Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim- Seckenbeim und Umgebung Anxeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Greisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 6. März 1953 5.53. Jahrgang nag. pre- der Fuß. er- len 75 eler ge⸗ der von Aren 11 Erscheint: montaga, mittwochs, freſtags 191 und samstags. Frei Haus 1. im Verlag 2ten abgeholt 15, durch die Post L i. Sich 965 36 Pig. Zuatellgeld. Enzelnummer 18 PI. mit Wel!— 5 Nr. 37 eich GS Dpe 1952——— eut-⸗ ung osef Kg:. 5 6755 Der Ministerpräsident der Sowjetunion Priesterschüler aus dem geistlichen Semmar ge- Generalissimus Josef W. Stalin starb nach von Tiflis hin ausgeworfen, Er hatte nicht nur cht. Meldungen des Moskauer Rundfunks am Freitag heimlich verbotene weltliche Bücher wie Zola Lü vormittag ohne das Bewußtsein wieder erlangt und Darn gelesen— er hatte auch einen Ru- zu haben, in den späten Abendstunden des marxistischen Geheimzirkel der Priesterschü- icht Donnerstag gegen 21.50 Uhr Moskauer Zeit. ler geleitet. rin- Per Tod des soWietischen Staatenführers wurde Seine wirklichen Lehrer waren längst die 7e gleichzeitig von dem Zentralkommitee der Politischen Verbannten geworden, die des lle. k. P. D. S. U. des Ministerrates der UDSSR Zarentum von jeher in den Kaukasus Schückkte. den und des Präsidenten des obersten Sowjets auch dann noch, als Batum und Tiflis durch der bekanntgegeben. Der Tod Stalins trat 4 Tage die Gebrüder Nobel als Erdölzentrum er- ind nach einem in der Nacht zum Montag erlittenen Schlosse und damit zum sozialen Infektions- Gehirnschlag ein, der die rechte Körperhälfte herd ersten Ranges geworden Waren. Per Ex- le und das Sprachzentrum lahmgelegt hatte. seminarist hatte in der Sozialdemokratischen der Neun Arzte waren Tag und Nacht um das Arbeiterpartei von Tiflis eine neue Gemeinde ger eben Stalins bemüht, aber bereits nach den gefunden. Er organisierte Demonstratti eme 255 Symptonen des Bulletins war mit einem Auf- und Streiks, fand Tür kurze Zeit bel den ford kommen nicht mehr zu rechnen. schrittlich gesinnten Wissenschaftlern der ert, 5 Sternwarte von Tiflis als Hilfsschreiber Un- 1 5 5 terhalt, Schlafstelle und Zuflucht vor der Ge- p In der von den höchsten Stellen der Sw: beimpolizei. Dann trieb ihn die Entdeckung 21. jets herausgegebenen Verlautbarung wird der seines Schlupf winkels für 16 Jahre in die irt. od Stalins als ein großer, Verlust für die Illegalität des Berufsrevolutionärs, der in der iter gesamte Menschheit Dezeichnet. Mit Stalin Partei ganz links steht, Ende 1905 auf einem 0 ging nach dem Tod Roseveelts der zweite der Parteikongreß im finnischen Tammerfors Zum ter großen Drei, die mit ihren weittragenden ersten Mal Lenin persönlich begegnet, oft ch Beschlüssen das Gesicht der Welt durch eine verhaftet und nach Sibirien deportiert Wird, mcs mheilvolle Trennung auf unabsehbare Zeit 9 . 2 en Zu fel St. 8 1 gweränderten. 2 5 U not beobachtet. Die 545 peutische Behandlung zeigte nur geringe Wir- 19 Kung. Erst nach einigen Stunden Heben die 8 In der westlichen Welt wurde der Tod Stalins reserviert aufgenommen. Ueber die Nachfolge Stalins ist bisher noch nichts bekannt geworden. G. Malenkov, M. Molotow oder P. Beria werden den verwaisten Platz einnehmen. Zunächst führt Außenminister Molotow offiziell die Amtsgeschäfte. 2 Die letzten Stunden Symptome einer Lungenentzündung?— Die „Prawda“ hält„Warnungen“ für nötig Moskau(UP). Josef Stalin erlitt am Don- nerstag zwei Herzanfälle, die ihn weiter ge- schwächt haben. In einem Kommunidué wird sein Zustand als„sehr ernst“ bezeichnet. Ein Elektrokardiagramm ergab eine Gefäß-Ver- änderung an der rückwärtigen Herzwand. Auf die zrztlichen Maßnahmen. die sofort einge- leitet wurden, sprach der Patient kaum an. Im letzten ärztlichen Bulletin heißt es, 2u der bisherigen Störung wichtiger Funktionen des Gehirns sei eine akute Störung im Herz- gefäßsystem hinzugekommen. Am Morgen des 5. Marz habe man Anzeichen schwerer Atem- darauf eingeleitete thera- Anzeichen der Herzschwierigkeiten nach. Ein Elektrokardiagramm zeigte eine akute Stö- rung des Blutkreislaufs in der Kranzarterie des Herzens. Am späten Vormittag erfolgte ein zweiter Kollaps, der durch ärztliche Maß- nahmen unter Schwierigkeiten überwunden Wurde, Später ließen die Veränderungen der Herzgefäßge etwas nach. N Die Moskauer„Prawda“ veröffentlichte einen bedeutsamen Artikel, der einen Appell an die Bevölkerung der Sowietunion dar- Stellt. Gleichzeitig enthält der Artikel eine Warnung an die übrige Welt, jeden Versuch zu unterlassen, aus der durch die schwere Er- krankung Stalins geschaffenen Lage Vorteile ziehen zu wollen. Wiederholt wird darin die Einigkeit des Sowietvolkes mit Nachdruck un- terstrichen und betont, wie groß die„spontane Unterstützung“ der Politik der RPds durch das Sowietvolk sei. Stalins Weg in die Weltgeschichte Seit Dschingis Khans Tod vor mehr als 700 Jahren hat kein Sterbender soviel Welt- geschichte in sich beschlossen Wie jetzt Josef Stalin. Wie Dschingis Khan War er Herrscher über ein Reich, das sich von Oder und Neiße bis zum Stillen Ozean erstreckte, und wie dieser War er der höchst verehrte und zu- gleich der meist gefürchtete Mann seiner Zeit. Derselbe Stalin, der in der östlichen Halfte dieser zweigeteilten Welt mit allen Mitteln einer massenpsychologisch geschulten Staats- räson schon pei Lebzeiten in einer organisier- ten Heldenverehrung als Allwissender, all- mächtiger, fast allgegenwärtiger Ubermensch gefeiert wurde, War Sbendadurch auf der an- deren Seite als Symbol eines Systems zun bestgehaßten Menschen der Welt von heute Se worden. 5 Ein goldverzierter Marmortempel überdacht langst die kleine Holzhütte im Kaukasusdorf Gori, Wo Josef Wissarionowitsch Dschugasch- Wili am 21. Dezember 1879 als Sohn eines Dorfschusters und späteren Arbeiters in einer Schuhfabrik und der Tochter eines leibeigenen Bauern geboren wurde. Mit zehn Jahren war der Knabe Josef zur Freude seiner frommaen Mutter ein gelehriger Schüler des Popen. Der Vater starb früh. Die Mutter bestimmte den Jungen für die Priesterlaufbahn. Ein Kind- heitsschaden am linken Arm, dessen Nach- . ung ihm später die erdbraune Uniform der Zarenarmee erspart, spielte dabei auch eine Rolle. Mit 14 Jahren Sans Josef W. der Kirche von Tiflis in der orthodoxen Litur- Sie ein Solo. Mit 20 Jahren wurde der junge Dschugaschwili zum Geburtstags des Zaren in aber immer wieder aus der Verbannung ent- kommt. Seine junge Frau stirbt, während Dschugaschwili wieder einmal in Haft ist. Von nun an lebt dieser Mann nur noch für die kerne Revolution. Die Geheimdruckerei, die illegalen Flug- Schriften, die vielen Reisen— das Alles kostet Geld, aber auch dieses Geld wird beschafft. „Expropriierung“, Enteignung nennen die Ver- Schwörer den Uberfall auf einen Geldtrans- port der Pifliser Staatsbankfiljale im Sommer 1907. Josef Dschugaschwili soll diese Aktion persönlich geleitet haben. Es Waren damals bittere Jahre für Rußlands Revolutionäàre nach dem in einem Blutbad erstickten Re- Volutiensversuch vor dem Petersburger Win- terpalais im Jahre 1905. In Abweserheit läßt Lenin ihn 1912 auf seinem Parteitag in Prag in das Zentralkomitee Wählen. Ein Jahr später wird Stalin, der„Stählerne“, wie er sich in dieser Zeit zuerst unterschrieben ha- ben soll, zum achten Mal verhaftet und nach dem fernsten Sibirien, nach Turuchansk, de- portiert. Diesmal flieht er nicht, sondern denkt an seine Gesundheit und an den Tag, den der Krieg einmal bringen muß. Dieser Tag kommt mit der Revolution Kerenskis im Februar 1917. Stalin kehrt als freier Mann nach Peters- burg zurück, wird Mitglied des Politbüros der Partei Lenins, macht mit diesem die Oktober- revolution. Josef Stalin a Mit 40 Jahren, 1919, ist Stalin der Volks- Kommissar in der Lederjacke, ein Typ, von dem es mehrere gibt. Noch ist sein Name nicht allgemein bekannt. Noch hat er Rivalen. Eigenhändig brachte daher der Volkskommis- Sar für die Nationalitäten bei Nacht und Ne- bel das Firmenschild seines Amtes an dem dafür requirierten Gebäude an, um anderen Anwärtern zuvorzukommen. Dann schickte Lenin ihn an die Fronten des Bürgerkrieges. Stalin persönlich wird die Rettung der be- drohten Wolgastadt Zarizyn zugeschrieben. Später heißt diese Stadt nach ihm Stalingrad. Drei Jahre später leitete er dann anstelle des erkrankten Lenin den Parteikongreß der Der„Aufbau“ begann. Blut, Schweiß und hindurch. Die Trotz- 0 Tränen— Jahrzehnte kisten wurden ausgemerzt. Ganze Gesell- schaftsklassen verschwanden. Immer neue Fünf jahrespläne lösten einander ab, Säube- rungsaktionen dezimierten die Partel, die Ar mee. Mancher einst mächtige Mann stürzte, Stalin aber blieb. Jahrelang ohne ein offlziel- les staatliches Amt, niemals Staatsoberhaupt, ist der Generalsekretär der K und erste Mam im Politbüro der Herrscher der Sowiet- Hinter den Kremlmauern mit den roten Sternen führt Stalin ein legendäres Leben, in dem das Private zur Nebensache wird. Von seiner zweiten Frau, der schönen Nadjeschda Allelujewna, wird bis zu ihrem Todesjahr 1932 kaum gesprochen, von den Kindern aus dieser Ehe, denen Stalins dritte Frau Rosa RKaganowitsch eine gute Stiefmutter wurde, erst in sehr viel späterer Zeit. Erst 1941 wurde Stalin als Vorsitzender des Rates der Volks- kommissare, die aber erst seit 1946 wie n anderen Ländern Minister heißen, Offlziell Regierungschef. Gleichzeitig würde er Vertei- digungsmimister und oberster Befehlshaber. Marschall und schließlich Generalissimus. Ob er auch Feldherr im engeren militä- rischen Sinn war? Sicher ist nur, daß er viel mit den Rommandeuren bedrohter Front- Abschnitte gesprochen hat. Seine Hauptstärke war ohne Zweifel, kühl und ohne IIlusionen auf weite Sicht zu denken und den für Seine Zwecke richtigen Mann auf den richtigen Platz zu stellen. Auf den Konferenzen der großen Drei in Teheran, Jalta und Potsdam Wurde der sich mit der Pfeife so jovial ge- bende, beim Bankett 80 trinkfreudige alte Mann zum hartnäckigen, über seine wahren Absichten verschwiegenen Gegenspieler sei- ner Verbündeten von gestern und— über- spielte sie. Rußfland war nicht nur eine Groß- macht, es war die zweite Weltmacht gewon- den. Immer wieder wurde Stalin krank oder tot gesagt. Dann trug er jedoch einmal auf der eigenen Schulter den Sarg des Mannes, der schon als sein Nachfolger galt, mit zu Grabe. Auf dem letzten Parteikongreß im Oktober verzichtete Stalin auf Eröffnungsrede und Rechenschaftsbericht, sprach aber das Schluß Wort. Trotz aller Gerüchte über die Bemũu- nungen der Arzte, Stalin über ein normales Menschenleben hinaus bei voller Kraft und Gesundheit zu erhalten, hat er selbst Sich Wahrscheinlich in dieser Richtung keine IIlu- sionen gemacht. Das erste Zeichen, daß Stalin sicli auf der absteigenden Linie seiner Lebens- kurve fühlte, war die Tatsache, daß er sich an seinem 70, Geburtstag feiern ließ wie noch nie, mit Güterzügen voll Geschenken, mit Mil- lionen von Glückwünschen und Ovationen vom südlichen bis zum nördlichen Eismeer. Sicher hat der kühle Rechner das nicht für sich Per- sönlich getan Es galt, seinen Nimbus Wie eins den Lenins über den Tod hinaus so dauerhaf. zu begründen, bis ein neuer Name, ein neues personiflziertes Idol vom Kreml her in glei- chem Glanze erstrahlt, leuchtend für die Gläu- bigen des Systems, düster und schrecklich fü seine Gegner in der übrigen Welt. Bis dahin wird Alles, was im Kreml und wẽas vom Kreml aus geschieht, in Stalins Namen geschehen. s Alle Welt wartet auf Moskauer Nachrichten Eisenhower würde sich auch mit Stalins Nachfolger treffen— Bohlen soll schnell nach Moskau Washington(UP). Die ganze Welt war- tet auf Nachrichten aus Moskau. In allen Außenministerien und Staatskanzleien wird Tag und Nacht gearbeitet, da die verant- wortlichen Regierungsbeamten die Lage in der Sowzetunion und die daraus zu ziehenden Konsequenzen beraten. In Washington und London wird es als günstiger Umstand angesehen, daß der bri- tische Außenminister zur Zeit in den USA Weilt. Präsident Eisenhower empfing Eden im Beisein des amerikanischen Außenministers Dulles zu einer längeren Unterredung im Weigen Haus, um die neue Lage zu bespre- chen, die durch Stalins Ausscheiden geschaf- fen wurde. Der neue amerikanische Bo- schafter Charles Bohlen soll so schnell wie möglich seinen Posten in Moskau antreten. Er ist einer der besten Rußlandkenner im Washingtoner Außenministerium, der die rus- sische Sprache beherrscht und schon früher in der Sowjetunion gewesen ist. Eisenhower teilte auf einer Pressekonfe- renz mit, daß er bereit sei, sich auf halbem Wege auch mit einem Nachfolger Stalins zu treffen, wenn er dadurch den Weltfrieden 161 dern könnte und es mit den amerikanischen Traditionen vereinbar sei. Er würde keine Opfer und Mühen scheuen, wenn er zur Uper- zeugung gelangte, daß durch ein solches Tref- fen wirkliche Fortschritte erzielt werden könnten. Der Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten ist zu einer Geheimsitzung einberufen worden, um einen Bericht des Staatssekretärs im Außenministerium, Wal- ter Bedell-Smith, entgegenzunehmen, der frü- her Botschafter in Moskau und später Leiter des amerikanischen Geheimdienstes War. Der sowjetische Außenminister Wyschinski, der an der UN-Generalversammlung in New Vork teilnahm, wird am Freitag auf dem Luftwege nach Moskau zurückkehren. Wie Verlautet, soll er von Molotow zurückbeordert worden sein. e 5 5. Slexander Kerenski, der als russischer Mi- mister präsident 1917 von den Kommunisten gestürzt wurde, erklärte in New) Vork, die Nachricht von der Erkrankung Stalins erfülle ihn mit neuer Hoffnung. Das russische Volk werde nach außen hin den Tod von„Väter- chen Stalin“ bedauern, in seiner Mehrheit jedoch im Stillen auf ein Nachlassen des Ter- rors und der Unterdrückung hoffen. Kerenski meinte, daß die Regierungsgeschäfte der So- wWjetunion in Zukunft von einem Kollegium, nicht von einer Einzelperson wie Molotow, Malenkow oder Berija, angetreten werden dürfte. Die Ubernahme der Herrschaft im Mos- kauer Kreml durch Malenkowy) würde nach Auffassung des Präsidenten des jüdischen Kongresses in den USA, Dr. Israel Goldstein, eine verschärfte Verfolgung der 2 500 000 Ju- den hinter dem Eisernen Vorhang nach sich ziehen. Dr. Goldstein erklärte, Malenkow gelte als„äußerst scharf anti-semitisch“. Eden erinnert an Stalins Kriegsrolle Eden sagte in einer Rede im amerilgani- schen„National Press Club“, er habe„mit Mitgefühl“ von der Erkrankung Stalins ge- hört.„Es ist jetzt nicht der geeignete Zeit- punkt für Ausführungen über sein Leben und Seinen Einfluß auf unser Zeitalter, doch die Rolle, die er im Krieg gegen die Aggression Hitlers spielte, gehört zur Geschichte. Er War eine Gestalt von Bedeutung für die ganze Welt. Wir können noch nicht sagen, welchen Verlauf die künftigen Ereignisse nehmen werden. Doch wenigstens dies ist gewiß: es pleibt unser Ziel, eine dauernde Verständigung mit allen Nationen zu suchen.“ Die britische Regierung hat ihren Botschaf- ter in Moskau, Sier Alvary Gascoigne, ange- Wiesen, die von ihm beabsichtigte Urlaubs- reise nach London jetzt nicht anzutreten, son- dern die weitere Entwicklung in Moskau auf- merksam zu beobachten. Aus den bisherigen Berichten des Botschafters an das Foreign Of- flee geht— wie verlautet— hervor, daß mar nach Stalins Tod nicht sofort mit größeren Veränderungen in Moskau rechnen müsse. Man glaubt vielmehr in London, daß der so- Wietische Staatsapparat zunächst verhältnis mäßig glatt funktionieren werde und daß eim „Machtkampf“ sich erst allmählich entwickeln werde. Es könne sogar sein, daß der„Kalte Krieg“ zeitweilig eine gewisse Milderung er- fahren werde, während die neuen Regierungs- chefs ihre Stellung konsolidieren. Adenauers und Ollenhauers Meinung Bundeskanzler Adenauer sprach vor den zu Besuch in Deutschland weilenden 33 amerika- nischen Journalisten die Vermutung aus, daß durch den Tod des sowjetischen Staatschefs neue politische Unruhe entstehen werde. Dies mache es um so notwendiger,„daß wir den eingeschlagenen Weg zur Einigung Europas und zur Zusammenarbeit der freien Welt weitergehen.“ Der Kanzler erinnerte daran, dag auf einen Lenin ein Stalin gefolgt sei. Man könne jedoch aus den Judenverfolgun- gen und den Angriffen auf die jüdischen Arzte, die führende politische Persönlichkeiten behandelten, schon auf Machtkämpfe inner- halb des Kreml schließen. Diese Angriffe richten sich nach Ansicht des Kanzlers vor allem gegen den sowaetischen Sicherheitsdienst, der die Machthaber, darunter Stalin, nicht ge- nügend gegen die jüdischen Arzte geschützt haben soll, und zielen darauf ab, den Chef des Sicherheitsdienstes Beria zu beseitigen. Vor den gleichen amerikanischen Journa- listen meinte der Vorsitzende der sozialdemo- Kratischen Bundestagsfraktion, Erich Ollen- hauer, der Tod Stalins würde keinen sofor- tigen Zusammenbruch des sowjetischen Re- gimes zur Folge haben. Man körme aber Hie mals voraussehen, welches Schicksal ein au- toritäres Regime haben werde, wenn seine Schlüsselfigur stirbt oder verschwindet. Die Möglichkeit eines Wechsels in der politischen Situation bestärke die SpD in ihrer Auffas- sung, daß Deutschland der Weg zur Wieder- vereinigung durch Verhandlungen der vier Besatzungsmächte nicht verschlossen oder er- schwert werden dürfe. Diese Gefahr bestehe bei der Verwirklichung der augenblicklichen Plane über die Errichtung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft. 5 Berlins Regierender Bürgermeister Reuter Außzerte Mitarbeitern gegenüber, ein Personal- Wechsel im Kreml könne zum Anfang eines Wandels in der Weltpolitik werden, wenn der Westen die Bedeutung dieses Ereignisses er- kenne und seine Haltung darauf abstelle. Unter Vermeidung jeder Gewaltanwendung müßte der Westen jetzt im Hinblick auf die zu erwartenden inner politischen Schwierig keiten der UdssR seine Ziele zur Klärung der Lage in Europa und der Welt fest und mit verstärkter Energie verfolgen. INN a J Kommunjons Kleidung& Tinka ga eee J a 5 e*** 5 N MES Eauiliet gi gut 1 wat. bplenken b 4 185 Millionen Defizit im Landes-Etat Fehlbeträge der alten Länder wirken sich aus — Dr. Frank legt den Haushalt vor Stuttgart(ZS). Finanzminister Dr. Karl Frank legte der Verfassunggebenden Landes versammlung am Mittwoch in einer über zweistündigen Rede den Staatshaushalt- plan des neuen Bundeslandes für das Jahr 1952 vor. Der Plan, der insgesamt 1357 Seiten umfaßt, stellt nach den Worten des Finanz- ministers einen ausgesprochenen Ubergangs- haushalt dar und kann als ein erster, aller- dings weitreichender Schritt zur haushalt- rechtlichen und haushalt wirtschaftlichen Zu- sammenfassung der drei alten Länder ange- sehen werden. Mit dem Etat für 1953 müsse der zweite Schritt zur„Integration Baden- Württembergs“ folgen. Der Ordentliche Haushalt schließt mit einem Fehlbetrag von 185,17 Millionen DM ab. Er Sleht für 1679 Millionen DM Einnahmen und für 1864 Millionen DM Ausgaben vor. Wäh- rend in laufender Rechnung Südbaden 114 Millionen, Württemberg- Hohenzollern 131 Milllonen und Nordbaden 96 Millionen DM Defizit aufweisen, verzeichnet Nordwürttem- berg einen Uberschuß in Höhe von 83 Millio- nen. Der Außerordentliche Haushalt ist mit 210 Millionen DM Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen. Wie Finanzminister Frank erklärte, war der Haushalt bereits bei der Bildung des neuen Bundeslandes mit 157,4 Millionen vorbelastet, da die Länder mit folgenden Fehlbeträgen aus früheren Jahren in den Südweststaat ein- traten: Württemberg-Baden mit 53,4 Millio- nen, Württemberg-Hohenzollern mit 31 Mil- lionen und Baden mit 73 Millionen. Alle Fehl- beträge der früheren Länder sofort zu berei- nigen, sei unmöglich, erklärte Dr. Frank, als er seine defizitäre Haushaltpolitik rechtfer- tigte. Diese Aufgabe könne erst im Jahre 1953 beginnen. Die wirtschaftliche Zielsetzung der Südweststaatbildung gehe dahin, durch die Zusammengefaßte Wirtschafts- und Steuer- Kraft der alten Länder die besondere Eigen- art der Struktur des südwestdeutschen Rau- mes weiter zu entwickeln und in zurückgeblie- benen Gebieten eine aufsteigende Entwicklung Anzubabnen. In den Fehlbeträgen liege ein Wagnis, das die Regierung auf sich nehmen wolle in der Uberzeugung, daß eine Reihe von Millionen- ausgaben der Gesundung und Stärkung von Wirtschaft und Kultur Baden- Württembergs diene. Der Fehlbetrag 1952 stelle jedoch das Außerste dar, was vom Standpunkt einer ver- Antwortungsbewußten Finanzpolitik noch hin- genommen werden könne. Der Finanzminister forderte in diesem Zusammenhang die Abge- ordneten auf, in Zukunft weniger Genehmi- gungsfreudigkeit an den Tag zu legen. 2 4 ⸗Milliarden DM Schulden Die Gesamtverschuldung, vor der man nicht zu erschrecken brauche, bezifferte Dr. Frank mit 2,418 Milliarden DM. Davon entfallen Allein 1,953 Milliarden auf Ausgleichs- und Sonderausgleichs forderungen, die auf der ge- setzlichen Regelung der Währungsumstellung beruhen. Die bei der Bildung des neuen Bun- deslandes vorhandene schwebende Schuld des Landes Baden in Höhe von 90 Millionen DM habe bereits im Jahre 1952 bis auf 35 Millio- nen getilgt werden können. Die geringe Nettoverschuldung des Landes gestatte es der Regierung, eine aktive An- Jeihepolitik zu betreiben. Der Finanzminister teilte mit, daß es gelungen sei, eine steuer- begünstigte Anleihe in Höhe von 50 Millionen DM zu einem Zinssatz von 4 Prozent, einem Emmissionskurs von 97,5 Prozent und einer Laufzeit von viereinhalb Jahren unterzubrin- gen. Dr. Frank betonte, daß er in der kleinen Steuerreform des Bundesfinanzministers einen Fortschritt sehe. Er forderte Vereinfachung der Veranlagung und der Erhebung der Steuern, Uberwindung aller offenen und ver- steckten Subventionen, Begünstigung auch der außerbetrieblichen Kapitalbildung und Wie- derherstellung der Steuermoral. Es sei zu Überlegen, ob nicht bei einer großen Steuer- reform den Verbrauchssteuern ein größeres Gewicht im Interesse der Senkung der Ein- kommen- und Körperschaftssteuern zugemes- sen werden solle. Auszehrung der Finanzkraft Das Aufkommen an der Einkommen- und Körperschaftssteuer bezifferte Dr. Frank mit 1593 Millionen DM. Davon müßten An- rechnung eines Bundesanteils von 37 Prozent 589,6 Millionen an den Bund abgeführt wer- den., Der Finanzminister kündigte an, daß er jeder weiteren Erhöhung des Bundesanteiles mit allem Nachdruck und großer Härte ent- Sesenwirken werde. Er betonte, daß die drei alten Länder im Jahre 1950, als sie noch die sogenannten Interessenquoten bezahlten, zu- sammen nur 149 Millionen DM an den Bund abzuführen brauchten. Der Finanzminister be- zweifelte, ob die Höhe des Bundesamteils sich noch mit dem Grundgesetz vereinbaren lasse. „Die Entwicklung seit 1949 läßt die Gefahr eines Verlustes der Bewegungsfreiheit unseres Haushaltes, einer Versteinerung der Länder- Haushalte überhaupt und zugleich einer stän- digen Auszehrung der Finanzkraft von Baden- Württemberg immer klarer erkennen“, er- Klärte Dr. Frank. Eine gesunde und lebens- Tähige Demokratie setze gesunde und lebens- fähige Länder voraus. Der Finanzausgleich zwischen Staat und Ge- meinden müsse im Haushaltjahr 1953 neu ge- regelt werden. Dieser Finanzausgleich soll den Gemeinden„Sauerstoff zum besseren Atmen“ zuführen. Man müsse aber darauf hinweisen, daß man eine Kuh nicht zur gleichen Zeit melken und schlachten kann“. Dank des gün- stigen Steueraufkommens erhalten im Haus- Haltjahr 1952 die Gemeinden 30 Millionen mehr als 1951. Der Besoldungsaufwand für alle Staatsbe- diensteten wurde vom Finanzminister mit 724.7 MI DM(einschlieglich. 2 Versorgungsaufwand) angegeben, Sind 38, Prozent des Gesamthaushaltes. In Württem- in Wür Hohenzollern 41,8 Progent und in Südbaden 48,1 Prozent betragen. Bisher seien 1,9 Progent worden. Dr. Frenk Kündigte PFersoneteinsparun- 20 Millionen für Wohnungsbau An weiteren wichtigen Etatpositionen nannte der Finanzminister die Förderung des sozialen Wohnungsbaues, die mit 51,5 Millionen DM im Ordentlichen und 152,8 Millionen DM im Außerordentlichen Haushalt an der Spitze der Investitionsausgaben stehen, die Beiträge für den Schulhausbau mit 16 Millionen DM, die Wasserversorgung mit 12 Millionen, die Land- Wirtschafts förderung mit 48,8 Millionen, die Gewerbe förderung mit 21,55 Millionen und die Wertschaffende Arbeitslosenfürsorge mit 14,6 Millionen DM. Zum Lastenausgleich bemerkte Dr. Frank, daß dieser eine Verschlechterung der Haushaltssituation um 31,9 Millionen und im Rechnungsjahr 1953 um 53 Millionen mit sich bringe. Dr. Frank ermahnte die Abgeordneten, schon in der gesetzgeberischen Lösung der Probleme den Weg der Verwaltungsvereinfachung zu beschreiten. Bei der derzeitigen„Uberproduk- tion der Gesetzgebungs-Maschinerie““ sei es begreiflich, daß die Qualität der Erzeugnisse manchmal zu wünschen übrig lasse. Der Fi- nanzminister warnte ferner vor einer Rivali- tät in der Zuteilung von Mitteln an die ein- zelnen Landesteile bzw. Regierungsbezirke. „Für Regierung und Volksvertretung könne es Von nun an nur ein Land Baden-Württem- berg geben, dessen einzelnen Teilen sie mit gleicher Aufmerksamkeit und gleicher Für- sorge zugetan sind.“ Die Etat-Rede des Finanzministers wurde von den Koalitionsparteien mit großem Bei- fall aufgenommen. Die Landes versammlung überwies die Vorlage an den Finanzausschuß, der bereits am Donnerstag mit der Haushalt- beratung beginnen wird. Die Generaldebatte Wird zusammen mit der zweiten Lesung statt- finden. Zwei Oberlandesgerichte befürwortet Ist bereits die endgültige Entscheidung gefallen? Stuttgart Gsw). Der Rechtsausschuß der Verfassunggebenden Landesversammlung stimmte dem Vorschlag der Regierung zu, die Oberlandesgerichte Freiburg und Tübingen aufzuheben und für das neue Bundesland nur zwei Oberlandesgerichte in Stuttgart und Karlsruhe zu errichten. Der Rechtsausschug schloß sich damit der Auffassung des Ver- waltungsausschusses an, der sich ebenfalls mit dem Regierungsvorschlag einverstanden erklärt hatte. 8 Mit dem Beschluß der beiden Ausschüsse dürfte die Frage der Oberlandesgerichte ent- schieden sein, da nicht zu erwarten ist, dag die Landes versammlung selbst zu einem an- deren Ergebnis kommt. Um den Sitz des zweiten Oberlandesgerichts hatten sich neben Karlsruhe auch Freiburg und Mannheim be- worben, doch waren diese Wünsche von der Regierung aus sachlichen und vor allem finan- ziellen Erwägungen als unerfüllbar bezeich- net worden. Der Vertreter des Justizmini- Steriums sicherte jedoch in der Sitzung des Rechtsausschusses zu, dag Freiburg einen oder zwei detachierte Zivilsenate des Ober- landesgerichts Karlsruhe erhalten soll. Badische Abgeordnete sprachen in der Sit- Zung des Rechtsausschusses die Hoffnung aus, daß über die Unterbringung der restlichen Staatlichen Mittelbehörden nun nach einem Gesamtplan entschieden wird. Es seien schon 50 Viele Einzelentscheidungen vorweggenom- men worden, daß die bisher nicht oder un- befriedigend berücksichtigten Städte ohnehin kaum noch zum Zuge kommen könnten. Man hoffe ferner, daß das neue Bundesland nicht nur zwei, sondern drei Oberfinanzdirektio- nen erhalte. Davon solle dann eine nach Mannheim verlegt werden, zumal da die Frei- burger Oberfinanzdirektion vornehmlich mit der Bearbeitung aller an der französischen und schweizerischen Grenze auftretenden Zollfragen betraut werden dürfte. Haushaltplan— eine gewichtige Schrift Stuttgart Gsw). Ein recht gewichtiges Schriftstück ist der Haushaltplan des Lan- des Baden- Württemberg für 1952/53, den Fi- Damzminister Dr. Frank der Verfassunggeben- den Landes versammlung vorgelegt hat. Das den Abgeordneten überreichte dicke Buch Wiegt nämlich drei Kilogramm und enthält 1364 Seiten mit rund 27 500 Einzelzahlen, zu denen in den zahlreichen Fußnoten noch etwa 7000 binzukommen. Bei genauem Studium müßte man also annähernd 35 000 Zahlen 18. Sen. Legt man zugrunde, daß man zum Lesen einer Seite des Etats zwei Minuten benötigt, dann hätte der interessierte Staatsbürger al- lein 2728 Minuten gleich rund 46 Stunden oder zwei volle Tage und Nächte, nur von Kurzen Essenspausen unterbrochen, mit dein Lesen zu tun. Falls er aber auf den Gedan- ken kommen sollte, den gesamten Haushalt noch auf jeder Seite nachzurechnen, wofür mur 10 Minuten je Seite angenommen wer- den sollen, dann nähme ihn diese Arbeit 227 Stunden oder 9% Tage und Nächte pausen 1os in Anspruch. Den umfangreichsten Teil im Etat— zur besseren Unterscheidung sind die 48 Hefte gruppenweise durch bunte Rücken gekenii- zeichnet— nimmt die Kultverwaltung von Nordwürttemberg und Nordbaden mit 175 Sei- ten ein. Bei den Ausgaben der Ministerien von Baden- Württemberg marschiert das IIIi- nenministerium, dem auch die Regierungs- präsidien angegliedert sind, mit 11,27 Millio- nen DM im Jahre weitaus an der Spitze. Frauen im Bundestag lehnen „Ehesteuer“ ah Erste Lesung beendet— Schäffer gegen höhere Freigrenzen 5 Bonn(E. B.) Die Mehrheit des Bundestages billigte die Steuerreformpläne der Bundes- regierung, deren Kernstück die Senkung der Einkommen- und Lohnsteuer um durchschnitt- lich 15 Prozent ist. Der entsprechende Gesetz- entwurf wurde nach der ersten Lesung an die zuständigen Fachausschüsse überwiesen. Die zweite und dritte Lesung sollen nach dem Wunsch des Bundesfinanzministers noch im März stattfinden, so daß die Steuerände- rung schon am 1. Mai in Kraft treten kann. Die SPD lehnte die Steuerreform ab, weil sie erneut die hohen Einkommen begünstigt und die kleinen Einkommen benachteiligt und des- halb unsozial ist.“ Teilweise sehr heftig wurde die Debatte bel der Behandlung der sogenannten„Ehe- steuer“. Sprecher der SPD bezeichneten eben- so wie die weiblichen Abgeordneten der Re- gierungsparteien die Zusammenveranlagung der doppelverdienenden Ehegatten als„ehe- keindlich“. Der Bundesfinanzminister wurde in seiner Auffassung, daß die Einführung der Zusammenveranlagung aus Gründen der Steuergerechtigkeit notwendig sei, von den männlichen Vertretern der CDU, der FDP und der DP unterstützt. Die endgültige Entschei- dung über die umstrittene„Ehesteuer“ wird erst in der zweiten und dritten Lesung nach eingehender Beratung in den Ausschüssen fallen. 1 Bundesfinanzminister Schäffer lehnte auch die von der SPD vorgeschlagene Erhöhung der Allgemeinen Steuerfreigrenze auf 1500 DM im Jahr ab, weil dies einen Steuerausfall von rund 1,5 Milliarden DM bedeuten würde, für den keine Deckung vorhanden sei. Schäffer wandte sich gegen den Vorwurf, daß die Steuerreform unsozial sei. Von dem durch die Steuersenkung für eine Ubergangszeit zu er- Wartenden Steuerausfall in Höhe von rund 950 Millionen DM würden 650 Millionen DM auf die kleinen Einkommen bis zu 8000 DM im Jahr fallen. Die in dem Gesetz gleichfalls vorgesehene Erhöhung des Bundesanteils an den Länder- steuern von 37 auf 40 Prozent, die von der SPD abgelehnt wurde, ist nach Auffassung Schäffers für die Verwirklichung der Steuer- Senkung unbedingt notwendig. Die Seplante Beseitigung von Steuervergünstigungen, vor Alem für den Wohnungs- und Schiffsbau, sol- Jen auch nach dem Wunsch der Regierungs- Parteien in den Ausschüssen noch eingehend beraten werden. Der Abgeordnete Würmeling (Do) setzte sich für eine weitgehendere Be- rücksichtigung der kinderreichen Familien bei der Steuersenkung ein. Gehaltserhöhung für Beamte Der Bundestag billigte mit großer Mehrheit eine zwanzigprozentige Erhöhung des Grund- Sehaltes für Beamte des Bundes, der Bundes- bahn und der Bundespost. Diese soll vom 1. April 1953 an gezahlt werden. Diese Stei- Serung des Grundgehaltes bedeutet etwa eine 13prozentige Erhöhung der Gesamtbezüge. Ge- genüber dem Vorjahr werden die Bezüge der Bundesbeamten aber nur um rund 4 Progent erhöht, da im vergangenen Jahr einmalige Zu- lagen— halbes Monatsgehalt und Weihnachts- zuwendungen— gezahlt wurden, die einer Er- höhung der Gesamtbezüge um etwa 9 Prozent Sleichkommen. Der Bundesrat muß diesem Beschluß noch zustimmen. Das Dritte Gesetz zur Anderung und Er- Sänzung des Besoldungsrechts“ sieht ferner — eine Erhöhung der Kinderzulagen und eine Neuregelung des Wohnungsgeldzuschusses vor. Die Kinderzulagen für Beamte sollen für Kin- der bis zum vollendeten 6. Lebensjahr jeweils 25 DM, bis zum vollendeten 14. Lebensjahr monatlich 30 DM und bis zum vollendeten 24. Lebensjahr 35 DM betragen. Betriebsräte wahlen Betriebsrätewahlen, die schon vor dem Er- laß der auf dem Betriebsverfassungsgesetz beruhenden neuen Wahlordnung durchgeführt wurden, sollen rechtsgültig sein. Diese Maß- nahme wurde von Bundestagsabgeordneten der Regierungsparteien und der Opposition damit begründet, daß die geltenden Wahlvor- schriften von der neuen Wahlordnung, die am Freitag im Bundesrat behandelt werden Soll, nur in wenigen Punkten abweichen. Die Wahlperiode der Betriebsräte, deren Amtszeit mit dem 31. März 1953 oder später abläuft, soll nach dem im Bundestag gebilligten Ge- setz bis zur Durchführung der Neuwahlen, höchstens jedoch bis zum 14. Mai 1953, ver- längert werden. Energie- Gesetz verlängert Das Gesetz über die Verteilung von Strom und Gas an die Industrien, das am 31. März 1953 außer Kraft getreten wäre, wurde bis 31. März 1955 verlängert. Die Verlängerung ist nach Auffassung der Bundesregierung und des Bundestages notwendig, da auch in den kommenden Jahren noch nicht genügend Strom und Gas erzeugt werden könne, um auf eine Verteilung zu verzichten. Erste Wahlgesetz- Behandlung Ohne die erwarteten harten Auseinander- Setzungen passierte der Regierungsentwurf für das neue Bundestagswahlgesetz das Par- lament in erster Lesung. Bundesinnenmini- ster Lehr brachte persönlich die Vorlage sei- nes Ministeriums ein und betonte dabei die Notwendigkeit einer Festigung des demokrati- schen Lebens durch Ausschaltung der rechts- und linksradikalen Kräfte. Für die CDU/ CSU-Abgeordneten legte Franz Josef Würmling einen Entwurf vor, der das reine Mehrheitswahlrecht vorsieht, während Menzel von der SpD ein Wahlgesetz vorschlug, das dem von 1949 gleicht. Die drei Entwürfe Wurden obne Aussprache den Ausschüssen überwiesen. Kopf für Wohnraumbeschlagnahme Kanzler und Länderchefs erörterten Flücht- Iingsfrage Bonn(UP). Die Ministerpräsidenten der Bundesländer berieten mit Bundeskanzler Dr. Adenauer in Bonn weitere Maßnahmen zur Behebung der Flüchtlingsnot in Westberlin. Besonderen Raum nahm die Frage der Unter- bringung im Bundesgebiet ein. Während der Beratung schlug der niedersächsische Minister- Präsident Hinrich Wilhelm Kopf eine vor- übergehende Wohnraumbeschlagnahme zur Un- terbringung der Sowietzonen-Flüchtlinge in der Bundesrepublik vor und trat nachdrück- lich für den schmellstmöglichen Abflug der in Berlin eintreffenden Flüchtlinge ein. Der Bun- des bevollmächtigte in Berlin, Heinrich Vok- kel, vertrat demgegenüber die Auffassung, daß der Raum ausreiche, wenn in der Bundes- republik heizbare Großräume, wie Schulen und Kinos aufnahmebereit gemacht würden. Der Bundesrat wird am Freitag das Flücht⸗ Ungsnotleistungsgesetz im zweiten Durchgang behandeln, das die gesetzliche Grundlage für die Beschlagnahme solcher Gebàude schafft. Der erste SPP-Vorsitzende schlug in Bonn vor, das Notaufnahmeverfahren nicht mehr in Berlin, sondern nur noch in der Bundesrepu- blik abzuwickeln. N botenen Verbindung angeklagt. rende im Fernen Osten, Wird in den nachsten Neues aus aller Welt Gestapo- Dolmetscher verurteilt Bordeaux(UP). Ein französisches Mi tärgericht verurteilte den elsässischen eh ligen Gestapo-Dolmetscher Charles Schmi 20 Jahren Zuchthaus 1 ö 1 Todesstrafe beantragt, da er an der Ermq dung von Franzosen beteiligt gewesen sei. Aus Rache sechs Scheunen angezündet Gießen(UP). Der 19jährige Herman Schröder aus Gießen, der sich für eine Prach Prügel rächen wollte, legte nachts in de Gießener Vorort Wieseck an sechs Stellen Brände an, denen drei Scheunen sowie land- Wirtschaftliche Maschinen im Gesamtwert v0 rund 80 00% DM zum Opfer fielen. Schrö: der ist geständig. Der Brandstifter s0ll 90 Vorgegangen sein, daß er jeweils an 0 entgegengesetzten Stelle des Ortes ein neue; Feuer anlegte, wenn die Feuerwehr noch mit der Bekämpfung des vorher angelegten Bran- des beschäftigt war. Er suchte lediglich Saheu- nen aus, die mit Heu und Stroh gefüllt Ga. ren und sorgte für die nötige Luf tz. In. dem er die Tore weit öffnete Glücklicher Weise konnten einige Brände im Keim er. Stickt werden. Fdler unter Ho unverrat-Verdacht Düsseldorf(UP). Das nordrhein-west⸗ kälische Innenministerium gab bekannt, dal, die polizeilichen Ermittlungen gegen Funktio- näre und Mitglieder der verbotenen kommu- nistischen„Freien Deutschen Jugend“ in Nordrhein- Westfalen abgeschlossen Sind. Sämtliche 39 in diese Angelegenheit verwik Kelten Personen seien geständig und über- führt. Gegen drei Beschuldigte werde vor- Aussichtlich Anklage wegen Vorbereitung eines bestimmten hochverräterischen Unter- nehmens erhoben werden. Die übrigen Be. schuldigten werden wegen verfassungsfeind- licher Betätigung, Geheimbündelei, Unter- Srundtätigkeit und Fortführung einer ver- 23 Waghalsiger Flug in die Freiheit Glanzleistung eines polnischen Piloten Kopenhagen(OP). Einem jungen Pol- nischen Flieger gelang auf dem kleinen Flug- platz Roenne auf Bornholm die un wahr“ scheinliche Landung mit einem Düsenjäge und damit der Sprung in die Freiheit, 3000 Meter Rollbahn sind normal für die Lan- dung einer Maschine dieser Bauart nötig. Dem Polen standen in Roenne jedoch nur 1200 m Rasenbahn zur Verfügung, und trotzdem brachte er seine Maschine heil zu Boden. Kurz vor dem Ende des Flugplatzes riß der Pilot die Maschine um 180 Grad herum und das Flugzeug rollte unversehrt in entgegenge- setzter Richtung zurück. Nach ein paar Hop- sern stand die Maschine, und aus der Kabine Sprang der 21 Jahre alte polnische Flieger. Er gab an, Leutnant der polnischen Luftstreit- Kräfte zu sein. Er wolle in Dänemark um Politisches Asyl ersuchen, weil er unter dem Regierungssystem in Polen nicht leben könne, Will Mossadeg Befehlshaber werden? Reist Kaiserin Soraya ins Ausland? Teheran(UP). Der Präsident des irani- schen Parlaments, der Moslemführer Kaschani, lehnte die Einberufung einer Parlaments- sitzung ab, die Mossadeg gefordert hatte, um ein Vertrauensvotum zu erhalten. Die Mor- gemzeitung ‚Dad', die gegen Mossadeg einge- Stellt ist, berichtet, dag Mossadeg für sich das“ Amt des obersten Befehlshabers der Streit- Kräfte gefordert habe. Der Schah habe erwi⸗ dert, daß sein Oberbefehl über die Streit- kräfte in der Verfassung verankert sei, und daß die Verfassung nur auf Beschluß des Par- lIaments abgeändert werden könne. Die offiziöse Teheraner Zeitung„Bakhtar Emrous“ behauptet, Kaiserin Soraya werde das Land in den nächsten Tagen verlassen, um sich im Ausland ärztlicher Behandlung zu unterziehen. Mossadeg hatte eine dreistündige Unter- redung mit dem amerikanischen Botschafter, in der„alle Aspekte“ der Glfrage erörtert Wurden. Weniger Deutsche bei US-Einheiten Washington(OP). Der scheidende Kom- mandeur der US-Streitkräfte in Europa, Ge- neral Eddy, erklärte, die amerikanischen Ein- heiten müßten sich Beschränkungen aufer- legen und eine große Zahl von deutschen An- gestellten entlassen, wenn die deutschen Be- Satzungszahlungen aufhörten. Die Besatzungs- Zahlungen von deutscher Seite würden auf- hören, wenn der EVG-Vertrag ratifiziert wor- den sei. Die amerikanischen Einheiten müß- ten von dann ab nur auf der Basis der ihnen Zur Verfügung stehenden Dollars leben. Der Bruderrat der Evangelischen Kirche hat auf einer Tagung im Berliner Jchannisstift den hessischen Kirchenpräsidenten D. Dr. Martin Niemöller erneut für die nachsten Vier J ahre zum Vorsitzenden gewählt. Mit einer feierlichen Messe wird am kom- menden Sonntag in Rom die Weltkonferenz der katholischen Organisationen eröffnet. Präsident Eisenhower lehnte die von Ge- neral van Fleet vorgeschlagene Verlängerung der amerikanischen Militärdienstpflicht von 24 auf 30 bzw. 36 Monate ab. Ferner will er den 5 Rosenberg vielleicht noch ei en. General Clark, der UN- Oberkommandie- 14 Tagen den Kriegsschauplatz in Indochina besuchen 8 Auf der Insel Koje wurden nach einer Mit- 5. zwei kom- m d angene von ihren Kameraden totgeschlagen. 5 General Bradley, der Vorsitzende des Gre- g miums der US-Stabschefs, wird àm 7. März nach Paris fliegen, um mit Offizieren des TO. Flauptquartiers Verteidigungsfragen u besprechen. 255 1 eigenen . 5 — * Südweſtd. Nundſchau Diamantendiebin festgenommen Heidelberg dsw). Die US-Militärpolizei hat in Heidelberg eine 29 Jahre alte Frau wegen Diebstahls verhaftet. Die Frau, die ihre Freundin, eine bei einer amerikanischen Of- kiziersfammilie beschäftigte Hausangestellte, besuchte, hatte dort den Diamantring der Offi- ziersfrau im Wert von 300 Dollars entwendet. Die Diebin soll vor ein amerikanisches Gericht gestellt werden. CDU- Vorstand Nordbadens tagt in Heidelberg Heidelberg(sw). Der Vorstand des Lan- desverbandes Nordbaden der CDU tritt am kommenden Samstag in Heidelberg zu einer Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung Stehen u. a. Fragen der propagandistischen Vorbereitung der kommenden Bundestags- wahlen. Rentner fordern Erhöhung der Renten Schwetzingen sw). Bei einer Rent- nerversammlung in Schwetzingen forderte Frau Trudel Köpfer, Mannheim, eine Er- höhung der Grundrenten und der Steigerungs- beträge aus der Invaliden-, Angestellten und Rnappschaftsversicherumg. Des weiteren müßte die Krankenversicherung verbessert und das Sterbegeld erhöht werden. Die Versammlung Wünsche, daß sich die Bundestagsabgeordne- ten mehr als bisher den Sorgen der Arbeits- mvaliden und Rentner annehmen sollten. Minister Fiedler besuchte Bruchsal Besichtigung von Industrie- Ansiedlungen BTuchsal sw). Der Minister für Hei- matvertriebene und Kriegsgeschädigte von Baden- Württemberg, Eduard Fiedler, stattete auf der Fahrt nach Bonn der Stadt Bruchsal einen kurzen Besuch ab. Während seines Auf- enthaltes ließ er sich über die Unterbringung der Kriegsgeschädigten und Flüchtlinge un- terrichten und besichtigte Industrie- Ansied- jungen von Heimatvertriebenen. Der Minister Setzte am Nachmittag die Fahrt nach Bonn fort, wo er an einer Konferenz über das Problem der Sowietzonen- Flüchtlinge teil- nimmt. Sechsköpfige Einbrecherbande verurteilt Karlsruhe(sw). Die Große Strafkam- mer verurteilte eine sechsköpfige Diebesbande zu Gefängnisstrafen von 4 Monaten bis zu 3 Jahren und 6 Monaten. Die Mitglieder der Bande haben insgesamt 23 vollendete und versuchte Diebstähle im Kreis Karlsruhe auf dem Gewissen. Dabei fielen ihnen über 500 DM in bar sowie Lebens- und Genußmittel in die Hände. Außerdem brachen sie in 4 Karlsruher Kirchen die Opferstöcke auf. Schwerer Unfall durch falsche Weichenstellung Karlsruhe(Isw). Bei einem schweren Verkehrsunfall wurde in Karlsruhe ein Rad- fahrer getötet. Der Unfall ereignete sich, als ein Straßenbahnzug infolge falscher Weichen Stellung unvorhergesehen in eine andere Rich- tung einfuhr, den Radfahrer erfaßte und meh- rere Meter mitschleifte. Flucht in die Fremdenlegion Pforzheim(SW). Zwei in einer Land- zemeinde bei Pforzheim beschäftigte junge Männer benutzten vor 14 Tagen unerlaubt den Kraftwagen ihres Betriebes, um schneller zu einer Festlichkeit zu kommen. Sie wurden daraufhin fristlos entlassen. Während der eine der Missetäter eine spätere Wiedereinstellung erreichte, lauerte der zweite dem Betriebs- leiter auf und verprügelte ihn nach Strich und Faden. Anschließend fuhr er, wie erst jetzt bekannt wurde, nach Landau und meldete sich in die Fremdenlegion. Gefängnis für fingierten Raubüberfall Bruchsal(sw). Wegen eines fingierten Raubüberfalles wurde ein junger Mann aus Odenheim zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte aus seiner elterlichen Wohnung 1850 DM gestohlen. Um diesen Dieb- Stahl zu verschleiern, hatte er einen Raub- Gast trank sich zu Tode Erlach, Kreis Offenburg(Gdsw). Ein 49 Jahre alter Landwirt aus Erlach, der tot in seiner Wohnung aufgefunden worden war, ist nach den polizeilichen Ermittlungen an Alko- holvergiftung gestorben. Der Landwirt, der als notorischer Trinker bekannt war, hatte am Abend zuvor in einer Wirtschaft größere Mengen Schnaps zu sich genommen. Der In- haber dieser Wirtschaft wurde jetzt wegen fahrlässiger Tötung verhaftet. Nicht alle stammen aus der Sowjetzone Kehl(sw). In Kehl wurde Anfang dieser Woche von einer Polizeistreife ein Jugend- licher aufgegriffen, der angab, er sei aus der Sowietzone geflohen. Bei der Vernehmung stellte es sich aber heraus, daß er mit dem noch nicht 16 Jahre alten Postlehrling Werner Dorka aus Gelsenkirchen-Horst identisch ist. Dem Lehrling, der beim Paketamt Düsseldorf arbeitet, war ein Paket im Wert von über 100 DM abhanden gekommen. Aus Angst vor den Folgen hatte er Düsseldorf verlassen und sich in Koblenz zur Fremdenlegion gemeldet. Nachdem er in Landau als untauglich abge- Wiesen worden war, ging er nach Kehl, um sich dort erneut für die Legion zu bewerben. Dieser Versuch wurde durch seine Festnahme vereitelt. Der„Hölzle-König“ Wurde gefällt Niedereschach, Kreis Donaueschingen sw). Der„Hökle-König“ vom Almendwald bei Niedereschach, eine der letzten Riesen- tannen des Schwarzwaldes, ist dieser Tage gefällt worden. Mit dem„Hölzle-König“ ist eine weitere Sehenswürdigkeit des Schwarz- Waldes verschwunden. Der 43 Meter hohe Baum war von vielen Fremden besucht und bewundert worden. Schlechte Ernährung wirkt sich aus Karlsruhe(id). In einem Bericht des Staatlichen Gesundheitsamtes Karlsruhe über den Gesundheitszustand der an Ostern 1953 im Landbezirk Karlsruhe entlassenen Mäd- chen und Knaben geht hervor, daß 70 Prozent der Kinder noch nicht voll berufsreif sind. Das Gesundheitsamt vermutet, daß die schlechte Ernährung vor der Währungsreform den Kindern empfindliche Schäden zugefügt Hat. Im Bezirk Pforzheim werden ähnliche Feststellungen gemacht. Kraftwagen ausgeraubt und Räder abmontiert Ri chen, Kreis Sinsheim(sw). In Richen Wurde ein Personenwagen vermutlich von Ju- gendlichen völlig ausgeplündert. Nachdem aus dem Wagen nichts mehr zu holen war, mon- tierten die Diebe die Räder des Wagens ab und nahmen sie mit. Kreuz und quer durch Baden Freiburg. Die 77 Gemeinden des Land- Kreises Freiburg haben bisher 5900 Umsiedler aus Schleswig- Holstein, Niedersachsen und Bayern aufgenommen. Dazu kamen noch zahl- reiche Sowjetzonenflüchtlinge.(sw) B ü hl. Das auf dem Kirchtum befindliche Storchennest nimmt alljährlich die ersten Z⁊u- rückkehrenden Störche Mittelbadens auf. Der erste Storch ist bereits am Montag nach Bühl zurückgekehrt.(Ivy) Karlsruhe. Generalmusikdirektor Gtto Matzerath ist von den Berliner Philharmoni- kern eingeladen worden, am 7. und 8. März zwei Konzerte zu dirigieren. Matzerath hat die Einladung angenommen.(Lw.) Mosbach. Wegen fahrlässiger Tötung wurde eine Frau zu anderthalb Jahren Ge- fängnis verurteilt. Der Frau wurden vier Ab- treibungen nachgewiesen. Eine ihrer„Patien- tinnen“ ist an den Folgen des Eingriffs ge- storben.(Aw Mosbach. Der Kreisrat hat die Errich- tung einer Wirtschaftsoberschule in Mosbach abgelehnt.(Sw) Freiburg. Der Dirigent des Freiburger Philharmonischen Orchesters, Generalmusik- direktor Professor Dressel, wurde eingeladen, in Spanien und Schweden Sinfoniekonzerte zu dirigieren.(Sw) 5 ö Lalcale Nundocliau März— Vorbote des Frühlings Faſt etwas zu überſchwänglich und zu leb⸗ haft hatte man die leuchtenden Strahlen der Sonne, die den Abglanz des Februar und Aufglanz des neuen März bildeten, begrüßt und ſo manche Attribute der Mode waren ſchon kopfüber im„dernier ery“ des Früh⸗ lings. Nun, der Monat März ſagte ſich zwar, daß es etwas zu früh ſei, ihm als beſcheidenen Vorboten ſo ſtark zu huldigen, und ließ et⸗ was rauhe ſe Windzüge durch die Lande we⸗ hen. Und ſo ſteht man ſchon mit etwas be⸗ denklichem Geſicht nach all den Wonne⸗, Sonne⸗Lobeshymnen vor der nüchternen Tat⸗ ſache, daß entweder ein Kälterückſchlag oder Regenwetter folgen müſſe. Nun, laſſen wir uns zunächſt einmal von den kleinen und gro⸗ ßen Frühlingsallüren überraſchen. Keine Ueberraſchungen aber ſoll der März für unſere Landwirte bereithalten, die mit Hochdruck auf die Frühjahrsbeſtellung hin⸗ arbeiten und ſich nichts ſehnlicher wünſchen, daß ein normales Erntejahr den Segen ihrer Arbeit bringt. Der mit ſoviel Hoffnungen und Wünſchen in das Land eingelegte Samen möge dann auch jenen Segen finden, der die harte Arbeit unſerer Landwirte entgilt. Gerade an der Pforte des Frühlings gibt es natürlich mancherlei Wetterregeln, die dem 9. März z. B. eine weſentliche Bedeutung für die nächſten vierzig Tage zuſprechen. So heißt es u. a. Friert's am Vierzigrittertag, ſo kommen noch vierzig Fröſte nach. Wie 0 3.) Wetter am Vierzig Märtyrertag(10. ſo bleibt es vierzig Tag darnach. St. Ger⸗ trud(17. 3.) die Erde öffnen tut. Iſt es an Joſephus(19. 3.) klar, gibt es ein geſegnet Jahr. Wollen wir gerade das Letztere beſon⸗ ders inſtändig erhoffen, nicht allein für die Früchte der Erde, ſondern auch für den ge⸗ ſamten Ablauf des Jahres 0 Seckenheims Hauptſtraße präſentiert ſich neu zumindeſt an der ſo oft beanſtandeten„engen“ Stelle am Schloß. In längerer Arbeit wurde hier ein Verkehrshindernis beſeitigt, das dem flüſſigen und ſicheren Abfluß des Verkehrs immer ſchon im Wege war. Durch die breite gezogene Linienführung der Straße iſt nun auch ein gegenſeitiges Ausweichen größerer Verkehrsmittel möglich, das bisher oft zu zeithemmenden Verſtopfungen Anlaß gab. Auch an der Brücke gehen die Arbeiten weiter, ſodaß man bald mit der Eröffnung des zweiten Fußgängerſteges rechnen darf. Was allerdings noch nicht befriedigt, ſind die beiden Anſchlußſtellen der Brücke, die durch ihre beträchtlichen Unterſchiede jedem Ver⸗ kehrsteilnehmer keine Freude bereiten. Ob man nicht mit dem Schwung während des Brückenbaues dieſe Schönheitsfehler noch korrigieren könnte? * Der Bund hirn verletzter Kriegs⸗ und Arbeitsopfer hält am Sonntag, den 8. März vorm. 10 Uhr im Lokal Fahshold Mannheim eine Verſammlung ab. Hierzu iſt jeder hirn⸗ verletzte Kriegsbeſchädigte und Arbeitsopfer eingeladen. ö Wettervorhersage Freitag und Samstag wolkig bis heiter und mederschlagsfrei. Nachts leichter Frost. Ta- gestemperatur Freitag bis 8 Grad, Samstag bis 10 Grad ansteigend. Schwache Winde aus Nord bis Nordost. Aberfall vorgetäuscht. 5 ut. n. AO N JO BRENOEIN Copyright by Dr. Paul Herzog, Tübingen durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (25. Fortsetzung) „Sie kennen Heglund?“ forscht Lührlein eifrig. Das ist erstaunlich. Er kennt nämlich auch eine Cornelia Lucas. Er hat uns er- t 5 8 „Aber das bin ich doch!“ triumphiert die Larsen.„Ich hatte doch, um unerkannt zu bleiben.. Aber das erzähle ich Ihnen ein andermal. Jetzt brauche ich rasch mein Ge- Ack! Meine Abendkleider!“ „Das Abendkleid!“ stöhnt Zütterlin.„Für wen habe ich denn nun eigentlich das teure Abendkleid bestellt. Ich hörte doch von Fräulein Lucas, daß sie kein Abendkleid habe. Und weil mein Neffe dog „Interessant!“ meint die Larsen.„Die Rechnung habe ich bekommen. Für Cornelia Lucas im Walder-Alm ausgestellt. Herr Heg- ljund brachte sie mir in den Alpblick, wie ist das möglich?“ „Das werden wir auch noch aufklärenl“, meint der alte Lührlein und zieht ein kleines Paket aus der Hosentasche. Rollt es auf. Hebt etwas in die Höhe. Etwas Helles, Schim- merndes. g „Kennen Sie etwa diese Perlenkette?“ fragt er und schaut der Larsen in die Augen. „Meine Perlen]“, schreit die Larsen und wird fast ohnmächtig.„Großer Gott, wie kommen meine Perlen hierher? Ich habe sie doch daheim in Berlin in mein Safe gegeben!“ „Wirklich?“ Jetzt staunt selbst der an mancherlei Ueberraschungen gewöhnte Lühr- lein. Das sind Ihre Perlen?“ „Natürlich!“ sagt die Larsen.„Ich habe sie doch in jedem Film getragen. Zuletzt in In Lukrezia Borgia, ich erinnere mich!“ gibt Lührlein zu. Dann schüttelt er den Kopf und sagt leise: „Wußten Sie, gnädige Frau, daß die Perlen falsch sind? Eine gute Imitation, mehr nicht!“ „Falsch?“ Die Larsen wird blaß.„Das ist ausgeschlossen! Meine Perlen sind nicht falsch. Molander hat sie mir geschenkt, da- mals als ich „Sie sind aber wirklich falsch!“ beteuert Lührlein achselzuckend.„Es sei denn Eine phantastische Idee ist ihm plötzlich ge- kommen. Unwahrscheinlich ist das natürlich. Aber ganz unmöglich ist es nicht. g „Darf ich die Kette noch eine Stunde be- halten, gnädige Frau?“ bittet er höflich. Die Larsen zögert. Aber Zütterlin, der mit immer größerem Erstaunen diesem Gesprach gefolgt ist, nickt ihr aufmunternd zu. „Dem Lührlein können Sie das Stück ruhig anvertrauen!“ meint er. Der geht sogar mit zehn Millionen nicht durch. Dazu hängt der viel zu sehr an den Bergen hier.“ „Es ist kein Mißtrauen!“ meint die Larsen. „Ich verstehe nur nicht. wieso meine echten Perlen plötzlich falsch sein sollen? Und wie diese Rette überhaupt hierher kommt?“ „Mit Fräulein Cornelia Lucas!“ sagt Lühr- lein. Sie trug sie gestern in der Bar. Der Comte wollte sie ihr klauen. Aber ich habe sie dem Comte wieder abgenommen.“ „Wirklich?“ Die Augen der Larsen blitzen vor Vergnügen. Das ist wirklich der reinste Kriminalfilm, der hier gespielt wird. Viel besser und spannender als die Drehbücher, die man ihr dauernd vorlegt. Ihre Neugierde ist hellwach. 5 „Wann bekomme ich denn meine geheim- nisvolle Doppelgängerin zu sehen?“ will sie Wissen. „Heute abend natürlich! Auf dem Ball!“ versichert Zütterlin. f Ein bißchen komisch ist ihm immer noch zumute. Da hat ihm sein werter Neffe etwas Schönes eingebrockt. Schickt ihm gleich zwei Cornelias auf den Hals. Am Schluß sind beide falsch 2 4 5 „Sie wollten doch mit Berlin sprechen!“, erinnert er. Aber die Larsen hat plötzlich gar kein Ver- langen mehr nach dem langweiligen Berlin. Hier gefällt es ihr viel besser. Italienische Grafen, die Perlen klauen. Doppelgängerin- nen, die Abendkleider bestellen. Perlenketten, die aus verschlossenen Safes auftauchen. Das ist viel spannender als alle Molanderfilme zusammen! „Danke, Iieber Direktor!“ meint sie.„Das mit Berlin, das hat bis morgen Zeit. Mein Gepäck ist viel wichtiger. Sonst kann ich nicht zu Ihrem Fest kommen!“ „Sofort!“ versichert Zütterlin, heilfroh, sich endlich wieder seinen Geschäften widmen zu Können. „Ich jage umgehend unseren Schlitten zum „Alpblick hinauf!“ „Vielen, vielen Dank!“ lächelt die Larsen und entläßt gnädig ihre beiden Besucher. „Toll, was?“ meint Zütterlin im Herunter- gehen zum alten Lührlein.„Was willst du jetzt mit der anderen, der falschen Lucas machen?“ „Die ist gar nicht falsch!“, sagt der Alte und läßt den verblüfften Hotelier mitten in der Halle stehen. *** „Dieses Fräulein Lucas sein falsch“, sagt im gleichen Augenblick Mister Mac Cormick und schaut dem braun verbrannten Heglund erstaunt ins Gesicht.„Was Sie nicht sagen! Hat nie gefilmt? Unglaublich!“ 5 „Sie verstehen mich nicht, Mac Cormick!“ sagt Heglund und schlürft seine eisgekühlte Limonade, die friedlich neben dem Whisky des Amerikaners steht. „Die richtige Lucas hat nie gefilmt. Aber die Lucas, die hier auftritt und sich Lucas nennt, die heißt gar nicht Lucas. Lou under- stand?“ 5 r „Okay!“ sagt Mac Cormick.„Es sind hier also zwei verschiedene Lucas-Fräuleins. Und welches sein die vom Film?“ „Wahrscheinlich keine! Mit welcher haben Sie denn gesprochen?“ 8 5 Heglund ist überzeugt, daß diese falsche Preisträgerin auch hier im Walder-Alm ihr Unwesen getrieben hat. Nur Cornelia, seine Mathaiſemarkt 1953 ſtellte in den Schatten. Ein kleiner Rückblick auf den diesjährigen Mathaiſemarkt läßt den bedeutſamen Schluß zu, daß zumindeſt in beſuchermäßiger Hin⸗ ſicht die Vorgänger ſo ziemlich in den Schat⸗ ten geſtellt wurden. Obwohl noch keine amt⸗ lichen Verlautbarungen bekannt ſind, darf an⸗ genommen werden, daß, begünſtigt durch das herrliche Wetter der Beſucherrekord offiziell gebrochen wurde. Wer am Sonntag die end⸗ loſen Schlangen der Verkehrsmittel aller Art Richtung Schriesheim ziehen ſah, dem wurde ſo richtig der Begriff Invaſion auf die Zunge gelegt. Und dieſe Invaſion der Lebensfreude riß auch am Montag und Dienstag nicht ab. Während am Sonntag Nachmittag der Feſt⸗ zug Angelpunkt des Geſchehens war, bildete die Kundgebung am Montag Treffpunkt des Handwerks, Handels und Gewerbes. Dr. Krieger und Bundestagsabgeordneter Freu⸗ denberg ſprachen zu den Verſammelten über die augenblickliche Lage der Handwerks⸗ und Gewerbetreibenden und die Auswirkungen des von der Bundesregierung geſtarteten Hilfsprogramms. Am Dienstag ſchließlich aber lebte der Ur⸗Mathaiſemarkt wieder auf. Vieh⸗ und Pferdemarkt bildeten Anziehungs⸗ und Treffpunkt der Landwirte, der obligate Schriesheimer tat ſein Uebriges und ſo klang das große volksfeſtliche Geſchehen des lebens⸗ frohen Bergſtraßendörſchens in einem mäch⸗ tigen Finale aus. Vorgänger Landesverband Baden des DB aufgelöst Mannheim(sw). Der„Reichsverband“ des„Deutschen Blocks“ hat beschlossen, seinen vorläufigen Landesverband Baden mit Sitz in Mannheim aufzulösen. Wie der DB- Vorsit- zende Karl Meißner in München mitteilte, wird der„Reichsverband“ die gesamte Arbeit in Baden- Württemberg und die Gründung von Verbänden in diesem Land selbst überneh- men. 5 Arbeitsverweigerung aus religiösen Gründen samstags unzulässig Die Bundesanstalt für Arbeitsver mittlung und Arbeitslosenversicherung erklärt in einem Exlaß, daß eine Arbeitsniederlegung an Sams- tagen aus religiösen Gründen umulässig sel. Ein Arbeitsloser müsse auch an diesen Tagen Zur Meldung auf dem Arbeitsamt und zur Arbeitsaufnahme bereit sein. Gesetzlichen Schutz Senössen nur die Sonntage und die staatlich anerkannten Feiertage. Der Erlaß ist eine Antwort an Adventisten, die versucht hatten, den Sonnabend aus religiösen Grün- den als Tag der Arbeitsruhe in Anspruch zu nehmen. 5 Gefangenenpakete besser verpacken Der Deutsche Caritasverband erinnert er- neut an die Möglichkeit, Pakete für deut- Sche Kriegsgefangene im Osten über die EKriegsgefangenenhilfe des Caritasverbandes Verschicken zu lassen. Diese Stelle verfügt über lange Erfahrungen auf diesem Gebiet und über die erforderlichen technischen Mög- lichkeiten zum Versand von Paketen. Das Personal der Oaritas-Eriegsgefangenenhilfe wisse nicht nur über die Paketversandbestim- Mungen genauestens Bescheid, sondern auch über die günstigste Zusammenstellung des Paketinhaltes. Der Deutsche Caritasverband verweist auf eine Verlautbarung der SoWẽie- tischen Postverwaltung, wonach zahlreiche Pakete für deutsche Kriegsgefangene stark beschädigt in Moskau ankamen. Versicherungskarten umtauschen In dem Gesetz über den Ablauf der duren Kriegsvorschriften gehemmten Fristen in der Sozial- und Arbeitslosen versicherung vom 13. November 1952 ist bestimmt, daß Guittungs- karten zur Invalidenversicherung und Ver- sicherungskarten zur Angestellten versicherung, die Beiträge für die Zeiten vor dem 1. Januar 1950 enthalten, bis zum 31. März 1953 zum Umtausch eingereicht werden müssen. hat sie doch deutlich erkannt unter den Zu- schauern vorhin auf der Abfahrtstrecke. „Blond, schlank, nette kleine Nase!“ sagt Mac Cormick.„Spricht ganz gut englisch. Spielt sehr gut Poker. Wirklich ausgezeich- net!“ „Das ist Cornelia!“, ruft Heglund erstaunt. „Blond, ja, Grübchen, stimmt auch, Poker hat sie bei mir gelernt.“ „Sie spielen Poker?“ meint Mac Cormick interessiert.„Das sein wonderful! Wir werden machen eine Partie dieses Abend. Sie, ich, Cornelia!“ „Woher wissen Sie denn, daß sie Cornelia heißt?“ forscht Heglund, immer noch fas- sungslos. „Oh, weil italienische Comte sie so haben genannt. Cornelia, sagen Comte, ist sicher große Filmstar. Hat geschickt Telegramm an Molander. Lou do not now große Regisseur Molander?“ „Ausgeschlossen!“ sagt Heglund. Woher soll Cornelia den Regisseur Molander kennen? Oder ist sie inzwischen womöglich beim Film 5 Kleine Freundin eines großen 725 5 Das ut schießt ihm in den Kopf. Er kann den Gedanken nicht zu Ende denken. 5 „Verry interesting, by Jovel“ murmelt Mac Cormick und läßt sich einen neuen Whisky bringen. 5 5 „Habe 5000 Dollar investiert als Option auf falsche Filmstar. Aber Comte Tessano haben mir gesagt. i „Der Comte Tessano?“ fragt Heglund.„Wie kann er sowas behaupten! Cornelia ist kein Filmstar!“ Landes-Jugendnotplan wurde angenommen Finanzausgleich Staat Gemeinden verabschie- det— Protest gegen Schweigelager in Ungarn Stuttgart Gsw). Die Verfassunggebende Landesversammlung beschäftigte sich im An- schluß an die Etatrede des Finanzministers mit mehreren Gesetzentwürfen und Großen Anfragen sowie einer großen Zahl von An- trägen. Zunächst wurde in zweiter und dritter Beratung ein Gesetz über den Finanz- und Lastenausgleich zwischen Staat und Gemein- den im Rechnungsjahr 1952 verabschiedet. Das Gesetz verlängert im wesentlichen die in den früheren Ländern Württemberg-Baden und Württemberg- Hohenzollern gültigen Bestim- Zeugen belasten Taxi-Chauffeur-Mörder Engel verwickelte sich in Widersprüche Mannheim(sw). Der des Mordes ange- klagte H. Engel verwickelte sich am zwei- ten Verhandlungstag wiederholt in schwere Widersprüche. Das Schwurgericht fuhr mit der Vernehmung der Zeugen fort, die mit Engel im Kunsthallenbunker gewohnt oder den Argeklagten nach dem Mord am Mann- heimer Hauptbahnhof gesehen hatten. Vier Zeugen erklärten, daß der Mantel, den Engel damals getragen habe, heller gewesen sei als der blutbefleckte Mantel des Angeklagten, der auf dem Tisch vor den Richtern lag. Der Mantel soll nun von Zeugen am Abend bei 1 noch einmal betrachtet wer- en. Engpaß in der Stromversorgung Land wirtschaftliche Rationalisierung gefährdet — Umstellung auf Normal- Spannung gefordert Die Arbeit bei den in Südwestdeutschland vorherrschenden klein- und mittelbäuerlichen Betrieben verteilt sich zu etwa zwei Drittel auf die Innen- und ein Drittel auf die Außen- wirtschaft. In den letzten Jahren wurde vor allem der Technisierung in der Außenwirt- schaft besonderes Augenmerk geschenkt. Durch die Einführung des Schleppers, auch in den kleinen land wirtschaftlichen Betrieben, ist die Mechanisierung der Außenarbeit bereits weit vorangeschritten. Das Land Baden-Württem- berg hat mit durchschnittlich einem Schlepper je 50 ba land wirtschaftlicher Nutzfläche die größte Schlepperdichte im Bundesgebiet er- jahr 1953/54 einen zinsverbilligten Kredit in Höhe von 12 Millionen DM zur Verfügung zu stellen. Weder die Landwirtschaft noch die Elektrizitätswirtschaft sind bei dem derzeiti- gen Indexstand ihrer Preise in der Lage, die- sen Betrag selbst aufzubringen. Bei dem derzeitigen unzulänglichen Stand der Stromversorgung auf dem Lande wird die dringend notwendige Rationalisierung der bäuerlichen Innen wirtschaften ohne eine solche öflentliche Kredithilfe in nicht zu verantwor- tendem Maße gehemmt. Wir erleben hier die groteske Situation, daß die Landwirtschaft von ihren Kritikern fortgesetzt zur Rationalisie- rung angehalten wird, diese jedoch aus den oben genannten Gründen nicht mehr fort- zuführen vermag. Dem muß schnellstens ab Achtung! (Stores) Statt. Hausfrauen! 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Sonntag, 13.30 Uhr dugend- Vorstellung Dienstag und Mittwoch: die Hölle Von Blutdruckstörungen mungen. Der Landesbezirk Südbaden konnte Ein Zeuge hatte ausgesagt, Engel habe ihn in dem Gesetz noch nicht berücksichtigt wer- 2595 551 J 815 0 8 5— seicht. geholfen werden. W 5 0 U 5 gebeten, bei einem eventuellen Verhör auszu-.. 5 5 5 den, weil hier ein solcher Ausgleich biseer sagen, daß der Angeklagte den Bunk t In neuer Zeit steht num die Rationalisierung 5 i g gen, r Angeklagte den Bunker ers 5 8 8 5 g 4 5 nicht bestand und in dem nahezu abgelaufe- gegen 7 Uhr morgens verlassen habe. Als der Innen wirtschaft im bäuerlichen Hof 5 5— nen Rechnungsjahr die erforderlichen Rechts- 1 wegen 85 e. e 1 e e Soziologie aus der Mülltonne 1 grundlagen noch nicht geschaffe de aus dem Gerichtssaal geführt werden sollte, Astung de 5 18 1 5 1 1651 8 2 ii e 5 Lesenaen werden weigerte er sich, den Saal zu verlassen: beitsleräkten begegnen. Als Energiequelle Bur Gelee d 1 2 8 1 80 L. 5 Anschließend wurde der 21 Jahre alte Bru- die Hof wirtschaft kommt im wesentlichen die 5 8 0 5 P. nan 1 erner 8 a8 enum dem Landes e 4 tig gemeinen die Nase. Zugegeben, diese„Düfte jugendnotprogramm zu, das für die zweite der Kurt des Angeklagten vernommen. Er de- Mlektrieität in Krase. NMacn dem getteitgts: sind alles andere denn angenehm. Bestenfall Hälfte des Rechnungsjahres 1952/53 3 Millio- stätigte, daß Herbert sein ganzes Geld ver- Stand liegt der durchschnittliche Fleletrlaitats- ziehen sie Verben e Interessenten, vor alles nen DM für zusätzliche Aufgaben der Jugend- offen“ habe und außerdem leidenschaftlich verbrauch bei etwa 93 555— 5 Hunde, an. Aber auch Bettler haben sich schon B Pflege vorsieht. Auf Vorschlag des Kultur- gerne Auto gefahren sei. Seine Mutter, sagte Nach aten Se 555 seit eh und jeh für den Inhalt der Abfall- 1 politischen und des Finanzausschusses wurde der 21jährige, habe einmal gesagt:„Es wäre ministeriums 91905 8 8 8 e i eimer interessiert. Von den Müllabfuhr-Män- der außerdem die Ausdehnung der bisher nur in besser, wenn Herbert im Kriege geblieben schrittlichen Petriep ein Strom nern soll hier nicht die Rede sein. Sie müssen vor Nordwürttemberg und Nordbaden üblichen Wäre“ und,„hoffentlich hat er keinen Mord Höhe von etwa 300 KWh je ha und Jahr zu er? sich mit dem„Dreck“ von Berufs wegen be⸗ 1 Schülerspeisung auf das ganze Land beschlos- begangen“. Ein 18jähriger Arbeitskollege sagte Warten sein. Zur Förderung der Rationalisie- schäftigen. Der Interessentenkreis 125 sich 5 sen. Bei dieser Schülerspeisung wird vom aus, Herbert Engel habe in einer Unterhal- rung im Innenbetrieb Wurde in den letzten aber seit einigen Jahren erweitert. Wissen- 5 1. April 1953 an in allen Schulen ein Milch- kung mit ihm geäußert:„Wenn ich in etwas Jahren besonders die Melkmaschine 15 schaftler bemächtigten sich des Inhalts der tag getränk verabreicht, von dessen Kosten der bineinschlittere, werde ich nie etwas zugeben, jüngster Zeit in A e ee 8 155 Mülltonnen in den verschiedensten Städten, rig Staat je Portion vier Pfennige übernimmt. auch wenn Zeugen da sind.“ Es konnten durch Gebläsehäcksler und der Fäckse 5 158 5 auch im Auslande, um hier„soziologische Stu- 1 Auch ein auf Anregungen der CDU und der weitere beeidete Zeugenaussagen Behauptun- geführt. Diese beiden Maschinen. 85 dien“ zu treiben. 1778 SPD zurückgehender Antrag, der die Regie- gen des angeklagten über den Aufenthalt in unserem südwestdeutschen Raum ds Freus⸗ Nach Auffassung der„Müllforscher“ hat der Bu rung ersucht, für die Förderung der nord- der Mordnacht widerlegt werden. 8 dannn n e e Verbrauch von alkoholischen Getränken in get badischen Kreise Buchen, Mosbach, Sinsheim 1 1 f 3. 5 e der Familie zugenommen. In Ergänzun, eee or e bzw. des Getreides die Produkte in ihren dieser Feststellung 5 die Wirte 88 W b 5 2 5 5 Mannheim sw). Vor dem Mannheimer ültigen Zustand an den für die Auf- 5 0 P ie Wirte von We leidender Kreise langfristige Pläne auszuar- 45 5 it d endgültigen Zusta 5 einem Konsumrückgang, der also in der Pra- w ieee ed Schwurgericht, das sich mit dem Mord an dem bewahrung vorgesehenen Platz befördern. i ine erle dli 18 vonn It saus 8 Nahe ti l 85 Taxifahrer Ernst Bauer beschäftigt, widerrief 5 5 5 a die Wohnu 85. 8 r er ee es wenburs Diese beiden neuen Maschinen bringen aber gedguerlick erscheint di ler 3 7 8 er ODU und des BHE, in denen die erneut das Geständnis, das er am 19. Januar auch eine ganz andersartige Beanspruchung deut 0 55 180 eint clie Tatsache, daß be-* e der 15 Schweige- und Zwange- dieses Jahres mündlich und schriftlich ab- des Elektrizitätsversorgungsnetzes gegenüber 2 9 1885 18 in verdorbenem ab arbeitslagern in ngarn und anderen östli- gelegt hatte. Ich wollte dem Herrn Ersten dem bisherigen Stand mit sich. Das Aufberei- 1 1 5 5 Werden, als dies in den da 5 Satsllitenstaaten ſestgehaltenen Deut- Staatsanwalt nur erzählen, wie ich den Her- ten des Erntegutes vollzieht sich nämlich so- 8955 1251 er 4 A 5 197 5 N wird. Ledislich die kommu- gang nach den Akten geträumt habe“, wieder- fort im Anschluß an das Einbringen. Der bis- deshalb 1578 1 e eee 1 8 nistischen Abgeordneten stimmten gegen die n. 5 8 her über das ganze Jahr, oder wenigstens auf in ene Rerechtisune wen ihre mens D Anträge, in denen die Landesregierung er- golte der Angeklagte einige Male. Das Alles mehrere Monate verteilte Arbeitsvorgang nisse tiefen Einblick in die wirtschaftlichen er. . Bundesregierung zu entspre- e 1 Ae drängt sich nun schwerpunktartig auf wenige 82 e die sich FI. enden Schritten zu veranlassen. N))) ͤ. Tage oder Wochen zusammen. Die Untersu-. em kritischen lick der objek- We Ein Antrag der FDP/DVP wurde vom Hause nervöser Wurde, dem Mannheimer Kriminal- chungen in Ortschaften, in welchen einige Ge- tiven Forscher entziehen. Au Tur erledigt erklärt, nachdem Innenminister director Riester zu, der beim Geskänanis an- BI eingesetzt i ergeben, 1 1155 Srünckliche VVV scheint die Rein- m Fritz Ulrich mitgeteilt hatte, daß die Auto- wesend gewesen war und nun als Zeuge vor dalꝭ die beanspruchte Energieleistung stogartig ichkeit der Haushaltführung erfahren zu ha- M bahnen in Baden- Württemberg in den näch- Gericht erschien. Alle Kriminalbeamten, die Au d 28 515 780 gegenüber Pisher ben. Während noch vor wenigen Jahren der im sten Jahren mit Fernsprechsaulen ausgestat- als Zeugen vernommen wurden, sagten über- gestiegen ist, ohne daß im ganzen Jahr we⸗ Prozentsatz des sogenannten Haushalts-, la. tet werden sollen, sobald die hierfür notwen- einstimmend aus, daß der Angeklagte das Ge- 58 1 85 i schmutzes relativ gering War, ist er in den le a 5 8 8 8 e 55 87 sentlich mehr Kilowattstunden als früher be- Nan 5 5 5* digen Bundesmittel zur Verfügung stehen ständnis völlig freiwillig abgelegt und Ein- 5 ö 8 2 riegsqahren erheblich angestiegen. Mam 120 1 li 1. zelheiten angegeben habe, die der Polizei bis e e e e a. 13175 dies darauf zurück, daß die Zahl der 5 mportlizenz-Pflic ür Postsendungen dahin noch nicht bekannt waren. 8 e 8 5 55 ausangestellten sehr stark vermindert ist, ve Wie die Deutsch- Südamerikanische Bank in Mit der Erstattung der drei Sachverständi- e e ene die Hausfrauen daher gezwungen sind, ihre Ste Hamburg erfahren hat, ist von sofort an für gengutachten wurde die Beweisaufnahme im. 85 e Hausarbeit selbst vorzunehmen und dabei tin Sämtliche nach Brasilien gerichteten Postsen- Prozeß gegen Engel abgeschlossen, Meclizinal- nungsleitungen vorhanden, welche seit der im oft sehr gründlich sind. ta dungen, wie Pakete, Päckchen, Geschenksen- rat Dr. Hoffmann als ee eee 1 i e m Aungen und Muster ohne Wert, eine von den Engel als chronischen Alkoholiker ohne Intel- Eisen 8 1„ Fällige Zahlungen 8 brasilianischen Behörden ausgestellte Import- ligenzdefekte und mit einer völligen, Gefühls- Nach Untersuchungen, die gemeinsam von 5 e. 5 8 1. . Nicht 1 N unansprechbarkeit“, in dem keine Wertgefühle den e EleRkrizitats wer ei in Baden. ſtädtiſche Gefälle ſind zur 12 1 e Sendungen sollen von den bra- mehr entdeckt werden könnten. Professor 0 8 5 2 75 Zahlung fällig: St. Silienischen Zollbehörden einbehalten und Schallock vom Pathologischen Institut Mann- Württemberg durchgeführt wurden, wäre für g Versteigert werden Die Bestimmung soll sich 5 1 e die Verbesserung der ländlichen Stromversor- 20. 1. Gebäudeverſicherungsumlage 1953— 85 jedoch nicht auf die Versendung 1 5 Zeit⸗ e 85 8 87 des bmode. Kun auf einen ausreienenden Stand ein Auf- 1. Hälfte. 5 R e bücksschen Füchier 5 gänzlich zertrümmerten Schädel des Ermorde- Wand von rund 200 Millionen DM erforder- 5 8 R 1 g Büchern usw. be- ten, 5 110 0 Tod durch 9 1 8 1121 II1J1CCCC0C.0C(b(çò0ͤ ͤ[] 15. 2. Grundſteuer 1952— 4. Viertel de b einem Mordwerkzeug von drei Zentimeter 1 1 S 881 5. 2 6 i 85 In 1 Kantenlänge in die rechte Gesichtshälfte ein- 1 niedrigen e auf eine 1 2 Gewerbeſteuervorauszahlungen 1953 te 5 5 8 8. 3 85 Spannung von 380/220 Volt wären 62 1. Viertel 8 Arbeitslosenzahlen wieder zurückgegangen getreten sei. Diese Tötungsart sei besonders MIIIIIi N 5 25 1 30 8 8 5. 8 8 5 Millionen DM notwendig. Rund 2000 ländliche 5 5 5 W 5 In der zweiten Februarhälfte hat sich die Ar- grausam und schmerzhaft. Professor Pietruski. a i f 1. 3. Schulgeld für die Städt. Webſchule i J f jt i bi f 1(Heidelberg) berichtete über die Untersuchung Gemeinden sollten wenigstens innerhalb der 5 Ich beitslosigkeit im Bundesgebiet weiter vermin- 5 S) ber ſehtets nder die dnterzuehnaus nächsten künf Jahre auf die Normal- Spannung 1. 3. Rate 16 dert. Nach Mitteilung der Bundesanstalt für von Mantel und Hose des Angeklagten, die gebracht werden. Dies würde also jährlich 12 1 Verann„ 198 U Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermiit- dieser vorher ausdrücklich als sein Eigentum Millionen DPM. 92 e der 8 eee Februar 1953 jung betrug der Rückgang der Arbeitslosenzah. anerkannt hatte. Die äußerst starke Beblu- 5 e 1 5 5 1. 3. Gebühren für Februar 1953 len in der Zeit vom 16. bis 28. Februar 91 433 tung und die Form der Blutspritzer im Zu- Elektrizitäts wirtschaft haben gemeinsam mit 5 3 Personen. Ende hebruar waren im Bundesgebiet e i 8 d 292 0 Bre t den Bauern- und Raiffeisenverbänden, wie 1. 3. Mietzinſen 1 noch immer 1910 310 Arbeitslose registriert, und 85 Bevölkerung VVV 5 einer Pressekonferenz in Stuttgart mit- 15. 3. Schulgeld für die Städt. Hochſchule zwar 1 332 758 Männer und 478 052 Frauen. Dle Null“ Emil B e e ee geteilt wurde, an die Staatsregierung von für Muſik d Theater 6. 9 1 Bundesanstalt führt den Rückgang der Arbeits- N 15 3 1 5 e Weite gal Baden- Württemberg daher den Antrag ge- 1 iſik und Theater— 6. Rate Js losenzahlen vor allem auf die günstigeren Wit⸗ e 1 8 i 0 blu- stellt, ihnen für die Durchführung dieser Um- 20. 3. Getränkeſteuer und Speiſeeisabgabe terungsbedingungen zurück VVFFFT stellungsarbeiten zunächst für das Hausbalts- für Februar 1953 CCC War mein hattnöckiger Husten nach Gebrauch von einer Flasche Hustd-Slycin. Die Wirkung ist frop- pant. Schon nach 2 bis 3 Teelöffel davon verspürte ich Linderung und Nachlassen des Hustenreizes. Albert Dubbecke, Bong, Wielstr. 14 den 28. 3. 1939 8 Nehmen auch Sie bei. e 7 üssig Fl. 1.30 u. 1. H us ta- O lyc 1 1 8 5 Beutel nur 75 Pf. Nur im schwarz= roten Beutel in Ihter Drogerie! schuhe Seligan bin ich nach regelmäßigen Gebrauch von Klosterfrau Melissengeist so gut wie befreit! Menschen mit solchen Beschwerden kann ich dieses Hausmittel nur bestens empfehlen! So schreibt Herr Georg Biegger, Stuttgart- W., Bismarckstraße 96. Tag für Tag findet der echte Klosterfrau Melissengeist neue 5 a Freunde! 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