— 2 3 7 Nr. 6 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 10. Januar 1953 3 Billigere Kraftfahrzeuge Von Dr. Hermann Reis chle Als die Adam Opel AG., deren gesamtes Aktienkapital bekanntlich in Händen des ögten amerikanischen Automibilkonzerns General Motors“ ist, vor einigen Wochen die Verbraucherpreise Mrer beiden PEW- Modelle um etwa 10 Prozent gesenkt hat, schienen die anderen deutschen Werke zunächst noch keine Neigung zu verspüren, eine ähnliche Preis- ermäßigung durchzuführen. Teilweise wichen sie nach der Richtung aus, die in ihren neuen Modellen eingebauten technischen Verbesse- rungen bei gleichbleibenden Verkaufspreisen als eine indirekte Preissenkung zu plakatie- ren. Vermutlich wollten sie auf alle Fälle erst einmal das Weihnachtsgeschäft zu den alten Preisen mitnehmen, um je nach der Lage des Marktes im neuen Jahre dann endgültige Verkaufsdispositionen zu treffen. Nachdem nun jedoch auch die deutsche Ford- Gesellschaft mit ihrem MIz-Modell in die Linie der preissenkenden Firmen einge- schwenkt ist und gleichzeitig sogar ein Stan- dardmodell in Preisnähe zum„Opel Olympia“ angekündigt hat, nachdem weiter das Volks- wagenwerk wenigstens sein Standardmodell! um etwa 5 Prozent ermäßigt hat, scheint es doch so, als ob wir uns im Automobilbereich der Situation eines„Käufermarktes“ zu nähern beginnen. Ohne Zweifel steckt auch nach dic? sen ersten Preissenkungen noch eine nicht un- beträchtliche Gewinnspanne im Automobil- bau und-vertrieb. Wurde doch im Zusam- menhang mit dem Prozeß der Volkswagen Sparer ein Kalkulationspreis des VW genannt, der noch um 1000 bis 1500 DMark unterhalb des jetzigen Marktpreises der beiden VW- Typen liegt. Schließlich kann darauf verwie- sen werden, daß die beiden Volkswagen modelle noch immer das Drei- bzw. Vierfache desjenigen Preises kosten, der 1939 von den Automobilfachleuten von der 1000 RM Kalkulation der DAF einmal ganz abgesehen — als angemessen erklärt worden ist. Mindestens auf den Exportmärkten ist die Konkurrenz für die deutschen Fahrzeuge, aus- gehend hauptsächlich von England, Frankreich und Italien, so scharf geworden, daß mit einer sinkenden Preisentwicklung gerechnet wer- den muß. Eine solche könnte allenfalls nur dadurch aufgefangen werden, daß die ge- nannten Exportländer in Zukunft noch stär- ker in die Produktion von Rüstungsfahrzeu- gen eingespannt werden. Bei der allgemein spürbar werdenden Tendenz, die Rüstungs- Programme zeitlich auseinanderzuziehen, wird Allerdings damit kaum zu rechnen sein. Nach- dem die deutschen Fahrzeugwerke seit der Währungsreform ihren Wiederaufbau zu La- sten der Käufer über den Preis finanziert haben, ist es jetzt an der Zeit, daß auch die Verbraucherschaft an den Erfolgen der Ratio- nalisierung beteiligt wird. Davon kann jedoch erst dann wirklich die Rede sein, wenn auch die Automobilpreise auf einen Indexstand heruntergehen, welcher dem allgemeinen In- dex der industriellen und ernährungswirt- schaftlichen Preise sowie dem Lohnindex an- genähert ist. Daß maßgebende Männer der Automobil- wirtschaft sich darüber klar sind, daß eine Solche Entwicklung sich abzuzeichnen beginnt, zeigt eine Veröffentlichung des Generaldirek- tors der Opel-Werke in deren Werkszeitschrift. Er stellt dort unter anderem fest,„jetzt werde es offenbar, wie richtig und notwendig es ge- Wesen sei, die bei der früheren Marktsituation möglichen Uberschüsse voll und ganz und vor Allem umgehend zum Wiederaufbau und zur Modernisierung der veralteten Anlagen und Maschinen zu verwenden. Es sei kein Geheim- nis, daß jetzt auch für Automobile die Zeiten des sogenannten Verkäufer-Marktes vorbei Selen.“ Im Gegensatz hierzu hat allerdings Generaldirektor Nordhoff vom Volkswagen- Werk nach seiner kürzlichen Weltreise erklärt, sein Werk verfüge noch über einen Auftrags- bestand von über 100 000 Einheiten. Was den Nutzfahrzeugbau anbelangt, so legen hier noch zwei weitere Fahrzeuggrup- pen im Wettbewerb mit dem Lastwagen: die land wirtschaftlichen bzw. Straßzen-Schlepper Sowie die Elektrofahrzeuge. Die letzteren haben sich insbesondere den Kurz- und Kür- 2zéeststreckenverkehr als ihren Spezialbereich erobert. So dominiert das akkumulator-elek- trische Fahrzeug heute im inner betrieblichen Transportwesen. dessen Rationalisierung irn Wesentlichen auf Elektrofahrzeugen, Gabel- staplern usw. aufgebaut ist. Der Schlepper hat Sich Vor allem den land wirtschaftlichen Be- Teich erobert. wo er im Jahre 1952 sowohl im Inland wie im Ausland zu ganz erstaunlichen Absatzziffern gekommen ist Allerdings liegt auch hier das Geschäft seit vergangenem Herbst ziemlich flau, 80 daß unter Umständen zum Frühjahr ebenfalls mit Preissenkungen gerechnet werden könnte. Vielleicht erzwingt der„Käufer-Markt“ bei allen Kraftfahrzeu“ gen in absehbarer Zeit auch die dringend not- Wendige Typenbereii Sung, die ihrerseits wie- der durch rationellere Fertigung zur Preis- Verbilligung führt. Bilanz des deutschen Holzmarktes Keine Schwierigkeiten der Bedarfsdeckung— Wachsende Lagervorräte Für die westdeutsche Forst- und Holzwirt⸗ schaft war die vollständige Freigabe der Roh- holzpreise das markanteste Ereignis des Jahres 1952, heißt es in einem Bericht des Deutschen Forstwirtschaftsrates zum Jahresbeginn. Da für die Preisfreigabe ein besonders günstiger Zeit- Punkt gewählt war, habe sich der Ubergang zur echten Marktwirtschaft ohne größere Rei- bungen vollzogen. Nach den Angaben des Forstwirtschaftsrates Wurden im Laufe des Vergangenen Jahres er- hebliche Gruben- und Faserholzvorräte ange- sammelt. Infolgedessen hätten die Verbraucher jetzt die Möglichkeit, sich ausgesprochen abwar- tend zu verhalten. Dagegen sei der Stammholz-, insbesondere der Bedarf an Nadelstammholz nach wie vor groß, obgleich auch die Schnitt- holzvorräte beträchtlich angewachsen seien. Die lebhafte Nachfrage nach Sägerundholz habe in den ersten größeren Versteigerungen zu Beginn der neuen Saison eine überraschend feste Hal- tung der Stammholzpreise zur Folge gehabt. Dem Bericht zufolge wird für 1953 Allgemein mit einer ungehinderten Deckung des Holzbe- darfs gerechnet, da ebenso wie in der Bundes- republik aus in den übrigen europaischen Län- dern die Lagervorräte zugenommen haben. Im Bundesgebiet sei für das laufende Forstwirt schaftsjahr 1952/53 wiederum ein Holzeinschlag von 22 Millionen Festmeter wie im Vorjahr ge- plant. Man rechne aber bereits damit, daß er Wie in den letzten Jahren überschritten werde. Ob der Uberhieb allerdings dasselbe Ausmaß Wie 1952 erreichen werde(126 Prozent des Ein- schlagprogramms), werde von der heute noch micht zu übersehenden allgemeinen Konjunktur Abhängen. Für Bauholz werde entsprechend der Lage am Baumarkt mit einem guten Absatz gerechnet. Die Grubenholzkäufer dürften trotz ihrer reich- lichen Vorräte ihre gegenwärtig abwartende Haltung nicht unbegrenzt beibehalten können. Solange aber die Nachfrage nach Gruben- und Faserholz schwach sei, bestehe die Möglichkeit, einen Teil dieses Holzes der Säge-Industrie zu- zuführen. Im Handwerk fehlt der Nachwuchs Statistik zeigt„erschreckende“ Uberalterung Das Durchschnittsalter der 3,5 Millionen im westdeutschen Handwerk beschäftigten Personen ist in deen letzten Jahren„erschreckend“ gestie- gen. Aus einem im Regierungsbulletin veröffent- lichten Bericht geht hervor, daß von 1939 bis 1949 beim Handwerk in den Altersgruppen 25 bis 30 Jahre und 30 bis 40 Jahre eine Abnahme der Beschäftigten um 50,3 Prozent und 25,2 Pro- zent festgestellt wurde. Dagegen habe die Al- tersgruppe von 40 bis 65 Jahren um 15,4 Pro- zent, und die über 65 Jahre sogar um 54,1 Pro- zent zugenommen. Von den 3,5 Millionen Be- schäftigten im Handwerk seien knapp eine Mil- lion tätige Betriebsinhaber. 61,3 Prozent der Be- schäftigten seien Fachkräfte, und nur 10,3 Pro- zent sind Un- und Angelernte. Die übrigen seien Lehrlinge, technisches und kaufmännisches Per- sonal. Mehr als eine Million seien im Bau- handwerk beschäftigt. 130 355 Mädchen und Frauen arbeiteten im Bundesgebiet als selbstän- dige Handwerkerinnen. Davon seien die größte Gruppe mit 6 666 die selbständigen Photogra- phinnen. Wirtſchaftliches Preisrat empfiehlt höhere Kohlepreise Hausbrandkohle soll subventioniert werden Der Preisrat der Bundesregierung hat eine Erhöhung des Inlandpreises für Kohle um fünf DM je Tonne auf 60 DM empfohlen. Das Bun- deskabinett wird voraussichtlich Anfang näch- ster Woche über diese Frage entscheiden Der Preis für Hausbrandkohle soll beim Kohlenhan- del subventioniert werden, so daß der Verbrau- cher den Hausbrand auch weiterhin zum alten Preis kaufen kann. Die Erhöhung des Inland- Preises ist notwendig geworden, weil der Schu- manplan-Vertrag unterschiedliche Preise verbie- tet. Der derzeitige deutsche Inlandpreis lag un- ter dem Kohlepreis in anderen Ländern. Der Präsident der Hohen Behörde, Jean Mon- net, und Vizepräsident Franz Etzel hatten, wie erst jetzt bekannt wurde, Anfang dieser Woche in Bonn eine längere Aussprache mit Bundes- Kanzler Adenauer und Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard über die Voraussetzungen für die Errichtung des gemeinsamen Marktes in der Bundesrepublik. Tabakhandel verlangt Steuernachlaß Verband der Rauchtabak- Industrie gegründet Der„Hauptverband des Tabakeinzelhandels“ wandte sich gegen die beabsichtigte Neurege- lung des Tabaksteuergesetzes. Während nach dem vorliegenden Entwurf zwar die Industrie zu einer vernünftigen Kalkulation kommen könne, werde mit keinem Wort die„Existenz- krise“ des Tabakwareneinzelhandels im Bundes- gebiet erwähnt. Der Tabakwareneinzelhandel verlangt, daß er an dem Steuernachlaß aus den der Industrie gestundeten Beiträgen mit einem „ausreichenden Prozentsatz“ beteiligt werde. Die hierdurch aufkommenden Beträge sollten an eine noch zu gründende Kreditkasse des Tabak- Wareneinzelhandels abgeführt werden. Die Wahrnehmung der Interessen der mitt- leren und kleinen Unternehmen der Rauch- tabakindustrie hat sich der soeben gegründete „Verband der Mittelständischen Rauchtabak- In- dustrie“ zum Ziele gesetzt. Vorsitzender des Verbandes, dessen Sitz sich in Köln befindet, ist Dr. Dr. Weghmann, Lübbecke/ westfalen. Ein Sprecher des neuen Verbandes erklärte, daß auch der Rohtabakhandel eine Organisation der mittelständischen Industrie begrüße, da man sich von ihr eine Belebung des Geschäftes erhoffe. Mit zunehmender Sorge werde beobachtet, wie die Erzeugung der Kleineren Hersteller von Rauchtabak immer mehr zurückgehe. Produktion in drei Jahren verdreifacht Erhard über 9 Hebung des Lebensstandards Solange das inzip„Mehr, besser und billi- Ser produzieren“, lebendig sei, sichere es die Existenz und die Zukunft eines Volkes, schreibt Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard im Regierungsbulletin. Eine gesunde Wirtschafts- politik sei die beste Sozialpolitik, da sie mög- lichst vielen Menschen Arbeit und Brot gebe. Nach den Angaben Erhards verbrauchte jeder Bewohner der Bundesrepublik im Jahre 1942 nur 19 kg Zucker, 9 kg Fett und 19 Kg Fleisch Während es 1952 25 Kg Zucker, 22 kg Fett und 38,3 kg Fleisch gewesen seien. Die Produktion sei in drei Jahren verdreifacht und der Expor! sogar versechsfacht worden.. „Noch dürfen wir nicht rasten“, schreibt Er- Hard weiter.„Es gilt neben einer Ausreichender Versorgung der Bevölkerung und der Auswei⸗ tung und Verbesserung unseres Produktions- Apparates in Zukunft noch erhebliche Teile un- serer Arbeitskraft und unserer wirtschaftlichen Kraft der Verteidigung Europas zuzuwenden, um mitzuwirken an der Verwirklichung eines dauerhaften Friedens.“ Deutschland kaufte am meisten US-Kohle Nach vorläufigen Berechnungen wird der west- deutsche Kohlen- und Koksexport im Jahr 1932 auf insgesamt 24,5 Millionen Tonnen geschätzt. Während im Jahre 1951 insgesamt 24,8 Millionen Tonnen ausgeführt worden sind. Der Imporſ amerikanischer Kohlen hat sich im Jahre 1952 auf etwa 7 Millionen Tonnen gegenüber 5,8 Mil- lionen Tonnen im Jahre 1951 erhöht. Damit ist Westdeutschland unter allen europäischen Län- dern zum größten Abnehmer für amerikanische Kohle geworden. Die Gesamteinfuhr amerika- nischer Kohle nach Westeuropa lag im Jahre 1952 bei ma 20 Millionen Tonnen gegenüber rund 25 Mionen Tonnen im vorhergehenden Jahr. Außer aus den USA bezog die Bundesrepu- blik im Jahre 1952 feste Brennstoffe àaus eini- Sen europäischen Ländern, so Kohlen aus der Tchechoslowakei und neuerdings auch Koks Aut Belgien. —— 3 Steuerreform ist vordringlich Forderungen des Einzelhandels Frühestens in einem Jahr erfüllbar? Die baldige Verwirklichung der Steuerreform bezeichnet die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels in ihrem Pressedienst als die vor- dringlichste Aufgabe in wirtschaftlicher Hinsicht für das jetzt angelaufene neue Jahr. ES Sei höchste Zeit, daß mit der steuerlichen Entlastung Wirklich ernst gemacht werde. Die Tarifsenkung dürfe aber keinesfalls nur eine optische Mag- nahme werden. Der Einzelhandel erwarte, daß bei der Tarifsenkung nachgeholt werde, Was all- zulange versäumt worden sel. Die Verwal- tungsapparate müßten nach der Reform so Spar- sam wie möglich eingerichtet werden. Die Wirt- schaft werde von selbst stärker zu sparen an- fangen, wenn sie erkenne, daß es steuerlich nicht mehr vorteilhaft sei, Kosten zu machen, sondern Kosten zu sparen. Der nordrhein- westfälische Finanzminister Dr. Flecken nannte den 1. Januar 1954 als frühest- möglichen Zeitpunkt für eine große Steuer- reform. Wahrscheinlich sei aber, 80 sagte er, daß die systematische Neuordnung der Ertrags- steuern erst zum 1. Januar 1955 möglich sein werde. Eine Steuersenkung dürfte nicht zu La- sten der Bundesländer vorgenommen werden. Die Vereinfachung des überaus komplizierten Steuerrechts sei mindestens ebenso wichtig wie die Steuersenkung. Saarland steigerte seine Produktion Die Eisen- und Stahlproduktion des Saarlan- des ist im Dezember gegenüber dem Vormonat leicht angestiegen. Die einzelnen Produktions- zahlen: Roheisen 219 643 Tonnen(im Novemben 216 822 t), Rohstahl 235 469 Tonnen(234 0/4 f Walzwerkprodukte 187 386 Tonnen(188 954 t). 1 Vergangenen Jahr wurden folgende Produktions- ergebnisse erzielt: Roheisen 2 500 000 t(19513 2 369 000 t). Rohstahl 2 800 000 t(2 580 000), Walz Werksprodukte 2 200 000 t(1 776 000 t). Die Saar- Sruben förderten auf Grund vorläufiger Erhe- bungen 1952 rund 16,77 Millionen Tonnen Kohle gegenüber 16,1 Millionen Tonnen im Jahre 1951. Zum Verkauf kamen 12,3 Millionen Tonnen m Jahre 1951 12,7 Millionen Tonnen). Davon gingen an saarländische Abnehmer 4,4 Millionen(19512 4,3 Millionen), nach Frankreich 3,7 Millione (1951: 4,2 Millionen), nach Westdeutschland 3, Millionen(1951: 3,1 Millionen), ins übrige Aus- land 745 000(224 000) Tonnen. Der Haldenbestand ist von 68 000 auf 459 000 Tonnen gestiegen. 1 Rekordleistung der Bausparkassen 1 Dank der Leistungen der deutschen Bauspares War es den 14 Bausparkassen der Bundesrepublik und Westberlins im Jahre 1952 möglich, insge- samt 284,3 Millionen DM für Wohnungsbauver- haben aller Art an ihre Mitglieder bereitzustel- len. Damit ist, wie die Geschäftsstelle der öffent- lichen deutschen Bausparkassen bekanntgab, ein absoluter Höchststand in der Geschichte der deut- schen Bausparkassen erreicht worden. Die 30 und 1951 zur Verfügung gestellten Bausummen betrugen demgegenüber 133,7 Millionen bzw.. 222, Millionen DM. Nach dem Bericht wurden 1952 insgesamt 71 800 neue Bausparvertragsab- schlüsse getätigt.(1951 waren es 39 941). Wirtschaft in Kürze Die deutsche Handelsschiffahrt umfaßte Ende 1952 knapp 1,5 Millionen Bruttoregistertonnen. Sie hat damit fast ein Drittel ihres Vorkriegs- bestandes wieder erreicht. Der Tonnagezuwachs des abgelaufenen Jahres betrug mehr als 400 000 BRT an Neubauten und Ankäufen. Die Zündapp-Werke GmbH.(Nürnberg) wer- den im Juli mit einem Motorroller auf dem Markt erscheinen und im März mit einem neuen Kleinmotor von 48 cem herauskommen, der eine Leistung von 1,5 bis 1,7 PS erreichen soll und als Einbaumotor für Fahrräder und Leichtmotor- räder gedacht ist. Im Jahre 1952 sind 10 693 982 Tonnen Walz stahlfertigerzeugnisse im Bundesgebiet produ- ziert worden. Gegenüber von 9 360 059 Tonnen im Jahre 1931 ist also eine Steigerung um 1337 923 Tonnen oder 14,3 Prozent eingetreten. e NH NN Copyright by Carl Dunker- Verlag durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (54. Fortsetzung) „Wieso? Ich habe keinen Ausweis bei mir!“ Der Beamte überlegte. Die Beschreibung, die heute früh um zehn Uhr telegrafisch aus Berlin eingetroffen war, stimmte. Groß, Hager, trägt wahrscheinlich einen dunklen Regen- mantel und einen dunklen Hut. Diese Be- Schreibung hatte die Portiersfrau Häckel in der Hildegardstragße von Hyazinth Medenau gegeben, der in ihrem Hause seit Jahren ein kleines Juweliergeschäft betrieb und der heute nicht aufzufinden war. ö Der Laden war geschlossen, was bisher nie der Fall gewesen war. Bei einer Polizeilichen Durchsuchung der Räume hatte sich im Keller eine Werkstatt gefunden, auch ein Stempel ür die Münzprägung, der einen kämpfenden Legionär zeigte. „Folgen Sie mir, bitte!“ sagte der Beamte. Hyazinth Medenau trank sein Bier aus. Er sah al zum Himmel empor und dann wieder über den Bahnsteig. Der Zug, der ihn nach Holland hatte bringen sollen, rollte eben aus der Halle. Hyazinth ruckte mit den Schultern. Kalt, dachte er, es ist kalt hier, ich hatte mich auf die Sonne Italiens gefreut. Sie wird mir nicht mehr leuchten. Ich hätte nicht schießen sollen. Aber dann wäre ich verloren gewesen. Er zog seine Geldbörse aus der Tasche und bezahlte. Dabei nahm er aus seinem Porte- woltiale eine Münze. Sie hatte einen scharf Seschnittenen Rand, innen war sie hohl. „Bitte“, sagte Hyazinth Medenau zu dem Be- amten, als fordere er ihn höflich auf, voraus en, 5 f. 1 „Was machen Sie da?“ rief der Beamte und Zu. Aber es war zu spät. Hyazinth Medenau hatte sich mit der scharfen Münze in die Hand geschnitten. Er machte noch drei Schritte, den Kopf im Nacken, und starrte zur Sonne empor. Dann brach er zusammen. Er War sofort tot. Das in der Münze verborgene Zyankali hatte seine Wirkung getan. In dem kleinen gelben Koffer fanden die Beamten eine ansehnliche Zahl holländischer Gulden, etwas Wäsche und einen Paß. Aber nicht eine inzige gefälschte Münze, worüber sich Kriminalrat Glas wunderte. Aber Hyazinth Medenau war immer ein Eigenbrötler gewesen, der nie das tat, was man von ihm erwartet hatte. N Die Bühne des Hebbeltheaters war intim und klein. Aber wenn man hier im Schau- spielhaus von hinten links auftrat, meinte man, es dehne sich ein endloser Weg zu dem Souffleurkasten. Auch hier war die Dekoration bei der Probe nur angedeutet und eine Brücke führte über den Orchesterraum. Die Darsteller, die auf ihren Auftritt warteten, saßen, genau wie im Hebbeltheater, an der Seite unter der Be- leuchterloge. Und doch war alles anders. Allés war neu, bedrückend, verwirrend, aufwühlend, ja geradezu erschütternd für Michaela Birk. Im Hebbeltheater war der elegante Niko- laus Kornay mit einem liebenswürdigen Lächeln durch das Theater gegangen, hafte aufmunternde Scherze gemacht und war wie- der verschwunden. Brand hatte Regie geführt. Klug, ruhig und mit der Ueberlegenheit seiner Routine. Hier stand in der ersten Reihe des Par- ketts ein Besessener. Ein Mann mit einem durchgeistigten, ekstatischen Gesicht, dessen Augen sprühten, dessen Sinne hellwach in einer übersinnlichen Atmosphäre dem Abso- luten nachzuspüren schienen. Hier war Thea- ter nicht nur Kunst, hier wurde es zur Berufung. Michaela saß auf ihrem Stuhl, ein wenig zusammengesunken, und ihr Herz bebte. Sie sollte die Hero spielen. Die Hero Grillparzers in„Des Meeres und der Liebe Wellen“. War es Zufall gewesen, daß der Agent sie im Hebbeltheater gesehen hatte? Früher hätte Michaela das letztere bejaht. Sie war selbstsicher, etwas eigensinnig und sehr unerfahren gewesen, Alles andere, was nicht dazu gehörte, daß sie Michaela Birk— ein Star werde, hatte sie als unwich⸗ tig beiseite geschoben. Aber nun begriff sie daß es keinen Star gab. Daß dies ein totes, lächerliches Wort aus der Rumpelkammer der Theatergeschichte geworden war. Hier gab es nur eins: das Wort des Pichters und das Ensemble, das dieses Wort lebendig auferstehen lieg. Ja, Michaela war kleinmütig und fühlte ihr Herz bei dieser Abendprobe klopfen, angst- Lolli und unsicher. Wie scharf der Tadel des Regisseurs treffen konnte, wie eine einzige Geste alles Pathos, das aus dem Munde, nicht aus dem Herzen kam, abtat! Hatte sie nicht schon geweint? Tatsächlich, nicht aus kleinlichem Zorn oder lächerlichem Gekränktsein, sondern weil sie verzweifelt War über ihre eigene Unzulänglichkeit. Uber was für Dinge redete nur der Regis seur? Ueber die Persönlichkeit! Und jetzt ver- stand Michaela. Alles das, was sie bisher unter ihrer Freiheit verstanden hatte, war nichts als kindische Ueberheblichkeit. Waren lächerliche Flitter, die sie der Begrenztheit ihres Ichs umgehangen hatte. Stefan Garrian hatte recht! Sie hatte sich an allem vorbeigespielt, sie hatte nichts Wirk lich erfaßt. Nicht das Leben, nicht die Kunst und nicht die Liebe. Vielleicht machte sie sich in diesen Stunden bitterer Selbsterkenntnis schlechter als sie War. Ja, ganz bestimmt, denn das gerade zeigte, Was in ihr steckte. Was verborgen in ihrer Seele blühte, und nun— ohne daß sie es ahnte— sich herrlich entfaltete. Wie klein wurde alles, was sie bisher als ihr höchstes Gut verteidigt hatte. Aus eigener Kraft wollte sie berühmt wer- den? Sie hatte ihre Beziehungen zu Andreas Wendland vertuscht. Wann kam es denn gut Andy an? Was darauf, ob man Geld hatte, Villa oder Wagen mit Chauffeur. 1 — Im Hebbeltheater hätte es imponiert, aber hier war es 80 gleichgültig. Da waren die Kollegen, ernste und heitere, mehr und weni- ger talentierte, arme oder begüterte Men- schen. Sie hatten ihr Privatleben, wie jeder andere auch. Aber wenn sie den Bühnenraum betraten, dann fiel alles von ihnen Ab, dann Waren sie nur eines, Diener am Werk des Dichters. Törichte Worte der Odilon! Migverstanden durch die trüben Erfahrungen einer schlecht geleimten Ehe. Und ganz plötzlich, wie jetzt draußen der Dialog immer weiter rollte und gleich Hero auftreten mußte, um den Schwanengesang ihrer Liebe zu Leander aus der Tiefe alles Ssfühls zu verströmen, da begriff Michaele Birk. Die Liebe war es, die der Kunst un- sichtbarer, unzerstörbarer Begleiter ist. Die Liebe, die sie hatte unterdrücken wollen, um einem Phantom nachzujagen, das sie ihr Ziel nannte. Die Liebe war es, die allein sie em- porheben konnte, den Sternen nahebringen. in deren strahlender Nähe die Kunst durch das All schwebt. Stefan— Geliebter, dachte sie, und ein neues, ganz unfaßbar heftiges Verlangen durchdrang ihr Herz. Er kam ihr so fern vor. wie Leander der Hero war, als die Wellen den Toten an den Strand spülten. Hilflos senkte sie den Kopf. Da kam das Stichwort, der Inspizient winkte ihr zu und sie betrat die Bühne. Zum ersten mal wurde sie frei von sich selbst. Sie streifte die frühere Michaela ab, wie eine Haut, die Sie eingezwängt hatte, und das Einfachste und Tiefste, das 1 und Stillste stieg aus ihrem Herzen zu Lippen empor. Sie Warf sich den Gefühlen, die sie bisher wie eine Abkehr von ihrem eigentlichen Ich ge- mieden hatte, an die Brust. Ihr Herz war Liebe und ihre Augen waren Liebe, ihr Mund war Liebe und ihre Stimme — und Leander war Stefan— und Stefan. war Leander. Sie konnte um ihn klagen, wie Grillparzers Hero geweint und gelitten hat. (Fortsetzung folgt) 2 Kulturuorgall„„ Unsere Zeit hat eine Füll drücken geprägt, die vor Ja Vielleicht vor weni Jahren noch, voll- kommen unverständlich blieben wären. Zu ihnen gehört z. B. das Wort„Kultur“. Dieses Wort hatte zwar schon immer einen hoben Klang, besonders bei uns in Deutschland. Die beiden großen Weltkriege haben jedoch das ihre dazu beigetragen, daß heute mehr vom Verfall der Kultur, als von ihrem Aufbau die Rede ist. In seinem aufrüttelnden Buch„Ver- massung und Kulturverfall“(Leo Lehnen- Verlag GmbH., München) gibt Hendrik De Man zeine Diagnose unserer Zeit“. N schreibt:„Die Welt ist voller Leute, die er- Klären, ein dritter Weltkrieg müsse auf die Vernichtung unserer Kultur hinauslaufen. Die meisten von ihnen kann man allerdings kast im gleichen Atemzug von einem Krieg zur Rettung unserer Kultur reden hören. Dag die wenigsten den Widerspruch merken, be- weist, wie sehr bei der Masse unserer Zeit- genossen das gefühlsbetonte Schlagwort der deutlichen, vernunftgerechten Erfassung des Wirklichen entgegensteht. In einer solchen Situation tut Klärung not; und sie muß von der Frage ausgehen, welche Begriffe hinter den Wörtern und welche Wirklichkeiten hin- ter den Begriffen stecken. Die abstrakten Ausdrücke, die im Arsenal der modernen Propaganda eine Hauptrolle spielen, wie Kultur, Freiheit, Demokratie Usw., zeichnen sich dadurch aus, daß ihnen die verschiedensten Vorstellungen entspre- chen können. Gerade das dürfte mit ein Grund sein, weshalb sie auf allen Seiten so gern gebraucht werden: ein jeder kann hin- einlegen, was ihm am besten gefällt. Am verworrensten von allen ist wohl der Begriff Kultur. Das liegt gewiß zum Teil dar- an, daß er in einen geisteswissenschaftlichen Bezirk hineingehört, der die meisten Men- schen weniger unmittelbar berührt als die fast täglichen Auseinandersetzungen über die Staatsordnung oder die Wirtschaft. Die Viel- deutigkeit des Ausdrucks liegt aber auch dar- an, daß er sogar im wissenschaftlichen Sprachgebrauch ständig im Fließen begriffen 1 Der zweite Begriff, der heute ständig in Aller Munde ist, ist der der Masse.„Noch vor von neuen Aus- einigen Jahrzehnten, knapp hundert Jahren war die künstliche Umwelt der gegen Bezahlung gelieferten Eindrücke und Vorstellungen recht eng“ schreibt Hendrik De Man.„Sogar für das Wohlhabende und gebildete Publikum, das nur einen kleinen Bruchteil der Bevölkerung darstellte, beschränkte sie sich praktisch auf Roman und Dichtung, Oper, Operette und Schauspiel die Tageszeitungen und die IIlu- strierten Journale. Das alles spielte im gan- zen keine größere Rolle als die Sonn- und Feiertage im Zyklus der Arbeitswoche. Die Eindrücke konnten in aller Ruhe aufgenom- men, verarbeitet und besprochen werden Der moderne Massenmensch, wenigstens der Städter, hat in der Mehrzahl der Fälle nicht einmal mehr die Möglichkeit, zwischen den Eindrücken, die sich seinen Sinnen aufdrän- gen, eine bewußte Wahl vorzunehmen“ An dieses Massenhirn wendet sich natür- lich auch die radikale politische Propaganda. m seinem Buch„Im Banne des Kommunis- mus— Ein Werkbuch über seine Idee und Gefahr“(Rex-Verlag, Luzern) schreibt Karl Steger:„Nach der Theorie des Kommunis- mus betrachtet sich die kommunistische Par- tei als den fortschrittlichsten, entwickeltsten Teil der Arbeiterklasse', als deren berufene Führerin', als die Avantgarde des Proleta- riats'. Und sie braucht auch die Massen Die kommunistische Partei sucht die Ver- bindung mit den Massen, weil sie bei den Zeitströmungen in unserer Gegenwart Ma Vertrauen und Autorität finden will. Au gebraucht Stalin einmal den Ve mit dem Riesen Antäus: ‚So wie in der grie- chischen Sage der Riese Antäus unbesiegbar blieb, solange seine Füße seine Mutter Erde berührten, und nur erdrosselt werden konnte, Weil ihn Herakles vom Boden hob, so ist die kommunistische Partei unbesiegbar, solange sie in den Massen verwurzelt ist. Losgelöst von den Massen aber wird sie geschlagen Der spanische Kulturphilosoph Ortega Gasset sagte jedoch einmal, der Ausdruck Masse bezeichne nicht eine gesellschaftliche Unterschicht, sondern ein Verhalten, das viel eher dem geläufigen Begriff des Durch- schnittsmenschen entspreche, im Gegensatz zur„Elite“ oder Aristokratie im weitesten DIE HUTTENWIRTIN Haben wir eigentlich noch Phantasie? Eine Kraft, die mehr und mehr verkümmert/ Von P. Baudis Wir sollten alle viel mehr Phantasie ent- wickeln. Besonders fehlt's daran bei den zungen Menschen. Aber lassen Sie mich er- zählen, wie ich darauf komme. Mein Freund, der Zuchthaus-Pfarrer, erzählte mir neulich von einem Achtzehnjährigen, den er„ein- sitzen“ hat. Dieser Bursche hatte seine sech- zehnjährige Freundin erwürgt und den Leichnam in den Fluß geworfen. Haargenau so, wie er es kurz vorher in einem Gangster- Film auf der Leinwand gesehen, Nun ist man ja geneigt, sofort zu sagen:„Das ist eben der verderbliche Einfluß solcher Räuberge- Schichteri!“: Das stimmt aber nicht gan!“ Ich denke daran, wie wir als 14—16jährige Karl-May- Bücher und andere Indianergeschichten ver- schlungen haben. Da hat Chingachgock, der Letzte der Mohikaner, die Schwarzfuß-India- ner auch„erledigt“ hat ihnen mit seinem Tomahawk den Schädel gespalten oder sie am Marterpfahl geröstet. Das haben wir dann sogar im Stadtpark„nachempfunden“. Dort gab's in der hintèren Ecke eine mit Kie- kern und Holunderbüschen umstandene Sand- grube. Dort haben wir unsere Gefangenen gefesselt und an die Bäume gebunden. Nur dünner Bindfaden stand uns zur Verfügung. Aber wehe, hätte einer diesen dünnen Bind- faden nicht als Seil oder Lasso àstimiert und ihn etwa zerrissen. Der wäre ein Spielver- derber gewesen.„Mit dir spielen wir nicht mehr!“ Es war also„Spiel“. Das heißt: Die gelesene Geschichte wurde verarbeitet, nachgestaltet. Unserer Phantasie Wär eine Aufgabe gestellt, die sie zu bewäl⸗ tigen hatte O, Was batten wir für eine wun- derbare Phantasie! Die Stadtparkwege wur- den zu Indianerpfaden, ein alter Regen- schirmgriff zur Streitaxt und Gretel Müller — heute Inhaberin einer Gemüsehandlung— war die„Squaw“ des allgewaltigen Häupt- lings„Adlerauge“, Phantasie ist doch etwas Schönes und Gutes! Wenn man eine Ge- schichte liest, muß man sich etwas vorstellen, die Phantasie muß arbeiten. Geht man aber ins Kino oder sieht man sich die Bildrepor- tagen der Illustrierten an, braucht man die Phantasie nicht spielen zu lassen. Die kann verkümmern, es bleiben fertige Bilder in der Vorstellung haften, die dann bei unreifen Menschen zu Urbildern nachfolgender, dumpfer, phantasjeloser Taten werden Können. Uebrigens hat mir mein Freund darin recht gegeben: Man stellt fest, daß bei allen kri- minellen Handlungen Jugendlicher, die sich so erschreckend gemehrt haben, nicht große Affekte Triebe dahinter stehen, sondern meistens nur eine lähmende Dumpfheit und Phantasjearmut Phantasie schafft. baut auf, gestaltet den ganzen Menschen, Die heutige Phantasiearmut fängt ja schon bei den ganz Kleinen an. Kinder., die wirk- lich und gut spielen können, sind selten. „Was soll ich enn machen, was soll ich spielen?“ Das is: die Frage, die Eltern so häufig von den Kindern hören. Es liegt ja nicht am Spielzeug. Wo Phantasie da ist, wird das Rindenstück zum Ozeandampfer, die Schulheftseitt zum Flugzeug, ein Holz- stück zur schönsten und liebsten Puppe. Und bei den Erwachsenen? Jesus Christus hat einmal seinep Jüngern gesagt; Ihr wer- det mich nicht zu kragen brauchen, was ihr tun sollt. Ihr werdet es allein wissen., ihr Z CA 7 Sinne des Wortes. Masse ist nach Meinung der modernen Philosophen Quantität ohne Qualität. Auch wenn sie glaubt zu schieben, wird sie noch geschoben. Der nur in der deutschen Sprache vorkom- mende Ausdruck„Vermassung“ ist ein Zu- stand, in dem das gesellschaftliche und ge- schichtliche Geschehen vom Verhalten der Masse bestimmt wird, wobei jedoch Vermas- sung und Proletarisierung, obwohl es zwischen beiden Erscheinungen mancherlei Beziehungen gibt, keineswegs dasselbe sind. Einen kon- kreten Beweis liefert nuch Hendrik De Man Nordamerika, wo die Vermassung noch weiter vorgeschritten ist als in Europa, die Mehrheit der Bevölkerung jedoch nicht zum Proletariat gerechnet werden kann. (Aufn.: Lauterwasser) werdet Phantasie genug haben. Bei Menschen des Unglaubens, der Gottesferne beginnt die Phantasie zu verkümmern. Deshalb lassen sie sich auch leicht auf einer Linie halten. Die Reaktionen der Phantasielosen sind genau berechenbar, können„geplant“ wer- den. Totalitäre Regierungen brauchen phanta- sielose Menschen. Bei einem gläubigen Men- schen beginnt die Phantasie zu arbeiten. Phantasie ist nämlich ein Ausdruck der Liebeskraft. Die Phantasie kann nur arbeiten, wo Liebe da ist. Dem Kind fangen die Figuren in einem Märchenbuch an zu leben, weil sie ihm lieb und vertraut werden. Ganz grund- sätzlich: Wo Liebe ist, da ist auch Phantasie. Wer liebt, dem„fällt was ein“. Dem fällt ein, wie er auf phantasiereiche Weise dem Nächsten helfen, ihm Freude machen kann. Genz deutlich wird das an Freundschafts- und Liebesgeschenken. Je mehr Phantasie bei ihrer Auswahl aufgewenez det wurde, desto mehr echte Zuneigung ver- raten sie. Traurig, wenn es in einer Ehe 80 weit gekommen ist, daß der Gatte seiner Frau einen Geldschein auf den Geburtstags- tisch legt. Mag er noch so groß sein— ein kleines Geschenk, mit viel Phantasie ausge- sucht, hätte mehr von Liebe gesprochen. Die Fürsorge und Liebestätigkeit der Kirche hat von altersher viel Phantasie be- wiesen. Es ist amüsant zu sehen. wie den Christen ünmer wieder etwas Neues einge- fallen ist, mit dem sie helfen konnten: Kran- kenpflege. Waisenhäuser, Kindergärten, Mit- ternachtsmission, Bahnhofsdienst. Meistens ist dann der Staat später hergegangen und hat auch auf diesen Gebieten— mit viel gröberen Mitteln und gröberen Händen— „sozial“ wirken wollen. Dann war aber den Christen inzwischen schon wieder etwas Neues eingefallen. Sie hatten eben doch mehr Phantasie. l a K 5 3 Der„König Erzählung von Percy Eckstein Name eines wild im östlichen Pie e zwischen Turin „Gran Paradiso“ zerklüfteten Gebir mont, etwa auf halben und der Grenze der Schweiz. Von der italieni- schen Regierung zum Naturschutzpark er- Klärt, bildet dieses„Große Paradies“ eines der ganz wenigen Gebiete von Europa, wo h noch Steinböcke in Freiheit zu finden a Jede Jagd auf sie ist dort strengstens unter- sagt, und nur in seltenen Fällen wird ein überaltertes Tier zum Abschuß freigegeben Trotz dieser nun schon seit einer langen Reihe von Jahren währenden Schonung haben die Steinbockrudel des Gran Paradiso, zum Unterschied von so vielen anderen Tierarten, nicht das Mindeste von ihrer Menschenscheu eingebüßt. Nichts schreckt den Steinbock mehr als die Annäherung eines Menschen. Sowie er ihn nur aus weitester Ferne eräugt, flüchtet er mit allen Anzeichen panischen Entsetzens, ja es genügt schon der vom Wind bis zu ihm getragene Geruch einer Tabaks- pfeife, das Geräusch einer einzigen Stimme, ein Pfiff, ein ferner Axthieb, um ihn zu ver- scheuchen. Nur mit den schärfsten Gläsern vermögen daher die Aufseher und Wildhüter des Naturschutzparks ihre Schutzbefohlenen Aus Weiter Ferne zu beobachten und ihre Be- wegungen zu verfolgen. Man kann ein Steinbockrudel als eine Art Wahlmonarchie ansprechen. In jedem Herbst Wählt sich das Rudel von neuem ein Leittier, wobei die Böcke sich nicht nur, gleich den Hirschen, in erbitterten Zweikämpfen mitein- ander messen, sondern auch, jeder für sich, Angesichts des ganzen Rudels allerlei beson- dere Proben ihrer Körperkraft ablegen. Vor ein paar Jahren nun ereignete sich in einem der Reviere des Gran Paradiso der noch nie zuvor beobachtete Fall, daß der „König“, ein ganz besonders schönes und mächtiges Tier, mitten im Sommer, also etliche Monate vor Ablauf seiner„Amtszeit“, plötz- lich abdankte. Die Wildhüter konnten ihn von da ab längere Zeit hindurch beobachten, wie er, ohne sich noch länger um das übrige Rudel zu kümmern, viele Stunden des Tages regungslos und einsam auf einer hohen Fels- zinne stand und scheinbar höchst interessiert ins Tal hinunterblickte. Man hat dann später, als man seinen Ka- daver fand, feststellen können, daß dieses Tier an einer langsam fortschreitenden, un- Weigerlich zum Tode führenden Krankheit litt. Zu jener Zeit aber wußte das noch nie- mand, und so konnten sich die Wildhüter nicht genug über das unerklärliche Verhalten des„abgedankten Herrschers“ wundern. Als er dann eines Drgens plötzlich verschwun- den war, und alles noch so eifrige Absuchen der Felsen und Grate mit Fernrohr und Feld- Stecher vergebens blieb, entschlossen sich die Hüter sogar, zu der Mulde aufzusteigen, in der das Rudel zu grasen pflegte. Der einzige Erfolg dieser Expedition bestand darin, daß die einundzwanzig Tiere bei der Annäherung der Menschen, geführt von einem neuen, im- Provisierten Leitbock, in wilder Flucht davon- stoben. Von dem Gesuchten aber fand sich keinerlei Spur. Bis sich dann am nächstfolgenden Morgen das Unerbörte begab: Am Eingang des Dorfes Vieves, tief unten im Tal, erschien zeitig in der Frühe der alte Steinbock, und statt beim Anblick des ersten Menschen, auf den er dort stieg, entsetzt davonzupreschen, wie dies seit Urgedenken noch jedes Tier seiner Art getan, ging er ganz ruhig auf diesen Menschen zu und sah ihn, auf wenige Schritte herange- kommen, aus Augen an, aus denen vielleicht etwas wie Neugier, sicher aber nichts von Furcht sprach. Der Bauer freilich, dem diese vorbildlose Begegnung widerfuhr, erschrak darüber ganz gehörig und suchte das unheimliche Wesen, das da unversehens vor ihm stand, durch Händefuchteln und lautes Geschrei zu ver- scheuchen. Der Steinbock ließ ihn daraufhin stehen, doch statt das Weite zu suchen, drang er geradenwegs in die Ortschaft ein. Der Bäcker, der eben seine Brote aus dem Back- ofen 20g, eine Frau, die sich zeitig an die Ar- beit gemacht hatte, ein Junge, der sich am Brunnen wusch, sie alle sahen das gehörnte Tier, wie es forschend durch Gassen und Höfe schweifte, da und dort schnuppernd verweilte und schließlich sogar einen Kuhstall zu be- treten versuchte. Dann, mit einem Male, war nichts mehr von ihm zu erblicken. Erst ein paar Wochen später fand man den Steinbock tot in einer Art Höhle, von der aus sich der Blick nach den nur einen Steinwurf entfernten ersten Häusern von Vieves bot. Aller Lärm spielen- der Kinder, klatschender Weiber, arbeitender Männer war dort deutlichst zu vernehmen. Trotzdem hatte der sterbende Steinbock ge- rade in dieser Höhle Zuflucht gesucht. Bei aller Vorsicht, die stets dann geboten scheint, wenn wir aus dem Verhalten eines Tieres auf Vorgänge in seiner Seele schließen sollen, drängt sich doch der wundersame Ge- danke auf, als habe dieser Steinbock, im Vor- gefühl des nahenden Endes und durch eben dieses Vorgefühl gegen alle artgemäßen Aengste gefeit, dem großen Drang seines Le- bens nachgegeben und sich kurz vor dem Tode entschlossen aufgemacht, das so rätsel hafte, immer nur aus weitesten Fernen ex- spähte, faszinierend- unbegreifliche Wesen „Mensch“ einmal, ein einziges Mal nur, aus der Nähe zu besehen und sein Geheimnis zu erkunden; mit einem Wort, mehr zu wissen, 1 als je zuvor einem Geschöpf seiner Art 2 wissen vergönnt war, und vielleicht hinaus- zubrechen über die Grenzen der Tierheit ib die Bereiche einer von ihm dunkel erahntes anderen Dasinsform 5 2 e reh r Ewig lebt der Schinderhannes im Volksmund Ein paar Schelmenstreiche des Räubers und Volkshelden Johann Bückler Nächtelang, so erzählte die Großmutter oft, aß sie in ihrer qugend über einem mächtig flicken Buch, das alle Streiche des Schinder- naannes ausführlich schilderte, des Räubers und Volkshelden, der mit seiner Bande zwi- zchen Nahe und Glan und im Hunsrück die Zegend unsicher machte. Johann Bückler war zein Name. Er war 1778 in Mählen bei Na- stätten geboren, als Sohn eines Schinders und als Enkel eines Schinders. Der Schinderhan- nes hatte in der damals noch so weltfernen Gegend zahllose Helfershelfer und Unter- schlupfe. Alte Leute wissen heute noch da- von zu erzählen, obwohl der Schinderhannes schon fast vor 150 Jahren, am 24. Oktober 1803 in Mainz das Schafott hat besteigen missen. Hier sollen aber nicht die bitteren Streiche aufgezählt sein, die der„Johann durch den Wald“ verübte, sondern seine Eulenspiegeleien, die ihm den Glorienschein einbrachten. Ein rechter Kavalier war er schon, der Schinderhannes, und die Weibsbilder hielten zu ihm, denn einen Kerl wie ihn, fand man Selten. Man denke nur an die Geschichte von jenem Bauernmädchen, das mit dem Heirats- gut im Körbchen und mit klopfendem Herzen aus Angst vor dem Schinderhannes durch den Wald lief, da oben irgendwo in der Nord- pfalz, wo sich damals Füchse und Hasen noch Gut-Nacht sagten. Da ist doch ein flotter Bursch dahergekom- men, ein Förstersmann, groß und stattlich, just als es mitten im Walde war und unserer Bäwel ist kast das Körbchen aus der Patsch- hand gefallen vor lauter Schrecken. Aber der Förstersmann hat nur gelacht.„Warum ver- schreckscht dann so, mein Kind?“—„Ei, ich hann so Angscht vor'm Schinnerhannes.“ —„Dann kumm nor mit mir, der derf dir nix dun, der Schinnerhannes.“ Da hat das Mädchen Zutrauen dem stattlichen Förstersmann, hat ihm er- Zählt, daß sie ihre Barschaft im Körbchen habe, daß bald Hochzeit und wer ihr Schatz sei. Der Förstersmann habe fröhlich gelacht: „Ja, So e liebe, feine dät mer gfalle, die dät ich à als Bräutche nehme, noch dezu mit sO ner Aussteuer.“—„Ach, do mißt ich aw wer viel Angscht hawwe um eich, daß eich de Schinnerhannes dotschieße dät. Habt Ihr gar Bkäs Angscht vor denne Reiber?“—„Angscht hann muß die Bande vor mir.“—„Kennt Ihr dann den Schinnerhannes?“—„Nit besser und nit schlechter als mich selwer. Seiner un- Slickliche Mutter ehr Schwester ist mein Dante.“—„Wie alt ist er dann, der Schin- nerhannes?“—„Ja, mei Schätzel, wann du zu deine schlanke Jährcher zählscht, was ich drüwwer bin, dann hascht du gena sei Alter.“ — Un wie is er vun Puschtur?“„Ei, wann er Dich küsse wollt, müßt er sich grad soviel pücke, wie du kläner bischt als ich.“ Und der flotte Förstersmann bückte sich und gab dem Bäwelchen einen herzhaften Kuß, tat einen Satz in die Büsche, war schon im Dickicht verschwunden, nur von Ferne rief er noch:„So, mei Schätz'che, jetzt wäscht du sogar ganz gena wie der Schinnerhannes küßt. Un paß schön uff dei Körbche uff, mit deim Heiratsgut, daß dei's niemand nemmt.“ d gefaßt zu Ein andermal war der Hannes in ein Städt- lein gekommen, es soll Kreuznach gewesen Sein, nach anderer Erzählung auch Simmern im Hunsrück, oder ein ander Städtchen da droben. Er ist in der besten Herberge von semem Gaul gestiegen und hat nach dem Wirt gerufen, er soll ihm sofort die besten Schuster nennen, wo seine vornehmen Gäste sich das Schuhwerk besorgen lassen würden. Er habe es eilig und brauche Stiefel. Der Wirt at sich den kahlen Schädel gerieben und wohl überlegt, wem er den vornehmen Herrn als Kunde zuführen möge. Dann hat er zwei Meister genannt, die bei ihm am Stammtisch zu sitzen pflegten. Der Reitersmann trabte gemächlich zu der Werkstatt des einen Meisters, ließ sich ein Paar Reitstiefel anmessen vom feinsten Le- der, prima Arbeit, Kostenpunkt Nebensache und befahl:„Ubermorgen in der Früh, Punkt Neune bring er mir die Stiefel Wird es eine Minute später, kann er sie behalten. Ist er pünktlich, soll es an einem schönen Trinkgeld auch nicht fehlen.“ Dann ritt er zum nächsten Meister, besah sich wohlgefällig in der Schu- sterkugel, wählte das feinste Leder und be- Stellte auf Ubermorgen in der Früh, auf den Zeigertupf genau halber zehne, drohte üble Strafe an, wenn man nicht pünktlich sei und ritt von dannen. Im Städtle sah man an diesem Tag zwei Meister darauf losschustern, selbst die Vier- uhr-Zeit und die Vesperglocke versäumen, um nur ja recht pünktlich dem„Herrn Ba- ron“ gefällig sein zu können. Und Punkt neune klopfte es im Gasthof an seine Tür: „Mhm, aha, der Meister mit den Stiefeln.— Der Rechte schlüpft sich prächtig, aber mit dem Linken hapert's. Nehm er ihn noch ein- mal mit und weite ihn gehörig aus. Um zehne 3 er mich drunten in der Wirtsstube tref- En.“— 7 5 Meister, Zeigentupf halber zehne. Der„Herr Baron“ schmunzelte wohlgelaunt, schlüpfte in die Stiefel, fand, daß es mit dem Rechten ha- pere und daß es nötig sei, ihn noch einmal gehörig auszuweiten und beschied:„Um zehne kann er mich in der Wirtsstube treffen.“ Ja und so kam es denn, daß um zehne zwei wieder ein Pärchen ausgemacht hätten, in der Wirtsstube zusammentrafen, sich scheelen Blickes maßen, derweil„der Baron Hans durch den Wald“ mit dem anderen Stiefel- pärchen längst wieder über alle Berge War. n*. bin drittes Geschichtlein erzählt man sich von einem stattlichen Mannskerl, der zum Fuhrmannsbluse an und die Peitsche in der kaufen, weil er zu einer Hochzeit geladen sei. Eine halbe Stunde später kam der nächste Meister mit je einem Stiefel in der Hand, die Kleiderhändler gekommen sei, eine blaue und begehrte, ein Paar neue Hosen zu Diensteifrig hat der Händler ausgepackt. Die da, sie schlüpfe sich gut, säge wie ange- Sossen, wenn sie nicht zu teger sei? Eine stattliche Postur habe er, das müsse man schon sagen. Und noch ein Gilet dazu und ob er nicht einmal den Rock dazu probieren Wolle? Der stattliche Bursche stolzierte wie ein Gockel im Laden auf und ab und besah sich in der Spiegelscherbe. Da wurde die La- dentür aufgerissen:„Hab' ich dich, du Lump?“ schrie einer und drosch auf unseren Fuhr- mann los. Der aber nicht faul, packte also seine Peitsche und der Angreifer nahm Reiß- aus. Ihm nach, krieg ihn, pack ihn, hau ihm den Frack voll, dem unverschämten Kerl!“ schrie der Handelsmann und spuckte eifrig in die Hände. Wie der Blitz waren die beiden um die Ecke und heute noch wartet der Han- delsmann darauf, daß der„Schinnerhannes“ mit seiner neuen Montur samt seinem Hel- Fershelfer wiederkommt. Auf der Kerwe in Fürfeld hatten sich die Räuber ein andermal unter die Leute ge- Mit einem Mal fuhr sie empor:„Ach Gott! Mein Kind!“ schrie sie.„In dem Korb war mei Kind! Mein Korb ist fort!“ Die Leute liefen zusammen. Aber da kam doch tatsächlich der„Schwarze Peter“, den man mit scheelen Augen angesehen hatte, daher gerannt, den Korb in der Hand, schnaufte wie eine fettgestopfte Gans und er- zählte allen, die's hören wollten, er hätte den Räubern den Korb mit dem Kind abgejagt und ein anderer nicht faul— es war der Schinderhannes selber— sprang zu den Mu- sikanten auf die Pritsche, schwang die Arme und schrie;„Ihr Leut', hoch klingt das Lied vom braven Mann!“, nahm den Biberpelz vom Kopf, schmiß als erster einen Dukaten hinein und ließ die Mütze rundum gehen. Wie es heißt, hätten die Bauersleut tief ins Säckel gegriffen, um den, braven Mann und das ver- logene Lumpenpack auch rechtschaffen zu be- lohnen. K. Heinz Der Weise und sein Palazzo Benedetto Croce der„große, alte Mann des Liberalismus“ Benedetto Croce starb in den letzten Tagen im Alter von 86 Jahren. Er war in den letzten Jah- ren immer wieder als einer der aussichtsreichsten Anwärter auf den Nobelpreis für Literatur ge- nannt worden. Die armen und die reichen Leute der Stadt Neapel werden kaum den kühlen Hauch ge- Splürt haben, der das 86) ige Lebenslicht des„großen alten Mannes des Liberalismus“ ausblies. Und sie werden auch kaum etwas von der tiefen Einsamkeit verspüren, die nun in der Trinita Maggiore in dem alten herr- lichen Palazzo aus dem 16. Jahrhundert däm- mert, der seinen Herrn verlor. Gewiß, die Bürger der süditalienischen Metropole nann- ten ihn vertraulich„‚Don Benedetto“, als er noch als lebender Mythos unter ihnen weilte. Sie brachten Benedetto Croce, dem Philo- Sophen, Historiker und Staatsmann, dem klei- nen unscheinbaren Greis mit dem großzügi- gen, klug zerfälteten Gesicht, den natürlichen, Warmherzigen Respekt ihres Volkstums ent- gegen. Aber was wußten sie schon— und was Wissen wir schon— von dem Geist, der hier mit 50 000 Bänden einer kostbaren Bibliothek und seinen Gedanken allein War. Ohne innere Gebrochenheit verlief sein Bil- dungsweg und niemals hatte er es als be- rühmtester Sohn eines Geschlechtes von Großgrundbesitzern und Patriziern nötig, sich um sein tägliches Brot zu sorgen. Um so mehr Aufmerken schenkte er der geistigen Not un- serer Zeit, dem Aufstand der Massen. Um sechs Uhr morgens stand er auf, und eine Stunde später vertiefte er sich in seine ge- lehrte, wahrhaft universale Arbeit.„Der Frei- heit gehört mehr als die Zukunft, ihr gehört die Ewigkeit!“ Das war seine unerschütter- liche Zuversicht auf den Trümmern einer ruhmreichen Kultur, im Lärm einer existenz- bedrohten Zivilisation. Er wohnte im geographischen und im über- tragenen Sinn am Rande des Vesuvs, am Ab- grund unkontrollierbarer, leidenschaftlicher und dumpfgewaltiger Eruptionen. Obne der vor der liberalen Revolution angelegten mäch- tigen Tradition des Abendlandes eng verbun- den zu sein, stand er als Wächter der euro- päischen Freisinnigkeit an der Grenze ihres Bereiches. Nachdenklich lehnte er sich in sei- nem hohen Armstuhl zurück und übersah die Ernte des Abendlandes. In seinem stillen Ar- beitszimmer drangen weder die Aufstands- parolen aus industriellen Massenquartieren, noch die Botschaften einer Erneuerung des christlichen Glaubens.„Aufgeregt, nervös, zerquält“— das ist sein Urteil über die Lite- ratur unserer Tage. Eine Monarchie nach englischem Muster, das war das politische Programm eines Denkers, der sich zu An- fang unseres Jahrhunderts auf das Forum der Parlamentsdebatten wagte. Mussolini, den er als eitel und betriebsam verurteilte, wagte ihn nicht in seiner„inneren Emigration“ anzutasten. Nach einem nächt- lichen Theatersturm auf den Palazzo Filo- marino war er ein kaum beeinträchtigter „Schutzhäftling“. Benedetto Croce war immer nur Parteigänger der Wahrheit. Im ersten Weltkrieg wies er die chauvinistische Hetze gegen die„deutschen Barbaren“ zurück und bekannte sich zur deutschen Kultur. Und spä- ter trat er ebenso den deutschen Offizieren gegenüber, die in Neapel die Schätze des Staatsarchivs verbrannten, wie den Ubergrif- fen der Alliierten, die ihn in einem Kom- mandounternehmen von der Verbannten-Insel Sorrent befreit hatten. Im Goethejahr 1949 wurde er neben André Gide, Carl Burchhardt und Ortega y Gasset mit der Goethe-Plakette e und im gleichen Jahre zum Ehrenpräsidenten des internationalen PEN- Clubs berufen. i n Philosophie, Geschichte und Politik Waren für inn eine untrennbare Einheit. Sein Werk, 1 5 in einer Folge nicht in einem System. gner aller La- Staatsallmacht mal Tod und Verderben gespieen h FFFFCCCCCCCCCC Mie Jehatae.„ Je, e Warum behandeln wir sie so stiefmütterlich? 80 Eigentlich wird sie viel zu stiefmütterlich benan⸗ delt, die Schürze von heute, finden Sie nicht auch? Und dabei tut sie dock immer nur ihr Bestes als stummer Diener in Haus, Rückhe und Garten. Amerika „Mein häßlichster Kü⸗ chenboy ist meine Schürze, und nicht die Hausarbeit ist es, die ien am Abend wie einen Alp abstreife, sondern die Schürzee So sagte mir einmal eine gesckeite aber ebenso phantastelose Bekannte. sondern was Muß man denn bei der oßen Vorstellung an eine Schürze schon gleich an ein Großreinemachen denken wo unbedingt alles Unterste zuoberst gekehrt toird, nickt, ohne sich zu⸗ vor in jenes dunkelblaue, durch vieles Kocken farb- los gewordene Stück Lei⸗ nen zu hüllen, das unsere Großmütter„Schürze“ nannten und das wir nun aus Pietät und frommer Ueberlieferung plus Spar- samkeit Jahr um Jahr an uns herumschleppen?] Denn ein Herumsckleppen ist es im wahrsten Sinne des Wortes, passen ibir doch zumeist fast zweimal in das immense, unför⸗ mige Ding. Aber das Leinen ist unverwüstlich, es will einfach nicht ver⸗ schleißen, folglich— es wird getragen, gekocnt, getragen und endlich nach langer Zeit wieder weiter- vererbt. Ich frage Sie, liebe Frau und Mithausfrau: muß das sein? Müssen wir uns das täglich im⸗ mer wiederkehrende kiner- lei der Hausarbeit schon im Schürze, Schürze. Gedanken an die häßliche Schürze vergällen? Könnte man nicht viel⸗ mehr den Spieß herumdrehen?ꝰ„Ach, ich sage Ihnen, Frau Mayer, eine Schürze hat mir meine Tochter aus geschickt, eine sage ich Innen Schürze? Wieso, sind die Schürzen denn knapp geworden?“ meint die sen Nackbarin voller Staunen, fassungs- los, Nicht, daß es eine Schürze ist, für eine. Ja, und dann beginnt eine eingenende Be- schreibung dieset einmaligen Schürze aus, nun ja, wie das Zeug heißt, weiß man nicht recht, aber jedenfalls ist es eine reizende kleine Tändel⸗ weißer Grund Ornamenten, einer zierlichen Rüsche rundherum und— was das Aller- wichtigste an dieser Sache ist— abwaschbar.„Waaas]?“ Jawofl, eine tag mit abwaschbare Schürze, Ja, natürlich was anderes, das ist ge- tissermaßen eine außergewöhnliche Aber natürlich muß es nieht gleich eine solch extravagante Ländelschürze sein, die an sich— zugegeben dig und ihre praktischen Reize hiat. Da kommt es dann letzten Endes immer auf die jeweilig zu verrichtende Arbeit an. Morgens, bei der gröberen Verrich⸗ tung des Putzens, emp- fiehlt sich wohl eher jene dunkle Kittelschürze, die fast wie ein Haus- kleidchen wirkt mit den buntbedruckten Revers und Aermelauf schlägen. Je nach dem kann man die- Anzug um Mittag gegen eine weiße Kittel⸗ schürze, wer sie liebt, eintausche; Schürze, “„Waaas? Eine Wollen wer uns nach mittags ein wenig um un. sere Gartenblumen küm- mern und dabei ein Schwätzchen mit der Nach- barin halten, dann sind wir im kunterbunten Kat⸗ tunschürzchen mit Sicher heit nicht nur eine frö liche Weide für das eigene Auge, Schürzen sind heute in den meisten Jextilgeschaf- ten oder Kaufhäusern so preiswert zu kaufen, daß sick ein Selbstschneidern wirklick kaum mehr lohnt. Als kleines persönliches Geschenk ioird aber eine an ihrem oberen und un⸗ X XN XXX XXX X XXX XXX RRE teren Rand durch nette Zierstickerei versehene Schürze stets eine be- sondere Freude auslösen. Nicht wahr, das wäre bei⸗ 1 n ein Weimachts⸗ nahe nock ein Weinnachts vorschlag, und wer sich etwas Zeit damit läßt, trifft dann zum Geburts- seinem Ge- mit roten das ist schenk den Nagel auf den Kopf. Sie sehen selbst;: so wenig Beachtung man der Schürze im allgemeinen auch schenkt, so notwen- unentbehrlich macht sie sick durch die kleine Aufmerksamkeit, die wir ihr wichmen. Ihre Leonie. XXXX KX XX XXXIX XENXXNXRKXXXXXXXXXXXXXX XXX XX XXX MANNHEIM S GROSSE STOFF ETAGE M KN GRZ ER BAU PAT MANN ITE TMN NN DEN PIANNKEN Dämonische Mondlandschaft am Atna Lavaströme über Schneefelder— Aufstieg ohne Bergerfahrung Der Atna, Europas größter tätiger Vulkan, hat viele verschiedene Gesichter. Das bekann- teste ist das eines schneebedeckten Kegels mit graubrauner Rauchfahne, dazu ein Vorder- grund von blauem Meer und blühenden 21 tronenhainen. So sieht man den Atna auf Fremdenverkehrsprospekten und Ansichtskar- ten, und so sieht er auch tatsächlich aus— aus der Entfernung von 15 und mehr Kilo- metern. Wenn man aber dann in 3000 Meter Höhe kurz vor dem Kraterrand steht, dann zeigt der Berg ein ganz anderes Antlitz. Zu- nächst einmal verschwindet hier die so Wohl- bekannte stumpfe Kegelgestalt— er zerfällt gleichsam in zahllose kleine Kraterkegel, Zwi- schen denen unabsehbare Lavahalden liegen. Der Hauptkrater ist nur unbedeutend höher und übrigens gar nicht der gefährlichste. Zwar steigen von dort die Rauchfahnen em- por, aber wenn es zu wirklich großen Ausbrü- chen kommt, dann brechen irgendwo an an- derer Stelle neue Krater auf, und von dort aus ergießt sich die Lava ins Tal. So brachen etwa beim letzten großen Aus- bruch(Ende 1950) 38 Krater am Osthang auf, und der Ort Fornazzo, 2400 Meter unter dem Gipfel gelegen, wurde von den Lavafluten vernichtet. Heute noch künden zerstörte Häu- ser, verwüstete Kulturen und Notunterkünfte davon, während andererseits in Taormina An- sichtskarten in blutigroten Farbtönen an die sensationslüsternen Touristen als„Souvenir vom Atna-Ausbruch 1950“ verkauft werden. Bis vor wenigen Jahrzehnten war der Auf- stieg auf den Atna zwar nicht schwierig, aber doch überaus zeitraubend. Heute hingegen führt eine prachtvolle Autostraße bis rund 1900 Meter Höhe zu einem großen Schutzhaus und einem Luxushotel, und im Winter stehen auch Skilifts zur Verfügung. Vom Schutzhaus geht man dann etwa drei Stunden bis zum Observatorium, in dem es einen unbewirt- schafteten Hüttenraum gibt. Vom Observato- rium, das bereits in 2942 Meter Höhe liegt, ge- langt man in einer knappen Stunde auf den Gipfel. Der Anblick aber, den der Berg auf dem Weg vom Schutzhaus zum Gipfel bietet, kann wohl nur als wuchtig und gleichzeitig depri- mierend bezeichnet werden. Einerseits ist man von Ehrfurcht gepackt vor diesem mächtigen Kegel, der rund 150 Kilometer im Umfang mißt und seinem Volumen nach zwanzig Mal größer als der Vesuv ist, andererseits ist man geradezu niedergedrückt von der verzweif- lungsvollen Trostlosigkeit dieser Landschaft. Endlos ziehen sich die Schotterhalden dahin, zusammengesetzt aus etwa nußgroßen porösen düsteres Graubraun Schotterhalden geben bei jedem Schritt ein klein wenig nach. Daher ist der Aufstieg ziemlich ermüdend, wenn auch die Steigungen geradezu lächerlich sind. Keinerlei Bergerfah- rung ist notwendig, nur Ausdauer und gutes Schuhwerk. Vom Spätherbst bis in den Mai kann man auf dem Atna Skifahrer antreffen. Allerdings sind die Schneeverhältnisse im Herbst und Frühjahr armselig— die Gefahr, daß man die Bretter auf dem rauhen Lavageröll zu Schan- den fährt, ist beträchtlich. Die offlzielle Win- tersaison im Grande Albergo Etna dauert da- her nur von Anfang Januar bis Ende März. Dann wird erst wieder Mitte Juni für drei Monate eröffnet. 5 f „Die Fahrkarten bitte!“ 21 eee Wer eine Reise 1 macht, kann viel beobachten, ohne dabei an den Ge- sprächen teilzu- nehmen. Beson- ders wichtig haben es die Frauen, denen der Ge- Sprächsstoff fast nie auszugehen scheint. Man er- zählt vom Wetter, von der Winter- mode, von gemein- samen Bekannten, vom Essen, und wer weiß, von was noch alles. Junge Mäd- men haben sich zusammengefunden und un- terhalten sich von der Schule, wobei beson- ders die Lehrer aufs Korn genommen wer- den. In irgendeiner Ecke sitzt ein Reisender, der schnell noch seine Korrespondenz durch- schaut, ehe der Zug in die nächste Station einläuft. Still sitzt ein Alterer Herr in der Ecke und betrachtet geruhsam die vorbeihuschende Landschaft. Daneben sitzt eine etwas rund- liche Frau, die ihren großen geflochtenen Rorb nicht aus den Händen läßt, Sie scheint zum Markt der nächsten Stadt zu fahren und be- Wahrt darin die letzten frischen Eier wie ein kostbares Gut. Ein junger Mann zieht genie- Berisch an seiner Zigarette und wirft zwi- schendurch seinen Blick hinüber zu den ki- chernden Mädchen. Sehr interessant studiert ein Herr in den vierziger Jahren die Zeitung ganz neue Situation. Der ein e, der andere sucht in Karte kommt zum Vom einheimiſchen Sport Fußball. Te Wieblingen— SV 07 Seckenheim Der Te Wieblingen, der in letzter Zeit durch ſeinen Formanſtieg aufhorchen ließ, wird morgen, 14.30 Uhr, auf eigenem Ge⸗ lände den SV 07 empfangen. Die 07 er werden dieſen gefährlichen Gegner wohl zu ſchätzen wiſſen und ihre Spielweiſe dement⸗ ſprechend einſtellen. Finden ſich die Secken⸗ heimer zu einer geſchloſſenen Mannſchafts⸗ leiſtung zuſammen, werden ſie beſtimmt eh⸗ renvoll abſchneiden. Wichtig iſt, daß dieſe Begegnung in fairer Weiſe verläuft und ſo dem ſportlichen Gedanken Rechnung getragen wird. * 07 Mannheim— JVgg. 98 Seckenheim. Nach dem ſchönen Auswärtsſieg in Nek⸗ karau treſen die Blau⸗Weißen morgen Nach⸗ mittag auf dem 07 er⸗Platz an der Autobahn an. Die Mannheimer Elf hat ſich beſonders in den letzten Wochen groß herausgemacht, ſodaß ein ſehr ſpannender Kampf zu erwar⸗ ten iſt. Die 98 er haben ſeit einigen Wochen wirklich die Schußſtiefel angezogen, was die Torausbeute klar erkennen läßt. Morgen wird nun erſtmals als Halbſtürmer Trainer Gün⸗ teroth mitmixen und wir dürfen geſpannt ſein, wie die Fünferreihe funktionieren wird. Vor allem muß das betonte Flügelſpiel noch intenſiver vorangetrieben werden. wobei die ſchnellen Außenſtürmer zweifellos zum Erfolg kommen werden. So wie am vergan⸗ genen Sonntag muß auch morgen wieder herz⸗ haft und ſicher aus allen Lagen geſchoſſen werden. Der Gaſtgeber aber wird einen beſonderen Ehrgeiz zeigen, um die Blau⸗Weißen aus dem Sattel zu heben. Alles in allem wird ein ſchnelles und techniſch gutes Spiel zu er⸗ warten ſein. Handball. TV Schriesheim— TV 98 Secken heim Die 98er ſtellen ſich morgen beim TV. Schriesheim vor. Dieſes Spiel zählt noch zur Vorrunde. Schriesheim hat nur eine Mann⸗ ſchaft und dieſelbe iſt in letzter Zeit im Kom⸗ men. Bei ihrem letzten Spiel in Altlußheim unterlagen ſie knapp 8:7. Wir erwarten aber von den 98 ern, daß ſie ſo ſpielen, daß ihnen auch hier ein Sieg nicht entgeht. SVB 07 Seckenheim— TV 64 Schwetzingen Am kommenden Sonntag Vormittag be⸗ ſtreiten die 07 er das erſte Rückſpiel gegen die Schwetzinger Turner. Die Gäſteelf liegt z. Zt. auf dem 1. Tabellenplatz und darf nicht zu leicht genommen werden, wenn auch beim Vorkampf in Schwetzingen ein 6ꝛ6⸗Unent⸗ ſchieden erreicht wurde. Die 64er mußten bis jetzt nur eine Niederlage einſtecken und zwar in Rheinau. Die 07er werden alles daran⸗ ſetzen, den Gäſten die 2. Niederlage zu bereiten, was auch unbedingt notwendig iſt, wenn der Platz in der Spitzengruppe gehalten werden ſoll. Da auch Schwetzingen die Punkte nicht ſo leicht hergeben wird, kann mit einem Hand⸗ ball⸗Großkampf erſter Ordnung gerechnet werden, der wahrſcheinlich erſt mit dem Schlußpfiff entſchieden ſein wird. 0 TB„Jahn“— Spogg. Ketſch 1 b Auf dem Waldſportplatz ſtellt ſich morgen die 1b⸗Mannſchaft der Spogg. Ketſch vor. Die Ketſcher ſtellen eine junge ſtabile Mann⸗ ſchaft ins Feld, die ſchon manch achtbaren Gegner geſchlagen hat. Auch die Turnerbünd⸗ ler mußten im Vorſpiel dranglauben. Dies⸗ mal heißt es alſo auf der Hut ſein. Die Ein⸗ heimiſchen werden nichts unverſucht laſſen, um die Vorſpielniederlage wieder gutzu⸗ machen. Mit dem nötigen Einſatz ſollte dies auch auf eigenem Platz gelingen. Auf jeden Sport und Spiel Daxlanden kann nicht verdrängt werden Die Spiele der 1. Amateurliga Nordbaden Durch die unerwartete Friedrichsfelder Nieder- lage in Rohrbach ist dem kommenden Spiel mit dem Spitzenreiter FV Daxlanden viel von seinem Relz genommen, denn selbst eine Niederlage würde die Position der Karlsruher nicht schwächen. Der Fc Birkenfeld, neben Friedrichsfeld der einzige Verein mit nur zwölf Verlustpunkten, erwartet in Hockenheim ein schweres Spiel. Schon eine Punkte- teilung wäre als Erfolg der Birkenfelder zu puchen. Schwetzingen gastiert in Kirrlach, wo die Punkte sehr hoch hängen. Um sich weiter aus der Abstiegszone zu entfernen, benötigen die Platz- herren das Punktepaar. Die beiden Tabellenletzten stehen vor keineswegs beneidenswerten Aufgaben, denn selbst auf eigenem Spielgrund kann man Ka- tertal gegen Mühlburg Phönix keine allzugroßen Aussichten einräumen, während Rohrbach in Viern- heim kaum einen Spielverlust wird vermeiden können. Kirchheim dürfte seinem vorsonntäglichen Erfolg in Schwetzingen zu Hause gegen Brötzingen einen neuen anreihen. Offen ist der Ausgang des Spieles Leimen— Enielingen. Es spielen: Kirrlach— Schwetzingen, Viernheim gegen Rohrbach, Friedrichsfeld Daxlanden, Lei- men— Knielingen, Käfertal— Mühlburg/ Phönix, Kirchheim— Brötzingen, Hockenheim— Birken- reld. Der Handball in Baden Die zwei mit je acht Verlustpunkten in der Gruppe Nord führenden Vereine Rot und Ketsch so- wie der Verfolger Birkenau müssen am kommen- den Sonntag auf Reisen. Mit etwsa Glück sollten alle drei Vereine das bessere Ende für sich bshal- ten. Rot spielt in Hockenheim, Ketsch bei Wein- heim und Birkenau bei der immer mehr zurück- fallenden sd Leutershausen. Im vierten Spiel sollte sich der VfR Mannheim in Schwetzingen glatt durchsetzen können. In der Gruppe Mitte erwartet den TSV Rintheim am kommenden Sonntag in Niederbühl eine unge- mein schwere Begegnung. Obwohl die Platzherren kaum noch Aussichten auf den Gewinn der Mei- sterschaft haben, brennen sle auf Revanche. Der Spitzenreiter St. Leon sollte mit seinem Gast aus Bretten wenig Mühe haben. Die konditionell gut herausgekommene Mühlburg Phönix-Elf startet in Beiertheim als Favorit, während der Ausgang des Spieles Gaggenau— Durmersheim offen Ist. Bremst der VfB den Fürther Vorstoß? Außer Fürth spielen die Spitzenreiter der 1. Südliga zu Hause In Süddeutschlands erster Liga ist der Kampf um die Spitze bereits am ersten Spielsonntag der Rückrunde mit voller Wucht entbrannt. Die Niederlage der Eintracht, der Vorstoß der Für- ther und die Zusammenballung der Spitzen- gruppe lassen für die kommenden Spielsonntage einiges erhoffen. Am kommenden Sonntag Spie- len alle Vereine der Spitzengruppe— mit Aus- nahme von Fürth zu Hause. Die SpVgg. Fürth, seit vier Wochen jetzt ungeschlagen und weit nach vorne gerückt, muß zum deutschen Meister VfB Stuttgart ins Neckarstadion. Der VIB weiß, daß er nur durch einen Sieg seinen dritten Tabellenplatz behaupten und zur Aus- gangsbasis für den Generalangriff auf die Ein- tracht ausbauen kann. Die Frankfurter Ein- tracht selbst spielt zu Hause gegen Bayern München, jene Mannschaft, die der Eintracht in der Vorrunde die einzige Niederlage bei- gebracht hat. In Frankfurt wird die Eintracht Alles daransetzen, Revanche zu nehmen. In Karlsruhe gastieren bei Mühlburg/ Phönix die Stuttgarter Kickers, die in der Vorrunde von den Mühlburgern auf eigenem Platz geschla- gen wurden. Nur wenn die Kickers zu einer Leistung auflaufen wie gegen Nürnberg, ist ein (Teiherfolg möglich, der allerdings verlockend wirkt, weil die Kickers dann die Möglichkeit hätten, in die Spitzengruppe einzubrechen. Schweinfurt und Offenbach werden sich ihre Heimspiele gegen Waldhof und Aschaffenburg nicht entgehen lassen, um zu doppelten Punkt- gewinnen zu kommen, die ihre Plätze in der Vordergruppe stärken würden. In Mannheim kämpft der VfR wieder um den Anschluß an die Mittelgruppe gegen den FSV Frankfurt, der die Punkte ebenso notwendig hat. Die beiden Ta- bellenletzten, 1860 München und TSG Ulm 46, sind unter sich, wobei den Platzherren ein klei- nes Plus eingeräumt werden muß., Auch Nürn- berg kämpft verzweifelt, um vom drittletzten Tabellenplatz loszukommen. Das sollte durch einen Heimerfolg über den BC Augsburg auch glücken. Es spielen: Offenbacher Kickers— Viktoria Aschaffenburg(Sa), VfB Stuttgart— SpVgg. Fürth, VfR Mannheim— FSV Frankfurt, KSC Mühlburg/ Phönix Stuttgarter Kickers, 1860 München— TSG Ulm 46, Schweinfurt 05 gegen Waldhof Mannheim, Eintracht Frankfurt gegen 5 München, 1. FC Nürnberg— BC Augs- urg. Rückrunde in der zweiten Liga Hessen Kassel muß in Hof gewinnen, um Herbstmeister zu werden Wie erbittert in der zweiten Liga Süd um die Führung gerungen wird, beweist am besten die Tatsache, daß der Halbzeitmeister noch nicht gekrönt werden konnte. Erst der kommende Sonntag, der erste der Rückrunde, entscheidet gegen Hessen Kassel nachgeholt wird. Der Spiel- ausschuß des SFV ging bei der Ansetzung dieses Spieles von dem Gesichtspunkt aus, daß ein so bedeutendes Teffen zweier Spitzenmannschaften nicht lange hinausgeschoben werden darf. Hes- sen Kassel muß in Hof gewinnen, wenn es Herbstmeister werden will. Dieser Titel besitzt jedoch keinerlei praktischen Wert, er ist für die Kasseler lediglich eine günstige Ausgangsbasis für die weitere Jagd auf den Spitzenreiter Jahn Regensburg, der beim Ex- Oberligisten Schwa- ben Augsburg seine Karte abgibt. Dabei werden es die Regensburger zweifelsohne schwerer ha- ben als in der Vorrunde, in der sie einen klaren 5:0 Erfolg herausspielten. Der Karlsruher Fuß- ballverein ist bestrebt, seinen vierten Tabellen- platz in den dritten einzutauschen. Das ist aber nur möglich, wenn den Karlsruhern beim an- dern Neuling Union Böckingen ein Erfolg glückt. Die Böckinger sind im Neulingsduell jedenfalls bestrebt, den Spieß umzudrehen, um sich den Mittelfeldplatz zu erhalten. In Singen und Frei- burg dürfen die beiden Platzmannschaften gegen die bayerischen Gegner Bamberg und Straubing leicht favorisiert werden. Die beiden Tabellen- letzten pausieren, so daß dem drittletzten in der Tabellenskala, dem 1. FC Pforzheim, Gelegen- heit gegeben ist, durch einen Heimsieg über den SSV Reutlingen die Punktedifferenz zwischen ihm und den beiden letzten Mannschaften zu vergrößern. Es spielen: Union Böckingen Karlsruher Fußballverein, 1. FC Pforzheim— SSV Reutlin- gen, FC Singen— FC Bamberg, FC Freiburg gegen TSV Straubing, Schwaben Augsburg ge- gen Jahn Regensburg, Bayern Hof Hessen Kassel. Der Wintersport am Wochenende Der Reigen der Schwarzwaldmeisterschaften wird mit den Titelkämpfen im 35-kKm- Dauerlauf eröffnet, der im Gebiet des Feldbergs und Schauinsland aus- gefahren wird. Der vorjährige Pitelträger Oskar Burgbacher wird aller Voraussicht nach seinen Titel nicht verteidigen können, da er noch in Schweden Weilt. Die Meisterschaften sind daher völlig offen. Für das Springen um den Wanderpreis der Spiel- bank Baden-Baden auf der Nordschwarzwaldschanze bei Hundseck hat auch der Wanderpreisverteidiger Arne Nilsson(Schweden) seine Meldung abgegeben. Der Norweger Bjarne Arentz, Sepp Hohenleitner (Garmisch- Partenkirchen) und Ewald Roscher Ga- den-Baden) werden neben vielen anderen bekann- ten Springern über den Bakken gehen. Deutsche Eislauf-Meisterschaften Freimut Stein einziger Titelverteidiger Bei den Deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaf- ten am Wochenende in Krefeld wird man das Ehepaar Ria und Paul Falk sowie Erika Kraft, die den Weg zum Berufssport gegangen sind, vermissen. Der Nürnberger Freimut Stein ist deshalb der einzige, der seinen Titel zu ver- teidigen trachtet. Das Meldeergebnis sieht mit je sechs Damen und Paaren sowie drei Herren etwas bescheiden aus. Wie immer ist die Konkurrenz der Damen am meisten umstritten. In sechs Nachkriegs- meisterschaften gab es bisher vier Titelträge- rinnen: 1947 Inge Jell, 1948 Irene Braun, 1949 bis 1951 Helga Dudzinski, 1952 Erika Kraft. Dies- mal erwartet man einen Zweikampf zwischen der 17 jährigen Gundi Busch und der dreifachen Meisterin Helga Dudzinski. Beide haben sich im Ausland sorgfältig vorbereitet. Bei den Olym- pischen Winterspielen in Oslo belegte Gundi den neunten und Helga den zwölften Platz. Vielleicht kann noch die talentierte Bayern- meisterin Ros! Pöttinger in die Entscheidung eingreifen. Bei den Herren hatte im Vorjahr der Roll- schuh weltmeister Freimut Stein die Nachfolge des elffachen Meisters Horst Faber angetreten. Aber die Titelverteidigung wird ihm nicht so leicht fallen, wie viele annehmen. Klaus Loi- chinger-München erwies sich schon bei der bayerischen Meisterschaft als ein gefährlicher Konkurrent, und außerdem will auch noch Kurt Weilert-Berlin, der frühere Ostzonenmeister, ein Wörtchen mitreden. Im Paarlaufen ist nach dem Ubertritt der Falks ins Profilager an einem Erfolg der„ewi- gen Zweiten“ Inge Minor/ Helmut Braun nicht zu zweifeln. Entscheidend für die Belebung die- ser Konkurrenz wird sein, ob sich die gegen- wärtigen Rollschuhweltmeister Knake/ Koch auch auf dem Eis durchsetzen köpnen. Aufgebot für Grindelwald und Lauberhorn Der Deutsche Skiverband hat für die am Wochenende stattfindenden Internationalen Laubernorn-Rennen in Wengen(Schweiz) Beni Obermüller-Rottach-Egern, Willi Klein-Oberst- dorf, Heini Bierling-Hechendorf und Karl Zilli- biller-Bad Oberdorf/ Allgäu nominiert. Mann- schaftsführer ist Alfred Müller-München. Hannelore Franke-Fürth, Evi Lanig-Oberioch und Ossi mert-Sonthofen werden Deutsch- land bei den Internationalen Damen- Skirennen in Grindelwald am Wochenende vertreten. Die deutschen Langläuferinnen Hanni Gehring-Un- terjoch, Else Amann-Unterjoch und Herta Sta- del- Donaueschingen werden ebenfalls in Grin- delwald starten. Sie werden von dem Langläu- fer Juku Pent als Mannschaftsführer begleitet. Ossi Reichert wurde Vierte Italienischer Doppelsieg in Grindelwald Das erste bedeutende Skirennen der Saison, der Abfahrtslauf der internationalen Damen- skirennen in Grindelwald(Schweiz), brachte den italienischen alpinen Damen einen unerwarteten Doppel-Erfolg. Maria-Gracia Marchelli gewann das Rennen am First über 3,2 km bei einem Bronze-Medaillen-Gewinnerin im olympischen Abfahrtslauf Giuliana Chenal-Minuzzo. Den drit- ten Platz sicherte sich die Schweizer Olympia- teilnehmerin Madelaine Berthod in 2:53,8 Min. vor der deutschen Silber-Medaillen-Gewinnerin im Spezialslalom Ossi Reichert(Sonthofen) in 2:56,86 Min. Hannelore Franke Fürth) wurde in 2:57,3 Min. Fünfte vor der ehemaligen Weltmei⸗ sterin Erika Mahringer(Osterreich) in 2:59,33 Min., gefolgt von Ida Schöpfer(Schweiz) und Rosl Sailer(Osterreich). Die deutsche Läuferin Evi Lanig(Hindelang) belegte den 12. Platz. Schwedin gewann Damen-Langlauf ö Ulla Sahlberg(Schweden) gewann den Damen- langlauf über 10 km in 42:49,0 Min. vor der fin- nischen Silbermedaillen-Gewinnerin Mirja Hie tamies mit 21 Sekunden Rückstand. Den dritten Platz sicherte sich Maire Hahl Finnland) vor Sonja Edström(Schweden) und der finnischen Olympiadritten Siiri Rantanen. Als beste Mitteleuropäerinnen erwiesen sick die beiden deutschen Läuferinnen Hanni Geh- 2 ring und Else Amann, die sich hinter den Skan- dinavierinnen auf den achten und neunten Platz mit 46:51 und 48:03 Min. setzen konnten. 5 Molterer gewann Riesenslalom in Wengen Der Riesentorlauf der internationalen Lauber norn-Rennen in Wengen(Schweiz) wurde von dem Gsterreicher Andreas Molterer gewonnen. Der Gsterreicher bewältigte die 1300 m lange Strecke, die bei einem Höhenunterschied von 300 m mit 30 Toren abgesteckt war, in 1:58,3 Min. und schlug den Schweizer Olympia-Teilnehmer Bernhard Perren um 0,4 Sek. Den dritten Platz sicherte sich der französische Olympia- Sieger von 1948, Henri Oreiller, in 1:59,3 Min. vor Fer- nand Grosjean(Schweiz) und dem norwegischen Studenten Bjarne Arentz. Die beiden nächsten Plätze belegten die Franzosen Maurice Sanglatd und Guy de Huertas. Der Deutsche Meister Beni Obermüller(Rottach-Egern) kam mit 203,8 Min. zusammen mit dem Franzosen Bernard Pereß auf den 15. Rang. Start zur Motorsportsaison Sternfahrt nach Garmisch- Partenkirchen Mit der X. Internationalen ADAC- Winter- sternfahrt nach Garmisch- Partenkirchen wird die Motorsportsaison 1953 eröffnet. In diesem Jahr hat man einen neuen Wertungsmodus gefunden, der diese Fahrt zu einer der interessantesten Motorsportveranstaltungen des Winters machen Wird. Den Teilnehmern ist die Aufgabe gestellt,, im Rahmen einer 48-Stundenfahrt für Wagen und einer 24-Stunden-Fahrt für Motorräder un- ter schwierigen Witterungs- und Straßenverhält⸗ nissen eine möglichst große Zahl von 12 festge- legten Kontrollpunkten bei freier Streckenwahl unter Einhaltung der Verkehrsbestimmungen anzufahren und sich im Anschluß einer Gleich mäßigkeitsprüfung zu unterziehen. Der früheste Start darf für Wagen am 9. Januar, 12 Uhr mit- tags, und für Motorräder am 10. Januar,/ 9 Uhr vormittags, erfolgen. Die Controlipnn Wurden so ausgewählt, daß sie bei dem herr? schenden Winterwetter nur unter schwierigsten Bedingungen zu erreichen sind: Arberhotel (Bayerischer Wald), Braunlage(Harz), Brückenau (Rhön), Großer Feldberg(Taunus), Lingen (Emsland), Nürburgring, Oberstaufen(Allgau Reit im Winkel, Schramberg(Schwarzwald) Verden an der, Aller, Winterberg(Rothaarge- birge) und Wunsiedel Cichtelgebirge). Das An- fahren einer Kontrolle wird mit 100 Gutpunkten bewertet, dazu gibt es Gutpunkte für die Strecke vom Startort bis zur ersten angefahrenen Kon- trolle. Bis zum Nennungsschluß lagen rund 20 Nennungen vor: 127 Wagen, 51 Seitenwagen maschinen und 79 Solomaschinen. re— ene F Ar d e Um die Mannschaftsmeisterschaft im Ringen Die 14. Runde im Kampf um die nordbadische Mannschaftsmeisterschaft im Ringen am kommet- den Sonntag sollte zum größten Teil den gast gebenden Vereinen Siege und Punkte bringen. Der SV Brötzingen gilt auf eigener Matte gegen den KSV Kirrlach ebenso als Favorit wie der AS Feudenheim, der den ASV Heidelberg erwartet. Mit einem Auswärtserfolg ist in Ketsch zu rechnen, Wo Germania Bruchsal zum Rückkampf antritt, Von entscheidender Bedeutung ist der Kampf KSV Wiesental— Germania Karlsruhe, bei dem es um den Abstieg geht. Sollte Germania Karlsruhe die- sen Kampf verlieren, dürfte für die Karlsruhe Staftel der Abstieg sicher sein. — — S e Mannschafts meisterschaft im Ringen Die Endkämpfe um die deutsche Mannschafts-] d meisterschaft im Ringen stehen vor der Tür n Zuvor müssen aber noch in den einzelnen Grup B pen aus den Landesmeistern die Gruppensiege 15 ermittelt werden, die dann in die Endkämpfe eingreifen. Am kommenden Samstag und Sonn 5 tag kämpft die Gruppe Süd in Mannheim uf den Gruppensieg. Die Meister von Württemberg K (SPV Ebersbach), Nordbaden Giche Sandhofen 8 Südbaden(Germania Hornberg) und des Saat 11 landes(Sd Heusweiler) haben sich die Teilt nahmeberechtigung am Mannheimer Turnief k erworben.„Echt“ ist allerdings nur ein Meister n der SpV Ebersbach aus Württemberg, der sid if am letzten Sonntag die Meisterschaft erkämpfe 5 In den drei anderen Gebieten ist die Meister 30 schaft noch nicht abgeschlossen, so daß die je. 10 weiligen Tabellenersten für die Teilnahme 4 85 der Gruppenmeisterschaft nominiert wurden P Bei den Gruppenkämpfen wird in allen Ge⸗ 1 wichtsklassen im griechisch-römischen Stil ge 8 rungen. Der Sieger des Mannheimer Turnen m bei dem jeder gegen jeden kämpft, dualifizien sich für die Endrunde. Der zweite des Mant ri heimer Turniers muß noch zwei Qualifikation Ji. kämpfe mit den zweiten der anderen Grupp f Fall wird ein ſpannender Kampf zu erwar⸗ über den Halbzeittitel, da an diesem Tag das öhenunterschied von 600 m in 2:51 Min. Sie war bestreiten, um eventuell an der Endrunde f ten ſein. noch ausstehende Vorrundenspiel Bayern Hof„4 Sek. schneller als ihre Landsmännin und nehmen zu können.* — a 5 1 Sonntag, 11. Januar 1953 Donnerstag, 15. Januar 1953 in 10.30 Melodien am Sonntagmorgen 17.00„Eine Träne des Teufels“ 71 5 11.00 Opernmelodien von Bizet 21.30„Skandal um Feuerbach“ 11.20 Die Kantate(Buxtehude) Mysterium von Théophile SUDDEUTSCHER RUNDFUNK 12.00 Musik am Mittag Hörfolge von Hans Leopolc 8i 12.00 Musik am Mittag Gautier 8 16.00 Konzertstunde Zollner k. 13.00 Winterfreuden 18.30 Schöne Stimmen Radio Stuttgart 522 m0 575 KHz 17.10 Leichte Unterhaltungsmusik 23.20 Helmuth de Haas: 5 13.30 Aus Mannheims großer Ver- 20.05 Konzert des Rundfunk- KW 49,75 m= 6030 KHz 17.40 So ist dr Schwobewitz Valery Larbaud R gangenheit Sinfonieorchesters 2 18.00 Rundf.-Unterh.-Orchester 23.40 Musik zur Unterhaltung M 14.10 Chorgesang 21.15„Die Dummen“, Singsang über 20.05„Viel Glück, wir machen alle(Coates: Aus der„London- de 15.00 955 We e 1 die es nicht mehr 5 8 3 0 15 ee Ie Friebe: Fahrendes mit bekannt. nstlern von sollte, die es aber noch gI 211. terie mit anschließ. Wunsch- olk) von Film, Operette u. Funk 22.15 Wir spielen, Sie tanzen 1 e e i ee 7 8 95 85 konzert 0.10 Unterhaltungsmusik Montag, 12. Januar 1953 1920 8 12.30. 18.30(W). N 1 8 Do), 19.00 5 Freitag, 16. Januar 1953 5 %s Schultunk: Der verfluchte Fuhrmann Südwesteleutsche Heimatpost: 6.40, Zeitgeschehen: 14.15(Sa), 19.48 10.45 Hans schomerus: ‚ Geduld als 18.00 Englische Orchestermusik f . der Pflicht 18.00 Leichte Unterhaltung 17.40(0)(Mo-Fr) Kraft“(Badisches Konzertorchester)* os ohn— Chopin 20.05 Musik für jedermann Andacht: 6.05(W,), 7.05(W), 8.45(So) Kinderfunk: 14.30(S0. Mi, 16.30 11.00 Nordische Musik 19.15 Herrmann Mostar e 12.0 Mittag 21.00 Die Schule im neuen Bundes- Landfunk: 5.55(W). 8.00(So), 11.45(o, Fr) 12.00 Musik am Mittag 20.05 Städt. Orchester Heidelberg Ii es Konzertorchester) land(Di, Mi, Do, Sa) Wirtschaft: 15.45 Mo-Fr) 15(Rundf.-Unterh.-Orchester)(Goetz: Klavierkonzert B- dur) 16.0% ittagskonzert 22.20 Zeitgenössische Musik(Grog. Frauenfunk: g. 900). 14.00 Ai), Bücher: 16.45(No, Do, Fr) 15.00 Schulfunk: 20.45 FEilmprisma 17.00 ertstunde(J. Fr. Bach, Rundf.-Orch., Stuttg. Philh.) 16.50(Dh), 18.35(Fr) Mensch und Arbeit: 18.30(Mo, Pl, Das Revolutionsjahr 1848 21.00 Südfunk-Tanzorchester 81 Ph. E. Bach, Mozart) 23.00„Pie letzte Aus flucht“. Hörspiel Suchmeldungen: 9.05(MI, Sa) Fr. Sa) 16.00 Nachmittagskonzert 21.20 Unser Wissen vom Tier f 17.40 Südwestdeutsche Heimatpost: von Martin Johannes Walser 16.45 Zwei Hitler-Biographien 22.20 Tanzmusik o 's Bawett verzählt: 23.45 Kleine Nachtmusik 8— 17.00 Musik zum Fünf-Uhr-Tee 23.13 Jazzplatten in Deutschland A 5 5 ö 5 a 5 B 5. Dienstag, 13. Januar 1953 ö Mittwoch, 14. Januar 1953 Samstag, 17. Januar 1953 10.45 Blasmusik 5 Föhle 10.45„Eine Tasse Tee. 17.40 Wasser— woher? 10.45 Walter Fenske mit Solisten 17.40 Allerlei vom Most 11.00„Das Lesezeichen“ 18.00 Klänge der Heimat(Stuttgar- 11.00 Volkstümliche Hänge aus 18.00 Südfunk-Tanzorchester 11.00„Forschungsreise in West- 18.00 Bekannte Solisten 11.15 Schweizerische Kammermusik ter Vokalquartett, Stuttgarter Südamerika 0 20.05 Das Orchester Melachrino ö Arika“ i 19.15 Die Stuttg. Volksmusik spielt 12.00 Musik am Mittag(Kurpfälzi- Volksmusik) 00 Musik am Mittag 20.30 Der Tiger Jussuf“. Märchen 11.15 Kleines Konzert 20.05 Unterhaltungskonzert sches Kammerorchester) 20.05 Welt d. Musik. Musikalischer 14.15 Unterhaltungsm von Gunther Eich 12.00 Musik am Mittag 21.00„Gulyas, Schwalbennester 8. 30 Kapelle Raimund Rosen er Bilderbogen v. Hans Sattler 15.30 Das Orchester W. Ruff 21.38 Das Veégh-Quartett 1 15.00 Fröhliches Schaumschlagen Spaghetti“ Kleine kulinar- 16.00 Nachm!. 21.15 Paul Durand dirigiert 18.00 Wolgang Cordan, 22.20 Kurt Rehfeid dirigiert. 16.00„Kut los geht's 1o81?“ 5 sche Rundreise 3 5 mieorch., Rundf.-Chor) 20 T. f 1. ester v. Radio Genf Froher Start ins Wochenende 22.45„Heiter Klingt d. tag au? a1 S 16.15 Unterhaltsame Weisen Konzert(Gardner) 17.10„Viel Siück, wir machen alle 0.05 Des Nachtkonzert(Backe Rer 17.15 Alte und neue Hausmusik. ö 5 5 ger; Rundf.-Sinf.-Och 5 1 Zum Fünf. Uhr-Tee 17. 4% Allgäuer Buebe und Anszuer 9.08 Unterhaltunzamusix 18 . 10 Orchester 9.88 Unterhaltungsmusix mitf“ Bie große Südf.-Lotterle