hl, Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.8, im Verlag abgeholt 1.5, durch die Post 1. Zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. aul den Monatsersten angenommen werden Nr. 1 Freitag, den 2. Januar 1053 5.53. Jahrgang Südwestdeutschland an Neujahr Ansprache des Ministerpräsidenten Stuttgart(sw). Der Jahreswechsel wurde in ganz Südwestdeutschland bei gutem Wetter festlich begangen. Zahllose Raketen und Feuer- Werkskörper schossen um Mitternacht in Stadt und Land das neue Jahr ein. Die meisten Familien verbrachten den Jahreswechsel aus- gelassen oder besinnlich im Kreise von Freun- den und Bekannten zu Hause, aber auch die Lokale waren von vielen festlich gestimmten Gästen besucht. In den Neujahrsgottesdien- sten und in den Botschaften der Politiker und Organisationen wurde auf die schweren Auf- gaben und die folgenschweren Entscheidungen hingewiesen, die das Jahr 1953 bringen wird. Neben der Aufforderung, den Notleidenden zu helfen, klang in allen Neujahrswünschen vor- nehmlich die Hoffnung auf eine baldige Ver- Wirklichung des sehnlichsten Wunsches aller Deutschen, der Wieder vereinigung Deutsch- lands, durch, So erklärte der Ministerpräsi- dent von Baden- Württemberg, Dr. Reinhold Maier, in einer Ansprache über den Süddeut- schen Rundfunk, es sei zwar noch ungewiß, welchen Weg das deutsche Volk gehen werde, sicher aber sei, daß es sich wiederfinden werde mit der Urgewalt eines Stromes, der N 7 Ser durch keine Macht der Welt eingedämmt wer- den könne. Jeder, der noch seine Heimat habe, solle dankbar begrüßen, daß er sich in ihre Geborgenheit flüchten könne. Die Aufgaben, 1 die sich dem Einzelnen hier stellen, könnten micht ernst genug genommen werden, denn nur, wer im Kleinen treu sei, werde es auch im Großen sein. Die Neujahrsempfänge, die in einzelnen Städten und Gemeinden stattfanden, trugen teils eine heitere oder auch besinnliche Note. Während etwa in Mannheim am Neujahrstag ein Empfang für die Karnevalsvereine statt- fand, wurden in Freiburg, einem von der frü- heren badischen Landesregierung eingeführ- ten Brauch folgend, von einer Schwarzwälder Trachtengruppe dem Erzbischof, dem Regie- Tungspräsidenten für Südbaden und dem Oberbürgermeister mit Brot und Wein ihre besten Wünsche für das neue Jahr überbracht. Die Narrenpräsidenten und Elferräte der drei Mannheimer Karnevalsvereine„Fröhlich Pfalz,„Grockageli“ und„Karnevalsgesell- schaft Lindenhof“ überbrachten am Neujahrs- tag als Vertreter der Mannheimer Bürger- schaft dem Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Heimerich die Neujahrsglückwünsche der Bevölkerung. Einer der Karnevalisten nannte Im einer launigen Ansprache als wichtigste Aufgabe Mannheims für 1953 die Wiederher- stellung der alten Kurpfalz und die Verle- gung des Regierungssitzes von Karlsruhe nach 0 Mannheim. Er forderte Heimerich auf, auch im kommenden Jahr auf die Rechte zu pochen, die Mannheim als zweitgrößte Stadt des Lan- des und als bedeutendstes Wirtschaftszentrum u beanspruchen habe. Die Gratulations- Cour, zu der sich zweitausend ahoi-rufende Mann- heimer vor dem Rathaus versammelt hatten, Vurde mit einem Umzug der Vereine durch die Stadt abgeschlossen. Hilfe am Nächsten und Verantwortung für das Volk Die Neujahrsansprachen von Erzbischof Dr. Rauch Freiburg(ND).„Gott gebe Kraft, die Aufgaben, die das neue Jahr uns stellt, rich- tig zu erkennen, herzhaft anzufassen und in der Durchführung nicht müde zu werden, wenn auch die Opfer vielleicht groß und die Last schwer Wird“, erklärte der Freiburger Erzbischof Dr. Wendelin Rauch am Neujahrs- lag in einer Ansprache über den Südwestfunk. 9 Die„allerdringlichste Forderung“ des neuen 1 Jahres sei, den Menschen, die auf Hilfe ange- Wiesen sind, Hilfe zu leisten. Jeder, der einen menschlichen Geist und eine unsterbliche Seele hat, sei uns wahrhaft Nächster, sei uns Ge- — and der Sorge.“ Der Erzbischof lenkte 7 7 die Aufmerksamkeit seiner Diözesanen auch auf die groge Verantwortung gegenüber dem Volk,„wenn wir im Laufe des Jahres immer misder, und dieses Jahr gerade in wichtigen N Fragen, aufgerufen werden, die Gesetze für * das staatliche Leben mitzubestimmen und Ai schaffen. n einer Neujahrspredigt über Studio Hei- delberg des Süddeutschen Rundfunks sagte Frzbischof Dr. Rauch, größter Dienst am Volke dei es, wenn die Katholiken darauf bedacht eien, christliche Kultur im Volk lebendig zu erhalten. Dienst am Volke sei es auch,„wenn Wir es nicht zulassen, daß unrechte und un- christliche Wege in den öffentlichen Sitten des Volkes gegangen werden und verkehrte Ein- nichtungen in das Leben des Volkes und in Gesetzgebung eingeführt werden“. Dort Mirke sich das Unrechte und Unwahre am verhängnisvollsten und hundertfach auch für Zein, die in Kirche und Staat das öffentliche 1 feed ese esebung 20 lente und 21 leiten Vertreter der Freiburger Katholiken stat- ten am Nittag des Neufahrstages dem Frei- durser Erzbischof Dr. Wendelin Rauch den itionellen Neujahrsbesuch ab, um ihm Glückwünsche der katholischer Bevölka- 223 die spätere Zeit aus. Möge Gott mit denen durch Pflege der Wahrheit und durch Des Bundespräsidenten Wunsch: Ein festes Herz Rettung des elementaren Gemeinbewußtseins — Abdämmung der Flut der Not Bonn(E. B.) In seiner über alle Sender der Bundesrepublik gehaltenen Neujahrsansprache bezeichnete Bundespräsident Heuss die staat- liche Wieder vereinigung als das Ziel aller Deutschen. Er stellte das deutsche Schicksal am Jahresende in den größeren Zusammen- hang des europäischen Schicksals und erin- nerte an die Bedrohung der Weltlage, die weiter bestehe. Allen Deutschen wünschte Heuss für 1953 ein festes Herz. Vor dem Bewußtsein vieler, vieler Menschen — so sagte Prof. Heuss— stehe der ange- schüttete Hügel der unbeantworteten Fragen: „Wie gestaltet sich das deutsche Schicksal im Kräftespiel der Staaten und Völker? Wird uns en Wiedervereini- näher bringen, Wunden der ma- Möge der parteipolitische Kampf, der ein legitimer Kampf sei, in den kommenden Bundestagswahlen so geführt werden, daß er nicht das elementare Gemeinbewußtsein schä- dige, das jede Staatsführung in bedrohten Zeitläuften nicht entbehren könne? Der Bun- despräsident wies dabei auf den„lehrreichen Anschauungsunterricht“ hin, den das Ringen um die Macht in den USA im vergangenen Jahr gegeben habe. Trotz aller Bitterkeit und Schärfe dieses Kan pfes habe sich durch den Wechsel der Parteien hindurch das Elemen- tare und Bleibende erhalten,„das heißt: das Gemeinsame, die Beachtung seines Gewich- tes“. Und schließlich mahnte der Bundespräsi- dent:„Die Bedrohtheit der Weltlage besteht weiter, auch wenn der Philister meint, das sei nicht so schlimm, wenn er auf seinem Globus gefunden hat, wo eigentlich gekämpft, Wird, denn das sehr weit weg gibt es nicht mehr. Man kann Kriege lokalisieren!— ein Glück, daß man das kann, aber sie behalten ihre psychologischen Rückwirkungen. Inmit- ten dieser Situation, die vor allem die Kämpfe in Asien vor sich sieht und die vielfachen Spannungen in Nordafrika und dem vorderen Orient, steht das deutsche Schicksal, das zu- gleich ein europäisches Schicksal ist.“ Die im vergangenen Jahr verstorbenen Per- Sönlichkeiten, den Bundeswohnungsbaumini- ster Wildermuth und den Führer der Sozial- demokratie Kurt Schumacher, nannte Heuss „aus sich selber lebende Potenzen“, die„sol- datische Naturen“ voll Spannung der inneren Kräfte und Kampfesfreude gewesen seien. Eingehend würdigte er die gesetzgeberische Arbeit, deren Hauptaufgabe die Abdämmung und Kanalisierung der„Flut der Not“ bleibe. Die Kräftigung Berlins bleibe die vornehmste Voraussetzung in der Aufgabe der deutschen Wieder vereinigung. Die Schwierigkeiten, die auf dem Wege zu einer europäischen Verfas- sung lägen, und das Saarproblem dürfe nie- mand übersehen. Den Vorwurf, im Verfassungskonflikt zwi- schen Bonn und Karlsruhe seine„neutrale Position“ verlassen zu haben, wies der Bun- despräsident zurück. Er habe sich nicht in eine Sache gemischt, sondern sich aus ihr zu- rückgezogen, damit sein Amt nicht von dem Wechsel taktischer Uberlegungen und prozeß: technischer Entscheidungen in Mi denschaf. gezogen werde.„Es dreht sich nicht um di. Politik Adenauer, nicht um diè Politik Ollen. hauer, nicht um die Person Heuss. Ach, ich habe meine Fehler und Laster, aber dat Laster eir . er vertrotzten Rechthaberei besitz. ich nicht: ich lerne gerne, lasse mich auch überzeugen, doch nicht überreden und schol gar nicht einschüchtern.“ Man könne ihm nich verwehren, sich eine eigene Meinung übe die Dinge zu bilden. Der heutige Bundesprä. sident sei auch der Sachwalter und Treuhän. der eines jeden seiner Nachfolger. „Wohl gibt es Propheten genug“, so schlol der Bundespräsident seine Neujahrsansprache „aber keinen zuverlässigen Apparat der siche ren Ansage der kommenden Dinge. Doch gib es einen anders gearteten Apparat für dei Aufbruch zum Werdenden, und er ist es, dei ich meinen Zuhörern wünsche: ein feste Herz“. Einheit aus der Einigkeit Um die Erlösung der 18 Millionen Menschei in der sowjetischen Besatzungszone durd politische Aktivität geht es uns in der Bun desrepublik, erklärte der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, in einer Rundfunkansprache an die Bevölkerung in der Ostzone. Sicherlich hänge die Wiederver- einigung Deutschlands auch von den Besat- zungsmächten ab, aber nicht allein von ihnen. Der Gang der Geschichte werde nicht zuletzt bestimmt von der Zähigkeit und Beharrlich- keit, mit der Unterdrückte das Ziel ihrer Be- kreiung verfolgen, mit der zerrissene Völker auf der Wiedervereinigung und Erneuerung ihrer Nation bestehen. Deshalb solle sich die Ostzone nicht beunruhigt kühlen, wenn es ge- rade am Jahreswechsel so aussehe, als stocke die Politik um Deutschland und seine Wieder- vereinigung. Die Pause— veranlaßt durch Auseinandersetzungen und verfassungsrecht- liche Bedenken— sei vor allem dann nicht zu bedauern, wenn sie die widerstrebenden Kräfte der deutschen Parteien einander näher zu bringen vermag.„Es ist der Wunsch aller verantwortlichen Deutschen an dieser Jahres- Wende, daß das geschieht. Die Einheit unseres Volkes setzt vor allem seine Einigkeit voraus.“ CDU hält auch 1953 dem Volk die Treue Die Parteivorsitzenden zum Jahreswechsel Karlsruhe(ZS). Zum Jahreswechsel haben die Landesvorsitzenden der CDu in Baden- Württemberg in Aufrufen auf die be- Vorstehenden politischen Auseinandersetzun- gen in Bund und Land hingewiesen und an die Freunde der CDU den Appell gerichtet, der großen Partei aller Bevölkerungsschichten auch im neuen Jahr die Treue zu halten. Der Landesvorsitzende der CDU Nordwürt⸗ temberg, Wilhelm Simpfendörfer, erklärt, die Staatskunst der Männer der Stuttgarter Re- gierungskoalition habe es fertiggebracht, dag in dem Lande, das einst als demokratisches Musterland bekannt gewesen sei, eine fort- schreitende Denaturierung der Demokratie verzeichnet werden müsse. Unter Hinweis auf die kommenden Entscheidungen im Verfas- Sungsausschuß in der Schulfrage stellt Simp- fendörfer fest, die mit größter Magigung pra- Zisierten Vorschläge der CDU seien eine gute Basis für eine gesunde demokratische Schul- politik. Die endgültige Haltung der CDU zur neuen Verfassung werde naturgemäß wesent- lich von der Gestaltung der Kirchen- und Schulartikel abhängen. Die Opposition werde ihre Forderungen beim Endkampf um die Verfassung mit Nachdruck vertreten. Dies gelte nicht zuletzt für die Forderung nach einem Senat. Südbadens Landesvorsitzender Anton Dich- tel bezeichnet es in Erinnerung an den Wahl- sieg vom 9. März als stolze Genugtuung für die gesamte CDU in Baden und Württemberg, daß sie trotz mancher innerer Spannungen und Gegensätzlichkeit die Zerreißprobe glan- zend bestanden habe. Hochgespannte Erwar- tungen ihrer Gegner, vor allem der SPD, seien an der inneren Geschlossenheit der CDU gescheitert. über 8 zandespolitischen Rahmen hinaus Segen Sonn weiterreichende Ziele 2 5% U. A. über. dne. Das Scheimmi Politischen CDU liege 1 Ganzen bei g d. h. der Landesve Staatspräsident a. D. Weist als südwürttemberg sitzender darauf hin, daß das über entscheiden werde, ob d im Bunde getragene Politik Frieden und Frei- heit für uns und die Welt, Wirtschaftliche Festigung, sozialen Fortschritt und finanzielle Ordnung endgültig bringen werde. Eine feste klare Rechts- Sicherheit Ein Neujahrsartikel Dr. Maiers Stuttgart(sw). Ministerprasident Dr. Reinhold Maier bezeichnete in einem Neu- jahrsartikel die Einigung der Regierung und der Opposition auf eine verbindliche Linie der deutschen Außenpolitik als die mindeste Forderung, die man stellen müsse. Ferner verlangt Dr. Maier, dag man sich über das Rechtsverfahren so einige, dag Allseitig und unzweifelhaft das verletzte Gerechtigkeits- gefühl und das verletzte Rechtsbewußtsein wieder hergestellt werden. Der Bundesregie- Tung sei es objektiv unmöglich, die außen- Politische Aufgabe allein zu bewältigen. Die Deutsche Bundesrepublik leiste es sich in hochgefährlicher Situation, eine kämpferische Außenpolitik auch nach innen zu treiben. Die Wirksamkeit des Prinzips„hie Regie- rung, hie Opposition“ solle nicht geleugnet werden. Auf die Außenpolitik angewandt, führe dieser Grundsatz iedoch zur Aufbietung nur der halben Kraft in Lebensfragen, welche die ungeteilte, zusammengefaßte, ganze Rraft erforderten. Die Bevölkerung sei den Ereig- nissen in zitternder Erregung gefolgt. Das Volk wolle, daß Politik in seinem Sinne ge- macht werde.„Vor allem“, so schreibt Dr. Maier weiter, keine Regelung ohne feste und klare Rechtssicherheit!“„Autorität schafft keine Entscheidung, es sei denn, man einigte sich vorher. Man kann auch Neuwahlen ab- Halten. Nichts würde geandert, denn keiner Landesvor- Ahr 1953 dar- von der CU Wird über Anderen völlig obsiegen. Nach 281 erhärtet es sei denn, Erhaltung des Familienbetriebs Neujahrsaufruf des Landwirtschaftsministers Stuttgart(sw). In einem„Rückblick und Ausblick am Jahresende“ wendet sich der Landwirtschaftsminister von Baden-Würt⸗ erg, Friedrich Herrmann, gegen jede In- dustrialisierung oder Kollektivierung der Landwirtschaft. Er schreibt:„Nur der Bauer er Scholle mit seinem tiefen, boden- Stär den arbeitet auf weite Sicht und sorgt für die Erhaltung der Fruchtbarkeit des Bodens, den einmal seine Kinder und Kindeskinder bearbeiten werden.“ Als Möglichkeiten der Weiterentwicklung des bäuerlichen Betriebs nennt der Minister in erster Linie die Sicherung eines angemes- senen Einkommens durch eine entsprechende Wirtschaftspolitik, terer Zersplitterung be und be- schleunigte Grundstückszusammenleg Der F sse größte Beachtung ge- Beim Bestreben nach Ver- erung und Sicherung der Bauernbetriebe une allerdin nicht alles so bleiben, wie es bisher war. werde da ur wie er gerade ist, Anspruch auf Existenzsicherung erheben. Die Entwick- Ung schreitet fort. und wir müssen mit.“ Dr. Veit antwortet der CDU Eine Stellungnahme der Regierungskoalition Stuttgart(ZSH). Auf einen von der CDV unter der Uberschrift„Unter dem Zwang der Taktik“ veröffentlichten Artikel erwidert der stellvertretende Ministerpräsident und Wirt- schaftsminister Dr. Veit: In dem Artikel wird bedauert, daß die Be- völkerung des neuen Bundeslands„innerlich zerrissen“ den schweren politischen Belastun- gen des Jahres 1953 ausgesetzt sei. Wenn man unter„zerrissen“ die Tatsache versteht, daß ein Teil der politischen Kräfte die Regierungs- Koalition, ein anderer die Opposition trägt, so ist unsere Bevölkerung nicht stärker„Zzerris- sen“ als die der ganzen Bundesrepublik. Der Artikel registiert den Verwaltungsauf- bau nach zwei Richtungen: 1. wegen seiner Vorläufigkeit, 2. wegen des Kompromisses zwischen zentralem und dezentralisiertem Aufbau. Die Vorläufigkeit ist eine Selbstver- ständlichkeit, weil die vorläufige Regierung dem ureigenen Recht der Verfassunggebenden Versammlung, den endgültigen Staatsaufbau zu beschließen, nicht vorgreifen kann. Ein Kompromiß zwischen zentralen und dezentra- Iisierten Zuständigkeiten wird auch der CDU nicht erspart bleiben. Oder wie sollte die Verwaltung eines Bundeslandes aussehen, die das Prinzip der Dezentralisation kompromig- los durchführt? Die Regierung wird als pseudodemokratisch bezeichnet. Doch hoffentlich nicht deswegen, Weil sie sich auf eine kleine Mehrheit stützt? Denn was würde der Herr Bundeskanzler zu einem solchen Vorwurf sagen, der nur mit der Mehrheit seiner eigenen Stimme sein Amt erhalten und die Regierung gebildet hat? Schließlich wird unter anderem die Volks- abstimmung über die Verfassung verlangt, Weil eine Staatsneubildung ein Vorgang sei, der„angesichts der Größe der Verantwortung kommenden Generationen gegenüber nicht nur von einer einseitig beherrschten politi- schen Gruppe getragen werden könne“ Nun, hierüber hat die Verfassunggebende Versamm- lung selbst zu entscheiden. Es sei aber die Frage gestattet, ob der Abschluß der Bonner und Pariser Verträge nicht vielfach entschei- dender für Deutschland und das Schicksal Aller Deutschen ist, als die badisch-württem bergische Verfassung und warum es trotzdem der CD zulässig erscheint, daß diese Lebens- frage des deutschen Volks von einer„einseitig beherrschten politischen Gruppe ohne Volks- befragung getragen wird. Vertrauen für Paul Kutsch Fast einstimmige Resolution des IV-Bergbau Saarbrücken(UP). Die außerordent- liche Generalversammlung des Industrie- Ver- bandes Bergbau der Saarländischen Einheits Sewerkschaft sprach dem ersten Vorsitzenden des IV- Bergbau, Paul Kutsch, das Vertrauen aus. Nur 13 der 294 ordentlichen Delegierten stimmten gegen die Resolution, ia der fest- Sestellt wird, dag die Aktion gegen KRutscn und andere führende Mitglieder des Vorstan- des, die zu deren Ausschluß durch einen „Schiedsausschuß“ geführt hatte, sachlich in keiner Weise gerechtfertigt und weder nach der Satzung noch nach dem Gesetz Zulässig War 5 4 m einem umfangreichen Referat wies Kutsch Alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zuru und bezeichnete sie als grobe Verleumdungen Der Generalsekretär des W. Bergbau, Alo Schmitt, erklärte in einer Rede, die Politi des Industrieyer bandes sei auch Welter auf die Anderung der bestehenden 2 und ein neues Provisorium für di richtet. Der IV-Bergbau habe ni „ ¶ͤ Fiete ceruns Reuter für deutschen Wehrbeitrag Aber nicht unter den jetzigen Bedingungen — Grotewohls„nationale Streitkräfte“ Berlin(UP). Berlins Regierender Bür- germeister Ernst Reuter sprach sich unter Ablehnung der Bonner Deutschland-Verträge für einen deutschen Verteidigungsbeitrag und für eine Bewaffnung der Bundesrepublik bei Völliger deutscher Gleichberechtigung aus. Reuter, der der SPD angehört, sagte auf einem Silvesterempfang, seiner persönlichen Meinung nach seien die Bonner Verträge tot. Auch für die neue amerikanische Regierung würden sich„die Probleme neu stellen“. Zu der Frage, ob er einen deutschen Ver- teidigungsbeitrag ablehne, sagte Reuter:„Nein, ich bin gar nicht gegen die Verteidigung. Ich bin aber dagegen, diese Dinge mit einem Deutschlandvertrag zu koppeln, der das Be- Satzungsregime ablöst, ohne uns vollständige Gleichberechtigung zu geben“. Er sei für den Verteidigungsbeitrag, für die Bewaffnung und im Prinzip für die Embeziehung der Bundes- republik in die NATO. Aber vorher müßten Verträge geschlossen werden, die Deutschland Sleichberechtigung und die moralische Basis für jede Verteidigung gäben. In einer Erklärung zum Neujahrstage be- kräftigte Sowjetzonen-Ministerpräsident Gro- tewohl erneut die Absicht seiner Regierung, sogenannte ‚ nationale Streitkräfte“ aufzu- Stellen. Laut Grotewohl betrachtet die Re- gierung der Sowjetzone es als ihr„gutes Recht, eigene nationale Streitkräfte zu be- Sitzen, die imstande sind, unsere nationale Unabhängigkeit und Souveränität zu vertei- digen.“ Zur Erhaltung und Festigung des Friedens in der Welt müßten sich alle Men- schen, die in Ruhe arbeiten und leben wollen, um Stalin scharen. Der Vorsitzende der sowietischen Kontroll- kommission für Deutschland, General Tschui- kow, hat in einem neuen Schreiben an die drei westlichen Hochkommissare wiederum jede Kenntnis über den Verbleib des entführ- ten Westberliner Rechtsanwaltes Dr. Walter Vinse bestritten und zum zweitenmal die Auf- 16sung anti- kommunistischer Institutionen in Wesbberlin gefordert. Tschuikow gab jedoch zu, daß der 1952 mit Gewalt aus Westberlin verschleppte Volkshochschullehrer Alfred Wei- land im Gewahrsam der östlichen Machthaber ist und in Greifswald wegen angeblicher Spio- nage für den amerikanischen Geheimdienst vor Gericht gestellt worden sei. Wenige Stunden nach der eindrucksvollen Trauerkundgebung für den im Grenzdienst erschossenen Westberliner Polizei-Oberwacht- meister Herbert Bauer verbreitete der Osten die Meldung, ein junger Volkspolizist sei in der Nacht zum Mittwoch nahe der Sektoren grenze zwei„Banditen“ zum Opfer gefallen. Der angebliche Uberfall auf den neunzehn- jährigen Herbert Just, von dem die West- berliner Polizei bisher keine Kenntnis hat, spielte sich nach östlicher Darstellung in Ost- berlin nahe der Behm-Brücke etwa 120 m von der Grenze des französischen Sektors entfernt ab. Die Täter sollen auf spärlich be- leuchteter Straße einen tödlichen Pistolen- schuß auf den Volkspolizisten abgefeuert ha- ben und dann nach Westberlin geflüchtet sein. Die Ostberliner Volkspolizei schoß auf einen Westberliner, der versuchte, am Potsdamer Hatz die Sektorengrenze zu überqueren und Verletzte ihn an der Schulter. Westalliierte Sicherheitsbeamte in Berlin erklärten, die Volkspolizei habe das Feuer auf den Mann eröffnet, als er versuchte, einer kommunisti- schen Kontrolle an der Sektorengrenze zu entkommen. Zahlreiche Unfälle mit ernsten Folgen Silvester-Bilanz der Polizei— Unfug mit Feuerwerk und Alkohol Frankfurt(UP). Die Bilanz der Silvester- nacht verzeichnete leider nicht nur heitere, sondern auch zahlreiche traurige Ereignisse. Besonders aus Frankfurt(Main) meldet der Polizeibericht eine ganze Kette von Unfällen und ein schweres Verbrechen: in einem Trüm- mergrundstück wurde ein von 14 Messer- Stichen lebensgefährlich verletztes Mädchen Auk gefunden. Neben ihm lag ein blutbefleckter Shawl amerikanischer Herkunft. Ein Motor- Tadfahrer kam bei einem Verkehrszusam- menstoß ums Leben, ein Mann erlitt nach einem Autoezusammenstoß vor Aufregung Sinen Herzschlag. Ferner ereigneten sich vier schwere Unfälle mit Feuerwerkskörpern, in Lokalen und auch in einigen Familien kam es Zu heftigen Auseinandersetzungen; das Uber- Tallkommando war ununterbrochen unter- Wegs, um einzugreifen. 22 Schlägereien wur- den gemeldet. Auch in Stuttgart ist ein Verkehrsopfer zu beklagen. Bis auf einige unbedeutende Schlä- gereien verlief jedoch die Silvesternacht in der Metropole von Baden- Württemberg ruhig. In Harthausen(Filder) wurden zwei junge Leute, die eine Wasserleitung mit Schwarz- pulver gefüllt hatten, bei der Explosion der Leitung schwer verletzt. Einer von ihnen Hüßte beide Augen und der andere ein Auge ein. Bei Ohringen wurde auf der Bundes- straße 10 ein Motorradfahrer bei einem Ver- Kkehrszusammenstoß getötet. Berlin begrüßte das neue Jahr unter dem Klang der Kirchenglocken, dem ohrenbetäu- benden Getöse der Feuerwerkskörper und stürmischer„Prost-Neujahr“-Rufe. Die Feuer- Wehr mußte in Westberlin 113mal und im Ostsektor 66mal ausrücken, 147 Schlägereien nahmen solche Ausmaße an, daß die Polizei einschritt. In Neukölln mußte sie sogar gegen a Angetrunkene, die tätlich wurden, mit der 5 Leibe verbrannte ein Mann 1 8 80 Scheer wagen in einem Kölner Vor- chen stlürzte sich ein vermut- 2 e Ma die Posten des Justiz-, Neuer Friedensplun Indiens für Korea Weltkir, Kür„Dritte Kraft“ in Asien— Neu Delhi(UP). von informierter Seite in Neu Delhi wurde angedeutet, die indische Regierung werde möglicherweise im neuen Jahr einen zweiten Versuch unternehmen, den Korea-Krieg zu beenden. Zu diesem Zweck werde Indien einen neuen Friedensplan aus- Arbeiten, der sowohl für die UN als auch für die Kommunisten annehmbar sei. Die in der nordändischen Stadt Lucknow tagende asiatische Studiengruppe des Gkume- nischen Rates der Kirchen forderte alle Chri- sten auf, in den Versuchen nicht nachzulassen, den Konflikt in Korea örtlich zu beschränken und durch Verhandlungen zu beenden. In einer Kritik der amerikanischen Politik in Asien heißt es, die USA hätten den Anti- Kommunismus zur Richtschnur ihrer Außen- Politik gemacht. Dies führe allgemein zur För- derung der Interessen der konservativen und reaktionären politischen Gruppen in Asien und schwäche damit die Kräfte der gesunden Sozialen Reform. Die Studiengruppe befürwortet sodann den Gedanken einer„Dritten Kraft“, der in Asien als geistige Realität vorhanden sei, sowie die echten Strömungen für nationale Freiheit und soziale Gerechtigkeit und fordert die Christen zuf, von den Kolonialmächten das Recht der Selbstbestimmung für die Kolonialvölker zu verlangen. Die militärische Lage in Britisch- Malaya und Französisch- Indochina berge die Gefahr, daß der Kampf gegen den Kommu- nismus schließlich zum Mittel der Unterdrük- kung nationaler Befreiungsbewegungen werde. Papst Pius XII. wandte sich in einer Rund- Tunkbotschaft an die Christen in Asien mit der Aufforderung, sich in der katholischen Kirche zu vereinigen und eine mächtige Pha- weder nach Osten, lanx gegen die Kräfte des Bösen zu bilden. Der Papst betonte, daß die katholische Kirche noch nach Westen orien- tiert sei.„Die Kirche gehört sowohl zum We- sten als auch zum Osten. Sie ist an keine be- sondere Kultur gebunden, sie ist bei all de- nen zu Hause, die den Befehlen Gottes gehor- chen.“ Der shemalige britische Premierminister und Führer der Labour Party, Clement Attlee, flog am Neujahrstag an Bord eines Düsen- klugzeuges von London nach Rangun in Burma ab, um an dem asiatischen Sozialisten- Kongreß teilzunehmen. Er wird am Samstag, seinem 70. Geburtstag, in der pakistanischen Hauptstadt Karatschi eintreffen. Von dort be- gibt er sich nach Neu Delhi, der Hauptstadt Indiens. Am 6. Januar reist Attlee dann wei- ter nach Rangun, wo er Gast des burmesi- schen Staatspräsidenten Ba Nu sein wird. Auf seiner Rückreise, die für den 16. Januar vor- gesehen ist, wird Attlee noch in Kalkutta Sta- tion machen. Rotchina erhielt Tschangtschung- Eisenbahn Die Tschangtschung-Eisenbahn, das wich- tigste Bindeglied zwischen der Mandschurei und Sowjetrußland, ist nach einer Meldung von Radio Peking in alleinige rotchinesische Verwaltung übergegangen. Die Bahn stand bisher unter gemeinsamer sowjetischer und chinesischer Verwaltung. Der rotchinesische Staatschef Mao Tse Tung pries in einem Telegramm an Stalin die Uber- gabe der Bahn als einen neuen Beweis der Freundschaft zwischen China und der So- Wzetunjion.„Das chinesische Volk“, heißt es in dem Telegramm,„wird sich der freund- schaftlichen sowjetischen Unterstützung auf alle Zeiten erinnern.“ mit seinem Personenwagen gegen einen Baum. Die drei Insassen des Wagens wurden schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert. In Hamburg wurden bei zahlreichen Schlä- gereien insgesamt 65 Personen verletzt, von denen 40 in Krankenhäuser eingeliefert wer- den mußten. Bei der Kieler Polizei meldeten sich zahlreiche empörte Damen mit verbrann- ten Strümpfen. Jugendliche hatten ihnen Enallerbsen zwischen die Beine geworfen. Im Rbein-Ruhr-Gebiet kamen durch Unfälle 7 Personen ums Leben. 40 Verkehrsunfälle in Niedersachsen forderten 5 Todesopfer. In vielen Orten der Bundesrepublik wur- den die heimkehrenden Silvesterbummler am Morgen von einem fast frühlingshaft strah⸗ lenden Himmel überrascht. Ganz Nordwest- deutschland meldete Sonnenwetter bei Tem- Peraturen, die nur etwas unter null Grad lagen. Nur in Bayern war— nach den bisher vorliegenden Meldungen— der Himmel be- deckt. In München setzte bei sgigem Frost Schneefall ein, der die Stadt mit einer leich- ten Schneedecke überzog. Kardinal Dr. Wen- del hielt im Liebfrauendom seine erste Sil Vesterpredigt, in der er seines verstorbenen Vorgängers Kardinal von Faulhaber gedachte, und die Katholiken ermahnte, im neuen Jahr ihre Christenpflichten noch ernster zu neh- men. Die Bundeshauptstadt verzeichnete„keine besonderen Ereignisse“. Der Kanzler besuchte die Mitternachtsmette in der Rhöndorfer Kirche, in der sein Sohn Paul als Priester Wirkt. Im Bundeshaus fand ein großer öffent- licher Silvesterball statt. K. René Mayer soll ein Kabinett bilden Kaum mehr Aussichten als Bidault— Kom- binationen um Pinay Paris(UP). Der französische Staatsprä- sident Auriol hat den Radikalsozialisten René Mayer aufgefordert, die Bildung einer neuen Regierung zu versuchen. Mayer hat sich dazu bereit erklärt, obwohl ihm im Jahre 1949 bei einem ähnlichen Versuch kein Erfolg beschie- den war. Der 57jährige Politiker erklärte nach seiner Unterredung mit Auriol, daß er erst am Frei- bag übersehen könne, ob er eine ausreichende Mehrheit in der Nationalversammlung finden Werde. Mayer hatte am Donnerstagnachmittag trotz des Feiertages Unterredungen mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Georges Bi- cddault(MRP), Außenminister Schuman und Verteidigungsminister Pleven. Er beabsich- tigt, den Parteiführern, die für seine even- tuelle Regierung in Frage kommen, am Frei- tag ein Programm vorzulegen, um zu erfah- ren, ob sie zur Zusammenarbeit mit ihm be- reit sind. Seine Aussichten werden aber in Pariser politischen Kreisen skeptisch beurteilt. Bidault, der vor Mayer mit dem Versuch zur Neubildung der Regierung beauftragt war, mußte seinen Auftrag dem Staatspräsidenten zurückgeben, nachdem er vergeblich versucht hatte, eine Koalition auf breiter Grundlage mit Einschluß der Gaullisten zustandezu- bringen. Bidault sagte nach dem Scheitern seiner Bemühungen, er sei bereit gewesen, die„drastischen Maßnahmen zu treffen, wel- che die politische Lage erfordert“. Solche Maß- nahmen hätten aber eine beständige und ent- schlossene Unterstützung zur Voraussetzung gehabt und diese sei ihm nicht garantiert wor- den. Die Unentschlossenheit, die ihm mehrere Parteien im Verlauf der Verhandlungen zeig- ten, hätten ihn davon überzeugt, daß er in der Nationalversammlung nicht mit derjeni- gen Mehrheit rechnen konnte, die nötig ge- wesen Wäre, um eine Regierung mit Autori- tät zu stützen. Mayer, der durch seine Mutter mit dem französischen Zweig der Familie Rothschild verwandt ist und dessen Großvater väter- licherseits Rabbiner von Paris War, hat früher Finanz- und Vertei- digungsministers bekleidet und verfügt somit über eine große Erfahrung. Inzwischen haben sich jedoch in Paris die Gerüchte verdichtet, daß der ehemalige Mini- 5 tt Wahlen nicht zupilligt. Schweizer Himalaya- e 8 Stützpunkte-Vertrag Spanien USA Unterzeichnung steht bevor— Außenmini- ster Artajo fordert Gibraltar Madrid UP). Der spanische Außenmini- ster Artajo gab bekannt, die Verhandlungen mit den USA über die Benutzung militäri- scher Stützpunkte auf spanischem Hoheits- gebiet seien„weit fortgeschritten“. In einem von der Zeitung„La“ veröffentlichten Arti- kel erklärt Artajo es jedoch für„nicht rat- sam“, über den mutmaßlichen Termin der Unterzeichnung des spanisch- amerikanischen Vertrages Spekulationen anzustellen. Nach Mitteilung amerikanischer Kreise steht der Abschluß dieses Vertrages nahe bevor. Ge- neral Bradley, der Chef des gemeinsamen amerikanischen Generalstabes, wird nach der nächsten Sitzung des NATO-Ministerrates Wahrscheinlich Madrid einen Besuch abstat- ten. In dem erwähnten Artikel rechnet Artajo zu den politischen Erfolgen Spaniens im Laufe des vergangenen Jahres u. a. die Aufnahme Spaniens in die UNESCO, die Revision des Tanger- Statuts und die Freundschaftsverträge mit EI Salvador und der Dominikanischen Republik. Der Besuch einer spanischen Mis- sion in den Araberstaaten habe zum Abschluß von Verträgen mit Agypten, Syrien, dem Irak, Jemen, Pakistan und Persien geführt. Die Beziehungen zu Großbritannien und Frank- reich hätten sich wesentlich gebessert. Nach wie vor werde aber von Spanien mit Ver- bitterung zur Kenntnis genommen, daß noch immer die britische Flagge über Gübraltar Weht. Die einzige Lösung für dieses Problem liege„in der Wiedergewinnung dieses Teils unseres Territoriums“, Die öffentliche Mei- nung in Großbritannien beginne einzusehen, daß Spanien mit Recht Anspruch auf diesen „Felsen“ erhebt. Mit Befriedigung vermerkte der Außenminister schließlich die Neu-Akkre- ditlerung diplomatischer Missionen in einer Anzahl von Ländern, darunter auch in der westdeutschen Bundesrepublik. Wechsel im UN- Sicherheitsrat Neue Mitglieder und andere Vorsitzende New Vork(UP). Der griechische UN- Delegierte Kyrou hat am Neujahrstag turnus- mäßig den Vorsitz des Weltsicherheitsrates Als Nachfolger des französischen Vertreters Hoppenot übernommen. Der Vorsitz des dem Sicherheitsrat unterstehenden Militäraus- schusses ging an den sowjetischen General- major Skliarow über, der den Nationalchine- sen Kao ablöste. Die Leitung der Abrüstungs- kommission geht von Jebb, Großbritannien, an einen noch nicht feststehenden Vertreter der USA. Aus dem Weltsicherbeitsrat schieden am 1. Januar die nichtständigen Mitglieder Bra- Silien, die Niederlande und die Türkei aus. Sie wurden durch Kolumbien, Dänemark und den Libanon ersetzt. Im Wirtschafts- und Sozialrat(ECOSOOC) traten Australien, In- dien, die Türkei, Venezuela und Jugoslawien zn die Stelle Kanadas, der Tschechoslowakei, des Iran, Pakistans und Mexikos. Italiens Faschisten rehabilitiert RO m(UP). Tausende von ehemaligen Funk- tionären der Faschistischen Partei Italiens er- hielten wieder die vollen bürgerlichen und Politischen Rechte, nachdem ein Gesetz, das die Rechte dieses Personenkreises beschnitten hatte, mit Ablauf des Jahres 1952 außer Kraft gesetzt worden ist. Die Zahl der Personen, die Wieder wahlberechtigt wurden und auch wie- der öffentliche Amter bekleiden dürfen, läßt sich nicht abschätzen. Unter ihnen befinden sich auch die Marschälle Graziani und Ba- doslio. 3 Arnis Frauen demonstrierten in Tehe- ran gegen das neue Wahlgèsetz, das ihnen die Gleichberechtigung mit den Männern bei eter unterhalb des Gipfels 5 lionen DM belief. ziehung, Wissenschaft und Kultur(UNESCO Neues aus aller Welt Ein Sprengstofflager flog in die Luft 40 Tote und 400 Verletzte— Feuerwerkskörper entzündete Lagerschuppen Valparaiso(Chile)(UP). Mit einer furchtbaren Explosionskatastrophe, bei der 40 Menschen getötet und etwa 400 verletzt wur- den, nahm das neue Jahr in dem chilenischen Hafen Valparaiso einen grausigen Anfang. Man nimmt an, daß das Unglück durch einen Feuerwerkskörper verursacht wurde, den irgendjemand in einen Lagerschuppen am Hafen warf. Der Schuppen geriet in Brand. Bei starkem Wind breitete sich das Feuer rasch aus und erfaßte schließlich ein großes Sprengstofflager, das mit donnerndem Getöse explodierte, Feuerwehrleute und Schaulustige, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit brach- ten, wurden in Stücke gerissen. Andere wur- den von herumfliegenden Trümmern erschla- gen oder von der Menge., die in panischer Angst floh, zu Tode getrampelt. Regierung und städtische Behörden mobi- lisierten sofort alle verfügbaren Hilfskräfte, Vier Flugzeuge brachten Blutkonserven, Ver- bandszeug und Arzneien aus der Hauptstadt Santiago. Staatspräsident Ibanez begab sich sofort zur Unglücksstelle Von den Verletzten befinden sich über 50 in Lebensgefahr Meh- rere sind zur Unkenntlichkeit verbrannt. Selbst die Leichtverletzten trugen nach der Katastrophe nur noch Fetzen am Leibe Die ganze Stadt. in der man anfangs annahm. es habe sich ein Erdbeben ereignet. ist in größter Aufregung. Bevor Polizei und Freiwillige das Katastrophengebiet absperren konnten, irrten verzweifelte Menschen über die Trümmer. um nachzusehen, ob sich ein Verwandter oder ein Freund unter den Opfern befand Omnibus übersprang Brückenspalt Londoner Zugbrücke versehentlich aufgezogen London UP). Die„Tower Bridge“. eine große Zugbrücke über die Themse. wurde aus bisher ungeklärten Gründen hochgezogen, als sich gerade ein zweistöckiger Omnibus auf der Fahrbahn befand. Der Omnibus. der die Mitte der Brücke. wo sie sich teilt, fast er- reicht hatte.„sprang“ über den sich rasch verbreiternden Spalt und landete etwa zwei Meter tiefer auf der anderen Brückenhälfte, welche nicht hochgewunden wurde Vierzehn Insassen des Omnibusses wurden verletzt Das Fahrzeug wurde erheblich beschädigt, stürzte aber nicht um. Der Fahrer des Omnibusses sagte, die Am- pel vor der Brücke habe grün geleuchtet. 80 daß er keine Bedenken gehabt habe. auf die Brücke zu fahren. Plötzlich schien die Straße vor mir zu versinken. Ip Wirklichkeit wurde der Bus mit der einen Brückenbälfte hoch- gehoben, Ich mußte weiterfahren, sonst hätte der Bus sich nach rückwärts überschlagen und wäre wahrscheinlich in die Themse ge- Stürzt Einen Augenblick hingen wir in der Luft. dann schlug der Bus mit allen vier Rä- dern gleichzeitig auf der jenseitigen Brük- cenhälfte auf“. Wieder Verhaftungen in Marokko Verheerungen durch Regen- und Hagelstürme Casablanca(UP). Vierzehn marokka- nische Nationalisten wurden verhaftet, weil sie durch die Einberufung politischer Ver- sammlungen gegen eine Verordnung des fran- zösischen Generalresidenten verstoßen haben, die derartige Versammlungen verbietet. Alle Festgenommenen gehören der Demokratischen Unabhängigkeitspartei Marokkos an. Starke Regenfälle und Hagelstürme forder- ten in Französisch-Marokko sieben Todes- opfer. Das Unwetter, das mit unterschiedlicher Intensität schon mehrere Tage anhält, hat zur Isolierung einer Anzahl von Ortschaften ge- führt. Mehrere Brücken stürzten ein. Tele- graphen- und Telephonmaste wurden umge- rissen. Der ungewöhnlich hohe Niederschlag hat stellenweise Landstraßen und Gleisan- lagen unterspült und gefährdet den Verkehr. Zu den Todesfällen kam es vornehmlich durch den Einsturz der leichtgebauten Häuser aus Uungebrannten Ziegelsteinen. Explosion in einem Jugendlager Melehtal(UP), In einem schweizerischen Militärbarackenlager, in dem zeitweilig 900 französische Kinder untergebracht sind, er- eignete sich eine Wasserkesselexplosion, bei der ein Geistlicher und ein Junge getötet wurden. Zwei Finder, eine Schwester und ein Angestellter wurden schwer verletzt) mehrere Kinder trugen leichte Verletzungen davon. Die Explosionsursache ist ungeklärt. Parlamentspost hat Millionenumsatz Bonn(UP), 33 Millionen Ein- und Aus- gänge— Briefe, Karten, Päckchen usw. Konnte das Postamt im Bonner Bundeshaus in den nunmehr 39 Monaten seines Beste- ens registrieren. Das entspricht einein Durchschnitt von etwa 20 Postsachen in jeder Minute. 330 000 Zeitungen passierten in der Sleichen Zeit die Schalter dieser Postanstalt, Während der Geldumsatz sich auf rund 26 Mil- In einer Neujahrsbotschaft an die NATO- Streitkräfte sagte General Ridgway, die Nord- Atlantische Verteidigungsorganisation werde niemals scheitern. Italiens Ministerpräsident de Gasperi wird am 8. Januar zu einem fünftägigen Staats- besuch in Athen eintreffen. Zur Besprechung von Nahost-Fragen trat in London eine britisch- amerikanische Rom- mission zusammen; dabei neue amerikanische Vorschläge zur 5 sung des Glkonflikts mit dem Iran.“ Ungarn ist aus der UN- Organisation für Er ausgetreten, nachdem es bereits seit 1950 keine Beiträge mehr bezahlt hat. 5 Zwei polnische Staatsangehörige, die an- Seblich von den Amerikanern in Mün Als Spione ausgebildet wurden, polnischen Polizei t ha im Vordergrund stehen A 8 G Fi d G. ( Südwestdeutsche Rundschau 5 Ka Is ruh e. Die Wiederherstellung einer Sinzigen Handwerkskammer für Mittelraden Verlangt das Karlsruher Handwerk in enem Bericht der Handwerkskammer zum Abschluß Ges Jahres 1952. G Sw,9) CDU-Landesvorsitzende tagen Karlsruhe(sw). Die Landesvorsiten- den der südwestdeutschen CDU werden am 8. Januar zu einer turnusmäßigen Sitzung in Karlsruhe zusammenkommen. Am Sleicken Tag treffen sich die CDU-Mitglieder des Ver- fassungsausschusses, sowie der Fraktionsver- Stand der Verfassunggebenden Landesve- Sammlung zu einer Besprechung, in der de Schulfrage erörtert werden soll. Am 10. J muar findet ebenfalls in Karlsruhe eine Sit Zung der CDU-Fraktion in der Verfassung. Sebenden Landesversammlung statt. Radfahrer tödlich verunglückt Karlsruhe sw). Ein 63 Jahre alter Rad- Tahrer wurde am Neujahrstag in Karlsruhe Von einem in die Straße einbiegenden Perso- Denauto erfaßt, unter die Räder des Wagens Seschleudert und so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Fünf zehnjähriger vermißt Ettlingen(sw). Seit dem zweiten Weih- machtsfelertag wird der 15jährige Ausläufer Helmut Dürrmeier aus Ettlingen vermißt. Helmut verabschiedete sich gegen 17 Uhr von seinem Freund, ohne irgendwelche Andeu- tung über seine Pläne zu machen. Seither Tehlt jede Spur von ihm. Sechsjähriger in der Alb ertrunken Ettlingen(sw). Eine Polizeistreife fand in der Alb in der Nähe des Rüppurrer Fried- Hofes die Leiche eines sechsjährigen Jungen aus Ettlingen, der in das eiskalte Wasser des Flüßchens gefallen und ertrunken War. Rückläufige Bevölkerungs-Entwicklung Bruchsal(sw). Nach einem Bericht des Landrats, Leo Weiß, ist 1952 in den großen Hardtgemeinden die Zahl der Bevölkerung Zurückgegangen. Während aus den Landge- meinden des Kreises nahezu 5000 Personen nach den Großstädten Mannheim und Karls- ruhe übersiedelt sind, konnte in der Stadt Bruchsal ein Zuwachs von rund 700 Personen registriert werden. Durch die Ansiedlung von 66 neuen Betrieben in dem Landkreis fan- Gen über 3000 Personen eine neue Arbeits- Stätte, so daß sich die Zahl der Beschäftigten auf 35.000 Personen erhöhte. Mord oder Mordversuch? Medizinische Untersuchung noch nicht abge- schlossen Renchen Kreis Kehl dsw). In Renchen war zwischen Weihnachten und Neujahr die 30 Jahre alte Ehe eines an Weihnachten Verstorbenen 75 jährigen Rentners unter Mord verdacht festgenommen worden. Verschiedene Anzeichen wiesen darauf hin, daß die Frau, Gie sich vorher durch Bekannte Rattengift und Blausäure hatte beschaffen lassen, am Tod ihres Mannes nicht unbeteiligt sei. Die Zerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche, die in Freiburg vorgenommen wurde, hat in- Zwischen ergeben, daß der Rentner einer Lun- genentzündung erlegen ist. Da die Ehefrau jedoch gestanden hat, ihrem Gatten 8 bis 10 Tage vor seinem Tod eine größere Dosis Schlaftabletten eingegeben zu haben, soll durch eine weitere Untersuchung festgestellt wer⸗ den, ob der Tod des Mannes damit in kausa- lem Zusammenhang steht. Vom Ergebnis die- Ser Untersuchung wird es abhängen, ob die moch in Haft befindliche Ehefrau unter Mord- anklage gestellt oder wegen Mordversuches angeklagt wird!. Auf Grund der Vernehmun- Sen ist inzwischen ein Bekannter der Frau unter dem Verdacht der Mittäterschaft ver- Haftet worden. i Stuttgarterin gewinnt Mercedes-Limousine Baden-Baden sw), Eine echte Uberra- schung erlebte in der Neujahrsnacht eine 27. jährige Stuttgarterin. Zwei Stunden nach An- bruch des neuen Jahres teilte ihr der Werbe- leiter der Kurstadt Baden-Baden telefonisch mit, daß sie den begehrten Neujahrspreis Ba- den-Badens, eine schwarze Mercedes-Limou- sine, gewonnen habe. Ein 11 jähriges Mädchen hatte aus rund 900 Losen die Nummer der Slücklichen Gewinnerin gezogen. Am Neu- jahrsnachmittag nahm sie zusammen mit ihrem Bräutigam in Baden-Baden glückstrah- lend ihren Gewinn in Empfang. Aus französischen Gefängnissen entlassen Freiburg(sw). Der französische Hohe Kommissar André Frangois-Poncet hat dem CDVU-Bundestagsabgeordneten Heinrich Höf ler in Freiburg mitgeteilt, daß innerhalb der Weihnachtsamnestie auch die Freiburger Jo- Hannes Forster und Heinz Bosbach aus den Gefängnissen von Germersheim und Wittlich entlassen worden sind. Die beiden Freiburger Waren vor fünf Jahren in noch jugendlichem Alter wegen Verstoßes gegen die Gesetze der Alliierten Militärregierung zu hohen Freiheits- strafen verurteilt worden. Bundespräsident Heuss besuchte Basel LG TTa ch(sw). Bundespràsident Theodor Heuss, der bei der Familie seines Sohnes in Lörrach weilte, stattete der benachbarten Schweizer Grenzstadt Basel einen Besuch ab. Der Bundespräsident kam mit Verwandten seiner verstorbenen Gattin zusammen und be- sichtigte nachher Sehenswürdigkeiten der Stadt. LRW draste in eine Kirchgängergruppe Schopfheim(Is). Ein schwerer Ver- cehrsunfall ereignete sich am Silvesterabend in Wiesental, als ein Kraftwagen in eine gruppe von Kirchgängern hineinraste. Drei Frauen und ein neunjähriges Mädchen wur- den von dem Fahrzeug erfaßt und mit großer Wacht zur Seite geschleudert. Zwei Frauen um das Kind erlitten Bein- und Armbrüche sovie Schürfungen und Gehirnerschütterun- gel. Die dritte Frau kam mit leichteren Ver- letzungen davon. Ein neuer Rheinsteg bei Waldshut? Maldshut dsw). Der Betrieb der Rhein- Tähle Waldshut-Full/ Schweiz hat einen immer stärker werdenden Verkehr aufzuweisen. Es gibt Tage, an denen über 3000 Uber setzungen) registriert werden. In der Schweiz sowohl auch auf deutscher Seite wird daher die Er- Tichting eines Rheéinsteges lebhaft diskutiert. Auf leiden Seiten des Rheins haben sich Kom- missicnen gebildet, die diese Frage näher Untersuchen wollen. Finanzminister a. D. Mattes beigesetzt Stockach dswꝛ). Der ehemalige Vorsit- zende es Zentralverbandes der Fliegerge- schädigen, Evakuierten und Währungsge- schädigten, Finanzminister a. D. Wilhelm Mattes, wurde auf dem Lorettofriedhof in Stockach beigesetzt. Eine große Trauerge- meinde, darunter zahlreiche Vertreter von Bundes-, Landes-, Kreis- und Ortsbehörden gaben dem Toten das letzte Geleit S in gen. In der Ortschaft Rielasingen im Hegau ist die Maul- und Klauenseuche aus- gebrochen Die schweizerischen Veterinär- behörden gaben für die Emwohner von Rie- lasingen sofort eine Grenzübergangssperre verfügt.(Isvy) Säckingen. Die Bezirkssparkasse Säk- Kkingen feieite dieser Tage das Jubiläum ihres einhundertjihrigen Bestehens.(SWW) Wettervorhersage Am Freitag und Samstag überwiegend stark bewölkt und zeitweise leichter Schneefall. Temperaturverhältnisse wenig geändert. Ta- gestemperatuien auch in tieferen Lagen kaum über null rad. Nachts leichter bis mäßiger Frost, schwache Winde um Nord. Lolcale Rundocliau Mit gläubiger Hoffnung in ein neues Jahr! Feieclicher Glockenklang, knallende Feuer⸗ weekskörper, endloſe Glück⸗ und Segenswün⸗ ſche— das waren nach alter Gepflogenheit die obligatoriſchen Merkmale eines neuen Jahresbeginns. Makellos und jungfräulich ſtieg das Jahr 1953 aus dem Born der un⸗ erſchöpflichen Zeit, unbeſchrieben und doch ein großes Fragezeichen mit ſich führend. Glaube, Hoffnung, Zuverſicht, aber auch ſtumpfe Reſignation ſtanden wohl noch nie ſo eng zuſammen wie in dieſer Nacht der Jahreswende, als die Gläſer mit vollem Ton aneinanderklangen und die Trinkſprüche auf das neue Beginnen ausgebracht wurden. Froher Mut zur Selbſtbehauptung in dem auch 1953 gewiß nicht leichteren Lebenskampf und ſtille Reſignation zur Fügung in ein unvermeidbar ſcheinendes Schickſal waren die weſentlichen menſchlichen Symbole, die dieſer bedeutſamen Nacht das Gepräge gaben. Laute und ausgelaſſene Fröhlichkeit auf der einen und ſtille Beſinnung auf der anderen Seite wa en die weiteren Merkmale dieſer Zeitwende und typiſierten damit gleichzeitig wiederum die verſchiedenen Lebensauffaſſun⸗ gen. 1 * In Seckenheim ſelbſt riefen bereits am Sylveſte abend die Glocken der Pfarrkirchen zu den Jahresabſchlußandachten, wo dem ewi⸗ gen Weltenlenker für die im abgelaufenen Jahr exwieſene Gnade gedankt und gleich⸗ zeitig de: Segen für das neue Jahr erfleht wurde. Einer alten Gepflogenheit entſpre⸗ chend wurde ein Jahresbericht in der kath. Pfarrkiſche gegeben, der den Pfarrangehöri⸗ gen eiſt e ſtaunliches Bild der immenſen ſeel⸗ ſorgeriſchen und gemeindepflegeriſchen Tätig⸗ keit der Kirchengemeinde vermittelte. Feier⸗ licher Glockenklang, Böllerſchüſſe und taghelle Leuchtfontänen begrüßten um die Mitter⸗ nachtſtunde das neue Jahr mit allen obliga⸗ to iſchen Ehren und in Gaſtſtätten und Woh⸗ nungen nahmen das Händeſchütteln und die Glück⸗ und Segensbezeigungen kein Ende. Wenn nur ein kleiner Prozentſatz der zahl⸗ loſen heißen Wünſche in Erfüllung gehen, dann wird 1953 ein geſegnetes und glück⸗ liches Jahr. Der lichen Neujahrstag verlief nach dem fröh⸗ Feiern und dem Turbulum der Nacht in aller Stille und Ruhe. Ueberall ſchien Morpheus bis in die ſpäten Nachmittags⸗ ſtunden zu walten. Nur am frühen Nach⸗ mitlag wurde die beſchaulich daliegende Hauptſtraße etwas durch die Narrenkavalkade der Ilvesheimer Karnevalsgeſellſchaft be⸗ lebt, die in vollem Ornat und mit entſpre⸗ chendem Hallo zur Gratulationscour der Mannheimer Narrengeſellſchaften beim Ober⸗ bürgermeiſter vorfuhr. Dieſe traditionelle Cour war auch das einzig ſpezifiſche Ereig⸗ nis in Mannheim, das auch die dort herr⸗ ſchende Feier tagsſtimmung unterbrach. Gene ralverſammlungen. Wie aus dem Anzeigenteil bereits erſicht⸗ lich, hält dee Turnerbund Jahn morgen Abend im Kaiſechof ſeine diesjährige Generalver⸗ ſammlung ab. Zum gleichen Zeitpunkt führt auch der Männergeſangverein im Löwen ſeine Generalverſammlung durch. Wiederholung des„Flüchtlingsſchickſal“ im Turnerbund. Mit Ergriffenheit und Erhebung dankten zum Abſchluß der Weihnachtsfeier die im anweſenden Mit⸗ glieder des Turnerbundes ihrer jungen Lai⸗ enſpielergruppe, die mit einer anerkennens⸗ werten Bravour und einer zeitnahen Ge⸗ ſtaltung dieſe Gefühle zum Schwingen ge⸗ bracht hatten. Dieſe Leiſtung und der oft gehörte Wunſch nach einer Wiederholung be⸗ ſtimmten nun die Veceinsleitung, das Stück „Flüchtlingsſchickſal“ am Sonntag Abend zu wiederholen. Das zeitnahe Thema und die gute Dacſtellung verſprechen den Beſuchern Stunden des Mitgefühls und dieſes Gefühl wird ſicher dazu beitragen, eines der ſchwer⸗ ſten Nachkriegsprobleme aus einer faſt di⸗ überfüllten Kaiſerhofſaal rekten Perſpektive kennen zu lernen. * J „Schneider sieh Dich für Rechte, die lange Zeit nicht ausgeübt wer- den, sind nicht mehr schutzwürdig. Es, dient sle unbe- Können. Denn nach einiger Zeit wird. es dem Gegner kaum noch möglich sein, nachzuweisen, dag er seine Verpflichtung längst erfüllt hat. Des- halb wird ein Anspruch durch Zeitablauf auch gegen den Willen des Gläubigers— ent- kräftet; das Gesetz nennt dies„Verjährung“. dem Rechtsfrieden nicht, wenn schränkt geltend gemacht werden Gerade für die meisten Forderungen des täg- lichen Lebens sind kurze Verjährungsfristen des Kaufmanns für gelieferte Waren und die des für ausgeführte Arbeiten in Vorgesehen. So verjähren Ansprüche landwerkers z wei Jahren: „Schneider, Schuster, sieh Dich für, nach zwei Jahr'n zahlt niemand Dir!“ Nach vier Jahren können u. a., nicht mehr geltend gemacht werden: Unterhaltsansprü- che, Miet- oder Pacht forderungen und An- Sprüche von Kaufleuten untereinander, Hat 2. B. ein Kaufmann einem Anstreicher des Jahres, in dem die Ansprüche entstanden sind. So verjährt die Forderung des Schnei- ders für einen zu Ostern 1950 gelieferten An- zug am 31. Dezember 1952. Der Gläubiger kann sich vor der Verjäh- rung seines Anspruchs nicht dadurch schüt- zen, daß er den Schuldner Schriftlich mahnt. Um die Forderung vor dem Untergang zu retten, läßt er sich am besten eine Abschlagszahlung geben, denn hierdurch Wird der Anspruch anerkannt und die Ver- jährung unterbrochen.— Wenn es sich jedoch um einen faulen Schuldner handelt, muß die Forderung durch eine gerichtliche Klage gel- tend gemacht werden. Es genügt aber auch, daſßs bis zum Jahresschluß beim Rechtspfleger des Amtsgerichts der Antrag auf Erlaß eines Zahlungsbefehls gestellt wird. Wenn dieser nach Ablauf der Widerspruchsfrist dann den Vollstreckungsbefehl erteilt hat, ist die Wir- kung die gleiche wie beim richterlichen Ur- teil: nicht. 2— Auch Ford-Werke senken die Preise Ein Sprecher der„Fordwerke“ in Köln gab der Presse bekannt, daß die deutschen Ford- Werke vom 2. Januar 1953 an den Preis für das Modell Taunus 12 M“ um 365 DM von 7350 auf 8985 DM senken werden. Gleichzeitig wurde die Produktion eines vereinfachten Personenwagens „Taunus 12“ angekündigt. Dieser Wagen wird nach Angaben des Sprechers 6185 DM kosten und soll ein Wagen für alle diejenigen sein, die auf eine besondere Ausstattung keinen Wert legen, jedoch ein wirtschaftliches Fahrzeug mit hoch- wertigen Fahreigenschaften besitzen mchten. Die Produktionsentwicklung bei den deutschen Fordwerken erhöhte sich von 35 160 auf 40 33% im Jahre 1952. — Copyright by Carl Dunker- Verlag durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (49. Fortsetzung) a Sckrütz bleibt verschüchtert stehen. Dann Ellt er zum Schalter, um seinen Gewinn ein- Zzukassieren. 5 Jetzt stehe ich für dieses Jahr hoch im Plus, freut er sich und rechnet. Den Gewinn enn ich verspielen, aber mehr nicht. Nikolaus Kornay ist unbehelligt bis zum Ausgang der Rennbahn gekommen. Er hält den Kopf gesenkt, aber auf einmal zwingt ihn etwas, aufzublicken. Er erkennt Doktor Sarrian, der unter einem Baum steht und eine Zigarette raucht. litzlich packt Kornay ein rasender Zorn. Sein Verlust scheint ihm erst jetzt ganz klar zu Bewußtsein zu kommen. Irgendwie muß er sich Luft schaffen. Indem er diesen Men- schen kränkt. Spioniert er hinter ihm her? Vielleicht, weil der Goldstater— auch eine Seifenblase, die geplatzt ist— gefälscht ist? Ohne sich zu besinnen, geht er auf Garrian Zu.„Warten Sie auf mich?“ fragt er drohend. Garrian wirft seine Zigarette fort und tritt sie aus.„Wieso auf Sie?“ gibt er leicht er- staunt zurück. 5 Die Wut sitzt wie ein Kloß in Kornays Hals. Vielleicht auf meinen Dramaturgen Res- Part?“ Michaela— Wollte er sagen, aber er verschluckte den Namen, Die hellen Augen Garrians blicken ihn Mann ein schlechtes Gewissen?„Ich habe Resspart vorhin kennengelernt“, weicht dicke, 25 ruhig an. Was bedeutet dieser Ausbruch? Hat suchen, sie zu bitten, alles vergessen sein zu lassen und die Rolle in dem neuen Stück doch zu spielen. Aber er weiß zugleich, daß dann Naumann sein Geld zurückziehen wird. Und Wie es bei unkeherrschten Naturen der Fall ist, wendet sich sein Zorn gegen einen, der am leichtesten anzugreifen ist. Gegen Res- Spart, der ihm als einziger gegenübergetreten ist, Als er Elisabeth kalt stellte. Hatte dieser Mensch vielleich recht? Wäre dann alles an- ders gekommen? „Es ist mir übrigens eingefallen“, sagt Kor- nay überlaut,„von wem ich den Goldstater gekauft habe, Ich erinnere mich jetzt. Res- spart kam eines Tages zu mir und teilte mir mit, daß er einen Freund habe, der ein Raris- simum losschlagen wolle. Ich kaufte ihm die Münze ab.“ „Interessant“, meint Garrian überrascht und ist sich über Korney nicht im klaren. Dann werde ich also Herrn Resspart befragen missen.“ „Tun Sie das, tun Sie das, aber lassen Sie mich in Ruhe!“ Aggressiv geht Kornay einen Schritt auf Garrian zu. Dann dreht er sich plötzlich um und hastet fort. Er hätte nicht einen Augenblick länger diesen Menschen an- sehen können, ohne ihm ins Gesicht zu schlagen. Stefan bleibt noch eine Weile unter dem Baum stehen und blickt Kornay nach. Auf einmal pfeift er leise vor sich hin. Heute nacht wollte der große Unbekannte ins Hebbeltheater kommen, um von Otto Gunkel den Erlös für cie gefälschten Münzen abzuholen. Es war nicht von der Hand zu weisen, daß es zwischen ihm und Herrn Ni- Kkolaus Kornay heute nacht noch ein Wieder- sehen geben würde.. 0 1 78 5 Gegend Abend hatte es doch angefangen zu regnen. Der Wind hatte Selegt und die tregte er kindereitrig. chen! kent Krit einem Juweliergeschäft im Westen. Er wußte nicht mehr genau, wie er hierher gekommen War. Verschwommen hatte er eine Erinnerung an ein überfülltes Eisenbahnabteil und daß ihm schwindlig gewesen war. Er Hatte das Empfinden, von einem Bahnsteig über viele Treppen in einem Menschenschwarm gescho- ben worden zu sein, aber er konnte nicht reclit unterscheiden, ob es Traum oder Wirk- lichkeit gewesen war. Nun starrte er auf die blitzenden Steine in der Auslage, die hinter der Glasscheibe durch ein elektrisch geladenes Gitter gesichert waren. Das Fieber brannte in ihm und hob ihn in ein übersteigertes Wachsein, in dem Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit ineinander verschmolzen. Der Glanz eines mit Honigwasser getränk- ten Achats lieg jäh ein dunkles Augenpaar aufleuchten, in dem Spott und Ueberlegenheit aufblitzten. „Sie mal an, der Kleine!“ sagte eine Stimme und Raimund Resspart meinte in dem Garten seines Elternhauses in Degerloch zu stehen, die Kinderhand in der schützenden Hand seinen Mutter. Er legte den Kopf in den Nacken und blickte zu dem großen, über- schlanken jungen Mann empor, dessen tief gehräuntes Gesicht aussah wie der Flibustier- Kapitän in dem Bilderbuch, das er jeden Tag durchblatterte, ehe er einschlief. Kommst du Aus Italien, Hyazinth?“ hörte er sich fragen. Hyazinth lachte.„Direkt aus Florenz, Klei- ner, von der Ponte vecchio. Meine Lehrzeit ist zu Ende. Ich habe dir etwas Schönes mit- gebracht.“ Noch ein wenig schüchtern griff Raimund, acht Jahre alt, nach der Hand des 80 Viel Alteren Stiefbruders. f „Kannst du nun Gold machen, Hyazinth?“ machen, wie im Mär- nach seinem Koffer und das Haus hinein,„ich „Ja, Kleiner, Gold Sings legte er. und dazu müßte Musik 8 KReisegeld zu Ann„Fühlen Sie sich nicht wohl, kann ich Ihnen belfen?“ fragte er. 5 5 Resspart ließ die Eisenstange los. Für eine Sekunde neigte sich das Haus über ihn, als Wolle es zusammenstürzen. Aber dann hatte er sich wieder in der Gewalt.„Danke, danke, mir ist gut, nur ein bißchen Fieber. Ich habe Won] Grippe, ja— Grippe.“ 8 Er wandte sich ab und hastete davon, tauchte in den Menschenstrom unter, der urch die Straßen drängte, auf Kinos, Re- staurants und Theater zu, die jetzt die Pfor- ten öffneten. Die Straßenbahnen fuhren über- füllt, die Autos glitten lautlos über den nassen sbiegelnden Asphalt. „Sefälschté“, summte es in seinem Hirn,„der Soldstater ist gefälscht. Hyazinth hat ihn ge- kälscht— es kann nicht anders sein. Geh zu ihm hin]! Du mußt ihn Farnen,. Kornay hat alles angezeigt, und morgen wird man dich verhören. Vielleicht wartet schon ein Krimi- nalbeamter in deinem Zimmer. Geh nicht nach Hause! Du mußt zu Hyazin tn Die Stimme erstarb, er träumte im Gehen Er sah eine blaue Lagune, auf der ein Boot schwamm. Im Bug des Nachens stand ein 1 Eingeborener. Er hatte einen Speer in der Hand und blidzte in das klare Wasser, das im Scheine von Fackeln phosphoreszieren leuchtete. e 5 So müßte der dritte Akt anfangen, über Links vorn tanzen Mädchen den Hula-Hula. Sie haben Blumen im Haar und Blütenkettei um den Hals. Warum bin ich nie in Hawal gewesen? Ich hätte nach Hawai en Soll. für dessen Haushalt Lebensmittel und für das Gewerbe Farbe geliefert, so verjährt die For- derung wegen der Lebensmittel in zwei, we- gen der Farbe dagegen in vier Jahren. Diese Verjährungsfristen beginnen mit dem Schluß mündlich oder 1 der Anspruch verjährt 30 Jahre lang Hamburg-New Vork San Franzisko Ha Ieh hätte Hyazinth bitten soller 3 Und Elisabeth spielt Turnerbund Jahn. Eintracht sciilägt deutschen Meister Verdienter 1:0-Sieg des„Herbstmeisters“ Am Silvester holte die süddeutsche Oberli; clas letzte Vorrundenspiel der Saison 1952/53 nach. Dabei schlug der süddeutsche Herbstmei- Ster Eintracht Frankfurt den deutschen Meister VfB Stuttgart verdient 1:0. Die Eintracht hat mren Vorsprung in der Tabelle damit weiter auf vier Punkte(relatis sogar 6 Punkte) ausgebaut. Die Spielweise der Eintracht Frankfurt war Sonstruktiver als die des VfB Stuttgart, der wie- der in sein altes Scheme des Klein-Klein- Spieles Verflel und dessen körgferischer Einsatz zu wünschen übrig ließ. Die resolute und konse- Auent deckende Frankfurter Abwehr konnte vom VfB während den ersten 45 Minuten nie ernst- lich in Verlegenheit gebracht werden. Links- außen Ebeling ließ in der 19. Minute aus gün- stiger Position einen Bombenschuß vöm Stapel, der vom Innenpfosten ins Tor sprang. In der zweiten Hälfte erwartete man den Gegenangriff des VfB. der Schlienz anstelle von Nronenbitter in den Angriff nahm. Aber der deutsche Meister verflel wieder in sein unpro- duktives Spiel. Bei der Eintracht waren Kröm- melbein und Ebeling, beim VfB Schlienz und Retter die besten Leute Jahn Regensburg— FC Pforzheim 5:0(2:0) Im einzigen Spiel der 2. Liga Süd kam am Neujahrstag der Tabellenzweite Jahn Regens- burg gegen den 1. FC Pforzheim zu einem kla- ren 5:0(2:0)-Erfolg. Die erstmalige Mitwirkung von Torjäger Hubeny nach seiner Verletzung brachte neuen Schwung in den Angriff der Platzherren. Pforzheim war im Feldspiel kei- neswegs fünf Tore schlechter, nur verstanden es die Stürmer nicht. die herausgespielten Tor- gelegenheiten auszunützen. Reutlingen— Mühlburg-Phönix 2:1(1:0) Das in Reutlingen ausgetragene Freundschafts- spiel zwischen dem KSC Mühlburg-Phönix und dem SsV Reutlingen endete mit einem ver- dienten 2:1-Erfolg des Zweitligisten SSV Reut- lingen. Die Reutlinger waren im Sturm mit jun- gen Kräften angetreten. So fehlten Grziwok und Langjahr. Gerzoskovitsch und Feuerlein wirkten nur eine Halbzeit mit, doch erwies sich die Neu- kombination der„Jungen“ keineswegs als Fehl- schlag. Im Gegenteil, den frischen Wind in der Reutlinger Fünferreihe bekamen die Müblbur- ger bald zu spüren, Bie Karlsruher Vorstädter Spielten oft genug pomadig, obwohl sie im Mit- telfeld häufig ihr Können in technischer Hinsicht zeigten. Union Böckingen— VfR Heilbronn 1:0 Vor 6000 Zuschauern endete das Freundschafts- Spiel zwischen den Lokalrivalen Unſon Böckingen und dem VfR Heilbronn nach mäßigen Leistungen mit einem verdienten 1:o-Sieg des Zweitliga- ver- treters. Die Böckinger, die fünf Mann ſhrer etats- mäßigen Elf ersetzt hatten, spielten nur mit halber Kraft. blieben aber durch größere Härte und bes- eres Zusammenspiel meist feldüberlegen, ohne dies jedoch in Torerfolgen ausdrücken zu können. Am eindrucksvollsten war die Läuferreihe. die in Auf- bau und Zerstörung sehr wirkungsvoll war. Beim VfR Heilbronn lieferte Torhüter Weydt eine groß- artige Partie und rettete in fast aussichtslosen Si- tuationen Doelplads siegte in Garmisch Exweltmeister Bradl wurde Zweiter Im internationalen Neujahrsspringen auf der großen Olympiaschanze siegte Asgeir Doelplads (Norwegen) nach hartem Kampf vor Ex-Welt- meister Sepp Bradl(Osterreich) und Toni Brut- scher Deutschland). Im ersten Wertungsgang hatte Halvor Naes bereits 78.5 m mit der hervorragenden Note 110 sicher erreicht. Toni Brutscher erreichte 78 m. Der deutsche Altmeister Sepp Weiler konnte trotz starkem Rudern“ nur 74 m herausholen. Im zweiten Durchgang war Sepp Hohenleitners Prachtvoller 78,5-m-Sprung von nordischer Quali- tät. Toni Brutscher überflügelte ihn aber mit einem ausgezeichneten 79, 5-m-Sprung und sicherte sich mit der Note 111,5 den 3. Platz. Bradl und Doelplads erhielten für ihren letzten Sprung die beste Note mit 113 Doelplads Vorsprung aus dem ersten Gang brachten ihm den Sieg. Die Ergebnisse: Asgeir Doelplads(Norwegen) Note 221,5(78.5 und 81 m), 2. Sepp Bradl(Oster- reich) Note 220,5(77 und 81,5 m)., 3. Toni Brut- scher ODeutschland) Note 219.5(78 und 79.5 m). 4. Halvor Naes(Norwegen) Note 218,5(78.5 und 77 m), 5. Toivo Lauren(Schweden) Note 215.0 77.5 und 79.5 m). 6. Sepp Weiler Meutschlanc) Note 212.5(74 und 78 m). 7. Sepp Hobenleitner OMentechland) Note 209 5 8 en% Neujahrsspringen in Baiersbronn Beim Neujahrsspringen auf der Murgtalschanze in Baiersbronn, das zugleich als Abschluß-Sprin- gen der Schwarzwald- Skischule gewertet wurde, erzielten Alfred Pohl aus Meßstetten und Alois Weidel vom Sc Mannheim die größten Weiten mit je 50 m. Eine sehr gute Leistung zeigte der in der Jugendklasse 2 gestartete Willi Thoma (Onstmettingen), der die viertbeste Note erzielte. Neustadt gewann Neujahrs- Skispringen Wie alljährlich fand am Neujahrstag auf der mitt- leren Hochfirstschanze in Neustadt das Wander- preis-Neujahrs- Skispringen statt Rund 70 Springer aus dem gesamten Schwarzwald beteiligten sich an dem Sprunglauf wettbewerb. Dem einheimischen Sklelub Neustadt gelang es dabei zum dritten Mal, mit der Mannschaft Karl Fischer. Rolf Karaczun und Kar Beck den Gesamtsieg und damit den Pokal endgültig zu erringen Kopenbagen gewann Hallen-Handballturnier Der dänische Hallen-Handballmeister Ajax Ko- penhagen gewann in der Sporthalle am Berliner Funkturm vor 4000 Zuschauern das Internationale Neujahrs-Hallenhandball-Turnier gegen den Berliner Meister Polizeisportverein mit 73 Toren. Nach regulärem Spielschluß stand der Kampf 2:1(1:1). In der ersten Halbzeit der Ver- längerung fiel auf beiden Seiten je ein Tor und erst im letzten Spielabschnitt gelang den däni- schen Gästen der hehe Sieg. Sandhofen und Brötzingen ohne Niederlage Nach der 12. Runde im Kampf um die nordba- dische Mannschaftsmeisterschaft im Ringen sind nur noch Sandhofen und Brötzingen ohne Nieder- lage. Sandhofen führt souverän die Tabelle an und wird voraussichtlich auch in den sechs letzten Run- den nicht von der Spitze verdrängt werden. Die einzige Staffel, die Sandhofen noch gefährden Könnte, ist Brötzingen, das mit drei Punkten Rück- stand den zweiten Platz einnimmt. Die übrigen Mannschaften, die man zur Spitzengruppe zählen kann, nämlich Viernheim, Feudenheim und Ketsch. werden in den Endkampf kaum noch eingreifen Können. Immerhin ist der Feudenheimer Sprung nach vorne zu beachten. Der Exmeister scheint sich erst jetzt gefunden zu haben. Die Siege über Wie- sental, Karlsruhe und nun auch der 7:1-Sieg über Ketsch lassen erkennen, daß die Spatz-Staffel an Kampfstärke gewonnen hat. Sandhofen kestigte seine Position durch einen 6:2-Sieg über Wiesen- tal, und Brötzingen bewies seine Stärke und seinen Anspruch auf den zweiten Platz durch einen 5:3 Sieg über Germania Bruchsal. Viernheim gam über den Tabellenletzten, Germania Karlsruhe, zu dem erwarteten Sieg. Sonner siegte beim Rollspitz-Abfahrtslauf Der Auftakt der alpinen Skiläufer des Schwarz- Walds beim RNollspitz-Abfahrtslauf in wieden war durch strahlend blauen Himmel sowie Pulverschnee auf guter Unterlage sehr begünstigt. Nach dem ersten Durchgang auf der 1,2 km langen Piste mit etwa 400 m Höhenunterschied vom Rollspitzkamm zum Wiedener Tal lag Willy Sonner(Todtnau) mit 114.6 Minuten an der Spitze vor A. Lüthe(Wie den) mit 1:18,2 Minuten, Kunz(Todtnauberg) mit 118,4 Minuten, Im zweiten Durchgang war wieder- um Willy Sonner mit 1:13 Minuten der Schnellste vor Albrecht Freiburg) 1:14,6 Minuten, Hochsticher (Zell) 1:16,38 Minuten, Kunz(Todtnauberg) 1:19, nuten. Damit gab es folgende Endplacierung: Klasse II: I. Kunz(Todtnauberg) 2:38,77, 2. Kum merer(Todtnau) 2:51,88, 3. Albrecht(Freiburg) 2:53, 4.— Allgemeine Klasse: 1. Hochsticher(Zel) 2:36,2, 2, Lüthe(Wieden) 2:46, 4, 3. gau) 2:49, 4.— Altersklasse: 1. Böhler(Schön- Willy Sonner(Todt- nau) 2:27,6(Tagesbestzeit).— Jugend f: (Muggenbrunn) 2:24.— Jugend II: I. Schönau) 3:56,1.— In der Damenklasse startete nur Erna Kunz(Muggenbrunm, die im Alleingang auf 4:53.6 Minuten kam. Erster Höhepunkt im Wintersport Der Wintersport im Schwarzwald erreicht am Sonntag seinen ersten Höhepunkt mit dem Lang- lauf„Rund um Neukirch“, an dem zum ersten Mal in diesem Winter alle Eliteläufer des Schwarzwal- des teilnehmen werden. In Abwesenheit von Oskar Burgbacher, der augenblicklich in Schweden weilt, Silt Albert Hitz(Hinterzarten), der bisher eine sehr beständige Form zeigte, als Favorit. Bei den Frauen hat Hertha Stadel Oonaueschingen) die größten Aussichten, am sleichen Tag komrat es in Todtnau und St. Märgen zu zwei Wanderpreis- Springen. Die Wiesental-Schanze in Todtnau mit einem kriti- schen Punkt von 52 m wurde im Auslauf verbes- sert, so daß gute Leistungen zu erwarten sind. in Todtnauberg änden am 3. und 4. Januar die Ju- gendbezirksmeisterschaften des Bezirks Wiesental/ Oberrhein in den alpinen und nordischen Diszi- plinen statt. In Unterkochen auf der Schwäbischen Alb steht ein verbandsoffener Sprunglauf auf dem Frogramm, und auf dem Ruhestein wird die neu erbaute Ruhesteinschanze eingesprungen. Auf dem Schliftkopf geben sich die alpinen und nordischen Männer, sowie die Langläuferinnen des Schwäbi- schen Skiverbandes bei einem Lehrgang unter Juku Pent ein Stelldichein. ich wieder alles essen. lionenfach geholfen. Achtun Den echten Klosterfrau Nelissengeist gibt es in Apoth. und 9 Drog. nur in der blauen Packung mit 3 Nonnen. Niemals lose. Magenschmerzen hatte ich seit 1942: Magenbrennen, Sodbren- 5 8 5 9 nen, Völlegefühl, u. Appetitlosigkeit waren f nicht zu beheben. Seitdem ich aber Kloster- frau Melissengeist nehme, haben diese Be- schwerden rasch nachgelassen: So schreibt Herr Johann Heimes, Herne i. W., Altenhöfener- straße 63. So wie in seinem Falle, so hat der echte Klosterfrau Melissengeist Mil- Noch ſongen feiern, gutem Essen, ch gie vetgessen. 99 mit Allein tandardislert jetzt kann 100.-DM. Belohnung bringen über Personen, die in Vereins--Kalender Ecke Rastatter-Badenerstraße) ihren Müll und Unrat abladen? eingereicht werden. im„Kaiserhof“. Turnverein 98(Handballabtig) Morgen Samstag Schüler- nts Gruppensieg Turn- verein Edingen 98 Seckenheim in Edingen. Beginn 15 Uhr. Abfahrt 14.15 Uhr per Rad ab Turnhalle. Entscheidungsspiel um den jännergesangverein 1861. Morgen Samstag, 3. Januar, 19.30 Uhr, Generalversammlung im„Löwen“, Evtl. Anträge müssen bis Samstag, 17 Uhr, beim 1. Vorstand Heute Abend, 20 Uhr Theaterprobe Ernst Maischein. DOPPLER RRDER fährt gern jeder 1 4 a cdlelsschule H. Loth Mannheim, U 3, 19 fel. 40960 a N im Janvor 1953 beginnen Islehrgänge(pve, b. 2 Jahre) 55 or Af Sporträder mit 8 u. 4 Gang- u. Naben Schaltung Fahrrad- Hilfsmotore Motor- Räder Anzahlung D, i i Wochenrate Df Ma nf. ung Wer kann den Beweis er- und um meinen Lagerplatz 80 deutsche Siege in 138 Länderkämpfer Die Bilanz der internationalen Begegnungen 1952— 53 Niederlagen und fünf Unentschieder Die Zahl der Länderkämpfe Deutschlands is! ständig im Steigen begriffen. Waren es 1950 erst 30 und 1951 dann 113, 80 steigerte sich die Zah 1952 auf 138. Mit 33 Ländern(im Vorjahr 24 maßen deutsche Sportler in offiziellen Länder- kämpfen ihre Kräfte. Die Schwelz War mit 2 Begegnungen der beliebteste Länderkampfpart ner vor Osterreich(15), Schweden und Italier (je 115), Frankreich(7), Holland und Finnlané de 6). Auch gegen weit entfernte Länder wie Brasilien, A. wurden entwe Spiele oder der Kämpfe ausgetragen. Erstmals fand beim Olym- pia-Wasserballturnier auch ein Länderspiel mit der Sowjetunion statt. Die Bilanz der 138 Län- derkämpfe lautet: 80 deutsche Siege, 53 Nieder- lagen und 5 Unentschieden. Fußball und Handball am aktivsten Unsere Fußball- und Handballspieler waren im Jahre 1952 am aktivsten. Beide trugen je 14 Länderspiele aus. Die Nationalmannschaft im Fußball erzielte folgende Ergebnisse: gegen Lu- xemburg 310, Irland 3:0, Frankreich 1:3, Schweiz 5:1, Jugoslawien 3:2, Spanien 2:2, Deutschland B schlug Schweiz B 2:0. Die Amateure verzeichne- ten sieben Begegnungen, von denen sie fünf ge- Wannen und zwei bei einem Gesamttorverhältnis Von 1419 verloren: gegen England 2:1 und 2:0, gegen Osterreich„Agypten 3:1, Brasilien 4:2, Jugoslawien 1:3, Schweden 0:2. Blütenweiß ist die Bilanz im Handball, wo wir die Welt meisterschaft erringen konnten. Unsere Männer trugen im Feldhandball neun Spiele aus, die sie ausnahmslos mit 21760 Toren gewannen. Ben, An und 27 Auch Boxer blieben ungeschlagen Neben den Handballern blieben auch die deut schen Amateurboxer unbesiegt. Sie gewannei gegen den Iran 17:3, gegen Finnland 12:8 un! kämpften gegen Irland 10:10. Die Amateurringe konnten dagegen von ihren sechs Länderkäm)- ken nur zwei gewinnen: gegen Schweiz 6:2 urd Dänemark 38:0. Den großen Ringernationm Schweden(zweimal 1:7) und Türkei(2:6 und 08) waren wir aber deutlich unterlegen. Die Ce- wWichtheber verloren ihre zwei Treffen mit Oster- reich 3:4 und Frankreich 2:4. In cen Mannschaftsspielen im Hockey wurdem nicht weniger als 26 Länderkämpfe durchgeführt. Im Landhockey ist die Bilanz mit 4 Siegen, 2 Nie- derlagen und 21:10 Toren positiv. Im Eishockey gab es dagegen 13 Länderspiele mit 4 Siegen, 8 Niederlagen, 1 Unentschieden und 41:71 Toren. Negativ ist auch die Bilanz im Rollhockey mit einem Sieg, sechs Niederlagen und 20:41 Toren. Leichtathletik-Frauen ganz groß Ir der Leichtathletik verzeichneten unsere Männer Siege über die Schweiz mit 117:97 und gegen Luxemburg mit 100:51. Verloren ging das Treffen mit Schweden mit 93:119 und der Geher- lärderkampf gegen die Schweden mit 17:39. Un- see Frauen konnten ihre fünf Treffen durchweg siegreich gestalten. Sie schlugen Italien 51:42, Dlland 59:32, Schweiz 73,5:31,5, Jugoslawien 54:30 ud Osterreich 55:31. Im Schwimmen besiegten unsere Männer Ita- len mit 39:32 und 42:34 sowie Spanien mit 56:53. zZzuch die Frauen waren gegen Italien zweimal folgreich: 39:20 und 38:22.— Nicht so erfreu- ich sieht es im Wasserball aus. Hier stehen den unf Siegen sechs Niederlagen(44:60 Tore) gegen- über. Im Rudern ist der Dreiländer kampf Deutschland(15,5 P.)— Jugoslawien(18 P.) Osterreich(14,5 P.) und im Kanusport das sieg- reiche Treffen gegen Belgien(61:55) zu erwähnen. Deutschlands Tennisspieler holten 1952 nur einen Sieg heraus;: gegen Brasilien mit 3:2. Ver- loren gingen die Begegnungen gegen Dänemark 1:4, Italien 0:6, Finnland(in der Halle) 2:3. Die Frauen konnten dreimal siegen(gegen Gster- reich 4:1, Schweiz 5:0, Italien 5:0) und verloren zweimal(gegen Australien 0:12 und Gsterreich 2:3).— Ausgeglichen steht es im Tischtennis mit fünf Siegen und fünf Niederl n und 31:35 Pkt. Im Radsport trugen unsere Bahnamateure sechs Ländertreffen aus, Gegen die Schweiz 23:10 und Holland 7:5 wurde gewonnen, gegen Frank- reich 10:14, Holland 4:8, England zweimal 4:8 Verloren. Ein weiterer Kampf gegen die Schweiz verlief unentschieden.— Im Radball, wo Deutsch- lands Farben durch das Kulmbacher Brüderpaar Pensel vertreten wurden, stehen neun deutschen Siegen nur drei Niederlagen gegenüber. Die Länderkämpfe in den übrigen Sportarten brachten folgende Ergebnisse: Turnen: gegen Finnland 344,60: 344, 70 verloren und 355,20:343,05 gewonnen. Rugby: gegen Belgien 16:9, Italien 6:14, Spanien 17:6. Basketball: gegen die Schweiz 54:38 und 43:21. Fechten gegen Italien 7:9. Schach: gegen die Schweiz 12,5:7,5 Punkte. 40 Nationen für eine Kalenderrefom Am 1. Januar 1956 soll der neue„Weltkalenler“ eingeführt werden Die Frage einer„Kalenderreform“ erpveist sich von Jahr zu Jahr dringlicher, Die ndu- strie in allen Staaten der Welt führt datüber Klage, daß genaue Berechnungen der mfal- lenden Löhne wegen der starken Verschie- bungen der Arbeitstage im jetzigen Kaender nicht möglich sind. Die Eisenbahner müssen in jedem Jahr neue Fahrpläne aufstellen, weil die Ferien-, die Sonn- und Feiertage, ja, der ganze Jahresablauf sich verschiebt. Darüber wird seit vielen Jahrzehnten ge- schrieben und gesprochen. Meist immer dann, wenn jeweils wieder ein Jahr zu Ende geht. Wenn jedoch nicht alle Anzeichen trügen, scheint die Frage der Kalenderrefom nun- mehr in ein akutes Stadium getreten zu sein. Zwei Fragen bewegen alle Menschen in den zivilisierten Ländern in jedem Jahr aufs neue: Mit welchem Wochentag beginnt das neue Jahr? Wie liegen die Feiertage, desonders Ostern? Durch eine Kalenderrefom sollen diese Unklarheiten ein für allemal aus der Welt geschaffen werden, Der neue Weltkalen- der wird für alle Zeiten eine klare Regelung herbeiführen: 1. Jedes Jahr beginnt mit dem geichen Wo- chentag, nämlich dem Sonntag. 2. Jedes Vierteljahr hat drei Monate, 13 Wochen oder 91 Tage, von denen 78 Arbeits- tage sind. 3. Nur jeder erste Monat im Grartal bat 31 Tage, alle anderen aber nur 30 Jage. Monate mit 31 Tagen sind Januar, April. Juli und Oktober. 4. Alle, auch die beweglichen Feiertage“ er- halten ihren festen Platz im neuen Kalender. Die Zahl der Tage eines Jahres erreicht so- mit 364. Zur Auffüllung ist ein Weltfeiertag Als lætzter Tag im Jahr zwischen dem 30. De- zember und dem 1. Januar eingelegt worden. Alle vier Jahre wird die Einschaltung eines Weiteren Weltfeiertages notwendig. An Stelle des 29. Februar im Scheltjahr wird nunmehr ein zweiter Weltfeiertag(, V 20 nach dem 30. Juni eingelegt. 5 Einsprüche gegen diesen neuen Plan sind bisher nur von den Kalendermachern, den Israeliten und den Adventisten gemacht wor- A den. Die beiden letzteren können sich aus reli- giösen Gründen nicht mit dieser Neuregelung einverstanden erklären, weil dadurch der „Sieben-Tage- Rhythmus“ durchbrochen würde, Die Kalendermacher aber würden brotlos, denn der neue Weltkalender ist ein EWiger Kalender“. Der heutige Kalender wurde im Jahr 1582 durch Papst Gregor XIII. ein- geführt. Dies wurde notwendig, weil der bis dahin gültige Kalender des Gajus Julius Ca- sar durch einen Rechenfehler eine Verschie- bung um rund 12 Tage zur Folge hatte. Im Jahre 1552 folgte auf den 5. Oktober sofort der 15. Oktober. Dadurch wurde die Uberein⸗ stimmung des Kalenders mit der Astronomie Wiederhergestellt. Seit 1700 ist der Gregorianische Kalender in ganz Deutschland im Gebrauch. Eine Unter- brechung erfuhr dieser Gebrauch durch den „Revolutionskalender“, der sich allerdings nur über wenige Jahre erhalten konnte und dann in der Versenkung verschwand. Wie schon erwähnt. stehen einer sorgfälti⸗ gen Wirtschaftsplanung die Gewohnheiten einer seit Jahrhunderten üblichen Kalender- berechnung entgegen, Diesem Ubelstand Will man nun mit allem Nachdruck zu Leibe rücken. Der Hofastronom des englischen K6- nigs, Sir Harald Spencer Jones, und die ame- rikanische Vorsitzende der„World Calender Assoeiation“, Elisabeth Achelis. haben einen Plan aufgestellt, um bis zum 1. Januar 1956 mit der Einführung eines neuen Weltkalen- ders beginnen zu können. 40 in der UNO ver- tretene Nationen haben ihr Einverständnis zu dieser wahrhaft umstürzlerischen Idee ge- geben. Die damit verbundenen Vorteile über- Wiegen in jedem Falle alle eventuell mög- lichen Nachteile a Nach zuverlässigen Informationen aus Krei- sen der UNO geht hervor, daß man bereits in allernächster Zeit an die Behandlung der mit einer Kalenderreform verbundenen Fragen herangehen wird in rund drei Jahren dürfte es also endlich klappen Nach dann genau 374 Jahren hat gute. alte und soviel„be- schimpfte“ Gregorianische Kalender endgültig ausgedient, vorausgesetzt, daß nicht wieder einmal unvorhergesehene Ereignisse guten Plänen einen Strich durch die Rechnung ma- chen. SKR ger LUA TSE UD ATE SC HACH- ECKE a Kurzsieg bei der Schacholympiade Weiß: Platz(Sowjetzone) Schwarz: Szily(Ungarn) Sieilienisch 1. e4 c5 2. Sfa Scé 3. da cd: 4. Sd: Sf6 5. Ses dé 6. Lg5 e6 7. Dds a6 8. Tdi Ld7 9. Le2 Le7 10. 0-0 De7 11. Sb Ses 12. Ddz 0-0 13. f4 Ses 14. es! des 15, fes:!(Falsch wäre der Figurengewinn 15. LfS: Lf6: 16. Dad 7:2 wegen Dbe nebst Tds) 15. Sd5(Auf 15. Ses: Opfert Weiß weiter auf f6 mit 16. Pf: Lfé: 17. Lfé: gf6: 18. Seal mit Ge- Winn) 16. Sds: eds: 17. Lf6! gf: 18. efé: Des 19. Dh6. Schwarz gibt auf.(19. Lf6: 20. Ld 31) Rösselsprung Man- bro- schon eher das 18t 97 1875 Kno-. 5 chen Zunge. 288 Rück N Men- Schlag 8 Aber und ihr ge die ohne Jon grat 0 Silpentauschrätsel Ferse Ringkempf- Lebus- Gatter- Zelle Mutter Lausbub- Landschaft. 5 Bei den vorstehenden wWö ern ist je die ar- blatt- hal- is kä- le ohr- run. Die Anfangsbuchstaben der neuen Wörter nennen, in der angegebenen Reihenfolge ge- lesen, eine Gemüsepflanze. T. Kreuzworträtsel 1 2 3 3.— 5 2 4 6 7 1 8 9 10 8 11¹ 129 E 2 13 5 2 1 14 Waag recht: 1. Gewichtseinheit, 5. Aus- lese, 6. Land in Asien, 8. Getränk, 10. Teil des Baumes, 11. lat. Hof, 13. Laubbaum, 14. Hunde- rasse. Senkrecht: 2. Laubbaum, 8. Nebenfluß der Donau, 4. Pen- sionär, 7. Brandrückstand, 9. Kohleprodukt, 12. frz. Aussehen. 5. LOS UNGER + 5. 15 10%. 6 opSsV% rue d SeN 8 eee eee eee e el r en ee ee n eee e Aouus gz 1 eee es gon 1. Ort i. d. Schweiz,