o Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Creisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Mittwoch, den 4. März 1953 5.53. Jahrgang 1 8 5 2 5 1 8 Erscheint: montags, mittwochs, freſtags 1 und samstags. Frei Haus 1.78, im Verlag 2 abgeholt 1. 5, durch die Post 1 Zungl. 5 30 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 135 Pg. Nr. 36 1 * 15 Brauchen wir mehr Abgeordnete? 11 Bundestagsverstärkung allein genügt nicht 3 Das neue Wahlgesetz sieht eine Erhöhung 1— der Abgeordnetenzahl von bisher 402 auf 484 n pvor. Noch mehr Parlamentssitze? Die Kritiker perweisen auf die Tatsache, daß es heute in bh der Bundesrepublik bereits insgesamt 1640 Polksvertreter gibt, von denen 1238 den Land- 1 tagen und Bürgerschaf ten angehören, die üb- n, rigen dem Bundestag. 1 Die Gegner der Mandatserhöhung gehen zu- meist von dem Gefühl aus, daß Volk und * Bundestag ohne echten dauernden Kontakt „getrennt nebeneinander dahinleben. Aber ge- rade um ein persönliches Verhältnis zwischen n Wahlern und Gewählten zu ermöglichen, Wurde ja 1949 dafür gesorgt, daß ein Abge- * ordneter eine nicht zu große Zahl von Wäh- lern vertritt. Bei den kommenden Bundestags- 8 wahlen wird die Zahl der Wahlberechtigten * aber um rund fünf Millionen höher sein als * damals! Finmal sind die jungen Jahrgänge der Erstwähler von 1953 nicht so vom Krieg * dezimiert wie die der Erstwähler von 1949. 25 Dann hat sich die Lebensdauer der alten Leute 1 erhöht. Und schließlich kommen die vielen h Hüchtlinge aus Ostdeutschland dazu. Gerade 5 Weil es erwünscht ist, daß die Abgeordneten auch während ihrer Amtszeit enge Fühlung 925 mit ihren Wählern halten, kann man die fünf Millionen Neuwähler nicht ohne Vertretung 7 9 im Parlament lassen. Sonst müßte die ver- s langte Reform des Vertrauens zwischen Par- n, lament und Volk schon an der Arbeitsüber- — lastung der Abgeordneten scheitern. N Diese Arbeitsbelastung der Bonner Volks- t, vertreter ist ohnehin in den letzten Jahren — ständig gewachsen und bildet das zweite Mo- 81 tiv für ihre geplante Vermebrung. Die Mon- tanunion, der Straßburger Europa-Rat, die mit der Ausarbeitung einer europäischen Ver- fassung beauftragte Versammlung des Schu- mamplan- Parlaments, das künftige EVG-Par- ir lament und die Gremien weiterer, in der Ent- Stehung begriffener europäischer Zusammen- schlüsse wWẽie Agrar-, Zoll-, Verkehrs- und Ge- sundheitsunion: in sie alle müssen, aus den Reihen der Abgeordneten, Delegierte entsen- det werden. Die Entwicklung zur europäischen Integration wird sich in den nächsten Mona- ten und Jahren aber noch intensivieren, und je eingehender sich die Bonner Parlamenta- le Tier mit dieser neuen Materie befassen kön- nen, um so besser für jeden einzelnen von 5 uns. 3 Trotzdem bleibt ein Dilemma bestehen, aus dem auch die erwünschte Parlamentsverstär- kung keinen Ausweg zeigt. Wer Gelegenheit hat, in Bonn einen Blick auf die Terminkalen- 1 der der Abgeordneten zu werfen, muß erken- nen, daß die zeitliche und arbeitsmäßige Uber- * belastung vieler Politiker durchaus nicht nur von der skizzierten europäischen Aufgaben- stellung bedingt ist. Gerade die besten Köpfe 8 und aktivsten Naturen unter den Parlamen- tariern sind eben auf Grund ihrer persön- ichen Qualifikationen die unentbebrlichsten Leite ihrer Parteien, deren Können, Wissen, Unternehmungsgeist und Einfluß mit gerade zu magnetischer Kraft Amter und Aufträge Anzieht. Daß bei manchem Politiker dieses Gefragtsein zugleich dem eigenen„Macht“ und Geltungsbedürfnis entsprechen mag, Sei nur am Rande vermerkt. Viele Abgeordnete haben neben ihrem Bun- destagsmandat, das allein schon sehr viel Zeit und Energie frißt, noch eine Fülle sonstiger Funktionen übernommen. Sie sitzen an einem Wichtigen Hebel des Parteiapparats, sei es in der Bundesleitung, sei es auf der Landes- ebene, sie bekleiden Aufsichtsratsposten, Haben Führende Stellungen in gemeinnützigen oder anderen Interessentenverbänden inne, gehö- ren„nebenher“ einem Landesparlament oder einer Fommunalvertretung an, gehen ihrem Beruf nach Kurz, die Fülle ihrer Aufgaben ist in manchen Fällen so groß, daß sie sich ihnen bei einer verantwortungsbewußten Wahrnehmung nach menschlichem Ermessen — in jedem Einzelfall kaum anders als nur mit geteilter Aufmerksamkeit widmen können. 5 Eine derartige Uberbelastung dürfte weder der Gesundheit der Betroffenen noch der Ar- 1 beit des Parlaments förderlich sein, In beiden Fällen aber werden in entscheidendem Maße n die Interessen der Offentlichkeit berührt, die t! den Unterhalt der Demokratie und ihrer Sach- in Walter bestreitet und mit Recht verlangen n kanm, daß mit diesem Kapital ebenso umsich- ., tig gewirtschaftet wird, wie es zu Hause der Steuerzahler mit seinen Groschen tut, 1e Abhilfe könnte einmal dadurch geschafft ali werden, daß innerhalb der Parteien und der 85 Fraktionen in stärkerem Maße als bisher Männer der sogenannten Zweiten Garnitur“, us auch jüngere Kräfte, zum Zuge kommen. e.. Oder man Sollte, wie es im britischen Parla- ment üblich ist. hoffnungsvolle politische 1 Tachwuchsleute als Parlamentarische Privat- Sekretäre etwa bei älteren, erfahrenen Po- tikern in die Schule gehen lassen. Die ge- schließlich können von den tung gebracht punkten, die 5 Der Bundestag berät dus Wahlgesetz Erste Lesung am Mittwoch— Steuerreform Soll rasch verabschiedet werden BOonn(E. B.) Der Regierungsentwurf für das neue Bundestagswahlgesetz, eine der um- strittensten Vorlagen in der Geschichte des Bundestages, wird am Mittwoch zum ersten Mal im Plenum des Hauses diskutiert werden. Nach der ersten Lesung wird der Entwurf voraussichtlich an die zuständigen Ausschüsse gehen. Die gegenwärtige Fassung der Regierungs- Vorlage ist vom Bundesrat bereits im ersten Durchgang scharf kritisiert worden, jedoch ist die Bundesregierung auf die Anderungs- Vorschläge der Länder nicht eingegangen und hat den Entwurf in der alten Fassung dem Bundestag zugeleitet. Die Ländervertretung hatte mit zwei Stimmen Mehrheit das in dem Entwurf enthaltene Prinzip der Verbindung von zwei Wahlsystemen und die Einführung einer Hilfsstimme abgelehnt, sowie ein Gesetz gefordert, das die Rechte des Wählers ein- deutig sichere. Die Bundesregierung ist dem- gegenüber der Ansicht, daß die Verbindung Von Mehrheits- und Verhältniswahlsystem auch vom Bundesverfassungsgericht für zulässig erklärt worden ist. Es sei auch nicht rechts- Widrig, für die Mehrheitswahl abgegebene Stimmen noch einmal beim Auszählen für die Verhältniswahl zu benutzen. Gegen den Entwurf hat sich vor allem die SPD wiederholt ausgesprochen, die in seinem Inhalt einen Anschlag auf die Grundlagen der Bundesrepublik sieht und eine„5Zementie- rung“ der jetzigen Regierungskoalition be- fürchtet. Auf einer Delegiertenkonferenz des SPD- Unterbezirks Frankfurt verlangtè der Bundestagsabgeordnete Professor Dr. Brill in einer von ihm vorgelegten und von der Kon- ferenz einmütig angenommenen Erklärung, notfalls„außer parlamentarische Kampfmaß- nahmen, um den Regierungsentwurf für das neue Wahlgesetz zu Fall zu bringen. Der Bundestag wird in seiner Sitzung am Donnerstag die„kleine Steuerreform“ der Bundesregierung, in deren Mittelpunkt die 15prozentige Tarifsenkung steht, in erster Le- sung beraten. Der Gesetzentwurf wird dann all die Fachausschüsse des Bundestages über- wiesen. Die Bundesregierung drängt auf eine Schnelle Behandlung, da die Steuersenkung schon am 1. Mai in Kraft treten Soll. Die Anderungsvorschläge des Bundesrates hat die Bundesregierung abgelehnt. Sie be- steht auf der in der Steuerreform vorgesehe- nen Erhöhung des Bundesanteils an den En- dersteuern von bisher 37 Prozent auf 40 Pro- zent und auf der Zusammenveranlagung der Ehegatten. Der Bundesrat hat als Kompromig- lösung vorgeschlagen, daß die Ehefrau zwar Weiterhin getrennt besteuert werden soll, aber nicht mehr wie bisher nach Steuerklasse 2(Verheiratet), sondern nach Steuerklasse 1. Streit um Vertriebenengesetz Das nach außerordentlich harten Auseinan- dersetzungen zwischen der„Grünen Front“ und den Vertriebenenvertretern in der ver- gangenen Woche vom Bundestag in zweiter Lesung angenommene Bundesvertriebenen- gesetz ist erneut in eine ernste Krise geraten. Die Vertreter der einheimischen Landwirt- schaft in den Regierungsparteien haben nach Informationen aus zuständigen Kreisen mit „Persönlichen Konsequenzen“ gedroht, wenn es nicht gelänge, die„berechtigten Wünsche“ der einheimischen Landwirte gegenüber den ihrer Ansicht nach zu weit gehenden Ansprü- chen der Vertriebenen in den Koalitionspar- teien durchzusetzen. Die Meinungsverschie- denbeiten um das Gesetz, das in fast drei- jähriger Arbeit von elf Bundestagsausschüs- sen vorbereitet wurde, haben sich so zuge- spitzt, dag man eine Uberbrückung nur noch durch die persönliche Vermittlung des Bun- deskanzlers erwartet. Der eigentliche Streitpunkt liegt in den Be- stimmungen des Gesetzes über die Betei- ligung der Vertriebenen und Flüchtlinge an der land wirtschaftlichen Siedlung. Der Kom- promigvorschlag des bayerischen CSU-Agrar- experten Horlacher schob die Krise um das Gesetz nur auf, konnte sie aber nicht besei- tigen. Immerhin kam er beiden Teilen ent- gegen, indem er die im Gesetz vorgesehene und von der„Grünen Front“ befehdete Auf- teilung von Neusiedlerland an Vertriebene und Flüchtlinge nach Maßgabe der besonderen Notlage“ milderte. Statt der Formel„beson- dere Notlage“ setzte er durch, daß die Ver- triebenen„mindestens“ fünfzig Prozent der Siedlerstellen erhalten sollen und der Rest gleichrangig mit den einheimischen Sied- lungsbewerbern aufgeteilt werden soll. Die Antwert auf diese„Lösung“ ließ beim Deutschen Bauernverband nicht auf sich War- ben. Er Warnte eindringlich vor einer„kurz- sichtigen Zuspitzung“ der Gegensätze und den daraus zu befürchtenden Folgen. Unter ihnen Wurde bereits ein„Boykott“ der Regierungs- 1 bei den Bundestagswahlen angedeu- tet. Die CDU für ein Mehrheitswahlrechf Regierungsentwurf nur„das kleinere Upel“ — FD und DP noch unentschlossen BOnn(E.B.) Die Mehrheit der CDU/ CSU- Fraktion des Bundestages wird bei der mit Spannung erwarteten ersten Lesung des neuen Bundestagswahlgesetzes für eine Ein- Führung des reinen Mehrheitswahlrechts plä- dieren. Sollte sich„allen Warnungen zum Trotz“ die Eingührung dieses Wahlsystems Als unmöglich erweisen, schreibt der CDU-Ab- geordnete Würmeling im Deutschland-Union- Dienst der CDO/ CSU, dann werde seine Frak- tion„für eine Annäherung an das Mehrheits- Wahlrecht und eine Verbesserung des be- stehenden Verhältniswahlrechts eintreten, Wie sie der Regierungsentwurf beabsichtigt“. Aus dieser Kußerung eines prominenten ODU-Ab- geordneten wird in parlamentarischen Kreisen geschlossen, daß die CDU/CSU-Fraktion sich micht von vornherein mit dem Regierungsent- Wurf identifizieren wird, sondern inn eher als „das kleinere Ubel“ betrachtet.. Die Fraktionen des Bundestages haben in- zwischen noch einmal über das Wahlgesetz Besprechungen abgehalten, ohne zu Abschlie- genden Stellungnahmen— vor allem in der FDP und DP— zu gelangen. Bei der SPD scheint die Haltung ziemlich klar. Sie lehlitf den Regierungsentwurf ab. In seiner Befür- wortung der Mehrheits- und Persönlichkeits- Wahl hob Würmeling llervor, daß auch die SPD einem solchen Wahlsystem vor gar nicht langer Zeit nicht Ablebhnend gegenüber ge- standen habe. 5 16 Metall gegen Wahlgesetzentwurf Eine dreiköpfige Kommission des christ- lichen Flügels im DGB, bestehend aus Bun- desminister Kaiser, dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Arnold, und dem CDU Bundestagsabgeordneten Albers, will demnächst in einer Aussprache mit dem Ge- samtvorstand des DGB Klarheit über dessen Haltung zu den kommenden Bundestagswah⸗ len, zum Hunke walisesge⸗ 1185 8 die 88 Sonalpolitik innerhalb des gewinnen. 5 absoluten parteipolitischen Neu- Fragen der tralität und der N 1 werden dabei ebenfa 8 W. 85 erkschaf- Algesetz. ihrem offiziellen Or- f dem vor- Wahl- betrug! zu werden, Die Gewerkschaften wür- den durch ein solches Gesetz ganz erheblich getroffen werden. Ein„Anti- Gewerkschafts- gesetz“ würde dann nicht mehr lange auf sich Warten lassen. Wirth glaubt an Einigung mit Moskau Angeblich mit freien Wahlen einverstanden— Besuch in Paris 5 BOn n E. B.) Dr. Josef Wirth, Mitbegründer der sogenannten„Deutschen Sammlung“, über- gab der Presse eine Darstellung des Ergeb- Nlsses seines kürzlichen Besuchs in Paris. Die „Deutsche Sammlungsbewegung“, in der der ehemalige Staatsmann der Weimarer Repu- blik eine führende Rolle spielt, verfolgt nach Ansicht der Bundesregierung gegenwärtig das Ziel, sämtliche kommunistischen Tarnorgani- sationen zusammenzuschliegen. Wirth will mit französischen Persönlich- keiten vor allem das natürliche Recht Deutschlands auf seine nationale Wiederver- einigung und das der Nachbarn Deutsch- lands auf ihre Sicherheit erörtert haben. Die Verträge von Bonn und Paris— s meint der ehemalige Reichskanzler— seien der „Weg des Wettrüstens und des Krieges“, nicht Aber der„Weg des Friedens“. Die Sammlungsbewegung begrenzt nach den Darlegungen Wirths ihre Tätigkeit auf die Bundesrepublik, unterhalte aber Beziehun- gen zur Ostzone. Er habe den Eindruck ge- wonnen, daß die Ostzonenregierung die Wie- dervereinigung herbeiführen und hinter die- ses Ziel auch ihre politischen Wünsche zu- rückstellen wolle. Er glaube auch nach Ge- sprächen mit dem russischen General Tschui- kow und Botschafter Semjonow fest daran, daß sich der Osten dem Ergebnis einer freien Wahl in ganz Deutschland, das nicht kom- munistisch ausfallen würde, unterwerfen wolle. In wiederholten Verhandlungen mit Angehö- rigen der Sowietzonenregiepung habe er fer- ner die Uberzeugung gewonnen, daß es dei kriedlicher Verständigung zwischen den USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowiet- union auf der Grundlage freier Wahlen in ganz Deutschland möglich sein werde, die deutsche Einheit Wieder herzustellen und eine demokratische Ordnung zu errichten. Man habe ihm in Ostdeutschland einen Ge- 5 e ch Zur e Wonach 5 tung 0 rmee rückgängig werden solle, Wenn F gs bestrebungen in der Bundesrepublik reichs und Hollands gründe Duisb eine Arbeitsgemeinschaft der ins fahrt. Präsident wurde der Franzose Pierre Flüchtlingstransport mit Militärflugzeugen? Sonderaktion geplant— Kanzler lud wieder die Länderchefs ein Bonn(E.B.) Die Bundesregierung und der Berliner Senat haben mit der Hochkommis- sion und den alliierten Kommandanten in Berlin Verhandlungen über die Möglichkeiten einer„kleinen Luftbrücke“ zwischen Berlin und Westdeutschland zum Abtransport der So- waetzonenflüchtlinge aus Westberlin aufge- nommen. Der Einsatz alliierter Militärflugzeuge wird nach Auffassung des Bundeskabinetts, das sich erneut mit dem Anschwellen des Flüchtlings- Stromes beschäftigte, notwendig, wenn die pri- vaten Fluggesellschaften nicht innerhalb von 24 Stunden versichern, daß sie in der Lage sind, täglich 950 Flüchtlinge und vom 8. März an täglich 1150 Flüchtlinge aus Westberlin in die Bundesrepublik zu fliegen. In den letzten Tagen haben die Gesellschaften nur etwa die Hälfte der Tagesquote befördert. Neben der täglichen Ausfuhrquote sollen im zwei Sonderaktionen einmal 3100 und einmal 5000 bis 10000 Flüchtlinge ausgeflogen Wer- den. Hierfür sollen entweder alliierte Militär- maschinen benutzt oder Maschinen einer ita- lienischen Gesellschaft gemietet werden. Die Sonderaktionen sollen den überfüllten Fücht⸗ lingslagern in Berlin Raum für Neuankömm- linge schaffen, Im Februar sind über 40 000 Flüchtlinge nach Westberlin gekommen, Und in den ersten drei Märztagen haben sich schon Wieder etwa 10 000 Flüchtlinge gemeldet. 15 244 wurden im Februar nach Westdeutsch- land transportiert. In 84 überfüllten Flücht⸗ lingslagern in Berlin sind zur Zeit mehr als 45 000 Flüchtlinge untergebracht. Es werden nur„legale“ Flüchtlinge aus Westberlin in das Bundesgebiet überführt, das heißt Flücht- linge, die durch das Notaufnahmeverfahren gegangen sind. Die Bundesregierung hat beschlossen, àn dem Notaufnahmeverfabhren festzuhalten, da sonst der Prozentsatz der kriminellen und asozialen Elemente ansteigen würde. Wie in Bonn erklärt wurde, ist die durchschmittliche Arbeitsfähigkeit besser und das Durchschnitts- alter der Flüchtlinge niedriger als das der Be- völkerung in der Bundesrepublik. Der Bun- deskanzler hat ferner die Minister präsidenten der Länder zu einer zweiten außerordentlichen Sitzung über das Flüchtlingsproblem für Don- nerstag nach Bonn eingeladen. Der Berliner Senator für das Sozialwesen, Otto Bach, sagte, das Gros der Hilfesuchen- den rekrutiere sich gegenwärtig vorwiegend aus Menschen, die der„Hungersituation“ und. dem politischen Druck im Osten nicht mehr gewachsen seien. Der Typ des echten politi- schen Flüchtlings““— des Widerstandskämp- fers— sei verhältnismäßig selten anzutreffen. Der starke Abfluß an„wertvoller mensch- licher und sozialer Substanz“ wird sich nach Ansicht des Senators in den nächsten Jahren für die Machthaber der Ostzone fatal auswir- ken, So machten die in Westberlin eintreffen- den Metallarbeiter allein 10 bis 12% der ge- samten Flüchtlingszahl aus. Sie hinterließen unausfüllbare Lücken, Der Osten könne zwar die Flüchtlingsbewegung„stark bremsen“, je- doch nicht völlig zum Stillstand bringen.„ES wird immer Menschen geben, die über Berlin — das Tor der Freiheit— den Weg nach We- sten finden“, meinte Bach. Der Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Otto Lenz, erklärte in einer Rundfunkrede, man müsse prüfen, ob der ständig wachsende Flüchtlingsstrom aus dem Osten von den So Wjets nicht zu einer politischen Unterwande- rung der Bundesrepublik mißbraucht werde und entsprechende Abwehrmaßnahmen ins Auge fassen. Die unwahrscheinlich hohe Flüchtlingszahl der letzten Tage sei in jedem Fall verdächtig. Es könne keinem Zweifel un- terliegen, daß es den Sowjets ein leichtes sei, die abnorm hohen Flüchtlingszahlen herabzu- drücken, wenn es ihnen ernst damit sei. In der Londoner„Times“ wurde von einem Oxforder Hilfskomitee, dem unter anderen Lord Halifax und Sir Gladwyn Jebb angehö- ren, zu Kleider- und Geldspenden aufgeru- fen. Der amerikanische Militärgouverneur neral Clay, und der ehemalige Us-Hochkom- missar Mecloy haben in der amerikanischen Presse eine Bürgermeister-Reuter-Stiftung“ zugunsten der Flüchtlinge vorgeschlagen. Dr. Kurt Oppler, Deutschlands erster Nach- kriegs- Gesandter in Island, flog nach Reykja vik, um dort seine Geschäfte aufzunehmen. Adenauer fährt am Sonntag nach Straßburg Bundeskabinett billigt seine Politik— EVG- Vertrag darf nicht behindert werden Bonn(E. B.) Das Bundeskabinett hat der Haltung des Bundeskanzlers auf der Rom- Konferenz der Außenminister Westeuropas „vollinhaltlich zugestimmt“, Dr. Adenauer reist am Sonntag nachmittag nach Straßburg. Er wird dort am Montag mit Bidault seine Besprechungen über die Lösung der Saar- frage fortsetzen. Zu diesem Problem schreibt das Bulletin der Bundesregierung, die von deutscher Seite in Rom vorgebrachten Tatsachen hätten bei Bidault„großes Interesse“ gefunden.„Man darf wohl erwarten, daß der gemeinsame Markt für Kohle und Stahl durch den Schu- manplan den schwerindustriellen Sektor der Saarwirtschaft bereits weitgehend von seiner Problematik für beide Seiten befreien wird“. Da die Saarwirtschaft zu 75 Prozent von der Schwerindustrie bestimmt werde, sei zu er- Warten, daß sich auch für die übrigen„Tat- bestände der Saarwirtschaft“ eine Lösung fin- den lasse. In der für Straßburg in Aussicht genomme- nen Besprechung mit Bidault dürfte der Kanzler nach Erklärungen unterrichteter Bon- ner Kreise auch auf die Mißverständnisse zu Sprechen kommen, die sich auf Grund von Kußerungen des französischen Außenmini- Sters vor der Presse bei der Auslegung des Konferenz- Kommuniqués ergeben haben. Der zweite Vorsitzende der FDP. Hermann Schä- fer, erlclärte zu den Außerungen Bidaults, der Tranzösische Außenminister habe sich nicht klar gegen die Tendenzen des bisherigen EVG- Vertrages ausgesprochen. Dies beweise, daß der europäische Gedanke auch in Frank- reich über so viel Anhang verfüge, daß eine „ihm abgeneigte Diplomatie“ sich nicht mehr offen gegen ihn auszusprechen wage. Es be- stehe also kein Grund zur Resignation. In Bonner Regierungskreisen wird erneut auf die Tatsache verwiesen, daß sich auch der Bundeskanzler— sowohl vor der Presse als auch vor dem Fraktionsvorstand der CDV und dem Kabinett— eindeutig hinter den Wortlaut des Rom-RKommuniqués gestellt habe, über das man von Seiten der Bundesre rung nicht hinausgehen und hinter dem man auch nicht zurückbleiben wolle. In dem Kom- muniquè waren die Außenminister überein- gekommen, die Ratifizierung des FVG-Ver- trages ohne Verzögerung vornehmen zu las- sen und den französischen Zusatzprotokollen nur interpretierenden Charakter zuzuerken- nen. Die dem Auswärtigen Amt nahestehende „Diplomatische Korrespondenz“ schreibt dazu, die Außenminister hätten in Rom„dokumen- tarisch festgelegt, daß die Verträge auf ih- rem Wege durch die von Frankreich ge- Wünschten Zusatzprotokolle nicht behindert werden sollen“, Die französischen Zusatz- Protokolle würden vom EVG-Ausschuß in dem Sinne neu formuliert, daß sie„dem In- halt und dem Geist der vorliegenden Ver- träge entsprechen“. Der EVG-Lenkungsaus- schuß nimmt am Mittwoch die Frörterung der neuformulierten französischen Zusatzwünsche uf. Die Bundesrepublik wird dort durch den Sicherheitsbeauftragten Theodor Blank ver- treten. Dr. Adenauer Bundes berichtete am Dienstag dem denten über den Verlauf und die Ergebnisse der Außenministerkonferenz in Rom. Prof. Heuss empfing anschließend das Präsidium des Bundestages, die Versitzenden der Fraktionen und der Bundestagsausschüsse sowie die Staatssekretäre der Bundesministe- nen zu einer Aussprache über politische und Wirtschaftliche Probleme. Carlo Schmid entschuldigt sich Wegen Krünkung von Eberhard und Möller— Nachspiel der Rundfunk-Afläre BOnn(E. B.) Der SPD-Bundestagsabgeord- nete Carlo Schmid hat sich bei der sozial- demokratischen Bundestagsfraktion wegen seiner Außerungen entschuldigt, die zur frist- losen Entlassung von drei Angestellten des Süddeutschen Rundfunks führten, weil diese seine Angriffe auf den Intendanten Eberhard und das Verwaltungsratsmitglied Möller, die beide der Spb angehören, unerwidert lie- Ben. In der offiziellen Mitteilung der SPD- Fraktion heißt es:„Nach einer Darstellung der Stuttgarter Rundfunk- Angelegenheit durch- den Spo- Vorsitzenden Erich Ollenhauer stellte Abgeordneter Prof. Carlo Schmid fest, daß er diesen Vorfall auf das tiefste be- dauere. Seine Kußerungen seien eine schwere Kränkung gewesen, für die er sich in aller Form bei den Betroffenen entschuldigt habe. Er entschuldige sich nunmehr auch gegen- über der Partei. Behauptungen in der geg- nerischen Presse über einen angeblichen Ge- gensatz zwischen der Spb und ihm seien Falsch. Er halte die politische Grundlinie der SPD für richtig, habe sie immer vertreten und werde sie immer vertreten.“ Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer stellte fest, daß während des Stuttgarter Rund- funk- Gespräches keine Außerung über ihn Sekallen sei, die beleidigend oder herabset- zend wäre. Die Aussprache endete mit der Armahme folgender Feststellung: Die sozial- demokratische Fraktion bedauert die Stutt- garter Vorkommnisse. Sie nimmt von der Entschuldigung Carlo Schmids Renntnis und betrachtet die Angelegenheit damit für Se Als erledigt“. Hambrecht wurde zum Tode verurteilt Borde s ux(UP. Das hier tagende fran- sische Militärgericht hat dem Vorschlag des Anklägers entsprochen und den 88 Jahre al- 5 krüber als Polizeisekretär in Stuttgart Atig gewesenen Michael Hambrecht zum Tode 3 bteilt. Auch Franz Wullinger, gegen den Abwesenheit verhandelt wurde, erhielt die 5 Ae. Vier Weitere wur- zl hoben Zuchthausstrafen verurteilt. h. einer freigesprochen wurde. Die Ver- Urteilten, die der ehemaligen Gestapo-Dienst- 8 im Perigeux angehörten. Wurden für Whrend 5 8 des Krieges in Südtrankreich über 100 französische Gesein zu haben. Hambrecht hat gegen dos Urteli Berufung eingelegt. 5 Steigerung der Produktivität MSA- und Bundesmittel zur Verfügung— Kredite für Rationalisierungen Bonn(E. B.) Bundeswirtschaftsminister Erhard gab Einzelheiten eines 120 Millionen DM umfassenden Programms des amerikani- schen Amtes für gegenseitige Sicherheit(MSA) in Deutschland bekannt, das zur Steigerung der Produktivität in der Bundesrepublik bei- tragen soll. Diese Mittel sollen durch Zuschüsse von deutscher S erhöht werden. Wie ver- lautet, will der L. deswirtschaftsminister 117 Millionen DM für Rationalisierungsmahßnah- men in Klein- und Mittelbetrieben zur Ver- fügung stellen. Die Bekanntgabe des amerikanischen Pro- gramms stand im Mittelpunkt eines Festaktes, der aus Anlaß des fünfjährigen Jubiläums Erhards als Leiter der westdeutschen Wirt- schaftsverwaltung im Rheinhotel Dreesen in Bad Godesberg stattfand. Im einzelnen wurde in Verhandlungen zwischen Vertretern der MSA-Sondermission in Deutschland und der Bundesregierung vereinbart, die MSA- Gegen- Wertmittel für folgende Maßnahmen zu ver- wenden: 1. Eine Kreditaktion zur Steigerung der Produktivität in mittleren und kleineren Be- trieben. Es sollen Rationalisierungsmaßnah- men ermöglicht werden, wie 2z. B. Ersatz un- Wirtschaftlicher Maschinen und Betriebsein- richtungen durch moderne Produktionsmittel, Verbesserung des betrieblichen Transportwe- sens, Typisierung und Normung, rationelle Rohstoff verwertung, Verbesserung der Be- triebsor ganisation, moderne und rationelle Gestaltung der Produktions verfahren, des Vertriebs, der Arbeitsbedingungen und des betrieblichen Rechnungswesens. Die Durch- führung dieser Kreditaktion soll in möglichst weitem Umfange den Banken auf der Grund- lage von Sachverständigengutachten übertra- gen werden. 2. Schaffung eines unabhängigen Rationali- sjerungs- Instituts in Zusammenarbeit mit dem Rationalisierungs- Kuratorium der deut- schen Wirtschaft(RKW). Aufgabe dieses Insti- tuts soll es sein, einzelne Betriebe in wirt- schaftlicher, technischer, soziologischer und Psychologischer Hinsicht zu untersuchen, um Vorschläge zu erarbeiten, die eine rationelle, der betrieblichen Produktivität dienende Ar- beitsweise ermöglichen und der Zusammen- arbeit im Betriebe dienen. 3. Allgemeine Maßnahmen. Es sollen Zu- schüsse bereitgestellt werden für Branchen- Untersuchungen, für Betriebsberatungen, Be- triebsvergleiche, Förderung von gemeinnützi- gen Einrichtungen, die der Steigerung der Produktivität dienen. Der Bundesminister kündigte außerdem die Inkraftsetzung eines zweiten Kapitalmarktför- derungsgesetzes an. Auf dem Kapitalmarkt bestünden noch„chaotische Zustände“. Das erste Kapitalmarktförderungsgesetz sei im Wesentlichen der öffentlichen Hand zugute ge- kommen. Ein zweites Kapitalmarktförderungs- gesetz solle eine faire Konkurrenz zwischen öffentlicher Händ und privater Wirtschaft er- möglichen und die Doppelbesteuerung der Ak- tien abschaffen. Englunds EVG- Vorschläge überreicht — Paris ist enttäuscht Paris(UP). Die britischen Vorschläge für eine Zusammenarbeit Englands mit der Euro- päischen Verteidigungsgemeinschaft wurden dem französischen Außenminister Bidault überreicht. Wie in unterrichteten Kreisen er- klärt wurde, bedeuten sie für Frankreich im allgemeinen eine Enttäuschung. Die britischen Vorschläge sollen nach offi- Zieller Mitteilung auch den anderen fünf Part- nerstaaten der EVG zugestellt werden. Sie seien als Verhandlungsgrundlage, nicht als endgültige Form, unter der die Zusammen- arbeit zwischen der EVG und Großbritannien Vor sich gehen solle, gedacht. Eine endgültige Entscheidung Londons könne auch erst erfol- gen, wenn der EVG-Vertrag selbst seine end- gültige Form gefunden habe und die franzö- sischen Anderungswünsche berücksichtigt wor- den seien. Uber den Inhalt der britischen Vorschläge verlautete aus London, daß Großbritannien sich bereit erkläre, sich so eng wie möglich an die EVG anzuschließen, ohne der Gemein- schaft direkt beizutreten. Dabei sei besonders an eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Luftverteidigung gedacht. Außerdem hat sich England zu einer ständigen Vertretung bei der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft bereit erklärt, die möglicherweise durch einen Botschafter wahrgenommen wird. Als Muster dafür würden wahrscheinlich die Vereinba- rungen dienen, die in bezug auf die Montan- union getroffen wurden, bei der Großbritan- nien durch eine diplomatische Mission ver- treten ist. In London wurde erklärt, daß Großbritan- nien sich nicht verpflichten wolle, für unbe- grenzte Zeit vier Divisionen auf dem Konti- nent zu belassen. Auch scheint die britische Regierung nicht gewillt, ihre Panzerdivisionen in Europa mit den späteren Panzerdivisionen der Europäischen Armee zusammenzulegen, Wie es Offenbar von französischer Seite ge- wünscht wurde. Eine Verlängerung der 20jäh- rigen Garantie, die Großbritannien der EVG gegeben hat, soll indessen in London nicht mehr auf Widerstand stoßen. Falls die USA keine Einwendung erheben, soll Großbritan- nien sogar bereit sein, diese Garantie auf 50 Jahre auszudehnen. Außenminister Bidault gab nach einer Be- sprechung mit dem britischen Botschafter Sir Oliver Harvey ein Kommuniqué heraus, in dem es heißt:„Die Protokolle, welche den Vertrag interpretieren und ergänzen, aber in keiner Weise ändern sollen, sind und bleiben in den Augen der französischen Regierung eine grundsätzliche Notwendigkeit. Es ist nie- mals davon die Rede gewesen, sie zurück- zuziehen oder ihre Bedeutung zu andern“. An dem Entschluß der Gaullisten, gegen die Ratifizierung des EVG-Vertrages zu stimmen, werden die britischen Vorschläge nach Ansicht Politischer Beobachter nichts mehr ändern, Die Gaullisten nehmen an, daß die Gruppe, die sich aus innenpolitischen Gründen vor einiger Zeit von ihnen getrennt hat, auch gegen die Verträge stimmen dürfte. Somit wäre die Re- Sierung Mayer auf die Stimmen der Sozia- listen angewiesen, um die Nationalversamm- lung zur Annahme der Verträge zu bewegen. Das könnte dazu führen, daß die Regierung sich in Zukunft weniger auf die Rechte als auf die Linke stützen müßte. USA aktivieren ihre Nahost-Politik Washington(OP). US- Außenminister John Foster Dulles will in nächster Zeit den Nahen Osten und Südostasien besuchen, Der Besuch soll dazu dienen, die Freundschaft der USA mit den Regierungen der arabischen und Asiatischen Länder zu festigen. Präsident Eisenhower wies darauf hin, daß die USA alles tun werden, um das Vertrauen und die Freundschaft mit den arabischen Ländern Wieder herzustellen. Der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des amerika-— nischen Senats, der republikanische Senator Wiley, erklärte, daß die Sowietunion nichts lieber sehen würde, als daß die US den Nahen Osten gegenüber Korea vernachläs- sigen würden, Die USA dürfen die Kritische Lage in den arabischen Staaten nicht aus dem Auge lassen. Handelsabkommen Kairo—Ostzone Kairo(UP), Das Handels- und Zahlungs- abkommen zwischen Agypten und der deut- schen Sowietzonenrepublik ist paraphiert Wor- den. Es sieht Lieferungen Agyptens von Baumwolle, Zwiebeln, Phosphaten und Man- gan vor. Die Gegenlieferungen der DDR Wer- den sich vornehmlich aus Traktoren, Kraft- Wagen, Pressen, Schreibmaschinen und gewis- sen Industriemaschinen, Präzisionserzeugnis- sen, Kunstdünger und anderen Chemikalien zusammensetzen. Der Agyptische Regierungs- chef General Naguib erörterte mit Mitglie- dern seines Kabinetts die letzten Entwicklun- Sen hinsichtlich der vorläufig unterbrochenen Handelsbesprechungen mit der Bundesrepu- blik. Naguib hatte zuvor erneut den westdeut- schen Botschafter Günther Pawalke empfan- gen. Das Wiedergutmachungsabrommen zwi- Schen der Bundesrepublik und Israel wird am 28. Marz erneut vor dem Rat der Arabischen Liga behandelt werden. Deutsche Flagge in Israel-Häfen? Tel Avis(p Die Sreelfsche Regierung Bat den Leiter der israelischen Enkeufskom- mission in der Bundesrepublix, Dr. Shinaar. ermächtigt, mit der Bundesregierung über die Streichung der im deutsch- israelischen Wie- dergutmachumssabommen enthaltenen Blau- S verhendeln. nach der Warenlieferungen der Bundssrepublik an Trael nicht auf Schif- ten unter deutscher Flagge erfolgen Sollen. Die Streichung dieser Bestimmung hat be- Kemtlich der Bundesrat verlangt. Worauf Hallstein die Einleitung diesbezüglicher Ver- handlungen ankündigte. Die Unruhen in Teheran halten an Mossadeg gibt Schießbefehl für die Armee— 470 Politiker und Offiziere verhaftet Teheran(UP). In der iranischen Haupt- stadt kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Militär und kommunistischen De- monstranten, wobei etwa 200 Angehörige der Tudeh-Partei, die gegen den Schah demon- Striert hatten, festgenommen wurden. Trotz des von der Regierung erlassenen Versammlungsverbotes veranstalteten die Kommunisten mehrere große Umzüge, die von Truppen unter Gewaltanwendung aufgelöst Wurden. Auf Befehl der Regierung gingen die Soldaten mit Kolbenhieben gegen die Demon- stranten vor und trieben sie auseinander. Wie Radio Teheran meldete, sind 470 Po- litiker und Angehörige der Streitkräfte, letz- tere meist Offiziere, wegen Verschwörung ge- Sen die Regierung festgenommen worden. Sie Sollen von Sondergerichten abgeurteilt wer- den. Minister präsident Mossadeg hat die Truppen ermächtigt, notfalls von der Schuß Waffe Gebrauch zu machen, wenn trotz des Versammlungsverbotes Demonstrationen statt- finden sollten. Mossadegs rechtsradikaler Rivale, der Mul- jah riester), ist der einzige, der Mossadeg noch offenen Widerstand entgegensetzte. Ka- schani, der dem jetzigen Minister präsidenten vor zwei Jahren den Weg bereitet hatte, in- dem er General Rasmara ermorden ließ und Qudwam es Sultaneh von seinem Posten ver- trieb, weigerte sich in seiner Funktion als Präsident des Medschlis(Unterhaus), eine Sitzung einzuberufen, und nahm NMosssdeg damit die Möglichkeit, sch das Vertrauens- votum der Völksvertretung einzuholen. Ra- Schani forderte als Bedingung für die Ein- berufung des Parlaments die Wiedereinset- zung des Chefs der Parlaments-Polizei, Oberst Zahedi, der zu seinen Gefolgsleuten zählt. Zahedi war vor wWwei Tagen zusammen mit führenden Offizieren der Armee, die sich zum Schah bekannt hatten, seines Postens ent- hoben worden. Es wird angenommen, dag Mosssdeg andere Möglichkeiten suchen Wird, um das Vertrauensvotum des Parlements zu erhalten. Ein großer Teil der Abgeordneten Soll bereit sein, dem Minister präsidenten das Vertrauen zu bekunden. Mitten in die verworrene Situation platzte ein Offizieller Protest des sowietischen Bot- Schafters Sadschikow, der sich darüber be- Schwerte, daß iranische Ninbheiten unerlaub- ter weise 280 Meter in ein Gebiet eingedrun- Sen Seien, das Sowzetrußland für sich be- ansprucht. 8 Neues aus aller Welf Eine Rüge für Walter von Cube Baperischer Rundfunkrat mahnt die Intendams München(UP). Der bayerische Rund- funkrat beschloß einstimmig, die Intendanz des Bayerischen Rundfunks darauf hinzu- Weisen, daß sich in Zukunft Intendant und Chefredakteur der besonderen politischen Ver- antwortung bewußt sein müßten, die ihnen ihre Funktionen auferlegten. Mit dieser Stel- lungnahme gilt in München die Auseinander- setzung über einen Kommentar Walter von Cubes als beendet, in dem der Chefredakteur des Senders die Massenaufnahme von Flücht⸗ lingen aus der Sowjetzone in der Bundes- republik als Zeichen„selbstmörderischer Hu- manität“ bezeichnet hatte. Ubereinstimmend vertraten die Mitglieder des Rundfunkrates die Ansicht, die Formulierungen von Cubes seien zu überspitzt und kraß gewesen, wenn man auch den Mut anerkennen müsse, dieses Problem einmal offen aufgezeigt zu haben. Umsiedler aus Schleswig- Holstein Kiel(UP). Seit dem 1. April 1949, dem Beginn der staatlich gelenkten Umsiedlung, haben insgesamt 216741 Heimatvertriebene Schleswig- Holstein verlassen. Davon fanden über 79 000 in Nordrhein- Westfalen und mehr als 75 600 in Baden- Württemberg Arbeit und Wohnung, die übrigen Umsiedler verteilen sich auf Rheinland-Pfalz mit rund 42 500, Hes sen mit 6 500, Hamburg mit 11 500 und Bre- men mit 1 500. Hauptquartier wird nach Paris verlegt Frankfurt(E.B.) Nach einem Beschluß der amerikanischen Regierung wird das Ober- kommando der US-Streitkräfte in Europa, das sich seit August 1952 im IG-Hochhaus in Frankfurt befindet, nach Les Loges unweit Paris verlegt. Diese Verlegung soll, wie ver- lautet, auf einen Vorschlag General Ridg- Ways zurückgehen. Auch das bisherige Haupt- quartier der US- Luftstreitkräfte wechselt sei- nen Standort, da der bisherige Sitz Wies⸗ baden als„strategisch gefährdet“ angesehen Wird. Wie zu erfahren war, soll das neue Hauptquartier in Landstuhl(Pfalz) aufge- schlagen werden. Keine Mehrheit für Ibanez-Anhänger Santiago(UP). Den Anhängern des Staatspräsidenten Carlos Ibanez del Campo ist es bei den chilenischen Parlaments- und Gemeindewahlen nicht gelungen, die Mehrheit der Sitze an sich zu reißen. Nach nichtamt- lichen Auszählungsergebnissen haben die Ge-“ folgsleute des Präsidenten in der Deputier- tenkammer nur 64 von insgesamt 147 Sitzen erhalten und im Senat 15 von insgesamt 50. Der Wahlblock der Oppositionsparteien konnte sich in der Kammer 81 und im Senat 30 Sitze sichern. Trotzdem hat der Präsident bei die- Ser Wahl, die allgemein als Popularitätstest gewertet wurde, seine Stellung im Parlament erweitert. Bisher besaß er in der Deputier- tenkammer nur zehn Parteigänger und im Senat zwei. Düsenverkehrsflugzeug abgestürzt Kurz nach dem Start— Alle elf Insassen fanden den Tod Karatschi(UP). Ein Dü zeug vom Typ„Comet“ nach seinem Aufstieg vom Flugha kistanischen Hauptstadt Kar elf Insassen, fünf Besatzungsangehörige und sechs Passagiere, fanden bei dem Unglück, das den ersten folgenschweren Absturz eines Düsenverkehrsflugzeuges überhaupt darstellt, den Tod. Der„Comet“ wurde er gangenen Jahr in den Passagierdie britischen Luftfahrt genomme stürzte Maschine befand sich auf dem Fluge * Sollte eine neue Fluglinie einweinhen, die die kanadische Fluggesellschaft zwischen beiden Städten errichten wollte. Die Ursache des Absturzes ist noch ungeklärt. Beamte der Fluggesellschaft haben bisher jede Stellung- nahme zu dem Unglück abgelehnt. Augenzeu- gen berichteten, die Maschine habe sich beim Starten normal vom Boden erhoben und rasch an Höhe gewonnen. Plötzlich sei Se jedoch abgesackt und im Sturzflug in ein Flußbett gerast. Das Wrack sei sofort in Brand geraten. Ein weiteres Flugzeugunglück ereignete sich über dem am Mittelmeer liegenden französi- schen Militärflugplatz Istres. Auch hier stürzte ein Flugzeug unmittelbar nach dem Start ab. Der Pilot der Maschine— eines Flugzeuges des Seenotdienstes— wurde getötet, Während die übrigen fünf Besatzungsmitglieder Ver- letzungen devontrugen. Die Ursache des Ab- Sturzes ist auch hier ungeklärt 0 Zwei prominente kommunistische Funktio- näre aus dem Elsaß, die bei den Auseinander- Setzungen um den Oradour-Prozeß segen die Parole ihrer Partei gearbeitet hatten, sind Wegen ihres Verhaltens während des zwei- ten Weltkrieges“ ausgestoßen worden. Die NATO- Generale Ridgway und Gruen ther konnten sch am Dienstag Segenseitig zum Geburtstag Sratulieren. Rdgway wurde 58. Gruenther 84 Jahre alt. 5 Der französische Ministerpräsident Mayer hat seinen fünftägigen Besuch in Algerien beendet und ist nach Paris zurückgeflogen. Die Reformverhandlungen in Marokko wur- den wieder aufgenommen. Der trenzösische Generalresident Guillaume unterbreitete dem Sultan die neuen französischen Vorschläge. Jakob Rauen, der im Gestapoprozeß ange- klagt und vom Militärgericht Bordesux krei⸗ Sesprochen worden war, ist jetzt freigelassen worden und befindet sich auf der Heimreise nach Deutschland. Für die deutsche Hilfe dei den Unwetter- KRstastrophen sprach der britische Hoch kom- missar Kirkpatrick seinen aufrichtigen Dank l Sus. Bei den britischen Konsulaten Waren 20 000 DM eingegangen. 1 Die Kommunistische Partei Frankreichs habe Seit 1951 standig an Macht eingebüßt, mußte der krentössche Roemmunisten führer Jacques Due? los zugeden. Hochkommissar Kirkpatrick dat der Bun- desregierung Teile des Materials gegen den haftierten ehemaligen Stestssekretär Nau- mann übermittelt. 3 8 N Nn de 8 2. een e K. e i 1 Staatlichen Sprengkommandos, . Südweſtd. Aundſchaun Das Gas reichte nicht aus Heidelberg Gdsw). Wegen„zerrütteter Familien verhältnisse wollte sich ein Mann aus Heidelberg das Leben nehmen. Der Mann war in seiner Wohnung schlafend aufgefun- den worden. Er hatte den Gashahn aufge- dreht. Das ausströmende Gas hatte jedoch nicht ausgereicht, den Tod herbeizuführen, da der Gasautomat bereits wenige Minuten nach der Offnung des Gashahns die weitere Zufuhr von Gas sperrte. Der Arbeiter blieb am Leben, weil er anscheinend vergessen hatte, eine nelle Münze in den Gasautomaten zu werfen. Arztin zeigte Erpresser nicht an Heidelberg Gsw). Ein junger Musiker als Heidelberg wird sich demnächst wegen Er- pressung vor Gericht zu verantworten haben. Der Mann hatte eine Arztin telephonisch auf- gefordert, ihm den Betrag von 2000 PM zu übersenden. Sollte sie dazu nicht bereit sein, so werde er sie in allen Heidelberger Tages- zeitungen bezichtigen, daß sie sich in mehre- ren Fällen der Abtreibung schuldig gemacht habe. Bei der Vernehmung gab der junge Mann zu, daß er die geforderte Summe er- nahten habe. Wie die Kriminalpolizei dazu mitteilt, ist bisher von der Arztin gegen den Erpresser keine Anzeige erstattet worden. Der Fall sei den Behörden im Zusammenhang mit einer anderen Untersuchung bekanntgewor- den. Das Verfahren gegen den jungen Mam dürfte auch darüber Aufschluß bringen, wes- halb die Arztin den Musiker nicht angezeigt Bat. Ein Bundes-Ehrenmal in Heidelberg? Heidelberg dsw). Die Stadtverwaltung von Heidelberg erwägt zur Zeit, ob sie bei den zuständigen Bundesbehörden beantragen Soll, daß das„Ehrenmal der Bundesrepublilt! in Heidelberg errichtet wird. Das Ehrenmal könnte auf dem Heidelberger Friedhof gebaut werden, der zu den schönsten Friedhöfen in der Bundesrepublik zählt. Sechs Franzosen als Wilderer ermittelt K üTrz ell Gsw). Beamte der französischen Gendarmerie ermittelten dieser Tage sechs Französische Soldaten, die auf der Gemarkung der Gemeinde Kürzell im Kreise Lahr mit Militärgewehren gewildert hatten. Die Gen- darmerie war durch den örtlichen Jagdauf- Seher verständigt worden. Leichenwagen von einem Auto gerammt Markdorf, Kreis Uberlingen(Isw). Ein von Pferden gezogener Leichenwagen, der aus Markdorf einen Sarg abholen sollte, wurde in der Nähe der Ortschaft von einem Personen- Auto angefahren. Die Pferde scheuten und gin- gen durch. Der Kutscher und sein Begleiter Stürzten vom Wagen und erlitten schwere Ver- letzungen. Das Fahrzeug wurde völlig zer- trümmert. Die Pferde konnten später in einem Wald bei Markdorf eingefangen werden. Dr. Hagen nach England eingeladen Karlsruhe Gdsw). Der Geschäftsführer des Württemberg- badischen Städtetages, Bei- geordneter Dr. Hermann Hagen. Karlsruhe, ist vom britischen Auswärtigen Amt zur Teil- nahme an der 50.„Wilton-Park Konferenz in der Zeit vom 5. bis 24. März nach London eingeladen worden. In„Wilton-Park“ finden Alljährlich englisch-deutsche Gespräche statt. Im Mittelpunkt der diesjährigen Jubiläums- Konferenz stehen das Thema„England und Europa“ und Fragen des Gemeindewesens. Gemeinderat bestellt ein Storchennest, meinderat von Niefern hat beschlossen, auf Kosten der Gemeinde ein neues Storchennest, für das Dach der Hirche anfertigen zu las- Sen. Ratschläge über die fachmännische Her- stellung des Nestes werden von der Vogel- Warte Radolfzell eingeholt. Ansteigen der Krebs- und Herzkrankheiten PfOT ZZheim(swk). Während die Zahl der Todesfalle durch Tuberkulose in der Gold- Stadt in einem stetigen Rückgang begriffen ist, hat diejenige der Todesfälle infolge von Krebserkrankungen gegenüber dem Vorjahre um 24 Prozent, auf Grund von Herzerkran- kungen um 12,7 Prozent zugenommen. 1952 War für Pforzheim ein ausgesprochenes Krebsjahr. Mit 134 Todesfällen wurde die höchste in Pforzheim bisher bekannte Anzahl Von tödlich verlaufenen Krebserkrankungen erreicht. Jagertag diesmal in Karlsruhe Karlsruhe(sw). Die Württemberg-Ba- dische Jägervereinigung wird ihr Jahres- treffen diesmal am 30. und 31. Mai in Karls- ruhe abhalten. Es werden über tausend Ja- Zer aus ganz Baden- Württemberg und aus der Pfalz erwartet. Nach der Arbeitstagung Wird in der Karlsruher Stadthalle ein großer Jägerball stattfinden. 8 Freispruch im Munitionsprozeß PfOTZZheim(w-W¾L. 16 Angehörige des meisten unlängst vom Bundespräsident mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wor- den waren, mußten sich vor dem Pforzheimer Amtsgericht verantworten. Sie hatten mo- Sprengung deutscher und iti ande die in alle Bundeseigen- die Arigeklag- tzten Behörden in elbst über die Soldaten wilderten mit Militärwaffen Kürzel], Kreis Lahr sv). In der Nähe von Kürzell wurden dieser Tage sechs fran- 2ösische Soldaten beobachtet, die mit Mil- tärgewehren wilderten. Der zuständige Jagd- aufscher forderte einen der Wilderer vergeb- ch auf, zur Feststellur seiner Personalien it ihm zu komm 5 Niefern, Kreis Pforzheim Gsw). Der Ge-* von denen die Folcale Nundocliau ———ñꝛ—.ñ Wettergott— leicht verdreht Nach dem ungewöhnlich harten, frost- und schneereichen Winter hungerten wir nach Sonne. Bereits die ersten schüchternen Strah- len vor einigen Tagen liegen uns frühlings- ahnend aufatmen. Der Vorfrühling hat seinen Einzug gehalten— reichlich vorzeitig, aber mit allen„einschlägigen Schikanen“: Am er- sten Märztag zeigte das„nichtamtliche“ Pri- vatthermometer in der prailen“ Mittags- sonne 21 Grad Celcius. Prompt stellte sich auch schon der Vorwitzigste unter den Vor- Witzigen ein: der erste„richtige“ Maikäfer erkundigte sich beim Chronisten zähneflet- chend— Verzeihung beinestrampelnd nach der tierisch ernsten Weltlage. Aber auch Freund Adebar hat es anschei- nend in diesem Jahr sehr eilig mit der Rück- Kehr aus den tropischen Ländern. Am Ober- rhein, im elsässischen Bollweiler, hat der Storch nach langer Abwesenheit mit dem nur ihm eigenen Besitzerstolz sein altes Nest be- zogen. Aber auch die Damenwelt hat es sehr eilig. Sie promeniert bereits in modischer Früh- jahrskleidung auf den Straßen. Wenn das nur nicht zu einem kleinen Schnupfen Anlaß gibt. Jedenfalls darf die frühe Ankunft von Storch und Maikäfer als eine große Selten heit bezeichnet werden. Die Optimisten unter Uns schließen daraus auf ein mildes Früh- jahr, die Miesmacher unter den privaten Wet⸗ tersachverständigen allerdings trauen dem Braten zw. der verführerischen Sonneninten- Sität nicht so recht. Sie ahnen noch einen Rückschlag voraus— mit Schnee und Frost. Sie wollen sogar wissen, daß dies so um die Monatsmitte sein soll. Mögen sie eine Pro- pPheten-Panne erleben. Auf jeden Fall ist wieder einmal der Wet tergott leicht verdreht. Auf was ist das zu- rückzuführen? Zuerst haben wir letztes Jahr einen unerträglich heißen und trockenen Sommer, dann einen milden Winteranfang und zuletzt eine Invasion von Schnee und kalten Tagen. Es ist kein Verlag mehr auf den Wettergott. Vielleicht können wir uns doch noch auf die amtlichen Wettermacher verlassen, die be- haupten, daß der Monat März warme Tage bringen wird, der zu einem unbeständigen April überleitet. Warten wir einmal ab. wer mit der Wetterprognose recht haben wird! Diebische Elstern PfOT Zheim(sw). In einem hiesigen Ge- schäft kaufte ein Mädchen vor einigen Ta- gen eine Uhr. Während der Juwelier diese einpackte, ließ die„Dame“ noch zwei wei- tere kostbare Uhren unbemerkt in ihrer Ta- sche verschwinden. Als man den Diebstahl bemerkte, war es aber längst schon zu spät. Die Diebin, die in derartigen„Einkäufen“ nicht unerfahren war, sollte sich jedoch nicht allzulange ihrer Beute erfreuen. Ihre ebenso diebische Schwester brauchte Geld. Sie eig- nete sich kurzerhand die gestohlenen Uhren an, um sie zu verkaufen. Zuvor aber wollte sie des Wertes wegen einen Fachmann um Rat fragen. Komischerweise geriet sie àn den bestohlenen Geschäftsmann selbst. Er ver- ständigte sofort die Polizei. Den diebischen Elstern wurde auf einige Zeit das Handwerk gelegt. Für 140 Opferstockdiebstähle bestraft Baden-Baden(sw). Zu 7 Jahren Zucht- haus und 7 Jahren Ehrverlust wegen fortge- u Schweren Diebstahls im Rückfall ver- urteilte die Große Stra kammer Baden-Ba- den bisher wohl größten Opferstockmar- der der Nachkriegszeit, den 27 Jahre alten Heinrich Hüßgen aus Köln. Hüßgen hat ge- standen, zwischen Dezember 1947 und Juli 1951 die Opferstöcke von etwa 140 Kirchen im Bundesgebiet, vor allem im Rheinland, so- wie in Osterreich ausgeraubt zu haben. Radolfzell(wih. Ein Gast fand dieser Tage in einem Radolfzeller Café in seiner Kaffeetasse ein kleines, silbernes Erinne- rungsmedaillon. Es wurde sofort eine Um- frage bei den anwesenden Gästen veranstal- tet. Der Eigentümer konnte aber nicht er- mittelt werden. Der Gast wurde also Eigen- tümer des Medaillons. Man nimmt an, daß der Anhänger einem Zuckerwürfel beigepackt worden war. In China trauert man in Weiß. Bei uns ist Weiß die Farbe der Freude. Ein ganz besonderes Weiß ist„Schwanweiſs“, Schwan- weiße Wäsche- Wäsche ohne Schleier erhält man durch Dr. Thompson's Schwan-Pulver. Es kostet nur 40 Pf., Doppelpaket 75 Pf. Zwischen Karlsruhe und Flüchtlingsfrau von weit mit- (Iswy) RK ATISruhe. Linkenheim wurde eine einer ET. Taxe erfaßt und 20 Meter geschleift. Die Frau War sofort tot. Baden-Baden. Die ehemaligen Landes- verbände Baden, Nordbaden und Württem- berg sowie die Hauptzweigstelle Württem- berg- Hohenzollern des Allgemeinen Beamten- schützbundes haben sich in Baden-Baden zu einem Landesverband Baden- Württemberg zusammengeschlossen. ä ULS.) Freiburg. Der Freiburger Stadtrat hat beschlossen, einen Ideenwettbewerb für den Neubau einer Kongreß- und Sporthalle aus“ zuschreiben. 5 Asvr) Meßkirch. Allein im Kreis Stockach sind im vergangenen Jagdijahr nahezu 1000 Wildschweine erlegt worden, Wurde auf einer Tagung des Vereins badischer Jäger in Me5= kirch mitgeteilt.(Iwy) fen bur g. Die Arbeitsgemeinschaft Ba- —— 2 wird am 16. März in Of- ung aktueller kom- entrete.(ls Minuten Anerkennenswerte Privatinitiative gegen die Wohnungsnot. ſchufen 21 neue Wohnungen in Seckenheim. So unglaublich es klingen mag, daß drei Männer in harter und mühevoller Arbeit 21 Wohnungen in Seckenheim geſchaffen ha⸗ ben, es iſt doch Wahrheit. Wer ſchon die Ge⸗ legenheit hatte, Vater Georg Kilz mit ſeinen beiden Söhnen beim Bau der ſchmucken Wohn⸗ blocks in der Badenerſtraße zu beobachten, wird dieſe Tatſache beſtätigt finden. In einem dreijährigen ſtillen Wirken wurde dort eine friedliche Schlacht gegen das Wohnungselend unſerer Zeit geſchlagen. Aus reiner P. ivatinitiative, gefördert durch eigenen Geländebeſitz hat die Baufirma Kilz 1950 einen erſten Wohnblock mit drei, 1951 einen Block mit ſieben und dieſer Tage Drei Männer einen weiteren Block mit neun Wohnungen erſtellen können. Elf Zweizimmer⸗, ſechs Dreizimmer⸗ und vier Einzimmerwohnungen jeweils mit Bad, waren die Ausbeute einer ſachkundigen und nach modernſten Erkennt⸗ niſſen geſtalteten Architektur, die in Händen von Architekt Ludwig Kilz lag. So konnte durch kluge, ſtatiſche Berechnungen des Bau⸗ leiters ſelbſt die Wohnungen im dritten Ge⸗ ſchoß mit geraden Wänden ausgeſtattet wer⸗ den, während die Wohnungen im erſten und zweiten Geſchoß je einen Balkon aufweiſen. Durch die rationelle Arbeitsweiſe des Vaters und der Gebrüder Kilz, die mit Unter⸗ ſtützung modernſter Bauhilfsgeräte, bis auf die Schreiner⸗ und Glaſerarbeiten alles ſelbſt arbeite en, konnte auch der Mietpreis in er⸗ freulichen und tragbaren Grenzen geſtaltet werden. Mit 1.10 DM. pro qm iſt der nor⸗ male Preisindex an der unterſten Grenze er⸗ reicht und wird durch einen Mietpreis von rund 62.— DM. pro Zweizimmerwohnung ausgewieſen. Während der erſte Block mit eigenen Mitteln finanziert werden konnte, wurden die nachfolgenden Bauten mit 50 g0⸗ iger Unterſtützung der„Lacra“ erſtellt und dadurch Wohnungsſuchenden nach Dringlich⸗ keitsgrad durch das Wohnungsamt neue Heimſtätten geſchaffen, während die frei fi⸗ nanzierten Wohnungen mit einem entſprechen⸗ den Baukoſtenzuſchuß vergeben wurden. Eine Beſichtigung des neuerſtellten Wohn⸗ blocks vermittelte einen günſtigen Einblick in die ſchmucken und räumlich ſehr ausreichend geſtalteten Wohnungen. Ueberall war hier die Hand eines auf genaue Ausnutzung und trotzdem ſehr zweckmäßigen Geſtaltung be⸗ dachten Architekten zu ſpüren, der nichts un⸗ verſucht ließ, allen Mietern in den einzelnen Wohnungen Bewegungsfreiheit und Wohnlich⸗ keit zu garantieren. Sehr günſtig wurden auch in allen Wohnungen nach neueſten Er⸗ kenntniſſen die Lichtverhältniſſe gelöſt, die der reizvollen Lage der Neubauten vorteilhaft angepaßt ſind. Mit glücklichen Geſichtern wa⸗ ren gelade neue Mieter beim Einzug in den neuen Wohnblock, und dieſes Glück, endlich nach Monaten der Beſchwernis eine Wohnung ihr eigen nennen zu dürfen, wird wohl auch die höchſte Anerkennung für die dornenvollen vier Monate des Aufbaues für die drei Er⸗ bauer ſein. Wenn auch die Breſche in das rieſengroße Wohnungselend relativ klein iſt, ſo ſind die 21 Wohnungen, geboren aus dem Unter⸗ nehmergeiſt und der unermüdlichen Arbeits⸗ kraft der Familie Kilz, doch ein ſtolzer Er⸗ folg, dem man eine tatkräftige Fortſetzung wünſchen möchte. Für die perſönliche Leiſtung der drei Beteiligten gebührt Jedem auf ſei⸗ nem Gebiet volle Anerkennung. Schule. Bei der diesjährigen Schulaufnahme ge⸗ langten 81 Knaben und 79 Mädchen zur Anmeldung, die in 2 Knaben⸗ und 2 Mäd⸗ chenklaſſen eingeteilt werden ſollen. Mit Be⸗ ginn des neuen Schuljahres ſoll nun einem lange geäußerten Wunſch auf Errichtung ei⸗ ner Sprachklaſſe in Seckenheim Rechnung ge⸗ tragen werden, wenn eine genügende Beteili⸗ gung vorhanden iſt. Vorgeſehen iſt eine Zu⸗ ſammenlegung der Sprachklaſſenſchüler von Seckenheim und Friedrichsfeld in der hieſi⸗ gen Schule. Dieſe Sprachklaſſe ſoll wie in früheren Jahren einer Ausleſe guter Schüler die Möglichkeit bieten, einen erweiterten Wiſ⸗ ſensſtoff zu erarbeiten und durch das gleich⸗ zeitige Erlernen der engliſchen Sprache Vor⸗ ausſetzungen für einen qualifizierten Beruf ſchaffen. Dieſe Sprachklaſſe dürfte beſonders den wirtſchaftlich ſchwächeren Schichten will⸗ kommen ſein, denen wegen der Höhe des Schulgeldes ein Beſuch der Oberſchule ver⸗ ſagt bleibt. Alle an der Sprachklaſſe intereſ⸗ ſierten Eltern von guten Schülern mögen ſich mit der hieſigen Schulleitung wegen einer Aufnahme in Verbindung ſetzen, die gerne mit ihrem Rat zur Verfügung ſteht. Ein heikles Kapitel unſerer Schulabteilung iſt die noch immer ungenügende Möblierung der Schulräume, die ſchon des Oefteren An⸗ laß zur Klage war. Es wäre für eine verant⸗ wortungsbewußte Schulbehörde an der Zeit, ſich der untragbaren Verhältniſſe beſonders anzunehmen und hier für baldige Abhilfe zu ſorgen. Wie wir in Erfahrung brachten, wurde der hieſigen Abteilung zwar vor län⸗ gerer Zeit die Neuausſtattung von zwei wei⸗ teren Schulräumen verſprochen, aber bei die⸗ ſer Zuſage iſt es bis heute geblieben. Hoffen Aus unſerer wir, daß bald endgültige und gründliche Ab⸗ hilfe geſchaffen wird. Wir gratulieren! Seinen 75. Geburtstag konnte dieſer Tage Herr Georg Schreck, Bonndorferſtraße 26 feiern.— Ferner feierte geſtern Herr Philipp Schreck, Bonndorferſtraße 40 feinen 78. Geburtstag in noch guter körperlicher Rüſtig⸗ keit. Noch nachträglich unſere beſten Wünſche⸗ 2 Für die Haus⸗ und Grundbeſitzer findet die nächſte Sprechſtunde des Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereins e. V., Mannheim morgen Donnerstag von 18— 20 Uhr im Gaſthaus zum Badiſchen Hof ſtatt. Wer eine Beratung oder Auskunft wünſcht, wird hier⸗ zu eingeladen. 5* Mannheim. Bei einer Schlägerei zwi- schen US-Soldaten, einem Wirt und einem Kellner wurden die beiden Deutschen durch Messerstiche und Faustschläge verletzt. GSW] Mannheim. In einem Weiher in Mann- heim- Rheinau fand die Polizei ein 5 Monate altes Embryo, das kurz vorher ins Wasser ge- Worfen worden war. Die Täterin wurde fest- gestellt. 5(IS 5 Mannheim dsw). Das urteilte den 23 Jahre alten stohlen. Im Gartenhäuschen hatte er dię N sin mit einem Hammer zu Boden geschlagen, sie beraubt und war nachher zum Mittag- essen gegangen. Beim Essen befürchtete ex, daß sein Opfer noch am Leben sein könnte, und kehrte deshalb noch einmal zum Tatort zurück. Wiese erschlug die Stöhnende mit einer Eisenstange. Nach der Tat wollte er in die Sowjetzone zurückkehren, wurde jedoch Dei seiner Braut in Rheinau verhaftet. Seine Schwester, die 24 Jahre alte Gertrud Quetsch- ke, die von dem Plan wußte und nach der Tat 20 Mark erhalten hatte, wurde wegen Hehlerei zu einem Jahr Gefängnis und Zwei Jahren Ehrverlust verurteilt. In der Verhandlung gestand der Angeklagte sein scheußliches Verbrechen ohne jedes An- zeichen einer Gemütsbe wegung. Er lachte l laut, als ein Pressefotograf einen Schnapp- schuss von ihm und dem zertrümmerten Schädel des Opfers machte. der auf dem Richtertisch stand a 2 Mannheimer Chauffeur-Mord vor Gericht Der Mörder widerruft sein Geständnis Zahlreiches Belastungsmaterial 3 Mannheim(isw¾y). Vor dem Schwurgericht begann der Prozeß in der Mordsache Bauer. Der Mannheimer Taxi- Chauffeur Ernst Bauer War im Januar 1952 ermordet worden. Des Mordes angeklagt ist der 27 J ahre alte Her- bert Engel aus Schleswig. Der Angeklagte hat die Tat bis jetzt bestritten. Von der Staats- anwaltschaft sind mehr als 60 Zeugen ge- laden worden. Der Prozeß wird mehrere Tage dauern. N Engel widerrief zunächst sein im Januasx—x—x dieses Jahres abgelegtes Geständnis. Er be- hauptete, er habe die Tat nur unter dem Druck einer 13 Monate langen Untersuchungs- haft und auf Betreiben des Kriminalbeamten auf sich genommen. 0 5 der abweichenden Erklärungen, über die Blutflecken auf seinem Mantel abge. geben hatte, und an die 6 Versionen über sei- nen Verbleib in der Mordnacht. Trotzdem blieb der Angeklagte bei seiner Behauptung, er habe die Tat nicht begangen. Der Vorsit- zende hielt dem Angeklagten vor, daß er be reits um acht Uhr abends in einem Omnibiis zur Nähe des Tatortes gefahren sei. Am Tage vorher habe er sich beim Bunker wart ein Hammer entliehen und diesen nicht wied zurückgegeben. Der Ermordete, dessen außerst seltene Blutgruppe mit dem auf Mantel, Scinhen und Anzug des Angeklagten vorgæ fundenen Blut identisch ist, ist am 13. Jantar 1952 Zwischen 0.25 und 0.40 Uhr vor dem Hal Rheindammstraße 14 in Mannheim durch m destens 20 Schläge auf den Kopf worden. Zunächst vernahm Landgerichtspr Dr. Silberstein durchweg Zeugen, die in Mordnacht Wahrnehmungen über den Sta ort des mit aufgeblendeten Scheinwerfern der Rheindammstraße parkenden Volkswag mit dem ermordeten Ernst Bauer 1 hatten. Dabei sagte eine Zeugin aus, 8. mehrere starke Hupensignale gehört. Ne beeidigten Aussagen eines anderen 2 hatte Bauer ihn und einige Freunde Mordnacht kurz nach 24 Uhr noch ve Oberlandesgerichte in gart und Karlsruhe Einige Südbadener plädierten für Freiburg — Stellungnahme der Rechtsanwaltskammer Stuttgart Gsw). Der Verwaltungsaus- schuß der Verfassunggebenden Landesvei- Sammlung sprach sich gegen drei Stimmen bei einer Stimmenthaltung dafür aus, daß für Baden- Württemberg zwei Oberlandesgerichte in Stuttgart und Karlsruhe errichtet werden. per Stuttgart bestand von vornherein Ein- miütigkeit, während als Sitz des zweiten Ober- Jandesgerichtes von einigen südbadischen Ab- geordneten Freiburg vorgeschlagen worden war. Gegen diesen Vorschlag sprachen jedoch finanzielle und sachliche Gründe. Die Frage der Oberlandesgerichte, die ul sprünglich bei der Aussprache über die ge- plante Unterbringung aller staatlichen Mittel- behörden beraten werden sollte, war auf drin- genden Wunsch des Justizministers vordring- lich behandelt worden. Die Entscheidung über die übrigen Vorschläge des Regierungsberichts über die Verteilung der Mittelbehörden wurde zurückgestellt. In allen strittigen Punkten soll zunächst innerhalb der Fraktionen Klarheit geschaffen werden, damit schon die Stellung- nahme des Verwaltungsausschusses ein ein- Heitliches Bild der Haltung aller Fraktionen vermittelt. Bei der Behandlung von Anträgen der CDU und der SPD zu den ständigen Druckaufträgen der Regierung trat der Ausschuß einmütig für eine zweckentsprechende Streuung ein, bei der jedoch auch die Frage der Rentabilität berück- sichtigt werden müsse. Die Regierung soll dem Parlament in einem Jahr über die Maßnah- men berichten, die sie bis dahin auf diesem Gebiet getroffen hat. Der Präsident der Badischen Rechtsanwalts- kammer, Otto Rieß, sprach sich vor Presse- vertretern erneut gegen die Errichtung eines Oberlandesgerichtes in Karlsruhe aus und be- tonte, daß Freiburg ebenso gut die Anforde- rungen erfülle, die an den Sitz eines Ober- Iandesgerichtes zu stellen seien. Zur Denk- Schrift des Justiz ministeriums in Stuttgart über die Neubildung der Oberlandesgerichte bemerkte Rieß, die darin enthaltenen Angaben Seien zum Teil unrichtig. In seinen Leistungen habe es bisher keineswegs hinter den ande- ren Oberlandesgerichten zurückgestanden. Rieß bestritt, daß die Raumfrage in Frei- burg Schwierigkeiten bereiten würde. Im ehe- maligen badischen Justiz ministerium und iin Colombischlößchen sei genügend Platz für das Oberlandesgericht vorhanden. Die in der Denk- schrift gemachte Behauptung, daß höhere Auf- wendungen für Trernungsentschädigungen entstehen würden, wenn das Oberlandesgerichit mach Freiburg gelegt werde, beruhe offensicht- ch auf einer Schätzung. Die Wohnungs- und Arbeits verhältnisse seien in Freiburg weit günstiger als in Karlsruhe, das ja bereits Sitz des Bundesgerichtshofes und des Bundesver- fassungsgerichtes sei und sich neuerdings auch um das Bundesarbeitsgericht bemühe. In übrigen entspreche es einer alten Tradition, am Platz des Bundesgerichtshofes kein Ober- Iandesgericht zu errichten! Freiburg biete gegenüber Karlsruhe den weiteren Vorzug, daß es eine Universität mit einer umfassen- den Bibliothek habe und außerdem Sitz des Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht sei. Wettervorhersage Mittwoch und Donnerstag heiter bis wol- Kkig, niederschlagsfrei, nachts noch schwacher Frost, Mittagstemperaturen um 10 Grad. Schwache Winde aus Nord bis Nordost. Neuer Senatspräsident in Karlsruhe Amtseinführung durch Minister Ulrich Karlsruhe sw). Innenminister Ulrich führte in Karlsruhe den neuen Senatspräsi- denten des Verwaltungsgerichtshofes, H. Schön, im sein Amt ein. Gleichzeitig verabschiedete er den bisherigen Senatspräsidenten Dr. Walz, der nach Erreichung des 65. Lebensjahres in den Ruhestand getreten ist. In einer kurzen Ansprache würdigte der Minister die Ver- dienste des scheidenden Senatspräsidenten, den er als einen Verfechter der Freiheit und des Rechts bezeichnete. Der neue Senatspräsident des Verwaltungs- gerichtshofes in Karlsruhe war vor seiner Be- rufung nach Karlsruhe längere Zeit beim Ver- waltungsgericht in Stuttgart tätig. — ist eben- Den„Winter austreiben“„ be, Volksbrauch wie die körperliche Fröhſohrs- entschlockung. Nimm hierfür das Wwirkkröffige Or. Schieffers Stoffwechselsclz. OM 1.55 2.50 Rasche Hebung des Lebensstandards? Preissenkungen und Finanzierungsprojekte Ein Sofortprogramm Preuskers Bremen(UP). Ein Sofortprogramm zur Hebung des Lebensstandards in der Bundes- republik sowie zur Förderung der westdeut- schen Wirtschaft entwickelte der führende Wirtschaftsexperte der FDP und Vizepräsident des Marktausschusses der Montan-Union, Bun- destagsabgeordneter Dr. Victor Emanuel Preusker, vor der Bremer Handelskammer. Das von ihm persönlich entworfene Programm Sei bereits von Bundeswirtschaftsminister Er- hard gebilligt worden. Unter anderem sieht das Sofortprogramm eine Verbilligung von Fleisch und Fett durch Abschluß zusätzlicher Handelsabkommen vor. Durch Steuersenkungen soll eine Herabset- zung der Kaffee- und Teepreise erreicht wer⸗ den. Außerdem erhält das Programm ein Kauf- und Finanzierungsprogramm für Ge- brauchtwagen, durch das die Kraftwagenpro- duktion gefördert und eine„organische Ent- wicklung vom Motorrad zum Kraftwagen“ er- möglicht werden soll. Besitzer von Motor- rädern mittlerer Größe würden sich bald einen kleinen Kraftwagen leisten können, meinte Preusker. Durch eine Teilumfinanzierung des sozialen Wohnungsbauprogramms soll ferner etwa eine Milliarde D-Mark für Investitionen bei der Bundesbahn und für den Straßenbau frei wer- den. Das Sofortprogramm sieht ferner eine Erweiterung der Aktienförderung vor, sowie Teilfinanzierungs- Begünstigungen für lang- lebige Wirtschaftsgüter, wie Rundfunk- und Fernsehgeräte, Kühlschränke und Möbel. Auch ist die Wiederaufnahme der DM-Notiz an den wichtigsten Devisenmärkten auf Gegenseitig- keit in der Bundesrepublik geplant, ebenso die Wiederherstellung des freien Devisen- terminhandels, sowie die Transferfreiheit für neue Auslandskapitalien nach Ratifizierung des Londoner Schuldenabkommens. Preusker wies darauf hin, daß sich das neue Programm schnellstens verwirklichen lassen Werde, da in den meisten Fällen keine Gesetz- entwürfe erforderlich, sondern nur Verord- nungen zu erlassen seien. Brieftelegrammverkehr mit der Türkei Der Brieftelegrammverkehr mit der Türkei ist wieder aufgenommen worden, Nach Mit- teilung des Bundespostministeriums vom Mon- tag beträgt die Wortgebühr—.33 DM. Vom Sport Handball SB 07 Seckenheim— Neckarhauſen 16:5(313) Obwohl es in der erſten Halbzeit nicht nach einem ſo hohen Siege für die 07er ausſah, gab es für die Gäſte in der zweiten Halb⸗ zeit noch eine ganz anſehnliche Packung. Zu⸗ nächſt zogen die 07er auf 4:0 davon, ehe die Gäſte das erſte Tor anbringen konnten. Nach dem 5. Tor der Einheimiſchen kamen die Gäſte eine Zeit lang ſtärker auf und erzielten 2 Tore bis zur Pauſe. In der 2. Halbzeit erhöhten die 07er auf 7:3, dann folgte das 4. Tor der Gäſte. Nun kam die große Zeit der 07er und hintereinan⸗ der fielen die Tore bis zum 15:4. In dieſer Zeit verloren die 07er ihren Torſteher durch Verletzung, blieben aber trotzdem weiterhin feldüberlegen. In den letzten Minuten fiel dann auf jeder Seite noch ein Tor. Die 2. Mannſchaft ſiegte ebenfalls TW Neckarhauſen mit 7:3 Toren. gegen Fußball in Zahlen 1. Liga Süd: Eintracht Frankfurt— VfR Mann- heim 4:0, SV Waldhof— TSG Ulm 46 3:2, KSC Mühlburg/ Phönix 1860 München 2:1, VfB Stutt- gart— Schweinfurt 05 4:1, SpVgg. Fürth gegen Stuttgarter Kickers 0:0, Offenbacher Kickers ge- Sen 1. F Nürnberg 3:6, Bayern München gegen FSV Frankfurt 3:1, Be Augsburg— Viktoria Aschaffenburg 52 1. Liga Südwest: 1. Fe Kaiserslautern gegen VER Kaiserslautern 1:0, Saar 05— 1. Fe Saar- brücken 0:2, Neuendorf— Wormatia Worms 623, Phönix Ludwigshafen— FK Pirmasens 0: 0, Ein- tracht Trier— FV Speyer 0:0, Mainz 05 gegen VfR Kirn 3:0, Borussia Neunkirchen Tura Lud- Wigshafen 1:0, Hassia Bingen Engers 2:4. 1. Liga West: Katernberg— Dortmund 123, Düsseldorf— I. FC Köln 270, RW Essen gegen Schalke 04 2:0, Gladbach— Leverkusen 0:2, SV Sodingen— SW Essen 3:1, Sri Horst— Mei- dericher SV 1:1, Preußen Dellbrück— Erken- schwick 9:0.— DFRB- Pokalspiel: Aachen gegen Hamborn 07 3:1. 1. Liga Nord: St. Pauli— Hamburger SV 0:8, VfL Osnabrück— Holstein Kiel 4:2, Göttingen gegen Werder Bremen 0:2, Altona 93— Eintracht Osnabrück 3:0, Bremer SV— Concordia Ham- burg 5:1, TB Harburg— Hannover 96 2:1, Ar- minia Hannover— VfB Lübeck 2:2, FSV Eims- büttel— Bremerhaven 93 378. Ditzi Hillmanns war die Schnellste Den Brend-Torlauf gewann unter einer Beteili- Sung von 100 Läufern und Läuferinnen Ditzi Hill- manns(Skizunft Feldberg) mit 1:43,22 Min, Bei den Frauen fuhr die alpine Schwarzwald-qugendmeiste- rin Monika Retteweg(Skiklub Offenburg) mit 3202,98 Min, die Tagesbestzeit. Zum zweiten Male fiel der Schwarzwaldmeisterschaften dieses Winters dem starken Wind zum Opfer. Der Sprunglaufreferent des Skiverbandes Schwarzwald, Arthur Schyle, ent- schloß sich, mit Einverständnis der Springer, den Wettbewerb abzubrechen. Ein neuer Termin wird noch bekanntgegeben Spezialsprunglauf der Wuchner wurde wieder Degenmeister Frau Wolff Badische Florettmeisterin Obwohl sich der Titelverteidiger Allmann Wuch- ner(Freiburger Turnerschaft) bei den Heidelberger Meisterschaftskämpfen nur durch Stichkämpfe für die Endrunde im Degenfechten qualiflziert hatte, errang er doch noch in sicherer Manier mit fünft Siegen gegen zwel Niederlagen die Meisterschaft. und einer erstaunlich geringen Trefferzahl auf den Zweiten Platz. 3. Stutz(Heidelberg), 4. (Villingen), 3. Hochmuth(Lörrach). Bei den am Wochenende in Heidelberg ausgetra- senen gesamtbadischen Meisterschaften im Florett rechten für Frauen gab es eine kleine Uber- raschung: Frau Wolff von der TSG 78 Heidelberg Zählte zwar zu den stärksten der zwölf Pitelbewer⸗ berinnen, doch sah man in Frau Müller von Sig mond(2 44 Freiburg), die der ungarischen Na- tlonalmannschaft angehört hatte, allgemein die er- folgreiche Titelverteidigerin. Sie unterlag aber nicht nur der neuen Meisterin mit 4:3 Treffern, sondern ausgerechnet auch den beiden letzten der Endr unde, Frau Baumann(KTV 46) und Frau Ewald(VR Mannheim), so dag Frau Wolff als einzige mit fünt Siegen ohne Stichkampf den, Titel eroberte. Hinter Bernauer Wolff und Müller von sigmond landete die Freibur-“ Ser Linkshänderin Frl. Fehrle auf dem dritten Platz knapp vor der überraschend starken Nach- wuchsfechterin Frau Schäfer(TSV 46 Mannheim). Rudiger lief Tagesbestzeit Beim großen Belchen-Abfahrtslauf . durch wunderbares Sonnenwetter und eine Rekordteilnehmerzahl von 140 Läufern, dar- unter auch Gäste aus Basel, wurde der große Bel- chen-Abfahrtslauf ein großer Erfolg. Wohl stellte der etwas weiche Schnee und die etwa 7,2 Km lange Piste vom Belchengipfel nach schönau mit einem Höhenunterschied von 350 m hohe Anforderungen an alle Läufer, doch gab es weder einen Unfall noch einen Mißton. Tagesbestzeit lief der Einhei- mische Ernst Rudiger(Schönau, Altersklasse), der für die Strecke 13:59 Min. benötigte. In der Allge- meinen Klasse war Schweizer(Schauinslanch mit 14:03 der Beste. Siegerin bei den Damen Wurde Hannele Kaiser(Schönau) in 17:15 Min. Der beste Jugendliche war Enno Wagner(Sc Lörrach) mit 15:29 Min. Von den Basler Gästen, die gesondert sewertet wurden, war Lucie Patronit(Basel) mit 15:29 Min. der Schnellste. Die einzelnen Ergebnisse: Allgem. Klasse, Herren: 1. Schweizer(Schauins- land) 14:03 Min., 2. Flamm(Schauinsland) 14:40, 3. Lacker(Lörrach) 14:42. Alterskl.: 1. Rudiger(Schön- au) 13:59, 2. Peter(Lörrach) 19:00.— Damen, allgem. Klasse: 1. Kaiser(Schönau) 17:15, 2. Kunz(Muggen- brunn) 24:05.— Gasteklasse: 1. Patronit(Base) 17:29, 2. Graf(Base) 22:15. Nachwuchsringer besiegte Spitzenklasse Weltmeisterschafts- Ausscheidungen der Ringer In Groß-Zimmern bei Darmstadt wurden in einem Ausscheidungsturnier die deutschen Teil- nehmer an den Weltmeisterschaften im grie- chisch-römischen Ringen, die am 17. und 19. April in Neapel stattfinden werden, ermittelt. Für die größte Uberraschung sorgte dabei der Nach- wuchsringer Dietrich(Schifferstadt), der sich ge- gen den Deutschen Meister Litewski und den Olympiateilnehmer Waltner durchsetzen konnte. Dietrich unterlag zwar gegen Litewski, besiegte aber Waltner entscheidend, und da dieser wie- derum Litewski nach Punkten besiegte, wurde Dietrich Turniersieger. Die zweite Uberraschung brachte das Federgewicht, in dem der Dortmun- der Olymplateilnehmer Ellerbrock durch einen Selbstwurf den Sieg an den Feuerbacher Meier Abgeben mußte. Die Toto-Quoten vom Sonntag Beim 30. Wettbewerb des West-Süd-Blocks gingen insgesamt 6 788 430,35 DM ein. Zwölfer wette: 1. Rang 174 Gewinner je 4081,60 DM, 2. Rang 4270 Gewinner Je 166,10 DM, 3. Rang 43 797 Gewinner je 16 DM. Zehnerwette: 1. Rang 577 Gewinner je 680,50 DM. 2. Rang 11 691 Gewniner je 33,40 DM, 3. Rang 88 063 Gewinner Je 4,30 DM. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 12 er⸗Wette brachte bisher die höchſten Quoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. aus einem leben, Mhm.-Seckenheim, 4. März 1953 Offenburgerstr. 38 Der Wille des Allmächtigen hat am 3. März 1953 Herrn Georg Srieser Direktor das von Liebe und Fförsorge för uns erföllt War, oner wartet in die EWigkeit gerufen. Die Beisetzung findet am Freitag, den 6. März 1953, nachmittags 14.30 Ohr von der Friedhofkapelle Mannbeim-Seckenheim aus staff. Wir bitten, von Beileidsbesuchen abzusehen. Johoannd Grieser geb. Wilhelmy Rendite Grieser Dr. Ernst Grieser Ida-Marid Grieser Enkelkind Gabriele Ischias, Schmerzhaftes Rheuma Neuralgien, Gicht Kreuzscimerzen, heitige Muskel- u. Gelenkschmerzen werdenseitdahren durch das hochwertige Spezialmittel Romigal selbst in hartnäckigen Fällen mit bestem Brfolg bekämpft. Harnsäurelösend, unschädlich. kun versuch wird Sie überzeugen. 18a 1 ein polyvalentes(= 5 Heilmittel und greift daher Ihre 5 eee gleichzeitig von verschiedenen Richtungen her wirksam an Aomigal wirkt rasch. 20 Tabletten M 4.25, Großpackung M 8.20. In allen Apotheken * 4 Sebr. Klavier preiswert zu verkaufen. Turnverein 1898 Mannheim-Seckenheim Am Samstag, 7 März 1983 um 20.30 Uhr findet in der Turnhalle unsere diesjährige Seneral. Versammlung Tagesordnung: 1. Geschäfts- und Kassenbericht 2. Fachwartenberichte 3. Entlastung und Neuwahl 4. Verschiedenes DER TIURNRAT oben 2 35 und 55 Pig. im Fochgeschöft Guterhaltener Korbkindewagen billig abzugeben. i Achernerstr. 2 a Kloppenheimerstr. 29 1 März 1983 Werden von 10-19 Uhr*. im Nee d. Gast! hauses„Zum Engel“ Seckenheim Bekleidung l US.- Waren Gos. Stegwaren) haben ut stets in geschmachvolſer Aus. vorrätig MANNHEIM. K I. 1-3 Brigitte Roediger Staatl. geprüfte Krankengymnastin Sie kaufen gut Sie kaufen billig! Arbeitshose, oliv. Arbeitsjacke, oliv. BJ. Arbeitsanzug verkauft. Ihre Arbeitskleidung Nur einige Beispiele: ab DM 8.50 leder jacken ab DM 60. ab DM 9.000 Straßenhosen ab DM 15. ab DM 14.50 Arbeitsschuhe, Vofled. Di 21.50 Außerdem billig und gut: Regen- u. Motorradbekleidung, Kombinationen, Wind- jacken— Unterwäsche Manchester-, vieles andere mehr. Bitte machen Sie einen Versuch! Fritz Leicht, Heidelberg Textil- und Stegwaren Bergheimer Straße 134 FPPCCCCCCCCCcTccGCGPGGTGTPTPGPTGTGGTPTGThTGTTTGTGTGTGTGTGTbTbTbTbTbTbTbTbTcbccc Khakihemdenk— Socken Cord-, Pilot- und Sonntagshosen und Besichtigung ohne Kaufzwang Mannheim-Neuostheim Paul-Martin-Ufer 40 Tel. 43671 ab 15. 3. 462 24 Massage Symnastik Sprechstunden Mo., Di., Do., Fr., 11. 12 und 14.15 Uhr, und nach Vereinbarung. Alle Ersatzkassen Biete zu sofortigem billigen Wilh. Holzwarth Mhm. Seckenheim Obst- Gemüse- u. Kartoffelhandlung— Telefon 47302 Es werden sämtliche Fuhren ausgeführt, sowie zackern und säen. Verkauf an Privat an: Lämmertränk beangrunase) Oftsetter hint. den Dorfgärten Friedrichsfeld N15 Zu erxfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. Zum Neckartal Morgen Donnerstag Schlafzimmer/ Küchen in bekannter Qualität finden Sie im Möbelhaus AR TUR HAUCK Seckenneim Zähringerstraße 101/ Telefon 47100 dSchlachffest Ab 10.00 Uhr wellleisck mit Kraut. kertigt schnellstens an Neckarbote Hrudterei .* 0