thaus Nr. 84 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 27. Mai 1953 Das Schicksal der Zeppelin-Stiftung Glückliches Ende eines jahrelangen Streits— Autogetriebe aus Friedrichshafen Es wurde fast als nationales Unglück emp- funden, als im Jahre 1908 in Echterdingen auf den Fildern das Luftschiff LZ 4, der Stolz des Grafen Zeppelin, in Flammen aufging. Dem Grafen muß geholfen werden! War die spon- tane Reaktion der Bevölkerung. Uber sechs Millionen Mark wurden gespendet, damit Zep- pelin sein Lebenswerk, die Luftschiffahrt, Weiterführen konnte. Der Graf betrachtete die Spenden, obwohl sie für ihn persönlich ge- sammelt wurden, nicht als sein Eigentum, sondern er rief die Zeppelin- Stiftung ins Le- ben, die, wie es in der Stiftungsurkunde heißt, den Zweck haben sollte, 1. den Bau eines neuen Luftschiffes zu ermöglichen, und 2. die Luftschiffahrt zu fördern. Mit der Hälfte der Spendengelder wurde so- fort die„Luftschiffbau Zeppelin GmbH.“ ge- gründet, die bereits im Jahre 1909 einen Nach- folger für das Luftschiff LZ 4 erbaut und da- mit den primären Zweck der Spende erfüllt hatte. Die übrigen Mittel wurden, wie vorge- sehen, für die Förderung der Luftschiffahrt verwendet und nach dem ersten Weltkrieg mit dem Ertrag der Zeppelin-Eckener-Spende aufgefrischt. Tochtergesellschaften der Luft- Schiffbau Zeppelin entstanden: für den Bau der Motoren die„Maybach-Motorenbau GmbH.“, für den Getriebebau die„Zahnradfabrik Friedrichshafen AG.“ und schließlich die„Dor- nier- Werke“, die sich bekanntlich dem Flug- zeugbau widmęten. AA 1938 in Lakehurst das größte deutsche Luftschiff, die„Hindenburg“, in Flammen auf- Sing, war es mit den starren Luftschiffen end- gültig vorbei. Das Flugzeug Hatte den Sieg davongetragen, der Luftschiffbau wurde auf höhere Anordnung hin eingestellt. Nach dem Buchstaben der Stiftungsurkunde hätte dies auch das Ende der Zeppelin-Stiftung bedeutet, da der Zweck, nämlich die Förderung der Luftschiffahrt, nicht mehr erreicht werden konnte. Man änderte aber die Statuten ab und machte die Stiftung der Luftfahrt schlecht- hin dienlich. Nach dem Zusammenbruch von 1945 sorgten jedoch die Alliierten dafür, daß auch dieser Zweck nicht mehr erreicht wer- den konnte. Die Katastrophe von Lakehurst 1938 brachte zwangsläufig auch für die Friedrichshafener Luftschiffbau- Industrie eine gewisse Umstel- lung. Die Zahnradfabrik und die Maybach- Motorenwerke arbeiteten allerdings schon vor 1938 kür den Kraftfahrzeugbau, nun aber wurde die Fertigung von Panzermotoren und Panzergetrieben bei ihnen in Auftrag gegeben. Da später auch noch die V2 zum Friedrichs- hafener Produktionsprogramm gehörte, wurde die Stadt am Bodensee ein mehrfaches An- griffsziel für die Luftwaffe der Alliierten, die in elf Angriffen Tod und Verderben über die Stadt brachten. Nach dem Zusammenbruch gingen tatkräf- tige Hände daran, die Zahnradfabrik wieder aufzubauen. Aber niemand wußte, wem nun eigentlich das Werk gehören sollte. Die Luft- schiffbau Zeppelin, die 83 Prozent der Aktien besessen hafte, war von den Besatzungsbe- hörden für aufgelöst erklärt worden. Die Zep- Pelin-Stiftung, die mit 13 Prozent am Zeppe- Iin-Konzern beteiligt war, wurde 1947 von den Franzosen mit einer Rechtsanordnung, deren Gültigkeit noch heute heftig umstritten ist, aufgehoben. Gar zu gerne hätten die Fran- zosen außer den beträchtlichen Demontagen auch noch diese Stiftung für sich beansprucht. Doch da verwies der Friedrichshafener Ober- bürgermeister Grünbeck auf den Paragra- phen 15 der Stiftungsurkunde, nach dem das Stiktungsvermögen der Stadt Friedrichshafen „für mildtätige Zwecke“ übertragen werden Sollte. So geschah es auch. Der soziale Woh- nungsbau wurde dazwischengeschaltet, und heute wird die Zeppelin-Stiftung von einem Ausschuß des Gemeinderats Friedrichshafen verwaltet. 1952 kam endlich Klarheit in die Vermö- gensverhältnisse der Zahnradfabrik. Der jah- relange Streit wurde beigelegt. Er hatte be- Kkanntlich viel Staub aufgewirbelt, insbeson- dere, da sich der verdienstvolle Luftschiffpio- 5 nier Dr. Eckener offenbar Benachteiligt fühlte und seine Ehrenbürgerrechte an die Stadt Friedrichshafen zurückgegeben hatte. Heute besitzen die Zeppelin-Stiftung 89,8 Prozent, die Tochter Zeppelins, Gräfin Helene von Brandenstein-Zeppelin 6,2 Prozent und die Maag Zahnräder und Maschinen AG. in Zü- rich 4 Prozent des Grundkapitals der Zahn- radfabrik. Es ist wohl ein einmaliger Fall, daß eine Gemeindeverwaltung so maßgeblich an einem Industrie-Unternehmen beteiligt ist. Die Zahnradfabrik Friedrichshafen hat sich schon vor dem Kriege zu einer der bedeu- tendsten Getriebefabriken entwickelt. Heute beziehen die meisten deutschen und viele euro- päische Automobilfabriken ihre Getriebe von der ZF, die in Friedrichshafen 2200, in ihrem Werk Schwäbisch Gmünd, das Kleingetriebe herstellt, 1700, und in Passau, Wo Traktoren- getriebe gefertigt werden, 1000 Arbeiter be- schäftigt. Das Neueste, was in Friedrichshafen her- gestellt wird, sind die elektromagnetischen Getriebe, bei denen ein einfacher Druck auf den Knopf genügt, um die Gänge zu schalten, also ein Vorgang, der keine größere Mühe macht als das Anknipsen eines elektrischen Lichts. Diese Aggregate werden vorwiegend in Omnibusse eingebaut. Wie bei einer Be- sichtigung des Werkes in Friedrichshafen zu erfahren war, besteht gegenwärtig die Ten- denz zu einer weiteren Ausdehnung des Ge- triebebereichs auf sechs oder gar sieben Gänge. „Das Vergang'ne kehrt nicht wieder, aber ging es leuchtend nieder, leuchtet lange es zu- rück.“ Diese Dichter worte gelten auch für die Luftschiffahrt, die einst so glorreich begon- nen hatte. Noch heute ist in Friedrichshafen etwas von dem Geist Graf Zeppelins zu ver- spüren. Die Zahnradfabrik, der verbliebene Rest des Zeppelin-Konzerns, trägt den Ruf der Friedrichshafener Industrie wieder hin- aus in alle Welt. G. R. Die Landfrau soll entlastet werden Landwirtschaftliche Ausstellung in Karlsruhe- Durlach eröffnet Karlsruhe(ZSH). In der alten Mark- grafenstadt Durlach wurde eine landwirt- schaftliche Ausstellung eröffnet, die neben einer allgemeinen Schau von Geräten, die der Arbeitserleichterung im bäuerlichen Betrieb dienen, insbesondere auch eine Entlastung der Landfrau durch die Einführung neuer techni- scher Hilfsmittel zum Ziel hat. Nach einer kurzen Ansprache durch den, Verbandspräsidenten der Badischen Landwirt- schaftlichen Genossenschaften, Georg Keidel, sprach vom Regierungspräsidium Nordbaden, Abt. Landwirtschaft, Dr. von Babo. Er er- Klärte, man bekomme manchmal fast den Ein- druck, daß durch die große Anzahl der Aus- stellungen, die in letzter Zeit durchgeführt wurden, oftmals eine Ermüdung der Bevölk rung gegenüber solchen Veranstaltungen fest- zustellen sei. Nach der Rede eines Vertreters des Land- ratsamtes Karlsruhe eröffnete Oberbürger- meister Klotz die Ausstellung. Bei dem an- schließenden Gang durch die Ausstellung, an der 268 Firmen, Berufsverbände und Schulen beteiligt sind, flelen besonders die weitgehen- den Möglichkeiten einer Technisierung auch im Mittel- und Kleinbetrieb ins Auge. Vor allen Dingen zeigte man auch Geräte, die der Landfrau die Arbeit erleichtern können. Be- sonders wirkungsvoll waren die Stände der Fachverbände, der Landwirtschaftsschulen, Berufsschulen und sonstiger Organisationen. Tätigkeiten, wie beispielsweise diejenige der ljand wirtschaftlichen Berufsschulen, die ge- wöhnlich im Stillen verrichtet werden, wur- den bei dieser Ausstellung den Besuchern besonders nahe gebracht, indem man die Aus- stellungsstücke einfach aus dem Unterricht geholt hatte und vor den Augen der Beschauer auf großen Tischen ausbreitete. Während der Ausstellung, die bis zum 4. Juni dauert, sind. noch eine ganze Anzahl von Veranstaltungen vorgesehen, unter denen besonders ein Land- Volktreffen, bei dem Minister a. D. Stooß sprechen wird, und eine Tagung der Stadt- und Landfrauenverbände hervorzuheben sind. Wiriſchaflliches Bonn lehnt Moskauer Einladung ab Der Kreml wollte über Handelsfragen verhandeln Die sowjetischen Behörden haben eine west- deutsche Wirtschaftsdelegation nach Moskau zu Beratungen über den deutsch- sowjetischen Han- del eingeladen. Auf westdeutscher Seite ist man an dem Ausbau des Handels mit den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang interessiert, je- doch, so wird in Bonn betont, immer unter Be- achtung der Vereinbarungen mit dem Westen, keine strategischen Güter an den Ostblock zu liefern. So sollen nach einer ersten Fühlung- nahme mit den russischen Delegierten bei der kürzlichen Handelskonferenz in Genf vor allem die Möglichkeiten, den Handel 2 m der So- Wietunion und Westdeutschland zu igern, un- tersucht werden. Zur Zeit beträgt Ausfuhr Westdeutschlands nach den Ostblockstaaten nur 2,5 Prozent der Gesamtausfuhr, während bei der Einfuhr der Anteil 3,5 Prozent beträgt. Die ver- gleichbaren Zahlen für die Zeit vor dem Kriege sind etwa 16 Prozent. Westdeutschland strebt Handels- und Zahlun wWietunion an. Nach zwölf im deutsch- sowjetischen Handel wieder zu einem geregelten Warenaustausch kommen. Die dies- bezügliche Vorarbeit liegt in den Händen des vor einem Jahr gegründeten Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, in dem die Spitzenverbände vertreten sind. Die bisherigen Verhandlungen mit den Ländern des Sowjetblocks, so berich- teten Sachverständige in Bonn, seien bisher im- mer voll oder teilweise an der mangelnden Be- reitschaft dieser Länder gescheitert, genügend deutsche Waren abzunehmen. Die Länder woll- ten mehr verkaufen als abnehmen. Die Bundesregierung hat trotzdem überra- schend die Einladung der Sowjijet-Regierung zu direkten Handelsgesprächen abgelehnt mit der Begründung, daß sie sich eindeutig an die Ab- machungen mit den Westmächten halten werde. Alle Verhandlungen mit der Sowjetunion über den deutsch- sowjetischen Warenaustausch müß- ten über die Europäische Wirtschaftskommission der UN in Genf, laufen, wo bereits ein entspre- chender Kontakt mit den Sowjets aufgenommen worden sei. Noch immer keine Bedarfssättigung Erfreuliche Umsatzsteigerung auf dem Baumarkt In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat sich insgesamt eine weitere Ausdehnung des Produktionsumfangs und der Geschäftsumsätze in den meisten Wirtschaftszweigen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ergeben. Dies, obwohl bereits das Jahr 1952 von vielen Sachverständigen als das Jahr der wirtschaft- lichen Normalisierung abgestempelt worden war. Man mag daraus erkennen, daß„die Wirtschaft“ eine sehr dynamische Erscheinung ist, deren Entfaltungsmöglichkeiten durchaus nicht ohne weiteres in einen festumrissenen statistischen Rahmen gefaßt werden können. Es kann auch weiterhin, wie das Volkswirt- schaftliche Büro der badisch-württembergischen Kammern feststellt, weder von einer Bedarfs- sättigung noch von einer nachgebenden Kauf- Kraft gesprochen werden. Vielmehr setze bei uns in Westdeutschland eine erhöhte Technisierung des gesamten wirtschaftlichen, vor allem auch haus wirtschaftlichen Lebens ein, den durch Wek- kung schlummernder Bedürfnisse zu fördern die Aufgabe der kommenden Wirtschaftspolitik sein müsse. Diese Auffassung erhält eine bedeutsame Stütze durch den soeben erschienenen Lagebericht des badisch-württembergischen Wirtschaftsmini- steriums, das feststellt, die kräftige Frühjahrs- belebung dieses Jahres sei vor allem von dem frühzeitig in Bewegung geratenen Baumarkt aus- gegangen. Jedem aufmerksamen Beobachter fällt in diesen Wochen ja auch auf, in welchem Um- fang in unseren Städten nicht nur an Neubauten, sondern vor allem auch an der Instandsetzung alter Bauten gearbeitet wird. Diese Bauarbeiten Wirken sich nicht nur auf die beteiligten Bau- firmen und Handwerke, sondern auch auf die Hilfs- und Zulieferindustrien aus. So haben die Industrien der Steine und Erden, der Sägerei und Holzbearbeitung, die Zementindustrie usw. eine ganz außergewöhnliche Umsatzsteigerung festzustellen. Man kann daraus wiederum die alte Wahrheit erkennen, daß gerade der Bau- markt im weitesten Sinne eine starke Koniunk- den Abschluß eines kommens mit der So- ähriger Pause soll es Je turreserve darstellt, die jederzeit durch plan- mäßige Finanzierungsmaßnahmen des Kapital- marktes und der öffentlichen Hand angeschlagen Werden kann. Dr. R 5 ee 36——————— Die Industrie- Produktion steigt an Nur Textilien rückläufig— Langsames Sin- ken der Erzeugerpreise Die Industrie- Produktion des Bundesgebietes ist im Monat April gegenüber März erheblich angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mit- teilte, betrug der Produktionsindex im Berichts- monat 156,3 Prozent des Standes von 1936. Im März lag der Index der gesamten industriellen Produktion bei 150,2 Punkten. Der Produktionsanstieg war vor allem bedingt durch die saisonmäßig stärkere tigkeit der Bauindustrie, deren Produktionsindex sich von 139,8 Prozent im März auf 161 Prozent im April erhöhte. Auch die Indexgruppe„Verarbeitende Industrie“ meldete einen Index von 155,3 Punk- ten gegenüber 148,2 im März. Die Textilproduktion ist jedoch im April gegen- über dem Vormonat zurückgegangen. Die Garn erzeugung betrug im Berichtsmonat bei 24 Ar- beitstagen 48 155 Tonnen gegenüber 49 953 Ton- nen im März bei 26 Arbeitstagen. Im Jahr 1952 betrug die durchschnittliche Monatsproduktion 43 415 Tonnen. Die Garnverarbeitung in der We- berei, Wirkerei und Strickerei ging ebenfalls von 4737/4 Tonnen im März auf 45 930 Tonnen im April zurück. Demgegenüber stellte sich der Mo- natsdurchschnitt des vergangenen Jahres auf 42 225 Tonnen. Die Produktion von Zellwolle ging von 8 768 Tonnen auf 8 313 Tonnen zurück. Die Herstellung von Kunstseide(Reyon) nahm 4 553 auf 4038 Tonnen ab. Die monatliche Durch- schnittsproduktion des Jahres 1952 betrug 8 984 Tonnen Zellwolle und 3 599 Tonnen Kunstseide. Die Erzeugerpreise für industrielle Produkte sind im April gefallen. Sie betrugen für die Ge- samtindustrie 119 Prozent des Standes von 1949 und 220 Prozent des Standes von 1938. Im Vor- monat lag sie bei 120 beziehungsweise 221 Prozent. Auf der Indexbasis 1938 berechnet lagen die Er- zeugerpreise der grundstofferzeugenden Indu- strie im April bei 245 Punkten gegenüber 247 Punkten im März. Die Erzeugerpreise in der Investitionsgüterindustrie blieben mit 199 Punk- ten unverändert. Die Preise in der Verbrauchs- güter erzeugenden Industrie flelen von 196 auf 195 Punkte. Die land wirtschaftlichen Erzeuger- Preise gingen im April gegenüber dem Vormonat ebenfalls leicht zurück. Sie lagen im Berichts- monat bei 191 Prozent und im März bei 194 Pro- zent des Standes vom Wirtschaftsjahr 1938/39. Technisierung der Landwirtschaft Neue Geräte auf der Ausstellung in Köln Es wird im allgemeinen noch zu wenig beach- tet, daß neben der jetzt stark in Gang kommen- den haus wirtschaftlichen Technisierung die land- wirtschaftliche in den letzten Jahren ein früher für unmöglich gehaltenes Tempo eingeschlagen hat. Die vom 31. Mai bis 6. Juni dieses Jahres in Köln stattfindende große Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft DLG) wird davon ein überwältigendes Zeugnis ab- legen. Diese Vorführung des landtechnischen Fortschritts wird umso eindringlicher ausfallen, als die im vorigen Jahre zunächst in München und ersatzweise dann in Mannheim vorgesehene Großschau aus Gründen der Maul- und Klauen- seuche abgesagt werden mußte. Welche intensiven Vorbereitungen unsere füh- renden Landmaschinenfabriken für die Kölner DL getroffen haben, kam uns bei einer Vor- besichtigung zum Bewußtsein, zu welcher die Hanomag, Hannover, die Presse eingeladen hatte. Dabei wurde u. a. auf einem mittleren Bauern- hof der neue 12-PS-Diesel-Allzweckschlepper mit den verschiedensten, für ihn gebauten Arbeits- geräten bei der praktischen Feld- und Hofarbeit gezeigt. Besonders eindrucksvoll wirkte die Tat- sache, daß dieser für den klein- bis mittelbäuer- lichen Betrieb gedachte Geräteträger auch mit Frontlader ausgestattet ist. Dr. R. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 26. Mai Auftrieb: Großvieh 551, Kälber 326, Schafe 1, Schweine 1728. Prels e: Ochsen 4 86-102, B 74 bis 865: Bullen A 85-99, B 9068; Kühe A bis B 6270, C 5263, D 43—53; Färsen A 92104, B 80 bis 90; Kälber A 133-150, B 120137, C 105419, D bis 100: Schweine A 110117, B 1 110—117, B 2 112 dis 118, D 110-112, E 100114, G 1 94-103. Mar K t- verlauf: Großgvieh sehr schleppend, großer Ybperstand. Kälber langsam, Uberstand. Schweine schleppend, Uberstand. Speckschweine stark ver- nachlässigt. —— ee 8 4 DDELB0s DDD Copyright by v. Graberg& Görg— Wiesbaden (36. Fortsetzung) Jetzt war Kramer wieder am Zug.„Zumin- dest kenne ich den Fall der Nordstrand- Werke“! Gerade gingen mir die angeforderten Unterlagen zu. Durch Vertrauensbruch und Diebstahl gerieten die letztgenannten For- schungsgeheimnisse in Verlust.“ g Herrn de Pernelles Lächeln gefror,„Wie soll ich das verstehen? Sie sagten gerade, ich besäßge alles bezügliche Material— Wollen Sie also behaupten, ich hätte es gestohlen?“ „Gewig nicht! Aber Sie haben es vermutlich teuer und doch preiswert gekauft!“ 5 „Sie sprechen in Rätseln. Von wem hätte ich kaufen sollen?“ 5 „Wünschen Sie wirklich Antwort auf diese Frage? Selbstverständlich kauften Sie von Ihrem tüchtigen Geschäftsfreund— Dr. Del- bos!“ „Ausgezeichnet! Nur habe ich leider nicht das Vergnügen, diesen Herrn zu kennen.“ „Möglich daß er unter einem anderen Namen mit Ihnen verhandelte— ich will das nicht abstreiten! Jedenfalls hat er Sie vor- gestern telefonisch angerufen— und zwar in dem kleinen Waldgasthaus Zum kühlen Grund'. Dafür gibt es Zeugen.“. Ich dachte, dieser gutgezielte Stoß müsse endlich die Deckung erschüttern, doch der Gegner hielt stand... „Dort war ich allerdings, aber empfing keinen Anruf. Ihre Zeugen irren sich.“ „Wir haben die Aussage der Wirtin.“ „Eine kecke Person— sie erlaubte sich Wohl einen Spaß!“ Wieder wechselte Kramer unversehens die Angriffstaktik.„Wissen Sie, daß Dr. Delbos tot ist? Er starb— vorgestern.“ „Also kann er unmöglich mit mir telefoniert naben k“ 5 3 4 „Zur Zeit des Anrufs lebte er noch. Er starb— sehr plötzlich. Und der Mann, der Innen hier vor einer Viertelstunde sein An- gebot machte, war— der Mörder!“ „Der Mann mit den unverlöschilichen Far- ben 2 „Der Beobachter auf dem Balkon hat den Handel mitangesehen Ein Zeuge, der gleieh zur Stelle ist!“ Kramer legte mir die Hand auf die Schulter. 5 Endlich mußte doch ein Stoß treffen! Per- nelle schüttelte zur Antwort wehmütig den Kopf.„Wie Menschen enttäuschen können! Dieser arme Teufel, der die Erfindung ge- macht hat, mit seinem schäbigen Umhang, tat mir fast leid— er soll wahrhaftig ein Mörder sein? Und den Herrn hier hielt ich für einen höflichen, gebildeten Mann, dem meine klei- nen Bilder gefielen— und er wollte mich be- spitzeln! O. man ist unerfahren— ein großes Kind!“ 5 Die Habichtsnase riskierte sogar noch einen Gegenangriff. Ich nahm die Herausforderung an.„Als ich mit Ihnen sprach gab mir ein eigentümlicher Umstand zu denken. Der Page brachte für Sie einen Brief ohne Marke- der einfach auf einem Tisch der Halle gelegen haben soll— eine merkwürdige Beförderungs- art!“ „Die ihre guten Gründe hatte!“ Der Fran- zose schien sehr belustigt.„Mon dieu, wðie man harmlos in Verdacht kommen kann!“ „Können Sie den Brief vorweisen?“ griff Kramer ein. 5 „Bedauere. Ich habe ihn zerrissen oder verbrannt, was weiß ich!“ „Warum diese Vorsicht?“ 5 „Man stellt keine Dame bloß— es War ein zärtlicher Brief.“ „Eine Verabredung?“ 5 „Ein Rendezvous!“ Herr de Pernelle lieg das Wort wie eine Süßigkeit über die Zunge gleiten. 5 7 „Ich sagte bewußt: Eine Verabredung! Kramer bestand auf diesem Ausdruck„Eine Verabredung mit dem Mörder! Der Tod des Dr. Delbos, mit dem alles besprochen War, machte ja eine Aenderung des Programms nötig! Ber Mörder und Dieb der Papiere * — fuhren Sie vor einer Stunde?“ „Zur Bahn,“ antwortete der Franzose und tat gelangweilt.„Muß ich auch darüber eine Erklärung geben?“ 5 „Der Wirt des Dorfgasthauses sah, daß Sie unterhalb der Post einen Mann zu sich ins Auto nahmen.“ „Einen müden Wanderer, ja.“ „Es war doch derselbe, der später wieder in Them Zimmer auftauchte? Der Mann mit Mantel und Schlapphut!“ „Das wäre nicht gut möglich— Den ersten Prachte ich doch an den Zug!“ „Wie konnte er überhaupt wissen, daß Sie gerade zum Bahnhof fuhren?“ „Er wünschte nur einfach, ein Stück mit- genommen zu werden“ „Und was taten Sie selbst am Bahnhof?“ „Ich kaufte Zeitungen— Auch auf der Reise erfährt man gern, wWas zu Hause in der Heimat geschieht.“ 5 Er wies auf ein paar französische Journale. Das lalige Verhör hätte jeden anderen Wohl zermürbt, er im Gegenteil schien völlig ruhig. als Ob ihm nach dem Gelingen seiner photo- graphischen Bemühungen nichts mehr berüh- ren könnte Entweder hatte er stählerne Ner- ven oder wirklich ein reines Gewissen. Wieder geriet ich in Zweifel. Kramer spielte einen unverhofften Trumpf Aus.„Nur seltsam, daß der Liebesbrief, den Sie wegwarkfen oder verbrannten, eine Män- nerhandschrift trug!“ Glomm jetzt ein Funke bestürzten Arg⸗ wohns? Die Gegenfrage kam ohne Zucken. „Wie wollen Sie das behaupten?“ „Der Page und Herr Wiedersberg hier sahen die Adresse!“ i „Und täuschten sich doch! Sie haben ihnen wohl auch in den Mund gelegt, was Sie gern hören möchten!!!! Eine Unverschämtheit, auf die der Krimi- noelrat ärgerlich reagierte. Wohl überhastet folgte sein Stoß.„Sehr schön gesagt! Ich nahe wohl auch der Wirtin vom Kühlen Grund in den Mund gelegt, daß ihr beim Anruf kür Sie— Delbos seinen Namen Uannte?“ „Das bestreite ich! Stellen Sie mich der Zeugin gegenüber!“ Der Stoß war gründlich fehlgegangen, Die Habichtsnase hatte sich freigekämpft und gewann mehr und mehr an Boden. „Sie haben gewiß diese Wirtin für Ihr Schweigen gut bezahlt? Doch wenn sie unter Eid steht—“ Rramers Florett war stumpf geworden— er konnte seinen Gegner nicht mehr ver- Wunden! Auch unter Eid, hatte Herr Fisch grundsätzlich erklärt, ist es mit solchen Leuten immer eine mißliche Sache Pernelle schien seinen Sieg auszukosten. „Es ist schon spät, Messieurs, Woller Wir nicht schlafen gehen und uns lieber ein andermal unterhalten?“ Ein glatter Hinauswurf! Nun wurde es der Kriminalrat zuviel. „Sie zwingen mich, andere Seiten aufzu, ziehen! Ich hätte Ihnen und mir die Un- annehmlichkeiten gern erspart,. Aber mar wird anders nicht mit Ihnen fertig! Wieders, berg. rufen Sie Kommissar Vollbrecht! Fr soll einen Assistenten mitbringen. WII nehmen eine Durchsuchung des Zimmers vox.“ „Ueberlegen Sie gut, Monsisur! Haben Sie Vollmachten?“ a 5 „Nur hinreichenden Verdacht! Es gilt, zwei- kachen Mord aufzuklären!“ 5 „Sie begehen eine Dummheit, Monsieur! Ich erhebe Beschwerde! Sie werden pein⸗ liche Dinge hören müssen. Ich stehe unter dem Schutz meiner Regierung“ 5 Der Franzose verwahrte sich noch erregt, als ich ging, um den Posaunenengel zu suchen. Ich fand ihn sehr irdisch mit dem Inhalt eines großen Bierglases beschäftigt. „Reden macht Durst“, sagte er trocken, als er, von einem jungen Mann namens Frank begleitet, neben mir die Treppe hinanstieg. Die Habichtsnase hatte sich merkwürdig schnell beruhigt und zeigte jetzt sogar ganz offen ihre spöttische Ueberlegenheit. 5 „Fangen Sie an, Messieurs! Ich denke nicht, Ihr Vergnügen zu stören! Aber kommen S! bald zu Ende, ich bin sehr schläfrig!“ 5 Fortsetzu- DIE WUCHTIGE Kull SE Das EHARTIKONS ragt hinter dem österreichischen Dorf Innerberg zum Himmel empor. Diese maleris gruppe der nördlichen Kalkalpen erstreckt sidi zwischen Vor ste Erhebung des Rhätikons ist mit seinen 2989 Metern der nende Scesaplana. che Gebirgs- erlberg und der Schwelz. Die höchi⸗ an der Grenze Graubündens thro- Deutscher Arzt entdeckt Heilmittel Asthma-Kranke atmen auf Frankfurt. Der Asthmakranke ist bekanntlich nicht nur selbst ein bedauernswerter Mensch, auch seine ganze Umgebung leidet mit ihm, Das schreckensvolle Ringen nach Luft beeindruckt jeden aufs tiefste, der in der Umgebung eines Asthmatikers lebt. Große Summen Geldes den im Laufe der Jahre für Linderungs- mittel ausgegeben, die von der Familie in anderer se kür bessere Zwecke angelegt Werden könnten. Aber niemand wäre 50 m, dem Asthma-Leidenden die Geld- 1 zu verweigern! Jeder bedauert den be- ten Kranken, und es ist einfach kändlich, dag alle nur möglichen mittel angewendet werden. Krankenkassen haben angesichts n Elends für ihre Mitglieder, die A bronchiale leiden, eine bedeutende bewilligt, die für Linderungsmittel werden können. Ein inneres heimtückisch und hartnäckig den bedauernswerten Kranken oft ein ganzes Leben hindurch verfolgt— das ist das Asthma bronchiale. Es plagt den Menschen in Srausamer Weise und ist mit keinem der neuen Wundermittel, wie Penicillin, Strepto- myein oder Aureomyein zu heilen. Für so viele verzweifelte Infektionskrank⸗ heiten, vom Findbettfieber bis zur tuber- Kulösen Hirnhautentzündung haben wir in den sogenannten Antibiotika Waffen, die zu- Die britsche ScdfsOrOSsS Weg 80 Zenner Jeder Einzelteil ist ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst London. Mister Birkett, der oberste Aufseher des Königlich-Britischen Marstalles im Bucking⸗ hampalast hat seit Wochen keine ruhige Mi- nute mehr. Er mußhte seine Augen überall ha- ben, jeden Tag überwachte er die Diener, die mit weichen Tüchern und putzwatte die Gold. teile der Staatskarosse Ihrer Majestät auf Hochglanz polierten. Die Staatskarosse, die Königin Elisabeth II als siebentes britisches Staatsoberhaupt zu den Krönungsfeſerlichkeiten bringt, ist ein einmaliges Kunstwerk. Sie hat ganze 8 000 Pfund Sterling gekostef. Heute wäre der Preis garnicht einmal so hoch; im fahre 1758 jedoch, als der Wagen in Auftrag gegeben wurde, konnte man schon allein von den Zin- sen dieser Summe bequem leben, wenn man nicht gerade übermähßig anspruchsvoll war. Die Kutsche die einem römischen Triumph- wagen ähnlich sieht, ist aus den Krönungs- keisrlichkeiten überhaupt nicht mehr wegzu- denken. Sie verkörpert drei Jahrhunderte bri- tischer Geschichte. Ihr Dach schmücken die Figuren von drei Knaben, die das vereinigte Königreich England, Schottland und Nordirland verkörpern. Mit ihren Händen halten sie die Reichskrone, das Szepter und das Staats- Schwert. Die zahlreichen Malereien an der Außenseite des Wagens und an den Türen stellen Szenen aus der Geschichte Grohbri- tanniens dar. jeder Einzelteil der Kutsche ist für sich ein Meisterwerk britischer Goldschmiede und Schnſtzereikunst. Allein für 7000 Pfund Ster- ling Gold wurden für den Bau des Wagens verwendet. Gegenwärtig hätte dieselbe Menge des gelben Edelmetalls einen Wert von über einer halben Million DM; denn es handelt sich nicht etwa um das übliche 14-Karätige Gold, sondern um 18 Kkarätiges, das erheblich teurer ist Die so grobzügige Verwendung von Edel- metall hatte allerdings einen Nachteil: Die Karosse ist 80 schwer, daß sie nur im Schritt- tempo gezogen werden darf. Sie wiegt näm- lich nicht weniger als 80 Zentner. Obwohl der Wagen jünger ist, als die mei- sten Gegenstände, die bei den Krönungsfeier- lichkeiten eine Rolle spielen, hat sidi auck schon um ihn eine Sage gebildet. Es heißt nämlich, er dürfe unter keinen Umständen London verlassen Die Mißachtung dieses Ge. botes soll nach dem Volksglauben großes Unheil für ganz Großbritannien nach sich zie- hen. Weniger abergläubische Engländer mei- nen dagegen, das zu erwartende Mißgeschick würde lediglich darin bestehen, daß die Kutsche wegen ihres Gewichtes auseinander- kallen müsse, sobald man sie über das schlechte Pflaster der Vororte von London fahren liege. Eine der wichtigsten Aufgaben, die Mister Birkett zugeteilt waren, bestand darin, die Stahlreifen der Räder durch solche aus Gummi ersetzen zu lassen. Außerdem hatte er Sorge dafür zu tragen, daß der lIunenraum der Karosse mit neuem roten Samt ausgeschlagen wurde. Diese Arbeiten sind inzwischen be- endet worden, genau wie der Einbau einer Handbremse, die aus Sicherheitsgründen von der Krönungskommission gefordert worden war. Mister Birkett kennt, seit er sein Amt über- nommen hat, nur eine einzige Leidenschaft die Karosse Ihrer Majestät. Er ist mit allen ihren Einzelheiten genauestens vertraut, Selbst Flüchtlingsstrom aus dem verdorrenden Land Macht Nehru ein folgenschweres Bewässerungsprojekt rückgängig? Neudelh l. Aus Walhar, Ahmadpur und Sukkur sind die ersten larmmeldungen in Neudelhi ein- getroffen: Die Fluten des Indus sind über 130 Zentimeter gefallen. Die Niederschlags- menge der letzten sechs Wochen in den süd- lichen Provinzen und am Delta liegt 50 Prozent unter dem Durchschnitt. Auf zahlreichen sonst kruchtbaren Mais- und Reisplantagen hat es seit über drei Wochen nicht geregnet. Schon Welken die jungen Keimlinge, da hier keine Möglichkeit einer künstlichen Bewässerung besteht. Das Land am Indus geht einer der schwersten Hungerkatastrophen entgegen, Wenn nicht im letzten Augenblick ein Wunder geschieht und Pandit Nehru den Befehl zum Sprengen der eben errichteten Staudämme zur Tierschutz Arthur Thomson fordert für alle Frauen, die mehr als anderthalb Zent- ner wiegen, ein Verbot, sich auf Eseln photographieren zu lassen, wie das in England Mode ist. Er hatte mitunge- sehen, wie ein Esel unter der Last einer Dreizentnerdume zusammengebrochen war. Ableitung eines Teils des Quellwassers des Indus gibt. Ueber 10 000 Inder sind bereits aus der Gegend von Khairpur aufgebrochen, um beizeſten der drohenden Katastrophe zu ent- gehen. Ein Flüchtlingsstrom wälzt sich aus dem verdorrenden Land ununterbrochen nach Nordosten. Nach vorläufigen Schätzungen müssen rund 600 qkm Land Sandwüste werden. Aber noch hat sich Pandit Nehru nicht Überzeugen las- sen, daß sein Bewässerungsprojekt des nörd- lichen Indien den Ruin über das Nachbarland heraufbeschwören muß. Er ist entschlossen, durch die Quellwasser des Indus, d. h. die künf mittleren Quellarme, die Plantagen seines des besser zu versorgen Und drei neue Kraftwerke zu errichten. Die freibleibenden drei Quellen Tadus, Indus und Maphar reichen jedoch nicht aus, das kilometerbreite untere Flußbett zu speisen, das einzig in der Lage ist, der indischen Sonnenglut genügend Feuch- liskeit entgegenzusetzen und neben dem spärlichen„Meerregena für ausreichend Nie- derschlag zu sorgen. Die Regenwolken vom Atlantik erreichen nämlich meist nicht die Planfagengebiete der besonders gefährdeten Landstriche. Nehru stützt sich bei seinem Bewässerungs- Projekt auf geologische Fachgutachten und weist jeden Verdacht, aus politischen Motiven gegen den Nachbarstaat zu handeln, mit Ent- rüstung zurück. Inzwischen gilt jedoch als er- Wiesen, daß die sogenannten Gutachten leichtfertig und ohne Rücksicht auf die Atmo- spärischen Regeln erstellt worden sind. Der von Nehru erst in diesen Tagen als„Unpar- teiischer Wissenschafter“ befragte britische Geologe Prof James Gaston hat dem indischen Staatschef dringend geraten, die errichteten 18 Staudämme sofort sprengen zu lassen, da seinen Berechnungen zufolge der Indus in spätestens 12 Jahren sogar versiegen müsse und die indische Thar- Wüste sich mit Windes eile vervielfache. Ohne den Leben und Wachstum spendenden Indus bestünde die Gefahr, daß sich weite Peile Indiens zu einem toten Land entwickelten, wovon schließlich auch die entferntere tropische Vegetation, die Tierwelt und nicht zuletzt das gesamte indische Volk betroffen wäre. Pandit Nehru ist über das Gutachten Prof. Gastons nach seinen eigenen Worten zutiefst erschrocken Doch will er vor Aufgabe seines Großbewässerungsprojekts noch amerika nische und französische Spezialisten befragen und sich dann erst entscheiden, Schon heute liegen aber vor Nehru auch 11000 Briefe indischer Frauen, die den Staatschef instän- digst bitten, doch nicht Not und Elend über Tausende Familien und vor allem ihre Ernäh- rer und Kinder zu bringen„Wohin soll die Flucht führen, zu der Wir jetzt gezwungen sind, schreibt eine Frau aus Ahmadpur„Wir verlassen unser Land, weil es verdorren soll und wir keine Möglichkeiten der Bewässerung schen, seit der Indus sank. Wir kommen als Bettler zu Ihnen. Nehmen Sie uns nicht alles, schicken Sie uns nicht auf die Straße, geben Sie meiner achtköpfigen Familie eine neue Existenz!“ 5 Immer wieder beteuert der indische Staats- chef, daß nur„rein Praktische Erwägungen“ seinen Plan bestimmten. Er will alle fachlichen und menschlichen Einwände prüfen und die Dämme sprengen, wenn sie gerechtfertigt er- Scheinen.„Hoffentlich ist es dann Nicht für Tausende zu spät“, befürchtet Prof. James Gaston. Während des Zweiten Weltkrieges, als der Wagen in Sicherheit gebracht war, fuhr er jede Woche in das Ausweichquartier, um die Ka- rosse ein kleines Stück zu bewegen, damit sich die Räder nicht unter der schweren Last ver- kormten und damit unbrauchbar wurden. Das Geschirr der acht Schimmel, die die Staatskarosse ziehen, steht an kunstvoller Ausführung der des Wagens nicht nach Es hat allein einen Anschaffungswert von 15 000 Pfund und stammt aus der Zeit der Königin Viktoria. Gold-, Jod- und Bromsalze helfen Verlässig helfen. Aber gegen das Asthma bronchiale war noch kein Wirksames Kraut gewachsen. Es gibt zwar Hilfsmittel, die wir auch nie Janz entbehren werden können. Aber das Räucherpulver, die Tablette oder die Spritze helfen immer nur über einen Anfall hinweg — schon der bedeckte Himmel zeigt dem erfahrenen Asthmatiker, daß sein nächster Anfall wieder naht. Es ist deshalb als eine Großtat der Medizin zu bewerten, daß es einem deutschen Axt, der zur Zeit in der Schweiz lebt, gelang, für das Asthma bronchiale ein außerordentlich Wirksames Heilmittel zu finden. Dieses Mittel„AM 49“ genannt, wird seit 4 Jahren in Kliniken und in der Prax erprobt. Die Ergebnisse sind in der medizinischen Fachpresse bekanntgegeben worden. Dabei Wird der erstaunliche Tatbestand registriert, daß es unter ärztlicher Leitung gelingt, mit diesem Mittel selbst alten Asthmatikern ge- wissermaßgen„neue Luft“ zu geben. Das Heilmittel besteht aus Dragées, Gold-, Jod- und Bromsalze enthalten den Organismus des Asthmatikers umstimmen. Es ist kein Mittel, das einen Plötzlichen Asthma-Anfall lindern kann— dafür werden die altbekannten Mittel immer in der Arzttasche bereit gehalten, Aber das „AM 494% ist in der Lage, bei sor Atiger Be- kolgung der FEinnahme-Vorschriften den Asthma- Kranken ganz von seinem Leiden zu befreien. Dabei ist allerdings unbedingt zu beachten, daß die Kur unter Aufsicht eines Arztes durchgeführt wird. die und gänzlich Es hat sich gezeigt, daß nur hartnäckige Fälle, die erblich und konstitutionell belastet Sind, einer weiteren Kur zu unterziehen sind. er weitaus größte Teil der Asthmatiker konnte mit einer einzigen Kur ausgeheilt werden,. Dr. med. Otto Rieß, Frankfurt — Von allen Lebewesen auf der Erde hat der Wal im Verhältnis zu seinem Körper das größte Maul. Bei ausgewachsenen Tieren ist dies sieben Meter lang und vier Meter breit und macht ein Drittel des Körpers aus. Fest in San Antonio Abad Alles ist der Wirklichkeit entrückt Ibiza, Balearen Tam-tamtam, rufen die Trommeln zur Fiesta. Lüslialü, loc en die Flöten. Klack- Klackklack, geben 1e Kastagnetten den Rhythmus. Fest in Santa Eulalia Fest in Ibiza. in San José, in San Miguel. Alle zehn, alle acht Tage ein Fest, eine Kette von Festen zu Ehren der Heiligen, zur Freude der Menschen. Frohsinniger kann keine Insel sein als diese: Iiza. Tanz in den Bergen, Tanz vor der Kirche. unter Palmen am Hafen, in den Gärten, am Meer in der Bodega. Ueberall, vormikkags, nachmittags und abends tanzt heute in San Antonio die berühmte Ibiza-Gruppe, die in London im Volkstanz wettbewerb vor allen anderen Nationen den ersten Preis gewann. In den Kreis der Zuschauer. Einheimischen Wie Ausländer aus aller Welt, trippelt nach den Klängen der monotonen Musik die erste Bäuerin. Die Arme eingewinkelt. zeigt sie dem herzuspringenden Tänzer die uralten. ererbten und kostbaren Ringe. die alle zehn Finger schmücken und die schweren goldenen Ketten auf ihrer Brust, Sie weiß ihn zu reizen die Schöne, ohne auch nur die einmal einge- nommene Haltung zu ändern, ohne ihm ein Lächeln oder gar einen Blick aus ihren nacht- schwarzen Augen zu schenken. Unaufhörlich trippelt sie stets nur die eine Figur, die einer 8. Und er wirft die Beine, eines über das andere, nach vorn und nach hinten Er umspringt und umwirbt sie. Er, der Täuberich. kommt dichter und dichter der Taube. Aber zu berühren wagt er sie nicht Vor Eifer ver- liert er die rote phrygische Mütze. aber er hebt sie nicht auf. Hr ist wie gebannt. Das Mädchen entdreht sich ihm wieder und wie⸗ der. Das Spiel ändert sich nicht. Doch keiner der Zuschauer wird des Zu- Paare treten hinzu, und sie tanzen alle das gleiche: den Täubchentanz. Aber dann bei einem Paar gibt es doch eine Variation. Es legt die geballten Hände gegeneinander und dreht sich wie unter fremder Willenseinwir- kung im Kreis. Wie Figuren mer Spieldose, Wie leblose holzgeschnitzte Figuren sehen sie aus. Ein einfacherer Tanz läßt sich nicht den- ken. Doch die Zuschauer sind hingerissen. Ver- wundert stellt man fest daß die Wirkung der leidenschaftlichen. abwechslungsreichen Figu- ren, der Bewegungen und Gesten des sevilla- nischen Flamenco, den wir von den Opern- bühnen[(Carmen) her kennen der des Balle tipico ibizamto in mancher Beziehung bei wei tem nachsteht. Nach dem Tanz sitzt man bis in die späte Nacht am Meer in den Cafés— im Frit oder im ESskandell!— und schaut dem Korso zu, sieht die schönen Mädchen Arm in Arm auf- und abflanieren, gefolgt von Reihen junger Männer, die hier an der Oeffentlichkeit die einzige Gelegenheit haben, ihre Angebetete zu treffen und ein Wort mit ihr zu wechseln. Die Carmenlöckchen der Schönen zeigen an, daß sie noch„frei« sind. Aber die Augen der Mütter bewachen sſe ständig, Sie sind alle tabu, es sei denn, man heiratet sie. Von der anderen Seite der Bucht vom Hotel Ses Savinas oder vom Hotel Bahia Klingt ein Rumba herüber. gedämpft und leise. Nicht weit von mir erhebt sich der gutturale, sehnsüchtig klagende Gesang einer Männer- stimme. Ein junger Soldat hält seinen Leut- nant am obersten Rnopf seines Waffenrockes und singt hm— während die Raketen über das dunkle Meer in den nächtlichen Himmel aufsteigen— ein arabisch- spanisches Lied. Der Chor der Kameraden fällt ein. Und es Sibt niemand in der Nähe, der nicht der sehens müde. Alle sind wie verhext. Neue Wirklichkeit entrückt wäre. ALLES FUR'S ab DM 39.— rei Haus 8 A. Teilz., Gratiskat. v. 8 BABY w d Frcbenschmerzen 5 Waldsee-Wü B 34 Zwel- Zimmer Wohnung u. größ. Hef. kurzfr. als Fertighaus 2z. gün- Stig. Teil- u. Abzahl.-Bed. Prosp. Ach. 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