Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Sectenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 5) Abbestellungen können nur bis 25. aul den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 27. März 1953 5.53. Jahrgang Kirkputrick antwortet Tschuiko. schaf- 0 Erscheint: montnga, mittwochs, freffngs eicht⸗ und samstags. Frei Haus 1.8, im Verlag Die abgeholt 1. 5, durch die Post 18. 38 Pfg. Zustellgeld. Enzenummer 18 PIN nell tholi- Nr. 49 n ge-— Ein- n die 5 teten Landes versammlung verabschiedet Lahr Nothaushalt 12 Regierung darf 110 Millionen DM Kredite auf- Pie nehmen— Schwere Frostschäden Russen sollen Konferenz anberaumen— zuchs Stuttgart(ZSH. Die Verfassunggebende„Politik der Atempause“ ſonn. Landesversammlung von Baden-Württemberg Bonn(E. B.) Die Sowjetunion ist von Groß- ehen verabschiedete in ihrer letzten Sitzung vor britannien aufgefordert worden, den Zeit- die den 8 das Nothaushaltgesetz 1953 punkt und den Ort für die vom Chef der Bur- und den Entwurf eines Gesetzes zur Ande- sowjetischen Kontrollkommission, General den rung des Kreditermächtigungsgesetzes jeweils Tschuikow, vorgeschlagene britisch-sowie- usen in zweiter und dritter Lesung. 5 tische Luftfahrt-Konferenz zu nennen. 3. In Das Nothaushaltgesetz soll die Zeit bis Zur In einer Note des britischen Hochkommis- mit Feststellung des Staatshaushaltplanes für das sars Sir lvone Eirkpatrick an Tschuikow- Bechnungsjahr 1953 Uberbrücken. Es bestimmt, wird die schon am Dienstag von Premiermini- 8921 99 10 bis 105 die e e 8 ster Churchill abgegebene Erklärung über die tan waltung und zur kErküllung der sechtlienen britische Bereitschaft zu solchen Verhandlun- Haus Vierbindlichkeiten des Landes erforderlichen gen wiederholt. Kirkpatrick unterstreicht je- spie- Ausgaben geleistet werden dürfen. Während on e Sie 995 0 188 b das Tschuikow auch an seinen französischen und Je- 0 5 8 5 105 105 5 de seinen amerikanischen Kollegen gesandt habe, B 1 aueh? da diese selbstverständlich an diesen Fragen Kir- men. Das Gesetz tritt am 15. Oktober dieses interesiert Sind“ nt. Jahres außer Kraft. Bis zu diesem Termin e 5 5 18 mig. muß der Staatshaushaltplan 1953 festgestellt i N 88555 den. sein. Die CDU enthielt sich bei der Abstim- 0 Hinblick. hten mung der Stimme, well sie der Meinung 18r, 5 22 8 5 5 5 . e Wjetpolitik nach dem Tode Stalins besondere wer- daß nicht dauernd mit Ermächtigungsgesetzen Besen dine schenken, erste lichte ce 88 welt. regiert werden könne. Wjietamtliche„Tägliche Rundschau“. Die Me- Nach dem Gesetzentwurf zur Anderung des Ter- Aten Kreditermächtigungsgesetzes soll die Ermäch- der tigung des Landes, Kredite aufzunehmen, um inen[ 70 Millionen DM auf 110 Millionen DM er- holz* Weitert ins olen 8 ATzZt. ach, werden. Durch die Erhöhung der Summe soll unter anderem die Weiterführung der Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken ermöglicht werden. 5 Der Regierungsentwurf eines Gesetzes über die Oberlandesgerichte, der die Auflösung der Oberlandesgerichte Tübingen und Freiburg und die Bildung von pur zwei Oberlandesge- richtsbezirken mit dem Sitz in Stuttgart und Karlsruhe vorsieht, fand in zweiter Lesung die Zustimmung einer überwiegenden Mehr- heit der Abgeordneten. Der Entwurf konnte jedoch noch nicht endgültig verabschiedet wer- den, da der CDU-Abgeordnete Vogt„aus grundsätzlichen Erwägungen“ Einspruch da- gegen erhob, eine dritte Beratung unmittel- bar der zweiten folgen zu lassen. In der kur- zen Debatte befürwortete der FDP/DVP-Ab- geordnete Vortisch(Lörrach) erneut, eines der beiden Gerichte nach Freiburg und einige Außensenate nach Mannheim zu verlegen. Karlsruhe sei als Sitz des Bundesgerichts micht geeignet, auch noch ein Oberlandesge- richt aufzunehmen, das immer im Schatten des höheren Gerichtes stehen würde, Frei- burg sei dagegen schon als Universitätsstadt kür die Aufnahme eines Oberlandesgerichtes 5 Zu der Auffassung Vortischs 4 1 wekannten sich in der Abstimmung nur die Aus der Gegend von Freiburg und Mannheim stammenden Abgeordneten. „Das Gesetz zur Ergänzung landesrechtlicher Kosten vorschriften wurde ohne Gegenstimme verabschiedet, Das Gesetz sieht eine Erhöhung der Gebühren für Rechtsanwälte und Ge- richtsvollzieher sowie der Gebühren im Ju- stizverwaltungss, Beitreibungs- und Hinter- jegungsverfahren um 20—25 Prozent vox. Mit Mehrheit lehnte das Plenum eine An- derung der Jagdgesetze ab. Die CDU Wollte in einem Initlativ- Gesetzentwurf die Mög- Uchkeit schaffen, zusammenhängende Grund- flächen von 75 Hektar auf Wunsch der Be- Sitzer zu Eigenjagdbezirken zu erklären. Die Mehrzahl der Abgeordneten sah jedoch in dem(DU FEntwurf eine ungerechtfertigte Pri- vilegierung einiger weniger Grundbesitzer. Innenminister Fritz Ulrich teilte auf eine Große Anfrage der CDU mit, daß die Fröste des letzten Winters an den Bundes- und Land- straßen in Baden- Württemberg einen Schaden von etwa 20 Millionen DM verursacht haben. Da in den höheren Lagen die Fröste noch „nicht aufgegangen seien, lasse sich der Um- fang der Schäden noch nicht übersehen. Die Frostschäden, die alle Planungen auf dem Ge- biet des Straßenbaus über den Haufen zu werfen drohten, könnten mit den normalen Haushaltsmitteln nicht beseitigt werden, er- klärte Ulrich. Das Bundesverkehrsministe- rium habe zu diesem Zweck für Bundesstra- Ben dem Land Baden- Württemberg 5 Millio- nen DM zur Verfügung gestellt. ö Auf Antrag des Geschäftsordnungsausschus- ses wurde die Landesregierung beauftragt, mit den zuständigen Bundesbehörden die Frage der Immunität von Landtagsabgeord- neten zu klären. Insbesondere soll festgestellt werden, ob ein Landesbeamter bei der Aus- führung von Aufträgen einer Bundesbehörde auf die Immunität eines Landtagsabgeordne- ten Rücksicht zu nehmen hat. Dieser Antrag geht auf einen Dringlichkeitsantrag der KPD zurück, in dem gegen eine Haussuchung bei der kommunistischen Abgeordneten Erika Buchmann protestiert worden war. Abschlie- Bend nahm das Plenum ohne Gegenstimme einen KPD Antrag an, in dem die Landesre- Sierung ersucht Wird, bei der Bundesregierung darauf hinzuwirken, daß Krieger witwen und Schwerbeschädigte bei der Zuteilung von Wohnraum Flüchtlingen u. Umsiedlern gleich- Zestellt werden. Die Landes versammlung wird nach den Osterferien am 15. und 16. April den, um das Staatshaushaltsgesetz für 1952/58 8 in zweiter Lesurig 2 beraten. 5 2 5 Unterliegende Einkommenssteuer- And, igen Sitzung zusemmenfre. gesetz sieht im einzelnen eine jährliche Be- thode des scheinbaren Nachgebens wird am Beispiel des Friedens von Brest-Litowsk er- läutert, den Lenin im Jahre 1918 mit den „deutschen Imperialisten“ schloß. Gegen den Willen der„linken Schreihälse“ habe Lenin damals ein„Musterbeispiel der Anwendung der marxistischen Strategie und Taktik“ ge- geben. Hr lehrte“, meint das Blatt, daß oft Umwege notwendig sind, wenn im gegebenen Moment der Gegner an Kräften überlegen ist, daß man sich zeitweilig zurückziehen muß, um neue Kräfte zu sammeln. Erst so wird es möglich sein, den neuen Angriff vorzuberei- ten.“ Das Sowietland habe 1918 durch die Entscheidung Lenins eine„Atempause“ er- halten, in der eine„revolutionäre Armee der Arbeiter und Bauern“ geschaffen und„Zu- sammenstöße im Lager des Imperialismus“ ausgenutzt werden konnten. Seit dem Ein- treten Lenins für die„Politik der Atempause“ seien nunmehr 35 Jahre vergangen, meint die „Tägliche Rundschau“. Die Werktätigen der Sowjetzone hätten begriffen, daß alle Errun- genschaften ihrer Republik gegen die„An- schläge der imperialistischen Kriegsbrandstif- ter“ verteidigt werden müßten. Die Inspira- toren der„Kriegsverträge“ von Paris und Bonm hätten„die Rechnung ohne den Wirt gemacht“. Im März bisher 41 500 Flüchtlinge Etwa 1200 Flüchtlinge meldeten sich am Mittwoch in Berlin und ließen die Zahl der bisher im Monat März registrierten Hilfe- suchenden auf insgesamt 41 568 ansteigen. Damit ist der„Rekordmonat“ Februar mit seiner Zahl von 39 962 Ostflüchtlingen bereits übertroffen. Aus einer Veröffentlichung der US-Hochkommission geht hervor, daß in der Vorwoche die Zahl der täglich in die Bundes- republik abgeflogenen erstmalig die Zahl der in Westberlin eintreffenden Flüchtlinge um durchschnittlich 100 überstiegen hat. Nach rund siebenmonatigen Reparatur- arbeiten ist das Schiffshebewerk Rothensee am Mittellandkanal, der Hauptwasserstraßge zwischen Berlin und dem Bundesgebiet, von den Sowjetzonenbehörden wieder für den Verkehr freigegeben worden. Wie der Schiff- fahrtsverband für das westdeutsche Kanal- gebiet mitteilte, sollen nunmehr wieder rund 80 000 bis 90 000 Tonnen Kohle monatlich aue dem Ruhrgebiet über den Mittellandkanal nach Westberlin transportiert werden. Vertriebenen-Geselz verabschiedet Einigung über die Landverteilung— SPD WIII„Verbesserungen“ vorschlagen BOonn(E. B.) Der Bundestag verabschiedete am Mittwoch mit großer Mehrheit endgültig das Bundesvertriebenengesetz. Es regelt den rechtlichen Status der Vertriebenen und Flücht- linge, stellt die Sowaetzonen- Flüchtlinge den Vertriebenen aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße-Linie gleich und sieht besondere Maßnahmen zu ihrer Eingliederung in der Bundesrepublik vor. Bei der Schlußabstimmung in der dritten Lesung, die zweimal verschoben worden war, stimmten die drei großen Parteien, die SPD, die CDU/CSU und die FDP, für das Gesetz, nachdem über die am meisten umstrittene Frage, der Verteilung von Neusiedlerland an die vertriebenen und an einheimische Bauern, innerhalb der Fraktionen eine Einigung zwi- schen der„Grünen Front“, den einheimischen Landwirten, und den Flüchtlingsabgeordneten erzielt worden war. Gegen das Gesetz waren die Abgeordneten der Föderalistischen Union, der KP und ein Teil der Abgeordneten der Deutschen Partei. Die SPD stimmte dem Gesetz, wie ein Spre- cher erklärte, trotz Bedenken“ zu. Die Par- tel kündigte an, daß sie in Kürze im Bundes- tag Verbesserungsvorschläge einbringen werde. Die Abgeordneten der Föderalistischen Union und ein Teil der DP- Abgeordneten sprachen sich gegen das Bundesvertriebenengesetz aus, weil es den Figentumsbegriffft nicht genügend berücksichtige und die Gefahr„einer Ent- wurzelung der Einheimischen heraufbeschwört, Alif der andern Seite aber nicht eine Verwur- zelung der Vertriebenen in Westdeutschland sicherstellt“. g Für 16 Vertriebenenabgeordnete der Koali- tionsparteien erklärte der BVD- Vorsitzende Dr. Linus Kather die Zustimmung, weil trotz „der unzureichenden Bestimmungen über die land wirtschaftliche Siedlung“ die Inkraftset- zung der übrigen Bestimmungen des Geset- 2e zum Wohle der Vertriebenen nicht länger Hinausgezögert werden solle. Im einzelnen sieht das Gesetz eine Inten- Ssiwierung der Flüchtlingssiedlung, besondere Krecdithilfen und steuerliche Erleichterungen für selbständige Erwerbstätige unter den Vertriebenen und Hüchtlingen und eine bevor- zugte Einstellung und Vermittlung für Ver- triebenenarbeitnehmer vor. Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates. 5 Steuerliche Erleichterungen für Vertriebene Durch Anderung des Einkommenstéuerge- setzes wurden außerdem besondere steuerliche Vergünstigungen für Vertriebene und Flücht- linge sowie für Verfolgte des NS-Regimes gesetzlich verankert. Zugleich forderte das Plenum die Bundesregierung in einer von der Sp vorgelegten Entschließung auf, entspre- chende steuerliche Vergünstigungen auch für KEriegssach geschädigte vorzubereiten, die hre Erwerbsgrundlage verloren haben. 5 Das noch der Zustimmung des Bundesrates erungs- wertungsfreibeit für bewegliche Wirtschafts- güter Bis au 50 Prozent, höchstens zsgloch ernsthaften Schäde 100 00 DM, im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und in dem darauffolgendem Jahr vor. Diese Vergünstigung wird neben den im Paragraphen sieben des Einkommensteuer- gesetzes vorgesehenen Erleichterungen ge- Währt. Bei Fabrikgebäuden, Krankenhäusern und land wirtschaftlichen Betriebsgebäuden beträgt die steuerliche Bewertungsfreiheit unter den gleichen Voraussetzungen bis zu 10 Prozent der Herstellungskosten. Ferner kann der unter das Gesetz fallende Personen- kreis für die Veranlagungszeiträume von 1952 pis 1956 auf Antrag bis 50 Prozent, höchstens 20 000 DM, der summe der nicht entnomme- nen Gewinne als Sonderausgaben vom Ge- samtbetrag der Einkünfte abziehen. Höchstgrenze für anrechenbare Kriegsschäden Das erste Anderungsgesetz zum Lastenaus- gleichsgesetz, mit dem die Höchstgrenze für anrechenbare Kriegsschäden auf die Ver- mögensabgabe aufgehoben werden sollte, fiel wider Erwarten bei der zweiten Lesung durch. Da die Ablehnung des von den Regierungs- parteien eingebrachten Initiativgesetzes in der zweiten Lesung die dritte Lesung verhindert, bleibt es jetzt vorerst bei der Höchstgrenze von 150 000 DM, bis zu der Kriegssachschäden, Ostschäden und Vertreibungsschäden auf ab- gabepflichtige Vermögen angerechnet werden. Die SPD War geschlossen gegen die Auf- hebung der Höchstgrenze eingetreten. Schwere Explosionen in Wilhelmshaven Entschärfungsanstalt vernichtet— Keine Menschenverluste zu beklagen Wilhelmshaven(UP). Die Stadt Wil- helmshaven wurde von schweren Explosionen erschüttert, die große Schäden hervorriefen, aber nach den bisher vorliegenden Berichten zu keinen Verlusten an Menschenleben führten. Ein Arbeiter wird allerdings noch vermißt, und ein anderer wurde verletzt. a Die Explosionen sollen durch das Abbren- nen von Pulver aus entschärften Granaten Auf einer außerhalb der Stadt liegenden Mu- nitionsentschärfungsanstalt entstanden sein. In der Nähe liegende scharfe Granaten sind bei diesem Vorgang erhitzt und entzündet wor- den. Sie explodierten und flogen auf einen weiteren Stapel von Minen, Granaten und Bomben, so daß neue Explosionen ausgelöst wurden. 8 Die 400 Arbeiter der Munitionsanstalt konn- ten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, das Gelände wurde sofort von allen verfügbaren Polizeikräften abgesperrt. Sämtliche auf dem 20 Hektar großen Gelände gelagerte Muni- tion ist durch das Feuer vernichtet worden. Die starke Druckwelle bei den schweren Ex= plosjonen richtete in allen Stadtvierteln gro- Ben Schaden an. Zahlreiche Schaufenster und Fensterscheiben wurden zertrümmert und Dächer abgedeckt. Zwei 21 em- Geschosse flo- gen bis in die Innenstadt, richteten aber keine 0 8 An, Die auf dem Gelände der Munitionsanstalt stehenden Baracken sind vernichtet worden. D. Die„Großmutter des Empire“ Letzte Repräsentantin der victorianischen Zeit Mit Königin Mary ist die letzte Repräsen- tantin der victorianischen Epoche aus dem Leben gegangen. Sie war als Königin, Königin- Mutter und Königin-Großmutter jahrzehnte- lang das wahre Oberhaupt der britischen K 6 nigsfamilie. Scherzhafterweise nanmte man sie darum oft die„Großmutter des Empire“, denn sie war das Symbol dessen, Was die Engländer von ihren Herrschern erwarten. Die große Victoria und Mary hatten man- ches gemeinsam— nicht zuletzt ihre deutsche Abstammung. Marys Großvater Alexander war als Herzog von Württemberg eine mor- gamatische Fhe mit der schönen Gräfin Clau- dine Rhédey eingegangen, die den deut- schen Titel einer Gräfin von Hohenstein führte. Aus dieser Ehe entstammte ihr Vater Franz, dem der württembergische König den Fitel eines Herzogs von Teck und Königin Victoria das Prädikat„Hoheit“ verliehen. Auch mütterlicherseits ist Queen Mary deut- scher Abstammung— ihre sehr beliebte Mut- ter war Enkelin des Königs Ernst von Han- nover, Herzog von Cumberland sowie Tochter des Herzogs Adolf Friedrich, Herzog von Cam- bridge, von Braunschweig und Lüneburg und der Herzogin Auguste aus dem Hause Hessen- Kassel. Bis zum ersten Weltkrieg hat Mary mre verwandtschaftlichen Beziehungen mit den drei deutschen Fürstenhäusern Hannover, Württemberg und Hessen auch als Königin noch gepflegt. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, daß sich Mary, die im Londoner Kensington Palast am 26. Mai 1867 das Licht der Welt er- blickte, als sich das Empire auf der Höhe sei- ner Macht befand, ganz als Engländerin fühlte. Sie wuchs als Fürstin von Teck im Schatten des victorianischen Hofes auf und hat diese Epoche als junges Mädchen und junge Frau bewußt miterlebt, denn als Victoria starb, War sie immerhin schon 34 Jahre alt und be- reits acht Jahre mit dem Enkel der großen Queen, Herzog Georg von Vork, vermählt. Ur- sprünglich war Mary übrigens mit dem Her- 20g von Clarence, dem eigentlichen Thron- erben nach Eduard VII., verlobt. Er starb je- doch fünf Wochen vor der Hochzeit. Als spa- ter sein Bruder Georg um ihre Hand anhielt, war Königin Victoria glücklich:„Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich freue. Sie ist Wirklich ein sehr liebes, gutes, feinfühliges Mädchen, sehr klug und so kultiviert!“ 8 Mary verkörperte für das Empire in der Tat die lebendig gebliebene Tradition, das glückliche victorianische Zeitalter. Sie hat ihr Privatleben geopfert und von Jugend an ihren Landsleuten das höchste Beispiel an Pflicht- treue, Opferbereitschaft und Vorbild gegeben, was mam von einem gekrönten Menschen er- warten kann. Queen Mary erlebte sechs regie rende Monarchen: Victoria, Eduard VII., ihren Gemahl Georg V., Eduard VIII., Georg VI. und Elisabeth II. Obwohl sie niemals unmittel- baren Einfluß auf die Politik nehmen konnte, hat ihre Persönlichkeit doch mittelbar die politischen Geschicke des Empire in kritischen Situationen mitbestimmt. Merkwürdigerweise hat sie sich nie mit den Errungenschaften des modernen Lebens abge- funden. Sie lebte stets der Tradition und dul- dete keine Abweichung von der Etikette. So hat sie beispielsweise nie in ihrem Leben einen Fernsprecher benutzt, da sie der Ansicht War, daß dies„kein Instrument für Königin- nen“ sei. Alle Nachrichten wurden ihr auf einem Silber-Tablett überbracht, auch die Mit- teilung vom Tode ihres Sohnes Georg. Ihre Handlungsweise danach durfte nicht von Trauer, sondern mußte von den Pflichten des Hofes diktiert sein: sie begab sich in den Buckingham Palast, um ihrer Enkeltochter, die damit Königin geworden war, ihre Auf- Wartung zu machen. Einer ihrer Söhne, Prinz John, starb 1919, ein anderer, der Herzog von Kent, kam während des zweiten Weltkrieges bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Aus der Ehe Marys ging auch eine Tochter hervor, Prinzessin Mary, die„Princess Royal“. Nach dem Tode ihres Gatten hatte Mary re ganze Hoffnung auf ihren ältesten Sohn Eduard, den Herzog von Wales und späteren König Eduard VIII., gesetzt. Obwohl ihr der Thronverzicht dieses Sohnes und seine Ehe mit Wallis Wargeld aus Baltimore nahezu das Herz brachen, gab sie eine Erklärung ab, in der sie die Engländer bat, Eduard stets ein gutes Andenken zu bewahren. Es ist indes hauptsächlich auf ihren Einfluß zurückzufüm- ren, daß die Gattin Eduards, die Herzogin von Windsor, von der englischen Königsfami- lie bisher nicht empfangen wurde MAUN HEIM- AM MARKT Wieder Befähigungspachweis im Handwerk Neue Handwerksordnung fast einstimmig gebilligt— Steuerreform nicht vor 1. Juli Bonn(E. B.) Der Bundestag verabschiedete fast einstimmig— nur gegen die Stimmen der Kommunisten— die neue Handwerksord- nung. Sie gibt als Verfassung des Handwerks den rund 830 000 Handwerksbetrieben mit 3,5 Millionen Beschäftigten ein bundeseinheit- liches Recht und löst gleichzeitig die unter- schiedlichen Bestimmungen der Alliierten ab. Durch die Handwerksordnung, die noch der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bevor sie in Kraft treten kann, wird vor allem in der amerikanischen Besatzungszone der Be- Fähigungsnachweis, das heißt die Gesellen- und Meisterprüfung, als Voraussetzung für die Führung eines Handwerksbetriebs wieder eingeführt. Allerdings sollen die Betriebe, die in der Zeit der„Gewerbefreiheit“ in der US- Zone ohne Befähigungsnachweis eröffnet worden sind, nicht beeinträchtigt werden. Das Gesetz sieht in Ubereinstimmung mit den Vor- Schriften des Grundgesetzes keine Zwangs- innungen vor; die Handwerksinnungen er- Halten jedoch den Status einer Körperschaft Oentlichen Rechts. Die Verabschiedung der Handwerksordnung, die in 125 Paragraphen die Selbstverwaltung, den Berufsweg und das Erziehungs- und Aus- pildungswesen im Handwerk regelt, wurde von den Sprechern aller Parteien mit Aus- nahme der Kommunisten begrüßt. Es wurde auf die volks wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks hingewiesen, das jährlich Waren im Werte von mehr als 30 Milliarden DM umsetzt. Der SPD-Abgeordnete Erwin Lange erklärte, daß die SpD dem Gesetz über die Handwerksordnung nur mit Bedenken zu- Stimme. Er kündigte baldige Abänderungsvor- schläge der SPD an. Diese würden vor allem das Ziel haben, die wirtschaftliche Mitwir- kung und Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Handwerk zu verstärken. Der Vorsitzende des Finanz- und Steuer- ausschusses des Bundestages, Dr. Wellhausen, bestätigte, daß die„kleine Steuerreform“ nicht vor dem 1. Juli in Kraft treten könne, weil der Bundesrat sicher den Parlamentarischen Vermittlungsausschuß anrufen werde. Im Übrigen treffe es nicht zu, daß der Ausschuß die Steuerreform verzögere, vielmehr hätte die Bundesregierung die Vorlage früher ein- bringen müssen. Der Finanzausschuß arbeite zur Zeit mit Hochdruck an dem Gesetzent- Wurf. Bezüglich der praktischen Durchführung des Bundesvertriebenengesetzes war zu erfahren, daß innerhalb der nächsten fünf Jahre jähr- ich 300 Millionen DM aufgewendet werden sollen, um die Eingliederung der geflüchteten Oder vertriebenen Landwirte durchzuführen. Bezüglich der Verteilung von Neusiedlerland hat der Bundestag beschlossen, daß grund- sätzlich die Hälfte des anfallenden Siedlungs- landes den Vertriebenen zugeteilt wird. Bei der Verteilung der zweiten Hälfte sind Ver- triebene und Einheimische gleichgestellt, so daß praktisch den Vertriebenen 75 Prozent des Neusiedlerlandes zukommen werden. Die Bestimmung, daß ein Landbesitzer, wenn eine Tochter einen Vertriebenen heiratet, Steuervergünstigungen erhält, wurde gestri- chen. Heuss empfing Höpker-Aschoff Kritik am Bundesverfassungsgericht— Für politische Entscheidungen nicht zuständig Bonn(E. B.) Bundespräsident Heuss hatte eine Unterredung mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Professor Höpker- Aschoff, der sich zur Zeit in Bonn aufhält. Aus der Umgebung des Bundespräsidenten wurde dazu erklärt, daß der Besuch privaten Cha- rakter gehabt habe. Der nordrhein- westfälische Innenminister Dr. Franz Meyers kritisierte die„aktive po- litische Funktion“ des Bundesverfassungsge- richtes, das so weitgehend in politische Ent- scheidungen eingreifen könne, daß es mit unabhängigen Regierungsorganen besonderer Art vergleichbar sei. Meyers, der Eröffnung einer Studienwoche für staats- Wissenschaftliche Fortbildung in Düsseldorf Vor Beamten des Landes sprach, erklärte, Während kein Zweifel darüber bestehen dürfe, daz politische Entscheidungen den politischen Instanzen vorbehalten bleiben müßten, wür- den tatsächlich aber vom Bundes verfassungs- gericht politisches Denken und von den Rich- tern politische Entscheidungen verlangt. So seien 2. B. bei der vom Bundesverfas- sungsgericht verlangten Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des EVG- Vertrages, also eines von der Bundesregierung mit ausländi- schen Regierungen eingegangenen Vertra- ges, die Grenzen der Verfassungsgerichtsbar- keit in einem Maße überschritten worden, daß der Staat Gefahr laufe, durch sein höchstes Gericht funktionsunfähig gemacht zu wer- den. Es sei falsch, das Gericht nach politi- schen Grundsätzen Entscheidungen treffen zu lassen, die zwangsläufig keine rechtlichen Entscheidungen mehr sein könnten, zumal sie die Richter zwängen, ihre eigene politische Uperzeugung als Norm zu nehmen. Die Be- kugnisse des Bundesverfassungsgerichtes müß- ten daher in den Rahmen der Justiz zurück- geführt, und alles, was materiell politischen Inhalts sei, aus seiner Zuständigkeit heraus- genommen werden. Eine auf„politischen Machtkämpfen“ beruhende Rechtsprechung müsse letzten Endes zu einem staatsrechtlichen Fiasko führen. Die norwegischen Besatzungstruppen wer- den in der zweiten Aprilhälfte das Bundes- gebiet verlassen. 5 Einen Zubringerdienst mit Hubschraubern von Köln nach Brüssel will noch in dies Herbst die belgische Luftverkehrsgesellsd Eröffnen. N Der„Weltfriedensrat“ wurde auf 10. April 2u einer enbar außerordentlichen Tagung nach Budapest einberufen. in Lux„ Die 5 Seng . rle Mesta empfing den so. in Belgien und Luxemburg, Awi⸗ der anläßlich, „Allgemeine Beſriedigung in Bonn Blank berichtet über Pariser Verhandlungen Bonn(E. B.) Der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung, Theodor Blank, wird am Donnerstag dem Sicherheitsausschuß des Bun- destages und am Freitag dem Bundeskabinett über die Pariser Verhandlungen über die französischen Ergänzungswünsche zum EVG- Vertrag berichten. Blank kehrte am Mittwoch nach Bonn zurück, wo er sofort dem Kanzler Rapport erstattete. Bonner Regierungskreise äußerten„allge- meine Befriedigung“ über das Ergebnis der Sechs-Mächte- Verhandlungen im EVG-Len- kungsausschuß, die sich nach Darstellung von amtlicher Seite in erster Linie auf drei Tat- sachen gründet: 1. daß Deutschland durch die Interpretation nicht diskriminiert wird; 5 die Zusatzvereinbarungen keinen vel Andernden Charakter haben: 3 dag durch. us Eingehen auf berechtigte französische Inter- essen Hindernisse für die Ratifizierung des Vertrages in Frankreich beseitigt werden konnten. Die Zusatzvereinbarungen sollen entweder in die Form von Anweisungen an den künf- tigen Ministerrat oder in Regierungsvereinba- rungen zwischen den sechs Mitgliedstaaten ge- kleidet werden. Die sechs Punkte der Ver- eimbarungen, denen die Regierungen noch zu- stimmen müssen, haben folgenden Inhalt: 1. Die Regierungen sollen empfehlen, daß Paktstaaten mit überseeischen Besitzungen im Krisenfall Truppen ihres EVG- Kontingents dorthin abziehen können, wenn dadurch die Sicherheit der Verteidigungsgemeinschaft nicht beeinträchtigt wird. 2. Soldaten der nationalen Streitkräfte Außerhalb der EVG sollen das Recht bekom- men, im Austauschwege europäische Kriegs- schulen zu besuchen. 3. Die Mitgliedstaaten können für ihre na- tionalen Einheiten Waffen herstellen, doch bleiben die vorgesehenen europäischen Ron- trollbestimmungen im großen und ganzen be- stehen. 4. Die Rekrutierung untersteht der natio- nalen Zuständigkeit. 5. Das Abstimmungsverfahren in der EVG bleibt„ausgewogen“, das heißt, die Ubergangs- regelung bleibt bis zu einem Ministerrats- Beschluß über eine endgültige Regelung in Kraft. 6. Nationale Streitkräfte können gegen EVG- Einheiten ausgetauscht werden. Bürgermeister Max Brauer erklärte vor der Hamburger Bürgerschaft, es sei immer der Wunsch des Hamburger Senats gewesen, in der Bundesrepublik eine gemeinsame Außen- Politik von Regierung und Opposition zu er- reichen, wie sie in England und den USA Selbstverständlich sei. Auch in allen Fragen der Festigung der Demokratie, der Uberwin- dung nationaler Grenzen und Ressentiments, der wirtschaftlichen und politischen Einigung Europas, der Verteidigung Deutschlands und Aller freien Völker hätte eine gemeinsame Plattform gefunden werden müssen. Zu den deutsch- alliierten Verträgen werde der Hamburger Senat seine Haltung bei der Abstimmung im Bundesrat noch zu fixieren haben.„Ich möchte hierzu nur eines sagen: der EVG-Vertrag bringt die von uns ge- wünschte Gleichberechtigung noch nicht“, er- klärte Brauer. In dem für Deutschland vor- gesehenen Verteidigungsbeitrag sei die Bun- desrepublik von den letzten und höchsten Entscheidungen ausgeschlossen. Der EVG-Ver- trag binde eine ganze Generation, der man nicht den Stempel minderen Rechts und min- deren Werts aufdrücken lassen sollte. Ministerkonferenzen in Straßburg Straßburg(UP). Die Außenminister der Montanunion-Staaten werden am 8. und 9. Mai in Straßburg zu ihrer nächsten Konfe- renz zusammentreten. Die Beratende Ver- sammlung des Europa-Rates wird am 7. Mai in Straßburg zusammenkommen Montanunion-Parlament soll am 12. Mai seine nächste Session beginnen. Der Ministerrat des ZEuropa-Rates, der am 6. und 7. Mai Sitzun- gen abhalten wird, soll sich hauptsächlich mit der Stellung des Europa-Rates im Hinblick auf die europäische Integration und die Be- ziehungen Europas zu den überseeischen Ge- bieten der europäischen Länder beschäftigen. Generalkonvention für das Saarland Paris(UP). Der saarländische Minister- Präsident Hoffmann und der Staatssekretär im französischen Außenministerium Maurice Schumann haben eine neue Generalkonven- tion zwischen Frankreich und dem Saarland unterzeichnet. Von amtlicher Seite wurde nur die Tatsache der Unterzeichnung, nicht aber der Inhalt der Konvention bekanntgegeben. Er soll so lange geheimgehalten werden, bis auch die Verhandlungen über die Revision der vier anderen französisch- saarländischen Kon- ventionen abgeschlossen sind. Die Verhand- lungen sollen zunächst bis Samstag andauern und dann bis zum 8. April vertagt werden. Eine Zentralafrikanische Föderation London(UP). Das Unterhaus billigte mit 304 gegen 260 Stimmen einen Plan der Re- glerung, die afrikanischen Territorien Süd- rhodesien, Nordrhodesien und Nyassaland 2zu einer Vöderation zusammenzuschliegen. Süd- rhodesien, das 2,1 Millionen Einwohner hat, genießt schon seit 1923 innere Autonomie. Die beiden anderen Gebiete— Nordrhodesien mit 1,9 Millionen Einwohnern und Nyassaland mit 2,3 Millionen Einwohnern— sind Protekto- rate. In den drei Territorien leben insgesamt 169 000 Weiße. Kolonialminister Lyttelton er- klärte, der Plan solle eine echte Partnerschaft zwischen Weißen und Afrikanern schaffen. Holland wünscht gute Nachbarschaft Memorandum über die deutsch- holländischen Beziehungen Den Haag(UP),„Der einzige mögliche Weg, um die friedliche Vereinigung Deutsch- lands zu erreichen, ist die Einbeziehung der deutschen Bundesrepublik in eine europàische Inion“, heißt es in einem Memorandum, das der Ersten Kammer les holländischen Parla- ments von den beiden Außenministern Beyen und Luns im Zusammenhang mit dem neuen Haushaltsplan für das Außenministerium übermittelt wurde. Das Memorandum weist darauf hin, daß die gutnachbarlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Holland weiter ausgebaut werden müßten. Es wird jedoch zugegeben, dass es„für viele Holländer seelisch sehr schwierig sein wird, sich eine engere Zusam- menarbeit mit dem deutschen Volk vorzustel- len.“ Es sei allerdings zu hoffen, daß sich im Laufe der Zeit gröhberes Verständnis einstelle. Mit Dankbarkeit erwähnen die beiden Außenminister in ihrem Memorandum die „große Sympathie, die das deutsche Volk dem holländischen Nachbarn entgegenbrachte. Der Enthusiasmus bei dem Angebot einer umfang- reichen Hilfsaktion stellt einen wirklichen Beitrag zur Herstellung besserer Beziehungen dar. Diese Hilfsaktion wird auch dazu beitra- gen, die bitteren Erinmerungen der Holländer an den Naziterror allmählich abzutragen.“ Abschließend bedauern die A nister, daß fünf von sieben geflüchteten holländi- schen„Kriegsverbrechern“ sich in Deutsch- land noch auf freiem Fuß befänden. Es sei klar, daß die Bundesregierung zu voller Zu- sammenarbeit bereit gewesen ist. Daß sich dennoch Schwierigkeiten ergeben hätten, sei auf die Tatsache zurückzuführen, daß die Fahndung nicht allein in den Händen der Bon- ner Behörden lag. g 5 Der sowjetische Außenminister Molotow empfing den französischen Botschafter in Moskau, Louis Joxe. a Die US- Gesandtschaft in Bern soll in eine Botschaft umgewandelt werden. und das machte, Erstes Treffen Eisenhower Mayer Europa- und Fernostprobleme im Mittelpunkt — Juin droht mit Rücktritt Washington(UP). Präsident Eisenhower und der französische Ministerpräsident René Mayer hatten an Bord der Jacht„Williams- burg“ ihre erste Unterredung, in deren Mit- telpunkt wichtige Verteidigungs-, Finanz- und Wirtschaftsprobleme Europas und des Fernen Ostens standen. An der Unterredung nahmen von amerika- nischer Seite auch Außenminister Dulles, Ver- teidigungsminister Wilson, Finanzminister Humphrey, der Direktor des Amtes für ge- genseitige Sicherheit, Stassen, der amerika- mische Botschafter in Paris, Dillon, und der US-Botschafter in Indochina, Heath, teil. Dem französischen Ministerpräsidenten standen Auhbenminister Bidault, Finanzminister Mau- noury, der Minister für die assoziierten Staa- ten Indochinas, Letourneau, und der franzö- sische Botschafter in Washington, Bonnet, zur Seite. An diese erste Konferenz der amerikani- schen und französischen Regierungsdelegatio- nen schloß sich eine Zusammenkunft der fran- z6sischen Gäste mit den führenden Mitglie- dern der beiden Häuser des amerikanischen Kongresses an, Später fand eine zweite Sit- zung der amerikanischen und französischen Regierungsdelegation im Gebäude des US- Auhenministeriums statt. General Eisenhower sagte in einer Presse- konferenz, daß die Themata der Besprechun- gen Probleme der Atlantikpaktorganisation und die Aussichten in Indochina seien, In die- sem Zusammenhang verwies Eisenhower auf die traditionelle Freundschaft, die zwischen den USA und Frankreich bestehe, und legte die Hintergründe der Schwrterigkeiten dar, in denen sich Frankreich als Folge von zwei Weltkriegen befinde. Zu gleicher Zeit erklärte der französische Marschall Alphonse Juin vor dem Verteidi- gungsunterausschuß der französischen Natio- nalversammlung, seine Pflicht sei es, die Mit- tel zu fordern, die er zur Verteidigung der europäischen Mittelfront benötige. Erhalte er diese Mittel nicht, so müsse er zurücktreten. „Dieser Tag ist vielleicht nicht mehr fern“, meinte der französische Marschall. Juin er- klärte weiter, er halte den EVG-Vertrag, so Wie er im Augenblick bestehe, für unangemes- sen. Frankreich müsse das Recht haben, sich von ihm zu befreien, falls es feststelle, daß es ein Fehler war, sich dem Pakt anzuschlie- Ben. Auf die Frage eines kommunistischen Abgeordneten bekannte sich Juin zu der An- Sicht, daß zur Verteidigung der Elbe-Linie unbedingt deutsche Kontingente aufgestellt werden müßten. Starke kommunistische Angriffe Clark bei Tschiang— Erfolge bei Hanoi Seoul(UP). Chinesische Truppen sind in die amerikanischen Stellungen am Bunker Hügel“, einer strategisch wichtigen Höhe an der koreanischen Westfront, eingedrungen, nachdem es ihnen am Vortag gelungen war, die Höhenstellungen am„Alten KRahlkopf“ zu erobern. Die UN- Truppen haben inzwi- schen nach drei Tagen blutiger Kämpfe ihre Gegenangriffe auf den„Alten Kahlkopf“ ein- gestellt. Starke Bomberverbände greifen die Höhe bei Tag und Nacht an, um die Heran- ziehung kommunistischer Reserven zu ver- hindern. Das amerikanische Verteidigungsmi- nisterium gab bekannt, daß die amerikani- schen Verluste im koreanischen Krieg jetzt 131 524 Mann an Gefallenen, Verwundeten, e und Vermißten betragen General Mark Clark, der Oberkommandie- rende der UN- Streitkräfte, wurde von Gene- ralissimus Tschiang Kai Schek zu einer halb- stündigen Unterredung unter vier Augen emp- fangen. Clark, der auf der Rückreise von Indochina nach Tokio auf Formosa Halt ist inzwischen wieder in seinem Hauptquartier eingetroffen. Starke motorisierte Einheiten französisch- vietnamesischer Truppen sind in der südlich- sten Stelle der Handifront in Indochina in die 1 1 nunistischen Stellungen eingebrochen. Die angreifenden Truppen stießen nur auf schwa chen Widerstand. bekannt. lungen besetzt. Gegenangriffe der UN- Trup- Schaurige Funde in Londoner Mietshaus Vier Frauenleichen in der Wand eingemauert London(UF). Einem schaurigen Mordfall ist der aus Jamaika stammende Beresford Brown im Londoner Westen auf die Spur ge kommen. Er entdeckte beim Abklopfen der Wände seiner gerade neu gemieteten Woh. nung eine verborgene Höhlung in der Wand Er riß die Tapete beiseite und starrte aut eine zusammengekrümmte Frauenleiche. Eine Weitere Untersuchung ergab, daß in einem Zugemauerten Alkoven noch weitere drei Frauenleichen verborgen waren. Das Haus ist Scotland Vard schon bekannt Vor zwei Jahren geschah hier ein Doppel. mord. Der Arbeiter John Evans hatte damals seine Frau und seine Tochter umgebracht. Er wurde wegen dieses Verbrechens zum Tode verurteilt und gehängt. Die Polizeibehörden teilten mit, daß die neuen Entdeckungen wohl nichts mit dem Fall Evans zu tun hätten. Gleichzeitig Wurde jedoch in ganz England eine umfassende Fahndungsaktion nach dem Vormieter John Reginald Christie eingeleitet. Eine im gleichen Hause wohnende Frau er- klärte, die Frau Christies sei seit einiger Zeit schon verschwunden. Tschechen wollten nach England fliegen Frankfurt(OP). Der 24 Jahre alte tsche- chische Pilot Miroslav Slovak, der seine Ma- schine mit 29 Personen an Bord von Prag nach Frankfurt gesteuert hatte, berichtete in eimer Pressekonferenz, daß er eigentlich direkt nach England fliegen wollte. Die auf dem Flug eingeholten Wettermeldungen seien je- doch so schlecht gewesen, daß er sich ent- schlossen habe, schon auf dem Rhein-Main- Flughafen zu landen. Lief„Melanie Schulte“ auf eine Mine? Emden(UP). Der Strandvogt der schot- tischen Hebrideninsel Lewis hat jetzt der Reederei Schulte und Bruns in Emden mitge- teilt, daß an seiner Insel Schiffstrümmer an- getrieben wurden, die mit Sicherheit von dem seit dem 21. Dezember vorigen Jahres auf der Fahrt von Narvik nach Amerika vermigten 10 000 Tonnen großen Motorschiff„Melanie Schulte“ aus Emden stammen. Auf einem an- getriebenen Rettungsring ist deutlich die Auf- schrift„Melanie Schulte“ zu lesen. Der Zu- stand der aufgefundenen Wrackteile veran- laßte den Vogt zu der Annahme, daß die„Me- lanie Schulte“, deren spurloses Verschwinden bisher ein Rätsel war, im Zusammenhang mit einer Explosion— wahrscheinlich durch eine Mine— gesunken war. Selbstmord im Schacht des Petersdoms 1 Vatikanstadt(UP). Die 49 Jahre alte Witwe Annunziata Pignotti beging Selbst- mord, indem sie in den Aufzugschacht stürzte, der zur Kuppel des Petersdoms führt. Sie stürzte 30 Meter tief und starb auf dem Trans- port ins Heilig-Geist- Spital. In ihrer Hand- tasche wurde ein Zettel gefunden, auf dem geschrieben stand:„Ich werde mich töten, weil der heilige Petrus mir nicht die Gnade Sewährt, um die ich gebeten habe“. Annun- ziata Pignotti mußte ihre drei Kinder in Für- sorgeerziehung geben, als ihr Mann vor eini- gen Jahren starb. Der Petersdom wird wegen dieses Selbstmordes nicht neu geweiht wer- den müssen, da der Aufzugschacht außerhalb der eigentlichen Kirche liegt. „Stahlhelm“ mit früheren Abzeichen Kassel(U). Bundesinnenminister Dr. Lehr hat dem„Stahlhelm-Bund der Front- soldaten“ die Genehmigung zum Tragen des früheren Stahlhelm-Abzeichens und zum Führen der alten Reichskriegsflagge erteilt. Ferner hat der Minister gestattet, daß der Stahlhelmbund die Farben Schwarz- Weiß- Rot in seiner Bundesflagge führt. Dies wwurc 2 auf einer Tagung des in Nordhessen wieder- gegründeten„Stahlhelm“ mitgeteilt. Auf der Sababurg, einer Ruine am Reinhardswald bei C Hofgeismar, soll das erste„Stahlhelm“ Erho- lungsheim errichtet werden. US- Hochkommissar Conant empfing den ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, Walter Freitag, und andere Mitglieder des DGB-Vorstandes zu einer Aus- sprache über Gewerkschaftsfragen. Das Bundeskriminalamt hat seine Ermitt- lungen über den Attentatsversuch gegen Bun- deskanzler Adenauer vom 28. März 1952 ab- geschlossen. Einzelheiten sind jedoch nicht Admiral a. D. Hansen, der Vorsitzende des Verbandes deutscher Soldaten, wurde von Bundeskanzler Adenauer empfangen. Die chinesische Delegation, die zur Beiset- ö zung Stalins nach Moskau gekommen war und anschließend in Prag nach der Beisetzung Gottwalds teilnahm, ist erst jetzt von Moskau nach Peking zurückgeflogen. N In Korea wird erbittert um den wichtigen Höhenzug„Alter Kahlkopf“ gerungen. Im Augenblick halten die Kommunisten die Stel- pen blieben erfolglos. Der unabhängige italienische Senator Mue- cio Ruini wurde mit 169 Stimmen zum neuen Präsidenten des italienischen Senats gewählt. 109 Stimmen flelen bei der Wahl auf den Linkssozialisten Salvatore Mole. Stadtgespräch! För 8 rote Kronenkorken gibt's das vielbegehrte Miniqturfläschchen. Also den Kronenkorken mit- nehmen bei der nächsten erfrizchenden pause mit cnbttuaegt-„8 Abfüllung u. Alleinvertrieb von Coca-Gola für diesen Berit Wineim Müller, Mpm.-Ahelnau, Düsseldorferstr.“ 9 bosch lessen, libelungenst. 35 8 Neinhaus, — Südweſid. Rundſchau Schwerverletzter durch scheuende Pferde Schriesheim, Kreis Mannheim sw). Schwerverletzt wurde der Schriesheimer Landwirt Georg Steubing, als seine beiden Pferde bei der Feldarbeit scheuten und im Wilden Galopp durchgingen. Der Bauer wurde zu Boden geschleudert und blieb schwerver- jetzt liegen. Die an den Wagen gespannten Pferde rasten in irrsinnigem Tempo durch mehrere Straßen des Ortes Schriesheim. Sie rissen Zäune nieder, die Passanten wichen vor Schrecken zur Seite. Erst in einer engen Gasse blieb das Pferdegespann an einem Lie- ferwagen hängen. Das Pferde fahrzeug wurde Vollständig zertrümmert. Nur wie durch ein Wunder kamen keine weiteren Personen zu Schaden. Abschiedsgeschenk für General Eddy Heidelberg sw). Dem scheidenden Oberkommandierenden der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa, General Manton JZ. Eddy, der jetzt in den Ruhestand tritt, überreichte Paul. W. Simons als Vertreter der Stadt Heidelberg als Abschiedsgeschenk ein Olgemälde. Das Bild zeigt das Heidelberger Schloß mit der alten Brücke über den Nek- kar im Vordergrund. Captain Haimson schwer belastet Heidelberg(sw). Im Bestechungspro- zeß vor dem amerikanischen Militärgericht in Heidelberg wurde der angeklagte Captain Haimson vom Besitzer einer Mannheimer Kar- rosseriewerkstätte schwer belastet. Der Zeuge sagte aus, daß der Angeklagte von ihm für die Erteilung amerikanischer Armeeaufträge zehn Prozent von dem Betrag gefordert habe, den die Mannheimer Firma vom Besatzungs- kostenamt für die Aufträge erhielt. Die An- Klage wirft Captain Haimson vor, daß er von mehreren deutschen Firmen Bestechungsgel- der von über 80 000 DM erhalten habe. Herz-Heilstätte Königstuhl eingeweiht Heidelberg(sw). Im Beisein von Bun- Gesarbeitsminister Storch, dem Arbeitsmini- ster von Baden- Württemberg, Hohlwegler, und dem Heidelberger Oberbürgermeister, Pr. wurde in einer Feierstunde die von der Badischen Landesversicherungs- Anstalt auf dem Königstuhl bei Heidelberg er- richtete Herzheilstätte eingeweiht. Die Herz- heilstätte Königstuhl hatte mit der Patienten- behandlung bereits im September 1951 begon- nen. Seither sind dort über 1000 Patienten behandelt worden. Die Heilstätte ist inzwi- schen weiter ausgebaut und vergrößert und mit den modernsten technischen Anlagen aus- gerüstet worden. US-Soldaten besichtigen Betriebe Schwetzingen dsw)., Eine Gruppe der in den Schwetzinger Kasernen stationierten US-Soldaten hat eine Schwetzinger Brauerei Desichtigt. Dies war ein Auftakt zu Weite ren geplanten Besichtigungen deutscher Be- triebe durch US-Soldaten. Diese Aktion soll den Soldaten Einblicke in die deutsche Indu- Strie bieten und ihnen ermöglichen, Struktur, Organisationsmethoden und Arbeitsbedingun- gen in der deutschen Wirtschaft kennenzuler- Nell. 400 Notunterkünfte für Flüchtlinge Bruchs a1 dsve). Der Landkreis Bruchsal hat in den letzten Wochen umfassende Mag- nahmen getroffen, die eine reibungslose Auf- nahme von Sowjetzonenflüchtlingen gewähr- leisten sollen. Bisher sind in den einzelnen Gemeinden über 400 Notunterkünfte bereit- Sestellt worden. BTuchs al sw). Die Blutspenderzentrale der Landesstrafanstalt Bruchsal gab einem Kranken im Bruchsaler Fürst-Styrum-Hospi- tal ihre 1000. Blutspende. Der Zentrale, die 1947 eingerichtet worden ist, spenden Straf- gefangene und Beamte der Strafanstalt Blut. Mit der Gründung der Zentrale wollte man den Insassen der Strafanstalt das Gefühl ge- ben, daß sie mit ihrer straf weisen Absonde- Tung von der Außenwelt nicht aus der Ge- meinschaft ausgestoßen werden. Fremdenlegions-Anwärter verhaftet Okfkenburg(sw). Drei Fremdenlegions- Anwärter, die aus Frankreich zurückgekehrt sind, wurden von der Offenburger Kriminal- polizei bei einer Personenkontrolle verhaftet. Die drei Männer, die 20, 21 und 25 Jahre alt sind, werden von deutschen Staatsanwalt schaften wegen verschiedener Verbrechen ge- sucht. Der eine, ein gefährlicher Gewaltver- 1 setzte sich bei seiner Verhaftung zur ehr. Vor den Augen der Spielgefährten ertrunken Waldshut Gsw). Vor den Augen seiner Spielgefährten ist in Waldshut ein fünfjäh- riges Mädchen ertrunken. Das Kind spielte mit Gleichaltrigen an der Schlücht, die bei Waldshut in den Rhein mündet. Als ein Ball, mit dem sich die Kinder vergnügten, ins Was- Ser flel, versuchte ihn das Mädchen ans Land zu ziehen, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte in den Fluß. Es konnte nur noch als Leiche geborgen werden, obwohl Passanten auf die Schreckensrufe der Kinder schnell zu Hilfe eilten. Vermutlich ist das Mädchen in dem kalten Wasser einem Herzschlag erlegen. Haftbefehl? einen Groß- Schmuggler Lörrach dsw). Vor dem Lörracher Schöf- fengericht sollte gegen einen Kaffee- Groß- schmuggler aus Wien verhandelt werden. Der Angeklagte zog es jedoch vor, nicht zu er- scheinen,. Deshalb wurde das Verfahren ein- gestellt und Haftbefehl erlassen. Dem Groß- schieber war es im Mai 1952 gelungen, recht- zeitig die Flucht zu ergreifen, als er mit einem Thermoslastzug, der in den Zwischenwänden zehn Tonnen Rohkaffee enthielt, in Mann- heim gestellt worden war, Die Zollfahndung Hatte von dem beabsichtigten Großschmuggel Wind bekommen, den Lastzug aber am Grenz- übergang Basel-Lörrach passieren lassen, um an der Ausladestelle auch gleich die Hinter- männer der Absatzor ganisation zu schnappen. Tödlicher Verkehrsunfall in Offenburg Offenburg sw). Ein 62 Jahre alter Rad- fahrer verunglückte in Offenburg bei einem Zusammenstoß mit einem Motorrad tödlich. Der Motorradfahrer erlitt Kopfverletzungen 0 mußte ins Krankenhaus gebracht wer- en. Auck Du verjünge Dich! 84 85 Schlacken, reinige Blut, Darm und Säfte durch Or. Schieffers Stoffwechselsqlz. DM 1.55. 2.50 Sühne für eine rohe Tat Zu acht Monaten Gefängnis verurteilt Kaiserslautern(Irp). Das Schwurge- richt verurteilte einen 64 Jahre alten Gast- wirt und einen 25 Jahre alten Kraftfahrer wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mit Todesfolge zu je acht Monaten Gefängnis. Ein wegen Begünstigung mitangeklagter Kon- ditor wurde freigesprochen. Die Angeklagten hatten im Juli 1951 einen angetrunkenen Hilfs- arbeiter von der Treppe einer Gastwirtschaft in Kaiserslautern in hohem Bogen auf das Straßenpflaster geworfen. Dabei zog sich der Arbeiter einen Schädelbasisbruch und Ge- hirnblutungen zu. Um einen Unfall vorzutäu- schen, schleppten die Täter den Schwerver- letzten in eine benachbarte Straße und lehn- ten ihn an eine Hauswand. Kurze Zeit dar- auf starb der Schwerverletzte. Gefängnis für eifersüchtigen Ehemann Frankenthal Grp). Weil er glaubte, daß seine Frau ihn mit einem Polizeioberwacht- meister betrüge, drehte am 8. Mai 1952 der 50 jährige Arbeiter Friedrich Pfau aus Lud- Wigshafen, während seine Frau schlief, den Gashahn auf und wollte zusammen mit ihr sterben. Das Frankenthaler Schwurgericht billigte ihm mildernde Umstände zu und ver- urteilte ihn zu sechs Monaten Gefängnis. In der Verhandlung stellte es sich heraus, daß Pfau völlig grundlos eifersüchtig war. Der Polizeioberwachtmeister sagte aus, er habe die um siebzehn Jahre ältere Frau nur„aus Neckerei“ geküßt. Lolcale Seckenheimer Rennen in ſeiner endgültigen Form feſtgelegt. . Im Nahmen einer Verſammlung des Pferdezucht⸗ und Renmvereins wurde das diesjährige Rennen am 26. April in ſeiner endgültigen Geſtaltung feſtgelegt. Das Pro⸗ gramm umfaßt insgeſamt acht Rennen, die von 14 Uhr an auf der Rennbahn abgewickelt werden. Die Einleitung macht wiederum ein Ju⸗ gendrennen, das von Jugendreitern bis zu 16 Jahren beſtritten wird. Ein Trabfahren von 2100 m ſchließt ſich an, dem in dem Preis der Kurpfalz ein Flachrennen über 1600 m folgt, das durchweg Warmblutpferde am Start ſieht. Das erſte Vollblutrennen wird in der Klaſſe B im Preis vom Neckar gelaufen, das über 1600 m führt und mit 600 DM. dotiert iſt. Der traditionelle Preis von Seckenheim geht wieder über 1200 m, während der Preis der Stadt Mannheim mit 1200 DM. ausgeſtattet über 1600 m führt und wohl die größte Anziehungskraft als Vollblutrennen ausüben dürfte. Auch das Rennen um den Preis von der Rheinſchall iſt als Hürdenrennen über 2800 m für Voll⸗ blüter der Klaſſe B vorgeſehen und wird gu⸗ ten Sport bringen, während der Preis von der Waldſpitze über 1000 m den Beſchluß bildet. Aus dem umfangreichen und trotzdem ſehr gut abgeſtimmten Programm läßt ſich er⸗ ſehen, daß der Rennverein auch in dieſem Jahr ſeiner bewährten Tradition treu bleibt, ausgezeichnete Vollblutrennen mit dem bäu⸗ erlichen Sport zu vermiſchen und ſo einer breiten Oeffentlichkeit Anreiz bieten wird, das Rennen zu beſuchen. Beſonderen Reiz wird das Rennen dadurch erhalten, daß man erſtmals wegen ſtarker Ueberlegung auf den Pfingſttermin verzich⸗ tete und mit dem frühen Rennablauf die Zu⸗ ſammenballung guter Rennveranſtaltungen um Pfingſten geſchickt umging. Wie aus dem kürzlich ſtattgefundenen Verbandstag der ſüdweſtdeutſchen Rennvereine zu entnehmen war, wird dadurch in Seckenheim neben Frankfurt das erſte Vollblutrennen des Jah⸗ res gelaufen, was natürlich dem ganzen Ren⸗ nen den Reiz des Neuen verleiht. Wie aus der Verſammlung weiter zu er⸗ fahren war, wird ſich der Seckenheimer Ver⸗ ein beim Rennen in Heddesheim mit neun Startern beteiligen. Fünf Millionen für Kehl beantragt Kehl(sw). Eine Gruppe von Bundestags- abgeordneten hat dem Bundestag einen An- trag zugeleitet, in dem für das Haushaltsjahr 1953/54 aus dem Sanierungsfonds der allge- meinen Bundesfinanzverwaltung für die Stadt Kehl weitere 5 Millionen DM gefordert wer- den. Nach acht Jahren wieder bei den Eltern Allensbach. Bodensee dsw). Nach acht Jahren der Ungewißheit über das Schicksal ihres Töchterchens konnten vor einigen Tagen ein Eisenbahner und seine Frau ihr Kind wie- der in die Arme schließen. Die Eltern, die heute in Allensbach am Bodensee leben, mußten 1945 vor den Russen aus Kolberg flie- hen und ihr damals vier Jahre altes Kind, das krank im Spital in Greifswald lag, zu- rücklassen. Seitdem fehlte von dem Mädchen jede Spur. Die Eltern wußten lediglich, daß das Spital nach dem Westen evakuiert wor- den war. Anfang M erhielten sie vom Hamburger Suchdienst die Mitteilung, daß hre Tochter in Kiel lebe. Der Vater holte das Mädchen daraufhin sofort zurück. Winterverbrennung über Lautſprecher Die abſchließende Verbrennung des obli⸗ gatoriſchen Strohwinters wird in dieſem Jahr durch eine Lautſprecheranlage über⸗ tragen, um nach dem Sommertagszug allen Kindern die Möglichkeit zu geben, dieſen beſonderen Vorgang zu hören. Ein frohes Kindergedicht und überleitende Worte wer⸗ den ſo den Abſchluß des Sommertagszuges bilden, der am Sonntag Nachmittag 13 Uhr in der Breiſacherſtraße ſeine Aufſtellung nimmt. Wir konnten ſchon mehrfach die El⸗ tern auf dieſes bedeutende Kinderereignis hinweiſen, das die Intereſſengemeinſchaft mit Unterſtützung aller Seckenheimer Vereine durchführt. Es liegt alſo nur an den Eltern, ihren Kindern dieſes beſondere Ereignis nicht vorzuenthalten 5 Mannheims Stadtgeſchichte in Wort und Bild. wird heute Abend 20 Uhr der Vortrag von Direktor Dr. Böhm im Bad. Hof bieten, der in ſeinen Einzelheiten die Entwicklung Mannheims vom Fiſcherdorf zur Großſtadt ſchildert. Der Eintritt zu dieſem ſehr intereſ⸗ ſanten Lichtbildervortrag iſt frei. Rentenauszahlungen. 5 Auf dem hieſigen Poſtamt finden die Aus⸗ zahlungen der Angeſtellten⸗ und Kriegsbe⸗ ſchädigten⸗Kenten am Samstag, 28. März und der Invaliden⸗ und Unfallrenten am Mittwoch, 1. April ſtatt. Höchste Sterblichkeit seit 35 Jahren Mannheim(Isw), Im Januar dieses Jah- res lag die absolute Sterblichkeitsziffer in Mannheim mit 420 Todesfällen seit 35 Jahren am höchsten, Diese hohe Zahl ist hauptsäch- lich auf die starke Grippeepidemie im ver- gangenen Winter zurückzuführen. Der Mutter die Rippen eingeschlagen Mannheim(sw). Bei einem Familien- streit hat ein 27jähriger seine 53 Jahre alte Mutter so heftig geschlagen, daß sie mit meh- reren Rippenbrüchen und einer ernsten Kopf- verletzung in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. „Mißstände“ bei Zwischenhändlern Niklas soll Gemüse- und Obstpreise prüfen Bundesernährungsminister Niklas ist von der Bundesregierung beauftragt worden, zu prüfen, warum die Hausfrauen für eine Reihe von Nah- rungsmitteln, insbesondere Obst und Gemüse, oft ein vielfaches von dem bezahlen müssen, was der Landwirt oder Gärtner erhält. Anlaß zu dem Auftrag der Uberprüfung der Handelsspannen war ein im Bundestag vorgetragener Bericht, wonach ein Bauer in einem Kohlkopf einen Zet- tel untergebracht hatte mit der Bitte, daß der Käufer ihn über den Kaufort und den Kauf- Preis benachrichtigt. Der Kohlkopf wurde in Offenburg für 90 Pfennig erworben, der Bauer hatte dafür aber nur 9 Pfennig, also ein Zehn- tel bekommen. 80 Pfennig haben die Zwischen- händler an dem Kohlkopf verdient. Bundes- minister Niklas soll nun Vorschläge machen, wie diese„Mißstände“ abgestellt werden können. Wettervorhersage Freitag Bewölkungszunahme und Durchzug einer Störung mit leichtem Regen. Auffri- schende Winde aus Südwest bis West und nachfolgende empfindliche Abkühlung. Sams- tag kühl, vorübergehend Wetterberuhigung Kommt jetzt„Aprilwetter“ Wie die„Wetterfrösche“ erklären, wird für Freitag mit einem Ubergang zu kühlem, wech- selhaftem„Aprilwetter“ gerechnet. Damit soll die im Bundesgebiet nun seit fast 14 Tagen herrschende Schönwetterperiode ihr Ende fin- den. Eine Ealtluftfront, die von England her- anzieht, läßt für die nächsten Tage einige Regenschauer befürchten. Auch die Tempe- ratur, deren Höchstwerte bei 21 Grad lagen, soll erheblich absinken. ,. e DDEL B08 1 2 Copyright by v. Graberg& Görg Wiesbaden (I. Fortsetzung) Sie hatte wohl etwas von verwöhntem Eigensinn, herb und trotzig, aber das Flimmern in den irisjerenden Augen lieg auf Lerhaltene Leidenschaft schließen. Bestrickend wirkte diese Mischung von Kindlichkeit und Wissender Reife. Ich weiß kaum, wie die Zeit mit Plaudera noch verging. bis ich empfand, mein Besuch sei schon über die Maßen ausgedehnt. Ich nahm Abschied und Unruhe, halb beschwingt. Balb bedrückend, blieb in mir auf dem Heim- weg. Immer noch meinte ich, die so seltsam Hlimmernden Augen zu sehen, den Perlklang des Lachens zu hören. Bei meinem zweiten Besuch im Savoy ex- Wartete mich eine Ueberraschung. Obwohl Wir die Stunde vereinbart hatten, War Delbos, Orkenbar wichtigerer Besprechungen wegen fortgegangen. Ich traf Frau Gabriele allein. Unwillkürlich mußte ich denken, der beab- sichtigte Auftrag an die Chemie-Werke möge in den Planen des Dr. Delbos doch wohl Keine vordringliche Rolle spielen. Vielleicht hätte ich jetzt stutzig werden sollen. Schon nach der ersten Teestunde im Hotel war mein Gewissen der Werksleitung gegenüber nicht Sanz rein ich konnte nicht das geringste Ergebnis vor- i de auch Professor Zum Unglück war gerade auch rofegs Wolfram 11 Erholungsurlaub gefahren. Sein Vertreter, Direktor Bergner, ein hagerer, f derknöcherter Mann. e e freundlich wie Stand mit mir keineswegs 80 fre 0 der Sede Im paßte wohl nicht, daß ich sozusagen als Protektionskind ohms Erfahrung 3* Verdrossen grübelte id, Was Bergner sagen würde, wenn ich ohne jede Ausbeute zurück- kehrte. Alle diese Gedanken schwanden spur- los vor Frau Gabrieles lebendiger Gegenwart. Was sollte ich tun— natürlich mußte ich auf Dr. Delbos warten! Frau Gabriele versicherte, „Er wird nicht lange ausbleiben, läßt er durch mich bestellen.“. Wieder reichte sie den Tee, wieder sahen wir in kfreundschaftlichem, fast schon ver- trautem Plaudern. Sie erzählte von Streif zügen durch die ihr noch unbekannte Stadt und ließ sich Erläuterungen dazu geben. Ich sprach von heiteren Jugenderinnerungen urid hörte ihr Lachen.„Wollen Sie für mich ein- mal den Führer spielen?“, fragte sie unver- mittelt.„Wenn ich Sie für eine Stunde wenigstens in Anspruch nehmen darf morgen Sonntag?“ Ich zögerte, dachte an Delbos und mehr noch an Bergner, an den Geheimrat. Ihre Augen blinzelten mit schelmischer Bitte, ich vermochte nicht abzulehnen.„ES wird mir eine große Freude sein, gnädige Frau.“ Wieder verstrich die Zeit im Flug. Es wurde schon Abend— noch immer nichts von Delbos! Unmöglich konnte ich länger bleiben. Etwas verlegen entschuldigte ich mich damit, als ich zum Aufbruch rüstete. Frau Gabriele sah mich sonderbar korschend an. Unsere Hände ruhten lange ineinander. Auf der Straße überflutete mich ein toller Wirbel von Gedanken, Mein Kopf glühte. Wäre es möglich. daß die fremdartige bezau- bernde Frau eine Neigung für mich Sefaßt hat? Wie sonst sollte ich ihr Verhalten deuten? Sie drängte geradezu auf eine neue Begeg- nung! Ich schalt mich einen eingebildeten Nar- ren. Natürlich war es nur eine Laune, sie wollte nur einfach der Langeweile entfliehen. Doch der Taumel blieb, was ich auch Fer- nunftgemaß ein wandte. Ich selbst, ernpfand ich plötzlich. hatte mich hitzig und töricht ver- liebt, konnte nur noch an diese Frau denken, — und doch blieb sie Wirkliches, ein Tra sie mir Wie etwas Traumhaft war auch der weitere Verlauf 1 1. der Ereignisse Ich stand vor Direktor Bergner und sagte gepreßten Herzens meinen vorbe- reiteten Spruch. Er blieb versonnen und nickte nur halb zerstreut. Zu meinem Erstaunen traf mich kein Tadel, kein Vorwurf. Gewiß lag es ja nicht an mir, daß Delbos sich so unzuver- lässig zeigte. Oder hatte ich ihn eben 80 wenig zu interessieren vermocht? „Versuchen Sie es also am Montag,“ ant- wortete der Direktor sachlich„Dann etwas anderes, das wichtiger ist. Wie Sie wissen, hält sich Geheimrat Wolfram in seinem Som- merhaus in den Bergen auf— diese Er- holungsreise verbindet er mit der Arbeit an gewissen Forschungen. Nun braucht er dazu eine Reihe geheimer Aufzeichnungen, äußerst wichtige Papiere, die wir nicht der üblichen Beförderung anvertrauen wollen. Ein zuver- lassiger Kurier soll sie persönlich abliefern. Dafür habe ich Sie in Aussicht genommen. Ich Warte noch auf die Rückäußerung des Geheim- rats, dann können Sie Mitte der Woche fahren.“ Ich war Überrascht von der Freundlichkeit des Mannes, den ich eigentlich als heimlichen Gegner einschàtzte. Am andern Morgen traf ich Frau Gabriele. Wir streiften durch die Stadt,. ich bemerkte mit Stolz, wie sich Spaziergänger nach meiner schönen Begleiterin umschauten. Immer stär- ker fühlte ich mich von ihrem Zauber einge- kangen. am Montag wiederholte sich das Sleiche Spiel. Wieder Tee mit Gabriele allein, ohne Delbos. Sie schien diesmal in einer wehmüti- gen Stimmung. Ihr Lächeln wirkte ver- schleiert. Plötzlich ohne Grund, denn ich Wußte nicht. daß ich Täppisches gesagt oder getan hätte wandte sie sich ab und trat zum Fenster. Ich hörte ein leises Weinen, sie ver- barg das Gesicht hinter einem Spitzentuch. „Sehen Sie jetzt, wie einsam ich bin?“ Ich 1 einen Schritt Hen berührte ernd in ſchulter.„Ein vielbsschätfigter 3 dachte ich zu trösten. Doch sie weinte nur heftiger. Ich spürte, wie Körper zitterte. „Sie dürfen nicht traurig sein— Herr Del- bos Wird selbst mit Ungeduld darauf warten, dag seine Geschäfte erledigt sind und er sich Ihnen wieder widmen darf.“ Sie schüttelte den Kopf.„Nein— es bleibt immer dasselbe— immer bin ich allein—“ Jäh umgewendt, faßte sie meine Arme. Ihr Gesicht War dicht vor mir mit schillernden Augen. Sie bog sich mir entgegen, ich fühlte auf meinem Mund kühle Lippen, einen merk- würdig wilden und zugleich herben Kuß. Heiß schoß es mir durchs Blut. Ich riß sie an mich, küßte sie besinnungslos. Heftig machte sie sich frei. Sie strich eine Haàarlocke aus der Stirn. Ihre Augen glühten — War es vor Zorn, daß ich sie überrumpelte? „Frau Gabriele—“, bat ich stammelnd. Sie antwortete mit leiser Stimme.„In kur- zen Tagen sind Sie mir ein lieber Freund ge- worden— oft denke ich, wir müßten uns schon viel länger kennen! Sie werden auch künftighin kommen mich nicht allein- lassen?“ Wie wunderbar, daß diese Frau, die über- all in der großen Welt Triumphe hätte feierr können, gerade nach meiner Gesellschaft ver- langte! „Gern komme ich, von Herzen gern!“, spru- delte ich ohne Ueberlegung heraus. Doch im Erkennen eines unhaltbaren Versprechens mußte ich abdämpfen: Immer, soweit der Beruf mir Zeit läßt—“ 5 Dabei faßte mich ein jähes Erschrecken: Die Reise zum Geheimrat] Ich dachte an den Ab- schied und ene ein wich„ Shrenvoller 2 5 85 magic arleneen kann. Ader gen werde wohl in wenigen Tagen schon zurück sein— Ihr Gesicht wurde hart. Starr und fremd schien es mir„Sind auch Sie meiner Gesell- schaft müde und haben als Ausrede Geschäfte — wie Delbos?“ Vergeblich we 115 ich ihr erklären Sie hörte nicht zu, schmollte war ganz verwöhntes und trotziges Kind. Dieser Ausdruck von unzu- kriedenem Eigensinn aber kleidete sie ost einem neuen Reiz. Fortsetzung folsii Verbesserungen auf der Rheintal-Bahn Verkürzung der Fahrtzeit Basel Köln Karlsruhe Gsw-˖. Die Verkürzung der Fahrtzeit von Basel nach Köln um über 100 Minuten ist eine der bedeutsamsten Verbes- serungen, die der am 17. Mai in Kraft tre- tende Sommerfahrplan für die Rheintal- Strecke vorsieht. Vor einem Kreis Schweizer Verkehrsfachleute und Journalisten teilte Oberbahnrat Scheller mit, daß sich die Deut- sche Bundesbahn mit Erfolg bemüht habe, den Schweizer Wünschen nach einer Be- schleunigung der internationalen Fernverbin- dungen durch das Rheintal im neuen Fahr- Plan gerecht zu werden. Die Verbesserungen Seien vor allem dadurch erreicht worden, dag die Zwischenhalte der internationale Züge reduziert wurden, ferner durch die Fertigstel- lung neuer Brücken und die Modernisierung des rollenden Materials. Wie Scheller weiter bekanntgab, will die Deutsche Bundesbahn in Zukunft auf der Rheinstrecke auch Leicht- Schnellzüge einsetzen, die sich in der Schweiz ut bewährt haben. Als wichtige Neuerung im regionalen Schnellverkehr des deutsch- schweizerischen Grenzraumes wird mit Beginn des Sommer- fahrplanes erstmals ein Städteschnellzug Freiburg Basel Konstanz eingesetzt, durch den alte Verkehrswünsche auf der bisher re- kativ schlecht bedienten Strecke Basel Kon- Stanz erfüllt werden. Auch für den Schweizer Verkehr auf der Hochrheinstrecke ist dieser Zug, für den nur ein gewöhnlicher Eikuschlag erhoben wird, von Bedeutung. Die Schweizer Verkehrsfachleute, die am der Besprechung teilnahmen, äußerten ihre Genugtuung vor allem über diese neue Ver- bindung. Sie dankten der Deutschen Bundes- bahn für ihre Mühe zur Verbesserung des Rheintal-Verkehrs, wenn auch— wie der Basler Fahrplanspezialist Ottinger zum Schluß Sagte— noch mancher Wunsch offen geblie- ben sei. „Badens Sparsamkeit war verfehlt“ OB Hoffmann zur früheren Finanzpolitik Freiburg(sw). Der Freiburger Oberbür- germeister, Dr. Hoffmann, erklärte auf einem Forum für Jugendliche, die Sparsamkeitspoli- tik des alten Landes Baden sei verfehlt ge- Wesen. Als Oberbürgermeister werde er eine solche Politik nicht wiederholen, sondern ver- suchen, alle finanziellen und wirtschaftlichen Chancen, die sich Freiburg bieten, auszunut- zen, Das Antichambrieren bei den Finanzmini- stern sei eine elende Sache, aber keine Selbst- verwaltung mehr. Die Städte müßten durch eine Verbundsteuer, die eine Beteiligung an den Steuereinnahmen ermöglichen, mehr an der allgemeinen Prosperität teilhaben. Dr. Hoffmann wiederholte seine Forderung nach einem Landeszuschuß von 400 000 DM für das Freiburger Theater, da diese Bühne eindeu- big den Charakter eines Landestheaters habe. Das Freiburger Theatef sei neben der Uni- versität die zweite Säule des kulturellen Lebens in Südbaden. Es dürfe unter keinen Umständen eingeschränkt oder gar geschlos- Sen werden. Beschleunigte Räumung Kehls Kehl(Isw). In Kehl wurde der letzte Teil des Villenviertels der Stadt mit 89 Wohnun- gen in deutsche Verwaltung zurückgegeben. Elf Wohnungen bleiben für Besatzungsange- hörige beschlagnahmt. Um die Räumung Kehls fristgerecht durchführen zu können, ist die Umsiedlung der in Kehl wohnenden fran- zösischen Familien nach Straßburg beschleu- nigt worden. Die französische Präfektur von Straßburg hat alle Transportunternehmen in ihrem Bereich angewiesen, die zur Verfü- gung stehenden Möbelwagen ausschließlich für Umzüge aus Kehl zu verwenden. Der Freigabe des Villenviertels am Rhein soll am Ende der Woche die Räumung eines größeren Teiles des Stadtkerns mit dem ehemaligen Reichspostgebäude folgen. Autos über den Rhein verschoben per 50 amerikanische Kraftwagen gestohlen und weiterverkauft Karlsruhe(Isw). Zu der Verhaftung von 20 Kraftfahrzeugschiebern, die über 50 in Germersheim und Kaiserslautern gestohlene amerikanische Armeefahrzeuge in Südwest- deutschland verkauft haben, wurden von der nordbadischen Zollfahndungsstelle in Karls- ruhe nähere Einzelheiten bekanntgegeben. Die Bande wurde von einem 23 Jahre alten Mann geleitet, der vorübergehend in Phi- Uippsburg, Kreis Bruchsal, wohnte. Die Schie- ungen wurden aufgedeckt, nachdem ein Be- amter der Landespolizei in Rheinsheim fest- Sestellt hatte. daß nachts auf einer kleinen Privatfähre amerikanische Wagen über den Rhein in das amerikanische Besatzungsgebiet gebracht wurden. Der Rädelsführer der Bande Wurde bereits in der Nacht zum 19. Dezem- ber 1952 festgenommen, als er einen amerika nischen Sattelschlepper in Buttenheim in Nordbaden in einer Scheune abstellte. Die Er- mittlungen ergaben, daß dieser Wagen in Kai- Serslautern gestohlen worden war. Nach sei- ner Verhaftung legte der junge Mann ein umfassendes Geständnis ab und beging dann Selbstmord. Die Groß fahndung, eingeleitet wurde, führte zur vorübergehenden Verhaftung von — 20 Personen aus der Pfalz, Nordbaden und Nord württemberg. Die r 50 gestohlenen Lastkraftwagen, die einen Wert von 3e 20 000 bis 25 000 PM repräs Wurden von einer in Nordwürtter igen Firma 3000 DM aufge- nde ein schwung- nen amerikani- schen Autoreifen und-er eilen nachgewie- sen. Der Verkauf der ohlenen Wagen Wurde durch alte Sth-Papiere und fingierte Kaufverträge gedeckt. Die von den Zollfahndungsstellen Karls- ruhe und Kaiserslautern geführten Ermittlun- gen sind abgeschlossen worden. Sie ergaben, daß der Gesamtwert der Wagen, die im ame- rikanischen Besatzungsgebiet abgesetzt wur- den, über 556 000 DM betragen hat. Der hin- terzogene Zollbetrag beläuft sich auf 202 000 D-Mark. Die Ermittlungen der deutschen und amerikanischen Kriminalpolizei zur Aufklä- rung der Diebstähle werden noch fortgesetzt. 23 Autodiebstähle konnten der Schieberbande nachgewiesen werden. zum Preis von je 2090 kauft. Ferner wurde Jafter Handel Mit Nach 19 Jahren rehabilitiert Verschwundene Kassette im Schluchsee gefunden Neustadt(sw). Nach 19 Jahren wurde jetzt ein Zugführer rehabilitiert, der damals Während einer Fahrt nach Seebrugg im Schwarzwald eine Kassette mit Geld verloren hatte. Der Mann war beauftragt worden, die Kassette auf dem Bahnhof Seebrugg abzu- liefern. Während der Fahrt fiel sie in einer Turve aus dem offenen Wagen in den Schluch- zee, der hier bis an das Bahngelände heran- icht. Dem Zugführer war dieses Mißge- chick damals nicht geglaubt worden, da die zuche nach der Kassette an der betreffenden Stelle ergebnislos verlaufen war. Eine gegen hn eingeleitete gerichtliche Untersuchung mußte zwar ergebnislos eingestellt werden, edoch wurde der Mann weiterhin“ verdäch- igt, die Kassette aufgebrochen und das Geld ür sich verwendet zu haben. Bei den gegen- Wärtigen Ausbesserungsarbeiten am Schluch- zee ist der Wasserspiegel sehr stark gesenkt worden. Ein Arbeiter des Bahnhofs Seebrugg erinnerte sich jetzt des damaligen Vorfalls and stellte neue Nachforschungen an. Er fand ie Kassette dieser Tage zwischen Felsgestein. Sie war zwar sehr stark verrostet, doch ent- dielt sie noch unversehrte Hartgeldstücke im Betrag von 74 Reichsmark. Das Papiergeld and einige Belege wurden allerdings durch Jas Wasser zerstört. Der Zugführer hat seine Rehabilitierung leider nicht mehr erlebt. Er starb im vergangenen Jahr. — Wenn die warmen Tage kommen Jugendherbergen bereiten sick auf die ersten Wandervögel vor Die ersten warmen Tage haben viele junge Menschen nach dem Rucksack schauen oder das Fahrrad überprüfen lassen, mit dem sie Wie im letzten Jahr ihre Urlaubspläne ver- Wirklichen können, zu denen es sonst bei der nicht allzu reichlich versehenen Reisekasse oftmals nicht reichen würde. Aber nicht nur die Reisekosten müssen dem Geldbeutel an- gepaßt sein, sondern auch die Ubernachtungen in den Jugendherbergen sind bereits einkal- Kuliert. In den Jugendherbergen aber werden die Ergebnisse dieser Uberlegungen schon seit langem verzeichnet. Die Voranmeldungen lau- ken ein und manchmal muß den Wanderern bereits jetzt abgeschrieben werden, weil an den gewünschten Tagen kein Platz mehr vor- handen ist. Die Jugendherbergen haben sich auf die neue Wandersaison vorbereitet und die Wan- derer werden wie im letzten Jahr wieder manche neue Ubernachtungsmöglichkeit fest- Stellen können. Aber auch sonstige Verbesse- rungen wurden während des letzten Winters in den Unterkünften geschaffen. Jeder Wan- derer, der Mitglied des Deutschen Jugend- herbergswerkes ist oder über einen Bleibe Ausweis verfügt, kann in diesen Herbergen Aufnahme finden. Erwachsene über 25 Jahren müssen in den Unterkünften bis abends 19 Uhr der Jugend den Vorzug auf die Ubernach- tungs möglichkeiten lassen. Es ist Zweckmäßig, sich bei den einzelnen J Ugendherbergen anzu- melden und sich die Anmeldung bestätigen zu lassen, da man sonst Gefahr läuft, wegen Uberfüllung keinen Platz mehr zu finden. Als seinerzeit die ersten Studenten aufbra- chen, um in der Natur ihr Leben zu gestalten und eine Reform zum naturverbundenen Le- ben durchzuführen, ahnte man nicht, daß diese Bewegung sich nachhaltig im Volk durchset- zen würde, daß sie sogar das Gesicht einer neuen Generation prägen könnte. Ahnlich Waren die Bestrebungen des Lehrers Schirr- mann, der vor nahezu einem halben Jahr- hundert Herbergen in Sälen einrichtete, um das Wandern zu fördern und Möglichkeiten der Ubernachtung zu bieten. Die Jugendher- bergen sind die heutigen Nachfolgerinnen 3e. ner Notquartiere auf Strohschütten, die bei Dunkelheit von einer qualmenden und stin- kenden Petroleumfunsel notdürftig erhellt Waren. Diese Jugendherbergen sind aus dem Leben der jetzigen Jugend nicht mehr Wegzu- denken, man kann sogar sagen, daß dieses Jugendherbergswerk von Deutschland aus- gehend eine weltweite Bedeutung bekommen hat. Jugendherberge und Jugendwandern han- Sen eng zusammen. Die Jugendherbergen sind zu einer Einrichtung geworden, in der nicht nur der Wanderer eine Unterkunft findet, sondern wo sich auch junge Menschen zusam- menfinden und einander kennenlernen. Des- halb gilt auch die besondere Pflege dem Ju- gendwandern, das seit 1945 einer neuen Blüte entgegengeführt wird. Von Jahr zu Jahr ver- stärkt sich die Zahl der Gruppen, der Schulen und auch der Einzelwanderer, die von dieser Sroßartigen Einrichtung Gebrauch machen. Die größte Hilfe für das Jugendwandern wird durch das wiedererstandene Netz von Jugend- herbergen geleistet, das von der Nordsee bis zum Alpenland und von der Grenze Frank- reichs bis an den Eisernen Vorhang reicht. Jahr für Jahr werden diese Jugendherbergen von Millionen junger Menschen auf ihren Wanderfahrten benutzt. Diese Jugendherbergen bedeuten aber der Jugend mehr als nur ein bequemes Nacht- quartier, wo sich die vom Wandern müden Glieder wieder erholen können. Sie bedeutet für sie das Erlebnis der Kameradschaft, der Rücksichtnahme auf den nächsten, die im Elternhaus oft nur als zu selbstverständlich erscheint. Hier fühlt sich der Jugendliche in eine andere Welt hineinversetzt, in seine Welt, wo er gegenüber den vielen Wanderern, die mit ihm zusammen Unterkunft gefunden he naben, gleiche Rechte erlangt und gleicht Pflichten trägt. Hier lernt er die Menschen kennen, die gleich ihm sind, ganz unbeachtet dessen, ob sie anderer Rasse, anderer Religion Oder anderer Nation sind. Man Sollte auch diese Faktoren nicht unbeachtet lassen, wenn mam die Erfolge des deutschen Jugendher- bergswesens betrachtet. Die Wahl fällt schwer Als der Frühling 1953 seinen kKalendermäßi- gen Einzug hielt, waren ihm schon einige schöne Märztage vorausgeschickt worden. Uber diese guten Tage freuen sich nicht nur die Städter, sondern auch die Bauern. Sie hat- ten viel nachzuholen. Der Herbst 1952 brachte im Uberflug und ohne Unterlaß, was wir im vorigen Frühjahr und Sommer so sehr ver- milßzt hatten: Regen. Dazu kam die Kälte sehr früh ins Land. Unter diesen ungünstigen Ver- hältnissen litt die Hackfruchternte. Die Zuk- kerrübenbauern wissen ein Lied zu singen. Und die anderen, die zum Karst greifen muß- ten, um die Kartoffeln überhaupt herauszu- kriegen, werden an diese harte Arbeit noch lange denken.(Übrigens: Die letzten„Vor- jährigen“ Kartoffeln wurden in diesem März aus dem Boden geholt!) Aber nicht nur die schwierige Ernte brachte Mühe und Sorgen in unsere Bauernbetriebe, sondern ebenso die schwierige Bestellung der Acker mit Wintergetreide! Kein Wunder. dag trotz aller Bemühungen große Flächen unbe- stellt blieben. Diese Arbeit mußte jetzt nach- geholt werden. Die besonderen Schwierig- keiten bestanden nun aber nicht nur darin, die offen gebliebene Arbeit nachzuholen. 8 kam vielmehr darauf an, sich für die richtige Getreideart zu entscheiden. Das mag zunächst nicht so wichtig erscheinen. Wer aber Weiß, daß Saatgut für Sommerweizen ziemlich rar war, daß es bei Sommerroggen auch knapp herging, daß Hafer kaum(und dann nur 2 niedrigsten Preisen) und Braugerste auch in guten Qualitäten seit Monaten kaum gesucht War— der kann ermessen, wie schwer die Wahl fiel. Denn: was einmal eingesät ist, läßt sich nicht bald darauf durch etwas anderes ersetzen. Das ist ja gerade der grundlegende, leider S0 oft übersehene Unterschied der Arbeit des Bauern und der so manchen anderen Wirt schaftszweiges: Der Bauer muß sich nach der Natur richten. Er kann nicht säen, wann er WiIII. Er kann den Ablauf des Wachsens nicht unterbrechen, um eine andere Form einzulegen und eben ein völlig andersgeartetes Werk stück herzustellen. Hier geht alles seinen Gang. hier läßt sich— ist einmal eine Entscheidung getroffen und begonnen worden— nichts mehr andern. An dieser Tatsache scheitern dann auch die vielen sicher gutgemeinten aber untauglichen Ratschläge Außenstehender. Mögen diese Zei- len ein wenig zum Nachdenken anregen und daran erinnern, daß es mit der Landarbeit ein eigenes Ding ist und daß bei aller Klugheit des Menschen, bei allen Erfolgen in der Pflan- zen- und Tierzucht, bei Anwendung neuester Erkenntnisse der Bodenbearbeitung, der Dün- Sung und der Technik die Worte des Matthias Claudius gelten Doch Wachstum und Ge- deihen liegen in Gottes Handl“ Fällige Zahlungen. J. 4. Vergnügungsſteuer für März 1953 1. 4. Gebühren für März 1953 1. 4. Mietzinſen 15. 4. Schulgeld für die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater 1. Nate für das Sommerſemeſter 1953 Schulgeld für freiwillige Schüler der Handelsſchule und der Gewerbeſchule 15. 4. Zins⸗ und Tilgungsraten aus Kau! geldern und Baudarlehen 20. 4. Getränkeſteuer und Speiſeeisabgabe für März 1953 Palast- Theater Seckenbeim. Freitag bis Montag: Eva Probst, Adrian Hoven Freitag u. Samstag, 22 Uhr Spätvorstellung Ein preisgekrönter Abenteuer- Film Acker(00 40 Nähe Waldschenke zu verp. Gg. Alb. Volz/ Hauptstr. 133 lch hab mein Herz in Heidelberg verloren Die unsterbliche Romantik Alt-Heidelbergs. Ein Film den man gesehen haben muß. Kirk Douglas als: Reporter des Satans Mit keinem anderen Spitzen- ilm der Welt vergleichbar. 4 Mann für ca. 80 ebm Aushub für Seckenheim sofort gesucht. Adresse a, d. Geschäftsst. des Bl. gefühl oft geholfen! Was sie versprechen, das halten die Klosterfrau- Erzeugnisse! Besonders Klosterfrau Melissengeist hat meiner Frau und mir bei nervösen Herz- beschwerden, sowie auch bei Schwindel- So schreibt Herr Dr. Ing. K. Graff, Uelzen, Nothmannstr. 26. Un- Zählige erfuhren es am eigenen Leibe: wer Ladenraum! ca. 25 qm, möglichst 2 Schau- fenster, in guter Geschäftslage sofort zu mieten gesucht. Miet- Preisangabe erwünscht. Zu erfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. 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