Nr. 60 Neckar-Bete(2. Blatt) Mittwoch, 15. April 1953 A890 sprach Professor Erhard Von Dr. Hei mann Reischle Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Erhard Weiß offenbar viel von dem Geheimnis, daß der Ablauf der modernen Wirtschaft nicht in erster Linie von realen, Wirtschaftlichen Tat- beständen und Gesetzmäßigkeiten, von einer Summierung von materiellen G un und 8 stungen, sondern von dem alten der Menschen zu diesen Hrscheinu zen abhängt. Wirtschaftspolitik ist daher Staatskunst und in weitem Maße auch eine Frage der Psycho- logie. Kein Wunder daher, daß Prof. Erhard heute, wo das Vertrauen mancher Wirtschafts- kreise in die künftige Stabilität unserer Wirt- schaftskonjunktur ins Wanken geraten ist, viel im Lande umher reist, auf ökfentlichen Wirt- schaftskundgebungen wie internen Tagungen seiner Partei spricht und den Kleingläubigen Korsettstangen einzuziehen versucht. Er gleicht insoweit jenem berühmten Schöpfer der Methode Coué, der seine Heilerfolge am menschlichen Körper in erster Linie der see- lischen Aufmunterung seiner Patienten ver- dankt. In Stuttgart und Karlsruhe hatten die Presse Wie ein zahlreiches interessiertes Pu- plikum dieser Tage Gelegenheit, Prof. Er- hard auf Kundgebungen der wirtschaftspoli- tischen Ausschüsse der CDU erleben zu kön- nen. Es war ein Erlebnis auch für den, der bei weitem nicht den Gesamtinhalt der Er- hardschen Wirtschaftskonzeption als richtig anzuerkennen bereit ist. Ein Erlebnis schon deshalb, weil in dem mit seiner angespitzten Zigarre das Rednerpult erstürmenden Pro- fessor mindestens ein„Bekennender“ vor einem steht, ausgestattet mit allen Gaben rednerischer Brillanz und einem profunden Rüstzeug aus der Wissenschaft, die er vertritt. Man hätte es deshalb lieber gesehen, wenn Erhard bei seinen Darlegungen im Rahmen der wirtschaftspolitischen Auseinandersetzun- gen geblieben wäre, In seiner politischen Ab- rechnung mit dem Ministerpräsidenten Dr. Reinhold Maier gab er sich nämlich Offen- Sichtliche Blögen, so 2. B. die, daß er Maier seine reine Zweckkoalition mit der gegen „kollektivistische Einflüsse nicht immunen SPD“ vorhielt. Dazu wäre zu sagen, daß Er- hards eigene Partei bekanntlich in seiner Hei- mat Bayern ganz friedlich mit derselben SPD koaliert ist. Auch sein Versuch, das Wirt- schaftspolitische Versagen jedes sozialistischen Regimes als zWangsläufig nachzuweisen und als Beweis dafür das britische Labour-Bei- spiel ins Feld zu führen, erschien uns wenig geglückt angesichts der Tatsache, daß die Sozialistischen Regime in den skandinavischen Ländern den klaren Gegenbeweis erbringen. Ansonsten aber ist es Prof. Erhard ohne Frage gelungen, seine Parteifreunde von der unübertrefflichen Geeignetheit seines Systems der freien Markt- und Wettbewerbswirtschaft zu überzeugen. Dieses Prinzip lasse aus dem freiheitlichen Leistungswillen und dem per- sönlichen Verantwortungsbewußtsein der Un- ternehmerschaft zugleich die höchste Produk- tivität der Betriebe und damit das denkbar gesteigerte Sozialprodukt entstehen. Indem es 50 eine fortlaufende Mengenkonjunktur bei sinkenden Preisen erzeuge, bringe es der größtmöglichen Zahl der Schaffenden die höchstmögliche Freiheit der Bedarfsbefrie- digung. Deshalb auch führe dieses System das Beiwort„sozial“ zu Recht. Auch für den weiteren Verlauf des Wirt- schaftsjahres 1953 glaubt Prof. Erhard keiner- lei Gefahr eines Konjunkturabschwungs sehen zu müssen. Außerdem sei der heutige Staat sehr wohl in der Lage, konjunkturstützend einzugreifen und werde dies auch in naher Zukunft tun. Diese Absicht scheint uns aller- dings dem von Erhard geforderten Rückzug des Staates aus der Wirtschaft zu widerspre- chen. Sie widerspricht auch seinem grundsätz- lichen Bekenntnis zur Automatik der freien Wettbewerbs wirtschaft, die er doch unbedingt zu sichern wünscht. Aus diesem Grunde kämpfte Prof. Erhard bisher auch konzessionslos gegen jede Art von privatwirtschaftlicher Marktordnung, ies Kar- tellbildung. Hier hat er allerdings, wie er selbst etwas resigniert feststellte, eine Sünde wider den Geist begangen, indem er in dem künftigen Kartellgesetz sogenannte Kon- ditionskartelle zuzulassen bereit ist. Wir hat- ten nicht den Eindruck, daß er mit dieser Konzession der Mehrheit seiner Zuhörer be- reits Genüge getan hat. Sollte es tatsäch- lich zu einer nachhaltigen Konjunkturver- schlechterung kommen, so würden gewiß viele Unternehmer handfeste Preiskartelle fordern. Ansätze Waren beispielsweise in der Auto- mobil wirtschaft vor kurzem bereits festzustel- len. Damn erst wird die Stunde der Bewaäh- rung fiir die freie Marktwirtschaft und ihren Generalanwalt, Prof. Erhard, gekommen sein. 1 i 8 4. Senkung der Kaffee- und Teesteuer? Antrag der Koalitionsparteien im Bundestag — Heimführung der Evakuierten Bonn(E. B.) Ein Initiativ- Gesetzentwurf zur Senkung der Kaffee- und Teesteuer wurde von den Reglerungsparteien im Bundestag eingebracht. Nach dem Entwurf sollen die Steuern von bisher 13 DM pro Kilogramm Kaffee und 15 DM pro Kilogramm Tee auf den einheitlichen Satz von 3 DM je Kilo- gramm gesenkt werden. Nach Angaben der Kaffeeindustrie würde sich der Verkaufspreis durch die Kaffeesteuer- Senkung von gegenwärtig 16 bis 20 DM auf 8.50 bis 9 DM pro Pfund ermäßigen. In der Begründung des Gesetzentwurfs weisen die Koslitionsparteien darauf hin, daß eine Min- derung der Einnahmen aus der Kaffee- und Teesteuer nicht zu erwarten sei, da mit einer Erhöhung des Kaffee- und Teeverbrauchs ge- rechnet werden könne. Eine Steigerung des Eaffeekonsums sei auch handelspolitisch sehr Wertvoll, da bei größeren Kaffee- Importen mehr Waren in die Kaffee-Lieferländer ex- portiert werden könnten.. Bundesfinanzminister Schäffer hat sich Je- doch einer Senkung der Kaffee- und Tee- steuer bisher widersetzt, da er die Ansicht, eine Steuersenkung würde keine Minderung der Einnahmen bedeuten, nicht teilt. Er Tor- derte deshalb den CDU-Fraktionsvorstand auf, den erwähnten Gesetzentwurf wieder zu- rückzuziehen. Ferner wies Schäffer auf die auhßenpolitischen Konsequenzen hin, die eine solche Steuersenkung im Hinblick auf den deutschen Verteidigungsbeitrag vom 1. Juli an haben würde. Die Regierungsparteien W Ol len daher nochmals über den Gesetzentwurf beraten. Auch die SPD-Fraktion hat einen Antrag auf Senkung der Kaffee- und Tee- steuer vorbereitet. Vertreter des„Zentralverbandes der Flie- gergeschädigten, Evakuierten und Währungs- geschädigten“ forderten in Bonn eine mög- lichst schnelle Aufwertung der alten Reichs- markguthaben auf insgesamt 20 Prozent. Die für die Aufwertung vorgesehenen Beträge von insgesamt 5 Milliarden DM sollten inner- halb von 3 Jahren freigegeben werden. Der Zentralverband kritisierte die in dem vom Bundestagsausschuß vorgelegten Ges etzentwurf vorgesehene Ausdehnung der Freigabe der Beträge über 8 bis 10 Jahre. Nach Auffassung des Verbandes müßten nicht alle 5 Milliarden DM aus dem Lastenausgleichsfonds aufge- bracht werden, sondern rund 2 Milliarden DM sOllte die öffentliche Hand an Zuschüssen für die Aufwertung zahlen. Eine der wesentlichen Forderungen des Ver- bandes, die in dem im Ausschuß fertiggestell- ten Entwurf nicht erfüllt würden, sei dis Rückerstattung der von den Sparern bei der Währungsreform mit dem Gegenwert in Reichsmark bezahlten„Kopfquote“ in Höhe von 65 DM. Diejenigen, die zur Zeit der Wäh- rungsreform kein Geld hatten, hätten die Quote als Startgeld ohne Gegenleistung be- kommen. Das gleiche sollte auch für die Spa- rer gelten. Der Gesetzentwurf über die Alt- sparerentschädigung Wird auf einer der näch- sten Sitzungen im Bundestag verabschiedet werden und voraussichtlich schon am 1. Mai in Kraft treten.. Endgültige Aufteilung der 16-Farben Abschluß der Entflechtung— Drei Haupt- Nachfolgegesellschaften Die Hochkommission gab die endgültige Aufteilung des IG-Farben- Vermögens auf die drei Hauptnachfolgegesellschaften und damit den Abschluß der Entflechtung dieses größten deutschen Chemie-Konzerns durch die Alli- ierten bekannt. Die Hochkommission hat be- schlossen, den drei Hauptnachfolgegeslischaf- ten folgende Vermögenswerte zuzüglich zu den bereits übertragenen zuzuleiten: Agfa-Camera-Werk(München) an die Far- benfabriken Bayer AG(Leverkusen); Gewerk- schaft Auguste Viktoria an die Badische Ani- lin- und Sodafabrik AG(Ludwigshafen); 49 Prozent der Dr. Alexander Wacker Gesell- schaft für elektrochemische Industrie m. b. H. und die Beteiligung der IG-Farben an Kalle & Co. an die Farbwerke Höchst G. Die Bundesreglerung hat sich verpflichtet, dafür zu sorgen, daß die Chemischen Werke Hüls G. m. b. H. so bald wie möglich als selb- ständige Gesellschaft im Rahmen des Alliier- ten Entflechtungsplanes errichtet werden. Fer- ner wurden von der Hochkommission und der Bundesregierung gebilligt: die Durchführungs- verordnung, die den Schutz der Pensichie· rungsberechtigung und die Ubertragung der Pensionsverpflichtungen an die Nachfolgege- sellschaften vorsieht. Die Durchführungsverord- nung für die Verteilung von Steuer verbind- lichkeiten und des Lastenausgleichs, die Durch- führungsverordnung für die Verteilung der Aktien der neuen Gesellschaften an die Ak- tionäre der IG-Farben- Industrie AG i. L. und die Durchführungsverordnung über die Ver- fügung über das Restvermögen der IG Far- pen- Industrie AG i. L. Die meisten dieser Verordnungen werden Anfang nächster Woche im Amtsblatt der Hochkommission veröffent- licht werden. Die Aktien der Nachfolgegesell- schaften werden an die Aktionäre der 16 Far- ben pro rata verteilt. Die tatsächliche Ver- teilung der Aktien wird im Laufe des Som- mers stattfinden. Schließlich ist eine Einigung über die Ka- Pitalfestsetzung der drei Hauptnachfolge- gesellschaften erzielt worden. Für je 1000 PM Kapital-Anteil der IG Farben werden zuge- teilt: 285 DM Anteile der Farben-Fabriken Bayer AG(Grundkapital 387,6 Millionen), 250 DM Anteile der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik AG(Grundkapital 340 Milionen), 210 DM Anteile der Farbwerke Höchst AG (Grundkapital 285,6 Millionen); außerdem er- hält der IG-Farben-Aktionär 25 DM Anteile der neuen Gesellschaft Cassella(Grundkapital 341,1 Millionen) sowie einen entsprechenden Anteil an dem neuen Komplex Hüls(schät- zungs weise 60 DM Nennwert). Es wurde fer- nerhin vereinbart, den IG-Farben-Aktionären einen Nennwert von 70 Millionen RM von der insgesamt 85 Millionen RM betragenden Be- teiligung der IG Farben an den Rheinischen Stahlwerken Essen zuzuteilen, das heißt auf je 1000 DM IG-Farben-Aktien einen Nenn- betrag von rund 50 RM Rheinstahl. Die Uperfragung der Vermögenswerte an die drei Hauptnachfolgegesellschaften wird zwischen dem 24. und 28. März erfolgen. Gleich- zeitig werden die betreffenden Nachfolge- gesellschaften aus der Kontrolle der Alliier- ten entlassen werden. — 1 ö Reger Handel mit Kolumbien Die staatliche kolumbianische Fluggesellschaft 2 Avianca“ wird vom 18. April an eine direkte Fluglinie Bogota— Frankfurt und zurück einrich- ten. Wie der neue Botschafter Kolumbiens in Bonn, Camilo de Brigard Silva, mitteilte, Wirk die Strecke zwei Mal im Monat beflogen. Der Botschafter erklärte in diesem Zusammenhang, daß die Bundesrepublik heute wieder der Wich- tigste europäische Kunde und Lieferant Kolum- jens sei. Kolumbien liefert vor allem Kaffee und Früchte nach Westdeutschland und erhält dafür Ali n Der deutsch-kolum- ische Handel ist in den let 5 heblich ausgedehnt worden. e — — Entweder mehr Handel oder Hie OEEC stellt die USA vor die Entscheidung Die gegenwärtig in Washington weilende Mi sion des Europäischen Wirtschaftsrates(OEEO nat in einer Besprechung mit Harold Stassen, dem Leiter des Amtes für gemeinsame Siche- heit, offen erklärt, die USA müßten jetzt un- mißverständlich zu der Frage Stellung nehmen, ob sie ihren Handel mit Europa erweitern oder ihre Hilfsprogramme fortführen wollten. Bei der Konferenz, an der auch der stellvertretende Finanzminister Burgess und der Staatssekretäg für Wirtschaftsfragen im Außenministerium, Linder, teilnahmen, hat die OEEC-Mission dar- auf hingewiesen, daß Westeuropa finanziell und Wirtschaftlich nicht gesunden könne, solange es nicht die Möglichkeit habe, die notwendigen Dollar durch Ausfuhren nach dem Dollarraum zu verdienen. Die OEEC-Vertreter hätten ſhe Verständnis dafür bekundet, daß es für die amerikanische Regierung angesichts der Haltung des Kongresses nicht leicht sei, sich zu einer liberaleren Einfuhrpolitik gegenüber Europa zu entschließen. Die USA müßten sich jedoch mit diesem Problem beschäftigen, wenn Europa seine volle Wirtschaftskraft wiedergewinnen 801lʃ. Die in Washington aufgenommenen Bespre- ungen bezwecken, der amerikanischen Regie- rung die europäischen Ansichten in Fragen der Zoll- und Handelspolitik und der Konvertibif- tät der Währungen darzulegen. Ferner sollen Fragen der Modernisierung und Rationalisierung der westeuropäischen Industrien erörtert Werden. Bessere Ausbildung in der Landwirtschaft gefordert Mit Fragen einer zweckmäßigen Ausbildung der land wirtschaftlichen Jugend befagten sich die land- Wirtschaftiichen Lehrherren und Lehrfrauen des Kreises Sinsheim in Eppingen. Allgemein kam zum Kusdruck, das mit allen Mitteln versucht werden müsse, den land wirtschaftlichen Nachwuchs für die Fremdlehre zu gewinnen, Gegenwärtig sind nur 21 Prozent der in Nordbaden vorhandenen Lehr- stellen mit land wirtschaftlichen Lehrlingen besetzt. Während der Tagung wurde ferner die Anlegung eines strengeren Maßstabes bei der Zulassung der Lehrherren und Lehrfrauen angeregt. Ferner wurde eine Verbesserung der land wirtschaftlichen Pra- Tungsordnung sefordert. 8. 5 1 t ee Wirtschaft in Kürz a Die UN-Wirtschaftskommission i Buro De) erwartet zu den in Genf Leginnenden Beratungen über den Ost-Wesb andel mehr als einhundert Handelssachverstzudige aus 25 sure päischen Landern und den GSR. Eine Delegation unter Führung vor Soerregierungsrat Pr. von Zahn-Stranik Im Bundeswirtschaftsministerium Wird die westzeutschen Interessen wahrnehmen. Aus gen Ostplockstaaten werden 25 Handels- SN ss ten erwartet. Unter ihnen befindet sich n eine Delegation der deutschen Sowiet- Renregierung. Die diesjährige Schweizer Mustermesse in Ba- wurde feierlich eröffnet. Mit dem vielseiti- gen, nach 17 Fachgruppen Übersichtlich angeord- neten Angebot von rund 2200 Ausstellern bietet sie wiederum einen eindrucksvollen Uberbliek über die schweizerische Industrieproduktion. Mannheimer Produktenbörse vom 13. 4. Preise: Inländischer Weizen: 46,50; inländischer Roggen: 4343,50; Braugerste: 4445 Futtergerste, inländische: 3637; ausländische: 383,50; Inlands- naferHndustriehafer: 36,50; für Futterzwecke: 34 bis 35; Weizenmehl Type 405: 66, 2067,50; Welzenment Pype 350: 63,20—64,50; Type 812: 59,7061; Type 1050: 57,50 58,50; Brotmehl Type 1600: 32,20—53,50; Roggenmehl Type 1150: 33,50; Roggenmehl 1370: 53,50; Roggenmehl 997: 57,50; Weizenkleie prompt: 24;(per Mal; 23); Roggenkleie: 24 Weilzenbollmem: 25, Trockenschnitzel: 2525,50; getr. Blertreber: 20; Malzkeime: 2828,50, extrah. Rapsschrot: 26.50 bis 27; Sojaschrot 37,5036; Kokosschrot: 32 Falm- Kernschrot: 31,50; Mais: 42,50; Kartoffeln; 6,00 bis 6,25; Tendenz ruhig Mannheimer Schlachtvienmarkt vom 18. 4. Auftrieb: Großvieh 403, Kälber 325, Schase 18, Schweine 2279. Preise: Ochsen& 9810. Bullen A 86102, B 76-88; Kühne& keine Note- rung, B 6175, C 83-60, D 4551; Färsen A 98-110, B 90100; Külber A 140155, B 125137, G 105 bis 120, D 85100; schafe A 76; Schweine A 98108, B I 100106, B 2 99106, C 98105, D 90102, 2 90100,& 1 8490, G 2 7483. Mar ktverlauf: Großvieh langsam, schwere Bullen und Kühe ver- nachlässigt. Kälber langsam, geräumt, Schwrente schleppend, großer Uberstand. —— — äP—————— , 22 ae 725 — 8 8 5 Graberg& Görg— Wiesbaden (12. Fortsetzung „Wie Sie wollen, Fräulein Kröger— Sie können gehen oder bleiben.“ „Bitte, bleiben Sie!“, warf ich schnell dazwi- schen, während Forbach mit leichtem Staunen aufsah,„Zwar werden Sie nicht viel Rühm- liches über mich hören— aber Sie sollen dlie ganze Wahrheit wissen und selbst beurteilen, daß ich, wie Sie gestern mittag meinten, kein durchaus schlechter Mensch bin!“ Stillschweigend nahm sie seitlich an der Wand auf einer Polsterbank Platz. Herrn For- bachs unruhige Augen kamen wieder in Be- wegung, sie Wechselten zwischen Hanna und mir prüfende Blicke. „Im Grunde habe ich nicht viel zu berich- ten“, sagte ich. „Gestern nachmittag war ich spazierenge- gangen, durch den Wald und auch drunten ins Dorf. In der Dämmerung kam ich zurück, Siyg aber nicht nach dem Hotel, sondern durch den Park nach dem Wäldchen. Dort traf ich Frau Delbos—.“ 5 „Trafen Sie sich unverhofft oder auf Ver- abredung?“ „Ich sehe nicht ein—“, wollte ich hitzig Werden. „Was Sie einsehen, ist mir gleich. Ich führe die Vernehmung auf meine Art und kann Ihnen nur raten, vollkommen offen und ehr- lich zu sein Damit erleichtern Sie meine Ar- beit und tragen zur Klärung dieser dunklen Angelegenheit bei, woran. Ihnen schon in rem Interesse gelegen sein muß!“ 5 „Wenn Sie unbedingt darauf bestehen— Wir waren allerdings verabredet.“ „Konnte jemand von solcher Verabredung Wissen?; „Das halte ich für ausgeschlossen, Frau Delbos legte größten Wert darauf, daß unser Zusammentreffen geheim blieb.“ „Sie selbst sprachen zu niemand darüber? Auch beispielsweise nicht zu Fräulein Kröger hier?“ 5 „Natürlich nicht!“ Ich stieg es ärgerlich her- vor und sah zugleich, daß Hanna dem Detektiv einen empörten Blick zusandte „Schon gut! Meine Frage hatte einen be- 5 stimmten Zweck. Es handelte sich also um eine kleine— Herzens angelegenheit?“ Ich schwieg verdrossen. „Fahren Sie fort“, munterte der Detektiv mich auf. „Frau Delbos war unruhig. Sofort sagte sie mir, sie fühle sich verfolgt. Wir blieben über- haupt nur wenige Minuten beisammen. Dann bellauptete sie im Wald ein Geräusch vernom- men zu haben, und eilte davon, Ich wollte sie begleiten, doch sie bestand darauf, daß ich zu- rückblieb.“ „Sie behauptete, ein Geräusch zu hören? Ihnen fiel demnach nichts Derartiges auf? Sind Sie etwa der Meinung, daß Frau Delbos nur den Vorwand gebrauchte um von Ihnen fort- zukommen?“. Ich sah keinen Grund, ihm meine geheimsten Gedanken zu enthüllen.„Daran habe ich noch nicht gedacht“, wehrte ich kühl.,„Ich halte es auch für unwahrscheinlich— wir hatten kaum eben ein paar Wort gewechselt—.“ „Demnach war Ihr Eindruck mehr, daß Frau Deſlbos es ernst meinte Warum liegen Sie die Dame allein gehen, wenn Sie rechneten, es könne ihr Gefahr drohen?“ „Weil Sie es ausdrücklich verlangte. Sie war zudem nicht unbewaffnet. Als sie mich verließ, nahm sie eine kleine Pistole aus der Hand- tasche und zeigte sie mir.“ Herr Forbach stieß heftig atmend die Luft durch die Nase, „Eine Pistole trug sie bei sich? Merkwürdige Vorbereitung für ein Stelldichein!“ Mit flinken Fingern zog er aus der geöff- neten Schreibtischlade einen G anstand und legte ihn vor sich hin. „Gabrieles Handtasche— von Frau Del- bos wollte ich sagen—.“ Die Veberraschung brachte mich ins Stottern. 5 2 N Er nahm die Tasche auf, schüttete ihren In- halt auf den Tisch Eine Geldbörse, ein zier- liches Spitzentuch, ein Schlüssel, ein in Seiden- papier gewickeltes kleines Schmuckstück, der Teil eines zerbrochenen Anhängers, wie sich später herausstellte. Dann die kleinen Schön- heitsmittel einer Dame, Spiegel. Puderdòöschen, Ramm und Lippenstift— aber keine Pistole! »Sie hielt die Waffe ja auch in der Hand, als sie ging“, gab ich zu bedenken. „Richtig. Wir werden die Umgebung des Tat- ortes jetzt bei Tageslicht noch einmal gründ- lich absuchen.“ Fräulein Kröger war aufmerksam gefolgt. „Wenn sich nicht inzwischen ein Unbefugter dort zu schaffen gemacht hat?“ „Keine Sorge!“, lachte Herr Forbach über- legen.„Ich habe selbstverständlich einen. Mann von der Landpolizei als Wache auf- gestellt— Nun weiter, Herr Wiedersberg!“ 5„Als Frau Delbos sich entfernte, horchte ich angestrengt. Ich war noch unentschlossen, ob ich ihr nicht gegen ihren Willen folgen sollte. Da meinte ich, unweit eine Bewegung, ein Knacken im Holz und etwas wie einen unterdrückten Aufschrei wahrzunehmen. Die Vorstellung blieb aber unbestimmt. Denn fast im selben Augenblick hörte ich hinter mir Geräusch, und schon warf der Schlag über den Schädel mich um.“ 5 „Sie haben von Ihrem Angreifer nichts ge- sehen?“ 5 „Nicht das mindeste.“ 8 „Auch nicht einen Schatten, einen Umriß wenigstens?“ „Ich hatte nicht einmal Zeit, mich umzu- drehen.“ 8 „Nun eine unverbindliche Frage, auch die Antwort soll unverbindlich gelten. Kennen Sie jemand, dem sie den Ueberfall zutrauen würden?“ Ich zögerte, sprechen. „Beußern Sie sich nur frei heraus! Es . meinen Verdacht auszu- bleibt, wie ich sagte, vertraulich“, drängte der Detektiv. „Ohne mich festlegen zu wollen, würde ich am diesen Herrn Cssaretti denken.“ ee Wieder schnob Forbach hörbar Luft aus, offenbar seine Gewohnheit, wenn er über- rascht war oder auf einen wichtigen Punkt der Untersuchung stieß.„Warum gerade er?“ Nun durfte ich einem alten Mißmut Zügel Sschleßen lassen.„Er hat mir dauerndes, auf- dringliches Interesse gezeigt. Im Zug schon er reiste ja mit uns zusammen! Ebenso bat er Frau Delbos immer in fast beleidigende Weise angestarrt. Ich wunderte mich, daß si- s ruhig hinnahm.“ 727 „Kannte er Frau Delbos denn?“ „Sie sagte mir, er sei ein Geschäftsfreung Mres Mannes. Seine Anwesenheit hier Wa mr wohl peinlich.“ „Er spielte den Passer.“ „Sie deutete sogar an, Cesaretti sei in l; verliebt und Überaus eifersüchtig“ 8 „In welcher Beziehung mag sie zu ihm gs. standen haben?“ Forbach sprach halb zu Selbst.„Er benahm sich doch höchst a fällig, als wir die Tote fanden!“ „Außerdem sah ich Cesaretti im Park, mittelbar bevor ich mit Frau Delbos zus mentraf. Es war nicht sehr weit entfernt der Stelle des Ueberfalls.“ 5 3 „Kam er dicht bei Ihnen vorüber? „Nein, er ging einen schräg kreuzende Weg. Halb blieb er durch Gebüsch verde“? „Trotzdem glauben Sie, ihn auch bei dem dämmerigen Zwielicht bestimmt erkannt zu haben?“ i. „Ich war davon überzeugt. Allerdings fallt mir jetzt ein, daß Frau Delbos, der ich rieine Vermutung äußerte, nicht daran glauben wollte. Sie habe Cesaretti gerade noch im Spielzimmer bei einer Bridge-Partie ge- sehen.“ 3 28 0 Der Detelctiv pfiff gedämpft.„Interessant! Erwiesenermaßgen war er doch im Wäldchen — denn er bekam zur gleichen Zeit wie Sie einen Schlag über den Schädel. Ein mes würdiger Irrtum von Frau Delbos.]“ ES kam in ironische ds Dorhach hinaus? un willkommenen Kut, — 3 FINNIL.ANDHS ALTESTE BUne Suomi, wie die Finnen ihre nordeuropkische Heimat nennen, ist nicht nur ein Land der Wälder und Seen. Auch viele historische Bau- ten kinden sich hier. In Turku begegnen Wir der äitesten Burg Finnlands. In ihrem Schutz e iekelte sich die Hai und Uni- versitätsstadt am Bott nischen Meerbusen. et sich auch die älteste Kirche Finnlands. Die Stadt, die schwedisch„Abo“ heißt, ist zerühmt durck ihre Universität. Die sterbende Gra burg Uusi Volomo 99 Mönche hüten des russische Nationalhelligtum Helsin kl. In einer silberbeschlagenen und Von acht kunstvollen Schlössern gesicherten Eisentruhe ruht die schwere liturgische Krone des letzten russischen Zaren Nikolaus II., den die Bol- schewisten 1918 erschossen. Krone und Truhe werden von russischen Mönchen bewacht, die in Finnland am Karvion-Kanava-See ein letztes Asyl gefunden haben. Sle leben neben hren religiösen Pflichten nur einer Aufgabe, die heilige Krone des Zaren zu hüten, bis sie ihrer Bestimmung übergeben werden kann. Diese Bestimmung wurde 1946 auf einem Klosterkonvent mit einmütiger Billigung aller Mönche und nachträglicher Einwilligung des orthodoxen Exil- Patriarchen beschlossen: Wenn der vorletzte Mönch des Klosters Uusi Valamo gestorben und Rußland bis dahin noch nicht wieder Zarenreich mit einem ge- salbten und gekrönten Monarchen aus dem Hause Holstein-Gottorp-Romanow geworden ist, wird die Kaiserkrone vom letzten Mönch an einer unbekannten Stelle des Karvion- Kanava- Sees versenkt. Diese merkwürdige Verfügung hat ihren Grund darin, dag Uusi Valamo eine ausster- bende Gralsburg ist. Die ältesten Mönche Sind schon über 90 und die jüngsten über 70 Jahre alt. Niemand meldet sich mehr bei ihnen, um die Weihen zu empfangen und nach den Re- geln des Cyrillus zu leben. Russische Emi- granten, die dem roten Zarenreich entkommen Konnten, wissen kaum von dem halb ver- Spanien gräbt die Ruinen einer maurischen Stadt aus Madinat al-Zahre, ein audeiusisches Voersallles des Mittelalters CGT do ba Jahrhunderte lang schlummerten die Reste der einstmals so herrlichen Stadt Madinat al- Zahra, nahe bel Cördoba in Spanien gelegen, unter Schutt und Asche, Erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die Ruinen dieser maurischen Stadt entdeckt. Aber obwohl, besonders zu Beginn unseres Jahrhunderts, Wissenschaftler sſch mit den Rätseln dieser Ruinen beschäftigten und auch Ausgrabungen vorgenommen wurden, so begann man doch erst im Jahr 1931 mit der systematischen Ausgrabung und Restaurierung dieser alt- spanischen Stadt. Im Jahre 1944 hatten zum ersten Male planmäßige Ausgrabungen zu haue bkͤree Gesellen Als der 36jährige Albert Cope aus Manche⸗ ster die telefonische Nachricht von der Geburt seines ersten Kindes erhielt, bat er um Arbeits- urlaub und verübte gleich einen Einbruch.. seiner Entschuldigung gab er an, daß er nun in vermehrtem Umfange für seine Familie zu sor- gen hätte. Eine Ziege, zwei Pferde und æwei Holzfäller wurden von den Jägern in Morston Mills/ LISA mit Wild verwechselt und augesckossen. Jett beklagten sich auch die Schulmädchen, daß sie im Wald nicht mehr vor Schüssen sicher seien, Die Stadt will nun die Jäger von einem Augen- arzt untersuchen lassen. 1 Erfolgen geführt und Wertvolle unde zu Tage gefördert. Ein auf Säulen ruhender, dreischiffiger großer Saal wurde kreigelegt, und aus den in Stein eingemeißel- ten Inschriften geht hervor, daß dieser Präch- tige Saal von Abd-al-Rahmän III. in den Jahren von 953 bis 957 n. Chr. errichtet wurde. Am 19. November des Jahres 936 wurde mit dem Bau der Stadt, die den Namen eines der schönsten Mädchen am Palast des Kalifen Abd-al-Rahmän III. trägt, begonnen. Der Erb- prinz Al-Hakam wurde beauftragt, den Bau zu leiten. Der Erste Baumeister, Maslama- ben-Abd-Allah, wurde ihm beigegeben, Die Bauarbeiten dauerten 40 Jahre, davon 20 Jahre zu Lebzeiten von Abd-al-Rahman III. und die übrigen 15 zu Lebzeiten seines Sohnes und Nachfolgers, Al-Hakum II. al- Mustansir. Es ist heute schwer, die Gesamt- kosten des Werkes zu errechnen. Allein wäh- rend der Herrschaft Al-Nasirs verschlang der Bau rund 7/½, Millionen Dinare, die nach Heutigem Geld etwa 200 Millionen D-Mark entsprechen würden. Zu den Wundern der Bautechnik von. mat-al-Zahra gehörten zwei Brunnen, 8 durch die Vollkommenheit 80 Wertvoll sind, daß sie den Hauptschmuck des Palastes As- machten. Der eine stammte aus Ronstan- tinopel und stellte ein großes Becken aus weigem Marmor dar. Er war reich verziert und übergoldet. Der andere kam aus Syrien, War aus grünem Marmor und bestand aus einem quadratischen Becken, dessen Seiten- Wände mit menschlichen Figuren geschmückt Wären, Er war von unvorstellbarer Schönheit. Ueber dem Becken thronten Wasserspeiende, götzenähnliche Vierfüßler, Vögel und Rep- tilien. Diese Wasserspendenden Tierfiguren Waren von den Goldschmieden der königlichen Schatzkammern von Cördoba aus rötlichem Gold mit eingelegten Edelsteinen geschaffen worden. Ein anderes der bedeutendsten Kostbax- keiten von Al-Zahra war der große Saal, der „Saal der Kalifen“. Die 2. gel, die seinen First deckten, waren mit Gold und Silber be- schlagen, und sowohl das Dach als auch die Mauern waren bedeckt mit den kostbarsten Platten aus edelstem poliertem Jaspis und Porhyr in einer Fülle der verschiedensten Farbtöne und Schattierungen, kunstvoll mit Goldarbeiten verziert. Auf jeder seiner vier Seitenwände öffneten sich je acht Türen unter mit Gold und wertvollen Edelsteinen besetzten Bögen aus Elfenbein und Ebenholz, die auf zierlichen Säulen von Jaspis und Bergkristall ruhten. Von seiner Decke hing eine riesige Perle von unschätzbarem Wert, ein Geschenk des Kaisers von Konstantinopel an Abd-al- Rahman. Auch die maurische Moschee zählt zu den Sroßen Kostbarkeiten von Al-Zahra. Apd-al- Rahmän hatte unter nicht geringen Schwierig- keiten außerordentlich seltsame und mannig- faltige Sammlungen von Vögeln und wilden Tieren nach al-Zahra bringen lassen. Im Jahre 1010, als der blutige Bürgerkrieg ausbrach, der zum Ende des westlichen Kali fats führte, wurde Al-Zahra von den auf! ständischen Berbern geplündert und gebrand- schatzt, die der schönen Stadt beträchtlichen, aber nicht unersetzlichen Schaden zufügten. Aber leider verfügte keiner der Fürsten von Cördoba, die die Nachfolge des Kalifats an- traten, über genügend Mittel, um die Schäden an der Stadt wieder gutzumachen. Schließlich erwog man, daß es das beste sei, eine Art Wächter oder Verwalter für die Erhaltung der Bauwerke maurischen Ursprungs einzusetzen. Die Wahl fiel auf einen Mann von minder- wertigen Charakter, einen gewissen Ibn Baso, dessen Moral von den abstoßendsten Lastern unterminiert war. Dieser verschleu- derte, was es noch an Wertvollem in Al-Zahra gab, um sich Geld zu verschaffen, das er für NMWEAI Wirt dofch küzeritl 1 5 Schnarchen end run,. Sof. mein„Antischnarch“ e M 2,45. Frau Käte Netz, Hamburg z6u Ein Vollbad mit NIVEA noch einem warmen Beide gibt dem Kör- per Wohlbehagen und Spannkraft. Denn NIVEA. pfle ist nofurgemöße Hobtpflegse. heuma? 1-2 Tabl. geben schnell pötrbare Erleichterung. Ie magin fördert die Blotzirkolotion und un- terstötzt die Heilung. In allen Apo ECIN beten Nichtigkeiten ausgab. Er schritt zu einer systematischen Zerstörung der Gebäude und legte schließlich Feuer an sie, um seine Diebereien zu vertuschen. Das muß zwischen den Jahren 1043 und 1064 gewesen sein. Seit jener Zeit begannen die Ruinen von Al-Zahra sich mit Unkraut und Gesträuch zu bedecken und nach und nach zu versinken. Als Cördoba im Jahre 1236 von den Heeren des heiligen Königs Ferdinand III. erobert wurde, waren nur einige Mauerreste, die kurz vor dem endgültigen Einsturz standen, das einzige, was von dem maurischen Versailles übriggeblieben war. Im Hexenkessel schollenen Kloster, und in Finnland selbst sind die Mönche Fremdlinge geblieben. Sie haben eine Jahrzehnte dauernde Flucht hinter 81 Als 19% die Oktoberrevolution in Rußland ausbrach und die Klöster vom Mob gestürmt wurden, wanderte der Orden nach Finnland zus. Unter Lumpen und Säcken verborgen, kührte er einen wertvollen Schatz mit, gol dene Kelche, edelsteingeschmückte Ikonen, Weihrauchgefäßge, Jahrhunderte alte Priester- ornate und als kostbarsten Besitz die sieben Pfund schwere liturgische Zarenkrone. Der russische Herrscher pflegte sie sich aufzu- Setzen, wenn er als Oberhaupt der orthodoxen Kirche den prunkvollen Gottendiensten bei- wohnte. Dieses aus der Zeit vor Peter dem Weil er Möhren nicht mehr sehen könne, die seine Frau bei jeder Mahlzeit kaue, reichte Monsieur Durant aus baris Sckeidungsklage ein. Vor Gericht behauptete sie, int Gatte ver- gifte sich durch die französische Rüche, und wollte auch den Richter zu roten Möhren be- kehren Der Richter schied sie— als schulckt⸗ gen Teil. Großen stammende Kleinod, ein Meisterwerk slawischer Goldschmiedekunst, betrachten die Mönche als ihr größtes Heiligtum und rette- ten es auch, als sie ein zweites Mal vor den Bolschewisten fliehen mußten. Das war 1939, als die Rote Armee gegen Finnland mar- schierte und die Insel Valamo im Ladoga- See, das erste Exil des Klosters eroberten. Zweihundert Mönche 20gen damals mit Bauernkarren durchs Land, bis sie am Kar- vion-Kanava-See eine neue Heimat fanden. Inzwischen sind bald 15 Jahre vergangen, und Von den zweihundert leben nur noch achtzig. Sie gehen der Feldarbęit nach, mit der sie sich ernähren, und beten täglich zu Gott, er möge Mütterchen Rußland retten und es seinem angestammten Herrscher zurückgeben. Es sind die letzten, die noch an die heilige Mission der russischen Zarenkrone glauben. Sollte ihnen das Schicksal die Erfüllung ihres Glau- bens versagen, so wird der letzte dieser Würdigen alten Mönche die goldschimmernde Krone mit einem stillen Gebet dem See über- geben, auf daß sie in seinen Fluten bis zum jüngsten Tage ruhe. von Neqwonda Jährlich 20 Tole om einer der heißesten Stellen der Erde Bag d a d. Jedes Jahr im Juli bricht von Hail in Ara- bien die schwarze Todeskarawane auf, um den Hexenkessel von Neawonda zu durchqueren und eventuelle, sich im Laufe der letzten zwölf Monate dort angesammelten Gebeine am Hitzschlag auf der Reise Verstorbener zu bergen, Salim ben Furad, der Anführer der Todeskarawane, achtet darauf, daß seine Kamele aus bestem und edelstem Material bestehen, denn diese zähen Wüstentiere haben in Neawonda zehn Tage lang— 50 lang dauern die Bergungsarbeiten mit An- und Abmarsch— eine Hitze bis zu 64 Grad aus- zuhalten. Salim ben Furad und seine Leute sind nicht weiß, sondern schwarz gekleidet, um der Sonne durch den Spezialstoff noch weniger Angriffsfläche für ſhre sengenden Strahlen zu bieten, So sieht der Zug der 30 hageren arabischen Totengräber wie eine Gespenster- karawane aus. Wer sie von fern dahin galop- Pieren sieht, macht einen großen Bogen um diese Route, um nicht der heißen Sandschlucht Nefud zu nahe zu kommen. Nefud ist der Zentralpunkt des Hexen- kessels von Neawonda, der sich 40 Kilomster lang und etwa 21 Kilometer breit Als zer- Klüftetes, ausgedorrtes Sand- und Felsental im Gebiet von Nedschd entlang zieht. Hier Findet die Sonne durch die schräge Lage des Terrains und seine hohlspiegelartige Form Gelegenheit für den senkrechten Einfall ihrer Strahlen. Sie prallen auf die Kristallpartikel- chen im Wüstensand und werden von ihnen mit vervielfachter Brennwirkung in die Um- gebung geschleudert o kommt es, daß Nea- Wonda, obwohl nicht subtropisch oder äqua- torial gelegen, zu einer der ausgedorrtesten und heißesten Stellen der Erde rechnet. In keiner Jahreszeit sinkt die Temperatur unter 56 Grad Hitze nach Celsius. An der Karawanenstraßge von Dschidda über Hail nach Bagdad sind mehrfach Warntafeln angebracht. In phantasiereichen Inschriften warnen die Araber vor dem„Feuerteufel von Neawonda“ und der an sich verführerischen, Abkürzung des Weges. Trotzdem sind es jährlich etwa 20 Personen, Einzelgänger mit Pferden und Kamelen, die glauben, gut mit Wasserschläuchen versehen, den sengenden Sonnenstrahlen Widerstand entgegensetzen zu können. Die meisten von ihnen ergreift der Hitzetod, ein Gebirnschlag läßt sie in den Sand sinken, noch ehe der Hexenkessel von Neawonda auch nur zur Tälfte durchquert ist. Selbst die schwarze Todeskarawane hat zuwellen Verluste zu beklagen. Se une ab 89.- frei Haus Kinder-, Sport- u. e V. ab Fabrik, auch Teilz. Gratiska A. Kalz. Waldsee-Würit. Nr. E Das praktische Geschenk für die Kundschaft Wirpt für Ihr D eingestempeltes Faellgeschäft, das 40 Seiten starke, bunt bebilderte Fischkochbuch der Deutschen Fischwerbu. V. 100 Stück kosten DM 10. zuzügl. Versandspesen(ohne Nr packungskosten). Lieferung erfolgt durch Nachnahme. Sofortige Bestellungen werden postwendend ausgeführt vom Alleinvertrieb Verlag Carl Th. Görg, Bremerhaven-F., Postfach 269 GUNSTIGES ANGEROT 8 60 DM Vollankerwerk Herren- a r m banduhr 17 Steine, große Sekunde, Stoß- sicherung, wasser- clicht, Anzahlung 10 Tabl. 785 88 Kn Kassel-Ha K 0 Nicht Baukostenzuschuß, sond. eig. Fertighaus à. Teilzahlg., auch o. Af. zahlg. d. Abschl. ein. Ansparvertr. G m. l 8 Nassovia GmbH., 16 DM u. 4 Mon. 1 Raten zu 11 DN Rückgaberecht, Portofr., Berufs- 8 12 Monate Garantie. 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