Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 21. März 1953 10 Nr. 46 0— — Novelle zum Versorgungsgesetz Erhöhung der Renten für Kriegsbeschädigte *— Außerdem Kapitalabfindungen 5 BOnn(E. B.) Einzelheiten der zweiten No- pelle zum Bundesversorgungsgesetz, die eine 3 Erhöhung der Renten für Kriegsbeschädigte 2 porsieht, wurden im Regierungsbulletin ver- 1 öffentlicht. Nach dem Entwurf der Bundes- regierung sollen vor allem die Ausgleichs- 2 renten und die Elternrenten erhöht werden. 2 Soweit Beschädigte und Hinterbliebene le- 5 diglich eine Grundrente erhalten. wird davon ausgegangen, daß den gestiegenen Lebens- hnaltungskosten in der Regel eine entspre- chende Erhöhung des sonstigen Einkommens gegenübersteht. Für die Beschädigten mit 5 einer Minderung der Erwerbsfähigkeit von 8 50 Prozent soll. die Ausgleichsrente um 5 DM., * für die Beschädigten mit einer höheren Min- r derung der Erwerbsfähigkeit um 10 DM mo- natlich erhöht werden. Außerdem wird die n vorgesehene Erhöhung der Ausgleichsrente für it die Ehefrau um 5 DM. monatlich gesteigert. 1 Die Erhöhung der Ausgleichsrente für jedes 7 von dem Beschadigten unterhaltene Kind soll it künftig allgemein 20 DM monatlich betra- gen. 5 Für Witwen sieht der Entwurf eine Erhö- 5 hung der Ausgleichsrente und der Einkom- , mensgrenze um 10 DM monatlich, für Wai- 8 sen um 5 DM. monatlich vor. Auch die El- 5 ternrenten und die dazu gesetzlich festgeleg- ten Einkommensgrenzen sollen erhöht wer- 5 den— und zwar für ein Elternpaar um 10 N DM und für einen Elternteil um 5 DM mo- E natlich. Außerdem wird für jedes weitere It. Kind um 10 beziehungsweise 5 DM für ein Elternpaar oder einen Elternteil erhöht wer- t⸗ den. Die Möglichkeit, zum Zwecke des Er- te werbs oder der wirtschaftlichen Stärkung eigenen Grundbesitz oder zum Zwecke des N Erwerbs grundstücksgleicher Rechte eine Ka- t. pitalabfindung zu erhalten, soll künftig auch 5 den rentenberechtigten Witwen eröffnet wer- den. Im übrigen wird allgemein als Abfin- . dungssumme künftig das Neunfache statt des = Achtfachen des der Kapitalabfindung zu- 2 grunde liegenden Jahresbetrages gezahlt wer- 5 den. . Heftiger Streit um das neue Wahlgesetz Ein Sonderausschuß eingesetzt— Keine Lan- . desprüfstellen für jugendgefährdende V Schriften Bonn(E.B.) Nach vierstündiger, zum Teil sehr heftiger Debatte beendete der Bundes- tag die erste Lesung von drei Gesetzentwür⸗ fen für die Neuwahl des Bundestages und überwies diese nach zwei Kampfabstimmun- gen an einen Sonderausschuß zur Weiterbe⸗ ratung. Den Regierungsentwurf verteidigte insbe- sondere der CDU-Abgeordnete Hugo Scharn- berg(Hamburg). Er sagte, der Einfluß radi- kaler Parteien werde durch ihn beseitigt. Zu- gleich warnte er vor einem Rückgriff auf den SPD-Entwurf, denn dessen System hat nach Scharnbergs Ansicht zur Katastrophe des Wei- marer Staates geführt. Ein scharfes Rededuell lieferten sich der stellvertretende SPD-Vorsitzende Mellies und Bundesinnenminister Lehr. Mellies warf Lehr vor, mit dem Regierungsentwurf Weitgehend die Grundlagen der Demokratie zu beseitigen. Sollte das gelingen, dann habe Lehr zum zwei- ten Mal in seinem Leben zur Zerstörung der Demokratie beigetragen. Es sei nicht aus- schlaggebend, ob eine Mehrheit oder eine Min- im Wahlgesetz geschützt werden derheit bonne, sondern daß der Wähler zu seinem Recht komme. Der Minister verwahrte sich energisch gegen diese Vorwürfe, wobei er darauf hinwies, daß er selbst von Anfang an das absolute Mehrheitswahlrecht für den bes- seren Weg gehalten habe. Er müsse sich aber den Pflichten seines Amtes beugen. August Farke von der DP(Hameln) und Hermann Ehlers von der CDU(Niedersach- sen) stimmten dem Regierungsentwurf zu, Während Bernhard Reismann vom Zentrum (Münster) ihn ablehnte. Für die FDP warnte Hermann Schäfer Hamburg) davor, mit Hilfe eines„Corriger la Fortune“ eine doppelte Mo- ral aufzustellen. Die SpD habe in den Bun- desländern eine andere Wahlrechtspolitik be- trieben als in Bonn. Schäfer lehnte ebenso wie Farke von der DP das System der Hilfs-. stimme ab. Der Regierungsentwurf werde von seiner Fraktion im Ausschuß nochmals eingehend überprüft werden. Im Hammelsprung stimmten schließlich 187 gegen 185 Abgeordnete für die Uberweisung des Regierungsentwurfs an einen 27köpfigen Sonderausschuß, der zuvor gegen den Wi- derstand der SpD mit 193 gegen 178 Stim- men bei einer Enthaltung eingesetzt worden War. Die Entwürfe einiger CDU-Abgeordne- ter, die ein reines Mehrheitswahlrecht vor- schlugen, gingen nach einfacher Abstimmung ebenfalls an diesen Ausschuß. Das Plenum billigte sodann einen Vor- schlag des Vermittlungsausschusses, in das Schmutz- und Schundgesetz nicht die Errich- tung von Landesprüfstellen einzufügen, ob- wohl dies der Bundesrat gefordert hatte. Es bleibt also bei der Bildung einer Bundesprüf- stelle für jugendgefährdende Schriften, jedoch hat sich der Vermittlungsausschuß damit ein- verstanden erklärt, daß die Landesregierun- gen Beisitzer in die Prüfstelle entsenden kön- nen, Das Plenum des Bundesrates muß dem Vermittlungsvorschlag noch zustimmen, be- vor das Schmutz- und Schundgesetz in Kraft treten kann. 20 Milliarden DM Investitionsbedarf Für 1953— Bericht der Wiederaufbaubank In ihrem Geschäftsbericht für 1952 beziffert die„Kreditanstalt für Wiederaufbau“ die gesam- ten Nettoanlage- Investitionen im Bundesgebiet für 1952 auf 16 Milliarden DM. Für das laufende Jahr wird der Finanzierungsbedarf für neue Anlage- Investitionen auf 20 Milliarden DM ver- anschlagt. Nach Ansicht des Instituts stellt die Deckung dieses Kapitalbedarfs ein schwieriges Problem dar. 1953 könne noch nicht mit der Be- reitstellung größerer Kapitalmarktmittel für die deutsche Wirtschaft gerechnet werden. An MSA- Gegenwert-Geldern würden voraussichtlich im Rechnungsjahr 1953 265 Millionen DM verfügbar sein. Auch die aus den früheren ECAH-Investi- tionsprogrammen zurückfließenden Zinsen und Tilgungen stünden nur zu einem Bruchteil für neue Investitionen zur Verfügung. Von den rund 340 Millionen DM, die in diesem Rechnungsjahr anfallen würden, seien 250 Millionen zum Aus- gleich des Bundeshaushaltes vorgesehen. In ihrem Tätigkeitsbericht für 1952 stellt die Kreditanstalt fest, daß sie im vergangenen Jahr neue Kredite in Höhe von insgesamt 977 Mil- lionen DM zusagen konnte. Davon stammten mehr als 596 Millionen DM aus der Investitions- hilfe. An ECA-Gegenwertmitteln seien nur noch 120 NMillionen DM eingegangen. Die Wiederver- wendung von ECA-Zinsen und Tilgungen stellte dagegen mit 207 Millionen DM eine wichtige Re- finanzierungsquelle für Neuausleihungen dar. Bis zum Abschluß des vergangenen Jahres hatte das Gesamtvolumen der von der Bank gewährten Investitionskredite 4,8 Milliarden DM erreicht. Auf die Hlektrizitätswirtschaft entfielen davon 1,14 Milliarden, die verarbeitende Industrie und das Handwerk etwas über eine Milliarde, den Kohlenbergbau 733 Millionen, den Wohnungsbau 614 Millionen, die Eisen- und Stahlip dustrie 412 Millionen, das Verkehrswesen 295 Millionen, und Alf die Gas- und Wasserwirtschaft 140 Millionen DM. Der Reingewinn der Wiederaufbaubank für 1952 in Höhe von 12,8 Millionen wird der ge- setzlichen Rücklage zugewiesen. Insolvenzen leicht angestiegen Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die Insolvenzen im Januar gegenüber dem Vor- monat weiterhin leicht gestiegen. Im Bundesge- biet wurden 413 neue Insolvenzen gegenüber 392 iin Dezember ermittelt. Sie lagen damit um sechs Prozent höher als im entsprechenden Vor- jahresmonat(389). Unter Einbeziehung der An- Schlußkonkurse wurden 324 Konkurse äm Vor- monat 336) und 101 Vergleichsverfahren(im Vor- monat 75) festgestellt. Demnach verringerten sich die Konkurse um 3 Prozent, während die Ver- gleichsver fahren um 35 Prozent anstiegen. An den Gesamtinsolvenzen waren Industrie und Handwerk annähernd so hoch beteiligt wie im Vormonat, während der Anteil des Handels merklich zunahm. Woiriſchaftliches Noch keine Postgebühren-Erhöhung Voraussichtlich 31 Millionen DM Defizit Bundespostminister Schuberth und der Post- ausschuß des Deutschen Industrie- und Handels- tages(D IHA) sind in gemeinsamen Beratungen zu der Uberzeugung gekommen, daß mit einer Erhöhung der Postgebühren in naher Zukunft nicht zu rechnen ist. Eine solche Erhöhung müsse allerdings ins Auge gefaßt werden, wenn an- dere Finanzquellen für den unbedingt notwen- digen Investitionskredit in Höhe von 500 Millio- nen DM nicht erschlossen werden könnten. Zwar sei im laufenden Rechnungsjahr 1952 eine Erhöhung der Einnahmen der Bundespost um rund 11 Prozent auf etwa 2,6 Milliarden DM ein- getreten, denen jedoch Aufwendungen in fast gleicher Höhe gegenüberstünden. Infolgedessen werde der Betriebsgewinn laut Betriebsrechnung nur etwa 3 Millionen DM betragen. Die Gewinn- und Verlustrechnung schließe voraussichtlich mit einem Reinverlust von annähernd 31 Millionen DM. Diese Entwicklung werde sich im Rech- nungsjahr 1953 voraussichtlich weiter verschär- fen, während andererseits Rationalisierungs- investitionen aus Gründen der Kostenersparnis dringend erforderlich seien. Dabei könne mit einer Auslandanleihe nur dann gerechnet wer- den, wenn die Finanzlage der Bundespost ent- sprechend günstiger werde. Arbeitslosigkeit ging schlagartig zurück Wie die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung in Nürnberg be- kanntgab, ist die Zahl der Arbeitslosen im Bun- desgebiet in der ersten Märzhälfte„schlagartig“ zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen ver- ringerte sich um 274 550 auf 1 536 145. Hierunter befanden sich 1 065 662 Männer und 470 463 Frauen. Die Arbeitslosigkeit hat damit den Stand zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres um rund 184 000 unterschritten. Niedersachsen hat in der Berichtszeit die stärkste Abnahme(61 916) zu verzeichnen. An zweiter Stelle steht Nord- rhein-Westfalen mit einer Verringerung um 52 533 auf 210 074. Es folgt Baden- Württemberg mit 29 352 auf 102 745. Höchstpreise für Schrott festgesetzt Montanunion organisiert den Schrottmarkt Die Hohe Behörde der Montanunion hat die von ihr für den gemeinsamen Markt der sechs Schumanplanländer festgesetzten Höchstpreise für Schrott bekanntgegeben. Die Preise differie- ren für die einzelnen Schrottsorten von 21 Dollar bis 41 Dollar je Tonne. Der Höchstpreis für die Normalschrottsorte 11 beträgt 34,50 Dollar je Tonne. Dieser Preis soll vom 1. Juli 1953 an auf 31,50 Dollar je Tonne gesenkt werden. Der Schrottmarkt soll in der Montanunion nun folgendermaßen organisiert werden: Als Selbst- verwaltun organ der Schrottverbraucher wird eine Kasse errichtet, die unter Kontolle der Hohen Behörde Kaufverträge für Schrott in Ländern außerhalb der Montanunion unter der Voraussetzung genehmigt, daß diese Käufe zu vernünftigen Preisen erfolgen. Die hohen Preise in dritten Ländern sollen dann durch die Kasse auf die von der Hohen Behörde jetzt festgesetz- ten Höchstpreise heruntergeschleust werden. Die Mittel für diese Preisangleichung sollen aus einer Umlage bei der Schrottindustrie aufgebracht werden. Die Umlage soll vom 15. März 1953 an erhoben werden. Volkswagenwerk senkt seine Preise Eine Preissenkung um durchschnittlich 250 DM für die verschiedenen Volkswagenmodelle hat der Generaldirektor des„Volkswagenwerks“, Dr. Nordhoff, bekanntgegeben. Damit stellt sich mit sofortiger Wirkung der Preis des VW- Stan- dardmodells auf 4150 DM und der des Export- modells auf 5150 DM. Ferner wird das im Herbst vergangenen Jahres bei dem VW-Exportmodell eingeführte Synchrongetriebe nunmehr auch in B und Kleinbusmodelle einge- Aut. Auch Fordwerke senken die Preise Die Fordwerke in Köln haben mit sofortiger Wirkung die Preise der beiden Personenwagen- typen„Taunus 12 M“ und„Taunus 12 Standard“ gesenkt. Nach einer Mitteilung der Werkslei- tung kostet der Taunus 12 Mü jetzt 6 575 DM und der Taunus 12 Standard 5878 DM. Reifen um fünf bis 14 Prozent billiger Wieder Preisbindung der zweiten Hand Die deutsche Gummireifen-Industrie hat ihre Preise gesenkt und gleichzeitig die Preisbindung der zweiten Hand wieder eingeführt, soweit dies im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zur Zeit möglich ist. Neben den Preisen für Decken und Schläuche wurden auch die Preise für das Vulkanisier-Werkstättenmaterial ermäßigt. Bei den größten deutschen Reifenfabriken bewegt sich die Preissenkung in folgendem Rahmen: Continental: Motorradreifen 5 bis 11 Prozent, PKW-Reifen 3 bis 10 Prozent und Lastwagen reifen 5 bis 12 Prozent. Dunlop: im Durchschnitt 5 bis 12 Prozent. Englebert: 8 bis 12 Prozent. Fulda: Decken im Durchschnitt 10 bis 12 Pro- zent, Schläuche 12 bis 17 Prozent. Metzeler: von 5 bis 14 Prozent. Veith: von 5 bis 12 Prozent. Phönix: von 5 bis 10 Prozent. Die Preissenkungen sind am 19. März in Kraft getreten. Nach den von den Reifenwerken übernom- menen Preisbindungs vereinbarungen dürfen Markenreifen künftig nur noch zu den vom Her- stellerwerk vorgeschriebenen Preisen angeboten und verkauft werden. Auf diese Weise soll der bei Kraftfahrzeugreifen bisher bestehende Preis- Wirrwarr beendet werden. Der Reifenhändler muß sich durch Revers verpflichten, die festge- setzten Preise einzuhalten. Weitere Aufteilung der 16 Farben Vorentscheidung der Hochkommission Die Hochkommission veröffentlichte eine Wei- tere Vorentscheidung zur Aufteilung des IG Farben- Vermögens, die das Agfa-Kamerawerk, München, die Firma Kalle, Wiesbaden-Biebrich, und die Dr. Alexander Wacker GmbH. in Mün- chen betrifft. Das Agfa-Kamera-Werk München wird unter der Bezeichnung Agfa-Kamera-Werk geführt. Die gesamten Aktien werden auf die Farb-Fabri- ken Bayer AG., Leverkusen, übertragen. Die gesamten Aktien der Firma Kalle& Co., AG,, werden auf die Farbwerke Höchst AG., Frank- furt-Höchst, übertragen. 49 Prozent der im Be- sitz der 18 Farbenindustrie AG. in Liquidation befindlichen Aktien der Dr. Alexander Wacker mbH. werden auf die Farbwerke Höchst über- tragen. Die verbleibenden ein Prozent der ur- sprünglich im Besitz der 18 Farben befindlichen Aktien werden an die Familie Wacker verkauft. Perner hat die Hochkommission entschieden, daß die gesamten Aktien der Gewerkschaft Auguste Viktoria auf die Badische Anilin- und Sodafabrik AG., Ludwigshafen a. Rhein, übertragen werden. 0 5 Weitere 150 Millionen Gegenwertmittel Investitionskredite für die Industrie Weitere 150 Millionen DM aus Gegenwertmit⸗ teln werden der westdeutschen Industrie als In- vestitionskredite zur Verfügung gestellt. Das amerikanische Amt für gemeinsame Sicherheit (MS) hat in Ubereinstimmung mit der Bundes- regierung ein neues Investitionsprogramm ge- nehmigt, für dessen Realisierung die Mittel ver- wendet werden sollen. Wie die MSA mitteilt, sollen diese Kreditmittel die einzelnen Betriebe in die Lage versetzen, neue Kapazitäten zu schaf- fen bzw. vorhandene Kapazitäten auszuweiten und damit die Produktion leistungs- und wett⸗ bewerbsfähiger zu gestalten. Die Verteilung der EKreditmittel erstreckt sich u. à. auf die folgen- den Industrien: Kohle, Elektrizität, Gas, Wasser, Eisen und Stahl sowie chemische Grundstoffe. Wirtschaft in Kürze Eine deutsche Wirtschaftsdelegation unter Lei- tung des Ministerialdirektors im Bundeswirt- schafts ministerium, Dr. Günther Seeliger, ist zu Wirtschaftsbesprechungen nach Südamerika ab- geflogen. Die Delegation wird in Uruguay und Argentinien verhandeln. Die deutsch- griechische Handelskammer hat darauf hingewiesen, daß infolge der gegenwär- tig schwierigen Marktlage in Griechenland die Gefahr besteht, daß die Importeure, die mit den deutschen Exporteuren eine Zahlung„Kasse gegen Dokumente“ vereinbart haben, die Ware nicht übernehmen werden. Die Kammer emp- fehlt, die griechischen Importeure zu veranlas- sen, bei Bestellung der Ware einen Bankgaran- e in Höhe des Auftragswertes bei einer Ban; zu Hinlerlegen. — o ON IO BRENOEN Copyright by Dr. Paul Herzog, (34. Fortsetzung) „Nanu? Wo ist sie denn hin? Doch nicht etwa abgereist?“ „Es scheint so. Ich Wollte, als ich zurückkam ich dem Hochstapler mit dem Scheck, den JPessano abgenommen hatte ce Tübingen dureh Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden „Der sitzt?“, fragt Zütterlin interesszert und dankt einmal mehr dem lieben Gott, daß er m den alten Lührlein immer wieder in sein Hotel schickt. um ihn vor unangenehmen Veberraschungen zu bewahren. „Der sitzt!“ bestätigt der Alte.„Ich bekam heute gegen Abend den erbetenen Bescheid. Er beißt gar nicht Tessano, sondern Bordini und ist ein lange gesuchter internationaler Gauner.“. g „Unglaublich!“ meint Zütterlin und schüt- telt den Kopf. Ausgerechnet dieser Comte, der 80 gute Manieren hatte und so freundlich zu auen Leuten war! „Als ich mit dem Scheck zurückkam, den die Lucas dem Comte anvertraut hatte, sing ich gleich auf ihr Zimmer. Leer! Sie muß ganz plötzlich den Entschluß gefaßt haben, zu ver- schwinden. Während des Festes erst Denn ihr Sbendkleid liegt noch ausgebreitet auf der Such, so als wollte sie es nachher anziehen.“ Also de ein schlechtes Gewissen, wie?“, meint Zütterlin. Einerseits tut das nette junge Hadchen ihm leid. Andererseits 5 Gewissen. ja und nein!“ Zütterlin zu.„Sie mag selbst geahnt haben, daß irgend etwas nicht mit rechten Dingen gehalten hat, als man ihr das schönste und zum Bewußtsein gekommen zu sein. Haut einfach ab. Jetzt bei diesem Schneesturm!“ „Großer Gott!“ sagt Zütterlin erschrocken. „Sie wird den Weg zur Bahn niemals finden. Meinst du nicht auch?“ Der alte Lührlein nickt besorgt. Ich wollte ohnehin ein paar Mann mobilisieren. Heglund allein wird siè am Ende gar nicht finden. Bei diesem Feufelswetter! Stell dir dem Mädel was passiert „Rasch!“ stammelt Zütterlin und Springt 80 jäh auf, daß die Ungarin in der. Neben- nische einen kleinen Schrei ausstößt. Wir müssen sie suchen. Ich lasse anspannen. Der große Schlitten! Fackeln! Komm mit! Wo ist denn der Heglund?“ Ach, Hannes Heglund ist längst fort. Ist längst draußen im Schneesturm. In einem Schneesturm, wie selbst er ihn noch selten erlebt hat. Er hat kaum die ersten Worte des alten Lührlein vernommen, hat erkannt, daß seine, die richtige Cornelia, auch in diesem Hotel Wohnt, als er auch schon mit Riesenschritten den Saal verläßt, die Treppe hinaufstürzt. Zimmer 8. Klopfen. Keine Antwort. Die Türe gibt nach. Das Zimmer liegt leer. Leer und verlassen. Mitten im Raum das kleine Köfferchen, das er noch so gut von früher ber kennt. Säuberlich gepackt, adressiert, frankiert so- gar. Auf dem Tisch die Rechnung und der Be- trag daneben. Auf Feller und Pfennig. Ein paar Zeilen i 5. 8 „Bedauere plötzlich abreisen zu müssen. Anbei Hotelrechnung bezahlt. Bitte Herrn Heglund nichts zu sagen. S Hannes Heglund steht wie erstarrt. Dann wendet er sich um. Jagt in langen Sätzen die Treppe hinunter. Vor, wenn nem Lauf inne. Toni. Annamirl! Habt ihr jemand heruntergehen sehen? Ein Fräulein Lucas? Jetzt. eben. vorhin?“ „Jo freilich!“ sagt die Annamirl und holt tief Atem Das Fräulein von Nr. 8, des wirds gewesen sein. Ieh hab! nur noch ihren Schatten gsehn. Die Brettel hats ange- schnallt ghabt. Jessas. hab i gdacht, bei dem Wetter. wo will denn die jetzt bin?“ Toni!“ stammelt Hannes Heglund und ist leichenblaß. Bei unserer Freundschaft! Ich bitte dich! Schnall an und hilf mir suchen ja?“ Verruckt, die Weiber!“ brummt der Toni. Aber er geht schon mit langen Schritten zur Hintertreppe. Schnallt die Bretter an. Nimmt die Stöcke zur Hand. „Du rechts. ich links!“ schreit Heglund und stößt sich ab. Treffpunkt kleine Hütte. halbwegs der Bahn. ja?“ Er jagt schon davon Schnaufend. prustend setzt der Toni hinterher. Oh. diese Weiber, flucht er noch leise vor sich hin. Was machen die einem für Geschichten! Draußen ist die Hölle los, Von West, von Südwest her fegt ihnen der Sturm entgegen. Treibt den Schnee in dichten Schauern vor sich her. Hält dann minutenlang wieder den Atem an, um mit neuer. verdoppelter Wucht loszuprasseln. Ein paar hundert Meter weit jagen die beiden die Straße hinab. Dann stürzen sie sich in den Steilhang, den Weg abzukürzen, den mutmaßlichen Vorsprung der Gesuchten aufzuholen. Alle Kennzei „Toni“ schreit Heglund und hält in sei- Leichentuch des Winters auer über die kundiger leicht zu Beginn mit der Straße verwechseln kann, um sich dann, bei solch tollem Schneetreiben, in der weiten weißen Wüste zu verlieren, Heglund prescht wie ein Rasender die steile Rinne hinab In dichte Schneewolken gehüllt, gleicht er einem Gespenst, einem jener winterlichen Kobolde, die nach alten Sagen in solchen Nächten aus ihren ein- samen Berghöhlen aufbrechen und talwärts fahren, die Menschen zu schrecken. Seine Augen sind halbblind vor Schnee. Die eisigen Kristalle, die der Sturm ihm ins Gesicht schleudert, brennen wie Feuer. Er kennt die Strecke wie seine Tasche, aber selbst ihm fällt es schwer, nicht abzuirren, sich nicht rettungslos zu verfahren. Plötzlich haut es ihn um. Ein Felsen, ein kleiner, vom Schnee fast völlig zugewehter Felsen, liegt mitten in der Rinne. Ist er doch vom Wege abgekommen? Im Sturz noch bört er einen Schrei Einen hellen Aufschrei, der ihm das Herz erzittern macht. l Er reißt sich hoch. Stolpert zurück. Bei Gott, da liegt der Felsen. Aber es ist gar kein Felsen. Es ist ein Skistock, senkrecht in den Schnee vergraben. Dicht daneben ein Bündel Mensch. Ohn- mächtig hingeweht. Halb verschüttet schon im erbarmungslos rieselnden Schnee. „Cornelia!“ schreit er auf, Beugt sich nie- der. Leuchtet ihr mit der Taschenlampe ins Seesicht. Da liegt sie. Kalkweiß. Mit gesctilossenen Augen. Selbst schon ein Stück tote Natur, ins Mit letzter, verzweifelnder raft hebt Heg- N auer Aber die Schrilzerg Sack arch aden de Hũtemabiliudũstꝛie Quer durch die Frankfurter Automobil-Ausstellung— Keine Sensationen, aber Die diesjährige Automobilausstellung in Frankfurt, die àm Donnerstag feierlich eröffnet Wurde, zeigt auch diesmal wieder, daß die Entwicklung auf dem Gebiete der Motorisierung ein gutes Stück weitergekommen ist. Dies nicht in erster Linie dadurch, daß besonders viele Neukonstruktionen oder neue Typen zu sehen wären, als vielmehr dadurch, daß bezüglich des Komforts und noch größerer Zweckdienlichkeit sowohl auf dem Gebiete der Luxus-, Sport-, Gebrauchs- als auch der Nutzfahrzeuge zum Teile wesentliche Verbesserungen ge- zeigt werden, die Beachtung verdienen. Das Merkmal dieser großen und bedeutenden Aus- stellung, die vor allem auch das Interesse des Auslandes findet, liegt in der These der guten Qualität und nicht etwa in erster Linie in sensationellen Preisen, hinter denen sich die Kurzlebigkeit des Erzeugnisses verbirgt. Insbesondere auf dem Gebiete der Verbes- serung des Fahrkomforts auf dem Sektor der Personenwagen sind fast durchweg Neuerun- gen zu sehen, die für den Käufer zweifels- ohne einen Anreiz bieten, zumal in den mei- sten Fällen Preiserhöhungen dadurch nicht notwendig wurden. Ausgesprochen phanta- stische Sondererzeugnisse, wie sie häufig auf ausländischen Automobil- Ausstellungen zu se- hen sind, findet man nur wenig, wiewohl auch dies oder jenes Kuriosum vertreten ist. Ausgesprochen neue Typen haben lediglich die Adam Opel AG. mit dem„Olympia Rekord und dem bisher in Paderborn ge- fertigten„Champion“, der einige wesent- liche Verbesserungen aufweist und jetzt von der rheinischen Automobilfabrik Hennhoefer & Co. in Ludwigshafen hergestellt Wird, her- ausgebracht, Ferner die Auto-Union mit dem neuen DRW- Sonderklasse mit einem neuen Dreizylinder-Zweitaktmotor, der 34 PS ent- wickelt. Wesentlich verbessert ist der„GP 700 der Goliath-Werke. Das Tempowerk Vidal& Co. Präsentiert den„Tempo- Wiking“, einen neuen Dreivierteltonner, der in normaler Pritschen- ausführung geliefert wird. Vom Volkswagenwerk wurden lediglich ein Wohnwagen und ein Taxi als neu herausge- bracht, während bei den Standard- bzw. Ex- dortmodellen interne Verbesserungen vorge- nommen wurden. Das neue VW- Taxi bietet kür 5 bis 8 Personen Platz und außerdem noch die Möglichkeit, Gepäck mitzunehmen, Das Synchrongetriebe ist jetzt auch in die Liefer- wagen und Kleinomnibusse eingebaut. Durchweg zeigt sich auf dem Personen- Wagensektor die These, daß man in den bei- den letzten Jahren Konstruktionen entwik- kelt hat, die konstruktions- und leistungs- mäßig eine größere Lebensdauer beanspru- daen dürfen und für die— auch wirtschaft- lich— keine Notwendigkeit besteht, sie durch ausgesprochene Neukonstruktionen abzulösen. Bei den maßgeblichen deutschen Automobil- firmen wird dies besonders deutlich. Wohl am Arastischsten ergibt sich das aus den Erzeug- nissen der Daimler-Benz-AG,, die mit ihren nf Grundtypen auf dem Personenwagensek- tor vertreten ist, Die ausgezeichnete Bewäh- cung dieser Fahrzeuge, die Fahrsicherheit, die zchnelligkeit und schließlich die Wirtschaftlich seit sind ebenso eine Fortsetzung der Grund- tätze dieses Hauses wie auch die Qualität Neue Variante beim Ford 12 M Der formschöne 1,2 Liter Ford 12 M, der sich rasch durchsetzt, wird nun auch als elegantes Vollkabriolett hergestellt und gleicht in seinem Außeren den amerikaniscken Kabriolettwagen mittlerer Größe. Der Wagen ist sehr geräumig und komfortabel ausgestattet nach wie vor wertmäßig diese Erzeugnisse zu einem Spitzenfahrzeug machen. Alle Gerüchte, daß Daimler-Benz-AG, doch noch einen neuen Wagen zur Automobilausstellung herausbrin- gen würde, haben sich also als unrichtig er- wiesen und richtig waren wohl nur die De- mentis, die vom Werk selbst herausgegeben, die aber da und dort nicht geglaubt wurden. So wurde verschiedentlich behauptet, die Daimler-Benz-AG. bringe einen 1,2-Liter- Kleinwagen heraus, wieder andere wollten davon wissen, daß ein 1,5-Liter-Diesel so gut Wie fertig sei und ähnliche Dinge mehr, wie sie gerüchtmäßig als Vater des Gedankens in der Offentlichkeit die allerschönsten Blüten treiben. Der Vorhang ist aber jetzt gelüftet worden und man weiß, daß die älteste Auto- mobilfabrik der Welt mit guter Zuversicht sich auf ihre Erzeugnisse der letzten Jahre auch weiterhin verlassen kann, zumal sie eine Bewährung hinter sich haben, die eine Ab- lösung durch andere Typen illusorisch macht. Auch die Adam Opel AG. hat außer dem Olympia-Rekord keinen neuen Typ herausge- bracht, sondern gleichfalls auf die seitherigen, erprobten Typen zurückgegriffen und sie teil- weise komfortmäßig verbessert. Das ist auch bei vielen anderen Firmen festzustellen. Auf dem Gebiete der Preisbildung haben sich verschiedene Veränderungen ergeben, de- Werden muß. Abgesehen von dem bereits vor Wochen erfolgten Preisschnitt der Adam Opel AG. hat jetzt auch das Volkswagenwerk seine Modelle durchschnittlich um 250.— Mark er- Verbesserungen mäßigt. Das Export- modell kostet jetzt in serienmäßiger Aus- führung 5100 DM und das Standard- modell 4150 DM. Auch der Taunus wurde im Preis her- abgesetzt und zwar kostet der Taunus 12 Standard heute noch 5875 gegenüber 6185 DM bisher und der Taunus 12 M er- fuhr eine Preisher- Absetzung von bis- her 6985 auf 6675 DM. Der Preis für den neuen Olympia- Rekord wurde mit 6250 DM angegeben. Das große Hechefenster des DR W- Allsickt-Coupés erfüllt alle Forde- rungen an Fahrkomfort und Mode. Die wichtigsten Angaben: DR W. Dreizylinder-Zweitaktmotor mit Wasserkühlung, Frischöl-Mischungs- Schmierung— 34 PS— 900 cem— Freilauf— Frontantrieb Was die einzelnen Firmen zeigen Mercedes-Benz bewährt und begehrt— Neue Lastwagen und Omnibusse Das Personenwagen- Programm der Daim- ljer-Benz AG. hat keine Veränderung erfahren. Die Grundtypen, der 170 V, der 170 D, der 170 S, der 170 DS sowie der Typ 220 und der Typ 300 L und 300 SL haben auf Grund ihrer ausgezeichneten Bewährung neue Typen die- ses Hauses nicht notwendig gemacht. Man hat Allerdings auch hier bezüglich des Fahrkom- forts und der Innenausstattung verschiedene Neuerungen ins Feld geführt, wie sie dem an- spruchsvollen Kraftfahrer willkommen sind. Neue Farbtönungen verraten einen ausge- zeichneten Geschmack. Man wird von diesem Stand immer wieder besonders gefesselt und angezogen, vielleicht auch durch den mit auf- gestellten Sportwagen Klings, der bekanntlich den Namen Mercedes-Benz jetzt nach dem Verbesserungen bei Opel, Ford und Auto-Union Der neue Opel-Rekord, der aus dem seit- herigen Opel-Olympia entwickelt ist und der den gleichen Motor behalten hat, also 1,5 J, steht begreiflicherweise im Mittelpunkt der Rüsselsheimer Erzeugnisse. Der Wagen wird als Zzweitürige Limousine geliefert. Die Serien- produktion ist bereits angelaufen. Der Preis beträgt 6250 DM. Die Höchstgeschwindigkeit Wird vom Werk mit 115 kmy/std. angegeben. Damit wäre der Rekord um einiges schneller als der seitherige Olympia, der übrigens wei- terproduziert wird. Die Form des Rekord ist trotz der amerikanischen Art sehr gefällig. Er hat Ganzstahlkarosserie. Der Kraftstoff- verbrauch soll bei 8,2 Liter liegen. Der Wa- gen, der große, gewölbte Scheiben, die soge- nannten Panorama- scheiben, hat, ist 19 em länger als der seitherige Olympia. Die Ford-Werke zeigen den Taunus 12 M, der aus dem alten Taunus ent- Wickelt ist und der ja seine Erprobun- gen schon seit lan- ger Zeit mit bester Bewährung hinter sich hat, in fast un- veränderter Form. Der Taunus 12 M unterscheidet Sich vom alten Taunus lediglich durch die Ausstattung, die we- sentlich komfortab- ler ist. Der Taunus- Compi ist ein beque- mer 4 bis 5-Sitzer mit sehr großem Ge- Päckraum. Die Rück- sitze sind mit weni- gen Griffen im Bo- den zu versenken, so daß das Fahrzeug Fortschritte im Omnibus und Nutzfahrzeugbau Auf den Gebiete des Omnibusbaues— und dies bei fast allen maßgeblichen Firmen— sind bedeutende Fortschritte zu verzeichnen. Das ist wohl mit eines der auffallendsten Mo- mente bei der Frankfurter Ausstellung. Man zieht nicht nur viel technische Neuerungen, zondern auch bezüglich der Reisebequemlich- keit hat man einen wesentlichen Schritt nach dben getan. Man erkennt hierin, daß dem Rei- zen im Omnibus für die Zukunft ein weites Feld eingeräumt wird. Neben den bekannten Serienmodellen der maßgeblichen Firmen im Omnibusbau sind neue Typen entwickelt wor- Hen, die speziell für längere Reisen, insbeson- lere auch für Auslandsreisen gedacht sind. So- genannte Aero-Busse, deren Sitzanordnung wie m üeinem richtigen Speisewagen der Bundes- bahn ist, stehen neben mehrstockigen Omni bussen und solchen, bei denen die regulären Sitze in Liegen umgewandelt werden können. Man muß diese Omnibusse schon mehr als Salonwagen bezeichnen, in denen ein Rei- sen zweifelsohne als sehr angenehm erschei- nen muß. Man ging teilweise sogar so weit, Haß in diesen Sonder-Reiseomnibussen sogar Tischlampen aufgestellt sind. Es sind also rich- tige Speisewagen auf Gummirädern. 5 Auf dem Nutzfahrzeugsektor sind gleich- kalls Neuerungen zu verzeichnen, die aber im wesentlichen ausschließlich der Zweckbestim- nung dienen. Aligemein sind auch auf dem Gebiete der Lastkraftwagen Neuerungen und Verbesserungen zu finden, wobei das rein Wärtschaftliche Moment in den Vordergrund rückt. Neben dem kleinen Dreirad, dem Lie- ferwagen und Kastenwagen, dem kombinier- ten Wagen und dem Lastkraftwagen in mitt- leren Größen präsentieren sich Giganten der Landstraße, Lastzüge wie man sie bisher kaum gesehen hat. rasch in einen Lieferwagen verwandelt wer- den kann. Man erreicht dadurch eine Lade- fläche für eine Nutzlast von 570 kg. Zu er- Wähnen sind noch der Taunus-Kastenwagen und der Eintonner-Lieferwagen FK 1000 und schließlich die Ford-Schnellbusse. Die Neuheiten bei DKW. Die Auto-Union bringt die neue DRW- Sonderklasse als eines ihrer Spitzenerzeug- nisse mit neuem Dreizylinder-Zweitaktmotor heraus. Er entwickelt aus 900 cem 34 PS und Weist eine Höchstgeschwindigkeit von 115 Stadkm. aus. Der Wagen hat Lenkradschaltung und wird als Allsicht-Coupè für 4 Personen, Als Viersitziges Cabriolet und als zweisitziges Cabriolet geliefert. Auch der DK W- Meister- Klasse wurde wesentlich verbessert. Statt dem bisherigen Dreiganggetriebe hat dieser Wagen jetzt Vierganggetriebe. Daneben steht der DRW- Universal, der bekanntlich durch seinen großen Nutzraum Vorteile bietet. Der PRW- Stadtlieferwagen und der DKW schnellaster, beide Typen in vielfältiger Variation für ver- schiedene Verwendungszwecke, haben gleich- falls Verbesserungen erfahren. Der DR W-Bus Präsentiert sich in seiner bekannten Form. Kriege durch größte Siege bei Rennen in alle Welt hinausgetragen hat. Zum ersten Mal zeigt auf der Frankfurter Ausstellung Daimler-Benz AG. den aus dem „L 3500“ entwickelten größeren Bruder„L 4500“ für 4,5 Tonnen Nutzlast. Der Rahmen wurde neu entwickelt. Er hat den gleichen Mo- tor wie der„L 3500“, jedoch eine höhere Hin- terachsuntersetzung. Neu entwickelt wurden auch die Seitenwellen für den Antrieb der Hinterräder. Der Wagen erreicht eine Höchst- geschwindigkeit von 75 km std und hat einen Kraftstoffnormalverbrauch von 14,3 Liter Dieselöl auf 100 km. Um auch besonderen Ansprüchen zu genügen wird ein„L 4500“ auch mit Allrad-Antrieb gebaut. Ein weiteres neues Erzeugnis ist der aus dem bisherigen „L 5000“ entwickelte„L 5500“ mit dem Sechs- Zylinder-Motor mit 120 PS. Er hat einen Kraftstoffnormverbrauch von nur 16,9 Liter auf 100 Km. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 62 kmystd. Der Mercedes-Benz„L. 6600“, der erst etwa seit zwei Jahren auf dem Markt ist, hat durch seinen starken Absatz von rund 4000 Stück seine Bewährung bereits bestan- den. Neu ist auch der Unimog als Sattel schlepper, von dem bekanntlich schon bisher über 50 Prozent an das Ausland geliefert Werden. Durch die erstmals in Frankfurt ge- zeigten Modelle als Sattelschlepper wird man auf dieses Spezialfahrzeug aufmerksam. Die Verwenduns möglichkeit hat sich jetzt noch wesentlich vergrößert. Als ganz neu darf aber vor allem auch der neue Stadtomnibus, der Typ„O 6600 H“ mit sei- nem 145-PS-Sechszylinder-Motor bezeichnet werden. Er hat ein Fassungsvermögen von 100 Personen und wird zwei- und dreitürig geliefert. Aus diesem Grundtyp ist der„G 6600 T“ als Trolleybus entwickelt worden. Anstelle des 145-PS-Sechszylinder-Dieselmo- tors birgt das Heck eine geschlossene Bau- gruppe, bestehend aus einem 100O-KW-Elektro- motor für 550 Volt, Betriebsspannung, dem elektro- pneumatischen Schaltwerk sowie den Anfahr- und Bremswiderständen, ferner Lichtmaschine und zweistufigen Luftpresser mit Direktantrieb. Unterhaltungskosten müssen niedriger werden Notwendige Forderungen und Vorschläge der Autoindustrie an die Regierung in Bonn Vor Eröffnung der Internationalen Auto- mobilausstellung in Frankfurt am Donners- tagvormittag fanden bereits am Mittwoch bei Daimler-Benz AG., bei Adam Opel AG,, bei C. F. W. Borgward Gmb. und bei Volks- Wagenwerk GmbH. Presse-Empfänge statt, bei denen die Werke die In- und Auslands- Presse über ihr gleichzeitig aber auch grundlegende Forde- rungen bezüglich der Weiterentwicklung spe- ziell auf wirtschaftlichem Gebiet aufstellten. Es wurde vor allem hervorgehoben, daß die Ausdehnung des Käuferkreises für Automo- bile in Deutschland nots adig sei. Die augen- blicklichen Absatzstockungen seien keinesfalls nur auf die Preise zurückzuführen, vielmehr sei es notwendig, durch Senkung der Auto- Unterhaltungskosten der Autoindustrie neue Käuferschichten zuzuführen, so wie dies in anderen Ländern auch der Fall sei. Durch Preismanipulationen sei es nicht möglich, den Absatzmarkt zu intensivieren, solange die Rohstoffpreise noch ein sehr hohes Niveau Ausweisen würden. Beim Presse- Empfang der Daimier-Benz AG. in der Frankfurter Filiale wies der Vor- Sitz nde des Vorstandes. Direktor Dr. K 6 neck e im besonderen auf diese Notwendig- Fünf Punſete enngeichnen den Opel Olympia Rekord: Form und Aussehen sind elegant und zweckebetont, selbsttragende Gansstahl- Karosserie, Vierzylinder-Motor 1,5 Ltr. mit 40 PS Leistung, ausgeseichnete Fahreigenschaften und gesteigerter Fahrkomfort 2. Programm unterrichteten, keiten hin. Die Autoindustrie werde in diesen Tagen entsprechende Vorschläge ausarbeiten und sie der Regierung in Bonn zuleiten. Der Staat müsse dafür sorgen, daß die Auto-Un- terhaltungskosten gesenkt würden. Die Mög- lichkeit hierzu bestehe in erster Linie in steuerlicher Hinsicht. Die Kraftfahrzeugindu- strie in Deutschland könne nicht weiterhin „die Milchkuh“ für den Finanzminister sein. Dr. Könecke forderte vor allem die Anerken- nung der Kraftfahrzeugunkosten als Betriebs- ausgaben oder Werbungskosten. Auch die de- Sressive Abschreibungsmethode auf Kraft- Wagen müsse zugelassen werden und gleich- falls müsse man der Autoindustrie selbst die Ermächtigung einräumen, von sich aus eine „freiwillige Ordnung auf dem Kraftfahrzeug- markt“, vor allem bezüglich des Gebraucht- Wagengeschäfts aufzustellen. Wichtig seien Vor allem steuerpolitische Maßnahmen, die einerseits eine wesentliche Belebung des Auto- marktes mit sich brächten, andererseits aber dem Staat kaum weniger Gelder einbringen Würden. Hinsichtlich des Exportgeschäftes müßten vom Staat aus bessere Finanzierungs- möglichkeiten geschaffen werden. Der Vorsitzer des Vorstands der Daim- ler-Benz AG. wies in seiner Ansprache auch darauf hin, daß der Rennwagensport keines- Wegs eine überlebte und heute nicht mehr zeitgemäße Angelegenheit der Industrie sei, Wie dies z. B. von Direktor Nordhoff vom Volkswagenwerk geäußert wurde, der vor der Uberschätzung des Rennwagensports gewarnt hatte, sondern eine noch immer notwendige Angelegenheit. Man müsse berücksichtigen, daß die Erfolge der deutschen Rennwagen Deutschland ja erst wieder, hoffähig“ im Aus- land gemacht haben. Rennen wie sie heute ge- fahren würden, seien die besten Prüfsteine für die Leistungsfähigkeit. Die Daimler-Benz AG. habe damit gute Erfahrungen gemacht. Gleichzeitig wies Dr. Könecke auch dar- auf hin, daß die Daimler-Benz AG. im Jahr 1952 für über 225 Millionen DM exportiert habe und damit wertmäßig an erster Stelle in der deutschen Automobilindustrie stehe, die r 10,6 Prozent am Fertigwarenexport beteiuigt gewesen sei und 1,2 Milliarden DM Devisenerlöse erzielt habe. 8 ( SCHACH-ECK E Aufgabe von K. Pachmann, CSR Z. Preis und Goldmedaille, Schacholympia 1952 E b 8 8 * 9 , 8 g, e, Khö5, Dh3, Lf3. g3. Ses, fl, Bes, e2, 4, f2, 5, g4; Kel, Bd. es. féö, h6 12 ½5 Steine Matt in drei Zügen! Ein feines Problem von großer Schwierig- eit. Bitte versuchen Sie es erst selbst, ohne die Lösung nachzuschauen, Die gesamtdeutsche Schachmeister- Sehaft 1953 Wird vom 25 März bis 12 April in Westberlin ausgetragen, aus der Bundesrepublik gehmen 18 Spieler teil, aus der Sowjetzone 5 bis 6. Vertreter Württembergs sind der württembergische Meister Soppau-Heidenheim, der zum erstenmal an Seiner Deutschen Meisterschaft mitspielt, sowie der Deutsche Meister Th. Schuster. 5 2 , . 1 Pyramidenrätsel E —— FFF 8 Zu den vorhandenen Buchstaben tritt in jeder folgenden Reihe ein neuer Buchstabe Bninzu und es ergeben sich bei richtiger Lösung Wörter folgender Bedeutung: 1 Selbstlaut, 2. S 2 Spielkarte, 3. nord. Göttin, 4. Nagetier, 5. Brandrückstand, 6. Körperteil, 7. Teil der Rose, 8. Fahrkartenausgabe, 9. Weichtier. Kreuzworträtsel 0 1 e 08 7 8 85 1 5 ö A—— e J 10 r 8 VA 8 VV e e 15. b Waagrecht: 1. Wochentag, 7. Teil des Hauses, 10. Einfahrt, 11. Stadt an der Donau, 12. Furcht, 13. flüss. Luft, 14. Zeitwort, 15. Stadt in Westpreußen, 19. Abk. außer Dienst, 20. Nachlaßverfügung.— Senkrecht: 1. Stadt in Südwestdeuschland, 2. Fluß in Sibi- rien, 3. Elend, 4. Fluß in Polen, 5. chem. Be- zeichnung für Natrium, 6 Stadt in Hessen, 7. Arzt(Mittelalter), 8. Abk. englisch, 9. Stadt in Oldenburg, 16. Kopfbedeckung, 17. Alkohol, 18. Anruf. 19. Verhältniswort. Entnahmerätsel Radiergummi Werdegang Reiseführer Festtrubel- Vandale- Lebertran— Salaman- der Störenfried- Bußtag— Aussicht— Schande- Brieftaube- Schnürsenkel- Tisch- decke Korkenzieher.— Jedem der vorste- henden Wörter sind drei aufeinanderfolgende Buchstaben zu entnehmen. Diese Buchstaben- gruppen aneinandergereiht, nennen einen Aphorismus von Martin Kessel. 255 Lösungen: ee pussneg ue drs ages ue Adsde pund gsf pad Sf eszgiemutuzug Aengleuds 6 dehleds 8 letdeis z Les d sus v.g se H F os S SV 2 b I leszBauspfur a 5 ue 61 du g und 2 aH 91 unnd 6 olsuv g sea r Apeisunaed g Ne ng p oN s O e desen e eue — gustuefse, 08 d e 61 uroud. 91 Ast 51 sed el As su 81 ung If a0 Of ei pusqeuuos T dener zes Ea AZ ue aN be 8 gu l lad e ep I gd s ep ii 98 I ede FFFFFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC XXXXXXXXXXKXXXXXXXXNXXN XXXIX Hand aufs Herz, liebe Freundin: Können Sie richtig genen? Gehen können— freilick, das ist ein dehn- barer Begriff. Vielleicht hätte ich richtiger fragen sollen: können Sie richtig schreiten? Nicht wahr, das wissen Sie selbst aus eigener Erfahrung, daß Sie im weiten Schottenrock und in Sportsckuken so recht den Boden unter den Füßen fünlen beim Wandern. Mit dem blei- stiftengen Wickelrock und den koch hackigen Pumps kingegen ist das eine ganz andere Sache. Nehmen wir an, wir tun es hin- sichtlich unseres Schreitens dem Mannequin auf jedem noch so schmalen Laufsteg gleich, wir wiegen uns ein wenig mit aufgestützten Händen in den Hüften, wir fünlen uns wohl auf dem Stra- ßenpflaster und sind ganz Dame der Situa- tion. Wir wissen, daß wir gut aussehen in dem schwarzen Nicki, Pulli oder der Bluse. Na, und der weite, ab- gesteppte Popelinerock mit den schmalen Bor- dürenstreifen ist erst recht über jede Kritik erhaben, er steht uns einfach, sitzt gut und hält jeder plötzlichen Verabredung stand. Was dazu noch fehlt, bedarf nur wenigen Stoffes und gibt dock so viel Handlung: Eine Stola Eine Stola aus dem Material des jeweiligen Rockes mit langen und noch längeren geknüpf⸗ ten Fransen. Aus buntgestreifter Wolle zum 77CCCCCCC((ͤĩ ĩ⁵ͤðͤâ d 2 ee„ Ilola Sehr chic aber— anspruchsvoll XX XXXXXXXXXXXXXXXXXTNXXNTXXXXXXXXXEXNXXXXXXXXMMMMuKKKRkxk REIER leichten Uniwollpullover oder für den Abend aus reiner Seide. Vor hundert Jahren trug man sie bereits — oder liegt ihre Erfindung nicht viel weiter zurück? Unsere Mütter erlebten sie bei den Großmüttern zu mannigfacher Verwendung, zu einer kurzen Spazierfahrt in der offenen Kalesche, zum Kirckgang oder zur Galavorstellung im Theater. Und unsere Mütter versenkten dieses Erbe der Erinnerung zuunterst in der alten Truhe, aus det es nun die einfallsreichen Modeschöpfer zerren, um es zum Requisit unserer scklickhten Frükjahrsrobe werden zu lassen— ja, weit mehr noch, drängt sie sich uns dock bereits am frühen Vormittag auf und behauptet ihren Platz bis zum Abend im Konzertsaal. Vermögen Sie nun leichtbeschwingt dahin zuschreiten wie der leib- haftige Frühling, geklei⸗ det mit Chic, begleitet durch Anmut, verspielt in der Geste, die Stola über der Schulter zu halten, als trügen Sie sie ewig schon und hätten nie etwas ande- res getragen. Bitte, er- weisen Sie sich selbst den Gefallen und ma- chen Sie zur Einweihung der neuen Stola einen „Stolabummel“ durch Ihre Wohnung. lach bin sicher, Sie wer⸗ den sehr bald selbst herausfinden, wie anspruchsvoll so ein kleines Stückchen Stoff sein kann a Ingeborg. * XX XXX XXX TAN N KN NK NN XXX XXXIX VNEXXXKXKXKXXMXXXXXKXXMMMMIMIMAEAuIN urs ersle Meilellen. Jas, Lens uns brangl. 5 Wie ein Meer von blauen Frühlingsgedanken Wenn auch das Schneeglöckchen als erste aller Blumen seine grünen Blattspitzen durch die noch winterliche Erde steckt und ihm zu- weilen sehr bald die Primel folgt, so gilt doch Als eigentliche„Lenzeskünderin“ das liebliche, duftige Veilchen. Bereits für die alten Griechen versinnbildete das dunkelblaue Veilchen mit den goldenen Blütensternchen die sich alljährlich neu ver- züngende Natur, wie es ihnen zugleich auch ein Sinnbild der Jungfräulichkeit war. Mit diesen Blumen wurde das Bild der Pallas Wg Pit SBOSSFERE IIEBE HUI. Bevor Klaus Vandrey wieder in See ging, Hatte er sich mit Elsbe Krohn versprochen. Es galt seit längerer Zeit als ausgemacht, dag die beiden einmal ein Paar würden, wenn: gleich der Vater Krohn seine Einwilligung nicht eben gerne gegeben hatte. Im Herbst nun, wenn Klaus heimkehrte, sollte die Hoch- zeit sein. Dann wollte der alte Vandrey aufs Altenteil gehen; er hatte genug von der Fischerei. Klaus war nicht sein eigen Kind, Sondern ein angenommener Junge, Sohn einer fremden Magd, die niemand mehr kannte. Bei den Vandreys War er von seiner ersten Jugend an aufgewachsen und hatte seine 1 Sohnesrechte ehrlich erworben. Manche im Dorf wußten nicht einmal von seiner Her- kunft. 1 Erst später— als nämlich Klaus von dieser seiner letzten Reise nicht beimkehrte sprach man viel von ihm und von der frem- den Magd, die seine Mutter war. Elsbe war ein recht hübsches Mädchen und jung und vergnügt. In dem Sommer also, Als sie nun Braut war und auf ihren Schatz wartete mit allen Zurichtungen, die eine bal- dige Heirat erfordert, war sie ernster und stiller, und bei keinem Tanz sah man sie mehr. Sie hielt sich stärker zurück, als die Sitte verlangt; denn Mewes Bott, der junge Bootsbauer, kümmerte sich nicht um ihren Verspruch und war in heißer Liebe hinter ihr her. Ja,— und der Fischer Krohn, der seiner Tochter Glück lieber anders erfüllt gesehen neues Boot. So war Mewes täglich auf dem Hofe und in Elsbes Nähe und beeilte sich nicht mit seiner Arbeit.. Der Sturm war schon in den Herzen, ehe er aus dem Meere kam. Den Laaser Fischern war ein Boot umgeschlagen, so schlimm war die See. Elsbes Bruder Heiner War noch ein junger Mensch kaum fünfzehn Jahre, Er sing 1 dann noch am Abend mit Mewes an den Strand; sie wollten nach den Booten sehen. Als die beiden an die Düne kamen, trieb ihnen der Sand ins Gesicht., peitschte in ihre Augen und knirschte ihnen zwischen den Zähnen. Sie liefen in Hast bis ans Wasser Vor. Es war ihnen unheimlich, als sie die Augen toben: Die Sonne hatte sich den Sanzen Tag nicht blicken lassen, Nun fiel sie schier plötz- ber der Kimmung aus jagenden Wolken utrot ins Meer, als hätte man sie erschla- gen. Ihr Blut färbte die See in einem breiten hätte, brauchte in diesem Wartesommer ein Sturmzeichen/ Von Wilhelm Gerd Kunde konnte keine Antwort geben, weil ihn das Blut der Sonne ängstigte. Sie legten das Tau mit dem Anker noch ein wenig höher an die Düne. Als sie sich um- wandten, sahen sie Elsbe auf der Düne stehen, und ihr Kleid flatterte im rasenden Wind. Sie winkte und rief; aber man konnte es nicht verstehen.„Siehst du“, sagte Mewes Wieder, und seine Stimme hatte den sonder- baren Klang von vordem,„sie weiß wohl, Was es gilt in dieser Stunde. Ich will nur zu ihr gehen und sie nach Hause bringen.“ Heiner Aber rührte seinen Arm an und deutete auf die See hinaus, auf der das wilde Sonnenlicht eben in einem fahlen Grau erlosch. Da war doch etwas, tanzte in den Wellen, ein Gerümpel. Sie sahen es beide; wischten sich die Augen und sahen es doch: abge- rutschte Ladung vielleicht, Holz und Kisten. Sie müßten doch aufpassen, wo das bliebe, meinte Heiner und stand und schaute. Wer es vor Nacht noch bergen kann, der hat es. Es ist der Sturmsegen, den das Meer verschenkt. Als sich Heiner wieder an Mewes wenden wollte, um ihn am Aermel zu zupfen und ihn zu bedeuten, war der nicht mehr da, hatte sich fortgestohlen— und auch Elsbe stand nicht mehr auf der Düne. Da flel die Traurigkeit auf Heiner nieder, und er dachte jäh an Klaus — und an ein Schiff, dem man nicht helfen kann. Ihm fiel ein, was Mewes alles gesagt hatte. Er ließ das Holz treiben und ging über die Düne zurück, Elsbe war nicht im Haus; sie kam erst spät. Mewes aber war am an- deren Tage so eifrig wie nie und machte das neue Boot fertig. Er half auch beim Bergen des angetriebenen Holzes— sehr viel Holz. eine ganze Decksladung— und immer noch wieder Holz. 5 Als darm die Nachricht kam, die„Pitea“ sei verschollen, nickten viele im Dorf und mein- ten, es stimme schon so. Mewes salz in der Spindecke und sagte so in die große Stube hinein:„Klaus Vandrey fuhr auf der„Pitea“ Man erzählt viel im Dorf. Man könnte ja Heiner fragen, ob das alles wahr ist; aber Heiner schweigt. Danach ist also Klaus Van- drey ein Jahr darauf ins Dorf gekommen und hat schon alles gewußt. wie es stand. Er hat auch niemanden sehen wollen, und keiner hat ihn erkannt, nur eben Heiner, mit dem er gesprochen hat. Und hat wohl alles noch ein- mal angesehen, was er hier geliebt hat. Einige sagen, er hätte nach seiner Rettung auf wunderbare Weise seine Mutter, die fremde Magd, gefunden und verließe hier alles um seiner Mutter willen. Andere wollen es besser wissen. Danach soll er zu Heiner gesagt haben:„Wer die größere Liebe hat, der geht hinweg. Du sollst schweigen, Heiner, ver- sprich es mir! Elsbe hat mich tief in ihrem Herzen begraben. Tote sollen nicht wieder- kehren; es ist gegen den Lauf der Welt. Leb wohl, Heiner! Und schweig—“ Und Heiner hat geschwiegen um seiner Schwester willen, die eine tüchtige Frau ge- worden ist. 5 8 Es geschah in fünf Minuten Die junge Dame trat näher, Sie hat ein hübsches Gesicht und ist nett angezogen. In der einen Hand hält sie den Geldbeutel, in der andern einen Zettel, vermutlich mit der Telefonnummer Sie hat die Hand schon auf der Klinke und zögert sichtlich. Dieses Zögern scheint ein Hinweis zu sein, daß es sich bei dem Anruf, den sie vorhat, um etwas von Belang handeln muß. Mit einem Ruck reißt sie jetzt die Tür auf und tritt ein. Durch das Glasfenster sehe ich, wie das Mädchen ein Geldstück in den Schlitz des Automaten steckt und die Nummer wählt. Dann spricht sie, ich kann es nicht verstehen. Aber selten habe ich einen Menschen so erblassen sehen; die Farbe weicht aus ihren Wangen, sie sagt noch Wahrscheinlich Danke“ oder samen ausgestreut habe. Athene bekränzt, und anscheinend leitet sich von jenem alten Brauch der Beiname der Stadt Athen ab: die Veilchenbekränzte. Ju- belnd begrüßten einst die Bacchantinnen, die Dienerinnen des römischen Weingottes Bac- chus, die ersten Veilchen, die ihre leichten Stäbchen mit diesen„Lenzeskünderinnen“ zu schmücken pflegten, wenn sie zur Bacchus- feier auf den Berg Parnaß zogen. Vergessen ist allerdings der einst in gan: Süddeutschland übliche Brauch des Mittel- alters, das erste Veilchen an einer Stange zu befestigen, die von der Jugend umtanzt wurde; oder das Blümchen, gleich dem ersten vom Süden heimkehrenden Storch, mit dem „Blasen vom Turm“ zu begrüßen. Der Kultus, der sich mit dem Veilchen verknüpfte, erlosch. Es selbst aber blieb der Liebling der Men- schen; sein Wohlgeruch umweht uns Sanz eigenartig. Manche alte Sage rankt sich um das an- mutige und doch so bescheidene Blümchen. Die alten Hellenen erzählten, daß die Tochter des Atlas zum Veilchen wurde, um der Ver- folgung des Apollo zu entgehen. Die Sage findet einen Niederschlag in dem deutschen Märchen von dem einfachen Mädchen, dessen Sinn nicht nach einem Leben in Glanz und Luxus strebte. Es hatte sich unter grüne Blätter geflüchtet, um dem ungestümen Wer- ben eines Ritters auszuweichen, und sei zu der Blume geworden, die sich bescheiden zur Erde neige. 5 Eine Sage aus der Niederlausitz kündet: Bei Ausbreitung der Christenlehre habe der Wen- dengott Czernebog einen Fels um seine Burg erbaut, damit das Geläute der Kirchenglocken nicht an sein Ohr dringe, Da sei seine Tochter zum Veilchen geworden, das nur alle hundert Jahre blühe. Wer dann die Blume pflücke und dadurch die Jungfrau erlöse, dem zeige sich der Eingang zu ihrer einstigen Heimat und den dort ruhenden Schätzen. 00 Märchen und Sagen betonen stets den schlichten Sinn der Blume, die am liebsten„im Verborgenen“ blühe; und ein Kinderlied er- zählt von dem Veilchen, das„höher hinauf“ gewollt habe, dadurch aber farb- und duftlos geworden sei, wie das Alpenveilchen beweise. Veilchen galten als die Lieblingsblumen Goethes, der ja auch das„herzige“ Veilchen besingt Ihm soll es zu danken sein, daß die Spazierwege Weimars von diesen Blumen 80 reich umsäumt waren; da er überall Veilchen- Schiller läst Max Pikkolomini in; stein“ sagen: 5. 8 2 „Den blut'gen Lorbeer geb' ich 5 85 Fx enz . 0 Auch Heinrich Heine liebte die blauen Blümchen und jubelt: „Die blauen Frühlingsaugen Kir erste Veltellen, dss der 1 5 GU! 5 so schön zugerichtet. Hochzeit halten? einer Telefonkabine e und hat k Sport und Spiel Vom einheimiſchen Sport Fußball. S Hemsbach— 07 Seckenheim Der morgige Sonntag fü ehrt die Elf von 07 Seckenheim an die Bergſtraße und ſtellt ſöch obigem Gegner zum Kampf. Daß die Trauben auf dem gefürchteten Hemsbacher Gelände ziemlich hoch hängen, iſt für den Eingeweihten kein Geheimnis, denn die Berg⸗ ſträßler ſind enorm ſchnell und ſchußgewal⸗ tig, ſodaß die Seckenheimer Hintermannſchaft hölliſch aufpaſſen muß, um dem erſten An⸗ ſturm der Hemsbacher zu ſtoppen. Auch ſoll⸗ ten die 07er Stürmer endlich einmal wieder das konzentrierte Schießen lernen, dann wäre auch dieſer ſchwere Gang nicht ganz ausſichts⸗ los. Den Mitgliedern und Gönnern des Ver⸗ eins iſt die Möglichkeit gegeben, in beſchränk⸗ ter Zahl an der Fahrt teilzunehmen. 8 SV Waldhof(Amat.)— Fogg. Seckenheim Ein ſchwerer Gang ſteht den Blau⸗Weißen bevor, handelt es ſich doch für den Gaſtgeber um ein entſcheidendes Spiel im Kampf um die Erringung der Meiſterſchaft. Gewinnt Waldhof dieſen Kampf, muß Ladenburg be⸗ ſonders auf der Hut ſein, zumal die Totalelf noch ein ſchweres Spiel in Seckenheim vor ſich hat. Für die Blau⸗Weißen wäre ein Punktgewinn ebenfalls von Bedeutung, um weiter in der Spitzengruppe zu verbleiben. Da der Platzverein alles daranſetzen wird, um zu einem klaren Sieg zu kommen, müſſen die 98er mit Elan und Kampfgeiſt ans Werk gehen. Waldhof, vielleicht techniſch die beſte Elf der Klaſſe, wird es ebenfalls ſehr ſchwer haben, ſofern die Blau⸗Weißen bei dieſem Spiel zur Beſtform auflaufen, ſodaß ein Unentſchieden durchaus möglich ſein wird. Kampf, Einſatz ſowie Kameradſchaft ſollten für den Ausgang dieſes Treffens morgen ent⸗ ſcheidend ſein. Handball. T Laudenbach— 98Seckenheim 98 Seckenheim(1 b⸗M.)— TV Schwetzingen Morgen Nachmittag iſt 98 in Laudenbach als Gaſt. Dort wird das letzte Spiel in der Verbandsrunde der Bezirksklaſſe gegen TG Laudenbach ausgetragen. audensbach iſt Ta⸗ bellenzweiter. Ihr Spiel iſt weitaus ver⸗ beſſert. Zu Hauſe ſind ſie dazu noch ſehr gefährlich. Wenn das Spiel die Meiſterſchaft auch nicht mehr gefährdet, ſo wird der Gaſt⸗ geber auf alle Fälle verſuchen, dasſelbe zu gewinnen. 98 wird mit ſeinem Können noch⸗ mals zur vollen Entfaltung gezwungen wer⸗ den. Mit einem gelungenen Sieg würden ſie danach achtbar aus dieſer Gruppe ausſchei⸗ den. Ihre Einreihung in die Verbandsklaſſe wird daraufhin vollzogen. Das Spiel der 2. Mannſchaften vorher. Vormittags 9.30 Uhr ſpielt die 98 er 1 b⸗ Mannſchaft gegen TV Schwetzingen auf dem Waldſportplatz. Das Vorſpiel gewann Schwet⸗ zingen ſicher. Der Gaſt beſitzt ſchon eine be⸗ achtliche Spielſtärke. 98 muß auf der Hut ſein, wenn die Revanche glücken ſoll. * TB Jahn— Tec Rheinau. Mit obiger Paarung ſtehen ſich zwei gleich⸗ wertige Mannſchaften gegenüber, die ſich im⸗ mer harte und ſpannende Kämpfe lieferten. Die letzten drei Spiele dieſer beiden Kontra⸗ henten endeten alle unentſchieden. Ob es den Turnerbündlern gelingen wird, diesmal beide Punkte zu kaſſieren? Aufgrund des Platzvorteiles ſollte dies der Fall ſein. Was die Einheimiſchen ihren Gäſten an Schnellig⸗ keit etwas voraushaben, können die Rhei⸗ nauer durch ihren Strafwurfſpezialiſten aus⸗ gleichen. Die Turnerbündler werden ſich mächtig anſtrengen und dafür ſorgen, daß die Zuſchauer auf ihre Koſten kommen. Si⸗ cherlich gibt es auch diesmal wieder eine spannende Auseinanderſetzung, die erſt mit dem Schlußpfiff entſchieden ſein wird. 0 Bf Gartenſtadt— SV 07 Seckenheim Auch am morgigen Sonntag müſſen die er wieder reiſen und zwar zum Tabellen⸗ Vorletzten nach Gartenſtadt. Die Gartenſtädter brachten es bis jetzt auf 5 Punkte, die aus Siegen gegen Rheinau und Heddesheim und aus einem Unentſchieden gegen Neckarhauſen herrühren. Das Vorſpiel endete 14:4 für die 07er. Auch im Rückſpiel ſollte nach der Papierform ein glatter Sieg herausſpringen, jedoch darf auch Gartenſtadt nicht unterſchätzt werden. Die bisherigen Spiele zwiſchen den beiden Vereinen waren ausnahmslos an⸗ ſtändig und fair verlaufen. Möge ſich auch dieſes Spiel an ſeine Vorgänger im Bezug auf Fairneß anſchließen. 8 Rennen um den zweiten Tabellenplatz Die Spiele der Amateurliga Nordbaden Sechs Vereine, der VfB Leimen mit 18 Minus Hunkten, Amicitia Viernheim mit 19 sowie Mühl burg- Phönix, Hockenheim, Kirchheim und DScœ Hei- delberg mit je 20 Verlustpunkten, kämpfen hinter dem klar führenden FV Daxlanden in der nord- badischen Fußball-Amateurliga um den zweiten Ta- bellenplatz. Die Situation wird sich auch nach den Spielen des kommenden Sonntags nicht ändern, selbst dann nicht, wenn der eine oder andere ver- ein aus diesem Sextett Federn lassen müßte. Die schwierigste Aufgabe erwartet zweifellos die Ama- teurvertretung von Mühlburg-Phönix, die beim DSc Heidelberg antreten muß. Nach dem hohen 611 Vorspielsieg der Karlsruher ist nunmehr mit einem Erfolg der Ex- Dresdener zu rechnen, Auch viern- neim ist in Brötzingen noch nicht über dem Berg, und Rohrbach, das absteigen muß, wird im Lokal- spiel gegen Leimen sein Fell so teuer wie nur mög- lich verkaufen. Firchheim müßte sich zu Hause ge- gen Friedrichsfeld durchsetzen, und schließlich blelbt noch die Abwägung der, Chancen im Hocken- heimer Spitzenkampf zwischen dem dortigen Fuß- ballverein und dem Tabellenführer FV Daxlanden, dessen Position selbst im Falle einer Niederlage nicht geschwächt werden würde. Von größter Wich- tigkeit für den Verbleib ist der Ausgang des Spie- les Kirrlach gegen Knielingen, denn beide vereine stehen mit augenblicklich 24 Verlustpunkten recht ungünstig, Käfertal dürfte in Birkenfeld eine klare Niederlage kaum vermeiden können. Es spielen: Ts Rohrbach— VfB Leimen, F EFirrlach— VfB Rnielingen, sc Kirchheim gegen Jerm. Friedrichsfeld, Dsc Heidelberg— Ksc Mühlburg-Phönix, Fe Birkenfeld— se Käferta), Zerm. Brötzingen— Amieitia Viernheim, Fy Hok- enheim— FV Daxlanden. Fußball-Länderspiel gegen Osterreich Osterreicher planen Revanche— Trotzdem günstige Vorzeichen für Deutschland Am kommenden Sonntag findet im Stadion von Köln-Müngersdorf das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Osterreich statt. Dieses Spiel gewinnt dadurch an Reiz, daß die Oster- reicher auf Revanche für Wien brenn. Vor knapp anderthalb Jahren besiegte die deutsche Elf in Wien Gsterreich mit 2:0. Deutschland be- stritt bisher mit Osterreich 11 Länderspiele mit folgender Gesamtbilanz: 4 Siege, 1 Unentschie- den, 6 Niederlagen, 20:32 Tore. Die Zeiten des Wiener Wunderteams sind längst vorbei. Trotzdem wäre es ein Irrtum, die Deut- schen in eine Favoritenrolle zu drängen. Gewiß, die Vorzeichen für Deutschland sind günstig. Herberger hat eine bewährte Mannschaft und braucht nicht zu experimentieren, Die Spieler, die zuletzt die Schweiz und Jugoslawien besieg- ten und in Madrid gegen Spanien unentschieden spielten, sind ausnahmslos verfügbar. Durch den ununterbrochenen Meisterschaftsspielbetrieb ha- ben sie die erforderliche Kondition. Ein großer Teil der Wiener Nationalen wurde dagegen durch wochenlange Uberseereisen über Gebühr strapa- ziert, und die an den letzten Sonntagen wieder- begonnene Meisterschaftsrunde gab kein zuver- lässiges Bild über die Form der Kandidaten. Trotzdem sind Verbandskapitän Walter Nausch und Trainer Frühwirth zuversichtlich. Die von Bundestrainer Herberger vorgenom- mene Nominierung der deutschen Ländermann- schaft für Köln hat keine Uberraschung ausge- löst. Da Ottmar Walter leicht verletzt wurde, ist Herberger auch vor diesem Länderkampf nicht ganz frei von Sorgen. Man ist aber in Hennef, wo Herberger seine Schützlinge vor dem Länderkampf zusammenzieht, optimistisch und glaubt, daß der Lauterer bis zum Sonntag voll einsatzfähig ist. Es sollen gegen Osterreich an- treten: Turek; Retter, Kohlmeyer; Eckel, Posi- pal, Schanko; Rahn, Morlock, O. Walter, F. Wal- ter, Schäfer. Ersatz: Adam, Juskowiak und Klodt. Die Wiener spielen offensiv. Nach kläglich ge- scheiterten Versuchen mit dem WM wird Wal- ter Nausch wohl keinen grundlegenden System- wandel vornehmen. Das bedeutet, daß wieder mit offensivem Mittelläufer gespielt wird und die Verteidiger innen, die Läufer außen decken. Nausch hat folgende österreichische Mannschaft bekanntgegeben: Schweda; Stotz, Kollmann; Hannappi, Ocwirk, Brinek; Kominek, Wagner, Huber, Stujaspal, Gollnhuber. Ersatz: Pilikan, Kowanz, Koller, Halla. Zechmeister. Der Nachwuchs spielt in Wien Das Treffen der B- Mannschaften findet in Wien statt. Das Vorspiel in Augsburg endete 1:1. Dieses Spiel hat deshalb eine besondere Bedeu- tung, weil wegen der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 dem talentierten Nachwuchs besondere Auf- merksamkeit geschenkt wird. Gekürztes Programm der Oberliga Im Süden vier Spiele am Samstag Wegen der beiden Länderspiele gegen Gster- reich ist das Fußballprogramm der 1. Liga Süd am kommenden Wochenende stark zusammen- gestrichen. Lediglich am Samstag stehen vier Spiele auf dem Programm, die aber keine große Bedeutung mehr haben dürften, da Aschaffen- burg, VfR Mannheim, SV Waldhof und die Stuttgarter Kickers keine Sorgen mehr zu haben brauchen. Nachdem Ulm so gut wie sicher als erste absteigende Mannschaft feststeht, dürfte auch 1860 München diesem Schicksal kaum mehr entgehen. Die Münchner haben noch zwei Aus- wärts- und zwei Heimspiele. Wer im Süden also 25 Punkte am Schluß erreicht, dürfte sich den Verbleib gesichert haben. SV Waldhof kann die- ser Punktzahl bereits am kommenden Sonntag durch einen Erfolg über die Stuttgarter Kickers bis auf zwei Punkte nahe kommen. Die Kickers haben seit 1946 in Waldhof nicht mehr gewinnen können, Der VfR Mannheim und Aschaffenburg spielen auswärts und dürften deshalb ihr Ziel, den begehrten 25 Punkten nahe zu kommen, vor- erst noch nicht erreichen. Der VfR spielt beim seit fünf Spieltagen ungeschlagenen BC Augs- burg, und Aschaffenburg ist Gast bei den Bayern. Im vierten Spiel treten in Fürth die Offenbacher Kickers an. Es spielen: SV Waldhof— Stuttgarter Kickers, BC Augsburg— VfR Mannheim, SpVgg. Fürth Segen Kickers Offenbach, Bayern München ge- gen Viktoria Aschaffenburg(alle Samstag). Zwei Spiele in der Oberliga Südwest Der kommende Sonntag steht für die Oberliga Südwest in besonderem Maße im Zeichen der Länderspiele gegen Osterreich. Infolgedessen finden nur zwei Spiele statt, wobei es in der Begegnung FK Pirmasens— Wormatia Worms. die am 8. März wegen der Pokalvorschlußrunde ausfallen mußte, um einen guten Platz im Mit telfeld geht. Sicher werden die Wormser ver suchen, ihren derzeitigen vierten Platz durch einen Auswärtserfolg zu stabilisieren, was ange- sichts des Pirmasenser Vorsonntagssieges in Kirn aber recht schwer fallen dürfte. Eintracht Trier Sollte keine U haben, gegen den Tabellen- letzten Hassia Bingen auf eigenem Platz zu zwei Punkten zu kommen und zuungunsten von Engers die eigene gefährdete Lage etwas zu verbessern. Es spielen; Eintracht Trier— Hassia Bingen, FK Pirmasens— Wormatia Worms. Eine wichtige Vorentscheidung Wer nimmt künftig die beiden ersten Plätze der 2. Liga Süd ein? In der süddeutschen 2. Liga kommt es am nächsten Wochenende zu einer wichtigen Vor- entscheidung. Das Spiel Hessen Kassel gegen Bayern Hof ist entgegen manchen Befürchtun- gen nicht vom Spielplan abgesetzt worden, da der Süddeutsche Fußballverband den National- spieler Metzler von Kassel nicht für das Länder- sbiel gegen Gsterreich freigegeben hat. Wenn Hessen Kassel siegt, bleibt seine Spitzenposition unangetastet. Erringt Hof jedoch, was allerdings nicht wahrscheinlich ist, einen Auswärtssieg, 80 kann Jahn Regensburg, falls es auf eigenem Platz den Karlsruher FV schlägt, punktgleich neben Kassel rücken, wobei jedoch Kassel um ein Spiel im Rückstand ist. Regensburg sollte sich beim KFV für die Vorspielniederlage re- Vanchieren können. Bamberg reist zur Union Böckingen, die sich sputen muß, um nicht in den Abstiegssog gerissen zu werden. Gewinnt Böckin- gen zu Hause, dürfte Bamberg die letzten Hoff- nungen auf einen der ersten Plätze verspielt haben. Unterliegen alle drei Tabellenführer, so rückt Hof auf clen zweiten Platz vor. Am Tabellenende wird weiter erbittert gegen den Abstieg gerungen. Neckarau und Cham spie- len beide zu Hause, so daß mit etwas Glück eine Verbesserung des Punktekontos erwartet wer- den kann. Neckarau ist Gastgeber des SSV Reut- lingen, während der ASV Cham den Freiburger F empfängt. Pforzheim, das trotz der beiden Punkte aus Böckingen weiterhin stark gefährdet ist, reist zum SV Darmstadt. Wenn den Gold- städtern auch dort ein Erfolg glückt, kann die Situation wieder etwas rosiger werden. Feu- denheim reist nach Durlach, wobei ein weiterer Punktgewinn Goldes wert wäre. Bei Schwaben Augsburg wird Singen und in Wiesbaden der TSV Straubing erwartet. In beiden Spielen soll- ten die Platzherren die Oberhand behalten. Es spielen: Hessen Kassel— Bayern Hof, Union Böckingen— 1. Fe Bamberg, ASV Durlach gegen ASV, Feudenheim, Schwaben Augsburg gegen Singen 04, ASV Cham— Freiburger FC, Darmstadt 98— 1. FC Pforzheim, VfL Neckarau gegen Ssy Reutlingen, Jahn Regensburg gegen Karlsruher FV, SV Wiesbaden— TSV Strau- hing. Verlierer und Gewinner unter sich Um die süddeutsche Handballmeisterschaft In den Spielen um die süddeutsche Handball- meisterschaft stehen sich am kommenden Sonn- tag die beiden Verlierer des letzten Sonntags, Frischauf Göppingen und BC Augsburg, am Hohenstaufen gegenüber. Die Göppinger, die all- gemein als Favoriten der Meisterrunde erwar- tet wurden, enttäuschten bei ihrem ersten Spiel in Harleshausen bitter. Hier rächte sich die kon- servative Einstellung des Württembergischen Handballverbandes, der bisher von der Dreitei- lung des Spielfeldes nichts wissen wollte, so dag die Göppinger mit einem großen Handicap in die Meisterrunde gingen. Zu Hause sollte jedoch die Kempa-Elf stark genug sein, um dem BC Augsburg paroli zu bieten. Im zweiten Spiel treffen die Sieger des letzten Sonntags auf- einander. In Ketsch wird der SV Harleshausen erwartet, der nach dem Versagen Göppingens als erster Titelanwärter gilt. Es spielen: Frischauf Göppingen— BC Augs- burg, SpVgg. Ketsch— SV Harleshausen. „Osterspringen“ auf dem Feldberg Letzte Ausscheidung für Weltmeisterschaft Zum 22. Mal findet am nächsten Sonntag auf dem Feldberg das traditionelle„Osterskisprin- gen“ der Skizunft Feldberg statt. Es gilt diesmak als letzte Ausscheidung für die Nationalmann- schaft zur Skiweltmeisterschaft 1954 in Falun (Schweden). Es wird deshalb die gesamte deut- sche Springerelite am Start sein. Einladungen Singen außerdem an ausländische Skiverbände. Mit einer erstklassigen Besetzung kann gerechnet werden. Der Skiverband Schwarzwald wird ebenfalls eine Vertretung zu dem Skispringen auf der großen Schanze im Fahler Loch ent- senden. Im vorigen Jahr wurde der Amerikaner Wegh⸗ mann Sprunglaufsieger auf dem Feldberg. Sepp Weiler(Oberstdorf) hält jedoch mit 86 Metern aus dem Jahre 1949 noch den Schanzenrekord. Meisterschafts-Bewährung in Bochum Deutsche Hallen-Schwimmeisterschaften Wenn am Wochenende in Bochums Hallenbad zum siebenten Male Deutsche Hallenmeister im Schwimmen gekürt werden, versammelt sich alles, was im Schwimmsport einen Namen hat. Im Vorjahr kämpfte im Münchener Nordbad die deutsche Olympiaklasse nicht nur um die Titel in der Halle, sondern auch um die Fahr- karten nach Helsinki. Herbert Klein und Heinz Günther Lehmann holten sich je drei Titel(zwei Einzel und eine Staffel), während Hans Schuster zweimal erfolgreich war. Diese Schwimmer stehen auch am Ende der Wintersaison 1932/3 an der Spitze der deutschen Bestenliste und gel- ten für Bochum als Favoriten. Aber vielleicht sorgt auch die nachdrängende Jugend für die eine oder andere Uberraschung. In den Kraul-Konkurrenzen sollte der Braun- schweiger Werner Ditzinger über 100 m kaum zu schlagen sein, nachdem er schon mehrfach unter der Minutengrenze blieb. Uber 200 m wird „Haase“ Lehmann nicht so leicht zum Erfolg kommen wie über 400 m, da sich Ditzinger und der Rheydter Voell gut herausgemacht haben. I den Rückenstrecken ist der Berliner Schuster 1 Favorit, doch sollte ihm Henschke-Ruhrort di Siege nicht leicht machen. Das Brustschwimmen wird getrennt nach„Butterfly“ und„Orthodox“ ausgetragen. Im Schmettern hat Herbert Klein keinen ernsthaften Gegner, denn Walter Klinge konnte an seine frühere Glanzform nicht mehr herankommen. In den Staffeln wird es Duelle 8 Aachen, München und Braunschweig geben. Welt meisterschaft im Tischtennis In der rumänischen Hauptstadt Bukarest wer- den vom 20. bis zum 29. März die neuen Welt- meister im Tischtennis ermittelt. Die Tischten- nisartisten aus Japan, den USA, Frankreich und Jugoslawien werden nicht teilnehmen. Im Vor- jahr hatten die Japaner vier von sieben Welt meistertiteln errungen. Um den Swaythling- Pokal der Männer rechnet man mit einem eng- lischen Erfolg, da die Briten ein so starkes Trio wie Bergmann, Leach, Simons, aufbieten können. Ungarn mit Koezian und Sido wird etwas schwa cher eingeschätzt, weil es keinen starken„drit- ten Mann! hat. Offen ist der Wettbewerb um den Corbillon-Cup der Damen. Man erwartet einen Vierkampf Rumänien(Roszeanu), England (die Schwestern Rosalind und Diana Rowe), Osterreich Gritzi-Wertl) und Ungarn Farkas). Die erwähnten Spieler und Spielerinnen haben auch in den Einzel- und Doppelwettbewerben die besten Chancen. Die gesamtdeutsche Mann- schaft sollte in dem relativ schwach besetzten Weltmeisterschafts-Turnier éWon 60 Mitglied- staaten der FIT T sind nur etwa 20 vertreten) Mittelplätze erreichen. Züdbadens Handballer gegen Württemberg Am kommenden Wochenende spielen Südbadens Handballer gegen die Handballer von Württemberg. zn Baiersbronn än der neuen Schwarzwaldhalle) andet am Samstag das Hallenspiel statt, während sich die beiden Mannschaften am Sonntag auf dem Feld in Gaggenau gegenüberstehen. Württembergs Handballer müssen ohne die Spieler von Frischauf Göppingen antreten, die in der süddeutschen Hand- Hallmeisterschaft spielen. Trotzdem ist das würt⸗ dembergische Aufgebot recht stark, so daß in bei- gen Treffen Erfolge erwartet werden dürfen. Badische Waldlaufmeisterschaften In Pforzheim finden am Sonntag die badischen Waldlaufmeisterschaften der Männer, Frauen und der männlichen A-gugend statt. Die 7500 m lange Strecke führt entlang der Nagold. Favorit ist auch zn diesem Jahr der Vorjahresmeister Fischer (Rheinau), der in Falk(Ottenau) und Gsell(singen seme großen Konkurrenten hat. Die Mannschafts- meisterschaft sollte auch in diesem Jahr an Mühl burg/Phönis fallen. Die Frauen starten über eine Strecke von 800 m und die Jugend über 3000. . 1 Sonntag, 22. März 1953 11.00 Prof. Dr. C. Brinkmann; 16.25 „Europälsche Wirtschaftspro- bleme“ 17.15 12.00 Musik am Mittag (Rundfunk-Sinfonleorchester) 18.25 13.00 Pizzikato und Legato 20 05 13.30„Die Pflugschar glänzt im Ackerfeld“(Hörfolge) 22.25 14.10 Chorgesang 0.05 15.00 Melodienreigen Montag, 23. März 1953 8.15 Melodien am Morgen 10.15 Schulfunk: Geschichte: Der erste Bundespräsident 10.45„Das Kreuzworträtsel“ 11.00 schöne Klänge 12.00 Musik am Mittag 15,00 Schulfunk: Der Taabergrund 16.00 Nachmittagskonzert(Rund- tunk-Unterhaltunssorchester) 17.00 Konzertstunde Fußball-Länderspiel Deutsch- land— Gsterreich „Die Geishas des Captain Fisby“(Hörspieh) Schöne Stimmen „Uder die Grenze“. ger bunter Abend Und nun wird getanzt Mitternachtsmelodie(Rund- funk- Unterhaltungsorchester) 17.40 Ritter Franz Joset von Buss 5 zum 150. Gehurtstag 18.00 Gern gehörte Lieder 20.05 Musik für jeder 21.00„ heit und soziale Sicher- heit“—„Panoptikum“ 4 78. Zeitgenössische Musik „00 Lom Hundertsten ins . 2 5 8 2 23.45 Helmut Zacmsrläs m. Solistes 5 5 2 Dienstag, 24. März 1953 Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim Ein Ero⸗ Mühlacker(Kurzwelle) SdD DEUTSCHER RUNDFUNK 522,00 m= 575 KHz 301,00 m= 998 KHz 49% m 7 6080 Kklz 16.00 Alte Meister 17.10 Leichte Musik Sendebeginn: 4.55(W, 6.00(So) Nachrichten: 5.30(W). 6.00(W). 7.00(W). 7.55, 9.00(W), 12.30. 18.30(W). 19.30, 22.00, 0.00 Landfunk: 5.55(W). 8.00(So), 11.43 rrawen funk? 890 fh. 1460 00 5 uenfunk: 8.00 14.„ rmann 16.50(Dh. 18.35 M0) Jugendfunk: 18.48(D. 15,40(Sa). 18.35 9 1 a Kinderfunk: 14.39(So, Mh, 15.80 (Mo, Fr) Kulturumschau: 11.40(Mo. Fr 17.40 Waldshut Wissenschaft; 11.00(So) Wirtschaft: 15.45(0 Fr) Sport: 14.00(Sa). 16.30(So), 18.30 (Do), 19.00(S0), 21.45(Sa, S0) Andacht: 6.05(W), 7.05(W), 8.45(S0) Suchmeldungen; 9.05(Mi, Sa) Heimatpost: 6 40(W). 17.49( Echo aus Baden: 1245 Se 14.15(Sa), 19.45(0— Fr) endeschiluß: 9.05(Ao, Fr) 1.15(Sa), 4.15 i. M. Geselle 1.80(S0). d o0cls Senulfung: Tauberzrung 16.00 Nachmittagskonzer- 10.16 Schulfunk: Sprachkunde 1045 Paare. 8 85 5 11.05 Musik zum 0 11.10 Kleines Konzert 11 00 ahrmarkt der Columbuseler 16.00 Klänge der Heimat 12.00 A r 145 ig e ee, K 2 5 Sge. 8 3 nk 21.30 Ser rabens, 4— 1 1 een Lor 5 Aquarien und Terrar 22.20 Südtunx-Tanzorchester 35 portrü-ß- 8 5 00 eien Sprachkunde 28.15 Beliebte Orchester spielen 22 ae Weisen ine Schierer 0 05 Unterhaltungsmustk b nsch ee e e des M WNDRD a. r- 8.0% Fröbe r 3—— 33 28.7 Or eee%%. 10.15 Schulfk.: Gemeinschaftskunde 11.00 Orchesterkonzert 12.00 Musik am Mittag 15.00 Schulfunk: Spiel mit Melodie terie mit anschließendem und Rhythmus 5 15.30 Julius Baßler am Klavier 18.00 Rundfunk- Unterhaltungs- 18. Nachmittagskonzert(Rund- tunk Monleorchester) .% Musik zum Fünfuhr-xree 15 Schukfunk: Meeresgrund Sid Ha Hammondorge L e 88 reges. 5 e 2 75 Heiterer Baedeker 1853 Start us Wochenende 2. Südfunk-Tanzorchester Donnerstag, 26. März 1953 orchester 20.05„Viel Glück, wir machen alle mit!“ Die große Südfunklot- Wunschkonzert 4 21.30 Spaziergang durch Osterreich 22.20 Die Vertonung der Messe vom 6.—20. Jahrhundert 23.05 Dreißig Minuten mit Carosss 23.35 Gäste aus d. Hohen Norden Freitag, 27. März 1953 N 19.15 Schulfunk: Spiel mit Melodie 18.90 Karlsruher Unterhaltung und Rhythmus 11.80 Schöne Klänge 2.00 Musik am Mittag Pfalz- orchester Ludwigshafen) 15.0 Schulfunk: Ein fahrender orchester 19.15 Gerhart Herrmann Mostar: Im Namen des Gesetzes 20.05 Rundfunk-Sinfonieorchester 20.45 Filmprisma 21.00 Klänge aus London 21.30 Wege der neuen Musik 22.20 Tanzmusik 23.15 Jazz. in Europa geboten Samstag, 28. März 1953 18.00 Bekannte Solisten 79.15 Stuttgarter Volksmusiic spfei 29.05 Solrees de Vienne. Unterhal- tungskontrert mit Musik aus Wien f n de ee nee ag. 5 8 Oven; 5 0 7 Ee S Ke ee