Nach run Jaht 8 sich JInent sel in nd 14 unk b die“ Schaf ch eit 1 Hoh egenz Neu annen tioneg er Sich 1 250. Id ab egens n 270 zept tanzt erec Erscheint: montags, mittwochs, kreſtags und samstags. Frei Haus 1.8, im Verlag abgeholt 1.5, durch die Post 18 Zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim- Secdtenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Oreisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 2 Samstag, den 3. Januar 1953 5.53. Jahrgang Sozialist und Missionar Englands Oppositionsführer Clement Attlee Der britische Oppositionsführer Attlee feiert am 3. Januar seinen 70. Geburtstag. Vor dem ersten Weltkrieg verirrte sich ein junger„Ultra- Tory“ in die Elendsviertel des Londoner East End. Wenige Monate später mietete er sich dort ein. Aus dem 25jährigen Stock konservativen Rechtsanwalt Clement Att- lee war ein„Slum- Missionar“ und Sozialist geworden.„Ich wurde nicht durch Marx be- kehrt“, sagte er einmal,„sondern zuerst mit dem Herzen.“ Sein Vorbild war der römische Feldherr Fabius, der große Zauderer, der Hannibal bezwang, weil er die Geduld besa g, auf seine Stunde zu warten Vierzig Jahre darauf übertrug der schüch- terne, nervöse Intellektuelle jener Avantgarde der Arbeiterpartei, der damals für streikende Arbeiter Butterbrote strich und mit herum- strolchenden Jungen Freiübungen machte, das klassische Beispiel der römischen Kriegsge- schichte in die Parteipolitik des 20. Jahrhun- derts. In fleißiger Schreibtischarbeit, durch zähles Festhalten an einer Mittellinie, auf die sich die verschiedenen Labourströmungen einigen konnten, steuerte er Labour soweit nach rechts, daß er den Konservativen ge- nügend Wind aus den Segeln nahm. Als Regierungschef haben ihm weder die Tabakpfeife, ohne die man ihn kaum sieht, noch sein Golfspiel die Popularität eines Win- Ston Churchill gewinnen können, während die Frauen der beiden Freundschaft verbündet. Attleèe ist auch kein faszinierender Redner, eber wälzt er Berge von Akten und beschäf- tigt zwanzig Stenotypistinnen. Offensichtlich scheut er die Menge. Gelegentlich liest er in der Kirche am Bibelpult vor der Gemeinde das Kapitel des Tages, ein wenig monoton. Nicht nur als Staatsmann, auch als Führer der Opposition beherrscht Attlee, der durch Uber- arbeit und Nikotin seinen Magen ruiniert hat und Entspannung im Familienkreis oder in seiner kleinen Tischler werkstatt sucht, das Pflichtbewußtsein eines Beamten. Den„Administrator der Revolution“ hat 2 man Attlee einmal genannt. Die Revolution sudden] und ihre Köpfe allerdings kennt er aus eige- n Sener Anschauung. 1936 schon war er in Moskau tion mit Kaganowitsch, Bulganin, Litwinow und „ ef Puchatschewski zusammengetroffen. Damals 1 hatte man ihn gerade als Nachfolger Lans- we. burys zum Labour-Führer gewählt. Als N dann 1937 nach Spanien fuhr, wagte er sich bis in die Schützengräben vor Madrid, und die Republikaner tauften eine internationale Bri- r N Sade auf seinen Namen. Auf dem Rückflug im Flugzeug Negrins wurde er fast abgeschossen. Auch dieses Kriegsklima war dem einstigen ö Hauptmann, der vor 35 Jahren unter Chur chill in Gallipoli kämpfte, nicht neu. Weniger Draufgängertum als Pflichtgefühl bestimmte Seine Haltung. In der gleichen Weise hat er sechs Jahre Großbritannien regiert. N Die politischen Sorgen des 70jährigen Attlee —— Werden weniger durch seinen alten Wider- Sacher Winston Churchill, der das Witzeln über ihn nicht lassen Kann, als durch die Zu- Stände in den eigenen Reihen verursacht,. Der ehrgeizige Walliser Bevan bedroht Attlees Stellung als Parteiführer. In de Opposition 83 nehmen die radikalen Strömugen in der 1 Labour-Paxtei leicht zu, aber der ruhige, vor- 5 sichtig wägende Attlee ist innen abgeneigt. The Der Ausgang des Ringens ist ungewig, aber bis heute hängt von der Person Attlèees der mitte Zusammenhalt der Partei ab. zen 8— cen. 5 Niemöller für deutschen Pufferstaat 18 Ukumenischer Rat appelliert an die Kirchen mitt Lucknow(UP). Der hessische Kirchen- zen Präsident Niemöller erklärte, er wünsche n Deutschland als eine neutrale Pufferzone f Zwischen Ost und West vereint zu sehen, so- dne lange die augenblickliche Spannung in der er Welt anhalte. Niemöller, der mit anderen Ver protestantischen deutschen Geistlichen zur Ta- Th. Sung des Zentralausschusses des ökumeni- 8 schen Rates der Kirchen in der nordindischen mitt: Stadt Lucknow weilt, fügte hinzu, Ost- und zen Westdeutsche seien gegen die Remilitarisie- Oper rung, da diese die beiden Teile Deutschlands A. f Weiter trenne. Beide Seiten sollten sich Zu- 2 tückhaltung auferlegen, keine Seite— weder ede Ost noch West— sollte irgendetwas unter- ies nehmen, was eine friedliche Lösung der deut- mitt- Frage verhindern könne. Westdeutsch- en land wünsche einen Mittelweg zwischen Kom- e wmunismus und Kapitalismus. cara] In dem Bericht des Exekutivausschusses, der N von Dr. Franklin Fry, Präsident der vereinig- akte ten Lutherischen Kirche von Amerika, vorge- Ker tragen wurde, heißt es, die Kommission für Sr. kate Angelegenheiten habe alle Ein- dungen des kommunistischen Weltfriedens- tet gates abgelehnt, weil dessen Konferemen ncht mit den Grundsätzen des Weltkirchen- — 85 vereinbar seien. Die Kommission für — E f krrichtung eines Bundessozialgerichts Ein Bundesversicherungsamt geplant— Vor- bereitungen zum Wahlkampf Bonn(E.B.) Die Bundesregierung hat dem Bundestag einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Errichtung eines Bundessozialgerichtes mit dem Sitz in Kassel vorsieht. Dieses Ge- richt soll für alle Streitfragen in der Sozial- versicherung, der Arbeitslosen unterstützung, dler Kriegsopferversorgung und dergleichen zuständig sein. Ein zweiter Gesetzentwurf der Bundesre- gierung progektiert die Schaffung eines Bun- desversicherungsamtes in Bonn, das die Auf- sicht über sämtliche Sozialversicherungsträger führen soll. Am 21. Januar tritt der Bundestag zu sei- ner ersten Sitzung im neuen Jahr zusam- men. Er beginnt damit den letzten Abschnitt seiner Legislat periode, deren Ende rasch näher rückt. Der Kampf der Parteien um die Mandate im neten, zweiten Bundestag hat bereits begonnen, aber noch immer gibt es kein Gesetz, nach dem der künftige Bundes- tag gewählt werden kann, weil über das Wahlsystem nicht nur zwischen Koalition und Opposition, sondern sogar innerhalb der Koa- lition noch scharfe Meinungsverschiedenhei- ten bestehen. Der letzte Entwurf des Bun- desinnenministers, wonach die Abgeordneten teils direkt und teils nach der Verhältniswahl bestimmt werden, bei der direkten Wahl 3e. doch zwei Wahlgänge vorsieht und den Koa- litionsparteien die Möglichkeit gibt, sich im zweiten Durchgang gegen die Opposition zu- Sammenzuschließen, wird nicht nur von der SPD, sonden auch von der FDP und einigen CDU- Abgeordneten cbgelehnt. Der jetzige Bundestag wird sich aller Vor- Aussicht nach auch noch mit der dritten Le- sung der umstrittenen deutsch- alliierten Ver- träge beschäftigen müszen. Mit der noch aus- — stehenden Verabschiedung des Vertriebenen- gesetzes sollen der Status der Vertriebenen und bestimmte wichtige Maßnahmen zur Einglie- derung der Vertriebenen geregelt werden. Im Mittelpunkt der Verhandlungen um den Bundeshaushalt für das kommende Haus- haltsjahr wird die Ausein andersetzung um die von Bundesfinanzminister Schäffer verlangte Erhöhung des Bundesanteils an den Einnah- men der Länder aus der Einkommen- und Körperschaftssteuer von 37 auf 44 Prozent Stehen. Es wird dem Bundestag auch schwer fallen, für die zwar sehr populäre Senkung der Kaffee- und Teesteuer die notwendige Deckung des Einnahmeausfalls in Höhe von etwa 200 Millionen DM zu finden. Es erscheint deshalb fraglich, ob Kaffee und Tee im neuen Jahr tatsächlich billiger werden. Der Bundes- kinanzminister scheint aber nach wie vor fest entschlossen, im neuen Jahr eine Einkom- mensteuersenkung um durchschnittlich 15 Pro- zent durchzuführen, wenn der Bundestag ver- spricht, keine Mehrausgaben zu beschließen. Auch noch vor den Wahlen wird sich der Bundestag entschließen müssen, ob er in dem Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau die volle Gleichberechtigung sicher- Stellen oder dem Mann ein letztes Entschei- dungsrecht vorbehalten will, wie es das Ka- binett gegen die Stimme des Bundesjustizmini- sters vorgeschlagen hat. Bundesinnenminister Lehr wird versuchen, eine Verdoppelung des Bundesgrenzschutzes auf 20 000 Mann durchzusetzen. Dagegen wen- den sich die SPD, weil sie eine Wiederbewaff⸗ nung„aẽuf kaltem Wege“ fürchtet, und der Bundesfinanzminister, weil er angeblich die Kosten nicht aufbringen kann. Zu der Vielzahl wichtiger Gesetze, deren Behandlung dem Bundestag in den letzten acht Monaten seiner vierjährigen Legislatur- Periode bevorstehen, gehören schließlich noch das Kartellgesetz, das Fremdrentengesetz und das Beamtengesetz. a Adenauer wandte sich un Mecloy Warnung vor Anderung der amerikanischen Politik— Dulles plant Europa-Reise Bonn(E. B.) Bundeskanzler Dr. Adenauer soll den ehemaligen amerikanischen Hoch- kommissar Mecloy in einem persönlichen Schreiben auf die Notwendigkeit einer Be- achtung der europäischen Probleme durch die kommende republikanische Regierung in den USA hingewiesen haben, verlautete von diplo- matischer Seite in Bonn. Mecloy, der sich Segenwärtig in New Vork aufhält und zu den Deutschland-Experten der künftigen Regierung gehört, hatte schon am 15. Dezember mit Eisenhower und seinem Außenminister Dulles eine Beßprechung über das Schreiben Adenauers, das Wahrscheinlich Anfang Dezember in den USA eintraf. Auch der Präsident der Hohen Behörde der Mon- tanunion, Monnet, soll sich mit einer Ahnli- chen Bitte an Mecloy gewandt haben. Ob inzwischen eine Antwort des früheren US-Hochkommissars beim DZundeskanzler ein- Segangen ist, vermochten zuständige Stellen nicht zu sagen. Von diplomatischen Beobach- tern wird angenommen, daß der Kanzler Mecloy in seinem Brief auf die Schwierig- keiten aufmerksam gemacht hat, de sich aus einer Abwendung der USA von Europa und einer Bevorzugung der asiatischen Politik er- geben könnten. Mecloy gehörte zu en ame- rikanischen Politikern, die ihren ganzen Em- fluß auf Eisenhower geltend machten., als es galt, die Zustimmung des damaligen Oberbe- kehlshabers der Atlantikpakt-Streitktäfte zu dem Plan einer Europaischen Verteidigungs- gemeinschaft zu gewinnen. In Bonn hat ein Beitrag der Brüdei Alsop in der„New Vork Herald Tribune“ Beshtung gefunden, in dem die bekannten Leitertikler eine Europa-Reise des neuen UsS-Außermini- sters ankündigen, sobald er sein Amt Age treten hat. Der Beschluß zu dieser Reist S0lI übrigens auch eines der Ergebnisse der Be- sprechung vom 15. Dezember gewesen sein Pie Brüder Joseph und Stewart Alsop kommen ferner zu dem Schluß, daß ein Treffen Stain Eisenhower(das ihrer Meinung nach aich von Eisenhower erwogen worden sei) erst dann stattfinden soll, wenn die Lage in Hu- ropa geklärt und die derzeitigen Schwierg⸗ keiten für eine Verwirklichung seiner ER heit überwunden seien. 0 Interview mit dem Kanzler Die konservative Kopenhagener Zeitunt „Berlinngske Tidende“ veröffentlichte ein In⸗ terview, das Bundeskanzler Dr. Adenauer dem Bonner Korrespondenten des Blattes ge- währte. In dem Interview hebt der Ranzler hervor, daß ein totalitäres Regime niemals Verhandlungen mit einem Lande aufnehmen werde, das schwächer sei, sondern nur mit einem gleichstarken Partner. Uper die Beziehungen Deutschlands zu Se- erstützungsbedürftigen und Re 333 könne. Wenn die Westliche Welt der Bundes- republik die Hand reiche, so sollte diese nicht Zzurückgestoßen werden Jeder Deutsche im Westen und im Osten sollte sich darüber klar Sein, daß die Zukunft ihrer Existenz, ihrer Kinder und Enkelkinder auf dem Spiele stehe. Darum habe er, Adenauer, an das deutsche Volk appelliert. sich der Bedeutung der vor ihm liegenden Entscheidungen bewußt zu sein. Der Gedanke eines neutralen Deutschland Sei unmöglich, da ein ungeschütztes und iso- liertes Deutschland die Gefahr eines Krieges vergrößere, weil es die Sowjets zur Aggres- sion herausfordern würde. Die Verwirklichung der Europäischen Verteidigungs gemeinschaft hingegen werde der Sowjetunion die Lust zu einer Aggression nehmen. Der Kanzler sprach die Uberzeugung aus, daß die Mehrzahl des deutschen Volkes einen deutschen Riüstungs- beitrag innerhalb der Europäischen Verteidi- Sungsgemeinschaft unterstützen werde, wenn auf Grund der Verfassung eine Volksabstim- mung möglich wäre. Gewerkschaften im Wahlkampf Eine Botschaft des DGB- Vorsitzenden Freitag Düsseldorf OP). Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Walter Frei- tag, betonte am Neujahrstag in einer Bot- schaft, die Gewerkschaften hätten die bitte- ren Erfahrungen des letzten Jahres und auch den Hinweis des Bundeskanzlers im Streit um das Betriebsverfassungsgesetz, die im Jahre 1953 stattfindenden Bundestagswahlen gäben die Möglichkeit, die gewerkschaftlichen Auffassungen über die Mitbestimmung und die Neuordnung der Wirtschaft in der Bun- desrepublik vor dem Volke zu vertreten und durchzusetzen, nicht vergessen.„Die Gewerk- schaften werden von dieser Möglichkeit Ge- brauch machen“, kündigte Freitag an und be- tonte, sie würden, ohne in den Parteikampf einzugreifen, den Arb itern, Angestellten und Beamten vaten, die Alen der bisherigen Vertreter des Volkes„zu den berechtigten und verantwortungsbewußten Forderungen der Gewerkschaften zum Prüfstein ihrer Ent- scheidung über die nächsten vier Jahre zu machen“. Die Gewerkschaften seien besorgt, daß ein „durch eine rücksichtslos Ausgenutzte Parla- mentsmehrheit gegenüber den Arbeitern, An- gestellten und Beamten durchgesetzter Kurs“ Z iner weiteren Verschärfung der sozialen Spannungen führen könnte; sie seien besorgt, daß„Egoismus und Unverstand“ auch weiter- hin den Arbeitnehmern den gerechten und angemessenen Anteil am Sozialprodukt vor- enthalten könnten, Freitag warnte auch da- vor, die unvermeidlichen Kosten einer evtl. Wiederbewaffnung Deutschlands ds einseitig auf die Schultern der Wirtschaftlich schwachen erolkerung abzuwälzen und damit die ehin katastrophale Lebensbasis der Un- ntner zu er- Verbindung mit dem Westen lebensnotwendig Erhards„kühnste Erwartungen erfüllt“ Eine Bilanz des Bundeswirtschaftsministers München(UP),„Mit allen wahrhaft gu- ten Europäern dürfen wir der Uberzeugung sein, daß wir uns den Frieden retten können, Wenn der Westen zusammenstent und die Bundesrepublik dafür materielle Opfer den Verteidigungsbeitrag— zu leisten bereit 184% sagte Bundeswirtschaftsminister Erhard in einer Rede, die der bayerische Rundfunk ver- breitete. Gerade diejenigen würden das deutsche Volk wieder in materielle Not zurückstoßen, die sich der Illusion einer anderen Lösung Als der der engsten Verflechtung mit der freien Welt hingeben.„Die deutsche Wirtschaft hat nur aus dieser Verbindung heraus eine Le- bens möglichkeit und nur, wenn uns die west- liche Welt für den Bezug und den Absatz von ütern offensteht, kann für alle deutschen Hände und Köpfe volle Beschäftigung sicher- gestellt werden.“ Der Bundeswirtschaftsminister wandte sich scharf gegen die Kritik der sozialistischen Planwirtschaftler an seiner Wirtschaftspolitik. Mit einem Produktionsindex von 167(1936 gleich 100), einer Exportleistung von nahezu 17 Milliarden DM und einem Ausfuhrüber- schuß von einer halben Milliarde DM im ver- gangenen Jahr seien die„kühnsten Erwartun- gen erfüllt“ worden. Das deutsche Volk sollte aus dieser nun „jahrelang anhaltenden Demonstration erfolg- reicher Wirtschaftspolitik“ endlich die Lehre Ziehen, daß die hierfür verantwortliche Re- gierung mehr Vertrauen verdiene als„ihre Kritiker um jeden Preis“. Die Sozialisten mö- gen wohl instinktiv fühlen, erklärte Erhard weiter, daß in einer freien Welt für sozialisti- sche wirtschaftliche Experimente kein Raum mehr ist. Wenn Lächerlichkeit töten könnte, Wäre es um unsere Sozialdemokratie 82 schehen“, meinte der Minister. Erhard setzt sich erneut für die Beseitigung„des Grund- übels der Devisenzwangs wirtschaft“ ein! Diese stehe der friedlichen und freien Zusam- menarbeit der Völker entgegen. Ei ne Bundes finanz verwaltung? Eine einheitliche Bundesfinanzver waltung forderte der niedersächsische Ministerpräsi- dent Kopf vor Pressevertretern in Hannover. Die Bundesfinanzverwaltung allein öffne den Weg, um die Steuer-Oasen“ in Westdeutsch- land zu beseitigen, die in immer stärkerem Maße die Industrie aus dem Zonengrenzgebiet an sich zögen und dadurch zur Schaffung eines Wirtschaftlichen Ost-West-Gefalles beitragen würden. In diesem Zusammenhang verlangte Kopf für die Länder nur ein Minimum des Steuer- aufkommens. Der übersteigende Betrag, der durchaus höher liegen könne als 37 Prozent der Einkommen- und Körperschaftssteuer, Würde dann an den Bund abgeführt werden. 1. Stürmische Dehler- Versammlung Der Bundeszustizminister sprach in Nürnberg — Tärmszenen der Opposition Nürnberg(UP). Auf einer öffentlichen Kundgebung der FDP in Nürnberg hielt Bun- desjustizminister Dr. Dehler eine Rede, die schon von Beginn an durch Störtrupps poli- tisch Andersdenkender unterbrochen wurde. Die Versammlung nahm einen stürmischen Verlauf. Der Redner gab zunächst einen welt- politischen Uberblick, immer unterbrochen von seinen politischen Gegnern durch den Ruf: Sprechen Sie über Deutschland“ Der Bundesjustizminister erwähnte die amerika- mischen Wahlen und lobte Präsident Truman mit den Worten:„Truman hat ein großes Weltgeschichtliches Verdienst, weil er in Ro- res kämpfen ließ. Die amerikanischen Solda- ten in Korea fallen auch für unsere deutsche Freiheit.“ In heftigen Angriffen wandte sich Dehler Segen die Oppositionspolitix der SpD und Sagte: Es ist die Schuld der Sozialdemokratie, Wenn wir in eine Krise hinein gekommen Sind.“ Die sorgfältig im Saal verteilten Stör- trupps rieren daraumm im nor: Sie belie- digen die SPD, hören Sie auf. Lügner, Lüg⸗ ner! Die Polizei schritt schließlich ein und entfernte einige der stärksten Schreier aus dem Saal. Die Störversuche hatten jedoch da- mit noch kein Ende gefunden. 5 Dehler ging auf die zahlreichen Zwischen- rufe seiner politischen Gegner ein und be- zeichnete den Deutschland- Vertrag als einen „Friedensv. Er wies auf die weltge⸗ schichtliche Bedeutung der Haltung der Ber- Iiner Bevölkerung hin und erwähnte in die- sem Zusammenhang die Wendung im politi- schen Denken General Clays, der„als ein feind ist“ Bundespräsident Teuss empfzngt am näch- 3 8 und Bundesrats zur ber- Weg „Werft euer Vertrauen nicht weg!“ Losung des Evangelischen Kirchentages 1953 Bethel!(epd).„Werft euer Vertrauen nicht weg!“— unter dieser Losung soll der vom 12. bis 16. August 1953 in Hamburg stattfin- dende Deutsche Evangelische Kirchentag stehen, wie Kirchentagspräsident Dr. von Thadden-Trieglaff in einer Rund funkansprache pekanntgab. Dr. von Thadden-Trieglaff rich- tete dabei ein herzliches Grußwort an alle, die im vergangenen Jahr den Ruf des Kir- chentags aufgenommen haben. Insbesondere petonte er die Verbundenheit mit der Ostzone. Im Hinblick auf die schweren Entscheidungen und Sorgen des neuen Jahres sagte er,„daß in allen Verhältnissen zwischen den Nationen und zwischen den Menschen in steigendem Maße das Mißtrauen sich durchsetzt. Gott Aber hat Anspruch auf unser Vertrauen, und wir rauben ihm seine Ehre, wenn wir seine Güte und Treue beantworten mit Zweifel und Unglauben, mit Neid und Mißgunst, mit Arg- Wohn und Verdächtigung. Wo das persönliche Vertrauen verloren geht, da pleibt nur noch die Taktik, da wird der Mensch vergessen. In Jesus Christus aber hat sich Gott dieses Verlorenen Menschen angenommen.“ Dr. von Thadden nannte abschließend das Vertrauen eine Macht, die sich noch immer als stärker erwiesen habe denn alle Mächte der Welt. „Es ist das köstlichste Gut, das Menschen und Völker untereinander verbindet. Beim Fir- chentag in Hamburg und das ganze Jahr 1953 Rindurch soll es darum heißen:„Werft euer Vertrauen nicht weg!“ Vergebliche Jagd auf Schmuggler Krähenfüße und Igelketten hemmten die Polizei Aachen(UP). Beamte des Rachener 2011 grenzdienstes beobachteten in der Gegend von Rötgen ein großes Kraftfahrzeug, das, von Belgien kommend, in Richtung Walheim fuhr. Mit hoher Geschwindigkeit überfuhr der ge- panzerte und geländegängige Wagen Alle Haltezeichen sowie ausgelegte Krähenfüße und Igelketten. Selbst Schüsse der Beamten konnten die Insassen des Fahrzeuges nicht zum Halten bewegen. Mit mehreren Fahrzeu- gen nahmen daraufhin Zollpbeamte die Ver- kolgung des anscheinend mit wertvoller Ware beladenen Schmuggelwagens auf, aus dem ununterbrochen neuartige Krähenfüße und Igelketten auf die Straße geworfen wurden mit dem Erfolg, daß fast alle Polizei fahrzeuge nach und nach mit zerrissenen Reifen Au der Strecke blieben. Bei Stürzen infolge der Reifenschäden erlitten zwei Beamte Verlet- zungen. Das Schmugglerfahrzeug konnte ent- kommen. Einheitliche Notrufnummern geplant Für Polizei und Feuerwehr Bonm(ip). Nach und nach sollen in allen Städten der Bundesrepublik die Notrufnum- mern vereinheitlicht werden. Nach dem Bei- spiel Bonns wird dann die Polizei fernmünd- lich über die Nummer 110, die Feuerwehr über die Nummer 112 zu erreichen sein. Die An- regung für diese Gleichschaltung ging sowWoh! vom Bund als auch von den Ländern aus und Tand jetzt die Zustimmung des Bundesmini- sterlums für das Post- und Fernmeldewesen. Auf Wunsch der Polizei und der Offentlich- keit will man im Laufe der Zeit aubherdem die Münz fernsprecher in der Weise einrich- ten, daß sie vom Publikum ohne Geldeinwurf für Notrufe benutzt werden können. In eini- gen westdeutschen Städten besteht diese Mög- lichkeit bereits. Daneben hat die Polizei in verschiedenen Orten besondere Straßenfern- sprecher in Betrieb, die ähnlich wie Feuer- melder funktionieren. Dehler verabschiedet Bundesrichter Karlsruhe(28H). Bundesjustizminister Dr. Dehler wird am kommenden Donnerstag im Bundesgerichtshof in Karlsruhe die sieben ausscheidenden Senatspräsidenten und Bun- desrichter offiziell verabschieden. Wegen Ex- reichung der Altersgrenze sind mit dem 31. Dezember 1952 die Präsidenten Neumann, Richter, Pritsch, Lersch, Heidenheim und Bundesrichter Kirchner in den Ruhestand ge- treten. Senatspräsident Riese hat sein Amt im ergelegt, nachdem er Als Richter in das Gericht der Montanunion Bundesgerichtshof nied gewählt worden ist. Familienbund deutscher Katholiken K öIn(UP). Zur Bildung eines„Familien- pundes der deutschen Katholiken“ rief Kar- dinal Frings die deutschen Katholiken auf. Die Familien müßten zu ihrer Entfaltung auch die notwendigen natürlichen Vorausset- Zungen erlangen. Dabei sei 2. B. an familien- an familiengerechten lienbedürfnissen noch mehr angepaßte Steuergesetzgebung und nicht zuletzt an die Förderung der kinderreichen Familien zu denken. In all diesen Fragen Sollten die katholischen Familien im„Fami- gerechte Wohnungen, Tohn, an eine den Fami nenbund“ selbst ihre Interessen vertreten. Die Explosionskatastrophe in dem chile o forderte bis jetzt in Le- Valparais nischen Hafen 50 Persgnen schweben 49 Todesopfer; pensgefahr. Die skandinavische eröffnete eine neue nach IJchannesburg Zwischenlandeplatz in burg. Der Parteivorstand der Spb tagt am 6. und m die nächste Zusam- undeskanz- 7. Januar in Bonn, um menkunft Ollenhauers mit dem B ler vorzuberaten. Der nationalchinesische Außenminister George Feh besuchte den künftigen amerikanischen Präsidenten Eisenhower sowie dessen Außen- minister John Foster Dulles in New Vork. Indonesiens Verteidigungsminister, Sultar. mußte auf Verlangen des General- stabs der Armee zurücktreten, da er sich durch einige Ofkiziersernennungen mihliebig ge- Buwono, macht hatte. Clement Attlee, führer, traf zu 2 t reist er 2 a hurmesischen Hauptstadt Rangun. Luftfahrtgesellschaft SAS Fluglinie von Stockholm in Südafrika. Einziger Deutschland ist Ham- der britische Oppositions- eitägigem Aufenthalt in der pakistanischen Hauptstadt Karatschi ein; von 5 einer Sozialistenkonferenz in 120 NATO- Flugplätze in Westeuropa Davon 31 in der Bundesrepublik— 960 Mil- lionen Dollar Baukosten Washington(UP). Rund 960 Millionen Dollar wurden bisher von den NATO-Län- dern für den Bau von Flugplätzen und Nach- richten verbindungen bereitgestellt, gab das amerikanische Verteidigungsministerium be- kannt. Das Ministerium weist darauf hin, daß der Bau von Flugplätzen in Europa innerhalb des sogenannten„Infrastruktur“ Programms der NATO an erster Stelle steht. Bisher sei der Bau von insgesamt 126 Flugplätzen in West- europa bewilligt worden. Hiervon seien neun- zig Prozent im Bau oder bereits fertiggestellt, während sich die restlichen 10 Prozent noch im Planungsstadium befänden. Unter den ein- zelnen Ländern steht die Bundesrepublik mit 31 bewilligten Flugplätzen hinter Frankreich mit 41 Flugplätzen an zweiter Stelle. Für Bel- gien sind insgesaumt 14 Flugplätze vorgesehen, für Holland 13, für Italien 12, für Norwegen und Dänemark je 7 und für Luxemburg 1. Die vom Amt für gegenseitige Sicherheit (MSA) im Jahre 1952 gewährte Verteidigungs- Hilfe konzentrierte sich in immer stärkerem Maße auf die Beschaffung von Gütern, die direkt auf die Steigerung der europaischen Verteidigungsproduktion Abzielten. Diese Gü- fer erhielten bei den in den Monaten Januar pis November 1952 ausgestellten Einkaufsbe- bericht der MS wWilligungen in Höhe von 1251 Millionen Dol lar den Vorrang. ischen Ländern in den ersten Jahres 1952 insgesamt 62 für den Ankauf von Rohstoffen und Halb- kertigwaren zugewiesen gegenüber 318 Mil- lionen Dollar im gleichen Zeitraum des vor- angegangenen J bewilligungen Düngemittel von 348 ersten elf Monaten 1951 auf 218 Millionen Dollar in den ersten elf Monaten 1952 zurück- gingen. So wurden den westeuropä- elf Monaten des o Millionen Dollar ahres, während die Einkaufs- für Lebens-, Futter- und Millionen Dollar in den In gleicher Weise— 80 betont der Jahres- A— spielten die Gegenwert mittel in den einzelnen Ländern eine immer wichtigere Rolle. So wurde von der MS in Westeuropa in den ersten zehn Monaten 1952 der Gegenwert von 568 Millionen Dollar in Landeswährung für direkte militärische Pro- jekte zum Abruf freigegeben. Dazu gehörten der Bau von militärischen Stützpunkten und Hafenanlagen, sowie die Produktion von Flugzeugen, Militärfahrzeugen, Munition, so- wie Schiffen und anderem Verteidigungswich- tigem Material. Damit erhöhte sich der Ge- samtbetrag der für diese Zwecke von der ECA und später von der MSA freigegebenen Mittel auf rund 711 Millionen Dollar, die in Landes- Währung den einzelnen Ländern zur Verfü- gung gestellt wurden. Mayer hofft auf starke Koalition Sozialisten Wollen ihn tolerieren— Letzte Verhandlungen um die Regierungsbildung Paris(UP). Der Radikalsozialist Renèẽ Mayer Außerte sich optimistisch über den Ver- lauf seiner Verhandlungen zur Bildung einer neuen französischen Regierung. Vor Presse- vertretern sagte er, daß sich die Umrisse einer Starken Koalition abzuzeichnen begännen. Mayer wird seinen endgültigen Entschluß erst am Samstagabend nach einer erneuten Besprechung mit den Sozialisten, den Gaul- listen und den Vertretern der Katholischen Volksrepublikaner(MRP) bekanntgeben, Ein Sprecher der Sozialistischen Fraktion lieg durchblicken, daß seine Gruppe möglicher- weise ihre bisher verfolgte Politik der konse- quenten Opposition aufgeben werde, ohne sich allerdings an einer Regierungskoalition zu beteiligen. Sollte sich diese Prognose be- Wahrheiten, dann dürften die Hoffnungen der Gaullisten auf Teilnahme an einer rechts- orientierten Regierung begraben sein. Eine Regierung Mayer würde also im Falle der parlamentarischen Zustimmung etwa dieselbe Position einnehmen wie die vorangegangene Regierung Pinay— eine Regierung also, die sich im großen und ganzen auf die Stimm- enthaltung der Sozialisten verlassen muß, falls sie bei entscheidenden Abstimmungen die Oberhand behalten will. Mayers Programm läuft auf eine langfri- stige Kapitalinvestierung und die Verwirk- lichung eines Konstruktionsplanes hinaus, der durch„neue Methoden“ finanziert werden S0ll. Welcher Art diese Methoden sind, ist nicht bekannt, Weiter befaßt er sich mit dem Gedanken einer Steigerung der landwirt- schaftlichen Produktion in Anlehnung an den geplanten„Grünen Pool“, einer Organisation nach dem Muster der Montanunion. Sollte er auf dieser Basis ein Kabinett zustandebrin- gen, dann wird die Naticnalversammlung vor- aussichtlich am nächsten Dienstag darüber entscheiden, ob Mayers Programm eine Mehr- heit im Parlament findet. Ein vermutlich wirkungsvoller Schachzug Mayers war es, daß er den Parteichefs ver- sprach, im Falle seiner Investierung als Mini- sterpräsident nach Washington zu reisen, um mit der künftigen amerikanischen Regierung Kontakt aufzunehmen. Rüstung ohne Wirtschaftsbankrott Britisches Weißbuch veröffentlicht— Mount- batten fährt zu Ridgway 0 London(UP). Die britische Regierung veröffentlichte das angekündigte Weißbuch über den Verlauf und die Ergebnisse der letzten Konferenz des NATO-Ministerrates 1 Paris. Das Weißbuch steht unter dem Leit- gedanken, daß eine Aufrüstung Europas micht zum Bankrott der Wirtschaft führen dürfe. Es wird darauf hingewiesen, daß die Verlangsamung der britischen Rüstung kei- nesfalls einer Reduzierung des gegenwärtigen „Rüstungssolls“ gleichkomme. Im Gegenteil würden Großbritannien und die NATO im neuen Jahr mehr für die Rüstung aufwen- den als im vergangenen Zudem würden die vereinigten NRATO- Streitkräfte bis Ende 1953 stärker sein als jetzt. „Es darf nicht vergessen werden“, fährt das Weißbuch fort,„daß wir einer doppelten Gefahr gegenüberstehen. Wir müssen nicht nur mit dem Risiko einer überraschenden Aggression rechnen, sondern auch mit dem Versuch, die atlantische Allianz von innen zu zersetzen, wie es die proklamierte Ab- sicht der sowistischen Regierung ist. Eine dauernde und ibertriebene Belastung der westeuropäischen Wirtschaft wäre der sicher- ste Weg, diese Gefahr zu verstärken. Der Umfang und die Größe unserer Verteidi- gungsprogramme muß darum in eine Rela- tion zu diesen beiden Gefahren gebracht Werden“. Wie aus dem Hauptquartier der Nordatlan- tischen Verteidigungsgemeinschaft verlautet, Wird der neuernarmte Oberbefehlshaber der NATO-Flotten im Mittelmeer, Admiral Lord Mountbatten, am Montag zu Besprechungen mit General Ridgway in Paris erwartet. An- schließend kommt Generalleutnant Sir Ro- bert Mansergh, der Nachfolger des britischen Admirals Sir Patrick Brind als Oberbefehls- haber für Nordeuropa, nach Paris, um mit den maßgebenden Offizieren des Hauptquartiers Fühlung zu nehmen. General Ridgway Hat für Montag eine Pressekonferenz angekün- digt, in der er über die Auswirkungen der Streichungen im Stützpunktprogramm der ten wird. Us auf die westliche Verteidigung berich- 400 000 Südkoreaner unter Waffen Verstärkter Einsatz an der Front— Lovett warnt vor Rüstungseinschränkung Washington(UP). Die amerikanische Armee beabsichtigt, wie Armeeminister Frank Pace bekannt gab, mehr südkoreanische Trup- pen an der Front zu verwenden, da diese zum Grun der alliierten Streitkräfte wer- den muüsten. Die ursprüngliche südkoreani- sche Armee sei in der ersten Phase des Kon- fliktes nahezu vernichtet worden. Die ameri- kanische Armee habe inzwischen aus einem Rest von 25 000 Mann eine Armee von 400 000 Mann aufgestellt und ausgerüstet. Fast 600 südkoreanische Offiziere würden in Lehrgän- gen in den USA ausgebildet. Die UN- Streitkräfte unternahmen inzwi- schen in der Luft und auf dem Land Aufklä- rungsvorstöße in nordkoreanisches Gebiet, um zu erkunden, ob die Kommunisten die von ihnen angekündigten Vorbereitungen für einen Großangriff treffen. Nach den vorlie- genden Aufklärungsergebnissen herrscht hin- ter der gegnerischen Front jedoch normale Nachschubtätigkeit, die auf keine größeren Kampfaktionen schließen läßt. Nach Angaben des alllierten Oberkomman- dos haben die amerikanischen Luftstreitkräfte in Korea seit Beginn des Konfliktes bis Jah- resende 1952 insgesamt: 1655 Flugzeuge ver- joren. Im gleichen Zeitraum wurden insge- samt 813 Flugzeuge der kommunistischen Streitkräfte zerstört. In seinem letzten Halbjahresbericht für präsident Truman warnt der amerikanische Verteidigungsminister Lovett vor drastischen Kürzungen des Verteidigungsbudgets. Seit dem Ausbruch des Frieges in Korea vor Zwei Jahren seien in der Verstärkung der Streit- Kräfte und in der Eüstung große Fortschritte erzielt worden. Aber eine peständige Vertei- digungsplanung sei für die Sicherheit der USA unerläßlich, Ein Nachlassen könne ihre Be- ziehungen zu ihren Alliierten stören und die militärisch führende Rolle der 8A im Ver- teidigungssystem des Westens schwächen. Lovett weist denn darauf hin, daß die ame- rikanische Armes seit Ausbruch des Krieges in Korea von 1) Divisionen und 11 Kampf- gruppen in Reg mentsstärke auf 20 Divisionen und 18 Kamplgruppen gewachsen sei. Die Seestreitkräfte hätten sich von 200 auf 400 Schiffe verdoppelt, das Marineinfanteriekorps Sei von 75 000 auf mehr als 230 000 Mann und die Euftstreitbräfte seien von 48 auf 95 Ge- schwader angewachsen, Damit sei die geplante Stärke von 143 Geschwadern jedoch noch nicht erreicht. 1 * Falschgeld als„Geheimwaffe“ Wie der Schriftsteller Steinbeck Deutschland besiegen wollte New rork(UP). Der amerikanische Schriftsteler John Steinbeck erzählt in der Zeitschriff„Collier's“, daß er Präsident Roo- sevelt wihrend des Frieges vorgeschlagen habe, geen Deutschland eine ungewöhnliche „Geheimvaffe“ zu verwenden: nach seinem Plan salte ganz Deutschland mit großen Mengen falschen deutschen Geldes über- schwemmt werden. Dieser Vorschlag sei aber abgelehnt worden. Als er Roosevelt den Plan erläutete, habe dieser gesagt:„Das ist ab- solut gesetzwidrig“. Sofort habe er aber hin- zugefigt:„Aber Wir können es tun“. Der damalige Finanzminister Henry Mor- gentmu, dem er seine Idee gleichfalls vor- trug, habe ihm sogar das Wort abgeschnitten: „Das ist gegen das Gesetz, und damit will ich nichts zu tun haben“. Der britische Botschaf- ter ord Halifax habe geradezu einen Wut- anfill bekommen, als er von dem Plan hörte. Sater, als Steinbecks Vorschlag endgültig abfelehnt worden War, habe Roosevelt ihm erllärt:„Jemanden töten ist allright, und. mi kann sogar die Religion angreifen— aer mit Ihrem Vorschlag bedrohten sie et- Vas, das vielen Leuten teurer ist als das Le- E 5 Nach dem Plan Steinbecks sollte das Falsch- eld mit größter Sorgfalt hergestellt werden, 30 daß es kaum möglich gewesen Wäre, es von echtem Geld zu unterscheiden. Die neuen Falschgeldscheine sollten mit schmutzigen Lumpen in großen Wälztrommeln zusammen- gebracht werden, um ihnen das Aussehen Alter abgegriffener Noten zu geben. Angel Maria Oespedes, der kolumbianische Gesandte in Wien, der sich als Schriftsteller einen Namen gemacht hat, ist als künftiger Botschafter Kolumbiens in Bonn vorgesehen. Monsignore P. Bowers Wurde als erster Ne- ger amerikanischer Herkunft zurn Weihbischof St, 3 Bunte Silvesterfeiern in aller Welt In New Vork streiken die Omnibusfahrer— UN-Truppen in Korea schossen Salut London(UP). Mit Glockengeläute und stillem Gebet, mit Freudenfeuern und Feuer- werkskörpern, mit Alkohol und Nationalge- richten begrüßte die Menschheit in der Nacht—.— zum Donnerstag, vereint in dem Wunsch nach* einer glücklichen, friedlichen Zukunft, das 3 neue Jahr. 1 N Tausende von Londonern versammelten ö 55 sich trotz Nebel und Nasse auf den Haupt- Sex straßen und Plätzen, um in gemeinsamem 5 Gesang des traditionellen Silvesterliedes Ould Long Syne“ die Schwelle von 1952 nach 1953 J zu überschreiten. In der Gegend der St.— e. Pauls-Kathedrale hatten sich etwa 2000 Schot- we ten versammelt die unter den Klängen von mmi Dudelsackmusik Nationaltänze aut führten. ba In vielen Teilen Belgiens und Hollands fie! leg am Silvesterabend. die festliche Stimmung erhöhend. Schnee, an der Küste vielfach je- doch sô ungestüm. daß zahlreiche Neujahrs- gesellschaften ihre Tische in den Restaurants wieder abbestellten und es vorzogen, zu Hause zu feiern. In Italien tobte sich in der Neujahrsnacht das südliche Temperament aus Hier war es nicht nur wegen der Feuerwerkskörper. die an allen Ecken und Enden explodierten, ge- kährlich, auf die Straße zu gehen, sondern auch wegen des alten Geschirrs, das Silvester massenweise und mit großem Lärm auf den Straßen zertrümmert wurde, In Neapel stol- perte ein 19 jähriger Junge der die Tasche voll mit Schwärmern“ ons Ponnerschlägen“ hatte. Als er hinflel, explodierten die Feuer- Werkskörper und brachten dem Jungen 80 schwere Verletzungen bei. daß er kurze Zeit später im Krankenhaus starb In Japan wurde die Jahreswende mit einem Gemisch alter asiatischer Bräuche und mo- derner westlicher Gepflogenheiten gefeiert. in den Nachtlokalen wurde ins neue Jahr hineingetanzt. während im Familienkreise ein aus langen Nudeln bestehendes Gericht ver- zehrt wurde. das einem alten Aberslauben nach zu langem Leben verhelfen soll. Die Fronttruppen der UN in Korea began- nen das neue Jahr mit einem kurzen, aber heftigen Sperrfeuer aus den Rohren aller Waffen. Die Temperaturen an der Front la- gen besonders im Gebirge weit unter dem Gefrierpunkt. Tiefer Schnee lag überall, 80 daß der Jahreswechsel ohne Kampfhandlun- gen vor sich ging, wenn man von Kleineren Spähtruppunternehmen absieht. In New Vork hielt heftiger Schneesturm die Menschen davon ab. sich wie alljährlich zur Begrüßung des neuen Jahres auf den Straßen und Plätzen zu versammeln. Auf dem „Times Square“ wurden in diesem Jahre nur Stwa 200 000 Menschen gezählt, während es in, anderen Jabren häufig über eine Million waren. In den Kirchen wurden in den letzten vier Stunden des alten Jahres zahlreiche Sil- vestergottesdienste abgehalten. Nach Mitter- nacht mußten sich Tausende zu Fuß auf den e 1* für N Palla Näkie von i geri ande unge plötz peru Beob zeug EuspI pend Leich 5 fälle, sische Der s mit b plötz! und 1 Heimweg begeben. Mit der ersten Minute des neuen Jahres traten die Omnibusfahrer in den Streik. Sie fordern die 40-Stunden-Woche anstelle der bisher üblichen 44 Stundenwoche. In den kommunistischen Ländern wurde bei den offiziellen Silvesterfeiern ein Toast auf den sowjetischen Staatschef Stalin aus- gebracht. Gleichzeitig wurde für das kom- mende Jahr ein Gelöbnis für noch größere Anstrengung und engere Bindung an die von Moskau aufgezeigten Richtlinien abgelegt. Königin Friederike besucht Hannover Hannover(UP). Die griechische Königin Friederike, Tochter des Herzogs von Braun- schweig, trifft am Sonntag in Hannover ein, um sich auf die Marienburg, die Residenz des Herzogs von Braunschweig, zu begeben. Kö- nigin Friederike wird dort Taufpatin der Tochter des Prinzenpaares Ernst August von); Hannover und der Prinzessin Ortrud von Schleswig- Holstein sein. Mörder durch Fingerabdruck entlarvt Hamburg(UP). Der 27jährige Karl Os- kar Heiderich aus Hamburg gestand, wie die Staatsanwaltschaft bekanntgab, bei Aufenthalt in Frankreich den tranzösischen Richter Bernard Rosselin am 11. März 1952 ü in Chalon-sur-Saone getötet zu haben. Hei- derich behauptete jedoch, in Notwehr gehan- delt zu haben; der Richter hätte ihn angegrif- fen. Die Staatsanwaltschaft in Hamburg hat bisher keine weiteren Einzelheiten bekannt- gegeben, da es sich im Fall Heiderich um „nichtöffentliche Ermittlungen“ handelt. Hei- derich konnte durch Fingerabdrücke der Tat überführt werden. und 48 f einem 0 Fattei 8 3 eut Tumult in der italienischen Kammer we RO m(UP). Die Debatte über des neuen italienischen Wahlgesetzes gab der italienischen Abgeordnetenkammer er- neut Anlaß zu einem wüsten Tumult. Die Auseinandersetzung erreichte ihren Höhe- den Entwurf inne in keine en chen Wie ome punkt, als ein Kommunist einen Rechtssozi— listen ohrfeigte und letzterer sich handgreif- lich zur Wehr setzte. Der Lärm begann, 3 ein Abgeordneter der Regierungskoalitio vorschlug, nur je einen Vertreter jeder Frak tion zu einem linkssozialistischen Antrag. hören, in welchem der Abbruch der Debatte über das Wahlgesetz gefordert wurde. Keine Gnade für die Rosenbergs „Atomspionage schlimmer als Mord“ Washington(UP) Us Bundesricht Kaufman hat die Gnadengesuche des wegen Atomspionage zum Tode verurteilten Ehepaa⸗ res Rosenberg abgelehnt. Als letzte Möglich- keit, dem elektrischen Stuhl zu entgehe ung. pleibt den Rosenbergs jetzt nur noch ein di. rektes Gnadengesuch an Präsident Truma Kaufman erklärte in der Begründung sein Ablehnung, er sei nach wie vor der Ansich daß das Verbrechen der Rosenbergs schlin mer als Mord sei. In Kreisen des Weiß Hauses wurde angedeutet, daß Präsident man nicht beabsichtige, vor Niederlegung nes Amtes von seinem Recht der Begnad Gebrauch zu machen. 5 i Sil westdeutsche Rundschau Von der Rübenmaschine erdrosselt Heidelberg(sw). Ein tragischer Unfall Sreignete sich auf dem Hofe Uhlberg bei Srünsfeld. Der 15 Jährige Rudolf Nied kam beim Rübenmahlen der Getriebewelle der Maschine zu nahe. Sein Rock wurde von die- Ser erfaßt, Nied mit dem Kopf an die Welle Sezogen und von der Maschine buchstäblich erdrosselt. Herrschaftsantritt Seiner Tollität Karlsruhe(swk). Gemag einem Erlaß Ves Regierungspräsidiums von Nordbaden Wurde der 17. Januar 1953 als frühester Ter- min für die Abhaltung von Fastnachtslust- Darkeiten im Landesbezirk Nordbaden festge- legt. Genehmigungen für Faschingsveranstal- tungen werden somit erst von diesem Zeit- Dunkt an erteilt. Feuerwerk im Papierladen ö Karlsruhe(sw). In einem Papierwaren Seschäft kamen erhebliche Mengen von Feuer- Werkskörpern wahrscheinlich infolge unvor- sichtigen Hantierens zur Explosion. Sie rich- tete in dem Ladengeschäft ziemliche Verwü⸗ tungen an. Auch ging eine Schaufenster- scheibe in Trümmer. Personen kamen glück- icher weise nicht zu Schaden. Im übrigen ver- gef die Silvesternacht im Karlsruher Bezirk, n 5 5 15 ch bisher vorliegenden Informationen sei- 18 ens der Polizei und der Berufsfeuerwehr, bis 55 auf den vorstehend gemeldeten Fall, ohne 2 aenmenswerte Ereignisse. 0 Französischer Panzer verunglückt 1 N e Drei Mann der Besatzung getötet n Müllheim(sw). Drei Mann von der 5 für hafköpfigen Besatzung eines französischen t. parlhzers kamen bei einer Ubungsfahrt in der ar Nänlee von Liel ums Leben, als ihr Fahrzeug in pon isder Straße abkam, in den Straßengraben r- geriékt und sich dabei überschlug. Die beiden n zndeelren Soldaten erlitten nur Hautabschür- kungdten. Der Unfall ist vermutlich durch eine n plötzkiiche Unpäßlichkeit des Panzerfahrers er perusnsacht worden. Der Kommandant. der er geobaechter und der Funker, die auf dem Fahr- a- zeug s aßen, hatten anscheinend versucht, ab- m uspritagen. Sie wurden dabei von dem kip- so penderig Panzer erfaßt und sofort getötet. Die n Leichen der verunglückten Soldaten sind 2⁊u- en g I Mach Freiburg überführt worden. 0 1 m Sckmifksjunge im Rhein ertrunken ch Kehl(ISV). Am Jahresende ereigneten sich en zuf dem Oberrhein bei Straßburg zwei Un- m fälle, bei denen ein Schiffsjunge des franzö- ur ischen Schleppers„Lorient“ ums Leben kam. es der sechzehn Jahre alte Schiffsjunge war da- it beschäftigt, ein Kabel an Bord zu ziehen. en mlötzlich Wircle das Kabel heftig angespannt 1 und viſs den g jungen Schiffer über Bord. Ret⸗ 55 ungsversuche, die sofort angestellt wurden, 110 leben erfolgglos.— Bei einem v eiteren 5 . U rammte adlas von einem Schlepper ge 15 ene Rheinschhiff„Margareta“ die linke Seite 155 ler Militär-Schaiffsbrücke von Gambsheim. Da- urch wurde dite leichte Brücke ihrer Stützen e beraubt und stromabwärts gegen das linke 85 Ufer getrieben. à Infolge des heftigen Schocks 1 Faren die beichen Rheinschiffe beinahe mit 52 mem dritten Stebhiff zusammengestoßen. Der ere Schaden an der) Schiffsbrücke ist bedeutend. 5 5 85 Ungeklärter Wnfall eines Lok-Heizers 8 Müllheim(sw). Auf dem Bahnhof Aug- „ en wurde bei defr Abfahrt eines Personen- tuges in Richtung Schliengen der Lokomotiv- 5 neizer Wilhelm Frei aus Grenzach bewußtlos gin heben der Lokomotive aufgefunden. Er wurde in- mit dem Personenzug nach Schliengen ge- ein, pracht und anschlieend in das Lörracher e Frankenhaus eingeliefert. Weshalb Frei be- 6- pußtlos wurde, ist immer noch nicht geklärt. der pie Untersuchungen sind noch nicht abge- von schlossen Freis Zustarbd ist bedenklich. von 1 Romeo und Julia im neuer Auflage vt Das alte Lied: die Eltern sagten„Nein“ Os- Pforzheim(Ea pd. In einem Pforz- die eimer Vorort liebten sich ein Mädchen und jem zn junger Mann, Das war und ist die natür- hen ſichste Sache auf der Welt. So weit— so gut. 1952 lichts hätte ihr Glück trüben können, Wenn, lei- i wenn die Eltern des Mädchens nur ihre an- fustimmung zur Heirat gegeben hätten. Doch if liese wollten nicht. Sie betrachteten das Ver- nat fältnis mit scheelen 5 Schwieger- t- ohn in spe entsprach nämlich so ganz und um er nicht ihren Erwartungen. Ob das umge- Hei- ehrt auch beim Bräutigam der Fall war, ver- Pa fat der Chronist nicht. Die bockigen Eltern fatten jedoch die Rechnung ohne die jungen ute gemacht. Sie ließen sich durch keinerlei lex schwierigkeiten in ihrer Liebe beirren. Sie vürf nnen auf Auswege. Not macht bekanntlich 0 i rkinderisch. Und so verfielen die beiden auf er- nen recht ungewöhnlichen Weg, den elter- Die schen Segen doch noch zu erlangen.. Wiederholt verschaffte das Mädchen ihrem ung. Und dann gings los. Im Nu ist aus dem lebhaber ein märchenbuchechtes Gespenst tstanden. So verklei' schwebte“ er in 8 Schlafzimmer der tigen Schwieger tern, drohte dort den Erschreckten alle Stra- n des Himmels und der Hölle an, falls sie em Glück ihres Kindes noch länger im dege stehen würden. 5 Leider ließ die sprichwörtliche Himmels acht der Liebe das gutgemeinte Vorhaben äglich Schiffbruch erleiden. Eines nachts gaß der junge Mann, nach seinem Geister- egenfſuftritt die fremde Wohnung wieder zu Ver- ade ssen. Das Unglück wollte es, daß kurze Zeit ter der Vater, von einem ungewissen Ver- achte getrieben, im Zimmer seiner Tochter dem Rechten sehen wollte. Welcher An- ic bot sich seinen Augen] Das Gespenst das Mädchen eng umschlungen. Erst ein tiges Donnerwetter ließ die beiden auf- ren.. 5 ie Schwiegereltern jedoch sind vom Ge- isterglauben gründlich kuriert. Die Chan- es Liephabers aber stehen gegenwärtig unter Null. Wahrlich, der Weg zum Him- lreich ist steinig und dornig— auch der- Zum siebten Fimml. e Gute Wintersport-Möglichkeiten Uberall leichte Schneefälle und Frost Freiburg(dsw). Bei anhaltendem Frost- Wetter sind die Schneeverhältnisse in den höheren Lagen des Schwarzwaldes weiterhin günstig. Die untere Schneedecke lag am Don- nerstag etwa zwischen 600 und 700 Metern. Seit Freitagfrüh fällt auch in den Niederun- Sen Schnee., Oberhalb 800 Meter wachsen die Schneehöhen rasch an Bei Pulverschnee auf fester Schneeunterlage werden gute bis sehr gute Sportbedingungen angetroffen. Bei an- haltendem Frost und weiteren leichten Schneefällen werden sich die Sportverhält- nisse auch in den unteren Lagen verbessern. Schneelage: Feldberg: 110 Pulver, Schauins- land: 70 Pulver, Todtnauberg: 60 Pulver, Neu- Stadt: 30, Brend-Rohrhardsberg: 90. Kniebis: 30, Hornisgrinde: 70, Unterstmatt: 50, Hunds- eck: 55, Kurhaus Sand: 25, Freudenstadt: 20. Nach Ansjcht des Stuttgarter Wetteramtes ist kür das Wochenende kaum eine Anderung der augenblicklich herrscheriden Witterung zu erWarten. Die Temperaturen werden in den tieferen Lagen um null Grad schwanken. Die Schneefälle, die in der Nacht zum Freitag auch in tieferen Lagen eingesetzt haben, wer- den voraussichtlich nachlassen. Das Wetter- amt Stuttgart erwartet für das Wochenende keine wesentliche Verbesserung der Winter- sportverböltnisse. Heuss beendete seinen Festtagsurlaub Lö TrTach dsw). Bundespräsident Theodor Heuss hat am Freitag seinen Festtagsurlaub, den er bei der Familie seines Sohnes in Lör- rach verbrachte, beendet. Mit einem Sonder- Wagen der Deutschen Bundesbahn trat er am Vormittag die Rückreise nach Bonn an. Zu seiner Verabschiedung hatten sich am Bahn- steig Verwandte Freunde, Vertreter der staat- lichen und kommunalen Behörden eingefun- den.„Vrenelis“ in Markgräfler Tracht über- reichten Professor Heuss, der bei bester Laune War und sich während seines Urlaubs in Oberbaden sichtlich gut erholt hat, als Ab schiedsgeschenk Blumengebinde. Der Sonder- Wagen, dem zehlreiche Lörracher nachwink⸗ ten, wurde in Basel an einen fahrplanmägßi- gen Schnellzug nach Frankfurt angehängt. Der erste tödliche Unfall Freiburg(sw) Am Freitagvormittag er- eignete sich in Freiburg der erste tödliche Verkehrsunfall im neuen Jahr. In einer der Freiburger Hauptdurchgangsstraßen wollte der Fahrer eines Lastzuges einem rechts an der Straße abgestellten Streufahrzeug aus- Weichen, als ihm gerade auch ein anderer Lastzug entgegenkam. Der Fahrer bremste deshalb scharf ab. Dabei geriet der Lastzug in Rutschen. Ein Arbeiter, der an dem Streu- Karren stand, wurde vom Ende des Anhängers Sestreift, auf die Straße geschleudert und 82 tötet. Alemannische Trachten bei Dr. Wäldin Ein festlicher Akt im„Basler Hof“ Freiburg(sw). Eine größere Abordnung von alemannischen Trachtenträgerinnen aus den Schwarzwaldtaälern, dem Markgräflerland und dem Kaiserstuhlgebiet fanden sich im „Basler Hof“ beim Regierungspräsidenten von Südbaden, Dr. Paul Wäldin, zum Neu- jahrsempfang ein, um diesem wie in früheren Jahren dem Staatspräsidenten von Baden die Neuqahrswünsche der Bevökerung zu über- bringen. Die Trachtenträgerinnen tiugen Heimatlie- der, darunter das bekannte Lied„O Schwarz- Wald, o Heimat“, vor, und überreichten als Neujahrsgaben dem Regierungspräsidenten Wein und Brot, Brezel und Kirschwasser. Der Vorsitzende des Bundes„Heimat und Volks- leben“, Oberlehrer Reinhardt aus Mühlen⸗ bach, der die Trachtenabteilung anführte, ver- sicherte dem Regierungspräsidenten, daß der Bund das heimische Brauchtum veiter pflegen Wolle. Dafür erbitte er die Unterstützung des Regierungspräsidiums. Dr. Wäldin sagte, er hoffe, daß er die Kraft habe, das ihm entgegengebracht Vertrauen zu erfüllen. Uber allem Heimatgefühl dürfe Man aber das ganze Land, mit den wir durch den neuen Staat verbunden seien nicht ver- gessen. Im Südwestraum habe es inmer zwei Stämme gegeben, Alemannen und Schwaben auf der einen und Franken auf dir anderen Seite. Es müsse unsere wesentliché Aufgabe sein, die Einigkeit und das Gemeinsme mehr zu betonen als das Trennende. Abschliegend begab sich die Trachtenabord- nung zum Oberbürgermeister der Stidt Frei- burg, Dr. Wolfgang Hoffmann, zum Freibur- Ser Erzbischof Dr. Wendelin Rauch ind zum evangelischen Kreisdekan, Professor Bof. Lolcale Nundocliau ..... ĩ ͤvwdddbTfßTßTbTbTT.... Der Umtausch blüht Tür nicht wenige Frauen beginnt jetzt nach den Festtagen erst das Vergnügen. Die Zeit des Umtausches ist da. Zwar hat Sie sich in diesem Jahr etwas verspätet, weil die Ge- schäftsleute in mangelnder Erkenntnis der Wechselseitigen Beziehungen zwischen Schen- ken und Umtauschen ihre Läden bis zum Jahresende kaum öffneten, aber gerade das War geeignet, die Spannungen zu Vergrößern. Gottlob, daß die Farbe eines Stoffes nicht immer Beifall erregt, daß man sich in Strumpfgrößen vergreifen und in Schuhgrö- Ben irren kann. Durch die Ereignisse des Vorjahres belehrt, haben kluge Männer vor- Sorglich alle Kassenbons aufbewahrt. Sie wu ten genau, daß die Zettelchen noch dringend benötigt würden. Als Urkunde sozusagen zur kostenlosen Wiederholung weihnachtlicher Stimmungen im Januar. Nicht ganz so erfreut sind die Geschäfts- leute. Sie atmeten am Heiligen Abend auf und wähnten, den Trubel hinter sich zu ha- ben. Weit gefehlt. Neue Aufregungen stenen bevor und der Wirbel geht weiter. Natürlich sind es nicht nur Kleidungsstücke, die des Umtausches bedürfen. Kaffeetassen und Tel ler verwandeln sich in Füllfederhalter, Bett- umrandungen werden zu Hängelampen und in der kurzen Spanne eines Vormittags ver- zaubert sich ein roter Morgenrock in ein grü- nes Hütchen mit undefimnierbarem Aufputz. Die Metamorphose der Geschenke kennt keine Grenzen. Dantes„Göttliche Komödie“ muß einem Kochbuch weichen und die neue Lese- lampe den entzückenden silbergrauen Abend- schuhen, die ihr schon lange ins Auge stachen. Die von den Männern ja immer Verkannte Genialität der Frauen feiert beim Umtausch ungeahnte Triumphe. Manche bringen es 80 Sar fertig, gegen Rückgabe eines Wollschals das letzte Modell eines Nachmittagskleides zu erstehen. Gegen eine kleine Restzahlung natürlich, die„Schatzi“— ach 80 gerne erledigt. Die Weihnachtsgratiflkation hat sich 2 War schon lange verflüchtigt, aber inzwischen War ja Wieder Zahltag. Der Veranſtaltungskalenvder des Wochenendes weiſt die Generalverſammlungen des Tur⸗ nerbundes und des Männergeſangvereins am heutigen Samstag, wie den Theaterabend des Turnerbundes mit dem erfolgreichen Bühnen⸗ ſtück„Flüchtlingsſchickſal“ morgen Sonntag im Kaiſerhof auf. Auf dieſe Veranſtaltungen ſeien unſere Leſer noch einmal hingewieſen. 8 Wir gratulieren! In dieſen Tagen kann Herr Georg Röſer, Hauptſtraße 72, in noch erſtaunlicher körper⸗ licher und geiſtiger Friſche ſeinen 80. Ge⸗ burtstag feiern. Zu der morgen ſtattfindenden Geburtstagsfeier unſere herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. 0 Seckenheimer Sternſinger im Rundfunk. Im Rahmen eines Dreikönigsprogramms werden die Seckenheimer Sbernſinger des katholiſchen Knabenchores im Süddeutſchen Rundfunk— Sendeſtelle Heidelberg— zu hören ſein. Die jugendlichen Sänger, die in den vergangenen Jahren eine alte Tradition wieder aufleben ließen, erhalten ſo eine be⸗ deutſame Anerkennung ihrer Bemühungen einen liebgewordenen chriſtlichen Brauch der Oeffentlichkeit nahezubringen. * N Uble Silvesterscherze in Mannheim Mannheim sw). Die Bundesflagge, die anläßlich des Jahreswechsels vor dem Rat- haus des Mannheimer Stadtteils Sandhofen gehißgt worden war, wurde in der Silvester- nacht von unbekanften Tätern herunterge- rissen und in einen benachbarten Garten ge- worfen. Die polizeilichen Ermittlungen haben bisher kein Ergebnis gebracht. Der Mannhei- mer Polizeibericht meldet auch über zahl- reiche andere üble Silvesterscherze. So wur- den angebrannte Kanonenschläge und andere Feuerwerkskörper in Briefkästen und Papierkörbe gesteckt. Ein Fahrer eines Per- sonenwagens wurde zum Halten gezwungen, dann wurden die Wagenfenster eingeschlagen. In Mannheim-Käfertal wurde während einer Knallerei mit Feuerwerkskörpern ein Ziga- rettenautomat ausgeräumt. Vor dem Schönau- bunker wurden ein Küchenherd, zwei Fahrrä- der und ein Stuhl demoliert. Eine 34 jährige Frau traktierte mit einem Bierglas ihre Riva- Un derartig, daß diese ins Krankenhaus 82 bracht werden mußte. Wettervorhersage Samstag im Verlauf des Tages zeitweise schwache Bewölkungsauflockerung und nur noch vereinzelt etwas Schneefall. Mittagstem- Peraturen um null Grad. Nordwestliche Winde, machts Frost, zum Teil unter minus fünf Grad. Sonntag keine anhaltende Wetterbesserung. Tagestemperaturen wenig geändert. Januar der Monat mit dem Doppelgeſicht Es iſt etwas Eigenartiges um den erſten Monat des neuen Jahres, das mit entſpre⸗ chender Vehemenz in der Neujahrsnacht be⸗ grüßt wurde. Er trägt in den erſten Tagen noch die ſtarke Erinnerung der abgelaufenen zwölf Monate in ſich und läßt gleichzeitig mit mehr oder minder ſtarker Hoffnung in das Horoſkop der kommenden Wochen und Monate blicken. Anſcheinend wußte man in früheſter Zeit ſchon um dieſe Doppelgeſichtigkeit, denn die alten Römer gaben dieſem Monat mit dem Gott Janus Namen und Sinn. Dieſer Gott beſitzt die zwei charakteriſtiſchen Köpfe, von denen einer vor⸗ und der andere rück⸗ wärts blickt. Dieſes eigenwillige Charakteriſti⸗ kum iſt dem erſten Monat des neuen Jahres erhalten geblieben über all die Jahrhunderte. So hängen auch wir noch immer an den Erinnerungen der Weihnacht und des feucht⸗ fröhlichen Jahresausklangs und blicken trotz⸗ dem voller hochgeſpannter Erwartungen dem Kommenden entgegen, das in einem nebuloſen Dämmerlicht vor uns liegt. Weit weniger allerdings wie die perſön⸗ lichen und allgemeinen Wunſchſtellungen zeichnet ſich ſchon heute das Veranſtal⸗ tungsleben der nächſten beiden Monate ab, die durchweg unter dem Szepter des närri⸗ ſchen Prinzen ſtehen. Um die Monatsmitte be⸗ ſinnt ſich das Seckenheimer Narrenleben auf die Erfolge der Vorjahre, denn in einem gro⸗ ßen karnevaliſtiſchen Abend wird das alte Prinzenpaar verabſchiedet und die neuen Tollitäten ausgerufen. Dieſer Startſchuß wird ſicher wieder eine Welle ausgelaſſener Narreteien im Gefolge haben. Zunächſt aber ſind es noch die General⸗ verſammlungen der Veerine und Gemein⸗ ſchaften, die den Blick noch einmal in das abgelaufene Geſchäftsjahr wenden, um den Mitgliedern Auskunft und Rechenſchaft über das Vereinsgebaren zu geben. Nach der wettermäßigen Seite hin erwartet man natürlich immer vom Januar was der Dezember verſagte, zumal dem neuen Monat der Ruf eines„eiskalten“ Geſellen voraus⸗ geht. Diesmal iſt er ſeinem Ruf in etwa gerecht geworden, denn die Regengüſſe wur⸗ den von einem leichten Schneefall abgelöſt, der einigermaßen wieder ein winterliches Bild hervorgezaubert hat und die Skihaſen in eine gemäßigte Ekſtaſe bringt. Mit beſinnlichem und ruhigem Blick ver⸗ folgen unſere Landwirte dieſen erſten Monat, deſſen Viſitenkarte auch für das ganze kom⸗ mende Jahr gelten ſoll. Daß man ſich auch hier den Januar recht kalt und winterlich wünſcht, erhellen die Bauernregeln, die u. a. meinen:„Iſt der Januar gelind, hauſt im Frühjahr Schnee und Wind, iſt er aber trüb und naß, bleibt leer des Winzers Faß“. „Kommt der Froſt im Jänner nicht, zeigt er erſt im März ſein Geſicht“.„Januar viel Re⸗ gen und Schnee, tut Aeckern, Wieſen und Weinſtock weh“. Es bedarf keiner Frage mehr, Landwirte, Skihaſen und Kinder in dieſer kunterbunten Zuſammenſtellung, wünſchen ſich einen„zünf⸗ tigen“ Januar, dem ſich ſicher auch alle an⸗ deren nicht genannten Fakultäten in der ro⸗ ſigen Hoffnung anſchließen, daß dann bald der ſonnige Frühling aus der begrenzten Fülle des Jahresablaufs ſteigen möge „Ochsenwagen sind nicht ungewöhnlich“ Amerikanische Schüler in Uniform um ihr Lehrbuch über Deutschland Wenn in den Häfen der amerikanichen Ostküste neue Truppen nach Bremen enge Shift werden, klettern besonders ausgebil- Jete Instrukteure mit an Bord. Diese Instuk- jedenfalls ist die Warnung berechtigt:„Dort ist das Autofahren eine Hauptbeschäftigung. Es verlangt Aufmerksamkeit, Ubung und ein gutes Beurteilungs vermögen.“ Unterschied liche Verkehrszeichen werden erläutert, Stra- Ben erklärt. Und was selbst einem Farmer- jungen aus Tennessee noch unbekannt ist, Wird er in Deutschland finden:„Wagen, die Vorwort Besatzungs- steht nicht mehr da- bei) ist der Winter mit Ausnahme der Ge- birgsgegenden der gleichen Jahreszeit in der Hauptstadt Washington vergleichbar.“ Nur in Zremen„wird es bitter kalt“ und manchmal zefriert der Rhein bis 50 Meilen von Franlc- zurt“. Der Sommer in Deutschland bringt, so geißt es, ein ideales Erholungswetter. NKomes, oho. Ob man in Amerika beim Autofahren noch etwas anderes nebenher tun kann, wird um- stritten bleiben. Für europäische Verhältnisse fahrungen gemacht zu haben, de Sure, in 8 annten Teams zusammenge- von Ochsen oder Pferden gezogen werden, kabzt, e Fall zu Fall aus dem FS Sind auf den Strallen- nichts Ungewöhnliches Hauntkauarkfer Reign ind manchmal prechlichen Na mn Handwagen Staaten geschickt Nat, so zu fah- Von der Geogs unvorsichtige zende von Kilo zene Fahrzeug kernt ist, haben Werden kann. oder so wenig A dem Alkohol sen in Europa v. utschland gibt ein nördliches L r auch kräfti- Slärt.„Berchte rer.„Die Deut- Bayerns, liegt a Getränke und auf der Höhe Nahrung zu USA.“ Wer N Ks! behandeln CCC er 0 Sl Hur A eon, Gl 5 Innen zukommt.“ Dabei scheint die Armee schon schlechte Er- . 0 neben dem Hinweis, unter keinen Umständen nach dem Senuß von Alkohol mit dem Auto zu fahren, betonen die Instrukteure:„Mischt niemals Alkohol mit Benzin 5 g 55 deutsche Churaꝶeter 5 1 Die Schüler in Unfform werden aber auch andere Eindrücke vorbereitet, Die d gehalten, die deutsch über die Geschichte durch persönlichen Kontakt zu unt. schildern die Instrukteure., Sie erwähnen die „deutsche demokratische Revolution des Jah- res 1848, die Weimarer Republik und nen- nen die Bundesrepublik die„erfolgreichste aller Bemühungen eines Volkes, das die De- mokratie haben kann, wenn es mit der Tra- dition bricht“. Uber den Charakter der Deut- schen sagen die Lehrer, er hänge stark von den Bindungen innerhalb der Familie ab. Schon als Kinder lernen die Deutschen, so meinen sie, die Autorität der Eltern, der Leh- rer und der Regierung zu respektieren.„Das Ergebnis ist ein starker * Deshalb werden Abschliegend die GIs an- he Industrie, der deutsche Erfinde eutschen Bauten, ihre weiten, ger 2 * N Ohne Alkchel geht es nicht Wein und Bier als Heilmittel— Der Magen brennt auch schwarz Die Mediziner haben in den letzten Jahren eigenartige Beobachtungen gemacht. Die ge- naue Untersuchung der Blutproben von Ab- Stinenzlern ergab, daß sie etwa 0,03 Promille Alkohol enthielten. Man hatte ursprünglich Vermutet, daß ein Fehler in den Meßgeräten Vorlag, denn es handelte sich um Menschen, die seit Jahren keinen Tropfen Alkohol ge- trunken hatten. Dann machten mehrere Grup- pen von Physiologen aber interessante Ent- deckungen: Wenn jemand seinen Magen mit Viel Kohlehydraten, also Brot, Kartoffeln und Ahnlichen Nahrungsmitteln, vollstopfte, dann verwendete der Magen einen Teil dieser Pro- dukte, um daraus Schnaps zu brennen, Allein in einem Fall wurden 22,6 Gramm reinen Al- Kkohols gebildet. Das ist die Menge, die ein großer Pokal Rheinwein enthält. Wieder waren die Forscher zunächst ge- neigt, an krankhafte Vorgänge zu denken. Es wäre ja möglich, daß eine Riesenportion Kar- tokfeln nicht genügend verdaut werden könnte. Der Rest bliebe dann also im Magen zurück, gärte und produzierte dabei Alkohol. Deshalb machten die Wissenschaftler eine Gegenprobe: Sie setzten einem Mann, der vorher seinen Frühschoppen gehalten hatte, einen großen Topf Kartoffeln vor. Der Magen wurde an- schliegend genau beobachtet: Er verdaute die Kartoffeln schnell, ohne auch nur einen Trop- ren Alkohol zu bilden. Offenbar war er nach dem Frühschoppen nicht mehr auf das Schwarzbrennen angewiesen. Nachdem sich herausgestellt hat, daß der Körper auf gewisse Mengen Alkohol gar nicht Verzichten kann, halten die Mediziner alko- holische Getränke nicht mehr für unbedingt gesundheitsschädigend. Der Münchener Pro- essor Wilhelm Stepp, ein bekannter Kliniker, empfiehlt atürlich mäßige Mengen) Bier als Entspannungs- und Schlafmittel. Außerdem dürfe es„mit einer gewissen Einschränkung“ Als Nahrungsmittel gelten. Der„Bierbauch“ ist ein Zeichen dafür, daß Bier nahrhaft ist. Kein Wunder: Starkbier enthält etwa ebenso Viele Kalorien wie die Milch. Kein Milchtrin- ker würde aber jemals so große Mengen durch die Kehle rinnen lassen wie ein Mann am Stammtisch. Noch merkwürdiger sind aber die For- Schungsergebnisse, die im letzten Jahr an Weintrinkern gewonnen wurden. So wird zum Beispiel die Wirkung der modernen Heilmittel Terramyein und Aureomyein erhöht, wenn die Patienten gleichzeitig Weißwein trinken. Terramyein und Aureomyein, die erst in den letzten Jahren entdeckt worden sind, werden gegen schwere Entzündungen und Infektions- krankheiten verordnet und wirken stärker als Penicillin. Weil sie manchmal Ubelkeit aus- Jösen, wird jetzt auch gegen diese häßliche Begleiterscheinung Wein verordnet. Wenn Wein als Medizin getrunken wird, scheint außer dem Alkohol(10 bis 20 Prozent) Auch der starke Säuregehalt zu wirken. Die Arzte haben gute Erfahrungen gemacht, wenn sie Wein gegen Diphterie, Typhus, Grippe, ngenentzündung und Malaria verordneten. Herzkranke sollen möglichst die schweren, „bukettreichen“ Weine meiden, brauchen sonst Aber nicht auf Wein zu verzichten. Der Wein Wird jedoch nach wie vor allen Gehirn-, Gicht- und Basedowkranken verboten. Gerade die Menschen, die zur Basedowschen Krankheit neigen, weil ihre Schilddrüse zu stark arbeitet, Vertragen den Wein schlecht. Die Schilddrüse ist auch schuld daran, daß junge Menschen vom Wein schneller betrunken werden als alte, weil die Schilddrüse im Alter träger wird. Liegt für Alte im Wein tatschlich nicht nur die Wahrheit, sondern auch die Gesundheit? Die Schrecksekunde im Blitzlicht „Reaktometer“ fotografiert Alkoholwirkung— Wieviel Schnäpse darf ein Kraftfahrer trinken? Ein neuartiges Meßgerät zur Prüfung der Reaktionsfähigkeit von Kraftfahrern wurde vom Bonner Universitätsinstitut für Gerichts- medizin entwickelt. Das„Reaktometer“ ar- beitet mit 1/100 Sekunde Genauigkeit und hält die Alkoholwirkung, das heißt die Re- aktionszeit unter Alkoholeinfluß stehender Menschen, mit der Kamera fest Das mit dem „Reaktometer“ durchführbare Untersuchungs- verfahren ist denkbar unkompliziert, erzielt zuverlässige Ergebnisse und ermöglicht es den Gerichten, das Konzentrationsvermögen eines Verkehrsdelinquenten zur Zeit seines Delik- tes auch nach Wochen noch an Hand eines fo- tografischen Beweisbildes sozusagen schwarz auf weiß zu belegen. Unmittelbar nach dem Unfall wird der al- kohol verdächtige Kraftfahrer vor ein mit drei karbigen Knöpfen versehenes Schaltbrett ge- setzt. Vor ihm steht das„Reaktometer“, ein Viereckiger Kasten, auf dessen Oberseite drei Glühbirnen angebracht sind. Der Examinator läßt nun eine der 3 farbigen Birnen aufleuch- ten, und der Prüfling muß auf den gleichfar- bigen Knopf drücken. In diesem Augenblick werden im Gehäuse des„Reaktometers“ zu- gleich ein Fotoblitz und ein Kameraverschluß ausgelöst, die das auf einer Skala angezeigte, auf Sekundenbruchteile genaue Reaktionser- gebnis beleuchten und auf den Filmstreifen bannen. Die mit dem Reaktionszeitmesser angestell- ten Versuche bestätigten die Meinung der Sachverständigen, daß man sich bei der Be- Urteilung des Reaktionsvermögens eines„31 koholisierten“ Fahrers nicht nach Normal- zahlen, der sogenannten Promille Grenze, richten kann. Ist die Reaktionsfähigkeit des einzelnen schon im nüchternen Zustand sehr verschieden, so erst recht nach dem Genuß von Alkohol. Fünf, sechs Schnäpse, die den einen noch nicht spürbar anfechten, haben bei dem andern bereits erhebliche Folgen. Aber auch ein Autofahrer, der unter norma- len Begleitumständen bei einer Alkoholkon- zentration von beispielsweise 1,5 Promille noch ausreichend reaktionsfähig ist, spricht auf die Schrecksekunde“ wesentlich anders an, wenn er vielleicht eine schlaflose Nacht. eine erregende Ausein andersetzung oder sonst etwas hinter sich hat, was sein Bewußtsein und seine Sinne in Mitleidenschaft zieht. Aus diesem Grunde wurde auch in das jetzt vom Bundestag behandelte Verkehrssicher- heitsgesetz keine Promille-Klausel eingebaut. Diese Unterlassung erfolgte nicht zuletzt un- ter dem Gesichtspunkt, daß der Autofahrer in jedem Falle für sein Verhalten am Steuer und im Verkehr verantwortlich ist und sich verantworten muß. Uberschreitet er die Grenze des Erlaubten, so erwartet ihn der Richter 5 Arbeitserleichierung ist zur Monie geworden Frculiche Neuigkeiten aus der Neuen Welt Die Amerikaner zeigen eine unübertreff- iche Geschicklichkeit, wenn es sich darum JAandelt, das Leben der Mitmenschen durch desondere Dienste zu erleichtern. Man hört tum Beispiel schon jetzt von der Bildung zigener Baby-Dienste, die am Wahltag dem- entsprechend funktionieren werden, daß Schülerinnen im Haus der Eltern sein wer- den, damit diese, ohne ihre Kinder im Stich lassen zu müssen, zur Wahlurne gehen Können. In New Lork hat sich kürzlich ein moder- ner Hauswäsche-Service etabliert, der zu- nächst berufstätigen Frauen, aber auch Jung- gesellen zugute kommt. Wie bei uns der Bröt- chenbeutel vor die Tür gehängt wird, stellt man dort einmal wöchentlich seinen Wäsche- sack parat, der automatisch abgeholt und zurückgebracht wird. Diese Firma zeichnet sich nicht nur durch Verläßlichkeit und gute Ware aus, sondern vor allem auch durch die besonderen Vorkehrungen, die in der Reini- gungsanstalt getroffen werden, um die Wäsche völlig zu sterilisieren und zu reinigen. Auch ein anderes Unternehmen, das sich „Infant Formula Laboratory Service“ nennt, macht vop sich reden. Dieser Dienst liefert täglich am frühen Morgen jede ger ünschte Flaschenmilch zusammenstellung für Kleinkin- der, um Müttern die oft umständliche Zube- reitung der vom Arzt verordneten Mischung zu ersparen. Hunderte von Familien nehmen diesen Dienst in Anspruch, der alle Stadt- telle New Vorks beliefert. Auch in diesem Fall wird auf gewissenhafte Reinigung der Flaschen größter Wert gelegt, und die Firma Wenn es draußen kalt ist verfügt über die modernsten Sterilisierungs- apparate, um hunderprozentige Hygiene zu gewährleisten. Während es in New Vork und anderen Städten viele Hunde- und Katzenpensionen und-spitäler gibt. die für alleinstehende und kranke Tiere Sorge tragen, existiert im Her- zen von Manhattan, einem Vorort der Rie- senstadt, auch ein Klubhaus und Sanatorium für Vögel, wohin man, wenn man verreist ist, gefiederte Haustiere in Pension geben kann oder erkrankte Vögel zur Kur sendet. Die Käfige sind peinlich sauber gehalten und neben den zwei Hauptmahlzeiten am Tag werden den Tierchen nachmittags auch De- likatessen wie harte Eier, Kirschen, Biskuits, Trauben, Bananen und andere Leckerbissen verabreicht. Jenen Gästen, die an Asthma, Tumor, ausgerupften Federn oder gebrochenen Beinchen leiden, wird gewissenhafte ärztliche Behandlung zuteil. Ein alter, bereits Stamm- gast gewordener Papagei findet sein Haupt- vergnügen daran zu Besuch kommende Kol- legen einen großen Teil seines reichhaltigen Wortschatzes, darunter auch Schimpfwörter, 2U lehren. Während die meisten Tiere nur einige Wo- chen Aufenthalt nehmen lebt ein Wellen- sittich bereits seit zwölf Jahren im Klub haus, da sein Besitzer eingesehen hat, daß er nirgends bessere Gesellschaft haben könne. Verpflegung und Unterkunft für ein gesundes Tier belaufen sich auf vier Dollar pro Woche — und die Stadtverwaltung hat inzwischen von der Erhebung einer besonderen Kurtaxe für gefiederte Pensionäre abgesehen. Wie beschäftigen wir unsere Kinder? In den warmen Frühlings- und Sommer- tagen ist es für die Mütter kein großes Pro- blem, ihren Lieblingen die nötige frische Luft und die richtige Kost zukommen zu lassen; in den kälteren Tagen ist es schon wesentlich schwieriger. Aber auch da kann Abhilfe ge- schaffen werden. Wenn das Obst knapp und teuer ist, muß die Mutter ihren Kindern die Vitamine in anderen Nahrungsmitteln zuführen. Im Win- ber kommt in erster Linie die Mohrrübe in Frage. Gehobelt oder geraspelt wird sie roh als Salat oder als Brei verschiedenartig ange- richtet und von den Kindern immer gern ge- nossen. Die Morgensuppe oder der Morgenbrei aus Haferflocken oder Grütze sollte im Winter kür jedes Kind am Tagesanfang stehen. Sie kühren dem Körper die nötige Flüssigkeits- menge zu und enthalten wichtige Nährstoffe in leicht verdaulicher Form, so daß der Kör- per, der sich auf die Tagesarbeit oder den Schulunterricht konzentrieren muß, keine schwere Verdauungsarbeit zu leisten braucht Die Bekleidung während der Winterzeit ist Ot Anlaß zu Konflikten zwischen Mutter und Kindern. Die Kinder wollen von den kurzen Strümpfen und den leichten Kleidungsstücken aicht lassen. Ohne wärmende Hülle wird aber mrem Körper durch die kälter gewordene Luft zu viel Wärme entzogen und Erkältungs- 55 krankheiten aller Art sind die Folge. Lange 9 Strümpfe und warme Hosen sind unbedingt yt erforderlich. Auch auf dem Pullover beiman Spiel im Freien oder beim Aufenthalt im ungeheizten Raum sollte die Mutter bestehen fe! Schutz der gegen Kälte empfindlichsten Kör- pe. perteile, aber im übrigen planmäßige Abhär- tung sei die Parole. e An regnerischen Wintertagen gilt es, diaje Kinder wieder an das Spiel im Zimmer mu gewöhnen. Es gibt eine Fülle von Gemein- schaftsspielen, zu denen kein oder nur geri n- ges Material nötig ist, und bei denen sifſich Kinder verschiedenster Altersstufen kösthdich amüsieren. Wohl alle kennen das Zursiifen von Worten bestimmter Bedeutung wie Städtenamen, Vogelnamen und viele ähnliche mit im Buch getippten Anfangsbuchstabgzen. Sehr beliebt sind die Würfelspiele, dig sich etwas größere Schulkinder unter Ve erwen⸗ dung ihrer Kenntnisse aus dem Geographie und Naturkundeunterricht selbst entwhwerfen und auf altem Packpapier aufzeichnesen kön- nen, zum Beispiel eine Wanderung durch die Heimatstadt mit allerlei überraschenliden Er- lebnissen oder auch durch den Wald. Im übrigen haben unsere Kleinuen doch sicherlich auf Weihnachten hübschete Bilder- und Malbücher bekommen oder songßtige nette Spielsachen, mit denen sie sich u bestimmt gern die langen Winternachmittage 4 verkürzen. e Erfahrene flerhalter aufen in den einschlägigen Seschäften den Aritlrachitisch Wirkenden Brockmanns Futterkalk „Zwergmarke mit D- Vitamin“ Seine Beifittsrunng macht son dureh ge- Stunicſe Aufzucht, ſcräftige Knochen, abge- KUrzts Mastd auer d. hehe Leistung bezahlt. giud hlatnen bùch cello? Das nicht; aber fast immer vermeidbar, Wenn man auf die ersten Anzeichen des Haarausfalles achtet(Schuppen, jucken, Spalthaare,/ brechen, kahlwerden). Je früher Sie kommen, desto schneller und billiger kann Innen geholfen werden. Und Wo Hilfe unmöglich ist, wird es Ihnen ehrlich gesagt. Sprechstunden in MANNHEIM Montag, 5. u. Mittwoch, 7. Jan. von 8⸗19 Uhr im Hamen- und Herrensalon Gg. Schneider& Sohn, N 1,22, gegenüb.d. Hauptpost Erstes Württ. Haarbehandlungs-Institut Sg · Schneider& Sohn, Stuttgart N., Gymnasiumstrahe 21 F r 2 Laufened beste 14 tägigze Garantie. Viel handlung Melefon 470 48 Ferkel und Läufel stehen ständig zum Verkaul gel Unzufriedenheit erfolgt Tausch Wilh, Koblen: Seckenheim/ Rastatterstr. 1 „Hicoton“, altbewährt gegen An Bettnässen Preis DN 2.65. In allen Apotheken. Stickstoff- Preiserhöhung Seit 1. Januar ist eine Stick- Stoft- Preiserhöhung vonca. r 86 56 Jahre erfolgreiche Haarbehandlung 11% eingetreten. Gebe noch zu alten Preisen ab, solange 0 Vereins-Kalender 0 Vorrat reicht: Schwefels. Ammoniak Kalkstickstoff, gekörnt Sängerbund 1865. Heute Abend, 20 Uhr Probe. Heute Abend, 20 Uhr Probe im„Badischen Hof“. Heute Samstag, 3. Januar, 19.30 Uhr, findet im„Löwen“ unsere diesjährige Ssneral- versammlung statt. Hierzu laden wir unsere aktiven u. Liedertafel. Männergesangverein 1861. passiven Mitglieder freundlichst ein. Turnerbund„Jahn“(Handballabteilung). Morgen Sonntag, spielt die A- jugend im Entscheidungsspiel zur Staffel- Kalkamonsalpeter Kalksalpeter Ferner empfehle: Thomasmehl Kalisalz, 420% Torfmull Alex. Schmich Landesprodukte. Herren-Ambanduhr gefunden. Wzuholen bei Arnold, Freiburgerstr. 48 Beschlignahmfreie Wönung (Küche u. 2 Zimmer) spatestens bis 1. April geg. gute Bezahlung Auch in schwer an Fällen von Husten, Fronchitis Bronchialasthma, Verschleirmung, Luftrönrenkatarrh bewähren sich Dr. Boether-Bronchitten, eine sinnvolle Heilpflanzen-Rompo- sition, nach Originalrezept von Dr. Boether zusammengesetzt. Sie wirken stark schleimlöscind, beseitigen qualenden Hustenreiz und kräftigen das Bronchi enge webe. Dr, Bosther- Bronchittem sind unschädlich. Hundes tausende gebrauchten dieses Mittel. Factungen u Phi r. 45 ufd Ph 3. 30 in allen Apotheken erhältlich, 7 Heilstoffe vereint nach dem Verfahren von DR. MED, BOoETHRER gesucht. Angeb. an d. Geschäftsst. ds. Bl. 5 f Turnerbund„Jahn“ 1899 e. V., Seckenten 100.- OM. Belohnung Wer kann den Beweis er- bringen über Personen, die in und un meinen Lagerplatz (Ecke Fastatter-Badenerstraße) ihren füll und Unrat abladen? meisterschaft des Kreises Mannheim gegen TV. Edingen. Das Spiel findet um 10.30 Uhr auf dem Waldsportplatz Statt. tal. Abfahrt per Rad um 13 Die gemischte Jugend spielt um 14 Uhr in Käfer- r ab Brücke. Abfahrt der aktiven Mannschaften mit Rad ab Wasserturm zu den Verbandsspielen gegen TSV. Neckarau um 12.30 Uhr. Sportverein 07(Abt. Handball). 1. Mannschaft: Verbandsspiel gegen Sd. Pfingstberg, vormitt. 10.45 Uhr in Seckenheim auf dem Platz an der Zuchtanlage. 2. Mannschaft: Verbands- spiel gegen SC. Pfingst be 930 Unt 0 Turnhalle Um 14.30 hof- Gartenstadt. 12.30 Uhr Treffpunkt i hiesigen Walds, schaff ihr Rück ing 2. Mannschaft, vormittags in Seckenheim auf dem Platz an der Zuchtanlage. Turnverein 98(Handballabteilung). Heute Samstag, Iv. Edingen Schüler gegen Tv. 98 Schüler. 15.00 Uhr Abfahrt von der Turnhalle per Rad. Morgen Sonntag, spielt die Jugend- mannschaft vormittags in Rheinau und trifft sich in der um 9.30 Uhr zur Fahrt per Rad durch den Wald. 30 Uhr beginnt die Ib Mannsch. ihr Spiel in Wald- N unkt in der Turnhalle. Abfahrt OEG. oder Auto steht noch nicht fest. Auf dem Songtgg. 4. Januar 19532 880 Donnerstag, 8, Januar 62200 Ur 8 Gottesdienst-Anzeige der evang. Kirche Erxlöser Kirche 8 Uhr Frühgattesdienstund Christenlehre 9.30 Uhr Hauptgottesdient(Pfarrer John) 10.45 Uhr Kindergottesdie t Lie ib e Gethel):„Das weite Ziel“ man 84. e 8 N 5 4 Morgen Sonntag, 4. Wiederholung des an Weihnachten aufgeführten Theaterstückes „Flüchtlingsschicks al“ Heute Samstag, 3. Januar um 20 Uhr im„Kaiserhof“ Hauptversammlung. Tagesordnung: 1. Berichte 2. Neuwahl, 3. Turnhallenbau, 4. Verschiedenes Alle Ehrenmitglieder, aktive u. passive Mitgli Ernst Maischein eingekhierzu freundlich eingeladen. 5 1 Der Turnrat. mit großem Erfolg in 5 Aufzügen. Der Reinerlös fließt dem Turnhallenbaufond zu. Die gesamte Einwohnerschaft ist hierzu freundlich eingeladen. N Der Turnrat. Eintritt: Erwachsene 1.—, Kinder 0.50 DBM Saalöffnung 19.30 Uhr. Januar um 20 Uhr im„Kaiserhof“ . 3 Verlobungs- und Vermülungs. Harter