Ef. 110 1 Wire *. 0 auf den dafür vorgesehenen Plätzen und auf 2 LRA n 0 durch Nr. 54 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 4. April 1953 ee. Neue„Verkehrsgrammatik“ für Autofahrer Leitlinien durch belebte Kurven— Vorfahrt nach internationalem Recht Weise Fahrbahnmarkierungen und eine Reihe in der Bundesrepublik bisher unbe- kannter Verkehrsschilder werden bald das westdeutsche Straßenbild verändern. Diese Neuerungen sind neben anderen Novitäten in der umgestalteten„Straßenverkehrsordnung“ festgelegt, die von den Bonner Fachleuten den heutigen Bedürfnissen angepaßt wurde und in Form eines fast buchstarken Entwurfes in den nächsten Wochen dem Bundesrat zur letz- ten Begutachtung zugeleitet wird. Wie überholungsbedürftig die gegenwärtig noch in Kraft befindliche„Verkehrsgramma- tik“ War, geht schon aus den in ihr noch ent- haltenen Bestimmungen für Fahrzeuge der „Wehrmacht“ oder Zitierungen wie der des „Reichsführer SS“ hervor. In vielen Fällen war sie auf Kriegser fordernisse wie Rohstoffmangel und Verdunke 2 zugeschnitten. Erfahrun- gen, die sich aus der friedensmäßigen Ent- Wicklung des motorisierten Verkehrs ergaben, sind in ihr ebenso wenig berücksichtigt wie etwa die alljährlich in die Bundesrepublik einströmenden ausländischen Autotouristen und die 1949 geschlossene internationale Ver- kehrskonvention. Dine der wichtigsten neuen Vorschriften führt das internationale Vorfahrtsrecht ein, auf Grund dessen der bisher übliche Vorrang der maschinell angetriebenen Fahrzeuge be- seitigt und„rechts vor links“ zur allgemein gültigen Regel wird. Ausnahmen sollen inner- halb geschlossener Ortschaften durch Schilder angezeigt werden. Verkehrshinweise, die heute noch durch Schrift erfolgen, erhalten in An- gleichung an auslandsübliche Vorbilder künf- tig möglichst symbolischen Ausdruck. So dürfte das Uberholverbot durch zwei aus der Frontalperspektive dargestellte Autosilhuetten illustriert werden, von denen die linke in roter Farbe erscheint. Radfahrwege sollen re Kennzeichnung nach holländischem Mu- ster durch blaue, mit einem weißen Fahrrad versehene Schilder erfahren. Aus der Bau- und Betriebsordnung der Eisenbahnen sind alle Vorschriften über das Verhalten an beschrankten Wegübergängen in den Entwurf der neuen Verordnung über- nommen worden. Zur Erhöhung der Verkehrs- cherheit ist auf den Autobahnen das Hal- m und Parken— außer bei Notstand— nur den festen Randstreifen dann erlaubt, wenn diese mindestens zwei Meter breit sind Um den städtischen Verkehr nicht unnötig durch abgestellte Fahrzeuge zu behindern, sollen Wagen bis zu einem bestimmten Höchstge- wicht auch auf den Gehwegen parken können, sofern kein Verbotschild dies untersagt, die Bürgersteige nicht beschädigt werden und die Fußgänger unbehindert passieren können. Zur Orientierung der Fußgänger sieht der Entwurf die Kennzeichnung der an verkehrs- reichen Stellen eingerichteten„Uberwege“ international gebräuchliche Schilder vor. Statt der bisher benutzten„Zebrastrei- fen“ sollen aber künftig zur Materialerspar- nis als Fahrbahnmarkierungen zwei Begren- zungsketten von je 50 em zu 50 em großen Markierungsquadraten eingeführt werden. Mit weißen, in der Fahrbahnmitte auf der Straßendecke angebrachten„Scheidelinien“ oder„Leitlinien“ will man vor allem der Un- fallgefahr in belebten Kurven begegnen. Wer diese Markierungsstreifen überfährt, macht sich strafbar. Zwei parallel verlaufende Strei- u, von denen einer bindestrichartig unter- Mochen ist, zeigen an, daß Fahrzeuge, die sich Za der von dem unterbrochenen Leitstreifen begrenzten Straßenseite befinden, die Markie- rung überfahren dürfen. Dieses im Ausland bewährte Streifensystem ist für Deutschland neu. Die Beseitigung von„Schneckenrennen“ zwischen Lastwagen oder Lastzügen hat eine Verordnung zum Ziel, die das Uberholen nur danm erlaubt, wenn die Geschwindigkeit des überholenden Wagens wesentlich höher ist als die des zu überholenden Fahrzeugs. Zu- leich Soll die Geschwindigkeitsbeschränkung für LR WS kortfallen. Einen Grund für diese Freigabe bilden die positiven Erfahrungen, die man seit Aufhebung der Geschwindigkeits- begrenzung bei Personenwagen gemacht hat. Im übrigen dürften die Fuhrunternehmer selbst die Tachometer ihrer Fahrer im Auge behalten, da hohe Geschwindigkeiten die Rei- fen schneller abnutzen. Häufige Ursachen von Unfällen stellen Ubermüdung und Ablenkung der Fahrer dar. Um hier vorzubeugen, dürfen nach dem Ver- kehrsordnungsentwurf künftig die Fahrer großer Lastwagen und Omnibusse(mit Aus- nahmen) während einer Arbeitsschicht höch- stens neun Stunden am Steuer sitzen. Nach einer ununterbrochenen Fahrtzeit von vierein- halb Stunden muß eine mindestens halbstün- dige Ruhepause eingelegt werden. Außerhalb von Ortschaften sollen Straßen- randwerbungen in Schrift, Licht. Bild und Ton, soweit sie geeignet erscheinen, die Auf- merksamkeit eines Wagenführers abzulenken. verboten werden. Ausnahmen bilden grund- sätzlich die sogenannten Kundendienstschil- der, die der Fahrer als nützliche Hinweise braucht. Aber betroffen werden können von dieser Bestimmung auch übermäßig erleuch- tete Tankstellen, weil die starke Lichtein wir- kung das Sehvermögen des Fahrers nach dem Passieren der Anlage zu beeinträchtigen ver- Mag. Insgesamt sind von der alten Stragenver- kehrsordnung über 100 Bestimmungen geän- dert worden. Die Zahl der wesentlichen Neue- rungen ist jedoch verhältnismäßig gering. Es sei betont, daß es sich bei allen hier erwähn- ten Beispeilen nur um Auszüge eines Entwur- fes handelt, dessen Inhalt erst Gesetzeskraft erlangt, wenn er vom Bundesrat gebilligt worden ist. 4(ip) Agrarpolitik soll gleichberechtigt sein Sonnemann veröffentlichte ein Programm Die Gleichberechtigung der Agrarpolitik neben der Industrie- und Gewerbepolitik forderte Staatssekretär Sonnemann vom Bundesernäh- rungsministerium in einer Veröffentlichung über die künftigen Aufgaben der deutschen Landwirt- schaftspolitik. Eine Lösung, die ein Abgleiten der Landwirt- schaft und des Bauernstandes gegenüber anderen Wirtschaftszweigen und Bevölkerungsgruppen aufhalten und für die Zukunft verhindern könne, wird nach Ansicht Sonnemanns eine der bedeu- tungsvollsten agrarpolitischen Aufgaben eines neuen Bundestages und einer künftigen Bundes- regierung sein. Was in anderen Ländern mög- lich sei, müsse auch in Deutschland zu erreichen sein;„Eine Lösung, die den Preis und Lohnaus- gleich der Landwirtschaft mit anderen Wirt- schaftszweigen aus Tageskampf und Gruppen- interessen heraushebt, dem Betriebsinhaber die wirtschaftliche Entschluß- und Bewegungsfrei- heit läßt und mit den realen Möglichkeiten von Gesetzgebung und Verwaltung, ohne einen 2 wangs wirtschaftlichen Apparat, durchzuführen 18 Im einzelnen fordert Sonnemann die Beibe- haltung und den Ausbau der Marktordnungsge- setze sowie ausreichende Zölle. Die Einfuhr aus den Dollarländern sollte auf das absolut unver- meidliche Maß beschränkt und so weit wie mög- lich auf„Weichwährungsländer“ verlagert wer- den. Der verbleibende Rest müsse sorgfältig nach Dringlichkeiten abgestuft und der Grund- satz durchgesetzt werden, daß die heimische Pro- duktion auf die Dauer die sicherste Versorgung auch in Krisenzeiten- gewährleiste. Eine Steigerung der inländischen landwirt- schaftlichen Produktion sei nur bei ausreichen- den Preisen möglich. Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen zum Schutz der land wirtschaftlichen Produktion könnten jedoch nur zum Ziele füh- ren, so betont Sonnemann schließlich, wenn der Schutz des Bauerntums durch eine geschlossene agrarrechtliche und agrarsoziale Ordnung ge- währleistet werde. Der„Norddeutsche Lloyd“ und die Hamburg- Amerika-Linie„Hapag“ nehmen Mitte Juni ihren traditionellen Fernostdienst über Port Said nach Colombo, Penang, Singapur, Hongkong, Kobe und Vokohama wieder auf. Wiriſchaftliches Geldvolumen hat langsam zugenommen Monatsbericht der Bank Deutscher Länder— Gewisse Zurückhaltung der Wirtschaft Die weitere Entwicklung des westdeutschen Geldmarktes und der Bankenliquidität läßt sich im Augenblick nicht klar beurteilen, schreibt die Bank Deutscher Länder(BDI) in ihrem Be- richt über die Wirtschaftslage des Bundesgebie- tes im Februar/ März 1953. In den nächsten Wo- chen würden die Gold- und Devisenzuflüsse aus dem Waren- und Dienstleistungsverkehr viel- leicht noch weiterhin einen wichtigen Liquidisie- rungsfaktor darstellen. Andererseits dürfte je- doch die saisonbedingte Steigerung des Bargeld- bedarfes des Verkehrs zumindest fürs erste ein fühlbares Gegengewicht hierzu bilden. Die Li- guiditätsentwicklung werde unter diesen Um- ständen weitgehend davon abhängen, ob die öffentlichen Haushalte, vor allem der Bund und das Lastenausgleichsamt, künftig in stärkerem Umfange ihre im Zentralbanksystem unterhal- tenen Kassenmittel verausgaben müssen. Das Geldvolumen hat infolge der starken Um- wandlung von Geld in Kapital durch die rege Spartätigkeit bei einer nur mäßigen Kreditaus- weitung in der letzten Zeit relativ langsam zu- genommen, nachdem es im Januar sogar abge- nommen hatte. Die Auszahlungsüberschüsse im auswärtigen Zahlungs- und Rechnungsverkehr, oder anders ausgedrückt, die passivischen Ge- Senposten zur Zunahme der Gold- und Devisen- bestände und der Auslandsforderungen des Ban- kensystems bildeten weiterhin die Hauptkom- Ponente in der Zunahme des Geldvolumens. Die Aktivität der Zahlungsbilanz als„geldschaffen- der Faktor“ deutet, wenn sie, wie in letzter Zeit, vor allem auf rückläufigen Einfuhren beruht, im Grunde genommen mehr eine gewisse Zu- rückhaltung als einen starken Ausdehnungs- drang der Wirtschaft an. 5 Innerhalb des Geldvolumens haben nach den Angaben der BDL in der letzten Zeit die Ein- lagen öffentlich- rechtlicher Körperschaften wei- ter, und zwar im Februar um 350 Millionen DM zugenommen. Am 15. März waren sie um eine Milliarde DM höher als am 15. Dezember 1952. Sleichzeitig haben die Bankeinlagen von Wirt- schaftsunternehmen und Privaten kaum zuge- nommen. Die Zunahme der öffentlichen Ein- lagen im Februar hängt vor allem damit zusam- men, daß die liquiden Mittel des Lastenaus- gleichsamtes weiter gewachsen sind. In dem Abschnitt„Produktion, Absatz und Be- schäftigung“ weist die BDL im Zusammenhang mit der kommenden Senkung der Einkommen- steuer darauf hin, daß die bevorstehende steu- exliche Entlastung der Konsumenten schon jetzt im Einzelhandel bis zu einem gewissen Grade durch Konsumkredite vorweggenommen wird. Gaspreis-Erhöhung um 1,4 Dpf je ebm? Regelung des Grundwasserschutzes gefordert Der Verband der deutschen Gas- und Wasser- werke(VGW) bestätigte in einer Pressekonfe- renz Meldungen, wonach in Kürze mit einer Er- höhung der Preise für Haushaltgas zu rechnen ist. Diese Erhöhung werde für einen vierköpfl- gen Haushalt monatlich etwa 30 bis 40 Pfennig ausmachen Der Verbraucherpreis müsse um 1,4 Pfennig pro Kubikmeter aufgestockt werden. Der Verband wies darauf hin, daß eine entspre- chende Verordnung im Bundeswirtschaftsmini- sterium ausgearbeitet worden sei und voraus- sichtlich schon in den nächsten Tagen in Kraft treten werde. Dieser Entwurf werde die zur Zeit noch gestoppten Grundpreise der Haushaltstarife freigeben. Ein Sprecher des Verbandes forderte ferner die baldige Vorlage eines Gesetzentwurfes der Bundesregierung, durch den eine bundeseinheit- liche Regelung der Wasserversorgung garantiert und der Grundwasserschutz geregelt wird. Die neue Liberalisierungsliste Die neue Liste der Waren, die uneingeschränkt in die Bundesrepublik eingeführt werden kön- nen, wurde jetzt im Bundesanzeiger veröffent- licht. Zu den neuen Erzeugnissen, deren Einfuhr liberalisiert worden ist, gehören unter anderem: Käse, Spargel, Schokolade, Zuckerwaren, Kognak und anderer Weinbrand, Likör, Wasch- und Waschhilfsmittel, Pelzfelle, Tuche und Kleider- stoffe, Glühlampen, Personenkraftwagen mit einem Zylinderinhalt vori mehr als drei Liter sowie kombinierte Personen- und Lieferwagen. Die vorläufigen Tabakergebnisse Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes hat die bereits im Jahre 1930 einsetzende rückläu- lige Bewegung im Tabakanbau auch im Jahre 1952 weiter angehalten. Die Zahl von 50 391 Tabakpflan- zern hat 1952 im Bundesgebiet nach den vorläu- ligen Feststellungen gegenüber dem Vorjahre um 14,1 Prozent abgenommen, während die Anbau- äche mit 9 401 ha(1951 10 651 ha), um 11,7 Pro- zent niedriger lag. Die Ernteergebnisse waren in- folge der ungünstigen Witterung wesentlich gerin- ger; die Schätzungen mit 171 120 dz bedeuten einen Rückgang um 36,4 Prozent. Ebenso ist die Zahl der Tabakkleinpflanzer um 60 Prozent gesunken. Mit Tabak bebaute Grundstücke wurden 74 010 ge- zählt, bei einer zulässigen Tabakanbaufläche von 10 817 ha. Baden-Württemberg zählte 1952 insge- samt 31659 Tabakpflanzer mit einer zulässigen Tabakanbaufläche von 5 844 ha, sowie 45 566 mit Tabak bepflanzte Grundstücke bei einem Flächen- inhalt von 5 033 ha. Wirtschaftskonjunktur hielt an Die weiteren Aussichten sind günstig Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundes- republik bewegte sich nach dem neuesten Lage- bericht des Bundeswirtschaftsministeriums im Februar weiterhin auf dem erreichten hohen konjunkturellen Niveau. Die Veränderungen hielten sich nach Ansicht des Ministeriums in den Grenzen der jahreszeitlich normalen Schwan- kungsbreite. Schwächezeichen, vor allem bei den Einzelhandelsumsätzen, seien nur auf eine„Ein- buchtung“, nicht auf eine Abschwächung der E wicklung zurückzuführen. Dafür spreche die positionsfreudigkeit auf den Messen und 8 stellungen, vor allem aber die Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit Mitte Februar und die da- mit verbundene Stärkung der Massenkaufkraft. Während die arbeitstägliche Industrieproduk- tion im Februar um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat zunahm, sei es auffallend, daß sich die Konsumgüterindustrie relativ schwach ent- wickelte. Die an sich für Februar erwartete leichte saisonale Erhöhung sei ausgeblieben, doch weisen die für Anfang März vorliegenden Be- richte auf eine neue, fühlbare Belebung der Nachfrage von seiten des Handels hin. Die in den beiden vorhergehenden Monaten beobach- tete übersaisonale Abnahme der Produktion der Investitionsgüterindustrie hat sich im Februar nicht mehr fortgesetzt. Mit der Wetterverbesse- rung hat sich auch die Bautätigkeit belebt. Der Außenhandel entwickelte sich dagegen nach An- sicht des Ministeriums weniger befriedigend. De- Iilandiscne Freismiveau ging im Februar aur praktisch allen Gebieten weiter langsam zurück, wenn von der Kohle- Preiserhöhung abgesehen wird. Die Aussichten für die weitere Entwick- lung werden vom Bundeswirtschaftsministerium als günstig bezeichnet. At Neue Lohnsteuer-Richtlinien in Sicht Die Bundesregierung wird dem Bundesrat in Kürze eine Verwaltungsordnung über die An- derung und Ergänzung der Lohnsteuerrichtlinien 1953 zur Beschlußfassung zuleiten. Neu ist unter anderem, daß die Aufwendungen für eine Haus- gehilfin in Zukunft ohne Prüfung, ob die Vor- aussetzungen einer außerge wöhnlichen Belastung gegeben sind, durch die Gewährung eines Pausch- betrages berücksichtigt werden können. Auch Sachleistungen der Arbeitgeber an die Angestell- ten und Arbeiter, z. B. bei Betriebsfesten in Form von Zigarren und Zigaretten, Speisen und Ge- tränken, können von der Steuer abgesetzt wer- den,„wenn sie sich im üblichen Rahmen hal- ten“. Unentgeltliche oder verbilligte Mahlzeiten für die Arbeitnehmer im Betrieb bleiben bis zu einer DM für die Hauptmahlzeit und bis zu 50 Pfennig für die Nebenmahlzeit lohnsteuerfrei. Wirtschaft in Kürze Der„Deutsche Kohlen-Verkauf“ OKV) hat seine Tätigkeit beendet. Die sechs neuen Ver- kaufsorganisationen für die Ruhrkohle, sowie deren Dachorganisation nehmen am 1. April 1953 ihre Tätigkeit auf.. Der Vorstand der Bundesbahn hat sich auf- grund der gewerkschaftlichen Forderungen be- reit erklärt, vorerst ein Uberbrückungsgeld an die Bundesbahnarbeiter zu zahlen. Dieses soll 25 Prozent eines Monatslohnes umfassen. Frankreich hat eine weitere drastische Kür- Zung seines Einfuhrvolumens, und zwar von 130 auf 116 Millionen Dollar, bekanntgegeben. Auf diese Weise hofft man, die sich immer ungün- stiger gestaltende Entwicklung der Handels- und Zahlungsbilanz aufhalten zu können. ese 5 7 Copyright by v. (6. Fortsetzung) a Eine Schwester wie Hanna haben, dachte ich. Einen Menschen, dem man wirklich alles ver- trauen könnte! Wünsche, Sorgen, vielleicht gar— Schuld Aber an Dunkles, Verwirrendes Wollte ich in dieser Stunde nicht denken. Als wir tanzerhitzt zu unserem Platz zurück- kehrten, spottete Fritz Siemsen:„Wenn dich jetzt deine schöne Unbekannte gesehen hätte! Mit Hanna Wirst du Verführer kein Glück haben.“ Was sollte ich darauf sagen? Ich war ärger- lich und— verleugnete Gabriele.„Du bist ein. unverbesserlicher Lästerer, Fritz! Die Dame, die ich treffen soll, ist eine verheiratete Frau und steht in enger Geschsfteverbindung mit dem Geheimrat!“ 5 Auch der gemütliche Abend nahm ein Ende. Für Erholungsuchende war längst Schlafens- zeit! Wir brachen gemeinsam auf, im ersten 8 Stock verabschiedete ich mich von den Freun- den. Die Gutenacht- Wünsche waren herzlich und vergnügt 8 5 Während ich allein die Tropen höherstieg, Schaute ich auf die Uhr S. un nach Mitter- nacht! Auf dem Wege zu meinem Zimmer 6 f- nete sich vor mir leise eine Tür Ein Mann trat auf den Korridor und gewahrte mich erst, als ich schon nahe herangekommen War. Protz des spärlichen Lichtes erkannte ich ihn sofort: Der Theaterspitzbart! Er schie on der Begegnung unangenehm berül frückte sich scheu an mir vorbei. Sein A irrtes Wesen erst ließ mich aufmer- ken Ich las die Nummer des Zimmers, aus dem er gekommen war, 67. und stutzte. Durch Zufall War ich Zeuge gewesen, daß der Portier bei der Aufnahme ihn nach Nummer 58 ge- wiesen hatte Was tat Mephisto zu dieser Nachtstunde in einem fremden Zimmer? 0 Vielleicht hätte ich den Zwischenfall schnell vergessen, denn meinethalben konnte der Spitzbart tun, was er wollte Aber in meinem eigenen Zimmer, Nummer 75, sah ich die Sache plötzlich anders Denn in der Zwischenzeit war ohne jeden Zweifel jemand bei mir einge- drungen und hatte meine Sachen durchstöbert. Kaum anzunehmen, daß es ein neugieriges Hausmädchen war! Zwar stellte ich bald fest, daß nicht das geringste fehlte. Aber die Spuren fremder Hände ließen sich nicht verkennen— immer- hin ein unerfreulicher Gedanke! Sollte etwa Mephisto auch mir einen heimlichen Besuch abgestattet haben? Wer es immer gewesen. er war sicher ent- täuscht worden, denn ich hatte nichts Wert- volles zu verbergen, und das Geld trug ich in der Brieftasche bei mir Nun schloß ich doch sorgfältig ab, überlegte beim Zubettgehen cine Beschwerde an die Fotelleitung. Nein, ich durfte kein Aufsehen schaffen! Bald lag ich in tiefem Schlaf. IV. Ungeduld und neue Rätsel Ich erwachte frisch und gestärkt. Mein erster Gedanke galt Gabriele Heute würde sie be- stimmt kommen! Ich würde auf einem Weg durch die dunklen Wälder mit ihr allein sein oder verstohlen zu ihr schleichen— wie ich diese Nacht Herrn Mephisto schleichen sah Alles war unwirklilch ohne ihre Nähe. Dann stellte sich das Erinnern an den ver- gangenen Abend ein Hanna Kröger— um sie gab es gewiß keinen verzweifelten, tödlichen Mottentanz! Glücklich, wer mit einem solchen Kameraden durchs Leben schritt! Wie sie schwesterlich vertraut sein konnte, klug auf- geschlossen den verwirrenden Schicksalsrät- seln! Und ist nicht überall um uns Rätsel? Kaum kennen wir uns selbst. den beimlich stürmenden Rhythmus des eigenen Blutes! Uebrigens empfand ich gegen Hanna Schuld- bewußtsein. In der Laune des Abends hatte ich sie ohne Grund belogen, und an ihr schien 5 5. doch alles echt und klar! Aber was lag schon daran! Bald trennten wir uns doch und ver- gaßen einander, eine flüchtige Reisebekannt- schaft! Ich wußte es und war doch darüber ein Wenig betrübt. Gerade öffnete ich das Fenster, da sah ich auf dem Weg zur Einfahrt den Naturforscher mit seiner mächtigen Botanisiertrommel schon von einem frühen Ausflug zurückkehren. Er mußte sehr zéitig aus den Federn gekrochen sein, erst jetzt erhob sich die aufgehende Sonne über die Waldhöhen. Und sonderbar, er mußte schon sehr reichliche Beute von seinem Mor- genspaziergang mitgebracht haben, denn er schritt daher., als trage er eine recht gewichtige Last Ein Gedankensprung führte mich zu dem an- deren seltsamen Hotelgast, dem Spitzbart. War der ein zünftiger Hoteldieb und hatte wirklich auch mein Zimmer durchwühlt? Ich nahm mir vor, den Mieter von Nummer 67 in Erfahrung zu bringen und— sofern es nicht eine ver- liebte Dame war— ihn vorsichtig auszuhor- chen. ob er etwas vermißte. Es wäre ein lustiger Gedanke, dem Mephisto als Amateurdetektiv ins Handwerk zu pfu- schen Gewiß hätte ich mich in meiner Lage besser um eigene Angelegenheiten gekümmert, doch die Frechheit des heimlichen Besuchers verdroß mich und das Detektivspiel Fritz Siemsens und seiner Damen hatte wohl auf mich abgefärbt Einstweilen wollte ich die Sache allein be- treiben, auch die Freunde sollten nichts davon wissen Als ich ins Frühstückszimmer kam, sah ich mich forschend um. Ein Kellner lehnte an der Wand. Ich sprach ihn an und drückte ihm einen Geldschein in die Hand. „Vielleicht können Sie keststellen und mir vertraulich berichten. wer in Nummer 67 wohnt. Dann würde mich interessieren, unter welchem Namen sich der südländisch aus- sehende Herr mit dem Spitzbart hier einge- tragen hat. Er kam gestern mit mir zusam- men und ist auch hnen gewiß aufgefallen.“ „Sehr wohl.“ lächelte der Kellner verste- hend.„Der Herr ist gewiß Privatdetektiv?“ „Etwas Aehnliches Tut übrigens nichts zur Sache. und alles bleibt streng unter uns n Ein scharfer Blick neben mir ließ mich auf- sehen. Der Schachspielfreund aus dem Abteil Sing eben dicht vorüber „Stellen Sie doch bitte auch fest, was Sie über diesen Herrn erfahren können,“ erwei- terte ich meinen Auftrag,„und sagen Sie mir unauffällię Bescheid!“ Ich frühstückte allein. Fritz und seine Be- gleiterinnen waren nicht zu sehen. Der Kellner kam zu meinem Tisch.„Ich men, der merkwürdig scheu davonschlich. er Sich einem Gelstesgestörten gegenüber? habe festgestellt. auf 67 wohnt ein Herr Eber- hard, Kaufmann aus Berlin. Der Herr mit dem Spitzbart ist ein Italiener namens Cesaretti, in Mailand zu Hause. Der dritte Herr hat sich als Alexander Forbach, mit der Berufsbezeich- nung Agent, eingetragen.“ Agent— also hätte meine Vermutung recht gehabt! Ich war der Lösung nähergekommen als die klug beobachtende Hanna, das machte rich stolz. Bestimmt war der Mann kein Zei. tungsreporter! Und Mephisto als Italiener auch das überraschte mich nicht. Aber was hatte der Spitzbart nach Mitternacht im Zim- mer des Berliner Kaufmanns zu suchen? Ge- schäfte? 5 Der Zufall fügte, daß der graue Hei Eberhard gerade meinen Tisch kreuzte, al“ ich aufstehen Wollte. „Verzeihen Sie. mein Herr,“ sagte ich höf⸗ lich,„daß ich Sie anspreche! Wir sind ja sozu- sagen Nachbarn—“ 5 „Bitte?“ Er antwortete kalt, sehr zurück haltend. keineswegs erfreut, 5 „Meine Frage wird Sie überraschen, Aber ich habe guten Grund dazu und stelle sie ganz vertraulich, Haben Sie heute morgen etwas in Ihrem Zimmer vermißt?“ 5„„ Er sah mich so verständnislos an, daß ich erröte e Ich habe keineswegs die Absicht. mich in Ihre privaten Angelegenheiten zu drängen Aber heute nacht, nach zwölf Uhr. sah ich einen Mann aus Ihrem Zimmer kom- Gleich darauf fand ich in meinem Zimmer meine eigenen Sachen durchwühlt— allerdings War nichts gestohlen.“ i Der Blick Herrn Eberhards war so, als 00 e 5 . Eine Festtagsbe trachtung/ Immer noch bin ich auf der Suche nach dem Buchenwald von damals. Wahrscheinlich gibt es ihn nicht mehr. Das heißt: Für mich gibt es ihn nicht mehr. Für die Kinder wird es immer wieder einen neuen geben. Das ist ein Buchenwald, der ganz zart belaubt ist, wie Von der leichtesten Frühlingswolke vom Grün umwölkt und doch immer noch jede silberne Ader seines innersten Seins preisgebend. Ader seines Gezweiges nämlich. In seinem lichten Unterholz blühen die Anemonen und Vellchen. Ab und zu fliegt ein Grünspecht mit schrillem Ruf durch seine höchsten Aeste und Immer wieder gibt es die süßen, herzbewe- genden Kantilenen der Amseln. Das ist der Wald, in den wir am Ostermorgen nach dem Frühgottesdienst mit dem Vater gingen, der Wald, der voller Wunder war und doch nicht das Wunder selber. Das Wunder selber, das War die Sonne, die über dem Wald aufging, leuchtend und golden, wie sonst niemals, und die sich zu Ehren des auferstandenen Eerrn und um den Sieg des Lebens über den Tod zu preisen, in jubelnden Tanzkreisen am Him- melszelt bewegte. Dreimal stieg sie hoch und tat also, und die ganze Welt und das ganze Leben waren eingeschlossen in den Kreis ihres Jubels, in den Kreis ihrer frommen Freude. Wir haben das gesehen, wir Kinder, wahr- haftig, wir haben das gesehen, viel sicherer Als die Weisen der Welt tausend Dinge ge- sehen haben, aus welcher der Welt nur Unheil gekommen ist. Wir haben auch das andere kennengelernt Als Kinder: Kummer, Gram, Jammer und Sorge. Wenn die Mutter krank war, was oft genug unser Leben überschattete, wenn der Vater aus irgendeinem dummen, völlig unge- rechten Grund die Arbeitsstelle verlieren sollte, wenn die blauen Arbeitskleider fast nicht mehr zu flicken waren und es kein Geld gab für neue. Wenn die vierteljährlichen Goldstücke für die Lebensversicherung, die ja * slerg an eien Von johannes Kirschweng dann nachher doch in Rauch aufgegangen ist Wie so manches andere, kaum aufzutreiben Waren Ach ja, wir kannten schon diesen und jenen Kummer. Wir waren schon auf diese und jene Weise geplagt. Die Kinder meines Bruders, der damals mit mir im Osterwald sein durfte, und meine Neffen und Nichten hatten es in mancher Weise heller und leichter, als wir es haben konnten. Aber kein Kind der Welt kann froher sein, als wir es damals waren. Unsere Eltern hatten in ihrem Herzen den Glauben, der die Welt be- siegt) und sie gaben ihn uns weiter, ohne Zwang, ohne Redensarten, einfach dadurch, Wie sie selber waren. Dieser Glaube aber schloß nicht aus. Alles schloß er ein. Himmel und Erde, un- seren kleinen Garten mit den Tulpen und den Forsytien, den hellen Buchenwald mit den Grünspechten und Amseln. Darum aber konn- ten wir auch die Sonne tanzen sehen zu hren des auferstandenen Herrn. Darum sind Wir immer noch davon überzeugt, daß es un- endlich sinnvoller wäre, wenn der Große Gott all seine großen und kleinen Gestirne tanzen ließe, seinen heiligen Geheimnissen zu Ehren und seinen armen Menschlein zur Freude, als daß eben diese armen Menschlein sich daran geben, jene anderen Sternenwelten, die man Atome nennt, zu zertrümmern, um ihre lächerliche Macht zu erweisen. Wi können keinen Narren daran hindern, ein Narr zu sein. Ebenso wenig, wie die Welt jemals einen Heiligen daran wird hindern können, ein Heiliger zu sein. Aber wir wollen uns bei allem, was uns links und rechts begegnet, den Osterglauben bewahren, daß diese Welt Gottes Welt ist, und daß es in dieser Seiner Welt keinen an- deren Sieg gibt als Seinen Sieg. Sein Steg aber ist die Freude., Das glauben wir in allen Schmerzen und in allen Tränen. Ihe Mila kunuckak pyäpaer wor mar drt Erinnerung an Angel/ Von Karl Burkert Vieles igt vergessen in meinem Leben, Auch Über jenes kleine Mädchenwesen ist die Zeit schon längst hin weggegangen, Aber zuweilen hebt sich ihr Bild dann doch wieder in mein Gedächtnis. Am chesten geschieht dies um die Ogtertage herum, Wenn jch andächtig erstaunt vor der ersten Primel stehe. Wenn mir die erste Anemone ans Herz greift. Also Försters Angela, Sie saß einen Jahr- gang unter mir in der Dorfschule. Sie ging in anderen Kleidern als die Bauernmädchen, trug Immer so eine farbige Kleinmädchenschleife in Hen Zöpfen, und auch sonst war sie viel anders und feiner. Mit ihrem schweren Blondhaar, hren Augen, diesen ruhigblauen, glich sie ganz den Köntgstöchtern und Prinzessinnen, Wie sle in den alten Mären und Geschichten Blichern vorkommen. Für Angela gab es in meinem Bewußtsein Keimen Vergleich, Sle kreischte nicht, sie Klatschte nicht, sie ließ sich kaum mit einem lauten Lachen hören, Ihre zarte, kast durch- gichtige Haut bräunte in keiner Sonne. Es War nicht go, daß sie sich vornehmer dünkte Als die Ee und das Bärbele, die Elsrose und die Lenk, aber alle Dorkbuben spürten es wie ein Gesetz in sich, daß man mit ihr behutsam um- gehen mußte. Noch heute weib ich nicht, wie jch es nennen soll, was mich so bewundernd zu Angela auf- Plicken lieg, So viel klüger war sie doch nicht Alg len, mutiger und gröber war sie auch nicht, und kür alles andere war ich doch noch zu kindlich, Aber es war mir immer ein Glück. wenn ich um sie sein konnte. Ich brachte Angela die Geschichtenbücher, die ich zu Weihnachten und zu meinem Ge- burtstag bekam und nahm ſhre eigenen mit kort. Wir streikten mitsammen durch die Wälder, gingen heute in die Maiblumen und trieben uns ein andermal in den FErdbeerschlä- gen herum, aber es ging immer sehr still dabei her. Nichts Wüdes, nichts Abenteuerliches Logierte in unseren Tag hinein. Memen Knabenwünschen kam Angela nur gans selten entgegen. Unter einer Föbhre in der Sonne sitzen und immerzu in den blühenden Ginster hineinsehen, das War so etwas, was mr behagte. Oder die Lupmen ita Spätsom- mer. Der Duft der Lupen, der von den Kartokkelteldern herwogte, konnte sie ganz betören, Es Wär die Kindheit, wie Kindheit eben ist: Ein Traum, ein erstes Bewußtsein. Raum de- gonnen, schon vorbei. Bald wurde alles anders. Emes Tages zog ich fort in die Stadt auf eine höhere Schule. Auch Angela durfte nicht zu Hause bleiben, Sie kam unter die Obhut von Kloster frauen, und dann baben wir uns nur noch selten gesehen Nur noch in den Ferien- zelten. Angela war dann allemal ein gut Stück Höher gewachsen, noch schöner, kam es mir vor, war se mwischen geworden, und auch sie sab mich dann in den ersten Augenblicken 80 an, als wenn sie sich i Stillen üder etwas Wundern müßte. Und Jahre verstrichen, und wieder einmal War es Ostern geworden. Am Abend war ich neim gekommen, ins Elternhaus und schon am anderen Nachmittag— nun, das ist nicht Schwer zu raten. Wo Angela Wäre? Sie Sei vor mer kleinen Stunde in den Wald segangen. Seideldest holen. Das Sagte mir die Försterin. Luürde sie sicher freuen, wenn ich mr ein Stück entgegenkäme. Das ließ ich rait nieht awelmel sagen. Sie datte wien erst gar nicht Rommen sehen, denn sie datte den Blick nicht Srad auf dem Weg, den ich kam. An einer alten Birke lehnte sie in der Ostersonne, und mir war, als wenn sie vor sich in die Waldwiese hineinschaute. Ich wollte sie schon anrufen, aber dann ver- sagte sich mir die Stimme. Ich verstummte vor einem Bild, das ich da sah, und minutenlang blieb ich wie gebannt stehen auf dem gleichen Fleck. Hab' inzwischen manches im Leben gesehen, aber ein Bild von solchem Liebreiz ist mir nicht wieder begegnet. Da stand Angela in verzauberter Stille, einen dicken Buschen Seidelbast lässig im Arm, und um sie tanzte und wirbelte es wie lauter goldene Funken. Es war ein gebenedeiter Anblick, war wie aus einer alten Legende heraus. Eine Szene aus einer schöneren, verklärten Welt. Es war, als hätte sich alles, was auf dieser Erde blieb und licht und süß sein kann, in dieses Bild ver- einigt. Wie eine Himmelskrone schimmerte Angelas Haar. Wie in einem Entrücktsein lehnte sie dort an dem Baum, sah dem leisen Spiel der Falter zu. Dann hob sie auf einmal die Augen und nun mußte sie mich entdeckt haben. Wie aus einem Traum schien sie zu erwachen. Noch immer von den goldenen Fun- ken umzuckt, kam sie mir jetzt entgegen. Und dann sagte sie mit einem kleinen Lächeln: „Nicht wahr, das war doch hübsch!“ „Ja, das war es“, antwortete ich, und ich fühlte freilich, daß das nicht die richtigen Worte waren für das, was ich soeben erlebt hatte. Ganz anders hätte ich es ausdrücken mögen. Aber eine wunderliche Erregung, wie ich sie bis da noch nicht gekannt hatte, ver- Wirrte mir alle meine Gedanken. und vor lauter Herzschlag konnte ich nichts anderes über die Lippen bringen. In der folgenden Nacht schrieb ich damals meine ersten Verse. Ich war Poet geworden, wie jeder, der ein großes Glück geschenkt be- kommen batte. Ich weiß sie noch heute, diese Verse. Es war wahrlich nicht viel daran. Ge- Fühl. das noch keine Form finden konnte. Von eimer Madonna war darinnen die Rede. Ganz in den Himmel verstiegen war das, was ich dortmals zussmmenreimte Aber ich war selig dabei. So selig, wie ein Erdenmensch nur sein kann. In einem wahren Taumel lief ich tage- lang herum. Könnt' es nicht mehr sagen, Was ich Alles zussmmentraumte Weiß nur dies: es iSt nichts davon in Erfüllung gegangen. Denn das Leben ach, das Leben läuft doch Schliesslich ganz andere Wege, als Wir uns manchmal embiden, und oft die süßesten Hoffnungen zerfliesen wie ie Nebel vor einem Wind. OSTERN W. BEI WASSERBURG AM BODENSEE die Magnolien ihre weiß- rosa Blüten entfalten, dann ist die des Winters endsttig gebrochen. Der Frühling hält mit der ganzen Farbenpracht, die mm zu Gebote steht, seinen Einzug. Aufnahme: Toni Schneiders) e 5 8 Eine Erzählung aus dem Leben Marianne lag still und bleich in den Kissen des schmalen, hohen Spitalbettes, das, nahe dem Fenster stehend, einen weiten Ausblick auf bewaldete Hügel gewährte. Auf den Gän- gen des großen Krankenhauses ging es leb- haft zu, denn es war Sonntag und dazu Ostern, Also ein Tag, an dem die Besuche besonders zahlreich zu sein pflegten. Aber Marianne achtete dieser Geräusche nicht, sie wußte, daß niemand zu ihr kom- men würde. Fern hrer Heimat, einsam und krank in einer fremden Stadt, war ihr alles, Was mit dem Leben und mit Menschen àu- sammenhing, in schweren Leidenswochen gleichgültig geworden. Man hatte ihr zwar gesagt, das Schlimmste sei überstanden, Se sei auf dem Wege der Besserung und Gene- Sung, Aber eine große Schwäche und tiefe Mutlosigkeit ließen sie ihre Tage verdämmern, halb in Schwermut, halb in einem großen Staunen. Manchmal versuchte sie, über ihr kerneres Leben nachzudenken, aber sie kam nicht weit damit, zu groß war in ihr die Ver- Wunderung darüber, daß Se lebte und daß bald ein Tag kommen sollte, an dem sie die Schwelle des Krankenzimmers, die Schwelle eines großen Portales überschreiten und hin- austreten würde in einen Tag, in viele Tage, mit neuen Anforderungen und Problemen, mit Freude und Leid. Marianne empfand weder Glüce noch Dankbarkeit bei diesem Gedanken, eher Ablehnung und Furcht, denn sie hatte ge- Wünscht zu sterben, nichts in ihr hatte Sch mehr gewehrt gegen den Anspruch des Todes, da Leib und Seele ihr gleichermaßen gebrochen erschienen, nicht wert und nicht fähig, die Bürde und Würde des Lebens weiter zu tragen. Wie war es überhaupt möglich gewesen, diesen übereinstimmenden Wunsch von Körper und Seele zu überwinden? Was hatte als Drittes so 6 0 Heute bin ich den Lercken hoch in de“ Duft Tiefer verschwistert als meinem innersten Gram. Heute durchweht mich Johannisbeeren und Veilchenduit Und der blaue Wind, der vom südlichen Meere kam. Heute bin ich der Bruder der Wolken und Bäume, Reusche im Kramicazug durch des zitternde Lieht, Ohne Sehnsucht, ohne Begierde und Träume, Ohne Hofmung und ohne Vereicht. Und die Erde, die alte, blut- und tränengekänkt, Ist ein singender Stern in dem hohen, himmlichen Cher Stern, den Vergangenes nicht und nicht Künttiges kränkt Singender Stern vor dem strahlenden Ostertor. * mächtig und unerschütterlich darüber gestban- den und sie ins Leben zurückgeführt? Mariennes Lippen entrang sich ein Seufzer, denn wie schon so oft, fand sie auch heut keine Antwort auf diese Frage, und unruhig suchend durchliefen ihre Augen das Zimmer. Erstaunt blieben sie haften an einem Strauß Osterglocken, der auf dem Fenstersims stans. Wer hatte sie wohl dorthin gestellt? Schön Waren die Blumen, wunderschön in ihrem kla- ren, sonnenhaften Gelb, ein Triumph, ein Fan- farenruf des Frühlings! Wiederum verwun- derte sich Marianne, diesmal aber über ihre Gedanken, die so neu, so ungewohnt waren, und über das Empfinden, das ihr Herz so warm. erfüllte. Wie eine Verheißung erschien mr auf einmal der Blick durchs Fenster auf die lieb- liche Landschaft. War sie nicht das Bild einer Stillen, glückhaften Erwartung? Welch ein herrlicher Frühlingstag! Plötzlich wandte Marianne wie erschrocken den Kopf, gefangen- genommen von einem Chorgesang, der von irgendwoher ertönte, einem Gesang, dem sie krüher so oft mit Entzücken gelauscht hatte Wie war es möglich gewesen, daß sie sich seiner So lange nicht erinnerte? Leise Sprachen ihre Lippen die Worte mit, die stark und ausdrucks- voll zu ihr drangen: Laßt uns preisen den Herrn, der erstanden, Laßt uns preisen den Herrn, Der uns erkämpfte den Seeg. Eine Frauenstimme schwang sch er und rei, jubelnd wie eine Lerche, über die dunk- len, kraftvollen Stimmen des Chores, immmer wiederholend: Der uns erkämpfte den Steg. der uns erkämpfte den Sieg. Aus Marian- nens Augen rannen plötzlich Tränen. Ach, alles Schöne war für sie versunken, verloren und vergessen gewesen, vergessen auch, daß ein Sieg, daß das wahre Leben erksmpft werden mußte! Und doch hatte sie es einst gewußt! „Ja,“ sagte eine Stimme m ihr,„du hast es gewußt. aber du hattest es nicht erlebt!“ Und wie eine Offenbarung überfiel Marianne zugleich die Erkenntnis dessen, was das ge- heimmisvolle Dritte gewesen war, stärker als ein todkranker Rörper, stärker als der Wunsch eines gequälten Herzens: der Wille, hr unbe- wWußzter, vom Leid zurücksedrängter Wille zum wahren Leben., das immer erst durch Tod und Auferstehung sehen muß, ehe man es in Seiser Tiefe und Kostbarkeit begreift. Als der Tag kam, an dem Marianne die Schwelle ihres Zimmers und die Schwelle des Sroben Portales überschritt, da Wußte sie, da; dies der Tag ier Auferstehung war und daß man dem währen Leben nur mit einem Herzen voll Glaube, Igede und Hoffnung entgegen- sehen konnte 18 2 re ne e e e d Des Frühlings Grün ziert die Ostertofel Lämmchen, Häschen und Kücken sind willkommene Symbole Ostern, das Fest der Auferstehung, bringt Freude und Jubel für die Menschen. Das Leben ist wieder erwacht, die Natur schmückt ich mit zartem Grün und lenzlichen Blüten. Auch in unserem Familienkreis sollten Wir die österliche Festfreude sichtbar und fühlbar machen und den Tag durch Kleine Aus- schmückungen verschönern. Gleich am Mor- gen mit dem Frühstückstisch kängt es an. Da steht das Körbchen mit den bunten Eiern— Ostereier!— deren lustiges Farbenallerei dem Tisch gleich eine freudige Note gibt. Sie wer- den vielleicht nicht gleich gegessen, aber da- stehen sollten sie auf jeden Fall. Vor jedem Gedeck prangt ein österliches Sträußchen; und da ist immer das Nächstlie- 0 7 OSTERSTRRUSS Sroße gelbe Gl Rühren sich nur lei Weiße Blütenflocken Sprengen dunkles Reis. Auch der Tulpen Feuer, Krönend grünen Schaft, Ist dem Herzen teuer, Sinnbild junger Kraft. Ach, und die Narzissen Und der Seidelbast Die zu duften wissen, Sind heut lieber Gast! Wo ist noch ein Plätzchen in dem bunten Reih'n? Silbern weiche Kätzchen Streut die Weide ein. RENE JAEGER 2. gende das Weidenkätzchen, dieser allerliebte Frühlingskünder, das allerdings nur in Frage kommt, soweit es nicht unter Naturschutz Steht, was bei den öffentlich blühenden Sträuchern der Fall ist. Man sollte nie die Sträucher plündern, sondern ein paar Zweig lein tun es auch! Man kann die Kätzchen in Eierschalen stecken, die ja von der Oster- packerei her in Fülle vorhanden sind. Man durchbohrt die Schalen unten und stecbt die Kätzchen hindurch, deren Stiele nun stand- feste Füßchen abgeben. Die Hauptarbeit wäre aber für den Mittags- tisch zu leisten. Will man einen zentralen Schmuck, so muß er niedrig gehalten sein, 80 daß er den Ausblick auf den ganzen Tisch und auf alle Sitzenden frei gestattet. Als0 nehmen wir z. B. die eine Hälfte des großen Ostereis aus Pappe, das unser Jüngstes ver- gangenes Jahr, mit Süßigkeiten gefüllt, als Ostergeschenk erhielt. Diese Eihälfte füllen Wir mit Moos- oder Sand und stecken Kätz- chen und Frühlingsblüten hinein, daß ein leuchtender Strauß daraus wird. —— Oder lassen wir ruhig einmal unser ge- wohntes weißes Tischtuch fallen und nehmen zum Mittagessen zu unserem weißen EPBSBe- schirr die zartgrüne Teedecke. Zur Aus- schmückung dient grünes Seidenband, um einen Ton dunkler als die Decke; wir legen es in geraden Linien über den Tisch, 80 daß Vierecke entstehen, in welche die Gedecke und Schüsseln zu stehen kommen. Da, Wo die Bänder sich schneiden, binden wir einige Kätzchenzweiglein ein. Auch die Gerichte sucht man österlich her- zurichten. Die Spargelschüsel z. B. ist mit Schnittlauch dick bestreut. Den Pudding Stürzt man aus irgendeiner Osterform: ein Lämmchen oder ein Häschen auf der Oster- tafel wird von den Kindern mit qubel begrüßt. Die Festtagstorte für den nachmittägigen Kaffeetisch ist am leichtesten mit Oster- zeichen zu schmücken. Mitten darauf stellt man das Schokoladenosterhäschen, den Rand garniert man mit bunten Marzipan- oder Zuckerostereierchen. Durch den Zuckerguß der Torte halten alle Zierarten tadellos. Oder man hat einen Kuchen in Ringform gebacken; dann gibt man in die mittlere Oeffnung ein Sträußchen, und auf den Rand des Kuchen- tellers unter das Tortenpapier legt man einige Enospenzweiglein oder sonstiges Grün. Auch e. die ja auf dem Tisch do- 5 kann man mit einigem Geschick der Alltäglichkeit entrücken; 2z. B. durch Anbrin- gung eines Häschenkopfes aus Pappe, der mit einem Schleifchen aus braunem Flanell am Griff der Kanne befestigt wird. Nicht zu vergessen sind die kleinen zitro- nengelben Kücken aus Watte, die für ein paar Pfennige immer zu haben sind, denn Sie sind sehr beliebt. Mit diesen reizenden Fi- gürchen, an passenden Stellen angebracht, läßt sich eine hübsche Wirkung erzielen. Die sinnig geschmückte Ostertafel, das wird man jedesmal finden, hebt die Osterstimmung im Kreis der Familie und lohnt so die aufge- wendete Mühe reichlich. Frauen werden älter als Männer Von 1000 Neugeborenen leben nach dem ersten Lebensjahr noch 955. Das ist ein hoher Prozentsatz im Vergleich zu den anderen Lebensjahren. Nach zwei Jahren leben noch 949 Kinder, der Tod hat also 6 Opfer gefordert. Nach drei Jahren leben noch 946, nach zehn Jahren 938, nach zwanzig Jahren 919, nach 30 Jahren 890, nach 50 Jahren 813. Sind diese Personen 635 Jahre alt geworden, dann sind von den ursprünglich 1000 noch 658 am Leben, obwohl statistisch das Durchschnittsalter für Männer 64 Jahre beträgt. Zwischen dem 72. und 73. Lebensjahr kann man damit rechnen, daß die Hälfte der ursprünglich 1000 Personen gestorben ist. Man kann also in der Praxis an- nehmen, daß 50 Prozent der Menschen heute 72 Oder 73 Jahre alt werden, wobei die Frauen im Durchschnitt älter werden als die Männer. Gesichismasken- Masken der Schönheit Für trockene Haut ein Zusciz von Olivenöl Die moderne Kosmetik ist ohne Gesichts- masken kaum denkbar. Sie haben die Aufgabe, die Haut zu ernähren und zu glätten, Unrein- heiten zu beseitigen, für gute Durchblutung zu sorgen und welke oder erschlaffte Haut Z⁊u straffen. Je nach Zusammensetzung und Wir- kung kann man die Masken in zwei Gruppen einteilen: die erste dient vornehmlich der Pflege und Erhaltung, während zur zweiten Gruppe die reinen Effektmasken gehören, deren Wirkung nur von kurzer Dauer ist, mit denen es aber gelingt, kleine oder auch größere Falten für einige Stunden zum Verschwinden zu bringen. Da sie die Haut jedoch stark an- strengen, ist es nicht ratsam, sie Allzu oft an- „zuwenden. Auch bei den nährenden Masken genügt es, sie einmal in der Woche aufzutragen, doch muß die Behandlung regelmäßig erfolgen, denn nur so kann sie auf die Dauer erfolgreich sein. Man sollte nicht erst damit beginnen, wenn sich bereits die ersten Fältchen zeigen; der fünfundzwanzigste Geburtstag ist der richtige Zeitpunkt. Jung bleiben ist leichter Als wieder jung werden! Drum sollte man beizeiten vorbeugen. Zuerst wird das Gesicht gründlich gereinigt, Wozu man je nach Gewohnheit eine Reini- gungscreme oder Wasser und Seife verwenden Kann. Zweckmäßig ist, die Poren durch heiße Kompressen oder ein Dampfbad— das aber nicht länger als fünf Minuten dauern sollte zu öffnen, damit die Haut die nährenden Sub- stanzen besser aufnehmen kann. Dann wird die Augenpartie, bei Sehr trockener Haut das ganze Gesicht, mit einer guten Fettereme leicht eingekremt. Anschliegend wird die Maske mit einem weichen Pinsel aufgetragen. Nun legt man sich ganz entspannt hin Und läßt sie trocknen. Ein- mal alle Sorgen vergessen, denn die Entspan- nung des Körpers und der Nerven ist wichtig für den Erfolg! Nach 15 bis 20 Minuten wird die Maske mit einer warmen Kompresse Ab- genommen. Es folgt eine kalte Dusche oder eine Abreibung mit Eis, um die Poren wieder zu schließen. Effektmasken, deren Wirk- samste aus einem halben Eiweiß besteht, das mit einigen Tropfen Zitronensaft schaumig gerührt wurde, Sollen in jedem Fall nur kalt entfernt werden. 5 s Nun noch einige Rezepte, die nicht Viel Kosten: Eine ausgezeichnete Nährmaske ergibt Ei- gelb, das mit Milch oder Zitrone angerührt Wird. Für sehr trockene Haut wird ein halber Teelöffel Olivensl hinzugefügt. Dankbar 18. die Haut auch für eine Maske aus Heilerde, die mit Milch oder Karottensaft vermischt Wurde; außerdem kenn man der Heilerde noch Kamille zufügen, die sich besonders bei un- Im Übrigen hält jede bessere Drogerie eine große Zahl fertiger Masken bereit, unter denen sich für jeden Hauttyp und jeden Zweck mit unbedingter Gewißheit das Richtige finden läßt. * Also, wenn Sie mich fragen würden: ich male die Ostereier immer selbst. Schon seit Jahren. Und immer gehe ich dabei mit der gleichen Freude au Werke. Und jedes Mal ist es, als beflügle mein buntes Vorhaben den Frühling in seiner ganzen Entfaltungs⸗ kraft. Die Sonne schüttet mit ihre Wärme ins geöffnete Fenster, ein kleiner Buntspecht piepst und schnäbelt behaglick auf die Baum- rinde ein, zwei grau- gefleckte Katzen belek⸗ ken sich die Pfötcken, bevor sie einander mit graziöser Selbstgefällig⸗ keit beschnuppern. Die Erde duftet nach Wer- den und Leben. Ein Eckchen Karmin- rot, ein Kleckschen Wie- sengrün, ein Jüpfelchen Himmelsblau zaubert meine Hasengeschäftigkeit. Schön— betrach⸗ ten Sie nur mein surrealistisches Frühlings- Abbild. Klein-Peter wird jauchzen und gleich zur Oma wollen, um es ihr zu zeigen. Aber das geht nicht so einfach, dazu muß man verreisen. Vielleicht? Ja, warum nicht gar, vielleicht Elappt es wirklich. Oma wird sick freuen, niemand kann sich so freuen wie Oma, so still und mit solch leuchtenden Augen. Das wäre ein rechtes Ostergeschenk. Oder soll ick mir für das Reise- geld lieber etibas anderes leisten, etwas Praktisches, etwas Notwen- diges, etwas zum Anziehen? Et-⸗ was, was mir seit Tagen vor Augen sduoebt, wenn die Sonne hinter einer Wolke verschoindet 1777. pp ß/// FCCFCFCCCCCCCCCCCCC MKK We eee N eK Der„Sekretär“- ein stiller Helfer Eine Entlastung für die Hauusirau Jede Hausfrau braucht ein„Büro“, die eine mehr, die andere weniger, je nach Art und Größe des Haushaltes und der persönlichen Ansprüche und Gewohnheiten. ES bedeutet schon eine spürbare Arbeitserleichterung, Wenn nicht dies und das teils im Küchen- schrank, teils im Schreibtisch des Mannes, teils in einer Kommodenschublade unterge- pracht werden muß. Die Rraftersparnis liegt nicht nur im Fortfall der Wege von einem zum anderen Aufbewahrungsort, sondern vor Allen Dingen in der Entlastung des Gedächt- nisses. Denn wer ein eigenes„Büro“ besitzt, braucht sich niemals den Kopf zu zerbrechen, wo das Kassenbuch, die Stromrechnungen und die unbeantworteten Briefe aufgehoben, wWo die Kofferset und Paketkarten liegen und wo wichtige Daten vermerkt wurden. Und außerdem sollte das„Büro“ eine kleine Privatecke haben, für Photos, kleine Lieb- habereien, Privatkorrespondenz und aueh 8 Oeslerliclie Fierspeiselt far ie Teierlage Eine Auswahl erprobter Gerichte nach jedem Geschmack Ein Osterfest ohne Eiergerichte können WIr Uns gar nicht vorstellen. Um den Tisch be- sonders festlich zu gestalten, nehmen Wir etwas mehr Mühe in Kauf, um etwas anderes als das Altbekannte aufzutragen. Bunte Eierschüssel Eine beliebige Zahl frischer Eier wird hart gekocht, kalt abgeschreckt, von der Schale befreit und erkaltet in Hälften aufge- Schnitten. In verschiedenen kleinen Näpfen rührt und knetet man nun je 2 bis 4 halbe Dotter einmal mit Tomatenmark oder gerie- benem Käse, Quark, feingehackten Kräutern, Senf, gehackten Sardellen, Kapern, Paprika und Butter oder Pilzpaste gut durcheinander. Diese nun in Farbe und Geschmack verschie- dene Dottermasse füllt man in die leeren Hälften bergartig ein, verziert sie mit einer Gabel und ordnet sie auf einer Platte mit zarten Salatblättern an. Toast und Butter- kugeln gehören dazu. Eier in Gelee In einem flachen Kochgeschirr bringt man Salzwasser mit etwas Essig zum Kochen, schlägt nacheinander ganze Eier hinein, die vier Minuten langsam kochen müssen. Mit dem Drahtlöffel legt man jedes Ei in eine ausgespülte breite Tasse, in die man unten hinein eine Gurken- oder Tomatenscheibe legt. Aus Klarer Brühe stellt man mit Gela- tine ein Gelee her(zehn Blatt auf ein halbes Liter), welches man gut abschmeckt und über die Eier füllt. Erkaltet, stürzt man die Eier, umgibt sie mit einer dicken Tomatensoße und überstzeut sie mit gehadsten Kräutern. Eier in Tomaten- und Gurkenpbechern Gleichmäßig großen Tomaten Wird ein Deckel abgeschnitten u das weiche Frucht- Fleisch herausgeholt. Eine Salatgurke wird geschält und in Stücke geschnitten, die 20 Bechern ausgehöhlt werden. Tomaten- rd Gurkenbecher setzt man abwechselnd in eine feuerfeste flache Porzellanform, die man mit Butter einfettet. Steifen Eierschnee schlägt 0 unter die Dotter, gibt etwas Salz und und einen bis zwei Eßlöffel voll ge- Kase hinzu und güllt diese E 5 Wenn das Ei gestockt ist, nimmt man a streut Peter- frischen Kräutern, geröstetes Schwarzbrot rat Butter. Eier mit Kräutertunke Bevor man die Eier kocht, wird die Soge hergestellt. Die Zubereitung ist folgende: ein Kaffeelöffel voll Petersilie und je eine Mes- serspitze voll Pimpinelle, Estragon, Basilikum, Kerbel und Thymian werden feingehackt, ebenso wie eine kleine Zwiebel, dann in Butter durchgedünstet. Nun läßt man St Was Mehl darin rösten und füllt dann mit Wasser auf. Besonders gut wird diese Soße, wenn man noch einen Löffel voll gehackter Cham Dis mons hinzugibt. XX NXT NN XXX NME XNXXXXXXXNNX XNA. XXX XXX XXXXXXXXN XXIX leines Muclen im 1 5 Oder: Große Wünsche mit kleiner Wirkung Sonst würde ich mir ein Dutzend duftiger„Ostereier“ schenken— und Ihnen das schönste. Und dann? Daun ianrde ick mit Klein- Peter zur Oma fahren und mir die Illu- sion raubt, daß ich wunschlos glücklich bin. Wunschklos, bis auf die Vorstellung an eine pastellfar- bene Bluse aus Or- ganza, mit winzigem, hochangescknittenem Bubikragen, tiefein- gesetzten dreiviertel Pluderärmeln und schmalen Biesen an Vorderteil und Man- schetten. Meine in-. nere Stimme schreit: glatte Verschoendung, doch ich bin nun einmal verliebt in die bauschigen Aermel 5 Vielleicht entscheide ick mich auch für die gestreifte Westenform mit apartem doppeltem Knopfverschluß, winzigem angescknittenem Arm und hochstehendem Eckenkragen; daau ein passendes Barettchen mit frecher Schleife. Das wäre zu überlegen, außerdem käme es billiger. 55 Perlon soll ganz besonders dankbar sein. 54 Wenn man bedenkt: nicht bügeln 25 zu müssen] Was das bedeutet. 5 Zeitersparnis, halbe Müneaufwen⸗ 8 dung und mindestens fünfzehn* Minuten der Entspannung! Ein 5 tiefer Hufeisenausschnitt, von* einem Schalkragen umrahmt. Ob 24 es mir stehen würde?„Und gar 35 nicht teuer.. würde Peterlein 9 sagen, aber das sagt er augen- 20 blicklicg zu allem und jedem 555 * 2. * 25 2 55 4 25 E ** * * . * 2 20 1 24 4 2 24 2 24 * * 2. * ** * * 2. * 4 4 2 24 24 2 . 4 2 24 * ** * *. * ** * * * * 2 *. 2 ** * Neuen, weil er es aufgeschnappt hat und furchtbar wichtig findet. Und natürlich hat er recht damit, ach, so sehr recht. Denn sonst. Ingeborg eine Unterbringungsmöglichkeit für eine Handarbeit oder für Geschenke, die nicht vor- zeitig gesehen werden sollen. Mit besonderer Hochachtung wird ein solches„Büro“ von Kindern und Enkelkindern behandelt, wenn sie Wissen, daß sich— ganz oben rechts— immer etwas Gutes für ihre kleinen Lecker- mäuler vorfindet, wenn eine Belohnung fällig geworden ist. Einen eigens für solche Zwecke bestimmten Raum wird sich kaum eine Hausfrau leisten Können. Aber ein Möbelstück sollte sie dafur doch freizumachen oder anzuschaffen bestrebt sein. Was könnte sich dazu wohl besser eignen als ein Sekretär, der in manchen Familien noch aus Groß- oder Urgroßmutters Zeiten erhalten ist und in seiner zeitlosen Schönheit sich auch in eine„moderne“ Einrichtung har monisch einfügt, In ihm finden sich vereinigt Schreibplatte, große und kleine Fächer und Schubkästen. Aber auch unsere modernen Schreibschränke können sich sehen lassen. Gute handwerkliche Arbeit, schlichte, zweckentsprechende Form geben diesen modernen Möbelstücken eben- Falls zeitlosen Wert. Wer sich Verdruß er- sparen will, achte beim Einkauf auf sichere Befestigung der Schreibplatte Hat diese nicht genügend Unterstützung vom Unterbau aus oder ragt sie gar wie eine Zugbrücke, nur von z eli Metallscharnieren gehalten, frei über den „Abgrund“, dann kann sie der Belastung beim Schreiben oder Abstellen eines schwereren Gegenstandes nicht standhalten. Und noch eine prachtvolle Eigenschaft des Hausfrauenpüros soll nicht unerwähnt blei- ben, der„Büroschluß“! Er läßt sich zu jeder Tageszeit und für beliebige Dauer herbei- führen. Es bedarf nur eines Handgriffes und Alle mit dem Schriftverkehr verbundenen Sor- gen liegen unsichtbar, aber sicher verwahrt, Binter der großen Klappe. Den Osterhasen gibt es nur in Deutschland Aber schon die Römer schenkten sich Eier— Der Brauch, am Osterfest buntgefärbte Eier zu verschenken, War vor Jahrhunderten schon ebenso verbreitet wie heute. Damals aber dachte man sich noch etwas dabei. Denn das Ei sollte als Symbol der Fruchtbarkeit das Vieh gedeihen lassen, Gesundheit verleihen und dem Beschenkten zum Wohlstand ver- helfen Im Aberglauben der damaligen Zeit ging man sogar noch einen Schritt weiter und Wollte mit dem geschenkten Osterei Hexen erkennen und sich vor Blitzen schützen kön- nen. Das Schenken von Ostereiern ist übrigens pei fast allen Kulturvölkern in verschiedenen Variationen verbreitet. Es soll von den Rö- mern stammen, die es bei unseren germa- nischen Vorfahren einführten. Die Germanen Wiederum nahmen es mit in ihre Bräuche zu ihrem alten Frühlingsfest„Ostara“, auf, das peil unserem heutigen Wort Ostern Pate stand. Ursprünglich entstand die alte Bezeichnung nach der im Osten wiedergeborenen Sonne. Zu diesen Bräuchen zählte vor allem das Osterfeuer, das zur Freude über den Früh- lingsanfang am Ostersonnabend an einer weithin sichtbaren Stelle, möglichst auf dem Gipfel eines Berges entzündet wurde. Auch das Osterlachen unserer heidnischen Vorfah- ren, das die innere Befreiung der Menschen vom Druck der kalten, dunklen Jahreszeit laut zum Ausdruck brachte, hat sich noch un- ter dem Christentum bis ins Mittelalter hin- ein erhalten. Bis dahin erzählten nämlich die Pfarrer ihren Gemeinden am Ostersonntag lustige Ostermärchen und reizten sie duren allerlei Späße zum Lachen. Denn sowohl der alte germanische als auch der christliche Glau- ben sehen im Osterfest die schönste Zeit des Jahres. a Im Laufe der letzten beiden erst sind die alten germanischen Bräuche des Osterfeuers und des Osterlachens durch die Verstädterung zurückgedrängt worden. Er- halten geblieben aber ist der Osterhase, die- ser seltsame Geselle alter Ostermärchen, von dessen Existenz man nur in Deutschland und Osterreich weiß, während das übrige Aus- land ihn nicht kennt. 5 5 13 l N E S G 80 NN KNSRZER= 8 5 SE SO EF E Sport und Spiel Fußball. SV Urberach— S 07 Seckenheim. Seckenheim benutzt den ſpielfreien Sonntag zu einem Abſtecher in das Heſſenland. Der Gegner iſt kein geringerer als der dortige Meiſter der 2. Amateurliga, Urberach, und was das heißt, wiſſen die Eingeweihten. Trotzdem möchte die Mannſchaft von 07 Seckenheim nach dem etwas verunglückten vorſonntäglichen Spiel beweiſen, daß ſie auch dieſer Klaſſe angehören. Wir wünſchen den 07ern viel Glück und gute Fahrt. Fogg. 98 Seckenheim— ASV Edigheim Am Oſtermontag gibt obiger Gegner von der 2. pfälziſchen Amateurliga ſeine Viſiten⸗ karte im Wörtel ab. Es wird ſich zeigen, vb die Blau⸗Weißen in ihrer derzeitigen Spiel⸗ form in der Lage ſein werden, den linksrhei⸗ niſchen Gäſten, welche eine Klaſſe höher ſpie⸗ len, ein Schnippchen zu ſchlagen. Nach den letzten großen Erfolgen der Einheimiſchen, wobei ein weſentlicher Formanſtieg unver⸗ kennbar iſt, wird mit einem ſehr intereſſanten Treffen gerechnet, zumal hier ein gewiſſer Kräftevergleich feſtgeſtellt werden ſoll. Edig⸗ heim nimmt einen guten Mittelplatz in der Tabelle ein, ſodaß die 98 er gegen die im allgemeinen härter ſpielenden Pfälzer ſehr wachſam ſein müſſen, um überhaupt zu einem Erfolg zu kommen. Auf der anderen Seite aber werden die 98er alles dranſetzen und verſuchen, die beiden„Oſtereier“ hier in Seckenheim zu laſſen. Man darf heute der blau⸗weißen Elf zweifellos Vertrauen ſchen⸗ ken, was der 3. Tabellenplatz nachdrücklich unterſtreicht. Im übrigen aber wünſchen wir dieſem Spiel einen fairen Verlauf, wobei der Beſſere die beiden Oſtereier mit nach Hauſe nehmen ſoll. Seckenheims Fußballanhänger werden mit großem Intereſſe dieſem Spiel entgegenſehen. f Handball. TV Neckarhauſen— SV 07 Seckenheim Infolge Terminnot müſſen die 07er auch an Oſtern Verbandsſpiele austragen und fah⸗ ren am heutigen Oſterſamstag nach Neckar⸗ hauſen. Das Vorſpiel endete mit einem kla⸗ ren Sieg(16:5) der 07er. So ſollte eigent⸗ lich auch das Rückſpiel für die 07er den Ge⸗ winn beider Punkte bedeuten, aber Neckar⸗ hauſen iſt zu Hauſe ſehr zu beachten und weitaus ſtärker als auswärts. Trotzdem rech⸗ nen wir nach den letzten Spielergebniſſen mit einem Sieg der 07er, wenn auch erſt nach hartem Kampf. SV 07 Seckenheim— TS Plankſtadt Das zweite Verbandsſpiel führt die 07er am Oſtermontag mit der TS Plankſtadt zuſammen. Dies dürfte das letzte ſchwere Spiel ſein, denn Plankſtadt hat ſich in der letzten Zeit fein herausgemacht und belegt den 3. Tabellenplatz. Das Vorſpiel endete unentſchieden 818. Holen die 07 er aus die⸗ ſem Spiel beide Punkte, ſo dürfte die Mei⸗ ſterſchaft der B⸗Klaſſe den 07 ern nicht mehr zu nehmen ſein. Natürlich wird ſich auch Plankſtadt energiſch zur Wehr ſetzen, um die letzte Chance wahrzunehmen. Secken⸗ heims Handballfreunden aber wird am Oſter⸗ montag ein feines Spiel aufgetiſcht, dem wir trotz ſeiner Wichtigkeit einen fairen Verlauf wünſchen. f 6 2 Rückrunde bei den Süd- Handballern Am Ostersonntag beginnt die Rückrunde zur süddeutschen Handballmeisterschaft, bei der die beiden Favoriten, Harleshausen und Göppingen, die zugleich Platzherren sind, ihre Erfolgsserie Weiterhin fortsetzen sollten. Frischauf darf auch zu Hause gegen den Badenmeister wie im Vor- spiel als Sieger erwartet werden, und Harles- hausen sollte mit dem Be Augsburg auf eigenem Gelände wenig Federlesens machen. Es spielen: Frischauf Göppingen gegen Spygg. Ketsch, SV Harleshausen— BGE Augsburg. FV Daxlanden— VfB Leimen 1:4(0:1) In dem für die Meisterschaft wichtigen Punkte- spiel der nordbadischen Amateurliga unterlag der FV Daxlanden dem vrB Leimen mit 1:4— Kalbzeit 0:1 Toren. g Vier Vereine treten zweimal an Die Spiele der 1. Amateurliga Südbaden In Südpadens 1. Amateurliga trifft der Fy VII- lingen auf den Lahrer Fv. Er sollte siegen können Am Ostersonntag spielen Rheinfelden— Konstanz und Rastatt— Kuppenheim. Villingen sollte seinen Rückstand gegenüber dem Spitzenreiter Offenburg durch einen Heimsieg über Lörrach Abermals ver- Kürzen können, obwohl Offenburg beim sc Frei- burg als Sieger erwartet werden darf. Sollte aller- dings Offenburg den kürzeren Ziehen, ist die Mei- sterschaft wieder völlig offen geworden. Baden- Baden erwartet den VfR Achern und der Lahrer FV trifft auf Schopfheim. Es spielen: Villingen— Lahr Do), Rheinfelden gegen VIL Konstanz(so), Fe Rastatt— Sv Kup- penheim(So), Sc Baden-Baden— VfR Achern(Mo), So Freiburg— FV Offenburg(Mo), Fy Villingen segen RW Lörrach(Mo), Lahrer FV— SV Schopf heim(Mo). Zahlreiche Freundschaftsspiele an Ostern Mit einem reichhaltigen Freundschaftspro- gramm warten die Fußballer zu Ostern auf, da in der 1. Liga Süd lediglich ein Spiel, das Tref- fen Waldhof Mannheim— 1. Fe Nürnberg, auf dem Programm steht. Nürnbergs Mannschaft rangiert jetzt im Mittelfeld. Sie hat sogar das Zeug dazu, noch weiter nach vorn zu stohgen. Hierzu bedarf es Allerdings eines Sieges beim SV Waldhof. Die Waldhöfer sind bekannt dafür, daß sie auf eigenem Platz schwer zu besiegen sind. Freundschaftsspiele: Gründonnerstag: 1. Fe Saarbrücken— Admira Wien, Tennis Borussia Berlin— 1. Fœ Nürnberg, Tus Neuendorf gegen Partizan Belgrad, VIB Friedrichshafen— Bayer Leverkusen. Karfreitag: Holstein Kiel— SpVgg. Fürth. Karsamstag: VIB Stuttgart gegen Hajduk Split. Ostersonntag: Vienna Wien— Feschwein- furt, SK Diersche(Belg.)— FSV Frankfurt. Ostermontag: Stuttgarter Kickers gegen Hajduk Split, in Bad Harzburg: Hannover 96— SpVgg. Fürth, Fc La Gantoise Gent FSV Frankfurt. 1. FC Kaiserslautern zweimal auswärts Die Spiele der 1. Liga Südwest In der Oberliga Südwest wird der 1. Fe Kai- Serslautern dend der Ostertage zweimal an- treten. Am stag suchen die Betzenberger Phönix Ludwigshafen auf, und am Montag ga- stieren sie in Saarbrücken bei Saar 05. Auch ohne Ottmar Walter dürften die Kaiserslau- terner in beiden Spielen zu klaren Prfolgen kommen, Tus Neuendorf empfängt Phönix Lud- Wigshafen und sollte sich gegen die Gäste sicher durchsetzen. Auch auf eigenem platz werden die Kirner kaum stark genug sein, dem 1. FC Saarbrücken auch nur einen Punkt abnehmen zu können. Noch schwerer hat es der FV Engers, der in Worms sicherlich klar verlieren wird. Borussia Neunkirchen empfängt Mainz 05 und wird sich für die Vorspielniederlage révanchie- ren. Auf eigenem Platz sind der VfR Kaisers lautern gegen den FK Pirmasens und Tura Lud- wWigshafen gegen den FV Speyer Favoriten. Es spielen: Phönix Ludwigshafen— 1. Feœ Kai- serslautern(Sa), Borussia Neunkirchen— Mainz 05 (So), Tus Neuendorf— Phönix Ludwigshafen, Saar 05 Saarbrücken— 1. Fe Kaiserslautern, VfR Kirn— 1. Fe Saarbrücken, VfR Kaiserslau- tern— FK Pirmasens, Wormatia Worms— F Engers, Tura Ludwigshafen— FV Speyer(alle Montag). Porsche bei der Sonnen-Rallye vorne Auch Mercedes, VW und BM erfolgreich Deutsche Porschewagen kamen bei der„Son- nen-Rallye“ für Automobile nach Cannes zu aus- gezeichneten Erfolgen. Richard von Frankenberg wurde auf Porsche Elassensleger der Sportwa- gen- Kategorie von 1100 bis 1500 cem vor dem Franzosen Peron aus Osea. Werner Engel auf Porsche belegte den dritten und der Schweizer Walter Ringgenberg den vierten Platz. Hans von Hoesch Oeutschland) wurde Siebter, Wittigo Graf Einsiedel und Graf Kesselstatt Neunte und Klaus Andersen Elfter in dieser Klasse(alle auf Porsche), In der Sportwagen-Klasse bis 1100 cm kam der, Deutsche Walter Hampel auf Porsche auf den zweiten Platz, während in der Touren- Wagen-Klasse bis 1100 cem Rudolf Ringel auf Volkswagen den gleichen Rang einnahm. Bei den Tourenwagen bis 750 cem kam Werner Seyffert in einem Renault auf den vierten Platz. In der großen Sportwagen-Klasse über 2 Liter, die von dem Franzosen Clermont auf Siata ge- wonnen wurde, rangierte Alex von Falkenhau- sen auf BMW an fünfter Stelle. Thirion(Bel gien) gewann auf einem Jaguar in der großen Tourenwagen-Klasse vor Hans Gesche(Deutsch- land) auf Mercedes-Benz 300 S. Spanien schlug deutsche Junioren Die deutsche Junioren-Fußballmannschaft wur- de in der zweiten Runde des vom Internationa- len Fußball-Verband veranstalteten Turniers in Antwerpen von Spanien mit 5:1(3:0) geschlagen. Die deutsche Mannschaft hatte durch einen 3:2 Sieg über Argentinien die zweite Runde erreicht, Während Spanien in der ersten Runde das Saar- land mit 5.0 überfahren hatte. England ist der nächste Gegner der deutschen Junjoren-Mann- schaft, Bei diesem Rampf geht es um den fünf- ten bis achten Platz. Für die Vorschlußrunde qualifizierten sich neben Spanien noch Jugosla- wien, die Türkei und Ungarn. Fortuna Düsseldorf kam in einem Fußball- Freundschaftsspiel in Bordeauz gegen den fran- 288ischen Amateurmeister Girondins Bordeaux zu einem 2:2- Unentschieden. Die Düsseldorfer führten bei Halbzeit mit 2:0. Dem Spiel wohnten 13 Paro des Sports in Bordeaux 3000 Zuschauer ei. Kommt Kassel dem Oberhaus näher? So spielt die zweite Liga Süd an Ostern Die 2. Liga Süd wickelt an Ostern ein volles Programm ab. Von den drei Anwärtern auf einen Platz in der Oberliga spielt nur der Ta- bellenzweite Jahn Regensburg zu Hause. Er sollte dabei gegen das Schlußlicht Vfl. Neckarau die Oberhand behalten. Der Spitzenreiter und der Tabellendritte müssen auf Reisen, wobei Bayern Hof im Fe Bamberg eine weitaus schwe- rere Aufgabe vor sich hat als Hessen Kassel, das zu Schwaben Augsburg muß. Ein neuerlicher Erfolg der Kasseler würde die Hessen wieder einen Schritt näher ins Oberhaus bringen. Wird der 1. Fe Pforzheim in Straubing mit einer neuen Gewaltanstrengung aufwarten? Kann der ASV Cham in Singen die schwere Hürde neh- men? Eine wichtige Vorentscheidung fällt im Treffen zwischen ASV Feudenheim und Union Böckingen. Der Sieger dieses Treffens dürfte sich endgültig in Sicherheit gebracht haben. Den restlichen Spielen kommt keine größere Bedeu- tung zu. Offen sind die Treffen Freiburger FC— Karlsruher FV und ASV Durlach gegen Darmstadt 98, während Wiesbaden zu Hause als Sieger gegen Reutlingen erwartet werden darf. Es spielen; ASV Feudenheim— Union Böckin- gen(Sa), FC Freiburg— KFV, Fe Singen gegen ASV Cham, ASV Durlach— Darmstadt 98, Jahn Regensburg— VfL Neckarau, SV Wiesbaden ge- gen SSV Reutlingen, Schwaben Augsburg gegen Hessen Kassel, TSV Straubing— 1. Fe Pforz- heim, 1. FC Bamberg— Bayern Hof(alle So). Deutschland- Junioren schlugen Argentinien Die deutsche Junjoren-Fußballmannschaft be- slegte in Lüttich in der ersten Runde des Ju- nioren-Turniers des Internationalen Fußball- Verbandes(FIFA) Argentinien knapp mit 3:2 To- ren. Das deutsche Team trifft in der zweiten Runde am Donnerstag in Antwerpen auf Spa- nien, das die saarländische Elf mit 5:0 überfuhr Im Pfalzbau in Ludwigshafen stehen sich am Ostersamstag die Tischtennis-Nationalmannschaf- ten von Deutschland und Schweden in ihrem 51 5 Länderkampf nach dem Kriege gegen- über. Im Herren-Doppel-Turnier der internationalen Tennis-Meisterschaft in Monte Carlo erreichten Gottfried von Cramm und Beppo Pöttinger durch einen 6:2, 3:6. 10:8-Erfolg über Moreau Gelgien) und Dehnert(Osterreich) die dritte Runde. Im Dameneinzel erreichten die beiden deutschen Spielerinnen Totta Zehden(Stuttgart) und Inge Vogler Gerlin) das Viertel-Finale. Die Stutt- Saärter gewann gegen Maria- Josefa de Riba(Spa- nien) 6:2, 6:1, und Inge Vogler bezwang die Ita- lienerin Sylvana Lazzarino, die beim Stand von 2:6, 6:1, 4:1 für die Deutsche zurücktrat. Wie Darwins Enkel die Welt sieht Die Menschheit nach einer Million Jahren Mit dem flachen Hinterschädel eines Nean- dertalers scheint Sir Charles Darwin der Dritte, der jetzt 65jährige Enkel des berühm- ten Charles Darwin, der Lehre seines Groß- vaters recht zu geben, daß der Mensch vom Affen abstammt. Aber in diesem abnormen Schädel steckt das Supergehirn eines genia- len Mathematikers, und dieses mathemati- sche Genie hat Sir Charles Darwin in den letzten Jahren, seitdem er von den Direktor Pflichten eines bedeutenden britischen Phy- Siklabors befreit ist, dazu benutzt, in die Zu- Kumft zu blicken. Sein Großvater blickte bekanntlich von sei- nem Gutshof aus um Millionen Jahre in die Menschheitsgeschichte zurück und wollte entdeckt haben, daß der Kampf ums Da- sein die Naturgeschichte regiert. Der jüngste Darwin, der übrigens privat wie ein freund- licher Familienvater— er hat fünf Kinder in die Welt sieht, hat den Menschen an sid auf eine Art mathematischer Formel ge- bracht und daraus zu berechnen versucht, wie die Menschheit sich in der nächsten Mil- lion von Jahren entwickeln wird. Das Re- sultat, zu dem er dabei in seinem ersten all- gemein verständlichen Buch kommt, ist nicht gerade erfreulich. Wie schon sein Großvater, rechnet er sehr viel mit Wahrscheinlichkeits- Statistik und dem nüchternen Durchschnitt. Die menschliche Natur wird sich nach seiner Ansicht bis zum Jahre 1 000 C000 n. Chr. nicht Viel ändern. Ol und Kohle werden eines Ta- ges restl gebraucht sein, und die Atom- Kraft v l sreichender Ersatz sein. Wohl d die Menschheit mit Hilfe der Che- mie es lernen, sich von Gras und Holz zu er- nähren, aber knapp wird die Nahrungsdecke immer bleiben, und Kriege zwischen den Sat- ten und den Hungrigen wird es immer geben. Gelegentlich kann es zu einer Weltregierung kommen. Im allgemeinen werden diktatori- sche Staatsformen oder Regierungsklüngei mehr Chancen haben als eine echte Demo- Kratie. Immerhin ist es tröstlich zu wissen, daß Auch der dritte berühmte Träger des Namens Charles Darwin die Menschheit nach einer Million Jahren noch nicht ausgestorben sieht. Und was seine Prophezeiungen im einzelnen betrifft, so darf man sich daran erinnern, daß selbst die Theorien seines berühmteren Großvaters, die immerhin ein ganzes Jahr- hundert bewegten, von der modernen Natur- Wissenschaft zum großen Teil überholt sind. Ein Paradies wird die Erde wahrscheinlich nie werden. Aber Mathematik und Physik Allein sind auch kein Maßstab für die Zu- kunft der Menschheit WII 8 ZNS El Cee SCHACH- ECKE Elegantes Schlußspiel versäumt Thurner(am Zuge) H. Schmid(Stuttgarter Meisterschaft 1953) Der letzte Zug von Weiß war ea-es, um den tödlichen Gegenzug es-e5! zu verhindern,(Wosz nach die weiße Dame entweder die Deckung von al oder f2 aufgeben müßte), In der Partie spielte Schwarz in der Bildstellung I,. Tal: Was zwar immer noch zum Gewinn genügt hätte, doch infolge späterer Fehlzüge verlor er sogar noch die Partie. Wie aber konnte Schwarz seinen Gegner sofort zum Aufgeben zwingen? Silbenergänzungsrätsel pal,—-mel,—ga, del Blasinstrument, ge, Va,— tel,—wisch Lurch, be,—ker, del,—ler Schmetterling, en,—man,—gel,—bel Symphonie von Beethoven, be, ro, sse, bann= Aktenaufbewah- Tung, be,—bel, lat,—ste Stadt in Japan. Bei den einzelnen Wortteilen ist je die feh- lende erste Silbe zu ergänzen. Diese Silben er- in jeder Zeile ein Wort der daneben- stehenden Bezeichnung. Die Anfangsbuchsta- ben dieser Lösungswörter nennen ein Fest. Bilderrätsel Einsetzrätsel Leoni: scheibe; Me- erschaft; Un- keit: B.—eststaut; Wi spruch; National- träger: P—azie;—britannien. Die durch Striche angedeuteten Lücken in den einzelnen Wörtern sind derart auszufül- len, daß bekannte Hauptwörter entstehen. Die eingesetzten Buchstabengruppen ergeben ein Sprichwort von Schiller. Lösungen: UaesO— Nes N eres een een eguunenesg. 1p. zusmueles eus sss sunzugsaeusqns 89 qed ens suse an ene esp gos sf Sei dp pun Irpanh Isf lelzZ sud LS IEAZjos un aus ddeneg jez pun diand gezues usme FFF ISL ed e lied il u eie Jr sus duegniges Sonntag, 5. April 1953 13.00 Leichte Kost 14.10 Chorgesang 10.05 Heitere Musik zum Fejertag 11.00 Katholische Morgenfeler 11.30 Festliches Konzert(Debussy. Brahms; Radf,-Sinfonleorch.) 17.00 Bas Schauspiel im Rundfunk: „Minna von Barnhelm“ Eustspiel von G E Lessing 16,15 Bunte Ostereier. Wir erfüllen Musikwünsche unserer Hörer 19.15„Masken“ Zwölf kleine Cha- SUD DEUTSCHER RN OF UNK Müblacker(Mittelwelle) 522.00 m— 575 6-Hl2 Heidelberg Dossenheim 30,0% m= 990 kHz Mühlacker(Kurzwelle) 49.75 m= 6030 kHz 15.15 Schubert 15.40 Das Jodeln in den Bergen 16.00 von Shanghai nach Hawai 10.00 Kammerkonzert 11,00 Morgenfeier der Baptisten 11.30 Volkstümliches Konzert (Rundfk.-Unterhaltungsorchg 12.45 Opernkonzert 13.30„8 woar immer asu“ 15.00 Himmlische Weisen. Eine musikalische Plauderei 16.00 Potpourri der guten Laune 17.30 Thomas Mann: Neues aus d Dienstag, 7. April 1953 rakterstücke„ W Niemann Bukolische Tragö- die von Richard Strauß 20.05„Daphne“ Bekenntnissen Felix Krulls 18.00 Ludwigsburger Schloßgkonzert (Rameau, Strauß, Rave) 20.05„Ins Nest gelegt“ Oster-, Wind- und Kuckuckseier 21.30 Tschaikowsky Konzert für Violine und Orchester D-dur Gunckunk-sinfonleorchester)(Me, Fr) 22.15 Ostertanz auf Welle 522 5 9.05 Neachtkonzert(Buson) (Operettenmelodien) 22.15 Tausend Takte Tanzmusik Jendebesinn: 4.55(W) 6 00(80) Nachrichten: 5.30(W). 6.00(w), Montag, 6. April 1953 7.00(W), 1.55, 9.00(W), 12.30. 18.30(W). 19.30. 22.00. 0.00 Landfunk: 5.55(W). 800(So). 11.48 (Dl, Mi. Do, Sa) FPrauenfunk: 8.00(W), 14.00(9). 16.50(Dh. 18.35(Mo) Jugendfunk: 13.45(Dh. 15.40(Sa). 18.35(Fr) Eindertunk: 14.30(So. Mh. 15.30 Kulturumschau: 1140(Mo, Fr) Wissenschaft: 11 00(So) Wirtschaft: 15.483 Mo- Fr) Sport: 14.00(Sa), 16.30(So), 18.30 (Do), 19.00(So). 21.48(Sa, So) Andacht: 6.05(W). 7.05(W). 8.45(So) Suchmeldungen: 9.08(Mi, Sa) Helmatpost: 8.40(WJ. 17 40( Echo aus Baden: 12.43(0 Teitfunk: 14.15(Sa), 19.45(o- Fr) Sendeschluß: 0.05(Mo, Fr), 1.00(So). 1.15(Sa). 4.15(Di, Bal. Bo) 7 10.45 Unterhaltungsmusik 1 Kleines Konzert Konzertorchester) Nachmittagskonzert 5 Zn Fünf-Uhr-Tee 8.00 Musik am Mittag Badisches 28.45 Frautes Heim— Gluck allein 25 Aus d. Weit des Untermieters 0 Schulfk.: Gemeinschaftskunde Rundtunk-Sinfonſeorchester) 17.40 Dr Uss'stopfte 18.00 Klänge der Heimat 20.05 Weit der Musik. Ein musika- lischer Bilderbogen 21.15„Wenn die Veilchen blühen“ Melodien um den Fr 22.15 Karlsrun Unterhaltungsordh. f 23.00 Einmal so— einmal 80 Tanzmusik von Schallplatten 9.5 Onterhaltungsmustk 11.19 Musik altitalien. Meister 12.00 Musik am Mittag 14.15 Musikalisches Intermeszo 15.00 Schulfunk: Oper 76.00 Rud. Krämer-Badon . rehester Ludwigstr.) 9385 ik 8 17.% m wonnen 2 Ser Mittwoch, 8. April 1953 tarre a 29.90 Bernarda Albes Haus“. Fraueniragsdie in spanischen Dörfern von F. G. Lore 21. Das Amadeus-Quartett 8.9 Orchesterkonzert e 20.95 Sultargielalka. Geige und 17. 1 ae Donnerstag, 11.00 Instrumentalkonzert(CBS Sinfonleorchester, New Lor- ker Philharmon Orchester) 12,00 Musik am Mittag(Er Rund- kunkorch, Stuttg Philharm) 15.30 Walter Bürr am Rlavier 16.00 Konzertstunde 17.10 Leichte Unterhaitungsmusik 17.40 Wie das Steinwelble beim Holzsuchen half Freitag. 10. 8.15 Melodien am Morgen 10.15 Schulfk e Zinstag im Hoster 10.45„Kranker Frühling“ 11.00 Schöne Klänge 12.00 Musik am Mittag(Pfalz orchester Ludwigshafen) 15.00 Schulfunk: Haff-Fischer und Kurenkähne 5 16.00 Nachmittagskonzert(Kurpfzl- zisches Kammerorchester) 9. April 1953 18 00 Randtunk-Unterhaltungsorch 20.05„Viel Glück. wir machen all- mit!“ Die große Südfunklot terje m anschl. Wunschkonz 21.20 Filmprisma 21.35 Chormusik 22.15 Swing auf der Harmonika 22.30 Positive Kritik d Aberglaub 23.00 Leichte Musik aus Kanade 0.10 Unterhaltungsmusik April 1953 3 17.00 Zum Fünkf-Uhr-Tee 18.15 Blasmusik 19.15 Gerhart Herrmann Mostar: Im Namen des Gesetzes 20.05„Der Konsul!“ Musikalisches Drama von Glan- Carlo Me- notti Gayerischer Rundfunk 22.30 Musik zum Träumen (Orchester Kurt Rehfelcd) 23.00 A-B- C. Dixfeland-Band spiel“ Samstag, 11. April 1932 11.15 Südamerikan. Klaviermusik 12.00 Musik am Mit (Stuttgarter Philharmoniker) 15.90 Fröhliches Schaumschlagen Nochenendplauderei mit teht's isl. Froher Sr. Südfunmotterfe 21.90 ee 17.40 Vorabend von Zend 8.00 Bekannte Solisten 19.15 Die Stuttgarter Volksmusik 5 It 29.55 Zärtlich und beschwingt eiterer Baedeker, Thadd., Elb! Fips Aus- * „„rene t *