In sb 1 Erscheint: montaga, mittwochs, freftags und samstags. Frei Haus 1.8, im Verlag abgeholt 1.5, durch die Post 1 Kg. 36 Pig. Zustellgeld. Enremummer 18 PIN Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbeim und Umgebung Anxeigenpreise: die G6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Oreisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 2. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 45 Freitag, den 20. März 1953 5.53. Jahrgang Vertrage in 3. Lesung verabschiedet 21b kommunistische Divisionen drohen— Nur die EVG schützt Deutschland— Regierungs- erklärung des Kanzlers BOn n(E. B.) Als erstes Parlament der sechs EVG- Staaten, stimmte der Deutsche Bundes- tag am Donnerstag dem Deutschland-Vertrag und dem EVG- Vertrag zu. Das Ratifizierungs- gesetz zum Deutschlandvertrag wurde mit 226 gegen 164 Stimmen bei zwei Enthaltungen gebilligt. Dem EVG-Vertrag stimmte das Haus mit 224 gegen 165 Stimmen bei zwei Enthal- tungen zu. Die Zusatzabkommen zu den Ver- trägen, wie auch die Abkommen über die steuerliche Behandlung der Streitkräfte und das Schiedsgericht, wurden durch Handzei- chen mit Mehrheit gebilligt. Der Abstimmung ging eine achtstündige allgemeine Aussprache in dritter Lesung voraus, die durch eine Re- glerungserklärung des Bundeskanzlers einge- leitet worden war, in der Debatte ergriffen zwanzig Redner aller Fraktionen das Wort. Für die Vertragswerke stimmten die CDV/ CSU, die FDP, die DP, die Föderalistische nion und der BHE. Die SPD, KPD, DRP und die Gesamtdeutsche Volkspartei sprachen sich neben einigen fraktionslosen Abgeordne- ten gegen die Verträge aus. Gleichzeitig mit der Abstimmung über die 0 Vertragswerke lehnte das Haus mit Mehrheit e N zu den Verträgen ab, die für die Hinterlegung eine Reihe von Abänderungsanträgen der SPD der Ratifikationsurkunden gewisse Vorausset- setzungen forderten. Mit großer Mehrheit nahm der Bundestag dagegen eine von den Koalitionsparteien vorgelegte Entschließung an, wonach irgendwelche Zusatzvereinbarungen zwischen den Regierungen die Bundesrepublik nur binden, wenn sie die Zustimmung des Bundestages haben. Die SPD stimmte dieser Entschließung ebenfalls zu. In der gleichen Entschliezung wird eine baldige Annahme und Ratifizierung der Europäischen Verfas- sung gefordert und ein europäisches Militär- Strafrecht für alle EVG-Staaten verlangt. Schließlich fordert diese Resolution die Auf- nahme der Bundesrepublik in den Nordat- lantikpakt. In einer weiteren mit Mehrheit gebilligten Entschließung verlangt die Koalition, dag Möglichst viel beschlagnahmter Wohnraum kür die deutschen Flüchtlinge freigegeben und der zusätzliche Mehrbedarf zu militärischen Zwecken durch Neubauten gedeckt wird. Von der Mehrheit angenommen wurde fer- ner eine ebenfalls von den Regierungsparteien eingebrachte Entschließung, in der erneut ein Bekenntnis zu einem vereinigten Europa und einer friedlichen Wiederherstellung der deut- schen Einheit abgelegt wird. Die Resolution spricht gleichzeitig die Erwartung aus, dag sich die Bundesregierung mit Nachdruck für Verhandlungen zwischen den Großmächten über die Wieder vereinigung Deutschlands ein- setzt, sobald die Voraussetzungen für den Er- folg gegeben seien. Bundeskanzler Adenauer bezeichnete die Abstimmung als ein„politisches Ereignis er- sten Ranges. Es ist die größte Mehrheit, die Wir bisher bei einer Abstimmung über eine so wichtige Frage hatten“. Der Kanzler Sprach seine Uberzeugung aus, daß die anderen fünf EVG- Staaten dem Beispiel Deutschlands bald folgen und ebenfalls ratifizieren werden. Mit den Stimmen der Regierungsparteien lehnte der Bundestag zu Beginn der Donners- tagsitzung die Anträge der Sozialdemokraten und Kommunisten ab, die dritte Lesung der Geutsch-alliierten Verträge von der Tages- ordnung abzusetzen. Adenauer: Verträge geben Sicherheit Hierauf ergriff Dr. Adenauer das Wort zu einer Regierungserklärung, in der er zur Bil- Ugung der deutsch-alliierten Vertragswerke aufrief und mit Nachdruck betonte, daß diese Verträge die einzige Sicherheit gegen die sowjetische Bedrohung der Bundesrepublik und Europas aus dem Osten seien. Der Kanz ler teilte in diesem Zusammenhang mit, daß sowetrussische Divisionen und 70 Divi- sionen der Satelliten-Staaten und der Sowiet- zone mit den besten und modernsten Waffen an den Grenzen der Bundesrepublik ständen. „Wir Deutsche haben nichts, aber auch gar nichts, was unser Land schützen könnte“, sagte er.„Wir müssen für unsere Freiheit Fürchten und daher alles tun, um den nötigen Schutz und die notwendige Sicherheit zu er- Dalten. Die vorliegenden Verträge geben uns diese Sicherheit.“ Der Tod Stalins habe die Gefahren in der Weltlage nicht geändert, son- dern die Labilität der Situation eher noch ge- steigert. Auch die Kreise, die glaubten, die neue amerikanische Regierung werde mit den Sewzets alsbald in aussichtsreiche Verhand- ngen treten und ihr Interesse an Deutsch- f und Europa verlieren, hätten sich ge- Wuscht 53 5 Der Kanzler rief die SPD auf, ihre, nicht ent- scheidenden Bedenken“ gegen die Verträge arückzustellen und den Vertragswerken ihr J zu geben. Sie könne ja ihre Bedenken und nstandungen in Form von Entschließungen Wederlegen, damit die Bundesregierung inn ne der Weiterentwidlung versuchen könnte, diesen Bedenken Rechnung zu tra- gen.„In den entscheidenden Fragen sind die Voraussetzungen für die Zustimmung der So- zialdemokratischen Partei erfüllt“, Dem Ein- Wand der Opposition, die Verträge würden nur ein Klein-Europa schaffen, hielt Aden- auer entgegen, daß sich Großbritannien sehr eng mit der EVG assoziiert habe und auch die Skandinavischen Staaten sie„sehr herzlich“ begrüßt hätten. Zusatzprotokolle dürfen Vertrag nicht ändern Zur Frage der Zusatzprotokolle sagte Aden- auer, daß diese von Frankreich gewünschten Erläuterungen dem Sinn und dem Wortlaut des EVG-Vertrages nicht widersprechen dürf- ten. Es sei völlig klar, daß die rasche Ratifizierung ohne Rücksichtnahme auf die Erläuterungen von den Außenministern der sechs EVG- Staaten in ihrem Beschlußkom- muniquè über die Romkonferenz gewünscht und als notwendig erachtet worden sei. Die Ansicht der SPD, daß die Wiedervereinigung Deutschlands durch die Verträge verhindert Werde, wies Adenauer mit der Bemerkung zurück, es gäbe„keinen anderen Weg zur Wie- dervereinigung und zu Verhandlungen mit den Sowjets, als den Westen so stark wie möglich zu machen“. Ausführlich setzte sich Adenauer mit einem in der Wochenzeitung„Die Zeit“ erschienenen Artikel auseinander, der einen Agenturbericht Wiedergab, wonach zwischen Paris, London und Moskau eine Verständigung darüber er- zielt worden sei, die Spaltung Deutschlands zu verewigen.„Ich habe selten einen so per- fiden Artikel gelesen wie diesen“, sagte der Kanzler. Er bezeichnete den Aufsatz als „Bpunnenvergiftung übelster Art“. Der Kanz- ler verlas ein vom britischen Foreign Office veröffentlichtes Dementi und eine Botschaft des französischen Ministerpräsidenten Mayer, der die in dem Artikel enthaltenen Einzel- heiten als eine„Erfindung, phantastischen Charakters“ bezeichnete. Mayer bestätigte, Wie auch das Foreign Office, das Nichtbestehen derartiger Vereinbarungen. Automatische Hilfe aller NATO- Staaten Zu Veröffentlichungen des SPD-Abgeord- neten Gerhart Lütkens über die Verträge sagte Adenauer, die darin enthaltenen Vor- schläge der Sozialdemokraten seien vom In- Halt des EVG-Vertrages gar nicht so weit ent- fernt. Die Verträge würden nämlich der Bun- desrepublik das Recht auf den Beistand der EVG- Staaten und eine Verpflichtung Groß- pritanniens zur Beistandsleistung für die EVG einschließlich der Bundesrepublik geben. Die enge Verbindung der EVG zum Atlantikpakt 168e automatische Hilfsverpflichtungen der NATO für die EVG aus. Der Kanzler unterstrich vor allem die von Großbritannien eingegangenen Verpflichtun- gen und erwähnte dabei die letzte britische Note vom 11. März, wonach London für eine Verlängerung des Atlantikpaktes auf 50 Jahre eintreten werde, um ihn dem EVG-Vertrag in seiner Laufzeit anzugleichen. Großbritannien wolle mit den EVG-Staaten sehr eng militä- risch zusammenarbeiten. Nach der Ratifizie- rung werde die Bundesrepublik zu ihrer eige- nen Verteidigung beitragen können, Sie werde Mitglied der größten Verteidigungsgemein- schaft, die es je gegeben habe. Mit der Bil- dung einer Europäischen Gemeinschaft werde Europa gerettet. Ollenhauer erneuert das,, Nein“ der SPD Der erste Vorsitzende der Sozialdemokra- tischen Opposition, Erich Ollenhauer, erneu- erte mit allem Nachdruck das„Nein“ der SPD zu dem Vertragswerk. Nach ihrer Ansicht könne die Bundesrepublik nur einer Lösung zustimmen, die ihr die freie Initiative zu jederzeitiger Aktivität in der Frage der Wie- dervereinigung Deutschlands läßt. Die vorlie- genden Verträge vertieften aber die Spaltung Deutschlands. Die Saarfrage müsse vor der Ratifizierung gelöst werden. Die Notstands- Klausel schaffe ein Ausnahmerecht der Alli- jerten. Die Bundesrepublik sei nicht gleich- berechtigt in der Verfügungsgewalt innerhalb der EVG, denn der Atlantikrat entscheide allein, und die EVG-Organe seien nur unter- geordnet. Die französischen Zusatzprotokolle seien der Todesstoß für d' Integration, auf der die EVG beruhe. Sie hätten nicht nur in- terpretativen Charakter, sondern änderten den Sim der Verträge. Der Tod Stalins und die jüngsten Erklärungen Malenkows sowie Pra- sident Eisenhowers rückten die Möglichkeiten für eins Entspannung zwischen Ost und West näher. Der SPD. Vorsitzende versicherte, daß es über die Frage, ob sich die Bundesrepublik zur westlichen Freiheit und Kultur bekennen solle, keine Meinungsverschiedenheiten Sebe. Die Spp sei auch zur Verteidigung dieser Werte bereit, wenn sie in Gefahr sind. Bis- her sei aber in Bonn eine Außenpolitik be- trieben worden, ohne den Ausgangspunkt der deutschen Seite zu klären. Bundeskanzler Adenauer habe sich einseitig auf den franzö- sischen Standpunkt festgelegt.„Jetzt ist er em Gefangener sieser Konstruktion“. Die Ver- träge nannte der SPD-Vorsitzende„Träume: reien an europäischen Kaminen“, denn Frank- reich werde sie nicht mehr vor den deutschen Bundestagswahlen, Italien frühestens im Herbst und Belgien nicht vor Bonn und Paris ratiflzieren. 5 Der bessere Weg seien neue Verhandlungen auf einer breiteren Grundlage. Diese müßten davon ausgehen, daß auf supranationale Be- hörden verzichtet werde. Man könne auch über einen Ministerrat der europäischen Völ- ker einen militärischen Effekt erreichen. Die- sem Ministerrat sollte ein Verteidigungs- und Sicherheitsamt unterstellt werden, dem die Koordinierung der wirtschaftlichen und mili- tärischen Arbeit Europas obliege. Die Bundesrepublik kann nur dann eine vertragliche Bindung mit dem Westen einge- hen, wenn ihr jederzeit die Aktivität in der Frage der Wiedervereinigung vorbehalten ist, wenn ihre Gleichberechtigung und Souveräni- tät garantiert sei und sie das gleiche Maß an Sicherheit wie die anderen Partner erhalte. „„„ Brentano dankt dem Kanzler Vor Ollenhauer erklärte der Vorsitzende der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, Heinrich von Brentano, als erster, niemand werde die Verträge in allen Einzelheiten begrüßen und niemand werde die Ratiflzierung bejubeln. Aber nur ein politischer Narr könne erwar- ten, daß rückwirkend alles Geschehene unge- schehen gemacht werden könnte. Die Verträge seien in hrer Gesamtheit die bestmöglichste und eine wirklich gute Lösung. Mit großem Nachdruck und unter dem Beifall der Koali- bionsparteien dankte er Bundeskanzler Aden- auer für seine Leistung im Zusammenhang mit den Verträgen, Die Bundesregierung habe mit den Verträgen einen klaren und über- sichtlichen Weg aufgezeigt, während die Oppo- sition immer nur„Nein“ sage. Das deutsche Volk und die Welt hätten einen Anspruch darauf, zu erfahren, was die SPD wirklich Wolle. Brentano appellierte an die Franzosen, zu den Deutschen Vertrauen zu haben, denn diese hätten auch den guten Willen zu uner- schütterlicher Freundschaft. gerulung des Eluls Zweite Lesung in der Landes versammlung am 26. März Stuttgart(Isw). Die erste Lesung des Stagtshaushaltplans für das Rechnungszahr 1952/53 im Finanzausschuß der Verfassung- gebenden Landes versammlung von Baden- Württemberg ist nahezu abgeschlossen. In acht ganztägigen Sitzungen haben sich die Mitglieder des Ausschusses innerhalb von zwei Wochen durch die 1364 Seiten und rund 27 500 Einzelzahlen des Planes hindurchge- arbeitet, Ende dieser Woche wird nun noch ein Unterausschuß über- und außerplan- mäßige Haushaltsausgaben des Landesbezirks Nordbaden aus dem Jahre 1951 prüfen. Die Gtffentlichkeit hat bisher nur wenig über den Verlauf der Beratungen erfahren. Der Ausschuß hatte— Wie offiziell mitgeteilt wurde— einstimmig beschlossen, die Presse nicht zu unterrichten, weil er befürchtete, daß Mitteilungen über seine Beratungen bei der Schwierigkeit der Materie keinen wirklichen Uberblick über den Haushaltplan des Lan- des ermöglichen. Das wirtschaftliche und poli- tische Gesicht des Etats werden erst bei der Generaldebatte in der Ausein andersetzung zwischen Koalition und Opposition hervortre- treten. Diese Generaldebatte wird aber, ab- weichend vom Normalfall, erst bei der zwei- ten Lesung des Entwurfs am 26. März be- ginnen. Die Landes versammlung ist von dem übli- chen Verfahren, die Generaldebatte unmit- telbar der Etatrede des Finanzministers fol- gen zu lassen, abgegangen, um die Beratun- gen zu beschleunigen. Dazu besteht aller An- laß, denn das Haushaltjahr 1952/53, das der Etat umfaßt, geht noch in diesem Monat zu Ende. Die 1,9 Milliarden DM, über die in dem Plan, dem ersten seit Bestehen des Südwest- Staates, verfügt wird, sind also zum größten Jeil nach dem Nothaushaltgesetz oder auf Grund von Vorwegbewilligungen des Finanz- ausschusses und des Plenums bereits ausge- geben. 5 Die Beratungen im Finanzausschuß wur- den vom Fraktionvorsitzenden der FDP/DVP, Dr. Wolfgang Haußmann, der auch dem Fi- nanzausschuß angehört, dieser Tage als„außer- ordentlich fruchtbar“ bezeichnet. Es braucht micht unbedingt einen Widerspruch zu bedeu- ten, wenn von anderer Seite verlautet, daß die Sitzungen oft sehr stürmisch verliefen und die 10 Abgeordneten der Opposition, also der CDU, recht häufig von den 15 Vertretern der Regierungsparteien SPD, FDP/DVP und BHE niedergestimmt wurden. 5 Ministerpräsident Dr. Reinhold Maie mahnte kürzlich nach einer Vorstands- und Fraktionssitzung der FDP/DVP, nicht einzelne Positionen des„Mammutplans“, etwa die Ro- sten von Kraftwagen zür die Minister oder ven Büromöbeln und-maschinen, zu verall- SemnMner A und zum Masstab für die Beur- 1 Für die Fraktion der FDP erklärten die Ab geordneten Hermann Schäfer und Frau Mar- garete Hütter die Zustimmung zu den deutsch- Allfierten Vertragen Der Sprecher der Deutschen Partei, Hans- Joachim von Merkatz, setzte sich gleichfalls für eine schnelle Ratifizierung der Verträge ein, mit der das deutsche Volk bei den freien Völkern Vertrauen gewinnen und das noch vorhandene Mißtrauen beseitigen könne. Mer- katz wandte sich gegen den Versuch der Op- position, die europäische Politik in einen Ge- gensatz zu der Verpflichtung zu einer gesamt- deutschen Politik zu bringen. Es gehe in der gesamtdeutschen Politik auch nicht um die Wiedervereinigung Deutschlands, sondern um die Befreiung der von Deutschland, repräsen- tiert durch die Bundesrepublik, abgetrennten Gebiete. 1 Für das Zentrum lehnten die Abgeordneten Ribbeheger und Thea Arnold die Verträge ab, weil sie die Gleichberechtigung Deutsch- lands nicht garantierten und weil die Mög- lichkeiten von Verhandlungen mit der Sowiet- union über die Wiedervereinigung Deutsch- lands noch nicht voll ausgenutzt worden seien. Anton Besold machte im Namen der Bayernpartei Bedenken gegen die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht, die fehlende Mitgliedschaft der NATO, die nicht gelösten Fragen der Kriegsverurteilten und die noch ausstehende Befriedung der Besatzungsge- schädigten geltend. Die Bayern-Partei sehe in den Verträgen jedoch einen Schritt zur euro- päischen Einigung und damit zum Frieden und stimme ihnen deshalb zu. Für den„Ge- samtdeutschen Block“(BHE) sagte Hans-Gerd Fröhlich, die ursprünglich vorhandenen Be- denken des Blocks seien in Gesprächen mit der Bundesregierung und den Hochkommis- saren im wesentlichen ausgeräumt worden. Wenn die Verträge scheiterten, dann bestehe die Gefahr, daß die USA ihre schützende Hand von der Bundesrepublik und Europa zu- rückzögen. Das gelte es zu verhindern. Die Fraktionslosen Abgeordneten Loritz, von Thadden, Etzel und Bodensteiner sowie Max Reimann(KPD) sprachen sich gegen die Ver- träge aus. vor dem Abschluß teilung des ganzen Etats zu machen. Eine Son- derstellung im Haushalt nähmen die Personal- ausgaben ein, die immer und überall Anlaß zu erbitterten Debatten zu geben pflegen und als höchstes Politikum gelten. Hier in erster Linie, aber daneben gerade auch an vielen kleinen, über den ganzen Plan verstreuten und vielleicht sogar als nebensächlich erschei- nenden Zahlen wird der Streit über den Weg der Regierung entbrennen. Landràte besprachen Verfassungsentwurf Die von den Landräten im Dezember vori- gen Jahres begonnene Beratung über die Ver- Wwaltungsartikel des Entwurfs der Landesver- fassung wurde in Kornwestheim auf einer Ta- gung der Landräte aus Nordwürttemberg und Nordbaden fortgesetzt. Unter dem Vorsitz von Landrat Gustav Seebich, Göppingen, beschäf- tigten sich die Landräte vor allem mit dem neuen Kreisrecht, der, künftigen Stellung des Landrates und der Schaffung eines eigenen Steuerrechtes für die Landkreise. Ferner wur- den die Schwierigkeiten bei der Unterbrin- gung von Sowietzonenflüchtlingen in Kreisen und Gemeinden behandelt. Beschlüsse wurden micht gefaßt, da die Landrätekonferenz kein selbständiges Organ ist. Landrat Seebich teilte nach der internen Sitzung mit, daß das Treffen der Landräte in seinem wichtigsten Punkt der Vorbereitung der Mitgliederversammlung des württemberg⸗ badischen Landkreistages diente, der sich im Mai mit den gleichen Problemen befassen Wird. Nach New Vork abgeflogen ist der Minister- präsident von Nordrhein- Westfalen, Karl Ar- nold. Der Ministerpräsident will mit ameri- kanischen Regierungsstellen das Flüchtlings- problem besprechen. 8 Auch die Inhaftierung von Zimmermaum- Scharping und Siepen sei rechtmäßig erfolgt, entschied das britische Obergericht. Die ge- nannten Personen waren bei der Aktion ge- gen den Naumann-Kreis verhaftet worden. ——— 2CCFTCT0T0T0T0T0T0T0T0T0TbTT Heuss eröffnete die Automobilausstellung Erhard verspricht günstigere Steuerpolitik Frankfurt(UP). Bundespräsident Heuss eröffnete die„36. Internationale Automobil- Ausstellung Frankfurt 1953“ in Anwesenheit zahlreicher in- und ausländischer Gäste. In seiner Ansprache appellierte der Bun- despräsident an die Verkehrsdisziplin der ge- samten Bevölkerung, indem er sagte, es sei bedauerlich, daß die Deutschen zwar bei der Anordnung von Disziplinregeln groß seien, aber an das Examen der freiwilligen Disziplin nur sehr unsicher herangingen. Es werde Zeit, zu lernen, daß Rücksicht im Verkehr eine Selbstverständlichkeit ist. Bundeswirtschaftsminister Erhard kündigte an, die Bundesregierung sei fest entschlossen, bessere Voraussetzungen für die notwendige Untertützung der deutschen Investitionsgüter- industrie im Wettbewerb auf dem Weltmarkt zu schaffen. Die Bundesrepublik habe als mo- dernes Industrieland die Pflicht, am wirt- schaftlichen Aufbau in der gesamten westli- chen Welt mitzuarbeiten. Hierzu sei aber die Erweiterung des Exportes notwendig, der bis- her noch durch große Schwierigkeiten bei der langfristigen Finanzierung gehemmt werde. Die Bundesrepublik müsse jetzt endlich hin- sichtlich Art und Umfang der Kreditgewäh- rung mit anderen Ländern auf die gleiche Stufe kommen. Erhard kündigte weiter an, daß die Bun- desregierung noch in diesem Frühjahr die Grundlage für eine weitere Expansion der westdeutschen Kraftfahrzeugindustrie schaf- ten wolle. Dazu sei es dringend notwendig, den gegenwärtig„etwas verstopften“ deut- schen Automarkt„aufzureigen“. Er sehe die Lösung des Problems in einer günstigeren Abschreibungs- und Besteuerungspolitik. Der Minister sprach sich ferner für eine Erwei- terung des Gebrauchtwagenmarktes aus. Der Präsident des„Verbandes der deut- schen Automobilindustrie“, Max Thoenissen, erklärte, die Automobilindustrie rechne trotz der augenblicklichen Absatzschwierigkeiten mit einer weiteren Aufwrtsentwicklung. Deutschland zeige noch immer die geringste Kraftfahrzeugdichte von allen vergleichbaren Ländern Europas, Der Nachholbedarf in der Bundesrepublik sei auch noch lange nicht ge- deckt. Schließlich seien mehr als 40 Prozent der rund eine Million im Bundesgebiet zuge- lassenen Fahrzeuge älter als 12 Jahre. Wei- tere Preissenkungen für Neuwagen seien Allerdings nicht möglich, solange die Grund- stoffpreise ihr augenblickliches hohes Niveau beibehalten würden. Dem Besucher der Internationalen Frank- furter Automobilausstellung wird auf 52 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche ein umfas- sendes Bild von der Leistungsfähigkeit der deutschen und internationalen Industrie auf dem Gebiet des Kraftwagen und Karosserie- baues für alle Verwendungszwecke, sowie der Vorlieferanten, der Teile- und Zubehörindu- strie vermittelt. 548 Firmen und Organisa- tionen sind zur Ausstellung zugelassen wor- den, wobei jedoch viele dieser Ausstellungs- gruppen mehrere Firmen und Marken reprä- sentleren. Aus dem Ausland sind 43 Firmen und Erzeugergruppen vertreten, darunter eine Reihe der namhaftesten des internationalen Automobilwesens. Das größte ausländische Ausstellerkontingent stellt Großbritannien mit 14 Firmen und Ausstellergruppen, ge“ Igt von den USA mit 9, Frankreich mit 7, 1 anemark und Osterreich mit je 3 Firmen sowie Italien, Belgien, Schweden, der Schweiz, der Tschecho- Slowakei und den Niederlanden. Das Publikumsinteresse bei der Automobil- Ausstellung konzentriert sich naturgemäß auf die ausgestellten Personenwagen, obwohl es hier— ebenso wie bei den Nutzfahrzeugen oder den Zubehörindustrien— keine„Sen- sationen“ im landläufigen Sinne gibt. Die Ausstellung bestätigt allerdings die These, daß Westdeutschland von der ausländischen Industrie wieder als Absatzmarkt geschätzt wird und auch als Konkurrenz auf dem Welt- markt wieder ernst genommen werden muß. Fünf Milliarden DM für die Altsparer Entwurf des Entschädigungsgesetzes— Baldige Verabschiedung zu erwarten BOnn(E. B.) Der Gesetzentwurf über eine Entschädigung der Altsparer in Höhe von mindestens 10 Prozent ihres Sparguthabens ist im zuständigen Bundestagsausschuß fer- tiggestellt worden. Das Gesetz soll, wie der FDP-Bundestagsabgeordnete Atzenroth mit- teilte, noch im April im Bundestag und Bun- desrat verabschiedet und am 1. Mai in Kraft treten. Der Gesetzentwurf sieht die Zahlung einer Entschädigung für Altsparguthaben, die bei der Währungsreform auf 10 Prozent ab- gewertet worden sind, in Höhe von 10 Prozent des Guthabens vor und eine Entschädigung für die Bareinlagen bei Sparkassen, die bei der Währungsreform auf 6,5 Prozent abge- wertet worden sind, in Höhe von 13,5 Prozent. Die Entschädigung soll aus Mitteln des La- stenausgleichs innerhalb von 8 bis 10 Jahren gerahlt werden. Die festgestellten Guthaben Verzinsen sich jedoch schon vom 1. Januar 1953 an zu 4 Prozent. Es sollen jährlich etwa 200 bis 300 Millionen D-Mark an Entschädi- gung gezahlt werden, insgesamt müssen hier- für rund 5 Milliarden DM aufgebracht werden. Aus Altsparguthaben im Sinne des Gesetzes sollen folgende Sparanlagen anerkannt wer- den, wenn sie in der Zeit vom 1. Januar 1940 bis zum Währungsstichtag durchgehend ge- halten worden sind: 1. Spareinlagen bei Spar- kassen. Giroanlagen sind ausdrücklich aus- genommen. 2. Bausparverträge. 3. Pfand- briefe und Rentenbriefe sowie ähnliche kom- munale Schuldverschreibungen. 4. Industrie- Obligationen. 5. Ansprüche aus Lebens versiche- rungsverträgen. 6. Forderungen aus Privat- hypotheken. Die Spareinlagen werden nur anerkannt und entschädigt, wenn sie bei den Sparkassen mehr als 20 Reichsmark und bei den anderen Instituten mehr als 50 Reichsmark betragen haben. Die Sparguthaben aus Anleihen b der Ortentlichen Hand sollen durch ein be- sonders Gesetz a erst sechs Monate nach Inkrafttreten des Ge- setzes gestellt werden, wenn bis dahin das betreffende Institut nicht selbst das Guthaben 5 unterstütze diesen Plan. Hälfte des Neusiedlerlandes für Vertriebene Neues aus aller Welt Schwere Kämpfe um das Vertriebenengesetz — Endabstimmung erst am Freitag Bonn(E.B.) Der Bundestag erlebte mit der dritten Lesung des Bundesvertriebenen- gesetzes den Höhepunkt der Auseinanderset- zungen zwischen der„Grünen Front“ und den Vertriebenenabgeordneten. Zeitweise nahm die Sitzung tumultartige Formen an, führte je- doch nicht zu einer für alle Seiten tragbaren Kompromißlösung. Die Schluß abstimmung über das Gesetz, das die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge den Einheimischen voll gleichstellt, ist auf Frei- tag vertagt worden. Während der vielstün- digen Debatte, in deren Verlauf auch einmal Bundeskanzler Adenauer und Bundesminister Kaiser mit der SpD gegen große Teile der Regierungskoalition stimmten, gab es fast ausschließlich Kampfabstimmungen über die land wirtschaftlichen Paragraphen des Ent- Wurfs. Die„Grüne Fronté, an ihrer Spitze die Ab- geordneten Dr. Müller(CDU), Tobaben(DP) und Struve(CDU), konnte sich mit einem An- trag zur Aufteilung von Neusiedlerland an Vertriebene und Einheimische nicht durchset- zen. Sie hatte gefordert, das Neusiedlerland nur zu 25 Prozent den Vertriebenen und Flüchtlingen zuzubilligen, während der Rest nur dann an diesen Personenkreis fallen soll, wenn keine einheimischen Bewerber vorhan- den sind. Mit acht Stimmen Mehrheit ent- schied sich das Plenum aber für die Fassung der zweiten Lesung, wonach die Vertriebenen und Flüchtlinge mindestens die Hälfte allen Neusiedlerlandes erhalten sollen. In der zweiten, noch stärker umkämpften Bestimmung dieser Art, der Inanspruch- nahme von Gebäuden und Land für neu- zubesiedelnde Stellen, siegten dagegen Müller und Genossen über die Abgeordnetengruppe der Regierungsparteien um Linus Kather, Binter den sich zumeist die SPD stellte. Die „Grüne Front“ setzte hier eine Formulierung mit 17 Stimmen Mehrheit durch, wonach Land nur in bestimmten Sonderfällen für die Sied- jung in Anspruch genommen werden kan. Die Form der zweiten Lesung san eme er- leichterte Pachtentnahme durch die Sied- lungsbehörden vor. Nach dem gebilligten An- trag Müllers und seiner Freunde werden fer- ner land wirtschaftliche Gebäude für Neu- siedlerstellen für einen Zeitraum von 18 Jah- Ten nur dann in Anspruch genommen werden können, wenn auch gleichzeitig entsprechen- des Land zur Verfügung steht. Dies war im Entwurf bisher nicht vorgesehen. Kather konnte sich ebenfalls mit einem Antrag nicht durchsetzen, der vorsah, auch Moor-, Gdland- und Rodungsflächen für die Aufteilung an Vertriebene und Flüchtlinge in Anspruch zu nehmen. Die Abänderungsan- träge der SPD, die auf die Wiederherstellung der Regierungsvorlage hinausliefen, wurden ohne Ausnahme abgelehnt. Eine von der DP gewünschte Präambel, in der der Anspruch der Vertriebenen auf ihre Heimat niederge- legt war, erhielt keine Mehrheit, weil Ka- ther und die SPD die Ansicht vertraten, man könne nicht über ein unzulängliches Gesetz ine weittragende Erklärung setzen. 8 In der Diskussion zu den einzelnen Para- Sraphen des Gesetzes beschwor Kather die „Grüne Front“, in„eòuropäischer Gesinnung“ zu handeln und den Widerstand gegen ein notwendiges Erbe des Krieges aufzugeben. Struve meinte demgegenüber, daß auf dem Gebiet der Neusiedlung einfach nicht mehr geschehen könne als bisber. Es müsse ver- stärkt Gdland urbar gemacht werden und Bund und Länder müßten mehr Geld dafür aufbringen. Kather warf Struve vor, nur das Privat- eigentum zu propagieren, wenn es um sein eigenes gehe. Struve erwiderte am Schluß der Debatte, daß mit einzelnen Bestimmungen das bisherige Recht aufgehoben und nun die uneingeschränkte Enteignung möglich sei. Die Vermittlungsversuche des Bundesvertriebe- nenministers Lukaschek scheiterten in allen Fällen, Der von der„Grünen Front“ schließ- Iich eingebrachte Antrag das Gesetz wegen seiner„unannehmbaren“ Form bis Ende 1955 zu befristen, wurde zurückgestellt. Wirth und Elfes in Ostberlin Polizist an der Sektorengrenze ermordet Berlin(UP). Der ehemalige Reichskanzler und jetzige Vorsitzende des Rates der Deut- schen Sammlung“, Dr. Joseph Wirth, ist mit dem Mitvorsitzenden der Vereinigung, Wil- helm Elfes, in einer polnischen Maschine nach Ostberlin geflogen, obwohl das Land Nord- rmein- Westfalen Wirth den Interzonenpaß entzogen und ihn Elfes verweigert hatte. In unterrichteten Kreisen wird vermutet, daß Wirth am Freitag in einer gemeinsamen Sit- Zung der Volks- und Länderkammer der So- Waetzone das Wort ergreifen wird. Die bei- den Häuser des Sowjetzonen-Parlaments wol- len neue Vorschläge zur Wiedervereinigung Deutschlands beraten. Der 46 Jahre alte Polizeibeamte Erwin Schleger, der seit 1945 im Polizeidienst steht, wurde in der Nähe der Sektorengrenze von vermutlich drei unbekannten Tätern angefal- len und aus einer g- mm-Armeepistole er- schossen. Es steht noch nicht fest, ob das Tat- motiv politischer Art war. Wie die Mord- kommission feststellte, ist Schleger durch einen Kopfschuß getötet worden. Seine Dienst- Pistole wurde von den Tätern entwendet. Mayer will für Ratifizierung eintreten Aber nur mit Zusatzprotokollen— Bidault erläutert seine umstrittene Erklärung Paris(UP). Der französische Ministerprä- sident René Mayer versicherte erneut, daß er alles in seiner Macht stehende tun werde, um die Ratifizierung des Vertrages über die Euro- päische Verteidigungsgemeinschaft ohne ein- schränkende Zusatzbestimmungen zu erwir⸗ ken. Mayer sprach vor dem Pariser amerika- nischen Klub in Anwesenheit des neuen US- Botschafters Dillon. Der Ministerpräsident wies darauf hin, daß es Sache der Parlamente aller sechs Mitglied- staaten der EVG sei, sich zu dem Vertrags- Werk zu äußern.„Die französische National- versammlung! so sagte er,„wird ihre Verant- Wortung auf sich nehmen, wenn die Zeit kommt. Die Regierung hat ihre Verantwor- tung übernommen und steht zu dem Vertrag. Es gibt für sie keine Alternativpolitik, Darum Wird die Regierung den Vertrag vor dem Par- lament und dem Land unter den Bedingungen verteidigen, die ich in meiner Antrittsrede darlegte. Die Bedingungen verlangen vor allem die Festlegung der Protokolle, deren Zweck es ist, die Ubereinstimmung unserer Partner mit gewissen für den Vertrag we- sentlichen Vorkehrungen zu präzisieren.“ Von politischen Beobachtern wurden die letzten Ausführungen Mayers dahingehend interpretiert, daß durch die Zusatzprotokolle der mitunter vielleicht mißbverständliche Text gewisser Vertragsbestimmungen klarer„defi- miert“, aber nicht in seiner Substanz ver- andert werden soll. Was der Ministerpräsi- dent andererseits mit der Feststellung meinte, daß er den Vertrag„vor dem Lande verteidi- gen“ werde, bleibt zunächst der Spekulation überlassen. Auch die vor dem Verteidigungsausschußg der Nationalversammlung abgegebene Erklä- rung des Außenministers Bidault, daß die französische Regierung über die Annahme des EVG-Vertrages möglicherweise durch eine Volksabstimmung oder durch Neuwahlen des Parlamentes entscheiden lassen werde, hat in Paris einige Verwirrung hervorgerufen. Inzwischen hat Bidault erklärt, seine Auße- rungen seien von der Presse falsch ausge- legt worden. Er habe nie das Wort Volks- befragung“ oder„Auflösung“ gebraucht, son- dern lediglich erklärt, wenn das Parlament die Ratifizierung verweigern oder nur mit sehr geringer Mehrheit ratiflzieren sollte, müsse die Angelegenheit der Nation über- lassen werden. Er habe nie beabsichtigt, eine Volksbefragung abzuhalten, ehe sich das Par- lament entschieden habe. Der Führer der MRP, Pierre Henri Teitgen, sagte, die Partei . N 1 Sowjetische Aufklärer über Westeuropa Radarschirme registrierten mehr als 100 Flug- zeuge über Deutschland— Abwehr unmöglich London(UP). Kreise der britischen Luft- Streitkräfte bestätigten, daß sowjetische Auf Klärungsflugzeuge regelmäßig über Westeuropa festgestellt werden. Diese Aufklärungsflug- zeuge kämen vorwiegend in Schlechtwetter- nächten in großen Höhen und machten Infra- rot-Aufnahmen von strategisch wichtigen Ge- bieten Westeuropas. Aus Sicherheitsgründen konnte nicht ange- Seben werden, wie viele sowjetische Auf kla- Tungsflüge bis jetzt auf den Radarschirmen Westlicher Uberwachungsstellen festgestellt Wurden. Es wurde jedoch erklärt, daß diese Flugzeuge unter Bedingungen nach West- Suropa einflögen, die eine Abwehr unmöglich machten. Weiter verlautet, dag sowjetische und ost- Suropäische Flugzeuge gelegentlich auch am Tage nach Westeuropa einflögen. Dies ge- schehe manchmal irrtümlich. Viele dieser Flugzeuge kamen jedoch mit bestimmten Auf- trägen. Dies gelte vor allem für den Ostsee- raum und für Osterreich. Auch über Süd- schweden seien schon Flugzeuge gesichtet worden, von denen mit großer Sicherheit an- senommen wird, daß sie sowietischer Her- Kunft waren. Das gleiche gilt für Dänemark. Am stärksten wird jedoch Deutschland von Flugzeugen aus dem Osten überflogen. Das Hauptquartier der Us-Luftstreitkräfte in Wiesbaden hat schon mehr als 100 Flugzeuge „Unbekannter“ Nationalität auf den Radar- schirmen feststellen können Jugoslawien hat sich wiederholt gegen Einflüge aus den kom- munistischen Nachbarstaaten gewandt. Auch der nordamerikanische Kontinent wurde— Wie dieser Tage bekannt wurde— von arkti- schen Stützpunkten aus verschiedentlich schon von sowietischen Aufklärern überquert. Die US- Luftstreitkräfte gaben am Donners- tag bekannt, daß alle nicht identifizierten Flugzeuge, die über dem Gebiet der ameri- kanischen Zone Deutschlands angetroffen werden, abgefangen würden. Alle Grenzver- letzungen würden sofort dem Hauptquartier der Luftstreitkräfte in Wiesbaden gemeldet, das seinerseits irgendwelche Zwischenfälle auf schnellstem Wege dem State Department in Washington weitermelden werde. USA wollen in Kairo vermitteln Kairo(UP). Die USA haben Agypten offi- ziell ihre Vermittlung zur Beilegung der zwi- schen den beiden Ländern schwebenden Streitfragen angeboten. Der amerikanische Botschafter in Kairo, Caffery, sagte, seine Regierung habe die beiden Verhandlungs- Partner gefragt, ob sie bei den Verhandlun- gen um die Suezkanal-Frage nützlich sein könne. Der ägyptische Außenminister Fauzi teilte mit, daß er mit dem britischen Bot- schafter Sir Ralph Stevenson Angelegenhei- ten des Sudan und der Suezkanalzone be- handelt habe. Stevenson erwarte in Kürze neue Anweisungen aus London für die näch- sten Schritte in dieser Frage. Der Iran wird am Freitag antworten Teheran(UP). Die Antwort der irani- schen Regierung auf die letzten britischen Vorschläge zur Beilegung des Glstreits wird am Freitag veröffentlicht werden, wie Außenminister Fatemi bekannt gab. Minister- Präsident Mossadeg begrüßte die Entschei- dung des Gerichts in Venedig, daß das irani- sche Ol nicht der Beschlagnahme unterliege, das der Tanker„Miriella“ aus Abadan nach Venedig gebracht hatte. Mossadeg sagte, durch das Gerichtsurteil von Venedig würden die„britischen Einkreisungsketten“ gebro- chen, so daß ein Sieg möglich werde.„Wenn Wir jährlich nur 5 Millionen Tonnen Gl ver- kaufen, werden wir ebensoviel Geld dafür erhalten, wie die gesamten Zahlungen der Anglo- Iran Oil Company ausmachten.“ In- zwischen ist der Tanker„Miriella“ mit wei⸗ teren 5000 Tonnen Gi aus dem Hafen Aba- dan ausgelaufen. a „ kreis wurden zertrümmert. Die Detonation ereignete sich, als Arbeiter beim Graben in mehrere deutsche Pilg 420 Tote bei Erdbeben in der Türkei In 12 Stunden 65 Erdstöße— Großer Sach. schaden— Der Seismograph zerbrach Ankara(UP). Die Türkei wurde von einem Erdbeben heimgesucht, das nach amtlichen Feststellungen mindestens 420 Menschenleben forderte und grogen Sachschaden anrichtete. Einen ganzen Tag lang hielten die teilweise recht heftigen Nachbeben an. Uber 3000 Ver- letzte wurden gezählt. Die größten Verheerungen wurden im Nord- Westzipfel der Türkei, auf der asiatischen Seite der Dardanellen, angerichtet. Allein in Veni koey, nur wenige Kilometer vom alten Troja entfernt, wurden nach amtlichen Angaben 10 Tote und 120 Verletzte gezählt. Alle größeren Sebaude der Stadt erlitten schwere Beschi. digungen. Stark gelitten hat auch die Südlich des Marmara-Meers gelegene Provinz Ball. kesier, wo allein in der Ortschaft Gönen 36 Personen ums Leben kamen und 24 ver- letzt wurden. Die Hälfte aller Häuser in G6 nen, einer Stadt von 10 000 Einwohnern, kann nicht mehr benutzt werden. Von der Erdbeben warte in Istanbul wurden während der ersten zwölf Stunden nach Be- Sinn des Bebens 65 Erdstöße registriert. Der erste Stoß war so stark, dag der Seismograph zerbrach. Der türkische Präsident Celal Bayar ist, begleitet von Innenminister Karasmanoglu, im Auto zu einer Rundfahrt durch die heim Sesuchten Gebiete aufgebrochen. Auch in den griechischen Ortschaften nahe der türkischen Grenze sowie auf den Inseln in der östlichen Agäis wurde das Beben Wahr- genommen. Auf der Insel Mytilene(Lesbos) vor der türkischen Küste stürzten etwa 30 Häuser ein, eine Person wurde dabei getötet. Auch die Antillen-Insel Trinidad wurde durch das heftigste Erdbeben seit Menschen- Sedenken aufgeschreckt. Zahlreiche Häuser Wurden beschädigt, doch sind nach bisherigen Feststellungen keine Menschenverluste ein- getreten. Weltbankmission in Bonn Bonn(ZE. B.) Eine Mission der Weltbank traf in Bonn ein, um sich auf einer drei- bis künfwöchigen Deutschlandreise über die finan- zielle und wirtschaftliche Lage in der Bun- desrepublik zu informieren. Das Ergebnis der Infor mationsreise wird als Grundlage für die Behandlung etwaiger Kreditwünsche der Bun- desrepublik bei der Weltbank dienen. Pe Leiter der dreiköpfigen Delegation ist den stellvertretende Direktor der Weltbankabtei- lung für Europa, Afrika und Australien, der Engländer S. R. Cope. Die Delegation wird U. à. Frankfurt, München, das Ruhrgebiet und Hamburg besuchen. 1 43 Panzer für die Volkspolizei? „Stalinstadt“ an der Oder-Neiße- Grenze Berlin(UP). Die militärischen Einheiten der Volkspolizei haben nach einer Meldung des Westberliner„Telegraf“ von den Sowjets 200 Panzer vom Typ T 43“ erhalten. Die Pan- Zer seien der Volkspolizei anläßlich des kürz- lichen Ostberliner Besuches des ehemaligen Chefs des Stabes der Roten Armee, General- Oberst Schtemenko, übergeben worden. Außer- dem seien der Volkspolizei 230 Panzerabwehr- Kanonen vom Kaliber 7,5 em zugesagt wor- den, meldet das Blatt. Der 43“ ist ein mitt- lerer Panzer, eine Weiterentwicklung des aus dem Kriege bekannten sowjetischen„T 34“. Zu„Ehre und Ruhm des großen Stalin“ hat das SED- Zentralkomitee beschlossen, der Stadt des Eisenhüttenkombinats Ost an der Oder- Neiße-Grenze den Namen„Stalinstadt“ zu geben. Auf Beschluß der SED Wird ferner in Ostberlin noch in diesem Jahr ein Lenin⸗ Stalin-Museum geschaffen. Das Haus, in dem Stalin 1945 während der Potsdamer Konferenz Wohnte, wird Erinnerungsstätte. Alles Leben in 800 m Umkreis zerstört Untersuchungs-Ergebnisse des Atombomben- Versuches— Autos bieten Schutz Las Vegas(UP). Die nach dem Atom- versuch in der Wüste von Nevada angestell- ten Untersuchungen haben ergeben, daß ein in einiger Entfernung vom Explosionsherd befindliches Automobil mit ziemlicher Sicher- heit Schutz gegen die Wirkungen von Atom- Waffen bietet. Autos, die um die Fxplosions- stelle in einer Entfernung von etwa drei Kilometern aufgestellt waren, haben die Aus- Wirkungen der Bombe meist besser überstan- den, als die in gleicher Entfernung aufge- stellten Testhäuser. Wie weit jedoch der menschliche Körper vor den Verheerungen geschützt ist, kann man nur vermuten. Beim Versuch blieben die Soldaten, die in Unter- ständen in etwa 3,2 Kilometer Entfernung untergebracht waren, unversehrt. Im Freien hätten Menschen in dieser Entfernung zwar dem Luftdruck widerstehen können, hätten aber auf jeden Fall ernsthafte Verbrennun⸗ gen davongetragen. 5 Riegelmine explodiert— vier Tote Berlin(UP). Eine explodierende Riegel mine tötete in Westberlin vier Arbeiter und rügte drei weiteren Arbeitern schwere Ver- letzungen zu. Einer der tödlich verletzten Ar- beiter wurde von der Explosion etwa 60 m Weit durch die Luft geschleudert und Völlig zervissen. Zahlreiche Fensterscheiben im Um- Lichtenrade auf den Sprengkörper stießen. Zurückgehende deutsche Truppen sollen dort 1945 Minen gelegt haben. Dr. Felix E. Shinnar, der Leiter der Ein- Kkaufsdelegation des Staates Israel, begrüßte in Köln das deutsch- israelische Wiedergut- machungsabkommen. Der polnische Pilot Garecki, der vor kurzem mit einer MIG-15 nach Dänemark geflüchtet War, verließ Dänemark„mit unbekanntem Reiseziel“. Papst Pius XII. gab die erste große Audienz seit seiner Erkrankung. Unter den 8000 Per- sonen, die der Papst empfing, befand en sich f ergruppen. 1 . AIR. kei ach · n einem ichen leben tete Weise Ver- Jord- Seite Len- Froja 1 101 zeren Schä- dlich Bali- önen Ver- G6 Kapn rden Be- Der raph ayar Oglu, im- gie g 7.. 1 Südweſtd. Rund ſchau Dr. Carl Neinhaus 65 Jahre alt Heidelberg Gdsw). Der Oberbürgermei- Ster von Heidelberg und Präsident der Ver- fassunggebenden Landes versammlung, Dr. Carl Neinhaus, wird dieser Tage 65 Jahre alt. Nein- haus wurde als Sohn eines Pfarrers in Hoch- emmerich Niederrhein) geboren, In den Jah- ren von 1928 bis 1945 war Dr. Neinhaus be- reits Ober bürgermeister von Heidelberg. Im Juli vorigen Jahres wurde er wieder zum Stadtoberhaupt der alten Universitätsstadt gewählt, Seine Laufbahn als Parlamentarier begann Dr. Neinhaus im Jahre 1950, als er Als Kandidat der CDU zum Heidelberger Ab- geordneten in den zweiten württemberg-badi- schen Landtag gewählt wurde. Der Verfas- Sunggebenden Landes versammlung steht er Als Präsident seit März 1952 vor. Amerikanerin aus dem Neckar gezogen Heidelberg Gdsw). Am Feidelberger Stadtrand wurde von einem Fährmann und zwei Jugendlichen eine Frau bewußgßtlos aus dem Neckar gezogen. Auf Grund des Reise- Passes, den die Frau bei sich trug, konnte festgestellt werden, daß es sich um eine ame- Tikanische Staatsbürgerin handelt. Man nimmt an, daß die Frau wegen Ehestreitigkeiten Selbstmord begehen wollte. Heidelberger Anfrage im Bundestag Heidelberg dsw). Der CDU- Bundestags- Abgeordnete Professor Dr. Eduard Wahl wird die durch die Beschlagnahme von Wohnraum in Heidelberg hervorgerufene prekäre Situa- tion zum Anlaß nehmen, in der nächsten Fragestunde im Bundestag an die Bundes- reglerung eine Anfrage wegen der Errichtung von Ersatzbauten für FHeidelberger Besat- Zungsgeschädigte zu richten. Dr. Werber Kreisvorsitzender der CDV Karlsruhe sw). Der Abgeordnete in der Verfassunggebenden Landes versammlung, Dr. Friedrich Werber, ist in der Jahreshauptver- sammlung der CDU zum Kreisvorsitzenden gewählt worden. Der bisherige Kreisvorsit- Zelnlde. Rechtsanwalt Dr. Figlestahler, wurde Zum Ehrenvorsitzenden der CDU ernannt. f Tragödie einer wilden Ehe Karlsruhe(sw). Wegen KEindstötung wurde eine 30jährige Küchenhilfe aus Kirr- Jach zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Verurteilte hatte mit einem Bauarbeiter, von Gem sie vier Kinder hatte, seit fünf Jahren in wilder Ehe gelebt. Als sie wieder schwan- Zer War, hoffte sie, daß ihr Geliebter sie nun endlich heiraten werde. Dieser hatte jedoch in der Zwischenzeit geheiratet. In ihrer Ver- Zweiflung erstickte die Angeklagtèe im Dezem- ber vorigen Jahres ihr neugeborenes Kind. Dann schrieb sie ihrem ehemaligen Gelieb- ten, das Kind sei tot zur Welt gekommen und er möge ihr helfen, die Leiche fortzubringen. Diesen Brief übergab der saubere Geliebte der Polizei, die die Frau festnahm. Das Ge- richt sah in dem„Geliebten“ den moralisch Schuldigen. Gegen ihn soll wegen unterlasse- Der Hilfeleistung ein eigenes Verfahren ein- geleitet werden. Regierungspräsidenten in Ettlingen Ettlingen(sw). Die vier Regierungsprä- Sidenten Baden- Württembergs trafen zu einer Arbeitstagung in Ettlingen zusammen. Mit dem zuständigen Referenten wurden hierbei Nie Positionen des neuen Haushaltplanes des Landes besprochen. Rieseneierkuchen von 50 Meter Länge POT zheim(lid). Einem„Rieseneier- Kuchen“ glich dieser Tage die Autobahn bei Pforzheim. Zwei Lastwagen waren hier beim Uberholen zusammengestoßen. Dabei ging die Ladung des einen Fahrzeugs, das etwa 70 000 dänische Eier geladen hatte, in die Brüche und fiel auf die Fahrbahn. Es bildete sich ein regelrechter„Eierkuchen“ von etwa 50 Meter Länge, so daß die Polizei den Verkehr län- Sere Zeit umleiten mußte, Der Schaden ist er- heblich. Ungetreuer Bürgermeister verurteilt Freiburg sw). Das Schöffengericht ver- urteilte den ehemaligen Bürgermeister von Bickenschl wegen schwerer Amtsunterschla- Sung in Tateinheit mit Untreue zu 6 Wochen Gefängnis und 200 DM Geldstrafe. Der An- geklagte, der seit 1919 das Amt des Gemeinde- rechners versehen hatte und 1948 zum Bür- Sgermeister gewählt Worden war, hatte 400 DM Bperschuß aus einer staatlichen Beihilfe für Unwetterschäden zur Bezahlung einer Kirch- tHirmreparatur und für kleinere Dienstreisen verwendet. Um diese Ausgaben zu kaschieren, hatte er in die Auszahlungsliste für die staat- liche Beihilfe mit Tinte höhere Beträge ein- gesetzt, als die, die tatsächlich ausgezahlt worden waren. Der Ratschreiber entdeckte diese Fälschungen und erstattete sofort An- Zeige. Unerwarteter„kriegerischer“ Besuch Baden-Baden(sWHD. Außerordentlich überrascht waren Arbeiter eines Sägewerkes in Höfen(Schwarzwald), als in ihrer Mitte Plötzlich ein zwei Zentner schwerer Keiler auftauchte und angriffslustig auf die Verblüff- ten losging,. Zwei Arbeiter griffen geistesge- genwärtig zu den Axten und schlugen das Wildschwein mausetot. „Mein Leben ist verpfuscht“ Angeklagter verlangte lebenslänglich Zuchthaus Achern(lid).„Ich habe mich in meiner grenzenlosen Eifersucht einfach hinreißen las- sen. Aber meine Frau wollte ich bestimmt nicht töten. Verurteilen Sie mich zu lebens- länglich Zuchthaus, denn mein Leben ist doch verpfuscht!“ Das waren die Schlußworte eines 28 Jahre Alten Arbeiters, der vor dem in Achern tagen- den Schwurgericht Baden-Baden wegen Tot- schlags angeklagt war. Der Mann hatte im Juni vorigen Jahres seiner Frau neun lebens- gefährliche Stiche mit einem Messer beige- bracht. Außerdem hatte er die Schwieger- eltern und Straßenpassanten, die der schwer Verletzten und blutüberströmten Frau helfen Wollten, angegriffen und auf sie mehrere Schüsse mit einem Schreckschußrevolver ab- gegeben. Der Mann hatte am Tage zuvor seine Frau wegen Eifersucht aus dem Haus gejagt. Am nächsten Tag reute ihn jedoch sein Ent- schluß, und er ging zu seinen Schwiegereltern, Wo sich seine Frau befand, um sie— wie er vor dem Untersuchungsrichter zugab— zu töten. Das Gericht billigte jedoch dem Angeklag- ten aufgrund des Psychiatrischen Gutachtens mildernde Umstände zu. Der Mann habe in- folge großer seelischer Erschütterungen in einer Art Amoklauf gehandelt. Das Schwur- gericht verhängte deshalb nur eine Gefäng- nisstrafe von zwei Jahren. Er braust Ju, ja, der frühling: n Ste junger Wein und will Dich verſüngen. Unter- stöfze ihn durch Entschlackung von Blut, Darm ond Säften mit Oc. Schieffers Stoffwechselsclz Betrüger prellte Schrotthändler Polizei fahndet im ganzen Bundesgebiet Ludwigshafen(Irp). Der 51jährige, in Saarbrücken geborene und in Landau woh- nende Betrüger Karl Gräning wird nach An- gaben der Ludwigshafener Polizei im gesam- ten Bundesgebiet fieberhaft gesucht. Grä- ning hat erneut eine Reihe von Geschäfts- leuten um hohe Beträge geprellt, nachdem er erst Kürzlich in Ludwigshafen mit mehreren tausend DM ein brannt war. Gräning täuscl kaufe im Auftre len Eisen und Fällen hat Grän eine Besatzungsc durch die Hinte Betrügereien we Besitz eines frai Geschädigten sir ler, bei denen e ausgegeben hatt NO UN 30 BRENOEL Copyright by Dr. Paul Herzog, Tübingen durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (33. Fortsetzung) „Mit Dollarschecks sogar!“ flüstert Lührlein geheimnisvoll.„Habe ihn einem falschen Grafen abgejagt. Muß ihn MacCormick wie- dergeben!“ „MacCormick?“ Molander horcht auf.„Der Chef der World- Corporation aus Hollywood?“ „Ist auch hier, jawohl. Vielleicht engagiert er dich gleich vom Fleck weg, wie?“ „Danke!“ meint Molander und wendet sich dem großen Saal zu, aus dem jetzt lockende Walzerklänge herüberschallen. Es herrscht jetzt Hochstimmung da drinnen. Zütterlin hat seine Festrede gehalten und viel Beifall eingeheimst. Heglund, Hannes Heglund vom„Alpblick“ Nat feierlich den Goldpokal von St. Walden Überreicht bekommen und Hunderte von Slückwünschen über sich ergehen lassen müssen. Jetzt sitzt er! wieder in der Nische and seine Augen hängen an der Larsen, die schon einen ganz leichten Champagnerschwips nat und auf eine sanfte Weise glücklich ist. Sie hat sich verliebt in diesen sehnigen, braungebrannten Skilehrer, das spürt sie Sariz genau. Es ist nicht die große Liebe, aber eine sehr nette kleine Liebe und ihr Herz kreut sich darüber, daß es mal wieder etwas schneller schlagen darf. In diesem Augenblick begibt sich in dem n Saal etwas Sonderbares. 5 Mann, aicht recht in diese festlich gekleidete Gesell- schaft passen will, schwingt sich mit einem Male auf das kleine Podium, wo die Kapelle einem e Tango ansetaen essen sälopper Reiseanzug gar Platz genommen hat und eben wieder zu „Moment!“ und winkt de Auftreten ist befehlsgewohn gehorchen mu „Einen Tusc formt zugleick Sprachrohr v „Verehrte( Stentorstimme, n Hallen in Neubabelsberg erzittern läßt. „Eine besondere Ueberraschung steht uns bevor. Unerkannt bisher, wird sich Ihnen jetzt zu Ehren der Sieger des heutigen Tages eine unserer besten und bekanntesten Film- schauspielerinnen mit einem ihrer populärsten Chansons vorstellen. Cornelia Larsen singt Ihnen das Lied von der blauen Stunde 140 Sekundenlang erstauntèes Schweigen. Dann Prasself der Beifall los. Die Larsen! Cornelia Larsen ist hier und Wird singen? Alle Köpfe wenden sich der kleinen Nische Zu, auf die der Mann im saloppen Reiseanzug jetat mit triumphierenden Schritten zueilt. Die Larsen selbst sitzt wie erstarrt. Aber schon ist Molander neben ihr. „Hab ich dich wieder, Goldvogel!“ lacht er strahlend. Fhe sie zu Wort kommen kann, hat er sie an der Hand gefaßt. Führt die kaum Widerstrebende durch die Reihen der wie rasend applaudierenden Gäste. Schon steht sle auf dem Podium. Schon setzt die Kapelle mit einem zarten Piano ein. Mäuschenstill ist es jetzt im Saal. Hur 1515 Augenpaare blicken wie gebannt zum Po empor, wo diese Frau, deren Namen sie 218 kennen, die sie sonst nur schattenhaft auf der Leinwand lächeln, lieben und leid sehen, jetzt leibhaftig vor ihnen steht und mit ihrer tiefen id doch unendlich süßen Stimme das Lied singt, das seit Wochen über Alle Sender geht, von 4 von Gram- mophonplatten er abel Lokalen immer d immer wieder beſabelt wird sen si a8 4135 sie am liebsten Ba bien de ern. Das 222 T—T— Es konimit die schöne Frühlingszeit Endlich!— Nun treten wir offiziell in die herrliche Jahreszeit ein, die wir uns in den langen Winter wochen oft so sehnlichst her- beige wünscht haben. Wie glücklich sind wir, daß bald wieder das bunte, vielfältige Blühen und ungestüme Sprießen draußen in Wald und Flur beginnt!— Welche Freude empfinden wir, wenn die Sonne ihre warmen Strahlen zu uns hernieder schickt; wie froh sind wir, Wenn wir endlich die warme, lästige Winter- kleidung für lange Zeit in den Schrank hän- gen können! Ganz genau haben unsere Astronomen den Frühlingsanfang festgelegt. Für sie beginnt die neue Jahreszeit in dem präzis errechneten Augenblick, in dem die Sonne beim jährlichen Aufsteigen von Süden nach Norden in den Aquator tritt. Viel anfangen können wir mit dieser Tatsache nicht. Entscheidender für uns ist, daß Wir erkennbar eine Veränderung in der Natur feststellen. Und das ist in diesem Jahr nach einem schneereichen Winter in be- sonderem Maße der Fall, denn wir erlebten schon verschiedene prächtige, frühlingshafte Tage, und die Zeit ist nicht mehr weit, daß das erste Grün an den Sträuchern und Bàu- men zaghaft herausspitzt, die ersten Blüten am Wegesrand und auf den Wiesen ihre Pracht entfalten und die gefiederten Sänger mit ihrem Jupilieren unser Herz erfreuen. Frühlingsanfang ist gleichzeitig Tag- und Nachtgleiche, ist der Zeitpunkt, an dem die Tage wieder länger werden als die Nächte. Wie glücklich sind die, die schon am frühen Morgen bei Tagesschein an die Arbeit gehen, oder jene, die noch den Feierabend mit Son- nenschein erleben können. Noch liegt auf den Höhen unserer Mittel- und Hochgebirge eine dicke Schneedecke. Aber es dauert nicht mehr lange, so wird die Kraft der Sonnenstrahlen auch diesen letzten Spuk aus winterlichen Zeiten verscheuchen. Jetzt läßt sich der junge Frühling nicht mehr auf- halten. Er entfesselt die schlummernde Kraft der Natur und weckt das verborgene Leben in der Erde. Es ist der Augenblick gekommen, den Nikolaus Lenau so schön besungen: Da kommt der Lenz, der schöne junge, Den alles lieben muß, Herein mit einem Freudensprunge Und lächelt seinen Gruß! Generalverſammlung der SPD. Dieſer Tage hielt die Ortsgruppe der SPD ihre diesjährige Generalverſammlung ab, die im Zeichen einer erfreulichen Aktivität ſtand, wie aus dem Geſchäftsbericht des 1. Vorſitzenden Otto Bauder hervorging. Ein ſtabiler Mitgliederſtand und geordnete Kaſ⸗ ſenverhältniſſe ließen ſich aus dem Kaſſen⸗ bericht von Emil Götz entſehmen, ſodaß die Neuwahl wieder die bewährten Kräfte mit Otto Bauder als 1. und Albert Erny als 2. Vorſitzenden, Emil Götz als Kaſſier, Georg Volz als 1. und H. Wohlſchlegel als 2. Schriftführer berief. Anſchließend ſprach dann Landtagsabgeordneter Kraufe aus der Sicht der SPꝰ über die Steuerreform, das neue Wahlgeſetz und das Arbeitsloſenproblem, wo die beſondere Fürſorge des Staates den jugendlichen Arbeitsloſen gelten müſſe, um einer Verwahrloſung vorzubeugen. 1 e Fremdenlegionär be ichtet aus Indochina vergangenen Mittwoch weilte ein ehe⸗ Fremdenlegionär in unſerem evang. und Jungmännerkreis. Er berichtete ner Ausbildungszeit und erzählte an bon Lichtbildern ſeine Erlebniſſe in und Indochina. Er wies auf die Miß⸗ in der Legion und das ungünſtige Kli⸗ adochinas hin. Während einer ſich an⸗ enden lebhaften Diskuſſion wurde allen idlichen die. gegeben, Fra⸗ zu ſtellen. — ie 1 in einer Ecke 811 jungen Hachart nen, geduckt wie ein Schulbub, der eine mmhelt begangen hat und jetzt die gebüh- ade Strafe erwartet. Ach, sie kann und ird ihm nicht böse sein wegen dieser ummheit. Für sie waren es ein paar wun⸗ erschöne, stille Tage. Sie sieht Molander, der ruhig und gelassen in einem Sessel ruht und dessen mächtiges Löwenhaupt ihr aufmunternd zunickt. Ach, sie weiß, daß sie ihm nicht entrinnen kann, Wohin sje auch immer flüchten mag. Daß sie die Peitsche dieses mächtigen brutalen Willens einfach braucht, genau so wie sie den Beifall braucht und das Umworbensein und den immer neu erkämpften Ruhm des Erfolges 5 Sie sieht Heglund, den blonden Hannes Heglund, in dessen Armen sie ein paar Minu- ten gelegen, dessen schneekühlen Mund sie Sekt hat. Sie sieht ihn im flüsternden Ge- spräch mit zwei Männern, die an seinen Tisch getreten sind. Jetzt erhebt er sich leise. Jetzt verläßt er den Saal Ein feiner Schmerz läßt die Stimme der Larsen für einen Bruchteil einer Sekunde er- beben. Der Mann, für den sie eigentlich dieses Lied sirigt, dieses zarte, innige Liebeslied, dieser eine Mann, der einzige, an dessen Bei- fall ihr in dieser Stunde etwas gelegen wäre, der geht. Geht obne einen Blick des Ab- schieds Aber wenn das Herz auch wehtut ein paar Schläge lang, ihre Stimme hat sie in der Gewalt. Und wenn die blaue Stunde kommt dann warte ich auf dich. singt die 458 f n und preßt tapter 1 5 Tränen hinunter, die mit einemmal in die schönen dumklen 818 steigen wollen, f blaue e 1 ich Gir . enk dazu a Deffentliche Erinnerung Gewerbeſteuer Seit 15. Februar iſt das 1. Viertel der Gewerbeſteuervorauszahlungen 1953 fällig. Ferner ſind die Abſchlußzahlungen der end⸗ bültigen Gewerbeſteuer 1. Halbjahr 1948, 2. Halbjahr 1948 und 1949 ſowie 1950 in⸗ nerhalb eines Monats nach Zuſtellung der Beſcheide zu entrichten. Es ergeht deshalb an die ſäumigen Schuldner die dringende Mahnung, ihrer Zahlungspflicht innerhalb 3 Tagen nachzukommen. Eine beſondere Mah⸗ nung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Diebe entwaffneten MP. Streife Uber 300 000 Liter US-Benzin gestohlen Mannheim(lid). Ein mehr als tolles Stück nach amerikanischen Gangstermethoden nannte der Staatsanwalt vor dem amerikani- schen 4. Bezirksgericht in Mannheim die Die- bereien einer„gemischten“ Bande. Ein 25 und ein etwa 30 Jahre alter Deutscher hatten zu- sammen mit einigen amerikanischen Solda- ten im Laufe der Zeit aus dem großen Depot in Mannheim- Sandhofen über 300 000 Liter amerikanisches Benzin gestohlen. Der Sprit Wurde zunächst auf amerikanischen Armee lastwagen aus dem Depot gebracht und unter- wegs an abgelegenen Stellen auf ein deut- sches Fahrzeug umgeladen. Dabei wurde die Bande vor einiger Zeit von einer amerikani- schen M- Streife gestellt. Mit Wild-West- Ma- mier konnten die Täter jedoch die amerikani- schen Soldaten überwältigen, sie entwaffnen und ihren Jeep bewegungsunfähig machen. Bereits einige Tage später wurden die bei- den Diebe gestellt und verhaftet, Jetzt sprach das Gericht gegen beide Täter eine Gefäng- nisstrafe von je zwei Jahren aus, Die US-Sol- daten sowie verschiedene Hehler werden sich noch in weiteren Verfahren zu verantworten haben. „Ich habe mir die demokratische Freiheit selbst genommen“ Mannheim(sw). Als die Mannheimer Polizei im Stadtteil Rheinau einen 31 Jahre Alten Kaufmann festnahm und zur Klärung einer strafbaren Handlung in eine Arrest- zelle steckte, ahnte sie noch nicht, daß der Verhaftete 45 Minuten später von der Stadt Aus bei ihr anrufen werde. Des Staunens war daher kein Ende, als das Telefon läutete und der Händler mitteilte, er habe sich seine„der Mmokratische Freiheit“ selbst genommen und fahre jetzt geschäftlich nach München. Eine Fahndung nach dem Entkommenen blieb bis jetzt erfolglos. Dem Mann war es gelungen, das Gitter aus dem Oberlichtfenster in seiner Zelle herauszureißen. Dann kletterte er in aller Ruhe hinaus, stieg in seinen Wagen, der vor der Polizeiwache parkte, und fuhr davon. Wettervorhersage Heiter oder nur leicht bewölkt, trocken, tagsüber sehr mild, Höchsttemperaturen zum Teil über 15 Grad, nachts len weise noch leichter Frost. Gewinne der Süddeutschen Klassenlotterie Am 10. und 11. Ziehungstag der 5. Klasse der 12. Süddeutschen Klassenlotterie wurden Unter anderen folgende gröbere Gewinne ge zogen: zwei Gewinne zu je 25 000 DM auf die Nummern 119 349 und 125 292 urid zwel Ge- Winne zu je 10 000 DM auf die Nummern 66 145 und 95 501.(Ohne Gewähr). „Sroß und klein macht's Spaß!“ För 8 rote Kronenkorken von„Coca-Cola“ gibt's das Vielbegehrtè Minigtor- fläschchen. Also den Kropenkorken mif⸗ nehmen bei der nächsten erfrischenden pause mit EA, sc NHAgxt deen alte Lührlein d im Flüsterton ausein- anderzusetzen versucht. „Die andere Cornelia war also gar keine Hochstaplerin?“ verwundert der Hotelier sick „Aber wieso nannte sie sich denn dann auch Lucas?“ „Sie heißt doch sol“ versichert Lührlein und nimmt zur Stärkung seiner Ueberzeu- gungskraft rasch einen Schluck Schampus. „Die andere, die da droben, die Larsen, die heißt doch gar nicht Lucas!“ 8 „Natürlich nicht!“ gibt Zütterlin tiefsinnig 5„Aber warum nannte sie sich denn dann 802 cc „Aus Spaß! Um einmal ganz ihre Ruhe zu haben. Einmal unbeachtet ausspannen 21 können. „Gut! Aber warum kam sie dann nicht gleich hierher? Dann hätte sich doch alles schnell aufgeklärt.“ „Lieber Freund und Gönner“, sagt Lührlein und stopft sich zum Entsetzen einer jungen eleganten Ungarin, die mit einem flotten Nor- Weger am Nebentisch sitzt, seine g Pfeife. 5 „Schuld an der ganzen Geschichte bist 22 Grunde genommen du!“ „Ich?“ protestiert Zütterlin und Hebt be- schwörend die Hände. 55 Aber der alte Lührlein läßt nicht 1 5 „Dul“ sagt er tiefernst.„Du bist eben n falschen Zug gefahren. Du hast d¹ angesprochen und gefragt, ob Lucas sei. Du hast sie hi in dein warten. in 8 5 worden und 1 5 dort 1 di Im Irrgarten der Gemeinde-Ordnungen Die Gemeinde ist die Urzelle des demokrati- schen Aufbaues Nach dem Willen der Bürger— auf Grund des Ausgangs der Gemeindewahl— setzt sich die künftige Gemeinde vertretung zusammen. Dabei hat sich gezeigt, daß die Einwohner- schaft vielfach nicht nach parteipolitischen Gesichtspunkten wählt, sondern im Hinblick auf die von einer Partei aufgestellten Persön- lichkeiten und deren Stellung innerhalb der Bevölkerung. Beispiele in der Vergangenheit beweisen das immer wieder. Auch bei Ge- meinde- oder Stadtoberhäupter wahlen ist das der Fall. So ging bei der Ob-Wahl in Karls- ruhe der SPD-Kandidat G. Klotz bei einer notwendig gewordenen Stichwahl vor dem ODU- Kandidaten als Sieger„durchs Ziel“. Zweifellos erhielt Klotz nicht nur Stimmen seiner eigenen parteipolitischen Richtung. Die Wähler entschieden bier„in individueller Wahl“: Die Persönlichkeit des Kandidaten gab den Ausschlag, wobei keinerlei Diffamie- rung der oder des unterlegenen Kandidaten verbunden zu sein braucht, zumal beim stän- dägen„Wechselspiel der Kräfte“. Nach dem Zusammenbruch 1945 haben die einzelnen Besatzungsmächte die damals be- stehenden Gemeindeordnungen hauptsächlich nur ihres nationalsozialistischen Gewandes entkleidet. Sie stützten sich dabei sonst ganz Allgemein auf die alte„Deutsche Gemeinde- ordnung“. Inzwischen haben die Landtage der einzelnen Länder meistens eigene Gemeinde- ordnungen verabschiedet. Für alle Bundeslän- der und alle Gemeinden in den Bundeslän- dern ist wohl die wesentlichste Aufgabe der Zukunft die Stärkung der kommunalen Selbst- Verwaltung Ziel Nr. 1. Es kommt dabei darauf an, daß sich die gewählten Vertreter des Vol- kes in den einzelnen Gemeindeparlamenten auf diese Aufgabe konzentrieren und sich mit den ihnen gegebenen Möglichkeiten gegen jeden Eingriff staatlicher Stellen in ihr Selbst- Verwaltungsrecht verteidigen. Allenthalben ist ein Anwachsen der Auftrags angelegenheiten, ganz besonders auf dem Gebiete des Fürsorge- wesens und ein Absinken der Selbstverwal- tungs angelegenheiten zu beklagen. Das hat seinen Grund auch darin, daß die Gemeinden keine Finanzhoheit mehr besitzen. Es sind Pläne aufgestellt worden, die verschiedene, heute selbständige Behörden unter die Füh- rung der Gemeinden stellen wollen, beispiels- weise die Arbeitsämter. Das würde eine we- sentliche Stärkung des Selbstverwaltungsge- damkens bedeuten. Aber auch das würde noch nicht genügen. Auf neue Einnahmequellen kommt es an. Es braucht dabei nicht unbe- dingt die Wiederbelebung der„Bürgersteuer“, die man Zeit ihres Bestehens„Negersteuer“ im Volksmumd taufte, ins Auge gefaßt zu werden. Das heute geltende Kommunalrecht ist ein Irrgarten, durch den man sich nur durch Hilfe eines Ariadnefadens durchwinden kann. Die Gemeinde ist die Urzelle des demokratischen Staatsaufbaues. Im Mittelpunkt des Gemeinde- rechts steht die Gemeindeverfassung als der Grundlage der Gemeindeordnung. Man unter- scheidet zwei Gruppen von Gemeindeverfas- sungen. Die Bürgermeisterverfassung ist durch das Vorhandensein von zwei Hauptorganen gekennzeichnet. In der Magistratsverfassung sind drei Organe der Gemeinde gegeben. Hier- bei handelt es sich um eine Art von„Zwei- kammersystem“, da die Beschlüsse der Ge- meinde vertretung erst nach Zustimmung des Magistrates rechtswirksam werden. Hat der Magistrat kein Mitbestimmungsrecht, dann Spricht man von einer unechten Magistrats verfassung. Die„echte Magistratsverfassung“ ist gegenwärtig in keinem Bundeslande einge- führt. Der Bürgermeister ist gleichzeitig Vor- sitzender des Magistrats. Die süddeutsche Gemeindeverfassung sieht vor, daß der Gemeinderat Beschlußorgan der Gemeinde und zugleich auch ausführendes Organ ist. Dabei ist der Bürgermeister gleich- Zeitig oberster Gemeindebeamter. Ansiedlung von Flüchtlings-Bauern Aussprache Regierung Zentralgenossenschaft Stuttgart(Isw). Zur Bereinigung der Meinungsverschiedenheiten, die vor einigen Wochen zwischen Landwirtschaftsminister Friedrich Herrmann und den landwirtschaft- lichen Zentralgenossenschaften aufgetreten sind, fand im Staatsministerium in Stuttgart eine erste Aussprache zwischen Mitgliedern der Landesregierung und Vertretern der Ge- nossenschaften statt. Die Aussprache war vom Ministerpräsidenten schon bei der Parlaments- debatte über den Antrag der CDU auf Entlas- sung des Landwirtschaftsministers angekün- digt worden. Die Regierung war durch Dr. Reinhold Maier, Innenminister Fritz Ulrich und Finanzminister Dr. Karl Frank, die Zen- tralgenossenschaften durch Präsident Eugen Grimminger und die Vizepräsidenten Bern- hard Bauknecht und Jakob Dobler vertreten. Die Besprechung dauerte etwa drei Stunden!. Das Gespräch soll in nächster Zeit fortgesetzt werden. Einzelheiten wurden noch nicht be- kanntgegeben. Vertreter des Landwirtschafts-, des Innen- und des Vertriebenen-Ministeriums, des Lan- desarbeitsamts, des Landessiedlungsamts und des Bauernverbandes berieten über die Mög- lichkeit einer schnelleren Ansiedlung bäuer- licher Sowietzonenflüchtlinge. Es wurde vom Landesarbeitsamt dringend empfohlen, die Eingliederung der Flüchtlingsbauern rasch vorzunehmen. Wie in der Sitzung bekannt- gegeben wurde, sind gegenwärtig etwa 20 Pro- zent aller in den Durchgangslagern Baden- Württembergs untergebrachten Flüchtlinge Bauern. Vom Sperrt Turn⸗Vergleichskampf Leckerbiſſen für Seckenheims Turnfreunde. Am morgigen Samstag ſtellt ſich der Ty. Mosbach erſtmals in Seckenheim vor. Dieſem rührigen Verein geht ein guter Ruf voraus. Der Schwerpunkt der guten Leiſtungen wird bei dieſem Kampf in der Begegnung der Tur⸗ nerinnen liegen. Die Mosbacher Riege iſt eine der beſten in Baden, der neben den bei⸗ den Mitgliedern der Badenriege, Urſel und Traudel Brian, noch einige überdurchſchnitt⸗ liche Turnerinnen zur Vefügung ſtehen. Die Seckenheimer Mädels werden einen ſchweren Stand haben und kaum in der Lage ſein, den Sieg für Seckenheim zu erringen. Man darf geſpannt ſein, ob Suſi Orth oder Ilſe Möll im Kampf um die Einzelwertung ein Wort mitſprechen können. Nicht ganz ſo ſtark ſind die Mosbacher Turner, die aber den Tv. 98 im Vorkampf bezwingen konnten. Der Tv. 98 ſtellt im In⸗ tereſſe einer geſunden Nachwuchsförderung auch diesmal nicht die komplette erſte Riege. Das Gerippe bilden 4 Jugendturner, denen Rolf Volz, Werner Seitz und Richard Möll den nötigen Rückhalt geben wollen. Sepp Kraus, der Sieger von Mosbach, wird unter dieſen Umſtänden ſeinen Einzelſieg kaum wiederholen können, denn Richard Möll, der durch mehrere Erfolge in den letzten Wochen ſtark in den Vordergrund rückte, möchte auch in Seckenheim ſeine Fortſchritte unter Beweis ſtellen. im Alter von nahezo 64 Jahren. Nach kurzem Kranksein verschied unerwartet meine herzensgote Frab, unsere treusorgende Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Tante und Schwägerin Frab Kdtharina Horn geb. Treiber Max Horn Wilh. Koblenz und Frau Elisabeth geb. Horn in tiefer Trauer: 20 zeitgerechten Preisen in Kinder- und Sportwagen Kindermöbel wird auch Sie begeistern. 7 5 Unsere Riesenauswahl und Fahrzeugen ener Franz Frick und Frau Elle geb. Horn Willi Rühle und Frau Emmi geb. Horn Enkelkinder und Anverwandte Seckenheſm, 19, März 1953 Rastatterstr. 3 Den Ehrenplatz in unserer Hausapotheke nimmt Klosterfrau Melissengeist ein. 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