1 eee 8 5 5 3—— 1 ii! — . 8 Nr. 26 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 14. Februar 1933 — Großes Kopfzerbrechen um den neuen N Namen Götz von Berlichingen und die badischen Löwen Stuttgart(lsw). Der Verfassungsaus- schuß der Verfassunggebenden Landesver- sammlung Baden- Württembergs hat die Dis- kussion um den endgültigen Namen für das neue Bundesland fortgesetzt, ohne jedoch eine Entscheidung zu fällen. Die Ausschußmitglie- der waren sich grundsätzlich darüber einig, dag ein Name gefunden werden müsse, mit dem ein möglichst großer Teil der Abgeord- neten und der Bevölkerung einverstanden ist. Es kristallierten sich in der Diskussion Zwei Richtungen heraus: die eine vertrat die Ap- sicht, daß die alten Länderbezeichnungen un Namen für das neue Bundesland ihren Aus- druck finden müßten, die andere plädierte de- Für, daß etwas grundsätzlich neues gefunden werden müsse. Die Verfechter beider Rich- tungen machten geltend, daß nur der von men vorgeschlagene Weg dem inneren Zu- Sammenwachsen des Landes dienen könne. Eine Vorentscheidung brachte eine infor- mative Abstimmung über die Frage, ob ein neuer Name gefunden werden soll, in dein die alten Landerbezeichnungen niclit erschei- nen. Achtzehn Abgeordnete sprachen sich da- bei für einen neuen Namen aus, sieben stimm- ten dagegen. Da sich jedoch ein Abgeordneter, der für die Bezeichnung Württemberg-Baden plädiert hatte, nach der informativen Abstim- mung bereit erklärte, eine neue Bezeichnung zu befürworten, würde das Stimmenverhäli- nis 19:6 lauten. 5 Von den Befürwortern eines neuen Namens wurden Bezeichnungen vorgeschlagen, die sich auf geographische oder stammesmäßige Ge- gebenheiten beziehen, so Schwaben, Südwest- jand, Zollern, Zähringen, Staufen, Rhein- Schwaben, Alemannien, Oberrheinschwaben, Rhein-Neckar-Land und Fhein-Donau-Land. Es wird im Ausschuß jedoch angenommen, daß die größten Aussichten die Namen Stau- fen, Rhein-Neckar-Land, Rheinschwaben, Oberrheinschwaben und Alemannien haben. Bemerkenswert ist, daß keiner der vorge- schlagenen Namen unwidersprochen blieb. Allgemein wurde die Ansicht vertreten, daß der Name Schwaben“, obwohl darüber niclit abgestimmt wurde, keine Chance hat. Ein großer Teil der Abgeordneten wäre durchaus bereit, so wurde nach der Sitzung erklärt, für das prägnante„Schwaben“ einzutreten. Diese Abgeordneten hätten aber wegen des erheb- lichen Widerstandes in Baden große Beden- ken, diesen Namen in einer Kampfabstim- mung durchzusetzen. Grundsätzlich wurde mach der Sitzung betont, es sei nach der in- formativen Abstimmung noch keineswegs end- gültig entschieden, daß die Bezeichnung Ba- den- Württemberg nicht gewählt werde. Einige Abgeordnete warfen auch die Frage auf, ob nicht ein Name gefunden werden müsse, der die Möglichkeit der Angliederung der Pfalz offen lasse. Erwähnt wurde im Ausschuß auch der scherzhafte Vorschlag von Innen- minister Fritz Ulrich, dem Südweststaat den Namen„Weinland“ zu geben. Einige Abge- ordnete meinten aber, daz schließlich„Mos, land“ dann noch präziser wäre. Der„Ritter mit der eisernen Faust“ hat Jetzt Chancen, seinen Namen in der Bezeich- nung für das neue süd westdeutsche Bundes- land verewigt zu sehen: FDP- Abgeordneter Vortisch schlug vor, das neue Land einfach „Berlichingen“ zu nennen. Wie von Teilneh- mern an der Sitzung berichtet wird, platzte in das verblüffte Schweigen der übrigen 24 Ausschußmitglieder der Freiburger ODU-Ab- geordnete Dr. Person mit dem„Zusatzantrag“, dann— um eine entsprechende Sinnverbin- dung herzustellen— in das Wappen des neuen Landes die zwei badischen Löwen mit den langen roten Zungen aufzunehmen. Deutsche Warnzeichen, die während des Krie- ges der Verwaltung für Feindvermögen unter- stellt wurden, sollen nach einer Mitteilung des britischen Handels ministeriums ihren früheren delitschen Eigentümern oder deren Rechtsnach- folgern zurückerstattet werden. Wirtſchaftliches Neue Habenzinsen ab 1. Februar gültig Zunächst nur für zwei Monate in Kraft Die für den 30. Januar einberufene Sitzung der Bankenaufsichtsbehörde, bei der die neuen Ha- benzinssätze aufgrund der Diskontsenkung end- gültig festgelegt worden. Der„Bundesverband des privaten Bank- gewerbes“ Westdeutschen Sparkassen“ schen über Sparzinsen geeinigt. Die neuen Habenzinssätze, die von der beschlossen wurden, sollen jedoch am 1. Februar zunächst nur für zwei Monate in Kraft treten. werden sollten, ist abgesagt und die„Arbeitsgemeinschaft der 5 haben sich inzwi- die bisher umstrittene Höhe der Bankenaufsichtsbehörde in Bonn Die Satze für täglich fällige Gelder blieben bei provisionsfreier Rechnung mit 1 Prozent und bei provisionspflichtiger Rechnung mit 1% Prozent unverändert. Die Sätze für Termingel- der werden um ½ Prozent herabgesetzt. Für Kündigungsgelder belaufen sich die neuen Ha- benzinsen je nach der Laufzeit und Höhe der Anlagen auf 2,5 bis 4 Prozent. Bei Festgeldern ist die Zinshöhe auf 2,5 bis 37/8 Prozent begrenzt. 15 Habenzinsen für Spareinlagen mit gesetz- icher unverändert. Auch die Zinssätze für Spareinla- gen mit vereinbarter Kündigungsfrist von 6 bis 12 Monaten wird um ½ Prozent auf 4,25 Prozent werden. Lediglich der Zinssatz für Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als 12 Monaten wird um ½ Prozent auf 425 Prozent reduziert. Kündigungsfrist bleiben mit 3 Prozent Während die Zinsbelastung für sämtliche Kre- dite in Anpassung an die halbprozentige Dis- Kkontsenkung um ebenfalls ½ Prozent vermin- dert wurde, bleiben die Zinsen der Exporkkre- dite,)-Kredite, die von einem Bankenkonsor- tium zur Verfügung gestellt wurden und die durch die Ausfuhr-Kredit-AG. ausgegeben wer- den, mit 7½% Prozent unverändert. Die von der Ausfuhr-Kredit-AG. der BDI rediskontierten Exportkredite werden dagegen um ½% Prozent verbilligt. übernommenen und von Rekord im privaten Bausparen 1952 83 327 neue Verträge abgeschlossen Die Bauspartätigkeit bei den privaten Bau- sparkassen des Bundesgebietes erreichte im ver- gangenen Jahre einen neuen Höchststand. So- gar das Rekordjahr 1950 wurde in allen Teilen erheblich übertroffen, Privaten Bausparkassen mitteilte. schlossen wurden 83 327 Verträge über eine Ver- tragssumme von 1 349 Millionen DM gegenüber 65 491 Verträgen über eine Summe von 1 040 Mil- lionen DM im Vorjahre. Die Neuzusagen der privaten Bausparkassen zur Finanzierung des Wobhnungsbaues beliefen sich im Jahre 1952 auf 268,4 Millionen DM,(1951: 186,6 Millionen DM). Damit betrugen die Gesamtbereitstellungen der privaten Bausparkassen seit dem Währungs- Stichtag 782,7 Millionen DM. Der Ende 1952 er- reichte Spareinlagenstand Millionen DM. liegt um rund 85 Prozent über dem Spareinlagenstand der privaten Bauspar- kassen Ende 1938. Verband der Neu abge- wie der in Höhe von 562,4 Schwierigkeiten in der Devisenfrage Termin für freien Devisen-Handel unbestimmt Der Termin für die Einführung eines freien Devisenhandels und die Aufnahme der entspre- chenden Kurs-Notierungen in der Bundesrepu- plik steht, wie aus Kreisen der Bank Deutscher Länder verlautete, noch nicht fest. Die Verhand- lungen mit den in Betracht kommenden Län- dern seien noch nicht abgeschlossen. In der Bun- desrepublik könne die Notierung bestimmter EZ U- Devisen, wie 2. B. französischer und belgi- scher Francs, Schweizer Franken und holländi- scher Gulden, erst dann erfolgen, wenn sich die Partnerländer zu der Notierung der gleichen De- visen, einschl. der Deutschen Mark, bereitfänden. Unter diesen Voraussetzungen sei es Zz. Zt. noch völlig ungewiß, ob der ursprünglich vorgesehene Termin, der 1. März 1953, eingehalten werden könne. Die BDIL. will sich aus dem Kassa- und Ter- minbhandel zurückziehen und ihn den Außen- handelsbanken überlassen. Uber die technische Handhabung der Devisen-Notierungen konnte noch keine Einigung erzielt werden, auch ist der Sitz der Devisenbörse gegenwärtig noch um- stritten. Finanzplan des Bundesausgleichsamtes Drei Milliarden Auszahlungen vorgesehen Der vom Bundesausgleichsamt vorbereitete Fi- nanzplan für das am 1. April beginnende Rech- nungsjahr 1953/54 sieht Leistungen nach dem Lastenausgleichsgesetz im Gesamtbetrage von drei Milliarden DM vor. Der Plan soll dem Kontrollausschuß des Bundesausgleichsamtes am 24. Februar zur Genehmigung vorgelegt werden Für die erste, die sieben Monate vom 1. Sep- tember 1952 bis 31. März 1953 umfassende La- stenausgleichsperiode waren Einnahmen und Ausgaben in Höhe von je 1,44 Milliarden DM vorgesehen. Wie ferner bekannt wurde, erwar- tet das Bundesausgleichsamt ein weiteres An- steigen der Einnahmen. Das Gesamtaufkommen des Lastenausgleichsfonds habe bereits in den ersten fünf Monaten der Gültigkeit des Lasten- ausgleichsgesetzes eine Höhe von über 1,2 Mil- Harden DM erreicht. Damit seien die Schätzungen Tür die erste Rechnungsperiode bei weitem übertroffen worden. Dementsprechend sei auck damit zu rechnen, daß die Einnahmen die„ver- planten“ Mittel am 31. März dieses Jahres nich unwesentlich überschreiten werden. Der zu er; Wartende Uberschuß sei bereits in den drei Mil liarden DM enthalten, die an Einnahmen und Ausgaben für 1953/54 vorgesehen seien. Hinzu komme, daß ein großer Teil der bis zum 31. März verplanten Mittel bis zu diesem Zeit- punkt noch nicht an die Geschädigten ausgezahl sein werde. Anfang Februar seien noch übe! 700 Millionen DM an Lastenausgleichshilfen 2 leisten gewesen. Mit einem zügigen Abrufen de! Lastenausgleichsmittel sei nunmehr zu rechnen nachdem viele Schwierigkeiten überwunder seien. Es bestehe die Aussicht, daß 1953/54 wei mehr als drei Milliarden DM an die Geschädig. ten und Anspruchsberechtigten im Rahmen de Lastenausgleichs verteilt werden können. Um die Sparguthaben von Vertriebenen Vom Lastenausgleichsausschuß des Bundes tages wurde der Entwurf eines Anderungsgeset zes über den Währungsausgleich von Spargub haben der Vertriebenen beraten. Dabei wurd. beschlossen, daß künftig auch die engeren Fa milien angehörigen von Friegsgefangenen un Zivilinternierten berechtigt sein sollen, Entscha digungsansprüche geltend zu machen. Künfti! Werden auch Sparkassenguthaben aus Bezirken die durch die Oder-Neiße-Linie geteilt wurden voll berücksichtigt werden. Weiterhin soll di, Regierung ermächtigt werden, durch Rechtsver ordnung die Frage der sudetendeutschen Spar bücher, die nicht auf Namen lauten, zu regeln Der Ausschuß nahm einstimmig den Vorschla! des Bundestagsabgeordneten Hubertus von Go litschek an, die Frist zur Feststellung von An trägen bis zum 31. August 1953 zu verlängern. Gewinne aus Branntweinsteuern? Chemische Industrie gegen das Monopolgesetz Zu den neuerdings sehr umstrittenen Ein- nahmekosten der Bundesflnanzverwaltung ge- hören die Branntweinsteuern und die Uber- schüsse aus der Branntwein-Monopolverwaltung. Das Gesamtaufkommen der Branntweinsteuer betrug im letzten Haushaltsjahr allein 524 Mil- lionen DM, während der Uberschuß der Mono- polverwaltung unterschiedlich ist, je nachdem die Branntweinübernahmepreise einerseits und die Verkaufspreise andererseits vom Monopol kestgelegt werden. Jedenfalls ist in dem Gesetz über die Monopolbewirtschaftung, welches dem- nächst dem Bundestag vorliegen wird, vorge- sehen, daß die Verkaufspreise nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Unkostendeckung plus Rücklagenbildung, sondern auch der Erwirtschaf- tung eines Gewinns für die Bundeskasse fest- gesetzt werden sollen. Diesem Gewinnstreben der Finanzverwaltung widersetzt sich jedoch als eine der größten Ver- brauchergruppen die chemische Industrie, die im letzten Haushaltsjahr beispielsweise 430 000 hl Branntwein für technisch- industrielle Zwecke verbraucht hat. sie weist besonders auf die Konkurrenz mit den Industrien anderer Staaten hin, die z. B. in Schweden nur 40 DM je hl Al- kohol zu bezahlen haben im Vergleich zu einem Preis von 95 DM in der Bundesrepublik. Br Ansteigen der Fischpreise zu erwarten Mit einer Veränderung der gegenwärtigen Mindestpreise für Fische auf den kommenden Auktionen ist auf Grund der gestiegenen Ge- neralkosten der Hochseefischerei in Kürze zu rechnen, wie der Bremerhavener Seefischmarkt mitteilte. Die Neufestsetzung der Mindestpreise verliere jedoch ihren beunruhigenden Charak- ter, da in diesem Zusammenhang auch eine Ver- besserung der Frischfischdqualitäten erfolgen „Zunächst müsse die Frachtschiff-Flotte wieder 3— Verhandlungen in Athen und Istanbul Eine deutsche Delegation begab sich zu Wirt- schaftsbesprechungen nach Athen. Eine weitere Delegation ist nach Istanbul unterwegs, um dort mit Vertretern der türkischen Regierung über den Handelsverkehr zwischen der Bundesrepu- blik und der Türkei zu beraten. Die Leitung dieser elfköpfigen Delegation hat Dr. Maas vom Bundeswirtschaftsministerium inne. Deutsche Waffenlieferung nach den USA Die erste Lieferung deutscher Feuerwaffen seit 14 Jahren wird demnächst in den USA eintref- ken. Es handelt sich dabei um einen Posten von Walther-Schnellfeuerpistolen. Die Produktion der Pistolen erfolgte unter Leitung deutscher Techniker in einem Werk im Elsaß, da die Her- stellung von Feuerwaffen in Deutschland noch immer verboten ist. Kein höherer Kreditplafond für den Bund Der Zentralbankrat hat sich eingehend mit der Frage beschäftigt, ob dem Bund ein größerer EKredit- Spielraum zur Aufnahme kurzfristiger Notenbankkredite eingeräumt werden soll. Vom Zentralbankrat ist dabei der Beschluß des Bun- deskabinetts, auf die vom Bundesfinanzminister beantragte Erhöhung des Kreditplafonds des Bundes bei der BDL von 1,5 auf 2,5 Milliarden DM zu verzichten, begrüßt worden. Die Bera- tung ergab, daß zur Zeit keine Notwendigkeit für eine Erweiterung der Kredit-Linie vorliege. Der Zentralbankrat bestätigte die vom Präsi- denten des Direktoriums der BDL vor dem Bun deskabinett abgegebene Erklärung, wonach im dringenden Bedarfsfall die Notenbank auch ohne Erhöhung des Kredit-Plafonds den Bund in der Aufnahme von Krediten unterstützen werde. Erleichterung im Ausfuhrgeschäft Das Bundeswirtschaftsministerium teilte mit, der Ausfuhr wirtschaft sei nun die Möglichkeit gegeben, das Transfer- und Konvertierungsrisiko im Exportgeschäft lückenlos über die Bundes- garantien und-bürgschaften zur Förderung der Ausfuhr abzudecken. Dies könne in Form der Einzeldeckung und pauschal erfolgen. ES sei klargestellt, daß in den laufenden Garantie- und Bürgschaftsverträgen das Konvertierungs- und TPransfer-Risiko unter dem Schutz der Garantien und Bürgschaften steht. Auskunft über die näheren Einzelheiten erteile die„Hermes Kre- dit-Versicherungs-Aktiengesellschaft“, Hamburg- 13, Hochhausring 9/10. Die Ausfuhr-Kredit-AG. hat den Zinssatz für die sogenannten A-Kredite, die aus eigenen Mit- teln des Bankenkonsortiums finanziert werden, mit Wirkung vom 6. Februar von bisher 7,5 Prozent auf 7 Prozent herabgesetzt. RKonsumbrot-Ausgleich auch für Kinderreiche EKinderreiche Familien sollen bis zu einer be- stimmten Einkommenshöhe vom dritten Kind an künftig Ausgleichszahlungen für den am 15. Februar wirksam werdenden Wegfall des Konsumbrotes erhalten. Der Bundesfi anzmini- ster hat einem entsprechenden Vors lag der CDU/ CS zugestimmt. Kinderreiche sollen Aus- gleichszahlungen erhalten, wenn ihr Einkommen nicht einen Betrag übersteigt, der sich zusam- mensetzt aus den Fürsorgerichtsätzen, ihrer Mietzahlung und je Kind einem Zuschlag von 150 Prozent des Fürsorgerichtsatzes vom driften Kind an. Die Ausgleichszahlung beträgt je Kopf im Monat 0,96 Pfennig und wird auf ein halbes Jahr vorausbezahlt. Ursprünglich solite dieser Ausgleich nur für Fürsorgeempfänger und die- jenigen Personen gezahlt Werden, deren Bezüge noch nicht 10 Prozent über den Fürsorgericht- sätzen liegen. Wirtschaft in Kürze Der Vorsitzende des Vorstandes des Nord- deutschen Lloyd, Dr. Joh. Kulenkampff, teilte mit, daß Meldungen über den geplanten Bau von deutschen Passagierschiffen verfrüht seien. aufgebaut werden. Der französische Franc ist gegenwärtig nur noch 3,8 Prozent so viel wert als 1938. Die Hamburg-Amerika-Linie„Hapag“ will ihren jetzigen Flottenbestand von neuen Schif⸗ ken mit zusammen 32 500 BRT bis Ende 1954 auf insgesamt 27 Einheiten mit zusammen 155 000 BRT erhöhen; das entspricht 20 Prozent des Vorkriegsvolumens. Das britische Schatzamt lehne im gegenwär- tigen Zeitpunkt eine freie Konvertierbarkeit des Pfund Sterling ab, erklärte John Boyd-Carpen- ter vom Schatzamt vor dem Unterhaus. by Dr. 2 Copyright (14. Fortsetzung) BREN DOE. Paul Herzog. Tübingen durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden Der Comte zuckt die Achseln. Gibt ihr fünf neue Karteen. Mit zusammengebissenen Zähnen nimmt sie die Blätter auf. Pik-Neun, Pik- Sechs, Pik-Sieben, Pik-Acht. Ihr Herz beginnt zu schlagen. Soviel ver- teht sie von dem Spiel, daß hier eine Chance, eine tolle Chance sich bietet. Daß ein Wunder sich zu ereignen beginnt, wenn. Ja. wenn Imre Hände zittern, als sie das letzte Blatt aufhebt. Ihre Augen können es kaum fassen: die letzte, die fünfte Karte ist der Jolly- Joker. Die Wunderkarte, die alles ergänzt. Es ist wirklich wie ein Märchen: mit fünf zeuen Karten hat sie einen Royal-FElush 1 Händen, eine der höchsten Kartenkom- mationen, die dieses Spiel kennt. Mühsam bezwingt sie ihre Erregung. Einen einzigen scheuen Blick seitwärts Wirft sie auf zen alten Lührlein. Aber der saugt völlig geistesabwesend md unbeteiligt mit einem Strohhalm den Schampus in sich hinein. 5 „Doppelt!“ schreit abermals Mace Cormick. pennemann überbietet. Der Franzose ver- doppelt nochmals. „Gebracht!“ sagt Cornelia mit zitternder ztimme. Wenn sie verliert, ist alles Geld, zas Mac Cormick ihr anvertraut hat. beim Teufel. Aber kann man mit dieser Karte àberhaupt verlieren? Der Comte überlegt sekundenlang. Dann wirft er mit einem wehmütigen Blick sein Mac Cormick. Er Slatt fort. Steigt aus. nd hundert!“ beharrt lat jetzt ein knallrotes Gesicht. Es geht ihm aicht um die paar lumpigen Dollar. Es geht ihm um die Ehre. Drei Asse und zwei Neuner dazul Wer will ihm da den Pott streitig machen? „Noch zweihundert!“ schreit Pennemann. Er schmettert die Banknoten auf den Tisch, als spiele er einen Skat in St. Pauli. „Vierhundert!“ schnarrt der Pariser. Es ist, als Ob sie alle vom Teufel besessen wären. „Gebracht!“ sagt Lührleins monotone Stimme hinter Cornelias Rücken. Er greift, o Wunder, in die Innentasche seines abgeéschabten Gehrocks und zaubert mit elegantem Schwung ein Bündel Bank- noten hervor. „Sie gestatten doch?“ meint er sanft Zzu der entsetzten Cornelia. Die kann nur stumm nicken. Wenn sie jetzt verliert, ist alles ver- loren. Dann kann sie einige Jahre lang arbeiten, um ihre Spielschulden zu decken. Mae Cormick schaut auf den Tisch wie ein Stier, der ein dankbares Objekt seiner An- griffslust gefunden hat. „Verdoppelt!“ brüllt er mit Stentorstimme. Der Banknotenberg in der Mitte wächst und wächst. Eine Sekunde lang zögert Pennemann. Dann wirft er weg Unsinn! Was soll er ein paar tausend Dollar hier riskieren? Steht nicht dafür! Auch Monsieur Delaborde zuckt bedauernd die Achseln. Drei Buben hat er auf der Hand. Schade. „Non!“ meint er melancholisch und legt die Blätter ab. Soviel ist der Spaß nun doch nicht wert. Cornelia ist weiß wie der Schnee draußen an den Hängen der Walder-Alm. 4 Viele tausend Dollar stehen jetzt auf dem Spiel. Ein Wahnsinn, sie zu riskieren, denn sie besitzt sie ja gar nicht, wird sie nie be- sitzen. Karte, dieses einmalige Geschenk des Poker- gottes, hinzu werfen und zu verzichten. Hilfe- suchend wendet sie ihren Blick zum alten Lührlein. Der hat ein neue tenbündel her- es Banknote vorgezaubert. Mit Mephistolächeln 1 er be neben die Dollarsckeine des Phun „Gesehen!“ sagt er leise und bescheiden. Wendet dabei Cornelias Blätter um. Pik- Sechs, Pik- Sieben, Pik-Acht, Pik Neun Er zögert einen Herzschlag lang. Alle starren gespannt auf den Tisch. Da wendet Lührlein das letzte, das ent- scheidende Blatt um: den Jolly-Joker! „By Jovel“ brüllt der Lankee und schmeißt seine Karten weg.„Sie haben gewonnen! Fein gespielt, little girl!“ Er ist nicht böse. Nicht im geringsten. Er freut sich geradezu über Cornelias un- glaubliches Glück. Pennemann sinkt erschöpft in seinen Sessel zurück„Schlug, was?“ stammelt er und wischt sich die Schweißtropfen von der Glatze. a „Finish!“ nickt der Franzose, Auch Mac Cormick ist es recht. Er hat plötzlich Sehn- sucht nach der blonden Mizzi. Seine Augen gehen zur Bar. Als Cornelia, immer noch fassungslos über das viele Geld, sich, wie um Entschuldi- gung bittend. im Kreise umsieht, gewahrt sie einen Blick aus den dunklen Augen des Comte, der dem alten Lührlein gilt. Einen Blick geradezu tödlichen Hasses! Cornelia erschrickt vor diesem Blick. Was nat der Alte dem Italiener getan? Der hat doch gar nicht viel verloren „Wenn Sie gestatten“, sagt der alte Lühr- lein leise, sich zu Cornelia beugend,„werde ich das Geld an der Hotelkasse deponieren. Sie können morgen früh darüber verfügen, ja?“. „Natürlich!“ nickt Cornelia. Sie ist auch ein wenig benommen vom vielen Trinken. „Es gehört ja auch Ihnen. Sie haben ja mit- gewonnen.“ 5 „Darüber sprechen wir morgen!“, lächelt der Alte bescheiden und verschwindet lautlos. Tanzmusik klingt auf. Sektpfropfen knallen. Cornelias Sieg muß gefeiert werden Es dämmert schon draußen, als sie, vom Comte begleitet, die Treppe zu ihrem Zimmer emporsteigt. Eine etwas schwankende und nicht ganz leicht zu meisternde Treppe. Gut, daß Tessano sie stützt. kaut an der dicen morgendlich Mee dem genshmigen pflegt. Gortsetaun „Wie schön du bist!“ flüstert der Comte. als sie vor der Türe stehen,„Weißt du, wie sehr ich dich liebe!“ Sie hat keine Kraft mehr, sich seiner Küsse zu erwehren. Sie spürt, wie er sie fest in die Arme nimmt. Ihre Schultern, mren Nacken zärtlich streichelt. Plötzlich schrickt Cornelia auf. Sie hört, wenn auch von dem dicken Läufer gedämpft, leichte Schritte. Ein Schatten huscht schemen- haft auf dem Treppenabsatz vorbei. „Güte Nacht, Grafik, sagt sie leise, Aber jah ernüchtert. Sie öffnet rasch die Tür 2¹ rem Zimmer. „Lieblingl“, flüstert Tessano, sie nochmal inn eine Umarmung ziehend. Aber sie 1687 sich rasch. Dreht schnell den Schlüssel im Schloß. a Als sie sich entkleidet, als sie behutsam und mit einem unendlich schlechten Ge- Wissen das zauberhafte schwarze Atlaskleid 1 merkt sie erst, daß ihre Perlenkette ehlt. 2 Sie zerbricht sich nicht weiter den Kopf darüber. Wahrscheinlich ist sie in der Bar liegen geblieben. Ist ja schließlich nur eine Imitation. Man wird sie finden und ihr zurückgeben.„ Sie sinkt in einen unruhigen Schlaf. Träume tanzen um sie herum. a 5 Riesengroß steht der Jolly-goker vor ihr und lächelt ihr zu. Merkwürdig, wie er die Züge wechselt. 5 8 Bald gleicht er dem Grafen Tessang, dann wieder dem alten Lührlein 2 Jetzt trägt er sogar das fröhliche, sonnen- verbrannte Gesicht Hannes Heglundds * verlangt, daß er rechtzeitig wa „Tessano?“ meint ri K sich 20 „ J7CCFFCFVCFCCVCCCCCCCCCCCCCCCCC forderung:„Ach, bitte, komm doch mit auf den Ball, ja? Es toird be- stimmt sehr nett— mehr wird nicht ver⸗ raten!“ Nun, können Sie da am Ende wider- stehen? Halb ärgerlich über die Inkonsequens, Halb lächelnd im Ge- danken an eine bevor- stehende unbeschwerte Stunde inmitten des All- ktagsgetriebes, gibt man sich schließlich freundlich resi- 5 gniert geschlagen: nichts ist be⸗ ständig, weder das Wetter, noch die Zeit und am allerwenigsten unser Vorhaben/ Wie sicher man seiner Fa- schingsabsage war, beweist nun, drei Tage vor der Maskerade, das Kopfzerbrechen über den nicht vorhandenen, geeigneten Anzug. Wirklich nicht vorhan- den? Und wie wäre es... Natür⸗ lick— des Rätsels erster Würfel ist gefallen: da hängt so fried- lich, und von dem unerwarteten Unternehmungsgeist nichtsahnend, die langbeinige schwarze Haus- hose Marke„Carconne“. Dazu, als neckisches Oberteil: eins, zwei, drei— etwas Phantasie ist keine Hexerei— den gerin- ff! e 6 KR KRRXR KN XR N C ˙ AAA o 8 . Fasching Nasen! Drei hübsche Kostüme sofort bereit Wicht wahr, eigentlich wollten Ste in diesem Jalit auf keinen Maskenball genen, Sie haben sich dieses Versprechen loch und keilig abgenommen, Sie sparen seit Weihnachten unoider- ruflick für den diesjährigen Urlaub, das heißt— Sie wollen jedenfalls dafur sparen Und dann, gestehen gelten Badeanzug so- 2 Sie es sich runig ein, wie den neuen Gummi- 6. werden plötzlich sämt- gürtel. Als aparte Er- 8 liche guten Vorsätze gänzung ein langer i und Pläne über Bord Handschun und um 8 geworfen angesichts der den Hals jenen steifen 2 verheißungsvollen Auf- Kragen, der damals für das Schottenkleid zu eng war, mit vorgestreckter, beliebig breiter Propel- lerschleife. Mütze und Ponpon sind ein lustiger Einfall. Oder haben Sie gar rabenschwarzes Haar und eine besondere Vorliebe für Carmen? In diesem Fall nehme man keine Angst, es kostet eben- falls weder Geld noch lange Zeit, noch allzu große Gesckicklickkeit— einen farbigen weiten Rock, etliche 0 große bunte Flicken zum Auf⸗ nähen, dazu die kleine schlichte Bauernbluse und einen langen Fransenschal. Ja— und natür- lich viele, viele Ketten, noch mehr klirrendes Münzen- Arm- und Ohr- und eventuell Beingekänge. Am Ende dürfen Sie sick getrost als blonde Zigeunerin entpuppen. Nock ein Rezept gefällig? Man verrühre: eine lange Hose, eine Schärpe mit goldgelben Rasseln, fingerfreie lange Handschuhe, etwas Draht in der Mütze, würze das ganze mit zwei Schuß Humor und mische die Farben Gelb und Schwarz. Herzlichen Glückwunsch, der„Harlekin“ ist wohlgelungen. Ihre Erik d. * . . * 2. ** * * . ** *. . * * 8 8 5 5 80 2 85 * 85 5 * * de 85 55 5 50 55 55 5 5 55 * 55 50 8 55 g 50 f 3 8 8 „Da ich mich immer tiefer in Dich und Dein der einzige Inhalt seines Lebens und Schaf- Seelenleben hineindachte, so sprach ich mit innerster Kraft:„Klara, ich rufe Dich! und ich hörte ganz hart neben mir Deine Stimme: Ich bin bei Dir'!« Dieser Satz aus einem Briefe Schumanns, im Jahre 1838 geschrieben, erhellt deutlich, wie innig das Leben Klaras mit dem Schaffen Schumanns verbunden ist. Es ist ja in der Geschichte der Musik oft der Fall, daß wir über dem Lebenswerk eines groben Komponisten uns kaum daran er- innern, daß der in diesem Schaffen aufklin- gende Grundton der tiefen Liebe einer star- ken Frauenseele sein„Jubilate“ verdankt. Wenn man aber den Künstler und sein Werk Sanz verstehen will, muß man den entschei- denden Einfluß im Leben eines Menschen kennen, wie er z. B. bei Schumann durch Klara Wieck in der Musik Gestalt gewonnen Hat. Als Schumann 1828 zur Universität nach Leipzig kam, wurde er durch einen Freund in das Haus der Familie Wieck eingeführt, wo er mit einem Kreis bedeutender Künstler be- kannt wurde. Klara war damals erst im zehn- ten Lebensjahre, aber ihr Klavierspiel war unter der Anleitung des Vaters schon bewun- dernswert künstlerisch vollendet. Schumann kühlte sich davon um so stärker beeindruckt, Als er selbst nur nach dem Willen der Mutter sich dem Studium der Rechte gewidmet hatte, und nun dauernd mit sich kämpfte: zwischen dieser übernommenen Pflicht und seiner Nei- gung zur Musik, zu der er sich berufen kühlte. Um dem unerträglichen Zwiespalt ein Ende zu machen, zog er nach Heidelberg, von wo er dann die Mutter um ihre Zustimmung 2 seinem Entschluß bat, sich der Kunst 2 Widmen. Da Schumann in Friedrich Wieck den wärmsten Förderer seines Planes fand, Wurde die Erlaubnis erteilt, und im Herbst 1830 zog er zu Familie Wieck, da er sich Klaras Vater zum Lehrer gewählt hatte. Der Verkehr mit Klare gestaltete sich ganz ZWaänglos, heiter und herzlich, so dag er im Jahre 1832 schrieb:„Wir sind wie Ge- Schwisters, aber schon ein Jahr später berich- tet er treulich,„von dem ersten Ruß auf der Treppe“. Dieser glücklichen Zeit bereitete der Vater ein schnelles Ende, denn er hatte an- dere, höhere Pläne mit seiner begabten Toch- der; Schumann Vird aus dem Hause ver- Wiesen, Klara auf Reisen geschickt. Da Zeigt es sich jedoch daß die eben erst erwachte Liebe der beiden jungen Menschen schon Stärker war, als der Wille des Strengen Vaters, dem Ehrgeiz die klare und besonnene eberlegung genommen hatte. Eine starke Zuversicht auf die Erfüllung res Glückes spricht aus einem Briefe Schu- manns aus dieser Zeit der Trennung: Du Wirst mittragen, mitarbeiten, Freud und Leid mit mir teilen wollen. In Leipzig wird es mein erstes sein, meine àußeren Angelegen- heiten in Ordnung zu bringen; mit den inneren bin ich im reinen; vielleicit dag der Vater nicht die Hand zurückzieht. wenn ich um seinen Segen bitte. Indes vertraue ich aut unseren guten Geist. Wir sind vom Schicksal schon füreinander bestimmt: schon lange wußte ich das, aber mein Hoffen War Qicht so kühn, es Dir früher zu sagen und von Dir verstanden zu werden.“ en daenschen und den Künsder Schumann fens. Klara aber hatte in einem Briefe 1838 ihr Wort gegeben:„1840 bin ich bei Dir, es mag kommen wie es will, baue auf mich, zweifle nie an mirl, Sie hat Wort gehalten. Nachdem Schumann mit Klara endlich nun vereinigt ist, entfaltet sich seine Schöpfer- kraft erst ganz zu der hehren und unver- gänglichen Blüte des Meisterwerks roman- tischer Musik, die, aus der Tiefe des Erlebens geboren, uns immer wieder in seiner ewig lebendigen Schönheit im Innersten erfaßt und über die Not des Tages erhebt. Allein im ersten Jahre der Ehe werden 138 Kompositio- nen zu einem einzigen Hymnus der Liebe, in ihr erschließen sich dem Künstler alle Ge- heimnisse des Lebens. Viele Konzertreisen werden zu einem großen Triumph Klara Schumanns, die nun aus der Größe res menschlichen Erlebens die letzten Tiefen der UAS EL N U NO EAT ENA SC HACH-ECK E Aus der Russischen Schachmeisterschaft 1952 Bei 20 Teilnehmern siegten gemeinsam Welt⸗ meister Botwinnik und Taimanov mit je 12,5 Funkten. Auf den nächsten Plätzen folgten die Großmeister Geller, Smyslow und Keres: Weis: Smyslow Schwarz: Iliwitzkij Sicilianisch I. e4 c 2. Scg Sc 3. g3 g6 4. Lg2 Lg7 5. da d 6. k4 St6 7. Sk3 0-08. 0-0 Ses 9. h3 Sc7 10. Les 96 11. Ddz Lb7 12. f5! d5 13. Lhé de: 14. Se: Sd 15. Sha Lea: 16. Led: Lhé6: 17. Dhé: Dd6 18. Kh2 Taes 19. fg6: f6: 20. Sg6:!(Schwarz darf das Opfer nicht annehmen) 20... Sf3 21. Ps: Ts: 22. Se7: t. Def: 23. Lf3: Tfs(Mit Wei Bauern weniger steht Schwarz hoffnungs- 10s.) 24. Kg Khs 25. Tel! Df7 26. Dh5 Dd7 27. Deß t Kg 28. Tea Ses 29. Lg4 Dg7 30. Des! Viel stärker als Les. Auf Khs folgte jetzt 31. Des:) 30... Df7 31. Df: Schwarz gibt auf. Er verliert nach Kf7: mit Lhs r noch den Springer. Kreuzworträtsel 8 5 5 5 1 R ed 19 4 L r 3 24 E 20 F 33 R F ——— . + L Waagrecht: 2. Hanfgewebe, 5. Heil- methode, 7. engl. Adelstitel, 9. Fluß in Asien 11. Abk. f. Metertonne, 12. Behältnis, 14. chem Zeichen f. Neodym, 16. Sportlotterie, 18. Holz- maß. 20. Abk. f. frei an Bord. 21. Teilzahlung. E 15 88 2 2 —* 8— 2 S 7 3 „Mir sind vom Sopicksdo/ für einander bestimmi“ Alle Not wandte Klare Schumann zum Segen in der Musik gestalteten seelischen Regung erschöpft. Aber auch in diesem Leben wohnen Freud und Leid eng beieinander. Alle Not jedoch wird überwunden und zum Segen, denn Klara ist Frau, Mutter und Künstlerin zugleich, und in dieser wunder- baren Einheit erneuert sich immer wieder das Künstlertum ihres Mannes bis zu Seiner Vollendung. Die Seelengröße dieser Frau, die stark genug war, durch ihr eigenes Leben auch das ihres Mannes zu formen, wird erst ganz offenbar, als das tragische Schicksal Schumanns sich erfüllt. Ohne Klage trägt Se das Leid ihres Mannes, da die Kinder die Mutter brauchen, und als der Tod ihn erlöst, beugt sie sich wohl unter dem harten Schlag, findet sich aber bald wieder zu sich selbst und zu einer neuen, großen Aufgabe. Sie wird die treue Hüterin des unsterblichen Lebens- Werkes ihres Mannes. E IM KNORZER BAU- PAT MANNHEIN 8 AN DEN PANKEN 23. Stadt in Agypten, 25. Temperaturzustand, 27. ital. Münzeinheit, 29. altes Längenmaß, 31. chem. Zeichen f. Zink, 32. Stern im Walfisch. 34. chem. Zeichen f. Radium, 36. griech. Göttin der Erde, 37. franz. Fluß, 38. arab. Sohn, 39. Singvogel. Senkrecht: 1. Bergwiese, 2. chem. Zei- chen f. Iridium, 3. bekannter deutscher Flie- ger, 4. franz. Wasser, 5. Abk. f. königlich un- Sarisch, 6. Gefäß, 8. Männername, 10. Dünge- mittel, 13. Brennstoff, 15. Nebenfluß d. Donau. 17. Spielkarte, 19. Schweizer Held, 20. Vertie- kung, 22. Erfinder des Gasglühlichtes, 24. Un- terhaltungsspiel, 26. Zeitrechnung, 28. Mäd- chenname, 30. Schafkamel, 33. Ionische Mund- art, 35. Teil des Baumes. H. Wortspiel Durch Abstreichen des letzten Buchstabens unter gleichzeitigem Voransetzen eines neuen Buchstabens bilden sich aus den nachstehen- den Wörtern neue sinnvolle Worte. Die An- fangsbuchstaben der neuen Wörter nennen einen Luftkurort in Kärnten. ö Albern, Brot, Rig, Arsene, Geld, Reise, Rose, Erze, Ruder, Inder, Diner, Ratten. 1 Versteckrätsel Dasein, Wundstarrkrampf, Puderdose, Welt- all, Erwin, Grundwasser, Ballerina, Mastdarm, Gaslicht, Lebertran, Ebenholz. Jedem dieser Worte sind drei zusammen- hängende Buchstaben— den letzten zwei Wörtern je zwei Buchstaben— zu entnehmen. Diese Buchstaben ergeben, aneinandergereiht Selesen, einen Sinnspruch. H. Lösungen: Use sep 487 Spun M sed es zEA eis adus eds 10 Zs 88 sel s kulerf 08 suf gs ev 9e us be en ee Zl 0 ILL 61 40 21 near ee e sel er 00 8 Sung 9 As nen p Jeep e 41 8 uv Jean uss ges 68 lisg 88 se As Lee 98 ed 5 E ee uz le o 6e ear z ner 88 mapa s ed le go oe nes 81 OO gr DN FI Trag er en er neren 6 pa. In ee ene e eee ss JBAAοαE.n¹⁰οιt sn ada NA iter:smofqoaꝗ sep Sunsg ropun u delle Das Glücksschweinchen Kommt da dieser Tage mein Freund Slück strahlend zu mir. Natürlich fragte ich nach dem Grund seiner guten Laune.„Na, ich habe im Toto zum ersten Male Schwein gehabt, ich habe gewonnen!“ So lautete die offen- barende Antwort. Nie habe ich mir bisher ernsthaft Gedanken darüber gemacht, warum man eigentlich das Schwein zum Glückssymbol erhoben hat. Die Antwort meines Freundes aber hat mich ver- anlaßt, ein wenig Forscher zu Spielen. Und ich hatte dieses Mal selbst Schwein gehabt, als ich dem Glücksschwein nachstellte. Das Schwein ist ein der vorchristlichen Zeit galten neben den Ba- ren und Wölfen die Eber als besonders stark und wehrhaft. Um ihre Gefährlichkeit sicht- bar zu machen, trugen die Krieger als Amu- ljetts— wenn man das moderne Wort gebrau- chen darf— geschmiedete Eberbilder auf den Helmen. Sie hofften damit, das Waffenglück zu hren Gunsten zu beeinflussen. Die andere Erklärung ist die: Bei mittel- Aterlichen Schützenfesten und anderen Wett- kämpfen wurde oft als letzter Preis ein klei- nes Ferkel ausgesetzt, dessen Wert die vor- hergehenden Prämien Sogar überstieg. Jener, der es im Grunde nicht verdiente, erlangte also einen recht ansehnlichen Preis; er hatte eben mächtiges„Schwein“, das heißt Sroßes Glück gehabt. Die dritte Erklärung wird aus dem Karten- spiel abgeleitet, bei dem— wie jeder Kar- tenspieler bestätigen wird— seit jeher schon eine„Eichelsau“ oder„Schellensau“ mehr Salt als ein König. Wer hat das geschrieben?“ fragte Knopi Seschichie qus dem Leben/ Von A. Webermann Diese Geschichte habe ich von meinem Sohn, der fünfzehn und in der Obersekunda ist. Er wollte sie mir erst gar nicht erzählen, aber S ergab sich, daß er sie mir erzählen mußte. Meine Frau rief mich nämlich ins Zimmer und sagte:„Sieh dir den störrischen Jungen n. Er Will partout seinen besten Aug an- Ziehen. Und glaubst du, er Sagt, wozu?“ Ich sah meinen Jungen en, der wirklich zu- Sleich hilflos und trotzig dastand. „Willst du zu einem Mädchen?“ fragte ich inn direkt. Nein“, sah er mich fast erschrok- ken an. Er mocdite kühlen, daß er um eine Erklärung nicht herumkam und erzählte un- ter Stocken: „Wir haben doch einen Lehrer für Mathe- matik der heißt Knopf. Wir nennen in bloß Bnöpfchen. Er sieht so aus, daß man über ihn laden muß. Ich weiß auch nicht warum, aber man muß eben lachen. Nicht nur ich. alle in der Klasse. Wir freuen uns immer auf seine Stunde, weil se— na, es ist eben immer Iustig bei m. Er ärgert sich namlich so leicht. Und wenn er sich ärgert, dann Spricht er Sächsisch. Mein Sohn sah mich unbehaglich von der Seite an und fuhr fort: Da Rommt er nämlich her.“ Ich War erleichtert. Na also, dachte ich, es ist bloß eine Schulgeschichte. Ich besann mich auf den Lehrer Knopf, den ich einmel auf einer Elternversammlung kennengelernt hatte. Din Mann, der wirklich auf keinen Respekt von seinen Schülern rechnen konnte Klein, mager, nervös wie er war. Ieh lächelte also meinem Jungen ermuti- Send zu, aber er lächelte nicht zurück. „Er läuft immer herum daß man genau Sieht, daß er nicht verheiratet ist Knöpfe ab und So, und immer Flecken am Anzug.“ — Mein Sohn atmete tief auf. Ja, und dann traf ich ihn vor einigen Tagen auf der Straße. Da war er nicht allein. Da war jemand bei ihm. Eine Frau.“ Mein Junge sah mich auf eine Weise an, daß ich merkte, wie sehr er durcheinander War. Ex zuckte die Schultern. „Weigt du, Vater, das war so komisch, Bnöpfchen und eine Frau. Irgendwie So, dag man es sich gar nicht vorstellen konnte. Und er War ganz freundlich zu hr, er hatte sie sogar im Arm.“ Der Junge kroch immer mehr in sich zu- sammen. „Naja, murmelte er, am nächsten Morgen abe ich das natürlich brühwarm in der Klasse herumerzählt. Alle haben sich schief Selacht, und ich— jetzt stockte er, ehe er kfortfuhr,„ich bin an die Tafel gegangen vnd habe drangeschrieben: Wir gra ulieren zur Verlobung Und dann haben Wir gewartet, bis er kam. Er sah es auch gleich. 5 Er stand vor der Tafel und— ich weiß nicht, als er sich rumdrehte, da war er ich weiß nicht wie— ganz komisch. Wieso, aber ich sagte ganz laut: Ist die auch aus Dresden“?“ Mein Sohn war ganz bleich Se worden., Weißt du, Vater, da stand er ganz still. So gallz Komisch still. Nicht wie wenn ich mal Still- stehe, nein, ganz anders, so als ob er Sleich umfallen würde. Es wurde auch Sanz ruhig in der Klasse. Kein Mensch sagte etwas. Alle haber! 2 merkt, daß da was los war. Und Knöpfchen drehte sich rum und ging zur Tür. Er sing einfach raus, so wie einer, der gar nicht richtig weiß, wo die Tür ist. Dann haben Wir da gesessen und gewartet. Auf irgend etwas. Irgendwas mußte ja kommen. Und es kam auch jemand, nämlich unser Pirex. Wir haben gedacht, er würde lostoben, Aber er tobte nicht los. Er stellte sich vorne bin und sah uns an. Mindestens eine Minute leng. Und dann sprach er Sanz leiss. Er Segte Dur, Wo Knöpfchen herkommt. Daß er aus Dresden kommt und— hier wurde mein Sohn blaß wie eine Wand, daß er in Dresden damals seine Familie verloren hat, alle auf einmal, in ener einzigen Nacht.“ Hier bin ich jetzt selber blaß geworden, und mein Junge sah es mir an, denn er Sah mir ins Gesicht, so wie einer, für den es jetzt Sanz wichtig ist, was ich wohl denke. Und ich zuckte auch die Schultern. Es Sibt Augenblicke. wo ein Vater gar nicht helfen Kann, wo man merkt, daß auch ein fünfzehn jähriger Junge ein Mensch ist, der etwas mit sich ganz allein ausmachen muß. Und deshalb. Vater“, sagte er,„Will in jetat den guten Anzug anziehen. Ich Will hin- Sehen zu ihm, ich Will mich entschuldigen.“ Er sah nuch an und setzte Hinzu:„Wir Sehen nämlich alle hin. die ganze Klasse altes Glückssymbol, für dessen Entstehung es aber verschiedene Erklärungen gibt. Bei unseren Vorfahren in 1 Lacaliug 5 Des Unsinns tiefer Sinn Fasching hat, wenn man den Sprachfor- schern Glauben schenken darf, seine Wurzel n va, vas für wehen, Wind: im zweiten Teil des Wortes ist Gang, Umzug enthalten. Wenn im Vorfrühling der vas nahte und als Atem des Allwaltenden die erwachende Erde um- schmeichelte, priesen die Menschen die Gott- heit mit Opfern, Tänzen, Umzügen und Spie- len. Dabei stellte man die Vertreibung des Winters und der Lebensfeinde in Haus und Hof symbolisch dar und verband damit die Absicht, sich die Kraft der Geister oder der ihnen heiligen Tiere anzueignen durch Nach- ahmung ihrer gedachten oder wirklichen Zestalt. Dies begründete dann die Masken- kreiheit, denn die Verkleideten fühlten sich als eine ganz andere Person, die ihr Handeln der angenommenen Larve anpaßte. Aus dem Vas-naht wurde im Hinblick auf die Fasten- zeit die Fastnacht, mit der zunächst der Tag dem Aschermittwoch gemeint war. Nach alten Vorstellungen entstieg die Erd- göttin zu ihrer bevorstehenden Vermählung dem Sonnengott, dem Lenz(das Wort kommt von Glentz. Glanz), dem eisigen Nord- meer und nahm auf einem Schiffskarren Besitz von ihrem Reich. Die alten Deutschen aben die holde und erfreuende Göttin des reichen ehrenden Namen denannt, und ihr Bild und das auf Räder ge- zetzte Schiff fehlten bei den Umzügen nie. Nach ihrem deutschen Namen Njörde, Gerda, wurde die Göttin von den Römern Nerthus genannt. und ihr Fahrzeug hieß bei ihnen, die das damalige Deutschland besetzten, Darrus navalis. Daraus entstand die Bezeich- aung Karnev der man im Hinblick auf die fleischarme Fastenzeit auch die volkstüm- liche Deutung Carnem levare gab, das heißt: Fleisch, lebe wohl! Aber nicht nur in fröhlichen Umzügen wurde die erwachende Natur gefeiert, son- dern auch in sinnigen Mythen und Sagen. Zu ihnen gehört das Märchen vom Dornröschen. Die hundert Jahre Schlaf sind die hundert f er königliche Prinz, der die nem Liebeskuß weckt, ist Sohn des Allwaltenden, der Sonnengott, Lenz. Und auf ihn, den man bei den 0 8 der Umzügen dem Carrus navalis entgegenführte, äbertrug sich die Bezeichnung Karneval. Sein Zepter ist die mit den Lebensfarben Grün und Rot geschmückte Gerte(von Gerda), die Lebensrute, deren ihr innewohnende Kraft der Fruchtbarkeit sich nach altem Glauben auf alle übertrug, die mit ihr berührt oder auch geschlagen wurden. Höhepunkt des Faschingtreibens wurde der Rosenmontag. Das Tollen oder Rasen an diesem Tage gab ihm den Namen. Damit spür Kröhläct VVV Sollen A „Nur nicht zu eng!“/ Von P. Baudis Das Letzte, was ich von ihnen sah, ehe sie die Korridortür hinter sich zuzogen, waren ihre Schlittschuhe, die sie bis dahin ver- vorgen auf dem Rücken in ihren Buben- käusten gehalten hatten. Ganz zaghaft waren sie mit ihrem Anliegen herausgerückt:„Es heißt doch, daß wir einen neuen Stundenplan bekommen, und da haben wir gedacht, daß vielleicht heute nachmittag der Religions- unterricht ausfällt— und da wollten wir kragen. 2“ Aha, daher weht der Wind! Man mußte sie ja gern haben, die drei frischen Buben, die da hineingeweht kamen. „Aber schließlich: Unterricht ist Unterricht, da gibt's nichts zu deuteln, da gibt's ein Eisernes Muß! Nur, daß ich ganz zum Schluß noch die Schlittschuhe sehen mußte! Das hat mich fast weich gemacht. Sie werden sich ja heute nachmittag nicht ziel merken lassen und schön brav in den Schulbänken sitzen. Aber ihre Gedanken werden gewiß draußen sein, wo man jetzt auf den überschwemmten, gefrorenen Wiesen vor der Stadt zwischen Schilf und Erlen so bherr- lich auf dem Eis herumjagen kann. Meine Gedanken gehen zurück. Ein gütiges, durchgeistigtes Männerantlitz taucht vor mir auf. Es war in den schlesischen Bergen. Da hatte ich als Student ein Jungenlager ge- leitet, nicht weit von dem stillen Dörflein, o ein mit meinem Vater befreundeter Schriftsteller, ein Mann mit dem verstehen- den, jugendfrohen Herzen und zugleich ein gelehrter Professor, seinen Wohnsitz ge- nommen hatte. Den hatten wir besucht. Als Gastgeschenk hatten wir in unserer Unbe- Holfenheit Kleidchen und Hemdchen gekauft. für das Kind, daß dem reifen Manne in einer späten Ehe geschenkt worden War. Nachdem die Buben ihm die Hand gedrückt natten und dann im nahen Walde herum- tollen durften, würdigte er mich eines stillen Gesprächs auf der Bank vor seinem Flaus. Er sprach von der hohen Verantwortung, die wir haben, die alle haben, die zur Leitung von Menschen berufen sind. Und da begann er so:„Sehen Sie, Sie haben sich in der Sröße meines Kindes geirrt. Die Kleider und Hemdchen, die sie uns brachten, sind viel zu eng. Es beschäftigt mich schon lange die Frage, ob wir, besonders vir, die den Auftrag von Gott haben, seine Einder zu ihm zu führen, das Hemd nicht immer zu eng machen.“ Eben daran habe ich auch neulich gedacht, Als ich mir im Kino den Schelmenroman von Don Camillo und Peppone ansah. Ein Fum, an dem man seine helle Freude haben kann. Dann traf ſch jemar n, der mir diese Freude verleiden wollte und anfing zu nör- Leln:„Aber denken sie nur, vie sehr das dem Ansehen der Kirche und der Geistlichen schaden kann! Ein Pfarrer, der gegen seinen kommunistischen Bürgermeister einen Box- kampf austrägt! Das ist doch unmöglich!“ Natürlich ist's unmöglich. Aber wie es dar- gestellt wird, ist es nett gemacht. Und sein Gegenspieler ist ja auch unmöglich. Denn ein Mann, der einer totalitären Idee anhängt, kann gar nicht so viel menschliche und hu- morvolle Züge aufweisen, nicht so sympa- thisch sein wie dieser Peppone. Aber es wäre doch traurig, wenn gerade wir Christenmenschen nicht so viel Sinn für Humor aufbringen könnten. Wer seiner iB ist, kann auch Scherz vertragen. Sache sicher ist, muß darauf er für die, die ihm anhängen, nicht gar zu eng macht. Man hatte uns allen einst das Hemd s eng gemacht, daß kaum atmen konnten NUR EINMAL IM JAHR IST K e, ee, cle, 2 ARNE VAL. rgangen war. keinen Hu- u ohl nur aus einem fr freien, gla Herzen kommen. Und wer die Menschen lieb hat, der macht innen das Hemd nicht eng. Ich kenne eine alte Kirche, da hat sich der Humor fast bis an den Altar herangewagt. Da hat nämlich der Schnitzer des Gestühls an den Vorsprüngen der Armlehnen Köpfe ab- gebildet, die Köpfe seiner Mitbürger, wahr- scheinlich der Honoratioren der Stadt und das in einer sehr 5 V leicht karikieren- den Form. Un und der Würde des Gottesha * ute im Unterricht will ich gen eines begnadeten Gottesmanr ist dem Vater im Himmel eben recht, we du mal von Herzen lachst!“ Und ich wil erzählen, en von dem E „damit Wir frei und ler ja ge der ja ge fröhlich se 8 5 5 U 74 ö 8„„ le 180 LDuHnCerba k. e Jahren. Er nelke im Knopfloch. türkischen Fez und Gesicht in die Menge Er trank ab und zu rauchte seine Zi luter Lebensbet Wein und Bild r Te Als ich etwa meinen Vlatz k + da. Es hat te mich aus der Tanzerei“ sehe lieber meiner F „Ihrer Frau? wun Sie kam übrigens 1 ließ einen Tanzer s 1 und ließ sich form- Iich erschöpft auf den Stuhl nieder. Sie war jünger als er. hübsch vom Tanzen gerötet. Sie hatte vergnügte braune augen und legte jetzt den Arm um den res Mannes „Soll ich bierbleiben?“ fragte sie. Der Mann schüttelte energisch den Kopf. „Untersteh dich sagte er. Sie lachte strich sich die Haare aus der Stirn und stob davon. in die Arme eines neuien Tänzers. Na sagte ich, allerhand Mut, eine so hübsche, junge Frau allein 2 lassen. 5 Der Mann neben mir laciite bloß. Sie ist erte ich mich. den Tisch. Sie Erlebnis auf dem Kostümfest Von Dorit Zampetia ben Sie ihr Kostüm cht. Sie hat Ge- 5 ob sein Glas blickte er nach vorn dhlicher Stimme den Saal eben den er- als ich Mitternacht, Der Herr 1en Tisch kam rau tanzen“, ischen den *Ich Erst gegen Morgen. als abrechnete fand ich di „Jetzt gehen wir 82 „War es schön?“ „Herrlich“ Er stand ganz langsam auf den beiden Krücken, die ich geschen hatte. Sicher machte ich ein verdutztes. Gesicht, denn er lachte michi an. Sanz langsam gingen die beid Der Mann setzte behutsam Bei Auf dem Kopfe trug er immer noc den roten Fez mit einer langen Troddel. Ich steckte mir langsam eine Agarette an. war einem wirklichen Liebes- Nictit. em Kellner eder. 8 neidisch Lächelnd Prinzessin Eine Karnevalserzählung Gegen elf Uhr tanzte Harald mit einer jungen Dame, die ihm lachend über den Weg gelaufen War. Sie trug das Kostüm einer Prinzessin. Im blonden Haar blinkte eine Krone so echt, daß man Pappe und Silberpapier nicht ein- mal ahnen konnte, und die zarten Schultern verhüllte ein Umhang aus Hermelin. Harald bewunderte sie sofort. Es War, als Springe ein Funke über, aus ihren strahlen den, glücklichen Augen direkt in sein Herz. Er ließ keinen Tanz aus und brachte sie schließlich dazu, mit ihm in die Sektbar zu gehen. Die Prinzessin sah ihn etwas besorgt an. „Es ist gegen den Sinn des Faschings“, meinte sle,„sich nur mit einem abzugeben. Ich ent- lasse Sie gnädigst.“ „Königliche Hoheit“, lachte Harald,„wer- den mich zum Unglücklichsten dieses Festes machen.“ Harald konnte keinen Blick von seiner Un- bekannten lassen. Es war ihm, als verkörpere sie Reichtum, Schönheit und Jugend. Er küßte sie. „Es ist heute abend erlaubt“, sagte er leise. Die Prinzessin wehrte ihn erst fast er- schrocken ab. Fast nachdenklich sah sie in das Gesicht des Mannes und antwortete dann: „Erlaubt mag es sein, aber es ist auch gefährlich.“ „Für wen?“ fragte er gleich und lachte. „Sie dürfen sich nicht verlieben“, sagte sle einmal fast ungehalten,„Sie müssen diese Nacht nehmen, wie ich sie nehme. Alles muß schön sein, leicht. wie ein Traum.“ „Ich bin dabei“, lachte Harald. „Männer wollen Träume immer festhalten“, sagte sie lächelnd und seufzend. „Wenn Sie schon davon sprechen“, heeilte sich Harald zu sagen,„wann schen wir uns wieder?“ Die junge Dame blieb erschrocken stehen und sagte fast barsch:„Wir werden uns nie Wiedersehen, bitte, sprechen Sie nicht davon.“ Es war wie ein haarfeiner Schmerz, der ihn durchzuckte. „Ich werde Sie schon rumkriegen“, lachte er und sah sie aufmerksam an,„oder sind Sie verheiratet?“ Sie zögerte erst, dann sagte sie:„Ich ver- rate Ihnen nichts von mir, Sie sind dabei, Alles zu zerstören.“ Harald schwieg. Gegen drei Uhr wollte sie aufbrechen. „Allein“, bat sie. Harald wollte erst aufbegehren, aber er sah die Entschiedenheit in ihren Augen und entschloß sich nachzugeben. „Bitte“, lächelte er und verabschiedete sich. „Ich danke Ihnen“, sagte sie fast ernsthaft und ehrlich und ging. Harald steckte sich eine Zigarette an. Er lieg sie nicht aus den Augen und folgte ihr sam. Es war die Spannung und sicher auch der Eigensinn eines kleinen Jungen in ihm, daß er ihr heimlich folgte. Durch ein paar Seitenstraßen bis zu einem Hause, dessen Tür sie aufschloß. Harald merkte sich Straße nummer. Am nächsten Tage nachmittags erschien er mit Blumen, Konfekt und Wein. Er hatte gegen eine gewisse Beklommenheit zu kämpfen, aber er fragte sich durch das Haus hindurch, bis er vor ihrer Tür stand. Sie öffnete selbst und starrte ihn an. Harald zuckte etwas unsicher die Schul- tern.„Verzeihen Sie, Königliche Hoheit—“ lächelte er und sah sie flehend an. Die junge Dame sagte schließlich:„Bitte, und Haus- kommen Sie herein.“ Ihr Gesicht war kühl und voll bitterer Ent- täuschung. Warum“, sagte sie,„konnten Sie nicht n, wie alles war? Bitte, sehen Sie sich sie ein ganz einfaches Uagen. In der Mitte des Zimmers stand Waschzuber. Alle Möbel waren primitiv, ausgeblichen. In einer Ecke starrte neu- gierig ein etwa achtjahriger Junge herüber. Es war sofort ersichtlich, daß die Frau in bitterster Armut lebte.„Mein Sohn“, sagte sie und ließ keinen Blick von dem Gesicht des Mannes. „Mein Mann ist gefallen“, sagte sie,„wir leben von einer Rente so gut wir können.“ Harald setzte sich langsam und legte Blu- men, Konfekt und die Flasche Wein achtlos auf den Tisch. „Schade“, sagte die Frau, Sie hatten nicht kommen dürfen.“ Harald sah sie an. Ir Gesicht war anders als gestern abend, ungeschminkt, nicht rosig ũberhauciit. Harald suchte nach Worten, denn er ute, daß es auf sie ankam. ge Ein alt, E Langsam sagte er:„E gibt mehrere Gründe, weshalb ein Mann am nächsten Tage eine Faschings bekanntschaft aufsucht. Unter all den anderen auch den, daß das Herz es wünscht.“ Er tippte lächelnd an ine Brust. „Mein Herz sagt nichts dagegen Iachelte er und wies auf das Zimmer. E sah sie spitzbübisch an. Es ist nich er schrocken, es freut sich. Es freut sich imme noch. Die Frau starrte inn an, wahrend langsam Höte ihr Gesicht ũüberzog. Und mit diese Böte, die ganz von innen Eam, wurde sie dem Bild von gestern abend immer hnlicher „Sie sind verrückt“ seufzte ie dienlich Inr Blick blieb an der Fische Vein ngen, und sie sagte leise: Viel zu teuer, der Wein, den Sie da mitgehract haben“ Ind sis Schelte en am lein wenig. 2 weil es scheuen, schont und Sport und Spiel Vom einheimischen Sport. Handball der Bezirksklasse Tv. 98 Seckenheim— VfL. Neckarau 12.3 Das Spiel begann ſehr lebhaft auf beiden Seiten. Zuerſt bot ſich Reckarau eine Chance die ausgelaſſen wurde. Dann nahmen die Hieſigen die Ballführung in die Hand. In dieſer Phaſe kam Biegel zum Schuß und das Leder klatſchte ins Netz. Weiter wurde auf beiden Seiten kombiniert, bis die Heimiſchen dem Gegner mit weiteren Tor⸗ erfolgen von Gropp, Schmidt und Beißmann davonliefen. Specht war es dann, der zum erſten Gegentor einſchoß, doch Biegel konnte den alten Torabſtand wieder herſtellen. Reckarau gelang nun der zweite Treffer durch Geiling der wiederum durch Treiber ausgeglichen wurde. Bei dem Stand 6:2 wurden die Seiten gewechſelt. In der zweiten Halbzeit kam VfL. an die Leiſtungen ſeines Gaſtgebers heran und verkürzte den Vorſprung um ein Tor. Aber danach konnte der Gaſtgeber durch Treiber und Gropp 2 weitere Tore erzielen. Beißmann verwandelte einen 13 Meterball und Marzenell, Treiber und Biegel ſchoſſen anſchließend die reſtlichen Tore. Da mit dieſem Spiel der Mitbewerber zur Meiſter⸗ ſchaft ausgeſchaltet, dürfte dem Tv. 98, dem nur noch einige Punkte fehlen, die Meiſter⸗ ſchaft ſicher ſein. Die zweite Mannſchaft trennt ſich mit dem Ergebnis 6:4 Der Handball in Baden In der Gruppe Nord finden nur zwei Spiele statt, die keinerlei Bedeutung mehr haben. Der Vorjahrs- meister VfR Mannheim startet auf eigenem Platz micht ohne Chancen gegen Oftersheim, und Leuters- nausen sollte bei dem immer noch punktlosen Schwetzingen zu beiden Zählern kommen. Die gesamtbadische Handballmeisterschaft Südbadens Handballmeister Tus Schutterwald und der mittelbadische Vertreter Sd St. Leon stehen sich am kommenden Sonntag im Rückspiel um die gesamtbadische Handbalimeisterschaft gegenüber. Das erste Spiel gewann St. Leon sicher. ö 4 Zwei Spiele bei Nordbadens Amateuren Am kommenden Wochenende finden in der nord- badischen Fußballamateurliga nur zwei Spiele statt. Diese sind weder für die Meisterschaft, noch für den Abstieg von Bedeutung. Bei beiden Begegnun- Zen sind die Tabellenletzten beteiligt, doch selbst am Fall von Siegen könnten Rohrbach, das die Brötzinger Germanen zu Gast hat, und Käfertal, das zu Hause Birkenfeld empfängt, nicht mehr dem Abstieg entgehen. Es spielen: Rohrbach— Brötzingen(Sa), Käfertal gegen Birkenfeld. Südspitze geschlossen auf Reisen Tabellenführer beim Schlußlicht— Sonst Punktverluste wahrscheinlich In jedem Jahr gab es am Faschingssonntag auf Süddeutschlands Oberligafeldern unerwartete Karnevalsscherze, die sicherlich auch am kom- menden Wochenende nicht ausbleiben werden, Zumal alle vier Spitzenmannschaften auf Reisen Sind. Vielleicht hat von allen vier reisenden Mann- schaften der neue Spitzenreiter Karlsruher Sc die besten Aussichten, beide Punkte zu ergat- tern. Mühlburg/ Phönix tritt beim Schlußlicht BOC Augsburg an, der im Falle einer neuerlichen Niederlage entscheidend an Boden verlieren würde. Fast unlösbar sind die Aufgaben der drei anderen Spitzenvereine: Eintracht Frankfurt spielt gegen Viktoria Aschaffenburg, die im Vor- Spiel die Eintracht am Rand einer Niederlage Hatte, sich aber dann mit 4:4 zufrieden geben mußte. Der Deutsche Meister VfB Stuttgart tritt beim FSV Frankfurt an, der seit 6 Wochen kein Spiel mehr verloren hat. Schweinfurt 05 gastiert bei den Bayern, deren aufsteigende Form eben- Falls deutlich erkennbar ist. 0 Neben dem BC Augsburg kämpfen eine Reihe weiterer Vereine um Verbesserung ihrer kriti- schen Plätze im Unterhaus. Die TSG Ulm 46, die jetzt vom VfB Stuttgart ihre erste Niederlage der Rückrunde einstecken mußte, empfängt zu Hause den 1. FC Nürnberg, der gegen Aschaf- fenburg wieder in Fahrt gekommen zu sein scheint. Im Vorspiel konnten die„Spatzen“ den „Club“ bekanntlich im Zabo rupfen. Ein Ulmer Sieg würde die„Spatzen“ vor den 1. FC Nürn- berg bringen. Auch 1860 München ist in bitterer Not. Die Aufgabe der„Löwen“ bei der Spygg. Fürth ist fast unlösbar. Ob dem VfR Mannheim ein Punktgewinn bei den Stuttgarter Kickers Slückt, muß stark bezweifelt werden. Waldhof Mannheim hat zu Hause die Offenbacher Kickers zu Gast, die bei der Heimstärke der Platzherren kaum zum Erfolg kommen dürften. Es spielen: FSV Frankfurt— VfB Stuttgart (Sa), B Augsburg— ESc Mühlburg/ Phönix (Sa), Bayern München— Schweinfurt 05(Sa), TSG Ulm— 1. Fe Nürnberg, Stuttgarter Kik- kers— VfR Mannheim, Waldhof Mannheim 82 gen Kickers Offenbach, Viktoria Aschaffenburg gegen Eintracht Frankfurt, SpVgg. Fürth gegen 1860 München. Bayern Hof kann Regensburg erreichen Spitzenreiter Kassel pausiert— Die Spiele der 2. Liga Süd In Süddeutschlands 2. Liga pausieren am kom- menden Wochenende der Spitzenreiter Hessen Kassel, ASV Feudenheim, Union Böckingen und der KFV. Die auf Platz 2 und 3 stehenden Mann- schaften von Jahn Regensburg und 1. FC Bam- berg können im Fall eines Sieges zwar Hessen Kassel nach Pluspunkten erreichen, sind jedoch mit erheblich mehr Minuspunkten belastet. Jahn Regensburg muß zu Bayern Hof, das alles daran setzen wird, zum Sieg zu kommen. Sollte dieser Fall eintreten, könnten die Hofer zu Regensburg punktemäßig aufschließen. Lachender wäre dann Bamberg, das zu Hause gegen den Freiburger FC zu einem Sieg kommen müßte. Am Tabellenende wird den beiden punktglei- chen Schlußlichtern Neckarau und ASV Cham die letzte Chance geboten, das Abstiegsgespenst zu bannen. Beide Vereine spielen zu Hause. Neckarau hat den ASV Durlach zu Gast, und der ASV Cham erwartet den TSV Straubing. Sollten die beiden Platzvereine verlieren, sieht es um ihre Zweitliga-Zukunft düster aus. Pforz- heim kann sich im Siegesfall gegen den Sy Wiesbaden fast in Sicherheit bringen. Den Posi- tionskämpfen im Mittelfeld dürfte kaum mehr größere Bedeutung zufallen. Reutlingen erwartet Schwaben Augsburg und kann im Fall eines Sieges diè Fuggerstädter überrunden. Darmstadt empfängt Singen und sollte dabei zu einem knap- pen Erfolg kommen. Es spielen: VfL Neckarau— ASV Durlach(Sa), SSV Reutlingen— Schwaben Augsburg, 1. FC Pforzheim— Sy Wiesbaden, 1. Fe Bamberg gegen FC Freiburg, SV Darmstadt— FC Singen 04, ASV Cham— Ts Straubing, Bayern Hof gegen Jahn Regensburg. Spitzenmannschaften sind ungefährdet Die Spiele der 1. Liga Südwest In der Fußball-Oberliga Südwest stehen die führenden Mannschaften am Sonntag vor keinen überaus schwierigen Aufgaben. Der 1. Fe Kai- serslautern empfängt Tura Ludwigshafen, die ihm allerdings im Vorspiel ein 4:4 apbtrotzte, und Tus Neuendorf trifft auf eigenem Platz auf den VfR Kaiserslautern. In beiden Spielen sind die Platzherren klare Favoriten. Schwieriger wird es dagegen der zur Zeit recht schwache 1. Fe Saarbrücken haben, der in Trier gegen die Ein- tracht antreten muß. Der Papierform nach sind die Saarländer zwar in Front zu erwarten, nach ihren äußerst schwachen Leistungen an den letz- ten Sonntagen würde es jedoch keine Sensation sein, wenn der deutsche Vizemeister einen oder gar beide Punkte in Trier lassen müßte. Wor- matia Worms fährt zu Saar 05 Saarbrücken und steht vor einer sehr schweren Aufgabe. Der Aus- gang dieses Spiels ist ebenso ungewiß wie der der Begegnungen Borussia Neunkirchen— FK Pirmasens und Phönix Ludwigshafen— VfR Kirn. In Neunkirchen und Ludwigshafen wird vermutlich der Platzvorteil für die einheimischen Mannschaften den Ausschlag für einen knappen Erfolg geben. Mainz 05 muß wegen seiner Platz- sperre gegen den FV Engers auf einem bisher noch nicht bestimmten neutralen Platz antreten, Sollte aber auch auf fremdem Gelände zu bei- den Punkten kommen. Hassia Bingen und der FV Speyer, die ihr ursprünglich für den 15. Fe- bruar angesetztes Punktespiel schon am 1. Fe- bruar austrugen, sind spielfrei. Es spielen: Phönix Ludwigshafen— VfR Kirn, Eintracht Trier— 1. FC Saarbrücken, 1. FC Kai- serslautern— Tura Ludwigshafen, Mainz 05 gegen FV Engers, Saar 05 Saarbrücken— Wor- matla Worms, Borussia Neunkirchen— FK Pir- masens. Tus Neuendorf— VfR Kaiserslentern, 2 Um die deutsche Hallen meisterschaft Vorrunde in Stuttgart und Berlin Am kommenden Sonntag treffen auf dem Stuttgarter Killesberg vier der acht Teilnehmer an der diesjährigen Deutschen Hallenhandball- meisterschaft aufeinander. Die zweite Vorrunde Wird zum gleichen Zeitpunkt in Berlin ausgetra- gen. In Stuttgart kämpfen um den Turniersieg: TSV Rot, TSG Haßloch, Eintracht Minden und Polizei Hamburg, In Berlin stehen sich gegen- über: Polizei Berlin, RSV Mülheim, TSB Brauns- hardt, TV Hassee Winterbek. Die beiden jewei- ligen Ersten aus den Vorrunden von Stuttgart und Berlin bestreiten dann am 22. Februar in Kiel die Endspiele um die Deutsche Hallenhand- ball meisterschaft. g Dritter Welt meisterschaft im Eisschnellauf Russen und Holländer im Wettstreit Das Olympia- Stadion in Helsinki ist am kom- menden Wochenende Schauplatz der Weltmei- sterschaften im Eisschnellauf. Gespannt ist man in Helsinki in erster Linie auf die sowjetischen Läufer, die im letzten Jahr mit ihren sensatio- nellen Bestleistungen auf der Rekordbahn von Alma Ata von sich reden machten. Die Sowjets sind bereits in Helsinki eingetroffen und haben beim ersten Training Experten und Journalisten sehr beeindruckt. Finnische Fachleute halten Bo- ris Shilkow für den aussichtsreichsten unter den russischen Läufern. Wenn der Russe mit der gleichen Beständigkeit läuft, wie kürzlich in Mos- kau, dürfte ihm der Sieg sicher sein. Seine Landsleute und der neue holländische Europa- meister Kees Broekman dürften seine schärfsten Konkurrenten werden. Der vorjährige Weltmei⸗ ster Hjalmar Andersen ist nicht am Start. Auf den vorderen Plätzen dürften aber auch van der Voort, Huiskes(beide Holland) sowie die Nor- weger Martinsen und Haugli zu finden sein. Winterspiele für Versehrte In Verbindung mit dem Schwäbischen Ski- verband veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Versehrtensport am 14./ 15. Februar in Isny die 4. Deutschen Winterspiele für Ver- sehrte. Vorgesehen ist ein Langlauf(6, 4 und 2 km), ein Riesentorlauf und ein Torlauf. In neun Klassen, entsprechend der Versehrtheit, Werden die Wettbewerbe ausgetragen. Für jede Klasse und jede Disziplin erhält der Beste den Titel eines Deutschen Versehrtenmeisters. Etwa 250 Versehrte aus dem gesamten Bundesgebiet Werden sich an den Meisterschaften beteiligen. Das Hauptkontingent stellen Bayern und Baden- Württemberg. Europatitel im Eisschießen an Deutschland Von einer Sportart, in der vor wenigen Ta- gen die Europameister ermittelt wurden, hat man kaum Notiz genommen. Es handelt sich um das Eisschießen, das auch Eisbosseln oder Curling genannt wird, ein uralter Sport. In Brixen(Schweiz) fanden die Europameister- schaften statt. Im Mannschafts wettbewerb holte die Mannschaft des Sc Riessersee und im kom- binierten Zielschießen der Penzberger Max Meier die Titel für Deutschland. Westwood/ Demmy vor neuem Titelgewinn Die zweiten Weltmeisterschaften im Eistanz begannen auf der Davoser Eislaufbahn vor 700 Zuschauern mit dem Pflichtlaufen von zwölf Paaren aus fünf Nationen. Wie erwartet setzten sich die englischen Titelverteidiger Jean West- wood und Lawrence Demmy in den vier Pflicht- tänzen an die Spitze vor Dewhirst/ Slater Eng- land) und Peters/ Ryan(USA). Gundi Busch liegt an zweiter Stelle Nach vier Figuren des Pflichtlaufens Die deutsche Meisterin Gundi Busch aus Köln nimmt bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaf- ten in Davos nach vier der insgesamt sechs Pflichtübungen den zweiten Platz ein. An der Spitze steht die amerikanische Silbermedaillen- Gewinnerin Tenley Albright mit 468,5 Punkten. Gundi Busch, die nach zwei Figuren noch den 3. Platz einnahm, brachte es auf insgesamt 458,5 Punkte, während die englische Europameisterin Valda Osborn den 3. Platz mit 456,1 Punkten einnimmt. Das Pflichtlaufen wird am Samstag mit zwei weiteren Figuren abgeschlossen. Westwood/ Demmy Eistanz- Weltmeister Mit einem glänzenden englischen Doppelerfolg endeten in Davos die zweiten Weltmeisterschaf- ten im Eistanz. Weltmeister 1953 wurden die Titelverteidiger Jean Westwood und Lawrence Demmy, beide 21 Jahre alt, von Dewhirst/ Slater, 17 und 21 Jahre alt. Auf den dritten Platz ka- men die Amerikaner Carol Peters und Danny Ryan. Die neuen Weltmeister zeigten eine beste- chende Kür. Vier der fünf Punktrichter setzten Westwood/ Demmy auf den ersten Platz. Ein Punktrichter gab ihren jüngeren Landsleuten den Vorrang, so daß die neuen Weltmeister bei 37,05 von 39,6 möglichen Punkten die Platzzif- fer 6 erzielten. Dewhirst/ Slater hatten Platzzif- fer 10 und 36,61 Punkte, während es die Ameri- kaper Peters/Ryan auf Platzziffer 14 und 35,05 Punkte brachten. Weitere Placierungen: 4. Da- vies/ Thomas(England) 22/34, 12; 5. Hoynx/ Jacoby (SA) 23/33,69; 6. Boon/ Aad van Dam(Holland) 30/32, 72. Kid Gavilan bleibt Weltmeister Der Box- Weltmeister im Weltergewicht, Kid Gavilan Kuba), hat in Chikago seinen Titel zum vierten Male erfolgreich verteidigt. Gavilan be- siegte seinen Herausforderer Chuck Davey durch technischen K. o. in der 10. Runde. Revanche Neuhaus— Williams in Dortmund In einem Revanchekampf stehen sich am Sonn- tag in der Dortmunder Westfalenhalle der deut- sche Europameister Heinz Neuhaus und der bri- tische und Empire-Champion Johnny Williams gegenüber. Der Kampf geht über zwölf Runden und nicht um Neuhaus“ Titel. Trotzdem kann der Kampf Neuhaus den Verlust seines Titels bringen, wenn es Williams gelingen sollte, den Dortmunder vor Ablauf der zwölf Runden k. o. zu schlagen. Neuhaus will kein Risiko eingehen und wird auf einen schnellen entscheidenden Sieg hinarbeiten. Aber auch über die volle Pi- stanz hat der Deutsche Siegeschancen, denn Johnny Williams ist dafür bekannt, daß ihm die Kämpfe über zehn Runden nicht besonders liegen. Lohnendes Atomkraftwerk gefällig? Das erste Privatunternehmen für Atomenergié — Atomkraft in Konkurrenz mit Kohle Alles Gerede von der zivilen Verwendung der Atomenergie ist sinnlos, so lange Atom- Kkraftwerke im Bau und Betrieb teurer sind als die mit Kohle betriebenen bisherigen Kraftwerke. Wann wird die Atomenergie mit der Kohle konkurrenzfähig sein? Schwerer als jede offiziöse Prophezeiung in dieser Richtung wiegt die noch kaum beach tete Tatsache, daß etzt in Long Island be New Lork das erste private Unternehmen für Atomenergie gegründet wurde, mit dem selbst- verständlichen Zweck, wie jedes andere pri, Vatwirtschaftliche Unternehmen, Gewinne 2 erzielen. Und es ist offenbar mit der Atom- energie in absehbarer Zeit genau so wie mi jedem anderen in Wärme, Heizdampf oder Elektrizität umgewandelten Kraftstoff etwa; zu verdienen. Das ist jedenfalls die Ansicht des amerikanischen Kidde-Konzerns. Mit sei- nen Tochtergesellschaften nehmen bisher auf die Planung und den Bau von Kraftwerken, Fabriken, Schwermaschi⸗ nen, Präzisionsmaschinen und Feuerlöschan- lagen spezialisiert. Nun hat der Konzern eine vierte Tochtergesellschaft gegründet, die sich der Anwendung der Atomenergie in der Frie- densindustrie widmet. Lohnendes Atomkraft“ Werk gefällig? So steht es zwischen den Zei-“ lesen,“ Die durch ihre Mitarbeit in den Atomfabri⸗ len des neuen Firmenprogramms zu ken von Oak Ridge, Hanford und andernorts bekannten Atomtechniker der Firma haben bereits ausgerechnet, daß ein mit anderen Kraftwerken konkurrenzfähiges Atomkraft. Werk von 100 000 Kilowatt Leistung in den Baukosten zwischen 10 und 15 Millionen Dol lar liegen muß. Dabei wird ein Kohlepreis von 10 Dollar pro Tonne angenommen. Stellt sich in weit abgelegenen Gegenden der Kohle- preis durch die höheren Transportkosten hö- her, dann darf das Atomkraftwerk auch teu- rer sein. f Kann man für zehn bis fünfzehn Millionen Dollar ein Atomkraftwerk mit 100 000 Kilo- Watt Leistung bauen? Heute noch nicht, sag der Atomchef des neuen Atomlabors von Long Island, aber wahrscheinlich in fünf Jahren Alle bisherigen Atombrenner wurden ja mi Staatsgeldern für hauptsächlich militärische Aufgaben gebaut. Das heißt, daß wirtschaft- liche Gesichtspunkte und die Kostenrechnung dabei keine große Rolle spielten. Die Privat- bisher industrie kann aber auf Grund der gemachten Erfahrungen ganz anders planen und kalkulieren. Man wird die Anlagekosten ganz wesentlich senken können. In weni Jahren wird die Atomenergie mit der Energi von Kohle und Gl wettbewerbsfähig, werden Atomkraftwerke eine lohnende Kapitalanlage sein. Wer von den Atomindustrieberatern au Long Island allerdings mehr wissen will, der muß dafür bezahlen. Offenbar gibt es bereits zahlungskräftige Privatimteressenten— sonst würde ein Unternehmen wie Kidde sich kaum den neuen imposanten Laborbau mit 25 000 Fuß Grundfläche leisten. Bemerkenswert ist, daß der Atomchef von Long Island vorher schon einen anderen gro- Ben zivilen Sonderauftrag hatte. Die Standard Oil wollte von ihm wissen, wie und wann sich die zivile Verwendung der Atomenergie auf dem Olmarkt auswirken wird. Natürlich liegt dieses Gutachten, von dem spätere Ak- tienkurse abhängen, sorgfältigst verwahrt im Geheimtresor der Standard. Außerdem haben die Atomtechniker von Kidde in den letzten Jahren im Staatsauftrag sowohl an der Ent- Wicklung des Atomflugzeugmotors und des ersten Atomunterseeboots mitgearbeitet. Die US-Luftwaffe hat bekanntlich seit über Jah- resfrist einen Atomflugzeugmotor bei der Ge- neral Electric, einen anderen bei der Firma gehörigen Tragwerke sind bei zwei führen Pratt& Withney in Auftrag gegeben. Die 1 2 den Flugzeugfirmen, bei Consolidated Vultee und bei Boeing, im Bau. Das erste Atom-U- wurde im Sommer vorigen in Anwesenheit Trumans auf einer Boot„Nautilus“ Jahres Werft in Connecticut auf Kiel gelegt. Der damalige Präsident sagte dabei:„Dieses Schiff ist der Vorläufer der atomgetriebenen Han- delsschiffe und Flugzeuge, Werke, die Elektrizität für Fabriken, Farmen der Atomkraft- und Häuser produzieren.“ Aber erst jetz. nachdem die amerikanische Privatindustrie in das„Atomgeschäft“ einsteigt und die promi- nenten Fachleute der bisher staatlich gelenk ten Atomtechnik in die freie Wirtschaft„um- steigen“, erkennt man die Bedeutung dieser Worte. Die Aktien für private Atomkraft-⸗ werke werden in einigen Jahren börsenfähig Sein. B. U. Wettervorhersage Samstag bei schwacher Luftbewegung und Tagestemperaturen um null Grad zeitweilige Bewölkungsauflockerung ohne Wesentliche Schneefälle. Sonntag nach mäßigem nächt⸗ lichen Frost Tagestemperaturen wieder um oder wenig über null Grad. ist dieses Unter- Sonntag, den 15. Februar 1953 express“. Hörspiel von Wolf- gang Hildesheimer 17.55 Schumann: Faschingsschwank 18.15„Das verkannte Genie“ 18.30 Schöne Stimmen 20.05 Die Welt klingt von Liebe u. Fröhlichsein, Ein großes 65 Operettenkonzert 22.20 Heut' lad ich Dich zum Tanzen ein Montag, den 16. Februar 1953 Walzer zum Fasching 20.05 Denn einmal nur im Jahr ist Karneval 24.00 Freie Bahn d. Narren! Tanz u. Stimmung bis früh um Heut gehn wir nicht nach Hause, Mensch, du kriegst d. Tür nicht zul Heute blau u. morgen blau. Wo ist denn noch ne Wirtschaft auf? Dienstag, den 17. Februar 19353 14.00 Ballettmusik(Klenau, Tschai- kowsky, Delibes) Sorgen in ein 10.00 Melodien am Sonntagmorgen 11.00 Prof. Dr. G. Schmid:„Geist und Politik“ 12.00 Musik am Mittag(Mozart) 13.00 Hubert Deuringer u. Solisten 13.30„Der hoorig' Bär“, Eine Sin- gener Fasnetsendung 14.10 Chorgesang 15.00 Ein vergnügter Nachmittag 17.00„Begegnung im Balkan- 10.15 Schulfk.: Volksheld Garibaldi 10.45„Surrealaden und andere Viechereien“ 11.00 Kleines Konzert 12.00 Musik Mittag 5 15.00 Schulfk.: Märkische Heid 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Volksmusik 17.40 Geschichten v. Feilerskarle 18.00 Klingendes Konfetti vier! 9.05„Heut' sind wir fidel! zulfk.: Märkische 10.15 Schu Hel 1 5 3 5 15.00 Senütt' di. 8 um-? dung“ Släschen We WA 15.45„Leicht bedudelt“ 16.00 Spaß a 18.00 2 0 an der Freud 5 ine Faschingsopere f * SuUDDEUTSCHER RUNDFUNK Radio Stuttgart 522 m— 575 KHz 2 KW 49.75 m= 6030 kHz Sleichbleibende Sendungen Nachr.: 5.30(W). 6.00(W), 7.00(W), 7.55, 9.00(W), 12.30. 18.30(W),. 19.30. 22.00, 0.00 Südwestdeutsche Heimatpost: 6.40. 17.40(W) Andacht: 6.05(W), 7.05(W), 8.48(So) Landfunk: 5.55(W), 8.00(So). 11.45 (DI, Mi, Do, Sa) Frauenfunk: 8.00(W). 14.00(Mi), 16.50(D). 18.35(Er) Suchmeldungen: 9.03(MI. Sa) 2 Ruinen Kulturumschau: 11.40(Mo, Fr) Echo aus Baden: 12.45(W) Sport: 14.00 Sa), 18.30(Do), 19.00 (So), 21.45(Sa. So) Zeitgeschehen: 14.15(Sa), 19.43 3.15 Melodien am Morgen (Mo-Fr) 10.15 Schulfunk: Märchen Kinderfunk: 14.30(So. Ni). 15.30 11.00 Altitalienische Meister (40, Er) 5 Wirtschaft: 15.45 Mo Fr) Bücher: 16.45(Mo, Do, Fr) Mensch und Arbeit: 18.30(Mo, Dl, Fr. S8) Leidensweg rini, Haydn) 4. 17.00 Zum Fünf-Uhr-Tee Mittwoch, den 18. Februar 1933 10.15 Schulfunk: Di, 11.10 nter W 12.00 Musik am Mittag 14.15 Unterhaltungsmusik 15.00 Schulfk.: Gemeinschaftskunde Blau“ porträt;. 16.15 Nachmittagskonzert 17.00 Für Eltern und Erzieher 15.30 Julius Baßler am Klavier 20 Ox er Kurt Rehfeld 15.40 D 16.00 Nelson 1 n Wel teten 22.40 82 11 8 ee 5 1 tra 10 Orchester 8 3 5 0 2 3 Williams, 16.00 Rundfunk-Unterhaltungsorch. 17.00 Film-Musik(Mark Lothar) 8 18.00 Die Operetten-schallplatte 15 Neue Hausmus 8 a 15.90 Nundfk nterhaltungs- Orch. 20.05 Dohnanyi: Konzertst. P-dur 20.30„Eine Träne des Teufels“. Mysterium von Th. Gautier konzert(Si 8, Nat. Sint. Orchest) 9.05 Unterhaltungskonzert Donnerstag, den 19. Februar 1953 10.15 Schulfk.: Gemeinschaftskunde 11.00 Opernmelodien 12.00 Klänge der Heimat 15.00 Schulfunk: Märchen 15.30 Ernst Simon am Klavier 16.00 Konzertstunde 16.45 Neues Leben blüht aus den 22.20 RIAS-Sinfonieorchester(Bla- 17.00 Karlsruh. Unterhaltungsorch. 23.05 Probleme der Vererbung 17.40 Tiere als Wetterpropheten Freitag, den 20. Februar 1953 12.00 Musik am Mittag 15.00 Schulfunk: Der große 16.00 Nachmittagskonzert(Bocche- Samstag, den 21. Februar 1953 7. terliches Alemannenlend 20.05 Abendkonzert 1 1 Munk: Stein und Erde 0.48 Bier meln Kuen Segtett 11.15 Kleines Konzert 12.00 Musik am Mittag 15.00 Fröhliches Schaumschlagen 5 Lied der Freiheit. Zum 8 restag der Münchener 18.00 Stuttgarter Philharmoniker 20.05„Firma Müller& Co.“ 9. Folge:„Das Jubiläum“ 20.50 Suiten— wodern u, amüsant 21.30 Wer weis— wo? Gedächtnis im Kreuzverhör cher, Strauß) 8 0.10 Unterhaltungsmusik 19.15 Gerhart Herrmann Mostar: Im Namen des Gesetzes 20.05 Die Bamberger Sinfoniker (Mozart, Janacek) 20.45 Filmprisma 21.00 Verträumte Melodie 21.30 Der Mensch und die Sprache „Reklamedeutsch“ 22.20 Tanzmusik 23.15 Blues um Mitternacht „ 5 Ero SS. n P 4 E 1 0 1