0 1 1 1 0 2 1 2 1 2 1 Erscheint: montags, mittwochs, freſtaga und samstags. Frei Haus 1.78, im Verlag abgeholt 15, durch die Post 1. G zugl. 36 Pig. Zustellgeld. Enzenummer 18 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anxeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Greisliste Nr. 1) Abbestehungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden e Nr. 30 Samstag, den 21. Februar 1953 5.53. Jahrgang are, Querschnitt der Woche von Eduard Funk „Frankreich würde es mit Recht als unbillig empfinden. wenn man ihm auf Grund seiner dreißig Prozent kommunistischer Wähler das demokratische Vertrauen entzöge. Warun sollen die paar deutschen Nazis schwerer Wie gen? Ihre Gefährlichkeit liegt doch nur darin, daß sie geeignet sind, die Westliche Integra- tion zu stören. Hierzu genügt aber, wie die jüngsten Ereignisse gezeigt haben, bereits deis Gespenst des Neonazismus“. 5 Prägnanter als mit diesen Sätzen einer schweizerischen Zeitung könnte das ps cho- logisch heikelste Problem der gegenwärtigen europäischen Politik nicht charakterisiert wer- den. Denn ausgerechnet jetzt, da es sich daruin handelt, so bedeutsame Entscheidungen wie die über die Europäische Verteidigungsge- meinschaft, die Bildung einer föderativen Europa-Union, das Saarproblem und die Fest- legung der künftigen Europa-Politik der USA zu treffen, wird systematisch und leider zuin Teil erfolgreich von den Gegnern dieser Pläne daran gearbeitet, den wichtigsten Bestandteil res Fundaments, das Vertrauen, zu zerstò- ren. Die Taktik zur Erreichung dieses Zieles ist ebenso primitiv wie gefährlich; primitiv, weill sie an die Furcht der um den Frieden besorgten Massen der Völker appelliert: ge- Akanrlich, weil eben diese Massen nicht poli- sch aufgeklärt genug sind und sich daher ech ins Bockshorn jagen lassen. Obwohl man in der Tat nicht behaupten kann, daß einige hundert Nationalsozialisten eine Gefahr für den Bestand der angeblich unzuverlässig gewordenen Bundesrepublik darstellen(die in jedem Fall stabiler ist als die französische Demokratie), griffen franzö- sische Parlamentarier sofort dieses Greuel- märchen auf, um durch unerfüllbare Forde- rungen den EVG-Vertrag zum Scheitern Zzu bringen. Diese Manöver fanden ihren Nieder- schlag in sechs Zusatzprotokollen, in denen die Pariser Regierung eine Reihe von Privi- legien und Garantien innerhalb der EVG ver- ljangte. Dazu soll unter anderem das Recht gehören, französische Truppen bei anderwei- tigem Bedarf aus der Europa-Armee zurück- zuziehen. Ferner wird gefordert, daß die US künftig ihre Hilfe nicht einzelnen Staaten, sondern deren Gesamtheit zukommen lassen sollen, womit Frankreich einen Einfluß AH die Verteilung dieser Mittel bekäme. Und 1 4 schließlich verlangte man die Fortdauer eines Sonderstatus für die französischen Besaf- zungstruppen in Deutschland. Nicht nur in Bonn verfielen diese mit dem Feist des EVG-Vertrages nicht zu vereinba- enden Wünsche der Ablehnung. Auch in an- eren Ländern bezeigt man wenig Lust, den Franzosen Sonderrechte einzuräumen, Welche die übrigen Partner der Europa-Armee nicht besitzen sollen. Sicherheitskommissar Blank hat die deutschen Einwände am Freitag dem Interims-Ausschuß der EVG in Paris sebr deutlich vorgetragen, und Bundeskanzler Adenauer wird sie nochmals unterstreichen, wenn er in den nächsten Tagen mit den Außenministern der Montan-Union(deren Staaten ja auch die Partner der EVG sind) in Rom zusammentrifft 5 Sicherem Vernehmen nach wird er bei die- ser Gelegenheit auch das Sdarproblem auf- greifen, Über das man sich in Bonn ernste Sorgen macht, da man dort keine Ahnung davon hat, was zur Zeit in Paris zwischen Bidault und Hoffmann ausgehandelt Wird. Und ferner wird Adenauer vielleicht dem Französischen Außenminister zur Kenntnis bringen, wie sehr man sich in Deutschland peinlich berührt fühlte, als Hochkommissar Frangois-Poncet den absolut unangebrachten Versuch machte, der Bundesregierung bezüg lich der Organisation der Grenzschutz polizei Vorschriften zu machen, weil gewisse Franzo- sen sich angeblich„bedroht“ fühlen, wenn Innenminister Lehr die Sicherung unserer derzeitigen Ostgrenze durch weitere zehntab- send Polizisten verstärken will. Die Amerikaner, die an der römischen Kon- ferenz nicht direkt beteiligt sind. werden ohne Zweifel mit größter Aufmerksamkeit deren Verlauf beobachten. Denn an ihm möchte Außenminister Dulles ablesen können, ob die Mahnungen, die er während seiner kürzlichen Reise in den Hauptstädten Westeuropas aus“ teilte, auf kruchtbaren Boden gefallen sind. Bidault hat ihm inzwischen den Gefallen ge- tan, der französischen Nationalversammlung die Annahme des EVG-Vertrages zu empfeh- Jen. Aber die Franzosen haben trotzdem Keine Chance, den Amerikanern die Zusage u ent- winden, daß sie Streitkräfte in jetziger Stärke Fünfzig Jahre lang(Laufzeit des EVG-Vertra- ges) in Europa stationieren werden. So lang- kristige Verpflichtungen wird Eisenhower de mals unterschreiben Er möchte die Franzosen statt dessen dadurch beschwichtigen, daß er die Briten zu stärkerer Engagierung auf dem Kontinent überredet Das englisch- amerikanische Gespräch scheint ber apt In letzter erfahren zu haben. Ache strikt eine miens an dem mit Australien Nachdem Truman und Beteiligung Großbritan- und Neuseeland ist nun plötzlich von einern Fernost-Block die Rede, an Zeit eine Verbreiterung dem die USA, ch beteiligt sein sollen. Die Länder billigen die Steuerreform Erhöhung des Bundesanteils abgelehnt— Anderung der Ehegatten-Besteuerung BOnn(E. B.) Der Bundesrat genehmigte trotz einiger Bedenken die„kleine Steuer- reform“ der Bundesregierung, deren Kern- stück die 15prozentige Senkung der Einkom- mensteuer ist. Er lehnte aber die gleichzeitig vorgeschlagene Erhöhung des Bundesanteils an den Einkommen- und Körperschaftssteuern der Länder von bisher 37 Prozent auf 40 Pro- zent ab. In einer mit großer Mehrheit angenomme- nen Entschliegung wies der Bundesrat darauf hin, daß die Maßnahmen zur Steuersenkung auf dem Gebiet der direkten und indirekten Steuern vom Bundestag(Kaffee- und Tee- steuer-Senkung) und von der Bundesregie- rung(allgemeine Steuersenkung und Tabak- steuersenkung) zu einem Zeitpunkt gefordert werde, in dem die obere Belastungsgrenze irn Bundesetat und auch in den Haushalten der Länder und Gemeinden offenbar noch nicht erreicht worden sei. Zur Zeit werde zum Beispiel über eine Er- höhung der Besoldung im öffentlichen Dienst und über die Kosten für die Unterbringung der Sowjietzonenflüchtlinge verhandelt, ohne daß bisher eine Deckung vorhanden sei. Der Bundesrat halte die geplanten Steuerermäßi- gungen nicht für unbedenklich. Die Belastung der Verbraucher bei Genußmitteln sei der gegenwärtigen Finanzlage dufchaus gerecht- kertigt und unvermeidbar. Die Beseitigung der Sondervergünstigungen bei der Einkommen- besteuerung sei aus Gründen der Steuerver- einfachung geboten. Die Ländervertreter lehnten die von der Bundesregierung vorgesehene Zusammenver- anlagung der Ehegatten ab. Ein Antrag Nie- dersachsens wurde angenommen, der vor- sieht, daß die in einem dem Ehegatten frem- den Betrieb unselbständig arbeitende Ehefrau zwar weiter getrennt besteuert werden 801, aber nicht mehr nach der Steuergruppe zwei, sondern nach der Steuergruppe eins. Danach würde die mitverdienende Ehefrau zwar in Zukunft mehr Steuern bezahlen, aber nicht so viel mehr, als sie bezahlen müßte, wenn Sie mit ihrem Mann zusammen veranlagt würde. Für die Bundesregierung setzte sich der Staatssekretär Hartmann für die in den Steuerreformplänen vorgesehene Zusammen- veranlagung mit dem Hinweis auf die not- wendige Steuergerechtigkeit gegenüber den 12 Millionen Ehefrauen ein, die nicht außerhalb des Hauses arbeiten könnten. Hartmann führte weiter aus, der durch die Steuersenkung zu erwartende Steuerausfall im ersten Jahr von rund einer Milljarde DM werde durch die von der Steuereform zu erwartende Ankurbelung der Wirtschaft wieder aufgeholt und voraus- sichtlich übertroffen werden. Die Steuersen- kungsvorschläge gehen jetzt an den Bundes- tag. Sie sollen am 1. Mai in Kraft treten. Die manspruchnahme von 40 Prozent der Ländersteuern durch den Bund lehnten die Ländervertreter mit dem Hinweis auf die an- gespannten Länderfinanzen und die zu er- Wartenden erhöhten Verpflichtungen ab. Sie wiesen aber gleichzeitig auch das Angebot der Bundesregierung zurück, den flnanzschwachen Ländern die Erhöhung des Anteils durch Zu- schüsse für das Schulwesen in Höhe von ins- gesamt 200 Millionen DM zu erleichtern. Finanzausgleich beschlossen Zu dem Gesetz über den Finanzausgleich zwischen den Ländern für das Haushaltsjahr 1953 beschlossen die Ländervertreter einen Ausgleich in Höhe von rund 190 Millionen D-Mark. Ausgleichspflichtig sollen die Länder Nordrhein- Westfalen mit 120,3 Millionen DM, Baden- Württemberg mit 64,8 Millionen DM und Hessen mit 4,2 Millionen DM sein. Einen Zuschuß sollen erhalten: Bayern mit Lindau 3,3 Millionen DM, Niedersachsen 60 Millionen D-Mark, Rheinland-Pfalz 18 Millionen DM und Schleswig- Holstein 108 Millionen DM. Der Bundesrat billigte ferner den Vorschlag des Vermittlungsausschusses, den im Grund- gesetz vorgesehenen Zeitpunkt für die end- gültige Verteilung des Steueraufkommens zwischen Bund und Ländern vom 31. Dezem- ber 1953 auf den 31. Dezember 1954 zu ver- schieben. Mit dieser endgültigen Aufteilung soll möglichst eine große Steuerreform ver- bunden werden. Der Entwurf eines Anderungsgesetzes zum Ausfuhrförderungsgesetz der Bundesregierung wurde mit zahlreichen Anderungsvorschlägen gebilligt. Der Bundesrat stellte fest, daß der Gesetzentwurf lediglich Begünstigungen der Ausfuhr bei den Ertragsgütern, aber keine Regelung der Ausfuhrvergütungen auf dem Gebiet der Umsatzsteuer vorsehe, sondern dies der Bundesregierung aufgrund einer Er- mächtigung überlasse. Der Bundesrat emp- flehlt daher, folgende Vergütungssätze einzu- führen: Für Enderzeugnisse 5 Prozent, für Vorerzeugnisse 3 Prozent, für Halbwaren 2 Prozent, und für sonstige Gegenstände 0, 75 Prozent. Schließlich billigten die Länderver- treter auch den Regierungsentwurf eines Lan- deszentralbankgesetzes, der nun ebenfalls dem Bundestag zugeleitet wird. a Karlsruhe behandelt Koalitionsklage Karlsruhe(ZSH). Vor dem Zweiten Se- nat des Bundesverfassungsgerichts wurde fünf Stunden lang über die Zulässigkeit der Fest- stellungsklage der Regierungskoalition gegen die Bundestagsopposition diskutiert. Die Ver- handlung, die ursprünglich nur einen Tag dauern sollte, wird am Samstag fortgesetzt. Das Bundesverfassungsgericht s01ll Klären, ob die Regierungskoalition das Gericht um die Feststellung bitten darf, daß die Bundes- tagsfraktionen der Koalition berechtigt sind, die Gesetze über das deutsch- alliierte Ver- tragswerk mit einfacher Mehrheit zu verab- schieden. 5 Der Sprecher der Regierungskoalition, Bun- destagsabgeordneter Dr. Kurt Kiesinger(CDU), dem die Abgeordneten von Merkatz(ODP) und Walter Kühn FDP) assistierten, erläuterte den Standpunkt der Bundestagsmehrheit. Es liege im Rechtsschutzinteresse der Regie- rungskoalition, sich gegen das Verhalten der Opposition zu wehren, durch das in der brei- ten Oflentlichkeit der Eindruck entstanden sei, die Bundestagsmehrheit verstoße mit der Verabschiedung der Gesetze über die deutsch- Alliierten Verträge gegen die Verfassung. Es Sei nicht zu bezweifeln, daß in letzter Zeit Kommunalwahlen bereits unter dem Ein- druck dieser Haltung der Opposition gestan- den hätten. Nach dem Grundsatz der„Waf⸗ kengleichheit“ müsse auch einer Parlaments- mehrheit das Recht zustehen, sich davor zu schützen, daß die Minderheit unter dem Vor- Wand einer„rechtspolitischen Kritik“ die Be- völkerung beunruhigt. Ein solches Projekt liegt durchaus auf der Linie der von Eisenhowers Partei betriebenen Außenpolitik, die eine stärkere Aktivität in Ostasien plant. Deren Umrisse sind allerdings noch nicht klar erkennbar. Die Ankündigung des Präsidenten, die US-Truppen in Südkorea Allmählich durch einheimische Verbände er- pen in * Gleichzeitig brachte Kiesinger einen Hllrs- antrag ein, in dem um die Feststellung er- sucht wird, daß der bisherige Gesetzgebungs- vorgang im Zusammenhang mit den deutsch- Allijierten Verträgen im Bundestag und die weitere Behandlung dieser Gesetze im Ein- klang mit den Artikeln des Grundgesetzes stehen. Bundestagsabgeordneter Dr. Adolf Arndt (SPD) ging in seiner Erwiderung davon aus, daß nach Ansicht der Opposition die gesamte Fragestellung des Koalitionsantrags verfehlt Sei. Gesetze, die die Verkfassungsurkunde durchbrächen, seien stets und in jedem Falle unzulässig, auch wenn die Mehrheit des Bun- destages sie beschließen sollte. Für die strit- tigen Vertragsgesetze heiße das aber: Die Mehrheit, mit der die Gesetze verabschiedet werden, ist nicht von Bedeutung— falls die Gesetze mit dem Grundgesetz zu vereinbaren sind.„Die Verabschiedung eines Gesetzes aber, das vom Grundgesetz abweicht, ist vom Bun- destag mit keiner Mehrheit gestattet“, Im übrigen, so sagte Dr. Arndt, habe eine Frak- tion des Bundestages weder als Antragsteller noch als Antragsgegner das Recht, vor dem Bundesverfassungsgericht aufzutreten. Das Feststellungsersuchen der Koalition sei schon deshalb unzulässig, weil es im Endeffekt eine vorbeugende Normenkontrolle bedeute Der Heidelberger DU-Bundestagsabgeord- nete Professor Dr. Wahl ging kaum auf die formal- juristischen Fachfragen ein, sondern sagte, durch die„unerhört scharfe Ausein- andersetzung“ der Spb mit den Regierungs- Parteien in der Frage Deutschland- und EVG- Vertrag unterstütze die SPD praktisch die KPD. In den trieben sei bereits eine ver- stärkte Agitatlonstätigkeit der Kommunisten zu beobachten. ‚Die gute Absicht der Bun- desregierung wird durch die Gefährdung des Arbeitsfriedens in ihr Gegenteil verkehrt“. Erst ein Spruch des Bundesverfassungs- gerichts werde dem deutschen Volke klar machen, daß mit der Ratifizierung der deutsch- alliierten Verträge kein Bruch der Verfassung vorliege. Damit würden auch die umstürzle- rischen Vorbereitungen der KPD zum Schei- tern verurteilt. Mit der Verkündung der Ent- dent Katz erklärte, kaum vor 14 Tagen nach Abschluß der Diskussionen zu rechnen. Scharfer CDU-Angriff gegen Koalition Wegen Ablehnung einer Landtagswahl— „Letzte Mahnung zur Umkehr“ Stuttgart(28H). Die Presse- und In- formationsstelle der südwestdeutschen CDU nahm in einer Erklärung zu der Ablehnung einer Landtagsneuwahl nach der Verabschie- dung der Verfassung und der Ablehnung der Durchführung einer Volksabstimmung über die Verfassung durch die Regierungsparteien in Baden- Württemberg Stellung.„Die rück- sichtslose Ausschaltung eines Votums des Vol- kes, das allein der gegenwärtigen Regierung eine Legitimation zu verschaffen in der Lage Wäre, hat ernsthafte Zweifel an dem Willen der liberal- sozialistischen Koalition zu demo- Kratischen Grundsätzen aufkommen lassen“, heißt es in der Erklärung. Die CDU erblickt in den Beschlüssen der Koalitionsparteien im Verfassungsausschuß lediglich eine Maßnahme, die der Sicherung des Bestandes der gegen- wärtigen Regierung auf einen längeren Zeit- raum hinaus dienen soll. Die Regierungspar- teien bedürften einer gewissen Zeitspanne, um der Eliminierung der christlichen Volks- teile aus dem öffentlichen Leben Dauerhaftig- keit zu verleihen. Die Argumente, mit denen die Regierungs- Parteien die Ablehnung der Forderungen der Opposition begründeten, stellten an sich eine Diffamierung des Wählers dar, dem man ein- zureden versuche, daß die Bewahrung vor einer Wahl einem demokratischen Grundsatz entspreche und daß sein Votum eine höchst fragwürdige Angelegenheit sei. Die brutale Ausschaltung der CDU als der stärksten Frak- tion von der Verantwortung in Regierung und Verwaltung auf Jahre hinaus sei kein Mittel zur Befriedung der empörten Bevölkerung. Die CDU mahne ein letztes Mal die Regie- rungsparteien zur Umkehr, andernfalls müßte sie„zu gegebener Zeit Maßnahmen erwägen, 817 Volke wieder zu seinem Recht ver- elfen“. BDI im Südweststaat verboten Auch der„Technische Dienst“ davon betroffen S tuttgart(UP). Dem Beispiel einer Reihe anderer deutscher Bundesländer fol- gend, hat jetzt auch Baden- Württemberg den das 51 billigs „Bund Deutscher qugend“ sowie den„Techmi- schen Dienst des BDꝗ“ verboten. In der kur- zen Begründung, die hierzu vom Stuttgarter Innenministerium am Freitag ausgegeben wurde, heißt es, daß sich beide Organisatio- nen gegen die verfassungsmäßige Ordnung richteten und daß sie deshalb gemäß Artikel 9, Absatz 2 des Grundgesetzes zu verbieten seien. Die zuständigen Dienststellen des Landes wur- den angewiesen, die zwei Organisationen auf- zulösen und deren Betätigung zu unterbinden. Hochkommissar Conant in Heidelberg Besuch im Europahauptquartier der US-Armee Heidelberg(UP). Der neue amerika- nische Hochkommissar in Deutschland, Dr. Conant, stattete dem Europahauptquartier der Us-Landstreitkräfte seinen Antrittsbesuch ab. Er wurde vom Oberkommandierenden der US- Landstreitkräfte in Europa, Generalleut- nant Eddy, sowie anderen hohen Militärs be- grüßt. In seiner Begleitung befanden sich seine Gattin und sein Stellvertreter Samuel Reber. Nach Abnahme einer Parade verschiedener Einheiten der US-Armee folgten Konferenzen mit General Eddy und seinem Stab. Am Nachmittag besuchte Dr. Conant das Heidel- berger Amerikahaus und anschließend den Rektor der Universität Heidelberg, Professor Eberhard Schmidt, sowie Professor Karl Jo- hann Freudenberg im Rektorat der Universi- tät. Am Abend fand zu Ehren des neuen Hoch- kommissars und seiner Gattin im Heidelber- ger Schloß ein Abendempfang statt, an dem auch der stellvertretende Oberkommandie- rende aller US-Streitkräfte in Europa, Gene- ral Handy, mit seiner Gattin teilnahm. Der Landfrauentag 1953 Stooß fordert Parität der Landwirtschaft Stuttgart(sw). Der Landfrauenverband Württemberg-Baden hielt in Stuttgart seinen „Landfrauentag 1953“ ab. Als Gäste nahmen Landwirtschaftsminister Herrmann, Kultmi- nister Dr. Schenkel und der Präsident des Bauernverbandes Württemberg-Baden, Mini- ster à. D. Stooß, teil. 5 In einem Referat über die Lage der Land- wirtschaft bezeichnete Präsident Stooß die Erhaltung der kleinbäuerlichen Betriebe, die Schaffung stabiler Preise und die Forderung nach Parität der Landwirtschaft gegenüber den übrigen Wirtschaftszweigen als die grog ten Anliegen der Bauernverbände. Die bäuer- liche Bevölkerung sei bereit, ihren Beitrag zu einer gesunden politik zu leisten, och gebe es eine Reihe von Fragen und Froble- men, die nur der Bund und das Land losen könnten. Bei der Unsicherheit der heutigen Zeit, sei das selbsterzeugte Brot immer noch ste und auf lange Sicht auen das „ Stooß appellierte an die Landfrauen, ir den Zusammenhalt der bäuerlich heute mehr denn je Männer und mit fester Haltung und klaren Zie- 1 Bundesrat einstimmig für Israel- Vertrag Deutsche Sachverständige reisen nach Kairo — Errichtung von Nil-Dämmen geplant Bonn(E. B.) Der Bundesrat billigte ein- stimmig den Wiedergutmachungsvertrag zwi- schen der Bundesrepublik, dem Staat Israel und den züdischen Welt organisationen. Die Bundesregierung will noch vor der Ratifizie- rung des Vertrages durch Verhandlungen er- xeichen, daß deutsche Schiffe israelische Hä- fen anlaufen können. In der jetzt vorliegenden Fassung des Wie- dergutmachungsabkommens, das nun zur wei- teren Behandlung an den Bundestag geht, ist restgelegt, daß die Warenlieferungen der Bun- desrepublik an Israel nicht auf Schiffen unter deutscher Flagge abgewickelt werden dürf- ten. Diese Bestimmung geht nach Angaben von Staatssekretär Hallstein auf ein noch gül- tiges Verbot der israelischen Regierung zu- Kück, wonach deutsche Schiffe israelische Hä- Ten nicht anlaufen dürfen. Vor der Abstimmung über den Vertrag, der Ohne Debatte angenommen wurde, stellte der Dayerische Ministerpräsident Ehard, der Vor- Sitzende des Auswärtigen Ausschusses, fest, daß sich der Ausschuß voll der Verpflichtung bewußt gewesen sei, der Wiedergutmachung Keine Hindernisse in den Weg zu legen, ob- Wohl manche Bedenken gegen das vorliegende Abkommen bestünden. Der Ausschuß sei je- doch einhellig der Auffassung gewesen, dag die sogenannte„Flaggen- Bestimmung“ eine diskriminierende und die Bundesrepublik dGifamierende Einschränkung l sei, die beseitigt werden müsse, Die Bundesregierung hat beschlossen, eine Kommission von industriellen Sachverstän- digen nach Agypten zu schicken, um die Mög- lichkeit eines gemeinsamen deutsch-ägypti- schen Bewässerungsprojektes am Nil zu prü- ken. Von Kairo wurde vorgeschlagen, daß die Bumdesrepublik zusammen mit Agypten das sogenannte Assuan-Projekt verwirklicht, das die Errichtung von Staudämmen im Nil zur Bewässerung weiter Landstriche Agyptens Worsieht. Sachverständige der einschlägigen Industrien sollen jetzt nach Agypten reisen, aum die Kosten und die Möglichkeiten der Durchführung des Projektes mit deutscher Beteiligung zu Prüfen. Die zur Zeit in der Bundesrepublik wei- lende Delegation aus dem Jemen trug sich an das Goldene Buch der Stadt Bonn ein; sie wurde am Freitag von Vizekanzler Blücher zu weiteren Besprechungen über eine Aus- Weitung der beiderseitigen Handelsbeziehun- gen empfangen. Abends war sie bei Bundes- Wirtschaftsminister Erhard zu Gast. Scharfe Kritik am Amnestiegesetz Zweierlei Recht für Oradour- Verurteilte— DP:„Wir sind zum Protest verpflichtet“ BOnn(E. B) Die großen politischen Par- teien der Bundesrepublik forderten gleiche Behandlung der im Oradour- Prozeß verur- teilten Deutschen und Elsässer. Sie wandten sich gegen die vom französischen Parlament geplante Amnestierung der elsässischen Ver- urteilten bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Urteile für die deutschen Staatsangehö- rigen. Der CDU- Pressedienst schreibt, die„Lex Oradour“ billige den elsässischen Verurteil- ten zu, daß sie unter Zwang gestanden haben. Der nächste logische Schritt bestünde zwei- felsohne darin, anzuerkennen, daß auch die Deutschen unter dem gleichen Zwang gestan- den haben. Im SPD- Pressedienst heißt es, das Bedenkliche sei, daß das Amnestiegesetz aus Gründen der Staatsraison die Unteilbar- keit des Rechts aufhebe. Diese Vermengung von Staatsnotwendigkeit und Recht sichere nicht, wie ein Abgeordneter in der Debatte überzeugend erklärt habe, die Freiheit der sinen und unteilbaren Republik, sondern führe zur Tyrannei. Das Organ der DP- Bun- destagsfraktion meint, die jüngste Entwick- Jung, die erneute Versagung des„gleichen Rechts für alle“, das in Frankreich seit der Französischen Revolution immer so laut ge- Priesen worden sei, könne und dürfe von deutscher Seite aus nicht einfach kritiklos hingenommen werden. Zum Protest gegen eine solche Rechtsbeugung mit politischem Hintergrund„sind wir nicht nur als Deut- sche, sondern auch— und ganz besonders— Als Europäer verpflichtet“. Inzwischen hat die französische National- versammlung das Amnestiegesetz mit 300 ge- gen 228 Stimmen in zweiter Lesung gebilligt. Sleichzeitig wurde ein Abänderungsantrag des Rates der Republik gebilligt, nachdem die Bestimmung aus dem Gesetz entfernt wurde, die dem Dorf Oradour sur Glane den„Or- den der Nation“, die höchste französische Zi- Vilauszeichnung, zuerkennen sollte. Die 13 Elsässer, die unter das Amnestie- gesetz fallen, werden im Laufe des Samstags chre Freiheit zurückerhalten. Die genaue Zeit, zu der die Amnestierten entlassen werden, wurde geheimgehalten. Damit will man even- tuellen Demonstrationen von Kommunisten Oder Angehörigen der bei dem Blutbad von Oradour Umgekommenen vorbeugen. Die De- Putierten forderten bei der Billigung des Am- mestiegesetzes, daß geeignete Maßnahmen er- Sriffen würden, um die Einwohner des Elsaß daran zu hindern, den amnestierten verurteil- ten Landsleuten bei ihrer Rückkehr einen Empfang zu bereiten. Es wird befürchtet, daß Hierdurch das Ressentiment gegen das Elsaß in Oradour und in anderen französischen Provinzen geschürt werde. Die Armestie wird nicht in allen Teilen Frankreichs als beson- ders kluge Maßnahme angesehen. 5 Die Krupp Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluß. Es wird damit gerechnet, daß sich die Beteiligten in der kommenden Woche auf einen Kompromiß einigen werden. Der kanadische Generalstabschef General- leutnant Simonds ist nach Deutschland ab- gereist, um die kanadischen e Pen zu besichtigen. Präsident Eisenhower hat dem Kongreß die Angekündigte Resolution unterbreitet, in der die 5 aner internationalen Abma- t Wird, die eine„Unter- 1 dee Eine Anstalt„Der deutsche Rundfunk“ Bonn(E. B.) Bundesinnenminister Lehr hat den schon lange erwarteten Entwurf eines Bundesrundfunkgesetzes bekanntgegeben. Der Gesetzentwurf sieht die Errichtüng einer An- stalt des öffentlichen Rechts„Der deutsche Rundfunk“ vor, die von jeglicher staatlichen Aufsicht freigestellt ist. Das Bundesinnen ministerium hat in diesem Entwurf darauf verzichtet, ein umfassendes Rundfunkgesetz— wie es ursprünglich vor- gesehen war— vorzulegen. Vor allen Dingen enthält er keine regionale Neuordnung und keine Bestimmungen, die entsprechend dem früheren Rundfunk- und Pressegesetzentwurf die rechtliche Stellung des Rundfunks im Staate und der verantwortlichen Redakteure im einzelnen regeln. Organe der Anstalt„Deutscher Rundfunk“ sind der Gesamtrat, der geschäftsführende Ausschuß und der Generalsekretär. Der Ge- samtrat entspricht dem Rundfunkausschuß der Landesrundfunkanstalten. Seine Zusammen- setzung zeigt, daß die Gemeinschaft der Lan- desrundfunkanstalten die Hauptträger dieser neuen Anstalt sein sollen. Bei voller Besetzung gehören ihm 38 Per- sonen mit 56 Stimmen an. Hiervon sind 22 Personen mit 31 Stimmen als Intendanten der Verwaltungsräte und der Rundfunkräte un- mittelbare Vertreter der deutschen Rundfunk- anstalten. Die übrigen 25 Stimmen verteilen sich auf je drei Vertreter des Bundestages, des Bundesrates und der Bundesregierung so- Wie auf je einen Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirche, des Deutschen Ge- Werkschaftsbundes, des Gemeinschaftsaus- schusses der deutschen Wirtschaft, der deut- schen Rundfunkwirtschaft und zwei Sachver- ständige. Dieser Gesamtrat wählt einen ge- schäftsführenden Ausschuß aus fünf Personen. Der vorgesehene„Deutsche Gemeinschafts- funk, der der ehemaligen„Deutschen Welle“ aus der Weimarer Zeit nachgebildet ist, soll im wesentlichen eine Kurzwelle und eine Langwelle betreiben, die ihre Sendungen nach der sowjetischen Besatzungszone und nach dem Ausland ausstrahlen. Ein gutes Fernseh- Programm, das nach Schätzungen etwa 50 Mil- lionen DM im Jahr beanspruchen dürfte, soll von der finanziellen Kraft aller Rundfunk- Alnlstalten getragen werden. Sowohl beim „Deutschen Gemeinschaftsrundfunk“ wie auch beim„Deutschen Fernsehrundfunk“ wie auch Gesamtrat und der geschäftsführende Aus- schuß die Funktion eines Rundfunkrates bzw. eines Verwaltungsrates ausüben. Der Gesetzentwurf hat auch die Frage des Finanzausgleichs zwischen den Rundfunk- Austalten aufgegriffen. Er sieht vor, daß nach Abzug des auf die Bundespost entfallenden Gebührenanteils von 17 Prozent der Rest- betrag zu 70 Prozent, höchstens aber 80 Pro- zent den Rundfunkanstalten der Länder zu- zuteilen ist, 20 Prozent bzw. 30 Prozent ver- bleiben damit der Bundesanstalt. Kabinett attackiert Rundfunkkommentator Bonn(E. B.) Das Bundeskabinett verab- schiedete einen Gesetzentwurf über die Er- richtung einer Bundesversicherungsanstalt für Angestellte. Die Anstalt soll Träger der ge- setzlichen Rentenversicherung der Angestell- ten sein und ihren Sitz in Berlin haben. Fer- ner wurde eine Verordnung zur Wahl der Betriebsräte nach dem neuen Betriebsverfas- sungsgesetz gebilligt. Sie bedarf noch der Zu- stimmung des Bundes. Schließlich billigte das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf über die land wirtschaftliche Selbstverwaltung. Nach dem Entwurf soll die land wirtschaftliche Pro- duktion durch Verwendung von Fachkräften — Unter anderem bei der Beratung, der Ver- Waltung und der Eingliederung von Heimat- vertriebenen in die Landwirtschaft— ge- steigert werden. „Eine von beispiellosem Zynismus und einer kaum zu überbietenden Verantwortungslosig- keit getragene Außerung“ nannte das Bun- deskabinett den Kommentar des Chefredak- teurs des Bayerischen Rundfunks, Walter von Cube, der die Haltung der Bundesregierung gegenüber den Sowjetzonenflüclitlingen als „Selbstmörderische Humanität“ bezeichnet hatte. Bundesinnenminister Lehr erklärte in einem Brief an den bayerischen Minister- Präsidenten Dr. Hans Ehard, daß die Auge rung von Cubes jedes sittlichen Fundaments entbehre und die Begriffe einer auf Aner- kennung der Menschenwürde beruhenden Ein- stellung in einem Ausmaß verletze, das„ern- ste Besorgnis über die vom Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks verfolgte Linie auf- kommen lasse“. Kampf um die Zusatzprotokolle begann Starker deutscher Widerstand erwartet— Blank soll sich abwartend verhalten Paris(UP). Der Interims-Ausschuß der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft ist in Paris zusammengetreten, um sich mit den französischen Zusatzprotokollen zu dem EVG- Vertrag zu befassen. In Konferenzkreisen wurde von vornherein Klargestellt, daß auf dieser Sitzung keine Entscheidungen über die französischen Ab- änderungsvorschläge zu erwarten seien, In- Offizielle deutsche Kreise versicherten, dag sich die Zusatzprotokolle nach ihrer Ansicht für Deutschland nachteilig auswirken wür- den, während Frankreich unfaire Vorteile daraus schlagen könne, abgesehen von der Verletzung des übernationalen Charakters der Verteidigungsgemeinschaft. In französischen Regierungskreisen regt sich andessen der Verdacht, daß Deutschland den „Kampf um die Zusatzprotokolle“ derart auf die Spitze treiben könnte, dag die USA zur Intervention gezwungen würden, ehe der Vertrag überhaupt in Kraft getreten ist. Nach Zuverlässigen Informationen hat Hochkom- missar Frangois-Poncet diese Befürchtungen Dei seiner kürzlichen Unterredung mit Außen- minister Bidault vorgetragen, In politischen Kreisen der französischen Hauptstadt erregt außerdem die Ernennung des früheren ame- rikanischen Staatssekretärs David Bruce zum Beobachter bei der EVG gewissen Verdacht. Man fürchtet, daß sich Bruce möglicher- weise nicht auf seine Beobachterrolle be- schränken, sondern sich gegebenenfalls auch Einschalten werde. In der Konferenz des Lenkungsausschusses stehen im wesentlichen die Erläuterungen im Mittelpunkt, die der französische Vertreter Alphand zu den Zusatzprotokollen gegeben Hat. Sicherheitskommissar Theodor Blank soll mach amtlicher Darstellung bei dieser Tagung nur die Aufgabe haben, die Erläuterungen seines französischen Kollegen entgegenzuneh- men, um Bundeskanzler Adenauer für die Begegnung mit Bidault am kommenden Diens- tag entsprechend vorzubereiten. Wie verlau- tet, soll Blank keinen Auftrag haben, einen formellen deutschen Protest gegen die Proto- Kolle zu unterbreiten. Bonn begrüßt Zollunion Der holländische Außenminister Johan Wil- lem Beyen wird vor der Außenministerkon- Terenz, die in der nächsten Woche in Rom be- Sinnt, mit dem italienischen Ministerpräsi- denten und Außenminister de Gasperi über das neue Projekt einer Zollunion der sechs Staaten der Montanunion verhandeln. Wie ein Sprecher der niederländischen Gesandtschaft mitteilte, wird Beyen im Namen der holländi- schen Regierung erklären, daß eine rein poli- tische Union nicht wünschenswert sei, da es schwer wäre, sie ohne eine wirtschaftliche nion zu verwirklichen. Die Einzelheiten des Holländischen Projekts der Zollunion seien noch nicht bekanntgegeben worden, doch sei die belgische Regierung darüber informiert worden, die ähnliche Ziele anstrebe. Beyen hat auch in Paris mit französischen Politi- kern über den Plan verhandelt. Die Bundesregierung beriet unter dem Vor- sitz von Vizekanzler Franz Blücher ebenfalls den Vorschlag Hollands, ohne jedoch dazu endgültig und im einzelnen Stellung zu neh- men. Es sollen, wie ein Regierungssprecher mitteilte, erst die Beratungen der Außenmmnini- ster in Rom abgewartet werden. Grundsatz- lich werde der Vorschlag Hollands begrüßt. Im Bundeswirtschaftsministerium sieht man in der Errichtung einer Zollunion die Mög- lichkeit eines Schrättes weiter auf dem Wege Zur freien Konvertierbarkeit der Währungen, kurzem nationalchinesische nach Tibet geflogen seien, um dort Flugblät- ter abzuwerfen und zu versuchen, Verbindun- Briten ö befürchten sowjetische Maßnahmen Wegen Eisenhowers Fernostpolitix Anglo- amerikanische Beziehungen getrübt London(U). Eine hochgestellte britische Persönlichkeit vertrat die Ansicht, daß die britischen Politiker wegen der Möglichkeit Abrupter Schritte der amerikanischen Regie- Tung im Fernen Osten sehr beunruhigt seien. Diese Besorgnis sei deshalb besonders ernst- haft, weil es Anzeichen dafür gebe, nach de- nen die Sowietunion im nächsten Jahr in der Lage bein dürfte, mit umfassenden Vergel- bungsmaßgnahmen aufzuwarten. Im Augenblick herrsche im 1 Offen- sichtlich eine Krise, daher müsse z. Z. alles ver- mieden werden, was darauf schliegen lasse, daß im Westen die Ansicht herrsche, ein Krieg sei unvermeidlich. Es habe den An- schein, als spiele sich im Augenblick im Kreml ein Machtkampf zwischen dem Sicherheits- Polizeichef Beria und seinen Gegnern über die Frage der Nachfolgerschaft Stalins ab. im dieser unsicheren Position läge eine noch größere Gefahr für den Weltfrieden als zuvor. Der Gewährsmeann erklärte, Großbritannien sei sich bewußt, daß die britischen Befürch- tungen hinsichtlich der amerikanischen Po- litik im Fernen Osten eine ernsthafte Be- lastung der anglo- amerikanischen Beziehun- gen darstellten. Außenminister Eden und Schatzkanzler Butler würden sich bei ihrem Besuch in Washington um eine bessere Ver- ständigung zwischen beiden Ländern be- mühen. Die britische Regierung sei der An- sicht, daß die„Entneutralisierung“! der Insel Formosa der letzte entschsidende Schritt ge- wesen sei, den Präsident Eisenhower ange- sichts seiner Erklärungen im Wahlkampf hätte tun dürfen. Grohgbritannien habe schon immer zum Ausdruck gebracht, daß eine Blockade des chinesischen Festlandes keine gute Idee Sei. Eine solche Blockade werfe die Frage der Absperrung sowietischer Häfen auf, wobei man nie wisse, wie die Sowjets darauf ant- Worten würden. Außerdem könne nicht ein- gesehen werden, wie die Blockade wirksam Werden solle, da die chinesischen Rom munisten ihren Hauptnachschub über Land erhielten. Die Notwendigkeit, irgend etwas zur Beendigung des koreanischen Krieges zu tun, sollte nicht dazu führen, etwas„unsin- niges“ zu tun. Der britische Verteidigungsminister Earl Alexander sagte in einer Pressekonferenz, eine große Offensive der Alliierten in Korea könne vielleicht den Krieg verkürzen, sie Würde aber sicherlich schwere Verluste kosten. Alexander betonte, daß er dabei nur vom militärischen Standpunkt aus gesprochen habe. Rotchina befürchtet Angriff auf Hainan Taipeh(UP). Die chinesischen Rommu- nisten haben mit größter Eile 60 000 Mann Truppen, 50 Flugzeuge und 30 Schiffe nach der südchinesischen Insel Hainan entsandt, um sie gegen eventuelle Angriffe zu vertei- digen, meldet die nationalchinesische Nach- richtenagentur. Die Kommunisten hätten auch ihre Küstenbefestigungen auf Hainan mit neuen Geschützen ausgerüstet und mit Flak und Radar- Einrichtungen versehen. Nach in- Of flziellen Meldungen sind Flugzeuge der chimesischen Nationalisten tief in das Hinter- land der chinesischen Volksrepublik hinein- geflogen und haben dort Munition, Funkgeräte und Instruktionen für die in der Provinz Kansu kämpfenden Guerillakrieger abgewor- en. Gleichzeitig wurde berichtet, daß 2 — gen mit den in dieser Gegend. „ aufzunehmen. 5 2 25 5 8 London wurde Paris gegenüber deutlich Aufnahme Deutschlands in die NATO als Alternative?— Paris dementiert London(UP). Großbritannien Soll die französische Regierung während des Besuches von Ministerpräsident Mayer in London dar- auf hingewiesen haben, daß unannehmbare Forderungen Scheitern der Europäischen gemeinschaft führen könnten. sie Deutschland stelle, die zum Verteidigungs- Dies wurde von maßgebender britischer Seite einem UP-Kor- respondenten gegenüber erklärt. Diese für Frankreich unangenehmen Ent- hüllungen veranlagten einen Sprecher des französischen Außen ministeriums, den Bericht des Korrespondenten sofort zu dementieren. Wie der britische Gewährsmann weiter mit- teilt, habe Großbritannien auch vor der Ge- fahr einer Verschlechterung der französisch deutschen Beziehungen gewarnt und Frank- reich aufgefordert, noch vor den deutschen Bundestagswahlen ein Saar-Abkommen mit Bonn zu schließen. Eine Verknüpfung der Saarfrage mit dem EVG-Vertrag werde von britischer Seite abgelehnt. Auch diese Dar- stellung wurde vom französischen Außen- ministerium dementiert. Die britischen Politiker sollen, wie aus der genannten britischen Quelle weiter verlautet, den französischen Politikern während des London-Besuches erklärt haben, daß keine Zeit mehr zu verlieren sei. Wenn die Ratifl- Kation der Europäischen Verteidigungsgemein- schaft nicht erfolgen sollte, wäre die einzige Alternative eine Aufnahme Deutschlands in die NATO. Frankreich sei jedoch kategorisch gegen eine Aufnahme Deutschlands in die NATO und habe mit seinem Veto gedroht, falls die anderen Mitglieder sich dafür aus- sprechen sollten. Großbritannien sei bereit, den französischen Garantie wünschen entgegenzukommen, ohne jedoch Mitglied der EVG zu werden. Aber Großbritannien habe die Franzosen in Lon- don darauf hingewiesen, daß die Grundlagen der EVG nicht geandert werden könnten, in- dem einige Mitglieder berechtigt sein sollen, nach eigenem Ermessen Streitkräfte aus Duropa nach überseeischen Gebieten abzuzie- en. Darin liege ein Widerspruch zu den Frundprinzipien der Europäischen Verteidi- gungsgemeinschaft. Wenn dieser Grundsatz ingenommen werden sollte, würden nur deutschland und Luxemburg verpflichtet sein, hre Truppen voll in Europa zu belassen, während die anderen nur etwa mit zwei Drit- eln ihrer Streitkräfte in Europa gebunde wären. Wie weiter mitgeteilt wurde, habe Frame teich nicht auf einer Verlängerung der briti- schen Sicherheitsgarantie von 20 auf 50 Jahre kür die EVG bestanden. Großbritannien habe sich aber bereit erklärt, die Garantie zu ver- längern, falls auch die USA ebenfalls dazu be- reit seien. Die britische Regierung habe es abgelehnt, ihre Streitkräfte in Deutschland zeitweilig dem Oberkommando der EVG zu unterstellen. Großbritannien wünsche nicht, daß seine drei Panzerdivisionen an verschie- denen Stellen getrennt voneinander stationiert werden, da dadurch ihre Schlagkraft herab- gemindert würde, die unter allen Umständen intakt bleiben müsse. Im allgemeinen habe Großbritannien im Lauf der Verhandlungen mit den französischen Politikern in London gefordert, daß die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft so schnell wie möglich geschaf- fen werde. 5 Weiter wurde in London bekannt, daß sich Außenminister Anthony Eden im März nach Athen und Ankara begeben und auf dem Rückwege der italienischen Regierung in Rom einen Besuch abstatten werde. Dabei soll das Problem Triest besprochen werden. Großbri- tannien stehe auf dem Standpunkt, daß d- Frage Triest jetzt gelöst werden sollte, inden die Zone A Italien und die Zone B Jugosla- Wien zugesprochen wird, wobei einige lokale Abänderungen der Grenzlinien zu erwägen seien. Volkspolizei schoß auf Kraftfahrzeuge Neue Warenliste für Interzonenhandel Berlin(Up). Die Volkspolizei eröffnete an der Berliner Sektorengrenze zweimal das Feuer auf Kraftfahrzeuge, die nach Westber- Uin flohen, In beiden Fällen wurde niemand Verletzt. In Westberlin haben wiederum 1600 Flfüchtlinge um Asyl nachgesucht. Damit haben sich in diesem Monat bisher 23 508 Flücht⸗ linge in Westberlin gemeldet. Zwischen Vertretern der westdeutschen Treuhandstelle und Beauftragten des Ministe- riums für außen- und innerdeutschen Handel der Sowjetzone ist in Berlin eine Warenliste über gegenseitige Interzonenhandelslieferun- gen für das Jahr 1953 unterzeichnet worden. Das Ubereinkommen, das das sogenannte „Berliner Abkommen“ vom September 1951 fortsetzt, sieht gegenseitige Lieferungen zwi- schen der Bundesrepublik und der Sowjetzone in Höhe von jeweils 408 Millionen Verrech- nungseinheiten vor. Das„Berliner Abkom- men“ hatte ein Volumen von 482 Millionen Verrechnungseinheiten gehabt, das jedoch nur zu etwa zwei Dritteln ausgenutzt wurde. Holland will ohne UsS-Hilfe auskommen Den Haag(UP). Der holländische Finanz- minister Johann va de Kieft erklärte, Holland werde seine vor der Uberschwemmungskata- strophe getroffene Entscheidung, keine wei⸗ bere amerikanische wirtschaftliche Unterstüt- zung zu verlangen, nicht rückgängig machen. Das Land habe die Hoffnung, das kommende Jahr ohne solche Hilfe zu überstehen. Der Mi- nister teilte gleichzeitig mit, daß die Wieder- aufbauarbeiten in den Katastrophengebieten in der Hauptsache durch Anleihen finanziert werden sollen, um einen inflationistischen Druck zu vermeiden.„Wir müssen gut auf- passen, daß die Wasserflut nicht durch eine Geldflut abgelöst wird“, 5 85 e In Athen haben Besprechungen zwischen den stellvertretenden Außenministern Jugo- slawiens, Griechenlands und der Türkei be- Sonnen, die den Entwurf eines politischen 1 zwischen N drei Ländern zum 2 Ziel g 2 entfernt. 5 Gauner und Diebe im Trubel der Fasnet Freiburg(sw). Die alte Erfahrung, daß Gelegenheit Diebe macht, fand während der Fastnachtstage eine für die Betroffenen schmerz- liche Bestätigung. Vor allem in Freiburg machten sich viele Gauner den Faschings- trubel zunutze. In der Innenstadt wurden wel Volkswagen und ein Kleinkraftrad von bisher unbekannten Tätern entwendet. Aus emnem anderen Volkswagen wurde ein Rund- Funkempfänger ausgebaut. Ein französischer Staatsangehöriger, der seinen Wagen über die Nacht vor einem Hotel abgestellt hatte, ver- mißgte am andern Morgen mehrere Koffer mit Kleidungsstücken im Wert von einigen tau- Send Mark. Ein Teil der gestohlenen Gegen- stände konnte kurze Zeit später bei drei jungen Burschen in Offenburg sichergestellt werden. Pech hatte auch ein Stuttgarter Kauf- mann, dem während des Rosenmontagsum- Zuges in Freiburg aus der Manteltasche die Brieftasche mit 218 DM gestohlen wurde. In einem Lokal eines Freiburger Vororts ver- migten die Gäste nach einer Fastnachtsveran- Staltung ihre Mäntel, die sie in einem Frem- denzimmer abgelegt hatten. Wieder Postkutsche auf Freiburgs Pflaster? Freiburg(Isw). In Freiburg soll vom 1. Mai an die gute alte Postkutsche wieder zu Ehren kommen. Ein schwerkriegsbeschä- digter Freiburger, der zur Zeit noch in einem Dorf bei Sigmaringen wohnt, will mit Unter- Stützung des Verkehrsamtes Rundfahrten durch die Waldgebiete um Freiburg unter- nehmen. Gegenwärtig verhandelt er noch mit dem Gestüt Marburg und dem Postministe- rium in Bonn wegen der Uberlassung von vier graberhengsten und einer Original- Postkutsche. Wieder Ferienzüge ins Hochrheingebiet Freiburg(Isw). Ein norddeutsches Reise- in das Gebiet von Säckingen und Waldshut gebracht hat, will in diesem Jahr wieder Zwanzig Sonderzüge mit Feriengästen in das Hochrhein- und FHotzenwaldgebiet führen. Wie der Badische Fremdenverkehrsverband mitteilte, werden die Sonderzüge von Dort- mund und Hannover aus eingesetzt. Die Fe- Tiengäste, die auf die verschiedenen Erho- lungsorte der Landkreise Säckingen und Waldshut verteilt werden, bleiben jeweils 12 Tage am Zielort. Sie unternehmen von dort aus Fahrten in den Schwarzwald und in die nahe Schweiz. 42 jähriger wollte zur Fremdenlegion LörTAch dsw). Den deutschen Grenz- behörden bei Lörrach wurde ein 42 Jahre Alter stellungsloser Koch aus Kettwig über- geben, der in der Schweiz aufgegriffen worden War. Er befand sich nach seinen Angaben seit Dezember letzten Jahres auf Wanderschaft und war zuletzt in Konstanz gelandet, wo er Deschloß, in die Fremdenlegion einzutreten. Zu diesem Zweck änderte er das Geburtsjahr im seinem Personalausweis von 1911 in 1921 zum, da er Zweifel hatte, bei seinem Alter noch angenommen zu werden. Eine französische Dienststelle in Konstanz, bei der er sich mel- dete, händigte ihm einen Freifahrschein nach Freiburg i. Br. aus. Dort angekommen, wurde Ger Mann in einer Kaserne untersucht, aber Für legionsuntauglich befunden. Daraufhin überschritt er in der Nähe von Lörrach ille- gal die Grenze nach der Schweiz, um im Lande der Eidgenossen sein Glück zu ver- suchen. Hier griff ihn jedoch bald die Schwei- zer Fremdenpolizei auf und verpaßte ihm zu- nächst einmal eine Haftstrafe von 21 Tagen. Ziemlich abgerissen landete er jetzt wieder Auf deutschem Gebiet. Abschußprämien für Schwarzwild erhöht Stuttgart Gsw). Das baden-württember- gische Landwirtschaftsministerium hat auf Grund eines Beschlusses der Verfassung- Zebenden Landes versammlung die bisher in den Landesbezirken Nord württemberg und Nordbaden gewährten Abschußprämien für Schwarzwild für die ab 1. Februar erlegten Stücke auf 10 DM für Frischlinge bis zu 15 Kilogramm Gewicht und auf 20 DM für das übrige Schwarzwild erhöht. Diese Maßnahme wurde gleichzeitig auf das gesamte Land Ba- Gen- Württemberg ausgedehnt. Die Abschuß- prämie wird nur gewährt, wenn der Jäger dem zuständigen Kreisjagdamt spätestens in- merhalb vier Wochen einen amtlichen Nach- Weis über die Trichinenschau vorlegt. Großbrand im Karlsruher Rheinhafen Kar ISsTuhe(Isw). Bei einem Großbrand in einer Lackwarenfabrik im Karlsruher Fheinhafen wurde nachts ein Großteil der Fabrikationsräume völlig vernichtet. Der Brand griff schnell um sich, da das Feuer in dem leicht entzündbaren Material reiche Nah- rung fand. Beim Eintreffen der Karlsruher Berufsfeuerwehr stand das Fabrikationsge- bäude bereits in hellen Flammen. Die Brand- ursache konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Der Sachschaden ist beträchtlich. Sie kamen nicht zur Fremdenlegion Kehl dsw). In den ersten acht Tagen des Februar wurden bei Straßenkontrollen an der deutsch- französischen Grenze in Kehl 16 Personen, die sich zur Fremdenlegion anwer- ben lassen wollten, festgehalten. Einige wur- den unter dem Verdacht, strafbare Handlun- Sen begangen zu haben, bis zur Uberprüfung rer Personalien in Haft genommen. Die meisten wurden nach kurzer Zeit wieder frei- gelassen, Zehn der Festgehaltener waren Ju- gendliche, die von ihren benachrichtigten El- tern abgeholt wurden. Zwei Jugendliche, die die Grenze illegal überschritten hatten, über- legten es sich nach ihrer Ankunft in Straß- burg wieder anders. Sie meldeten sich bei der Tranzösischen Polizel, die die beiden nach Kehl zurückbrachte Die Warnplakate der Jungsozialisten ge- gen die Fremdenlegion wurden dieser Tage auch in Kehl angeschlagen, während der t- Stunden aber von Unbekannten wieder Südweſid. Kundſchau Tolcale Nundocliau — ͤ——ͤ——b—ä— Das aktuelle Wochenſtreiflicht Ein Höhepunkt kommunaler Arbeit begann geſtern in Mannheim und wird vorausſicht⸗ lich heute zu Ende ſein. Der Deutſche Städte⸗ tag— Spitzenverband aller deutſchen Städte — tagt im Mannheimer Rathaus, um hier wichtige und weſentliche Probleme des Le⸗ bens unſerer Städte zu beſprechen und da⸗ raus wiederum Folgerungen für die Geſtal⸗ tung des öffentlichen Lebens zu ziehen. Nach⸗ dem bereits vor kurzer Zeit die bitterſüßen finanziellen Aſpekte geklärt werden konnten, wandte ſich der Städtetag in den drei Sit⸗ zungsperioden allgemeinen Verwaltungsdin⸗ gen zu, unter denen ſich Wohnungsbau, Straßenbau, Verbeſſerung der ſozialen Lage u. a. m. befanden. Unter den prominenten Gäſten befanden ſich u. a. Oberbürgermeiſter Prof. Ernſt Reuter aus Berlin, die Oberbür⸗ germeiſter von Köln, München, Hamburg und Stuttgart. Ein erfreuliches Zeichen, daß man Mannheim mit der Durchführung einer ſolch weſentlichen Angelegenheit befaßt hat. Kehrſeite der Medaille iſt allerdings eben⸗ falls eine kommunalpolitiſche Angelegenheft, aber eine, die direkt die Bevölkerung betrifft. In aller Stille hat u nſere„ſchweſterlich“ verbundene Stadt Vorbereitungen zum Bau einer großen Ausſtellungs⸗ und Sporthalle getroffen und wenn man den Bau des Süd⸗ weſtſtadions noch einmal rückwirkend betrach⸗ tet, dann hat man das unangenehme Gefühl, daß uns die lieben Nachbarn noch einmal den Rang ablaufen werden. Zum Stadion ſtif⸗ teten die Mannheimer zunächſt den Schutt und ſpäter bei den großen Sportveranſtal⸗ tungen auch das Geld, das nun ſeine Aus⸗ wirkung in dieſem neuen Projekt findet. Daß es die Ludwigshafener trotz der genannten aſtronomiſchen Bauziffern ſchaffen werden, iſt kaum zu bezweifeln. Fazit ſportlich und ausſtellungsmäßig führt künftig der Weg anſcheinend nur noch über den Rhein 8 Verſöhnlicher wirkt dagegen wieder die Nachricht, daß man nun allen Ernſtes an die Ausgeſtaltung der ſogenannten Grünen Welle in Mannheim geht. Dieſe Grüne Welle, in Frankfurt und Stuttgart bereits erprobt, wird den Fahrzeug⸗ und Fußgängerverkehr mit Hilfe von ſtändig wechſelnden Lichtſig⸗ nalen in der geſamten Innenſtadt regeln und jeden menſchlichen Irrtum auszuſchalten ver⸗ ſuchen. Zunächſt wird der Beginn mit der Breiten Straße gemacht. Allerdings iſt hier⸗ zu erforderlich die Straßenbahnen möglichſt zwiſchen Inſeln zu legen, um den ungeſtörten Ablauf des anderen Verkehrs zu ſichern. Mit dem Bau dieſer Inſeln wurde dieſer Tage bereits am Paradeplatz begonnen. Bleibt abzuwarten, wie wohl wir uns unter einer „Grünen Welle“ fühlen werden. Und noch etwas Nettes iſt paſſiert. Nach⸗ dem die Mannheimer Kunſthalle ſchon in ihrem letzten Lichtbildervortrag an alle Kreiſe, auch in Seckenheim, heranzutreten ver⸗ ſuchte, werden den Beſuchern Mannheims in einer neuen Anlage an der Kunſthalle, in den Lauerſchen Gärten und im Lamepgarten die Bronceſtatuen auffallen, die dieſen An⸗ lagen beſonders in den kommenden Früh⸗ lingswochen ſicher neue Reize verleihen. Man braucht ſie nur anzuſehen Abſchied von Karl Biegel Eine große Trauergemeinde nahm geſtern Rachmittag Abſchied von dem auf ſo tra⸗ giſche Weiſe aus einem blühenden Leben geriſſenen Karl Biegel. Von den Händen ſeiner Sportkameraden getragen und geleitet von den Abteilungen des Turnverein 1898 trat der Sarg den Weg zur letzten Ruhe⸗ ſtätte an, wo zahlreiche Redner der Verdienſte des Verſtorbenen gedachten. Zunächſt fand Pfarrer John warme Worte menſchlichen Troſtes für die von einem kaum faßbaren Verluſt betroffenen Angehörigen. In den Abſchiedsworten des. Vereins der Handhall⸗ abteilung, der Fi⸗ aber leuchtete Werdegang un! Treue und Kar weis, wie ſehr vorbildlicher S war, bildeten legungen zahlr⸗ näheren umgeben des Guten Kameraden glitt das, was von Karl Biegel vergänglich war in die Erde. Schlafe wohl Karl Biegel, Du wirſt nicht vergeſſen ſein. * Wir gratulieren! Seinen 70. Geburtstag kann heute Herr Auguſt Scherer, Offenburgerſtraße 17 be⸗ gehen. Nach über 40 jähr. treuen Dienſt bei der Poſt kann der Jubilar, der auch Jahr⸗ zehnte das Amt eines Kaſſiers beim Turner⸗ bund verwaltete, ſeit einigen Jahren den wohlverdienten Ruheſtand genießen. Den verdienſtvollen Jubilar begleiten unſere beſten Wünſche. Nacht, bzw. Sonntagsdienſt der Apotheren. 1 85 5 2. bis 28. 2. die Alte Apotheke. Telefon 47232.„„ hat. Erich Stroheim ſpielt ö zum erſtenmal das Problem der künſtlichen Deutscher Städtetag in Mannheim Mannheim(sw). Das Präsidium des Deutschen Städtetages hat unter Vorsitz des Berliner Bürgermeisters Reuter in Mannheim seine 50. Sitzung abgehalten. Im Anschluß dar- An trat der Hauptausschuß des Deutschen Städtetages zu seiner 15. Sitzung zusammen. Die beiden Gremien des Deutschen Städte- tages behandelten aktuelle kommunalpoli- tische Probleme. Der Hauptausschuß befaßte sich besonders mit organisatorischen Fragen des Deutschen Städtetages. Zu der Tagung sind rund 60 bedeutende Kommunalpolitiker aus der Bundesrepublik nach Mannheim ge- kommen. Jugendliche begingen 50 Einbrüche Mannheim(sw). Ein 14 und ein 16 Jahre alter Junge haben nach den bisherigen Er- mittlungen der Mannheimer Polizei 50 Ein- brüche begangen. Die beiden machten dabei oft eine so große Beute, daß diese in einigen Fällen mit einem Lastwagen weggefahren werden mußte. Die beiden waren am 30. Ja- nuar dieses Jahres in Mannheim- Waldhof festgenommen worden. Warnung vor Reklamedrucken mit Abbildungen von Banknoten Die Bank Deutscher Länder warnt in einer Verlautbarung davor, Reklameprospekte mit Abbildungen von Banknoten in Umlauf zu bringen. Sie weist darauf hin, daß Herstel- lung und Vertrieb solcher Reklamedrucke strafbar seien und sich eine Anzahl Jugend- licher, die mit solchen Abbildungen Betrü- gereien begangen hatten, vor Gericht verant- worten mußte. Eltern und Erziehungsberech- tigte sollten darauf achten, daß von Kindern und Jugendlichen kein Unfug mit solchen Drucken getrieben werde. Die Bevölkerung aber sollte beim Auftauchen solcher Werbe drucke sogleich die Polizei benachrichtigen. Rußlandpakete müssen gut verpackt sein Die sowjetische Postverwaltung hat nach Verlautbarungen der Bundespost darauf hin- gewiesen, daß zahlreiche Pakete für deutsche Gefangene in der Sowjetunion stark beschä- digt in Moskau ankommen. In vielen Fällen sei die Verpackung der Pakete zu leicht und entspreche in keiner Weise der Länge der Beef! srungsstrecke. Außerdem seien oft die von den Absendern beigefügten Zollinhalts- erklärungen nicht ordnungsgemäß ausgefüllt. Allgemein gehaltene Angaben wie„Lebens- mittel“ seien unzureichend und würden von der sowjetischen Postverwaltung beanstandet. Um Rücksendungen oder Verzögerungen in der Bestellung der Pakete für die deutschen Kriegsgefangenen zu vermeiden, bittet die Bundespost um genaue Beachtung dieser Hin- Weise. 5 Wettervorhersage 2 Samstag wolkig mit Zwischenaufheiterun- gen, größtenteils niederschlagsfrei. Tempera- turen bei schwachen bis mäßigen Südwest- winden bis zu 10 Grad ansteigend. Nächtliche Tiefsttemperaturen nahe 0 Grad. Sonntag wieder unbeständiger, aber immer noch ver- hältnismäßig mild. 1 Tauwetter in ganz Südwestdeutschland In ganz Südwestdeutschland herrscht zur Zeit Tauwetter. Vor allem in niedrigeren Lagen ist der Schnee ganz weggeschmoken. Auch im Schwarzwald haben sich die Schnee- verhältnisse stark verschlechtert. In den höch- sten Lagen ist meist fester Altschnee vorhan- den, der stellenweise verharscht ist. In den müttleren Lagen überwiegt Naß- oder Papp- schnee. An Steilhängen besteht durch über- hängende Wächten leichte Lawinengefahr. In den nächsten Tagen ist im Hochschwarzwald zunächst noch mit einzelnen Schneefällen, in den Niederungen weiter mit Tauwetter zu rechnen. Durch Spurrinnen oder Glatteis ist der Verkehr auf folgenden Straßen stellen- Weise stärker behindert: Triberg— St. Geor- gen, Priberg— Furtwangen— Güntenbach Todtnau Titisee, Todtnau Notschrei, St. Pe- ter—St. Märgen, Oflingen—Wehra— Todtmoos und auf den Straßen am Randen. Gesperrt sind noch die Straßen Neustadt St. Märgen und Notschrei- Schauinsland. Die Schwarz- waldhochstraße vom Mummelsee nach Dürr- baden und die Straßen im Hotzenwaldgebiet sind nur einspurig befahrbar. Gewinne der Süddeutschen Klassenlotterie In der 4. Zwischenklasse der 12. Süddeutschen Klassenlotterſe wurden unter anderem folgende gröbere Gewinne gezogen: 1 Gewinn zu 100 O00 DM Auf Nr. 128 753; 1 Gewinn zu 30 000 DM auf Nr. 89 721; 2 Gewinne zu je 10 000 DM auf Nr. 141 017 und. Ana. n RN— ed Knef nach erſtmals wie⸗ and. Wer ſie rſtmals ganz nte, auf der 5 8 eht. Von der entzückendſten Burſchikoſität bis zur echt er⸗ griffenen Trauer ſpannt ſich der Bogen die⸗ ſes Geſichts, der gerade bei der ungeheuren Problemſtellung dieſes Films alle Möglich⸗ keiten zum. Ausſpielen der letzten Nuancen Menſchen, der Befruchtung löſte. Alraune, ein. dieſen Ver⸗ ſuchen entſproſſenes Leben, bringt Liebe, Glück und Verzweiflung über die Menſchen ihrer Umgebung, ein Daſein, das ſo abſon⸗ ſonderlich iſt wie der Urſprung, bis es von der Hand wieder vernichtet wird, die es ſchuf. Fluch und Segen, beides laſtet über dieſem Film voll Dramatik und Spannung. In einer Spätvorſtellung ſtellt ſich Allan Ladd als Inſpektor Goddard vor. Ein Kri⸗ minalfilm, gedreht nach autheniſchen Unter⸗ lagen des größten Eifenbahnraubes in den USA, voller Wucht und Eindringlichkeit ei⸗ nes typiſchen Genrefilmes. N N eee Der leite Ausbruch aus Berlin im Mai 1945 S8-Offizier schilderte seine Erlebnisse Was geschah mit Bormann? Ein ehemaliger SS-Offizier, der die letzten Stunden Berlins vor Kriegsende im Bunker der Reichskanzlei verbrachte und am 2. Mai 1945 einen Ausbruchsversuch aus dem bren- nenden Regierungsviertel leitete, berichtete hierüber der United Press. Joachim Tiburtius, damals SS-Sturmbannführer und Stabsoffi- Zier der 11. SS- Panzerdivision„Nordland“, hatte seit Ende April 1945 seinen Gefechts- stand im U-Bahnhof Stadtmitte, Ecke Fried- rich- und Leipziger Straße. Seit diesem Zeit- Punkt war der innere Ring der Russen um den Bereich der Reichskanzlei bereits dicht geschlossen. Diese Umklammerung verlief mach den Angaben von Tiburtius folgender- maßen: Alexanderplatz— Stettiner Bahnhof — Invalidenstraße Lehrter Bahnhof Tiergarten— Hofjägerallee— Bendlerblock Lützowstraße Anhalter Bahnhof Kochstraße Spittelmarkt Alexander- Platz. Unter dem ständigen Beschuß von Granat- werfern und Geschützen aller Kaliber ver- sammelten sich in der Nacht zum 2. Mai um zwei Uhr morgens Verwundete, Angehörige ger„Kampfgruppe Bärenfänger“, die 88 Leute der Division„Nordland“, Angehörige der spanischen„Blauen Division“, Teile einer Luftwaffenfelddivision und die Reste der Be- Jegschaft der Reichskanzleibunker, darunter Martin Bormann und einige Sekretärinnen Hitlers, hinter den Ruinenmauern des Hotels „Atlas“. Das ganze Gelände war von der lichtenloh brennenden Stadt taghell erleuch- tet. Sowjetische Nachtbomber belegten den inneren Ring mit Splitterbomben. „Es mögen etwa 400 Leute gewesen sein, die sich dem Ausbruch anschließen wollten, der von SS-Brigadeführer Ziegler, dem Kom- mandeur der Division„Nordland“, befohlen War“, erzählt Tiburtius.„Hinter der Weiden- damm-Brücke fuhren die letzten schweren Waffen auf, die im Hexenkessel Berlin noch einzusetzen waren: zwei Tiger-Panzer, drei oder vier Panther-Panzer und ein paar Späh- Wagen, Sämtliche Fahrzeuge waren mit Ver- wundeten belegt, die zusammengetragen wor- den waren“. Charakteristisch sei gewesen, meint der ehemalige Offizier, der 1942 von der 57. Panzer-Division als Ib zu der SS- Division„Nordland“ abkommandiert worden War, daß niemand von der Prominenz der Reichskanzlei Unterschlupf in den Panzer- wagen gefunden habe. Die Soldaten hätten vielmehr die Bonzen aus den Panzern ge- Fvorfen und dafür Verwundete eingeladen. Als der verzweifelte Haufen zusammenge- würfelten Volks aus der Deckung über die Weidendamm-Brücke vorstieß, erhielt er so- Fort Feuer aus einer Kaserne, die die Russen unbemerkt besetzt hatten.„Ich ging links meben einem Panzer, Bormann, den ich kurz vorher oft gesehen hatte und deshalb gut Kannte, hielt sich dicht hinter mir. Auf der — dee rechten Seite des Panzers lief Ziegler, der den Ausbruchsversuch leitete. Plötzlich schlug auf dieser Seite der Sprengstoff einer deutschen Panzerfaust ein, streifte den Panzer und riß Zlegler den Kopf und ein Bein ab. Er war sofort tot und ich mußte den Befehl über die Ausbrechenden übernehmen aber es war nicht mehr viel zu befehlen. In dem Au- genblick, als die Panzer Feuer bekamen, stie- Ben sie mit höchster Fahrt durch und wir waren ohne Schutz. Wir bogen sofort nach inks in das Ruinengelände ab und waren wenigstens im Augenblick in Sicherheit. Auch zu diesem Zeitpunkt war Bormann noch in meiner Nähe. Ich sah ihn später nochmals in den Trümmern neben dem Hotel„Atlas“. als er sich gerade einen Zivilrock anzog. Meine Gruppe, die nur noch 30 bis 40 Leute zählte, schlug sich bis zum Schiffbauerdamm durch, dann erst verlor ich Bormann aus den Au- gen“. Der Rest der Gruppe um Tiburtius konnte sich, immer weiter abbröckelnd, da verschie- dene Soldaten ihre nähergelegenen Wohnorte aufsuchten und viele den Tod fanden, in Rich- tung Süden aus der umklammerten Stadt be- kreien, gelangte über Neufahrland bei Pots- dam, Treuenbrietzen, Wittenberg, Düben an der Mulde auf damals noch amerikanisch be- setztes Gebiet. Ende Juli landete er mit noch sechs Mann in München. Kurz darauf wurde Piburtius verhaftet und erst 1948 aus dem Internierungslager Dachau entlassen. Seit die- ser Zeit ist er Getreidemakler und wohnt in München. Von Baden nach Moncalieri und Rom Große Bitt- und Wallfahrtsprozessionen zum Grab des Seligen Bernhard von Baden Eine geheiligte Straße führt von der Ge- burtsstätte des seligen Markgrafen Bernhard von Baden nach seinem Grab und zur heili- gen Stadt, in der seine Heiligsprechung vor- bereitet wird. Auf dieser Straße zogen schon manche mit dem stillen Gebetswunsch, dem Diözesanpatron zur Ehre der Altäre zu ver- helfen. Nun hat das Bernhardus-Komitee Ba- den-Baden in Verbindung mit dem Deutschen Caritasverband eine groge Volks- und Bitt- Wallfahrt zum Grab des Seligen und nach der heiligen Stadt für Ende April vorbereitet. Der Erzbischof von Freiburg wird selbst den Pil- gerzug führen und dem Heiligen Vater die im Heiligen Jahr 1950 begonnene und im letzten Jahr mit nahezu 300 000 Unterschrif- ten abgeschlossene Petition zur Heiligspre- chung überreichen. Die gesamte Diözese wird durch rege Teil- nahme dieser Votivwallfahrt besonderen Nachdruck verleihen. Wie wir aus dem Pil- gerbüro in Freiburg erfahren, sind die An- meldungen schon sehr zahlreich eingegangen, so daß man bereits daran denkt, einen zwei- ten Zug, besonders für die Jugend, in An- spruch zu nehmen. Das Programm der acht Tage ist in erster Linie auf den religiös- kirchlichen Charakter einer echten Wallfahrt abgestimmt. Die Fahr- ten mit der Bahn finden indes am Tage statt, so daß auf dem Wege Freiburg— Basel Simplon— Turin— Moncalieri— Florenz — Rom— Pisa— Rapallo— Genua— St. Gotthart— Luzern— Freiburg— Baden- Baden die herrlichen Landschaften der Schweiz und Italiens und ihre Besonderheiten bei sachkundigen Führungen dem Pilger nicht verloren gehen. Der Aufenthalt in Rom wird den nachhal- tigsten Höhepunkt in der Papstaudienz fin- den, Am Grab des seligen Bernhard zu Mon- calieri, 12 Kilometer von Turin entfernt, fin- det eine Gemeinschaftsmesse statt und abends im Verein mit den Gläubigen der Diözese Turin eine Lichterprozession. In Rom sind drei Halbtagsrundfahrten mit Besuch und Besichtigung der Haupkłkirchen, den Katakomben sowie des antiken und mo- dernen Roms vorgesehen. Ein besonderer Tag wird an der Riviera(Rapallo) und ihrer Um- gebung verbracht. Die Abfahrt des Pilgerzugs ist am 18. April, die Rückkehr am 25. April abends. Die Pfarr- amter haben die genauen Programme für In- teressenten. Die Kosten sind so günstig ge- halten, daß es weitesten Kreisen möglich sein Wird, diese Pilgerfahrt mitzumachen. Der ge- plante zweite Zug soll durch Nachtfahrten insbesondere der Jugend die Möglichkeit geben, ebenfalls an dieser Fahrt teilzunehmen. Der Preis hierfür verbilligt sich durch den Wegfall einiger Ubernachtungen. Das Bern- harduskomitee und der Caritasverband haben diesen großzügigen Plan unternommen, um dem Ziele, der Heiligsprechung des seligen Markgrafen, näher zu kommen. nach dem Verbleib des Hauptteils setzte Ma- dame, offenbar der weibliche Chef der Bande, nur ein undurchdringliches Lächeln entgegen. Schließlich gelang es, Repensek in Belgrad zu verhaften. Er besaß noch einen goldenen Mar- schallstab der Hohenzollern und juwelen- besetzte Orden, während der Hauptteil des Schmucks sich im Besitz eines nach West- deutschland geflüchteten Komplizen Josef Ca- eie befinden sollte. Cacie war, wie die Polizei dann herausfand, als kleiner Angestellter im Nürnberger Ju- stizpalast untergetaucht. Durch einen einseitig durchsichtigen Spiegel beobachteten die Poli- Zzisten den Dritten im Bunde, wie er mit dem Ablegen von Akten beschäftigt war. Man ließ ihn seine Arbeit bis Dienstschluß fertig machen und verhaftete ihn dann auf der Straße. Nach Vermutungen der österreichi- schen, deutschen, jugoslawischen und fran zösischen Polizei ist Madame le Roy die Hauptperson dieses Trios, eine der raffinierte- sten internationalen Juwelenspezialistinnen, die meistens von der Riviera oder von Kor sika aus operiert und schon öfters mit dem folgenden Trick gearbeitet hat: Sie vermit- telte eines ihrer Bandenmitglieder. meistens Mren Geliebten, als Kammerdiener zu Per- sonen, deren Schmuckwert man kannte. Der Kammerdiener wartete dann meist auf eine Abwesenheit seines Herrn, um die kostbare Beute zu„beschlagnahmen“ und sie seiner in der Nachbarschaft einquartierten„Tante“ zu geben. Madame teilte die Beute dann sofort unter den übrigen Bandenmitgliedern auf. Die Jagd nach dem Hohenzollern-Schatz Das Diebestrio Anton Zwirn, Cacie und Ma- dame Louise le Roy Pointensüchtige Filmregisseure werden in der nächsten Zeit ihren Drehbuchautoren einen guten Tip geben können: Die Geschichte eines Teiles des berühmten Hohenzollern- schmucks. Der Schmuck wurde dem Prinzen Friedrich Leopold von Hohenzollern im vergangenen Jahr von seinem Kammerdiener Anton Zwirn gestohlen. Anton Zwirn, der in Wirklichkeit natürlich ganz anders, nämlich Repensek heißt, Jugoslawe ist, veranlaßte dadurch eine Millionenjagd über Salzburg, Belgrad nach Paris. Er gehörte einer internationalen Juwe- lendiebesbande an, die auch in Frankreich schon einige„Erfolge“ zu verzeichnen hatte, so zum Beispiel bei dem Zirkus- Direktor Amar in Bethune, dem Zwirn Schmuck im Werte von 12 Millionen Franken, 1,6 Millio- nen Franken in bar und eine hochwertige Briefmarkensammlung geraubt hatte. Die Salzburger Kriminalpolizei verhaftete zunächst eine mysteriôse, 60 jährige„Madame Louise le Roy“, die sich als Tante Repenseks bezeichnete. Vorher jedoch hatte die Madame vermutlich an Franzosen größeres Gepäck übergeben können. Ein kleiner Teil der Ho- henzollern- Juwelen befand sich in einem Säckchen, das sich Madame an ihren Strumpf- gürtel genäht hatte. Allen indiskreten Fragen Mehr und beſſeres Futter von unſeren Wieſen Was die überwiegende Zahl unſerer land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe beſonders braucht, iſt Futter, Futter und nochmals Futter. Jeder Bauer weiß, daß nährſtoff⸗ und eiweißarmes Futter zu unzulänglichen Milch⸗ und Fleiſch⸗ erträgen und zu einem Leiſtungsabfall der Tiere führt, darum muß„das Auge des Herren“ jetzt auf Wieſen und Futterflächen gerichtet ſein. Wenn auch die Witterung eine weſentliche Rolle für das baldige Beginnen des Früh⸗ jahrswachstums ſpielt, ſo hat es der Bauer doch in der Hand, durch rechtzeitige Düngung eine möglichſt frühzeitige Futternutzung zu erreichen. Richtig gedüngte Grünlandflächen treiben zeitiger aus und liefern ein eiweiß⸗ und mineralſtoffreiches Futter. Gerade das Kali iſt in Verbindung mit den Phosphaten auf Grund langjähriger Erfahrungen in der Lage, den Leguminoſenanteil im Pflanzen⸗ beſtand der Wieſe zu verbeſſern und den Mi⸗ neralſtoff⸗ und Eiweißgehalt beträchtlich zu ſteigern. Eine Gabe von 2— 4 dz 40er oder 50er Kalidüngeſalz je ha, neben der gleichen Menge eines geeigneten Phosphorſäuredün⸗ gers, ſollte daher auf jeder Wieſe angewandt werden. 0 Vereins-Kalender Laufend beste 0 Liedertafel. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. der aktiven Sänger werden gebeten, Abend vollzählig zu erscheinen. Sportverein 07. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. heute Samstag Unsere Mitglieder und Freunde, Ferkel und Läufer stehen ständig zum Verkauf. 14 tägige Garantie. ej Unzufriedenheit erfolgt Tausch. Viehhandlung Wilh. Koblenz Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Die Frauen die das MANN EI NMS ROS KN ORTE R BAU PA MA Deutsche Turnfest in Hamburg(5.— 9. August) besuchen wollen, laden wir auf morgen Sonntag, 15 Uhr zu einem Vortrag des Turnkreises und zwecks Anmeldung ins Vereinshaus ein. Da die Anmeldungen bis 28. Februar erfolgen müssen, ist Erscheinen nötig. (Fußballabtig) Heute Samstag, 15 Uhr Schüler in Jlves- heim. Treffpunkt 14 Uhr am Vereinshaus. Morgen Sonntag, 9 Uhr Jugend geg. VfR. im Stadion. Abfahrt mit Rad 8.30 Uhr ab Vereinshaus. 12.45 Uhr 2. Mannschaft in NMvesheim, 14.30 Uhr 1. Mannschaft in Ilvesheim. Fußballvereinigung 98. Heute Samstag, 21. Februar, 15 Uhr, 98 Seckenheim 1. Schülermannschaft gegen 03 Germania Friedrichsfeld 1. Schüfermannschaft; 16 Uhr, 98 Seckenheim 2. Schülermannschaft gegen 03 Germania Friedrichsfeld 2. Schülermannschaft. Morgen Sonntag, 22. Febr., 10.30 Uhr, TSV. Neckarau Gem. Jugend gegen 98 Seckenheim Gem. Jugend; 12.45 Uhr, 98 Seckenbeim 2. Mannschaft gegen Leutershausen 2. Mannschaft; 14.30 Uhr, 98 Seckenheim 1. Mannschaft gegen Leutershausen 1. Mannschaft. Abfahrt der Jugend 9.30 Uhr per Rad ab Reichsadler.— Wir machen die Frauen unseres Vereins schon heute auf die Werksbesichtigung der„Sunlichtwerke“ aufmerksam. Als Termin ist Mittwoch, 8. April vorgesehen. Näheres folgt. Turnerbund, Jahn“. Dienstag, 24. Februar 1953, 20.30 Uhr Zusammenkunft der Hamburgfahrer im, Kaiserhof“ betr. endgültiger Meldung. Festbeitrag und Quartiergeld ist gleichzeitig zu entrichten, MHandball-Abteilung). Morgen Sonntag, Abfahrt zu dem Verbandsspiel gegen TV. 1846 der 2. und 1. Mannschaft 8.45 Uhr ab Kaserne mit Rad. Platz vor dem Amicitia Clubhaus. Um 10.30 Uhr auf dem Waldsportplatz Gem. Jugend gegen TSG. Rheinau. Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche Samstag, den 21. Februar 1953: 20.00 Uhr Singkreis Heim). Sonntag, den 22. Februar 1953: Kollekte für den Bau eines Pfarrhauses in Marzell. 9.30 Uhr Hauptgottesdienst nach alter Gottesdienstordnung Pfr. John). 10.5 Uhr Kindergottesdienst Da in der Woche vom 22. Febr. bis 1. März 1953 in Mannheim die geistliche Woche stattfindet, fallen alle Veranstaltungen (auch Jugendkreise) aus. 9 8 Bronchlalasthma, Verschleimung, Luftröhrenkatarrh bewähren zich Dr. Boether. 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