3 em Us⸗ üh⸗ af⸗ 98 ten die dem rde fen tet. 1 den 8 so haben sie sich getäuscht. Unsere Partei Erscheinti montaga, mittwochs, freſtuęs und samstags. Frei Hans 1.8, im Verlag abgeholt 1.5, durch die Post 1.8. 36 Pig. Zustellgeld. HBnzenummer 18 P. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anreigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Greisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 28. aul den Monatsersten angenommen werden Nr. 40 Mittwoch, den 11. März 1953 5.753. Jahrgang Malenkow will„friedlichen Wettbewerb“ Uperraschende Rede bei Stalins Beisetzung— Pompöse Leichenfeier in Moskau Moskau(UP). Generalissimus Josef Sta- iin ist am Montag mit einem Aufwand, der selbst die Trauerfeiern für Lenin in den Schat- ten stellte, im Mausoleum auf dem Roten Platz neben dem Sarg des Gründers der Union der Sowzetischen Republiken beige- setzt worden. Während Geschützsalven über die Stadt domnerten, nahmen seine einstigen Mitarbei- ter sowie ganz Sowietrußland und mit ihm die gesamte kommunistische Welt Abschied von dem einstigen Herrscher im Kreml, der das Schicksal von mehreren hundert Millio- nen Menschen in festen Händen gehalten hatte. Als der Geschützdonner verhallt war, Intonierte eine Militärkapelle die sowjetische Nationalhymne. Zu gleicher Zeit begann im gesamten sowjetischen Herrschaftsbereich eine Fünf Minuten währende vollkommene Stille. Verkehr und Arbeit ruhten. Anschließend kolgte ein Ehrensalut von Schiffs- und Fa- briksirenen. Die letzte Fahrt Stalins hatte vor der Sau- jenhalle des Gewerke waftshauses ihren An- fang genommen, n.. lem innerhalb von knapp 72 Stunden fünf Millionen Menschen an dem offenen Sarg vorbeidefiliert Waren. Malenkow, Berija, Molotow, Kaganowitsch, Marschall Woroschilow, Mikojan, Chrusch- tschew und Schwernik traten an den mit ro- tem Samt bedeckten Katafalk, hoben den Sarg auf ihre Schultern und trugen n unter den Klängen des Trauermarsches von Chopin die breite Marmortreppe hinab zu einer Ge- schützlafette. Die Spitze des Trauerzuges zum Lenin- Mausoleum bildeten Abordnungen der so- Wzetischen Werktätigen und der Streitkräfte sowie Delegationen der kommunistischen Parteien aus aller Welt. Ihnen folgte eine Kolonne, die Kränze der prominentesten Kondolenten trug. Ihnen wiederum schlossen sich fünf Soldaten der Roten Armee an, die Auf schwarzen Samtkissen die Auszeichnun- gen des Verstorbenen trugen. Das Okkiziers- Korps der Streitkräfte war durch eine Gruppe von Generalen und Admiralen vertreten. Un- mittelbar darauf folgte die Lafette mit dem okfenen Sarg, hinter der die Regierungsmit- glieder sowie die engsten Familienangehöri- gen des Verstorbenen durch die mit Blumen und Trauerfahnen geschmückten Straßen Schritten. Das Lenin-Mausoleum, das vorläufig auch Stalin als Ruhestätte dient, trug erstmals die Inschrift: Mausoleum von Leni, und Ste. lin“ Als die Glocken des Kreml die zwölfte Stunde verkündeten, wurde der Sarg von der Lafette gehoben, in das Innere des Mauso- jleums getragen und zu Seiten des Sarges Le- Nins abgesetzt, Donnernde Geschützsalven der Moskauer Garnison riefen dem Verstorbenen den letzten Gruß der Armee zu, in den in den fernen„Heldenstädten“ wie Stalingrad, Odessa, Leningrad u, a. die Batterien ein- stimmten, Totenstille herrschte, als der Nachfolger des Verstorbenen, Georgi Malenkow, als er- Ster auf die Stufen des Mausoleums trat, um „großen Lehrmeister des sowjetischen Volkes“ zu rühmen. Nach einem eindring- lichen Appell, in diesen schweren Tagen“ Einigkeit und Geschlossenheit zu wahren, und dem Hinweis, daß Sowietrußland keine Furcht vor inneren und äußeren Feinden Habe, sagte Malenkow wörtlich;„Die Sowietunion hat Stets eine Politik des Friedens verfolgt und verfolgt sie Weiterhin, eine Politik des Kamp- kes gegen die Vorbereitung und Entfesselung eines neuen Krieges, eine Politik der inter- Dationalen Zusammenarbeit und der Entwick- Jung von Handelsbeziehungen mit allen Län- dern, eine Politik, die auf den leninistisch- Stalinistishen Grundsatz der Möglichkeit eines weiteren Nebeneinanderbestehens und eines friedlichen Wettbewerbes zwischen Zwei Verschiedenen Systemen— des kapitalisti- schen und des sozialistischen— Hinausläuft.“ Der Nachfolger Stalins betonte ferner. daß die festen Bande zwischen Sowietrußland und seinen Satelliten und Alliierten nicht ge- Jockert würden.„Es ist unsere heilige Auf- gabe, die größte Errungenschaft des Volkes — das Lager des Friedens, der Dernokratie und des Sozialismus— 2 erhalten und zu Konsolidieren, und die Bande der Freund- schaft und der Solidarität mit den Völkern des demokratischen Blocks zu stärken.“ Ehe die Parade der Ehrenkompanien an- trat, hielten auch Berija und Molotow kurze An- sprachen, die auf annlichen Tenor abgestimmt waren wie die Rede Malenkows, aus der die westlichen Diplomaten die Schlußfolgerung Zogen, daß die neuen Herren im Kreml bis auf weiteres gewillt sind, den außenpoliti- schen Status quo zu erhalten und keinen An- 1B zu kriegerischen Entwicklungen mit dem Westen zu suchen.„Wenn unsere Feinde den- ken“, erklärte Berija,„daß unser großer Ver- Just Unruhe in unsere Reihen bringen wird, nt und kuropos Verfassung verabschiedet Feierliche Schlußsitzung in Straßburg— England an der Seite Europas— Sonder- versammlung bleibt bestehen Straßburg(UP). Nach viertägigen Be- ratungen hat die Sonderversammlung des Parlaments der Montanunion in Straßburg die europäische Verfassung und den Vertrag über die Bildung einer Europa- Gemeinschaft mit fünfzig Stimmen bei fünf Enthaltungen und keinen Gegenstimmen verabschiedet. Als der Präsident der Versammlung, der Belgier Paul-Henry Spaak, das Ergebnis der nament- lichen Abstimmung bekanntgab, erhoben sich die Delegierten und die Zuschauer auf den dicht besetzten Tribünen von ihren Plätzen und spendeten minutenlang Beifall. Die 5 Stimm- enthaltungen kamen von vier französischen Sozialisten und einem Luxemburger. Die Versammlung billigte gleichzeitig eirie Entschließung, wonach der Verfassungsaus- schuß beauftragt wird, den sechs Regierungen der Montan-Sstaaten bei der weiteren Bear- beitung der Verfassungsvorlage zur Hand Zzu gehen. Der Ausschuß soll der Versammlung zu gegebener Zeit Bericht erstatten; die des- halb auch nicht— wie ursprünglich vorge- sehen— aufgelöst wird, sondern bestehen pleibt. Spaak schloß die Beratungen des Par- jaments mit einem leidenschaftlichen Appell an die Delegierten, in ihrem Kampf um die Einheit Europas nicht zu erlahmen.„Wir Iiissen uns schwören— so rief Spaak— un- seren Kampf wieder aufzunehmen und fort- zusetzen bis zu dem Tag, an dem wir sagen können, unsere Aufgabe ist erfüllt“. Der deutsche CDU-Abgeordnete Heinrich von Brentano, der dem Verfassungsausschug präsidiert hatte, versicherte, daß er und die Mitglieder seines Ausschusses alles daran setzen würden, eine rasche Verwirklichung der Europäischen Gemeinschaft und die In- Kraftsetzung des Vertrages herbeizuführen. Der britische Beobachter in Straßburg, der Konservative Abgeordnete Lord Hope, versi- cherte, zugleich im Namen seiner Kollegen von der Arbeiter- und der Liberalen Partei Englands, dag Großbritannien sich so eng wie möglich mit der geplanten Gemeinschaft asso- zieren werde.„Großbritannien wird Europa niemals mehr den Rücken kehren, das ist un- Ser fester Entschluß. Es gibt gar keine Frage, ob wir an eurer Seite stehen werden, wenn die Stunde der Gefahr schlägt: Wir stehen schon jetzt neben euch“. Zwischen zwei französischen Delegierten kam es während der Schluß abstimmung noch zu einer Kontroverse, als der französische So- Zialist Margorer davor warnte, daß Deutsch- jand sicherlich den Versuch unternehmen werde, Europa genau so zu beherrschen, wie Preußen Deutschland beherrscht habe.„Paris muß die Hauptstadt dieses Europas sein. Französisch muß die Amtssprache dieses Eu- ropas sein, denn wenn es kein französisches Europa wird, dann wird es ein deutsches Eu- ropa.“ Darauf antwortete der MRP-Abgeord- nete Teitgen, der Nationalismus führe immer zum Kriege, zum Haß und zur Gewalt.„Mein Stolz als Franzose ist verletzt“, rief er Mar- gorer zu.„Wäre ich sehr reich, würde ich die Rede des ehrenwerten Kollegen an allen Wänden ankleben lassen und wir würden große Zustimmung für unseren Vertassungs- entwurf finden“. „Die Europäische Gemeinschaft“ Eine der letzten Entscheidungen der Ver- sammlung war der Beschluß, der künftigen Gemeinschaft die Bezeichnung Die Europài- sche Gemeinschaft“ zu geben, während man sie bisher„Europaische Politische Gemein- schaft“ genannt hatte. Gegen heftige Einwände französischer Dele- gierter— vor allem von zwei Kolonialfran- zosen— billigte die Versammlung ferner einen Artikel, wonach die Bestimmungen der Verfassung auf alle Gebiete Anwendung fin- den, die der Hcheitsgewalt der einzelnen Staaten unterstehen. Damit könnte die euro- päische Verfassung auch auf das französische Kolonialgebiet angewandt werden. Durch die Annahme eines weiteren Artikels wurde die Möglichkeit eingeräumt, daß ein Wiedervereinigtes Deutschland Mitglied der Europäischen Politischen Gemeinschaft Wer- den kann. Es heißt in diesem Artikel:„Erlangt ein Mitgliedstaat seine Hoheitsgewalt über ein Gebiet wieder, das am 31. Dezember 1937 einen Teil dieses Staates gebildet hat, so wird diese Satzung durch die Tatsache der Wieder- erlangung der Hoheitsgewalt auf das betref- fende Gebiet erstreckt.“ Es ist vorgesehen, daß in diesem Fall die Zahl der deutschen Dele- gierten in der Völkerkammer entsprechend erhöht wird. Alle Staatsbürger der Mitgliedstaaten der künftigen Europäischen Gemeinschaft sollen das Recht auf freie Wahl ihres Wohnsitzes haben. Diese Verfassungsbestimmung wurde von dem deutschen Abgeordneten Max Becker (FDP) beantragt und von der Versammlung angenommen. Außerdem beschloß die Ver- sammlung, einen gemeinsamen Markt, der auf dem Umlauf der Güter und des Kapitals und der Freizügigkeit der Menschen beruht“, stufenweise zu verwirklichen. Entsprechende Befugnisse kann die Gemeinschaft ein Jahr nach dem Inkrafttreten des vorgesehenen Ver- trages ausüben. Ein europäischer Umstel- lungskonds soll gestatten, den Aufbau des ge- meinsamen Marktes durch Beihilfen zu er- leichtern. Dazu leisten die Mitgliedstaaten Beiträge. Es könnten Anleihen aufgenommen und Umlagen erhoben werden. Dulles: Bessere Friedensdussichten New Tork(UF). Der amerikanische Au- genminister Dulles sagte in einer Pressekon- ferenz, seiner Ansicht nach seien die Aus- sichten auf Erhaltung des Friedens durch den Tod Stalins größer geworden. Stalin habe sein Prestige niemand vererben können. Da- mit sei naturgemäß auch das Prestige der So- wWzetunion geringer geworden.„Die Aera Eisenhowers beginnt dort, wo die Aera Sta- lins aufgehört hat“. „Zehn Jahre lang— 80 fuhr Dulles fort würde die Welt von der bösartigen Macht Stalins beherrscht. Er schlug Kapital aus dem Prestige, das die Rote Armee sich bei Stalin grad erwarb; als die Rote Armee in Osteuropa einrückte, nutzte Stalin die Gelegenheit aus, um seine kommunistischen Vasallen-Regie- rungen einzusetzen“. Nunmehr bestehe die Möglichkeit, daß Mao Tse Tung sich mit dem neuen Herrscher im Kreml, Malenkow, über- werfe. Auf die Beziehungen zwischen Peking und Moskau habe der Westen aber keinen Einflug. Er müsse sich mit Abwarten zufrie- dengeben. In diesem Zusammenhang sagte Dulles, daß die USA die Ratifizierung des EVG-Vertrages mit Ungeduld erwarteten. Bei der Unter- zeichnung des Vertrages sei mit seiner Rati- fizierung innerhalb von sechs Monaten ge- rechnet worden; inzwischen seien aber neun Monate verstrichen. In den USA frage man sich, ob es den westeuropäischen Ländern. mut diesem Vertrag überhaupt ernst Sei. Die USA Kung unseres Landes. Auen Berija betonte, daß die Politik der Sowjetunion darauf aus- gehe, den Krieg zu vermeiden und freund- schaftliche Beziehungen zu unterhalten. Unter den anwesenden prominenten Füh“ rern der kommunistischen Welt befanden sich der Ministerpräsident der Deutschen Demo- kratischen Republik, Otto Grotewohl, sowie Ei. as und dent Spiro 3 die Ministerpräsidenten der Tschechoslowak b Rumäniens, Rotchinas Polens, Ungarns, R nen in Bätfen stets angenommen, daß der EVG-Ver- trag Ausdruck der politischen Absichten der sechs Signatarstaaten sei. Jetzt seien in den USA aber Zweifel daran aufgekommen, ob diese Annahme richtig sei. Für die USA sei es natürlich wichtig, zu wissen, ob die west- europäischen Länder den einmal eingeschla- genen Kurs weiter verfolgen Wollten. William Bullitt, ehemaliger US-Botschafter in der Sowjetunion, sagte in einem Fernseh- interview, daß Malenkow den Plan Stalins zur Welteroberung weiter verfolgen werde. Er betonte gleichzeitig, daß Malenkow aber ebenso wie Stalin bestrebt sein werde, einen Krieg mit den USA zu vermeiden. Malenkowy sei sich der Uberlegenheit der USA auf dem Gebiet moderner Massenvernichtungswaffen bewußt. Bullitt befürwortete eine Intensivie- rung der Anstrengungen zur Beilegung des Korea-Rrieges und eine Verstärkung der antikommunistischen Maßnahmen in Indo- china. Die von Malenkow wiederholte These von der Notwendigkeit und Möglichkeit eines „friedlichen Wettbewerbes zwischen dem ka- Pitalistischen und dem sozialistischen System“ sowie einer„Koexistenz von Ost und West“ Wird in London als Beweis bewertet, daß Moskau wahrscheinlich eine Verschärfung der Spannungen vermeiden möchte, um die Kon- solidierung der innerpolitischen Situation in Ruhe betreiben zu können. Stark beachtet Wird, daß Malenkow den koreanischen und vietnamesischen Kommunisten keine zusätz- liche Hilfe versprach, sie jedoch Wegen ihres „mutigen und verbissenen Unabhängigkeits- kampfes“ Pries. Auf sämtlichen militärischen Ehren Sierun Dr. Conant besuchte Landesregierung Der UsS-Hochkommissar interessierte sich für alle wichtigen politischen Fragen Stuttgart(Gsw). Der amerikanische Hoch- kommissar, Dr. James B. Conant, stattete der Landesregierung in Stuttgart einen offiziellen Besuch ab. In der Villa Reitzenstein wurde der Gast von Ministerpräsident Dr. Maier und den Mitgliedern des Kabinetts begrüßt. In einer anschließenden, über einstündigen Aus- sprache lieg sich der Hochkommissar über landespolitische Probleme Südwestdeutsch- lands, vor allem über die Unterbringung der Vertriebenen und der Sowjetzonenflüchtlinge, Unterrichten. Besonders interessierte ihn da- bei, ob das Land in der Lage sei, bei dem derzeitigen Zustrom die Sowjetzonenflücht- linge in Wohnungen unterzubringen und ihnen Arbeitsplätze zu verschaffen, und ob es mög- lich sei, die Industrie noch auszuweiten. Die einzelnen Fachminister gaben in Kurzen An- sprachen Aufschluß über ihre Arbeitsgebiete. Pr. Conant zeigte sich bei den Besprechungen, die in deutscher Sprache geführt Wurden, sehr gut unterrichtet. Anschließend begab sich Dr. Conant zum Hauptquartier der VII. US-Armee in Stuft- gart- Vaihingen, W O Ministerpräsident Dr. Maier, Wirtschaftsminister Dr. Veit und Ver- triebenenminister Fiedler seine Gäste waren. Der Besuch des US-Hochkommissars wurde nach einer Besichtigung von Stuttgart mit einem Empfang der Landesregierung in der Villa Reitzenstein abgeschlossen, an dem ne- ben den Kabinettsmitgliedern führende Ver- treter des öffentlichen Lebens und der Geist lichkeit teilnahmen. Ministerpräsident Dr. Maier begrüßte den amerikanischen Hochkommissar und seine Gattin und würdigte in seiner Ansprache vor allem die Zusammenarbeit zwischen den ame- rikanischen Besatzungsbebhörden und der deutschen Verwaltung. Als einen Irrweg be- zeichnete Dr. Maier die Annahme des ameri- kanischen Vorschlags, anstelle der Forderung des früheren Länderrats der amerikanischen Zone nach einstimmigen politischen Beschlüs- sen das Gesetz von Regieren und Opponieren zu setzen. Dieses Gesetz müsse seine Grenze zumindest im Verhältnis nach außen haben, was in Deutschland leicht übersehen werde. Westdeutschland stehe vor folgenschweren Entscheidungen, die das ganze Volk angehen. Gerade hier aber, wo eine formgerechte Mehr- heitsentscheidung nicht ausreiche, sei man sich einig.„Wir laufen Gefahr, dag von uns übernommene Verpflichtungen nicht allseitig Verbindend gewertet Werden.“ Hier sei eine Lücke, die noch ausgefüllt werden müsse, Zu Conant gewandt, sagte Dr. Maier:„Richten Sie. Exzellenz, Ihr Augenmerk auf diesen neuralgischen Punkt. Er bedeutet eine Schwä- che, von der niemand wünschen kann, daß sie chronisch werde.“ Der amerikanische Hochkommissar dankte in einer kurzen Ansprache„Für eine lange Rede ist mein Deutsch leider noch nicht gut genug“— für die Gastfreundschaft, die ihm die Landesregierung erwies. Pr. Conant wies darauf hin, daß Stuttgart außer Berlin die erste deutsche Stadt sei, der er einen offiziel- len Besuch abstatte. Er freue sich, wieder einmal in Stuttgart zu sein, da ihm diese Schöne Gegend nicht ganz unbekannt sei. Von dem zungeheuren Wiederaufbau“ der Stadt Sei er sehr beeindruckt. Schon vor mehr als einem Vierteljahrhundert sei er in den deut- schen Südwesten gekommen, um die Tech- nische Hochschule Stuttgart und die Univer- Sitäten Freiburg und Tübingen zu besuchen. Dr. Conant begrüßte es, daß er jetzt Gele- genheit gehabt habe, viele der maßgebenden deutschen Persönlichkeiten selbst kennenzu- lernen, denn„wir alle in der freien Welt müssen uns besser kennen und verstehen ler- nen. Wir müssen erkennen, wie viel wür ge meinsam haben“. Wiederaufbau-Gesetz in Kraft getreten 60 Milgonen für den sozialen Wohnungsbau Stuttgart(sw). Das Gesetz fiber finan- zielle Maßnahmen zur Förderung des Wieder- aufbaus und zur Wohnraumbeschaffung, das von der Verfassunggebenden Landesversamm- jung am 23. Februar verabschiedet worden Wer, ist jetzt mit seiner Veröffentlichung im Gesstzblatt für Baden- Württembergs an 6. Marz in Kraft getreten. Das Gesetz sieht für das Rechnungsjahr 1953 zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus Landesmittel in Höhe von 60 Millionen DM vor. 5 Im gleichen Gesefzblatt Wird das Gesetz über eine Bürgschaft des Landes für die Nek kar-Aktiengesellschaft verkündet, Als Höchst- grenze für diese Bürgschaft ist ein Betrag von 14 Millionen 5A festgesstet worden. Das Saarproblem vorläufig„auf Eis“ Die Außenminister sollen entscheiden— Saardelegierte verhinderten Einigung Straßburg(UP). Die Straßburger Sön- derversammlung des Montanunion- Parlaments beschloß einstimmig, den umstrittenen Saar- artikel des europäischen Verfassungsentwurfs auszuklammern und die Entscheidung über die Regelung des Saarproblems innerhalb der künftigen Europäischen Gemeinschaft den Außenministern zu überlassen. Ohne Aussprache billigte die Versammlung mit den Stimmen der deutschen, französischen und saarländischen Delegierten den Vorschlag mer Arbeitsgruppe, wegen der tiefgehenden Meinungsverschiedenheiten über den Entwurf des Saarartikels von einer Aufnahme der Bestimmungen m die Europa- Satzung abzu- schen. Der seit Tagen mit Spannung erwar- tete Zeitpunkt, in dem sich die Delegierten mit dem„heißen“ Saarproblem beschäftigen Würden, dauerte genau drei Minuten. Der Belgier de Housse gab im Namen des Ver- fassungsausschusses eine kurze Erklärung ab. Er erinnerte an den fast einstimmigen Be- schluß des Verfassungs-Ausschusses über die Vertretung der Saar im Parlament der Ge- meinschaft. Da aber in der Versammlung bei einem so heiklen Thema Einstimmigkeit nicht Se währleistet sei und eine Debatte vermieden Werden solle, weil sie unliebsame Auswir- kungen nach außen haben könne, empfehle der Ausschuß die Uberweisung an die Mini- ster, die am 12. Mai wiederum zusammen- creffen werden. Der wieder gestrichene Artikel sah vor: Die Saar wird nicht selbständiger Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft. Die Saarbe- völkerung(nicht etwa das Saargebiet oder die Saarregierung) entsendet in die beiden Kammern des Europa- Parlaments(Senat und Völkerkammer) an Stelle von Senatoren oder Abgeordneten nur„Vertreter“, Diese„Vertre- ter“ sollen auf Grund eines Wahlmodus ge- Wählt werden, der von der Bundesrepublik, Frankreich und der Saar gemeinsam ausge- Arbeitet wird. 0 Das saarländische„Nein“ zu diesem Artikel des Verfassungsentwurfs hat insofern über- rascht, als der Saar-Delegierte Heinz Braun zu den eigentlichen Schöpfern dieser Bestim- mung zählt. Ein Abänderungsantrag der Saar- ander lief aber nun praktisch darauf hinaus, daß eine deutsche Zustimmung zu diesem Vorschlag einer Anerkennung der gegenwär- tigen Saar-Regierung und ihres Parlaments gleichkommen würde., Im übrigen sollte das Statut der Europäischen Gemeinschaft im Saarland Gültigkeit erlangen, sobald es vom Saarparlament angenommen worden ist. Die Vorlage des Verfassungsausschusses sah dem- gegenüber vor, daß das Saargebiet die Ver- fassung nicht ratifiziert. Die mit großen deutschen Hoffnungen er- wartete Regelung der Saarfrage im Rahmen der künftigen Europäischen Gemeinschaft ist damit wieder auf Eis gelegt worden. Der Fehlschlag einer deutsch- französischen Eini- gung über die Saarfrage hat bei der deutschen Delegation große Enttäuschung hervorgeru- fen. Die Schuld an dem Scheitern tragen in erster Linie die saarländischen Delegierten, die durch einen für die Deutschen unannehm- baren Abänderungsantrag die vorgesehene Lösung zu Fall brachten. Verzicht auf das neue Wahlgesetz? Auch Koalitionsabgeordnete haben Bedenken — Beratungen des Kabinetts Bonn(E. B.) Das Bundeskabinett erörterte, nachdem Dr. Adenauer Bericht über die Straß- burger Tagung des Ministerrats der Montan- union erstattet hatte, die weitere parlamen- tarische Behandlung des Regierungsentwurfs für das neue Bundestagswahlgesetz, dessen erste Lesung am 18. März im Bundestag fort- gesetzt werden soll. Aus Kreisen der Teilnehmer an der Kabi- nmettssitzung wurde bekannt, daß dabei auch etwaige Möglichkeiten einer Modifizierung des umstrittenen Wahlgesetzentwurfs beraten Wurden. Ein führender Abgeordneter der Re- Slerungsparteien erklärte dazu, daß die Ver- Abschiedung des Regierungsentwurfs in der jetzt vorliegenden Fassung einzelne Regie- Tungsparteien bei der Wahl stark benachtei- ligen würde. Es sei deshalb besser, das Gesetz von 1949 wieder heranzuziehen. Zum gleichen Thema schrieb der CDU-Bun- destagsabgeordnete Johannes Even in einem Zeitungsartikel, ein neues Wahlgesetz dürfe micht schon von vornherein die SpD für Wei- tere Vier Jahre von der Verantwortung aus- schießen. Die Opposition werde alles unter- nehmen, um bei der Bevölkerung den Ein- druck hervorzurufen, als würde sie von einer reaktionären Reglerung regiert. Daher be- stehe die Gefahr, daß Millionen Arbeiter in den nächsten Jahren gegen den Staat geführt Würden und nicht mehr an Demokratie glau- ben wollten. Um einer solchen Entwicklung vorzubeugen, schlage er vor, in dem künftigen Wahlgesetz von sogenannten FHilfsstimmen und vorherigen Listen verbindungen Abstand . nehmen und ein Wahlgesetz mit der Mög- Uchkeit der Stichwahl zu schaffen, falls ein Mehrheitswahlrecht nicht möglich sei. Vor einem„reaktionär-klerikalen Dollfug- Regime“ in Deutschland warnte das SPD- Vorstandsmitglied Fritz Heine in einem Ar- tikel in der belgischen Zeitung„Le Peuple“. Wenn die Wahlgesetzpläne der Adenauer-Re- gierung Gesetz werden, so schreibt Heine, dann scheide die Bundesrepublik Deutsch- Land aus der Reihe jener Länder aus, in de- nen durch das Wechselspiel von Regierung und Opposition die demokratische Staatsform mit echtem politischem Leben ausgefüllt sei. Das Adenauersche Wahlgesetz würde die„ein- zige hundertprozentig zuverlässige demokra- tische Partei in Deutschland, die SPD“, zum Opfer von bürgerlichen Parteien machen, die bereits stark von antidemokratischen und re- aktionären Elementen zersetzt seien. In Hamburg begann eine„Europa- Woche“, * Präsidenten der Europa-Union, Ernst Fried- laender, eröffnet wurde. Die Revisionsverhandlung im Ockfen-Pro- i zeß wird am 12. März in Rastatt vor dem Obersten Gericht der französischen Hochkom- mission stattfinden. die von Bürgermeister Brauer und dem Vize- EVG-Vertrug ist die Voruusselzung Erst dann eine Politische Gemeinschaft mög- lich— Die Rechtsstellung deutscher Soldaten Bonn(E. B.) Bundeskanzler Adenauer er- klärte nach seiner Rückkehr von der Außen- minister-Konferenz in Straßburg, die schnelle Verwirklichung des Vertrages über die Er- richtung einer Europäischen Verteidigungsge- meinschaft sei eine wichtige Voraussetzung für die Schaffung der Politischen Gemeinschaft. Vor Pressevertretern sagte der Kanzler, das bedeutungsvollste Ereignis der Zusammen- kunft der Außenminister in Straßburg sei die Entgegennahme des Entwurfs einer europä- ischen Verfassung aus der Hand des Präsiden- ten der Montan- Versammlung, Paul Henri Spaak, gewesen. Dieser Verfassumgsentwurf stütze sich aber auf die Organisation der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft, wen- halb die baldige Ratifizierung der deutsch- Alliierten Verträge notwendig sei, damit die Errichtung einer Europäischen Politischen Ge- meinschaft bald folgen könne. Der jetzt den Regierungen zur Prüfung vorgelegte Verfas- sungsentwurf dürfe unter keinen Umständen „den Mühlen der Bürokratie überlassen wer- den, denn dann würde nicht viel übrig blei- ben“. Seine Unterhaltung mit Bidault berührend, sagte der Kanzler, er habe mit dem franzö- sischen Außenminister nur wenig über die Saar gesprochen. Nach seiner Ansicht müsse die Regelung des Saarstatus innerhalb der Europäischen Gemeinschaft vorläufig offen bleiben, bis eine Einigung zwischen Bonn und Paris erzielt sei. Nach den ursprünglichen Vorschlägen seien die Bevölkerung und das Gebiet der Saar ein integrierender Bestand- teil der Europäischen Gemeinschaft. Die ge- planten Bestimmungen sprechen nicht voin Saargebiet, sondern von der Bevölkerung und dem Gebiet der Saar. Das Saarland werde Ganach zwar in die Gemeinschaft integriert, Aber nicht als Staat. Der EVG-Ausschuß des Bundestages befaßt sich gegenwärtig an Hand von Unterlagen der Dienststelle Blank mit dem Problem der Rechtsstellung der Freiwilligen eines deut- schen Kontingents innerhalb der EVG. Unter anderem wird die Frage erörtert, ob der Frei- Willige unbedingt die deutsche Staatsangehö- igkeit besitzen muß. Ausschuß teilnehmer sind der Auffassung, daß dies nicht der Fall zu sein brauche, da eine allzu starre Regelung unter Umständen den Weg zu einer echten europäischen Wehrgemeinschaft von Anfang an erschweren und sogar blockieren könne. Wie ehemals in der Reichswehr soll es auch in den deutschen EVG-RKontingenten wieder Vertrauensmänner geben, die allerdings nicert so weitgehende Funktionen haben sollen, wie es im Betriebs verfassungs- und Personalver- tretungsgesetz vorgesehen ist. Man glaubt, daß dies schon angesichts der schließlich auf Befehl und Gehorsam aufgebauten militäri- schen Ordnung nicht durchführbar sein dürfte. Auf ein bestimmtes Maß an Einflußnahme der Untergebenen soll aber auch die neue deutsche Wehrmacht keineswegs verzichten. Breiten Raum nimmt in den Ausschußbera- tungen die Möglichkeit der politischen Betä- tigung des Soldaten ein. Man will in diesem Zusammenhang eine Bestimmung in das Ge- setz aufnehmen, die klar und eindeutig ver- langt, daß die Freiwilligen sich durch ihr gan- zes Verhalten zur Freiheitlichen demokrati- schen Grundordnung bekennen. Ein„lebens- fremder Neutralismus“, so erklärt man im EVG-Ausschuß, der schon in der Weimarer Zeit„schicksalsschwere Folgen“ gehabt habe, sei heute weniger denn je angebracht. Die Entwicklung zum staatsbürgerlichen und vor allem zum völkerrechtlichen Denken des Sol- daten soll in Form eines fortlaufenden Unter- richts neben der militärischen Ausbildung weiter gepflegt werden. Planspiel der NATO- Generale in Paris Verteidigungs möglichkeiten werden erprobt — USA bereiten Atomversuche vor Paris(UP). Unter der Leitung von Feld- marschall Montgomery trafen sich in Paris 250 hohe Militärs sämtlicher 14 Atlantik-Pakt- Staaten, um auf der Landkarte die Pläne Zur Verteidigung Europas gegen einen An- griff aus dem Osten zu erproben. Lord Mont- gomery, der stellvertretende Oberkomman- dierende der NATO- Streitkräfte, übernahm bei diesem„Planspiel“ die Rolle des östlichen Angreifers. Die Ubung soll wenigstens auf dem Papier ein wirklichkeitsnahes Bild eines möglichen Krieges in Europa geben. Das auf fünf Tage angesetzte Planspiel Wird als die wichtigste theoretische Prüfung der Verteidigungs möglichkeiten Europas seit der Gründung der westlichen Verteidigungs- Gemeinschaft angesehen. Es wird sich im we- sentlichen auf die Verteidigung des Konti- nents mit allen modernen Waffen, besonders mit Atombomben und Atom-Artillerie stüt- zen. Gut unterrichtete Kreise rechnen damit, Montgomery werde im Verlauf der Bespre- chungen bekanntgeben, dag England jetzt auch Atomwaffen herstellen und diese im Falle eines sowjetischen Massen- Angriffes auf dem Kontinent verwenden kann. Erfahrene Militärs bezeichneten die Besprechungen als bedeutungsvoller, als die im April letzten Jahres. Der Oberkommandierende der NAT O- Streitkräfte General Matthew B. Ridgway und UsS-Generalstabschef General Bradley wohnen den geheimen Besprechungen bei. Der britische Kriegsminister Head erklärte vor dem britischen Unterhaus, Großbritannien verfüge zur Zeit über die bestausgerüstete, bestgeschulte und am besten vorbereitete Armee, die es je zu Friedenszeiten besessen habe. Head gab die Stärke der aktiven briti- schen Streitkräfte mit elf Divisionen an. Hin- zu kämen elf Divisionen Reservisten und 35 Bataillone Kolonialtruppen. Die neuen Atomwaffenversuche, die am 17. März auf dem amerikanischen Versuchs- gelände Luca Flats im Staate Nevada begin- nen, werden über mindestens drei amerika- nische Fernsehsender übertragen werden. Die Bevölkerung soll dadurch in die Lage ver- setzt werden, zu beurteilen, was bei Atom- Explosionen geschieht. Wie die amerikanische Atomenergiekommission bekanntgab, wird bei den Versuchen auch die neue amerika- nische Atomkanone in Aktion treten, die über ein Kaliber von 280 Millimeter verfügt. Aus diesem Geschütz wird zum ersten Male eine Granate mit Atomsprengladung abgeschos- sen werden. An den neuen Atomversuchen nehmen insgesamt 20 000 Soldaten teil. Lie beschwert sich über Sowjetunion Griechenland greift den Ostblock an New LVork(UP). UN-Generalsekretar Trygve Lie beschwerte sich in der General- versammlung heftig über die schlechte Be- handlung, die ihm von seiten der Sowiet- union zuteil werde. Die Sowjetunion und ihre Alliierten, sagte Lie, bedienten sich der„gröb- sten Form des Drucks“, um ihm das Leben schwer zu machen. Seit 1950 weigerten sich cle Staaten des Ostblocks, ihn als UN-Gene- Tralsekretär amzuerkennen. Dieser Boykott stelle einen„sehr ernsten Verstoß“ gegen die Charta der Vereinten Nationen dar. Lie be- klagte auch, daß das UN- Sekretariat in letz- ter Zeit Verdächtigungen von amerikanischer Seite ausgesetzt gewesen sei. Die Mitglieder des Sicherheitsrats beraten am Mittwoch dar- über, wer Nachfolger Lies werden soll. Vor dem Politischen Hauptausschuß der UN- General versammlung wurden die kommuni- stisch beherrschten osteuropàischen Staaten beschuldigt, etwa 3000 griechische Soldaten Zefangen zu halten, die zu einem„langsamen Tod““ verurteilt seien. Der griechische Dele- Korea-Debatte in New Vork beendet Keine greifbaren Ergebnisse erzielt New Vork(UP). Der Politische Haupt- ausschuß der Vereinten Nationen hat seine Korea-Debatte beendet. Der Ausschuß stimmte mit 44 gegen fünf Stimmen der Sowjetblock- staaten für eine Siebenmächte- Resolution, die eine baldige Erfüllung des Wiederaufbau- Programmes für Südkorea verlangt. Bis jetzt Wurden 205 Millionen Dollar für Korea zuge- sichert, aber erst 45 Millionen bezahlt. Au- Berdem wurde ein sowjetischer Antrag auf Auflösung des UN- Ausschusses für die Wie- dervereinigung und den Wiederaufbau Koreas mit 54 gegen fünf Stimmen abgelehnt. Der sowWaietische Delegierte Valerian Zorin hatte Vorher erklärt, dieser Ausschuß könne das koreanische Problem nicht lösen. Die einzige Möglichkeit sei die Annahme des sowjetischen Verlangens nach Einstellung der Feindselig- keiten in Korea, ohne vorherige Lösung des Kriegsgefangenenproblems. Der Ausschuß wird sich jetzt mit der griechischen Beschwerde Wegen der Zurückhaltung griechischer Solda- ten durch kommunistische Länder seit dem Bürgerkrieg 1946 befassen. Abkommen DDR— Kairo unterzeichnet General Naguib will Ibn Saud besuchen Kairo(UP). Das kürzlich paraphierte Handelsabkommen zwischen Agypten und der deutschen Sowjetzonenrepublik ist unterzeich- net worden. Die Unterzeichnung nahmen Au- Benminister Mahmood Fawzi und der Leiter der zur Zeit in Kairo weilenden DDR-Han- delsdelegation, Fritz Koch, vor. Das Abkom- men wurde zunächst für die Dauer eines Jah- res abgeschlossen. Die auf Grund des anglo- ägyptischen Su- danabkommens vorgesehenen sudanesischen Parlamentswahlen werden wahrscheinlich Mitte April stattfinden. Die neue Sudan-Rom- mission, deren Bildung ebenfalls im anglo- ägyptischen Sudan-Abkommen vorgesehen ist, wird in Kürze ihre Arbeit aufnehmen. Der ägyptische Ministerpräsident General Naguib will noch im März nach Mekka Pil gern und anschließend König Ibn Saud in seiner Hauptsadt El-Riad einen Staatsbesuch abstatten. Austausch Sanders gegen eine Kommunistin? Singapur(UP). Der Sultan von Perak Wandelte die gegen die 25 jährige Kommuni- stin Lee Meng ausgesprochene Todesstrafe in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe um. Der Verurteilten war vorgeworfen worden, den Befehl zur Ermordung verschiedener Europäer gegeben zu haben. Auf ihren Kopf war ein hoher Geldpreis ausgesetzt gewesen. In Lon- don rechnet man nun damit, daß dem in un- garischer Haft befindlichen britischen Ge- schäftsmann Edgar Sanders durch die Begna- digung der Kommunistenführerin nunmehr der Weg in die Freiheit geöffnet ist. Ungarn hatte unlängst das Angebot unterbreitet, das Mädchen gegen den wegen angeblicher Sabo- tage und Spionage verurteilten Edgar Sanders Auszutauschen. Die britische Regierung hat dieses Anliegen jedoch zunachst zurückgewie- sen, weil noch nicht das letzte Wort über Lee Meng gesprochen worden sei. Die Bundesregierung hat eine brasilianische Delegation zu Handelsbesprechungen nach Bonn eingeladen. Der britische Premierminister Churchill lieg in iner Unterhaussitzung durchblicken, dag ein Austausch der in Malaya verurteilten Kommunistin Lee Meng gegen den in Ungarn inhaftierten Briten Sanders erwogen werde. Die polnische Regierung hat eine neue Note an die dänische Regierung gesandt, in der die Auslieferung des polnischen Düsenjägers vom Typ MIG 15 gefordert wird, der von einem polnischen Piloten nach Bornholm geflogen worden war. f Was ihnen jedoch nicht gelang. Neues aus aller Welt US-Düsenjäger bei Regensburg abgeschossen 3 Von tschechischen MIG-15— Conant: Ernster Zwischenfall— Scharfer Protest in Prag Wiesbaden(UP). Das Hauptquartier der N US-Luftstreitkräfte teilte mit, daß ein ameri- kanischer Düsenjäger vom Typ F 84 von zwei Düsenjägern des Typs MIG 15 mit tschecho- slowakischen Kennzeichen bei Huldessen im Landkreis Roding(unweit Regensburg) ange- griffen und abgeschossen wurde. Der Pilot konnte sich durch Fallschirmabsprung retten. US-Hochkommissar Conant bezeichnete den Abschuß des Flugzeuges als„ernsten Zwi- schenfall“.„Es handelt sich um eine grobe Verletzung der amerikanischen Zonengrenze durch ein Flugzeug der Sowjetunion oder eines Satellitenstaates und den mutwilligen Abschuß einer amerikanischen Maschine, die sich innerhalb der amerikanischen Deutschlands befand“, sagte Conant. Die ame- rikanische Regierung wurde von dieser Aktion unterrichtet, und es darf erwartet werden, daß geeignete Schritte unternommen werden. Ich bin überzeugt, daß die amerikanischen Luftstreitkräfte wissen, wie sie bei zukünf- tigen Zwischenfällen dieser Art zu verfahren haben.“ Nach Meldungen aus Washington ist der amerikanische Botschafter in Prag, Wads- Worth, von seiner Regierung angewiesen wor- den, schärfsten Protest gegen die Verletzung Westdeutschen Hoheitsgebietes durch tsche- choslowakische Düsenjäger sowjetischer Bau- art einzulegen. In Washington wurde ange- deutet, daß dieser Protest nicht unbedingt die einzige Gegenmaßnahme Washingtons bilden Werde. Nach der Schilderung eines Sprechers der US-Lufstreitkräfte befanden sich zwei ame- rikanische Düsenjäger des Typs F 84 auf einem Routinefſug innerhalb Süddeutschlands, als sich in 4000 m Höhe zwei Flugzeuge vom Typ MIG-I15 von der tschechischen Grenze her näherten und sofort das Feuer auf einen der amerikanischen Düsenjäger eröffneten. Der Angriff habe rund 25 Kilometer von der Grenze entfernt auf deutschem Gebiet statt- gefunden. Nach dem Fallschirmabsprung des Piloten der angegriffenen Maschine habe der Pilot des zweiten amerikanischen Flugzeugs das Feuer nicht erwidert, sondern sei nach Fürstenfeldbruck zurückgeflogen. Die abge- schossene Maschine ging in der Nähe von Regensburg zu Bruch. Die amerikanischen Luftstreitkräfte haben inzwischen ihre Uberwachungsflüge entlang der deutsch- tschechischen Grenze wieder auf- genommen, nachdem im Februar mehrfach tschechische Düsenjäger in großer Höhe die Srenze überflogen haben sollen. Grausige Bluttat im Ritz Paris(UP). In Zimmer 223 des Ritz wur- den zwei Leichen aufgefunden: eine halbbe- kleidete Frau ruhte mit durchschmittener Kehle auf dem Doppelbett, auf dem Fuß- boden lag ein Mann mit einem Strick um den Hals, dessen anderes Ende an der Unter- Seite des Bettes befestigt war. Die Toten wur- den als die etwa 30jährige Engländerin Eileen Hill und der französische Baron Pierre de Laitre, ungefähr 40 Jahre alt, identifiziert. Sie hatten sich als„Baron de Laitre und Frau“ ins Gästebuch eingetragen. Die Polizei nimmt an, daß de Laitre seiner Geliebten in einem Wutanfall mit einem Rasiermesser die Gurgel durchschnitten und dann Selbstmord begangen hat— obwohl es schwer vorstellbar ist, wie jemand sich an einem Strick erhängen kann, der nur wenig Handbreit über dem Fußboden befestigt ist. Außerdem ist das Motiv unge- Klärt. Faschistenumtriebe in Triest und Rom Triest(UP). Während einer neofaschisti- schen Demonstration explodierte eine Bombe, die 23 Personen verletzte. Zwei der Verletzten schweben in Lebensgefahr. Die Bombe war in Packpapier gewickelt und wurde von einem Neofaschisten fallengelassen, als die Polizei die Demonstration auflösen wollte. Tausende von Neofaschisten zogen anderntags durch Rom mit Rufen wie„Italienisches Blut ist er- neut in Triest geffossen— Triest für Italien“. Die amerikanische Botschaft und die Regie- rungsgebäude wurden von der Polizei abge- Sperrt, die die Demonstranten zerstreute, so- bald sich größere Gruppen sammelten. Einige Fenster des Verlagsgebäudes der kommuni- stischen Zeitung„Unita“ wurden von den De- monstranten eingeworfen. Die Polizei ver- haftete insgesamt 25 Demonstranten. Ein rotchinesisches Schiff versenkt Tschiangs Flotte wird aktiv—„Ehrensalut“ an der Korea-Front f Taipeh(UP). Die nationalchinesische Flotte hat ihre erste Operation an der chine- sischen Festlandküste unternommen. Die FKriegsschiffe, deren Aktionen von der 7. ame- rikanischen Flotte nicht mehr gehemmt wer- den, brachen von einem Hafen Formosas auf und griffen mehrere Transportschiffe der Kom- munisten vor dem Hafen Swatau an. Ein rot- chinesisches Schiff sei versenkt und mehrere andere beschädigt worden, wurde offiziell be- kanntgegeben. f Die burmesische Armee ist in den nörd- lichen Grenzbezirken Burmas bei ihrer Offen- sive gegen die dort anwesenden nationalchine- sischen Truppenverbände innerhalb von z.] I Tagen rund 80 Kilometer vorgerückt, ohne auf stärkeren Widerstand zu stoßen. 5: An der gesamten Front in Korea eröffneten die UN- Streitkräfte ein gewaltiges Artillerie- feuer aus allen Rohren zur selben Stunde, als die sterbliche Hülle Stalins in Moskau bei- gesetzt wurde. Das Sperrfeuer dauerte genau fünf Minuten, so daß die Kommunisten sich tief in ihre Unterstände zurückziehen mußten. Im übrigen verlief der Tag an der Front ruhig. Bei Luftkämpfen wurden drei Düsen- flugzeuge MIG 15 abgeschossen und zwei wei- tere beschädigt. Alliierte Bomber warfen üben 100 000 Kg Bomben über RKosong ab und zer- störten die militärischen Anlagen der Stadt. Flugzeuge des Gegners traten in großer Zahl auf und versuchten die Bomber abz Zone f N nd S4 i- M GS Seu 7 5882 . — 108 00 S e e E N e. 1 nennen. 5 E. 1 7 0 Süd weſtd. Aundſchau Er aß Seife mit Wurst Schwetzingen(lid). Schreckensbleich wurde in einem Lokal in Schwetzingen der Wirt, als ein 31 Jahre alter Mann allerlei Un- kug trieb, die Gäste belästigte und sogar in aller Seelenrubhe ein Stück Seife mit Wurst aB. Dem besorgten Besitzer blieb schließlich michts anderes übrig, als die Polizei zu ver- ständigen. Diese erschien auch prompt und nahm den sonderbaren Kauz, offenbar einen Geistesgestörten, mit auf die Wache. Bürgermeister Herdt gestorben Ladenburg(sw). Der Bürgermeister der Stadt Ladenburg, Adam Herdt, ist im Alter von 61 Jahren gestorben. Nach dem Zusam- menbruch war Herdt, der der CDU angehörte, als Bürgermeister eingesetzt und in den Wab- jen 1948 bestätigt worden. Schlecht gelohnte Hilfsbereitschaft Bruchsal(lid). Undank ernteten einige Spaziergänger, die in Bruchsal in einem Stra- Bengraben einen Betrunkenen liegen sahen. Sie wollten ihm auf die Beine helfen. Der Mann fühlte sich aber unsanft aus seinem Schlaf geweckt und stach mit einem Messer um sich. Zwei der hilfsbereiten Spaziergän- ger wurden von ihm erheblich verletzt. Wegen gefährlicher, in der Trunkenheit begangener Körperverletzung wurde der noch jugendliche Trinker zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Harvan unternahm Fluchtversuch Bruchsal(sw). Der 20jährige Maximi- nan Harvan, der 1951 in Stuttgart wegen Mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus ver- Urteilt worden war, unternahm einen Flucht- versuch aus der Landesstrafanstalt Bruchsal. Harvan flüchtete durch den Zuchthausaus- gang zuf Schönbornstrage. Der sofort alar- mierten Polizei gelang es, den flüchtenden Schwer verbrecher wenige hundert Meter hin- ter der Landesstrafanstalt festzunehmeli. Harvan hatte vor zwei Jahren am Faschings- dienstag in Stuttgart ein junges Mädchen mit einem Stein erschlagen. Erst gegen, jetzt für die Wildschweine Kar ISsruhe(lid). Gegen die Erhöhung der Abschugprämien für Schwarzwild in Baden- Württemberg wendet sich der Karlsruher Kreisverein der Jäger. Kein pflichtbewußter Waidmann dürfe sich, so hieß es, an der„Aas- jägerei“ beteiligen. Das Schwarzwild richte in den Wäldern weit weniger Schaden an, als man im allgemeinen annehme,. Durch die Prämienerhöhung bestehe die Gefahr der Aus- rottung der Wildschweine. Wegelagerer überfielen Pärchen Karlsruhe(lid). Das US-Gericht verur- teilte einen jungen Deutschen aus der Pfalz wegen schweren Raubes zu zwei Jahren Ge- fängnis. Er und drei andere Männer, deren man noch nicht Habhaft werden konnte, hat- ten in den Anlagen des alten Karlsruher Fried- mofes einen US-Soldaten mit seinem Mäd- chen überfallen und ihm Dollars und deut- sches Geld abgenommen. Der Soldat hatte sich, da er über den Zapfenstreich auf der Straße geblieben war, einen Zivilmantel über die Uniform gezogen. Von den Wegelagerern War er jedoch an seiner Aussprache als Ame- xikaner erkannt worden. Betrunkener steckte Arrestzelle in Brand Söllingen(sw). Großen Kummer hatte die Söllinger Polizei mit einem Mann, den sle wegen totaler Trunkenheit für 24 Stunden in einer Arrestzelle festgesetzt hatte. Aus Protest gegen diese Freiheitsberaubung steckte der Betrunkene seine Zelle in Brand. Als der Qualm zu stark wurde, bekam es der In- Baftierte mit der Angst und schrie und klopfte 50 lange, bis der diensthabende Beamte er- schien, den Mann befreite und den Brand löschte. Der Brandstifter wird sich nun we- Zen Sachbeschädigung zu verantworten haben. Gewissenloser Schrankenwärter Karlsruhe(swiz). Wie berechtigt das Mißtrauen auch gegenüber beschrankten Eisenbahnübergängen ist, mußten Fahrer und Insassen eines Personenkraftwagens er- leben, die den schienengleichen Ubergang an der Strecke Kuppenbheim-Neumalsch passie- ren wollten. Da die Schranke nicht geschlos- sen War, setzten sie die Fahrt in mäßigem Tempo fort. Aber gerade in diesem Augen- blick brauste der Abend-D-Zug Basel—Karls- ruhe vorüber— sozusagen haarbreit an der vorderen Stoßstange des Kraftwagens vorbei. Drei nachfolgende Automobile konnten buch- Stäblich im letzten Moment vor dem Schluß- licht des ersten Wagens zum Halten gebracht werden. Die Fahrer untersuchten anschlie- Bend das Bahnwärterhäuschen. Ihre Verblüf- fung und Empörung war grenzenlos: Der Schrankenwärter lag betrunken in seiner Bude. Ein unübersehbares Unglück wäre bei- nahe die Folge dieser einmalig dastehenden Gewissenlosigkeit gewesen. „Adieu“ sagte er und blieb Fremdenlegion als Druckmittel PfOT Zz heim(sw). Zu was sich die Frem- denlegion nicht alles ge- und mißgbrauchen laßt, demonstrierte ein Fabrikantensohn aus der„Goldstadt“. Der junge Mann hatte näm- lich eine Freundin. Sie War„nur“ ein Flücht- lngsmädchen, daher Waren die Eltern von der Wahl ihres Sprößlings alles andere als begeistert. Mit knapp 18 Fahren hält man so- Wieso noch die elterlichen Sorgen und Uper- legungen für Ketzereien und Schikane. Und da der junge Mann außerdem glaubte, das Leben hätte keinen Sinn mehr, wenm er nicht mit seiner Julia glücklich würde, beschloß er, Tödlicher Sturz mit dem Segelflugzeug Hildesheim(UP). Aus 50 Meter Höhe Stürzte auf dem Flugplatz bei Hildesheim der 23 Jahre alte Segelflieger Herbert Moje mit mem Gleiter tödlich ab. Das Seil des im Windenschlepp gestarteten Segelflugzeuges . hatte sich am Boden unter einem schweren Brunnendeckel verfangen und das Flugzeug zu Boden gerissen, ohne daß der Pilot noch rechtzeitig ausklinken konnte. 85 i Kraftwerk im Schwarzwald zu verkaufen Waldshut(sw). Die Schluchseewerk AG. hat das Kraftwerk Eichholz, etwa drei Kilo- meter unterhalb des Kraftwerks Hzusern im Schwarzatal, zum Verkauf ausgeschrieben. Die Errichtung dieses Werkes war seiner- zeit notwendig geworden, als das Schluchsee- Werk nach Inbetriebnahme des Kraftwerkes Häusern mit den Vorbereitungen für das Kraftwerk Witznau begann. Eichholz hatte die Aufgabe, bis zur Vollendung des Kraft- Werkes Witznau die Gefällhöhe von 130 Me- tern auszunützen. Das Werk Eichholz war von 1932 bis 1944 in Betrieb. Es hat in dieser Zeit mit seinen Turbinen von je 20 000 PS 300 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das jetzt zum Verkauf ausgeschriebene Kraft- Werk Eichholz ist noch vollständig intakt. Wenn die Maschinen einen Käufer irgendwo in der Welt, wo die Verhältnisse ähnlich wie im Schwarzatal sind, gefunden haben, wird nur noch die leere Werkshalle zurückbleiben, die das Schluchseewerk weiter als Gerätehalle und Werkstätte benützen will. Wahlbeteiligung 0,8 Prozent Se herzheim, Kreis Kehl dsw). An einer Ergänzungswahl für das Gemeindeparlament in Scherzheim beteiligten sich nur 4 von 538 Wahlberechtigten. Das sind 0,8 Prozent. Da Wahlvorschläge von vornherein fehlten, blieb der Wahlgang ergebnislos. Obgleich die Bür- ger der Gemeinde ihr Desinteresse an der Er- gänzungswahl sehr drastisch bekundet haben, hat sich der Landrat von Kehl entschlossen, den gescheiterten Versuch solange zu wieder- holen, bis die zwei fehlenden Gemeinderäte gewählt worden sind. Weitere Rückgaben in Kehl Kehl(ZSH). Ein weiterer Teil der Stadt Kehl wurde von den französischen Behörden an die deutsche Verwaltung zurückgegeben. Insgesamt wurden auf der sogenannten Rom missionsinsel 79 Anwesen mit 112 Wohnungen freigegeben. Französische Stellen wiesen dar- auf hin, daß Frankreich bemüht sei, den Per- min des Washingtoner Abkommens zur end- gültigen Räumung der Stadt einzuhalten. Da- nach würde Kehl Mitte April wieder ganz in deutsche Hände übergehen. Mit Essigsäure den Durst gelöscht Peterzell bei Villingen dsw). Eim sieben Jahre alter Junge aus Peterzell bei Villingen trank in einem unbewachten Augenblick Es- sigessenz, mit der seine Mutter gerade Salat anmachen wollte. Das Kind erlitte schwere im- nere Verbrennungen. Lebensgefahr besteht nicht. Freiburg sw). Eine echte Straßenbah- nerhochzeit gab es auf dem Freiburger Stan- desamt. Sowohl der Bräutigam als auch die Braut und die Trauzeugen trugen das Dienst- kleid der Freiburger Straßenbahner.„Fr“ ist seit 16 Jahren bei der Städtischen Straßen- bahn tätig,„sie“ versieht schon 13 Jahre lang ihren schweren Dienst auf den Freiburger Linien. Die Kollegen in Uniform wünschten dem jungen Paar vor dem Standesamt„gute Fahrt“. Reisfelder am Bodensee Vom echten chinesischen Reis kaum zu unterscheiden* Konstanz(lid). Wenn der Pflanzenzüch⸗ ter Werner Heinrich aus Gößenreuth(Ober- franken) und verschiedene Fachleute recht behalten, so wird man noch in diesem Som- mer in der Gegend des Bodensees das Bild von richtigen Reisfeldern erleben. Werner Heinrich hat vor einiger Zeit einen deutschen Reis gezüchtet; es handelt sich dabei um eine Kolbenfrucht, eine Abart des Mais. Im Ge- gensatz zum Mais hat sie jedoch keine ste- benden, sondern hängende Kolben mit 600 bis 900 Körnern. Nach Angaben des Züchters gedeiht der so- genannte„Heinrich-Reis“, der im Geschmack kaum von dem echten chinesischen Reis zu unterscheiden ist, in Lagen bis zu 550 Meter über dem Meeresspiegel. Die Halme werden fast zwei Meter hoch, die Frucht hat einen großen Zuckergehalt(bis zu 16 Prozent). Für den Anbau dieser neuen Frucht, die nach An- sicht von Fachleuten noch eine große Zukunft haben soll, interessieren sich im Bodensee- gebiet zahlreiche Landwirte und vor allem auch Fischer, die eine kleine Landwirtschaft haben. Wenn die letzten Verhandlungen gün- stig ausgehen, soll bereits im April um den Bodensee von der Hegau bis zum Oberland mit dem anbau des deutschen Reis begonnen Werden. Der interessanteste Beruf kann mit Ver- Schmutzung der Arbeitskleidung verbunden sein. Da hilft allemal Dr. Thompson's Schwan- Pulver. Berufs- und Buntwäsche wird rein, Klar und farbfrisch, Weiß wäsche wird„schwan⸗ 5 weiß“, wird Wäsche ohne Schleier. Paket 40 Pf. Kreuz und quer durch Baden Freiburg. Der Streit zwischen dem frü- heren Verkehrsdirektor Scherer und der Stadt- verwaltung ist jetzt beigelegt worden. Sche- rer hat die Klage zurückgenommen.(IS. Freiburg. In diesem Jahr sind die Stör che in den Ortschaften um Freiburg 14 Tage krüher als in den anderen Jahren und gleich zu Paaren zurückgekehrt. f(ISwY) Freiburg. Die Handwerkskammern Frei- burg und Konstanz haben den ehemaligen Staatspräsidenten Leo Wohleb für seine Ver- dienste um das badische Handwerk zum Ehrenpräsidenten ernannt.(Isvy) Bü hI., Der Termin für die Bühler Groß- Ausstellung anläßlich der Zwetschgenfesttage wurde endgültig auf den 5. b¹s 17. August festgelegt. 05 Karlsruhe. Der Stahlhelm-Landesver- band Südwest hielt in Karlsruhe eine Ar- beitstagung ab, an der Vertreter dieser Orga- nisation ehemaliger Frontkämpfer aus Baden- Württemberg und der Pfalz teilnahmen.(sw.) Lörrach. Die FElektroobermeister des Landesinnungsverbandes des Elektrohand- Werks in Südbaden forderten auf einer Ta- gung in Lörrach eine bessere Ausbildung des Berufsnachwuchses. 5(sw) (ISW) Lolcale Nund ocliau Frühjahrskrankheit: Putzfimmel! Nun ist es wieder einmal soweit. Leider!— Putzlappen, Wassereimer und Schrupper herr schen unter der Allgewalt der rührigen Haus- frau in allen Zimmern. Der Staubwischer flitzt über die Möbel, der Besen stochert in die hintersten Winkel, die Gardinen wandern in den Waschtopf, Fenster, Spiegel und Bil- der werden auf Hochglanz poliert. Wir Männer kommen uns jetzt recht über- flüssig vor. Am besten wäre es, wir würden uns für diese Zeit irgendwo anders einquar- tieren. Nur strenge Blicke und weniger herz- lich gehaltene Zurechtweisungen müssen wir uns von dem kochtuchgeschmückten Wesen, das sich in„normalen Zeiten“ als liebende Gattin zeigt, einstecken. Nirgends sollen wir hintreten. Gehen wir in die Küche, so sollen Wir uns im EBZzimmer aufhalten, zeigen wir uns im EBZzimmer, so werden wir in die Kü- che geschickt. Was soll man nur tun, um nicht Argernis zu erregen?— 5 Mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen, mit den ersten Vorboten des Frühlings, stellt sich bei unseren Hausfrauen automatisch die von uns Männern so gefürchtete Frühjahrs- krankheit des Putzfimmels ein. Kein Arzt hat bisher ein Mittel gegen diese Frühlings- epidemie gefunden. Es ist wirklich in dieser Zeit recht unge- mütlich. Das häusliche Glück ist ins Schwan- ken geraten. Nirgends finden wir Männer einen abgeschiedenen Ort, wo wir— obne unsere Gattin zu„reizen“— ungestört unsere Zeitung studieren können. Morgens schon, wenn die ersten Sonnen- strahlen über die Berge kommen, geht es bereits los. Die Betten werden abgeschlagen und ins Freie gebracht. Der Schrank wird entleert. Sein Inhalt wandert ebenfalls hin- aus auf den Balkon oder in den Garten. Eilig nehmen wir unser Frühstück ein und machen uns so bald wie möglich aus dem Staub, der allenthalben schon aufgewirbelt wird. Kommt man dann mittags hungrig nach Hause, so muß man mit einer„kurzen Küche“ vorlieb nehmen. Und am Abend heißt es dann noch:, „Lieber Mann, trage mir die Betten herauf, stelle die Stühle und den Tisch an ihren Ort, mache noch schnell die Gardinen hinauf!“ Schicksalsergeben tragen wir Männer an diesen Tagen unser„schweres“ Los, hoffend, daß bald auch diese Frühjahrskrankheit un- serer Frauen vorüber ist. Es gibt für uns nur eine Arznei: Geduld haben!— Frauen sind eben einmal so. Wenn dann alles wieder sau- ber und schön an seinem Platz steht, dann freuen wir uns auch mit unseren lieben„Putz- narren“! Brückenſperre. Am Samstag wurde zur Fertigſtellung der Straßenbauarbeiten die Neckarbrücke nach Ilvesheim geſperrt. Wie uns aus gut infor⸗ mierter Quelle mitgeteilt wird, ſoll die Brücke während der etwa 10 Tage dauernden Stra⸗ ßenbauarbeiten für den Fahrzeugverkehr ge⸗ ſperrt bleiben. Während man für das Ein⸗ ſchieben der Brücke den Fahrzeugverkehr nur für praktiſch vier Tage ſperren mußte, neh⸗ men nun die Straßenarbeiten einen unverhält⸗ nismäßig langen Zeitraum in Anſpruch. Wir hoffen, daß ſich die notwendigen Maßnahmen durch eine ebenſo moderne wie rationelle Arbeitsweiſe abkürzen laſſen. 8 Der Volksbund Deutſche Kriegsgräber⸗ fürſorge e. V. hat nunmehr auch in Secken⸗ heim eine Ortsgruppe gegründet, die in eng⸗ ſter Zuſammenarbeit mit dem Stadtverband und der Geſchäftsſtelle verbunden ſein ſoll. In einer Beſprechung der hieſigen Mitglieder im Rathaus wies Altbürgermeiſter Böttger, der Vorſitzende des Stadtverbandes, auf die großen Aufgaben des Volksbundes hin. Der Volksbund kann ſeiner Pflicht, Soldatenfried⸗ höfe würdig zu geſtalten, nur genügen, wenn er von einer großen Mitgliederzahl getragen wird. In den Vorſtand der Ortsgruppe wur⸗ den mit Zuſtimmung der anweſenden Mit⸗ glieder gewählt: Vorſitzender Amtsrat i. R. Flachs, Stellvertreter Hauptlehrer t. R. Hörner, Beiſitzer Frau Schweizer. Kodordi⸗ niert zum Vorſtand ſind die beiden Orts⸗ geiſtlichen Stadtpfarrer John(ev.) und Geiſtl. Rat Spinner(k.) Es wird erhofft, daß alle Volkskreiſe dieſe ideale Aufgabe durch ihre Mitgliedſchaft un⸗ terſtützen und ſo dazu beitragen, daß auch unſeren gefallenen deutſchen Soldaten wür⸗ dige Ruheſtätten geſchaffen werden können. 8 Vom Nationaltheater Mannheim. Das Nationaltheater ſetzt die„Geſpräche zur Zeit“ am Montag, 16. März, im Haus Friedrichsplatz(Mozartſaal) mit der Urleſung des Podium⸗Dramas„Drachenmaul“ von J. B. Prieſtley fort. Prieſtley iſt einer der be⸗ deutendſten engliſchen Dramatiker der Gegen⸗ wart und hat mit ſeinem Schauſpiel„Ein Inſpektor kommt“ auf zahlreichen deutſchen Bühnen großen Erfolg gehabt. 8 Vor„Blindenſeife“ wird gewarnt. Der Verband für das Blindenhandwerk, die Deutſche Blindenarbeit e. V. wendet ſich gegen Geſchäftemacher, die im Lande Baden⸗ Württemberg verſuchen, unter Bezugnahme auf die Beſchäftigung von Blinden, ſoge⸗ nannte„Blindenſeife“ zu verkaufen. Es wird feſtgeſtellt, daß Seife von Blinden über⸗ haupt nicht hergeſtellt werden kann und des⸗ halb im Sinne der beſtehenden Geſetze nicht als„Blindenware“ gelten kann. Vor dem Ankauf von ſogenannter„Blindenſeife“ wird gewarnt. 5 8 Die Motte fliegt wieder! Wenn die ersten warmen Tage das Nahen des Frühlings ankündigen, dann stellt sich auch wieder der große Feind aller Hausfrauen ein: die gefräßige Motte. Im Dunkel des Klei- derschrankes vollbringt sie rührig ihr Ver- nichtungswerk. Sie stürzt sich gierig über die gute Wollkleidung und wie schnell ist dann ein großes Loch in das schöne Kleid, in den Mantel oder in den Anzug gefressen. Der Schaden ist groß und bei aller Kunst des Stop- kens kann die Spur der Motte nicht verwischt werden. Was ist da zu tun?— Welche Abwehrmaß- nahmen kann die Hausfrau treffen?— Vor allem ist peinlichste Sauberkeit notwendig. Ehe man die warme Wintergarderobe weg- schließt, werden— und das übrigens mehr- mals im Laufe der nächsten Monate— die Kleidungsstücke gründlich geklopft und sau- ber ausgebürstet und in die Sonne und in die Zugluft gehängt. Licht, Sonnenwärme und Zugluft scheut die Motte, und da zum Glück Mre Eier nur lose am Stoffe hängen, fallen diese beim kräftigen Klopfen ab. Es ist aber wichtig, daß dieses Klopfen und gründliche Bürsten im Freien vor sich geht, damit die herabfallenden Eier sich nicht in Wollflusen in Fußbodenritzen, auf Teppichen oder gar auf Polstermöbeln wieder festsetzen und sich dort ungehindert weiter entwickeln und eines Tages doch wieder in den Kleider- schrank gelangen. Dann wäre die ganze mühe- volle Arbeit der Hausfrau umsonst gewesen. Vorläufige Toto- Quoten, vom Sonntag Beim 31. Wettbewerb des West-Süd-Blocks gingen 6 916 973,20 DM ein. Zwölfer-Wette: 1. Rang 130 Gewinner je 3830 DM, 2. Rang 5186 Gewinner je 143 DM, 3. Rang 68 171 Gewinner je 10 DM. Zeh- ner- Wette: 1. Rang 344 Gewinner je 1060 DN. 2. Rang 15 582 Gewinner je 23 DM, 3. Rang 125 466 Gewinner je 2,50 DM. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 12 er⸗Wette brachte bisher die höchſten Quoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. Die Ehe war ihm ein Martyrium Der dreifache Mörder von Haueneberstein vor Gericht Baden-Baden(lid). Das Schwurgericht, Baden-Baden muß sich gegenwärtig mit einem der schwersten und grauenvollsten Verbre- chen der Nachkriegsjahre befassen. Angeklagt ist der 40 Jahre alte Blechner Friedrich Gant- ner aus Haueneberstein, der beschuldigt wird, am 17. Juni 1952 in seiner Wohnung seine 40 Jahre alte Frau Theresia, seine 17 Jahre alte Tochter Gerda und seine drei Jahre alte Tochter Renate ermordet und seinen zwölf Jahre alten Sohn Julius schwer verletzt zu haben. Mit den Zerwürfnissen, die Gantner zu der Pat veranlaßten, hatte es erst begonnen, als er 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam, Seine Frau war damals, was ihm noch heute ein Rätsel ist, völlig verändert gewesen. Im Haushalt sei es drüber und drunter gegangen, seine Frau hätte alles verkommen lassen und sich kaum um die Kinder gekümmert. Zu- nächst hatte er immer wieder versucht, seine Frau umzustimmen und zur Ordnung und Sauberkeit anzuhalten. Einmal hätte sie ihm auch versprochen, daß es wWäeder wie früher Werden sollte. Aber es wäre nur wenige Tage gut gegangen. So wären schon 1948 Selbst- mordgedanken in ihm aufgekommen. In den folgenden Monaten wurden die Ver- hältnisse in der Familie Gantner immer schlechter und turbulenter. Es verging kaum mehr ein Tag, an dem es keine Vorwürfe, keine Streitereien oder Krach gab. Lange Zeit habe er sich mühevoll beherrscht. Aber dann habe er es eines Tages— in der Nacht vom 16. zum 17. Juni— nicht mehr ertragen kön- nen. Er war an jenem Abend nach Hause ge- kommen und hatte die Wohnung wieder in einem unbeschreiblichen Zustand vorgefun- den. Die Federn des Kinderbettchens lagen Tage später wurde Gantner festgenommen. zerstreut herum, die Kochtöpfe waren noch halbvoll mit nicht mehr geniegbaren Speisen und Überall lagen Lumpen herum. Da packte inn furchtbar die Wut, und da seine Frau mit den Kindern im Wald beim Beerensammeln War, rannte er Lort und fuhr planlos mit dem Fahrrad umher. Erst spät in der Nacht kehrte er zurück, seine Angehörigen schliefen schon. Um zwei Uhr nachts begann die kleine Renate zu schreien. Der Mann wollte seine Frau Wel- ken, damit sie das Kind beruhige; aber sie rührte sich nicht. Dann nahm er das weinende Kind zu sich ins Bett und tröstete es, bis es schlief. Er selbst konnte keine Ruhe finden. Um 4.15 Uhr schrillte der Wecker und er hatte noch kein Auge zugetan. Das war der letzte Anstoß. Sein Entschluß stand fest: Er stürzte in die Küche, holte einen schweren Hammer und schlug wahllos auf seine Frau Und die beiden Kinder ein. Die drei Jahre alte Gerda war sofort tot, die beiden anderen, be- täubt und schwer verletzt, stach er mit einem großen Messer nieder. Als der zwölfjährige Julius, der das Grauenvolle miterlebt hafte, u schreien begann, befäubte er ihn durch meh- rere Hammerschläge. Dann wollte er sich selbst das Leben nehmen. Er brachte sich mehrere Messerstiche in die Brust bei, die Aber nicht lebensgefährlich waren. Zwei Stun- den später klopfte der 16 Jahre alte Sohn Egon, der im Nebenzimmer schlief. Als nie- mand antwortete, ging der Junge, ohne von den grauenvollen Vorgängen im Schlafzimmer der Eltern etwas zu ahnen, zur Arbeit nach Rastatt. Gantner stand kurze Zeit später auf,. verband sich und den schwerverlet- J ulius, legte diesen ins Nebenzimmer und dieß das Haus. Schon ziemlich benebelt und nicht mehr ganz bei klarem Verstand fuhr er nach Ot- tenau, kaufte sich dort zwei Flaschen Rotwein und Brot und flüchtete in die Wälder. Drei — 5„ „Im Auftrage. 1 des Herrn Justizministers“ Stuttgarter Richter sprechen von„unerhörtem Eingriff“ Baden- Württembergs Justizminister Viktor Renner hat sich den Zorn seiner Richterschaft zugezogen. Der mittelbare Anlaß War der, wor dem Landgericht immer noch laufende, Wohl größte Finanzprozeß der Nachkriegs- geit, in dem neben dem Fabrikanten Willy Bürkle, der von der Städtischen Girokasse Stuttgart einen Achtmillionen-Kredit erhielt und mit rund sechs Millionen Schulden Kon- Kurs machen mußte, auch die beiden früheren Direktoren der Bank, Rudolf Lämmle und Martin Richter, angeklagt sind. In der Sitzung vom 9. Februar nun hatte Ger Vorsitzende der Strafkammer, Landge- richtsdirektor Dr. Erwin KRnodel, wie erinner- lich, einem staunenden Publikum verkündet, dag der ehemalige zweite Direktor der Bank eigentlich ein Mörder ist. Martin Richter hatte im Jahre 1908 in Oberdorla in Thüringen, won wo er stammt, als Siebzehnjähriger ein Mädchen ertränkt, das ein Kind von ihm er- Wartete, und war wegen seines jugendlichen Alters zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er war Steinbrucharbeiter. Ein kaufmännisches Arbeitszeugnis, das er bei seinem Eintritt in die Bank 1927 vorlegte, War gefälschf. Die heute noch in Thüringen wolmende Schwester der Ermordeten hatte in einem Brief an das Gericht dafür gesorgt, daß der Mord nicht in Vergessenheit geriet. „Wir sind alle Mörder“ Bald darauf wurde Landgerichtsdirektor Dr. Knodel in der Presse und in Briefen hef- tig angegriffen. Man warf ihm Sensations mascherei vor und beschuldigte ihn, unnötig das bürgerliche Leben Richters vernichtet zu haben. Unter seiner Post fand sich ein Brief, der auf dem Dienstweg aus dem Justizmini- sterlum zu ihm gekommen war. Er enthielt zwel Kinokarten und ein Schreiben, aus dem Dr. Knodel entnehmen konnte, daß ihm die Karten„im Auftrag des Herrn Justizministers“ übersandt worden waren. Eine Unterschrift fehlte. Die Karten waren für den in Stutt- gart gerade anlaufenden französischen Film „Wir sind alle Mörder“. Bald pfiffen es die Spatzen von den Dächern des Stuttgarter Ge- ſrichtsviertels, daß die Kinokarten Auf An- regung Viktor Renners durch den badisch- württembergischen Generalstaatsamwalt Dr. Richard Schmid an Landgerichtsdirektor Eno- del geschickt worden waren. Noch micht vorgekommen „Ich möchte mich zu Ihrer Frage nicht äu- Bern“, sagte Schmid, als Reporter ihn danach ragten. Renner aber machte keinen Hehl aus der Sache. Schmid, sagte er, habe ihn eines Mittags beim Essen gefragt, ob er, Renner, an Karten für den Film interessiert sei. Es seien einige geschickt worden. Renner hatte keine Zeit.„Aber schicken Sie sie doch dem Knodel!“ Was denn auch geschah. So etwas War dem alten Herrn in 40 Jahren Richter- tätigkeit noch nicht vorgekommen, und er trug sich mit dem Gedanken, die Prozeß füh- Tung niederzulegen. Damit wäre dieser Mam- mut- Prozeß, der seit über zwei Jahren die Justiz beschäftigt, kurz vor seinem Ende ge- platzt. Renner war erschrocken. Er bat Kno- del um ein Gespräch, zu dem der Landge- richtsdirektor seinen besten Anzug anzog und dann das„herzliche Bedauern“ seines Mini- sters entgegennahm. Seine Richterkollegen Aber sind weiter unzufrieden. Sie seben in diesen anonym geschickten Kinokarten einen unerhörten Eingriff eines Ministers in ein schwebendes Verfahren und sind vor allem auf ihren Richterverein böse, weil er dazu geschwiegen hat.(lid) 58,3 Millionen Vorauszahlung Zum Finanzausgleich unter den Ländern Stuttgart Gsw). Das Land Baden- Würt⸗ temberg soll nach dem Gesetz über den Ei- nanzausgleich unter den Ländern für die Rechnungsjahre 1953 ͤ und 1954 als ausgleichs- pflichtiges Land Vorauszahlungen in Höhe von 58,3 Millionen DM leisten. Ausgleichspflichtige Länder der Bundes- republik sind neben Baden- Württemberg Hes- sen und Nordrhein- Westfalen. Bayern, Nie- dersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig- Holstein und der bayerische Kreis Lindau sind ausgleichsberechtigt. Die Vorauszahlun- gen missen nach dem Gesetz, das bereits den Bundesrat passiert hat und mit geringen Ab- anderungsvorschlägen angenommen wurde, in Höhe eines Zwölftels jeweils am 15. eines Mo- nats geleistet werden. Flugplatz- Geschädigte fordern Ersatz Protest der betroffenen Gemeinden Langen winkel, Kreis Lahr dsw). Die Bürgermeister zahlreicher Städte und Ge- meinden Südbadens, die durch den Bau von Flugplätzen Gelände verloren haben, prote- stierten in Langenwinkel in einer Entschlie- Zung gegen das Vorgehen des Bonner Inter- ministeriellen Ausschusses für die Flugplatz- frage, der den Vertretern der betroffenen Ge- meinden keine ausreichende Gelegenheit ge- geben habe, ihm die Sorgen der geschädigten Gemeinden zu unterbreiten. Die Gemeinden Söllingen, Stollhofen, Hugsweier und Gsch- bach, die durch die Flugplatzbauten insge- Samt 441 Hektar Wald verloren, verlangten Ersatzwald im Verhältnis eins zu eins. Als unbillige Härte wurde angesehen, daß den Eigentümern beschlagnahmter Grundstücke die Verpflichtungen aus dem Lastenausgleich nicht erlassen werden. Ferner wurde ver- langt, daß beim Erwerb von Ersatzgrundstük- ken durch Flugplatzgeschädigte keine Grund- erwerbssteuer erhoben wird. Die Bürgermei- ster vertraten die Ansicht, daß ein teilwei- ser Ersatz des entstandenen Landverlustes nur auf dem Wege der Flurbereinigung mög- lich sei. Zum Ausgleich müsse in erster Linie Grundbesitz der öffentlichen Hand herange- zogen werden. An den Kosten müsse sich der Bund maßgeblich beteiligen. Die Vertreter der flugplatzgeschädigten Ge- meinden wollen am 19. April in Lahr erneut zusammenkommen. Generulüberholung sehr stet wendig. Darum entschlockè u treinige Deinen Organismus mit Or. Schieffers Stoffwechselsclz des Körpers im Die erste südbadische Agrarreform Pächter werden Grundstückseigentümer Uber lingen(sw). Die Gemeinde Neufra bei Salem im Ereis Uberlingen wird die erste Südbadische Gemeinde sein, in der sich die Agrarreform auswirkt. Noch in diesem Mo- nat sollen die Pächter markgräflich-badischer Grundstücke Eigentümer ihres bisherigen Pachtlandes werden. Die Ursache dafür, daß in Südbaden die im früheren Land Württemberg-Baden schon sehr weit fortgeschrittene Agrarreform erst so spät verwirklicht werden kann, liegt vor allem in einer Bestimmung des badischen Agrarreform-Gesetzes, die bei Grundstücks- enteignungen eine Barablösung vorschreibt. Auch ini Neufra konnten deshalb die schon seit zwei Jahren laufenden Verhandlungen erst jetzt erfolgreich abgeschlossen werden, nachdem die mit der Durchführung der Agrar- reform beauftragte„Landsiedlung“ in Karls ruhe auch für Südbaden Geld zur Verfügung Stellte.. Vom Sport Handball. Tv. 98 1. Mannſch.— Altlußheim 15:6(5:3) 2. Maunſchaften 12:8 98 Schüler 2. Sieger im Hallenturnier in Waldhof. Am Samstag nahm die Schülermannſchaft an den Kreismeiſterſchaftsſpfelen im Hallen⸗ handball in der Waldhofhalle teil. Durch Siege über Oftersheim und Käfertal, wurde der Gruppenſieg errungen. In der Zwiſchen⸗ runde konnten ſie TSV Viernheim nach Ver⸗ längerung mit 4:3 ausſchalten. Im Endſpiel trafen ſie auf die Birkenauer Jungens. Nach dramatiſchem Kampf mußten ſie am Ende mit 3:4 Toren dem Gegner den Turnierſieg üÜberlaſſen. Die 98er 2. Mannſchaft kam mit dem 12:8⸗Ergebnis zu einem Sieg gegen den TV Altlußheim. Das Hauptſpiel konnte 98 ſicher mit 15:6 für ſich entſcheiden. Zu Beginn des Spiels lief die Gäſteelf zu gleichen Leiſtungen wie die der Hieſigen auf. Es klappte auch nicht recht im Angriff der 98 er, ſodaß bis zur Halbzeit nur ein 573 erzielt werden konnte. Nach der Pauſe zeigten die Heimiſchen ein gefälligeres Spiel. Treiber und Gropp lei⸗ teten jetzt Angriffe auf Angriffe ein. Ihre Mitſpieler gerieten dadurch immer wieder in gute Schußpoſitionen und Tor auf Tor wurde vorgelegt. Am Schluß trennte man ſich mit dem 15:6⸗Ergebnis. Gropp, Treiber, Müller, Schmidt, Beißmann und Marzenell waren die Torſchützen. Se Pfingſtberg— 07 Seckenheim 3:12(1:2) Klarer als erwartet, konnten ſich die 07er am vergangenen Sonntag in Pfingſtberg durchſetzen. Durch dieſen Sieg iſt die Meiſter⸗ ſchaft nunmehr in greifbare Nähe gerückt. In der 1. Halbzeit ſpielten beide Mann⸗ ſchaften betont defenſiv, worauf auch die ma⸗ gere Torausbeute zurückzuführen iſt. Pfingſt⸗ berg ging zunächſt in Führung, dann folgte der Ausgleich und kurz vor der Pauſe noch das wichtige Führungstor der Oer. Nach der Pauſe nahmen die 07er ſofort das Heft in die Hand und binnen weniger Minuten ſtand die Partie 1:6. Dem 2. Tor der Einheimiſchen folgte das 7. der Oer. Noch einmal war Pfingſtberg erfolgreich, doch dann war ihr Pulver verſchoſſen. Die letzten 10 Minuten gehörten eindeutig den 07 ern, die von einer ſtattlichen Anhängerſchar ſtimm⸗ gewaltig unterſtützt, noch einen Zahn zuleg⸗ ten und den Pfingſtbergern noch 5 nette „Eier“ ins Neſt legten. Schwedischer Hallenhandballsieg Der Länderkampf in Kiel endete mit 15:9 Toren Im Hallenhandball-Länderspiel Deutschland gegen Schweden siegte die schwedische Mann- schaft in der Kieler Ostseehalle mit 15:9 Toren. Bewundernswert war die Kondition, die es den Skandinaviern ermöglichte, Handballwirbel ohnegleichen zu entfachen. Nach kaum einer Viertelstunde führten die Schweden klar mit 6:0. Ihre schnellen Aktionen waren nicht zu bremsen. Unter Ausnutzung von vier Sieben metern schraubte Schweden schließlich den Sieg drei Siebenmeter) und zwei Tore von Podolske halfen Deutschland, die Niederlage geringer 28 gestalten. CSR und Schweden sind Favoriten Beginn der Eishockey-Welt meisterschaft Deutschland hoch geschlagen Ohne den Titelverteidiger Kanada und die USA begannen in Zürich und Basel die Eis- hockey-Weltmeisterschaften 1953. Die ersten Spiele im Weltmeisterschaftsturnier, an dem sich 1 ö nur vier Nationen— Schweden, die Schweiz, Deutschland und die Tschechoslowakei— be- teiligen, bestätigten die Favoritenrolle der schwedischen und tschechoslowakischen Mann- schaften. In Basel kam das starke und sehr schnelle Team der Tschechoslowakei zu einem hohen 11:2(4:1, 5:0, 2:1) Erfolg über die deut- sche Nationalmannschaft. Die Schweden als Ver- teidiger der im Vorjahr gewonnenen Europa- meisterschaft hatten mit dem Schweizer Team weniger Mühe als erwartet und kamen zu einem klaren 9:2-Erfolg. Am zweiten Turniertag fügten die Schweden in Zürich der deutschen Mannschaft mit 8:6(4½1, 3:3, 1:2) Toren die zweite Niederlage bei. In Zürich schlug die Tschechoslowakei das Schwei- zer National-Team klar mit 9:4(4:0, 3:1, 2:3). Tabelle nach zwei Spieltagen 1. Tschechoslowakei 2 4:0 2075 2. Schweden 2 4·0 17¹ 3. Deutschland 2 04 8:19 4. Schweiz 2 04 651 in Gruppe B, dem sogenannten Europa-KRri- terium, kam es zu den folgenden Ergebnissen: Italien— Gsterreich 9:5, Schweiz B— England 1:3, Osterreich— Niederlande 5:3, Schweiz gegen Frankreich 7.1. Vier Siege für Hilde Quast Mit einem einzigartigen Erfolg für die junge deutsche Studentin Hilde Quast endeten die Alpinen Wettbewerbe der Internationalen Stu- denten-Skiwettkämpfe in St. Moritz. Nach Sie- gen im Torlauf und im Riesenslalom gewann Hilde Quast den Abfahrtslauf und siegte da- durch auch in der Alpinen Kombination(Tor- lauf-Abfahrt) überlegen. 5 Italienische Langlaufsiege in Les Rousses Bei den Internationalen Skilanglauf-Wettbe⸗ werben um den Kurikkala-Pokal im französi- schen Jura-Dorf Les Rousses gab es italienische Siege. Im IS-kKm-Lauf der Herren siegte Frederico de Florian(Italien) in 54:41 Min., gefolgt von den Finnen Bachmann und Salonen in 54:52 und 55:23 Min. Bucker(Italien) belegte den vierten Platz vor Huva(Finnland) und Carrara Frank- reich). Bei den Damen wurde Ildegarda Tafra Cta- lien) Siegerin über 10 km in 43:19 Min. vor ihrer Landsmännin Mus und der Französin Leduc. Die Deutsche Hanna Gehring kam auf den sechsten Platz in 50:49 Min. Das deutsche Aufgebot beim Kurikkala- Pokal in Les Rousses war vom Pech verfolgt. Der deut- sche Meister Hubert Egger litt an einer Hals- entzündung und mußte nach 8 km aufgeben. Rudi Kopp brach seinen Ski und schied eben- Falls aus. Hermann Möchel hatte total verwachst und mußte sich mit dem 18. Platz in 1:01:03 Stunden begnügen. Albert Hitz wurde 25. in 1:03:23 Stunden. Heinz Hauser belegte nur den 38. Platz in 1:06:23 Stunden. Hanna Gehring schnitt mit ihrem sechsten Platz noch verhältnismäßig gut ab. Anwander gewann Skispringen in Planica Der junge deutsche Skispringer Anwander ge- wann in Planica Gugoslawien) ein internatio- nales Skispringen mit Weiten von 72 und 77 m und der Note 215,5 vor dem Jugoslawen Polda und dem Gsterreicher Schiffner. Franzose wurde Rad-Querfeidein- Weltmeister Bei den Rad-Querfeldein-Weltmeisterschaften in Onate(Spanien) gab es am Sonntag einen dreifachen französischen Sieg. Weltmeister 1953 wurde Roger Rondeaux vor seinen Landsleuten Gilbert Bauvet und André Dufraise. Der Schwei- zer Pierre wurde Vierter und Filba(Spanien) Fünfter. Die Franzosen gewannen auch die Mannschaftsmeisterschaften. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine gute Frau, unsere liebe Mutter, Oma, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante Frau Elise Ruck geb. Winkler im Alter von 54 Jahren, unerwartet in die ewige Heimat abzurufen. In tiefer Trauer: Franz Ruck Hilde Griesbaum geb. Ruck Ruclolf Klug u. Frau Ann geb. Ruck Kurt Ruck und Braut Enkelkind Hubert und alle Angehörigen Mhm.-Seckenheim, 9. März 1953 Bonndorferstr. 29 Beerdigung: Donnerstag, 12. März, 14 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus. TCC. T Ich habe es Selbst erfahren, 8 daß der echte Klosterfrau Melissengeist das Meine nervösen Herzbeschwerden, die in den 60 er Jahren auftraten, haben sich durch regelmäßiges Einnehmen sehr gebessert! So schreibt Herr Mathias Kitz, Troisdorf, Siglarerstraße 104. Wie er, so erfuhren es unzählige am ei- genen Leibe: Gerade gegen die Beschwerden elissengeist ein zuver- hält, was er verspricht! 5 des Alters ist der echte Klosterfrau lässiger Helfer! Achtung: Drog. nur in der blauen Packung mit 3 D Den echten Klosterfrau NMelissengeist 55 es 88 e onnen. Niemals lose. Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur Körper- und Fußpflege! fertigt schnellstens an Neckarbote Druckerei Auch in sdhweren Fillen von Husten, Bronchitis Bronchialasthma, Verschleimung, Luftröhrenkatarrh bewähren sich Dr. Boether- Bronchitten, eine sinnvolle Heilpflanzen-Kompo- sition, nach Originalrezept von Dr. Boether zusammengesetzt. Sie wirken stark schleimlösend, beseitigen quälenden Hustenreiz und kräftigen das Bronchiengewebe. Dr. Boether-Bronchitten sind unschädlich. Hunderttausende gebrauchten dieses Mittel. Packungen zu Dx T. 45 und Df 3. 40 in allen Apotheken erhältlich. „ Heilstoffe vereint nach dem Verfahren von PR. AED. BoETRER 1 Holz-, * Sportverein 07 e. 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