r ERE 700 r von Gr. 0 Nr. 86 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 30. Mai 1953 Austauschbarkeit der Währungen Von Dr. Her mann Reis chle In der wirtschaftspolitischen Ausein andersetzung über die Grenzen hinweg ist in den letzten Mo- naten ein neues Schlagwort in den Vordergrund getreten, nämlich die„Konvertibilität“ der Wäh- rungen.„Wo die Begriffe fehlen, da stellt zur rechten Zeit ein Wort sich ein“, so könnte man mit Goethes Faust sagen! Hier stellt sich ein Fremdwort ein, das jedem die Möglichkeit bie- tet, am Wesen der Sache vorbeizudenken. Dieses Fremdwort füllt die Zeitungsspalten, geistert durch die Ministerreden und Halit von den in- ternationalen Wirtschaftskonferenzen wider. Was hat es nun damit auf sich? Im Rückblick auf die Wirtschaftsentwicklung der letzten achtzig Jahre mag manchem die Zeit- spanne von 1870 bis 1914 als ein letzter Wider- schein des Goldenen Zeitalters erscheinen. Gol- den im wahrsten Sinn des Wortes, denn mit ein paar Goldstücken in der Westentasche,— gleich- gültig auf welche nationale Währungseinheit sie lauteten—, konnte man beispielsweise durch Deutschland, England, Frankreich, Italien und Osterreich-Ungarn reisen, ohne daß man für jedes Land extra ein Paßvisum vorzuzeigen brauchte. Die„Goldfüchse“ allein waren Visum genug, ihre Austauschbarkeit in das nationale Kleingeld jedes Landes selbstverständlich. Man brauchte damit gar nicht erst zu einer Bank zu laufen, um diese„Devise“ förmlich umzutau- schen. Alle Hotelportiers nahmen sie ebenso an- standslos in Zahlung wie die Speisewagenkellner und die Schalterbeamten der Eisenbahn. Den Be- griff der„Konvertibilität“ kannten damals be- stenfalls ein paar Professoren der Nationalöko- nomie. Es ist aber ein Denkfehler, daraus zu folgern, daß die Welt„bloß“ zum Goldstandard zurück- zukehren brauche und alles sei wieder wie ehe- dem. Aus solchen Denkfehlern rührt dann meist die Forderung her, die USA als die derzeitigen Besitzer des weitaus überwiegenden Teiles allen Währungsgoldes der Welt sollten eben den in Fort Knox vergrabenen Goldschatz neu vertei- len, dann wäre künftig alles in Butter und die Austauschbarkeit der nationalen Währungen über das Gold gesichert. Eine solch primitive Auffassung sieht jedoch an der Tatsache vorbei, daß faktisch bereits übermorgen alles Währungsgold wieder auf dem Marsch nach den USA wäre, wenn diese es mor- gen neu verteilen würden! Es liegt hier ähnlich wie bei uns im Zeitpunkt der Währungsreform 1948. Einen Augenblick lang schienen alle Kopf- geldempfänger gleich reich oder gleich arm zu sein. Im nächsten Augenblick aber begann be- reits wieder der Prozeß des Ungleichwerdens. Denn es war eben ein Unterschied, ob der eine sein Kopfgeld zur nackten Fristung seines Da- seins verwenden mußte oder ob bei dem andern, der auf vollen Warenlagern saß, diese Lager in Bewegung und Umsatz kamen und ihm den Kopfgeldbetrag vervielfacht hereinbrachten. Jede nationale Währung ist ein getreues Spie- gelbild der allgemeinen Wirtschaftsverhältnisse des betreffenden Landes. Ist die Wirtschaft in Ordnung, weil das Volk stramm zu arbeiten ge- wohnt ist und weil seine wirtschaftliche und Soziale Verfassung Gewähr dafür gibt, daß alle Schaffenden entsprechend ihrer Leistung am Wirtschaftsertrag teilhaben, daß mit anderen Worten also„Jedem das Seine“ zukommt, so ist auch die Währung dieses Landes in Ordnung. Jedes solche Land wird auch in der Lage sein, seinen wirklichen Zusatzbedarf an Gütern und Leistungen über die Grenzen hinweg in einem gesunden Verhältnis mit anderen Ländern zu tauschen, wel!; solche Waren und Leistungen anzubieten haben, Der gegenseitige Austausch- wert der beiden Währungen dieser Länder orien- tiert sich auf die Dauer einzig und allein am Kaufkraftverhältnis der beiden Wirtschaften. Mit anderen Worten: die freie Austauschbar- keit der Währungen ist auf die Dauer nur dann möglich, wenn die Wirtschaftsverhältnisse der zum Austausch bereiten Länder in sich aus- gewogen und in Ordnung sind. Es heißt deshalb das Pferd am Schwanz aufzäumen, wenn man zuerst die Währungen„konvertibel“ zu erklären versucht und dann darauf hofft, daß die Aus- tauschverhältnisse gesunden werden. Umgekehrt wird ein Schuh daraus!. Die labile Verfassung des französischen Franc beispielsweise ist ein Produkt der ungeordneten Politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse die- ses Landes. Seine Regierungen sind zu schwach dazu, die chronische Noteninflation durch Steuer- erhöhungen und Leistungssteigerung abzustop- pen. Den französischen Franc also in diesem Zeitpunkt etwa gegenüber der härteren DMark . DDELB0O8 DDD Fopyright by v. Graberg& Görg— Wiesbaden (38. Fortsetzung „Das wünsche ich von Herzen, Fräulein Hanna! Ich weiß, wie man sich monatelang auf Reise und Urlaub vorausfreut.“ „Sie Aermster haben wirklich nur Unange- aehmes gehabt— eine Enttäuschung, eine böse Verletzung, eine Menge gewagter Abenteuer „Meine eigene Schuld! Aber am meisten bedauere ich, daß ich die schönen Tage, die Sie hier noch genießen werden, nicht zu- sammen mit Ihnen verleben kann! Mit Ab- schluß der Untersuchungen muß ich in den Dienst zurück.“ Fritz blinkerte.„Ja, wirklich schade, daß wir uns schon trennen sollen! Ich habe mir 80 gedacht, es wäre nicht übel, mit dir zu- sammenzuarbeiten— der Geheimrat wäre gerade ein Chef nach meinem Geschmack! Darum wollte ich mich auch ein bißchen bei ihm beliebt machen, wenn ich nachts den heimlichen Leibwächter spielte— und habe statt dessen alles gründlich vermasselt!“ „Wenn es dein Ernst ist, lege ich gern ein Wort kür dich ein., Fritzl Der Geheimrat hat Verständnis und nimmt gute Absicht gewiß nicht krumm.“ In die Unterhaltung platzte Herr Fisch, trotz ausgestandener Mühe und Aergernisse mit dem bockigen Motorrad wie die Morgen- sonne strahlend. 5 f 9 „Bin wieder Sendbote des Häuptlings“, feixte er vergnügt„Ein Verhör steigt, eine 5 große Sache— ich spüre es in den Zehen- spitzen. Nach der Laune des Alten zu schlieden, hat der letzte Akt begonnen. Dau 5 wird Ihre Anwesenheit gewünscht.“ ut 801 Sein Frei austauschbar zu erklären, wäre ebenso Wenig sinnvoll, wie dies im Verhältnis von DMark und Dollar der Fall ist, solange wir nicht durch Aus- tuhrsteigerung in den Dollarraum mehr Dollars verdienen oder durch Einfuhrersparnis aus dem Dollarraum Weniger Dollars benötigen. Die Moral von der Geschichte: Jeder Versuch, alle Währungen beispielsweise Westeuropas ge- Sen einander austauschbar zu erklären, ehe die Wirtschaftsverhältnisse der einzelnen Länder in sich dauerhaft geordnet sind und die Kaufkraft Paritäten sich gegen einander eingespielt haben, ist widersinnig. Dies schließt nicht dus, daß mit einer solchen freien Austauschbarkeit zwischen einzelnen Ländern, deren Wirtschaftsverhältnisse sich gegen einander bereits nachhaltig ausge- wogen haben, ein Anfang gemacht wird. Grundstücke dürfen belastet werden Umstellungsgrundschulden sind keine Enteignung Die Belastung der Grundstücke mit Umstel- lungsgrundschulden ist nicht als Enteignung an- zusehen, sondern hat den Charakter einer Ab- gabe. Diese auf dem Gebiet des Lastenausgleichs wichtige Entscheidung hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts bekanntgegeben. Durch das noch vom Wirtschaftsrat des ver- einigten Wirtschaftsgebietes erlassene Hypothe- ken-Sicherungsgesetz vom 2. September 1948 und das hierzu ergangene Anderungsgesetz vom 10. August 1949 Wurden Grundstücke, deren Hypo- theken, Grund- oder Rentenschuldlasten durch die Währungsreform abgewertet waren, zur Si- cherung von Forderungen des Lastenausgleichs mit Grundschulden in Höhe des Betrages be- lastet, um den der Nennbetrag in Reichsmark den Umstellungsbetrag der abgewerteten Lasten in Deutscher Mark überstieg. Segen dieses Gesetz hatten noch vor Inkraft- treten des Lastenausgleichsgesetzes Eigentümer von bombengeschädigten städtischen Hausgrund- stücken Verfassungsbeschwerde erhoben. Sie machten insbesondere geltend, daß die Belastung ihrer Grundstücke mit Umstellungsgrundschul- den eine unzulässige entschädigungslose Enteig- nung darstelle und außerdem den Gleichheits- grundsatz verletze. In seiner Begründung führt der Senat aus, da das Hypothekensicherungsgesetz und das Ande- rungsgesetz ausschließlich dazu dienten, etwaige im Zuge der Währungsreform entstandene Schuldnergewinne für den Staat sicherzustellen, habe es sich um eine vorläufige Vorauszahlung auf eine künftige Abgabe und um deren ding- liche Sicherung gehandelt. Derartige Vorauszah- lungen auf eine künftig endgültig zu regelnde Abgabe hätten aber den Charakter einer Ab- gabe. Auch die dingliche Belastung der Grund- stücke sei trotz der mit ihr verbundenen Eigen- tumsbeschränkung keine Enteignung, da sie lediglich der Sicherung einer zukünftigen Ab- gabe gedient habe und gerade der Fortfall einer entsprechenden dinglichen Last durch die Wäh- rungsreform der wirtschaftliche Anlaß für die Entstehung der Abgabe schuld gewesen sei. Bilanz der Lebens versicherungen Zufriedenstellendes Geschäft— Finanzierung des Wohnungsbaus? Staatssekretär Wandersleb vom Bundeswoh- nungsbauministerium appellierte an die 87 Le- bensversicherungsunternehmen in der Bundes- Lepublik, die Bundesregierung bei der Uberwin- dung der Wohnungsnot flnanziell zu unterstüt- zen. Vor rund 200 Versicherungswirtschaftlern, die an der ordentlichen Mitgliederversammlung des„Verbandes der Lebensversicherungsunter- nehmen“ in Bad Homburg teilnahmen, betonte der Staatssekretär, daß noch vier Millionen Woh- nungen in Westdeutschland fehlten. Die Bundes- regierung lehne es ab, die Mittel für den Woh- nungsbau durch Zwangsanleihen bei den Kapital- sammelstellen zu beschaffen. Sie strebe an, den Wohnungsbau schrittweise wirtschaftlicher zu ge- stalten, so daß er auch für die Kapitalsammel- stellen— insbesondere auch die Versicherungs- unternehmen— attraktiv werde. Der Verbandsvorsitzende, Gerhard Frels, teilte in seinem Geschäftsbericht mit, daß sich das Ge- schäft der Lebens versicherungen im Jahr 1952 zufriedenstellend entwickelt habe. Im Berichts- jahr seien 3,9 Millionen Versicherungen mit einer Gesamtvertragssumme von 4,7 Milliarden DM neu abgeschlossen worden. Damit arbeiteten die westdeutschen Versicherungsunternehmen nun- mehr mit einer Gesamtversicherungssumme von 20,47 Milliarden DM. Insgesamt liefen zm Bun- desgebiet und in Westberlin 27,54 Millionen Le- bens versicherungen. 2 Wirtschaft Mittelfristige Agrarkredite Bei der Land wirtschaftlichen Rentenbank Die Land wirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt, welche vor vier Jahren auf gesetzlicher Grund- lage als Selbsthilfeinstitut der Landwirtschaft geschaffen wurde, konnte in diesen Tagen die erste bedeutsame Frucht ihrer zielbewußten Auf- bauarbeit ernten. Bekanntlich hält es z. Zt. noch recht schwer, mittelfristige Agrarkredite zu be- schaffen, nachdem die ERP-Mittel im wesent- lichen ausgelaufen sind. Auf der anderen Seite verlangt die Eigenart des Produktionsablaufs im landwirtschaftlichen Betrieb, der ja Kredite nicht mehrfach im Jahre umzuschlagen vermag, Kreditlaufzeiten von drei bis sechs Jahren, so- fern damit Investitionen zur Produzktionsstei- gerung finanziert werden sollen. Die Land wirtschaftliche Rentenbank, die mit einem auf die Rentenbankzinsen abgestellten Grundkapital von 130 Millionen DM ausgestattet ist, vermochte nun in diesen Tagen erstmals Zwanzig Millionen DM Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis zum Jahre 1958 zu einem Zinsfuß von 7,5 Prozent binnen kürzester Frist am Kapitalmarkt unterzubringen. Der zur Zeich- nung gestellte Betrag wurde sogar mehrfach überzeichnet. Dies bekundet ein erfreuliches Ver- trauen sowohl in die Kapitalkraft der Renten- bank wie auch in die zu beleihenden landwirt- schaftlichen Betriebe. Dr. R. Tabakbauern èrwarten erhöhten Umsatz Die Tabakbauern erwarten vom neuen Tabak- Steuergesetz, das am 8. Juni in Kraft tritt, eine wesentliche Erhöhung des Zigaretten-, Zigarren- und Rauchtabakumsatzes. Prof. Dr. Meisner vom Vorstand des Bundesverbandes der Tabakbauver- eine erklärte in Karlsruhe, man könne im Ka- ljenderqahr 1953 mit einem Umsatz von 40 Milliar- den Zigaretten rechnen. Dieser Umsatz würde zwar noch immer unter dem des Jahres 1939 liegen, je- Goch gegenüber dem Jahre 1952, in dem 31 Milliar- den Zigaretten abgesetzt wurden, eine wesentliche Erhöhung bringen. Die gleiche Steigerung sei beim Absatz des steuerbegünstigten Feinschnittabaks zu Erwarten. Wie Meisner mitteilte, verhandelt die Rauchtabakindustrie zur Zeit mit dem Bundes- finanz ministerium über die Zulassung des Verkaufs von 25-Gramm- Päckchen Feinschnitt-Tabak. Deutscher Handwerkstag 1953 in Hamburg Mit einer internen Sitzung des Präsidiums des „Zentralverbandes des Deutschen Handwerks EDT) begann in Hamburg der„Deutsche Hand- werkstag 1953“. An der viertägigen Zusammen- kunft nehmen etwa 250 Delegierte der Zentral- fachverbände und der Handwerkskammern aus dem gesamten Bundesgebiet teil. Zu einer Groß- kundgebung am Sonntag, die den Höhepunkt des Handwerkstages darstellt, werden außerdem über 6000 Handwerksmeister aus allen deutschen Bundesländern und zahlreiche ausländische Gäste erwartet. Auf der Kundgebung werden der Prä- sident des„Zentralverbandes des Deutschen Handwerks“, Richard Uhlemayer, und Bundes- tagspräsident Dr. Hermann Ehlers zu aktuellen Problemen des deutschen Handwerks sprechen. Am Samstag wird u. a. Bundesflnanzminister Schäffer das Wort ergreifen. DGB gegen neue Bundesbahn-Zeitkarte Die am 1. Juni bei der Bundesbahn erfolgende Einführung der„Arbeitermonatskarte“ bedeutet nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbun- des eine Verschlechterung für die breite Masse der Arbeitnehmer. Die neue Tarifregelung führe zwar zu einer leichten Ermäßigung der Preise im Angestelltenberufsverkehr, erhöhe aber die Preise für den Arbeiterberufsverkehr. Da die Zahl der Arbeiter im Berufsverkehr erheblich größer sei als die der Angestellten, müsse das zu einer Verteuerung der Lebenshaltungskosten für diese Arbeitnehmer führen. Die Verantwor- tung für diese unsoziale Maßnahme falle aus- schließlich dem Bundesverkehrsminister und der Bundesbahn zu. Der DGB sei der Auffassung, daß die Bundesbahn die Deckung ihres Deflzits auf anderen Gebieten suchen sollte, als gerade im Berufsverkehr. 5 50 Millionen DM Zündwarensteuer Dem Bund sind nach Mitteilung unterrichteter Stellen im Jahre 1952 aus der Zündwarensteuer 53,3 Millionen DM und aus dem Zündwaren- monopol rund 3,1 Millionen DM zugeflossen, Im Jahre 1952 waren im Bundesgebiet 23 Zündwa- renfabriken tätig, die insgesamt 58,5 Milliarden Stück Zündhölzer gegenüber 64,6 Milliarden Stück im Vorjahr hergestellt haben. DGB für radikale Steuerreform Beseitigung aller Vergünstigungen verlangt Das Wirtschafts-Wissenschaftliche Institut der Gewerkschaften tritt für einge Senkung der Steuertarife bei radikaler Beseitigung aller Ver- günstigungen ein. Eine derartige Maßnahme stelle den einzigen Ausweg aus dem„Dilemma der Einkommensbesteuerung“ dar. Die Krise der Einkommenbesteuerung sei auf die im Laufe der Nachkriegsjahre in der Bundesrepublik einge führte Vielzahl von Steuervergünstigungen 5 rückzuführen, die zu einer bedenklichen Aus höhlung des Steuertarifs geführt hätten. 1 Die großzügig gewährten Vergünstigungen seien aber nicht ausreichend gewesen, um der Gefahr zu begegnen, daß die Steuerpflichtigen alle nur denkbaren Möglichkeiten ausschöpften, um der Besteuerung zu entgehen. Der legale Ausweg sei in der Regel eine Flucht in die Be- triebsausgaben. Aus der veranlagten Einkom- men- und Körperschaftssteuer habe der Fiskus in den Jahren 1949 bis 1952 pro Kopf der Be- völkerung nur etwa das gleiche Aufkommen er- zielen können, wie in den letzten drei Vorkriegs- jahren. Die Lohnsteuer habe aber immerhin 20 Prozent mehr als vor dem Kriege erbracht. Das Aufkommen an Umsatzsteuer habe sich so- gar verdoppelt. Nehme man an, daß im Durchschnitt der Jahre 1936 bis 1939 und von 1949 bis 1952 das reale Volkseinkommen in Westdeutschland annähernd [gleich geblieben sei, so hätte sich bei verdoppel- ten Steuertarifen ein zweimal so hohes Einkom- men- und Körperschaftssteueraufkommen er- geben müssen, als es tatsächlich erreicht worden sei. Demgegenüber habe im Durchschnitt der Jahre 1949 bis 1952 die Differenz zwischen den tatsächlichen und dem deklarierten FEinkommen der Selbständigen und Körperschaften schät⸗ zungsweise zehn Milliarden DM betragen. Das aber entspreche einem Steuerausfall von nicht weniger als vier Milliarden DM. 3,73 Millionen Kraftfahrzeuge im Bundesgebiet Am 1. April waren im Bundesgebiet rund 3 730 000 Kraftfahrzeuge polizeilich für den Ver- kehr zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Damit hat sich der Bestand in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 3,5 Prozent erhöht. Von den zugelassenen Kraft- fahrzeugen sind 1 820 000 Krafträder, 1,04 Millio- nen Personenkraftwagen, rund 21 000 Kraftomni- busse, 526 000 Lastkraftwagen und 287 000 Kraft- fahrzeuganhänger. Weltbankkommission wieder in der Bundesrepublik Die Studienkommission der Weltbank ist Wie- der in der Bundesrepublik eingetroffen, um die Prüfung der Wirtschafts- und Finanzlage in Westdeutschland fortzusetzen. Das Ergebnis die- ser Untersuchungen über die Dringlichkeit von Investitionen in Westdeutschland wird die Grund- lage für die Gewährung einer Weltbank- Anleihe an die Bundesrepublik bilden. Der Präsident der Weltbank, Eugene Black, wird die Bundes- republik vom 3. bis zum 6. Juni besuchen. Die Prüfungen der Studienkommission, die von S. R. Cope geleitet wird, werden sich auch auf die Bundesbahn erstrecken. Der Verwaltungsrat der Bundesbahn hat die Bundesregierung um eine bevorzugte Behandlung der Bundesbahn bei der N einer künftigen Weltbankanleihe er- sucht. 5 Handelsbesprechungen mit Brasilien Japanische Wirtschaftsdelegation in Bonn In Bonn begannen Verhandlungen zwischen einer brasilianischen und einer westdeutschen Delegation über den Abschluß eines neuen Wirt- schaftsabkommens zwischen Brasilien und der Bundesrepublik. Die Hauptschwierigkeiten in den Verhandlungen, die voraussichtlich mehrere Wochen dauern werden, sehen Sachverständige in der Regelung des 1952/53 entstandenen Defi- zits Brasiliens im Handel mit der Bundesrepu- blik in Höhe von 95 Millionen Dollar. Ein Aus- weg sei, die Einfuhren aus Brasilien zu steigern. Die Kaffeeimporte könnten zum Beispiel nach Auffassung Sachverständiger durch eine Senkung der Kaffeesteuer in der Bundesrepublik geför- dert werden. Auch eine japanische Wirtschaftsdelegation weilt zur Zeit in Bonn, Sie verhandelt über die Aufstellung einer neuen Warenliste für den deutsch- japanischen Warenaustausch. — wir beginnen inzwischen schon mit „Und Tief Gerda, hundertprozentiger Erholung“, „hinaus ins Grüne.“ Erwartungsvoll begrüßte ich Herrn Kra- mer. Er reichte mir so freundlich die Hand, als hätte ich nie täppisches Nachtgespenst gespielt, um über unsichtbare Fäden zu stol- pern. „Sie haben den Fall von Grund auf miter- lebt. Die Versuchung, uns ins Handwerk zu pfuschen, war natürlich für Sie naheliegend. Schwamm darüber— jetzt ist der Fehler wettgemacht!“ 5 „Sie haben den Mörder?“ „Ich kenne ihn und habe ihn im Garn.“ „Darf ich dazu meinen Glückwunsch aus- sprechen—“ „Warten Sie lieber noch! Was ich sagen Wollte, Sie haben mir auch einiges geholfen — mit der Beobachtung Klingenbeils, dem Brief an Pernelle und auch drüben im Küh- len Grund, Ich brauche Sie nun noch einmal. Aber hören wir zuerst— Herrn Cesaretti!“ Mephisto sah recht verändert aus. Mit stoppeligen Wangen, zerknittertem nzug machte er einen ungepflegten Eindruck. Die Züge schienen schärfer geworden. Stumpfer Trotz lag im Gesicht. Doch ehe Kramer eine Frage stellen konnte, gab es draußen Lärm. Assistent Frank er- schien in aufgeregter Eile.„Der Franzose, Herr de Pernelle, will unbedingt abreisen— er läßt sich nur mit Gewalt zurückhalten! Auf alle möglichen Schutzpatrone beruft er sich, bis zum Präsidenten der Republik! Was sollen wir tun, ihn in Schutzhaft nehmen?“ „Schwer, sehr schwer, mein Lieber, ohne klare Beweise!“ Kramer rieb sein Kinn.„Das gibt unbändig Schreibereien, obendrein viel- leicht noch einen Rüffel!“ Cesaretti in seiner Ecke grinste hämisch. Der Kriminalrat schritt langsam, taktmäßig, auf und ab.„Ja, was tun? Die Frage kommt schneller als ich erwartete, vielleicht ist es Er wird zappelig, Verliert die Ruhe. Geheimnis brennt ihn.“ Erfindung! Sie iet nait dan ffinfzehntausend Immer die Schritte, hin und her. Seine Umgebung schien Kramer ganz vergessen zu haben. i „Er versteckt etwas. Es muß ein unge- Wöhnlich gutes Versteck sein. Also vermut- lich— ein ganz einfaches! Wie versteckt man — unsichtbar oder sichtbar? Das muß es sein! Das unauffälligste, das so selbstverständlich erscheint—“ „Der Photokasten!“, rief ich. Er blieb stehen, betrachtete mich, als sähe er ein Urtier aus sagenhafter Vorzeit. „Wiedersberg!“, schlug er mir auf die Schulter.„Gibt's solche Blindheit! Weiß Gott, Sie haben recht!“ Selbst noch über meinen blitzhaften Einfall verwundert, hörte ich ihn schon, zu Frank gewandt:„Nehmen Sie ihm den Apparat Fort! Wir beschlagnahmen ihn. Achten Sie dabei ganau auf Pernelles Gesicht!“ Cesarettis Augen waren jetzt lauernd ver- kniffen. Nach Franks Abgang erhob sich in der Halle neuer Sturm. Die Stimme des Fran- zosen, weithin vernehmbar, schwoll zu einer dramatisch beschwingten Arie. Da kehrte der Assistent mit unbewegter Miene zurück und Stellte den schwarzen Kasten vor den Kriminalrat hin. Vorsichtig hob Kramer den Apparat, nahm den Filmpack heraus, klappte den Rasten auf, sah hindurch. Nichts Ungewöhnliches. Er drehte den Filmpack in der Hand, und Plötzlich leuchteten seine Augen. „Kunstvoll geöffnet und kaum sichtbar zu- geklebt, großartig! Das hat kein Schwach- kopf ausgedacht.“ 5 Die Umhüllung rig, Papiere fielen heraus, dazu eine durchsichtige, quadratische Platte. Der Kriminalrat ließ sie zwischen den Fin- gern schnellen. Kurz prüfte er die zugehöri- gen Aufzeictnungen und Formeln. „Biegsames, unzerbrechliches Glas, von der Dichte und Zerreißfähigkeit beinahe eines Leichtmetalls— eine vielseitig verwendbare . Dollars, die wir beim Verkäufer versteckt fanden, gewiß nicht überzahlt!“ Er schob Papiere und Materialprobe unter einen Stoß anderer Blätter und reichte Frank den Photokasten.„Bringen sie Herrn de Pernelle seinen geliebten Apparat zurück und meinetwegen mag er zum Teufel fahren! Die Beute haben wir, also lassen wir ruhig den Habicht flattern! Es erspart nur Um- stände!“ Kaum daß die Tür geschlossen war, wandte er sich jäh zu Cesaretti.„Das war wohl eine Ueberraschung für Sie, mein Freund? Sie hätten wohl nicht geglaubt, daß wir auch Herrn de Pernelle hinter die Schliche kämen? Da können Sie sich ein Bild machen, wie Schlecht Ihre Aussichten stehen! Sie sind doch ein alter Polizeikunde— ein Akten- bündel füllen Sie schon, Herr Sikovic! Nie lachte Italiens blauer Himmel über Ihre Wiegel“ 5 Der Häftling saß zusammengesunken. „Eine nette Rechnung, alles in allem Falschspieler, Hochstapler, Erpresser— dan angetrauter Gatte der schönen Marina, die Ihrer würdig war, aber doch mehr Format hatte als Sie, Sikoviel Sie Wären bald über Bord gegangen, fürchte ich, wurden de' Iaunenhaften Dame schon lästig „Marina liebte mich!“ ö 8 „Das ist Ihre Sache— ich will Thre fühle für die f Jedenfalls war die Heirat und die Verbin- dung mit Delbos eine erhebliche Geschäftsver- besserung, etwas Sicheres mit klingendem Hintergrund! Ausbaldowerer, Schleicher und Hehler zu spielen, wenn es sein mußte, auch Dieb und Schläger, das lag Ihnen jal Dazu die glitzernde Schale und der dämonische Mephistobart, den Sie sich zulegten.— Der Meister hat Sie ges gut gebrauchen kön- nen! Wollen Sie noch immer behaupten, Sie wußten nichts von seiner Anwesenheit?“ „Ich bekam Weisung, mich hier einzu- finden. Marina teilte mir meine Aufgabe mit.“ „Sie wußten natürlich auch um die 8a dem biegsamen Glas?“ 5 7 5 385(Fortsetzung fol Verblichene nicht trüben „Wenn ich das Worf schon höre..“ 1 Menschen im Lager/ Von J. Baudis „Lager, wenn ich das Wort schon höre. Von Lagern habe ich für mein ganzes Leben genug! Kaum war ich aus der Schule, da hat's damit angefangen: Arbeitsdienstlager und Wehrertüchtigungslager. Dann ging's weiter: Gefangenenlager, Straflager, Arbeitslager. Für ein paar Jahre habe ich mich der Hoffnung hingegeben, es wäre nun vorbei mit den La- gern, Es hat mir auch wirklich gereicht! Und nun bin ich doch wieder in einem Lager, sogar diesmal noch mit Frau und Kind. Das macht die ganze Sache ja noch viel schwerer. Auffang- lager in Berlin, Ueberprüfungslager, Abflug- lager, Verteil-Lager. Wie ich das Lager jetzt nennen soll, weiß ich gar nicht. Jedenfalls müssen wir solange hier drin bleiben, bis ich Arbeit und Wohnung habe!“ Der junge Bauer aus Pommern soll ruhig seinem Herzen Luft machen. Ich weiß ja, daß es ihm gut tut, wenn er einmal alles los wird, Was sich so in der Lagerzeit angesammelt hat. Er ist gerade dabei, die Ecke in der Fabrik- halle, die das„Teillager“ seiner Familie dar- stellt. mit einer Wolldecke, die er an einen Lattenrahmen nagelt, ein wenig gegen den dicht belegten Raum abzugrenzen. „Natürlich sind wir froh und dankbar, daß Wir Überhaupt hier sein dürfen. Wir haben uns ja diesen Weg schließlich selbst gewählt. Und Wir haben es lange genug überlegt und sehr genau überlegt und solange abgewartet, bis es drüben eben gar nicht mehr ging. Wir haben unser auskömmliches Essen hier und über un- sere Gesundheit wird auch gewacht. Wir hof- ken, auch eine Zukunft vor uns zu haben. Ich Will gar nicht undankbar sein, Auf der Straße ann man ja schließlich nicht herumliegen. Aber schließlich— Lager bleibt Lager. Ich werde den Tag segnen, an dem ich Arbeit und Wohnung gefunden habe und das Lagertor sich lür immer auftut.“ Mein Blick gleitet über die Strohsäcke am Boden, über die Koffer, Kisten und Bündel, über die Menschen, die dazwischen sitzen. Er geht hinaus zum Fenster auf den Lagerhof, wo die Lagerinsassen in Gruppen zusammen- stehen und warten. Der Mensch im Lager fühlt sich unsicher, in seiner Freiheit beschnitten, und seine ganze Sehnsucht gilt der Stunde, da er das Lager, das zermürbende Zusammengedrängtsein mit an- deren Menschen verlassen kann. Eigenartig, daß mir urplötzlich ein Wort durch den Kopf geht:„Ich will sie lagern, spricht der Herr.“ Ein alttestamentliches Pro- phetenwort, das allerdings das klare Gegenteil besagt. Es stellt das Lagerleben als eine tröst- liche Verheißung hin.„Ich will sie in's Lager bringen und im Lager behüten.“ Wer damals nicht im Lager sein konnte, wer außerhalb War, der war gestraft, der war in der Einsam- keit der Wüste, in Unsicherheit, im Elend. Aus dem Lager entlassen zu werden,„vor das Tor“ geführt zu werden, war eine schlimme Strafe, ein Angsttraum. Die Unwürdigen, den Abschaum des Volkes, jagte man hinaus. Aber auch die Kranken:„Der Aussätzigen Wohnung soll außerhalb des Lagers sein.“ Merkwürdig, daß mir gerade jener Mann, der an seinem Ver- schlag werkelt, vorhin gesagt hat:„Wenn ich so durch den Ort gehe, und die Einheimischen in Sicherheit und Freiheit zu ihrer Arbeit oder ihrer Wohnung gehen sehe, komme ich mir Vor, als wäre ich aussätzig, weil ich noch im Lager wohne.“ Die Botschaft von Jesus Christus betont, daß sein Platz außerhalb des Lagers war, bei den Elenden und Gedrückten.„Er hat gelitten draußen vor dem Tor. Und die, die ihm als Jünger nachfolgen wollten, wurden er- mahnt, auch dorthin zu gehen, die Gedrückten und Verfolgten zu besuchen und ihnen beizu- stehen.„So lasset uns nun hinausgehen zu ihm und seine Schmach tragen Der Herr ist immer bei denen, die„mühselig und beladen sind“. Wer ihm heute nachfolgen will, und bei ihm sein will, der wird ihn am sichersten finden, wenn er sein Herz und seine Barmherzigkeit zu denen schickt, die im Lager sein müssen. Es gibt gar viele Dinge. Eine geheimnisvolle Erzählung von Ina Schlüter — jäh schrak die Mutter im Bett empor. „Sein Pfiff!“ stieß sie hervor,„das war Chri- stians Pfiff!“ Sie eilte aus dem Bett, öffnete das Fenster und lauschte in das Dunkel hinaus, aber nichts regte sich. Sie rief, aber keiner antwortete, nur die Bäume rauscͤhten leise in den Wipfeln. Lange noch spähte sie hocchend in die Fin- sternis hinaus, um dann endlich enttäuscht das Fenster zu schließen. Es war in jenen wirren Wochen und Mona- ten nach dem Kriege, als alle Begriffe des nor- malen Lebens auf den Kopf gestellt zu sein schienen! Millionen Frauen und Mütter leb- ten täglich in banger Sorge um ihre Männer SOMMERLICHES LAND AM NORD-OSTSEE- KANAL. Auch das norddeutsche Flachland hat seine großen landschaftlichen Reize. Geht nicht etwas ungemein Stimmungsvolles, eine unvergleichliche Ruhe von diesem Lichtbild aus, das in sei- ner Komposition fast einem Gemälde ähnelt? Seien wir glüdclich darüber, daß unsere Hei- mat 80 viele landschaftliche Gegensätze aufweist, die sich harmonisch ergänzen. Ws weißt du schon vom Leben? Er hatte die hellsten Augen von der Welt, von einem unbestimmten Blaugrau mit einem leichten Schimmer gelben, durchsichtigen Bern- Steins. Tigeraugel In einem italienischen Hafen hatten sie ihm den Namen angehängt, als er einem belgischen Matrosen sein Messer ins Herz jagte, Sonst hieß er Enrico, Der Name paßte zu ihm, dem bronzebraun gebrannten Gesicht, den dunklen Haaren und der einfachen silbernen Kette, die er um den Hals trug. Da- rüber sprach er nie und Fragen wich er aus. Sein abenteuerliches Leben warf ihn überall herum. In allen Häfen der Welt war er be- kannt, aber nirgends banden sie gern mit ihm an, und wenn er die hellen Augen zusammen- kEniff, sein scharfer Blice kalt und wachsam je- den Einzelnen musterte, dann duckten sich die muskelbewehrten Kerle. Nur einmal trat ihm einer entgegen. Da hatte Enrico nicht zuge- schlagen. In einer spanischen Hafenschenkes spann er eines Nachmittags in aufsprühender Laune ein tüchtiges Seemannsgarn, daß sich den Land- ratten die Haare auf den Köpfen sträubten. Die rauhen Bukanier jedoch lachten dröhnend. Nur Einer lachte nicht. Der blieb ernst und betrachtete den Erzühlenden mit einer grüb- lerischen Aufmerksamkeit, die Enrico reizte. Immer öfter streifte er den schmalen, schlan- ken Matrosen mit dem weißblonden Schopf und den nachdenklichen, tiefblauen Augen und fuhr ihn schllehlich mit einem groben spani⸗ schen Fluch an. Der junge Matrose stand langsam auf, ohne eine Miene zu verziehen, trat er vor Enrico hin, sagte mit einer merkwürdig dunklen Kna- benstimme ganz ruhig auf deutsch: „Hein— natürlich bist du es— du kannst nur Hein Lüders sein!“ Es wär eine unwillkürliche Bewegung, die Enrico nach der Silbernen Kette greifen lieh. „Und wer bist du?“ fragte er rauh. „Der Andrees!“ Das kam 80 selbstverständ- lich, als wäre der Hein Lüders eben erst von Blankenese ausgefahren, und es waren doch schon jahre und jahre her 1 Männerstimmen Eine Erzählung von Lisa Nickel „So, So, der Andrees. er entsann sich dunkel des elternlosen Verwandten, der in Ooll Modder Wiebkes Kate aufwuchs. Plötz- lich packte er den jungen an der Schulter und stieh ihn in die Kammer nebenan, die Tür mit einem Fußtritt zuwerfend. Drin zog er den Andrees dicht an sich heran, sah ihm finster ins Gesicht. „Hast ja beinah der Erdmute schöne, blaue Augen, du Milchgesicht! Woran hast du mich erkannt?“ Der Andrees trat einen Schritt zurück, die Hände abschüttelnd, die schwer auf seinen Schultern lagen. „Die Erdmute erzählt so viel von dir, da muß man dich ja kennen! Wie ich auf dem Dampfer anheuerte, hat sie mir's auf die Seele gebun- den: wenn du den Hein triffst, dann grüße ihn von mir. Und suchen— suchen brauchst du nicht lange nach ihm, er hat die hellsten Augen von der Welt. Aber seit einem lahr habe ich nach dir gesucht.“ „Warum?“ blickte ihn Enrico düster an. Der Andrees sah ihm starr in die Augen, ohne sich zu rühren: „Sie Wartet immer noch auf dich!“ „Die—-—— Erdmutel“ sagte Enrico nur, Aber es lag viel darin. Und der Andrees sab die hellen Augen langsam dunkler werden und der Blick war weit weit fort Aus dem Schankraum tönte der Klang zer- brechenden Glases, grelles Weiberlachen, fluchten dazwischen. Enrico schien mit einer Handbewegung die Erinne- rungen fort zu wischen. ö „Ich danke dir, Audrees.“ gagte er leise, aber es klang ein drohender Unterton dazwischen. „Sage, du hättest mich nicht gefunden, nicht getroffen, es— es ist besser.“ Und als er die Verachtung im Gesicht des andern sah, krallte er ihm seine Hand in den Arm und fügte rauh hinzu:„Was weißt du schon vom Leben! Der Krieg hat mich nicht besser gemacht und die Häfen 5 Er brach ab:„Gehl“ 9 Andrees war weiß im Gesicht, als er ihm ins Gesicht schrie:„Ein Lump bist du, ein Lump! Die Erdmute. Lodernd vor Zorn drehte er sich um, floh förmlich aus dem Raum, knallte die Tür ins Schloßh. Enrico stand regungslos. Nur seine Hand hob sich langsam zu seinem Hals, wo er die Silberne Kette trug und schloß die zitternde Hand fest darum, um die Kette, die Erdmute ihm einst geschenkt. und Söhne, und nur wenige wußten, ob sie an einen Lebenden dachten oder an einen Toten. Wöchentlich kam Renate, Christians Braut, aus der kleinen Nachbarstadt herüber mit der stillen Hoffnung im Herzen, daß inzwischen ein Lebenszeichen von Christian bei der Mut- ter eingetroffen sei, aber die Mutter konnte immer nur betrübt den Kopf schütteln. Dann sahen gewöhnlich beide Frauen lange in nad denklichem Schweigen beieinander, ergingen sich ab und an in Erinnerungen an Christian und schwiegen wieder. Doch diese Gemein- samkeit in der Sorge um Christian hatte für beide etwas Tröstliches, und Renate schied stets ruhiger von der Mutter, als sie gekommen War. Und dann kam der Abend, der beiden Frauen in steter Erinnerung bleiben sollte. Am Nachmittag war Renate wieder erschie- nen um sich nach Christian zu erkundigen. Als sie aber das traurige Gesicht der Mutter erblickte, wußte sie gleich, daß sie— wie bis- lang— umsonst gehofft hatte. Nach einigen Stunden wollte Renate still wieder gehen. Doch die Dämmerung war schon hereinge- brochen, und die Mutter hielt sie zurück. Früh gingen sie zu Bett, und bevor sie sich entkleideten, öffnete die Mutter noch einmal das Fenster, um die frische Abendluft in das Zimmer strömen Zzu lassen. „Sonderbar“, sagte sie, während sie verson- nen in die Dunkelheit blidcte,„seit sieben Ta- gen höre ich jede Nacht Christians Pfiff. Nacht für Nacht stehe ich auf und schaue hinaus“, sie schüttelte den Kopf,„es ist schon geradezu unheimlich.“ Gegen Mitternacht war es dann, als aber- mals die Mutter aufschrak. „Wieder dieser Pfiff!“ rief sie fast ärger- lich aus und beschloß, sich dieses Mal nicht zu erheben. „Ich habe ihn auch gehört“, ertönte da aber Renates Stimme leise aus dem anderen Bett herüber. Die Mutter stutzte, erhob sich nun doch rasch, eilte an das Fenster und stieß es hastig auf. Totenstille. Kein Laut, kein Hauch. Die Nachit war kalt, und die Mutter begann in ihrem leichten Nachtgewand zu frösteln. „Ich Närrin!“ schalt sie sich und schwor: „Das soll das letzte Mal gewesen sein! Ich stehe nicht wieder auf!“ Seufzend wollte sie gerade das Fenster schliegen, als sie leicht zusammenschrak. Was war das? Ohne Zweifel, eine Gestalt löste sich aus dem Dunkel, eine große, hagere, und an der Art sich zu bewegen, erkannte die Mutter ihn — es war Christian! Laut und vernehmlich ertönte nochmals sein Pfiff. „Christian!“ stieß die Mutter aus, Christian!“ Und dann lagen drei glückliche Menschen ein- ander in den Armen. „Ich habe sehr viel an euch gedacht“, sagte Christian nach einer Weile,„die letzten sie- ben Tage und Nächte jedoch besonders ein- dringlich“, fügte er hinzu,„als ich mich auf dem Entlassungswege befand.“ Und mit die- sen Worten zog er Renate erneut zärtlich an sich. „Sieben Tage und Nächte?“ horchte die Mut- ter erstaunt auf und wurde plötzlich still. Die beiden jungen Menschen aber bemerkten es nicht vor lauter Glück. „ und in jeder dieser sieben Nächte habe ich deutlich seinen Pfiff vernommen“, sprach die Mutter nachdenklich vor sich hin.„War es Zufall? War es Traum?“ fragte sie sich ver- wundert,„war es die Kraft seiner Gedanken oder Ausdruck inniger Verbundenheit?“ Und nach einem Augenblick des Sinnens nickte sie bedächtig vor sich hin, als habe sie eine Er- klärung gefunden. „Es gibt gar viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die uns Menschlein rätselhaft er- scheinen“, murmelte sie bewegt,„Einer allein nur weiß um sie.“. Strahlender als uller Glanz der Welt Erzählung aus dem Leben/ Von Walter Floote Der Kleine, vierjährige Axel lachte nicht mehr so oft und herzlich wie früher. Seine Mutter War eine berühmte Sängerin und seit mehreren Monaten auf einer Tournee durch ganz Europa. Axel spielte im Kindergarten mit seinen Freun- den, er tobte herum, wenn die anderen tobten — aber wenn sie abends von ihren Müttern abgeholt wurden, dann ging Axel ernst und verschlossen an der Hand seines Vaters nach Hause. Doch eines Tages lachte er wieder. Seine Mutter war plötzlich wieder da, sie lachte und weinte mit ihm, als sie ihn umarmte und an sich drückte. Dann saß Axel auf ihrem Schoß und hörte zu, wie sie dem Vater von ihren Erfolgen erzählte, von dem rauschenden Bei- kall in den vielen großen Städten draußen in der Welt Und dann kam Herr Baumgarten, der Impresario, und er ließ durch den Chauf- feur viele große Pakete heraufbringen, und es waren alles Geschenke für Axel. Da gab es einen Ball, den man aufpusten konnte, ganz groß, daß er gröber war als der kleine Axel. Und einen Hut aus weißem Stroh, der wie ein Riesenrad auf seinem Kopf saß und den man mit einem Lederriemen unter dem Kinn fest- binden mußte. Aber das Schönste war eine große elektrische Eisenbahn. Axel saß zuletzt ganz still da, er war er- schöpft von dem vielen Glück, und er hörte nicht, wie Herr Baumgarten von dem Kontrakt sprach, den er am Abend zum Unterschreiben vorbeibringen wollte, von der nächsten Tour- née durch Nord- und Südamerika, daß es dies- mal bestimmt ein jahr dauern würde. Erst als Herr Baumgarten ihm die Hand auf die Schulter legte, auf die ausgebreiteten Ge- schenke wies und ihn fragte:„Nun Axel, was gefällt dir denn am besten? Was ist denn das Schönste?“— da erwachte er aus seiner Ver- sunkenbeit. Er sah auf den großen Gabentisch — welcher seiner Freunde besaß wohl solche Herrlichkeiten?— doch dann blidete er darüber hinweg zu dem Sofa, auf dem seine Eltern sähen, und seine Kinderaugen strahlten vo Glück, als er sagte:„Das Schönste 7 Das ist die Mutti..“ Herr Baumgarten war ein kluger Mann und ein guter Menschenkenner. f Als er am Abend wiederkam, wußte er, aud ohne in die Gesichter der Familie zu bliccenz wozu sich Axels Mutter entschlossen hatte und er behielt den Kontrakt für die große Tournée durch Nord- und Südamerika gleich in der Tasche. Während er den Kopf des klei- nen Axel tätschelte, sprach er davon, daß das Opernhaus ihrer Stadt sie mit Freuden enga- gieren würde, und dann nahm er mit einem etwas wehmütigen, aber doch verständnisvollen Lächeln, Abschied von der bewunderten Sän: gerin. 5 Als er abfuhr, sah er sie, mit Axel auf dem Arm., am Fenster stehen und ihm nachwinken. 2 S res eden ae 8 2 9 n 8 ir 7 ß 5 — Wie in dem Stunden unseres schönsten Ul Liebesbriefe brauchen keine„Neuigkeiten enthalten „Warum sollte ich Dir schreiben, Michael?“ tragtest Du;„ich hatte Dir ja nichts Neues zu sagen— und daß ich Dich liebe, weiht Du doch!“ Du hast recht, Cornelis, was hättest Du mir schreiben sollen? Ich kenne Dein kleines Leben, kenne Dein Zimmer, in dem Du mor- gens erwachst, Deinen Garten, in dem Du in die Sonne blickst, Deinen Platz am Mittags- tisch der Eltern. Und so vergeht ein Tag wie der andere. Vielleicht gehst Du in der Dämme- rung auch einmal zur Bank im Walde, wo wir uns zuletzt küßten, mußt an der alten Eiche vorbei, in die wir unseren Namen ritzten und uns schworen, einander nie zu verlassen— das hast Du mir anfangs in jedem Brief geschrie- ben, ja, tausend dumme Kleinigkeiten dazu, wieviel Semmeln Du zum Frühstück gegessen, welches Kompott es gab, ob Dein Kirschen- orakel aufging Aber allmählich wurden Deine Briefe kür- zer, später seltener. Du hattest mir nichts mehr zu schreiben. Du hattest mir alles schon 80 oft geschrieben, daß Dir eine Wiederholung lang- weilig dünkte; ja, fast schien es Dir zu dumm, mir zu schreiben: Ich liebe Dich! Ich sehne mich nach Dirl, weil das in jedem Deiner Briefe stand. Und 80 kam es zu Deinem letzten Satz:„Ich hatte Dir ja nichts Neues zu sagen— und daß ich Dich liebe, weiht Du doch!“ Wenn ich Deine Briefe so liebe, obgleich in ihnen nichts Neues steht, und wenn ich sie vermisse und einen bösen Tag habe, wenn er ohne einen Brief von Dir beginnt, so ist es nicht, um Neues von Dir zu wissen, sondern um Altes, mir zu eigen gewordenes zu lesen. Wenn Du einmal eine Frau bist, Cornelia, wird auch nicht jeder Tag mit Neuem angefüllt sein. Dein Erwachen neben mir wird eine Selbstverständlichkeit werden und doch könnte ich mir den Tag nicht vorstellen, wo mein Blick nicht zuerst auf Dein Gesicht fiele. Wenn Du mir mittags den Teller füllst, werde ich oft nicht aufsehen und gedankenlos zum Löffel grei- ken. Ich schwöre Dir, Cornelia, ich würde vor Hunger sterben, ehe ich einen Bissen anrührte, den Du mir nicht aufteiltest! Oft wirst Du glauben, Du lebtest unbeachtet neben mir, weil ich nicht mit Dir spreche oder gar eine Deiner Fragen unbeantwortet lasse., Vergiß dann nicht, daß Du meine Frau bist. Man ist nicht immer aufgelegt, mit sich selbst zu sprechen. Aber wennn Du nicht bei mir bist, Cornelia, wenn das Zusammensein nicht äußerlich vor- handen ist, dann mußt Du mir täglich schrei- ben. Schreib mir, Cornelia, fülle Deine Briefe nicht mit Neuigkeiten, die ich nicht mit Dir er- lebe, schreibe mir über Dinge, die uns beiden tief im Herzen vertraut sind. Laß die Angst um Deinen Brief nicht die Verbundenheit stören, die mir die Sicherheit Deines täglichen Briefes gibt. Wenn Du nicht weißt, was Du mir schrei- ben könntest, so lege ein Band Deines Kleides. eine Blume Deines Fensters wortlos hinein. Ich weiß soviel von Dir, Cornelia, daß Neues Dich mir fremd machen könnte. Darum liebe ich Deine Briefe, in denen immer wieder das- selbe steht- suche nicht nach Worten, sondern schweig in Deinen Briefen wie in den Stunden unseres schönsten Glücks. Denn Du sollst mir nichts Neues sagen, und daß Du mich liebst, weiß ich doch Häß iche Flecken im Sommerłſeid In den meisten Fällen kann geholfen werden Neue Kleider haben oft die Eigenschaft, be- sonders schnell Fledcen zu bekommen; doch in den meisten Fällen kann geholfen werden. Die Hauptsache ist eine sofortige Behandlung der Flecken. Hängt das Kleid erst einige Tage im Schrank, sind die Schwierigkeiten bereits gröber. Graàsflecken lassen sich aus Leinenkleidern und anderen nicht zu feinen Geweben mit Gall- seife und kochendem Wasser entfernen. Den Fleck gut einseifen, dann ausspülen. Feine Stoffe dürfen nicht mit kochendem Wasser behandelt werden. Bei diesen betupft man die Grasflecken mit einer leichten Spiritus- oder Salmiaklösung oder Wasserstoffsuper- oxyd. Allerdings müssen die Stoffe farbecht sein. Dann gut mit lauwarmen Wasser nach- spülen. Nachreiben mit verdünnter Zitronen- säure oder Weinsteinsäure ist immer gut. Harzflecken werden erweicht und mit Ter- pentin-Spiritus betupft, dann mit milder Seife nachgewaschen und gut ausgespült. Obstflecken sind meist harmlos bis auf Pfir- sichflecken, die beinahe jeder Behandlung trot- zen. Kirsch-, Erdbeer- und Heidelbeerflecken weichen im allgemeinen schon bei sofortiger Behandlung mit Wase ad Seife. Einweichen in Milch oder Bu ch läßt bei weißen Stoffen jeden Obstf! erschwinden. Zitrone tut dieselben Dienste. Seidenstoffe werden mit Spiritus behandelt. Verdünntes Wasserstoffsuperoxyd macht jeden Kirschfleck unsichtbar. Aber immer gut mit Wasser nachspülen, damit das Gewebe nicht angegriffen wird. Schweih flecken entfernt man aus Wollstoffen mit Gallseife oder— in stärkeren Fällen— mit einer Mischung von einem Teil Salmiak, drei Teilen Alkohol und vier Teilen Schwefeläther. Der Halisfraũ in- Olu gellü⸗tert Das Fett in der Pfanne muß vor allen Din- gen ganz heiß und durchgeglüht sein, bevor man das Fleisch hineingibt Butter, die ranzig geworden ist, kann noch immer zum Braten oder Backen benutzt wer- den, wenn man sie mit etwas Zwiebel aus- läßt und. von sich bildendem Satz vorsichtig abgießt. 5 Ein Wassertöpfchen auf dem Herd ist der beste Aufbewahrungsort für die beim Kc en benutzten Bestecke. Man hat sie dann immer sauber zur Hand. Angebrannte Topfböden müssen bis zum nächsten Tag mit Soda eingeweicht und etwa 15 bis 30 Minuten ausgekocht werden. Niemals mit spitzem Messer darangehen, sondern nur mit dem Topfkratzer. Gut nachspülen! Schweihflecken müssen sofort entfernt werden, weil sie die Motten anziehen. Aus Leinen-, Baumwoll- und Seidenkleidern entfernt man sie am besten durch schnelles Waschen in einer Seifenfloccenlösung. Alkoholflecken(Bier, Weißwein) verschwin- den bei sofortiger Behandlung mit Wasser. Man legt am besten ein Löschblatt oder einen Wattebausch unter. Rotweinflecken werden krisch gleich mit Salz oder Kreide bestreut und später mit Zitronensäure behandelt. Fettflecken aller Art entferne man mit einer Mischung von zwei Teilen Benzol, einem Teil Alkohol u. einem Teil Salmiakgeist. Raffee u. Kakao werden frisch mit kaltem Wasser, später mit obiger Mischung behandelt. Je schneller der Fleck behandelt wird, desto leichter und sicherer ist er zu entfernen. Seduld, Den kleinen Dingen des täglichen Lebens gegenüber stets die Geduld zu bewahren, ist etwas, was man lernen mund was man ver- lernen kann. Das eine hat mit dem Sich- Gehenlassen zu tun und das andere mit der Disziplin. Gelassen und geduldig bleiben, auch wenn der Augenblick zum Gegenteil ver- eührt, ist oftmals nur eine Frage der Selbst- zucht, eine Frage d 2 Dingen gegenüber 1 1 nen, ob das Geschehene die auch nur vorüber- gehende Aufregung wert ist. Wie oft plagt uns der Ungeduldsteufel. Da ist zum Beispiel die gute Laune dahin, weil vielleicht die Elektrische einmal gar ni kommen will oder aerbhummelt. Zwar fe sie zur selben Zeit und ebenso rasch wie sonst, aber die Ungeduld ist nun mal bling Ein andermal findet man, daß der Schalter- beamter unnötig langsam, der Vordermann in der Reihe von sturer Unbeweglichkeit ist Dabei rollt sich alles ganz sachlich und ohne weiteren Aufenthalt ab— es ist nur die eigene Ungeduld, die uns ein Schnippchen schlagt Und leider gibt es viele Menschen, weib- lichen und männlichen Geschlechts, denen die „Selbstregulierung“ des Temperaments nich: gelingt. Es sind die ewig Eiligen, die niemals Zeit haben, die aus ihrer Ungeduld heraus leicht fahrig werden und stets zu gelindem Aerger neigen; denen nie etwas schnell genug geht, bei sich und bei anderen. Sie sind stets A NN EINS SRS E 81 EEI ETAGE Der Vesperwinkel im blühenden Garten Wenn wir„draußen“ Gäste erwarten Wie gut mundet doch der Nachmittagsimbiß im Garten Besonders jetzt in der warmen Jah- reszeit, wo auf den Bäumen und an den Sträuchern 30 vielerlei wächst, was sowohl dem Auge wie dem Magen etwas zu bieten vermag! Schon der Kaffee schmeckt, draußen serviert, ungleich besser als in der Wohnung. Bekommen wir Besuch, so decken wir mit Sorgfalt unseren Tee- oder Kaffeetisch und reichen außer Kaffee, jenen die es mögen, selbstgetrockneten Lindenblüten- oder Pfeffer- minztèe; dazu Brötchen mit frischer Kräuter- butter. Unerwarteten Besuch erfreuen wir mit Milch Besonders willkommen wird den Gästen ein näahrhaftes, kaltes Getränk sein, etwa eine eisgekühlte F irsch-Zitronen-Milch. Den Saft von einer bis zwei Zitronen mit einem viertel Liter Kirdisaft vermischt, wird ununterbrochen quirlend einem Liter recht kalter Milch zuge. setzt. Statt frischer Milch ist bei jedem Misch- trunk entsprechend Bücisenmilch zu verwen- den. östlich schmeckt auch ein Gles Milch. oder N in ein halbes Liter Milch oder Kaffeesahne gibt man eine Messerspitze pul- verisierten Ingwer, nach Belieben auch 3 abgeriebene Zitronenschale. gießt eine Flasche recht kaltes Malzbier quirlend hinzn und füllt die schzumende Flüssigkeit in hohe Glaser. Oder wie wäre es mit einem kühlen Trunk Selter-Frucht⸗Milch? In einen Krug wird ein halbes bis ein Liter Milci geschüttet. der kri- sche Saft von Erdbeeren oder Apfelsinen wird hineingequirlt und eine Flasche eisgekühltes Selter wasser hinzugegossen. s gibt nichts Schöneres, nickits Zwanglose- . 15 ein gemütliches Beisammensein in Hrünen zur Vesperzeit! 2 ſicks o XXX X XXX KX XXX XX XXX N NNN NWT. unles Ml.. Poesie 9 5 ee, Betrachtung im Sonnenschein „Ein Gedicht!“ würde der Poet verzüct ausru- fen,„ein wahres Gedichit heiterster Frühlings- laune!“ Und mit schil- lernden Worten würde er dem eben Geschauten Gestalt verleihen unter zauberhafter Abwand- lung des Ausdructs. Es würde ein Reimen aus dunkelgrundigem Ever- glace mit großen bunt- lichen Einfalls aus sil- bergrauem Alpakkau-Mau- terial: Tages kleid der „Empirelinie“ mit seitlichi frech au 15 100 Ta- sche schmaler Taille und vorderer Kellerfalte. Die breite Aermelstulpe läßt verschiedene Variations- möglichkeiten des kurz und kürzer zu und er- freut seine Trägerin hin und wieder durch aufge- setzte weiße Pikeeblen- den. Der hochgestellte Kragen verleiht der Li- seinen neuen Einfall aus nie eine aparte Note. 55 Ein weichgebundene weichfließendem Baum- 5 wollstoff ans Licht. Schleife unterstreicht, die jugendliche Erscheinung. Dem stellt sich entge- Schlicht um schlicht fließt das Gewebe und läßt doch genug krönenden gen der bewegliche Spielraum zwischaa dem Mode- Experte mit der breiten, modischen Fra- Entrüctheit seiner stän- gen in Schiffchenform, digen Idee. Noch flattert der unfertige Gedanke mit geschlossenem Auge noch zu Papier, wühlt der sich vor allem run- den Schultern und einem schmalen Hals ver- schreibt. Viele kleine sil- Perlmutter- REX bedruckten Blumen, eine schwungvolle Poesie des weiten, etwas steif- schwingenden Rocktes, dem sich die schmale, schwarze Silhouette des Oberteils unaufdringlich unterwirft. Und mit der Betrachtung des gold- glitzernden Hals- Ge- schmeides fände der Wunschtraum dieses nachempfundenen Bildes seinen Ausklang. Anders äußert sich dus „Gedicht“ des Zeichners. Mit Strichen Buch über Schattenseiten und Vorteile dieses stoff- XEXXRRKXRKKRK XX XXX XXXTXXNXXKXX&XNKXXNXKXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX&XXXXXXXXXXXXXXXXXRXXXXXTTX NIR wenigen 6 715 55 umreißt er exakt und die tatendurstige Hand„. naturgetreu die Bestel- in den Stoffballen, die 4015 ll f ne lung seines Modells. Wahl des Materials zu ne 1 8 Nüchtern und klar führt treffen zwischen Seide, 391 l 1 sein Stift kompromißlos Jersey, Organdy. Und mit spiels 7 dem Stichwort„Tulpen- Iinie“ zerrt der Schöpfer FFFFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCVCVCCVCCVCCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCC bergraue knöpfe und ein schilichter schwarzer Wildledergür- te! zieren das Oberteil und den weitfließenden Rock, der, an seinem un- teren Rand tüschenartig angekräuselt, ganz we- nig absteht. Nicht genug mit diesem Entwurf, zeichnet das Auge des gewissenhaften Mode- helfers mit einludendem Blick den passenden schwarzen Riemenslip- per, den schmalen kelch- förmigen pump, die zwei- Ingeborg F die schönste Jugend der Frau Sie ist das Spiegelbild mütterlicher Güte dem Augenblick eine Elle voraus und nehmen immer eine kleine Anleihe bei der Zukunft. Sie trachten, Minuten zu überspringen, weil sie glauben, sich dadurch an Zeit zu be- reichern, merken aber nicht, daß sie sich eigentlich immer ärmer machen, weil sie sich des Augenblicks berauben. Und bei diesem unsichtbaren und vergeblichen Wettrennen mit den vermeintlich davongerasten kurzen Minuten he n sie nichts weiter ein als Nervosität und Verärgerung. Sich nicht tyrannisieren lassen von der das Gemüt im Augenblick anspringenden Unge- dul von der Frau eine bewußt n. Geduld gehört zu den nschaften der mütterlichen steht in großen Buchstaben Leben. Muß sie nicht geduldig die Suppe gar gekocht ist; bis das Iafen hat, bis das kleine Münd- 14 8. n, bis der kleine Mensch aufge- zogen und herangereift ist? Wie mag sie sich 1a an die Ungeduld täglicher Flüchtigkeiten A „bei dem mit vielerlei großen und hten angefüllten Tag der Frau mit seinen tausenderlei kleinen Handgriffen und Verrichtungen, die alle getan sein wollen und ihre reichlicher oder knapper bemessene Zeit beanspruchen, bei dem nie ruhenden Bu- wüußtsein der gewissenhaften Frau, daß sie Allein für die heimische Ordnung verantwort- lich ist, kann es da wundernehmen, daß sie in dem Gefühl: das schaffst du heute nicht“, „das bekommst du nicht in den einzigen Tag hinein“ glaubt, es immer eilig haben zu müssen; daß sie wider besseres Wissen un- duldsam wird, daß sie die Geduld auch ein- mal verliert? Daß sie die etwa angebotene Hilfe mit den ungeduldigen Vorten zurück- weist: das mache ich schneller selbst!“ Daß sie ihren Jungen, für den sie vielleicht einen kleinen Auftrag hat, schläfrig, faul und lang- sam schilt, nur weil er ausgerechnet heute noch nicht mit seinen Schularbeiten fertig ist. Die Frau muß immer sich selbst gegenüber die Frage bereit haben, ob es sich denn lohnt, die Geduld an Unwichtigkeiten zu verlieren, und dem Unmut die Zügel schießen zu Iassen, wenn sich die Dinge nicht einmal in der ge- wünschten Reihenfolge und Schnelligkeit ab- i vie man geglaugt hat. Es lohnt sich nicht, an den kleinlichen Aerger Teile der Spannkraft und Seelenruhe zu verpulvern. Mangel an Geduld frißt nicht nur an den igenen Nerven, ngeduldige überträgt seine Rast it und Nervosität auch auf die anderen. Und soll nicht die Frau der ruhende Pol für ihre Angehörigen sein? ie Ungeduldige gleicht einem Instrument, sen Saiten um eine Kleinigkeit zu straff gespannt sind. Der Ton wird um ein geringes unrein, und statt zu erfreuen, qualt er ein wenig. In der Geduld findet die mütterliche Gute der Frau ihren schönsten Ausdruck, und in- dem sie bei ihrer Umgebung das Bewußts zu erwecken weiß, daß sie mit einem Stück- chen Muße stets für die hren bereit ist, ver- mehrt sie deren Geborgenheitsgefühl. Jean Paul über die Ehe Eine Frau behauptet gegen ihren Mann, was sie will, der Mann ist durchaus nicht imstande sie zu widerlegen und zu besiegen. Denn wenn er sie an Schluß ketten und Redefaden festzu- halten glaubt, 80 ist's 80 viel, als wenn er einen Zwirnknzul, der auf der Erde liegt, an dessen Faden in die Höhe zu ziehen suchte; el vrird immer mehr Fäden in die Hand bekom- men, und der ganze Knäaul wird sich darin ver- wandeln, aber auf dem Boden bleibt doch des Zwirnstern. Sport und Spiel Vom einheimiſchen Sport Fußball. SV 07 Seckenheim— SpVgg. Sandhofen. Am kommenden Sonntag gibt mit der SpVgg. Sandhofen eine Spitzenmannſchaft der A⸗Klaſſe ihre Viſitenkarte in Seckenheim ab. Es dürfte ein intereſſantes Treffen bevor⸗ ſtehen. Vor allem wird man auf das Ab⸗ ſchneiden der 07er gegen ihren nächſtjährigen Verbandsrundengegner ſehr geſpannt ſein. Die größere Erfahrung der Gäſte ſollten die 07 er durch ihre gute Kondition und Kampf⸗ kraft ausgleichen können, ſo daß der Ausgang des Spieles vollkommen offen iſt. 8 BfR Mannheim(Am.)— Fygg. 98 Seckenheim Dieſes Nachholſpiel, welches für den 3. Platz noch von Wichtigkeit ſein wird, findet im Herzogenriedpark auf dem Hauptſpielfeld ſtatt. Die Elf vom VfR Mannheim, verſtärkt durch verſchiedene Spieler aus der Erſatz⸗ liga wird alles dranſetzen, um die Vorſpiel⸗ niederlage wieder auszuwetzen. Darüber⸗ hinaus hat ſich gerade dieſe Mannſchaft durch die letzten Spiele ſehr ſtark in Erinnerung gebracht. Die Einheimiſchen haben daher heute Abend um 18 Uhr in Mannheim beſtimmt keinen leichten Stand. Trotzdem trauen wir den Blau⸗Weißen einen Erfolg zu, mindeſtens aber einen Teilerfolg, zumal ſie in ihrer bisherigen Aufſtellung antreten werden. Jedenfalls werden die Seckenheimer An⸗ hänger einen ſpannenden Kampf ſehen und hoffen wir, daß das letzte Auswärtsſpiel mit Erfolg beſtanden wird. Am Donnerstag, den 4. 6. findet dann um 17.30 Uhr das letzte Spiel in der Rückrunde auf dem Wörtel gegen Edingen ſtatt. 5 Handball. Die 98 er Handballer beim badiſchen Vize⸗ meiſter. Die 98er haben ſich für morgen einen ſchweren Brocken vorgeſetzt. Die Fahrt geht auf den gefürchteten Sandplatz von St. Leon, zu dem Meiſter der Verbandsliga Gruppe Mitte und dem Vizemeiſter Geſamtbadens. Hier auf einen Sieg zu tippen, dürfte ſchwer fallen. St. Leon iſt eine typiſche Kampfmann⸗ ſchaft, die ihre Erfolge in einem kraftvollen Spielſyſtem ſucht. Allerdings konnten die 98er 1948 ein damals viel beachtetes Unentſchieden erzwingen. Ob es auch diesmal möglich iſt? Jedenfalls wäre auch ſchon eine knappe Nie⸗ derlage ein Erfolg. 0 Turnerbund Jahn— Tv. Bammental. Mit dem Tv. Bammental ſtellt ſich ein Vertreter der Heidelberger Bezirksklaſſe vor. Das Vorſpiel wurde nur knapp verloren. Für die Mannſchaft des Tb. Jahn geht es in dieſem Spiel nicht um unbedingten Ge⸗ winn, es gilt vielmehr vor allem, all das in zwangloſer Form ſpieleriſch vorzuführen, was in vielen Trainingsſtunden gelehrt wurde. Uneigennützigkeit und Kameradſchaft find die Säulen zum Erfolg. Hoffen wir, daß in den nun kommenden Freundſchaftsſpielen dieſe Tugenden augenſcheinlich geübt werden. Erfolg beim Jugend⸗ Staffellauf. Bei dem am Pfingſtmontag in Neckar⸗ hauſen durchgeführten Staffellauf konnte die A⸗Jugend des Turnverein 98 in der aktiven Klaſſe(Land) einen beachtlichen 2. Platz belegen. 5 Wer wird Kaiserslauterns Partner? Der VfB Stuttgart hat seine schwerste Prü- fung in Hamburg zu bestehen Am vorletzten Tag der Gruppenspiele zur Deutschen Fußballmeisterschaft kann vielleicht schon ermittelt werden, wer am 21. Juni beim Endspiel um die„Viktoria“ der Gegner des 1. Fc Kaiserslautern sein wird. Es kommen hierfür nur Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart in Betracht. 5 In der Gruppe 1 braucht sich der 1. FC Kai- serslautern nicht mehr besonders anzustrengen. Die Teilnahme am Finale ist ihm gewiß. Trotz- dem darf man von der Walter-Elf einen sicheren Sieg über den 1. FC Köln erwarten. Einmal haben die Pfälzer ein spielerisches Plus, zum anderen sind sie jetzt so gut in Fahrt, ihre Stür- mer so„eingeschossen“, daß kaum zweifelhaft ist, daß der unaufhaltsame Siegeszug fortgesetzt Wird. Die Kölner haben bisher doch zu wenig gezeigt, als daß man ihnen eine Uberraschung zutrauen könnte. Die Frankfurter Eintracht wurde von Kaisers- lautern in die Schranken gewiesen., Das 5:1 von Ludwigshafen hat deutlich gezeigt, daß die Frankfurter mit dem Erreichen der süddeutschen Meisterschaft ihre Kraft verbraucht haben. Die Mannschaft ist jung und nicht erfahren genug, um sich in den Endrunden durchsetzen zu kön- nen. Diese Feststellung tut der Eintracht keinen Abbruch. Beim Spiel gegen Kiel kann man einen Eintracht-Sieg erwarten, denn der Nordzweite, bisher noch ohne Sieg, hat wohl nicht die Qua- lität, den Frankfurtern zu Hause eine Niederlage zu bereiten. In der Gruppe 2 hat Borussia Dortmund zwei Punkte Vorsprung vor dem VfB Stuttgart. Sie darf beruhigt nach Berlin fahren. Union 06 kann zwar durch verstärkte Abwehr den Sieg verzö- ern, aber kaum aufhalten. Zu deutlich ist der Unterschied in der Spielweise, als daß man der tapferen Union mehr als ein ehrenvolles Ab- schneiden zugestehen möchte. Anders sieht die Lage für den VfB Stuttgart aus. Der HSV, verschnupft, daß er in Dortmund — nach seiner Meinung— durch die Schieds- richterentscheidung benachteiligt wurde, könnte seine Wut am VfB auslassen. Die Stuttgarter Werden auf alle Fälle gut daran tun, auf ver- steikten Widerstand zu rechnen. Nun haben sie Allerdings in Berlin bewiesen, daß sie auch aus- wärts zu siegen vermögen. Da es in Hamburg ums Ganze geht, also die kämpferische Note be- sonders betont werden muß, so gilt es für den VfB Stuttgart, das ganze Können zu entfalten. Vielleicht ist schon Erich Retter mit von der Partie, dann müßte es eigentlich auch auf dem Rothenbaum- Sportplatz zu einem knappen Er- folg reichen. Es spielen: Gruppe 1: Kaiserslautern— 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt— Kiel. Gruppe 2: HSV— VIB Stuttgart, Union Berlin— Borussia Dortmund. Die fünfte Runde bei den Amateuren Es fehlen noch zwei Gruppensieger In den Gruppenkämpfen der Amateurfußbal- ler sind mit dem VfL Sindelfingen und dem Sc Bergisch-Gladbach 09 bereits zwei der vier Teil- nehmer an der Vorschlußrunde ermittelt. Die besten Aussichten, dieses vorläufige Ziel eben- falls zu erreichen, besitzen Homberger Sv und VfB Bielefeld. Am kommenden Sonntag haben die Bielefelder dabei ihren schwersten Kampf zu bestehen. Sie müssen nach Berlin zu Hertha Zehlendorf. Wohl schlugen sie im ersten Vor- rundenkampf die Berliner leicht mit 3:0 Tref- fern. Aber seither haben sich die Zehlendorfer zusehends verbessert, so daß im Rückkampf noch keineswegs ein zweifacher Punktgewinn der Westfalen sicher ist. In der Gruppe 2 geht der Brust- an-Brust-Kampf zwischen Homberg und Nordhorn weiter. Beide dürften ihre Auswärts- spiele gewinnen. Vielleicht, daß Nordhorn in Fulda gefährdet ist. Der Verlust eines Punktes würde den Niedersachsen die Chance nehmen, im Rückkampf gegen Homberg doch noch die gleiche Punktzahl wie die Niederrheinischen zu erreichen. In den Gruppen 3 Gergisch-Grfadbach) und 4(VfL Sindelfingen) sind die Entscheidun- gen schon gefallen. Es spielen: Gruppe 1: Zehlendorf— VfB Bie- lefeld, Stade— Tura Bremen. Gruppe 2: Fulda gegen Eintr. Nordhorn, SV Heide— Homberger SV. Gruppe 3: Gladbach 09— Villingen, Schif- ferstadt— Hockenheim. Gruppe 4: Fe Urbar gegen Würzburger Kickers. Letzter„Club“-Sieg in den USA Der 1. FC Nürnberg beendete sein sechstes und ietztes Fußballspiel in den USA mit einem 9.1 Zieg über den Brooklyn Sportelub. 6* * großen ADA Soloklassen m „ 7 enn tür Motortäder allet ltspteis N 5 Schild für Fobrikmennscheften s tür Seitenwagen aller großen abac-Mannschattfg 40 Fabtikmennscheften Klassen mit goldenem 2 abc Sd aq Senlenwegen-Llssse 250 cem Solo- un odemit Wel gie ICrORI A-„Ae ro e Und zuvef! bewetbes ond die schnellste die erfolgteichs! VIcToRIA WIE FRHRRADER Schild besten leistungen in der für die * KR 26. 250 cem sssigste Moschine des Weit- beidetf Klassen. Morton RRNDER. Baut Aalen seinen Vorsprung aus? Die Aufstiegsrunde zur 2. Liga Sud In den Aufstiegsspielen zur 2. Liga Süd kann Hanau 93 am kommenden Sonntag durch einen Heimerfolg über den FV Offenburg einen wei- teren Schritt in die zweite Liga Süd machen. Weit größeres Interesse kommt jedoch dem Spiel des VfR Aalen gegen Wacker München zu, wo- bei Wacker im Falle eines Sieges, der durchaus nicht ausgeschlossen erscheint, den VfR Aalen auf dem 2. Tabellenplatz ablösen kann. Aalen wird sich allerdings zu Hause die Chance nicht entgehen lassen wollen, durch einen Erfolg den Abstand zu den recht nahegerückten Verfolgern Wieder zu vergrößern, Auch das Spiel Kulmbach gegen Daxlanden ist nicht ohne Bedeutung, vor allem dann nicht, wenn Aalen sein Heimspiel verlieren sollte. Denn noch können sich ja alle Mannschaften einen Aufstieg in die 2. Liga Süd ausrechnen. Es spielen: VfR Aalen— Wacker München, Hanau 93— FV Offenburg, Ar SV Kulmbach gegen FV Daxlanden. FPrzybylski gewann Jagdspringen Beim Reitturnier in Ludwigsburg— Lörke in der Dressur nicht zu schlagen Der zweite Tag des Ludwigsburger internatio- nalen CHJ- Turniers brachte mit einem inter- national besetzten Jagdspringen der Klasse M den ersten Höhepunkt. Es wurde eine Beute von Alfons Przybylski vom Gestüt Vornholz mit der 11 jährigen Stute Arnica. Przybylski durchquerte den Parcours fehlerfrei, was noch 13 weiteren Pferden gelang. Przybylski legte jedoch mit 77,4 Sekunden eine Zeit vor, die von keinem anderen Reiter auch nur annähernd erreicht wurde. Max Huck auf Fuconda(80,1 Sek.) und Wilhelm Of- fer manns von Köln-Langerfeld auf Nicoline(81,1 Sek.) kamen ihm am nächsten. Wie erwartet, wurde die Dressurprüfung der Klasse L von Altmeister Otto Lörke auf Mal- teser gewonnen. Die Pferde wurden auf Kan- dare mit Unterlegtrense vorgestellt und mußten im Trab und Galopp auch starke Tempos zeigen. Bei der Dressur der Klasse 2, in der Pferde starteten, die bisher in Prüfungen der Klassen Mund S noch Reinen Sieg errungen hatten, war Gerda Freundt aus Frankfurt auf Filou die Beste. Die Eignungsprüfung für Wagenpferde(Ein- spänner) wurde zu einem großen Erfolg von Hermann Nielsen aus Elmshorn, der mit Aldato mit der Benotung von 2,8 klarer Sieger wurde. Zweiter Meisterschaftslauf: Nürburg BMW.-Fabrikmannschaft gegen ausländische Privatfahrer beim Eifelrennen Das 16. Internationale Eifelrennen des ADAC Wird am kommenden Sonntag als zweiter Mei- sterschaftslauf für die Motorradfahrer und auch als Wertungslauf zur Deutschen Straßenmeister- schaft der Wagenfahrer gezählt. Es sind bis auf wenige Ausnahmen alle Fahrer am Start, die Aussichten auf einen Sieg haben. Mit Ausnahme der kleinsten Klasse sind alle Kategorien der Motorräder vertreten. Auch ohne Werner Haas sind in der viertelliterklasse die Neckarsulmer Maschinen vorn zu erwarten, aller- dings haben Otto Daiker, Brand, Reichert und der Italiener Colombo starke Konkurrenz aus Ingolstadt mit Kluge, Wünsche, Hofmann und Eelgenheier. In der 350-œ m-Klasse dürfte ein Zweikampf DKW Horex entstehen, während bei den Halblitermaschinen die Münchner BMW Mannschaft kaum zu schlagen sein wird. In Hok⸗ kenheim war der BMW nur die Moto-Guzzi überlegen, die diesmal nicht dabei ist. Für die Belebung des Rennens dürften die Ausländer Sorgen, so Mason-England(BS), Morgan-Eng- jand(Norton), Ranson-EFngland(Norton) und BilI Petch-England(Norton). Bei den Seitenwagen haben die BMW-Fahrer Kraus /Huser und Noll ron ihre stärksten Widersacher in Eric Oliver- England(Norton) und dem französisch- deutschen Paar Drion/ Inge Stoll. Insgesamt sind über 107 Motorradfahrer am Start. Eine ähnlich hohe Anzahl von Teilnehmern haben in den verschiedenen Wagenklassen ge- meldet. Neben den Meisterschaftsläufen für 1100. 1500-c m- Sportwagen ist der Porsche-Lauf“ in- teressant, starten doch hier zahlreiche bekannte Langstreckenfahrer alle auf dem gleichen Fabri. kat. In dem Rennen der Formel 3 sind die eng · lischen Cooper- und Kieft-Wagen eine Klasse für sich, während im Rennen der Formel 2 de Graffenried- Schweiz, Prinz Bira-siam und Cicc Landi-Italien sowie der deutsche Routinier Pau] Pietsch auf Maserati als erste Siegesanwärter zu gelten haben. Weltmeisterschaft im Rollhockey In Genf beginnen am Wochenende die 9. Welt meisterschaften im Rollhockey, die bis 6. Ju andauern werden. Insgesamt 12 Veranstaltunge sind nötig, um die 46 Spiele des Riesenturnleteg zu àbsolvieren. Da 13 Länder gemeldet Haben mußten zwei Gruppen gebildet werden: Gruppe 2: Portugal(Titelverteidiger), Spanien, Englan Trland, Agypten, Holland, Brasilien; Gruppe B. Italien, Schweiz, Belgien, Deutschland, Frank. reich, Dänemark. In beiden Gruppen Spielt jede: gegen jeden. Die beiden Ersten jeder Gruppe bestreiten die Finalrunde, in der man Portugal Spanien, Italien und die Schweiz erwartet. Für Uberraschungen sind England, Belgien und Deutschland gut. Die deutsche Nationalmanz. schaft wird von Meier(Walsum), Schlez, Theys. sen I(beide Hamborn), Ruck, Grob(beide Stutt. gart), Wengel(Hamborn), Iheyssen II(Walsum gebildet.. Belgien schlägt Schweden in Stockholm SCHACH-ECRKRE Der württembergische Meister in voller Fahrt Bei der Deutschen Schachmeisterschaft in Berlin 1953 gelang es dem 26jährigen würt⸗ tembergischen Meister Joppen(Heidenheim), den Titelverteidiger Teschner in einer großen Partie zu schlagen: Schwarz: Joppen(Heidenheim) „0 VVT . . 2 8 et ,,, A. 2 2 91 II , ee D 2 J N 2 Weiß: Teschner Berlin) am Zuge Schwarz setzte eben die glänzende Schluß kombination an mit 1... Tag- esl In der Dia- grammstellung geschah nun weiter: 2. Tel& cs Tba-bi!(droht TXdi, Ddl, Dfz matt) 3. Kfl-el Tbi cdi! Weiß gibt auf. Matt im nächsten Zuge durch Df2. Entnahmerätsel Glühwürmchen— Harzburg Bergdorf Beuthen Hochschule- Schaukel Moskito Morchel. Jedem der vorstehenden Wörter sind drei, dem letzten vier zusammenhängende Buch- staben zu entnehmen. Diese Buchstabengrup- pen ergeben, aneinandergereiht, eine Stadt in Franken und eines ihrer Bauwerke.(6= ein Buchstabe) 1 W 8 8 * D — Rund 35 000 Schweden erlebten in Stockheim eine fast sensationelle 2:8-Niederlage ihrer Na- f tionalelf im Ausscheidungsspiel für die Fußball. Weltmeisterschaft gegen Belgien. Die Schweden, die nach ihrem kürzlichen unerwarteten Sleg über Schottland in Glasgow als Favoriten galten. dürften es nach dieser Niederlage recht schwer A haben, sich noch für die Weltmeisterschaftsspiele zu qualifizieren. Et. —— A Deutsche Handballerinnen gegen Gsterreich 1 Neues Blut in ihre Handball-Nationalmann- fin; schaften der Frauen filtrierten Deutschland und 21 Osterreich für den Länderkampf am Sonntag in 0 Ubach-Palenberg bel Aachen. Ungewöhnlich, dd S. in beiden Gruppen die Speerwurfmeisterinnen des Jutta Krüger(Berlin) und Herma Bauma(Wiem de mitwirken. Ka L Das schnellste Autorennen der Welt W. Am 31. Mai in Indianapolis 80 Wenn am 31. Mai im Autodrom von Indiana-— 5 polis das schnellste Automobilrennen der Wel 857 ausgetragen wird, so steht die Neue Welt gam fü! im Zeichen des Geschwindigkeitsrausches. Ob-. Wohl als Weltmeisterschaftslauf gewertet, haben tis noch niemals dort eroberte Punkte für eine Pla- Fr eierung ausgereicht. Diese 500 Meilen von In- Kr dianapolis sind für„unbeschränkte Formel“ aug. Pe Seschrieben, d. h. jeder kann das Fahrzeug an Scl den Start bringen, das über eine Distanz von tre 800 km einen Durchschnitt von 200 km/ Std. ein- 512 halten kann. Düsenfahrzeuge sind für dieses 5 Jahr ausdrücklich erlaubt, obwohl die technisch Tu Entwicklung noch nicht so weif fortgeschritten ih ist, daß ein solches Fahrzeug für die Spezia- un renner von Indianapolis eine Konkurrenz wäre ge Bei diesem Rennen haben nur Spezialfahrzeuge Er Sewinnaussichten, die eigens für dieses Rennen Al und für diese Bahn gebaut sind. Mit den Renr N fahrzeugen europäischer Prägung haben die au Special-Cars nicht viel gemein. Das Autodrom Bu von Indianapolis ist eine viereckige Bahn von 85 2,5 Meilen Länge(4 km), deren„Ecken“, als a Steilwände ausgebaut, relativ hohe Geschwin- de digkeiten zulassen. sch Im Vorjahr siegte Troy Ruttmann auf„Aga ne janian Special“ in neuer Rekordzeit von 207, 20 km/ Std. Er hatte die 200 Runden in 352.415 86 einschließlich Tankpausen und Reifenwechsel Eil zurückgelegt. Eil W. Victoria„Aero“ K R 26 2 die erfolgreichſten Maſchinen auf der eil ADA C⸗Jubiläums⸗Deutſchlandfahrt! 15 2 2 2 4 2 8 Drei harte und hitzige Fahrtage mit zwe Le Sonderprüfungen gaben den 250 er Vietorig, ne Maſchinen ausreichend Gelegenheit, ihre un ak übert offene Qualität und ihre Leiſtungshöhe 5 in jeder Weiſe zu demonſtrieren. Folgende 25 Auszeichnungen wurden errungen: 4 Gold⸗ 5 Plaketten für die„Aero“ KR 26 mit Seiein⸗ wagen; 3 Gold⸗Plaketten für die„Aero“ 5 KR 26 Solo und 1 Silber⸗Plakette für diz 1 7 2 2 2 2 1 A „Aero“ KR 26 Solo; ferner die 2 einzi t de Großen AD AC⸗Mannſchaftspreiſe mit E Ati denem Schild für Fabrikmannſchaften al 80 Solo⸗ wie au challer Seitenwagenmaſchinen n Zu alledem noch di e? ADAC-⸗Silberbecher 5 für die beſten Geſamtergebniſſe aus den zwe 88 Sonderprüfungen in der 250 er Klaſſe füt. n Solo- und Seitenwagenmaſchinen. KI ter 801 We Vc Silbenrätsel 15 ar ba- da- darm die- eis en- gen 28 5 1 gen- le- loch mast mo- na- ne- ni 5 ni- ros- si- ti. 8 500 Aus den vorstehenden Silben sind 7 Wörter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchsta- 8 ben, beide von oben nach unten gelesen, ein schwäbisches Heilbad nennen. Bedeutung 1 der Wörter: 1. Tropenfrucht, 2. Land in Süd- amerika, 3. Köpergewebe, 4. Feuergott, 5. Er- frischungsraum, 6. ital. Opernkomponist, 7ꝗ St. Polizist. 1. H. Silbentauschrätsel Feder Sendung- Zelle Gendarm Se- 13 gel Belgrad Mutter Gatter Lausbub. 5 11 Bei den vorstehenden Wörtern ist je die be jetzte Silbe zu streichen und den übrigblei:- in benden Silben je eine der nachfolgenden Si- 26 den voranzusetzen, so daß man Wörter ande- rer Bedeutung erhält: Ade ar- blatt- ei- es- he- le- ne- re- run Die Anfangsbuchstaben der neuen Wörter N nennen, in der angegebenen Reihenfolge gele- de sen, einen schwäbischen Kurort. 8 Abstreichrätsel N. Leber Soehne Burg Manko Hader- Ve Leid Leider- Demut. 15 Von jedem der vorstehenden Wörter ist je E ein Buchstabe zu streiben, so daß man Wörter 5 11 anderer Bedeutung erhält. Die gestrichenen Buchstaben nennen, aneinandergereiht, einen Vorort von Frankfurt a. M. 1. GS UN GEN utfequdog— znsd pe pT ep One Zug guss 1:nphes Alvuegdeg neee eee eee eee eee eee N ezung uss Sen es Raps neius ans ieee peg— unaepusg „ ufsson g Sfefpsfa g Polo d ase i eue er buen ebe - sneuszned nz Teen