklärten Tacheln alle Glücksgefühle zu verströmen deren ihr schönes ebenmätziges Antlitz fähig st. e Auslerelle, Gent der junge 1 Krhiktert.. er erkennt. wie mitge- — nommen dieses von Millionen angebetete Ge- sicht jetzt ist. Er liebt Cornelia Larsen mit einer scheuen und hoffnungslosen Ergebenheit. Er weiß, daß sie diese Liebe mit der Würde einer Königin entgegennimmt. die einem netten Pagen gestattet, den Saum ihres Kleides zu berühren. 5 Aber in diesem Augenblick erkennt Eck- hart, daß auch diese schöne kühle Frau nur ein Mensch ist, ein an unsichtbare Ketten geschmiedeter Mensch, der die Minuten stolzen Triumphes mit Stunden harter Arbeit bezahlen muß. „Achtung! Ton läuft!“, schallt es von der Brüstung der Galerie herab. Es wird mäus- chenstill, Das ganze N scheint den Atem anzuhalten. Mit Cornelia 5 Seht im Augenblick eine seltsame Verwandlung vor Die eben noch flatternden Hände sinken herab. Sie hebt ihr Gesicht. das einer leb- losen Maske gleicht, so wie Menschen sie zu tragen pflegen, die zu letzten entschei- denden Entschlüssen sich durchgerungen haben. „Ich— komme— schon!“ sagt sie halb- laut mit ihrer tiefen, glockenklaren Stimme. die Millionen ergriffener Hörer in ihren Bann zu schlagen pflegt. Und während sie dies sagt, schreitet sie mit der Würde einer zum Tode verurteilten Herrscherin der Kamera entgegen. l In diesem Augenblick geschieht das leichen Schreckliche Mitten in die tiefe andächtige Stille hinein, die dieser ganzen Szene einen geradezu feierlichen Rahmen ein splitterndes Geräusch. Verleiht, tönt Einer der dünnen Balken, an denen die Vorhänge aufgereihf sind, die den Hinter- grund der Szene bilden, beginnt sich zu krümmen. Stürzt von der schweren Samtlast erdrückt, zusammen. „Halt!“. auf der Stirn vor Wut zu platzen drohen. „Halt! Ton aus!“ brüllt Molander, dem die Adern Die ganze Aufnahme ist verpfuscht! Soll 7 im 1 i kertis werden? zwischen Wut Eckharts Blick folgt der Larsen, die immer noch, des Geräusches und der Zurufe nicht achtend. wie in tiefer Trance der Kamera entgegenschreitet. Erst als die blendenden Scheinwerfer jäh erlöschen, erwacht sie aus hrer traumhaften Existenz. Wird mit einem Schlag in die Wirklichkeit zurückgeworfen. Eine furchtbare Veränderung geht mit ihr vor. Ihr eben noch so gefaßtes, zu einem Lächeln erblühendes Gesicht verzerrt sich. Mit einem schrillen Schrei bricht sie zu- sammen. „Cornelia!“ ruft Molander und springt über die am Boden schleifenden Kabelstränge Hinweg zu ihr hin. Er will sie hochreißen. Aber sie krallt sich förmlich in den Boden fest. Ein wildes Schluchzen schüttelt ihren gan- zen Körper. Dazwischen immer wieder der Schrille Schrei Totenblaß vor Zorn und grenzenlosem Mitleid kommt Eckhart aus seiner Ecke her- Vor. Er stößt den Assistenten, der ihm den Weg versperren will, brutal zur Seite Jetzt steht er dicht neben der noch immer am Boden kauernden Frau Dicht neben dem und Entsetzen schwankenden Molander. „Mörder!“ schreit Eckhart außer sich. verantwortungsloser Mörder. Sie!“ Sekundenlang glotzt der Regisseur den Eindringling an wie ein Gespenst Dann steigt ihm das Blut in den mächtigen Löwen. Kopf. „Junger Mannlé, stößt er keuchend her- vor, Seine Finger krümmen sich, als wolle er dem anderen an die Kehle. Da fährt die Larsen in die Höhe. Mit einem Schrei wirft sie sich zwischen die beiden Männer, die kampfbereit, ihrer Sinne kaum noch mächtig, einander gegenüberstehen. „Tu ihm nichts! Ich verbiete dir, ihm etwas zu tun! Hörst du?“ Ire Stimme hat plötzlich wieder den vollen. zwingenden Klaeng 8 „Cornelial“, sagt der Regisseur drohend. Ich Bae e tft „Sie Sie mißt ihn mit einem Blick, vor dem e verstummt. Vor dem alle ringsum verstum- men, so daß mit einem Male wieder ein tiefes Schweigen in dem eben noch wie ein en- haus summenden Atelier herrscht. In dieses tödliche Schweigen hinein klingt die Stimme der Larsen. Eine eiskalte, keinen Widerspruch duldende Stimme. „Ich habe es auch satt!“ sagt Cornelia Larsen und ihre schönen Augen blitzen„Ich habe es endgültig satt. mich hier zu ruinieren. Ich will nicht mehr. Hörst du, ich will nicht mehr. Nie mehr!“ Sie wendet sich Eckhart zu. Faßt seine Hand, die eiskalt ist vor mühsam beherrsch tem Zorn. „Komm!“ sagt sie leise und zieht ihn mit sich, dem Ausgang der Falle zu. Komm! Du bist der einzige, der weiß, was ich leide Der einzige Mensch Bist dul“ „Theater!“, brüllt Molander, langsam die Sprache wiederfindend„Albernes Theater! Wir machen weiter. Los! Kamera! Ton! Be- leuchter!“ Aber keiner rührt sich. Keine der bundkert Hände. die sonst jedem seiner stummen Wirke gen wie einem höheren Befehl, tut auch nur die geringste Bewegung Sie Steben 5 stumm und erschüttert. Sie erwachen erst aus hrer Bei Als von draußen das Geräusch eines rasch An. fahrenden Wagens hereindringt. ö Und whrend Molander, der sroße welt- berühmte Regisseur Molander, wutschnau- bend sich der Kantine zuwendet, besinnen Sis eilig, die Kabel zusemmenzulege n und die Kulissen abzubauen, die den Rahmen für diese letzte, unvollendete Szene des Groß füms„Die gelbe Rose“ bilden. 2 „Sie ruinieren N Leh will nicht, daß sie dich ruinieren!“ sagt Eckhart leise. 5 Er fährt ziemlien rasch, die linke Hand am Steuer seines kleinen Wagens. Die Rechte hält die zuckenden Hände der schönen Er? Urispannt, die neben ihm sitzt und i noch laut es n ich lin Schlucht 1 i 3 f y Notsiqnal:„Seeungeheuer auf Grund! TENERIFFA, DIE GRGSSTE INSEL DER RANAREN Die in spanischem Be- sitz befindlichen Ka- naren an der Westküste Afrikas hießen im Al- tertum„Die glücklichen Inseln“. Sie erfreuen sich auch heute noch wegen ihres gesunden Klimas des Besuches unzähliger Touristen. Die größte dieser In- seln ist Teneriffa mit der Hauptstadt Santa Cruz.— Unsere Auf- nahme zeigt die Ram- bla de castro auf Teneriffa. Toter Passcgier qing auf Bruce Temple zu New Vor k. „Zwei riesengroße Augen starrten mich an, grünlich schimmernd in einem unförmigen Kopf, dessen Bart langsam im Wasser hin und her wehte. Das Ungeheuer nickte stän- dig, der dunkle Rumpf war in seinem Um- fang nicht zu erkennen, er verschwand in der Finsternis. Schleunigst gab ich Notsignal und ließ mich an die Oberfläche ziehen!“ Das schreibt Bruce Temple u. a. in seinen „Memoiren“. Er ist seit 25 Jahren Taucher und machte zahllose Bergungsaktionen mit Seine phantastisch klingenden Erzählungen von Meeresungeheuern und„Wassermännern“ sind kein Seemannsgarn, sondern haben alle eine sehr natürliche Erklärung. In den gru- seligen stories will Temple nur die unbe- kannten Gefahren und Ueberraschungen schildern, die den Tauchern ständig auf den Gründen der Flüsse, Seen und Meere drohen. Das Ungeheuer mit dem Barte begegnete mm in einem nordamerikanischen See, von dem indianische Sagen behaupteten, böse Geister hätten dort ihren Wohnsitz und stürzten sich auf Menschen und Tiere. Es war ein düsterer, regnerischer Tag, als Bruce noch vor Morgengrauen in das verrufene Wasser steigen mußte, um nach einem Ertrunkenen tu suchen. Die Stimmung auf dem Begleitschiff War sehr gedrückt, und auch der Taucher konnte sich nicht ganz der schaurigen Atmosphäre in dem dunklen Wasser entziehen. Zu Tode er- schrocken war er aber, als sich im seichten Schlamm jenes Ungeheuer vor ihm auf- kichtete. Später erhielt er von den Indianern die Aufklärung, die der zweite Tauchversuch be- stätigte. Vor zwei Monaten, zur Zeit der Eis- Schmelze, hatte sich ein Schlittengespann auf den See gewagt, war eingebrochen und ver- sunken. Durch das ziemlich warme Wasser hatten sich in den Pferdekadavern Gase ge- bildet, so daß sie aufrecht über dem Grund schwebten. Eines der Tiere stand rückwärts im Geschirr, sein langer Schwanz bewegte sich wie ein Bart vor dem Kopf des anderen. Von einem Toten wie ein alter Freund begrüßt wurde Bruce Temple, als er in das Wrack eines alten Schiffes stieg. Mit schwer- källigem Schritt seiner Bleischlen betrat er eine Kabine. In der Ecke stand ein Mann, schaute den Besucher unverwandt an und be- wegte sich wie eine Marionette mit schlot- ternden Gliedern auf ihn zu, nickte als wollte er„Halloh!l“ sagen und öffnete den Mund. Es war einer der ertrunkenen Passa- glere, und er brachte auch keine Botschaft aus dem Jenseits. Er blieb ebenso stumm wie der Taucher aus der Oberwelt, dem schon der Schreck die Sprache genommen hatte. „In solchen Augenblicken möchte man die Gesichtsplatte herunterreißen“, schreibt Bruce Temple.„Der hohe Druck des Wassers wird unerträglich, die Schläfen hämmern, der Kopf dröhnt, und das an sich schon schwierige Atmen wird zur Qual. Aber dann heißt es, Ruhe bewahren, sonst ist man verloren. Ich kannte Kollegen, die wahnsinnig wurden. weil sie solchen Belastungen nicht gewachsen Waren.“ Im übrigen lobt er seinen Beruf wegen des „Vielen amüsanten Müßiggangs“ und der guten Bezahlung. Mit der Zeit gewöhne man sich auch an die schauerlichsten Erscheinun- gen unter Wasser alles auf Erden habe eine natürliche Ursache. Verhängnisvolle Kes REY KI a vi. Auf dem Wege nach Reykj ik auf Island verschwand im Sommer 1950 der amerika- mische Tanker„Mary“, Er hatte Oel für die isländische Hauptstadt und den norwegischen Hafen Narvik aufgenommen und befuhr die nur selten benutzte nördlichste Schiffsroute zwischen Treib- und Packeis. Als Eisbrecher ausgebildet und mit modernen Radargeräten ausgerüstet, war die„Mary“ gut gegen das Überraschende Auftauchen von Eisbergen und Platteneis gesichert. Erst in diesen Tagen erreichten nun Einzel- heiten über das Schicksal des Tankers die Weltöf fentlichkeit. 4 Wochen suchten ameri kanische Marineeinheiten im Juni 1950 sb lich Frederiksdal auf Grönland, wo die „Mary“ letzte Positionsmeldung gegeben hatte, vergeblich nach Wrackteilen und Ueberlebenden. Dann setzte sich die Annahme durch, das Schiff sei entweder doch Opfer eines raschenden Zusammenstoges mit einem Eisberg geworden oder in dem damals bei Kap Farvel wütenden Schnee: sturm gesunken. Rätselhaft bl a gends SOsS-Rufe aufgefangen w 5518 5 8 88 Nun stand Ka Berthold Nowery per- sönlich vor New LVorker Korrespondente und berichtete Einzelheiten vom Verlust seines Schiffes.„Wir versuchten gerade mit Volldampf, südostwa Lindenow-Fjord einer riesigen Eisscholle ausz. als waltige Kesselexplosion im Inne kes ertönte und den Tanker 6 Besatzungsmitglieder k Die übrigen konnten sich mi auf die große Scholle retten, rend d Feuer die„Mary“ noch vor dem Sinken völlig zerstörte und den Oelfilm auf der See in Brand setzte.“ Kapitän Nowery und seine Leute hofften vergeblich, daß die Scholle ans Packeis Zzurückgetrieben würde, damit sie grönländi- sches Festland erreichen könnten, Im Gegen- teil, die Strömung trieb die Eisplatte weiter aufs Meer hinaus, verteilte das brennende Oel auf ein immer größeres Gebiet, so dag das Feuer die Eisinsel der Geretteten allmäh- lich zum Schmelzen brachte. „Wir wagten nicht noch einmal, in das eis- kalte Wasser zu springen. Die 2 bis 3 Kilo- meter zur Küste hätte niemand schwimmend überstanden, dazu wartete auf Grönland eine unerbittliche Kälte, ungeeignet, frostbebende Körper und Bekleidung zu trocknen, So ver- brachten wir die ganze soeben angebrochene Nacht dicht zusammen gedrängt auf der immer kleiner werdenden Eisscholle, während die hell lodernden Flammen aus dem weit verteilten Oel ständig neue Nahrung fanden.“ Schiffe befanden sich damals, unmittelbar bei der Katastrophe und gleich danach keine in der Nähe. Dafür waren grönländische Es- kimos durch den weithin sichtbaren Feuer- feuer des Jonkers„Mary“ schmola selexplosion an der Packe disg! 0 2 schein an den Lin denow- Fjord gelockt wor- den, wo sie für die Fangzeit einige schmale Fischerkähne liegen hatten. Mit dem Morgen- grauen sahen sie, in welcher Bedrängnis sich die Schiffbrüchigen befanden. Otassi, Vor- stand einer lAköpfigen Eskimofamilie, rettete die Amerikaner in mehrstündigem Pendel- verkehr hinüber. obwohl sein Gesicht von dem qualmenden Feuer schließlich rußge- schwärzt und sein Boot ständig in bedroh- licher Nähe der erst gegen Mittag verlöschen- tfield aus Mo- 0 Dundee au Nachdem 5 bile(Alabama) 285 Dollar Schadene sie ge- insam Whisky getrunken hatten, schnitt dee Smithſiſtelds Kinnbart ab und stopfte are in en Pfeife. Als Smithſteld ett er einen Er- sich in ärztliche en Stewardeß s maschine fand ein Vock während des Flugs m Chefpiloten in die Kabine ite Hand an. Er war enttäusc für zwei weiße Kamel⸗ geben wollte. Bestimmung müssen in n kreisrunden jet einen drei- und einen Kreis, Die Vorschrift tritt aber erst Kraft, wenn die amtlichen Experten für tempel den Durchmesser des Kreises und die Es berechnet haben. ndlinie des Dreiecks den Flammen operieren mußte. Ein Glück nur, daß sich die eiskalte See so schwer er- Wärmen ließ, sonst hätte die Scholle die Nacht nie und nimmer überdauert.“ Nowery ist voll des Lobes über die Helden- tat der Eskimofamilie, wenn er auch auf den vorsichtigen Otassi schimpft, der gut 2 Jahre lang die tückischen Gletscher und Eismassive auf dem Farvel-Territorium nicht zu über- klettern wagte, um die Amerikaner nach Frederiksdal zu bringen. Erst Ende 1952 wurde der einzige Paß, der Nolton-Ueber- gang, durch eine verharschte Schneedecke notdürftig passierbar. Die Eskimofamilie ge- leitete die Amerikaner endlich in einem strapaziösen Marsch und in lebensgefähr- lichen Klettertouren nach Frederiksdal, wo sie auf ihren Funkspruch bald abgeholt wurden. Bab DV. Wäsche ö direkt an Privat. Kompl. Ausst. ab 39, frei Haus Teilz. Ford. Sie Gratiskatalog! A. WALZ, Waldsee- Württ. Nr. 54 12 Tabl. geben bei Wohnungsnot? Ohne Baukostenzu- schuß eig. Fertighaus a. Teilzahlg. Prosp. d. Teutonia GmbH., Hamm (W.) 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Blum 4 Cie, er dulv wach eie waacom! ed Auf dem letten Coch pfeifen? Wenn Mutter eine Nähmaschine kauft, macht zie eine Investition, oder auf deutsch: eine Lapitalanlage. Genau so investiert der Betrieb, der auf Draht ist, immer wieder neue und bessere Maschinen. Wenn er Kann. Mutter will ut ihrer Maschine Kraft und Zeit sparen. Das ist der Zweck aller Investitionen. Aralich standen drei Arbeitslose an einer Bau- lle, wo ein Bagger ausschachfete. Der erste gte: wenn man das mit Spaten machte, hät⸗ n wir Arbeit. Der zweite meinte wenn man das mit Löffeln machte, hätten alle Arbeitslosen Arbeit. Der dritte sagte: mehr Bagger müßten wir haben, dann hätten wir al⸗ le richtige Arbeit. Schließ⸗ lich sind wir keine Busch⸗ neger, die ihre Erdlöcher mit Fingern aus kratzen. Aber es gibt Unkundige, die unsere Kapitalanlagen heute kritisieren, Sie mei- nen, es werde zuviel Kapital angelegt, und sie fragen, woher denn dieses Kapital komme. Sie antworten; aus den hohen Preisen, die der Verbraucher zahlt. Der Unternehmer aber, so behaupten sie, baut sich feine Fabriken davon. An die hundert Milliarden DM hätten die Un- ternehmer seit der Währungsreform in ihre Betriebe gesteckt. Nun, gehen wir den Dingen auf den Grund. Nehmen wir das Jahr 1950. Darüber hat das Wirtschaftswissenschaftliche Institut der Gewerkschaften eingehende Unter- suchungen angestellt. Es errechnet für dieses Jahr 18,7 Milliarden DM Kapitalanlagen. Wie⸗ Viel entfielen davon auf die industriellen Be- 7— triebe? Das Institut sagt: Industrie und Hand- werk investierten zusammen 7,5 Milliarden für Reparaturen, Verschleiß und Neuanlagen. on dem Rest von 11,2 Milliarden flossen zum Beispiel 4,2 Milliar⸗ den in den Wohnungs- bau und 2,4 Milliarden in den Verkehr... Das ist der Tatbestand 1950 nach Alisicht der Gewerkschaf⸗ de Amerika, das vom Kriege völlig verschont geblieben ist, investierte je Kopf sei⸗ ner Bevölkerung im Jahre 1951 452 Dollars. Frankreich, mit dem wir auf dem Weltmarkt gleichfalls im Wettbewerb stehen, 164 Dollars. Und Wir? 127 Dollars. Leider konnten wir nicht mehr investieren, weil wir kapitalarm sind, und diese Kapitalarmut kann nur durch Sparen be- hoben werden. Und wie ist es dann mit dem »geprellten Verbrauchers? Sicher finanzierten die Betriebe ihre Anlagen aus den Preisen Wos her sonst hätten sie die Mittel nehmen sollen, da noch immer ein leistungsfähiger Kapitalmarkt kbehlt? Aber hat der Verbraucher Interesse an Betrieben, die auf dem letzten Lochpfeifen? Alte Maschinen sind teure Maschinen. Stotternde Drehbänke liefern Bruch. Humpelnde Lastwa⸗ gen kommen nicht an. All diese unsinnigen Ko- sten aber müßte der Verbraucherbezahlen, wenn die Betriebe nicht stan bedacht Wären. Nur aus hohen Kapitalanlagen dig auf Verbesserungen kommen hohe Löhne. Und niedrige Preise! Zum Volfilstand Aller durch geeinte Kraft fuhrt die Soriale Marfhtoirtschaſt DIE WAAGE Gemeinschaft zur Förderung des Soslalen Ausgleichs e. V, 5 bein am hein N 5 1214 3