1 95 eee , * . Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden [Preisliste Nr. I) Nr. 53 Donnerstag, den 2. April 1953 5.53. Jahrgang Die Magna Charta des Handwerks Von Handwerkskammersyndikus Metzger Nach jahrelangem zähem Ringen um eine seinem Wesen und seiner Entwicklung ange- messene Ordnung seiner rechtlichen und orga- nisatorischen Verhältnisse erlebte das deut- sche Handwerk endlich eine geschichtliche Stunde von größter Tragweite für seine zu- Künftige Gestaltung. Die vom Bundestag mit einer geradezu erfrischenden Einigkeit ver- abschiedete Handwerksordnung schafft die seit langem so notwendige einheitliche Rechts- lage im ganzen Bundesgebiet. Der Außenstehende vermag die mune voie und ernste Kleinarbeit, die zu diesem erfreu- lichen Erfolg geführt hat, auch nicht an- nähernd zu würdigen. Wieviele Enttäuschun- gen, Widerstände und Schwierigkeiten mußten auf dem Wege zu diesem Ziele Uberwunden werden! Wer erinnert sich nicht der langjäh- rigen und schwierigen Ausein andersetzung mit den Besatzungsmächten, vor allem der amerikanischen Besatzungsmacht, die die bis- herige, aus jahrhundertelanger Erfahrung ge- Wachsene Ordnung des deutschen Handwerks nicht begriff, die sich planmäßig unter den besonderen Verhältnissen Deutschlands ent- Wickelt hat und die vor allem in der hohen Bevölkerungsdichte unseres Landes begrün- det ist, welche andere Lebensgesetze kennt als die weiten Räume Amerikas und die Frei- zigigkeit seiner Bewohner. Die Grundlage für eine fortschrittliche Ent- wicklung der deutschen Handwerkswirtschaft ist mit der neuen Ordnung geschaffen. Beson- dere Bedeutung kommt der Tatsache zu, dag unsere Volksvertretung in seltener Einmütig- keit aller Parteien, mit Ausnahme der EPD, diesem Gesetzeswerk zugestimmt hat. Dieser erfreulich einheitliche und klare Willen Aller Volksvertreter muß auch von den Besatzungs- mächten respektiert werden, Wenn Demokra- tie noch einen Sinn haben soll. Der Dank des Handwerks gebührt allen Be- teiligten, die sich für die Schaffung dieses, die Leistungsgrundlagen der Handwerksvrirtschaft rechtlich sichernden Gesetzes eingesetzt Ha- ben. Dankbar muß aber auch das Handwerk der treuen und zielbewußten Arbeit seiner Organisationen, vornehmlich des Zentralverban- des des Deutschen Handwerks und seiner Aus- schüsse gedenken, die in unzähligen ernsten und arbeitsreichen Sitzungen die Unterlagen und die Voraussetzungen für diesen geschicht- chen Erfolg erarbeitet haben. Wenn auch mit dem neuen Gesetz nicht alle Erwartungen des Handwerks erfüllt sind, 80 st diesen doch in den wesentlichsten Punk- ten Rechnung getragen. Für die Innungen und Kreishandwerkerschaften ist eine gesetzliche Grundlage geschaffen worden, die sie be- Tähigt, allen Auseinandersetzungen auf sozial- politischem und Wirtschaftspolitischem Ge- biet gerecht zu werden. Dasselbe gilt für die Innungsverbände Die Handwerkskammern werden so gestal- tet, daß sie durchaus in der Lage sind, ihre besonderen, jeweils den gesamten Berufsstand petreffenden Aufgaben zu erfüllen. Die ein- zelnen Bestimmungen des Gesetzes erhalten re besondere Bedeutung dadurch, daß sie vom Geiste einer echten und guten Hand- Werkstradition erfüllt sind. Handwerkskam- mern, Kreishandwerkerschaften und Innungen sind Körperschaften des ökfentlichen Rechts. Die neue Handwerksordnung enthälf Be- stimmungen über die Berechtigung zum selb- Ständigen Betrieb eines Handwerks mit der Einführung des Großen Befähigungsnachwei⸗ ses, Über die Führung der Handwerksrolle, über Berufsausbildung in Handwerksbetrie- ben, über Meisterprüfung, Organisation des Handwerks. Ferner enthält sie Straf-, Uber- gangs und Schluß bestimmungen und in einer Anlage ein Verzeichnis der Gewerbe, die als Handwerk betrieben werden können. Eine Wahlordnung für die Wahlen der Mitglieder der Handwerkskammern ist ebenfalls in einer Anlage beigefügt. 5. Gerade für das Gebiet der US-Besatzungs- zone wird die neue Ordnung durchgreifende Anderungen für die Wirtschaft und Organisa- tion des Handwerks bringen. Sie kann und Wird ein neuer Anfang werden. Das wird Vor- nehmlich davon abhängen. ob nicht nur die Handwerkeror ganisation, sondern vor allem auch der einzelne Handwerker diese Chance erkennt und nützt. Das vollkommenste Geset- z2eswerk bleibt toter Buchstabe und zeitigt keine Früchte, wenn die Menschen ihm nicht neues Leben einhauchen und ihn mit Geist und Blut erfüllen. Jetzt muß der innere Ausbau beginnen: die schte Stan angung, die Verwirklichung der groger feinie des Handwerks, wie sie die Köpfe und Herzen der Besten im Hand- werk bereits seit langem bewegt. Dann be- ginnt die Beheimatung dieser Idee Handwerk“. Handwerksordnung zum 8 Standes werden soll, mit dem es Wieder auf- Wiärts geht, kommt es vor allem auch auf die Selbsterziehung an. Dazu sind Männer not- wendig, die den Mut haben, die Wahrheit zu sagen und die sich nicht scheuen, wenn es Lein muß, als lästige Mahner zu selten, die aber nur das Beste für ihren Stand wollen, denn die Zukunft des Handwerks liegt beson- Gers auch bei einem geistig erneuerten Hand- Bonn erwartet sowjetische Initiative Antwort auf die Deutschland-Note des We- stens?— Querschüsse aus Paris 5 Bonn(E. B.) Ein neuer sowietischer Schritt in der Deutschlandfrage wird in Bonner di- plomatischen Kreisen für die nächste Zeit er- wartet. Man nimmt an, daß der Kreml die letzte Note der drei Westmächte zum Deutsch- landproblem vom 23. September letzten Jah- res bald beantwortet. Es gibt nach Auffassung dieser Kreise eine Reihe von Anzeichen dafür, daß die Sowjets auch über Deutschland das Gespräch wieder- aufnehmen wollen. Die Veröffentlichung des Tschuikow- Briefes an Exkanzler Wirth sei beispielsweise eines dieser Anzeichen für eine bevorstehende Aktivität des Kreml in der Deutschlandfrage. Nach den Friedensfühlern in Korea, dem Einlenken bei den Vereinten Nationen und der Verhandlungsbereitschaft über Luftfahrtfragen in Deutschland sei nun ein neuer Schritt in der Deutschlandfrage eines ‚der wichtigen Mosaiksteinchen im Bild der kommunistischen Politik“ nach dem Tode Stalins. Der Bundeskanzler hat kurz vor seiner Ab- reise nach den USA noch einmal unterstri- chen, dag freie und demokratische Wahlen die wichtigsten Voraussetzungen für eine Wiedervereinigung Deutschlands seien. Einer erfolgreichen Wiederaufnahme des Deutsch- land- Gespräches unter den vier Alliierten müsse daher, so meint man in Bonner Regie- rungskreisen, ein Beweis der Sowjets voran- gehen, daß sie es mit solchen Wahlen Wirk- lich ehrlich meinten. Auch diplomatische Kreise in Paris vermu- ten, daß der Kreml eine Antwort auf die letzten Deutschlandnoten der drei Westmächte übermitteln werde. Die Verhandlungen über die deutsche Wiedervereinigung scheiterten bisher an der sowjetischen Forderung, daß der Wiedervereinigung Deutschlands allge- meine Wahlen vorausgehen müßten. Die drei Westmächte beharrten jedoch auf dem Stand- punkt, daß wirkliche freie Wahlen ausrei- chend gesichert sein müßten, bevor irgend- Welche Schritte zur Wieder vereinigung getan werden sollten. Offizielle französische Kreise geben sich übrigens keine Mühe, ein gewisses Interesse an dem Fortbestand der Teilung Deutschlands zu verbergen, weil sie ein Wiedererstarken des östlichen Nachbars fürchten. Auch die Mehrzahl der westlichen Diplomaten in Pa- ris hat die Empfindung, daß die Sowjetunion nicht daran denke, ihre Macht über Ost- deutschland aufzugeben, da sie ebenfalls ein Wiedervereinigtes Deutschland fürchte. So kommt man in Paris zu dem Schluß, daß der Kreml demnächst wohl einen Schritt in der Deutschlandfrage unternehmen werde, da diesem Schritt jedoch nicht viel mehr Bedeu- tung als einer Propagandaaktion zugemessen werden könne. 8 Bemerkenswert ist in diesem Zusammen- hang, daß der Generalsekretär der gaullisti- schen Sammlungsbewegung, Palewski, sich gegen eine neue Vier-Mächte- Konferenz aus- sprach, weil die Wiedervereinigung Deutsch- jends eine Störung des„europäischen Gleich- gewichts“ zur Folge haben würde. Ein wie- dervereinigtes Deutschland werde entweder eine Hegemonie anstreben oder aber, falls 28„neutralisiert“ sei, einen Ausfall un europaischen Verteidigungsapparat bedeuten. Schlage eine Vier Mächte Konferenz aber fehl und bleibe die Teilung Deutschlands be- stehen, dann sei ein noch stärkeres Wett- rüsten als bisher die natürliche Folge. Nie- mand werde dann noch daran denken, die Westdeutsche Rüstung gewissen Beschränkun- gen zu unterwerfen. Altspurer- Entschädigung steht bevor Gesetz kann am 1. Mai in Kraft treten Die einzelnen Entschädigungsleistungen Bonn(E. B.) Der Bundestag wird auf einer seiner ersten Sitzungen nach Ostern das Ge- setz über die Entschädigung der Altsparer verabschieden. Falls auch der Bundesrat noch im April zustimmt, kann das Gesetz am 1. 5. in Kraft treten. Im Regierungsbulletin wurden Einzelhei- ten der geplanten Entschädigung der 25 bis 35 Millionen Altsparer im Bundesgebiet für die durch die Währungsreform erlittenen Verluste veröffentlicht. Der Gesetzentwurf geht davon aus, daß durch die Entschädi- gungsleistungen aus dem Lastenausgleichs- Währungsfonds die Altsparanlagen, das heißt die Anlagen, die schon am 1. Jamuar 1940 be- standen haben, über die Umstellungssätze bei der Währungsreform hinaus auf 20 Prozent aufgefüllt werden. Der Entschädigungssatz S0Il bei Sparanlagen 13,5 Prozent betragen (der Umstellungssatz bei der Währungsreform betrug 6,5 Prozent), bei Berliner Uraltkonten 15 Prozent(Umstellungssatz 5 Prozent), bei den übrigen Anlagen 10 Prozent(Umstel- lungssatz 10 Prozent). Der Entschädigung unterliegen Spareinla- gen bei Sparkassen und anderen Geldinsti- tuten, Bauspareinlagen. Pfandbriefe, Rom- munalverschreibungen, Industrieobligationen Le- und verwandte Schuldwerschreibungen. bensversicherungsansprüche und Privathypo- theken. Das Gesetz, das Härten der Wäh- rungsreform ausgleichen. berücksichtigt nur solche Spareinlagen, die durch die Geld- umstellung im Bundesgebiet und in Westber- lin betroffen sind. Durch Ergänzungen des Lastenausgleichsgesetzes und des Gesetzes über einen Währungsausgleich Vertriebener wird diese Regelung sinngemäß auch auf die Sparanlagen der Vertriebenen ausgedehnt. Die Entschädigung soll aus Mitteln des La- stenausgleichs innerhalb von 8 bis 10 Jahren gezahlt werden. Die festgestellten Guthaben schon vom 1. Januar 1953 an zu 4 Prozent. Es sollen jährlich etwa 200 bis 300 Millionen DM. gezahlt werden. Insgesamt müssen rund 5 Milliarden DM für die Altsparerentschädigung aufgebracht Wer- den. Die Spareinlagen Werden nur anerkannt und entschädigt, wenn sie bei den S arkassen mehr als 20 Mark und bei den anderen Insti- tuten mehr als 50 Mark betragen haben. An- Verzinsen sich jedoch 8 träge auf Anerkennung der Altsparanlagen körmen erst sechs Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes gestellt werden Anleihe der Weltbank für Bonn? Maßgebende Vertreter des Bundeswirt- schaftsministeriums wiesen die Ansicht Zu- rück, daß es sich bei den Investitionsplänen des Ministeriums um eine„Konjunktur- Spritze“ handle. Es gehe vielmehr um die Si- cherung weiterer notwendiger Investitionen. Diejenigen Teile des„Preusker-Plans“, die verwirklicht werden können, sollten lediglich das Loch bei den Investitionsvorhaben abdek- Een, das durch Anhäufung öffentlicher Gelder, z. B. im Besatzungskosten- und Lastenaus- gleichsfonds, enitstanden sei. Pie Investitionsvorhaben umfassen insge- samt etwa eine Milliarde DMark. Darüber hinaus besteht noch die Möglichkeit, bei der Weltbank eine Anleihe aufzunehmen, worüber mit der zur Zeit in Westdeutschland weilen den Weltbankkommission verhandelt Wird. Die Auflegung einer Exportanleihe, 80 betonten die Vertreter des Ministeriums, könne kaum verwirklicht werden, weil man den Kapital- markt über die unbedingt notwendige Lasten- ausgleichsanleihe hinaus nicht belasten könne. Die Investitionsvorhaben des Bundeswirt- schaftsministeriums umfassen u. à, die Vor- ziehung von Zins- und Tilgungsrückflüssen aus MSA-Mitteln des Jahres 1954, sowie die Bereitstellung von MsA-Gegenwertmitteln für die Rationalisierung von Klein- und Mittel- betrieben und die Weiter finanzierung von mit Marshallplan-Mitteln anfinanzierten Projek- ten. Ferner herrscht Einverständnis darüber, daſß der Bundesbahn für die Elektrifizierung der Hauptstrecke in Baden- Württemberg über die Schweizer Investitionen hinaus noch wei- tere Mittel beschafft werden müssen. Uber den Weg ist man sich noch nicht im klaren. Darüberhinaus soll die Auszahlung der Lei- stungen nach dem Lastenausgleich beschleu- nigt werden, damit auch diese Mittel der Wirtschaft so schnell wie möglich wieder zu- geführt werden. Schäfer über die Einheit der FDP Koalitionen sollten Parteilinie nicht ändern Bonn(E. B.) Zwei Voraussetzungen für die Wahrung der Einheit innerhalb der Freien Demokratischen Partei hat ihr zweiter Vor- sitzender Hermann Schäfer in einem Artikel umrissen, der von der Parteikorrespondenz wiedergegeben wurde und im Hinblick auf den bevorstehenden Parteitag der FDP in Eu- beck besondere Bedeutung erhält. Schäfer meint, die Uberal-demokrafische Gründungs- idee der FDP könne nur gewährt werden, wenn:„„ a 1. eine von der Bundestagsfraktion und der 9 10 255 10 1 8 Mehrheit des Parteivorsts nerallinie in entscheidenden Fragen durch Länderkoalitionen durchkreuzt Wird. Schäfer . N ten zwischen ihm und dem DG in dieser bezieht sien hierbei vor allem auf die Koalition der FDP mit der SPD in Stuttgart und Bremen.) Und wenn 2. nicht der Verdacht weiteren Raum ge- Winnt, daß die FDP in einem einer freiheit- lichen Partei widersprechenden Sinne„über- fremdet“ wird und„dazu innerhalb der FD eine Art von Machtübernahme durch eine Einkreisung der den Gründungszielen der Partei verhafteten Landes- und Bezirksorga- nisationen angestrebt werden könne“. Zu den Länderkoalitionen bemerkt Schäfęr, daß sich eine solche Mehrgleisigkeit bei der verfassungsmäßigen Konstruktion der Bun- desrepublik auf die Dauer nicht immer werde vermeiden lassen. Das dürfe jedoch nicht so Weit gehen, daß dadurch Teile der Partei in anderen Gebieten in ihrem Zuwachs„förmlich geschädigt“ werden. Lehr verhandelt über Grenzschutz Französische Einwände gegen Verstärkung Tausend Neubauwohnungen für Besatzungs- personal Bonn(E.B.) Der amerikanische Hochkom- missar Conant und Bundesinnen minister Lehr besprachen die auf Seiten der Alliierten ge- hegten Bedenken gegen die geplante Verdop- pelung des Bundesgrenzschutzpersonals. Unter Berufung auf die Außenminister konferenz vom September 1950, in der die Aufstellung einer Bereitschaftspolizei von insgesamt 30 000 Mann genehmigt worden war, wird hiergegen von französischer Seite eingewendet, dasz durch diesen Beschluß nicht die Aufstellung des Bundesgrerizschutzes genehmigt worden Sei. Bundesinnenminister Lehr wies Conant darauf hin, daß die Verstärkung des Grenz- Schutzes um 10 000 Mann nicht mit der Schaf- Tung einer deutschen„Nationalarmee“ zu ver- gleichen sei,. Ausbildung und Bewaffnung des Grenzschutzes würden eindeutig Klarstel- len, daß es sich um Polizeiformationen han- dele. Auf die Gefahren an der Zonengrenze Soll der Minister bei dieser Gelegenheit aus- drücklich hingewiesen haben. Die von der Bundesregierung gewünschte Verstärkung des Grenzschutzes wird zur Zeit zwischen den Re- gierungsparteien und der SPD erörtert, ohne daß bisher eine Verständigung erzielt werden Konnte. Die Sozialdemokraten zweifeln die Gültigkeit des Bundestagsbeschlusses vom 4. Februar an, in dem die Verdoppelung se- billigt wurde, Ferner schlagen sie vor, den Grenzschutz nur um 5000 Mann zu erhöhen und die Länderbereitschaftspolizei gleichzeitig um dieselbe Zahl zu verstärken. Der Bundesfinanzminister hat mit den bri- tischen Besatzungsbehörden und den belgi- schen Streitkräften in Deutschland vereinbart, daß bis zum Ende dieses Jahres aus Bundes- mitteln tausend Neubau wohnungen für das Besatzungspersonal erstellt werden. Dafür soll die gleiche Zahl von den Alliierten beschlag- nahmter Wohnungen einschließlich der be schlagnahmten Einrichtungen freigegeben Wer- den. Das Technische Hilfswerk Bundesinnenminister Lehr hat den Vorsit- zenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Walter Freitag, schriftlich aufgefordert, Vor- schläge über die Begrenzung der Aufgaben des Technischen Hilfswerks für den Fall der Gefährdung der lebenswichtigen Versorgung zu Unterbreiten. Lehr will damit einen neuen Versuch machen, die Meinungsverschiedenhei- Frage auszuräumen. Die Gewerkschaften be- kürchten, daß das Technische Hilfswerk bei TLonnstreitigkeiten oder gewöhnlichen Streiks als„Streikbrecher“ verwendet werden könnte. Im Bundesinnenministerium wurde dem- gegenüber erneut betont, dag die Bundes- Teglerung nicht einen Augenblick daran denke, das Hilfswerk in solchen Fällen ein- zusetzen. Es solle lediglich die Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gü- tern in jedem Falle sicherstellen können. Uber die Verwendung des Hilfswerks in Katastro- phenfällen und im Luftschutz sind keine Mei- nungsverschiedenheiten mehr vorhanden. In diesem Zusammenhang wird in Regierungs- Kreisen besonders auf die Leistungen des Hilfswerks bei der holländischen Sturmflut hingewiesen. 8 Wurden. Der Kanzler nach den USA abgereist „United States“ hat Verspätung— Am 14. Mai Besuch in London Le Havre(UP). Bundeskanzler Adenauer ist mit einer amerikanischen Militärmaschine nach Le Havre geflogen, um von dort aus mit dem Luxusdampfer„United States“ nach den USA zu reisen. Er hoffe, im Mai nach seiner Rückkehr aus den USA fruchtbare Besprechungen mit dem Französischen Außenminister Georges Bidault und Ministerpräsident René Mayer zu füh- ren, erklärte er vor Pressevertretern, die sich auf dem Flugplatz eingefunden hatten. Eine Stellungnahme zu der Erklärung des franzö- sischen Außenministeriums, daß Frankreich micht daran denke, seine Saar forderungen zu- gunsten einer schnellen Einigung mit der Bun- desrepublik über die deutsch- alliierten Ver- träge zurückzuziehen, lehnte der Kanzler lächelnd ab.„Hier ist nicht der Platz zu einer Stellungnahme“, erklärte er und fügte hinzu, er sehe es als symbolisch an, daß seine Reise nach den USA von französischem Boden aus erfolge. Auf die Frage, was er sich von seiner Amerikareise erhoffe, verwies der Kanzler die Pressevertreter auf seine früheren Auge- Tungen zu diesem Thema und sagte, er gehe micht mit bittend ausgestreckten Händen nach den USA, sondern wolle die Freundschafts- bande zwischen den beiden Ländern festigen helfen. Er knüpfe große Hoffnungen an seine Besprechungen in Washington, Ottawa und später in London. Zusammen mit seiner Begleitung begab sich der Bundeskanzler sodann im Wagen nach Etretas, einer kleinen malerischen Bucht etwa 30 Kilometer von Le Havre entfernt. Anschlie- Bend fand in Le Havre ein Essen im„Nor- mandie-Hotel“ statt, das die Reederei„United States Lines“ gab. Wegen des stürmischen Wetters und der unruhigen See traf die„United States“ mit mehreren Stunden Verspätung ein. Die Ab- Fahrt erfolgte infolgedessen erst gegen Mor- gen. Für den Bundeskanzler und seine Beglei- tung wurden die besten Kabinen auf diesem modernsten Luxusdampfer der Welt reéser- viert, Das Essen, das der Bundeskanzler und seine Begleitung während der sechstägigen Uberfahrt nach New Vork einnehmen wer- den, wird unter Aufsicht eines Oberkochs her- Sestellt, der nicht nur Deutscher ist, sondern auch originellerweise Otto Bismarck heißt. Der Kanzler wird nach Mitteilung infor- mierter Kreise am 14. Mai anläßlich einer Konferenz des Internationalen Presseinstituts in London erwartet. Man rechnet damit, daß Dr. Adenauer seinen Aufenthalt ausdehnen Wird, um mit Premierminister Churchill und Außenminister Eden zusammenzutreffen. End- Sültige Entscheidungen wurden jedoch noch nicht getroffen. Gewerkschaftsführer beim Kanzler Bonn(E. B.) Kurz vor seinem Abflug nach Le Havre empfing der Bundeskanzler in Bonn den ersten Vorsitzenden des Deutschen Ge- Werkschaftsbundes, Walter Freitag, und das DGB Vorstandsmitglied Reuter. Uber den Inhalt der Besprechung wurde nichts bekannt, doch wurde in Reglerungskreisen daran er- innert, dag Adenauer in den USA auch mit führenden amerikanischen Gewerkschaftlern Zusammentreffen werde und somit Anlaß ge geben sei, vor seiner Abreise nach Washing- ton noch einmal gewerkschaftliche Probleme zu erörtern. Walter Freitag unterstrich in einer Rund- funkrede erneut die parteipolitische Neutrali- tät der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Er betonte gleichzeitig, der Deutsche Gewerk- schaftsbund würde keinen Augenblick 2z6gern, zum Generalstreik aufzurufen, wenn irgend- Wann und von irgend einer Seite die verfas- sungsmäßigen Grundrechte des Volkes ange- tastet werden sollten. Unter Hinweis auf den Generalstreik anläßlich des Kapp- Putsches 1920 erklärte Freitag:„Uberdies ist der poli- tische Streik in diesem Sinne ja auch gewerk⸗ schaftliche Tradition“ Luftfahrtbesprechungen streng geheim Generale führen sowjetische Delegation —„Umweg“ für politisches Gespräch? Berlin(UP). Unter strenger Geheimhal- tung setzten eine sowjetische und eine briti- sche Delegation im britischen Hauptquartier in Berlin die am Vorabend im sow etischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst begonne- nen Besprechungen über Probleme des Luft- Verkehrs zwischen Berlin und der Bundes- republik fort. Die fünf zehnköpfige sowzjeti- sche Delegation wurde von einem General- leutnant und einem Generalmajor der so- Wietischen Luftwaffe geführt. Ein ameri- kanischer Sprecher teilte weiter mit, die Be- sprechungen würden voraussichtlich minde- stens noch eine Woche andauern und abwech- selnd im britischen und sowjetischen Haupt- Quartier stattfinden. Sie seien bis jetzt„Ver- hältnismäßzig herzlich“ verlaufen. Von amt- cher britischer Seite ist bisher strengstes Stillschweigen über den Verlauf der Konfe- Tenz, die Tagesordnung und sogar die Namer der Mitglieder der Delegation bewahrt wor- den. In unterrichteten britischen Kreisen heist es, die britische Delegation werde von Vize- Luftmarschall Edward Jones, dem zweithöch- Sten Offlzier der Royal Air Force in Deutsch- land, geleitet. Obwohl der Konferenz das rein sachliche Thema des Luftverkehrs gestellt ist, haben Politische Beobachter aus dem bisherigen Ver- lauf der britisch-sowietischen Aussprache und aus der Zusammensetzung der Sowjetdele- Satlon den Eindruck gewonnen, daß die So- Wiets auf diesem„Imweg“ ein politisches Gespräch mit den drei Westmächten über die Regelung der Deutschlandfrage in Gang zu Setzen versuchen könnten. In der soWjetischen Delegation befinden sich mehrere Sowjets, 8 die wiederholt in, engster Umgebung des of- fHlziellen Vertreters der sowjetischen Kontroll- kommission für Berlin, S. A. Dengin, gesehen Zahlreiche Delegationsangehörige fungierten bei anderen Anlässen als sowie tische Verbindungsoffiziere“ zu westalliler- ten politischen Stellen. Ferner wurde stark beachtet, daß der britische Botschafter in Moskau auf seinem überraschenden Flug nach London in Berlin zwischenlandete und mit der britischen Delegation längere Zeit konfe- rierte. 5 8 5 4 Mololouv unterstübk rehangs Vorschläge Positive Reaktion der Westmächte— Paris befürchtet Rückwirkung auf EVG Moskau(UP). Der sowjetische Außen- minister Wiatscheslaw Molotow teilte in einer längeren Erklärung mit, daß die Sowjetunion mit den chinesischen Vorschlägen über Korea übereinstimme. Eine friedliche L. ung des Koreakonflikts werde von allen Völkern der Welt voll unterstützt. Molotow beschuldigte in seiner Erklärung den UN- Oberkommandierenden im Fernen Osten, General Mark Clark, für den Abbruch der Verhandlungen im Oktober des vergan- genen Jahres verantwortlich zu sein. Mit der Zustimmung der chinesischen Kommunisten und der Nordkoreaner zu einem Austausch der verwundeten und kranken Kriegsgefan- genen sei jetzt die Möglichkeit gegeben, eine Regelung des gesamten KFriegsgefangenen- Problems zu finden und damit den Koreakrieg durch einen Waffenstillstand zu beenden. Bei diesen Versuchen sei es von besonderer Be- deutung, daß Vertreter der chinesischen Kom- munisten und der Nordkoreaner„legal“ zu den UN zugelassen werden. In den Hauptstädten der Westmächte wur- den die Ausführungen Molotows und die Vor- schläge Tschu En Lais im allgemeinen be- grüßt, aber doch mit der ihnen gebührenden Vorsicht aufgenommen. Als erster Staatsmann begrüßte Winston Churchill vor dem briti- schen Unterhaus die Vorschläge Tschu En Lais, die die Billigung der Sowjetunion ge- funden haben. Churchill wies besonders dar- auf hin, daß Tschu En Lai sich mit dem Grundsatz der freiwilligen Repatriierung der Kriegsgefangenen einverstanden erklärt habe. Seine Formel sei mit den Grundsätzen der Vereinten Nationen und Großbritanniens nicht unvereinbar. Daher könnten die Waffenstill- standsverhandlungen auf dieser Grundlage Wieder aufgenommen werden, Churchill sprach die Hoffnung aus, daß der Krieg in Korea jetzt abgeschlossen werde, obwohl noch eine Reihe von Schwierigkeiten überwunden wer- den müsse. Der stellvertretende Führer der Labour-Fraktion, Herbert Morrison, begrüßte die Ausführungen Churchills. Der Sprecher des amerikanischen Außen- ministeriums, Lincoln White, erklärte zu den Ausführungen Molotows, daß die Forderung auf Beteiligung Chinas und Nordkoreas an den Verhandlungen der UN über Korea keine Vorbedingung für die Repatrijerung der Kriegsgefangenen und den Abschluß eines Waffenstillstandes in Korea sei. Molotow meine nach Ansicht der USA, daß das kom- munistische China und Nordkorea an einer allgemeinen Regelung der Ost-West-Probleme beteiligt werden sollten. Die amerikanische Regierung begrüße die Ausführungen Molo- tows über eine Lösung der Kriegsgefangenen- frage auf humanitärer Grundlage. Der Spre- cher des US- Außenministerium bestritt ener- gisch, daß die Initiative zur Regelung des Ost-West-Konflikts jetzt an die Kommunisten übergegangen sei.„Wir bemühen uns seit zwei Jahren um eine Lösung der Kriegsgefange- nenfrage auf humanitärer Grundlage. Das- selbe gilt auch für Deutschland und Gster- reich. Die Sowjetunion hat sich nur bereit erklärt, das anzunehmen, was wir vor Jahren vorgeschlagen hatten.“ Ein Sprecher des französischen Außenmini- steriums sagte, wenn die kommunistischen Vorschläge über Korea zu einem Erfolge füh- ren sollten, würde die Ratifikation des EVG- Vertrages durch die französische Nationalver- Sammlung erschwert werden, Dadurch würde die Europa-Armee nicht mehr so vordringlich erscheinen. Es werde der französischen Natio- nalversammlung dann schwerer fallen, den Vertrag zu billigen. Der französische Spre- cher bezeichnete die Ausführungen des sowie- tischen Außenministers Molotow über die Un- terstützung der Vorschläge Tschu En Lais als „bedeutsame Entwicklung“ Frankreich be- grüße die Erklärung Molotoves. Zwischen Verbindungsoffizieren der UN und der Kommunisten fanden zum zweiten Male innerhalb von zwei Tagen in Pan Mun Jon Besprechungen statt. Wie ein Sprecher der UN- Delegation erklärte, wurde nichts von Wichtigkeit entschieden. Der Oberkomman- dierende der UN- Streitkräfte, General Clark, hat den Konteradmiral John C. OPaniels zum Leiter der UN- Waffenstillstandsdelegation bei den voraussichtlich bald beginnenden neuen Verhandlungen mit den Kommunisten er- nannt. Paris gibt unter keinen Umständen nach Ultimative Erklärung zur Saarfrage— War- nung des SPD- Vorstandes Paris(UP). Frankreich werde in keinem Falle seine Forderungen bezüglich des Saar- landes zurückziehen, um eine schnellere Eini- gung mit der Bundesrepublik über die Euro- päische Verteidigungsgemeinschaft zu erzie- len, erklärte ein Sprecher des französischen Außenministeriums. Die Regelung der Saar- frage in der von Frankreich geforderten Form sei nach wie vor die Voraussetzung zu einer Ratifizierung der deutsch-alliierten Verträge in der Nationalversammlung. Diese Forderungen umfassen 1. das Weiter- bestehen der wirtschaftlichen und finanziellen Rechte Frankreichs im Saargebiet: 2. die „Europäisierung“ des Saarlandes unter irgend einer Form von internationaler Autorität. „Frankreich wird unter keinen Umständen in Irgendeinem Punkte seines Saarprogrammes nachgeben“, sagte der Sprecher Wörtlich. 5 Die französische Erklärung wurte in Bonn mit Erstaunen und Verwunderung zur Kennt- nis genommen und als völlig unklar und ver- Worren“ bezeichnet. Man fragt sich in Krei- sen der Bundesregierung, was noch für eine Einigung zwischen Paris und Bonn in der Frage der EVG ausstehe, da doch der Ver- trag schon vor fast einem Jahr unterzeichnet worden sei. f Im übrigen verweist man in Bonn auf das Tranzösisch- amerikanische Kommuniqué über die Besprechungen in Washington, wo aus- drücklich festgestellt worden sei, daß eine Lösung des Saarproblems auf der Grundlage der Prinzipien der Montanunion und der EVG erfolgen sollte,. Darin sei aber der Grundsatz verankert, daß keine einseitige Privilegierung eines Partners vorgenommen werden dürfe und keine Diskriminierung erlaubt sei. Der Sozialdemokratische Parteivorstand nahm in Bonn zu der„besorgniserregenden Entwicklung der Saarfrage“ Stellung und ver- trat die Ansicht, die Franzosen wollten mit den deutsch-alliierten Verträgen auch einen „Generalvertrag für das Saargebiet“ durch- setzen. Die Lostrennung der Saar von Deutsch- land solle damit endgültig besiegelt werden. Am gleichen Tag kündigte der Bundeskanz- ler vor seinem Abflug in Wahn bei Köln an, daß die deutsch- französischen Saarverhand- lungen im Mai beginnen würden. Dazu er- Klärte die SPD:„Es wird von sozialdemokra- tischer Seite mit aller Entschiedenheit be- tont, daß keine wie immer geartete Lösung der Saarfrage, die der Friedensvertrags-Rege- lung vorgreift, vom deutschen Volk hinge- nommen werden kann“. Raab bildete neue Wiener Regierung Ministerposten wurden it umbesetzt Wien(UP), Die öster! sche Volkspar- tei und die Sozialisten haben auf Sondersit- zungen ihrer Vorstände beschlossen, eine neue Eoalitionsregilerung unter der Eahrung des Vorsitzenden der Volkspartei, Julius Raab, zu bilden. Die offizielle Vereidigung und Amts- übernahme soll am Donnerstag erfolgen. Die Zusammensetzung der neuen Regierung wird fast dieselbe sein, wie die der letzten Regie- Tung Figl. Raab tritt an die Stelle Figls, und die Sozialisten konnten ihre Position durch ctie Schaffung von Staatssekretariaten festi- gen. Vizekanzler ist wiederum Dr. Adolf Schärf(Spo), Außenminister Dr. Karl Gru- ber(GVP), Innenminister Oskar Helmer(Sp), Handelsminister Josef Böck-Greigau(GVP) und Finanzminister Prof. Dr. Reinhard Ka- mitz(OVP). Die Verhandlungen über die Neu- bildung der Regierung nach der Neuwahl des Nationalrats waren langwierig und schwierig, da die Volkspartei zunächst die Einbeziehung des Verbandes der Unabhängigen gefordert Hatte, was die Sozialisten kategorisch ablehn- ten.. a N Wieder ein„Kriegsverbrecher-Prozeß“ Zeugen erklären Angeklagte für unschuldig Bordeaux(UP). Vor dem hiesigen Mili- tärtribunal begeonn ein neuer Kriegsverbre- cherprozeß, ir sich der ehemalige deut- sche Polizeileu ant Karl Forster und einer seiner Assistenten, Walter Wiese, verantwor ten müssen. Beiden wird die Uberschreitung ihrer Pflichten während der Dauer des von ihnen wahrgenommenen Grenzschutzdienstes in den Pyrenäen vorgeworfen. Angeblich Wurden während der Tätigkeit Forsters als Grenzpolizeibefehlshafer in den Pyrenàen 270 Personen verhaftet. Von diesen sind nach den Akten der Anklagebehörde auf Betreiben der Grenzpolizei 183 deportiert worden. 126 De- Portierte sollen in deutschen Konzentrations- lagern ums Leben gekommen sein. Bei seiner ersten Vernehmung vor Gericht erklärte For- ster, die ihm zur Last gelegten Straftaten seien von einer- anderen Polizeieinbeit ausge- kührt worden, die ihr Hauptquartier in Mont- pellier gehabt habe. Das Verfahren richtet sich auch gegen die beiden ehemaligen deutschen Polizeiangehörigen Walter Eisemenger und Herbert Hagler, die beide nicht auffindbar sind, sowie gegen den ebemaligen deutschen Polizisten Joseph Saier, der sich in Freiheit befindet, jedoch schwer erkrankt darnieder- liegt. Gegen alle drei wird in Absentia ver- handelt. Verschiedene Zeugen sagten aus, daß die Angeklagten nichts mit den Deportationen zu tun gehabt hätten. Diese Aussagen decken sich mit den Erklärungen von zwei weiteren deutschen Grenzpolizisten, Hans Luther und Rudolf Bilfinger, die zur Zeit in Bordeaux im Gefängnis sitzen und sich später wegen ähnlicher Beschuldigungen verantworten sol- len. Danach hatte die Grenzpolizei gar nicht das Recht, Deportationen vorzunehmen. Die einzige Aufgabe der Grenzpolizisten sei es gewesen, Personen, die versuchten, die Grenze illegal zu überschreiten, dem Sicherheitsdienst auszuliefern. Agypten will keinen König mehr Narriman: Ich wollte Faruk nicht heiraten Kairo(UP).„Agypten möchte weder sei- nen früheren, noch seinen jetzigen König wie- der im Lande haben“, erklärte der ägyptische Informationsminister Fuad Galal.„Exkönig Faruké, sagte Galal,„bedeutet für die Agyp- ter nichts mehr. Und was seinen Sohn, Ach- med Fuad, betrifft, so legt weder Agypten noch seine Mutter auf seine Rückkehr Wert.“ Galal teilte zugleich mit, daß der langgeplante Korruptionsprozeß gegen Faruk in den näch- sten Tagen beginnen werde. Gegen Faruk werde in absentia verhandelt, da er niemals wieder seinen Fuß auf ägyptischen Boden set- zen dürfe, nicht einmal für diesen Prozes. Derselbe Gerichtshof werde auch gegen den früheren Innenminister Serag el Din aus der Wafd-Ara sowie den Vetter des Exkönigs verhandeln. Exkönigin Narriman hat in einem Inter- view mit United Press erklärt, sie sei gegen ihren eigenen Willen Königin geworden. Nar- riman war bester Laune und erklärte, nur den einen Wunsch zu haben: in Ruhe leben zu können. Auf die Frage nach den Memoiren, die kürzlich unter ihrem Namen veröffentlicht wurden, sagte sie wörtlich:„Ich versichere Ihnen, ich habe diese Dinge niemals geschrie- ben, Ich habe sie nicht einmal gesehen. Ich werde jeden zur Verantwortung ziehen, der behauptet, diese Memoiren seien von mir und trügen meine Unterschrift. Ich glaube, sie wurden zu dem Zwecke veröffentlicht, mir ein Hindernis in den Weg zu legen, um mir die Rückkehr in meine Heimat zu versperren.“ Die italienische Regierung hat nach einer Mitteilung aus dem äàgyptischen Außenmini- sterium Exkönig Faruk darauf aufmerksam gemacht, daß er sich jeder politischen Aktivi- tät während seines Aufenthaltes auf italieni- schem Boden enthalten müsse. Neues aus aller Well Einstein veröffentlicht neue Theorie Letzte Geheimnisse des Kosmos entdeckt? Ne v' Vork(OP). Albert Einstein hat neue Hypothesen zur Relativitätstheorie veröffent- cht, von denen er erwartet, daß sie zum Wichtigsten Schlüssel zur Erkenntnis des Phy- sischen Bestandes und der bewegenden Kräfte des Universums werden. Der Forscher er- blickt in diesen neuen Thesen die Krönung seines Schaffens und hält es für möglich, daß Sie eventuell die Grundgesetze des Rosmos des letzten geheimnisvollen Schleiers entklei- den. Das Werk führt den Titel:„Eine allge- meine Gravitations-Theorie“. Einstein revi- diert darin seine vor drei Jahren veröffent- lichte„Vereinheitlichte Feldtheorie“, Er Seh davon aus, daß das Schwerkraftfeld und das elektromagnetische Feld zwei Erscheinungs- formen einer eigentlich einheitlichen Kosmi- schen Ganzheit seien. Er hat nun neue Glei- chungen zur Erläuterung der Beziehungen Zwischen diesen Feldern gefunden. Einstein hofft, daß es ihm noch gelingen wird, die Gesetze aufzuzeigen und zu beweisen, daß das Universum in ständiger Bewegung ist, die Lon unumstößlichen Gesetzen bestimmt Wird innerhalb deren Einzelereignisse Voraussag- bar seien. Haussleiter: DG nicht antisemitisch München(UP). Der Vorsitzende der Deutschen Gemeinschaft, August Haussleiter, wandte sich vor der Presse scharf gegen den Vorwurf des niedersächsischen Innenmini- steriums, die DG sei antisemitisch einge- stellt. Wenn bei einem Mann, der sich als An- hänger der Deutschen Gemeinschaft fühle, antisemitisches, dazu noch ausländisches Ma- terial gefunden worden sei, so könne man dar- aus dem Gesamtverband keinen Vorwurf ma- chen. In Deutschland gebe es weniger Anti- semiten als in jedem anderen Land der Welt. Das Verbot der DG in Niedersachsen führte Haussleiter auf angebliche Interventionen des BHE zurück, der durch den Kurswechsel Krafts in der EVG-Frage jetzt Gefahr laufe, die nationalen Kräfte zu verlieren und des- halb an einer Ausschaltung der DG interes- siert sei. Grenzübergänge in Bayern gesperrt München(UP). Die russische Besatzungs- macht sperrte an der kurzen Grenzstrecke zwischen Bayern und dem sowietisch be- setzten Teil Gsterreichs östlich von Passau drei Straßenübergänge, die bisher dem Klei- nen Grenzverkehr dienten. Das Präsidium der bayerischen Grenzpolizei in München teilte mit, für die Sperrung der drei von sieben Grenzübergängen an diesem Abschnitt sei keine Erläuterung gegeben worden. Sowzets billigen Abrüstungsvorschläge Die sowijetische UN-Delegation hat die Ab- rüstungsvorschläge der Westmächte, die sich auf die Kontrolle der Atomenergie und eine Beschränkung der Rüstungen beziehen, zum Teil gebilligt. England ratifiziert Schuldenabkommen London(UP). Das britische Außenmini- sterium gab am Mittwoch die Unterzeichnung der Ratiflkationsurkunden der britischen Re- sierung für das Abkommen über die deut- schen Auslandsschulden und für das deutsch- britische Abkommen über die Regelung der Nachkriegshilfe für Deutschland durch Außen- minister Eden bekannt. Blutiger Kampf mit der Mau-Mau Nairobi(Up). Britische Truppen und loyalen Kikuyus gelang es, der Mau-Mau- Organisation den bisher schwersten Schlag zuzufügen. Bei einem blutigen Kampf im Eingeborenen-Reservat von Kiambu, dei Stätte, wo in der Vergangenen Woche nahezu 150 loyale Eingeborene von der Mau-Mau hin- geschlachtet worden Waren, wurden 24 An- gehörige der Terrororganisation getötet uns 36 Weitere gefangengenommen. Nach Zwei stündigem Kampf fenen die überlebende Mau-Mau unter Zurücklassung der Toten Unter diesen befindet sich auch der seit Wo. chen gesuchte Njonjo, der die Zeremonien Zui Aufnahme neuer Mitglieder in die Mau-Mau. Vereidigung zu leiten pflegte. Er trug Frauen. leider, als man ihn unter den Leichen faneé Die Schweiz hat bei der Hohen Behörde der Montanunion in Luxemburg eine ständige Vertretung akkreditiert. General Sir Robert Mansergh übernahm das Oberkommando der NATO Streitkräfte in Nord-Europa. l General Ridgway wird in der kommenden Woche zu einer viertägigen Inspektion nach Marokko reisen. Premierminister Churchill erklärte vor dem britischen Unterhaus, er und Marschall Tito hätten hinsichtlich der augenblicklichen Welt- Probleme die gleichen Ansichten. Der britische Botschafter in Moskau, Sir Alvary Gascoigne, ist von Moskau kommend zu„kurzen Konsultationen“ in London einge- troffen. Ein bulgarischer General reist, wie verlau- tet, nach den USA, um die Frage der Wieder- aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Bulgarien und den USA vorzube- reiten. Zum guten Schluß gibt's obendrein für 8 rote Kronenkorken von Cocd· Cola“ jetzt guch eine Miniotoꝶ Ausgobe des prakti- schen E, Flaschen-Träögers. Also= Ktonegkorken Sammeln bei ihrer nächsten erfrischen- den Pause mit Cell ScMUZUANxR kofüllung u. Alleimvertrieb von Coca-Cola für diesen Bezirk Wilhelm Müller, Mhm.-Nheinau, Düsseldorferstr. 7 Lorsch/ lessen, ibelungenstr. 35 2 n N Slähle in Karlsruhe nachge wies“ ihr niemand die Verantwortung schwerwiegenden Folgen ihres Handelns Ab- Süͤdweſtd. Rundſchan CD steht hinter dem Kanzler Für Elektrifizierung der Strecke Karlsruhe-Basel Karlsruhe(ZSH). Auf einer Bespre- chung nordbadischer CDU-Politiker in Karls- ruhe erklärte der Landesvorsitzende der CDU Nordbadens, Pr. Franz Gurk, die ODU in Ba- den- Württemberg werde in den nächsten Mo- naten in Festigkeit hinter dem Bundeskanzler Stehen. Dem Kanzler werde gelingen, Was vie- ien deutschen Staatsmännern zuvor nicht ge- geben gewesen sei, nämlich in klarer Einsicht in die Realitäten der Zeit die richtige Entschei- Aung für Volk und Vaterland zu erkämpfen. Man müsse unter allen Umständen verhin- dern, daß Tagespolitiker den Weg unseres Volkes in die Freiheit verderben. Für die Bundesrepublik sei nur der Zusammenschluß mit dem Westen möglich. Die Stuttgarter Regierung werde in Bälde über ihren weiteren Weg entscheiden müssen. Wenn sie zu leicht befunden“ werde, werde für die nehmen können. Zur Landespolitik erklärte Dr. Gurk, er bedaure, daß beim Aufbau des 1 Landes und bei der Schaffung der Verfassung nicht der großzügige Geist einer wirklich li- peralen Gesinnung walte, wie ihn die Gegen- Schweizerischen einen Teil der 200 Millionen-Anleihe, die die Bundesrepublik erhalten soll, flnanziert wer- dien. Der Vollzug dieses Abkommens habe sich Wart erfordere. In Baden-Württemberg seien zu viele Kräfte eines im Grund veralteten Pseudoliberalismus am Werk, denen eine klare Verteilung der Staatsmacht, echte Dezentrali- Sation und eine tiefwurzelnde weltanschau- liche Haltung unverständlich seien. Dr. Gurk, hat in einem Schreiben an das Bundesfinanz- und das Bundswirtschaftsmini- Sterlum sowie verschiedene Bundestagsabge- ordnete die Bitte ausgesprochen, daß sie sich tatkräftig für die Elektrifizierung der Eisen- pbahnstrecke Basel- Karlsruhe einsetzen möch- ten. Wie es in dem Schreiben heißt, sah er sich zu diesem Schritt veranlaßt, da die Strecke Basel Karlsruhe und die Anschlußstrecke Bruchsal- Karlsruhe nicht durch die Regierung Baden Württembergs gefördert werde. Der Ausbau dieser Strecke solle aus dem deutsch- Schuldenabkommen durch neuerdings verzögert, so daß die Gefahr be- Stehe, daß die Elektriflzierungsarbeiten, die wischen Basel und Efringen-Kirchen bereits Follendet seien, ins Stocken geraten. Dr. Gurk bat die Bundestagsabgeordneten. darauf hin- Luwirken, daß durch die Initiative des Bun- des eine Verzögerung der Elektrifizierung der Strecke Basel-Karlsruhe verhindert wird. Gefährlicher Kabelbrand in Hemsbach H e ms bach GSsw). Vermutlich durch Kurz- schluß entstand in der Gemeinde Hemsbach bei Weinheim(Bergstraße) an einer elektri- 7 schen Leitung inmitten des Ortes ein Kabel- brand, der sich rasch mehrere 100 m entlang der Lichtleitung ausdehmte. Da die Leitung überall noch unter Strom stand, war es der örtlichen Feuerwehr nicht möglich, den Ka- pelbrand zu löschen, Durch das Feuer waren auch die angrenzenden Wohngebäude gefähr- det. Erst nach zwei Stunden gelang es einem Weinheimer Spezialisten des Badenwerks, nach einer gefährlichen Kletterei die bren- nende Leitung auf dem Dach eines Hauses Abzuklemmen Fassadenkletterer in Karlsruhe verhaftet Karlsruhe Gswy. Der Karlsruher Krimi- Nalpolizei ist es nach mehrwöchiger Fahn- Aung gelungen, einen 23 Jahre alten Mann Sstzunehmen, dem über 30 Einbruchdieb- werden konnten. Der junge Mann hatte sich als„Fas- Ssadenkletterer einen Namen gemacht, da er bel seinen Einbrüchen größtenteils Wohnun- gen mit Balkon oder offenstehenden Fenstern bevorzugte. Der Wert des gestohlenen Gutes belief sich auf über 5000 DM. Bei dem Ver- hafteten handelt es sich um einen ehemaligen Fürsorgezögling, der schon mehrmals Vorbe- straft ist. Wegen schlechter Schulzeugnisse durch- gebrannt Rastatt(Iswy). Ein 15 und ein 16jähriger Junge aus Hanau bei Frankfurt rückten die- ser Tage von zu Hause aus, um sich bei der Fremdenlegion zu melden, Das Fahrgeld„be- sorgten“ sie sich bei den Eltern. Die beiden Jungen fielen einigen FE. zeibeamten im Wartesaal des Rastatter Baonhofs auf. Die Beamten brachten die Ausreißer in Sicher- heit und benachrichtigten die Eltern. Bei der Kontrolle der Personalpapiere wurde festge- Stellt, daß die Jungen, die als Grund für ihre Flucht schlechte Schulzeugnisse angaben, die Geburtsdaten in ihren Ausweisen abgeändert hatten, um älter zu erscheinen. Kehler Verhandlung erneut verschoben Karlsruhe(sw). In dem auf Antrag der Bundestagsfraktion der SPD eingeleiteten Verfahren gegen die Bundesregierung wegen des Kehler Hafenabkommens ist der Termin zur mündlichen Verhandlung vor dem 2. Se- nat des Bundesverfassungsgerichts vom 17. 4. auf den 2. 5. verlegt worden. Die Terminver- legung erfolgte auf Antrag der Bundesregie- rung mit Zustimmung der SPD- Bundestags- fraktion. Brandstifter in Heilanstalt eingewiesen Karlsruhe Gdsw). Die Erste Große Straf- kammer des Landgerichts Karlsruhe ordnete die Unterbringung eines 18 jährigen aus der Bruchsaler Gegend in eine Heil- und Pflege- anstalt an. Der Angeklagte wurde für schul- dig befunden, in elf Fällen in Wohnhäusern, jland wirtschaftlichen Anwesen, in einer Zigar- renfabrik, in Scheunen und Schuppen Brände gelegt zu haben, durch die ein Schaden von rund 100 00 DM verursacht wurde, Entgegen seinem früheren Geständnis gab er fünf Brandstiftungen zu. Der Angeklagte handelte aus krankhafter Veranlagung, die sich nach einer Gehirnerkrankung im Jahre 1949 ein- stellte. Urteil gegen Kommunisten rechtskräftig Karlsruhe(sw). Der Erste Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat die Revision von sechs Kommunisten im Alter von 18 bis 34 Jahren, die im Juli 1952 vom Landgericht Mannheim wegen Beleidigung und Wider- stands gegen die Staatsgewalt zu Geldstrafen verurteilt worden waren, als unbegründet verworfen. Die Angeklagten hatten im No- vember 1951 im Anschluß an eine Kund- gebung gegen die Remilitarisierung in Mann- heim-Neckarstadt an einem Fackelzug teilge- nommen. Als der Zug von der, Polizei aus verkehrspolizeilichen Gründen aufgelöst wurde, hatten sie die Polizeibeamten be- schimpft und sich der Auflösung des Zuges widersetzt. Bernhard-Pilgerzug voll besetzt 720 Wallfahrer besuchen Italien Freiburg(KN). Im Pilgerzug der Erz- diözese Freiburg, der vom 18. bis 25. April unter dem Protektorat von Erzbischof Dr. Rauch zum Grabe des seligen Markgraren Bernhard von Baden in Moncalieri bei Turin und nach Rom führt, sind bereits alle Plätze belegt. In 12 deutschen D-Zug- Wagen werden 720 Pilger, darunter 80 Geistliche, an dieser Volks- und Bittwallfahrt der Erzdiözese Frei- burg teilnehmen, um für die baldige Heilig- sprechung des seligen Be von Baden zu bitten. Besonders zahlre sind die Anmel- dungen aus Gemeinden, dienen der selige Bernhard als Patron ver irt wird, so u. à. aus Baden-Baden, Rastatt und Ottenhöfen. Neben Erzbischof Dr. Rauch nehmen am Pil gerzug u. a. noch teil der geistliche Leiter des Bernhardus-Komitees in Baden-Baden, Stadt- pfarrer und Geistlicher Rat Alois Ehmann, sowie die Diözesanjugendseelsorger der Man- nes- und Frauenjugend. Der Erzbischof von Turin, Kardinal Fossati, hat seine volle Unterstützung für die in Mon- calieri geplanten Feierlichkeiten zugesagt. Der Weihbischof der Erzdiözese Turin wird einer deutsch- italienischen Segensandacht in der Turiner Basilika„Maria- Hilfe der Christen“ beiwohnen. 4 Lalcale Nundcliau S—— April, April ſo tönte es lachend aus manchem Mund, wenn ſich ein gar zu Uebereifriger von einer ſpott⸗ luſtigen Seele in den„April ſchicken“ ließ. Ein altes Brauchtum hat dieſen Tag zum Schabernack auserkoren, der in ſeinen man⸗ nigfaltigſten Formen durch unſer Daſein gei⸗ ſtert. Beſonders für die Kinder bedeutet dieſer Tag ſo etwas wie Narrenfreiheit, wo ſie alle erdenklichen Schliche, denen ein Jungenherz fähig iſt, ausprobieren. Nun, die meiſten El⸗ tern wiſſen ein Liedchen davon zu ſingen. Urſprünglich bedeutete dieſer Tag in früheren Jahren den Tag der Jahreswende, bis er durch Karl IX. auf den 1. Januar verlegt wurde. Da aber dieſer Tag früher angefüllt war von den zahlreichen ernſten und humor⸗ vollen Glückwünſchen, entwickelte ſich in den nachfolgenden Jahren beſonders bei den ſpott⸗ luſtigen Franzoſen zu dem Spottag, der heute allüberall in der Welt gebräuchlich iſt. Sinnfällig wie dieſer Brauch iſt aber auch das wandelbare Antlitz des erſten offiziellen Frühlingsmonats, der bald trüb und mild zeigt des Menſchen wahres Lebensbild. In dieſem kleinen Auszug eines frühen Gedichtes zeigt ſich die große Vergleichsebene zu unſe⸗ rem menſchlichen Daſein, die beſagen will, wie ſchwer es uns Menſchen bei den wechſel⸗ vollen Tiefen und Höhen eines Lebens iſt, Beſtändiges für alle Zeiten zu ſchaffen. So wird der April immer als ein wetter⸗ wendiſcher und launiger Geſelle angeſehen. Und eigenartigerweiſe iſt man ihm wegen ſeiner ſogenannten„Aprilſcherze“ garnicht böſe, wenn er ſeinen Wetterſchabernack nicht zu toll treibt. Aus mannigfachen Wetterregeln läßt ſich dieſe Tatſache entnehmen, heißt es doch da u. a.: Treibt der April ſein Spiel recht toll, ſo werden alle Scheunen voll, April windig und trocken, macht alles Wachs⸗ tum ſtocken, Bringt April viel Regen, be⸗ deutet dies viel Segen, Aprilſturm und Re⸗ genwucht, kündet Wein und goldene Frucht, 2 25 Jahre a Tabakwaren⸗ Großhandel Thomas Beck Am geſtrigen Tag konnte der Tabakwaren⸗ Großhandel Thomas Beck auf eine 25 jährige erfolgreiche Geſchäftstätigkeit zurückblicken. Aus kleinſten Anfängen heraus hat der In⸗ haber der Firma Thomas Beck durch eine fachmänniſche und umſichtige Geſchäftsfüh⸗ rung das Unternehmen zu einem der Ange⸗ ſehenſten in dieſer Branche entwickelt. Dieſe Tatſache wurde deutlich unterſtrichen durch eine ſehr herzlich gehaltene Glückwunſchadreſſe des Landesverbandes des Tabakwarengroß⸗ handels in arlsruhe, der neben dieſer Aner⸗ 1 kennung noch die Leiſtung des Jubilars auf organiſatoriſchem Gebiet gebührend heraus⸗ ſtellt. Die Firma iſt gerade in den letzten Jahren durch die Initiative ihres Inhabers zu einer weſentlichen Lieferfirma im engeren und weiteren Stadt⸗ und Landkreis aufge⸗ ſtiegen und hat ſich einen großen und zufrie⸗ denen Kundenkreis erworben. Daß dieſe er⸗ freuliche Tendenz in den nun folgenden Jah⸗ ren bis zum goldenen Geſchäftsjubiläum noch weiter anhält und ſich ſteigert, möge Ausdruck unſerer beſten Glückwünſche zu dem Jubiläum ſein.— Inhaber und Mitarbeiter der Firma trafen ſich am geſtrigen Abend aus Anlaß des erfolgreichen Jubiläums zu einer frohen und ſtimmungsvollen Betriebs⸗ feier. ——— T— e-r ee, (5. Fortsetzung) Wein und trank es in einem Zug. noch imm Musik- der Karten und Sängerin auf. Fritz Siemsen Glossen angeregt. Spitzbart, aus dem misch 21 copyright by v. Graberg& Sörg— Wiesbaden Ich verspürte ein innerliches Unbehagen, das ich mir nicht erklären konnte, eine böse Vorahnung. Aber ich wollte mich nicht in der heiter behaglichen Stimmung von dummen Gedanken stören lassen, goß mir ein Glas voll Ein Teil der Gäste traf sich nach dem Essen und Gesellschaftszimmer. Wir vier schlossen uns an und hatten bald in einer gemütlichen Ecke Platz gefunden, wo wir den Raum gut übersahen. Nebenan im Spielzimmer mochten schon Partien im Gang sein, man hörte das Geräusch aufklatschen- appern des Spielgeldes. am Klavier saß eine recht hübsche Dame mit schmachtenden Augen und sang gefühl- volle Lieder. Ein junger. blaßgesichtiger Herr mit dünnem, sandfarbenem Haar lehnte am Instrument, er nahm verzückt jeden Ton der fühlte sich zu spöttischen „Die Nachtigall vom Berg- hotel— mehr Inbrunst als Kunst. Ich habe noch nicht herausbekommen. ob sie von der Direktion bezahlt wird oder von der Kon. Kurrenz, die hier die Gäste fortgraulen will.“ Da ging der südländische Herr mit dem Spielzimmer kommend. bei Ich konnte mir die Frage nicht „Was hältst du von diesem „Mephisto persönlich! Wahr- 5 gemacht, um Frauen- r abt sehr nach Auch ein klei- ner Hochstapler oder Falschspieler. Als Part- ner beim Bridge könnte man vielleicht ganz gut mit ihm verdienen.“ 1 Gerda, seine Schwester, fügte hinzu:„Man begegnet merkwürdigen Menschen in einem solchen Hotel! Wir haben schon amüsante Studien gemacht.“* „Von vielen Leuten könnte man meinen, sie schleppen ein Geheimnis mit sich herum“. Wark Fräulein Kröger ein.„Mitten in bunter Gesellschaft bleiben sie verstockt und ver- schlossen.“ Bine kluge Beobachtung, Die kleine Hanna Kröger, dachte ich, hat einen scharfen Blick und flinken Verstand. Dazu ihre stille Art. die so sicheres Urteilsvermögen gar nicht vermuten ließ— sie begann mich anzuziehen. Wie ganz anders war sie als Gabriele! Gewiß. von ihr vermochte man sich keine wilde Lei- denschaft vorzustellen, eher ein herzliches Verbundensein, etwas Schwesterliches. Viel- leicht das Gefühl, Schutz bieten zu können. Und doch war sie offenbar gar nicht 0 Bilfsbedürftig— nur ein wenig kühl, lieber schweigend als redend, aber aufmerksam prüfend. Eine kleine Dame, die schon Wußte. Was sie Wollte! Fritz Siemsen indes jonglierte vergnügt mit dem neuen Thema.„Menschen im Hotel, ein Kapitel für sich! Was alles läßt sich da kom- binieren! Ich möchte Detektiv sein, wäre ich nicht wohlbestallter Laborant. Schleichwegen nachspüren und den Burschen auf die Sprünge kommen, das könnte mich reizen. Vorerst ver- suche ich diese Kunst hier wenigstens plato- nisch, und du glaubst nicht, eine wie tüchtige Assistentin Hanna ist. Sie schaut durch die Menschen— wie durch Glas!“ 9 5 Ein wenig erschrocken sah ich zu Fräulein Kröger hin. Ob sie auch mein Geheimnis ahnte? Lächelnd und kopfschüttelnd begeg- nete sie meinem immer!“ 5 7 5 „Allerlei haben wir schon ausgekundschaf- tet“ fuhr er gutgelaunt fort.„Sieh dir doch den Mann in der Brille und dem grauen Vo den Natur. recht.„Vieles an ihm wirkt gegensätzli 9 diese Wachsamen, immer neugierigen A Blick.„Er übertreibt. wie. Ecke an, mit der forscher! Klingenbeil heißt er. Es sib be- stimmt in weitem Umkreis nicht soviele Pflan- zen, wie er täglich in einer riesigen Botanisier- trommel heranschleppt Oder nimm den ande- ren; der da im Korbstuhl so eifrig Zeitung liest. Ein gewisser Herr Wesseling— sonder- barer Typ! Immer wie aus dem Ei gepellt, doch achte auf die groben Hände! Die passen nicht zu dem Mann, so wenig wie das glattge- scheitelte Haar, das verdächtig nach Perücke aussieht. Auch das ist Hanna Krögers Ent- deckung.“ d Wieder streifte mein Blick das kleine Fräu- lein, fast bewundernd. Sie errötete leicht, ein unverdientes Lob abzuwehren, in ihren Augen aber War plötzlich versteckte Schelmerei. Da sah ich meinen Abteilnachbar aus dem Zug, den Rätselmann mit der unangenehmen hellen Stimme, ins Zimmer treten, kurz um- schauen und seinen Platz suchen. Dabei wech- selte er mit dem Nachbar, der mit einem all- gemeinen Eindruck von Grau sehr unschein- ar wirkte. einige Worte. War es Zufall oder hatte er im Hotel einen Bekannten getroffen? Ich machte Frl. Kröger auf den Fremden aufmerksam, Da hätte ich ein hübsches Ob- jekt für ihre Beobachtung. Auf welchen Beruf tippen Sie bei ihm?“ R Schneller als Hanna stürzten sich die beiden anderen auf das hier scheinbar Mode gewor- dene Gesellschaftsspiel.„Höchst einfach,“ meinte Fritz,„luftgebräunt. wohlgenährt— ein Naturmensch, ein kleiner Landwirt!“ Gerda wollte es besser wissen,„Das glaube ich nicht! Ich halte ihn für einen Geschäfts- mann— natürlich möglich, daß er vom Lande star- J 7 8. Fräulein Kröger?“ „Diée e rage ist nicht ganz leicht,“ er sie, und ich gab ihr aus voller Ueberzeugung Charfreitag Jahr für Jahr konzentriert ſich das len und Denken der geſamten chriſtlichen Welt an dem Freitag, der durch die kleine Vor⸗ ſilbe„Kar“ zum Tag der Trauer in der ganzen Welt wurde, auf das leidensvolle Geſchehen auf Golgatha. Wie eine Viſion leuchtet in der Frühlingshelle des Tages das Kreuz als das äußere Zeichen des Opfer⸗ todes des Gottesſohnes auf, der an dieſem Tag ſein irdiſches Leben in einem qual⸗ vollen Ringen am rohen und nackten Holz des Kreuzesſtammes verhauchte. Durch die Nacht ſeines eigenen Todes wollte er die Menſchheit zum Lichte des ewigen Lebens führen. Eingedenk dieſes einmaligen und für menſchliche Begriffe unfaßbaren Myſteriums ſtehen die Menſchen immer wieder erſchüttert vor dieſem allgewaltigen Zeugnis Gottes als beredteſter Ausdruck der nie verſiegenden göttlichen Liebe zu uns Menſchen. Einſam und qualvoll ging der Menſchenſohn den von ihm freiwillig gewählten Weg der dornen⸗ vollen Erfüllung ſeiner irdiſchen Aufgabe. Mit dem tiefſten Gefühl, deſſen ein Menſch befähigt iſt, durchkoſtete er die Einſamkeit der Nächte vor dem Karfreitag, erlitt die un⸗ ſäglichen Qualen der Geißelung und Dornen⸗ krönung, um ſchließlich allein unter der ſchwe⸗ ren Laſt des Kreuzes den Gang zu jener Schädelſtätte anzutreten, der ihm das höchſte an menſchlicher Schmach und Pein brachte. Stunden währte der Kampf mit dem allge⸗ 5 waltigen Tod und der Hölle, die ſich ihm in taufend Verlockungen näherte, ſtunden⸗ lang rang der Menſchenſohn mit ſich und ſeinem Sender im Himmel, um die Seele der Menſchen, die ihm durch ihr Leben dieſen Opfertod bereiten halfen. Wie eine aufrüttelnde Mahnung ſtehen die letzten Worte des Heilandes über dieſem tra⸗ giſchen Geſchehen, das„Herr vergib ihnen“ weiſt uns allen, die wir in dieſen Stunden jenes Geſchehens lebendig in uns erſtehen laſſen, den Weg zu Gott und ſeiner großen Barmherzigkeit. Und dieſe unendliche Liebe und Barmherzigkeit, die aus den Blicken des todwunden Weltenerlöſers ſpricht, gibt uns in dieſen Stunden und für das ganze Leben Kraft und Zuverſicht zur Beharrung auf jenen Lebenspfaden, die zum Licht der Er⸗ löſergnade führen. 5 Fuh⸗ 4 Beſtandenes Staatsexamen. 2 Dieſer Tage konnte Hans Carl Berger, Zähringerſtraße 10a, in Karlsruhe ſein Staatsexamen mit der Note gut beſtehen. Herzlichen Glückwunſch. Wir gratulieren! Seinen 79. Geburtstag feiert morgen Kar⸗ freitag, bei noch guter Geſundheit, Johann Georg Rudolph, Oberſchaffner a. D., Meß⸗ kircherſtraße 33. Bald keine Parkgelegenheit in der Innenstadt 8 Mannheim(ösw). Oberbürgermeister Pr. Heimerich hat in der Stadtratssitzung die Be- kürchtung ausgesprochen, daß in 10 Jahren keine Parkmöglichkeiten in der Innenstadt mehr vorhanden seien, wenn die Motorisſie- rung im bisherigen Tempo weitergehe. Der Autofahrer müsse dann sein Fahrzeug auf Parkplätzen außerhalb der Innenstadt Abstel- len und zu Fuß oder mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln das Zentrum erreichen. Wettervorhersage Anfangs meist wolkig, aber nur vereinzelt etwas Regen. Im Laufe des Tages Bewöl- kungsrückgang und Temperaturanstieg auf 15 bis 18 Grad. Mäbßige Winde aus Süd bis Südwest. Karfreitag wechselnd bewölkt. Auf- kommen einzelner örtlicher Schauer. Noch verhältnismäßig mild. N. — Zu gewinnen, erzählte von Widerte er and Antwortspiels, forschte ich Weiter:„»Und 15 sein Nachbar? Der Graue?“„„ Die Bezeichnung paßte sicherlich. Wenn der Mann auch noch nicht alt war, wirkte er ver- braucht und müde, das Gesicht farblos, zer fal- tet, sogar die Lippen blaß. Der kurzgestutzte Schnurrbart war graudurchwirkt, das dünne Haar von unbestimmbarem Grundton. Grau der etwas abgetragene Anzug, selbst die Kra- Watte ohne helle Töne. 1 Gerda antwortete zuerst:„Das ist ein Mann ohne Rätsel Ein Kaufmann namens Eberhard. Er hatte gewiß schwer zu kämpfen und ist endlich ein wenig zu Geld gekommen.“ „Sieht aus wie ein Vogel in der Mauser, grinste Fritz. 5 „Der arme Teufel hat wohl Bitteres erlebt, Sie sollen sich nicht über ihn lustig machen! tadelte Hanna. 5 c gende Vereinbarung, den Mittelraum kreizu machen. Die Jugend wollte noch ein Stündchen tanzen, so war es Brauch im Berghotel. 1 5 Gerda ging jetzt zum Klavier und sp flotte Weisen. 5 5. Schnell fanden sich die Paare, und auf me Bitte na Fräulein Kröger ohne Zögern m nen Arm. Leichtschwebend wie eine Feder, Wa sie eine ausgezeichnete Tänzerin. Ich e sie an. während sie mich ernstha Versuchte sie nun àn mir ihre Beoba gabe? Mir wurde etwas unbehaglich gann., von mir selbst zu spreche geräumten Stimmung des Aben zwanglos Wort zu Wort. Was sor! Art War, hatte ich 1 ch. in von Freundschaft un . Aus der christlichen Welt Rechtlosigkeit muß vermieden werden EKD interveniert in Bonn wegen des Familienrechts Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutsch- land, der sich unter dem Vorsitz von Bischof D. Dr. Dibelius zu seiner turnusmäßigen Sit- zung in Berlin-Spandau versammelt hatte, und die ebenfalls in Berlin-Spandau tagende Kirchenkonferenz der EKD, in der die Lei- tungen aller deutschen Landeskirchen ver- treten sind, nahmen ausführliche Berichte über die kirchliche Lage in der DDR und in der Bundesrepublik entgegen. Zur künftigen Gestaltung des Familienrechts in der Bundes- republik beschloß der Rat der EKD, in Bonn dringende Vorstellungen zu erheben, damit der Zustand der Rechtlosigkeit vermieden wird, der zu entstehen droht, nachdem der Bundestag die im Grundgesetz vorgesehene Neuregelung nicht fristgemäß hatte verab- schieden können. Uber den Stand der Arbeiten an der text- lichen Neugestaltung der Bibel berichtete die damit beschäftigte Kommission. Ihre erfreu- chen Fortschritte berechtigen zu der Hoff- nung, daß in nicht zu ferner Zeit ein revi- dierter Bibeltext vorgelegt werden kann. Der Rat ermächtigte die Kommission, nach den bisherigen Grundsätzen weiter zuarbeiten. Uber den Aufgabenkreis und die Berufsstellung der Gemeindehelferinnen sind von sachkun- diger Seite Richtlinien erarbeitet worden. Der Rat der EKD nahm ferner die Beitritts- erklärung der Bremischen Evangelischen Kir- che entgegen. Damit gehört auch die letzte evangelische Landeskirche in Deutschland dem gesamtkirchlichen Zusammenschluß an, der insgesamt 29 Gliedkirchen in Ost und West umfaßt. Evangelischer CDU- Arbeitskreis gegründet Bundestagspräsident Dr. Hermann Ehlers Sprach bei der Gründungsversammlung des evangelischen Arbeitskreises der CDU in Rendsburg die Uberzeugung aus, die Nach- Welt werde die ersten Jahre der Bundesre- Publik zu den erfolgreichsten Perioden der deutschen Geschichte überhaupt zählen. Ein entsagungsvoller und dornenvoller Weg habe zu dem geführt, was heute in der Bundesre- Publik stehe. Wenn es einen Weg gebe, die deutsche Einheit außerhalb der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft schneller zu er- reichen, so wäre er der erste, der diesen Weg gehen würde. Der evangelische Christ habe heute die besondere politische Verantwortung, die Probleme des Tagesgeschehens eingehend und sachlich zu durchschauen und sein Han- deln danach einzurichten. Aus diesem Ver- antwortungsbewußtsein heraus müsse der eVangelische Mensch entwircklungsgeschicht- lich denken. Die sogenannte Neutralität der Kirchenleitungen könne nur im geistlichen, nicht aber im menschlichen Bereich Geltung haben. Ehlers ist Vorsitzender des Evange- schen Arbeitskreises der CDU. Römische Ostern im Vatikansender Die Osterfeierlichkeiten in Rom werden vom Vatikansender in ausführlichen Sendun- Zen in alle Welt übertragen,. Den Segen des Papstes„Urbi et Orbi“, den Papst Pius XII. am Ostersonntag vom mittleren äußeren Bal kon der vatikanischen Basilika erteilt und die feierlichen Zeremonien überträgt Radio Vati- kan am Vormittag des gleichen Tages. Davor Wird um 9.00 Uhr die sonntägliche Hl. Messe Übertragen und um 10.00 Uhr das Oratorium „Die Auferstehung des Herrn“ von Lorenzo Perois. In der Karwoche sendet Radio Vati- kan am Mittwoch, Gründonnerstag und Kar- freitag um 17.00 Uhr über alle Kurzwellen- sender aus verschiedenen internationalen Kol- legien in Rom die Trauermetten. Außerdem bringt der Vatikansender am Karfreitag um 17.00 Uhr auf der Mittelwelle 196 m und über Alle Sender des italienischen Rundfunks eine Sendung mit dem Titel„Das Testament Jesu Christi“. Am Karsamstag, 4. April, abends um 22.30 Uhr überträgt der Vatikansender über alle seine Kurz- und Mittelwellenstatio- nen aus dem Benediktinerkloster San Ansel mo in Rom die Feierlichkeit der Ostervigil. Kirchentagsbewegung auch in England Wie Kirchentagspräsident Dr. v. Thadden ausführte, bestehen auch in England Pläne zur Einrichtung eines britischen Kirchentags, der vor allem in den großen Industriestädten abgehalten werden soll. Der Eindruck briti- scher Beobachter von der Anteilnahme der evangelischen Bevölkerung an der deutschen Kirchentagsbewegung sei so stark, daß man sich von einer ähnlichen Bewegung in Eng- Iand kräftige Impulse für das kirchliche Le- ben erhoffe. Die weitere ökumenische Aus- weitung des bevorstehenden Hamburger Kir- chentages werde schon jetzt dadurch deut- lich, daß über die bisher interessierten öku- menischen Kreise hinaus weitere Anfragen aus Indien, Mittel- und Südamerika gekom- men seien, Selbstverständlich würden in Ham- burg die skandinavischen Nachbarkirchen be- sonders stark vertreten sein. Fernseh-Ubertragung der Messe gebilligt Führende Persönlichkeiten der Katholischen Kirche bejahten in einer vom Nordwestdeut- schen Rundfunk bekanntgegebenen grund- sätzlichen Stellungnahme die Ubertragung der Heiligen Messe im Fernsehen. Der Beschluß wurde nach einer in Köln veranstalteten Probesendung der liturgischen Handlung des Heiligen Mehopfers gefaßt, an der die Bischöfe aller Diözesen bzw. ihre Beauftragten teil- nahmen, Fernsehübertragungen sollen aber vorläufig auf die Höhepunkte des Kirchen- jahres beschränkt bleiben. Führertreffen der Katholischen Jugend Das Thema„Kirche und Freizeitgestaltung“ stand im Mittelpunkt der Jahreskonferenz der Laienführerschaft des Bundes der Deut- schen Katholischen Jugend in Maria Laach. Oskar Neisinger wurde wieder zum Führer der Mannesjugend gewählt. Eigene Kommis- sionen für die Förderung der internationalen Jugendbewegung und der Fahrten in Deutsch- land wurden gebildet. Bischof Dr. Albert Stohr wohnte der Konferenz als Referent der Fuldaer Bischofskonferenz bei. Alle beweglichen Feste richten sich nach Ostern Warum feiern wir in diesem Jahr am 3. April — Kalenderrechnung nach Epakte und Goldener Zahl Das Osterfest ist gewissermaßen der Aus- gangspunkt unseres Jahreskalenders, denn Alle übrigen beweglichen Festtage— Karfrei- tag, Himmelfahrt, Pfingsten, Allerheiligen oder Buß- und Bettag— richten sich nach ihm. Für die Bestimmung seines Datums gibt es drei Regeln: Zunächst einmal wird es im- mer an dem Sonntag gefeiert, der dem Früh- lingsvollmond folgt. Der Frühlingsvollmond wiederum ist der erste Vollmond nach der Frühlingsnachtgleiche, der frühestens am 21. März und spätestens am 18. April auftritt. Innerhalb dieser Spanne also wird sich das Osterfest immer verschieben. Tritt dieser erste Frühlingsvollmond selbst an einem Sonntag auf, so wird Ostern erst an dem dar- auffolgenden Sonntag gefeiert. Wer aber jetzt denkt, er könnte bei der Be- rechnung naheliegenderweise den astrono- mischen Vollmond zugrundelegen, hat sich ge- irrt. Die Kirche hat hier nämlich ihre eigene Berechnungsweise, die auf einer Jahrhun- derte alten Tradition fußt und diese den astronomischen Gegebenheiten weitgehend anzupassen versucht. Man nimmt hierbei die Differenz zwischen dem Gregorianischen bür- gerlichen Jahr von 365½ Tagen und dem aus 12 Mond wechseln oder synodischen Monaten bestehenden Mondjahr, die eigentlich 10,88 Tage beträgt, mit 11 Tagen an und rechnet den synodischen Monat zu 30 Tagen. Als Papst Gregor XIII. vor fast vier Jahr- hunderten seinen verbesserten, heute noch gültigen Kalender einführte, ließ er einfach damals zehn Tage fortfallen, um das Datum des 21. März, an dem bei der Kirchenver- sammlung von Nicàa im Jahre 325 nach Christi die Frühlingsnachtgleiche eintrat, für immer zum Frühlingsanfang zu machen. Er stellte auch fest, daß im Verhältnis zu seinem neuen Kalender sich jeweils alle 19 Jahre das Mondjahr und das Sonnenjahr decken. Die- ser 19 jährige Mondzyklus spielt bei der Be- rechnung des Osterfestes eine entscheidende Rolle. Als Ausgangspunkt dient eben dieses nicht abweichende Jahr mit einem auf den 1. Januar fallenden Neumond. Dieser Tag wird mit 0 bezeichnet, im folgenden Jahr ist er entsprechend der abgerundeten Abwei- chung 11, im dritten Jahr des Zyklus 22, im vierten Jahr 33, oder, da ja das Alter des Mondes einen Mondmonat von 30 Tagen nicht überschreiten kann, 3. Im fünften ist es dem- entsprechend 14. Diesen so erhaltenen Wert nennt man die(Kirchliche) Epakte. Zur Vereinfachung dieser Rechnung wurde die sogenannte Goldene Zahl eingeführt. Sie erleichtert für jedes Jahr die Berechnung, an welcher Stelle es in dem jeweiligen 19jährigen Mondzyklus steht. Man geht dabei von dem Jahr 1 vor Christi aus, das gerade der An- fang eines Mondzyklus war und zählt des- halb zur jeweiligen Jahreszahl eins hinzu. Die so gefundene Summe wird durch 19 ge- teilt, und der verbleibende Rest ergibt die Goldene Zahl für das zugrundegelegte Jahr. Für 1953 sähe die Rechnung also so aus: 1953 + 1= 1954: 19 102 Rest 16, also ist 16 die Goldene Zahl für dieses Jahr. Um jetzt wiederum die Epakte zu finden, wird von der erhaltenen Goldenen Zahl 1 abgezo- gen 15, diese 15 mit 11(der errechneten jährlichen Differenz zwischen Sonnen- und Mondjahr) multipliziert- 165 und durch 30 (die Tage des Mondmonats) geteilt 5 Rest 15. Uns interessiert wiederum nur der Rest, denn er ergibt die gesuchte Epakte, die für 1953 also 15 beträgt. Wenn man jetzt vom 1. Januar 15 Tage zu- rückrechnet, so findet man das Datum des letzten(kirchlichen) Neumonds vor Neujahr 1953, also den 17. Dezember. Von diesem Da- tum aus rechnet man wieder abwechselnd 30 und 29 Tage vorwärts, bis man auf den 8. März oder ein späteres Datum stößt. Vom 17. Dezember aus 30 Tage vorwärts ergibt den 16. Januar, von dort 29 Page weiter ergibt den 14. Februar und jetzt wieder 30 Tage wei⸗ ter bis zum 16. März. Auf diesen 16. März fällt der kirchliche Neumond vor dem Früh- Iingsanfang, und 13 Tage später, am 29. März, ist der erste(Kirchliche) Frühlingsmond. Er fällt auf einen Sonntag. Das Osterfest aber ist immer an dem Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, also am 5. April. Nach dieser Rechnung kann man natürlich für je- des beliebige Jahr das Datum des Osterfestes bestimmen, wobei der Immerwährende Ka- lender durch die zuverlässige Angabe der Wo- chentage diese Arbeit erheblich erleichtert. Persische Junglandwirte in Deutschland Zuerst 2 bis 3 Jahre Lehrling, dann landwirt- schaftlicher Hochschüler Seit einigen Wochen arbeiten Jungland- wirte aus Persien in der südwestdeutschen Landwirtschaft. Am Rhein, im Odenwald and im Taubergrund sortieren junge Männer aus Teheran, Isfahan und Kermanschah Kartof- keln aus, bereiten die Aussaat vor und helfen mren deutschen Lehrbauern im Stall. Teheran richtete 1952 an land wirtschaftliche Hochschulen und höhere Landbauschulen in Baden- Württemberg die Anfrage, ob junge Perser in Deutschland ihr land wirtschaftliches Praktikum absolvieren können, um anschlie- Bend deutsche Fachschulen zu besuchen. In Verbindung mit den zuständigen staatlichen Stellen ist dann im Interesse einer„Förde- rung der wirtschaftlichen und kulturellen Be- Zzlehungen“ eine zwischenstaatliche Vereinba- ung getroffen worden. Der Besuch land wirtschaftlicher Hoch- schulen in Deutschland ist an gewisse Voraus- setzungen gebunden, Je nach Vorbildung müssen die künftigen Diplom-Landwirte eine Lehrzeit von 2 bis 3 Jahren auf einem staat- lich anerkannten bäuerlichen Lehrbetrieb ab- solvieren. Mit der Abschlußprüfung öffnet sich ihnen das Tor zur Alma Mater Schon in ihrer Heimat haben sich die jun- gen Perser in mehrwöchigen Sprachkursen auf mren Deutschland-Aufenthalt vorberei- tet. In Deutschland wird der Sprachunterricht fortgesetzt. Die deutschen Stellen sind be- müht, möglichst zwei Perser auf einem Lehr- Zut unterzubringen, so daß die jungen Leute, die sozial, religiös und wirtschaftlich aus einem ganz anderen Wirkungskreis kommen, auch unter sich eine Aussprachemöglichkeit haben. Der 21jährige Abbas Djafrudi, der seit Ja- nuar 1953 auf dem Lehrgut der Landwirt- schaftsschule Augustenberg ist, Bat sich rasch in den deutschen Verhältnissen zurechtgefun- den. Sein elterlicher Hof steht in der frucht- baren Niederung des nordpersischen Küsten- gürtels am Kaspischen Meer. Dort wird in er- ster Linie Reis und Tee angebaut. Abbas und seine Landsleute wissen natürlich, daß sich Klima und Bodenverhältnisse und so viele andere Voraussetzungen der deutschen Land- wirtschaft nicht auf ihre Heimat übertragen lessen. Umsomehr interessieren sie sich für intensive Bewirtschaftungsmethoden, um spä- ter, wenn sie als Diplomlandwirte in ihre Heimat zurückkehren, ihre eigenen Betriebe modernisieren oder die Landwirtschaft Per- siens, die zum Teil heute noch wie zu bib⸗ lischen Zeiten betrieben wird, rationalisieren zu können. Lur Manganversorgung der Kulturpflanzen Sämtliche Kulturpflanzen benötigen zur freu⸗ digen Entwicklung ausreichende Mengen der be- kannten Hauptnährstoffe Stidestoff, Phosphor- säure, Kali und Kalk sowie die sogenannten Spurenelemente, von denen neben Bor und Kupfer das Mangan die größte Bedeutung hat. Forscher Wie Rademacher, Schropp und Gericke haben darüber berichtet und klargestellt, wie lebensnotwendig das Mangan für alle Pflanzen und für den tierischen Organismus ist. Es gibt wohl selten einen Boden, der so arm an Man- gan ist, daß die von den Pflanzen benötigte Menge aus ihm nicht entnommen werden könnte. Aber das Mangan befindet sich in vielen Böden in einer Form, die von den Pflanzen nidit auf- nehmbar ist bzw. sich so langsam in die von den Kulturen aufnehmbare Form umsetzt, dab zur Befriedigung dieses Bedürfnisses Mangan in aufnehmbarer Form dem Boden durch Dün- gung zugeführt werden muß. Der Feuchtigkeits- grad und vor allem der Reaktionszustand des Bodens sind von großem Einfluß auf die Man- ganaufnahme durch die Pflanze, die bei pff 5, bis 5,6 am günstigsten zu sein scheint. N Eine Uperkalkung der Böden ist deshalb sorg- mist oder Gründüngung wird dem Boden Man- gan in aufnehmbarer Form zugeführt, jedoch vermag die organische Düngung allein nicht die durch die Ernten entzogenen Manganmengen Zu ersetzen. Mit einer Thomasphosphatdüngung von 3—4 dhe erhält der Boden die beacht- liche Menge von 12—16 kg Mangan in pflan- zen verfügbarer Form, wie Prof. Rademacher nachgewiesen hat. Heute wissen wir, daß 2. B. durch eine ausreichende Thomasphosphatgabe die Dörrfleckenkrankheit des Hafers wie andere Manganmangelkrankheiten bei anderen Kultu- ren vermieden werden können. Durch den Man- gan-Anteil des Thomasphosphates kann außer- dem eine bessere Ausnutzung der Phosphor- säure erreicht werden. Trotz der basischen Wirkung des Thomasphosphates wirkt aber das Mangan dieses Düngers ebensogut wie Man- gansulfat, wie dies Vergleichsversuche zeigten. Für alle Kulturpflanzen ist das Thomasphos- phat die wichtigste Quelle der Manganversor- gung, insbesondere des Grünlandes, da 930% des dem Boden zugeführten Mangans diesem Dünger entstammen. 5 N Sechs Gewinne in der Klassenlotterie 1 8 Am 21. Ziehungstag der 3. Klasse der 12 Südd. Klassenlotterie wurden folgende grö- Bere Gewinne gezogen: Ein Gewinn zu 50 000 DM auf die Nummer 41 402, ein Gewinn zu 25 000 DM auf die Nummer 108 547, zwei Ge- winne zu je 10000 DM auf die Nummern 135 523 und 197619, zwei Gewine zu je 5000 DM auf die Nummern 46 911 und 173 268. Ahne argh Keine rühmte, beruhigende Wirkung! Den echten Klosterfrau Melissengeist Achtung: Drog. nur in der blauen Packung mit 3 Nacht schlief ich mehr durch wegen meines nervösen Herzens. Seitdem ich aber Klosterfrau Melissengeist 2 nehme, fühle ich mich wieder wohl und kann e auch wieder ruhig schlafen. So schreibt Herr 5. Halfmeier, Castrop-Rauxel 4, Langestr. 150. So wie er, so können es unzählige bestätigen: bei nervösen Herzbeschwerden und Schlaf- losigkeit erweist der echte Klosterfrau- Melissengeist seine seit Generationen be- gibt es in Apoth. und Nonnen. Niemals lose. 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Kirche ARWA feunesse ebtsdhlonds mefstyerkcuffer Perlonstrumpf 4.90 RWa doresse eln feinmuschiget Potion mit dunkler Roht 8.90 ARWA gf Taille der beinver jüngende Strumpf 7.90 Wieder eingetroffen; Damen-Linksstrümpfe mit Perlon verstärkt 1.75 Kniestrümpfe— Söckchen Frohe Ostern] Rich. RALI. Wwe. Mannheim-Seckenheim Sfr. John) Oelegenbeitskauf! Herren- u. Damenfahrrad beide generalüberholt, preisw. zu verkaufen. Reparatfur-Werkstätte GROPP Mebkircherstraße 44 3 Bellfedernreinigung Steppdecken- RIH Hauptstraße 137 Verkauf von Inlet und Beitfedern anerkannt güte Qualitäten Güterhaltene K CE sehr preiswert zu verkaufen. Hauptstraße 163 Markthalle Schneider empfiehlt zu Ostern Nehme auch in diesem Jahr wieder Beéstellungen von entgegen, Geliefert werden alle Rassen u. nur gesunde und kräftige Tiere KARL BLUMMEL/ Mannhelm-Seckenheim 7 gühlerstrage 16 Janghennen Kopf-, Feld- u. Endiviensalat Sowie Blumenkohl U. Sämtl. Sorten von Gemüse Weiterhin Ia Tafelobst u. 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Außer Miete! „Zar und Zimmermans““ Außer Miete!. „Bäume sterben aufrecht“ Außer Miete! 8 „Columbus“ Niete ˖ B. Th.-G. Gr. B And freier V. auf g Hringt Sebinn! * 3 fältig zu vermeiden. Durch Düngung mit Stall- .%/ , ,, r e F „„ e // d„