kt 1 „e 3 * * Nr. 42 5 Nechar-Bote(2. Blatt) Samstag, 14. März 1953 dane. Reinhold Maier soll Stellung nehmen Höpker-Aschoff spricht im Rundfunk— Keine Verstärkung des Grenzschutzes? BOnm(E. B.) Eine klare Stellungnahme des Bundesratspräsidenten Reinhold Maier zur weiteren Behandlung der deutsch- alliierten Verträge durch die Ländervertretung forderte der Deutschland-Union-Dienst der CDU/CSU in einem„Villa Reitzenstein antwortet nicht“ überschriebenen Aufsatz. Der DU stellt fest, daß nach der letzten Entscheidung des Bun- desverfassungsgerichts die Notwendigkeit, eine juristische Klärung abzuwarten, auch für den Bundesrat weggefallen sei., Man muß da- her wohl oder übel den Weg gehen, den das Bumndesverfassungsgericht selbst angedeutet hat— den Weg der politischen Entschei- dung“. Der Präsident des Bundesverfassungsge- richts, Professor Dr. Hermann Höpker- Aschoff, wird vor der nächsten Debatte im Bundestag über die Stellung des Bundesver- tassungsgerichtes zu Regierung und Parla- ment im Rundfunk sprechen. Als erster Sen- der wird der Süddeutsche Rundfunk(Stutt- gart) die Rede am Samstag um 19.45 Uhr ertragen. Die von der Bundesregierung geplante Ver- stärkung des Bundesgrenzschutzes von 10 000 guf 20 000 Mann wurde von der SPD in in- terkraktionellen Besprechungen, die in Ge- genwart von Bundesinnenminister Lehr statt- kanden, erneut abgelehnt. Der SPD-Bundes- togsabgeordnete Menzel wiederholte bei die- ser Gelegenheit den Kompromißvorschlag sei- ner Fraktion, statt dieser Erweiterung des Grenzschutzes die Stärke der Länderbereit- Schaftspolizei um 5000 Mann zu erhöhen, wenn diese zusätzlichen Kräfte jeweils in den Grenz- gebieten Verwendung fänden. Menzel meinte, daß sich für einen solchen Einsatz eine Eini- gling zwischen den Länderinnenministern und Lehr finden lasse. Wenn der Bundesinnen- minister sich darüber hinaus entschließen kKönne, die im Landesinnern stationierten 2000 Mann des Bundesgrenzschutzes ebenfalls in Grenzgebiete zu entsenden, dann sei schon eine Verstärkung von 7000 Mann erreicht, die nach Ansicht Menzels genügt. Eine Einigung wurde vorerst nicht erzielt. Die interfraktio- nellen Verhandlungen gehen weiter. Bundesrepublik soll mehr bezahlen EVG-Ausschuß berät Finanzbeitrag Englands Memorandum übermittelt Paris(UP). Vorverhandlungen über die Höhe des deutschen Verteidigungsbeitrages im NATO-Jahr 1953/54 beginnen in der kommen- den Woche im Pariser EVG-Sonderausschuß. Die deutsche Delegation wird vom Leiter der Abteilung für Haushaltsfragen und Besat- zungskosten im Bundesfinanz ministerium, Mi- nisterialdirektor Gfterding, geführt. Die Bundesregierung hat einen finanziellen Beitrag in Höhe von rund 13 M Miarden DM angeboten, sie muß aber bis zum Inkrafttreten des Generalvertrages und des EVG-Vertrages weiter Besatzungskosten zahlen. Von den 13 Milliarden DM sollen 8,6 bis 8,7 Milliarden DM direkt an die Europa-Armee gezahlt werden. Für 4,3 Milliarden DM Sonderausgaben, dar- unter die Ausgaben für die Berlin-Hilfe, für die neuen Sowjietzonen-Flüchtlinge, die Ro- Sten des Bundesgrenzschutzes und auch die Aufwendungen für die Pensionen an die ehe maligen Wehrmachtangehörigen, verlangt die Bundesregierung die Anrechnung auf den Ver- teidigungsbeitrag. Es wird erwartet, dag die Vertreter der fünf anderen Unterzeichnerstaaten des EVG- Vertrags bei den Verhandlungen in Paris hö- here finanzielle Leistungen der Bundesrepu- plik fordern werden, In Kreisen der Bundes- regierung wird jedoch betont, daß angesichts der umfangreichen sozialen Belastungen und der Auslandsverpflichtungen der Bundesrepu- plik ein höherer Beitrag währungspolltisen und kassenmäßig unmöglich sei. Die Bundes- regierung will notfalls diese Angelegenheit— wenn im EVG- Ausschuß keine Einigung er- folgt— vor den Ministerrat der Verteidi- gungsgemeinschaft bringen, in dem Deutsch- land stimmberechtigt vertreten ist. Frankreich hat inzwischen die fünf ande- ren Partner der geplanten Europäischen Ver- teidigungsgemeinschaft von dem Text des bri- tischen das sich mit der künftigen Zusammenarbeit Großbritanniens mit der EVG befaßt. Dieses Memorandum wurde Außenminister Bidault am 2. März überreicht; sein Inhalt soll vor- läufig geheim bleiben. Der unter dem Vorsitz von Botschafter Alphand(Frankreich) tagende Lenkungsausschuß überprüft gegenwärtig die von Frankreich vorgelegten Zusatzprotokolle. Memorandums in Kenntnis gesetzt, Der niederländische Außenminister Luns sagte nach einer Besprechung mit dem ameri- kanischen Außenminister Dulles, er habe sei- nem amerikanischen Kollegen mitgeteilt, daß die Niederlande bereit seien, den EVG-Vertrag zu ratiflzieren, sobald der Inhalt der von Frankreich gewünschten Zusatzprotokolle ge- klärt sei. Auf die Frage, wie seine Regierung sich zu diesen Protokollen stelle, erwiderte Luns, eine eindeutige Stellungnahme sei erst möglich, wenn der Inhalt der Protokolle fest- gelegt sei. 90 Millionen DM ERP- Investitionen 6,4 Millionen DM als verlorene Zuschüsse Das ERP- Ministerium in Bonn wird 90,4 Mil- lionen DM als Investitionen und 6,4 Millionen DM als verlorene Zuschüsse vergeben. Die Mit- tel werden, wie das Ministerium mitteilte, aus den Zins- und Tilgungszahlungen für das ERP- Sondervermögen im Jahre 1953 aufgebracht. Von den Investitionskrediten sind 26 Millio- nen DM für die Weiter finanzierung der aus Marshallplan-Mitteln finanzierten Energiepro- jekte bestimmt. Hierdurch erhöhen sich die ins- gesamt der Elektrizitäts wirtschaft aus dem ERP- Sondervermögen gewährten Kredite auf rund eine Milliarde DM. Weitere 30 Millionen DM sollen ebenso wie im Vorjahr für die weitere Finanzierung des Schiffbauprogrammes 1952/54 für die Linienfahrt verwendet werden. Für die Grundstoffindustrie sind ebenfalls weitere rund 30 Millionen DM vorgesehen, hiervon 15 Millio- nen für den Kohlenbergbau. Zur Förderung der Wirtschaft im Zonengrenzgebiet sowie für be- stimmte Vertriebenenmaßnahmen sind 6 Millio- nen DM vorgesehen. Von den verlorenen Zuschüssen fließen 4 Mil- lionen DM dem Landwirtschaftlichen Beratungs- dienst zu. Hierdurch erhöhen sich die für die Landwirtschaft aus dem ERP-Sondervermögen bisher gewährten Zuschüsse auf rund 120 Mil- lionen DM. Ferner stehen 500 00% DM für die Erstattung von Inlandtransportkosten für solche Liebesgabensendungen zur Verfügung, die nicht aus den USA, sondern aus anderen Staaten in das Bundesgebiet gelangen. Hierdurch wird den deutschen Wohlfahrtsverbänden die Möglichkeit gegeben, Liebesgabensendungen anzunehmen, die bisher wegen mangelnder Mittel für den In- Iandtransport zurückgewiesen werden mußten. Zum erstenmal wurden auch 500 000 DM für ein deutsches technisches Hilfeleistungsprogramm zugunsten anderer Länder vorgesehen. Inner- halb dieses Programms wird es möglich sein, deutsche Expertengruppen zu technischer bzw. wirtschaftlicher Beratung in entwicklungsfähige Länder zu entsenden. Krèdite für Klein- und Mittelbetriebe Im Einzelfall bis zu 100 000 DM Das Amt für Gemeinsame Sicherheit(MSA) hat jetzt 80 Millionen DM. Gegenwertmittel für das von Bundeswirtschaftsminister Erhard verkün- dete Produktivitätsprogramm für Klein- und Mittelbetriebe freigegeben. Der Bundeswirt- schaftsminister hattè jedoch ursprünglich mit 120 Millionen DM gerechnet. Von alliierter Seite wurde jedoch erklärt, daß damals noch keine Entscheidung von Washington vorgelegen habe. Aus den jetzt für Rationalisierungsmaßnahmen in den Klein- und Mittelbetrieben der Bundes- republik zur Verfügung gestellten 80 Millionen sollen im Einzelfall Kredite bis zu 100 00 PM mit einer Laufzeit bis zu fünf Jahren vergeben werden. Der Zinssatz wird sich nach den in den einzelnen Wirtschaftszweigen bisher gültigen ERP- Zinssätzen richten. Die Kreditrichtlinien sollen in Kürze bekanntgegeben Werden. Inter- essenten können schon jetzt Anträge mit einer Darstellung des Verwendungszweckes und einer technischen Begründung bei ihrer Hausbank einreichen. Wirtſchaftliches Außenhandel mit Verrechnungsländern Kontenstände und Swings— Unfreiwilliger Kapitalexport Die Erfahrungen der letzten Monate haben erwiesen, daß unserer Wirtschaft mit einem Ex- port„um jeden Preis“ nicht gedient ist. Dies trifft im wahrsten sinne des Wortes zunächst auf diejenigen Exportgeschäfte zu, bei denen eine zu niedrige Preisstellung aus Wettbewerbs- gründen auf jeden Fall einen Verlust an volks- Wärtschaftlicher Substanz für uns bedeutet. In zweiter Linie fallen darunter jene Exportge- schäfte in Verrechnungsländer, bei denen unsere Exporteure in absehbarer Zeit nicht über die Geldgegenwerte für ihre Lieferungen verfügen können, weil der sogenannte Swing des Zah- lungsabkommens erreicht oder sogar schon we sentlich überschritten ist. Unter Swing versteht man bei solchen Zah- lungsabkommen, wie wir sie außerhalb der „Europäischen Zahlungsunion(EZ. U)“ geschlossen haben, daß die Bundesrepublik und ihre Ver- rechnungspartner sich in einem Zahlungsab- kommen gegenseitig einen vertraglich festge- legten Schuldbetrag in genau bestimmter Höhe kreditieren. Als Beispiel verweisen wir auf Agypten, bei dem dieser Swing gemäß unten- stehender Tabelle 15 Millionen Dollar ausmacht. Wird dieser Swing beispielsweise durch deut- sche Ex portlieferungen überschritten, Weil Agypten mit seinen Gegenlieferungen nicht nachzukommen vermag, so müßte es effektive Dollars an uns zahlen, die es nat, ch prak- tisch kaum hat Liefern wir also über den Swing hinaus trotzdem weiter, so frieren unsere über- schließenden Guthaben solange ein, bis Agypten mit seinen Lieferungen wieder nachgezogen Hat. Die Bundesrepublik wird dadurch also unfrei- willig zum Gläubiger und schließlich zum Ka- pitalexporteur, was sie sich bei unserem chro- nischen eigenen Kapitalmangel leider nicht lei- sten kann. Verrechnungsabkommen, Kontenstände und Swing Konto- Zu- Ab- Konto- stand gänge gänge stand Lan d Am——— am Swing 31. 1. 53 28. 1. 53 Agypten 4 10.205 4.342 3.522 ½ 11.025 15.000 Argen- tinien— 3.593 4.575 324 658 50.000 Bra- silien 4 93.210 6.728 5.800 f 94.1380) 13.500 Bul- garien + 2.048 33 115. 1.966 2.000 Chile E 3.121 679 1.843. 1.957 2.500 Colum- bien— 6.222 2.317 3.112— 1.017 11.000 Ecuador= 758 341 64 E 1.035 2.000 Finn- land + 28.593 1.362 655 4 29.300 32.0002) Iran + 6.185 1.648 1.518. 6.315 8.000 Japan— 1768 5.275 1.827 +. 2.680 9.000 Jugo- 5 slawien 17.233 2.881 2.374 17.740 17.0000 Para- guay + 1.769 148 67 + 1.850 2.500 Polen + 7.758 674 434 + 7.998 7.500 Spanien 4 21.443 3.739 6.273. 18.909 20.000 Tsche- choslo- Wakei + 5.566 895 939/ 5.522 7.500 Ungarn. 5.348 1.139 2.637 + 3.850 5.500 Uru- guay— 1759 1.302 1.962— 1.419 5.000 Insges. 4 191.895 38.078 33.466 196.507 210.000 1) Davon bei deutschen Außenhandelsbanken „Brasil-Dollar“: 4.276. 5 2) Ab 1. 4. 1953 Swing 27.000. 3) Vorliegende, wegen Swingüberschreitung nicht ausgeführte Zahlungsaufträge: 488. Um nun die deutschen Exporteure nicht mehr — wie dies beispielsweise bei Brasilien, Jugo- slawien, dem Iran bereits praktisch der Fall War— ungewarnt in solche Schwierigkeiten hin- einlaufen zu lassen veröffentlicht die Bank Deutscher Länder auf Drängen der Wirtschaft jetzt allmonatlich die neuen Kontenstände der Verrechnungsländer einschließlich dem Swing und den im Verlauf des letzten Monats einge- tretenen Veränderungen. Der Exporteur kann daraus also den neuesten Staud wie die Ent- weicklungslinie des Kontos ersehen, Daraus ver- mag er sich bis zu einem gewissen Grad seinen eigenen Vers zu machen. Er kann sich auch durch ame Rückfrage bei der diese Exportgeschäfte im Auftrag des Bundes kreditversichernden„Her- mes“-Versicherung orientieren. Die Bundesregie- rung sebst hat bisher Vorschläge der Export- wirtschaft abgelehnt, hrerseits die volle Ga- rantie für Auszahlung aus solchen Verrech- nungsabkommen zu übernehmen. Dr. R. Entflechtung des Filmvermögens Drei Kerngesellschaften und eine Bundes- Hilmbank Das Gesetz über die Abwicklung der Entflech- tung des ehemaligen Filmvermögens(UFD Wird in Kürze endgültig im Bundestag und Bundes- rat verabschiedet werden, nachdem im Vermitt- ljungsausschuß der beiden Häuser eine Einigung über die Einsprüche des Bundesrates erzielt wor- den ist. Die Verabschiedung des deutschen Ge- setzes sei schon insofern wichtig, so erklärten Sachverständige, als die Alliierten das UFI-Ver- mögen erst dann zurückgeben, wenn ein deut- sches Gesetz über die Regelung des Vermögens in Kraft getreten ist. Im Mittelpunkt der Pläne der Bundesregie- rung steht die Errichtung von drei Kerngesell- schaften, einer Münchener, einer Berliner und einer nord westdeutschen Gesellschaft, ihre finanzielle Ausstattung und die Gründung einer Bundesfilmbank. Für die Filmfinanzierung soll nach den Plänen der Bundesregierung die Um- satzsteuer für Filmtheater für ein Jahr um drei auf sieben Prozent erhöht werden, das würde etwa 15 Millionen DM einbringen, die dann als Verlustdeckungsfonds der zu gründenden Bun- desfllmbank dienen sollen, deren Finanzbedarf in den ersten zwei bis zweieinhalb Jahren auf rund 50 Millionen DM geschätzt wird. Bund und Länder sollen der Filmbank ein unverzinsliches Darlehen in Höhe von 24 Millionen DM geben. Das Grundkapital in Höhe von 10 Millionen DM soll zunächst je zur Hälfte von der öffentlichen Hand und der privaten Wirtschaft aufgebracht werden. Es soll später voll privatisiert werden, so bald die Hilfe der öffentlichen Hand nicht mehr notwendig erscheint. Die Länder haben sich bisher gegen die Errichtung einer zentralen Filmbank ausgesprochen. „Messekrieg“ wird vorläufig nicht beendet Die Bundesregierung hat ihren Plan, den in- nerdeutschen„Messekrieg“ mit dem Erlaß eines Messegesetzes zu beenden, vorläufig aufgegeben. Ein solches Gesetz, durch das unter anderem der Bundeswirtschaftsminister ermächtigt werden Sollte, alljährlich Termine für die Großmessen in Hannover, Köln und Frankfurt festzusetzen, könnte nach Auffassung der Bundesregierung angesichts der Uberlastung des Bundestages nicht mehr in dieser Legislaturperiode verab- schiedet werden, zumal das Gesetz umstritten ist und längere Ausschußberatungen notwendig machen würde. So wird also der Messekrieg— vor allem zwischen Hannover und Frankfurt nicht endgültig beigelegt, jedenfalls nicht„don oben“, wie Sachverständige erklärten. Ein neuer Kühlschrank Die SABA-Werke in Villingen(Schwarzwald) haben für die bevorstehende Kühlschranksaison einen neuen Haushaltkühlschrank mit 74 Liter Nutzinhalt entwickelt, der jetzt unter der Be- zeichnung„SABA-K 70“ zum Preis von 548 DM auf den Markt kommt. Auf dem Fernsehgebiet werden die SABA- Werke demnächst ein neues Tischgerät unter der Bezeichnung„Schauins- land W II“ herausbringen. Der Export der Firma erstreckt sich jetzt auf 63 Länder. Wirtschaft in Kürze Mit einer Besucherzahl von über 30 000 Ein- käufern ist der zweite Teil der Kölner Inter- nationalen Frühjahrsmesse, die Textil- und Be- kleidungsmesse, beendet worden. Das Geschäft Würde als befriedigend bezeichnet. Auf den unter sowjetischer Verwaltung ste- henden österreichischen Erdölfeldern sind 19 mehr als drei Millionen Tonnen O! gefördert worden. Davon wurden rund zwei Millionen Tonnen ohne Entschädigung nach den Ostblock staaten geliefert. Rund eine Million Tonnen Erd- öl und verschiedene Olprodukte sind von der sowzetischen Verwaltung an die österreichische Reglerung verkauft worden. N Die zur Zeit in Genf stattfindende Jahres- tagung der UN-Wirtschaftskommission für Eu- ropa(ECE) hat gegen die Stimme Jugoslawiens beschlossen, eine Ost-West-Handelskonferenz für den 13. April nach Genf einzuberufen.. Zwischen Norwegen und der Bundesrepublik sollen am 4. Mai in Bonn Besprechungen über den Abschluß eines neuen Handelsabkommens aufgenommen werden. O N J Coppright by Dr. Paul Herzog, (30. Fortsetzung) BRE NOEL. Tübingen durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden ihn dutzt blickenden Hasen. Sie schweben durch den Saal. Minutenlang schweben sie wortlos dahin, getragen von den Wellen des Walzers. Als die Musik abbricht, faßt das Preisgirl den Skilehrer an der Hand und zieht ihn rasch in eine der kleinen Nischen, die Mei- ster Zütterlin vorsorglich für diesen Abend hat errichten lassen. „Ich glaube“, sagt die schöne Frau leise und lacht ihren Begleiter schelmisch an,„wir mit einem hoheitsvollen Lächeln den ver- ihrem feschen Skikostüm, als sie „Good night, Sir!“ sagt er leise und höflich und löscht das Licht. Als Heglund, von den ungewohnt vielen Schnäpsen leicht beschwingt, den großen Fest- Saal erreicht, ist er im Nu umringt von zwei, drei seiner Hasen, die vom„Alpblick“ herun- tergekommen sind, um diesen großen Gala- abend ihres Herrn und Gebieters mitzufeiern. Von allen Seiten strecken sich ihm Hände entgegen. Bewundernde Blicke aus schönen Frauenaugen treffen ibn. „Damen wahl!“ verkündet plötzlich der Ka- pellmeister und setzt zu einem schmissigen Walzer an. i 5 Ehe die drèi streitenden Hasen sich noch einig sind. welcher von ihnen nun die Ehre dieses Tanzes gebührt. hört Heglund dicht an seinem Ohr eine Stimme, die ihn herumreißt. „Darf ich bitten?“ sagt das Preisgirl und lächelt ihm gerade in die Augen. g Das Preisgirll Aber ein auf eine märchen- nafte Weise verwandeltes Preisgirl! Hübsch war die Kleine droben schon in ihn am Steil- hang küßte. 8 33 Hübsch War sie auch, bei allen Skiheiligen muß er gestehen, in ihrem kleinen Stub- 8 Als sie so zornig vor ihm stand. Aber jetzt 5 8 8 5 Ein zauberhaftes Kleid aus glitzerndem Sil- Hberlameé umfließt ihre Gestalt. Ihr schwarzes Haar liegt wie ein kostbarer Rahmen um ihr schmales, bezauberndes Gesicht, aus dem ihre dunklen Augen ihm entgegenblitzen. Sie?“ stottert Heglund ratlos auf die schöne, lächelnde Frau. N Ja, ich!“ sagt das Preisgir! und entführt und schaut etwas haben noch einiges miteinander zu be- sprechen!“ 5 In Heglunds Kopf tanzen die Gedanken wild durcheinander. Diese schöne Frau soll eine Hochstaplerin sein? Er kann es kaum glauben. Aber warum hat sie sich dann unter Cor- nellas Namen auf dem„Alpblick“ eingeschli- chen? Hat sich als Preisträgerin verhalten und feiern lassen? Wie kommt sie jetzt hier ins Walder-Alm: zu Mae Cormick? Zu diesem kostbaren Kleid? „Ich habe eine Bitte!“ läßt sich an ihrer Seite nieder.„Seien Sie ofen zu mir! lch gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß ich Sie nicht verrate. Niemandem gegen- über. Auch Mac Cormick nicht!“ 5 „Mac Cormick?“ meint sie erstaunt.„Wer ist denn das?“ „Liebes Fräulein Lucas oder wie Sie sonst heißen mögen“, sagt Heglund verzweifelt. „Lassen Sie doch dieses Versteckspiel Sie schen ich weiß doch alles Mac Cormick hat mir doch selbst eben gesagt, daß Sie ihn hei- raten werden. Daß er Sie mitnimmt nach Hollywood!“ 5 „Nach Hollywood? Mich schöne Frau.„Aber hören heiratet?“ lacht die Sie, lieber Freund, davon müßte ien doch auch etwas Wissen. Ich babe in meinem Leben noch nie einen Mace Cormick gesehen Es sibt zwar einen Mann dieses Namens in unserer Branche, aber der ist in Amerika“ 5 5 sagt Heglund „Nein!“„Er ist doch hier, im Hotel Ich Habe doch eben mit ihm ge- trunken.“ sagt Heglund und „Das merkt man, mein Lieber!“ meint das Preisgirl und winkt einem vorübereilenden Kellner, zwei Gläser eisgekühlten Champag- ners zu bringen. „So besoffen bin ich nun auch wieder nicht!“ verwahrt sich Heglund.„Sie dürfen doch ruhig Vertrauen zu mir haben. Ich gönne Ihnen diese Partie von Herzen!“ „Nett von Ihnen. Aber nicht sehr schmei- chelhaft für mich. Ich wollte, Sie wären da- gegen. Ich fände das netter“ „Prost!“ lächelt Heglund wehmütig.„War- um sollte ich dagegen sein? Ich bin ja nur ein armer Student. Mich können Sie nicht heiraten.“ „Arm?“ meint sie zweifelnd und hebt die schönen nackten Schultern.„So arg arm wer- den Sie doch bald nicht mehr sein, Wenn Ihre Erfindung sich einigermaßen bewährt „Mac Cormick will sie für Amerika kaufen, toll, was?“ sagen Sie mir bitte eines: warum nennen Sie sich Cornelia Lucas? Sie heißen doch gar nicht so!“ „Natürlich nicht!“ lächelt sie. Sekundenlang zögert sie noch. Dann blickt sie ihn voll an. „Sie sind doch aus Berlin? Gehen Sie auch mal ab und zu ins Kino?“ „Sicher, ab und zu!“ meint er verwirrt und begreift nicht, was diese Gegenfrage soll. „Ich bin doch die Larsen!“ sagt sie leise und hebt den Champagnerkelch zum schön geschminkten Mund. ö „Die Larsen?“ stammelt Heglund' Wie Schuppen fällt es ihm von den Augen. Dieses Gesicht, dieses Lächeln diese Augen! g Und diese Frau sitzt hier neben ihm! Diese Frau hat er für eine Hochstaplerin gehalten! „Aber warum nennen Sie sich denn dann Lucas? Warum treten Sie unter diesem Na- men im Alpblick, auf?“ 8 „Zur Tarnung!“ Mensch unter Menschen zu sein. Kein Halb- gott, den alle anstarren und auf Schritt und Tritt verfolgen. Oh, was habt Ihr für eine Ahnung, was für ein Fluch es ist, berühmt zu sein! Verstehen Sie nicht. daß man ein- Sagt Heglund eifrig.„Aber nun lächelt die Larsen. Um i mal ein paar Tage meine Ruhe zu haben. — 25 mal, ein einziges Mal, klein und unn leben möchte, unter irgendeinem Namen?“ „Schön!“ gibt er zu.„Aber wieso gerade Cornelia Lucas? Die gibt es doch. Die ist doch auch hier!“ Jetzt ist die Reihe des fassungslosen Stau- nens an Cornelia Larsen. „Was beißt das?“ meint sie und vergißt sogar, an der eben entzündeten Zigarette zu ziehen.„Wen gibt es? Wer ist auch hier?“ „Cornelia Lucas,. Die richtige, die echtel“, stöhnt Heglund.„Ich habe sie doch selbst ge- sehen. Beim Abfahrtslauf hat sie doch an der Strecke gestanden.“ „Moment mal!“ sagt die Larsen und hat plötzlich ein paar feine Falten auf ihrer schö- nen Stirne. Die kommen immer, wenn sie über etwas ganz scharf nachdenken muß, was glücklicherweise nur selten der Fall ist. „Sie sagen, es gibt eine richtige Cornelis Lucas? Und die ist hier? Ausgerechnet auch hier, jetzt, in diesem Hotel? Ich weiß schon. daß sich jemand hier für mich ausgibt. Man hat mir das schon gesagt. Sie trägt sogar meine Perlen. Sie muß sie in Berlin aus dem Safe gestohlen haben!“ i „Das ist nicht wahr!“ fährt Heglünd hoch. „Cornelia stiehlt keine Perlen! Außerdem hat sie selbst eine Perlenketfel“ 5 „Interessant!“ meint die Larsen und gent noch zwei Gläser Schampus ein. Sie kennen sie, scheints, recht gut, wie? Heglund leise. so empört ** sich wieder schen zu- rück und lächelt frö- stelnd über den Ver- straklen trinken. robe war, den Regenschirm. Und weshalb wohl lächeln wir? Weil wir verliebt sind, verliebt in die naturfarbenen Leder- suck des Winters, mit letzter Kraft seine knöpfe unseres Man- eisige Festung zu be- tels. haupten. Aber das Aber vielleicht sind Ahnen um den nahen sie ganz anderer Wechsel gibt bereits Meinung, vielleicht Noch schielt det den Licht: was trägst du dir und mir zu Ehren? Frühling unschlüssig Und dann ganz plötzlick, so, wie der um die Ecke, zieht leuchtend gelbe Krokus über Nacht aus dem Boden geschossen kommt, möchte man die warme Hülle von sich werfen, möchte die Haut baden in der milden Luft und dazu 0 in tiefen Zügen die ersten warmen Sonnen- Det Wintermantel muß der Frühlings- gewalt zuerst weichen, denn er wird, so seht et auck in den letzten Monaten der uneingeschränkte Herrscher unserer Garde- nun zu einem unerträglichen Ballast. An seine Stelle tritt füt eine gute Weile als strapazierfähiger Begleiter einer Reihe wechselvoller Tage der Wettermantel. Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde die- sem notwendigen Kleidungsstück meist eine Betrachtung Grau in Grau geioidmet. Heute ist das anders. Wir wollen ja nicht Gleiches mit Gleickem vergelten, und selbst wenn Petrus seine Wolken kübelweise über unserem Haupt entleert, lächeln wir den- noch zurück, schlagen den Kragen unseres grünen Popeline- Mantels hoch und zücken XXXXXXXXXKKXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXRKXXXXXXXXXXXX XXX. Oenn. un eee Ein Loblied auf den Allwettermantel ob Popeline, Gabar- dine oder Loden, läßt sick niclit streiten, das ist nicht nur Ansickts- sacke, sondern unter- liegt zunächst der Zweckmäßigkeit. Beide Formen aber sind sportlich genug, daß sie rem übrigen Tagesanzug gerne ent- sprechen. Asymmetrie ver- langt eine kleine Ex- travaganz Ihrer Per- son. Signal, sämtliche Re- klamesegel det kom- menden Modesaison zu issen. Mögen wir uns freuen, in ihm einen unserer bewährtesten Freunde fröhlicher Be- reitschaft zu wissen, peinigt dock ungleich berecktigt die Angst vor seinem forschen schwärmen Sie über- ſiaupt nicht für Knöpfe und für Lederknöpfe schon gat nickt? Viel- mehr legen Sie Ge- wicht auf ausgefallene Taschen, einen breiten Kragen und die betont schmale Taille; dafür ist der Rnopfverschluß unsichtbar. Ueber die Farbeunddas Material, ö 7 215. 4 Zugegeben, der schiffchenartig hoch stehende Kragen ver⸗ fehlt seine individuelle Wirkung nicht, aber er verpflichtet bereits. Und ob man ihn sich nicht schneller leid sieht, bleibt unserer mehr oder weniger konservativen Einstel- lung anheimgestellt. Eri k a. * N RNNXXNNXXXXXNXXNNNNNN NNW INN XNNXNXNXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXN XXX XR NNRX RRR NR RNNXRKXKEKXXXRXN XXX MRX RXEXNM XXX KEMEAruKkERKKRKKAEKKN RKK X XRRXXXXXXXXXXXXRKXXXXXXXXXXXTNMXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXNXXXI NMI * K R* „ 1210 fall ſeral ein 555 Singen unsere jungen Mütter Die Wiege und das Wiegenlied waren ein- mal Inbegriff seligen Mutterglücks, die be- hutsame Melodie des„Schlaf, Kindchen, schlaf“ ging an unserer Seite durch das Le- ben, und wir sangen die gleichen Reime un- seren Kindern vor, die unsere Grogßmama unseren Müttern gesummt hatte: „Dein Vater hütet Schaf. Schlaf Kindchen, schlaf, Die Mutter schüttelt's Bäumelein Da fällt herab ein Träumelein Schlaf, Kindchen, schlaf!“ Die ganze, tiefe Innigkeit deutschen Fami- lienlebens lag in den Wiegenliedern, das fried- volle Gemüt einer friedlichen Zeit Jetzt gibt es keine Wiegen mehr in den Kinderstuben, und auch das Wiegenlied ist immer seltener geworden. Viele junge Mütter wissen wohl noch die Melodie, aber die schlichten Worte, die so oft die ganze, wun- dersame Märchenwelt des Kindes spiegeln, die schlichten Worte sind fast ganz vergessen worden. „Die Sterne, das sind Lämmelein, Der Mond, der muß ihr Hüter sein— Schlaf, Kindchen, schlaf“ eigentlich noch Wiegenlieder? Man dichte: und man komponiert auch heute keine neuen Wiegenlieder mehr; und wenn ein Künstler seinem Kindchen sebbst ein neues Schlummerliedchen schreibt, daan bleibt es unbekannt. Die Mozartsche Weise „Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein“ aber klingt heute nur noch im Konzertsaal und kaum noch an einer Wiege; und mit dem Schlaflied, das einst Carl Maria von Weber komponierte:„Schlaf, Herzenssöhnchen, mein Liebling bist du.. ist es ebenso. Aber verlorengehen wird das Wiegenlied nicht, auch wenn unsere jungen Mütter es immer weniger singen; wie das Märchen, 80 wird es uns erhalten bleiben, und in stillen, besinnlichen Stunden wird diese oder jene alte Weise aufklingen, und die Erinnerungen in unseren Herzen werden mitschwingen, Wenn behutsam und leise zu den einfachen Tönen sich die vertrauten Worte finden: „Stellen erst die Sorgen ums Lager sich her, Söhnchen, dann schläft sich's so ruhig nicht mehr Und in uns weint dann eine verhaltene Weh- mut um unser so lange schon vergangenes, fernes Kinderglück! Sepfleqte Hände- die beste Empfehlung Zu kaltes und zu heißes Wasser sind schädlich Jede Hand, wenn sie nicht von Natur deformiert ist, kann schön aussehen, sofern man ihr nur eine regelmäßige Pflege ange- deihen läßt. Mit einmaligem wöchentlichem Ueberlacken oder Färben der Nägel ist es nicht getan, insbesondere dann nicht, wenn die dazugehörende Hand selbst deutliche Spuren von Vernachlässigung aufweist. Vor allem darf man den Fingern niemals die Berufs-, Haus- und Küchenarbeit ansehen. Man benutze daher grundsätzlich nach jeder angreifenden Tätigkeit ein Stückchen aufge- schnittener Zitrone und verreibe einige Saft- tropfen solange in die Haut, bis die Flüssig- keit eingezogen ist. Zitronensaft läßt auch den etwa anhaftenden Küchengeruch sofort verschwinden, der übrigens ebenso durch eine Abreibung mit Kochsalz leicht zu entfernen ist. Um die Haut weich, rein und geschmeidig zu machen, massiere man während der Das Kind will für voll genommen erden Wir wollen aus ihm keine Schaupuppe machen Das Benehmen vieler Erwachsener Kindern gegenüber läßt sich nicht milder als mit dem Wort„grobe Belästigung“ kennzeichnen. Je kleiner, das heißt also, je wehrloser die Kin- der sind, desto ärger ist es. Bei den Säuglin- gen haben gelegentlich Hygieniker Einspruch erhoben, dann trugen das Bettchen oder der Kinderwagen die Aufschrift:„Ich bitte, mich nicht zu küssen!“ Das Kleinkind ist. wenn nur halbwegs wohlgewachsen, auf alle Fälle„süß“ und „goldig“ Wirklich kein Wunder, wenn es einmal einem gesunden Kinde über wird mit dem Getue. Die fünfjährige Susi macht ihre besten Kleidchen möglichst schnell schmutzig. Zu ihrem Geburtstag wünscht sie sich weiter nichts als—„schmutzige Kleider, damit man nicht immer Puppe zu mir sagt! Ich bin doch ein Mensch. Oder bin ich viel- leicht eine Puppe?“ Heute ist Susi noch ohne Zweifel ein kleiner Mensch, nachdenk- lich und gradlinig, wie sehr viele Kinder in rem Alter. Wird sie in zwanzig Jahren auch noch ein Mensch sein, wenn die Oppo- sition gegen ihre Mitmenschen sie auf die Wege des weiblichen Sonderlings geführt hat? Jetzt wehrt sie sich noch wie ein kleines Tier, das nicht auffallen will. Haben die Er- zieher die oft erstaunliche Vorliebe des Kin- des für alles, was so leicht Beschmutzungen mit sich bringt, einmal auch unter diesem Gesichtspunkt gesehen? Aber Susi ist mit ihrem Widerspruch die Ausnahme. Die achtjährige Brigitte hat sich längst an ihre aufgezwungene Prinzessinnen- „H„çnö—. ñ?1ítvr;: WIE EINE FRAU SEIN SOLL. Die Frau soll sein wie ein spannender Roman, den wir eifrig lesen vom Anfang bis zum Ende; und sie soll nicht sein wie ein Roman, bei dem man nickt weiß, was Lüge und was [Wahrheit ist, * Die Frau soll sein wie ein Regenbogen, der die Erde mit dem Himmel verbindet; sie soll nicht sein wie ein Regenbogen, der verschwindet, wenn er am schönsten ist. .— rolle gewöhnt und zient alle Folgerungen daraus.„Nicht die Löckchen vergessen“ be- kiehlt sie,„damit mich alle„süß“ finden!“ Was für Ansprüche wird sie in zwanzig, ach nein, schon in zehn Jahren stellen. Kinder dieser Art— und sie sind unter Jungen und Mädels nur allzu häufig— wissen genau, was die Erwachsenen möchten, damit sie„nied- lich“ und„herzig“ sagen oder sonst in laute Bewunderung, in endlose Gelächter aus- brechen können. Denn die Erwachsenen schä- men sich ja gar nicht, das Dacapo zu verlan- gen:„Sag doch noch mal, was du neulich gesagt hast! Weißt du, wo Onkel Herbert da War!“ Und allmählich lernt das Kind, aus dieser regelrechten Theatervorstellung Profit zu schlagen. 5 f Die Nummern dieser tragikomischen Va- rietébühne sind verschieden: Ruth spielt noch mit sechs Jahren das Baby— und wird es mit dreißig auch noch spielen, bloß entspre- chend echter und— es wird niemand mehr darüber lachen. Willi weiß, daß er starken HFindruck machen kann, wenn er sich sein Gesicht und seine Hände mit Tinte, mit Blaubeerensaft oder sonstwie beschmiert. Und die Clownerien. Grimassen. Enfant terrible“-Witze, die das erst erheiterte Er- wachsenenpublikum schlieglich zur Verzweif- lung bringen, haben sich die betreffenden Erzieher selbst zuzuschreiben. Wenn man über die ersten, primitiven Dummheiten nicht nicht mehr lacht, gehen die kleinen Kom- dianten zu stärkeren Mitteln über. Sie haben 3a gelernt: Erfolg ist, wenn die Großen lachen! Dieses Spiel kann in Verzweiflung enden, Alle Kinder brauchen Anerkennung. Aber Lob ist ihnen so gefährlich wie Tadel, der sie zurückwirft, statt zu besserer Leistung auf- zurufen. Bewunderung, Verhimmelung, die Kinderstube und der Spaziergang als Schau- stellung— das ist schlechthin Gift für die Seelen der Wachsenden. Das Eind ist keine Sache, kein Spielzeug, kein Luxusgegenstand, sondern ein kleiner Mensch mit dem voll- ständig berechtigten Anspruch, innerhalb seines bereits erlebten und erarbeiteten Krei- ses für voll genommen, im übrigen aber in Ruhe gelassen zu werden. —— Walderde, die Sie sich jetzt von einem kleinen Ausflug mitbringen, zaubert einen hübschen, kostenlosen Zimmerschmuck her- vor. Tun Sie die Erde in ein flaches Kistchen und stellen es in die warme Stube. Da in der Erde eine Menge Samen und Sporen aller möglichen Pflanzen enthalten sind, beginnt dank der Zimmerwärme bald ein lustiges Grünen. 5 %%% gans n Obst, Rohkost, Gemüsesäſte und viel Bewegung Nur zu oft hört man den Stoßseufzer„Ich möchte gern schlanker werden!“ aus dem Munde einer„molligen“ Frau, denn die Mode verlangt immer noch schlanke Formen. Also muß man sich wohl oder übel einer„Schlank heitskur“ unterziehen, um die bei den anderen Frauen so beneidete Taillenweite zu erhalten. Leider greift man dabei nicht selten zu einer Tortur und kasteit seinen Körper durch alle Stadien eines selbst auferlegten Opfers hindurch, um zwar am Schlusse festzustellen, daß man zwar abgenommen hat, sich aber dabei ziemlich matt und elend fühlt. Viel richtiger wäre es, sich in der gesamten Lebensweise Mäßigung aufzuerlegen, dabei für genügende Körperbewegung Sorge zu tragen, um gar nicht erst in den Zustand Zu gelangen, daß man sich eines Tages vor- nehmen muß, jetzt eine energische Abmage- rungskur zu beginnen. Wohl kann man mittels einer geeigneten Diät, also durch eine Kur, Schlankheit erzielen, aber niemals darf dies auf strapaziöse Weise angestrebt werden und nicht ohne ärztliche Aufsicht! Alle Schlankheitskuren bedingen nicht nur den Schwund von Fett, sondern auch gleichzeitig meist in höherem Maße den Ent- zug von Wasser. Und so gesund wie dies auch sein kann, genau so schädlich können sich bei unvernünftiger Anwendung die Folgen am Herz und an anderen wichtigen Körperorganen auswirken, wenn nicht der Betreffende unter der Kontrolle eines Arztes steht. Vertreter der Naturheilkunde, die eine solche Kur empfehlen, raten, man solle periodenweise unter Zuführung von Frucht- und Gemüsesäften in reichlicher Menge fasten, danach eine Obstkur oder längere Rohkost- diät anschließen. Als Dauernahrung wird morgens und abends, Obst empfohlen, zum Mittagbrot vegetarische Kost. Dabei genieße man möglichst gar kein Salz, wenig Flüssig- keit und lege besonderen Wert auf langsames Essen und sorgfältiges Kauen. Für die allge- meine Lebensweise werden ausgiebige Spazier- gänge(besonders nach dem Essen anstelle des Mittagsschlafes), Luftbäder, Gymnastik und Atemübungen verordnet. 5 Da eine Schlankheitskur zugleich eine Ent- fettungskur ist, kann man sie nicht während der gewohnten täglichen Arbeit durchführen, ohne den Körper zu schädigen. Zweckmäßiger- weise nimmt man sich also die Zeit der Ferien dafür vor Bei allen derartigen Kuren soll man stets so verfahren, daß nicht allzu große Opfer im Entsagen verlangt werden und daß sie lange genug durchgeführt werden können. Eventuell mag man eine solche Lebensweise während des ganzen Lebens beibehalten, um nicht den erzielten Vorteil durch neue Diät- fehler wieder zu verlieren. Das Wichtigste aber ist, daß der Betreffende dabei keinen gesundheitlichen Schaden erleidet. Wenn sich im Verlaufe der Kur Störungen einstellen, dann muß man lieber auf die schlanke Linie verzichten, um die Gesundheit zu erhalten. Aber auch eine einfachere, wirkungsvolle Uebung kann in„leichteren“ Fällen helfen, die schlanke Linie zu erhalten. Springen sie vergnügt von dem einen Bein auf das andere und heben sie die Knie dabei recht hoch. Schlagen sie dann auch mal seitlich aus, und tun sie dies alles leicht und graziös, dann wird den verhaßten Fettpolsterchen am Ober- schenkel der Mut zum Verbleiben bald ver- gehn! Morgentoilette etwas Oel oder Lanolinkrem So nachhaltig ein, daß das Mittel wirklich in alle Poren eindringen kann. Auch die Nagelumgebung muß gut gefettet und das Häutchen dabei leicht zurückgeschoben Werden. Etwa 10 Minuten soll das Fett auf die Haut wirken. Danach folgt eine gründ- liche Reinigung in lauwarmen Wasser mit einer mittelharten Bürste und Seife. Allzu kaltes und allzu heißes Wasser schadet den Händen, denn es macht sie mit der Zeit raub und rissig. Nach sorgfältigem Abtrocknen— trocken ist die Haut erst dann, wenn sie ihren natür- lichen Glanz wiedererlangt hat— frottiere man mit einem nicht zu festen Bimsstein die Daumenwurzel, die Innenseite des Daumens und die zwei Seiten jedes Fingers. Diese Massage fördert die Blutzirkulation und ver- hindert Hornhautbildungen. Nach jedem Waschen sollte die Nagelhaut mit Hilfe des Handtuchs, sorgfältig dem Oval des Nagels folgend, nach unten gedrückt werden. Sind die Hände sehr trocken, fettet man sie sodann mit einem guten Krem ein oder verreibt auf ihnen etliche Tropfen einer Mischung von Glyzerin und Zitronensaft zu gleichen Teilen. Vor dem Zubettgehn noch- mals gründlich bürsten und zuletzt reichlich Nährkrem, der über Nacht liegen bleibt, ein- massieren. Dabei muß von den Fingerspitzen an jedes Glied einzeln vorgenommen werden, zuletzt die ganze Hand in Richtung des Gelenks. Der Formschönheit und Gelenkigkeit dient eine möglichst häufige, in allen Augenblicken der Muße bequem vorzunehmende Finger- gymnastik. Man öffnet und schließt die Hände rasch hintereinander etwa zwanzig- mal. Dann biegt man mit der einen Hand die Finger der anderen, so stark es geht, zum Gelenk, das Gelenk wiederum zum Ellen- bogen hin und schwingt zuletzt jede Hand locker einmal rechts, einmal links herum zehnmal im Kreise. Die Finger werden schlanker, wenn man sie ab und zu zwischen Daumen und Zeigefinger von der Wurzel angefangen nach oben zu kräftig hin und her rollt und dabei die Form des Nagels möglichst zusammendrückt. Emp- kehlenswert ist es auch, die Handflächen mit dem Daumen von Zeit zu Zeit tüchtig durch- zukneten. — 0— Der praletisae Lip Wenn sich im weißen Emaillegeschirr all- mählich ein haäßlicher brauner Rand festsetzt, der auch durch Scheuern nicht entfernt wer- den kann, so lasse man darin rohe Kartoffel- schalen, die vorher gesäubert wurden, in viel Wasser weichkochen und über Nacht darin stehen. Man kann dann den Topf mühelos Wieder wie neu bekommen. Dunkle Marmorplatten zeigen oft nach dem Reinigen mit Seifenwasser helle Stellen, und der Glanz der Politur sieht trübe aus. Man behandle solche Platten mit Salmiakwasser und reibe sie dann mit einem weichen Tuch recht trocken. Zuletzt wird mit gutem hellem Bohnerwachs abgerieben und gründlich mit emem Wollappen poliert. ANNE SE SOF F ETRSE IMKNORZER BAU PAT MANNHEIM AN DEN SANE l Speisereste verwerten vrir rahonell Folgende Rezepte bieten der Hausfrau die Willkommen! Gelegenheit, Speisereste ratio- nell, d. h., so zu verwenden, daß sie nicht nach aufgewärmten schmecken, sondern den Eindruck eines schmackhaften neuen Ge- richtes erwecken. Eierkuchen- Auflauf Man bereite aus 375 g Mehl, zwei Eiern und etwas Milch, Wasser und Salz einen Eierkuchenteig, fülle in eine Auflaufform abwechselnd Schichten dieses Teiges und würzig zubereiteter Fleischreste bis reichlich zur Hälfte der Form, gieße ein bis zwei mit Milch geschlagene Eier darüber, gebe obenauf geriebenen Hartkäse, Paniermehl und Butterflöckchen und überbacke Ganze im Bratofen. das laufform, schichtet darauf eine ebenso dicke Lage geschmorter Tomaten und darauf eine dünne Schicht Rührei. Dann bestreue man Ganze mit Kàse, Paniermehl und Butter- chen und überbacke es im Bratofen. EKartoffel-Auflauf Gekochte Kartoffeln schneide man in Scheiben, gebe eine Schicht davon in eine 118 Auflaufform, bestreue sie mit geriebenem Käse, gebe Butterflöckchen darauf und fahre 80 fort, bis die Form zu dreiviertel gefüllt ist. Dann gieße man einen Eierguß(Eier mit Milch verklopft) darüber und überbacke das Ganze. Man kann nach Belieben Fleisch- Schinkenreste statt der Butter vex- enden 5 * 8 Ein Mannheimer machte Davos zum Kurort Die Verdienste Alexander Spenglers— Politischer Flüchtling in der Schwelz Die Gemeinde Davos im schweizerischen Kanton Graubünden hat es als Lungenheil- stätte längst zur Weltberühmtheit gebracht. Nicht allgemein bekannt dürfte es dagegen sein. daß ein Mannheimer, Alexander Speng- ler, das Verdienst für sich in Anspruch neh- men darf, als erster die Bedeutung des Davo- ser Hochgebirgsklimas für die Behandlung und Heilung der Lungentuberkulose erkannt zu haben. Geboren wurde Alexander Spengler als Lehrerssohn am 20. März 1827 in der„Stadt der Quadrate“, die gerade langsam anfing, sich zu einem großen und bedeutenden Handels- platz zu entwickeln. Nach Ablegung der Reife- prüfung am Gymnasium seiner Heimatstadt wandte er sich in Heidelberg zunächst dem juristischen Studium zu. Der tatendurstige junge Mann schloß sich 1849 der revolutio- nären Bewegung an und amtierte sogar vor- übergehend als Adjutant des Revolutions generals Sigel. Mit Mühe und Not gelang es ihm nach der Niederlage der Aufständischen, in die Schweiz zu entfliehen. Auf Anraten eines befreundeten Physio- logen studierte Alexander Spengler anschlie- gend in Zürich Medizin. Da die Schweizer Behörden ihn als politischen Flüchtling nach Nordamerika ausweisen wollten, verwandten sich Graubündener Studienfreunde aus sei- ner Heidelberger Zeit mit Erfolg für ihn. Nachdem er die medizinische Prüfung bestan- gen hatte, ließ er sich auf Empfehlung seiner Bekannten im November 1853 als Landschafts- arzt in dem damals noch ziemlich unbekann- ten und weltabgelegenen Davos nieder. Während seiner ärztlichen Tätigkeit machte er nun die auffallende Entdeckung, daß in Davos keine Lungenschwindsucht auftrat und daß Lungenkranke, die von auswärts kamen, sich sehr schnell wieder erholten. Auf die Initiative Spenglers hin wurde 1867 in Davos ein Kurhaus gegründet und bald danach ein Kurverein zur Unterstützung unbemittelter Lungenkranker sowie ein Diakonissenhaus zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen ins Leben gerufen. Eine von Spengler 1869 her- ausgebrachte Broschüre„Die Landschaft Da- vos als Kurort gegen Lungenschwindsucht“ vergrößerte weiterhin den Ruf seines Wir- kungsortes als Lungenheilstätte. Nach seiner Amnestierung im Jahre 1863 hat Alexander Spengler auch mehrfach wie- der seine Heimat und Mannheim aufgesucht. Eine Ende der 90er Jahre des vorigen Jahr- hunderts ständig zunehmende Arxterienver- kalkung zwangen den rastlosen Mann, sich immer mehr von seiner beruflichen Tätig- keit zurückzuziehen, bis ihn am 11. Januar 1901 der Tod ereilte. Die dankbaren Davoser enthüllten 1924 in ihrer Gemeinde ein Denk- mal Alexander Spenglers. Der in Sportler- kreisen rühmlich bekannte Spengler-Pokal für Eishockey mannschaften erinnert ebenfalls noch an die Verdienste der Familie Spengler um die Entwicklung der Gemeinde Davos zum heutigen weltbekannten Kurort und Winter- sportplatz. Dr. Engelbert Strobel Der Lenz zieht wieder durchs Land Die dreistufige Entwicklung des Frühlings— Die Natur richtet sich auch im Frühling nicht nach dem Kalender, sondern sie verabschie- det den Winter, wann es ihr Beliebt. Mitunter jagt sie sich dazu Zeit bis in den späten März oder frühen April hinein. Wo aber beginnt der Lenz seinen Siegeszug durch die deut- schen Lande, der ihn mit zunehmender Son- nenwärme, mit Vogelsang und Baumblüte von Ort zu Ort führt? 5 Er richtet sich dabei nach der Ruhezeit der Gewächse, dem sogenannten Pflanzenwinter, dessen Dauer zwischen 60 Tagen im Rhein- gau und 120 Tagen im alten Ostpreußen schwankt. Am kürzesten ist er an der Berg- straße, wo zwischen Heidelberg und Darm- stadt in diesem Jahre die ersten Mandel- bäumchen an windgeschützten Stellen schon Mitte Februar blühten und damit anzeigten, daß ihnen etwa vier bis fünf Wochen später die Obstbaumblüte folgen werde. Der Pflanzenwinter endet mit dem Vor- Blättern entfalten. Hierzu gehören vor allem die Obstbäume. Dem Vorfrühling folgt dann der Erstfrühling, in dem Blüten und erste Blätter gleichzeitig erscheinen. Die letzte Pe- riode des Lenz bildet schließlich der Voll- frühling, der auch jene Gehölze aufblühen läßt, die schon im vollen Grün stehen. Diese dreistufige Entwicklung entfaltet sich auerst an der schon erwähnten Bergstraße, dann am Oberrhein, insbesondere in dem Aurch mildes Klima gesegneten Gebiet zwi- 1 Freiburg und Badenweiler einschließ- ch des EKaiserstuhls. Warum aber hat der Am Oberrhein blüht es zuerst Lenz gerade dort seine Wiege? Die Antwort auf diese Frage ist einfacher, als man viel- leicht denkt. Durch die Burgundische Pforte Findet alljährlich im Frühling die warme Luft, die vom Mittelmeer nach Norden streicht, ihren Eingang ins Nheintal. So kam es, daß in diesem Gebiet ein Klima entsteht, in dem nicht nur Feigen, Mandeln und Zitronen, son- dern verschiedentlich auch echte Tropenge- wWächse gedeihen. Am Kaiserstuhl hat man bekanntlich sogar schon Kaffeesträucher zur Reife gebracht. Von Westdeutschland aus zieht der Früh- ling nach Norden und Nordosten, Wobei er sich allerdings manche Kreuz- und Quer- sprünge erlaubt. So liegt die Obstbaumblüte zeitlich durchaus nicht einheitlich, sondern ist von manchen klimatischen Besonderheiten der einzelnen Gegenden abhängig. Sie kann daher nicht immer als Maßstab für das„fahr- planmäßige“ Eintreffen des Lenzes betrachtet Werden. Zuletzt erscheint der Frühling im ehemaligen Ost- und Westpreußen, nachdem er im Rheinland schon wochenlang regiert Hat. Die erstgenannten Gegenden sind jedoch von der Natur nicht immer so stiefmütterlich behandelt worden., Im Mittelalter wurden sogar noch an der Weichsel vollreife Trauben geerntet. Doch um das Jahr 1437 war ein 80 strenger Winter zu verzeichnen, daß dort alle Obstbäume zugrunde gingen und mit ihnen auch die Reben. Seitdem wächst an der Weich- sel kein Wein mehr. In Deutschland und Osterreich aber freut man sich jedes Jahr aufs neue, wenn der Lenz seinen„Fahrplan“ Pünktlich einhält. 2 Un AE uA SEL SCHACH-ECK E Aufgabe von H. Bernard(1903) V „, ,,, ,, — , e 7, e n e h e 12 Kaz, Dgl, Tel, ha, Lea, Ses, Bbs, 22, 4; Kea, Bas, ba, d6, el, hö 5 Matt in zwei Zügen! Füll-Rätse! A A A A A A A A A A A A A A A A A Die Buchstaben: à à à à à à b b b h de d d dd dee eeee gg g hhIZ III K11 11 111 mmannnnnoopPPBPTTrrer s st x sind so in die leeren Felder einzutra- gen, daß sich Wörter nachfolgender Bedeu- stungsstadt, 7. Biograph(18471915), 8. Kurort in Böhmen, 9. Sternbild. 8 H. Kreuzwort-Rätsel T7 5 E 27 5 2 8 8 9 B e 12 ũ7·¹ a a E 40 7 E 18 f 1 20 1 1 Waa gerecht: 1. Insel an der Westküste von Kleinasien, 4. griechischer Buchstabe, 6 Schwimmvogel, 8. Gedichtform, 10. Kl. Ostsee- insel, 12. Vorbedeutung, 13. Nebenfluß der Donau, 14. weiblicher Vorname, 15. Badestrand bei Venedig, 17. Frauengestalt im Nibelungen- lied, 18. Stadt in Holland, 20. altgriechische Stadt, 21. nordischer Hirsch, 22. Singvogel. Senkrecht; 1. Japanische Münze, 2. Weiblicher Vorname, 3. Verschlußteil, 4. Klaus- ner, 5. Vulkan auf Sizilien, 7. griechische Meer- göttin, 9. türkische Insel vor Kleinasien, II. Asiatischer Staat, 13. Nebenfluß der Donau, 16. Gedichtart. 17. Kröte, 19. nordische Gott- heit. Lösungen: i s 61I SUI 2 0 91 JI CCC ruten b 80 g druouv d uss udn Aue— sse s ue te soi oe uepfe 81 il l op gr eur p uuf st u 1 oO of Meuog 8 un e eien e o.. S I i uos ass ee n senen pu 6 beque fte g ddeueseld 2 beqen eg euere Alle F oleuos -e s Teseſeg d eddi I sI east zem Tdd 8 6A ISH I D ¹ο⁰ 5 g p Geistiges Gut in billigen Bändchen Im Schatten der Roman-Kioske Zwei Silbergroschen für die Weltliteratur Dieser Tage starb in Bad Heilbrunn kurz vor Vollendung des 77. Lebensjahres Philipp Ernst Reclam, der Senior-Chef des Reclam-Verlages und Enkel des Gründers. 5 Die Amerikaner finden das Reclam-Unter- nehmen und seine Verlagsgeschichte sehr smart: zwei Silbergroschen für die Weltlitera- geistiges Gut in billigen Bändchen, in Massenauflagen. Auch bei uns ziehen viele nur in der Bildung, nicht aber finanziell Be- güterten tief den Hut vor diesem in Genera- tionen verwirklichten Plan, der seichten Lek türe und Tagesunterhaltung im Schatten der Kioske ernsthafte Konkurrenz zu machen. Philipp Ernst Reclam, der nun wenige Tage vor Vollendung seines 77. Lebensjahres ver- starb, durfte noch den Wiederaufbau seines weltberühmten Verlages, den er 1920 zusam- men mit seinem Bruder Hans Emil Reclam übernahm und 1943 nach dessen Tod allein weiter führte, erleben. Sein Sohn, Dr. Hein- rich Reclam. wird das Erbe der größten pilli- gen Buchreihe der Welt, der Universal-Biblio- thek, nach der 1947 von Leipzig nach Stutt- gart erfolgten Ubersiedlung fortführen. Im vergangenen Jahr wurde bereits für die Re- clam-Bändchen wieder die Millionengrenze überschritten, seit 1867 wanderten von die- sen Miniaturschätzen bereits Milliarden in die Welt. Im Osten wurde 1950 eine Treuhänder- schaft eingeführt, und im vergangenen Fe- bruar flüchtete Frau Elisabeth Reclam mit ihrer Tochter Ilse nach Westberlin. Beide wa- ren die letzten KRommanditistinnen. Philipp Ernst Reclam selbst wurde 1948 kür zehn Tage wegen„unkorrekter Beantwor- tung eines Fragebogens“ in Leipzig verhaftet und seines Postens als Erster Vorsitzender des Buchhändlerbörsenvereins enthoben. Er hatte sich darum bemüht, im unscheinbaren orangefarbigen Gewand des„Armeleute-Bu- ches“ wieder die Werke von Goethe, Schiller, Lessing, Shakespeare, Tolstoi, Gorki, Puschkin und Heine herauszubringen. An die wohl- teile Sammlung und ihre wahrhaft univer- salen Themen schloß er verdienstvoll die „Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen“, die„Bücher der Natur wissenschaft“ und die „Helios-Klassiker“ an. 1950 entschloß er sich zur Flucht aus der Ostzone. In Stuttgart baute er seinen Verlag von neuem auf. Die Geltung von bedeutenden Dichtern und Gelehrten wuchs durch seinen Verlag in tiefe und breite Dimensionen. Jedem, den es nach dem Brot des Geistes verlangte, nach der Kenntnis aller über die Mittelmäßigkeit hin- ausragenden Geistestaten der Geschichte, stand eine Fülle von sorgfältig ausgewählten und überprüften Veröffentlichungen offen. Von verschiedenen Ausgaben der Bibel bis zu den Weisheiten der indischen und chinesi- schen Philosophen, vom Bürgerlichen Gesetz- buch bis zum Peranischen Drama. Nicht einige wenige Bevorzugte, sondern die Besten un- seres Volkes horchten auf. Die Klassiker er- reichten erstaunliche Rekorde: Schillers„Tell“ lag mit fünfeinhalb Millionen Exemplaren an der Spitze. Beide Teile des„Faust“ wurden von drei Millionen Lesern erworben. Selbst die simpelsten Kriminalschmöker und Jung- mädchengeschichten vergilbten vor diesem Erfolg. Die oft gehörte Klage über den Nie- dergang unserer Kultur wirkte Aligesichts eines derartigen öffentlichen Interesses über- trieben und ungerechtfertigt, und zwar be- reits im oft zu Unrecht geschmähten, oft zu Unrecht gelobten 19. Jahrhundert. Nach dem Zusammenbruch bot das Leipzi- ger Verlagshaus einen traurigen Anblick. Säle mit einem eigenen elektrischen Kraft- Werk wurden abgelöst durch vereinzelte ver- alteté Druckpressen unter einem Befehlsdach und hinter einer Notverglasung. Außerdem erwies sich die Schwierigkeit der Papierver- sorgung als fast unüberwindlich. Dennoch wurde zunächst im Osten der Anfang ge- macht, bis später den Sowjetpropagandisten das Feld geräumt werden mußte. Ein histori- sches Feld, auf dem 1839 eine Buchdruckerei mit Dampfbetrieb und 183 Personen arbeitete. Sie wurde in einem risikoreichen Unterneh- men eingesetzt, dessen Gedanke heute mit gesteigerter Kraft weiterlebt und überall in der Welt begeistert aufgenommen wurde. Der Name des Verlages Reclam aber wurde ein festumrissener Begriff. Seine Universal- bändchen wurden von den harten Fäusten bildungshungriger junger und alter Arbeiter abgegriffen, eifrig von mittellosen Schülern und Studenten studiert, von jungen Mädchen, die mit schmalem Taschengeld sich eine wun- derbare Welt geistiger Freiheiten erschlossen. So reifte in einem knappen Jahrhundert die Saat zu reicher Ente. Sie trotzte selbst den Stürmen des Krieges und wanderte mit den deutschen Soldaten im Tornister bis nach Stalingrad und EI Alamein, üÜberdauerte als Idee die Katastrophe der Niederlage. Wo irgendwo verlassen eines dieser billigen, schmucklosen Heftchen vielleicht ein wenig angestaubt und zerlesen herumliegt, werden Erinnerungen an eine schöne Zeit wach, die nach dem Wahren und Schönen drängte. Bil- Uge, kleine Bändchen, die nur darauf Warten, zu einem neuen geheimnisvollen Leben er- Weckt zu werden.(ip) Aus dem Leben— für das Leben Sinnsprüche von Walter Goes Nur was aus der Tiefe kommt, geht in die Tiefe. Je steiler dein oben. Knechtschaft Heben die Menschen nicht, aber in dem, was sie lieben, kommt es ihnen icht darauf an, Knecht zu sein. Wahrheiten entbehren oft der Mirleung. weil innen die Liebe fehlt. 5 8 Menschen, die Gott nicht ernst nehmen, fehlt der Ernst. 5 5 Tun, was du mußt, ist nicht geführlich, doch was du willst, ist oft gefährlich.. Ordnung àußert sich in ganz kleinen Din gen, ist aber selbst etwas Großes. Lust ist recht, wenn sie nicht aur aar aum Laster wird. weg, desto früher bist du Last oder 5 5%, gl Jof In jahrelanger, mühevoller Arbeit gelang Arwa die Herstellung des Perlon Strumpfes, der eine Taille besitzt! Bitte, schauen Sie ihn an: Links und rechts der Naht streben von der Ferse zwei kelchförmige Linien nach oben, die in das zarte Gewirk des engen Maschenbildes hineingearbeitet wurden. An diesen bezaubernden Linien erkennen Sie Arwa auf Taille! Wie vom Bildhauer modelliert, wie vom Mieder gestrafft, wirkt fesselschlank und waden- schön das Bein, weil Arwa auf Taille ihm Figur und eine neue, bessere Paßform gibt. Diese strumpftechnische Leistung ist das Ergebnis einer großen, 70 jährigen Wirker- tradition. Wer Arpa auf Taille vor dem Kriege kanr- 5 2 Schöner und en 1—— Vom einheimiſchen Sport Fußball. 07 Seckenheim— 03 Ladenburg. Morgen Sonntag treffen ſich zu obigem Verbandsſpiel zwei Gegner, die ſich ſchon immer ſpannende Kämpfe geliefert haben. Das morgige Spiel erhält ſeinen beſonderen Reiz dadurch, da es bei beiden Vereinen da⸗ rum geht, endgültig aus der Gefahrenzone zu kommen. Die Seckenheimer werden alles datanſetzen, dieſen Kampf für ſich zu ent⸗ ſcheiden. 5 TSV Lützelſachſen— 98 Seckenheim Morgen Mittag, 12 Uhr, reiſen die 98 er mit Omnibus an die Bergſtraße zum obigen Gegner. Nachdem die Elf gegen Neckarhauſen einen glatten 4:0 Sieg errang, dürfte ein Erfolg in Lützelſachſen durchaus möglich ſein. Doch iſt gezade gegen dieſen harten Gegner, der die meiſten Heimunentſchieden aufzuweiſen hat, beſonde re Vorſicht geboten. Die Blau⸗ Weißen müſſen alles aufbieten, wenn ſie zu einem Sieg kommen wollen. Wir kennen den ſchnellen Start und die Ueberrumplungstak⸗ tik des Gaſtgebers, ſodaß gleich vom Anpfiff weg das Spielgeſchehen durch die 98 er dik⸗ tiert werden muß. Nur ſo iſt eine Chance auf einen Sieg möglich, denn mancher Spitzen⸗ reiter hat ſchon auf dieſem gefährlichen Ge⸗ lände Punkte eingebüßt. Mit dem Kampfgeiſt vom ve⸗gangenen Sonntag ſollte aber doch ein Erfolg herauskommen. Zahlen und Rivalen: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Pkt. SV. 50 Ladenburg 17 14 1 2 46.19 29.5 Waldhof(Amat.) 16 12 1 3 57.23 25.7 ASV. Schönau 16 9 2 5 41339 20.12 SV. Schriesheim 16 9 1 6 33:31 19.13 98 Seckenheim 16 1 ̃ Vikt. Neckarhaus. 14 5 6 3 33.24 16.12 FV. Leutershaus. 16 6 3 7 41.49 15.17 Fortuna Edingen 15 5 4 6 34.34 14.14 VIR. Mhm.(Amat.) 16 5 1 10 33.37 11.21 SV. Unterflockenb. 16 4 2 10 31:43 10.22 TSV. Viernheim 16 4 2 10 23.34 10.22 TSV.Lützelsachsen 15 1 7 7 21:40 9.21 SV. Laudenbach 16 3 3 10 29:55 9.23 487. Feudenheim, 10 a. K. 17 13 2 3 6530 28.8 eee, 85 Handball. T 98 Seckenheim— TS Viernheim. Ein Pünktchen noch fehlt zur Bezirksmeiſter⸗ ſchaft. Morgen Nachmittag kommt das Wieder⸗ holungsſpiel der obigen Mannſchaften auf dem Waldſportplatz zum Austrag. Das Spiel, welches vor werigen Sonntagen ſchon einmal im Rollen war, wurde damals abgebrochen. Die Gäſte werden morgen alles daran ſetzen um gut abzuſchneiden. Man hat aber im Lager der 98 er das Vertrauen zu den Spie⸗ lern gewonnen, die ihre letzten Kämpfe ge⸗ gen ſtärkſte Gegner dieſer Klaſſe zu Hauſe und außerhalb mit größeren Torunterſchieden gewinnen konnten. So hoffen wir auch mor⸗ gen, daß ein Sieg ſicher iſt. Das Vorſpiel trägt die Elf des TB Jahn gegen Tus Nek⸗ karau aus und auch hier werden ſich die Ein⸗ heimiſchen um einen klaren Sieg bemühen. Dieſe Doppelveranſtaltung verdient einen gu⸗ ten Beſuch. a Die 1b⸗Mannſchaft des TV 98 ſtellt ſich in Wallſtadt vor. * T Jahn Setenheim— Tus Neckarau Morgen empfängt der TB Jahn den Ta⸗ bellenvorletzten zum fälligen Rückſpiel. Die Gäſte ſind nicht ſo ſchlecht wie es der Tabel⸗ lenplatz beſagt. Dieſe Mannſchaft liegt den Einheimiſchen nicht ſo gut. Schon immer muß⸗ ten die Siege regelrecht erkämpft werden. Dies dürfte auch diesmal wieder gelingen, wenn von vornherein geſpielt wird und nicht duch unnötiges Ballhalten die Aktionen auf⸗ gehalten werden. Die Turnerbündler werden ſich auf jeden Fall anſtrengen damit der der⸗ zeitige Tabe fen kann. „„ Sport und Spiel Te Ladenburg— Sd 07 Seckenheim Am morgigen Sonntag fahren die 07er nach Ladenburg. Das Vorſpiel wurde damals beim Stand von 6:3 für 07 abgebrochen, da die Ladenburger ungefähr 10 Minuten vor Schluß den Platz verließen. Ladenburg hat in der letzten Zeit etwas nachgelaſſen und iſt auf den 8. Tabellenplatz zurückgefal⸗ len. Die 07er bewieſen erſt am letzten Sonn⸗ tag ihre gute Form und dürften auch in La⸗ denburg für den Gewinn beider Punkte ga⸗ rantieren. 8 Südbaden gegen Nordbaden im Handball Die Handballer von Süd- und Nordbaden stehen sich am kommenden Wochenende im Hallen- und Feldhandball in Offenburg gegenüber. Das Hallen- spiel wird am Samstag in der Landwirtschaftshalle Offenburg ausgetragen, das Feldspiel am Sonntag auf dem Sportplatz Offenburg; Südbaden wird die beiden Spiele mit seiner zur Zeit stärksten Mann- schaft bestreiten. Keine Veränderungen zu erwarten Die Spiele der Amateurliga Nordbaden Sieben Punktespiele stehen auf dem Programm in Nordbadens 1.„ mateurliga. Dabei dürfte es inner- halb der Tabelle kaum nennenswerte Veränderun- gen geben, denn die Spitzenvereine haben durch- weg Platzvorteil. Mit dem Abstiegskandidaten TSG Rohrbach sollte der Tabellenführer Fx Daxlanden wenig Federlesens machen, und ebenso sicher müste der VfB Leimen gegen Schwetzingen zu den Punk- ten kommen. In Viernheim wird es hoch hergehen, denn sowohl die gastgebende Amicitia als auch der 80 Heidelberg haben noch Aussichten auf Platz 2. Der Platzvorteil dürfte jedoch eine entscheidende Rolle spielen. Verliert Mühlburg/ Phönix in Enielin- Sen, ist der Traum von einer Teilnahme an der Deutschen Amateurmeisterschaft aus. Friedrichsfeld könnte zum Schlußterzett Abstand gewinnen, wenn der Elf zu Hause ein Sieg gegen Birkenfeld ge- länge. Zu einem Heimerfolg müßte auch der Fo Hockenheim kommen, der die Brötzinger Germa- nen zu Gast hat. Die SG Kirchheim sollte aus Ka- tertal Sieg und Punkte mit nach Hause nehmen. Es spielen: FV Daxlanden— Tsd Rohrbach, VfB Leimen— SV Schwetzingen, Amieitia Viernheim Segen DSd Heidelberg, Germania Friedrichsfeld ge- Sen Fe Birkenfeld, FV Hockenheim Germania Brötzingen, Sc Käfertal Sc Firchheim, VfB Enielingen— KsSc Mühlburgphönix. Oberliga Süd vor dem Höhepunkt Eintracht Frankfurt, Mühlburg/ Phönix und VfB Stuttgart spielen am Soantag auswärts Die Spiele in Süddeutschlands 1. Liga treiben jetzt ihrem Höhepunkt zu. Kann die Frankfurter Eintracht ihren Vorsprung bis ins Ziel vertei- digen? Gelingt es Mühlburg oder dem VfB Stutt- gart, der sowohl die Eintracht als auch Mühl burg noch bei sich zu Gast haben wird, den Titel an sich zu reißen? Alle drei Favoriten für die Meisterschaft Spie- len am kommenden Sonntag auswärts, wobei die Frankfurter Eintracht das erste von drei auf- einanderfolgenden Auswärtsspielen bestreiten muß., 1860 München, der Gastgeber der Frank- furter Eintracht, kämpft mit letzter Verzweif- lung um den Verbleib in der Oberliga. In Mün- chen taten die Frankfurter schon immer schwer und ernteten nie große Lorbeeren, so daß ein Erfolg der Sechziger durchaus keine Uber- raschung wäre, Würden Mühlburg und VfB Stutt- gart aber Nutzen aus einer Niederlage der Ein- tracht ziehen können? Mühlburg/ Phönix muß zum 1. Fe Nürnberg und der VfB zum VfR Mannheim, der bisher zu Hause immer die Ober- hand behielt. Wer von den drei Spitzenmann- schaften also am kommenden Sonntag bei den drei süddeutschen Schlagerspielen auch nur einen Punkt holt, ist der Meisterschaft wesentlich näher gekommen.: Neben 1860 München ringt auch die TSG Ulm 46 mit letzter Kraft um den Verbleib in der Ober- Jig z. Die„Spatzen“ erwarten am Sonntag Bayern München, das in Ulm ebenfalls noch nie gewin- nen konnte, so daß Punktgewinne der beiden Schlußlichter am kommenden Sonntag durchaus keine Uberraschung wären. Das würde Alarm für Aschaffenburg bedeuten. Die Viktoria spielt jedoch ebenfalls zu Hause gegen Waldhof Mann- heim, das bisher auswärts noch nie gewinnen konnte, so daß ein Heimsieg der Viktoria zu erwarten ist. Die Aschaffenburger könnten da- mit mit Waldhof Mannheim gleichziehen. Die Stuttgarter Kickers erwarten den BC Augsburg, der durch seine Erfolgskette bis weit ins Mittel- feld vorgestogen ist. Werden die Kickers die Sieges-Serie der Sesta-Schüler stoppen können? Der FSV Frankfurt erwartet die SpVgg. Fürth, und Schweinfurt 05 trifft zu Hause auf Kickers Offenbach. Auch hier dürfen Heimsiege erwartet werden Es spielen: Schweinfurt 05— Kickers Offen- bach, VfR Mannheim— VfB Stuttgart, Stutt- garter Kickers— BC Augsburg, 1860 München gegen Eintracht Frankfurt, 1. Fe Nürnberg gegen KSC Mühlburg Phönix, Fsy Frankfurt gegen SpVgg. Fürth, TSG Ulm 46— Bayern München, Vikt. Aschaffenburg— SV Waldhof Mannheim Wer begleitet Pforzheim beim Abstieg? Neckarau am meisten gefährdet— S0 Spielt die zweite Liga Süd Ebenso spannend wie der Kampf um Meister- schaft und Aufstieg ist in der 2. Liga Süd das Rennen, das die bedrohten Vereine unter sich ausmachen, um dem Abstieg zu entgehen. Fast sicherer Anwärter auf ein Abrücken in die Ama- teurliga ist der 1. FC Pforzheim. Die Pforzhei- mer müssen noch sechsmal reisen und können nur dreimal zu Hause spielen. So sieht es recht düster um die Pforzheimer aus, die am kom- menden Sonntag nach Böckingen müssen. Die Union stellt sich damit nach fünf Wochen zum erstenmal wieder dem heimischen Publikum vor. Wer wird Pforzheim in die Amateurliga be- gleiten müssen?— Fast sieht es 80 aus, als ob dies der VfL Neckarau sein werde. Die Mann- heimer haben jedoch in den letzten Wochen eifrig Punkte gesammelt. Sollte den Neckar- auern auch am kommenden Sonntag bei Schwa- ben Ausgburg ein Punktgewinn glücken, brau- chen sie noch nicht alle Hoffnungen aufzugeben. Dasselbe gilt für Feudenheim, das den Sv Darmstadt erwartet. Ein weiterer Erfolg der Feudenheimer würde diese Mannschaft fast aller Sorgen entheben. Erbittert wird im Duell zwi- schen dem KFV und Cham gerungen werden. Beide Mannschaften sind stark bedroht. Das Ringen der vier erstplacierten Mannschaf- ten um Meisterschaft und Aufstieg geht mit ebenso großer Schärfe weiter. Hessen Kassel wird vom SSV Reutlingen erwartet und darf nach seinen letzten, keineswegs überzeugenden Spielen durchaus nicht favorisiert werden. Bayern Hof muß zum Sv Wiesbaden, der auf Revanche für die knappe Vorspielniederlage brennt. Bamberg reist nach Straubing, das eben- kalls noch ein Hühnchen mit den Gästen zu rup- ken hat, und Jahn Regensburg muß zum Hohen- twiel, wo Singen aus dem Remis der Vorrunde einen klaren Erfolg machen möchte. Wer von den vier reisenden Manschaften einen oder Sar zwei Punkte ergattert, ist der Meisterschaft einen großen Schritt näher gekommen. Das Tref- fen Freiburg— Durlach hat keine Bedeutung mehr. Es spielen: ASV Feudenheim— S Darmstadt (Sa), Union Böckingen— 1. Fe Pforzheim, FC Singen 04— Jahn Regensburg, SSV Reutlingen gegen Hessen Kassel, Karlsruher FV— ASV Cham, FC Freiburg— ASV Durlach, TSV Strau- bing— 1. FC Bamberg, SV Wiesbaden Bayern Hof, Schwaben Augsburg— VfL. Neckarau. Süddeutsche Handball meisterschaft Am kommenden Sonntag fällt der Startschuß zur diesjährigen süddeutschen Handballmeister- schaft. Mit Ausnahme von Baden stehen bereits Alle Landesmeister fest. SpVgg. Ketsch wurde als badischer Teilnehmer bestimmt. Die beiden in Frage kommenden badischen Vereine Ketsch und St. Leon trafen sich in Karlsruhe mit dem Prä- sidenten des Badischen Handballverbandes, Lud- wig Friedrich. Dabei wurde diese Entscheidung getroffen. Titelverteidiger ist der in Würt⸗ temberg ungeschlagene Meister Frischauf Gip- pingen, dem wieder eine Favoritenrolle ein- geräumt werden kann. Die Kempa-Elf muß aller- dings gleich im ersten Spiel zum stärksten Mit- bewerber um die Meisterschaft, dem Hessenmei- ster SV Harleshausen. Der bayerische Meister BO Augsburg erwartet den badischen Vertreter Ketsch. Es spielen: SV Harleshausen— FA Göppingen, BC Augsburg— SpVgg. Ketsch. Badische Meisterschaften im Kunstturnen In der Fruchthalle in Rastatt wird am kommen- den Wochenende die badische Vereinsmeisterschaft der Kunstturner in zwei Gruppen ausgetragen. In der Sruppe der Dreiermannschaften nehmen die Vereine Konstanz, Waldshut, Sandweier und Rastatt teil, in der Gruppe der Sechsermannschaften betei- ligen sich die Riegen von Ortenberg bei Offenburg, Villingen und Singen am Hohentwiel. Deutschland auf dem letzten Platz Halbzeit in der Eishockey-Welt meisterschaft In der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Schweiz war am Dienstagabend„Halbzeit“. In Basel fand das mit Spannung erwartete Treffen Schweden— Tschechoslowakei statt, das die Nordländer überraschend klar mit 5:3 gewinnen konnten. Gleichzeitig siegte in Zürich die Schweiz knapp mit 3:2 gegen Deutschland. Halbzeit-Tabelle: 1. Schweden 3 22211 60 1. Tschechoslowakei 3 23:11 4:2 3. Schweiz 3 9 20 274 4. Deutschland 3 10222 076 Am Donnerstag beginnt in der Hauptgruppe die Rückrunde, in der jedes Land nochmals drei Spiele auszutragen hat. Die ersten Rückspiele sind: Tschechoslowakei Deutschland und Schweden— Schweiz. Man rechnet mit keinen Uberraschungen, so daß wahrscheinlich erst am Schlußtag in den„Revanchepartien“ Schweden gegen CSR und Schweiz— Deutschland die Ent- scheidungen über die Weltmeisterschaft und die Verteilung der Plätze fallen werden. Die Deut- schen dürften jetzt kaum mehr Chancen haben, einen besseren als den letzten Platz in der Welt- meisterschaft zu erreichen. Im sogenanten Europa-Kriterium kam Eng- land in Basel zu einem 8:4-Sieg über Holland. Osterreichs Nationalmannschaft errang in Zü- rich einen überlegenen 8:1-Sieg über Frank- reich. Kandahar- Skirennen am Arlberg Spitzenklasse Mitteleuropas am Start Das 18. Arlberg-RKandahar- Skirennen am kom menden Wochenende wird nach dem bisherigen Nennungsergebnis von den besten Läufem Deutschlands, Italiens, Frankreichs, Osterreich und der Schweiz bestritten. Bei den Damen wiri die Deutsche Meisterin Mirl Buchner nach ihres Verletzung wieder am Start sein, so daß Deutsch. land mit Buchner, Evi Lanig, Ossi Reichert Und! Hilde Quast ein sehr starkes Team haben wird Bei den Männern sind die Deutschen nicht stark vertreten. Hier scheint lediglich Beni Ober“ müller fähig, im Slalom mit einer Uberraschung aufzuwarten, falls er einen seiner guten Tage haben sollte. Der Schweizer Bernhard Perren, der von den Fachleuten übereinstimmend als Europas der- zeit bester Abfahrtsläufer bezeichnet wird hofft, daß seine bei den Schweizer Meisterschaf. ten in Zermatt erlittene Verletzung so weit aus geheilt ist, dag er in St. Anton starten kann Die italienische Equipe wird vom Olympiasieger und ehemaligen Kandahar- Sieger Zeno Colo be- treut. Daß auch die Franzosen sehr stark ver- treten sein werden, bewiesen bei der General probe in Seefeld am letzten Wochenende die EKlasseläufer Claude Penz, Henri Oreiller und“ Guy de Huertas, die sich in blendender Verfas- sung zeigten Beim Seefelder Ländertreffen brillierten schließlich auch die österreichischen Kandahar- Teilnehmer Walter Schuster, Fritz Huber, Anderl Molterer und bei den Damen Rik Mahringer. Der Abfahrtslauf der Herren wird wieder auf der traditionellen Kandahar- Strecke am Galzig ausgetragen, die mit ihren wechselvollen Gelän- deformen auch vom besten Fahrer hervorragende Technik, kluge Paktik und größten Mut ver langt, Für die Damen wird dagegen erstmalig eine neue Strecke eingerichtet, dièe vom Galzig über den Maiensee und die Waldschneise zu den Mulden beim Waldhäusel führt und mit ihren 620 m klöbendifferenz und 2,7 km Länge eine ideale Leistungsprüfung für die weiblichen Teil nehmer darstellt Bisher höchste Niederlage Schweden— Deutschland 12:2 Deutschlands Eishockey-Nationalmannschaft er- litt ihre bisher höchste Niederlage im Welt- meisterschaftsturnier in der Schweiz. Die Deut- schen wurden in Zürich von Schweden mit 1242 (2:0, 5:1, 5:1) Toren geschlagen. Im ersten Spiet Schweden gegen Deutschland siegten die Schwe- den nur mit 8:6. l Schwarzwälder Sprunglaufmeisterschaften Nachdem die Schwarzwald meisterschaft im Spe Zlalsprunglauf in Furtwangen zweimal den Witte rungsunbilden zum Opfer fel, wird diese Meister- schaft nun am kommenden Sonntag auf der Hoch- kopfschanze bei Todtmoos ausgetragen, deren r tischer Punkt bei 50 m liegt. Titelverteidiger ist de Furtwangener Franz Loos. Am Vormittag des Sonn- tags wird in Todtmoos der Skistaffellauf der fünt Bezirke des Skiverbandes Schwarzwald ausgetragen, wobei jeder Bezirk drei Staffeln stellen kann. Die Mannschaft des Bezirks IV Hochschwarzwald gilt mit den Läufern des Skielubs Hinterzarten als Fa- vorit. Die alpinen Läufer des Schwarzwalds treffen sich beim Abfahrtslauf auf dem Herzogenhorn und beim Torlauf in Muggenbrunn Kandahar- Rennen eröffnet Das 18. Arlberg-Kandahar- Skirennen wurde in St. Anton am Arlberg mit einem der Tra- dition dieser Konkurrenz entsprechenden Außen- seitersieg eröffnet. Die österreichische Nach⸗ Wuchsläuferin Thea Hochleitner vom So Bad Gastein gewann den Abfahrtslauf der Damen vor Trude Klecker(Semmering) und Madelaine Benier(Val d'Isere-Frankreich). Ergebnisse: 1. Thea Hochleitner(Osterreich) 2:10,02 Min., 2. Trude Klecker(Osterreich) 2:10, 3. Madelaine Benier(Frankreich) 2:11,0, 4. Lotte Blatt!(Osterreich) 212,2; 5. Marisette Agnel (Frankreich) 2:12,3, 11. Mir! Buchner Deutsch- land) 2:13,9, 16. Ossi Reichert ODeutschland) 215,0, 17. Evi Lanig Deutschland) 2:15,4, 33. Hilde Quast Deutschland) 2:29. 4. Romantischer Winkel Holzschnitt von Rudolf Schneider 3 sein? Musik zur 8 im Rundf.:„Der 2% von C. Fry men France“, Musik Mühlacker(Kurzwelle) ich SUDDEUTSCHER RUNDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) 522,00 m 575 KHz Heidelberg. Dossenheim 301,00 m= 998 KHz 49.75 m= 6030 KIZ nd t Sendebeginn: 4.35(W), 6.00(So) e Nachrichten: 5.30(W), 6.00(W). 7.00(W). 7.55, 9.00(W), 12.30. 18.30(W), 19.30, 22.00, 0.00 zermslodien Landfunk: 5.55(W).. 8.00(So), 11.45 lermann(DI, Mi, Do, Sa) n Steuerbatzen“ auenfunk: Streirag dure mchte i 16.50(D), 18.35(Mo) Jugendfunk: 13.45 D), 15.40(Sa). 8.00(W), 14.00. Kulturumschau: 11.40(Mo, Fr) Wissenschaft: 11.00(So) Wirtschaft: 15,45(Mo-Fr) Sport: 14.00(Sa), 16.30(So), 18.30 (Do), 19.00(So), 21.45(Sa, So) Andacht: 6,05(W), 7.05(W), 8.45(So) Suchmeldungen: 9.05(Mi, Sa) Heimatpost; 6.40(W), 17.40 Echo aus Baden: 12.45(W) Zeltfunk: 14.15(Sa), 19.45(10—Fr) Sendeschluß: 0.05(Mo, Fr), 1.00(So), 1.15(Sa), 4.15(Dl. Mi., Do) Orchester präsident Mittwoch, den 18. März 1953 5 i 18,35(Fr) tsten ins rau: FKindertüunk: 14.30(S0. Ih. 15.80 „Fx dasten(Es splelt n delcheh rt 10.15 Schulfunk: Naturalismus en e,, eee, 8 N 15.00 Schulf.: Gemeinschaftskunde „30. Geburtstag 15.30 Walter Dürr am Klavier ymphonieorch) 16.00 Herm. Kükelhaus Porträt) terhalt.-Orch. 16.15 Unterhaltsame Weisen uslk 5 17.15 süddeutsche Cembalo-Musik zorchester 18.00 Südtunk-Tanzorchester musik 22.20 Blue Strings 20.05 Adios Muchachos: Tangomelo- 0,05 Unterhaltungskonzert dien 5 2 20.30 Schauspiel im Rundf.:„Der vielgeliebte Herr Brotonneau“ Komödie von E. de Caillave und R. de Flers. 0 21.45 Intermezzo an zwel Klav. Mozart) 22.40 Die Gewerkschaften im staat 23.10 Wir bitten zum Tanz Donnerstag, den 19. März 1953 10.15 Schulf.: Gemeinschaftskunde 11.00 Opernmelodien 12.00 Klänge der Heimat 15.00 Schulfunk: Märchen 15.30 Hans Brändle am Klavier 16.00 Konzertstunde zum 80. Ge. burtstag von Max Reger 16.45 Karlsruhe, Stadt des Geistes 17.15 Karlsruher Unterhaltungs- Freitag, den 20. März 1953 10.15 Schulfunk: Märchen 10.45 H. Schomerus:„Vom Helfen“ 11.00 Klänge zum Frühlingsanfang 12.00 Musik am Mittag (Karlsruher Unterhalt.-Orch) 15.00 Schulfunk: Der erste Bundes- 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Zum Fünf-Uhr-Tee 18.00 So treiben wir den Winter 23.15 Slues um Mitternacht Samstag, den 21. März 1953 8 10.15 5 81 ist wertvolle 17.00 Musik aus neuen Tontllmen ra 10.45 Orchester Kurt Rehfeld 11.15 Kleines Konzert Beethoven, 20.05 Mage der menschlichen 12.00 Musik am Mittag 8 15.00 Fröhliches Schaumschlagen 15.40 Ohne Zweck— marschf Alte 16.00 Tanztee der Jugend 17.40 Haller Doovelich 18.00 Rundfunk- Unterhaltungs- orchester „Firma Müller& Co.“ ber Berg und Tal Wer weiß— wo? Die Vertonung der Messe v. 6. bis 20. Jahrhundert Glacomo Leopardi 5 Leichte Unterhaltung 20.05 20.50 21.30 22.20 23.05 23.35 aus. Eine Frühlingskantate 19.15 Gerhart Herrmann Mostar: Im Namen des Gesetzes 20.05 Württ. Staatsorchester(Wolf, Ravel) 20.45 Fllmprisma 21.00 Artistik am Klavier 21.15 Wege der neuen Musik 22.20 Tanzmusik 18.00 Bekannte Solisten 19.15 Die Stuttg. Volksmusik spielt Stimme. 21.15 Südfunk-Tanzorchester 5 EFF o SSgagab res gasse OS 2 . . 0 Rhythmus 22.45 Mit Schwung und Rr i n Polka und 8 elodien Fämpter blasen z. Sammeln 23.15 Melodle zur Mitt. 5 9.05 Das Nachtkonze