Nr. 28 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 18. Februar 1933 Rund um unseren Brotkorb Von Dr. ler mann Reis chle Es ist mit dem seit dem 15. Februar ver- schwundenen Konsumbrot so ähnlich gegan- gen wie einst mit der Bezeichnung„Made in Germany“. Letztere wurde uns s. Zt. von den Briten als Warenkennzeichen für deutsche Exportgüter aufgezwungen. Man glaubte bri- tischerseits, damit den Käufer von den deut- schen Waren fernhalten zu können. Das ge- naue Gegenteil war der Fall: nach einer ge- wissen Übergangsfrist, in welcher sich der überseeische Käufer an die Qualität und Preiswürdigkeit der so„abfällig“ gekenn- zeichneten deutschen Exportwaren gewöhnt hatte, wirkte die Marke„Made in Germany“ als der Schrittmacher für deutsche Gualitäts- güter auf allen Märkten der Welt. So ähnlich ging es also mit dem Konsum- brot. Als man es 1951 mit einer Verbilligung aus Bundesmitteln um ca. 16 Pfennig je kg einführte, wurde es von mancher Seite als „Armeleutebrot“ diskreditiert und ihm eine nur sehr beschränkte Lebensdauer vorherge- sagt. Es gehörte damals für die sogenannte bürgerliche Hausfrau eine gewisse Zivil- courage dazu, dieses mit dem Stigma des Min- derwertigen und der sozialen Deklassierung behaftete Ronsumbrot bei der Bäckersfrau zu verlangen.„Ach so, Sie wollen das billige“. War oftmals die nicht gerade aufmunternd gemeinte, spitze Rückfrage mancher Verkäu- ferin auf die ausdrückliche Nachfrage nach dem anfangs als Aschenbrödel behandelten Konsumbrot. Wie schnell und nachhaltig hat sich dann diese anfängliche Situation geändert! Anstatt der äußerstenfalls auf 10 Millionen veran- schlagten Zahl der„Bedürftigen“ eroberte das schlichte KRonsumbrot bald 15 und schließ- lich 20 Millionen zufriedener Käufer. Das Merkwürdigste dabei war dies, daß nicht etwa nur„Armeleute“ oder Arbeiter die treue Rundschaft des Konsumbrotes stellten— 50 viele gab es davon ja gar nicht— sondern daß gerade auch soziale Schichten, die sich ein Normalbrot zu 65 Pfennig ohne weiteres hät- ten leisten können, bevorzugt das Konsum- brot kauften. Nicht so sehr etwa, weil sie Geld sparen wollten, sondern weil ihnen die- ses von den Bäckern schließlich mit hand- werklicher Liebe gebackene Roggenmischbrot eben besonders mundete. Dies galt sogar in Baden- Württemberg, wo angeblich das Be- dürfnis nach einem hellen Brot besonders stark sein soll! So wurde also aus dem Begriff Ronsumbrot schließlich ein Wertbegriff, genau wie in un- serem obigen Beispiel aus„Made in Germa- ny“ ein Qualitätsbegriff wurde. Unsere Bäk- ker, die sich viel Gedanken über die Notwen- digkeit einer Brotwerbung machen, könnten u. E. gar nichts Besseres tun, als das bisherige EKonsumbrot weiter zu backen und es so preis- Wert wie irgend möglich auch weiterhin an- zubieten. Es wäre dies bestimmt die wir- kungsvollste Brotverbrauchswerbung, die sie sich ausdenken könnten. Was hat nun das RKonsumbrot jährlich den Bund an Subventionen gekostet? Nun, es War nicht wenig: rund 300 Millionen DM für das vergangene Jahr. Dieser Betrag ist auch im Voranschlag des Haushaltsjahres vom 1. April 1953 bis 31. März 1954 wiederum vorgesehen. Nachdem die Konsumbrotregelung nun also Seit dem 15. Februar weggefallen ist, wird der Bundesfinanzminister aus dem so einge- sparten Subventionstopf die notwendigen Mit- tel zur Erhöhung der Renten nehmen können, durch Welche den wirklich Bedürftigen der Kauf des im Preis erhöhten Brotes möglich gemacht werden soll. Sehen wir uns dieser Gelegenheit bei gleich einmal im Subventionstopf des Bun- desfmanzministers weiter um, was er denn bisher an Subventionen im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft ausgegeben Hat. Dies erfahren wir aus seinem Rechen- schaftsbericht über die westdeutsche Finanz- politik von 1949 bis 1953 auf Heller und Pfennig. Durch die Erzeugunsssteigerung, die ein Verdienst der deutschen Landwirtschaft. aber auch der deutschen Agrarpolitik ist, ist der Einfuhrbedarf auf etwa 39 Prozent ge- sunken. Um die Lebensmittel, die eingeführt werden, zu einem Preis zur Verfügung zu stel- len, wie er sich aus den Selbstkosten der deutschen Inlandserzeugung errechnet, mußte die öffentliche Hand Subventionen geben“, steht dort geschrieben. Diese Subventionen betrugen: zur Verbilli- gung des Brot- und Futtergetreides in den Jahren 1949 bis 1952 rund 1026 Millionen DM, zur Verbilligung des Zuckers(1949 bis 1952) 198 Millionen DM, zur Verbilligung der Mar- garine in 1950 und 1951 rund 153 Millionen DM, zur Verbilligung des Korisumbrotes in 1951 und 1952 rund 413 Millionen DM, zur Verbilligung von Produktionsmitteln der Landwirtschaft Düngemittel, Frühdruschprä- mien) 210,8 Millionen DM, für den Anbau von Flachs und Hanf in 1949 11,4 Millionen DM und für sonstige Subventionen, insbesondere für die Verbilligung von Dieselkraftstoffen in den Jahren 1949 bis 1951 111 Millionen DM. Man sieht hier mit einem Blick, daß der Großteil der nach der obigen Aufstellung verausgabten rund 2100 Millionen DM Sub- ventionen eehte Verbrauchersubventionen waren, womit gleichzeitig das mancherorts so beliebte Märchen von den Subventionen für die Landwirtschaft erledigt wird. 1 Elektrifizierung kostet 400 Millionen Min.-Rat Autenrieth: Autobahn Karlsruhe Basel wenig aussichtsreich Stuttgart sw). Die Elektrifizierung der wichtigsten Eisenbahn-Hauptverbindungen in Baden- Württemberg werde etwa 400 Millio- nen DM kosten, wenn man zugrundelege, daß ein Kilometer Strecke 835 00 DPM erfordert, erklärte Ministerialrat Dr. Autenrieth von der Verkehrsabteilung des baden-württembergi- schen Innenministeriums vor der württember- gischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakade- mie in Stuttgart. Als vordringlich und noch nicht in allen Teilen gelöst bezeichnete Auten- rieth die Abwicklung des Verkehrs aus den Gebieten des Bodensees, des Südschwarzwalds und der Gegend um Freiburg nach der Lan- deshauptstadt Stuttgart. Hierbei habe sich jedoch der Plan einer Schnelltriebwagenver- bindung über Karlsruhe aus fahrplantechni- schen Gründen als zu störend, und die Neu- herstellung einer Verbindung von Each nach Hausach, die über Freudenstadt Weiterlaufen sollte, als zu kostspielig erwiesen, Erfolgver- sprechender sei das Projekt, die Strecke Tutt- lingen Horb wieder zweigleisig auszubauen und so den Verkehr aus dem Seekreis rascher an Stuttgart heranzuführen. Wenig Aussicht auf Verwirklichung räumte Dr. Autenrieth dem geplanten Ausbau der Autobahn Karlsruhe Offenburg Basel ein, da für den Ausbau aller Bundesstraßen in diesem Jahre nur 297 Millionen DM zur Ver- fügung stünden, während die Baukosten für die Basler Autobahn allein 300 Millionen DM er forderten. Der Güterverkehr, der in bezug auf die Ruhrkohle in Baden- Württemberg tarifbegün- stigt gewesen sei, scheine durch die Auswir- kungen des Schumanplans einen Rückschlag zu erfahren, erklärte Autenrieth. Er sprach sich in diesem Zusammenhang besonders für den Weiterbau des Neckarkanals aus, der eine stetige Zunahme des Güterverkehrs verzeich- nen könne. Von dem Projekt eines Rhein- Neckar-Donau-Kanals habe man dagegen end- gültig Abstand genommen. 5 Zur Förderung des Flugverkehrs erachtete der Ministerialrat eine klare Aufteilung des Flugplatzes Stuttgart-Echterdingen in einen Sektor für die Zivilluftfahrt und einen für den Flugverkehr der Amerikaner als notwen- dig, wenn dieser metereologisch günstige Flughafen weiterhin seine Bedeutung behalten Wolle.. Wirlſchaftliches Die neue Handwerksordnung kommt Baldige Verabschiedung im Bundestag— Ablösung der Besatzungsvorschriften Der Bundestagsausschuß für wirtschaftspoliti- sche Fragen will noch in dieser Woche seine Be- ratungen über die neue Handwerksordnung ab- schließen, sodaß sie bald im Bundestag end- gültig verabschiedet werden kann. Die neue Ord- nung soll die Bestimmungen der Alliierten auf dem Gebiet des Handwerks ablösen. Letztere gehören nach dem bis zur Inkraftsetzung der deutsch- alliierten Verträge noch gültigen Besat- zungsstatut zu den Vorbehaltsrechten der Alli- ierten. Die neue Ordnung bedarf also der Zu- stimmung der Hochkommission. Der den Beratungen zugrunde liegende Ent- wurf sieht vor, daß den Innungen die Eigen- schaft einer Körperschaft öffentlichen Rechts zuerkannt werden soll. Es soll Aufgabe der Handwerksinnung sein, die gemeinsamen ge- werblichen Interessen ihrer Mitglieder zu för- dern, Gegen diese Bestimmung sind verschie- dentlich Bedenken erhoben worden, weil der Entwurf keine Zwangsmitgliedschaft vorsieht und die Förderungsmaßnahmen die Wettbewerbs- 1 der Nichtmitglieder einschränken könn- en. 5 Die Kreishandwerkerschaften sollen aus den Handwerksinnungen, die in einem Stadt- oder Landkreis ihren Sitz haben, gebildet werden. Dabei ist die Möglichkeit vorgesehen, daß eine Handwerksinnung aus der Kreishandwerker- schaft austreten kann. Sie verliert damit aber den Namen und die Rechtsstellung einer Hand- Werksinnung. Die Meinungen über diese Orga- nisationsfragen gehen weit auseinander. Im Aus- schuß soll über diesen Punkt nicht mehr dis- kutiert werden. Es soll einfach abgestimmt und dem Bundestag die letzte Entscheidung über- lassen werden. Gemeinsamer Markt bringt Tarifausfall Für die Deutsche Bundesbahn Mit der Eröffnung des gemeinsamen europäi- schen Marktes für Kohle, Erze und Schrott sind etwa 10 Bundesbahntarife für den Transport von Kohle und Erz— die bisher auf Ausland- basis angewendet wurden— auf den geltenden Inlandtarif ermäßigt worden. Wie Sachverstän- dige in Bonn betonten, muß die Bundesbahn Künftig Kohle aus dem Saargebiet, die vornehm- lich nach Süddeutschland verkauft wird, zu dem billigeren Inlandtarif befördern, anstatt wie bis- her zu dem teuereren Auslandtarif. Die Fracht- ermäßigung allein für Saarkohle belaufe sich nach dem Wirksamwerden des gemeinsamen Marktes auf ungefähr 40 Prozent. Der für die Bundesbahn entstehende Einnahmeausfall wird auf 10 bis 30 Millionen DM im Jahr geschätzt. Lastenausgleichsamt erweitert Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat der„Bank für Vertriebene und Geschädigte“(Lastenausgleichsbank) ist er- weitert worden. Zu den 16 Persönlichkeiten, die auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der Bank in den Aufsichtsrat zugewählt wurden, gehören unter anderem: Dr. Kühne, Präsident des Bundesausgleichsamtes; Dr. Conrad, Vize- präsident des Bundesausgleichsamtes; Präsident Butschkau von der rheinischen Girozentrale und Provinzialbank als Vertreter des Bankgewerbes; Professor Dr. Pirkmajer als Vertreter des UN- Hochkommissars für das Flüchtlingswesen; Dr. Hans Eckstein als Vertreter des Zentralverban- des der Flieger- und Währungsgeschädigten; Helmut Gossing als Vertreter des Zentralver- dandes der vertriebenen Deutschen; Dr. Hand- schuhmacher(Md) als Vertreter des Zentral- verbandes der Haus- und Grundbesitzer und Hans Zerrath als Vertreter der Landsmannschaf- ten. Außerdem wurden Vertreter verschiedener Zundesministerien und Länderregierungen neu n den Aufsichtsrat gewählt Für Gemeinschaftsweinbau an der Bergstraße Der Bezirkssachverständige für Weinbau an der Bergstraße, Fritz Kurr, Hemsbach, trat für den Bau von Gemeinschafts-Weinbauanlagen an der Bergstraße ein. Viele Anlagen seien veraltert und nicht mehr rentabel. Es müsse daher über den Weinbau ein Weg gefunden werden, um die Berg- straße wirtscheftſſch voll auszunutzen 28 Milliarden DM deutsche Schulden „Noch heute destruktive Jalta-Tendenzen“ Die Gesamtsumme der deutschen Devisenbe- lastung für Schulden der Vergangenheit beträgt unter Einrechnung der Wiedergutmachung für Israel und der individuellen Wiedergutmachun- gen und Rückerstattungen rund 28 Milliarden DM. Dies geht aus einem von der„Studienge- sellschaft für privatrechtliche Auslandsinteres- sen“ in Bremen veröffentlichten Bericht über die Lage der deutschen Auslandsvermögen her- VO. Die Zahlung der Reparationsschuld sei Bun- dessache. Bei den Bemühungen um eine gesetz- liche Regelung der Entschädigungen nach völker- rechtlichen Grundsätzen stehe die Studiengesell- schaft mit der reparations- bzw. demontagege- schädigten Industrie und den deutschen Reedern „in einer Linie“, Soweit die Alliierten zur Be- friedigung ihrer Reparationsansprüche auch pri- vate deutsche Vermögenswerte ohne Entschädi- gung genommen hätten, bleibe die völkerrecht- liche Entschädigungspflicht unerfüllt, solange die Eigentümer nicht voll entschädigt seien. Denn es sei bekannt gewesen, daß die Bundesrepublik nicht zu einer vollen Entschädigung bereit und vielleicht auch nicht in der Lage sei. Die wei- tere Behandlung des deutschen Auslandsvermö- gens hänge jetzt weitgehend von der Ratifizie- rung des Generalvertrages ab, meint die Stu- diengesellschaft. Die destruktiven Tendenzen von Jalta und Potsdam seien auch heute noch spür- bar, wo dle Souveränität des neuen demokrati- schen Deutschlands hergestellt und Deutschland in die Verteidigungsgemeinschaft des Westens eingegliedert werden solle. a Deutschland hat zweitgrößten EZU-Uberschuß In der von der Europäischen Zahlungsunion (EZ U) veröffentlichten Abrechnung für den Mo- nat Januar 1933 wird für die Bundesrepublik mit 21 Millionen Dollar nach Großbritannien mit 25,9 Millionen Dollar der zweitgrößte Rechnungs- überschuß ausgewiesen, Frankreich konnte zwar sein Deflzit von 71 Millionen Dollar im Dezem- ber letzten Jahres auf 10,9 Millionen Dollar im Berichtsmonat verringern, es hatte jedoch damit nach Italien(38 Millionen Dollar) noch das zweit- größte Deflzit aller EZ U- Mitglieder im Januar. Fast 24 Millionen MSA- Dollar Seit dem 1. Juli 1952 sind der Bundesrepublik insgesamt 23 787 00% MSA- Dollar zugeteilt wor- den., Damit steht Westdeutschland in der Reihe der europäischen Empfängerstaaten an 7. Stelle hinter Großbritannien mit 400 Millionen Dollar, Frankreich mit 200 Millionen, Jugoslawien mit 80 Millionen, Italien mit 40 Millionen, Osterreich mit 35 Millionen und Griechenland mit 25 Mil- lionen. Die MSA hat im gegenwärtigen Finanz- jahr bisher eine Gesamtsumme von 828 Millio- nen Dollar an zehn europäische Staaten zuge- wiesen.. Deutschland bester Kunde Frankreichs Mit einem Jahresergebnis von 342 Millionen Dollar hat die deutsche Ausfuhr nach Frank- reich im Jahre 1952 einen neuen Höchststand er- reicht. Trotz der französischen Einfuhrrestrik- tionen übertrifft sie auch das Jahresergebnis 1951 um 10 Prozent. Gleichzeitig ist die West- deutsche Einfuhr aus Frankreich von 257 Millio- nen Dollar im Jahre 1951 auf 297 Millionen Dol- jar im Jahre 1952 gestiegen, Deutschland wWãar damit der beste Abnehmer Frankreichs. 45 Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft tagt Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft(Fran furt), Abteilung Futterbau und Fütterung, veran- staltet am 26. Februar in Zusammenarbeit mit d Arbeitsgemeinschaft für Wirtschaftsberatung in DO. naueschingen eine Tagung, zu der maßgebliche Persönlichkeiten der Verwaltung und der nd Wirtschafts förderung aus dem Bundesgebiet erwar- tet werden. 4 1 5 — Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 16. Febr Auftrleb: Großviepb 331, Kälber 379, Schafe 50, Schweine 1916. Preise: Ochsen A 90101 B 7588; Bullen A 85100, B 75-85; Kühe 4 70 bis 84, B 39—68, C 4757, D 40—49; pärsen A 93105 B 85-95; Kälber K 125138, B 112124, C 100110 D 3095; Schafe A 70-75; Schweine A 11 20 B1 115119, B2 115120, C 114-119. D 10 17 E 107/112, G1 101-110. Mar Ktver lauf: Gro vieh schleppend, Uberstand, Bullen vernachlàs Kälber schleppend, ausverkauft, Schweine mi ausverkauft. a 5 ——— 1 ————— Oo V ο N JO BRENOEL. Copyright by Dr. Paul Herzog Tübingen durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (16. Fortsetzung) Heglund wehrt verlegen ab.„Ieh weiß ja noch gar nicht, ob ich sie überhaupt kenne. Ob es wirklich mein Bild ist und wie sie dazu kommt?!“ „Na, na!“ schmitztem Grinsen. Cornelia nicht verleugnen wollen!“ „Cornelia?“ stottert Heglund und wird mit einem Male blaß.„Wieso Cornelia?“ „Natürlich Cornelial“, lacht Zütterlin und pafft eine große Wolke aus seiner Havanna. die jetzt wieder ausgezeichnet brennt., Daß sie Cornelia heißt, wissen wir alle. Nur der Nachname würde uns interessieren. Der rich- meine ich. Hier nennt sie sich Lucas. Aber das stimmt natürlich nicht, tige Nachname, Us ist ihr Inkognito!“ Heglund schaut heihßen? „Da staunst du, was?“ lacht der alte Lühr- 1ein. Er zieht plötzlich die Perlenkette aus der Tasche und hält sie dem Skilehrer unter die Augen. „Kennst du die Kette da auch?“ Cornelias Perlen! Aber wie während sie hat sie das Hotel gewechsel vegen i letzte jelleich twegen sagt der alte Lührlein mit ver- „Du wirst doch deine den Hotelier fassungslos an. Cornelis Lucas. Hier im Walder- Alm! Und wieso denn inkognito? Was soll das denn durchfährt es Heglund heiß. Die Perlen ihrer Mutter. Sie trug sie an jenem Abend, als er sie zum letzten Mal e 5 5 5 1 85 7 8 kommt Cornelia ins Walder-Alm, doch im Alpblick wohnt? Oder t er sie des- Tagen nicht m hr dem Alpblick fort nach jener Nacht, als er sie im Dunkeln geküßt hat? „Wie kommen Sie zu den Perlen?“, fragt er den alten Lührlein. Irgendetwas stimmt da nicht. Eine Gefahr bedroht Cornelia. Aber er wird ihr helfen. Diesmal wird er sie nicht im Stich lassen, so wahr er hier steht! „Keine Sorgel“ lacht Lührlein.„Ich habe sie nur in Verwahrung genommen. Aber jetzt mal ganz unter uns: Wie beißt die Cornelia mit ihrem richtigen Namen? Soll doch ein bekannter Filmstar sein. Wir geben r Geheimnis nicht preis, Ehrenwort! Soll ruhig inkognito hier wohnen, wenn es ihr Spaß macht.“ e In Heglunds Schädel wirbeln die Gedanken durcheinander. Seine Cornelia hier inkognito als Filmstar? Was soll diese Komödie? „Ich möchte darüber eigentlich chen“, meint Heglund zögernd, wenn ich Fräulein Lucas selbst gesehen habe. Sie werden verstehen, Herr Zütterlin, es kann sich ja um besondere Gründe handeln, die meine Bekannte veranlassen. Vorläufig „In Ordnung!“ sagt Zütterlin, ungeduldig und schiebt mit einer großartigen Handbs- wegung alle Einwände des immer noch mig trauischen Lührlein beiseite. „Hauptsache, du kennst sie und weißt, daſi sie aus Berlin ist. Ich wußte ja gleich, daß mein Neffe mir hier kein Kuckucksei ins Nest legt! Also, bis heute abend, Hannes! Hoffen, dich als Sieger feiern zu können, Was?“ „Hoffe auch!“ sagt Heglund und reißt sich zusammen. Fast mechanisch geht er zur Türe hinaus. Die Treppen hinunter. Schnallt die Bretter an. Als er die Fäustlinge aus den Taschen zient, fällt ihm ein Papier in die Hände. Richtig, die Rechnung! Sie haben sie ihm kaufte, als si erst spre- mitgegeben, drunten im Dorf-Salon, wo er den Pullover für Irene Sekundenlang überlegt er. Dann ist sein Entschluß gefaßt. Diese Rechnung wird er persönlich der Adressatin überreichen. Jetzt hat er einen Grund, sie zu suchen, sie zu sprechen, Irgendwo wird er Cornelia schon finden. Wenn nicht hier, dann droben im „Alpblick“ Ewig kann sie ja nicht unsichtbar bleiben Und dann muß sie ihm Rede und Antwort stehen. Er will wissen, was das für eine Geschichte ist mit diesem Doppelleben, bald hier, bald dort. Mit diesem seltsamen Inkognito. Mit diesen Andeutungen über Filmstar und s0. Er hat ein Recht darauf! Das heißt: hat er überhaupt noch ein Recht darauf? Hat er noch ein Recht auf Cornelia? 5 Mit langen. wuchtigen Paßschritten stapft Heglund den Hang hinan. Stampft seine Ge- danken in den frisch gefallenen, jungfräu- lichen Pulverschnee hinein. Der Föhnwind hat sich gelegt. Der Himmel ist klar und rein und von einer unendlichen Bläue. 1 5 a Na, das wird ein tolles Abfahrtsrennen werden heute nachmittag 8*** 5 Cornelia Lucas erwacht von einem schril- en Läuten, das wie ein Messer durch ihre Träume fährt. Entsetzt blickt sie um sich. Durch die Gar- dinen lacht schon der helle Sonnenschein, Um Gottes willen denkt sie. Ich habe ver- schlafen Ich muß ja ins Büro! Aber sie muß keineswegs ins Büro. Sie liegt auch nicht auf der kleinen Couch in ihrem einfachen Jungmädchenzimmer, son- dern in der seidenbespannten, herrlichen Prunkmuschel im Appartement Nr. 8 des Palasthotels Walder-Alm.. 54 ist das Telefon. das sie so jäh geweckt Hat. sprechen möchte. 5 Mal Eine ergebene Stimme meldet, daß g1 Mister Mac Cormick gerne Fräulein Lucas sc teufelte Pokerspiel, bei dem sie am Schluß 80 entsetzliche Summen gewonnen hat. Wo ist denn das viele Geld eigentlich ge- blieben? Richtig, der alte Lührlein hat es ja in Verwahrung genommen. 1 15 „Hallo?“ sagt Cornelia aufgeregt in Muschel hinein.„Hier Cornelia Lucas!“ „Hallo? Darling!“ lacht der Vankee 2 anderen Ende der Leitung.„Hoffentlich haben gut geschlafen. Ich auch, danke sehr Hören Sie, Darling, ich Sie gerne möchte sprechen geschäftlich, baldmöglichst, ja?“ Geschäftlich? denkt Cornelia, Ach so, türlich. er will sein Geld zurücchaben, das er ihr geliehen hat. Ja gewiß, sie wird gleich kommen. In der Bar? Gut! In Minuten ist sie unten. 5 705 Eine kalte Dusche erst mal. Rasch e Kölnisch Wasser auf die Schlälen, denen ein leichter Druck sitzt. Die he der graue Sportrock. i 55 Adieu, du Gedicht aus schwarzem At! Werde dich nicht mehr tragen könn mehr. Aber schön war es doch Hinunten in die Halle. Am Postschs dickes Kuvert. Als Cornelia es vor öffnet, quellen ihr Dollarnoten, Marks Lire und Francs engegen. 5 in zierlich beschriebener Zettel o Summa 7486 Mark gez. Lührlein Braver alter Lührlein! Ehrlich hätte sie heute noch eine Ahn ing h Eine märchenhafe Summe Aber freilich, erst kam 5 DIE NORMANNEN ERBAUTEN DIESE WUCHTICGE KIRCHE Eine der größten Sehenswürdigkeiten der sizilischen Handels- und Hafenstadt Palermo ist die wuchtige, bereits im 12. Jahrhundert erbaute Johanneskirche(Chiesa di San Gio- vanni degli Eremith. Hier wird der Beginn der Fastenzeit mit besonderen Feierlichkeiten begangen. Oberstleutnant Pino fängi Spione Abgebrühte Agenten läßt er wochenlang erzählen London Oberstleutnant Oreste Pinto, ein Engländer Holländischer Abstammung, der jahrelang an führender Stelle des Büros MI 5 im briti- schen Geheimdienst tätig war, macht interessante Angaben über die LVerhör- methoden gegenüber Spionen in England. Im Gegensatz zum„Dritten Grad“ Amerikas und den Folterungen durch die Justiz autoritärer Staaten sind körperliche Mighandlungen in Großbritannien verboten. Man beschreitet ö Mit Edelsteinen besetzte„Shorts für den Abend“ sind der letzte Modeschrel in den USA. Sie sind aus orientalischem Seidenbrokat gearbeitet. Dieses Kleidungsstück soll es der amerikanischen Frau gestatten, ihre Beine niclit nur bei Sonnenschein, sondern auch bei Ker- zenlicht zu zeigen. * N Weil Beppo Melma aus Arenella(Italien) meht für die kurze Haarmode war, schnitt er seiner schlafenden Frau die prächtigsten Locken ab. Sie revanckierte sich und servierte ihm au Mittag gebackene Frikadellen, in die sie ikre abgeschmittenen Locken verarbeitet fatte. einen anderen Weg, um den verhafteten Spion zum Geständnis zu bringen. Der Kampf zwischen ihm und dem Verhörführer um die Wahrheit spielt sich auf rein geistiger Ebene ab. Das stellt hohe Anforderungen an die Geduld. Ueberlegenbheit und List des Verhörenden, aber die jahrelangen Erfahrun- gen Scotland Lards und sein bekannt gutes Verhältnis zu der Londoner Verbrecher- welt haben gelehrt, daß man auf die Dauer mit der„kameradschaftlichen Atmosphäre“ mehr erreicht als durch Schläge und Drohungen. Pinto bot seinen Spionen immer bequeme Stühle und Zigaretten an. Verhöre dauerten nie länger als 9 Stunden am Tag, abzüglich einer Stunde Mittagspause, Er sprach als Mensch zum Menschen, und nicht selten genügte das schon um die Wahrheit zu er- fahren. Den abgebrühten Agenten war frei- lich damit nicht beizukommen, der Oberst- leutnant ließ sie dafür oft wochenlang immer wieder ihre Ausreden erzählen. Sie durften nicht die kleinste Kleinigkeit auslassen, und das genügte meist, um sie zu überführen. Denn bei den zahllosen Wiederholungen stol- perten sie zumeist über ein Detail, das sie bald in dieser, bald in jener Darstellung vor- trugen, und dann konnten sie festgenagelt werden. Die gefährlichsten Burschen waren die, welche dem Verhörführer in einem Punkt entgegenkamen und ein Delikt. meistens ein kriminelles, zugaben. Es waren die„Psycho- logen“, welche darauf spekulierten, daß ihren anderen Angaben um so mehr Glauben ge- schenkt würde, wenn sie sich selbst mit Kleinigkeiten belasteten. So gab ein deutscher Agent während des Krieges an, vor der deutschen Besatzung aus Frankreich ge- klohen und eine Frau um ihren Schmuck be- stohlen zu haben— man hatte nämlich über 500 Pfund bei ihm gefunden. Oberstleutnant Pinto ließ ihn die Geschichte des Diebstahls ungefähr vierzigmal wiederholen, und dabei widersprach sich der Mann so oft, daß seine Glaubwürdigkeit erschüttert und er selbst der Lüge überführt wurde. Eine ähnliche Methode wandte nach Pinto auch das französische Deuxièeme Bureau an, es ließ das Verhör immer durch zwei Leute vornehmen, einen polternden und drohenden Beamten und einen zweiten, der sich zu dem Spion sehr kameradschaftlich verhielt. Wenn der Polterer gegangen war und der kamerad- schaftliche ihm eine Zigarette anbot, war der Häftling oft so erleichtert, daß er von selbst gestand. Eine dritte Methode, die Pinto ab- lehnte, wurde während des Krieges in Eng- land gefangenen feindlichen Offizieren ge- genüber angewandt. Man pumpte sie vor dem Verhör mit großen Mengen Tee, Kaffee oder anderen treibenden Flüssigkeiten voll und zog dann das Verhör in die Länge. Die Leute gestanden ausnahmslos schnell, nur um einen natürlichen Drang befriedigen zu können. Daß nachher Geständnisse widerrufen wurden, kam selten vor. jn den„Katakomben“ von Paris Sieben Miilienen Tote ruhen hier FA TIS. Der Eiffelturm, der Triumphbogen, Notre Dame, der Louvre, Montmartre, die Midi- netten und die vielen Nachtlokale, daran er- innert sich jeder, diese Sehenswürdigkeiten bestimmen den Ruf der Metropole Frank- reichs. Es gibt aber noch ein anderes Paris, und das kennen nur wenige. Wie sollten sle auch? Liegt es doch unter der Stadt, verborgen den Augen derer, die hierherkommen, um flüch- tige Eindrücke zu sammeln, um das au sehen. Was ihrer Ansicht nach das Paris, das Zen- trum der Lebenslust, verbunden mit der Hochburg moderner Künste ausmacht. Wo aber ist das Tor zu diesem unbekann- ten, geheimnisvollen, ja, unheimlichen Paris? Hunderttausende gehen jeden Tag achtlos an ihm vorbei, denn es ist jeder einzelne Kanal- deckel der Stadt, über den man, ohne sich Ge- danken zu machen, hinweggeht, über den zahllose Autos rollen. Die Katakomben Roms gehören zu den größten Sehbens würdigkeiten der Ewigen Stadt; von denen unter Paris weis kaum jemand etwas. Und doch bergen sie die UJeberreste von fast sieben Millionen Toten— Millionen mehr, als heute Menschen in Paris leben. a Vor Hunderten von Jahren sind aus den Steinbrüchen, die weit bis unter das heutige Paris vorgetrieben wurden, jene mächtigen Quader gebrochen worden, aus denen man Notre Dame und viele andere Prachtbauten der Seinemetropole errichtete. In jener Zeit gab es in Paris noch zahl- reiche ausgedehnte Friedhöfe, die schließlich so umfangreich geworden waren, daß man sie einebnen mußte, um Platz für Neubauten der Wachsenden Stadt zu gewinnen. Wer auf den Gedanken kam, die letzten Ueberreste der Toten zahlloser Generationen in die unterirdischen Steinbrüche, die längst nicht mehr benutzt wurden, zu überführen, ist unbekannt. Jedenfalls wurde der Vorschlag ausgeführt, und so entstand langsam— das war etwa vor 200 Jahren— unter Paris ein Totenreich, das Selbst zu einer Stadt geworden ist. Hier trifft man heute auf Schilder, die den Weg zu den letzten Ruhestätten der Toten jener längst vergessenen Friedhöfe weist. Davor aber warnt eine Tafel„Halt! Hier ist das Reich des Todes!“ Und nur, wer das Fürchten nicht gelernt hat, sollte weitergehen. Denn hinter der Warnungstafel beginnt eine Stadt des Grauens. Die einzelnen Stollen sind die Straßen, ihre Kreuzungen gleichen Plät- zen, wie man sie in der Oberwelt findet. Auf einem von ihnen gibt es sogar einen Brunnen, in dem gespenstische Fische schwimmen. Sie sind weiß wie die gebleichten Knochen rings- umher. Als man sie hier einsetzte, waren es Goldfische, aber sie haben in wenigen Mona- ten nicht nur ihre Farbe verloren, sie wurden auch blind. 5 Diese Fische hinterlassen auf die wenigen Besucher des Totenreiches den stärksten Ein- druck; sie sind die einzigen lebenden Wesen in jenen Katakomben, aber leben sie wirk- lich? Fast glaubt man, einer Täuschung er- legen zu sein, und doch, diese Tiere leben, bilden das letzte gespenstische Glied zwischen der Welt der Lebenden und der Toten. Danach aber folgen nur unterirdische Hallen, an deren Wänden Millionen und aber Millionen von Knochen und Schädeln aufgestapelt sind. Da liegen sie alle, die Ade- ligen, die Bettler,, Revolutionäre, friedliche Bürger, Soldaten, deren durchlöcherte Schädel ein beredtes Zeugnis von ihrem Ende ablegen, Mörder und Ermordete, Geliebte und Unge- liebte nebeneinander, denn Unterschiede gibt es hier nicht mehr. Die Geschichte des unterirdischen Paris ist nie geschrieben worden, und doch würde sie den Stoff zu einem Roman liefern, der die Hollywood-Autoren vor Neid erblassen ließe. Verbrecher haben hier Zuflucht gefunden, Revolutionäre haben sich hier versteckt, licht- scheue Elemente tauchten in den Kata- Ein von Theaterleuten stark besuchtes Neio- Lorker Restaurant ist dazu übergegangen, seine Gerichte mit den Namen berümmter Künstler und Meister zu bezeichnen. Es gibt dort Verdi- Bouillon mit Meyerbeerklößcken, Schnitzel d la Saram Bernhard, Thornton Wilder-Creme und Richard-Wagner-Goulgsch, komben unter, und so mancher von ihnen hat den Ausgang nie mehr gefunden. Seine Leiche wurde vielleicht nach Jahren von einer Polizeistreife entdeckt oder nie aufgefunden. Die Resistance schlug während des Zweiten Weltkrieges in jenem unterirdi- schen Paris, in das sich die deutsche Militär- polizei selten wagte, ihr Hauptquartier auf. Das ist das Paris, von dem kaum jemand spricht, von dem viele Pariser Bürger noch nie etwas gehört haben. Paris, die Stadt des Lichtes, der Lebens- freude und der Liebe lebt und tanzt über den Gräbern seiner Toten und kümmert sich kaum darum, daß die Toten in der Ueberzahl sind. 12 Jabl. geben bei Rheumo, Erkältung, Kopf. und Zahn- schmerzen schnell spürbare Er. leichterung. Temagin hilft zu. verlässig undd ist got verträglich. * 31 Wäsche 8 1rekt an Privat. Kompl. Ausst. ab 39, frei Haus Teilz. Ford. Sie Gratiskatalog! A. WAL, Waldsee- Württ. Nr. 54 ScCHLANKHEITS-Dragees Wirks., bequem, unschädl., DM 3,50 CHLOROPHTLL-Dragees verhind. Körpergeruch DM 2,75 GLUTAMIN- Dragees KREISLAUFSTGRUNGEN2 Zu hohen Blutdruck? GEDKCHTNISSCHWACHE2 Dann MISTEL-Dragees DM 3, Walter Richter, pharm. Präp. Düsseldorf, Richardstr. 109. Postscheckkto. Köln 846 93 (Nachn. oder Vorauszahlung) = Steile eiserne Kasfenkarre Inh. ca. 85 Liter, je St.. 33,80 DM mit Gummibereifung.. 87,75 DM Ab 50, DM franko! 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Die beste Antwort geben die Be- richte der sozialistischen britischen Regie- rung, die von 1948 bis 1951 im Amt war und Planwirtschaft auf ihre Fahnen ge⸗ schrieben hatte. Im Bericht 194% hieß es stolz: Die Regierung plant den Einsatz aller Wirtschaftskräfte. 1948 klang es milder: Die Zukunft kann nicht genau geplant werden, die Regierung legt deshalb keine Einzelpläne vor. 1949: es ist unmöglich, genaue Programme zu for- mulieren. 1950: Pläne sind abhängig von der richtigen Beurteilung der Lage und vom Verhalten der Verbrau- cher. 1951: Die Unsicher⸗ heitsfaktoren sind für Pla- een: nung besonders zahlreich hinzu kommt, daß England die Preise für Rohstoffe und Nahrungsmittel, die es ein- führt, zu beeinflussen und auch die Höhe seines Exports zu bestimmen nicht in der Lage ist. ö a Man sieht: Planen ist schwer. Aber nicht nur in England. Auch bei uns, Wir sind in der gleichen Lage wie die Briten. Auck wir müssen Rohstoffe und Nahrungsmittel in der Welt kaufen. Können wir ihre Preise planend festlegen? Nein!-Das Ausland Würde sich bedanken. Was aber können wir tun? Uns wendig auf den Weltmarkt einstellen. Dazu aher ist planende Bürokratie nicht geeignet. Dazu gehö⸗ ren Schwung, Können, Ver⸗ antwortungsfreude. Aber deshalb arbeiten Wir nicht blind drauf los. Auch der Unternehmer plant. Nämlich in seinem Bereich, den er kennt. Er paßt sich täglich den Wechselfällen des Weltmarktes an. 5 Rund 30.000 Betriebe arbei⸗ ten für den Export. Wie will man ihre Leistung von oben her planen? Wir wur⸗ den in vier Jahren wieder ein angesehener Partner der Weltwirtschaft. Weil Wir er⸗ kannten, daß wirtschaftliche Erfolge nicht durch Wärtschatsbürekeraten, sondern Hur mit der Unternehmungsiust und der An- passungskraft vieler Einzelner erreicht wer- den. Erhards Politik der Sozialen Marbbirta- schaft ist nicht planlos. zn Gegenteil: sie 8. N98 7 5 5 8 5 5 5 zeigt das Biel. Aber den Weg missen wir selbt gehen. Und um ihn erfolgreich zu gehen, brauchen wir kundige Männer, die was von Geschäften verstehen. DIE WAAGE Gemeinschaft zur Förderung des Sozialen Ausgleichs e, V. Köln am Rhein Unter Sachsenhausen 1426 PVotsltter: Franz Greiss N d ch 81 „„. N, e