SS 2 7 * Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.78, im Verlag abgeholt 1.5, durch die Post 1. G zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 2. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 10 Samstag, den 17. Januar 1953 5.53. Jahrgang Querschnitt der Woche Von Eduard Funk Die gesamte Elite der französischen Diplo- matie traf sich in den letzten Tagen am Quai d'Orsay; Außenminister Bidault hatte die Missionschefs in Washington, London, Rom, Moskau, Bonn und Saarbrücken nach Paris beordert, um ihnen gleichzeitig mit der Er- lzuterung der künftigen Politik Frankreichs neue Instruktionen zu erteilen. Da solche In- struktionen stets geheim gehalten werden, Wird man erst an den zu erwartenden Aktio- nen der fünf Botschafter und des Hochkom- missars in Deutschland ablesen Können, welche Marschroute ihnen vorgeschrieben wurde. Wenn man jedoch mit Bidaults und Mayers Gedankengängen, die sie in zahlreichen Re- den explizierten, einigermaßen vertraut ist, dann kann man auch schon jetzt das Experi- ment wagen, Vermutungen über ihre Pläne anzustellen: Renée Mayer und Georges Bidault gehörten zu den engsten Mitarbeitern de Gaulles, als dieser zunächst im Exil, dann in Paris Regie- rungschef war. Es kam daher nicht von un- gefahr, daß dieser General, der bisher gegen Alle anderen Koalitionen opponierte, weil er selbst an die Macht zurückwollte, jetzt zum erstenmal seine Abgeordneten anwies, für ein von Mayer und Bidault gebildetes Kabinett zu stimmen. Die von ihm gestellte Bedin- gung einer Anderung gewisser Vorschriften 1 des EVG-Vertrages haben wir schon des öfte- ren erörtert. Wichtiger erscheint uns heute im Zusam- menhang mit der französischen Diplomaten- konferenz die Erinnerung daran, daß Bidault und Mayer 1944 wesentlichen Anteil am Zu- standekommen jenes Freundschafts- und Si- cherheitspaktes hatten, den de Gaulle damals mit Stalin schloß. Nicht etwa, weil der ultra- nationalistisch eingestellte General besondere Sympathien für die Bolschewisten hegte, son- dern weil er die Deutschen noch mehr haßte als die Kommunisten. Und nur aus diesem Grunde hat er in der Zwischenzeit schon zwei- mal in Moskau angebohrt, um zu erfahren, ob man im Kreml sich noch an diesen Vertrag gebunden fühle. Zwar bekam er hierauf nie eine präzise Antwort, aber in der französi- schen Diplomatie kam trotzdem immer wieder die Tendenz zum Vorschein, die Russen für eine Verständigung zu gewinnen, deren Ko- sten die Deutschen tragen sollten. Denn darüber gibt es leider keinen Zweifel, daß zahlreiche Franzosen sich am liebsten mit dem Beelzebub verbünden würden, um den Satan niederzuhalten, von dem sie wäh- nen, er treibe immer noch in Deutschland sein Fach den Auftrag erhalten, in Moskau zu son- dieren, ob und unter welchen Bedingungen man dort zu Verhandlungen bereit wäre, durch die ein Teil der gegenwärtigen Span- nungen beseitigt, eine Wiederaufrüstung der Bundesrepublik überflüssig gemacht und viel- leicht ein Abkommen über die Vereinigung Deutschlands erzielt werden könnte. Botschafter Massigli wird in London einen Alternativplan betreiben, denn am Quai d'Orsay scheint man trotz aller Wunschträume den eben erwähnten Versuchen doch nur ge- ringe Chancen beizumessen. Deshalb soll er sich darum bemühen, die Engländer möglichst Weitgehend an die geplante Europäische Ver- teidigungsgemeinschaft heranzuführen, um durch Garantien und ein starkes Truppen- Kontingent auf dem Festland die französischen Angste zu zerstreuen, die Bundesrepublik könnte in der Eüropa-Armee ein Ubergewicht gegenüber dem westlichen Nachbarn erlangen. Henri Bonnet soll in Washington in gleicher Weise arbeiten und einen Besuch Mayers in den USA vorbereiten. Dessen wesentlichste Ziele sind die Erreichung einer möglichst gro- en finanziellen und militärischen Unterstüt- zung Frankreichs durch die Amerikaner sowie die Vorbeugung gegen die Gefahr, Eisenhower Könnte, verärgert über die Franzosen, einen Kurswechsel vollziehen, von dem vielleicht Bonn mehr als Paris profitieren würde ö Die wahrscheinlich wichtigste Rolle in die- Sem diplomatischen Spiel wird aber zweifellos Frangois-Poncet zu übernehmen haben. Er soll mit Uberredungskunst und Druck die Bonner Regierung dazu bringen, daß sie den kranzösischen Wünschen bezüglich des EVG“ Vertrages zustimmt, um eine Verknüpfung der Bundesrepublik mit der NATO zu ver- hindern; und ferner wird es seine Aufgabe sein, Dr. Adenauer zur Nachgiebigkeit in der Saarfrage zu bewegen. Daß dieses Problem ann Fe Botschafter Joxe wird daher sicher- am Quai d'Orsay erörtert wurde, bewies die Beteiligung des französischen Saarbotschaf- ters Grandval an den Besprechungen. Ob allerdings Mayer auf seher Aa kündigung be- arren wird, die 8 9 0¹ der Ratifizierung des EVG-Vertrages durch Frankreich berginigt weden. ist neuerdings zweikelhaft geworden, denn man hat ihn aus dont und Washington wissen lassen, daß er damit eine unmögliche Forderung stellen würde. 5 1 neue amerikanische Außenminister Dul- 7 2 wird sich demnächst auf Europa-Reise be- eben, um festzustellen, mit welchen Entwick- lungen dort in der Tat zu rechnen ist. Davon wird er nicht nur seine Haltung zum ame- rikanischen Auslandhilfe-Programm abhängig Augennollsche Eründe der Briten-Aalon „Verschwörer“ ohne Anhang— Kombinatio- nen um das angebliche Komplott Bonn(E. B.) Führende Bonner politische Kreise legten sich die Frage vor, ob für die überraschenden Verhaftungen von sieben an- geblichen Rädelsführern einer nationalsoziali- stischen Verschwörung andere als nur„Sicher- heitsgründe“ maßgebend gewesen sein kön- nen. Obwohl von britischen Sprechern der- artige Vermutungen als„unbegründet“ zu- rückgewiesen wurden, hält man in diesen Kreisen folgende Gründe für denkbar: 1. den Amerikanern und ihrem künftigen Präsidenten Eisenhower nach der wenig er- folgreichen USA-Reise des britischen Premiers Churchill zu beweisen, daß der Nazismus in Deutschland noch keineswegs tot ist. 2. dem Bundeskanzler zu zeigen, daß even- tuelle deutsche Forderungen hinsichtlich einer Revision der Notstandsklausel im Deutsch- land-Vertrag wenig Aussicht auf Erfolg hät- ten. Die Bundesregierung wird jetzt erst ein- mal abwarten, welches Ergebnis die Ermitt- lungen der Engländer zeitigen. Man zeigte sich jedoch überrascht, daß jetzt auch von briti- scher Seite zugegeben wird, es stünde keine „Bewegung“ hinter den sieben Verhafteten. Da die britischen Mitteilungen über die eigentliche Aktivität der verhafteten„Ver- Schwörer“ noch verhältnismäßig dürftig sind und immer wieder auf die noch ausstehenden Verhöre und Ermittlungen verwiesen wird, Sieht man in deutschen Kreisen vor allem in der Tatsache, daß das britische Foreign Office die Verhaftungen selbst bekanntgab, die bisher einzige ernsthafte Stütze der These, daß an der ganzen Sache etwas dran“ sei. Demgegenüber wird jedoch darauf hingewie- sen, daß man von sieben Männern ohne jede „Deckung! durch eine große politische Be- wegung kaum erwarten könne, daß sie mit Erfolg einen Umsturzversuch unternehmen könnten. Ferner wird mit Interesse vermerkt, daz; Verhaftungen bisher nur in der briti- schen Zone erfolgt sind, während die Ameri- kaner und Franzosen in ihren Besatzungsge- bieten bisher keinerlei gleichartige Aktionen eingeleitet haben, obwohl ihnen angeblich alle Einzelheiten vorher bekanntgeworden seien. Wenn die Tätigkeit der sieben Verhafteten tatsächlich von Bedeutung gewesen sein sollte, so müßte es überraschen, daß diese Aktivität an den Zonengrenzen Halt gemacht habe. Kußzenminister Georg Dertinger in Haft Wegen„Tätigkeit für imperialistische Spio- nagedienste“—„Brutaler Klassenkampf“ Berlin(UP). Der Außenminister der Ost- zonenregierung, Georg Dertinger(Ost- CDU, ist vom Staatssicherheitsdienst unter der Be- schuldigung„feindlicher Tätigkeit gegen die Deutsche Demokratische Republik im Auftrage imperialistischer Spionagedienste““ verhaftet worden. Die Festnahme Dertingers wurde im SED- Zentralorgan„Neues Deutschland“ und in der „Täglichen Rundschau“ in einer amtlichen Mitteilung bekanntgegeben, die an unauffälli- ger Stelle untergebracht war und lediglich aus zwei Sätzen bestand. Gleichzeitig mit Dertin- ger wurden der Leiter der Abteilung„UdSSR“ im Ostberliner Außenministerium, Max Keil- son(SED), und dessen Ehefrau Grete, Refe- rentin für„Internationale Verbindungen“ im SED-Zentralkomitee, festgenommen. Max und Grete Keilson werden beschuldigt, zu den nach dem Prager Slansky-Prozeß erhängten Rommunisten Beziehungen unterhalten zu ha- ben. Mit Dertinger wurden ferner der Leiter der Hauptabteilung„Volksdemokratien“, Pe- ter Florian(SED), ein Jude, und die persön- liche Referentin des Ministers, Helene Ber- ner, verhaftet. Von der Säuberung sind auch machen, sondern wahrscheinlich auch die Ent- scheidung, ob eine Revision der bisherigen Auhbenpolitik Washingtons angezeigt erscheint. In Bonn erwartet man aus diesem Grunde mit Ungeduld die Ankunft des neuen US- Hochkommissars Conant, von dem man sich offenbar sehr viel verspricht. Es bleibt also immer noch eine gewisse Hoffnung, daß Eisenhower und Dulles ihren asiatischen Plänen nicht allzuviele europäi- sche Interessen opfern werden. In diese Uber- legungen hat sich auch Churchill eingeschal- tet, als er mit dem künftigen Präsidenten der USA verhandelte. Dabei machte er insbeson- dere den Versuch, den Fernen Osten und den Pazifikraum nicht ganz den Amerikanern zu überlassen, die bisher England aus hrem mit Australien und Neuseeland geschlosse- nen Pazifik-Pakt heraushielten. Der britische Premier schlug deshalb als Analogie zur NATO einen Südostasien-Pakt vor, der durch einen Nahost-Pakt ergänzt werden soll. Letzterer erscheint den Engländern umso dringlicher. nachdem die Agypter sich mit den Sudanesen geeinigt und erneut den Abzug der fremden Truppen aus der Suezkanal-Zone verlangt haben. Hinter den Verhafteten stehe keine große Bewegung im Bundesgebiet oder eine rechts- radikale politische Partei, erklärte ein briti- scher Sprecher in Bonn. Die„Rädelsführer in einem Komplott gegen die Bundesregierung“ seien„viel zu schlau und gewandt“, als daß sie sich mit einer„Untergrundbewegung“ oder einer anderen politischen Bewegung zusam- mentun würden. Gerade die Tatsache, daß die verhafteten„Verschwörer“ ohne irgendeinen großen Anhang operierten, zeige ihre Gefähr- lichkeit. Der FDP- Bundestagsabgeordnete A. M. Eu- ler wandte sich mit scharfen Worten gegen den„propagandistischen Mißbrauch“ der bri- tischen Aktion, wobei er betonte, daß die Ge- fahr eines Wiederauflebens des Nationalsozia- lismus in Deutschland nicht bestehe. Ein ener- gisches Vorgehen gegen totalitäre Kräfte sei zwar zu begrüßen, doch müsse bestritten wer- en, daß von einer Bedrohung der alliierten, Streitkräfte gesprochen werden könne,„wenn eine kleine Gruppe von Unbelehrbaren eine Konspiration vorbereitet“. Es be gürfe drin- gender Aufklärung, warum die Bundsregie- rung nicht eingeschritten sei, während der britische Hochkommissar eine Gefährdung der Sicherheit seiner Truppen als gegeben ansah. Die Kommentare französischer und britischer Zeitungen liegen die Gefahr erkennen, daß hier„aus einer Mücke ein Elefant gemacht werden c Gewisse Kreise in Paris und frankophile konservative Kreise in London wollten damit lediglich auf die öffentliche Meinung in den USA und auf die neue Regie- rung Eisenhower einwirken, von der sie eine zu deutschfreundliche Politik befürchten. Das Bundeskabinett hat inzwischen aus- Tührlich die von den britischen Behörden vor- genommenen Verhaftungen ehemaliger füh- render Nationalsozialisten erörtert. Ein Spre- cher der Bundesregierung teilte hierzu mit, daß die Bundesregierung vorerst dazu keine Stellung nehmen will. Die britische Aktion sei erfolgt, ohne daß zuvor die Zustimmung der deutschen Behörden eingeholt worden sei. Die Begründung für die Verhaftung sei in den Augen der Bundesregierung„klar“. Der Essener Rechtsanwalt Dr. Ernst Achen- bach. bekannt als Verteidiger bei den Nürn- berger Prozessen, hat die britische Hochkom- mission ersucht, ihm die Genehmigung zur Verteidigung des verhafteten ehemaligen NS- Staatssekretärs Werner Naumann zu erteilen. der Leiter der Abteilung„West“, Dr. Raphael, ebenfalls ein Jude, und der erst kürzlich neu ernannte Pankower Botschafter in Bukarest, Georg Handke, betroffen, die abgesetzt bzw. zurückberufen wurden. Unmittelbar vor der Verhaftungswelle konnte die Referentin für„Westpresse“ im Dertinger-Ministerium, Edith Kunert, nach Westberlin fliehen. Von dem Chef des Proto- kolls im Außenministerium, Ferdinand Graf Thun, fehlt jede Spur. Er wird in Westberlin Vermutet. Die Verhaftung Dertingers, der auch zweiter Vorsitzender der Sowjetzonen-CDU ist, hat nach zusätzlichen Informationen aus Ostberlin sowohl ihn selbst als auch den Vorsitzenden der Ost-CDU und stellvertretenden Minister- präsidenten Otto Nuschke völlig überrascht. Georg Dertinger, der mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik im Herbst 1949 Außenminister der Regierung Grotewohl Wurde, hatte als erster nicht- kommunistischer Politiker der Ostzone die Oder-Neiße-Linie als„endgültige deutsche Friedensgrenze“ pro- klamiert und die entsprechenden Verträge mit der polnischen Regierung unterzeichnet. Der Verhaftete war erst vor zwei Wochen für diese„Verdienste“ mit einem polnischen Orden ausgezeichnet worden. Der heute 50jährige ehemalige„Stahlhelm“ Führer und Journalist hatte sich innerhalb des Kabinetts und von dem SED-Politbüro wiederholt sagen lassen müssen, daß seine persönlichen Beziehungen zu westdeutschen Politikern nicht gern gesehen werden. Großes Aufsehen erregte im Herbst 1951 seine Zusam- menkunft mit dem CDU-Fraktionsvorsitzen- der im Westberliner Abgeordnetenhaus, Ernst Lemmer, in den Berliner Westsektoren. In diesem Gespräch schilderte Dertinger, der Weihnachten 1947 mit sowjetischer Unterstüt- zung Lemmer und den jetzigen Bundesmini- ster Jakob Kaiser aus dem Vorstand der So- wWietzonen-CDU verdrängt hatte, welche Aus- Wirkungen die Einbeziehung der Bundesrepu- blik in das westliche Verteidigungssystem und die Zurückweisung der östlichen Einheitsange- bote durch den Westen auf Westberlin und die Sowjetzone haben würde. 5 Obwohl Dertinger von 1949 bis zu seiner Festnahme bei allen öffentlichen Veranstal- tungen als Außenminister repräsentierte, galt didat des SED- Politbüros, als erster Fun när des Ministeriums. Dürch die jüngsten An- griffe des SED-Zentralkomitees g Emigranten in Frankreich scheint jedoch Ackermann belastet.„%% sein Staatssekretär Anton Ackermann, Kan- Funktio- en die KB. Form der Zusammenarbeit. Mit Dertingers Verhaftung, die der Inhaftie- rung des bisherigen Versorgungsministers Dr. Karl Hamann(Ost-LDP) folgte, kündigte der Chef der Sowietzonen-Volkspolizel, Karl Ma- ron, den„verschärften Klassenkampf in der brutalen und eindeutigen Form“ gegen die „neutral-objektivistischen Auffassungen bei verantwortlichen Funktionären des Staats- apparates, der demokratischen Massenorgani- sationen und Parteien“ der Sowjetzone an. Die scharfen Säuberungsaktionen innerhalb der Sowietzonen-Regierung und der nicht- kommunistischen Parteien sowie der SED bil- den nach dem Eindruck politischer Beobachter den Auftakt zu der schon am Jahresende in- offiziell angekündigten Ausschaltung aller bürgerlichen Politiker und unzuverlässiger SED- Funktionäre aus der Regierung und aus anderen führenden Staatsstellungen. ö b Ollenhauer bekennt sich zum Westen Anderung der Verträge Vorbedingung— Scharfe Kritik an der Bundespolitik Bonn(E. B.) Den eindeutigen Willen der Sozialdemokratischen Partei zur Zusammen- arbeit mit dem Westen und zur gemeinsamen Verteidigung der freien Welt gegen eine sowjetische Aggression unterstrich der SPD- Vorsitzende Erich Ollenhauer vor der Fresse in Bonn. Er betonte, daß die Sozialdemokraten an dieser Haltung niemals einen Zweifel ge- lassen hätten, für sie gehe die Diskussion lediglich um die Frage der Form dieser Ge- meinschaft. Gleichzeitig bezeichnete es Ollenhauer als eine zwingende Notwendigkeit, daß die Bun- desregierung angesichts der durch den Re- glerungswechsel in Paris entstandenen Lage einen neuen festen, Standpunkt in der Frage der weiteren Behandlung der Verträge und der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft suche. In diesem Zusammenhang äußerte sich der SPD-Vorsitzende skeptisch bezüglich der Nützlichkeit einer Fortführung der persön- lichen Aussprachen zwischen ihm und Bun- deskanzler Adenauer, wenn der Kanzler fort- fahre, seinen Standpunkt in der Gffentlich- keit darzulegen, ohne ihn, Ollenhauer, zuvor verabredungsgemäß in Kenntnis gesetzt zu haben. Eine neue Unterredung mit Adenauer, die dieser bereits vorgeschlagen hat, sei erst möglich, wenn der Bundeskanzler die letzte schriftliche Stellungnahme der SpD schrift- lich beantwortet habe. Die Opposition hatte in ihrer von Adenauer erbetenen Stellungnahme die Verträge er- neut abgelehnt und vier Forderungen aufge- Stellt. Erstens tritt sie für einen gemeinsamen Gutachtenantrag ein; ein solches Gutachten des Bundesverfassungsgerichts will sie auch für sich als verbindlich ansehen, soweit es die Verfassungsmäßigkeit der Verträge betrifft. Zweitens glauben die Sozialdemokraten, daß baldige Neuwahlen zum Bundestag keine verfassungsrechtlichen Schwierigkeiten mit sich bringen würden. Drittens will die SFD Neuwahlen auf der Basis des bisherigen Wahlgesetzes mit gewissen technischen Ab- anderungen, die aber keine„koalitionspoliti- schen Manipulationen“ zulassen dürften. Vier- tens fordert sie schließlich eine direkte Be- teiligung der Westberliner Bevölkerung an den Bundestagswahlen. Die Sozialdemokraten könnten die Ansicht des Bundeskanzlers nicht akzeptieren, daß sich seit der zweiten Lesung der Verträge im Bun- destag nichts geändert habe. Daß sich etwas geändert habe, beweise schon die Außerung des neuen französischen Ministerpräsidenten Mayer, er wünsche neue Verhandlungen noch vor der Ratifizierung.„Die Bundesregierung muß jetzt Mayer in der Offentlichkeit sagen, welchen Standpunkt sie bei neuen Verhand- jungen vertritt“ Wenn die französische Poli- tik jetzt neue Forderungen stelle, sei es zwei- felhaft, ob die Bundesregierung die richtige Position einnehme, wenn sie nicht auch von sich aus ihre Haltung klar mache.„Die gegen- wärtige Politik der Bundesregierung des star- ren Festhaltens an den Verträgen ist weit- gehend ein Verzicht auf eine selbständige Außenpolitik“, sagte der SPD-Vorsitzende. Eine Diskussion über die Alternativfrage „EVG oder Nationalarmee“ lehnte er ab. Es gäbe auch andere Möglichkeiten der Koopera- tion der freien Völker. Dies aber müßte in den neuen Verhandlungen geklärt werden. Sollte sich aber in diesen neuen Verhand- lungen herausstellen, daß eine Abänderung des EVG-Vertrages zur Aufrechterhaltung der französischen Nationalarmee führe,„dann ist das entscheidende Kernstück der Verteidigung in den sechs Ländern endgültig zerstört“, a Die vom Kanzler vertretene These von der Gefahr aus dem Osten bezeichnete Ollenhauer als nutzlos, denn in diesem Punkt gäbe es keine entscheidende Differenz mit der SPD. „Man sollte eine e i Aggression aus dem Osten finden, die einzige Frage ist nur, welches ist der beste Weg.“ Darüber aber könne man sich mit der SPD insame Front gegen eine unterhalten. Niemand habe andererseits be- stritten, daß man mit dem Westen kooperie- ren solle und niemand 1 3 ragenden Leistungen der USA für Deutsch- land“, Aber auch hierbei gehe es um die beste. Die Annahme der jetzt vorliegenden Ver- 0 träge nannte er unwahrscheinlicher denn je. 1 2 Wahlgesetz„im Prinzip“ gebilligt Kabinett nahm Hellweges Vorschlag an— Gemischtes Wahlrecht wird beibehalten Bonn(UP) Die Bundesregierung hat dem Entwurf des Wahlgesetzes für die kommen- den Bundestagswahlen„prinzipiell“ zuge- stimmt. Uber einzelne Bestimmungen soll am Wochenende noch mit den Koalitionsparteien beraten werden. Wie ein Regierungssprecher im Anschluß an die Kabinettssitzung mitteilte, ist in dem Entwurf das Prinzip der absoluten Mehrheit im zweiten Wahlgang aufgegeben worden. Für die Erlangung eines Sitzes im neuen Bundestag soll die relative Mehrheit genü- Sen. Dagegen ist in dem Entwurf entspre- chend einem Vorschlag von Bundesminister Hellwege die Möglichkeit von„Hilfsstimmen“ aufgenommen worden. Der Entwurf, dessen Verabschiedung die Grundlage füc die Wahl zum zweiten Bundestag sein wird, behält das bisherige gemischte System von direkter und indirekter Wahl bei, gibt aber bei der direk- ten Wahl dem Wähler die Möglichkeit, eine Weitere Stimme einem Kandidaten einer an- deren Partei zu geben. Diese Stimme kommt zum Zuge, wenn die erste nicht dem Mehrheitskandidaten zufällt. Das Bundeskabinett beschäftigte sich fer- ner erneut mit den Sofortmaßnahmen zur Entlastung Berlins vor allem durch ver- stärkte Uberführung von Ostzonenflüchtlin- gen nach Westdeutschland. In den nächsten vier Wochen sollen nach einem Beschluß der Bundesregierung 7000 aus der sowjetischen Besatzungszone nach Westberlin geflüchtete Personen zusätzlich zu der bisherigen Quote nach Westdeutschland ausgeflogen werden. In Berlin selbst werden in Kürze mit Hilfe des Bundes Wohnungen für die Unterbringung von weiteren 1200 Flüchtlingen fertiggestellt. Auch der Fall Breda stand im Kabinett zur Debatte. Bis zum Dienstag wird das Bun- desjustizministerium eine Stellungnahme über die juristische Seite des Problems und die Lösungsmöglichkeiten vorlegen. Eine Ent- scheidung wurde nicht getroffen. Schließlich verabschiedete das Bundeskabi- ett einen Gesetzentwurf zur Anderung des Ausfuhrförderungsgesetzes, das eine ver- stärkte Begünstigung des Exports von End- Srzeugnissen vorsieht. Vorerzeugnisse sollen in dem bisherigen Umfang begünstigt werden. Die Bundesregierung beschloß außerdem die Streichung des Artikels 6 des Rabattgesetzes, wonach es Warenhäusern und RKonsumgenos- senschaften verboten ist, Rabatt zu gewäh- ren. Gleichzeitig soll die Beschränkung der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Waren- Rückvergütungen aufgehoben werden. Ein Gesetzentwurf zur Anderung des Genossen- schaftsgesetzes wurde ebenfalls verabschie- det. Es soll die Bestimmung aufgehoben wer- den, nach der Genossenschaften nur an Mit- glieder oder deren Vertreter verkaufen dür- Ken. All diese Gesetzentwürfe bedürfen der Zustimmung des Parlaments. Lenz war nicht am Massaker beteiligt Dagegen zwei andere Angeklagte— Die ersten Verhöre im Oradour-Prozeß BOT de aux(UP). Am fünften Verhand- lungstag im Oradour-Prozeß wurde vor über- füllten Zuhörertribünen die Vernehmung des S8-Hauptscharführers Karl Lenz fortgesetzt. Lenz baute seine Verteidigung auf der Be- hauptung auf, daß persönliche Spannungen zwischen ihm und dem— verschollenen— SS- Hauptsturmführer Otto Kahn ihn vor iner aktiven Teilnahme an dem Gemetzel bewahrten.„Ich marschierte lediglich um Oradour herum und hielt Wache zur Verhin- derung eines möglichen Angriffes von Parti- allen“, erklärte er.„Als ich zufällig auf Hauptsturmführer Kahn stieß, schrie er mich An, ich solle Haltung annehmen., Mein Helm sitze nicht gerade und meine Uhrkette käme unter der Uniform zum Vorschein. Zur sel- ben Zeit stand Oradour in Flammen, und die Schreie der Sterbenden erfüllten die Luft.“ „Wenn ich Sie richtig verstehe“, warf der Gerichtspräsident Marcel Nussy Saint-Saens ein,„sind Sie da beinahe als Tourist herum- gelaufen?“„Ja, so etwa war es auch“, er- Widerte Lenz. Nach einer Erklärung befragt, die er 1945 nach seiner Verhaftung durch britische Ge- heimpolizisten abgegeben haben soll, erklärte Lenz, sie sei falsch. Er habe sie damals nicht mehr durchlesen dürfen.„Das erstaunt mich sehr“, erklärte der Gerichtspräsident.„Der britische Geheimdienst ist bekannt wegen sei- ner untadeligen Methoden.“ Die britische Ge- heimpolizei gibt an, Lenz habe ihr damals gestanden, daß er an den Massenverbrennun- gen in der Kirche von Oradour mit Hand an- gelegt habe. Die restlichen 20 Angeklagten erklärten im Anschluß an die Ausführungen des ehemaligen SS-Hauptscharführers, seine Schilderung sei zutreffend. Auch die Mehr- zahl der im Gerichtssaal anwesenden 300 Per- sonen hatten den FHindruck, daß Lenz die Wahrheit gesagt hatte. Der sodann vernommene 26jährige Fritz Pfeifer gab zu, daß er an der Erschießung der ersten 20 Dorfbewohner teilgenommen habe. Der anschließend vernommene Hermann Fren- zel aus Breslau, der zur Zeit des Gemetzels von Oradour erst 17 Jahre alt war, erklärte, auch er habe an der Erschießung der ersten 20 Mann teilgenommen. Nicht beteiligt sei er jedoch an der Verbrennung des Dorfes gewe⸗ sen. Er gab außerdem an, Hauptsturmführer Kahn habe gedroht, jeden erschießen zu las- sen, den er beim Plündern antreffe. 5 Die Verteidiger hatten vor der Eröffnung der Freitag-Sitzung bekanntgegeben, daß sie dem Gericht ein Schreiben des ehemaligen Kommandeurs der SS-Division„Das Reich“, SS- Brigadeführer Lammerding, einreichen würden. In diesem Schreiben erkläre Lam- merding, daß der SS-Standartenführer Dick- mann, der später in der Normandie gefallene Kommandeur des Bataillons, das Gemetzel gegen die ausdrücklichen Befehle seiner Vor- gesetzten angeordnet habe. Die jugoslawische Regierung hat zur Er- nennung von Dr. Hans Kroll zum Botschafter er Bundesrepublik in Pelgrad ihr Agrément Präsident Truman verabschiedete sich „Kommunismus wird zugrunde gehen“— Dulles: Auflösung statt Eindaãqmmung Washington(UP). Präsident Truman, der am kommenden Dienstag nach nahezu achtjähriger Amtszeit das Weiße Haus ver- läßt, erklärte in einer Abschiedsrede an die Bevölkerung der USA, er sei davon über- zeugt, daß der„Kalte Krieg“ einmal als eines der charakteristischsten Merkmale der Zeit bezeichnet wird, in der er(Truman) die Ge- schicke der USA leitete. Die Geschichte werde seiner Meinung nach auch anerkennen, daß er den rechten Weg aufgezeigt habe, um den„Kalten Krieg“ zu gewinnen und den dritten Weltkrieg zu ver- hindern. Die Entfachung eines Krieges sei unter gar keinen Umständen der rechte Weg zum Frieden. Ein dritter Weltkriéeg— so be- tonte Truman— würde nicht nur den Kom- munismus ins Grab bringen, sondern auch die Gesellschaftsordnung der freien Welt zer- schlagen. Ob daher die Kommunisten von sich aus eines Tages eine Kursänderung vor- nehmen werden oder aber ob diese Anderung auf eine andere Weise komme, könne heute noch niemand sagen. Eines sei jedoch gewiß, daß eine Anderung kommt. Gleichzeitig be- kundete Truman, daß er zutiefst von der Richtigkeit des von der freien Welt einge- schlagenen Weges überzeugt sei. Der Kommunismus werde schließlich an sei- nen eigenen inneren Schwächen zugrunde ge- hen. Dann werde für die Völker der Welt eine Zeit des Friedens und des Wohlstandes anbrechen. Truman gab zu, daß der kommu- nistischen Welt große Hilfsquellen zur Ver- fügung stehen und daß der Kommunismus nach außen hin stark erscheine. Die kommu- nistische Staatsordnung basiere jedoch auf einem gottlosen System, einem System der Sklaverei, der Geheimpolizei und der stän- digen„Säuberungsaktionen“. Alle diese Dinge sollten die große innere Schwäche des Kom- munismus überdecken. Je stärker und je eini- ger die freie Welt werde, desto geringer wür- den die Chancen des Kommunismus, seine expansjonistischen Pläne zu verwirklichen. Der Außenpolitische Ausschuß des amerika nischen Senats befürwortete einstimmig die Ernennung von John Foster Dulles zum neuen US- Außenminister. Zuvor hatte Dulles sich von den Senatoren über see außzenpoliti- schen Ansichten ausfragen lassen. Er sag te in diesem Zusammenhang, die Bestrebungen zum Zusammenschluß Europas machten offensicht- lich keine Fortschritte, im Gegenteil, es scheine sich fast eine„Auflösung“ anzubahnen. Diese Tatsache allein unterstreiche die Notwendig- keit einer neuen außenpolitischen Konzeption der USA. Die Politik der„Eindämmung“, die die USA bisher gegenüber dem kommunistischen Block verfolgt habe, sei nicht genug. Vielmehr müsse die freie Welt auf die„Auflösung“ die- Ses Blocks hinarbeiten, freilich unter Vermei- dung eines„allgemeinen Krieges“. Nur eine „friedliche Methode“ dürfe dazu verwendet Werden. Es gebe verschiedene Mittel, um auf die kommunistischen Länder einen„Druck“ auszuüben, eines dieser Mittel sei eine ver- stärkte Propaganda. Der stellvertretende US- Delegierte bei der Abrüstungs kommission der UN, Benjamin V, ohen, legte Präsident Truman einen Bericht über die Bemühungen der Kommission vor, gemäß der vor einem Jahr verabschiedeten Re- solution der UN- Vollversammlung eine Redu- zierung des Rüstungsstandes in aller Welt zu erreichen. Cohen erklärte in seinem Bericht, die Kommission habe keine konkreten Ergeb- nisse erzielen können, weil der sowjetische Vertreter entweder„nicht willens oder nicht in der Lage war, ernsthaft irgendeinen der Kommission vorliegenden Pläne zu erörtern oder von sich aus irgendwelche konstruktiven Vorschläge zu machen“., Solange daher nicht auch die anderen zu einer Abrüstung bereit seien, müßten die freien, sich zu Recht und Ordnung bekennenden Nationen in der Welt die zur Abwehr einer Aggression notwendige militärische Stärke beibehalten. Das UsS-Verteidigungsministerium hat der Kongreß ersucht, den Grundsold aller Ange- hörigen der Streitkräfte um durchschnittlich acht Prozent zu erhöhen, um einmal den er- höhten Lebenshaltungskosten gerecht zu wer- den, zum anderen, um einen Anreiz zum frei- willigen Eintritt in die Streitkräfte zu geben. Die amerikanischen Soldaten sind bekanntlich die weitaus am besten bezahlten der Welt. Ratifizierung nur mit Zusatzprotokollen Mayer kündigt Parlamentsvorlage an— Aus- weichende Erklärungen über die Saar Paris(UP). Die französische Regierung gab bekannt, daß sie die deutsch- alliierten Ver- träge den zuständigen Ausschüssen der Natio- nalversammlung in Kürze vorlegen und gleich- zeitig mit den anderen Signatarstaaten Ver- handlungen über den Abschluß von Zusatz- protokollen zum EVG-Abkommen anknüpfen werde. Die Verträge sollen der Nationalversamm- lung zugeleitet werden, sobald das Kabinett die Regierungserklärung gebilligt hat, welche diese Verträge erläutert. Diese Erklärung liegt schon fertig vor. Mayer und Bidault wird daher wohl nur noch darauf ankornmen, einen günstigen Zeitpunkt zu wählen. Nach Ansicht hiesiger Beobachter sind die nächsten zwei bis drei Wochen dafür am besten geeignet; fran- zösische politische Kreise halten es nämlich für recht unwahrscheinlich, daß die Verträge Zustimmung finden werden, wenn Minister- Präsident Mayer noch länger wartet. Doch selbst wenn er sie der Kammer in den näch- sten Tagen vorlegt, dürfte es mindestens drei Monate dauern, bis die Versammlung zu einer Abstimmung bereit ist. Da Mayer aber inzwi- schen noch Verhandlungen mit den anderen Signatarstaaten aufnehmen will, ist mit wei- teren Verzögerungen zu rechnen. In einer Rede vor dem anglo- amerikani- schen Presseclub bemühte sich Ministerpräsi- dent Mayer, die Befürchtungen zu zerstreuen, daß er vom EVG-Abkommen abrücken werde. Unter Hinweis auf den oben erwähnten Be- schluß seines Kabinetts gab er seiner Uber- zeugung Ausdruck, daß die Nationalversamm- lung das Abkommen ratifizieren werde, so- bald die Zusatzprotokolle fertiggestellt seien. Mayer bestritt, daß er nicht nur der Europa- Armee, sondern überhaupt den europäischen Einigungsbestrebungen skeptisch gegenüber- stehe; er sei vielmehr der erste Europäer Frankreichs“, Schließlich bestätigte der Mini- sterpräsident, daß er in Kürze nach den USA reisen werde, um mit Eisenhower zusammen- zukommen. 8 Nach seiner Rede wurde Mayer gefragt, ob seiner Ansicht nach vor der Ratifizierung des EVG- Abkommens eine deutsch- französische Einigung über das Saarland notwendig sei. Er weigerte sich, eine eindeutige Antwort zu ge- ben und meinte lediglich:„Es gibt viele Gründe, warum die Saarfrage geklärt werden muß. Da ist die Frage der Truppenaushebung. Dann muß abgemacht werden, ob jemand dort Truppen stationieren darf und wer die- ses Recht erhalten soll. Schließlich gibt es noch viele wirtschaftliche Angelegenheiten zu regeln, Es ist dringend notwendig, die Ver- handlungen über das Saarland mit der Deut- schen Bundesrepublik wieder aufzunehmen. Ich bin davon überzeugt, daß auch Bundes- Kanzler Dr. Adenauer sich dieser Notwendig- keit bewußt ist.“ ö Der 80jährige Radikalsozialist und erklärte Gegner der Europaischen Verteidigungsge- meinschaft, Eduard Herriot, ist im dritten Wahlgang mit einfacher Mehrheit wieder zum Präsidenten der Französischen Nationalver- sammlung gewählt worden. Statt der über- Wältigenden Mehrheit, die er in früheren Jah- ren auf sich vereinigen konnte, erhielt er in den ersten beiden Wahlgängen nur 205 Stim- men, also nicht die vorgeschriebene Zweidrittel- Mehrheit. Erst im dritten Wahlgang, der nur einfache Mehrheit vorsieht, war der Erfolg ge- sichert, da 223 Abgeordnete für ihn stimmten. Dieser Stimmverlust kam nicht überraschend. Einmal hatte sich Herriot auf dem letzten Parteikongreß der Radikalsozialisten mit sei- ner scharfen Kritik an dem Europa- Armee- Projekt die Sympathie vieler einstiger Freunde verdorben, zum zweiten war ihm in dem un- abhängigen Kandidaten Foureade Warteter Gegner erwachsen. . stark ein uner- 0 Schwierige Wirtschaftssituation Europas Straßburger Delegierte warnen vor Zusam- menbruch— OEEC-Bericht gebilligt Straßburg(UP). Westeuropa wurde in Straßburg vor einem wirtschaftlichen Zusam- menbruch gewarnt, der eintreten könnte, falls die gegenwärtige wirtschaftliche Stagna- tion andauert, der Handel mit Osteuropa nicht wieder aufgenommen wird und die Errungen- schaften der Atomforschung nicht wirtschaft- lich genutzt werden können. Diese Warnung wurde vor der Beratenden Versammlung des Europa-Rates ausgespro- chen, die sich mit dem vierten Jahresbericht des europäischen Wirtschaftsrates(OEEC) kri- tisch auseinandersetzte. Der Bericht des Wirtschaftsausschusses der Beratenden Versammlung über die Tätigkeit der OEEC wurde der Versammlung vom deutschen Delegierten Dr. Johannes Semler (D) unterbreitet. Semler erklärte, es sei nun an der Zeit, daß Europa schnell handle. Die wirtschaftliche Gesundung Westeuropas könne nur gesichert werden durch eine enge Zusammenarbeit mit den USA und Kanada. Die westeuropäischen Staaten müßten aber vorangehen und nichts unversucht lassen, um eine wirklich enge Zusammenarbeit zu errei- chen. Der britische Delegierte Georg Brown warf dem Europäischen Wirtschaftsrat mangelnde Weitsicht vor und erklärte außerdem, daß eine Reihe westeuropäischer Staaten nicht Wirklich zur Produktions-Expansion bereit sei. Nur eine„expansive Produktionspolitik“ sei geeignet, diese Krise zu lösen. Der liberale belgische Senator Roger Motz stimmte dieser Kritik zu und warf dem OEEC vor, kein vorwärtsblickendes Wirtschaftspro- gramm zu besitzen, Er unterbreitete zwei Vorschläge: 1. Volle Ausschöpfung der indu- striellen Möglichkeiten der Atomenergie. 2. Re- vision der Handelsbeschränkungen mit den Staaten des Ostblocks. Motz erklärte dazu, daß man den Handel mit den Oststaaten allzu eingeschränkt habe, obwohl gerade diese Handelsbeziehungen in der Vergangen- heit entscheidend zum Wohlstand der west- europäischen Staaten beigetragen hätten. Der deutsche Sozialdemokrat Professor Erik Nölting hatte den Bericht der OEEC scharf Kritisjert und ihn als„phantasielose Zusam- menstellung ohne Mut“ bezeichnet. Er wies auf einen bevorstehenden scharfen Preisrück- gang für Rohstoffe hin, so daß die europäi- schen Staaten, die diese Rohstoffe produzie- ren, weit weniger Dollars einnehmen würden. „Wir müssen daher damit rechnen, daß diese Staaten neue Handelsbeschränkungen einfüh- Ein Lichtblick im Erdölkonflikt Teheran(UP). In einer über sieben Stunden langen Besprechung sollen Minister- präsident Mossadeg und der US-Botschafter in Teheran, Loy Henderson, die Grundlagen für eine Lösung des anglo- iranischen 61 streites ausgearbeitet haben. Wie verlautet, Soll Mossadeg den wesentlichsten Punkten des britischen Kompromißplans zugestimmt haben. Weitere Gespräche zwischen Hender- son und Mossadeg sollen geplant sein. Es heißt, Mossadeg habe nachgegeben, weil er sich einer Krise im Parlament gegenüber- sche, welche auf die Verschlechterung der Wirtschaftsyerhältnisse zurückzuführen ist. * Staatssekretär Westrick vom Bundeswirt- schaftsministerium erlitt bei der Rückfahrt von einer Ministerratssitzung der Montan union bei Euskirchen einen Autounfall und mußte ein Krankenhaus aufsuchen. Die Hamburg-Amerika-Linie(Hapag) und der Norddeutsche Lloyd nahmen gemeinsam den seit 1939 unterbrochenen deutschen Li- niendienst der Westküste Südamerikas wie- der l 5. 8 5 Mau-Eides forderte die gesetzgebende Ve anliegns Explosion bei Serajevo— 21 Tote London(UP). Bei einer großen Explosion in einer nicht näher bezeichneten militär. schen Anlage bei Serajevo Jugoslawien Wurden nach einer hier abgehörten Meldung des jugoslawischen Rundfunks 21 Personen Setötet und 50 zum Teil schwer verletzt. Wie es in der Rundfunkmeldung weiter hieg konnte eine zur Explosionsstelle entsandte Kommission die Ursache der Katastrophe bis“ her nicht feststellen. Schiff rammte„Gneisenau“-Wrack KI el(UP). Das 298 BRT große schwedische Küstenmotorschiff„Gulloe“ lief auf das 1 Seemeilen nordwestlich von Darserort lie. gende Wrack des deutschen Dampfers„nei. senau“ auf und sank. Das Schiff befand sid mit einer Holzladung auf dem Wege von Wis⸗ mar(Ostzone) nach Schweden. Das durch Blinksignale herangerufene 486 BRT große polnische Motorschiff„Dunajec“, das sich auf der Reise von Stettin nach London befand nahm die achtköpfige Besatzung, die in die Boote gegangen war, auf und setzte sie spä- ter vor der Durchfahrt durch den Nordost. see-Kanal auf den Holtenauer Schleusen ab Die„Gneisenau“, die während des letzten Krieges als Flaggschiff der deutschen Kriegs- marine eingesetzt war, liegt seit Kriegsende im Fahrwasser des minenfreien Zwangswe. ges und ist durch Wracktonnen markiert. Dulles und Stassen kommen nach Bonn BOnn(E. B.) Der neue US-Außenminister John Foster Dulles wird im Rahmen seiner geplanten Europa-Reise voraussichtlich am 5. Februar gemeinsam mit dem neuen Leiter des Amtes für Gemeinsame Sicherheit(MS) Harold Stassen, nach Bonn kommen. Beide Politiker haben eine entsprechende Einladung des Bundeskanzlers angenommen. Die Schwe- ster des künftigen Außenministers, Mrs. Eleanor Lansing-Dulles, war am Freitag Gast des Bundeskanzlers im Palais Schaumburg. Die aus privaten Gründen gegenwärtig in der Bundesrepublik weilende Mrs. Lansing Dulles zeigte sich besonders interessiert an der Lage Berlins und dem Flüchtlingspro- blem. g Luftfahrtreferenten der Länder tagten Würzburg(UP). Die Länderreferenten für Fragen des Luftverkehrs und Vertreter des Bundesverkehrsministeriums hielten in Würzburg eine Arbeitstagung ab, in der ne- ben Verwaltungsfragen im Zusammenhang mit der Förderung des Segelflugsportes auck der Gesetzentwurf über die Errichtung aa Bundesluftfahrtamtes erörtert wurden. In“ einem Kommuniqué beißt es, das Ziel der Besprechung, ein einheitliches Vorgehen der Länder, sei in vollem Umfange erreicht wor- den. Auch über den Aufbau der luftärztlichen Untersuchungsstellen und die Flieger-Taug- lichkeits untersuchungen, bei denen auch in- ternationale Bestimmungen zu berücksichti- gen seien, habe man einig werden können. Das gleiche gelte hinsichtlich der Ernennung von Segelfluglehrern, für eine Kostenordnung. die Segelflugbetriebsordnung und die Geneh- migung von Segelflieger-Schulen. Buck lädt weitere Schuld auf sich Metz(UP). Im Prozeß gegen Lagerkom- mandanten und Wachmannschaften des nationalsozialistishen„Umerziehungslagers“ Schirmeck, der vor einem französischen Mili- tärgericht stattfindet, gestand einer der An- geklagten, der ehemalige SS-Mann Sigmund Weber, einen polnischen Lagerinsassen er- schossen zu haben, weil er gefährlich gewe- sen sei. Karl Buck, der beinamputierte ehe- malige Lagerkommandant von Schirmeck, der schon lungstagen wiederholt alle Verantwortung für die Erschiegung von Häftlingen auf sich nahm, erklärte sofort, er habe Weber den Be. fehl zum Erschießen des Polen gegeben, weil dieser das Leben einiger Mitgefangener be- droht habe. Er(Buck) trage die Verantwor- tung für diese Tat. 5 BDI in Rheinland-Pfalz unerwünscht Mainz(UP). Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz erklärte, sie werde es nicht zulassen, daß sich der in Hessen verbotene Bund Deutscher Jugend(BD) in das Land Rheinland-Pfalz verlagert und von dort aus erneut seine Tätigkeit entfaltet. Im übrigen sei zu erwarten, daß die in Karlsruhe und Frankfurt schwebenden gerichtlichen Verfah- ren bald Klarheit bringen werden, ob und inwieweit überhaupt noch eine Tätigkeit des BD/ im Bundesgebiet möglich sein wird. Frau Margarete Himmler bleibt in der Gruppe der Belasteten, Ihre Berufung gegen den Spruch der Hauptkammer München wurde verworfen. Ihr Vermögen in Höhe von 45 000 DM wird eingezogen. Kroupa wird in Drammen Norwegen) wei⸗ tere drei Wochen im Gefängnis gehalten, da- mit die Bundesrepublik Material zur Begrün- 13 8 res Auslieferungsverlangens sammeln ann. Die sowjetischen Besatzungsbehörden ha- ben nunmehr den britischen Panzer wagen Zu- rückgegeben, den sie vor einer Woche bei einem Grenzzwischenfall im Harz beschlag- nahmt hatten. Der französische Minister präsident Mayer und sein Außenminister Bidault hatten in Pa- ris erneut eine lange Konferenz mit den fran- zösischen Botschaftern in allen wichtigen Hauptstädten der Welt. 8 Ein„Lappländer- Parlament“ soll im Märæ in JokRkmokk(Nordschweden) stattfinden. Schwedische, norwegische und finnische Lap- Den wollen dabei u. a. die Schaffung einer einheitlichen lappischen Schriftsprache er- örtern. 8 Papst Pius XII. empfing die offizielle deut- sche Delegation, die anläßlich der Ernennung der neuen Kardinàle nach Rom gekommen ist. Uber Kambodscha wurde der Ausnahmezu- stand verhängt, nachdem König Sihanouk vor 9 zwei Tagen das Parlament aufgelöst hatte. Die Todesstrafe für die Abnahme des Mau- sammlung der Kolonie Kenya in einer in den vorausgegangenen Verhand- ( 14 S A ode reren te Nosion litäri. A Wien dung sone t. Wie hieß sandte le bis. Südwestdeutsche Rundschau Der gesetzliche Schutz der Jugend Abschnitt„Erziehung und Unterricht“ vom Verfassungsausschuß verabschiedet Stuttgart(ZS-W. Der Verfassungsaus- schuß der Verfassunggebenden Landesver- sammlung Baden- Württembergs hat die Arti- kel des Abschnittes„Erziehung und Unter- richt“ verabschiedet, die sich mit der Jugend- erziehung und mit dem Schutz der Jugend wefassen. In seiner nächsten Sitzung, am kom- menden Donnerstag, wird der Verfassungs- nusschuß die umstrittene Schulfrage erörtern. Dem ersten Absatz des Artikels„Jugend- Erziehung“ legte der Ausschuß Formulierun- gen aus den Verfassungsentwürfen der Koa- ltionsparteien und der CDU zugrunde. Die vom Ausschuß beschlossene Fassung lautet: „Die Jugend ist in der Ehrfurcht vor Gott, Im Geiste der christlichen Nächstenliebe zur Brüderlichkeit aller Menschen und zur Frie- Gensliebe, in der Liebe zu Volk und Heimat., Zu sittlicher und politischer Verantwortlich- keit, zu beruflicher und sozialer Bewährung und zu freiheitlicher demokratischer Gesin- nung zu erziehen.“ Der Ausschuß sah davon ab, die Bestim- mung des Entwurfs, daß die Jugend auch im Geiste der Völkerverständigung erzogen wer- den solle, in die Verfassung aufzunehmen. Er vertrat die Ansicht, daß in der Verfassung micht das Bestehen von Nationalstaaten un- terstrichen werden solle. Vielmehr sollten die Bestrebungen, das nationalstaatliche Denken Zu überwinden, herausgestellt werden. Dies komme am besten in der beschlossenen For- mulierung„zur Brüderlichkeit aller Men- schen“ zum Ausdruck. Der Ausschuß billigte ferner den Absatz zwei des Artikels„Jugender ziehung“ im Ent- wurf der Koalition, der besagt, daß die ver- antwortlichen Träger der Erziehungen in Mren Bereichen die Eltern, der Staat, die Re- lügionsgemeinschaften und die in ihren Bün- den gegliederte Jugend selbst sind. Die Be- stimmung im Entwurf der CDU, die die ge- merelle Verantwortlichkeit der Eltern beson- ders betonte, konnte keine Mehrheit finden. Die CDU hat sich deshalb bei der Gesamtab- stimmung über den Artikel„Jugenderziehung“ der Stimme enthalten. Einstimmig verabschiedete der Ausschuß den Artikel„Schutz der Jugend“, dessen Wortlaut in den beiden Entwürfen überein- stimmte. In dem Artikel heißt es:„Die Jugend ist gegen Ausbeutung sowie gegen Gefährdung Mrer sittlichen, geistigen und körperlichen Wohlfahrt zu schützen. Staat und Gemeinden Schaffen die erforderlichen Einrichtungen. Ihre Aufgaben können durch Einrichtungen der Freien Wohlfahrt wahrgenommen werden.“ 1* 1 Reichskonkordat heftig umstritten Regierung soll ein Gutachten ausarbeiten— Beratung der Kirchenartikel beendet Stuttgart(ZSH). Der Verfassungsaus- Schuß der Verfassunggebenden Landesver- Sammlung beendete die Beratung des Ab- Schnittes, der das Verhältnis des Bürgers und des Staates zu den Kirchen und Religionsge- meinschaften behandelt, und begann mit der Erörterung der Artikel„Erziehung und Un- terricht“. Besonders umstritten war die Anerkennung des Reichskonkordats in der Verfassung, die schließlich mit 11 gegen 13 Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt wurde., Der Staatssekre- tar für Verfassungsfragen, Dr. Kaufmann, wurde vom Verfassungsausschuß ersucht, ein Gutachten über die Frage auszuarbeiten, ob das Reichskonkordat noch gültiges Recht ist. Ein Sprecher der CDU kündigte nach der Sit- zung vor der Presse an, daß die CDU bei etwaigen Entscheidungen, die dem Reichs- Konkordat zuwiderlaufen, beim Verfassungs- gericht klagen werde. Wie vor der Presse be- richtet wurde, haben auch CDU-Abgeordnete Zugegeben, daß diese Frage strittig sei. Die Abgeordneten der Koalitionsparteien hätten darauf hingewiesen, daß die Regelung der Rechtsverhältnisse, die sich aus dem Reichs- Konkordat ergeben, eine Bundes angelegenheit sei, und daß schon der Parlamentarische Rat in diesem Punkte uneinig gewesen sei, weshalb man das Reichskonkordat auch nicht im Grundgesetz erwähnt habe. Ein Sprecher der Koalitionsparteien meinte, daß das Reichskonkordat schon deshalb nicht gül- tig sein könne, weil das Reich in seinen frü- eren Grenzen gar nicht mehr existiere. Einmütigkeit bestand dagegen darüber, dag entsprechend dem Vorschlag der CDU die Kirchenverträge im früheren Lande Baden und dem früheren preußischen Regierungs- bezirk Sigmaringen sowie der Artikel 140 des Grundgesetzes in der Verfassung anerkannt Werden sollen. Ebenso wurde der Artikel 24 des CDU-Entwurfs in die neue Verfassung übernommen. In diesem Artikel heißt es, daß die Kirchen Konvikte und Seminare für die Ausbildung von Geistlichen errichten und Kühren dürfen. In der Frage der theologischen Fakultäten an den Universitäten prallten dagegen die Meinungen umso heftiger aufeinander. Mit 13 gegen 11 Stimmen wurde die Aufnahme des Satzes„Die an den Universitäten des Landes bestehenden theologischen Fakultäten bleiben mit den bisherigen Rechten erhalten“ Abgelehnt. Längere Zeit diskutierten die Aus- schugmitglieder über die Frage, ob die Be- Setzung der theologischen Lehrstühle, im Ein- vernehmen“ oder„im Benehmen“ mit der Kirche erfolgen soll. Schließlich wurde eine Formulierung, die der katholischen Forde- rung nach einem„Einvernehmen“ nachkom- men und gleichzeitig das Bedürfnis der evan- Zelischen Kirche nach einem„Benehmen“ nicht erweitern soll, mit 12 gegen null Stim- men bei 13 Enthaltungen angenommen. Einige Artikel des CDU-Entwurfs verfielen der Ab- zung des Grundgesetzes bedeuten würden. Der Artikel 12 des Verfassungsentwurfs der Koalitionsparteien, der das Recht auf Er- ziehung und Ausbildung behandelt, wurde mit einigen Anderungen gutgeheigen. 5 Jehnung, weil sie praktisch eine Wiederho- * Hilfe für die Landwirtschaft Weitere Maßnahmen r Regierung Stuttgart(UP). Def badisch-württem- bepwische Landwirtschaftsminister Friedrich Herrmann kündigte an, daß außer den be- reits zugesagten Krediten in Höhe von 10 Mil- lionen DM für dürregeschädigte Höfe in Ba- den- Württemberg in Kürze noch weitere staatliche Hilfsmaßnahmen erwartet werden Könnten. Hermann warnte aber in diesem Zusam- menhang davor, durch übermäßige Kreditauf- nahme neue Verschuldungen zu schaffen. Kre- ditaufnahme in der Hoffnung auf„bessere Zeiten“ sei eine Fehlspekulation. Auf 60 Schüler kommen elf Lehrer Mosbach(UISsw). Der Landrat des Land- kreises Mosbach, Dr. Dörzbacher, erklärte vor dem Kreisrat von Mosbach, die Landwirt- schaftsschule werde gegenwärtig sehr schlecht besucht. Von elf Lehrkräften seien in diesem Winterhalbjahr 60 Schülerinnen und Schüler unterrichtet worden. In anderen Teilen Nord- badens seien die Verhältnisse auch nicht bes- ser. Ein Kreisratsmitglied schlug vor, in Zu- kunft den Landwirtschaftsschülern das dritte Lehrjahr in der Land wirtschaftlichen Berufs- schule zu erlassen. Die Schattenseiten des Zwölfertips Hauingen, Kreis Lörrach(Isw). Seitdem bekannt wurde, daß die beiden Brüder Dede in Hauingen mit ihrem Zwölfertyp im Sport- toto über 182 000 DM gewannen, sehen sie sich einem Flug von Bittbriefen ausgesetzt. Täg- lic, treffen Dutzende von Schreiben ein, in denen die beiden Toto-Gewinner von Unbe- kannten angegangen werden, Beträge von 500 bis zu 10 000 DM leihweise zur Verfügung zu stellen. Den„Höhepunkt“ bildete der Besuch einer den Dedes völlig unbekannten Frau mit einem fünfjährigen Jungen, die Hermann Dede„in Erinnerung rufen“ wollte, daß er vor Jahren die Patenschaft für den Jungen übernommen hätte. Dede hatte alle Mühe, die Besucherin von ihrem Irrtum zu überzeugen. Geschäftsleute des ganzen Kreises geben sich die Tür in die Hand, so daß die Dedes ge- zwungen sind, tagsüber mit ihren Frauen Huchtartig ihr Heim zu verlassen. Außerdem sahen sie sich veranlaßt, in einem Zeitungs- inserat auf die Zwecklosigkeit von Bettelbrie- fen hinzuweisen. In 35 Jahren 350 000 km zurückgelegt Schlächtenhaus, Kreis Lörrach(sw). Einen seltenen Rekord halten der aus Schläch- tenhaus stammende 33 Jahre alte Postbe- triebsassistent Emil Asal und sein jetzt in Kandern wohnender Kollege Adolf Wüst. Asal! steht schon 36 Jahre im Dienst der Post. Von 1945 bis 1952 mußte er fast täglich die Strecke Steinen— Schlächtenhaus— Hofen— En- denburg— Kirchhausen— Lehnacker auf Schusters Rappen zurücklegen. Täglich wa- ren dabei 35 km bei einem Höhenunterschied von 232 Metern zu bewältigen. Das sind im Jahre, legt man 300 Arbeitstage zugrunde, 10 500 km. In sieben Jahren ergibt das eine Strecke von 73 500 km. Sein Vorgänger, Post- schaffner Adolf Wüst, der 35 Jahre diesen Gang machte, hat rund 350 000 km zurückge- legt, also die Erde fast neunmal umwandert. Dank der Initiative der zuständigen Postbe- Hörden wurde nun im Laufe des letzten Som- mers in Endenburg eine Poststelle eingerich- tet. Die Post wird nunmehr mit dem Kraft- wagen nach Endenburg gebracht und dort weiter verteilt. 5 Die Stadt als Ehevermittlerin PfOTZheim(Isw). Die Stadtverwaltung von Pforzheim hat sich jetzt der Reihe ehe- vermittelnder Stadtverwaltungen angeschlos- sen. Ein junger Mann wandte sich an die Stadtverwaltung mit der Bitte, ihm beim Wie- derfinden eines jungen Mädchens aus Pforz- heim behilflich zu sein. Er gibt an, daß er das Mädchen am Bahnhof in Tübingen kennenge- lernt und es nach einigen Begegnungen durch ein Mißgeschick in Calw aus den Augen ver- loren habe. Ober bürgermeister Dr. J. Peter Brandenburg hat der Bitte des jungen Man- nes entsprochen, obwohl es außerhalb des Aufgabengebietes einer Stadtverwaltung liege, zwei jungen Leuten zum Sich- Wiederfinden zu verhelfen. Auszüge aus dem Brief des jungen Mannes sowie die darin enthaltene Beschreibung des Mädchens wurden von Dr. Brandenburg der örtlichen Presse übergeben. Die Gesuchte kann sich die Anschrift des Briefschreibers im Vorzimmer des Oberbür- germeisters im Pforzheimer Rathaus geben lassen. Nur pasteurisierte Milch verwenden Karlsruhe Gdsw). Der Regierungspräsi- dent von Nordbaden hat angeordnet, daß alle Genehmigungen zur Belieferung von unbe- Arbeiteter(nicht pasteurisierter) Milch an Großverbraucher(Krankenhäuser, Anstalten usw.) mit sofortiger Wirkung aufgehoben sind. Diese anordnung ist auf Anweisung des Landwirtschaftsministeriums Baden- Württemberg mit Rücksicht auf die in jüng- ster Zeit in Stuttgart und Umgebung aufge- tretenen Typhuser krankungen erfolgt. Kreuz und quer durch Baden Bretten. Ausgerechnet ein Waldhüter entpuppte sich in Bretten als Wilddieb und Schlingensteller. Der 50jährige Mann wurde Wegen Wilddieberei zu drei Monaten und zwel Wochen Gefängnis verurteilt.(Ivy) E pPIn gen, Kreis Sinsheim. Statt einen Lastkraftwagen, der zwischen Eppingen und Sulzfeld ausgebrannt war, zu bewachen, stahl ein Polizeibeamter aus dem Wagen einen kompletten Werkzeugkasten. Der Beamte ist verhaftet worden.(Is) Heidelberg. In Heidelberg wurden im vergangenen Jahr bei 1 928 Verkehrsunfällen 25 Menschen getötet. Der gesamte Sachscha- den beläuft sich auf rund 580 00% DM.(s) Mannheim. Ein 28 Jahre alter Mann, der von seinen Angehörigen am 14. Januar als vermißt gemeldet worden war, hat sich am Rhein bei der Theodor-Heuss-Brücke er- tränkt. 5 5 8 4 sw) Mannheim. Wegen Nichtbeachtens des Vorfahrtsrechts ereigneten sich in Mannheim drei schwere Zusammenstöße. Ein Verkehrs- teilnehmer wurde dabei verletzt. As) .... // AAA... Heute Abend fällt der Startſchuß. zu der Vierwochenſaiſon des diesjährigen Seckenheimer Faſchings. Wieder iſt es der tatenfreudige Sängerbund, der mit einem gro⸗ ßen bunten Abend den erſten Paukenſchlag ertönen läßt, dem die übrigen Vereine in Bälde zu einem bunten und lautſtarken Nar⸗ renkonzert in höchſten Fortiſſimotönen folgen werden. Mit Alfred Heinz Gräber und der Kapelle Schary wurden für dieſe Faſchings⸗ buvertüre zwei Exponenten gewonnen, de⸗ ren bisheriges Auftreten hier in Sek⸗ kenheim für einen Tiefſtart mit allen Schi⸗ kanen garantiert. Zudem noch Verabſchiedung und Neuwahl gekrönter Häupter, die auf die Ovation der Narrenuntertanen hoffen— mit dieſem kurzen Steckbrief iſt alles geſagt. Seckenheims Narren legen vom Land des Normalverbrauchebs in Humor ab, um jene Gefilde anzuſteuern, die einmal im Jahr Narrenfreiheit verheißen— wer wollte da fehlen? 55 Zwei neue Straßennamen für Seckenheim. In der letzten Verwaltungsausſchußſitzung wurden u. a. zwei neue Straßennamen nach Seckenheim vergeben. So wird künftig die Straße nördliche Verbindungsſtraße von der Hauptſtraße nach der Schwabenſtraße„Uhl⸗ dinger⸗“ und die ſüdliche„Ueberlingerſtraße“ heißen. Für nicht ganz in der Seckenheimer Geographie Kundige ſei bemerkt, daß es ſich hier um die Straßen am OEcG⸗Bahnhof und an der BV⸗Großtankſtelle als grobem Rich⸗ tungshinweis handelt. * Wir gratulieren! Morgen Sonntag kam Herr Franz Knoch, Tapezier, Meßkircherſtraße 47 ſeinen 73. Ge⸗ burtstag feiern.— Seinen 70. Geburtstag begeht, ebenfalls morgen, Herr Wilhelm Knoch, Meßkircherſtraße 49. Den beiden Ju⸗ bilaren unſere herzlichſten Glückwünſche. 2— „Politische“ Taxifahrt kostete 500 DM Mannheim dsw). Die Strafkammer Mann- heim verurteilte einen 24 Jahre alten Mann wegen Rückkfallbetrugs zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis. Der mehrmals vor- bestrafte Angeklagte hatte einem Mannhei- mer Taxifahrer erzählt, er müsse in einer Politischen Angelegenheit nach Bayreuth und München fahren. Die Fahrt kostete 500 DM, auf die der Fahrer heute noch wartet. In Wirklichkeit wollte der 24jährige nach einem früheren Geständnis lediglich„Abenteuer er- leben und spazieren fahren“. * Fristverlängerung bei Vermögensabgabe Nach den Bestimmungen des Lastenaus- gleichgesetzes wird die Familienermäßigung bei der Vermögensabgabe nur auf Antrag ge- Währt. Der Antrag kann nur bis zum Ablauf des Kalenderjahres, für das die Ermäßigung begehrt wird, gestellt werden. Die Antrags- frist ist eine Ausschlußfrist. Da diese Be- stimmung den meisten Abgabepflichtigen. für die sie in Frage kommt, noch nicht bekaant war, hat der„Bund der Steuerzahler“ den Bundesfinanzminister um Verlängerung der Antragsfrist gebeten Der Bundesfinanzmini- ster hat sich erfreulicherweise damit einver- standen erklärt, daß die Familienermäßigung oder die anderen Vergünstigungen für die in der Zeit vom 1. 4. bis 31. 12. 1952 fällig gewor- dene Vierteljahresbeträge beim Vorliegen aller übrigen Voraussetzungen auch dann noch ge- währt werden, wenn sie erst bei der Abgabe der Erklärung zur Vermögensabgabe bean- tragt werden. Nacht⸗ bzw. Sonntagsvienſt der Apotheken. Vom 17. 1. bis 24. 1. die Rathaus⸗Apotheke. Hauptverſammlung der Fußballabteilung des SV 1907. R Am Mittwochabend hielt die Fußballab⸗ teilung des Sportverein 1907 ihre Haupt⸗ verſammlung ab, die im Zeichen einer frucht⸗ baren und aufbauenden Diskuſſion ſtand, die auch auf die Randgebiete des Sports in er⸗ zieheriſcher Form übergriff und auf die We⸗ ſentlichkeit der ſportlichen Betätigung über⸗ haupt einging. Ueber die ſtete und befriedi⸗ gende Aufwärtsentwicklung der Abteilung im vergangenen Jahr gaben die Berichte des Abteilungsleiters Paul Schleicher, des Vor⸗ ſitzenden des Spielausſchuſſes, Fritz Lang, wie den Leitern der übrigen Abteilungen er⸗ ſchöpfend Auskunft. Nach der Diskuſſion in⸗ terner Vereinsangelegenheiten ergab die Neu⸗ wahl folgendes Ergebnis: Abteilungsleiter Otlo Bauder, Vorſitzender des Spielausſchuf⸗ ſes, Otto Volz, Jugendleiter Emil Pfliegens⸗ dörfer, Schülerleiter Richard Koob und E. Embach, Schriftführer Wilhelm Erny, und Beiſitzer Eduard Würthwein und Hermann Pfliegensdörfer. Paſtor Bodelſchwinghs Werk im Lichtbild. Wohl für jeden Menſchen iſt das Hilfs⸗ und Heilzentrum Bethel zu einem Begriff geworden, hinter dem ſich ſowohl menſchliche Unzulänglichkeit, Leid und Siechtum wie un⸗ ermüdlicher Dienſt im Geiſte echter Nächſten⸗ liebe verbergen. Dieſes große ſoziale Werk Paſtor Bodelſchwinghs wurde der evangel. Kirchengemeinde in einem anſchaulichen und ſtark beeindruckenden Lichtbildervortrag von Frau Balzus aus Bethel geſchildert. In⸗ mitten des Teutoburger Waldes liegt dieſes Zentrum der Hilfe, das heute rund 15 000 Menſchen beherbergt, die durch Krankheit und Leiden im harten Lebenskampf nicht mehr beſtehen können. Täglich pocht der Strom der Not unſerer Tage an die Pforben von Bethel, wo 30—40 Perſonen im Durchſchnitt um Aufnahme nachſuchen. Die farbigen Licht⸗ bilder vermittelten ein eindrucksvolles Bild von der ſanitären Betreuung, die alle Men⸗ ſchen in Bethel genießen, wo in mehreren großen Krankenanſtalten unter modernſten kli⸗ niſchen Vorausſetzungen alles getan wird, um den Menſchen Heilung oder Linderung zu bringen. Aeußerſt intereſſant waren die Ein⸗ zelheiten über die modernen Heilmethoden bei Geiſtes⸗ und Gemütskranken, bei denen die Diagnoſe mit einem ſogenannten Gehirn⸗ ſchreiber geſtellt wird. In zahlreichen Fällen wurde den Patienten durch die Gewährung und Heranführung an die praktiſche Arbeit neue Lebensimpulſe und in anderen Fällen eine neue und endgültige Heimat gegeben. Der äußerſt aufſchlußreiche Abend vermit⸗ telte allen Beſuchern ein wahres Bild von den Quellen der vielfältigen Not und noch mehr von den ſtarken Triebfedern echter Menſchenliebe aus der chriſtlichen Lebensauf⸗ faſſung. Filmſchau. Mit der„Saiſon in Salzburg“ bereichert das Palaſt⸗Theater über das Wochenende die Filmbeſucher um eine weitere Filmope⸗ rette, die in ſpritziger Weiſe jene amüſante ſtory, die um die Mozartſtadt rankt, mit allen filmiſchen Raffineſſen widerſpiegelt. Berauſchende Muſik, die in Ohr und Beine geht, eine ausgezeichnete Darſtellung, die picht mit Pointen geizt und dazu die herr⸗ liche Landſchaftskuliſſe, verweben ſich hier zu einem ſtarken Eindruck, der allen Freunden der beſchwingten und gelöſten Operette als Leckerbiſſen erſcheinen wird. Im zweiten Programm wird am Samstag in einer Spätvorſtellung„Die weiße Sklavin“ gezeigt, die einen Blick in die! Welt des tür⸗ kiſchen Harems, mit all ſeinen Unergründ⸗ lichkeiten und Gefährlichkeit bietet. Telefon: 47131. 1 01⁴³9 asd Plötzlich und unerwartet ist heute früh meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwägerin und Tante Frau Anna Seitz geb. Hartmann im Alter von nahezu 62 Jahren für immer von uns egangen. e In tiefer Trauer: Karl Wendel Seitz Johoann Joachim v. Frau Luise geb. Seitz nebst Kinder, Ilvesheim und Anverwandte. Mhm.⸗Seckenheim, 16. Januar 1953 Waldshuterstr. 14 Die Beerdigung findet am Montag, 19. Jan., 14 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus statt. Mit Mut und Frische gehe ich jetzt wieder meiner Arbeit nach: Kopf- und Nervenschmerzen, unter welchen ich bei der schweren Arbeit in der Fabrik zu leiden hatte, sind durch Klosterfrau Melissengeist verschwunden! Viele meiner Arbeitskolleginnen nehmen ihn jetzt! So schreibt Frau Eva Nuß, Trier, Gneisenau- 5 Straße 29. So wie Sie, so schwören Millionen Frauen auf den echten Klosterfrau Melissengeist! Achtun Den echten Klosterfrau NMelissengeist ęibt es in Apoth. und Aentung: Drog. nur in der blauen Packung mit 3 Nonnen. Niemals lose. Unser Michael hat ein Brüderchen belcommen. e Dies zeigen hocherfreut an HILDE WAI. geb. Hembt ARTHUE WAHL. Mhm.-Seckenheim, 17. Januar 1953 Badenerstr. 17 Pferdezucht U. Rennverein 8.., Müm.-Seckenhelm Die ordentliche Mitglieder- Versammlung indet am Sonntag, 28. Januar, pünktlich um 14.30 Uhr Im Gasthaus zum Bad. Hof statt. Die Tagesordnung wird im Lokal aufgelegt. Um pünktliches und vollzähliges Erscheinen wird gebeten. DER VORSTAND Vereins-Kalender 0 Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Liedertafel. Heute Abend, 20 Uhr Probe. SV. 07(Abteilung Fußball). Am Sonniag, 1. u. 2. Mannschaft in Ziegelhausen. Abfahrt 11.20 Uhr bzw. 12.50 Uhr mit OEG. A- jugend gegen Phönix Mannheim in Seckenheim um 10.30 Uhr. Fußballvereinigung 98. Heute Samstag, 13.15 Uhr 1. Schüler ASV. Feudenheim gegen 98 Seckenheim(Vorspiel zum Spiel ASV. Feudenheim gegen Bamberg). 14 Uhr Instand- setzungsarbeiten am Sportplatz, Geräte sind mitzubringen. Teilnahme aller abkömmlichen Aktiven sowie Jugend- spieler ist Pflicht, Morgen Sonntag, 9.15 Uhr Gemischte Jugend Germania Friedrichsfeld gegen 98 Seckenheim; Das Spiel der 2. Mannsch. fällt aus. Unterflockenbach 1. Mann- schaft geg. 98 Seckenheim 1. Mannsch. 14.30 Uhr. Abfahrt der Schüler und Gemischten Jugend jeweils eine Stunde vor Spielbeginn per Rad ab Reichsadler. Abfahrt mit Omni- bus nach Unterflockenbach pünktlich um 12.30 Uhr ab Reichsadler. Interessenten könne sich noch melden. Da die Brücke gesperrt ist, wird auf der Ilvesheimer Seite eingestiegen. 98(Handballabteilung). Heute Samstag, um 15 Uhr auf dem Waldsportplatz die Schüler gegen SV. Ilvesheim Schüler. Morgen Sonntag um 10.30 Uhr auf demselben Sportplatz Jugend 98 gegen die Jugend des VIL. Neckarau. In Ladenburg spielt um 11 Uhr die Ib-Mannschaft gegen TV. Ladenburg 1. Mannschaft. An der Beręstraße in Groß- sachsen spielt um 13.15 Uhr die 2. und um 14.30 Uhr die 1. Mannschaft der 98er gegen TV. Großsachsens I. und 2. Mannschaft. Abfahrt der Ib per Rad von der Jlvesheimer Brücke um 10.15 Uhr. Nach Großsachsen, Abfahrt von der Turnhalle um 12 Uhr mit Auto. Turnerbund„Jahn“. Unser Großer Maskenball am 7. Febr. zaubert rheinische Karnevalsstimmung in den Kaiserhof unter dem Motto:„Großes Narrentreffen am Rhein, bei rheinischer Liebe und rheinischem Wein“,(Handballabt) Auf dem Waldsportplatz spielt um 13.45 Uhr die Gem. Jugend gegen VIR. Mannheim; 15 Uhr die A Jugend gegen Tgmd. Plankstadt. haben wir stets in geschmachvoſſer ee vorrafig 4 MANNHEIM. K 1. 1-3 mit Nebenräumen Ab 1. April zu vermieten. Volz, Hauptstr. 133 Eingetroffen: Sommersaatweizen Mehl zum füttern trock. Brot/ trock. Weck Lactina Kälbermehl Hundekuchen Trockenfleisch für Hunde Heu, Stroh, Torf, Huminal sämtliche Düngemittel Alex. Schmich Landesprodukte. Achtung, Landwirte und Bauern 90 wagente Jungsauen d. kurzen oldendurger Rasse, d. Angeler Sattelschweines u. d. d. lang. Münsterländer Rasse verk. von DM 190.— aufw. 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Kollekte für gesamtkirchliche Notstände und Aufgaben 8.30 Uhr Christenlehre und Frühgottesdienst(Pfr. John). 9.30 Uhr Hauptgottesdienst(Pfarrer John). 10.45 Uhr Kindergottesdienst Montag, den 19. Januar 1953: Dienstag, den 20. Januar 1953: Mittwoch, den 21. Januar 1953: 19.30 Uhr Frauenbund. 20 Uhr Mädchenkreis(Altere). 20 Uhr Madchenkreis Güngere) 20 Uhr Jungmännerkreis Donnerstag, 22. Januar 1953: 19.30 Uhr Wochengottesdienst Die Wahrheit- wo ist sie zu finden? morgen Sonntag, den in Mannheim-Seckenhei Eintritt frei! Ofkentlicher Vortrag 18. Januar 1953 um 15.00 Uhr m Volksschule, Zähringerstrage. Jehovas Zeugen 7 N Verſobungo- und Dermäablungsſcanten Gluccwunscbltarten kertigt an NE CKAR BOTE- DRUCKEREI A 3 Sonntag, 18. Januar 1953 18.05 Kelleitas Karrer spielt 18.30 Berühmte Penére 20.05„Wiener Bilderbogen“ 10:00 Guste aus Berlin Musik am Mittag Musik nach Tisch „En Stuagert ond om Stuagert a Heitere Hörfolge von Friedrich E. Vogt Chorgesang Ein vergnügter Nachmittag „Der dunkle Turm“, Hörsgiel von Louis Mae Neiee 0 1 3 Montag, 19. Schulf.: Revolutionsjahr 1848 „Die schwarzen Schafe“ Schöne Klänge Pergolesi, Bogcherind, Rossiny) Musik am Mittag Schulfunk: Pommersche Kartoffel 16.00 Nachmittagskonzert (Badisches Konzertorchester) 17.00 Konzertstunde(Reger. Goetz) Dienstag, 20. 22.20 Schubert: Violine und Klavier Fantasie für 0.05 Schwedenpunsch Januar 1953 18.00 00 Schisgermęlodien 20.05 Musik für jedermann 21.00„Ein Ritter vom hohen C“ Freimaurerei 22.20 Musica viva 23.40 Russische Weisen Januar 1953 10.15 Schulfunk 10.45 Das Klavlerduo Bunz-Röhrig 11.15 Kleines Konzert 12.00 Musik am Mittag(Gershwin: moreske Badur f Klavierkonzert mol Rund- J. 30 Die Piäer d kunk-Sinfonteorchester) 18.00„0 du ener 2 15.00 Schulfunk: 10 ene 15 aus- 2 W 25 225 884 Sudfunde e Wetter 5 05 Unterhaltungsmusik 15.30 Das V 16.00 Nachmittagskonzert Geschichten, Impressionen u. Melodien aus der Donaustadt 17.40 Der„ aus Leut- Kirch. 21.15„Das Geheimnis der Bruder- 5 Fette Ursprung und Ziel der (Respighi; Rimsky-Korssa- koff: Rundf.-Sinfonie-Orch.) 17. 0⁵ F Vier Lieder: Hu- SUDDEUTSCHER RUNDFUNK Radio Stuttgart 522 m 575 KHz K W 49.75 m= 6030 KHz 23.00 Heut' lad' ich dich zum Tanzen ein(Südfunk-Tanzorchester) Gleichbleibende Sendungen Nachr.: 5.0(W), 6.00(W), 7.00(W). 7.55, 9.00(W), 12.30, 18.30(W). 19.30, 22.00, 0.00 S Heimatpost: 6.40. 17.40(W Andacht: 6.05(W), 7.05(W), 8.45(S0) Landfunk: 5.55 3 5 8.00(So). 11.45 D. 1 prauenfunk: 49 K: 14.00(N40, 18.50(D, 18.35(F Suchmeldungen: 9. 05 0. Sa) Mittwoch, 21. 8 15 Schulfunk: Dichtung— Aus- ruck der Zeit: Romantik 110 15 erhaltungsmusik „00 Musik am Mittag 4.15 1 erhaltungsmusik 5.00 If.: Gemeinschaftskunde 00 5 ert Morel(Schriftsteller- 15 trät) e 160 15 Enternaltsame Weisen (Städt. 5 Heidelberg) 5 Kulturumschau: 11.40(Mo, Fr) Echo aus Baden: 12.45(W) Sport: 14.00(Sa), 18.30(Do), 19.00 (So), 21.45(Sa, So) Zeitgeschehen: 14.15(Sa), 19.45 (Mo-Fr): Einderfunk: 14.30(So. Mi), 15.30 (Mo, Fr) Wirtschaft: 15.45 8 Bücher: 16.45(Mo, Do, Er) 8 und Arbeit: 16.30(Mo, Di, Sa) Januar 1953 17.15 Kleines Konzert (Bach, Beethoven? 18.00 Südfunk-Tanzorebester 05 Rundfunk- Unterh. Orchester 29.30„Früher sennee am Fluß“ 415 dei Nei 1 2 20 Allexle einig 8 3.10 Spaß an der Freud Ein vor- schuß auf den Karneval 1 05 e Donnerstag, 22. Januar 1953 5 Schulf.: Gemeinschaftskunde Orchestermusik(Schilling, Tschaikowsky, Stgt. Phih.) Klänge der Heimat Schulfunk: Melodie und Rhythmus Konzertstunde Das Taubertal 17.10 Karlsruher Unterh.- Orchester 17.40 Lebende Mundartdichter Freitag, 23. 10.15 Schulfunk: Melodie und Rhythmus 18.45 Freude als Medizin 11.00 Schöne Klänge russisch. Kom- ponisten „00 Musik am Mittag 1 00 Schulf.: Nächte des Grauens 16.00. Haydn, Prokofleff; Rdf.-Sinf.-Orch.) 17.00 Zur Fünfuhr-Tee Samstag, 24. 10.15 Schulfunk: Beton 10.45 Hammond Rhythmen 11.15 Kl. Konzert bad. Rompenisten 12.00 Musik am Mittag(Radio Genf) 15.00 Fröhliches Schaum umschlagen 15.40 82885 8 e du tau- 16.00 W e 125 17.40 Vom Oberland en. Sdstewelg 18.00 Bekannte. 18.00 Mustk zum Feierabend (Rundtf-Unterh-Orchester) 20.05„Firma Müller& Co.“ 20.50 Soeben eingetroffen(Schpl.) 21.30„Wer weis— wor“ a 22.20 Wandlungen abendländischen. Seistes 23.05 Egon Friedells 75. Geburtstag. 23.35 Amerikanische Tanzmusik 0.10 Unterhaltungsmusik Januar 1953 18.00 An der Donau, an der Seine an der Spree 19.15 Herrmann Mostar 20.05 Rundf.-Sinf.-Orch Rege 20.50 Filmprisma 21.00 Stars aus Amerika 21.30 Unser Wissen vom Tier.„i 5 Orientierung der Bienen 29.20 Tanzmusik 23.15 Blues vor Mitternacht Januar 1953 30.95 Die Stuttg. Volksmusik spielt 08 Ses 15 5 Necker, 5 m Rhel' 21.15 5 eren) 5 Angreifer 335 5 9 5 ee 8 ier 2ur M N thovenz 90.05 5 8 onie undfunk⸗ in eneerchester) g 0 3 20 5 3. 3 3 80 0 86 S. s ne S ec