1 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 6 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Ereisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 55 Dienstag den 7. April 1953 5.53. Jahrgang Dr. Adenauers erster Tag in Amerika Ankunft in New Fork— Erste Pressekonfe- renz und einige„private“ Besuche New Tork(UP). Bundeskanzler Dr. Aden auer ist am Ostermontag um 14.20 Uhr MEZ nach viereinhalbtägiger Seereise an Bord der „United Staates“ in New Lork eingetroffen. Als das Schiff die Freiheitsstatue passierte, heulten die Sirenen der im Hafen liegenden Schiffe auf, während von den aufgefahrenen New FVorker Feuerlöschbooten große Wasser- fontänen in die Luft gespien wurden. Noch ehe der Bundeskanzler an Land ging, wurde er von einer großen Schar von Presse- Vertretern mit Fragen bestürmt, die gemein- sam mit einigen leitenden amerikanischen Be- amten der„United Staates“ mit einer Bar- kasse entgegengefahren waren. Zu den zahl- reichen Fragen, die auf den deutschen Regie- rungschef nur so herunterprasselten, entgeg- nete Adenauer nur:„Bei meiner Rückkehr aus Washington werde ich wohl klüger sein. Dann werde ich alle Ihre Fragen beantworten können.“ Er betonte überdies, daß er zu den jüngsten Friedensvorschlägen der Sowjet- union noch nicht Stellung nehmen könne. Als die„United States“ im Hafen von New Vork festgemacht hatte, blieb Dr. Adenauer zunächst noch an Bord. Er frühstückte und stellte sich dann den Wochenschaukameras so- wie den übrigen Pressephotographen. Danach erging er sich am Arm seiner Tochter Lotte für ine Viertelstunde am Sportdeck des Schiffes und begab sich anschließend in die große Empfangshalle der„United States“, wWwo er eine schriftliche Erklärung in deutsch verlas. In dieser Erklärung hieß es u. a.:„Wir Deutschen danken aus tiefstem Herzen für die vielen Beweise von Hilfe und Freundschaft, die uns nach unserer Niederlage gegeben wur- den. Ich glaube, es ist in der Geschichte nur selten vorgekommen, daß ein siegreiches Volk dem besiegten eine hilfreiche Hand entgegen- streckte, wie es das amerikanische Volk ge- tan hat. Diese Hilfsbereitschaft hat dem deut- schen Volk Mut und Vertrauen zurückgege- ben. Sie hat uns davon überzeugt, daß es im Leben der Völker nicht nur Gewalt und Ei- gennutz gibt Der Bundeskanzler würdigte dann die Hal- tung der verantwortlichen Persönlichkeiten der USA, von denen er sagte, sie hätten„in beispielhafter Weise erkannt, dag Macht und Reichtum Pflichten gegenüber anderen mit sich bringen. Das amerikanische Volk hat diese Wahrheit nicht nur erkannt, sondern zuch entsprechend gehandelt“. Schließlich ruck, daß es ihm in den kommenden Tagen lich sein werde, einen möglichst vielsei- gen Eindruck von den USA zu gewinnen. Er 1 Zerlieh der Bundeskanzler der Hoffnung Aus- N 1 Ersicherte, daß er„als Deutscher und Euro- aer mit aufgeschlossenem Herzen“ nach Amerika gekommen sei. Nach dieser Pressekonferenz verließ der Bundeskanzler das Schiff und begab sich von einer Polizeieskorde begleitet ins Wal- dorf-Astoria-Hotel, auf dem zu Ehren des deutschen Gastes die Flagge der Bundesrepu- blik gehißt war. Im Laufe des Nachmittags besuchte Adenauer das deutsche Generalkon- sulat in New Vork und dann das Metropoli- tan-Museum, in dem ihn vor allem die be- rühmte Rembrandt-Sammlung interessierte. Danach führ er gemeinsam mit seiner Tochter Lotte zu Dannie N. Heinemann, einem alten Bekannten, zum Lunch. Am Montag abend kand eine private Zusammenkunkt alter Freunde“ im Hause des ehemaligen Hochkom- missars Mecloy statt, zu der u, a. der Indu- strielle Henry Ford, der ehemalige Militär- Souverneur General Clay sowie Thomas De- Wey, der Gouverneur des Staates New Lork, eingeladen waren. Am Dienstag vormittag wird der Bundes- Kanzler zusammen mit seiner Begleitung an Bord von Präsident Eisenhowers Flugzeug Solumbine“ von New Lork nach Washington HMiegen, wo er sofort dem Präsidenten Eisen- hower einen Föflichkeitsbesuch im Weißen Haus abstatten wird. Arg Nachmittag besucht der Kanzler in seiner gleichzeitigen Eigen- Schaft als deutscher Außenminister seinen Amerikanischen Kollegen Dulles im State De- Ppartment, Anschließend stehen eine Besichti- ung der National-Galerie und ein Besuch in der Seorgetown- Universität, die Dr. Aden- auer zum Ehrendoktor der Rechtswissenschaf- 2 E nen wird, auf dem Programm. 5 — Conant, der Adenauer bei 9 0 essen Besprechungen mit Präsident Eisen- Oer, gußenminister Dulles und anderen lei- kenden amerikanischen Persönlichkeiten be- Sten Wird, erklärte vor Journalisten, das Schlandproblem könne von den anderen en Europas nicht getrennt werden. Er cht, daß diese Probleme schnell ge- n Können. Weiter sagte der Hoch- er sei sehr beeindruckt von dem Unterstützung, das die europä- ngspläne durch die überwälfi- t der Bevölkerung der Bundes- hren. Es gäbe zwar Meinungs- über die zur Herstellung pas einzuschlagenden Wege, ber das Ziel im allgemei- 1 wurde von den Presse- ob neben der EVd und der Probleme besprochen Malennop, Säubert das Sfgatssscherheitsam Die verhafteten Arzte freigelassen— Dagegen Wurden ihre Ankläger festgenommen Moskau(UP). Der Kreml hat der Welt eine neue Sensation geliefert. Der mit Span- nung erwartete große Schauprozeß gegen 15 prominentessowietische Arzte meist jüdischer Herkunft, die angeklagt waren, durch falsche Diagnosen und Behandlungsmethoden zwei Mitglieder des Politbüros ums Leben gebracht und die Gesundheit anderer maßgebender Per- Sönlichkeiten des Sowzetstaates geschädigt zu haben, findet nicht statt. Wie die sowjetische Presse mitteilte, sind die verhafteten Arzte sämtlich vollkommen rehabilitiert aus der Haft entlassen Worcdlen. Dagegen seien alle diejenigen, die für ihre Verhaftung verantwortlich waren, festgenom- men und unter Anklage gestellt worden. Die bis zu der aufsehenerregenden Affäre völlig unbekannte Arztin Lydia Timaschuk, die die Hauptrolle bei der Aufdeckung der angeb- lichen„Arzteverschwörung“ gespielt hatte, und dafür öffentlich belobigt und mit dem Leninorden ausgestattet wurde, mußte diese Auszeichnung wieder hergeben. Nach der amtlichen Verlautbarung haben sich alle gegen die Arzte vorgebrachten Be- schuldigungen als falsch und die Unterlagen, auf die sich das Verfahren stützen sollte, als unbegründet erwiesen. Die belastenden Zeu- genaussagen seien durch„unerlaubte“ Metho- den“ von früheren Beamten des Staatssicher- heitsministeriums zusammengetragen worden, und zwar durch Mittel, die nach sowieti- schem Gesetz streng verboten“ seien. Der ehe- malige Leiter der Untersuchungsabteilung irn Staatssicherheitsministerium und stellvertre- tende Sicherheitsminister Ryumin wurde ver- haftet. S. Ignatyew, der vor dem Tode Stalins dieses Staatssicherheitsminsterium geleitet hatte, wurde von der„Prawda“ scharf kriti- siert. Sowohl Ryumin als auch Ignatyew wird Von der„Prawda“ Pflichtverletzung und„po- litische Blindheit“ vorgeworfen, die dazu ge- führt hätten, daß ehrbare Sowietbürger ihrer Rechte beraubt und unschuldig inhaftiert worden seien. Das Untersuchungsmaterial, das ktung der Arzte führte, soll Syumim cht von der Rehabilitierung en Arzte große Bedeutung beigemessen. In Londoner politischen Kreisen wird der Schritt des Kreml dahingehend aus- gelegt, daß Malenkow) danach strebe, die rus- sische Offentlichkeit und die übrige Welt von einer„schnell fortschreitenden Liberalisie- rung“ in der Sowjetunion nach dem Tode Stalins zu übe zeugen. Statt der großen Sau- berung, mit der allgemein nach dem Tode des roten Zaren gerechnet worden war, und die mit ziemlicher Sicherheit schwere Erschütte- rungen für die sowjetische Hierarchie mit sich gebracht hätte, solle nun allem Anschein nach eine„kleine Säuberung“ stattfinden, die sich vornehmlich auf das sowjetische Sicherheits- system konzentrieren und die Gegner Malen- kows und Berijas ausmerzen wolle. Die Nach- richt von einem Vorgehen gegen die gefürch- teten und verhaßten Beamten des Sicherheits- dienstes dürfte auch in der Sowjetunion von der breiten Masse mit Genugtuung aufgenom- men werden. Nach den einstweilen noch recht spärlichen Nachrichten erscheint es sicher, daß der ehemalige Minister für die Staatssicher- heit, A. S. Abakumov, sich unter den Ver- hHafteten befindet. Ein Sprecher des israelischen Außenmini- steriums erklärte, Israel würde die Wieder- herstellung normaler Beziehungen zur So- Waetunion begrüßen. Der Sprecher machte diese Feststellung in einem Kommentar zur Haftentlassung der 15 teils jüdischen Arzte in der Sowjetunion. Israel hoffe, daß nun nach der Rehabilitierung dieser Arzte die antisemitische Hetze in den kommunistischen Ländern aufhöre und die Wiederherstellung normaler Beziehungen zwischen Israel und der Sowjetunion möglich werde Amnestie aueh in Rumänien Das kommunistische Regime der Volks- demo! ratie Rumänien folgte dem Beispiel der Sowjetunion und verkündete eine grohe Amnestie, von der zahlreiche Gefangene be- trokten werden sollen. Es ist bisher jedoch noch nicht bekannt, welche Arten von„Ver- brechen“ unter diese Amnestie fallen. Es ver- lautete lediglich, daß schwebende Verfahren Wegen„zahlreicher Delikte“ eingestellt wür- den. Personen, die Wegen„verschiedener Ver- brechen“ abgeurteilt wurden, würden wiedel auf freien Fuß gesetzt. Der stellvertretende ungarische Minister- präsident Hazi versicherte hach soWjetischem Vorbild, daß Ungarn mit allen Ländern der Erde in Frieden leben möchte, ungeachtet der Regierungsform und der politischen Ideologie. Mayer: Die freie Welt muß aufrüsten „Saarfrage muß vor der Ratifizierung des EVG- Vertrages gelöst sein“— Ein bemerkens- Wertes Interview Washington(Up). Die amerikanische Zeitschrift„United States News and World Report“ veröffentlicht ein Interview mit dem französischen Ministerpräsidenten René Mayer, der sich in seinen Ausführungen dafür ein- setzte, daß die freie Welt in ihren Aufrü⸗ stungsbestrebungen trotz aller Friedensbemũ- hungen der Sowzets fortfahren müsse. „Falls es uns gelingt, Westdeutschland im Westlichen Lager zu halten, werden die So- Waets zu der Uberzeugung kommen, daß die Kräfteverteilung nicht zu ihren Gunsten spricht. Sie werden sich weiter ruhig verhal- ten und höflich sein“, meinte Mayer. Zur Frage eines persönlichen Zusammentreffens der poli- tischen Führer des Westens mit Malenkow meinte er, die Sowjets könnten Beweise ihrer Friedfertigkeit dadurch abgeben, daß sie sich für eine friedliche Lösung des koreanischen Konfliktes und die Unterzeichnung des Frie- densvertrages für Osterreich einsetzten. Hinsichtlich des EVG-Vertrages hieß es in dem Interview, Mayer hoffe, daß die franzö- sischen Zusatzprotokolle gebilligt würden, „doch bleiben noch andere Fragen offen. Eine davon ist die Saar. Meiner Meinung nach kann keine französische Regierung die Ratifizierung des EVG-Vertrages durch die Nationalver- sammlung erreichen, bevor die Saarfrage nicht Seregelt ist. Der Vertrag selber enthält keine Vorschriften hierfür. Das ist eine oflensicht⸗ liche Auslassung. Niemand weiß, ob Truppen im Saargebiet stationiert werden können, ob die Saar Rekruten ausheben wird oder ob die würden. Dulles antwortete, diese beiden Ge- Sprächsthemen seien die hauptsächlichsten, es könne jedoch gut sein, daß der Kanzler noch andere Angelegenheiten zu besprechen wün- sche. Doch müsse bedacht werden, daß der Besuch Adenauers mehr den Charakter eines Höflichkeitsbesuchs und einer protokollari- schen Visite eines ausländischen Regierungs- chefs habe und nicht mit den Besuchen zu Vergleichen sei, die andere ausländische De- jegationen zu Anfang dieses Jahres nach Wa- shington führten. Die Regierung Eisenhower sei jedoch bestrebt, anläßlich 8 Adenauers die Beziehung beiden Ländern Saar einen Verteidigungsbeitrag leisten soll.“ Eines der wesentlichsten Ziele des Vertrags sei es aber, den alten deutsch- französischen Streit zu beenden,„Die Zeit für die Regelung der Saarfrage ist jetzt gekommen, Ich habe das öffentlich exklärt und ich bin sicher, daß Bundeskanzler Adenauer den Sinn meiner Er- klärung nicht mißverstanden hat, Ich bin im- mer ein überzeugter und aktiver Kämpfer für Europa gewesen und ich befürworte die Entwicklung einer europaischen Gemeinschaft auf militärischem, irtschaftlichem und poli- tischem Gebiet. Wenn ich die Saarfrage an- schneide, so tue ich das nicht zum Vergnügen, sondern Weil ich weiß, daß die Saarfrage vor der Ratifizierung des EVG-Vertrages gelöst sein muß.“ Frankreich hat die US veranlassen können, Rüstungsaufträge für Frankreich von 230 MII- lionen Dollar zu unterzeichnen. Eine entspre- chende Vereinbarung ist in Washington er- zielt worden, wie Finanzminister Maunoury mitteilte. uf Grund der durch diese Aufträge nach Frankreich fliegenden Dollarbeträge hofft die französische Regierung, die augenblick- lichen Finanzschwierigkeiten im Staatshaus- halt überbrücken zu können. Westeuropa ist zu schwach Marschall Juin, der ranghöchste Soldat Frankreichs und Oberbefehlshaber der NATO- Landstreitkräfte in Mitteleuropa, erklärte in einer Rede, daß die Verteidigungskraft West⸗ europas in keiner Weise ausreichend sei. Er forderte einen besseren Zusammenhalt der Westeuropäischen Staaten, damit diesem Miß stand abgeholfen werden könne. Der 2. Welt- Krieg habe die Unmöglichkeit bewiesen, daß sich heute eine Nation allein verteidigen könne. 4 2 Juin befaſſte sich auch eingehend mit der Frage des deutschen Verteidigungsbeitrages, Wobei er zunächst auf die Schwierigkeiten Verwies, die sich in Frankreich hinsichtlich dieses Problems ergaben. Er betonte, daß ge- Wisse Befürchtungen gegenüber emer delt schen Wiederbewäcnung durchaus h. igt seien, Deshalb 155 5 man d 1 Konzept geschaffe 1 5. Eine Botschaft Eisenhowers an Malenkow Kombinationen um die Moskau- Reise Bohlens Paris(OP). In den politischen Kreisen der westlichen Hauptstädte herrscht gegenwärtig großes Rätselraten, ob der neue amerika nische Botschafter für die Sowietunion, Char- les Bohlen, auf seiner Reise nach Moskau eine persönliche Botschaft Präsident Eisenhowers zu den neuen sowjetischen Staatschef Malen- kow bei sich führt. Als Bohlen zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Paris dem Flugzeug entstieg, an dessen Bord er die erste Etappe seiner Reise in die sowietische Hauptstadt zurücklegte, lehnte er die Beantwortung aller an ihn gerichteten Fragen der Pressevertre- ter ab. Als ein Journalist issen wollte, ob er Konkrete Vorschläge für die neue sowietische Regierung mit nach Moskau nehme, sagte der Botschafter, dazu müsse sich das Weiße Haus äuhern, Die Tatsache, daß Bohlen diese Frage nicht als gegenstandslos abtat, wird von poli- tischen Beobachtern gleichsam als Bestäti- gung der weitverbreiteten Vermutung ange- sehen. Die französische Presse vertritt ebenfalls allgemein die Ansicht, daß Bohlens Ankunft in Moskau eine weitergehende Bedeutung zu- komme als lediglich der Ankunft eines neuen Botschafters. Unter der Uberschrift„Eisen- hower hat beschlossen, die sowjetische Frie- densouvertüre als ernst gemeint anzusehen“, schreibt die rechtsstehende unabhängige „Paris- Presse“:„Der Präsident(Eisenhower) denkt an eine Konferenz, die sich mit allen internationalen Problemen befassen soll. Und diese Konferenz kann sehr wohl Gegenstand einer Botschaft an Malenkow sein, die Bohlen mit nach Moskau bringen könnte.“ Die links- gerichtete, doch anti- kommunistische Zeitung „Combat“ meint:„Eisenhower ist bereit, die russischen Vorschläge unvoreingenommen zu prüfen. Er hat Bohlen die größtmögliche Er- mächtigung zur Verhandlung mit Malenkow gegeben.“ Eine Bestätigung oder ein Dementi werden diese Spekulationen jedoch erst in einigen Ta- gen erhalten. Denn Botschafter Bohlen wird vor seiner Weiterreise nach Moskau noch ein bis zwei Tage in der Bundesrepublik weilen. Vor der Vierer- Konferenz Hohe Offiziere der vier Großmächte wer- den sich zum ersten Male seit Jahren gleich nach Ostern in Berlin zu einer Vier-Mächte- Besprechung zusammenfinden, die möglicher- weise von den Sowjets als Auftakt für wei⸗ tere Vier-Mächte- Konferenzen über Deutsch- land gedacht ist. Die sowjetischen Behörden haben für diese Berliner Konferenz über Luft- sicherheitsfragen, die im Anschluß an den No- tenwechsel über die schweren Flugzeugzwi- schenfälle von General Tschuikow angeregt wurde, als Datum den 7. April und als Ta- gungsort Berlin-Karlshorst vorgeschlagen. Die neuen Nachrichten aus Moskau lassen zumin- dest für das begrenzte Arbeitsgebiet dieser Konferenz eine„Friedens atmosphäre“ erhof- fen. Im übrigen trafen inzwischen neue Berichte über„Friedensgesten“ Moskaus ein: Bei einem von der United Press in Moskau veranstalte- ten Empfangsabend für prominente sowie- tische Beamte, amerikanische Journalisten und westliche Diplomaten war die Stimmung „Überaus freundlich“. Anläßlich des bevorste- henden Umzugs der amerikanischen Botschaft in Moskau hat die Sowjetregierung den Ame Tikanern mitgeteilt, daß sie ganz nach Wunsch— auch in ihrem alten Gebäude blei- ben könnten, dessen Räumung vorher drin- gend verlangt worden war. Gleichzeitig ver- lautete aus London, daß die Sowietunion bei der großen britischen Flattenparade anläßlich„ der Krönung Königin E eths wahrschein- lich mit einem Großkampfschiff vertreten sein Werde. Ein hoher Diplomat der Alliierten fand in Bonn für die neuen Moskauer Friedensgesten die überraschende Auslegung, daß es sich hier um„strategische Maßnahmen“ handele, die noch zu Stalins Lebzeiten geplant worden seien. Die neuen Aktionen seien viel gefähr- Ucher als der Kalte Krieg, denn dieser treibe die Völker des Westens zur Einigung, wäh⸗ rend das angebliche Einlenken Moskaus den Westen wieder auseinandertreiben könne Der „tote Mann“ regiere also noch aus dem Grabe heraus“. 5 Dulles und Eden migtraussch Auch in Washington warnte man wiederholt Orthodoxen elischen Patriarchen Semolis mit siner Lach- Hilfsplan zugunsten der Flüchtlinge Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnungen — Appell an die Arbeitgeber K 6 In(Up). Einen Appell zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnungen für Flüchtlinge hat der Vorsitzende der„Bundes- vereinigung der Deutschen Arbeitgeberver- pände“, Dr. Walter Raymond, über den Nord- westdeutschen Rundfunk an die gesamte Ar- beitgeberschaft gerichtet. Raymonds Appell stützt sich in den Grundzügen auf den von dem Direktor der Deutschen Kohlenbergbau- leitung, Heinrich Kost, entwickelten Plan. 1 dieses Planes sei, die Lager der Alt- inge freizumachen, die vor allem noch in Schleswig- Holstein, Niedersachsen und im Bayerischen Wald bestehen. Die Zahl der ar- beitsfäkigen Menschen, die dort zum Teil seit Oder 8 Jahren lebten, belaufe sich auf etwa 30 000. Mit Familien angehörigen handele es sich um etwa 100 000 bis 120 000 Menschen, denen durch die Aktion der Arbeitgeberver- pände Arbeit und Wohnungen vermittelt wer- den sollten. Bei insgesamt 15 Millionen Beschäftigten in der Bundesrepublik ergebe sich die Notwen- digkeit, auf je 500 Beschäftigte einen Flücht- Ung neueinzustellen. Bei Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten werde die Unterbrin- gung von arbeitsfähigen Flüchtlingen verhält Nismäßzig leicht sein. Beim Handwerk, Einzel- handel und der Landwirtschaft könne aber ebenfalls durch Zusammenwirken eines gan- zen Wirtschaftskreises in einem Bezirk zur Linderung des Flüchtlingselends beigetragen Werden. Zur Lösung der Wohnungsfrage müßten aber auch andere Träger von priva- tem Kapital über die Hypothekenbanken so- wie die öffentliche Hand beitragen. Dr. Raymond erklärte, daß den Arbeitge bern über ihre Verbände jetzt ein Merkblatt für die Verwirklichung des Planes zugehe. Er richtete an alle Arbeitgeber die Bitte, zur Durchführung des Planes Ja zu sagen, und daran mitzuwirken. 1 Amerika-Häuser werden kontrolliert BOnn(E. B) Zwei Mitarbeiter des in den Usa als„Schnüffelkommission“ bezeichne- ten Untersuchungsausschusses des US-Senates unter Führung des republikanischen Senators Mearthy sind in Bonn eingetroffen, um in Deutschland einige Tage das amerikanische Informationsprogramm zu studieren und zu prüfen, ob in den Bibliotheken der„Ames rika-Häuser“ kommunistische Literatur ent- Halten ist. Sie wollen ferner feststellen, ob irgendwo allzu großzügig oder doppelt se- Arbeitet wird und ob die in den US-Informa- tionsabteilungen beschäftigten Personen mit den Zielen des Programms übereinstimmen. Eine Saar-Petition an Conant Rüdesheim(UP), Die„Deutsche Aktion“ hat auf ihrer Jahrestagung in Rüdesheim alle Deutschen ohne Unterschied der Partei zur Interschriftsleistung für eine an den ame- rikanischen Hochkommissar Conant gerich- teten Petition aufgerufen, in der dieser um seine guten Dienste zur Wiederherstellung dem Saarl enthaltenen Rechts der jonalen Se! ung, der Menschen- rechte und aller 1 he Peten wird. Dazu gehöre insbesondere auch das Recht auf e Meinungsäußerung und die Freiheit der gewerkschaftlichen Organi- sation, heißt es in der Petition. Bornemann will sich stellen eldorf(UP). Dr. Achenbach, der des ehemaligen NS-Staatssekre- Naumann, gab bekannt, daß Karl Fried Bornemann, der im Zusammenhang mit der Naumann-Affäre gesuchte ehemalige HJ- Führer, Utshof telegra- isch mitge Werde sich am Valt stellen. Bor- r Agilste des so- un-Kreises“ angesehen. tärs D Eine Osterbotschaft des Fapstes Die Menschheit soli ihre Prägheit überwinden Vatikanstadt(OP). Papst Pius XII. er- klärte in se Osterbotschaft an die Welt, daß die größte Gefahr, der sich die Mensch- heit gegenübersehe, gie Prägheit der guten Menschen sei Fr rief den auf dem Peters- Platz versammelten 350 000 bis 400 000 Gläu- igen zu, alle Gleichgültigkeit von sich 2zu Weisen Und sich ihrer traditionellen Werte zu besinnen. Besondere Worte der Anteilnahme und des Prostes richtete der Heilige Vater an die Prie- ster und Laien, die in den kommunistischen Landern unterdrückt werden. Er forderte sie auf, Gott zu vertrauen, der auch in der Ver- gangenheit dem Volk, das er zur Freiheit 155 führen Wollen, einen Ausweg gezeigt aabe. Der Papst sprach vom Mittelbalkon des St. Petersdoms. Seine Ansprache, in der er aus- Tührlich auf die Bedeutung des Oster-Wun- ders einging, wurde über zahlreiche Sender der Erde übertragen. Gemeinsames Osterfest in Jerusalem Tausende von Pilgern aller Konfessionen beteiligt Jerusalem(UP). Das Osterfest in Jeru- Salem wurde in diesem Jahr zum erstenmal Seit 1942 von allen christlichen Konfessionen an demselben Tage begangen, aber alle Got- tesdlenste in der Grabeskirche waren so orga- nisiert, daß sie sich gegenseitig nicht störten. Das Mandelbaum-Tor der Altstadt war schon am Donnerstag von den israelischen Behörden zum Verkehr freigegeben worden, so daß Di- Plomaten und bevorzugte Reisende àuch von Israel àus zu den Heiligen Stätten gelangen Konten. Tausende von Pilgern aller Konfessionen AGrängten sich in der Nacht auf Sonntag in der Grabeskirche, um die Auferstehungsfeier nach Katholischem, griechlsch-orthodoxem, armeni⸗ schem und koptischem Ritus zu begehen. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, FErzbi- schof Alberto Gori, schlug, altem Ritus ent- sprechend, das Feuer aus einem Stein, worauf die Kerzen enflammten und die Auferstehung Jesu Christi symbolisch ankündigten. Die kelerten unter Führung des Srie- die Auterstehung. AKumznien dem Türkisches U-Boot ging verloren 91 Seeleute kamen ums Leben Istanbul(UP). Nach einer amtlichen Er- klärung hatte das türkische Unterseeboot „Dumlupinar“, das am Samstag nach einem Zusammenstoß mit dem schwedischen Frach⸗ ter„Naboland“ in den Dardanellen gesunken ist, 91 Mann Besatzung an Bord, die alle ums Leben gekommen sind. Das Oberkommande der türkischen Seestreitkräfte hat die Hoff- nung auf Rettung wenigstens einiger weniger Besatzungsmitglieder des Schiffes aufgegeben Infolge des schlechten Wetters war es nicht möglich, das 1526 Tonnen große Unterseeboo zu erreichen. Noch am Samstagabend hatte man gehofft wenigstens 22 Mann der Besatzung des Schif- kes retten zu können. Ein bis zum Abend be- stehender Sprechfunkkontakt mit den einge- schlossenen Seeleuten konnte im Laufe der Nacht nicht mehr hergestellt werden. In den frühen Morgenstunden des Sonntag wurde in einem letzten Funkspruch von einem der noch Lebenden mitgeteilt, daß der Sauerstoffvorrat im Boot noch 90 Minuten reiche. Das U-Boot war nach einem Zusammenstoß mit dem schwedischen Schiff„Naboland“ ge- kentert und binnen weniger Minuten gesun- ken. Der Kommandant des U-Bootes wurde beim Untergang des Schiffes zusammen mit sleben anderen Besatzungsmitgliedern über Bord gespült und später gerettet. Mit ihm haben noch weitere vier Seeleute das Unglück lebend überstanden. Zwei andere sind er- trunken und einer wird bisher noch vermißt. Der Kapitän erklärte, daß der Zusammen- stoß sich 50 rasch ereignete, daß ihm keine Zeit mehr geblieben sei, irgendwelche Befehle zu erteilen. Der Kapitän des schwedischen Frachters, dessen Schiff an die Kette gelegt wurde, befindet sich zur Zeit im Hafen von Canakkan in Haft. Er wurde von einem tür- kischen Staatsanwalt vernommen, verwei- gerte jedoch die Aussage, so lange bis der schwedische Konsul aus Istanbul zu den Ver- aandlungen hinzugezogen wird. Er sagte je- doch, daß die Sicht beim Zusammenstoß stark behindert gewesen und die Kollision so schnell gekommen sel, daß er keine Zeit mehr gehabt habe, irgendwelche Manöver auszuführen. Einer der Uberlebenden berichtete, das schwe- dische Schiff sei plötzlich aus der Nacht auf- getaucht.„Es faßte uns am Bug und drückte die Schiffswand ein. Das Heck hob sich aus dem Wasser und der Bug begann zu sinken. Ich sprang ins Wasser und schwamm weg. Als ich mich wenig später umblickte, war das Schiff verschwunden.“ Die„Dumlupinar“, on ehemaliges amerika nisches Schiff, wurde 2 Kriege gebaut und 1950 der türkischen Marine überlassen. Das 1526 Tonnen große Boot ist 103 m lang und mit zehn Torpedorohren ausgerüstet. Staatspräsident Einaudi hat beide Häuser des italienis Parlaments aufgelöst. Die Neuwahl von D tiertenkammer und Senat erfolgt am 7* Der neue Hammarsk jd holm ab. um sei nehmen General Ridgway begab sich nach Marokko, um die dortigen Stützpunkte der amerikani- schen Luftstreitkräfte zu inspizieren. eneralsekretär, der Schwede ist am Mittwoch von Stock- mt in New Vork zu über- Carol von Rumänien ist gestorben Michael kommt nicht zur Beerdigung— Das Schicksal eines haltlosen Monarchen Lissabon(UP). Exkönig Carol von Ru- mänien ist in den frühen Morgenstunden des Samstag unerwartet im Alter von 39 Jahren an den Folgen eines Herzanfalles gestorben, den er wenige Stunden zuvor während einer Unterhaltung mit seiner Frau und einem Freund in seiner Villa in Estoril unweit von Lissabon erlitt. Dort führte der ehemalige rumänische Kö- nig zusammen mit seiner Gattin Magda geb. Lupescu, die er im Jahre 1947 in Rio de Ja- neiro geheiratet hatte, in den letzten Jahren ein zurückgezogenes Leben. Am vergangenen Dienstag wurde er zum letzten Male in der Oflentlichkeit gesehen, als er an einem Ge- denkgottesdienst für die verstorbene Köni- gin-Witwe Mary von Großbritannien teil- nahm. Der 31jährige Sohn des Verstorbenen, Ex- könig Michael von Rumänien, ließ erstaun- licherweise bekanntgeben, daß er am Begräb- nis seines Vaters nicht teilnehmen könne. Das Ableben seines Vaters habe ihn tief getroffen, jedoch könne er nicht zur Beerdigung nach Lissabon reisen, da er bei seiner Frau blei- ben müsse, die kürzlich das dritte Find be- Kaum, Ein Geistlicher der britischen Botschaft hielt am Sarge des verstorbenen Königs in der Villa„Mar y Sol“ im Badeort Estoril bei Lissabon einen Gottesdienst. Zahlreiche Fürst- lichkeiten wohnten der Trauerfeier bei, dar- unter der ehemalige König Umberto von Ita- lien, Fürst Friedrich Viktor und Fürstin Mar- gärethe von Hohenzollern- Sigmaringen, der spanische Thronprätendent Don Juan und andere. Die sterbliche Hülle des Königs Wird in der Gruft der Könige von Portugal bei- gesetzt werden. Carols Großmutter war eine Infantin von Portugal. Carol II. war der Sohn des Prinzen Fer- dinand von Hohenzollern, des späteren Kö- nmigs von Rumänien, und der Prinzessin Maria von Coburg, einer Enkelin der englischen Königin Victoria. Er wurde am 16. Oktober 1893 geboren. Zum ersten Male sprach die Weltöfkentlichkeit im Jahre 1918 von ihm, als bekannt wurde, daß der 25jährige rumäni- sche Kronprinz mit Zizi Lambrino, der hüb- schen Tochter eines rumänischen Artillerie- Majors, durchgebrannt war. Der rumänische Hof annullierte jedoch die morganatische Ehe der beiden, wWwas nach einigen Monaten auch von Carol selbst mit Widerstreben anerkannt würde. Zizi verschwand aus dem Licht der Ofkentlichkeit, Das letzte, wWwas von ihr gehört Wurde, War, daß sie ein Baby königlichen Ge- Hlüts erwartete. Drei Jahre später heiratete Carol auf Wunsch seiner Eltern Prinzsssin Helene von Grie- chenland. Die Ehe war von Anfang an un- glücklich. Schon bald nach der Geburt des Kronprinzen Michael begegnete Carol der rothaarigen Magda Lupescu, der Tochter eines jüdischen Händlers, die zu seiner Geliebten wrde, 1926 stand der rumänische Kronprinz vor der Entscheidung, entweder auf Magda oder auf seinen Thronanspruch zu verzich- ten, Er Wählte Magda. Als im Juli 1927 König Ferdinand Starb, wurde Michael im Alter von Sechs Jahren König, während Carol mit Magda Lupescu durch die Welt reiste. 1928 Wurde Prinzessin Helene von Carol geschieden. Am 6. Juni 1930 flog Carol nach Rumänien zurück. Ein von der Armee Unterstützter Staatsstreich verhalf inm zum Thron, auf den er zehn Jahre später erneut verzichten mußte. Er dankte am 5. September 1940 ab und be- rief General Antonescu zum Diktator über Rumänien. Versehen mit größeren Vermö- gens werten verließ er daraufhin gemeinsam Nuit Magda Lupescu sein Land und lebte zeit- wyeilig in Spanien, Cuba, Mexiko und Brasi-⸗ nien. Michael war Wiederum König geworden, aber er sank während des Krieges zu einer Marionette des Antonescu-Regimes herab. 1942 versuchte Carol es noch einmah auf den Thron zurückzukehrep. Er Wollte dazu zunächst in den USA ein Exil-Regime bilden. Schlagen jedoch fehl. Lu in Rio 1947 scheinbar liebte zur königlichen Pinzesein und k. auf den Sarol seine Ge- Die USA kürzen ihre Auslandhilfe Dulles will dafür die Aufträge erhöhen Washington(UP). Der amerikanische Sonderbotschafter Draper hat sich von Paris nach Washington begeben, wũWo er vor dem Kongreß die Ansichten der Regierung über die Höhe des Budgets der Europa-Hilfe ver- treten wird. Die endgültige Fassung des Aus- landhilfe-Budgets für das am 1. Juli begin- nende neue Haushaltsjahr wird jedoch nicht erfolgen, bevor der Atlantikpaktrat am 23 April in Paris zusammentritt. Trotzdem kann nach Ansicht maßgebender Kreise des ameri- kanischen Außen ministeriums fest damit ge- rechnet werden, daß die tatsächlichen Bewilli⸗ gungen erheblich unter dem noch von Truman ausgearbeiteten Planvorschlag liegen werden, der die Aufwendung von 7,5 Milliarden Dollar für die Auslandhilfe vorsah. In diesem Zusammenhang teilte Kußenmini- ster Dulles mit, daß wohl einige Abstriche gemacht werden könnten, ohne daß die Sicher- Beitsziele der USA dadurch betroffen würden. Hierbei sei an eine Vergrößerung der über- seeischen Aufträge gedacht. Auf diese Weise gebe man nicht einfach gute Dollars wee, son- dern man erhalte für diese Dollars wertvolle Güter. Zur Frage, ob die tatsächlichen Dollar- zuweisungen gekürzt werden sollten, Machte Dulles keine näheren Ausführungen, Verhandlungen in Korea angelaufen Bereits„gute Fortschritte“ erzielt?— Massendemonstrationen in Seoul Seoul(UP). Bei den ersten Verhandlun- gen zwischen Vertretern der UN und der Kommunisten über den Austausch der schwer- verwundeten und kranken Kriegsgefangenen hat der UN-Delegations führer Admiral Daniel vorgeschlagen, 500 Gefangene pro Tag auszu- wechseln. Die Aktion soll eine Woche nach Abschluß eines Ubereinkommens zwischen beiden Teilen anlaufen. Der Delegationsfüh- rer der Kommunisten gab seinerseits bekannt, daß die Kommunisten bereit seien, alle FKriegs- gefangenen auszutauschen, die für die Repa- triierung oder die Uberstellung in neutrale Hände in Betracht kommen. Admiral Daniel erklärte nach der Sitzung, er sei der Ansicht, daß gute Fortschritte erziell Worden seien. Die Besprechungen werden kortgesetzt. General Clark, der Oberbefehlshaber der UN- Truppen, teilte den Kommunisten in einer Note mit, daß die Wafkenstillstandsverhand-⸗ jungen erst nach einer Einigung Über den Austausch der kranken und Verwundeten Kriegsgefangenen wieder aufgenommen wer- den könnten. Gleichzeitig erbat er eine„de- taillierte Erklärung“ über den Kkürzlicher Eompromigvorschlag des chinesischen Mini- ster präsidenten schu En Lai zur Lösung dei Kriegsgefangenenfrage. Tschu hat bekanntlich vorgeschlagen, zunächst nur diejenigen Krlegs- gefangenen zu repatriieren, die Sich freiwillig zur Repatriierung melden, während die übri- gen Gefangenen einer„neutralen Macht“ un- terstellt werden sollten. In Seoul fanden große Demonstrationen der Südkoreaner statt, in denen gegen jeden Waf⸗ kenstillstand protestiert Wurde, der nicht gleichzeitig eine Einigung Koreas erziele. Wei- ter forderten die etwa 200 000 Demonstranten die Entwaffnung der Nordkoreaner sowie eine Garantie der UN, daß Nordkorea nicht mehr aufgerüstet würde, den Abzugs der chinesi- schen Kommunisten aus Nordkorea und die Teilnahme südkoreas an allen Verhandlungen, die das künftige Schicksal Koreas betreffen. Wahrend in dem Verhandlungszelt von Pan Mun Jon die Beratungen im Gange waren, kam es in unmittelbarer Nähe der neutralen Zone zu einem schweren Gefecht. Eine gepan- zerte Aufklärungseinheit der US-Marinetrup- Pen traf bei einem Vorstoß auf starke Kräfte der chinesischen Kommunisten, In dem sich entspinnenden Gefecht wurden 69 Soldaten der Chinesen verwundet oder getötet. Das alliierte Oberkommando gab bekannt, dag in einem Gefangenenlager auf der Insel Koje ein kommunistischer Gefangener ums Leben kam, als er sich den Anordnungen der Wachkommandos widersetzte. Bei dem glei- chen Vorfall Wurde ein weiterer Gefangener VLerwundet. Ein kommunistischer Gefangener Wurde. in einem Waschraum aufge- kungen Es Wird angenommen, daß er von Seinen Kam geraden ermordet würde. eines verstorbenen Onkels von König Fre- Neues aus aller Welt Entweder heiraten oder abdanken Ultimatum für den Fürsten von Monaco Monaco(UP). Der Nationalrat des Für- stentums Monaco hat seinen Herrscher, den 29 jährigen Fürsten Louis Rainier III. jetat endgültig vor die Wahl gestellt: Heiraten oder abdanken. In einem Brief erinnerte der aus 18 gewählten Mitgliedern bestehende Natio- nalrat Louis Rainier daran, daß sich seine Thronbesteigung am 19. November letzten Jahres bereits zum dritten Male gejährt hat und es doch den Sitten des Landes entspräche, daß der Fürst innerhalb der ersten drei Jahre seiner Regierungszeit heiratet. Damals hatte inn schon der Kronrat an diese Pflicht erin- ert. In Monaco fragt man sich nun, was der Fürst unternehmen wird. Nach der Landes- verfassung kann er den Nationalrat auflösen. Dieser Weg wird für nicht ausgeschlossen ge- Halten, nachdem der Nationalrat bereits gegen die vom Prinzen geplante Hochzeit mit der französischen Schauspielerin Gisele Pascal Einspruch erhoben haben soll. Dabei war Louis Rainiers Mutter, Prinzessin Charlotte, selbst das Kind einer morganatischen Ehe, die Louis II., der Großvater des jetzigen Fürsten, eingegangen War. Würde Rainier tatsächlich abdanken, so Würde Monaco wahrscheinlich ein französi- sches Protektorat mit einem Gouverneur wer- den. Bei seiner Thronbesteigung erklärte Louis Rainier seinem Volke jedoch:„Jedes Privatinteresse muß sich vor dem Gemein- wohl beugen“, Daraus war an sich zu schlie- Ben, daß er nicht geneigt ist, den Status des exklusivsten souveränen Staates der Welt aufs Spiel zu setzen, dessen Bürger keine Steuern zu zahlen brauchen, weil das Spielkasino von Monte Carlo genug abwirft. Explosionskatastrophe auf Formosa 25 Tote und 270 Verletzte Taipeh(UP). In dem etwa 20 Elometer südlich von Taipeh liegenden Ort Nantsechu wurde eine Munitionsfabrik durch eine Ex- plosion völlig zerstört. Dabei kamen minde- stens 25 Menschen ums Leben. Rund 270 Per- sonen wurden verletzt. 140 der Verletzten sollen sich in Lebensgefahr befinden. Die Ex- plosion ereignete sich in einer Abteilung des Werkes, die mit der Demontage alter japa- nischer Munitionsbestände beschäftigt War. Sie vernichtete nicht nur die ganze Fabrik, sondern richtete auch im Ort Nantsechu er- hebliche Sachschäden an. Es explodierten schätzungsweise 1200 Tonnen Sprengstoff. Die Polizei hat inzwischen einen Vorarbeiter fest- genommen, der bei der Explosion verletzt Wurde. Er steht im Verdacht, durch die feh- lerhafte Behandlung eines zu entschärfenden japanischen Torpedos die Katastrophe Ver- Ursacht zu haben. Wieder ein Mau-Mau-Uberfall Nairobi(UP). Einer Einheit der Polizei der britischen Kolonie Renya gelang es, einen neuen blutigen Uberfall von Mau-Mau- Ter- Toristen auf ein Dorf in der Nähe von Nairobi zu vereiteln. Die Terroristen hatten im Schutze der Nacht das Dorf überfallen und in Abwesenheit der Männer, die als Ange- hörige des Selbstschutzdienstes auf Patrouille Waren; fünf Frauen und Kinder bestialisch ermordet, vier weitere mit Messern schwer verletzt, Von der sofort eingesetzten Polizei Wurden elf Terroristen im Dorf erschossen, Während weitere elf auf der Flucht gestellt und niedergemacht wurden. Mau-Mau- Terroristen haben jetzt zum erstenmal auch ein Lager britischer Strei- Kräfte überfallen, 80 km nordwestlich Na obi versuchten sie, das Lager einer Rompa nie in Brand zu stecken. Zwei mit Mann- schaften besetzte Lagerzelte gingen plötzlich in Flammen auf. Sechs Eingeborene, die die Brandstiftung unternommen hatten, konnten in der Dunkelheit entfliehen. Flugzeug warf Atomsprengladung ab Las Vegas(UP). Uper dem amerikani- schen Atom-Versuchsgelände in Nevada wurde am Montag von einem Bomber der amerika-⸗ nischen Luftstreitkräfte aus etwa 2000 Meter Höhe eine neue geheime Atomsprengladung abgeworfen und zur Explosion gebracht. Wer nige Sekunden nach der Explosion durchflo- gen zwei ferngesteuerte Düsenjäger die Atom- sprengwolken., In den beiden Maschinen be- fanden sich Mäuse und Affen. Die beiden Flugzeuge landeten zwanzig Minuten nach dem Versuch wohlbehalten auf dem Flug- Platz Indian Springs. Maßregelung eines dänischen Prinzen Kopenhagen(UP). König Frederik von Dänemark hat die Entlassung seines Neffen, des Prinzen Gorm, aus der dänischen Armee angeordnet. Als Ursache der Maßregelung Werden„private Differenzen“ angegeben. Prinz Gorm ist der Sohn des Prinzen Harald, derik. Er ist 34 Jahre alt und bekleidete den Rang eines Hauptmanns. Argentinische Marinetruppen errichteten Auf einer der Shetland- Inseln in der Antarktis, die bekanntlich von England beansprucht Wer- den, einen Stützpunkt. n 5 1 Drei britische Zollstationen an der Grenze zwischen Nordirland und dem Irischen Frei- staat wurden von unbekannten Tätern durch Bombenanschläge teilweise zerstört. Sechzig kubanische Studenten und ein Uni- versitätsprofessor wurden verhaftet, Weil sie die von General Batista geführte Regierung stürzen wollten. Dem„Deutschen Mittelstandsblock“ Will die „Hauptgemeinschaft des Deutschen Eikizel⸗ handels“ beitreten; der diesbezügliche Bes schluß wurde auf einer Sitzung ihres Prä⸗ sidlalrates einstimmig gefaßt. — Baron Hervé Gruben wurde zum neuen belgischen Botschafter in Bonn ernannt; er tritt an die Stelle von Botschafter Muuls, der nach Kanada versetzt wurde. 5 „Vaters Weintag“, der auf den 31. Mei fest- gesetet Wurde, eröffnet die diesjährige deut- e die bis zum 7. Junk U 8 . e r 1 A/ o n -. c a A GA — ne N * 1 ern eis, 90 2 kügung gestellten Beträge sollen Bücher und ch Schränke beschafft werden. Damit wird dem 12 Stadtschulamt ermöglicht, die bereits begon- n nene Arbeit weiterzuführen, die im Interesse der Bekämpfung von Schund und Schmutz and zur Abhilfe einer wirklichen Jugendnot 5 getan wird. Die neuen Schülerlesestuben sol- 1— len mithelfen, die Jugendlichen von der de Schundliteratur zu verdrängen und sie 2 . kritisch lesenden Menschen zu erziehen. N 2 8 5 ng g— 1, ee, 0. 5 F 2 *—* 77 4 0 DDE en 5——. ch Zia. ö 8 GNA Copyright by v. Graberg& Görg— Wiesbaden 5(7. Fortsetzung) n„Was Sie von mir wollen, ist mir unbegreif- en, lich,“ sagte er abweisend—„Was kann ich ee Aaran ändern, daß jemand— angeblich— Uhr 1 Zimmer durchstöbert haben soll! Bei mir hatte en. ich keinen Besuch Ich war bald nach Elf auf d, meinem Zimmer und schrieb noch einen län- re- geren Brief. Also hätte ich unbedingt bemer- en ken müssen, wenn gegen Mitternacht ein Mensch an meiner Türe gewesen wäre. Sie ha- en sich vermutlich getäuscht oder in der Zim- Mmernummer geirrt!“ auf Ziemlich verärgert sing er und ließ mich tis, stehen Er schien mich für eine fragwürdige 8 Person zu halten. Ieh glaubte, doch beschwö⸗ rd önnen, daß Cesaretti aus der Tür von 67 22 gekommen war, Selbst die unsichere Nachtbe⸗ rei- leuchtung des Flurs eingerechnet, war Kaum rech Sin Irrtum möglich. Aber welchen Grund hätte Herr Eberhard, mich anzulügen und einen Be- i- such des Italieners abzustreiten? Gab es also Sie Wirklich Geheimnisse auch um diesen un- ung scheinbaren, grauen Mann? * die Mit dem Mittagszug war Gabriele gekom- Zel- men. Kaum von meinem Spaziergang zurück- Be- gekehrt, sah ich sie bei der Aufnahme., Ich örä⸗ Wollte auf sie zustürzen ihre Augen aber mahnten, Und ich begriff, wir waren nicht E Allein. er Schräg gegenüber stand der itzbart und der Beobachtete uns argwöhnisch. Ich bedauerte 5 im Augenblick, Herrn Cesaretti noch nicht als . Hoteldleb entlarvt zu haben. 8 Jabriele hatte den Zimmerschlüssel emp- 7—— N trug ihren Koffer. Bei mir WVorliberkommend, blieb sie wie verwundert und erkennend stehen,„Herr Wiedersber Süͤddweſtd. Aundſchan Sozialwahlen am 16. und 17. Mai Meist keine Wahlhandlungen nötig Stuttgart(28H). Wie das Arbeitsmini- Sterium Baden- Württemberg mitteilt, sind in der Kranken-, Unfall- und Rentenversiche- rung der Arbeiter und Angestellten die Wahl- Ausschüsse gebildet und Vorschlaglisten für die Vertretung der Sozialpartner in den Or- Sanen der Selbstverwaltung bei den Versi- cherungsträgern eingereicht(Vertreterver- Sammlung). Der Bundeswahlbeauftragte für die Durchführung der Wahlen in der Sozial- Versicherung hat den Zeitpunkt für die Ab- Haltung der Wahlen zu den Vertreterversamm- lungen auf Samstag, den 16. Mai 1953 und Sonntag, den 17. Mai 1953 festgesetzt. Als Wahlzeit gilt die Zeit von 9 bis 17 Uhr. In Baden- Württemberg müssen Wahlen nur bei der Barmer Ersatzkasse und zur Renten- Versicherung der Angestellten durchgeführt Werden. Bei allen übrigen Sozialversiche- rungsträgern finden keine Wahlhandlungen statt, da bel diesen Einheitslisten der Ver- sicherten und Arbeitgeber eingereicht wurden. DU zur Schulfrage in der Verfassung Stuttgart(ZSK). Die Presse- und Infor- mationsstelle der CDU weist anläßlich der be- Vorstehenden Beratung der Verfassung des südwestdeutschen Bundeslandes die Bevölke- rung nochmals auf die Bedeutung der schul- Politischen Probleme hin. Die CDU werde nie inen Zweifel darüber lassen, daß sie sich mit einer einfachen Anderung des schulpoli- hen status quo für Südwürttemberg nicht den werde. In der Sicherung des Privat- Schulwesens erblicke die CDU nach wie vor ein ernstes Anliegen. Das gleiche gelte für ihre Forderungen zur Lehrerbildung. Jenes unbestimmte Christentum“, das die Sozial- lemokratie proklamiere, könne niemals eine Grundlage des Erziehungswesens bilden. Abeltsgemeinschaft junger Europäer Ser Europäer“ hat sich in Wiesloch(Kreis Heidelberg) endgültig konstituiert. Eine Stu- dentengruppe der Universität Heidelberg hatte ts Ende Dezember vorigen Jahres die nu Satzungen der Arbeitsgemein- Schaft ausgearbeitet, die nunmehr von der Delegiertenversammlung, die in der Jugend- Herberge Wiesloch Zzusammengetreten war, an- Ssnhommen wurden, Zum ersten Vorsitzenden Wurde der Student Karl Hänle(Schwäbisch Smünch gewählt. An der Versammlung nah- men etwa 90 Delegierte aus Baden-Württem- berg, Bayern, Hessen und aus Rheinland-Pfalz teil. Nach Angaben Hänles gehören der Ar- beitsgemeinschaft etwa 600 Mitglieder, meist Studenten, Oberschüler und in Angestellten berufen beschäftigte Jugendliche, an. Die Hrbeitsgemeinschaft will die deutsche Jugend für den Gedanken eines gemeinsamen Va- terlandes Europa gewinnen und gegen den Geist feiger Rückversicherung Front machen.“ Motorradfahrer raste auf zwei Fußgänger Bruchsal Gddsw). Mit großer Geschwin- Aigkeit fuhr ein betrunkener Motorradfahrer bei Untergrombach im Kreis Bruchsal auf zwei Fußgänger. Einer der Fußgänger, ein 47 Jahre Alter Mann, wurde auf der Stelle getötet, seine Begleiterin erlitt lebensgefährliche Verletzun- Zen. Der 24jährige Motorradfahrer wurde durch den Zusammenprall 20 ter durch die Luft geschleudert. Er erlag später seinen Ver- Setzungen. Karlsruhe(yk). Der Stadtrat geneh- nigte weitere erhebliche Mittel für die Er- Lichtung von Schülerlesestuben in verschiede- Den Volksschulabteilungen. Für die zur Ver- Mord nach sieben Jahren aufgedeckt Grausiger Leichienfund unter Mostfässern Gondelsheim bei Bretten(sw). In der 1600 Einwohner zählenden Gemeinde Gon- delsheim bei Bretten wurde ein grausiges Verbrechen aufgedeckt, dem nach den bishe⸗ herigen Ermittlungen iin Herbst 1946 der in Bayern geborene Johannes Suxberger zum Opfer gefallen ist, Die Uberreste des Ermor- deten, der vor 1946 mit seinen drei Stiefkin- dern zusammengelebt hatte, waren in der Vergangenen Woche in dem Keller seines Hauses unter Mostfässern in einem 1, 40 Me- ter tiefen Loch gefunden worden. Johannes Suxberger, 1909 in Hausham in Bayern geboren, war 1937 aus der Fremden- legion nach Gondelsheim gekommen. Er hatte damals eine 39 Jahre alte Frau geheiratet. Von Herbst 1946 an War Suxberger verschwun⸗ den, Seine Frau starb 1948 an einer Vergif- tung. Das Verschwinden von Suxberger im Jahre 1946 fiel der Einwohnerschaft von Gon- delsheim kaum auf, da er wiederholt geäu- Bert hatte, er werde wieder in die Fremden- legion eintreten. Erst auf die Aussage einer Gondelsheimer Frau hin, die bei Streitigkei- ten zwischen den Stiefkindern des Suxberger erfahren hatte, daß dieser erschossen und im Keller unter Mostfässern verscharrt worden sel, verhalf der Kriminalpolizei zur Aufdek- kung des Verbrechens. Die im Alter von 24 bis 26 Jahren stehenden Stiefkinder Suxber- gers wurden verhaftet. Die Ermittlungen sind noch im Gange. Staatsanwalt setzt sich für Bürkle ein Stuttgart(Isw). Im Prozeß gegen Willy Bürkle und die früheren Direktoren der Städtischen Girokasse Stuttgart hat der Erste Staatsanwalt Dr. Lorenz zugunsten des An- geklagten Willy Bürkle Revision eingelegt. Die Revision richtet sich gegen Bürkles Ver- Urteilung wegen Kreditbetruges zum Nachteil der Girokasse. Diesen Anklagepunkt hatte der Staatsanwalt bereits in seiner Anklage- rede fallen lassen, Das Gericht hatte Bürkle zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis und 2500 DM Geldstrafe verurteilt. Der Staatsan- Walt hafte für Bürkle zehn Monate Gefäng- nis und eine Gesamtgeldstrafe von 3400 DRNMœT beantragt. Pfadfinder unterstützen Europa- Gedanken Heilbronn Gsw). Das erste Bundestref- fen der Christlichen Pfadfinder Deutschlands nach dem Kriege wurde mit einer Feierstunde in der Heilbronner Kilianskirche abgeschlos- Sen. An dem Treffen beteiligten sich mehr als 700 Pfadfinder aus der ganzen Bundesrepu- lik sowie Delegierte aus Berlin und aus dem Saargebiet. Der Bundesführer der Christli- chen Pfadfinder, Heinrich Karsch, Hannover, erklärte bei einem„Großen Thing“, der Christ- liche Pfadfinder müsse an den heutigen Pro- blemen innerhalb des Volkes teilhaben. Die istliche Pfadfinderschaft begrüße und för- dre den Gedanken der Vereinigung Europas. Eine neue und wesentliche Aufgabe der Pfad kinder sei es, den Nationalismus überwinden zu helfen und die Brücken zur Gemeinsam keit zu fördern. Kehler Stadtkern wurde freigegeben Grenze wird zum Rhein zurückverlegt Kehl sw). Die nicht mehr vom Stachel draht abgetrennten Gebiete der Stadt Kehl Waren bereits vor dem Wochenende von einer erwartungsvollen Menschenmenge erfüllt. Dar- unter befanden sich viele evakuierte Bürger, die nach mehr als achtjährigem Flüchtlings- schicksal bei der Rückgabe von Haus und Besitz selbst anwesend sein wollten. Uber- raschend wurde von den französischen Behör- den bereits am Ostersamstag der gesamte Stadtkern in die deutsche Verwaltung zu- rückgegeben. Seine Räumung war ursprüng- lich erst für Dienstag vorgesehen, Das Gebiet umfaßt mit der Post, dem Finanzamt und der Galkenhausen-Volksschule fast alle öffent- chen Gebäude sowie das Hauptgeschäftsvier- tel der Stadt. Es enthält 201 Wohnungen, von denen fünf beschlagnahmt bleiben. Wie die französische Kreisdelegation mit- teilt, wird auch das noch beschlagnahmte Ge- biet, das 70 Wohnungen enthält, bis Oster- dienstag von den Franzosen geräumt. Seine Das Doppelgeſicht des April über den Oſterfeiertagen Ueber die Oſterfeiertage zeigte der frühe April ſein wahres doppelgeſichtiges Fauns⸗ lächeln. Schüttete zum Beſchluß des Karſams⸗ tags mit Gewittergrollen der Himmel ſeine Wolken aus, ſo fegte am Oſterſonntag eine friſche Briſe bald den Himmel von Wolken frei, um der ſtrahlenden Oſterſonne zum Durchbruch zu verhelfen, die dann am Nach⸗ mittag alles auf die Beine brachte, was den tauſendfachen Verlockungen einer blühenden und grünenden Welt nicht zu widerſtehen vermochte. Tauſendfältige Sonnelichter ſchim⸗ merten in den unendlichen Farbvarianten, die der große Künſtler Frühling von ſeiner überreichen Farbpalette verſtreute. Wie ein großes Füllhorn, ſo ſchien es, goß der Früh⸗ ling an dieſem Oſterſonntag ſeine ganze Pracht über eine Menſchheit aus, die nun die geiſtige Frohbotſchaft einer glorreichen Auferſtehung in der Weſentlichkeit der Natur bewundern durfte. Dieſe Frohbotſchaft aber kündete auch das feierliche Glockengeläute am Oſterſonntag, das die Gläubigen zu den würdigen Feſt⸗ gottesdienſten in den beiden Pfarrkirchen rief. Das troſtreiche Evangelium von dem Sieg des Erlöſerlichtes über die Nacht der Sünde war tragender Inhalt der erbauenden Stunde, die fernab von der Raſt und dem Getriebe des Alltags eine Rückbeſinnung gab. In ju⸗ bilierende Freude brachen ſich die Harmonien der Töne aus den Oſterchören an den ſonnen⸗ überfluteten Gewölben und wie ein ſinn⸗ bildliches Geſchehen wurde das Kreuz des Sieges von der goldenen Sonne überſtrahlt, um ſeine bedeutende Weſentlichkeit als Schlüſ⸗ ſel zu einer himmliſchen Ewigkeit für uns Menſchen zu zeigen, die ewige Freiheit und neues Leben bedeutet. Und dann glauben wir noch alle, jenes ju⸗ belnde Kinderjauchzen in den Ohren zu haben, das in den Vormittagsſtunden aus den blü⸗ henden Gärten erſcholl, wo die fröhliche Oſtereierſuche ſtattfand, die oft den Erwach⸗ ſenen bei der natürlichen und herzlichen Kin⸗ derfreude das Herz zu dem frohen öſterlichen Geſchehen richtig aufſchloß. Und wenn gar im Familienkreis noch manch nette Oſterüber⸗ raſchung mit kleinen Aufmerkſamketen aus liebender Hand bereitet wurde, dann war das Maß öſterlicher Freude voll, die dankbare und aufgeſchloſſene Herzen hervorzauberten. Der herrliche Sonnenſchein am Nachmittag lockte und zog mit Gewalt hinaus in die junge Welt des neuen Frühlings, der ſeinen Baldachin über das Land gebreitet hatte, um alle ſonne⸗ und lufthungrigen Menſchen aus dem einförmigen Grau des Lebens zu reißen und ihnen Stunden der Erholung zu gewähren, die das Tagewerk mit friſchen Kräften beginnen laſſen. 3 Und wie froh waren die Menſchen dann am Oſtermontag, daß ſie den köſtlichen Tag genutzt hatten, nachdem ſich mit einem küh⸗ len und regneriſchen Grau der zweite Tag des Oſterfeſtes präſentierte. Alle vorgefaßten Ausflugspläne zerrannen in dem einförmigen Grau des Waſſers, das vom Himmel floß. Die Häuslichkeit kam bedingtermaßen zu ihrem angeſtammten Recht, der Ofen erfreute ſich einer neuen Würde, nachdem er ſchon zu einem Aſchenputteldaſein verdammt ſchien und die Oſterhaſen wurden nun in aller Ruhe noch einmal gebührend bewundert. Muſe und Zeit bot ſo der Tag, in aller Ruhe noch einmal auszuſpannen, bis die neue Woche unſere Kräfte wieder voll beanſprucht. Aber auch dieſer graue Regentag kann uns nach dem vorangegangenen Oſterſonnenſchein nicht verdrießen, denn die große tröſtliche Gewiß⸗ heit bleibt, daß die lachende Pracht des Früh⸗ lings voranſchreitet und uns ſicher bald wie⸗ der das große und zauberhafte Auferſte⸗ hungslächeln ſchenken wird Rlickgabe soll am Mittwoch, den 8. April er- folgen, Von diesem Zeitpunkt an wird die Zoll- grenze an den Rhein zurückverlegt. Konferenz über gefährdete Jugend Freiburg(UP). Das Problem der ge- kährdeten Jugend stand im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz, die unter Betei- ligung von 120 Erziehern, Arzten, Juristen und Psychologen aus sechs europäischen Län- dern, den USA und Kanada in Freiburg statt- fand. Diese Beratungen der„internationalen Vereinigung von Erziehern gefährdeter Ju- gend“ gipfelten in der Forderung nach einer stärkeren Differenzierung und Spezialisierung der Erziehungs- und Fürsorgeheime Dadurch soll vermieden werden, daß Jugendliche, die aus uUnterschiedlichen milieubedingten, psv chologischen oder charakterlichen Gründen gefährdet sind, zusammengebracht werden. Im allgemeinen soll aber die familiäre Erzie- hung der Heimerziehung vorgezogen werden, die Heimerziehung sei der letzte Ausweg Baden-Baden. Im Kongreßsaal des Kurhauses findet am 9. und 10. April die 2. Westdeutsche evangelische Kirchenfunk-RKon- ferenz statt, an der die Kirchenfunkreferenten aller Rundfunkanstalten der Bundesrepublik und die Kirchenfunkbeauftragten der evange- lischen Landeskirchen teilnehmen.(SW k) Säckingen. Bei den Bauarbeiten für das neue Schulhaus in Schwörstadt wurde eine guterhaltene römische Mittel-Bronze- Münze des römischen Kaisers Magnetius aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. gefunden.(sw) Mosbach. Der Bundespräsident hat auf Vorschlag der Landesregierung von Baden- Württemberg Direktor Albert Ellinger, Schw bisch Hall, und Fabrikant Leo Bopp, Limbach 1. O., das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Steuertermine für April 10. April: Lohnsteuer und Kirchenlohnsteuer. An- meldung und Abführung der im März einbe- haltenen Lohnsteuer und Kath. Kirchenlohn- steuer(Monatszahler). Viertelſäahreszahler für dle Monate Januar bis März.— Notopfer Ber- Iin abführen von Lohn- und Gehaltszahlungen für März(Monatszahler), Vierteljahreszahler für die Monate Januar bis März.— Umsatzsteuer- Voranmeldung für Monat März abgeben und Vorauszahlung entrichten(Monatszahler). Vier- teljahreszahler für die Monate Januar bis März. — Getränke- und Vergnügungssteuer. Steuer- erklärungen für März einreichen und Steuer entrichten.— Beförderungssteuer im personen- und Gepäckverkehr mit PFersonenkraftwagen. Nachweisung für März einreichen und Steuer entrichten(Monatszahler). Vierteljahreszahler Tür die Monate Januar bis März. April; Grundsteuer, Vorauszahlung leisten für ApriI. 8 April: Investitionshilfe der gewerblichen Wirt⸗ schaft. Entrichtung der 4. Rate. April: Beförderungssteuer im Güterverkehr mit Lastkraftwagen. Nachweisung für März einrei⸗ chen und Steuer entrichten(Monatszahler). Vier- teljahrszahler für die Monate Januar bis März. April: Letzter Termin zur Einreichung der An- träge auf Lohnsteuerausgleich für das Jahr 1982. Vordrucke sind bei den Finanzämtern erhältlich, die Anträge sind im Laufe des Monats April einzureichen, sofern die Arbeitgeber den Aus- gleich nicht durchführen konnten. 15. 21. — 25. Wettervorhersage Am Dienstag wechselnd bewölkt und noch einzelne leichte Schauer. Mittagstemperaturen zwischen 12 und 15 Grad. Mäßige, zeitweise etwas aufkrischende Südwestwinde, Nachts in ungünstigen Lagen schwacher Frost. Am Mitt⸗ Woch noch leicht veränderlich, aber wieder etwas wärmer. 8 Neckar-Bote, Südd. Hei tung für Mannhel and Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdie, Zcuck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber Aurdle& Schmidtl. Mhm.-Seckenheim Lernsnrechar 47/217 eee 3 wenn mich nicht alles täuscht? Ist Wolfram auch anwesend? Ich hätte Sie be- stimmt nicht hier zu treffen erwartet!“ Ich stand sprachlos verdutzt, rang stotternd um Antwort. War das die Frau, die ich er- Wartete, die zu treffen ich Stellung und Lauf- bahn geopfert hätte? Ehe ich mich noch faßte, beugte sie sich ein Wenig näher und flüsterte mir zu:„In einer Viertelstunde auf meinem Zimmer— 43— lch Warte!“ Aufgewühlt blieb ich zurück Ich hätte sie festhalten und an mich reißen mögen— ich verbeugte mich nur stumm. Wieder gerade im Unglücklichsten Augenblick erwischte mich Fritz Siemsen, hakte mich gemütlich unter und wollte mich zu den Damen schleppen. Ich wehrte ab, unmöglich konnte ich jetzt Hanna Kröger begegnen! „Mein Besuch ist angekommen, ich habe also leider Verpflichtungen— Bis auf später!“ „Sehen wir uns nicht zum Mittagessen?“ „Ich kann es nech nicht sagen. Fritz. Grüße die Damen von mir!“ Um nicht nochmals überrascht zu werden, begab ich mich auf mein Zimmer, Wollte dort die vereinbarte Zeit abwarten. Am Rauch- zimmer vorbei kommend, sah ich ein Paar in eifriger Unterhaltung: Hanna Kröger und Herr Forbach! Sonderbar— ging ihr Interesse am Beruf dieses Mannes so weit? Denn daß der Agent und Schechliebhaber ein erfolgrei- cher Damenfreund sei wie Herr Mephisto, wollte mir nicht einleuchten. Indes ich zur Treppe einbog, meinte ich, von Hanna einen kurzen, merkwürdig fragenden Blick aufzufangen, Doch da ich zurückschaute, War ihr Gesicht schon wieder abgewandt. Ich blieb im Zweifel, ob sie mich erkannt hatte. Zäh und beharrlich gedehnt, schlichen die Minuten. Nie hätte ich gedacht, wie unend- lich lang eine Viertelstunde werden mag! Ieh schaute aus dem Fenster, Ich rauchte Zigaret- ten, lief im Zimmer auf und ab, Ich fing in meinem Gepäck zwecklos zu kramen an, War dann Wieder am Fenster Dutzendemal sah ich auf die Ohr. Noch künt Minuten, drei, Geheimrat Vorsichtig kreuzte i ernd. dag niemand n Klopfte ich an die Tür. nete Ich schlüpfte hinein. Gabrieles Zärtlichkeit überrumpelte mich. Sie hatte die Arme um mich geschlungen, ihre Lippen lagen auf meinem Mund. Es nahm mir den Atem, belàubte mich fast, schien schmerz- haft und zugleich unsagbar süß. Als sie mich freigab, stand ich taumelnd, von Gluthauch angeweht und geblendet Alles Blut schoß zum Herzen, Sie drückte mich in einen Sessel, kauerte selbst auf der Lehne. „Wir haben ärgerliches Pech, Liebster Denke nur, wen ich als ersten in der Halle sah— Cesaretti, einen sehr vertrauten Ge- schäftsfreund meines Mannes! Er darf um keinen Preis merken, daß wir verabredet sind — Wir dürken uns nicht miteinander zeigen Aber ich verspreche dir, wir werden glücklich Sein, ganz ungesehen— Hast du deinen Auf- trag schon erledigt?“ Ich begriff nicht sogleich, was sie meinte. Natürlich, die Kurierpost, die Papiere für den Geheimrat! Daß ich gar nicht deretwegen fuhr, sondern nur ihr zuliebe, um sie zu treffen, das wollte ich jetzt nicht verraten, erst später, in einer ungestörten Stunde, Dann wollte ich ihr auch gestehen, daß ich für das Glück der Eiebe alles, EBaufbahn, Ehrgeiz und selbst das Vertrauen meines Gönners hatte opfern Wol- len! 5 Da sie gespannt meine Antwort er Wartete, lächelte ich geheinmisvoll:„Du bist mir wich- tiger, Gabriele!“ Sie schien naghzudenken.„Wir dürfen bei den Mahlzeiten natürlich nicht zusammen- sitzen— müssen uns verstellen und fremd tun, solange wir Zeugen haben, Damit du alles weißt, Cesaretti ist selbst in mich verliebt und eifersüchtig, wie nur ein Italiener sein kann 2 den Flur, imnimer lau- beobachtete. Zashiaft ie sich sogleich öff- — wenn es ert; treffen wir uns im Wäld⸗ chen hinter dem Du mußt jetzt gehen und sei vorsichtig, daß niemand dich ent- Tech spähte durch Für, 55 und. f or Iich gulfgefrischt, doch noch immer mit vib? renden Pulsen in den Speisesaal trat. Da saß schon Gabriele allein an ihrem Tisci verschlossen, unnahbar. Cesaretti, ein paar Tische entfernt, wollte sie mit den Augen ver- Schlingen. Und ich landete, wohl oder übel, Wieder bei Fritz Siemsen und seinen Damen. V. Verhängnisvolles Stelldichein Gegenüber dem vergangenen Abend wurde es diesmal ein ziemlich einsilbiges Mahl. Selbst Fritz war stiller als sonst. Er schien mir nach- zutragen, daß ich hatte ausbrechen wollen und mich nur behelfsweise mit seiner Gesell- schaft zufriedengab. Kleine Sticheleien dieser Art ließ ich mir widerspruchslos gefallen Gerda sprach noch am lebhaftesten, aber bei ihr war es wohl weibliche Neugier Sie hätte gar zu gern erfahren, was zwischen mir und Gabriele gespielt wurde, hatte vielleicht ihren bestimmten Verdacht, Ich gab ausweichende, zerstreute Antworten, fühltèe mich selbst kei- neswegs behaglich und unbefangen. Die Heim- Uichkeit des Abenteuers begann an den Nerven Zzu reißen. Gedanken überstürzten sich, trieben rastlos durch meinen Kopf. Ich war voll unruhiger Spannung, halb beglückt, halb gequält, be- rührte kaum die Speisen. Es flel mir nicht leicht, gleichmütige Miene zu wahren. Oft sah ich zu Hanna, die schweigsam aß und gellis- sentlich meinen Blick mied. leh dachte an ihre Fröhlichkeit, an das muntere Geplauder des Vorabends, und bedauerte eine plötzlich un- sichtbar zwischen uns aufgerichtete Tren- nungswand. Sicherlich hatte mein Verhalten die keinempfündende Hanna gekränkt, sie Spührte wohl auch, daß ich nicht ehrlich zu ihr gewesen war, a Daher staunte ich, als sie mich unverhofft, gegen Ende der Mahlzeit ansprach, noch mehr Uberraschte der Inhalt ihrer Frage. Kennen ich flerrn Forbach näher?. mußte in meinem Gedächtnis suchen, mit dem Namen einen Begriff Verband. 8 5 Fortsstzima tolle) — Vom einheimiſchen Sport Fußball. Jvogg. 98 Seckenheim— AS Edigheim 2:0 2. Mannſchaften 13 Die Gäſte aus der Pfalz zeigten ein flot⸗ tes und techniſch gutes Spiel, doch war die Fünferreihe zu drucklos, um die gut diſpo⸗ nierte 98er Abwehr zu überrumpeln. Die erſte halbe Stunde dominierten die Blau⸗ Weißen und erzielten durch Becker u. Hart⸗ mann die beiden einzigſten Tore des Tages. Trotz des ſchlechten Wetters waren zahlreiche Zuſchauer erſchienen und verfolgten mit In⸗ tereſſe das faire und techniſch gute Spiel. Im letzten Drittel der 1. Halbzeit machten die Gäſte das Spiel, ohne jedoch zu einem zähl⸗ baren Erfolg zu kommen. Die 2. Halbzeit ge⸗ ſtaltete ſich für beide Gegner ausgeglichen, wobei die Einheimiſchen viele Torchancen aus⸗ ließen. Nach Spielende trafen ſich die Aktiven und Paſſiven zu einem gemütlichen Beiſam⸗ menſein, welches mit echtem, Pfälzer Humor“ gewürzt war. Nach frohen Stunden beſter Kameradſchaft trennte man ſich nur ungern von dieſem Kreiſe. Während die Gem. Jugend am Samstag gegen Pfingſtberg ein 2:0 erzielte, kamen ſie gegen Germ. Friedrichsfeld am Montag nur zu einem mageren 2:2. Ein Sieg am näch⸗ ſten Sonntag über 1846 Mannheim würde die Gruppenmeiſterſchaft bedeuten. Handball. TV Neckarhauſen— SV 07 Am Oſterſamstag zeigten ſich die 07er in Neckarhauſen von ihrer beſten Seite und hol⸗ ten ſich zwei wichtige Punkte. In der 1. Halb⸗ zeit hatten die 07er Rückenwind und zogen gleich nach dem Neckarhäuſer Führungstor auf 1:4 davon. Neckarhauſen verkürzte auf 2:4, dann aber ſpielten die 07er groß auf und legten bis zur Pauſe den Einheimiſchen noch 7 Oſtereier ins Neſt. Nach der Pauſe hatten die 07er zwar Gegenwind, konnten aber das Spiel jederzeit offen geſtalten, was für die gute Form der 07er ſpricht. Neckar⸗ hauſen verkürzte auf 3:11, doch die 07 er ließen nicht nach und erhöhten auf 3:14. Neckarhauſen konnte noch 2 Tore aufholen und die 07er ſchoſſen mit dem 15. Tor auch zugleich das 200. Tor in dieſer Verbands⸗ runde. Kurz vor Schluß fiel noch das 6. Tor für Neckarhauſen. Seckenheim 6:15 Waldhof endgültig am rettenden Ufer In der süddeutschen 1. Liga stand zu Ostern nur das Nachholspiel Waldhof Mannheim gegen 1. F Nürnberg auf dem Programm. Die Wald- höfer blieben ihrer diesjährigen Tradition treu und liegen sich auch vom„Club“ auf eigenem Platz nicht schlagen. Mit ihrem 3:1-Sieg haben sich die Waldhöfer endgültig in Sicherheit ge- bracht. Sport und Spiel Daxlanden braucht noch einen Punkt Viernheim muß seine Hoffnungen begraben Daxlanden verlor auch das zweite Punktespiel gegen Leimen mit 0:2 und muß somit aus dem noch ausstehenden Spiel gegen Kirrlach wenigstens einen Punkt gewinnen, um die Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Hockenheim, Leimen und Kirchheim haben damit weiterhin eine Chance, mit den Daxlandern gleichzuziehen. Dagegen ist Viernheim nach der 1:3-Niederlage in Rohrbach aus dem Kreis der Meisterschaftsanwärter ausgeschie- den. Knielingens Situation ist nach der 1:3-Nieder- lage in Hockenheim recht kritisch geworden. Bröt- zingen unterlag auf eigenem Platz dem Ds Heidel- berg mit 0:2 Toren. Es spielten: Hockenheim— Knielingen 3:1, Rohr- bach— Viernheim 3:1, Leimen— Daxlanden 2:0, Brötzingen— DSc Heidelberg 0:2. Tabelle der 1. nordbadischen Amateurliga 1. Daxlanden 27 68:37 35:19 2. Leimen 25 55:43 2921 3. Kirchheim 25 4538 29:21 4. Hockenheim 25 50:43 29:21 5. Schwetzingen 2 52:43 28:22 6. DSC Heidelberg 25 35:94 28722 7. Viernheim 25 46:32 27:23 8. Mühlburg- Phönix 25 45:42 27:2 9. Birkenfeld 2⁴ 49:51 25:23 10. Friedrichsfeld 25 45:39 25:25 11. Kirrlach 23 54:39 24:22 12. Knielingen 26 44:46 23:29 13. Bröttingen 24 44:47 22:26 14. Rohrbach 24 28:68 18:35 15. Käfertal 24 21281 8:40 Kassel ließ beide Punkte in Augsburg Zwei badische Vereine müssen absteigen— Die Spiele der 2. Liga Süd In Süddeutschlands zweiter Liga geht der Kampf an der Pabellenspitze mit unverminder- ter Schärfe weiter. Infolge der Niederlage des Spitzenreiters Hessen Kassel bei Schwaben Augs- burg, die mit 20 ganz klar ausfiel, ist die Lage wieder völlig offen geworden. Jahn Regensburg rückte durch einen allerdings mageren 1:0-Erfolg über das Schlußlicht Neckarau Wieder bis auf einen Punkt an die Hessen heran, und auch Bayern Hof und Bamberg, die unentschieden spielten, brauchen noch nicht alle Hoffnungen aufzugeben. Die Bamberger haben allerdings nur noch vier Spiele auszutragen. Am Tabellenende klärt sich langsam die Lage. Neckarau, Pforz- heim und Feudenheim verloren ihre Spiele, so daß jetzt ein badisches Trio das Tabellenende bildet. Unter diesen drei Vereinen werden auch die beiden Absteiger ausgemacht. Neckarau ist durch die Niederlage in Regensburg kaum mehr zu retten. Un en zweitletzten Pabellenplatz streiten sich noc. Pforzheim und Feudenheim. Die Pforzheimer unterlagen bei Straubing 2:0, und Feudenheim verlor auf eigenem Gelände gegen Böckingen mit 2:1. Dieser Erfolg der Böckinger ist ein wesentlicher Schritt zum Klassenverbleib, der umso mehr gelingen sollte, weil Böckingen noch mehr Heim- als RAuswärtsspiele auszutragen hat. Der ASV Cham bringt sich ebenfalls langsam in Sicherheit und hat durch seinen überraschen den 1:0-Sieg in Singen einen wesentlichen Schritt getan, um das rettende Ufer zu errei- chen. Den anderen Spielen kam keine erhöhte Bedeutung mehr zu. Es spielten: ASV Feudenheim Union Bök- kingen 1:2, Freiburger FC— Karlsruher FV 2:2 Singen— Cham 0:1, Durlach— Darmstadt 3:0, Jahn Regensburg— Neckarau 10, Wiesbaden gegen Reutlingen 2:1, Schwaben Augsburg gegen Hessen Kassel 2:0, Straubing— 1. FC Pforzheim 2:0, Bamberg— Bayern Hof 1:1. Neuendorf sieht noch eine Chance Die Spiele der 1. Liga Südwest Vergeblich wird sich wohl Tus Neuendorf jetzt strecken, um den nur noch mit einem Punkt führenden 1. FC Kaiserslautern noch kurz vor dem Ziel abfangen zu können. Die Art, wie Tus aber Phönix Ludwigshafen mit 4:1 deklas- sierte, dieselbe Phönix-Elf, die vorher Kaisers- lautern ein 3:3 abgetrotzt hatte, war bewun- dernswert. Der 1. FC Kaiserslautern aber wird jetzt vom Pech verfolgt. Angeschlagen aus schweren Punktespielen, kam er zuletzt in Lud- wigshafen gegen Phönix nur zu einem 3:3. Dann beim zweiten Spiel an Ostern an der Saar ge- lang Saar 05 ein Blitzstart gegen eine mit vier Ersatzleuten antretende Walter-Elf. Immer noch fehlte Ottmar Walter. Um Fritz Walter und Eckel standen immer zwei Bewacher. Kohlmeyer drückte auf den Angriff. Vergeblich, denn die zwei Tore von Fottner und Altmeyer innerhalb drei Minuten erschütterten die 1. FCK-Elf. Fritz Walter holte zwar auf 1:2 auf, aber Honecker schuf in der 90. Minute das 3:1. Es spielten: Phönix Ludwigshafen— 1. FC Kaiserslautern 3:3, Saar 05 Saarbrücken gegen 1. Fœ Kaiserslautern 3:1, Tus Neuendorf gegen Phönix Ludwigshafen 4:1, Borussia Neunkirchen gegen Mainz 05 0:3, VfR Kirn— 1. FC Saar- prücken 2:6, VfR Kaiserslautern— FK Pirma- sens 1:2, Wormatia Worms— FV Engers 8:1, Tura Ludwigshafen— FV Speyer 4:1. Tabelle der 2. Liga Süd 1. Hessen Kassel 28 42 2 39:17 2. Jahn Regensburg 29 64: 38:20 3. Bayern Hof 28 47: 3523 4. FC B berg 30 40: 35:25 5. Schw n Augsburg 28 49732 32:24 6. SV Wiesbaden 29 30:45 31:27 7. Freiburger F 28 54: 29:27 g. ASV Durlach 28 48:5 29:27 9. SSV Reutlingen 29 55 45 28:30 10. TSV Straubing 29 52:45 27:31 11. Singen 04 29 32:35 27231 12. Karlsruher FV 29 49 26:32 18. Harmstadt 98 29 26:32 14. Union Böckingen 28 25:31 15. ASV Cham 28 4375 24:32 16. ASV Feudenheim 29 36: 23:35 17. 1. Fœ Pforzheim 29 35:53 22:36 18. VfL Neckarau 29 33:55 20:38 Tabelle der 1. Liga Südwest 1. 1. Fœ Kaiserslautern 28 119:26 47:9 2. Tus Neuendorf 27 91:22 44:10 3. 1. FC Saarbrücken 27 77:34 42:12 4. Wormatia Worms 27 77:52 3222 5. Tura Ludwigshafen 27 50:42 29:25 6. FK Pirmasens 27 60:48 27:27 7. VfR Kaiserslautern 27 54:64 27:27 8. FV Speyer 27 30:35 2529 9. Bor. Neunkirchen 27 30:43 25:29 10. Mainz 05 27 48:48 26:28 11. Saar 05 27 49:55 26:28 12. Phönix Ludwigshafen 28 41:63 23233 13. Eintracht Trier 27 39761 21:33 14. VfR Kirn 5 27 34:69 20:34 15. FV Engers 27 44:76 18:36 16. Hassia Bingen 27 27128 2:52 Toto-Ergebnisse vom West- Süd- Block 1. SV Waldhof— 1. FC Nürnberg 8 2. Alemannia Aachen— Rotweiß Essen 421„ 1 3. Saar 05— 1. Fe Kaiserslautern 31 4. dreußen Münster 03 2 5. Hamburger 3 2 6. VfR Kir Fe Saarbrüe 288 7. Schwaben Augs 8 Hessen Kassel 220 8. FC Bamberg— F n Hof 11 0 9. Hamborn 07— Düren 99 0 10. Arm. Bielefeld— Rheydter S 271 11. VfR Kaiserslautern— FK Pirmasens 12 2 12. Bremer SY= TSV Eimsbüttel 41 3. à Ludwigshafen— FV Speyer 1 14. Bor. Neunkirchen— Mainz 05 953 2 Deutsche Tennisspieler hielten sich gut Zehden(Stuttgart) im Finale geschlagen Die Stuttgarterin Totta Zehden, Zweite der deutschen Rangliste, konnte bis ins Damen-Ein- zel-Finale des Internationalen Tennis-Turniers von Monte Carlo vordringen, Im Endspiel wurde sie von der Amerikanerin Dorothy Head-Knode geschlagen. Die Amerikanerin siegte in einem spannenden Dreisatzkampf mit 7:5, 10:12, 6:4.— Dorothy Head-Knode gewann dank ihrer grö ge- ren Routine, der die Deutsche nur ihre enorme Schnelligkeit entgegensetzen konnte. Im Herren- einzel gab es einen überraschenden Sieg des Exil-Polen Vladislaw Skonecki mit 6:3, 6:4, 11:9 über den für Agypten spielenden Exil-Tschecho- Slowaken Jaroslaw Drobny. Das Endspiel um die „Butler-Trophy“ für nationale Doppelteams ge- wannen die Amerikaner Budge Patty/ Bernard Bartzen gegen Philippe Washer/ Jacques Brichant (Belgien) 4:6, 6:4, 4:6, 6:4, 6:3. Die Belgier waren durch den Verzicht der Deutschen von Cramm/ Hermann in die Schlußrunde gekommen. Von Cramm hatte sich eine Knöchelverletzung zuge- zogen. In der Vorschlußrunde des Damendoppel würden Totta Zehden und die Gsterreicherin Helene Broz von Anne Shilcock/ Pat Ward Eng- land) 6:3, 6:4 geschlagen. Im Viertelfinale des Herrendoppel unterlagen H. Hermann Oeutsch- land) und Hans Redl(Osterreich) dem Schweden Sven Davidsson und dem Dänen Kurt Nielsen 1012, 911. Heros Dortmund wieder Ringermeister Vor rund 2500 sachverständigen Zuschauern und in Anwesenheit von Box- Europameister Heinz Neuhaus wurde der ASV Heros 94 Dort- mund zum sechsten Male Deutscher Mannschafts- meister im Ringen. Nach dem 7:1-Sieg über die Sportfreunde Neuaubing erhöhte sich das Ge- samtergebnis der Einzelsiege unter Einschluß des Vorkampfes in München auf 13:3. Die Be- sucher erlebten einen neuerlichen, überzeugen- den Sieg der Dortmunder Ringerstaffel, die da- mit innerhalb von drei Jahren zum 57. Male in ununterbrochener Reihenfolge ungeschlagen blieb. Basketball- Meister wieder im Endturnier Im süddeutschen Vorschlußrunden-Turnier zur Deutschen Basketball-Meisterschaft in Heidel- berg qualifizierten sich der Titelverteidiger Tur- nerbund Heidelberg sowie der Bayernmeister FC Bayern München durch Siege über TG Viktoria Augsburg 36) bzw. BCE Heidelberg(60:56) für die Endspiele in Berlin am 18. und 19. April. Bei den Frauen sicherte sich Turnerbund Heidelberg, der Meister von 1953, und die TSG 76 Heidel- berg durch Erfolge gegen TG Viktoria Augsburg (52:34) bzw. TV Jahn München(41:36) die Fahr- karte nach Berlin. Schwedischer Sieg im Tischtennis Schweden gewann im Pfalzbau Ludwigshafen den Tischtennis-Länderkampf gegen Deutschland überlegen mit 5:2 Punkten. Die Deutschen, die ohne den jungen Meister Konrad Freundorfer antreten mußten, hatten in dem einarmigen Stuttgarter Rudi Piffl, der zwei seiner drei Spiele und damit die einzigen Punkte für Deutschland gewann, ihren besten Spieler. Deutschlands Jugend nur auf dem 8. Platz Ungarn gewann das Endspiel des internatio- nalen Fifa-qugendfußball-Turniers gegen Jugo- slawien in Brüssel mit 2:0(0:0) Toren. Im Kampf um den dritten Platz siegte die Türkei über den Titelverteidiger Spanien. Die deutsche Elf wurde von Luxemburg mit 3:2 geschlagen und damit auf den 8. Platz verwiesen. England sicherte sich durch einen 2:0-Sieg über Irland den fünften Rang. Der Norweger Sverre Strandli verbesserte in San Juan(Argentinien) seinen eigenen Welt- rekord im Hammerwerfen von 61,25 auf 61,38 m. Strandli schult zur Zeit als Amateur-Trainer die argentinischen Hammerwerfer. Und Tante Mennheim-Seckenheim Meersburgerstroße 24 Kronberg i. Taunus f Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist heufe meine liebe Frau, unsere gute Motfer, Schwiegermofter, Großmutter Erb Barbara Gropp geb. Ditsch versehen mit den hl. Sterbesckramenten, kurz vor Vollendung des 82. Lebensjchres, sanft entschlafen. 4. April 1958. Beerdigung: Heute Dienstag, 7. April, 5 Uhr von der Friedhofskapelle Seckenheim aus. Die frabernden Hinterbliebenen: Adam Gropp Emil Gropp und Frau Elfriede Hilde Sropp Großmutter und Urgroßmutter geb. Heierling Mhm.-Secttenheim, 6. April 1953 Staufenerstraße 26 Unsere liebe Mutter, Schwester, Schwiegermutter, ro Margaretha Schreck ist am Ostermontag im Alter von 81 Jahren gestorben. Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet morgen Mittwoch, 15 Uhr, von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus statt. Herz, Magen, Nerven! Als Kriegs beschädigter 2 litt ich infolge stärkerer Schweißabsonderung unter Wundsein. worden: durch ihn hat das lästige Wund- sein aufgehört! So schreibt Herr F. Dietrich, Gebersdorf. 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