Erscheint: montags, mittwocha, freftags und samstags. Frei Haus 1.8, im Verlag abgeholt 1.5, durch die Post 1. G zung. 36 Pig. Zustellgeld. Enzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: dle 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 35 Montag den 2. März 1953 5/53. Jahrgang Ollenhauer eröffnete den Wahlkampf Schwere Vorwürfe gegen die Regierung— SPD fordert eine Bundesfinanzverwaltung Bonn(E. B.) Mit der Forderung nach all- gemeiner sozialer Sicherheit, Einheit und Frei- heit für ganz Deutschland und demokratischer Ordnung im Innern leitete der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Erich Ollen- hauer, in Bonn den Wahlkampf seiner Partei für die Bundestagswahlen ein. Er sagte vor einer Konferenz von SPD- Funktionären, der Bundesregierung sei es nicht gelungen, eine tabile Ordnung zu schaffen, eine gerechte stimmung zu sichern und die Lasten des lorenen Krieges gerecht zu verteilen. Wenn auch eine nationalsozialistische Gefahr so gut Wie nicht vorhanden sei, so gäbe es doch in- nerhalb und außerhalb der Regierungskoali- tion Elemente, die nach einer autoritären Ord- nung streben. Den Regierungsentwurf für das neue Bundestagswahlgesetz wies Ollenhauer erneut scharf zurück. Das geplante Wahlgesetz richte sich ausschließlich gegen die SPD und damit gegen die„stärkste politische Partei“, die zuverlässigste demokratische auch die Partei sei. Zur Außenminister-Konferenz in Rom sagte Ollenhauer, außer einem optimistischen Kom. muniqué sei nichts„herausgekommen“, weder die EVG-Probleme noch die Saarfrage seien einer Lösung nähergebracht worden. Wenn die Bundesregierung auf der Ratifizierung des EVG- Vertrages weiter bestehe, ohne daß über die französischen Zusatzprotokolle entschie- den sei, dann würde sie eine Vertragsforrn durchsetzen wollen, von der weder die Bun- desregierung noch die hinter ihr stehenden Parteien wüßten, wie diese Form morgen aus. sehe. Ollenhauer trat daher erneut für neue Veytragsverhandlungen ein und forderte den Zusammenschluß Europas auf breitester Grundlage und echter Partnerschaft. Außer- dem müsse die Bundesregierung jederzeit die Möglichkeit haben, in der Frage der deutschen Einheit aktiv zu werden. Auf einer Tagung der SPD in Bochum be- Türwortete der Bundestagsabgeordnete Dr. Ha- ald Roch eine Steuerreform, der aber die Bil- dung einer Bundesfinanzverwaltung anstelle der Länderfinanzverwaltungen vorausgehen milsse. Die Steuerfreibeträge sollten bis auf etwa 1500 DM für Steuerpflichtige und 1000 DM üfür die Ehefrau und jedes Kind pro Jahr erhöht werden.„Es ist der feste Wille der SPD, dafür einzutreten, daß das derzeitige un- übersichtliche, unsoziale und ungerechte Steuersystem durch ein soziales und gerechtes ersetzt wird“, sagte Dr. Koch. Die SPD be- kämpfe die weitgehende Verlagerung des Steulerlichen Schwergewichts von den direkten auf die indirekten Steuern. Der Hamburger Wirtschaftssenator Schiller unterstrich, daß sich die Vollbeschäftigung Sichern lasse, wenn der Preismechanismus in- takt und die Währungsstabilität gewahrt bleibe. Der Kern einer wirklich systematischen und umfassenden Wirtschaftspolitik müsse ein „Nationalbudget“ sein. Planung und Wettbe- Werb sollten zusammen der Produktivitäts- Steigerung dienen. Währungsreform in Vergleichen Ettlinger Kommunal- Konferenz abgeschlossen Ettlingen st). Mit Refereten über das österreichische Finanz- und Bauwesen wurde in der Akademie in Ettlingen die zweite Internationale kommunalpolitische Woche ab- geschlossen. Der Innsbrucker Oberbürgermei- Ster Dr. Greite bezeichnete die Währungs- reform in der Bu srepublik als„kraß. aber erfolgreich“. Die in Osterreich bereits 1945 durchgeführte erste Währungsreform habe keinen vollen Erfolg gezeitigt. Eine zweite Reform im Dezember 1947 habe eine wesent- niche Besserung gebracht, weise aber auch heute noch gewisse Mängel auf. Nach seiner Ansicht ist die deutsche Reform gründlicher und besser gewesen. Sie hätte allerdings bereits schon 1945 erfolgen müssen. Mit einem Schlußwort des Leiters der In- ternationalen Woche, Dr. Hagen, der darauf hinwies, daß diese Gespräche weiter ausge- baut werden sollten, wurde die Tagung, an der Schweizer, Franzosen, Gsterreicher und Deutsche teilnahmen., abgeschlossen. 7 Mustermesse Hannover eröffnet Hannover(UP). Der erste Teil der Tech- nischen Messe Hannover, die Mustermesse, wurde mit der feierlichen Schlüsselübergabe für das neu erbaute Messehaus eröffnet. Die 1600 Aussteller, davon 320 aus dem Ausland, die an der bis zum 5. März dauernden Messe teilnehmen, werden in der Hauptsache von der keramischen Industrie, den Branchen Glas, Schmuck- und Silberwaren. Uhren, Textil und Bekleidung und der Eisen-, Blech- und Me- tallwarenindustrie gestellt. Unter den 320 ausländischen Ausstellern sind die USA mit 101 Firmen am stärksten vertreten. Aus Ita- nien sind 65, Japan 30, Holland und Frank- reich je 25, Osterreich 22, Großbritannien 10 sowie aus Kanada und Griechenland je 8. Aussteller erschienen. 5 Frankreich mitgeteilt, daß Ffanhreichs Wünsche waren unannenmbar Von fünf Außenministern abgelehnt— Aden- auer berichtet in Bonn über Rom Bonn(E. B.) Bundeskanzler Dr. Adenauer sagte nach seiner Ankunft auf dem Bonner Bahnhof über die Außenminister-Konferenz in Rom:„Ich bin zufrieden, das kann ich wohl sagen“. Beim Verlassen des Bahnhofsgebäudes wurde der Kanzler von einer großen Men- schenmenge mit minutenlangem Beifall be- grüßt. Er bedankte sich längere Zeit durch Schwenken des Hutes und begab sich an- schließend mit seiner Begleitung zum Bun- deskanzleramt. ber den Verlauf der Konferenz berichtete der Kanzler kurz darauf vor der Bonner Presse, er habe den Außenministern einen Vortrag darüber gehalten, auf welchem Stand sich die Streitkräfte des Ostens heute befin- den, und dem gegenübergestellt, wieviel Kon- ferenzen in Westeuropa inzwischen stattge- funden haben. Die Konferenzen hätten, so betonte er, keine Divisionen geboren, wäh- rend auf der anderen Seite doch allerhand geschehen ist“. Dies unterstreiche die Not- Wendigkeit, weniger zu reden und mehr zu Handeln. Zu dem Gespräch, das er mit Bidault über die Saarfrage führte, äußerte sich Adenauer zurückhaltend. Er kündigte an, daß er die Aussprache über dieses Thema in Kürze in Straßburg fortsetzen werde, warnte aber da- Vor, eine Lösung dieses Problems durch„all- zuvieles R n“ zu erschweren. Die Zuse menführung Europas nannte er eine Arbeit von ungeheurer Bedeutung und Schwierigkeit. Was in 100 Jahren auseinan- dergewachsen sei, könne nicht in ein paar Monaten zusammengefügt werden. Es sei al- les nur schrittweise möglich, doch dürfe man an den bis jetzt erreichten Fortschritten un- ter keinen Umständen vorbeigehen, Auch die in Rom erörterte Zollunion könne nicht von heute auf morgen fertig sein, sondern sie müsse jetzt von den Fachleuten sorgsam vor- bereitet werden. Auf die französischen Zusatzprotokolle ein- gehend erinnerte Adenauer daran, daß sämt- liche fünf Außenminister außer Bidault die französischen Wünsche für nicht annehmbar ner Ansicht nach neutral gehalten haben. Es könne deshalb keine Rede davon sein, daß der in Paris zusammentre- tende Lenkungsausschuß der EVG- Länder Abänderungen des Vertragstextes beschließen solle. Die Minister hätten vielmehr bekräftigt, daß ihre Regierungen fest entschlossen seien, den jetzigen Vertrag vor ihren Parlamenten zu vertreten. Die Protokolle Frankreichs könn- ten deshalb nur eine Vertragsauslegung be- deuten, die nicht der Ratifizierung unterliege. In einem Interview mit der italienischen Zeitung„Giornale d'Italia“ führte der Kanz- ler aus, seiner Meinung nach planten die USA gegenwärtig keine andere Form der mi- litärischen Zusammenarbeit mit Deutschland für den Fall, daß der EVG-Vertrag scheitere. Er glaube jedoch, daß die USA in diesem Falle eine Reihe von„pheripheren Stützpunk- ten“ zur Verteidigung des Westens errichten würden, die sich von Griechenland und der Türkei bis nach Spanien und England er- strecken würden. Auf die Frage, ob er die französisch-deut- sche Zusammenarbeit als unerläßlich für die europäische Einheit ansehe, erklärte Aden- auler: Ich glaube, daß diese Zusammenarbeit nicht nur im Hinblick auf den Druck absolut notwendig ist, dem wir uns von Osten her ausgesetzt sehen, einem Druck, von dem wir Hoffen, daß er eines Tages geringer wird sondern auch., weil ich glaube, daß ein ge- genseitiges Verstshen und eine Zusammen- arbeit zwischen Frankreich und Deutschland eine lebenswichtige Notwendigkeit ist, um ein für alle mal die gegenseitige Furcht und das Mißtrauen zwischen den beiden Ländern aus der Welt zu schaffen. Zur Frage, ob er glaube, die sowjetische Bedrohung werde anhalten, und wie sie sei- iert werden könne, sagte Adenauer, gegenwärtig bestehe seiner Uberzeugung nach keine Aggressionsabsicht auf Seiten der Sowjetunion, Solange jedoch das Gegengewicht der europäischen Verteidi- gUngsstreitkräfte fehle. wie es zur Zeit noch der Fall sei, werde die sowjetische Gefahr andauern. Die Neutralisierung dieser Gefahr sei nur damit zu erreichen, daß man durch Schaffung eines Gegengewichts in Form der EVG- Streitkräfte den gegenwärtigen Gleich- gewichtsmangel behebe. paris besteht auf den Zusulzprolokollen Andernfalls keine EVG- Ratifizierung— Adenauers Mitteilungen„unzutreffend“? Paris(UP). Ein Sprecher des französischen Außenministeriums bezeichnete die Erklä- rung Dr. Adenauers, daß die Konferenz von Rom die französischen Zusatzprotokolle als „unannehmbar“ angesehen habe, als unzu- treffend. Ohne sich genauer hierüber zu äußern, Sagte er aber nur:„Dies geht aus dem Schluß kommuniqué eindeutig hervor“. Außenminister Bidault sagte in einer Presse- konferenz, Frankreich werde den Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemein- schaft erst dann ratiflzieren, wenn alle betei- Üüigten Staaten sich über den Wortlaut der Zu- satzprotokolle geeinigt hätten. Es entspricht nicht den Tatsachen, daß Frankreich die Pro- tokolle zurückgezogen hat,“ sagte er Wörtlich. „Im Gegenteil, über den Inhalt dieser Proto- Kolle hat ein eingehender Meinungsaustausch stattgefunden, und sie werden die Grund- lage der Beratungen bilden, die jetzt im EVG-Lenkungsausschuß stattfinden. Ich weiß, daß Frankreich den Vertrag nicht ratiflzieren Will und niclit ratiflzieren kann, solange keine Einigung über die Protokolle zustandegekom- men ist.“ Die französische Regierung habe aber kei- nesfalls die Absicht, die Ratifizierung des Vertrages zu verzögern, betont Bidault. Dies gehe schon aus der Tatsache hervor, daß das jetzige Kabinett Mayer den Vertrag der Na- tonalversammlung unterbreitet habe. Es sei sich mit Bundeskanzler Dr. Adenauer darin einig, daß die Ratifizierung angesichts der Drohung aus dem Osten so bald wie möglich vorgenommen werden sollte. Allerdings halte er diese Gefahr nicht für so unmittelbar, Wie Dr. Adenauer sie dargestellt habe. Es könne aber kein Zweifel daran bestehen, daß das Migverhältnis der Kräfte in Ost und West groß und daher sehr gefährlich sei. 8 Bidault gab dann bekannt, einige der klei- neren Partner des EVG-Vertrages hätten sie mit der Rati- zierung des Abkommens warten würden, bis die Bundesrepublik und Frankreich ratifiziert hätten. 5 Minister präsident Mayer, der sich zur Zeit auf einer Reise durch Algerien befindet, sprach sich in einer Rede für die Ratifizierung des EVG-Vertrages aus. Die Europaische Ver- teidigungsgemeinschaft sichere Westeuropa ein ausreichendes Vertei N tem und gegenzutreten. Es gäbe keine Möglichkeit, das westeuropäische Verteidigungssystem ohne Einbeziehung deutscher Soldaten in die alli- ierten Armeen hinreichend zu stärken. Mayer Warnte nachdrücklich vor einer Ab- jehnung des EVG-Vertrages durch die fran- zösische Nationalversammlung. Sollte— 80 sagte er— das französische Parlament die- sen Vertrag nicht ratiflzieren, würden die Alliierten Frankreich nur Mißtrauen entge- genbringen. Außerdem würde Frankreich dann angesichts ernster Gefahren allein ste- hen. Mayer wandte sich vor allem gegen die Vielfach„sterile Kritik“ am EVG-Vertrag und betonte, daß die meisten Kritiker nicht in der Lage seien, eine vernünftige und mögliche Alternative zur EVG vorzuschlagen. Der Ministerpräsident gab zu verstehen, daß seine Regierung fest entschlossen sei, alles nur mögliche zu tun, um die Annahme des EVG Vertrages in der Nationalversammlung durchzusetzen. Er erinnerte an die Garan- tien, die Großbritannien und die USA zur Sicherung der Integrität der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft abgegeben haben. Sollte der EVG-Vertrag scheitern, würde auch dieses System der für Frankreich bedeut- samen Garantien zusammenbrechen. Es wäre — so fuhr Mayer fort— dann notwendig, in einer schwierigen Atmosphäre mit unzufrie- denen Alliierten sowie mit den Deutschen, die nach einem Scheitern des Vertrages zwei- kellos eine andere Haltung einnahmen, neue Verhandlungen zu führen. Wörtlich sagte Mayer noch:„Sobald die Verträge ratifiziert sind, wird Frankreich das Recht haben, gegen eventuelle Pläne der Bun- desrepublik zur Aufstellung von Streitkräf- ten, die stärker wären als die unseren, ein Veto einzulegen. Werden die Verträge rati- flziert, dann wird es Deutschland nicht gestat- tet sein, einen eigenen Generalstab zu unter- halten, die deutsche Rüstungsindustrie zum 5 ausschließlichen Vorteil Deutschlands zu re- organisieren, halbmilitärische Verbände auf- 5 zustellen oder ein eigenes Verteidigungsmini- terium einzurichten. Deutschland wird dann auch keine direkte amerikanische Waffenhilfe erhalten, vielmehr wird jede amerikanische Hilfe für die EVG durch ein europäisches Kontrollorgan gehen, in dem wir Frankreich) auch vertreten sind. Frankreich wird außer- dem ebenso wie Großbritannien und die Ver- einigten Staaten weiterhin das Recht behal- ten, Truppen in Deutschland zu unterhalten, um mit jeder möglichen Krise fertigzuwerden und, falls dies möglich werden sollte, Vier- Mächte- Verhandlungen mit der Sowjetunion Einsatz an entscheidender Stelle zutrauen stehen haben, genügt auch ohne die Rumänen Der Balkanpakt, das stens, ist daher V Das dritte Bündnis Von Martin Bethke Das dritte große Bündnissystem des We- stens— wenn man nicht den Pazifik-Pakt dazu rechnen will— nähert sich seiner Un- ter zeichnung. Zur Atlantikpakt- Organisation und der Europäischen Verteidigungsgemein- schaft soll der Balkanpakt treten, der die Verteidigungskräfte der Türkei, Griechen lands und Jugoslawiens in gemeinsamer Pla- nung zusammenfassen will und die westeuro- päische Verteidigungsfront auch nach Süden Fun abdecken soll. Freilich schwingen dabei keine nationalen oder persönlichen Sympa- thien mit. Griechen und Türken sind sich tal- sächlich wenig näher gekommen, denn trotz der drei Jahrzehnte, die seit der großen Volkstumsauseinandersetzung vergangen sind, bestehen noch die Ressentiments der älteren Generation; Griechen und Jugoslawen füh- len sich immer wieder durch eine großmaze- donische Propaganda getrennt, die Saloniki in den Mittelpunkt stellt; und schließlich Sind für den Belgrader Kommunismus noch vor wenigen Jahren die Regierungen in Athen und Ankara faschistisch“ gewesen, während umgekehrt Tito für die neuen Bundesgenos- sen als„sowiet- kommunistisch“ galt. Aber aus der einfachen Notwendigkeit heraus ist in nüchternen Besprechungen allmählich die Ar- näherung doch vollzogen worden, Ein„Schönheitsfehler“ ist aber trotzdem noch vorhanden. Italien, gegebenes Gelenk- stück zu den westlich gelegenen Verteidi- gungszentren, steht abseits, weil es keinen Rechtstitel von seinen Triest-Ansprüchen Auf geben will. Aber es ist unsichtbar dabei, weil es an einer Sicherung der Po-Ebene mit der offenen Laibacher Pforte interessiert sein muß. Dennoch bleibt bedauerlich, daß es keine Militärischen Ergänzungsgespräche zwischen Rom und Belgrad gibt. Dafür wird vor der vertraglichen Veranke- rung der Balkan-Verteidigungsgemeinschaft im Sinne der neuen Politik Eisenhower-Dul- les neben das militärische das propagandisti- sche Moment gestellt. Ausdrücklich wird er- klärt, der Beitritt stehe jeder Macht offen, die sich von Moskau 16se. Von griechischen und jugoslawischen Presseausdeutungen bis zu halbamtlichen Erklärungen und Kommeir- taren des bekannten amerikanischen Publi- zisten Lippmann wird dabei auf Bulgarien verwiesen, das man aus der sowietischen „Front herauslösen möchte. Aber der Pakt steht unter der Patenschaft der Atlantikpakt- Organisation, der ja auch seit einem Jahr die Türkei und Griechenland angehören. Und alle Beteiligten sind sich darüber Klar, daß die Verwirklichung des Vorschlags, Bulgarien Unter NATO- Schutz zu stellen, nur im Krieg, durch eine Revolution(oder eine Palast-Re- volution) möglich wäre. Das sowjetische Oberkommando für Südost- Europa hat seinen Sitz in Odessa. Neuer Oberbefehlshaber ist Marschall Bulganin, ein ausgesprochener Partei-Soldat. Seinem Einfluß wird eine Anderung der bisherigen Planuig zugeschrieben, die vorsah, Jugoslawien ein- kreisend anzugreifen. Bulganin soll der Mei- nung sein, daß Titos Kräfte in die Berge aus- weichen und zu einem kostspieligen, kräfte- verzehrenden Krieg zwingen würden(der während des zweiten Weltkrieges 600 000 Mann des Gegners band). Er will darum von Bulgarien den Stoß gegen Saloniki unterneli- men, der die Verbündeten trennt und die Meerengen einkreist und umgeht. Griechen land ist daher am meisten an militärischen Abmachungen mit seinen Nachbarn, wie auch an einer propagandistischen Offensive gegen Bulgarien interessiert. 5 Mit Sorge sehen Griechenland und Jugosla- wien auf den großzügigen Ausbau des stra- tegischen Straßennetzes jenseits ihrer Gren- zen und den Bau von 76 Großflugplätzen in Rumänien, Bulgarien und Ungarn. Diese drei Länder halten zusammen rund 700 000 Mann unter Waffen und können am 7. Tage nach der Mobilmachung 1,2 Millionen aufgestellt haben! Gegenwärtig umfaßt die bulgarische Armee acht fast durchmotorisierte Infanterię- und zwei Grenzschutz-Divisionen sowie eine Panzerbrigade. 3700 russische Instruktions- Ofkiziere sind in diesen Einheiten verteilt. Fast fertig ist— nach Wiedereinstellung poli- tisch unzuverlässiger, aber technisch brauch- barer Offiziere und Auflösung der völlig un- brauchbaren Arbeiterbataillone— die unga- rische Armee mit einer Panzer-, Fallsch ini: (Elite mit Jungkommunisten) und acht n- fanterie- Divisionen. Schlecht wird nur die altmodisch bewaffnete rumänische Armee mi einer Panzer-, zwei Gebirgs- und zwölf In⸗ fanterie- Divisionen beurteilt, der man keinen Wird. Aber was die Sowiets in diesen: Raume Reuter mahnt zur„heilenden Tat“ „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet— Im Februar 41 000 Ostflüchtlinge Berlin(UP). Die„Woche der Brüderlich- keit“, die der Verständigung zwischen Chri- sten und Juden und der Versöhnung aller Rassen dienen soll, wurde am Sonntag von Berlins Regierendem Bürgermeister Professor Ernst Reuter in der Berliner Städtischen Oper eröffnet. In seiner Ansprache, die von allen Sendern der Bundesrepublik übertragen wurde, rief Reuter die Deutschen zur„heilenden Tat“ auf, um sich und die Welt von der Vergiftung zu erlösen, die das Geschehen der letzten Jahrzehnte mit sich gebracht habe. Nur die Bereitschaft zu echter brüderlicher Hilfe könne zu solcher Erlösung führen. Allen Menschen guten Herzens und guten Willens rief Reu- ter zu:„Wir sind bereit, mit Euch allen Hand anzulegen, auf daß die Welt frei werde“. Auch in vielen Städten des Bundesgebietes fanden zum Auftakt der„Woche der Brüder- lichkeit“, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten von der„Gesellschaft für christlich- jüdische Zusammenarbeit“ veran- staltet wird, würdige Feiern statt. Ahnliche Veranstaltungen werden in dieser Woche auch in anderen europäischen Ländern, in Kanada und den USA abgehalten, wo Präsident Eisen- hower die Schirmherrschaft übernommen hat. Die Zahl der nach Westberlin flüchtenden Sowjetzonenbewohner erreichte am Samstag mit rund 3000 Flüchtlingen einen neuen abso- luten monatlichen Höchststand. Die Zahl der im Februar in Westberlin angekommenen Be- wohner der Sowjetzone betrug rund 41 000. Im Januar hatten sich rund 25 000 Flüchtlinge in Westberlin gemeldet. Die Rote Luftflotte übergab im„Haus der Kultur der Sowjetunion“ in Ostberlin einei französischen Militärabordnung die sterblichen Upberreste von elf während des Krieges auf sowjetischer Seite gefallenen französischen Fliegeroffizieren. Vor einer Gruppe amerikanischer Journa- listen erklärte Reuter, er erwarte keine her- metische Abriegelung der Sektorengrenzen in- nerhalb Berlins,. Sowohl politische als auch technische Gründe würden es für den Oster Sehr schwierig machen, Berlin in zwei Teile zu zerschneiden. Es seien Schritte zu erwar- ten, um den Strom der Flüchtlinge nach dem Westen einzudämmen. Diese Maßnahmen wür- den jedoch langsam„Schritt ür Schritt“ ge- troffen werden. Programm für Adenauers USA-Reise Vorbereitungen in Bonn und Washington BOnn(UP). Bonn und Washington bereiten sich gegenwärtig auf den ersten Staatsbesuch eines deutschen Regierungschefs in den USA seit über 20 Jahren vor. Bundeskanzler Aden- auer wird voraussichtlich kurz nach dem Oster- rest in der amerikanischen Bundeshauptstadt eintreffen und damſt der Einladung nachkom- men, die ihm Außenminister John Foster Dul- les kürzlich in Bonn überbracht hat. Obwobl der genaue Abreise- und Ankunfts- termin noch nicht feststeht, hat das amerika- nische Außenministerium nach Meldungen aus Washington die Vorbereitungen für den Be- such des Kanzlers schon fast ganz abgeschlos- sen. Adenauer wird wahrscheinlich mit Präsi- dent Eisenhower Gespräche über die Siche- rung der freien Welt gegenüber der Sowjet- union und die Erhaltung des Friedens in der Welt fortsetzen. Man nimmt in Bonn an, daß auch die Ergebnisse der Außenminister-Kons ferenz der Montanunion-Staaten in Rom zur Sprache kommen werden, Falls der bis jetzt vorliegende Zeitplan ein- gehalten wird, trifft der Bundeskanzler rund zehn Tage nach der Ankunft des französischen Ministerpräsidenten René Mayer und seines Außenministers Georges Bidault in Washing⸗ ton ein, die am 27. März in der USA-Haupt- stadt erwartet werden. f N ö Das Saarland von Bonn anerkannt? Interessanter Kommentar aus Saarbrücken Saarbrücken(UP). Die„Saarbrücker Zeitung“ kommentierte den vom Verfassungs- ausschuß der Montanunion in Paris kertigge- stellten Entwurf einer Europa-Verfassung inn interessanter Weise:„Niemand kann bestrei- ten, daß das Saarland durch das Uperein- kommen von Paris in einer besonderen staats- rechtlichen Form zum ersten Mal auch von deutscher Seite anerkannt wurde. Der Vor- Sitzende der Kommission, Heinrich von Bren- tano, hatte es vor der In- und Auslands- presse als einen integralen Bestandteil der Suropäischen Gemeinschaft bezeichnet, und die saarländische Vertretung in der u er- richtenden Völkerkammer sowie die lange Zeit heftig umstrittene Entsendung von drei saar- ländischen Delegierten in den zukünftigen Se- nat bürgen mehr als alles andere für die An- erkennung und Wahrung der saarländischen Gleichberechtigung im Rahmen der gesamten europäischen Politik. Von diesem Blickfeld aus gesehen hat die saarländische Entwick- lung einen unbestreitbaren großen Schritt Vorwärts getan“. Ein kostspieliger Fluchtversuch Türkischer Reeder muß 30 000 DM bezahlen Bremen(UP). Der türkische Reeder Ha- sim Mardin wurde von einem Bremer Amts- gericht wegen Freiheitsberaubung in Tatein- Beit mit fahrlässiger Transportgefährdung und Verletzung der Bremer Hafenordnung an- stelle einer Gefängnisstrafe von 80 Tagen zu 30 000 DM Geldstrafe verurteilt. Außerdem muß er die Kosten des Verfahrens tragen. Der Reeder hatte in der Nacht zum 17. Fe- bruar mit seinem Tanker„Raman“ einen Fluchtversuch in Richtung See unternommen, ohne vorher die Reparaturkosten von 1.5 Mil- onen bei der Bremer Werft„A. G. Weser“ bezahlt zu haben. Er war ohne Schlepperhilfe und ohne Lotsen aus dem Hafen manövriert und in voller Fahrt in Richtung Bremerhaven gefahren. Er hatte sämtliche Aufforderungen der ihn verfolgenden Wasserschutzpolizei ig- noriert,. Schließlich gelang es der Bremer Was- Serschutzpolizei, das Schiff zu entern und die „Raman“ wieder nach Bremen zurückzubrin- Sensationelle Staatskrise im lrun Der Schah wollte ins Exil— Das Volk ver. langte sein Bleiben— Mossadeg kämpft um die Macht Teheran(UP). Die zwischen Minister- präsident Mossadeg und dem Schah von Fer- sien bestehenden Spannungen haben während des Wochenendes zu einer Kraftprobe zwi- schen beiden Persönlichkeiten geführt, aus der der Schah als vorläufiger Sieger hervor- gegangen ist. Mossadeg gibt sich indes nicht geschlagen. Er hat in einer Geheimsitzung des Parlaments die sofortige Beendigung der„Hof- intrigen“ gegen seine Person gefordert. Der Schah hatte am Samstag nach einer Ausein andersetzung mit Mossadeg bekannt- gegeben, er wolle das Land„für unbestimmte Zeit“ verlassen. Als dies in Teheran bekannt Wurde, zog eine aufgebrachte Menschenmenge zur Villa Mossadegs und wollte sie stürmen. Die Wachmannschaften versuchten, die Menge zurückzuhalten und eröffneten schlieglich das Feuer. Etwa zwanzig Schuß wurden abgege- ben. Zwei Personen erlitten schwere Verlet- zungen. Dann erst wich die empörte Men- schenmenge zurück. Als am Abend neue De- monstrationen drohten, flüchtete Mossadeg im Nachthemd ins Parlamentsgebäude. Unterdessen marschierten etwa 5000 Men- schen zum kaiserlichen Palast, bezeugten dem Schah durch temperamentvolle Ovationen ihre Anhänglichkeit und flehten ihn an, zu bleiben. Der Herrscher gab daraufhin, ge- rührt schluchzend, vom Balkon des Schlosses aus bekannt, daß er sein Volk vorläufig nicht Verlassen werde. Vor dem kaiserlichen Pa- last harrte trotzdem eine große Volksmenge die ganze Nacht zum Sonntag aus, da sie be- fürchtete, der Schah könnte insgeheim Tehe- ran verlassen. Trotz Ausgehverbots und Aus- nahmezustandes war sie nicht zu bewegen, Auseinanderzugehen. Inzwischen sammelten sich immer neue Menschenmengen vor dem Haus des Minister- präsidenten, die drohten, Mossadeg umzubrin- gen. Sie forderten außerdem, daß der Mini- sterpräsident sich beim Schah entschuldige und sich vor aller Offentlichkeit für sein Ver- halten verantworte. Schließlich gingen Polizei und Militär, die das Haus des Ministerprä- sidenten zu schützen hatten, mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. Es kam zu einem ernsten Zusammenstoß, in dessen Ver- lauf ein Demonstrant erschossen wurde. Etwa 14 weitere Personen wurden verletzt. Im Laufe des Sonntags stellte es sich heraus, daß die kommunistische Tudeh-Partei auf der Seite Mossadegs steht und dessen Aktionen gegen den Schah unterstützt. Dagegen hat sich der Medschlis(Parlament) auf die Seite des Schahs gestellt. Unverzüglich wurde eine Ab- ordnung zum Schah geschickt, die ihn zum Bleiben überreden sollte. Unterdessen debat- tierte das Haus über den Text eines Briefes an den Herrscher, der die gleiche Bitte ent- hielt. Der Entwurf dieses Schreibens war vom Präsidenten des Medschlis, Kaschani, ange- fertigt worden. Unter den zahlreichen Dele- gationen, die ebenso den Schah von seinem Abreisebeschluß abzubringen versuchten, be- fand sich auch eine der mohammedanischen Priesterschaft. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Schah und Mossadeg sind vielfältiger Natur. Während der erwähnten vierstündigen Unter- redung hat Mossadeg den Schah zu überreden versucht, den Oberbefehl über die Streitkräfte Abzugeben. Gleichzeitig hat er Einwände ge- gen die beabsichtigte Rückkehr der Mutter und der Zwillingsschwester des Schahs gel- tend gemacht, die zur Zeit in Europa leben. Schließlich verlangte Mossadeg Auskünfte über das Privatvermögen des Schahs, dem er Vorwürfe machte, weil er einen Teil seiner Ländereien an arme Bauern verteilt hat. Der Sender Teheran wurde am Sonntag von Militär besetzt, nachdem Anhänger des Schahs auf das Gebäude des Rundfunks marschierten und der Anführer der Gruppe voreilig ver- kündet hatte, die Station befinde sich in den Händen der Kaisertreuen. Als Sherman-Pan- zer und Panzerwagen vor dem Sender auf- fuhren und mit der Eröffnung des Feuers drohten, mußten sich die Demonstranten je- doch zurückziehen. Bei den Zwischenfällen, die sich im Laufe des Tages wieder in der Hauptstadt ereigneten, wurden 34 Personen Verletzt. Mossadeg kehrte am Sonntag morgen in sein Haus zurück. Der Palast des Schahs und das in der gleichen Straße gelegene Haus Mossadegs sind von Militär umstellt. Die Sol- daten haben Befehl, auf jeden zu schießen, der die Absperrung durchbrechen will. Das Militär scheint teils auf der Seite des Schah, zum Teil auf der Seite Mossadegs zu stehen. Der Ministerpräsident entließ deshalb den Chef des Generalstabes und den Chef der Teheraner Polizei, die er durch ihm hörige Offiziere ersetzte. Die Nationalversammlung wurde am Sonn- tagabend zu einer Sondersitzung einberufen, um einen Dringlichkeitsantrag der Parteien 2 beraten, die hinter Mossadeg stehen. Der Balkan-Pakt ist unterzeichnet Politische und militärische Bestimmungen— Italien kann sich anschließen Ankara(UP). Griechenland, die Türkei und Jugoslawien haben am Samstag einen Vertrag abgeschlossen, in dem sie sich ver- pflichten, einander in der„Verteidigung der Freiheit“ beizustehen, Der Drei-Mächte-Pakt wurde vom türkischen Außeaminister Köp- rülü, dem griechischen Außenminister Ste- phanopulos und dem jugoslawischen Staats- sekretär Popovie unterzeichnet. Dieser Vertragsabschluß wurde von Regie- rungssprechern in Washington, London und Paris begrüßt. Dabei wurde jedoch das Feh- len Italiens bedauert und allgemein der Hoff- nung Ausdruck verliehen, daß Italien so bald Wie möglich diesem Pakt noch beitreten werde. Der Vertrag besteht aus einer Prä- ambel und 10 Punkten. In der Präambel wird das Vertrauen der drei Staaten in die Ver- einten Nationen zum Ausdruck gebracht. Die einzelnen Abschnitte des Vertrags besagen: 1. Die Außenminister der Signatarstaaten treten mindestens einmal im Jahr oder öfter zur Erörterung aller gemeinsam interessie- renden Angelegenheiten zusammen. 2. Die Vertragspartner werden gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um Frieden und Sicherheit ihrer Staatsgebiete zu verteidigen. Sie kommen überein, sich gemeinsam zu ver- teidigen, Wenn eine aggressive Aktion gegen einen von ihnen gerichtet werden sollte. 3. Die Generalstäbe der Signatarstaaten wer- den so eng wie möglich zusammenarbeiten. 4. Die kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Organisationen der Vertragspart- ner werden über Möglichkeiten der Zusam- menarbeit beraten. 5. Die Vertragspartner verpflichten sich, alle Meinungsverschiedenheiten untereinander in freundschaftlichem Geiste beizulegen. 6. Keiner der Vertragspartner wird einem Pakt beitreten, der gegen einen oder mehrere der anderen Vertragspartner gerichtet ist. 7. Keiner der Vertragspartner wird einen Vertrag abschließen, der mit diesem Freund- schaftsabkommen der drei Länder nicht zu vereinbaren ist. 8. Die Vertragspartner stellen fest, daß die- ses Freundschaftsabkommen die Rechte und Pflichten, die Griechenland und der Türkei als Signatarstaaten des Atlantikpakts erwach- sen, in keiner Weise beeinträchtigt. 9. Anderen Länder steht es frei, diesem Freundschaftsabkommen beizutreten. 10. Das Abkommen ist fünf Jahre gültig und kann danach mit einjähriger Frist gekün- digt werden. Der Vertrag wird mehr als„Freundschafts- bündnis“ denn als„Militärpakt“ bezeichnet. Aus türkischen Kreisen verlautet jedoch, daß die Besprechungen zwischen den Generalstä- ben der Unterzeichnerstaaten in Kürze wie- der aufgenommen würden. Es werde ihre Aufgabe sein, zu ermitteln, ob ein gesonderter Militär-Pakt erforderlich sei, um das oben unterzeichnete Abkommen zu ergänzen. Gleich- zeitig wurde zwischen der Türkei und Jugo- slawien ein Handelsabkommen unterzeichnet, das einen Güteraustausch im Werte von 70 Millionen Dollar vorsieht. Danach wird Jugo- slawien Papier, Holz, Zement, Glas und Ma- schinen gegen türkischen Weizen und Baum- wollsamen austauschen. Zwei tunesische Nationalisten wurden we- gen eines von ihnen verübten Bombenanschla- ges zum Tode verurteilt. Mehrere jordanische Hirten sollen von is- verschleppt raelischen Soldaten überfailen, und ermordet worden sein. in allen kommunistischen Staate De Gaulle lehnt deutsche Rüstung ab EVG-Vertrag„gänzlich unannehmbar“ Paris(UP). Der Nationalrat der Samm- lungsbewegung de Gaulles nahm eine Reso- lution gegen den Europäischen Verteidigungs- Vertrag an, in der jede deutsche Wiederauf- rüstung abgelehnt wird, bis die anderen euro- päischen Nationen eine militärische und wirt- schaftliche Koalition erreicht haben. Der Ver- trag wird in der einstimmig gefaßten Reso- ljution als Instrument abgelehnt, das Frank- reich und seine Kolonien militärisch und poli- tisch den USA ausliefere. An Stelle der EVG Wird eine ‚Uberprüfung der Gesamtkonzep- tion“ des Atlantikpaktes vorgeschlagen. Die- ser dürfe keine bloße Militärallianz mit ört⸗ licher Beschränkung auf einen unbestimmten Te! Europas bleiben. 8 Vorher hatte General de Gaulle erklärt, der Europäische Verteidigungsvertrag sei— mit oder ohne Zusatzprotokolle— dem Geist und Buchstaben nach gänzlich un annehmbar“. Der Vorrang, den der Vertrag den Deutschen Segenüber den französischen Zielen einräume, und die daraus entstehende Kriegsgefahr müßten beseitigt werden. Kraftwerke sollen gesprengt werden Anweisungen Moskaus für kanadische Kom- munisten— Ungarn will Sanders freilassen Quebec(OP). Pat Walsh, ein ehemaliger Kommunist, enthüllte in einer kanadischen Zeitung interessante Aktionsbefehle des Kreml. Die kanadischen Kommunisten— so behaup- let er— hätten Anweisungen von Moskau, im Falle eines Krieges alle Wasserkraftwerke in Kanada sowie alle Holz- und Papiermüh- jen zu sprengen. Er selbst sei aus der Kom- munistischen Partei ausgetreten, als die An- Weisung ergangen sei, alles Erdenkliche zu tun, um das in den USA zum Tode verurteilte Atomspionage-Ehepaar Ethel und Julius Ro- senberg zu befreien. In der Anweisung aus dem Kreml hieß es, wenn die Rosenbergs nicht gerettet würden, hätten die Kommuni- sten in der Zukunft noch mehr Schwierig- keiten, neue Agenten anzuwerben und die bisherigen weiter zu unterhalten. Das britische Außenministerium gab be- kannt, die ungarische Regierung habe sich er- boten, dem britischen Kaufmann Edgar San- ders die Freiheit wiederzugeben, falls Groß- britannien die Chinesin Leèe Meng freilasse, die in Malaya als kommunistische Terroristin zum Tode verurteilt worden ist. Sanders wurde 1950 von einem ungarischen Gericht Wegen Spionage und Sabotage zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Mitangeklagter, der Amerikaner Robert Vogeler, wurde zu 15 Jah- ren verurteilt, aber 1951 nach langen Ver- handlungen mit der amerikanischen Regie- rung entlassen. Bisher sind alle britischen Versuche, auch Sanders freizubekommen, fehlgeschlagen. Ein Sprecher des Foreign Of- fice sagte, die britische Regierung habe über das ungarische Angebot noch nicht entschie- den. 5 In den kommunistischen Staaten hinter dem Eisernen Vorhang wird die gesamte Bevölke- rung zur Zeit registriert; sie erhält neue Per- sonalausweise nach einem einheitlichen Sche- ma. Wie die polnische Presse berichtete, sol- len die neuen Personalausweise nicht nur den Namen und den Wohnort des Inhabers ent- halten, sondern auch seine gegenwärtige und frühere Beschäftigung. Die Ausweise sollen N von dersel- ben Farbe und Form sein, um es den Kon- trollorganen zu erleichtern, sich über Privat- Personen zu orientieren. 5 Neues aus aller Welt Kanaldeckel flogen in die Luft US-Benzin war im Abwasser Würzburg(UP). Etwa ein Dutzend Ka- naldeckel flogen in der Würzburger Innen- stadt mit lautem Knall in die Luft, als sich in der Kanalisationsanlage der Stadt eine Ex- Plosion ereignete. Ihr Druck schleuderte die schweren Eisendeckel bis zu 50 m hoch, riß die Straßendecke auf und ließ an Einstiegschäch- ten Sprengtrichter bis zu sechs Meter Durch- messer entstehen. Trotz starken Verkehrs zur Zeit der Explosion wurde nur ein Motorrad- Tahrer verletzt. Einige Fensterscheiben wur⸗ den zerstört. Fachleute führten die Explosion auf Benzin- dämpfe in den Kanalisationsröhren zurüds die zur Entzündung gekommen waren. Ameri- kanische Offiziere wiesen den von deutschen Behörden geäußerten Verdacht zurück, das Benzin stamme von einer mit amerikanischen Truppen belegten Kaserne und sei über deren Abflüsse in das Kanalnetz gelangt. Untersu- chungen des Würzburger Tiefbauamtes stell- ten jedoch noch nach der Explosion Benzin- rückstände in dem Abflugkanal aus dem Ka- sernengelände fest. Schiff rammte ein Inselfort Dover(UP). Das 2160 Tonnen große nor- Wegische Schiff„Baalbek“ rammte in dichtern Nebel das Fort Nore in der Themsemündung, das während des Krieges als Flakturm diente. Vier Arbeiter, die auf dem Fort beschäftigt Waren, werden vermißt. Von den sieben Tür- men des Forts stürzten zwei zusammen. Einer tauchte in der See unter, der zweite flel auf das Vorschiff der„Baalbeck“ und drückte das Schiff gegen einen dritten Turm. Rettungs- boote suchen zur Zeit nach den vier Vermigß- ten. Das Schiff liegt hilflos fest. Das Fort wurde im Kriege gebaut, die Flakbatterien sollten die Themsemündung vor der Ver- minung durch deutsche Flugzeuge schützen. Kein kalter Gewerkschaftskrieg Storch kündigt neuen Sozialplan an— Mit- eigentum der Arbeitnehmer K öIn(UP). Auf der 5. Bundestagung der christlich- demokratischen Arbeitnehmerschaft, die am Wochenende in Köln stattfand, er- klärte Bundesminister Kaiser, die christlich- demokratischen Arbeitnehmer beteiligten sich nicht am„Kalten Krieg“ gegen die Gewerk- schaften, sondern träten für die gewerk- schaftliche Solidarität ein. Kaiser betonte je- doch die Notwendigkeit, die Sozialausschüsse organisatorisch stärker als bisher auszubauen. „Wenn alle Stricke reißen, werden wir zur Bildung einer Fraktion aufrufen müssen, um echte gewerkschaftliche Einheit zu erzwin- gen“, sagte er, warnte aber davor, die Lo- Sung„christliche Gewerkschaften“ als Wahl- Parole zu gebrauchen und bezeichnete es als verhängnisvoll, wenn die Einheit der Ge- Werkschaften nur ein Versuch bleiben würde. Im Mittelpunkt der Tagung standen Pro- pleme der künftigen Sozial- und Familien- Politik, des Miteigentums der Arbeitnehmer, des Wohnungseigentums und der Mitbestim- mung. Bundesarbeitsminister Storch kündigte einen die sozialen Leistungen in der Bun- desrepublik zusammenfassenden Sozialplan und eine Novelle zum KEriegsopfergesetz an. Er lehnte aber die Schaffung eines„Einheits- versicherungsträgers“ ab. Es solle keine neue Organisation mit einer neuen Bürokratie ge- bildet werden.„‚Wir müßten wieder dahin kommen, daß der Arbeitnehmer aus seinen heute gezahlten Beiträgen zur Sozlalversiche- rung in 20 Jahren auch seine Rente bekommt“. Ministerpräsident Arnold erklärte, das Be- 5 kenntnis des DGB zur Neutralität dürfe nicht theoretisch bleiben, sondern müsse nunmehr zur selbstverständlichen Ubung in Wort und Schrift, in Haltung und Gesinnung werden.“ Wer sich diesen obersten Verpflichtungen entziehe, der sage sich von dem großen Ge- danken der Einheitsgewerkschaft los. 5 In Entschließungen forderten die Delegier- ten, den Geist des Betriebsverfassungsgesetzes zu verwirklichen und fortzuentwickeln. Sie verlangten ferner eine gesetzliche Regelung des überbetrieblichen Mitbestimmungsrechts. Ein Bundeswirtschaftsrat müsse der guten Zusammenarbeit der Sozialpartner, der Wirt- schafts- und Berufsgruppen dienen. Für die Arbeitnehmerschaft wurde eine angemessene Beteiligung an sich neu bildendem Eigentum der Volkswirtschaft verlangt. Durch eine Po- litik der breitesten eigentumsmäßigen Streu- ung an allem neu zu schaffenden Vermögen müsse der Prozeß der Verproletarisierung ab- geschlossen werden. Das Bestreben der Ar- beiterschaft, jeweils den höchstmöglichen Lohn zu erlangen, wurde anerkannt. Dabei wurden Barlöhne und Gehälter als nicht aus- reichende Abgeltung der gerechten Ansprüche der Arbeitnehmer bezeichnet. In Abänderung der bisher stark unterschiedlichen Vermö- gensbildung wurde eine bundesgesetzlicne Re- gelung gefordert, die dem Arbeitnehmer ein Miteigentum am Neuvermögen ermöglicht. Dabei wurden vor allem Werksgenossen- schaften genannt.. In den Entschließungen wurde ferner die Schaffung familiengerechter Heime, vor allem von Higenheimen, verlangt. Das neue Fami- lienrecht dürfe keine neue Aufsplitterung der Familieneinheit bringen. Die materielle Besserstellung der Familie müsse im großen Rahmen der Berufsstände der Gesamtwirt- schaft erfolgen. Noch in dieser Legislatur- periode solle ein Fanmilienausgleichskassen- gesetz erlassen werden. Unter gewissen Vor- behalten wurde auch die„kleine Steuerre- form“ gebilligt. Schließlich wurde eine An- passung der Sozialversicherung en die se- zialen Erfordernisse verlangt. Leopold Figl wurde von der Osterreichischen Volkspartei wiederum als Bundeskanzler no- miniert; er wird in den nächsten Tagen die Koalitionsverhandlungen aufnehmen. Botschafter Bruce, der die US-Regierung bei der Montanunion vertreten soll, wird am Dienstag dem Präsidenten der Hohen Be- hörde, Jean Monnet, in Luxemburg sein Be- glaubigungsschreiben überreichen. Der Generalsekretär der NATO, Lord Is may, ist zu Schiff nach New Vork abgereist; er wird sich drei Wochen in den USA und Kanada zur Besprechung militärischer Pro- bleme aufhalten. 0 8 1 5 5 T e n ee Fr r id CDU-Fraktion Verfassung aufzwingen, die 2 FHoben Kommission und dem Bundes verkehrs- 2„Bonanza“ und eine zweimotorige, Südwefdd Aundſchau Die Grundrechte werden vorenthalten Dr. Gebhard Müller in Heidelberg Heidelberg(sw). Der Vorsitzende der inn der Verfassunggebenden Landes versammlung, Staatspräsident a. D. Dr. Gebhard Müller, bezeichnete in Heidelberg auf einer CDU-Veranstaltung das Ergebnis der Verfassungsberatungen als enttäuschend. Man nabe alle Chancen, aus einer rein mechanisch- rlamentarischen Demokratie herauszukom- men, beiseitegeschoben. Durch die Ablehnung einer Volksabstimmung über die Verfassung wolle die Regierungskoalition dem Volk eine zweifellos von der Mehrheit nicht gebilligt würde. Die Ablebh- nung von Landtagsneuwahlen nach Ver- abschiedung der Verfassung diene lediglich dazu, die jetzige Koalition möglichst lange an der Macht zu halten. Man solle aber endlich aufhören, betonte Dr. Müller, von Demokra- tie, demokratischem Geist und Heranführung des Volkes an den Staat zu sprechen, solange man dem Volk seine demokratischen Grund- rechte vorenthalte. Selbst das Bundesvertas- sungsgericht habe Landtagsneuwahlen nach Verabschiedung der Verfassung Vorgeschlagen. Es sein ein schlechtes Argument, sagte Dr. Müller, wenn man behaupte, das Volk wolle weder Abstimmung noch Neuwahlen. Man gehe dabei zweifellos von der berechtigten Befürchtung aus, daß die Bevölkerung den Regierungsparteien bei Neuwahlen eine ver- nichtende Niederlage bereiten würde. Heidelberg. Bundespräsident Heuss hat dem Leiter der Heidelberger Volksbank, Di- rektor Ullmann, das Verdienstkreuz des Bin- Gesverdienstordens verliehen.(Iswy) Der Arbeitsminister im Kreis Sinsheim Sinsheim(sw). Arbeitsminister Hohl- wegler stattete dem als Förderbezirk an- erkannten Landkreis Sinsheim einen Infor mationsbesuch ab. Der Minister ließ sich von Beamten des Landratsamts, des Straßenbau- emts, des Arbeitsamtes und des Feldbereini- gungsamtes mit den Problemen des Kreises vertraut machen. Eine Besichtigungsfahrt durch das Kreisgebiet schloß den Besuch Ab. Wieder deutscher Flugdienst Vier Maschinen vorerst eingesetzt Stuttgart(UP). Die vor kurzem von der * ministerium als erste ausschließlich deutsche Fluggesellschaft nach dem Kriege lizenzierte „Sücdllug Gmb.“ hat bereits in diesen Tagen vom Flughafen Echterdingen aus ihre Tätig- keit aufnehmen. Die Gesellschaft will sich vor allem erst mit Rundflügen in Deutschland, Taxisflügen und auf privater Basis vereinbar ten Zubringerdiensten befassen. Daneben sol- len Werbe-, Reklame- und Fotoflüge inner- Halb Deutschlands durchgeführt werden. Die „Südfiug GmbH.“ will auch von dem Flug- platz München-Riem Rundflüge über die „Alpen veranstalten. Ferner sollen bei ent- Sprechenden Aufträgen Flüge bei Schädlings- bekämpfung in Land- und Forstwirtschaft so- wie Höhenflüge für gesundheitsfördernde Zwecke unternommen werden. Vorläufig werden die Maschinen der„Süd- lug Gmbff.« noch von ausländischen Piloten geflogen werden, bis auch Deutsche die Flug- Erlaubnis erhalten. Die„südflug GmbH.“ ver- fügt 2. Zt. über zwei zweisitzige amerikanische Piper-Cubs und zwei viersitzige Fairchild- Maschinen, die aus der Schweiz gechartert wurden. Später sollen noch eine viersitzige achtsitzige „Cessna“ hinzukommen. Leo Wohleb in Freiburg Freiburg(sw). Der frühere südbadische Staatspräsident und jetzige deutsche Gesandte in Lissabon, Leo Wohleb, hält sich gegenwär- tig zu einem mehrtägigen Besuch in seiner Heimatstadt Freiburg auf. Wohleb kam von Bonn, wo er an einer Diplomatenbesprechung teilnahm. Am Mittwoch wird Wohleb auf einer Veranstaltung des Heimatbundes„Badner Land“ im Freiburger Kolpinghaus sprechen. Feldberg-Turm-Hotel völlig abgebrannt Löschversuche waren unmöglich— Brand- ursache wahrscheinlich Fahrlässigkeit Feldberg sw). Das Hotel Feldbergturm, das unmittelbar neben dem Observatorium des Bundeswetterdienstes auf dem 1495 m hohen Feldberggipfel stand, ist durch ein Großfeuer vollständig eingeäschert werden. Der Brand brach nach den bisherigen Er- mittlungen im Dachgeschoß des dreistöckigen Gebäudes aus, griff bei starkem Nordostwrind rasend schnell um sich und hatte bald das ganze, fast vorwiegend aus Holz gebaute An- wesen erfaßt. Wegen Wassermangels und tie- ken Schnees war an Löschversuche nicht zu denken. Das Hotel Feldbergturm, das nicht mit dem Ende vergangenen Jahres freigegebenen Feld- berger Hof unterhalb des Seebucks, des zwei- ten Feldberggipfels, zu verwechseln ist, diente seit Kriegsende als französische Truppenunter- kunft. Zuletzt war ein Zug einer französischen Alpenjägereinheit aus Rastatt in dem Gebaude untergebracht. Bis vor einem Jahr befand sich in einem Anbau des Gebäudes noch eine deut- sche Gaststätte. Das Hotel selbst ist schon seit fünfzehn Jahren nicht mehr in Betrieb. Nach den ersten Feststellungen brach der Brand im Dachgeschoß des Gebäudes aus. Man vermutet Fahrlässigkeit. Offenbar ist das Feuer infolge eines überhitzten Kamins ausge- prochen. Der Brand wurde zuerst von dern diensttuenden Beamten des unmittelbar be- nachbarten Feldberg- Observatoriums Wahrge- nommen, der mit der restlichen Belegschaft der deutschen Wetterstation die französischen Bewohner des Turmhotels auf das Feuer auf- merksam machte und sofort Löschversuche ein- leitete. Wegen des starken Windes breitete sich jedoch das Feuer derart schnell aus, daß das ganze Gebäude vom Dachstuhl her in kur- zer Zeit von den Flammen erfaßt War. Es ge- lang nur, einige Tische, Stühle und Schränke zu retten. Alles übrige Mobiliar wurde ein Raub der Flammen. Nachdem das Feuer meh- rere Stunden gewütet hatte, ragten aus den Grundmauern nur noch die hohen Kamine empor, die später vom Sturm umgefegt wur- den. Das um die Jahrhundertwende erbaute Ho- tel, das zu dem Komplex des Feldberger Ho- tes gehörte, diente bis zum Susbruch des zwei- ten Weltkrieges dem Touristenverkehr und War ein beliebtes Ausflugsziel. Während des Krieges war es von der Deutschen Wehrmacht, später von französischen Truppen belegt. CDU gegen den Namen„Schwaben“ Freiburg(sw). Der Landesvorstand der padischen CDU lehnte in Freiburg den Na- men„Schwaben“ für das neue Bundesland als untragbar ab. Die badische CDU sei der Ansicht, daß im Namen des neuen Bundes- landes unbedingt der Name„Baden“ enthal- ten sein müsse. Es könne deshalb nur die schon bisher übliche Bezeichnung Baden- Württemberg“ ernstlich erwogen werden. Von Gesteinsmassen erschlagen Ringsheim, Kreis Lahr(Is w). Durch 10sbrechende Gesteinsmassen wurden in einem Stollen der Erzgrübe Kahlenberg bei Rings- heim zwei Bergleute erschlagen und ver- schüttet. mre Leichen konnten erst einige Stunden später geborgen werden. Ein weite- rer Arbeiter wurde schwer verletzt. Kreuz und quer durch Baden Freiburg. Das Institut für Psychologie und Charakterologie an der Universität Frei- burg beging dieser Tage sein zehnjähriges Bestehen.(Is ww) Konstanz. In der Gegend von Konstanz wurden in letzter Zeit einige Eisenten fest- gestellt. Die Eisente ist ein sehr seltener Vo- gel und hat ihre Brutgebiete auf Island und im nördlichen Rußland.(Iwo) Freiburg. Die Arbeiter wohlfahrt wird in Südbaden mit Genehmigung des Innen- ministeriums vom 7. bis 13. März eine Haus- und Straßensammlung vornehmen. Die dabei eingehenden Gelder sollen für den Ausbau der Hauspflege verwendet werden.(USW) olcale Nurdoclꝛau .....—.. Der geſtrige Sonntag im ſtrahlenden Sonnenſchein Der März hätte ſich wohl kaum ſchöner einführen können— ſtrahlender Sonnenſchein und Sonntag obendrein, gaben dieſem Start ſo etwas wie den Schein einer Frühlings⸗ buvertüre. Und ähnlich wie Muſikliebhaber Duvertüren hingegeben genießen, ſo genoſ⸗ ſen geſtern alles was Beine hatte dieſen zau⸗ berhaften Tag in der Freiheit und Unbe⸗ ſchwertheit der Natur, die in mächtigen In⸗ tervallen ſchon die erſten ſchönen Blütenzei⸗ chen des jungen Jahres zur Schau trug. Un⸗ abläſſig brachten die Verkehrsmittel die Menſchen aus der Häuſerenge hinaus und die nahe Bergſtraße war von einem Beſucher⸗ ſtrom übergoſſen, der mit vollen Zügen die herbwürzige Märzluft unter den wärmenden Strahlen der Sonne genoß. Wald und Flur boten den einheimiſchen Spaziergängern loh⸗ nende Ziele, die zumeiſt noch mit einem kur⸗ zen Beſuch verbunden waren. 8 Der Zug an die Bergſtraße war natürlich auch mit dem Magnet Mathaiſemarkt Schries⸗ heim verbunden. Durch die herrliche Witte⸗ rung begünſtigt verzeichnete der Bergſtraßen⸗ ort einen Maſſenbeſuch, der bis in die ſpä⸗ ten Abendſtunden hinein anhielt. Am Nach⸗ mittag bewegte ſich ein farbenfreudiger Feſt⸗ zug durch die maleriſchen Ortsſtraßen und mit beſonderer Begeiſterung wurde die deutſche Weinkönigin unter den Ehrengäſten begrüßt, die dem Weinort Schriesheim die Ehre ihres Beſuches erwies. Der ſpäte Nachmittag und Abend gehörte dann dem bunten volksfeſt⸗ lichen Treiben, das alle Gaſtſtätten und na⸗ mentlich den Zehntkeller bis unter die Decke füllte und den guten Schriesheimer in rauhen Mengen fließen ließ. 0 Sehr erf eulich war das herrliche Wetter natürlich auch für unſete Sportler, die einen erfolgreichen Tag buchen konnten. Gegen den in ſtarker Abſtiegsgefahr ſchwebenden MFC 08 Mannheim landeten die hieſigen 07er einen verdienten 3:2 Erfolg, während die 98er am Vormittag den Schriesheimern, die natürlich auf einen Mathaiſemarktſieg bedacht waren, mit 0:2 unterlagen. Ein wah⸗ res Schützenfeſt feierten die 98 er Handballer, die dem Tabellenſchlußlicht S Mannheim mit 23:2 Toren das Nachſehen gaben. Richard Möll ſicherer Sieger im Aus⸗ ſcheidungsturnen. Ein ſehr ſachverſtändiges Publikum ſah geſtern Vormittag in der Turnhalle des TV 1898 das Ausſcheidungsturnen der kreisbeſten Turner zur Ermittlung einer Kreisriege für einen Vergleichskampf mit dem Kreis Pforz⸗ heim. Unter der Leitung von Kreisturnwart Peter Hafner ſetzte ſich Richard Möll(TV 98) mit glänzenden Leiſtungen an allen Geräten von den 12 anweſenden Teilnehmern aus Mannheim, Weinheim, Ladenburg u. Schries⸗ heim ſicher durch und unterſtrich damit ſeine hervorragende Kondition. Sehr erfreulich war der 4. Platz, den Jean Spatz(TV Jahn 99) ein weiterer Seckenheimect, belegen konnte. Damit iſt zu hoffen, daß zwei Seckenheimer in der neuen Kreisriege vertreten ſein wer⸗ den, die nach einem weiteren Qualifikations⸗ turnen am 10. März endgültig ermittelt wird. Bauernverſammlung im Bad. Hof. Eine ſehr intereſſante und fachlich auf⸗ ſchlußreiche Verſammlung vereinte am Sams⸗ tag die hieſigen Landwirte im Bad. Hof. Nach begrüßenden Worten des Ortsobmannes Max Bühler wurden verſchiedene weſentliche Mitteilungen des Bauernverbandes bekannt⸗ gegeben. So können ab ſofort jugendliche Ar⸗ beitskräfte für die Landwirtſchaft angefor⸗ dert werden, die zur Zeit aus dem Flücht⸗ lingsſtrom des Oſtens durch ein Jugendſozial⸗ werk in Ladenburg aufgefangen und betreut werden. Mit einem Arbeitsvertrag, der zwi⸗ ſchen dem Sozialwerk und dem Landwirt ge⸗ ſchloſſen werden ſoll, iſt eine Abführung von monatlich 50 D⸗Mark als Arbeitslohn an das Jugendwerk ſelbſt und für den Be⸗ ſchäftigten freie Koſt und Logis garantiert. Weiter liegt im hieſigen Gemeindeſekretariat die Liſte für die Tierſeuchenbeiträge in der kommenden Woche auf, wo Einſprüche geltend gemacht werden können. Nach dieſen Bekanntmachungen ſprach, we⸗ ſentlich unterſtützt durch gut gewählte Licht⸗ bilder, Gartenbauinſpektor Hacker über Pflan⸗ zenſchutz und Schädlingsbekämpfung im Obſt⸗ bau. Durch gute Beiſpiele erläuterte er die weſentlichen Vorausſetzungen für einen er⸗ folgverſprechenden Obſtbau. Weſentlich ſei hier die Wahl des Bodens und deſſen Bear⸗ beitung, Düngung und Fruchtfolge, wie die Schädlingsbekämpfung auf mechaniſchem und chemiſchem Weg. Ein weiterer weſentlicher Punkt ſei auch die Pflege der Bäume, zu der er wertvolle Anregungen geben konnte. Reg.⸗Landwirtſchaftsrat Hanſer von der Landwirtſchaftsſchule ſprach ſodann über den Braugerſtenanbau. Durch die ungünſtige Witterung des vergangenen Jahres würde in dieſem Jahr ſehr viel mehr Sommergetreide zur Ausſaat, darunter vornehmlich Gerſte ge⸗ langen. Deshalb ſeien weſentliche Voraus⸗ ſetzungen für einen Qualitätsertrag notwen⸗ dig, die in der Vorfrucht, Düngung u. Saat⸗ gut bedingt ſeien, auf die beſonders geachtet werden müſſe. In dieſem Zuſammenhang wies er auf die durch Verſuche und Lehr⸗ ſchauen beſonders qualifizierte Braugerſten⸗ forte Haiſa hin, die allen Anforderungen der Brauereien und Mälzereien entſprechen würde. In einer nun folgenden kleinen Dis⸗ kuſſion wurde im Zuſammenhang mit dem Vortrag von Gartenbauinſpektor Hacker auf die Notwendigkeit des Beitrittes zum Obſt⸗ und Gartenbauverein hingewieſen. — Wirtschaft Das Handwerk auf der IBO-Messe Auf der 4. Internationalen Bodensee-Messe vom g. bis 17. Mai in Friedrichshafen wird das südwest- deutsche Handwerk wieder mit einer großen Ge- meinschaftsschau vertreten sein. Die Ausstellung des Handwerks wird von den Handwerkskammern Baden- Württemberg unter Mitwirkung des Landes- gewerbeamtes Stuttgart gemeinschaftlich organisiert. Federführend ist die Handwerkskammer Reutlingen. Markenmilch wird ausgegeben Gegen Mitte des Jahres wird die Milch- wirtschaft in Baden- Württemberg eine beson- dere Qualitätsmilch als Markenmilch in Fla- schen dem Verbraucher anbieten. Diese Milch, die aus tierärztlich anerkannten Milchviehbe- ständen stammt, wird besonderen Qualitäts- anforderungen genügen und einen höheren Fettgehalt als die normale Konsummilch auf- weisen. Sie wird vor allem auch als Kleinst- kindernahrung in ungekochtem Zustand ge- eignet sein. Die Ausgabe einer weiteren Kon- summilchsorte mit höherem Fettgehalt als 3 Prozent ist nicht vorgesehen. 1 Wettervorhersage Am Montag und Dienstag überwiegend hei- ter. Nachts leichter Frost. Tagsüber Erwär- mung bis zu 10 Grad. Schwache östliche Winde. VVV c AOA N YON JO BREN DEU 5 Copyright by Dr. Paul Herzog, Tübingen durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (23. Fortsetzung) Nicht nur die Jugend von St. Walden Schreit tobend ihr„Hannes! Hannes!“ Nein, auch erwachsene, gesittete, nicht so leicht aus der Fassung zu bringende Männer reißen die Mützen vom Kopf und schwenken sie Wie irrsinnig durch die Luft. Frauen, schöne, elegante, selbstsicherkühle Frauen fallen einander lachend und weinend in die Arme. Ein Taumel hat alle ergriffen. „Hannes! Hannes Heglund!““ „Primal Primissima!“ sagt der Comte Tes- ano und zwirbelt sein elegantes Bärtchen. „Ist Wirklich große Klasse, dieser Bursche, Was, Liebste?!“ Cornelia kann nur stumm nicken. Den Atem nat es ihr weggeriommen in diesen Minuten, die ihr wie Ewigkeiten dünkten. Ganz langsam beginnt ihr Herz wieder zu schlagen. Hämmert dann wild los, wie ein Maschinengewehr, das Ladehemmung hatte. Heglund! denkt sie. Hannes Heglund! Ge- liebter, unvergeßlicher Name! So nah ist er jetzt. Wenige Meter nur trennten sie von der dahinrasenden Gestalt. Und doch so fern, so unendlich fern „Gehen wir einen Cocktail trinken, Liebste?“ fragt der Comte und faßt nach ihrer Hand, sie sanft mit sich ziehend.„Ich möchte einiges mit Innen besprechen. Sie ge- statten doch, Cornelia, daß ich als guter Freund 5 Cornelia kehrt nur langsam in die Wirk- lichkeit zurück. Erst als sie, ein wenig Ab- Seits der Rennstrecke und der vielen, fröhlich durcheinanderwogenden Menschen, unter der kleinen Wächte stehen, die, ein Paar hundert 5 20 5 E Meter vom Hotel entfernt, wie eine phan- tastische Zuckerbäckertorte aufragt, nimmt der Comte wieder das Wort. „Ich habe Mac Cormick auf Sie aufmerksam gemacht, liebe Cornelia!“ sagt er und schaut ihr ins Gesicht. Cornelia errötet. Die Unterredung von heute vormittag in der Bar kommt ihr Jah ins Be- wußtsein. Das märchenhafte Angebot des Amerikaners. Der Riesenscheck, den sie sorg- sam hütet wie ein kostbares Gut, das einem vorübergehend anvertraut ist und das man unbeschädigt wieder zurückgeben muß. Sie versteht es immer noch nicht. Irgend- wie ist ihr die ganze Geschichte unheimlich. Man engagiert doch nicht eine kleine Sekre- tärin, eine junge Werbetexterin, für solch märchenhafte Summen! 0 „Wenn alles gut geht, liebes Kind, haben Sie eine wundervolle Karriere vor sich. Ich glaube, dieser Mae Sor „Ich bin Ihnen sehr dankbar, Graf!“ sagt Cornelia.„Aber ich begreife Mister Mac Cormick nicht. Er batte es doch auch billiger haben können.“ „Billiger?“ lacht der Comte.„Liebe Cor- nelia, Sie müssen die Maßstäbe von Holly- Wood anlegen. Denen ist nichts zu teuer, Was sie haben wollen. Was hat Mac Cormick denn geboten?“ „5000 als Anzahlung. Er gab mir einen Scheck“ stammelt das Madchen.„Ich ver- stehe nur nicht, wieso er mich so hoch ein- schatzt.“ „Einen Scheck?“ murmelt der Comte.„In- teressent. Hoffentlich ist er auch gedeckt?“, meint er zweifelnd. „Gedeckt? Aber ich bitte Sie, Graf! Mac Cormick und ungedeckte Schecks, das paßt doch wohl nicht gut zusammen!“ g „Man kann nie vorsichtig genug sein!“, meint der Comte kühl. Darf ich den Scheck mal sehen?“ 5 „Bitte!“ sagt Cornelia und zieht das kost- der Saffiantasche. bare Stück Papier aus e „Es ist wie ein Märchen, nicht?“ 5 „Hoffentlich ist es nicht überhaupt ein Märchen“, flüstert der Italiener.„Ich habe in den letzten Tagen einige Informationen be- kommen, die mich etwas zweifeln lassen an der Echtheit dieses Mac Cormick, wissen Sie!“ Er betrachtet mit Kennermiene das Scheck- formular. 5000 Dollar. Auf die Schweizer Kreditanstalt in Zürich. Zahlen Sie.. oder Ueberbringer. Ein netter, ein ausgezeichneter Barscheck. Man bekommt ihn sicher überall eingelöst. „Ganz unter uns, liebe Cornelial“, sagt der Comte und seine biegsame Stimme hat einen geradezu beschwörenden Klang.„Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Als Ihr Freund, wenn ich mich so nennen darf, ja?“ „Sie dürfen!“ sagt Cornelia leise.„Natür- lich sind Sie mein Freund!“ Sie fühlt sich so entsetzlich einsam und verlassen iri diesem Augenblick. Irgendwie zieht ein dunkles Gewölk an ihrem strah- lenden Urlaubshimmel auf. Sie fühlt es mehr als sie es sich erklären kann. Wie gut, in solchen Stunden einen aufrichtigen Freund zu haben! „Ich fahre morgen früh ohnehin mal rasch nach München!“ sagt der Comte.„Für ein paar Stunden. Bin abends wieder zurück. Ich Könnte dort, bei der Hypothekenbank, auf der ich ohnehin mein Konto habe, mühelos nachprüfen lassen, ob der Scheck in Ordnung geht, ja? Bevor Sie weiter mit diesem Yankee verhandeln. Möglicherweise Verträge unter- schreiben, die Sie binden „Wenn Sie meinen, Graf?“ sagt Cornelia zögernd. Sie kann es nicht glauben, daß dieser bärenhafte Amerikaner ihr einen faulen Zauber vormachen sollte. Wozu auch? Aber immerhin 5. „Ich lasse Ihnen natürlich Sicherheit da, liebe Cornelia!“ lächelt Tessano.„Mein Ge- Pack bleibt ohnehin hier. Aber ich werde auch den Gegenwert des Schecks 5 „Aber ich bitte Stel“ sagt Cornelia rasch. „Sie sind mir doch gut für so einen Scheck!“ „Ja, Wirklich?“ lächelt der Comte und sieht ihr tief in die blauen Augen. Das ist lieb von dir!“ flüstert er und zieht sie an sich. Cornelia sträubt sich nicht, als er sie in die Arme nimmt. Sie läßt sich küssen. Auf eine zarte und ritterliche Weise küssen. Es ist ja so gut, mal wieder in die Arme genommen zu werden, wenn man so allein ist auf der Welt. So entsetzlich allein — Ein leichtes Geräusch läßt die beiden aus- einander fahren. Eine dicke Wolke von Scdhmee stäubt vom Wächtenrand hernieder. Ein dunkler gespenstischer Schatten schwebt über ihren Köpfen. Stürzt jetzt in tollem Sprung in die Tiefe. Rast in phantastischen Schwüngen dem Lichtermeer des Prunkhotels entgegen. Mitten in die hell auf kreischende Schar der heimkehrenden Gäste hinein. „Verrückte Burschen!“ schimpft der Comte, sich mühsam abstäubend.„Brechen sich noch mal das Genick, diese Kerle!“ Cornelia hat das Gespenst mit den Augen verfolgt. Blitzschnell erfaßt sie die dahin- jagende Gestalt. Heglund! Natürlich, wer sonst würde auch so einen Sprung wagen? „Liebling!“ flüstert Tessano und streicht ihr die Schneeflocken aus dem Gesicht. „Wir wollen gehen, ja?“ meint Corneli; jäh ernüchtert. Sie fahren in sanften Schwüngen zum Walder-Alm ab, das in strahlendem Glanz a der vielen Gäste harrt, die dem großen Fest- abend zu Ehren der Sieger beiwohnen wollen. Es ist keine Kleinigkeit, so ein Fest zu arrangieren, und an diesem Tag will manches nicht recht klappen. Die ordnende, lenkende Hand des Chefs fehlt überall. Herr Zütterin, der sonst selbst mit Feuer- eifer die Vorbereitungen seiner Galaabende zu betreiben pflegt, ist heute seltsam oft ab- wesend. 3 5 Erst haf er sich lange in seine Privat- gemàcher zurückgezogen, um die obligato- rische Festrede zu studieren.. Jetzt hat ihn der alte Zürlein mit hinauf geschleppt in das Zimmer 212, das er der Verrückten zugewiesen hat, die behauptet, Cornelia Lucas zu heißen, und die ihm heute gerade noch gefehlt hat. N dich, Lührlein!“ schnauft Züt- Sport und Spiel Vom einheimiſchen Sport Fußball. Vom Anſpiel weg übernahm Seckenheim die Initiative und berannte das Tor der Gäſte, konnten aber die gegneriſche Hinter⸗ mannſchaft nicht überwinden. Die Ueberlegen⸗ heit der Seckenheimer wurde ſo ſtark, daß bereits in der 15. Minute der 9. Eckball für die 07er getreten wurde, aber keine der vielen Chancen konnte verwertet werden. Bei einem überraſchenden Vorſtoß der Gäſte in der 30. Minute konnte 08 ſogar in Führung gehen und mit dieſem Reſultat ging es trotz dauernder Ueberlegenheit des Gaſtgebers in die Halbzeit. Nach Wiederbeginn dasſelbe Bild. Angriff auf Angriff rollte auf Gegnrers Ge⸗ häuſe, aber die ſehr gut kämpfenden Gäſte konnten alle Angriffe abſchlagen, bis in der 70. Minute Seckenheim durch ſchönen Kopf⸗ ſchuß den Ausgleich erzielen konnte, aber dann war es wieder 08 Mannheim, das duſch einen Alleingang ſeines Mittelſtürmers in Führung gehen konnte. Jetzt ſetzte aber Seckenheim alles auf eine Karte, ja ſelbſt die Verteidiger ſtürmten und ſo wurde in letzter Minute durch des die Ueberlegenheit des Gaſtgebers ein ver⸗ dienter Sieg errungen. * SV Schriesheim— 98 Seckenheim 2:0(1:0) Die 2. Mannſchaften 32 Ohne Winkler G., Schmitt G. und Gün⸗ teroth mußten die Blau⸗Weißen an der Berg⸗ ſtraße gegen den Tabellendritten antreten. Dazu kam noch, daß Daub G. in der 10. Minute verletzt wurde, ſodaß ee als Statiſt am linken Flügel mitwirkte. Trotzdem ſchlu⸗ gen ſich die 98 er gegen den Spitzenreiter ſehr gut und vergaben manche klare Torchance. Während die Platzherren das wuchtige und hohe Spiel zeigten, waren die 98 er die tech⸗ niſch beſſere Elf. Erſt in dee 42. Minute konnte der erſtmals wieder zwiſchen den Pfo⸗ ſten ſtehende Auernheimer, der eine gute Par⸗ tie lieferte, geſchlagen werden. Im Gegenzug ſchoß Becker den Schriesheimer Schlußmann ſcharf an, doch konnte der Abpraller nicht zum Ausgleich eingelenkt werden. Auch in der nun einſetzenden Drangperiode der Blau⸗ Weißen wurden wieder mehrere Torchancen ausgelaſſen. Durch Mißverſtändnis der Hin⸗ termannſchaft erzielte Schriesheim dann in der 78. Min. den durchaus vermeidbaren 2. Treffer. Das Fehlen des Trainers machte fich zweifellos im Sturm bemerkbar. Während die 3. Mannſchaft und die Schü⸗ ler 3:0 verloren, unterſteich die Gem. Jug. mit einem 13:0⸗Ergebnis über Ladenburg ihre berechtigten Hoffnungen auf den Meiſter⸗ titel. Handball der Bezirksklasse 98 1. M,— S6 Mannheim 2313(10:1) 2. Mannſchaften 13:4 7 V 98 1b Mannſch.— Pfingſtberg 1. 7:12 Das Spiel der 1. Mannſchaft gegen die 1. Elf der S Mannheim ging überlegen mit 23:3 Toren an die Heimiſchen. Von An⸗ fang bis zum Ende war das Treffen ſpan⸗ nend. Scᷣ konnte der Schnelligkeit der 98 er Stürmer nicht Einhalt bieten. In der erſten Halbzeit war das Spiel ſchon ſichtlich ent⸗ ſchieden, wo man mit 10:1 die Seiten wech⸗ ſelte. In der 2. Halbzeit das gleiche Bild. Sch konnte den Torſchützen von 98 nichts zählbares entgegenſetzen. Die beiden Punkte brachten die 98er näher an das Meiſter⸗ ſchaftsziel heran. Marzenell, Treiber, Müller, und Erny, Beißmann und Gropp waren bei den Hieſigen, Helmut und Tobin bei den Gäſten die Torſchützen. Schüler 98— TW Käfertal(Schüler) 6:2 Der Handball am Sonntag Im Kampf um die gesamtbadische Handballmei- Sterschaft gewann die SpVgg. Ketsch auf eigenem Platz gegen den Südbadischen Meister Tsy Schut- terwald mit 11:5 Toren und holte sich dadurch die ersten Punkte. Im letzten Punktespiel der mittel- badischen Handballverbandsliga unterlag der TSV Rintheim in einem torreichen Spiel seinem Na- mensvetter in Durmersheim mit 9:10 Toren. Daxlanden auf eigenem Platz geschlagen Mühlburg mußte Niederlage einstecken In der nordbadischen Fußball-Amateurliga unter- lag der ersatzgeschwächte Spitzenreiter FV Dax- landen auf eigenem Platz dem Vorjahreszweiten SV Schwetzingen knapp mit 1:2 Toren und hat so- mit nur noch drei Verlustpunkte Weniger aufzu- Weisen als der nachdrängende VfB Leimen, der zu Hause den Lokalrivalen S Kirchheim hoch mit 6:1 Toren distanzierte. Verbissener denn je dürfte der Kampf um den zweiten Platz werden, nachdem auch der ESc Mühlburg Phönix eine Niederlage bezog, während andererseits sowohl Viernheim 82 gegen K ach), als auch der Dsc Heidelberg(3:0 in Käfertal) und Hockenheim(1:0 gegen Friedrichs- feld) ihre Spiele innen konnten. In der Ab- stiegszone zeichnen sich nunmehr die Fronten auch etwas klarer ab, da Kirrlach und Friedrichsfeld erneut verloren und der VfB Enielingen in Bröt- zingen einen wichtigen Punkt rettete. Die Ergebr landen— Schwetzingen 112, Hockenheim— Friedrichsfeld 1:0, Viernheim gegen Kirrlach 3:1, Leimen— Kirchheim 6:1, Birkenfeld Segen Mühlburg 2:1, Brötzingen— Knielingen ot, Käfertal— DS Heidelberg 0:3. Fürth und Schweinfurt abgeschlagen Dreikampf Eintracht Mühlburg—vfg Stutt- gart geht weiter— Für Ulm wird es kritisch In der 1. Liga Süd haben sich die Fronten an der Tabellenspitze geklärt. Für die Meisterschaft und die Teilnahme an der deutschen Meister- schaft kommen nur noch drei Vereine in Frage: die Frankfurter Eintracht, die den VfR Mann- heim mit 4:0 abfertigte, der KSC Mühlburg/ Phö- nix, der 1860 München knapp mit 2:1 schlug und der VfB Stuttgart, der Schweinfurt 03 mit 4:1 das Nachsehen gab. Durch diese Niederlage wurde Schweinfurt 05 endgültig abgeschlagen, obwohl es vorerst noch auf dem vierten Tabellenplatz verblieb, aber nun drei Punkte Rückstand gegenüber dem Tabellen- dritten VfB Stuttgart hat. Auch Fürth mußte seine Hoffnungen, noch einen der vorderen Plätze zu erreichen, durch das 0:0 zu Hause ge- gen die Stuttgarter Kickers aufgeben. Ebenso sind der FSV Frankfurt und die Offenbacher Kickers endgültig abgeschlagen. Der FSV verlor seit Wochen erstmals wieder bei Bayern Mün- chen mit 3:1, und Offenbach mußte sich auf eige- nem Platz vom„Club“ mit 61:3 schlagen lassen. Kritisch wird am Tabellenende die Lage für Ulm, das in Waldhof 3:2 verlor und für 1860 München, das bei Mühlburg unterlag. Beide Ver- eine stehen mit 17:31 Punkten am Tabellenende. Stark gefährdet sind aber auch Aschaffenburg, das beim BC Augsburg mit 5:2 unterlag, und der VfR Mannheim. Der BC Augsburg dürfte sich durch seinen neuerlichen Erfolg fast in Sicherheit gebracht haben. VfB Stuttgart— 05 Schweinfurt 4:1 Eine Vorentscheidung um den dritten Platz ge- staltete der Deutsche Meister VfB Stuttgart im Neckarstadion gegen den punktgleichen Schwein furt 05 mit 4:1(0:0) erfolgreich. Bis zur 68. Min. hatte Schweinfurt sauber abgesperrt und beson- ders den für die Nationalmannschaft reifen Stür- mer Baitinger(VfB) bestens abgedeckt. Schlienz brachte durch 25-m- Schuß das 1:0, ehe Baitinger Mach Zusammenspiel mit Schlienz) das 2:0 her- stellte. Es schien, als ob das Anschlußtor des Schweinfurters Burkhard in Abseitsstellung er- zelt wurde. Entschieden aber wurde das Tref- ken in der 62. Minute durch einen 40-m-Weit⸗ schuß Barufkas, dem Baitinger nach Zuspiel von Blessing in der 68. Minute noch ein viertes Tor folgen ließ. Spygg. Fürth— Stuttgarter Kickers 0:0 In Fürth gegen die Spielvereinigung zu einem Punkt zu kommen, muß den Stuttgarter Kickers hoch angerechnet werden. Denn bei ihnen fehlten S. Kronenbitter und Fauser. Aber Torwart Becht- hold lieferte gegen die überlegen angreifenden Fürther eine Slanzpartie. Obwohl ohne Appis, Brenzke und Knoll, schien Fürth besser, aber der Sturm verzettelte sich. Eintracht Frankfurt— VfR Mannheim 4:0 Der Tabellenführer war auch diesmal äußerst spieltüchtig. Der klare Erfolg stand bereits in der 57. Minute fest. Die 12000 Zuschauer sahen eigentlich die vier Tore in 30 Minuten Con der 27. zur 57. Minute) und zwar wurden je zwei Allen die unserer lieben Entschlafenen Frau Kätchen Engert in so Überaus großer Anteilnahme die letzte Ehre erwiesen und durch Kranz- und Blumenspenden bedacht haben, danken wir herzlichst. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: August Engert Bäckermeister Mhm.-Seckenheim, 2. März 1953 Bonndorferstr. 50 8eilix kdelbohnerwachs in der bose sparsam bis zum letzten Res! DbopPLER RR DER sehr viel Pickel im Gesicht. Bedingt durch die Wechseljahre litt ich sehr unter Schlaflosigkeit, Nervosität und heftigen Magenschmerzen. Seit ich nun Klosterfrau Melissengeist einnehme, sind diese Beschwerden beseitigt! Auch Aktiv- Puder ist gut: mein 17- jähriger Sohn hatte Puder sisd die Pickel in wenigen Tagen verschwunden! So schreibt Frau Chr. Maul, K.-Bickendorf, Subbelratherstraße 535. g Klosterfrau eist ab DM 1.55 und Aktiv-Puder ab 75 Stad P e tänrt gern jeder Sportrader mit 8 u. 4 Gang- u. Naben · Schaſtung Fahrrad- Hiffsmotore Motor- Räder Anzahlung DM 30. Wochenrate OM 3. 8 Mannheim 81, 6 a 2 Breite Strage Durch Aktiv- Erfolge von Jänisch und von Ebeling sfümm- Kräftig bejubelt. Der Endspurt der Mannhei- mer im letzten Spieldrittel sah eine gefestigte Eintrachtdeckung am Werk. 5 Kickers Offenbach— I. F Nürnberg 3:6 Vor 20 000 pflegten beide Partner ein offensives Spiel. Glomb brachte den Club in der 13. Minute in Führung, was aber Kircher vom Anstoß weg auf 1:1 ausglich. Doch schafften Morlock und Herbolsbeimer bis zur 38. Minute die 31-Pau- senführung. Immer wieder kurbelte Morlock den Nürnberger Sturm an. Ein Eigentor von Vertei- diger Emberger und Tore von Winterstein und Herbolsheimer sorgten für das 6:3, Wobei zwi- schendurch Kircher zwei Gegentreffer(der letzte ein Elfmeter in der 78. Minute) anbrachte. FC Bayern— FSV Frankfurt 311 Münchens Fußballgemeinde triumphierte, als ihr FC Bayern den Fs Frankfurt mit 3:1(2:0) besiegte. Die 18 000 Zuschauer beklatschten das Tor von Schädlich(5. Min.) und den Erfolg von Bauer II(39. Min.). Obwohl dann nach der Pause FSV besser wurde und Nationalspieler Herr- mann in der 56. Minute ein Tor aufholte, sicherte Velhorn in der 83. Minute den 3:1-Sieg. Waldhof Mannheim— TSG Uim 3:2 Die Ulmer schienen eine Uberraschung mit einem Unentschieden zu bringen, ehe der Wald- Hofsjeg sieben Minuten vor dem Schlußpfiff feststand. Waldhof führte durch Tore von Cor- nelius und Hohmann 2:0, ehe der Mannheimer Verteidiger Wagner durch Eigentor und Hain Um) das 2:2 erreichten, Der Kopfball Hoh- manns bei der zwölften Ecke der Waldhöfer stellte dann in der 83. Minute den Knappen 3:2 Sieg her. Mühlburg/ Phönix— 1860 München 2:1 Die Revanche für die Münchner 3:4-Nieder- lage glückte dem Ksc Mühlburg Phönix in Karlsruhe. Die Löwen des 1860 München führten zuerst seit der 16. Minute durch Mondschein 1:0. Aber in der 34. Minute glich Strittmatter aus und in der 85. Minute war der 2:1 Sieg durch Sommerlatt fällig. Mühlburgs zehnter Heimsieg war„unter Form“ erspielt worden. 13 000 Zu- schauer waren erschienen. BOC Augsburg— Aschaffenburg 3:2 Es stand 1:1, als Aschaffenburgs Torwart Sei- del von der 32. bis zur 45. Minute ausscheiden mußte, So gaben Schuller, Biesinger und Bachl die klare 3:1-Pausenführung. Schmidt hatte ein- mal auf 1:1 ausgeglichen. Nach der Pause machte zwar Seidel wieder mit, aber Biesinger und Ludwig erhöhten auf 5:2, wobei Hecht bei 4:1 ein zweites Tor erreichte. Spitzenreiter in harter Bedrängnis Neckarau behielt einen Punkt für sich— Pforzheim in der Abstiegszone In Süddeutschlands 2. Liga gab der Spitzen- reiter Hessen Kassel, der erst am letzten Sonn- tag gegen den Neuling KF verlor, überraschend an das Schlußlicht VfL. Neckarau einen wert- vollen Punkt ab. Dadurch wird der Kampf der Verfolgergruppe noch spannender als bisher. Bayern Hof, das wie die anderen vier Verfolger zu Hause spielte, steht nach seinem 1:0-Sieg über Union Böckingen jetzt nur noch mit einem Punkt Rückstand hinter dem hart bedrängten Meisterschaftsanwärter. Auch der Fe Bamberg, der über den KFV ebenfalls mit 1:0 triumphierte, erreichte diesmal 30 Punkte und setzte sich wie- der vor die Regensburger, die sich von dem ASV Feudenheim nur unentschieden 2:2 trennten. Hier hätte es beinahe die größte Sensation ge- geben, denn bis kurz vor Schluß führte Feuden- heim. Auch Singen 04 holte gegen Wiesbaden nur ein Remis heraus, hielt aber seinen fünften Tabellenplatz. Im„Unterhaus“ sorgte neben dem VfL. Neckarau, dem sein Punktgewinn keinen Platzvorteil brachte, auch der ASV Cham für eine kleine Sensation. Der ASV schlug den 1. FC Pforzheim sicher mit 3:1 und kletterteé damit um einen Rang aus der Abstiegszone nach oben, in die nun die Pforzheimer hineinrutschten. Im Mittelfeld verbesserte der SV Darmstadt nach seinem 2:1-Sieg über den SSV Reutlingen seine Position. Es spielten: ASV Durlach— Schwaben Augs- burg 0:0, Jahn Regensburg— ASV Feudenbeim 2:2, Singen 04— SV Wiesbaden 0:0, Fœ Bam- berg— Karlsruher FV 1:0, Bayern Hof— Union Böckingen 1:0, VfL Neckarau— Hessen Kassel 1:1, SV Darmstadt— SSV Reutlingen 2:1, AS Cham— 1. FC Pforzheim 3:1. Kaiserslautern diesmal bescheidener Die Lage in der 1. Liga Südwest Im Südwesten kommt es nur auf das Tempo an, in dem der 1. FC Kaiserslautern der Meister- schaft und Tus Neuendorf dem zweiten Platz zusteuert. Im Lokalkampf auf dem Betzenberg behielt der 1. FCK gegen den VfR Kaiserslau- tern nur knapp mit 1:0 beide Punkte für sich. Das einzige Tor schoß Scheffler in der 53. Minute. Ahnlich knapp endete das Saarbrücker Derby zwischen Saar 05 und 1. FC Saarbrücken. Ossi Müller hatte den Osern eine besondere Stopper- taktik beigebracht. Aber vor 10 000 Zuschauern fanden die Leute um Binkert doch noch zwei Lücken, wobei Schreiner und Otto die Treffer erzielten. Trotz des 2:0-Sieges kam der 1. Fes über den dritten Platz nicht hinaus. Die Neuen- dorfer gewannen das schwere Spiel gegen Wor- matia Worms sicher mit 613. Tabelle der 1. Liga Süd 1. Fintracht Frankfurt 24 53535 34:14 2. KSc Mühlburg 24 57236 32:16 3. VfB Stuttgart 24 54227 30218 4. Schweinfurt 05 24 3 27221 5. SpVgg. Fürth 23 42237 25321 6. Bayern München 24 44:44 24:24 7. FSV Frankfurt 24 3136 24:24 g. Offenbacher Kickers 23 51738 23223 9. 1. Fœ Nürnberg 23 53244 22:24 10. Stuttgarter Kickers 24 58758 22:26 11. SV Waldhof 23 44:47 21:25 12. BC Augsburg 23 47:53 20726 13. VfR Mannheim 28 34:50 19:27 14. Viktorla Aschaffenburg 24 47264 19729 15. 1860 München 24 34:50 17231 16. TSG Ulm 24 34:59 17 31 Tabelle der 2. Liga Süd 5 1. Hessen Kassel 23 35:23 3418 2. Bayern Hof 23 38:22 50˙16 3. FC Bamberg 25 37232 3020 4. Jahn Regensburg 24 57732 29:19 5. Singen 04 24 2 27221 6. Ssy Reutlingen 24 48.38 25:23 7. SV Darmstadt 24 34741 25:23 8. Freiburger Fe 23 41:32 24:22 9. Schwaben Augsburg 23 40:29 24:22 10. ASV Durlach 23 36738 24:22 11. SV Wiesbaden 24 42:42 23725 12. TSV Straubing 24 46:43 22:26 13. Union Böckingen 23 33741 21˙25 14. Karlsruher Fx 24 40 32 21:27 15. ASV Feudenheim 24 29:62 19:29 16. ASV Cham 23 38751 18:28 17. 1. Fe Pforzheim 24 33:48 18:30 15:33 18. VI. Neckarau 24 29749 Tabelle der 1. Liga Südwest 1. 1. FC Kaiserslautern 23 41¹⁰3 2. Tus Neuendorf 23 37 3. 1. FC Saarbrücken 23 35˙J% 4. Wormatia Worms 23 2870 5. VfR Kaiserslautern 23 2 6. Tura Li dwigshafen 23 2 7. FV Speyer 23 2 8. FK Pirmasens 23 2 9. Mainz 05 23 21 10. Borussla Neunkirchen 23 215 11. Phönix Ludwigshafen 23 2 12. VfR Kirn 23 2 13. Saar 05 23 19•2 14. Eintracht Trier 23 19˙2 15. FV Engers 23 13730 16. Hassia Bingen 23 2740 Totoergebnisse vom West/ Süd- Block 1. Fortuna Düsseldorf— 1. Fœ Köln 2. EKIckers Offenbach— 1. Fœ Nürnberg 3. Saar 05— 1. Fœ Saarbrücken 4 5 co RW Essen— Schalke 04 St. Pauli— Hamburger Sv 6. VIB Stuttgart— Schweinfurt 05 7. Spfr. Katernberg— Bor. Dortmund 8. Bayern München— FSV Frankfurt 9. Horst Emscher— Meidericher Sv 10. Bor. M.-Gladbach— Bayer Leverkusen 11. Phönix Ludwigshafen— FK Pirmasens 12. Eintracht Frankfurt— VfR Mannheim 13. SV Sodingen— SW Essen Se SSS ELSA S SSS 5 14. Tus Neuendorf— Wormatia Worms 62 1 Sch Hächer und Str 8 2 ein Ros! Amort D e Skimeister 921 Beni Obermüller sti Auch Evi Lang wa 5 es Die er Deutschen Sti zep meisterschaft wurde in Schleching mit zwei Kom] III. bination Aufen entschieden. ihr Der? Einheimische Hans Hächer ge Wo wann Abfahrtstitel auch noch die Sck Kombinati tung damit den Goldenes mi Ski des Deutschen Skiverbandes. Trotz eine gel Slalomsturz fuhr 5 8 im ersten blonde, bärenstar! beste Zeit und vor dem Torlaufsieger behaupten. Fast 10 000 2 herrlicher WI bis zum 1 Konkurrenz ster Torläutfe Durchgang in Sch ger noch die sech 1 in der Kombin p Behr an der Sp schauer verfolgten be tersonne die ungemein spannende n Lauf unentschiedene Slalom zielte aber t noch die sechstbeste Zeil Im letzten Le assie er dann seine Kon kurrenten. Bei den Damen verlor die Kombing tionsfavoritin Evi Le im ersten Slalom Durchgang bei einem Sturz fast 20 Sekunden und damit die Meisterschaft. Rosl Amort gewann, Torlauf und Kombination. Sepp Bradl gewann Skiſlug am Kuli e Uberraschender Erfolg des 5. 5 7 0 Amerikaners Shen 2 ZU ev wood— Brutscher wurde Vierter ne Das erste Ski en auf der Schanze am Kulm Ne bei Mitterndorf in Gsterreich endete mit einem de großen Triumph für den 35 Jahre alten ehe- 20 maligen Weltmeister Sepp Bradl, der auf seiner ne Hausschanze 21 Konkurrenten aus Deutschland, 111 Italien, Jugoslawien, der Schweiz, den USA und di Osterreich auf die Plätze verweisen konnte. 5 In der Gesamtwertung, für die die Ergebnisse 8 der beiden Flugtage(Samstag und Sonntag) zu- stimmengezogen wurden, nehmen der Schweizer b. Däscher, der Amerikaner Sherwood und der el Deutsche Toni Brutscher aus Oberstdorf die A1 Plätze hinter Bradl ein. m Mit seinem Gesamtsieg bewies Sepp Bradl, daß b. ex trotz seiner 35 Jahre noch nicht zum alten Eisen zählt. Er erklärte anschließend, es sei dies d. das letzte Mal gewesen, daß er an einer Skiflug- 8 woche teilgenommen habe. 1 Der Zweitplacierte Däscher wurde vielfach 0 als der beste Stilist der Veranstaltung bezeich- 8 net. Däscher sagte nach dem Wettbewerb:„Die 1 Schanze ist ausgezeichnet, doch glaube ich, man; n kann sie nicht als Flugschanze bezeichnen. Sie t! ist nur eine größere normale Sprungschanze.“ te Sherwood war die große Uberraschung der 73 Veranstaltung. Obwohl er das erste Mal an eineg 1 Skiflugveranstaltung teilnahm, erwies er sie 5 nicht nur als hervorragender Weitenjäger, 801. 92 1 dern verbesserte auch seinen anfangs etwas an! 8 beholfenen Stil von Sprung zu Sprung zusehe nd 1 Toni Brutscher erklärte seine etwas schwächere 8 Leistung mit der Tatsache, daß die Spur im An- 8 lauf anfangs nicht einwandfrei war.„Erst im 2 letzten Durchgang hat es mit der Spur richtig geklappt“, meinte Brutscher. 2 Eine Weitenkonkurrenz wurde offiziell abge- 8 lehnt. Aber wir haben sie dennoch in ihrem 1 Gesamtergebnis festgehalten. In dieser Wertung, in der die fünf besten Flüge jedes Teilnehmers U an allen drei Tagen(also auch beim Probeflie- 1 gen) enthalten sind, kam Bradl zu einem knap- 0 pen Sieg vor Sber wood. 2 1 Das Offizielle Ergebnis N 1. Bradl Note 449,8; 2. Däscher 441,4; 3. Sber-⸗ l wood 436,1; 4. Brutscher 435,9; 5. Finzgar 423, 5 6. Weiler 408,6; 7. Steinegger 406,5; 8. Anwander f 403,0; 9. Plank 390,1. 9 . Verdienter Schweizer Eishockey-Erfolg 15 6:2 im Mannheimer Eisstadion— Deutscher N Angriff zu verschnörkelt f Der 6.:2-Sieg der Schweizer Eishockeymann- schaft gegen Deutschland im Mannheimer Bis- stadion kam in dieser Höhe etwas unerwartet, da bei den Schweizern der berühmte Davoser Sturm mit den Gebrüdern Poltera und Träpp fehlte und deshalb eine Reihe von Nachwuchs- Spielern zum Zuge kamen, die sich jedoch wider Erwarten gut geschlagen haben. 8 Nach den großen Erfolgen des EV Füssen bei seinen internationalen Spielen und nach der Er- ringung des Spengler-Cups hatte man gerade von den Füssenern eine wertvolle Stütze der deutschen Nationalmannschaft erhofft. Obwohl die Füssener und hier vor allen Dingen der erste Sturm mit Unsinn, Egen und Guggemos keines- enttäuschte, fehlte der deutschen Mannschaft je- doch die nötige Durchschlagskraft. Selbst als beim Stand von 2:2 noch mitten im letzten Drit- tel der deutsche Sieg in greifbarer Nähe lag, verstanden es die deutschen Stürmer nicht, eine der zahlreichen Chancen zu verwerten.“ Das deutsche Angriffsspiel war zu verschnör- Kelt, zu umständlich,. Die Schweizer erreichten mit drei Spielzügen mehr, als die Deutschen mit der doppelten Zahl. Zudem wurde gerade in dem Augenblick, als der deutsche Angriff zum entscheidenden Stoß und damit zum möglichen Endsieg ansetzte, die Deckung nachlässig, und der Füssener Torhüter Bechler ließ einige halt-⸗ bare Schüsse passieren. Sein Gegenüber, der Züricher Bänninger, war dagegen in einer groß- artige Form und übertraf den Füssener bei wei⸗ tem, Selbst die kraftvollsten Schüsse von Bier- sack und Egen meisterte er. f Der erste deutsche Sturm mit Unsinn, Egen und Guggemos war der beste Mannschaftsteil der deutschen Nationalmannschaft. Die drei Füsse- ner verstanden sich prächtig und überragten die beiden anderen Sturmformationen bei wei- tem. Die Schweizer hatten nicht nur eine, son- dern zwei gute Angriffsreihen. 3