Nr. 82 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 23. Mai 1933 N hn) Querschnitt der Woche Von Eduard Funk. Als Reinhold Maier wenige Tage vor der Beschlußfassung des Bundesrates über die deutsch- alliierten Verträge Konrad Adenauer im Kanzleramt gegenübersaß, entwickelte sich eine sehr ernste Diskussion um die Frage, was geschehen könnte, wenn die Mehrheit der Länder die Außenpolitik der Bonner Re- gierung zum Scheitern bringen würde. Da Sagte plötzlich der Kanzler: Wenn er ein Nein aus Stuttgart zu gewärtigen hätte, dann müßte man sich die Zusammensetzung gewisser Län- der- Koalitionen doch einmal überlegen. Dr. Maier bezog erstaunlicher weise diese Anspie- lung auf sich selbst, indes Dr. Adenauer offen- bar an Hannover gedacht hatte, nachdem Waldemar Kraft, der Chef des Gesamtdeut- schen Blocks, versichert hatte, er werde not- alls den Verträgen mit einer Regierungsum- bildung in Niedersachsen zum Erfolg verhel- fen. N Der Ministerpräsident Baden- Württembergs befand sich in unverkennbarer Verlegenheit. Er wußte, daß die CDU in seinem Lande einen Sturm der Entrüstung entfesseln und ihn wahrscheinlich sogar seine eigene Partei stür- zen würde, wenn er die Verträge ablehnen sollte. Andererseits hatte er in seinem Kabi- nett eine Mehrheit von fünf SpD-Ministern, die kategorisch ein Nein im Bundesrat ver- langten. Angesichts dieses Dilemmas entrang sich Reinhold Maier der Stoßseufzer: Die Schaffung des Südweststaats ist also vielleicht doch ein Fehler gewesen. Lächelnd quittierte Konrad Adenauer: Ich habe diesen Südwest- staat auch nie gewünscht. Allerdings: Wäre Maier nur Ministerpräsi- dent von Nord württemberg und Nordbaden gewesen, dann hätte er in Bonn— wie er es wünschte— Nein sagen können, denn sein Votum wäre von den Stimmen Südwürttem- bergs und Südbadens überwogen worden. So aber stand er unausweichlich vor der Situa- tion, die er mit seiner Regierungsbildung in Stuttgart selbst geschaffen hatte. Daß ihm übrigens— wie er in einer Rundfunksendung Sagte in Bonn von„sehr autorikativer Stelle“ versprochen worden sei, er werde in jedem Falle(einer Regierungsumbildung in Stuttgart) Ministerpräsident bleiben, scheint Auf einem Irrtum zu beruhen, denn jede Bon- ner Persönlichkeit, die etwa als„autoritativ“ angesehen werden könnte, dementierte diese Version Dr. Maiers. Zweifellos mußte sich dieser aber darüber im klaren sein, daß seine Stimme im Bundes- rat, die er anstelle des SPD-qustizministers Renner durch den FDP- Finanzminister Frank abgeben ließ, in Stuttgart kritische Konse- quenzen nach sich ziehen würde. Indes Ren- ner zornig seine Aktentasche unter den Arm rig und das Kabinett verließ, verhielten sich seine Parteikollegen wesentlich besonnener. Zwar befanden sie sich in einer gewiß unan- genehmen Lage, aber sie trachteten doch dar- nach, einen Weg zu finden, der sie nicht von der bisherigen Zusammenarbeit mit der FDP/ DVP trennte. Herr Ollenhauer, der erst jüngst bei dem Frankfurter Parteikongreß der SPD dem Bun- deskanzler autoritäre Methoden bei der Gän- gelung des Parlaments und diktatorisches Verhalten gegenüber den Koalitionsmitglie- dern vorwarf, gab sich alle Mühe, die Stutt- garter SPD-Politiker seinem Befehl zu unter- Werfen, der kurz und bündig lautete: Rück- tritt sämtlicher Minister. Mit erfreulicher Deutlichkeit wurde ihm jedoch erwidert, daß diese Minister ihre Entscheidung nach eigenem Gewissen zu fällen gedächten und für sie in allererster Linie die Interessen ihrer Landes- Politik maßgebend seien. Wenn hieraus die Pressestelle der CDU in Stuttgart die Schlug- folgerung zog, die SpD habe in Baden-Würt⸗ temberg„politischen Bankrott“ gemacht, dann unterlief ihr sicherlich ein falscher Zungen- Schlag. Die hinzugefügte Mahnung, es sei nun Gelegenheit gegeben, durch eine Regierungs- neubildung dem„Volkswillen“ Rechnung zu tragen, verkennt nicht minder die Einstellung Reinhold Maiers, dem seine sozialdemokrati- Schlei Freunde euntsdtedsi Sy batnisctier sind Als die etwaigen Ministerkandidaten der CDI. ber künftige Koalitionen unterhielt man sich übrigens dieser Tage auch im berühmten Rheinhotel Dreesen, auf dessen Tische Gster- reichs Außenminister Dr. Gruber die besten Weine seiner Heimat servieren ließ. Das durch sie beflügelte Gespräch führte unvermittelt Konrad Adenauer und Erich Ollenhauer zu- sammen, denen ein Dritter die Frage stellte, ob sie nicht in der nächsten Bundesregierung zusammenarbeiten wollten. schmunzelnd er- Widerte der Kanzler:„Ollenhauer und Aden- auer in einer Regierung ist nicht gut; es muß besser heißen: Ollenhauer oder Adenauer“, Für die politische Arbeit wäre es sicher ab- träglich, fügte der Kanzler hinzu, wenn die beiden stärksten Parteien in einer Regierung vereint wären. Dadurch würden höchstens die radikalen Flügel übermäßig gestärkt.„Eine der großen sollte in der Opposition sein, aber in einer konstruktiven.“ Dieses weise Wort von der„konstruktiven Opposition“ sollte je- doch nicht nur in Bonn, sondern auch in den Länderparlamenten gelten! Der Besuch Dr. Grubers in der Bundes- hauptstadt und ihrer näheren Umgebung ver- lief auch außerhalb der gesellschaftlichen Ver- anstaltungen in ausgezeichneter Atmosphäre. Bei der ersten Aussprache deutscher und österreichischer Staatsmänner seit Kriegsende Konnte es sich nicht darum handeln, konkrete Beschlüsse zu fassen. Zunächst mußten die abgerissenen Fäden wieder angeknüpft, eine Normalisierung der Beziehungen angebahnt und die Grundlagen jener Verhandlungen 8 sucht werden, die in den nächsten Monaten die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen beiden Ländern regeln sollen. Daß dabei weit- gehend übereinstimmende Auffassungen fest- gestellt wurden, die sich auch in der gemein- samen Außenpolitik in Richtung auf ein ver- eintes Europa auswirken dürften, darf als besonderes Positivum dieser Besprechungen bewertet werden. Das vielleicht bedeutsamste Ereignis der abgelaufenen Woche aber war wohl die An- kündigung einer Konferenz, bei der sich in der zweiten Juni-Hälfte die Regierungschefs der USA, Englands und Frankreichs auf den Bermuda-Inseln treffen wollen. Worüber sie sich in erster Linie unterhalten werden, liegt Auf der Hand: Es ist doch allmählich höchste Zeit geworden, daß sich die Westmächte über Mre künftige Politik— von der NATO über die EVG bis zu Moskau— schlüssig werden, Abgesehen von wirtschaftlichen Problemen, die dringend der Lösung harren. Wir wollen über die Einzelaspekte dieser Fragen nicht voreilige Prognosen aufstellen, aber soviel dürfte doch schon angekündigt werden, daß auf dieser Dreier-RKonferenz auch die Ent- scheidung darüber fallen wird, ob und ge- gebenenfalls unter welchen Bedingungen die Westmächte zu einer Aussprache mit den So- Waets bereit sein könnten. 5. Einige Unterlagen hierfür sammelt zur Zeit US-Außenminister Dulles auf einer Reise durch den Orient. Die Erfahrungen, die ihm dort zuteil wurden, waren für ihn jedoch kaum erfreulich. Uberall präsentierte man ihm die- selben Forderungen: Abzug der britischen Truppen im Nahen Osten, Anerkennung der Unabhängigkeit aller arabischen Länder, Druck auf Israel, das die Einwanderung stoppen, die Aufrüstung beenden und die aus ihrer palä- stinensischen Heimat vertriebenen Araber ent- schädigen soll. Dulles konnte dem gegenüber nur eine wohlwollende Prüfung aller Pro- bleme und wirtschaftliche Unterstützung der arabischen Staaten durch die USA in Aussicht Stellen. Während innerhalb der Einflußsphäre der westlichen Welt indes die vielfältigsten Span- nungen zu beobachten sind und Frankreich sogar wieder einmal die Untauglichkeit seines parlamentarischen Regimes demonstriert, wäh- rend die Regierungschefs sparen wollen und die Militärs(Ridgway und Gruenther) eine beschleunigte Aufrüstung zur Abwehr einer für erdrückend gehaltenen sowjetischen Uber- macht fordern, hüllt sich Moskau in beharr- Uches Schweigen. Malenkow, mit der inneren Stabilisierung seiner Herrschaft beschäftigt, hat Zeit, in aller Ruhe das Spiel seiner Geg- ner zu beobachten. Wirtschaft Sanierungsplan für die Bundesbahn Auch Kraftverkehr soll Beförderungssteuer entrichten— Senkung der Gütertarife Kreditmaßnahmen, Steueränderungen, Tarif- Senkungen und Personaleinschränkungen sollen der Bundesbahn über ihre wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten hinweghelfen. Wie der Präsident des Verwaltungsrates der Bundes- bahn, der FDP-Bundestagsabgeordnete Wellhau- sen, in Frankfurt mitteilte, will der Verwal- tungsrat zusammen mit dem Bundesverkehrs- minister durchsetzen, daß der Bundesbahn für die nächsten vier Jahre die Beförderungssteuer von jährlich 250 Millionen DM als Kredit er- lassen wird. Die Mittel sollen für den Oberbau der Bundesbahn verwendet werden. Ferner soll erreicht werden, daß der Bundesbahn ein Vor- rang bei der Verteilung einer möglichen Welt- bankanleihe eingeräumt wird. Wellhausen kündigte an, daß die Regierungs- Parteien und die SPD im Bundestag einen Ge- Setzentwurf einbringen werden, wonach die Be- körderungssteuer in Zukunft nicht nur von der Eisenbahn entrichtet werden soll, sondern auch vom Kraftverkehr, der Binnenschiffahrt und der künftigen Luftfahrt. Die Bundesbahn selbst will sich unter anderem durch Personaleinschränkungen helfen. Der Ver- waltungsrat, der den Abschluß des Geschäfts- jahres 1952 mit einem Verlust von 190 Millionen DM billigte, hat nach Mitteilung Wellhausens beschlossen, für die nächsten drei Jahre den Personalbestand um monatlich 1000 Mann zu kürzen. Entlassungen sollen dabei vermieden werden, indem gegenüber dem natürlichen Ab- gang von 22 000 Eisenbahnern jährlich nur rund 7000 Jugendliche im Jahr neu eingestellt werden, Die Bundesbahn will ferner die Güter- tarife senken, um ein weiteres Abwandern des Güterverkehrs auf die Straße zu verhindern. Der Tarif A wird um 20 Prozent gesenkt, B um 16 Prozent, C um 13 Prozent und D um 10 Pro- zent. Die Tarife E bis G bleiben unverändert. Der„Arbeitsausschuß Kraftverkehrswirtschaft“, in dem sämtliche maßgebenden Verbände und Organisationen des Kraftverkehrs zusammenge- schlossen sind, hat bereits den Sanierungsplan Abgelehnt Benzin und Dieselkraftstoff billiger Die führenden Treibstoff gesellschaften im Bun- desgebiet setzten die Pankstellenpreise für Ver- gasertreibstoffe um einen Pfennig und die Zo- nenpreise für Dieselkraftstoffe um 1,5 Pfennig Pro Liter herab. Damit betragen die neuen Tank- stellenpreise ab sofort je nach Zone für Benzin 63 bis 68 Pfennig pro Liter. Die Preissenkung er- folgte mit Rücksicht auf die eingetretenen Preis- rückgänge auf dem Weltmarkt für Tankerfrach- ten und Rohöle. BDL hält sich vom Notenhandel fern Die Bank Deutscher Länder hat die Außen- handelsbanken darauf hingewiesen, daß sie sich künftig dem Handel mit ausländischen Noten und Münzen mit Ausnahme vom Us-Dollar weitgehend fernhalten wird. Deshalb werde mit Wirkung vom 1. Juni die den Außenhandels- banken erteilte Ermächtigung, Noten und Mün- zen von belgischen, luxemburgischen, französi- schen und schweizerischen Franken auf Rech- nung der BDL anzukaufen, zurückgezogen. Mit dem gleichen Zeitpunkt würden die für diese Sorten geltenden festen An- und Verkaufs-Kurse außer Kraft treten. Wie der Anweisung der BDL. weiter zu entnehmen ist, sind von diesen bis auf weiteres US-Dollarnoten und-münzen zum Kurs von einem Dollar gleich 4.18 PM. anzu- kaufen und zum Briefkurs von einem Dollar gleich 4,205 DM an die Kundschaft abzugeben. Japan will Handel mit Deutschland ausdehnen Japan hoffe, den Handelsverkehr mit Deutsch- land erheblich ausdehnen zu können, erklärte der Chef des Außenhandelsbüros im japanischen Ministerium für internationalen Handel, Nobu- hiko Ushiba, in Hamburg vor Pressevertretern. Für Japan sei es jedoch schwer, aus Deutschland zu kaufen, solange Deutschland nicht noch mehr Waren aus Japan importiere. Das sei auch das Hauptproblem der gegenwärtigen Handelsver- trags- Verhandlungen zwischen der Bundesrepu- blik und Japan in Bonn. Es sei anzunehmen, daß das Volumen des bisherigen Warenplans, das 30 Millionen Dollar auf jeder Seite betragen habe, erheblich erhöht wird. Japan werde vor allem Walél und Textilien nach Deutschland lie- kern und sei besonders an der Lieferung von Maschinen, Kali und Automobilen aus Deutsch- land interessiert. Aütomobilindustrie erhofft Auftrieb Chancen für erhöhten Absatz? Kampf zwischen Schiene und Straße Der Verband der Automobilindustrie da) wählte in Hamburg auf seiner ordentlichen Mit- Sliederversammlung seinen bisherigen Vorstand wieder. Für die durch Tod ausgeschiedenen Vor- standsmitglieder wurden der Generaldirektor von Daimler-Benz, Dr. Könecke, und Otto Küss bohrer(Um) in den Vorstand gewählt. Der Geschäftsführer des VdA, Dr. Johann Heinrich von Brunn, stellte in seinem Tätigkeits- bericht fest, die Kraftwagendichte im Bundesge- biet stehe hinter derjenigen anderer suropaä- ischer Länder immer noch wesentlich zurück. In der Bundesrepublik kämen auf einen Kraftwagen 37 Einwohner, in Großbritannien 15, in Frank- reich 16, in Belgien 17 und in Schweden 18. Diese Zahlen müßten zu berechtigten Hoffnungen An- laß geben, da ja auch die Bevölkerung wachse und im Rahmen der Zunahme des Sozialpro- dukts ein zunehmender Bedarf für Kraftver- kehrsmittel und mit sich mehrendem Wohlstand der zunehmende Wunsch, einen Kraftwagen zu besitzen. Die deutsche Kraftwagenproduktion lag 1952 stückmäßig um 14,5 Prozent über der Produktion des Vorjahres. Auch die Anhängerindustrie habe einen geringen Produktionsanstieg zu verzeich- nen gehabt. Die Produktionswerte der deutschen Automobilindustrie betrugen 1952 bei Kraftwa⸗ Sen und deren Motoren 2,9 Milliarden DM, bei Anhängern und Aufbauten 0,3 Milliarden DM, sowie bei Teilen und Zubehör etwa 1,5 Milliar- den DM. Der Export nahm im vergangenen Jahr erheb- lich zu. Gegenüber 1951 stieg er um etwa 17 000 Fahrzeuge auf rund 137 000 Einheiten und wert⸗ mäßig um 0,32 Milliarden DM auf 1,32 Milliarden DM. In den ersten drei Monaten 1953 erreichte der Exportanteil am Gesamtversand von Fahr- zeugen mit 36,5 Prozent einen in Deutschland bis- her noch niemals erreichten Prozentsatz. ES wären noch höhere Ausfuhrzahlen zu erreichen gewesen, wenn nicht eine erhebliche Anzahl wichtiger Abnehmerländer ihre Kraftfahrzeug- einfuhren stark gedrosselt und in Einzelfällen sogar vollkommen gesperrt hätten“, betonte von Brunn.„Wir hoffen, daß es möglich sein wird, das internationale Geschäft in zunehmendem Maße von Bindungen zu befreien.“ Ausführlich nahm der Geschäftsführer des Vd zu den„mit nie dagewesener Heftigkeit Von seiten der Bundesbahn entfesselten Kampf der Schiene gegen die Straße“ Stellung.„Die Bundesplan hat Pläne entwickelt, von denen wir mit Verwunderung feststellen, daß sie offenbar weit mehr mit dem Ziel einer Schädigung des Kraftverkehrs erdacht sind. als mit nüchternen Berechnungen über die mögliche Verbesserung der Lage der Bundesbahn“, sagte er. Die Bun- desbahn suche bei auftretenden Schwierigkeiten den Grund des Ubels nicht bei sich selbst und wisse keine Verbesserungen im eigenen Betrieb vorzuschlagen, sondern sehe ihr Heil lediglich im Erschlagen des Konkurrenten. Im Gegensatz zur Bundesbahn decke der Kraft- verkehr die Fahrbahnkosten und trage darüber hinaus eine hohe politische Last. Der Wettbe- werb des Straßengüterverkehrs habe nach Ver- kehrsleistung und Tarifeinnahmen einen Um- fang, der es nicht rechtfertige, ihm die Haupt- schuld an den finanziellen Schwierigkeiten der Bundesbahn zuzuschieben. 86 Prozent der Ver- Kkehrsleistung würden von der Bundesbahn und nur 14 Prozent vom Kraftwagen bewältigt. Von den Frachteinnahmen entfielen auf die Bundes- bahn 79 Prozent und auf den Kraftwagen 21 Pro- zent. Eine weitere Benachteiligung des Kraft- verkehrs durch gesetzgeberische und steuerliche Maßnahmen würde einen wichtigen Wirtschafts- zweig empfindlich treffen. Wirtschaft in Kürze Bei der Bundesregierung ist ein Protest Schwe- dens gegen eine Erhöhung der deutschen Zölle für die Einfuhr schwedischer Spezialstähle ein- gegangen. In Bonn weist man jedoch darauf hin, daß die Zölle gar nicht erhöht worden seien; vielmehr soll lediglich die bisher gestundete Dif- ferenz bei der Umstellung auf den Wertzoll im vorigen Jahr in Zukunft erhoben werden. Neue Erdölvorkommen sind im Elsaß entdeckt worden. Eines der Glyvorkommen soll sich sieben Kilometer von Hagenau bei Schirheim befinden. Die Bohrstelle wurde bei 1550 Meter fündig. Die französische Handelsflotte besteht zur Zeit aus 752 Schiffen mit 3 494 135 Tonnen. Der Flot- tenbestand ist damit trotz der großen Kriegsver- luste Frankreichs um 72 Schiffe mit 760 512 Ton- nen größer als 1939. Weitere 89 Schiffe mit 789 000 Tonnen befinden sich im Ran Copyright by v. Graberg& Görg— wiesbaden (34. Fortsetzung) Nun ging ich ins Haus zurück, stieg die Treppen empor und näherte mich vorsichtig der Tür. Das Ohr an der Türfüllung, lauschte ich! Drinnen wurde gesprochen. Deutlich unterschied ich zwei Stimmen. Der nasale, singende Tonfall des Franzosen schien etwas zu erklären Die andere Stimme klang rauher, sie erhob Einwände und wollte sich nicht überzeugen lassen. Ein unwiderstehliches Verlangen faßte mich, etwas von dem zu sehen, was im Zimmer vorging Anschließend nach dem Waschraum zu, der am Flurende lag, war ein um diese Zeit vermutlich unbenütztes Zimmer, ein so- Senannter Gesellschaftsraum, wo Gäste Be- Such empfingen, mit dem sie allein sein und den sie doch nicht auf ihr Schlafzimmer füh- ren mochten. Außen an der Hausfront aber lief das hatte ich vom Hof aus wahr- Senommen— ein schmaler Balkon, der, beim Gesellschaftsraum beginnend, bis zu den näch- sten beiden Zimmern führte, den Wänden ent- sprechend durch Gitter abgeteilt. Diese Gitter zu überklettern, sollte nicht besonders schwer fallen! 5 N Zu meiner Freude fand ich das Gesell- gchaftszimmer offen und unbeleuchtet. Ohne Licht einzuschalten, tastete ich mich durch den dunklen Raum nach dem helleren Vier- eck des Balkonfensters, öffnete leise und schlich mich auf den Balkon. Ich horchte ge- spannt, ob man im Zimmer nebenan etwa das leise Quietschen der Tür vernommen hätte. — Doch nichts regte sich! Da überstieg ich keck das Gitter. Schritt für Schritt pirschend, kam ich zu den Fen- „ stern Herrn de Pernelles. Aus den Spalten der Vorhänge stahlen sich dünne Lichtstreifen. Nur ein kleiner Teil des Zimmers war ein- zusehen. Ich gewahrte am Schreibtisch die Habichtsnase, halb mir zugewandt. während ihre ganze Aufmerksamkeit von Papieren in Anspruch genommen War, die sie abschätzend Prüfte. Dann folgte eine leichte, graziése Handbewegung zu dem Besucher, der mir verborgen blieb. Ich hörte aber von ihm, hart und bitter hervorgestoßen:„Zwölftausend ein lächerliches Angebot!“ Die Habpichtsnase, die ihr liebenswürdigstes Lächeln aufsetzte, schien wieder zu erklären, Worte konnte ich nicht verstehen. Doch die rauhe Stimme unterbrach zornig. Irgendwo rollte ein Wagen, im Motorgeräusch ging der Sinn der Rede unter. Nur Satzfetzen erreich- ten mein Ohr:„Delbos das Doppelte wert .. lasse mich nicht betrügen Erregt machte der unsichtbare Besucher einen Schritt vorwärts zum Schreibtisch hin, kam damit in mein Blickfeld. Ich sah den Umriß seiner Gestalt, einen dunklen Umhang mit hochgeschlagenem Kragen, den breiten Schlapphut tief in die Stirn gedrückt.— Fast hätte ich aufgeschrieen! Das war doch der Fremde, der Unheimliche, den ich im Dorf Verfolgt hatte und den das Auto mir ent- führte! In maßloser Ueberraschung vergaß ich jede Vorsicht. Ich drängte mich dichter an die Scheibe, dabei mußte ich ein Geräusch ver- ursacht haben— denn augenblicklich erlosch im Zimmer das Licht. 5 Fluchtartig nahm ich den Rückzug über das Gitter. Ich glaubte schon zu hören, daß hinter mir die Balkontür aufgerissen wurde, daß ein verzweifelter Verfolger mir auf den Fer- sen saß, der um seiner Sicherheit willen den ertappten Horcher stumm machen mußte! Gleich würde er mich packen, würgen, mich über das Balkongeländer in die Tiefe stürzen, wie er Delbos in den Strudel des Wasserfalls geschleudert hatte! 8 Nichts geschah. Ich atmete auf, als ich wie- der in dem dunklen Gesellschaftsraum stand. Noch spürte ich Zittern in den Knieen, hart schlug mein Herz. Kurze Weile mußte ich Verschnaufen. Aber bewegte sich da nicht etwas dicht Vor mir— etwas formlos Schwarzes, schwär⸗ zer als die umgebende Dunkelheit? Ein leich- ter Luftzug kam, die Tür zum Korridor klaffte einen Spalt breit. Ich wollte einen Ruf hervorstoßen— da krachte eine Faust s0 wuchtig gegen meine Brust, daß es mir Stimme und Atem verschlug. Ich stolperte, suchte vergebens mich im Gleichgewicht zu halten, taumelte rückwärts. Stühle polterten um, ein Pisch fiel über mich. Dröhnend stürzte ich hin, mit dem Kopf gegen die Tischkante, daß mir Sterne vor den Augen flimmerten. Ich wollte mich hoch- raffen, lag wie am Boden festgenagelt. Da hörte ich, wie die Tür zugeschlagen und vom Gang her verschlossen wurde. Schnelle Schritte klangen aus dem Waschraum nebenan. Nach vergeblichen Versuchen kam ich end- lich keuchend auf die Beine. Am ganzen Körper fühlte ich mich zerschlagen und zer- schunden, auf der Brust lag noch ein schmerz- hafter Druck. Ich tastete zur Tür, fiel beinahe wieder über die quer durcheinandergewor- fenen Stühle, griff nach dem Lichtschalter und ließ die Deckenlampe auf flammen. Mein Finger drückte auf die Klingel und gab lang- anhaltendes Notsignal. Dabei erspähte ich vor mir auf dem Boden ein schmales Papierpäckchen und, erstaun- liches Wunder,— meine Schrift! Iich hob es auf, hielt es verständnislos in der Hand, bis mir dämmerte: Meine eigene kleine Erfin- dung war es, die Delbos von mir gekauft hatte, die Aufzeichnungen über„unverlösch- liche Farben!“! 5 5 Vor der Tür wurde es lebendig. Stimmen riefen mich an. Ich verlangte ungeduldig, man solle aufsperren, mich aus diesem lächerlichen Gefängnis befreien! Endlich schien jemand mit dem Etagenschlüssel zu kommen. — een Ein Knirschen im Schlüsselloch, dann flog die Tür auf. Zwischen Hotelangestellten und Gästen, die mich neugierig und verwundert betrachteten, entdeckte ich den schmalen Künstlerkopf des Kriminalrats. Seine Lippen Waren verkniffen, die Augen streng und zu- gleich spöttisch musternd. Er sagte mit beißen- der Ironie:„Also wieder einmal auf Ent. deckungsfahrten, Herr Wiedersberg?“ Ich nahm den Spott nicht übel, sondern deutete eifrig:„Dort drüben im Waschraum steckt er— ich hörte genau seine Schritte—“ „Jetzt wird man ihn wohl nicht mehr an- treffen“, versetzte Kramer, doch ich konnt? merken, daß er mit einer Ueberraschung rech- nete als er die Tür des Waschraums aufstief Schnell trat er ein, und als er zurückkam Warf er einen schäbigen Umhang und einen Tleckigen, verbeulten Schlapphut auf der Flur.„Das Kostüm ist da— nur fehlt leide der Mann!“ „Das sind doch die Sachen, die Herrn Klin genbeil in der Jarderobe abhanden gamen!“ platzte ein blasser Kellner d' vischen. Wieder Klingenbeil! Ihn hatte ich doch gerade auch dieser seltsame. Kleidungsstit wegen mit dem unbekannten Täter in Ver- bindung bringen wollen! Der Naturforscher mußte anscheinend zwei ähnliche Garnitur besitzen, deren eine von dem Mörder als für seine Zwecke höchst brauchbar gestohlen wurde!. f Kramers nächste Worte bestätigten diese Schlußfolgerung,„Da sollten wir Herrn Klin- genbeil sein Eigentum zurückgeben“ meinte er, nachdem er Hut und Umhan flüchtig untersucht hatte, obwohl er es nicht un- bedingt benötigen wird. Er hat sich ja mit Ersatz vorgesehen, falls er auf seinen weiten Spaziergängen einmal tüchtig verregnen Sollte!“. Der Kriminalrat wandte sich an den Po- saunenengel, der inzwischen mit schnauben- dem Eifer den Gang von Neugierigen geräumt Hatte. 5 sf TES Eine Pfingstbe trachtung Dichter haben Pfingsten mit den zärt- lichsten, romantischsten Namen ausgezeichnet. Man spricht vom Fest des Frühlings, vom lieblichen Fest, vom Feiertag der Natur, und man fühlt, wie sehr die Menschen diesem letzten großen Doppelfeiertag im Kirchenjahr zugetan sind. Im Kirchenjahr? Tatsächlich! Pfingsten ist ja letzten Endes ein Fest der christlichen Religion, des Bekenntnisses zum Glauben, zur Gemeinschaft der Anhänger Jesu. Es ist das Fest des Heiligen Geistes, das Geburtsfest der Kirche. Ja, das haben viele von uns angesichts des Prubels, der unsere schönen Pfingsttage 80 Sehr überwuchert, fast vergessen. Ohne die Herabkunft des Geistes hätte sich aus dem Samenkorn der irche wohl niemals dieser tliche Baum entwickeln können, in dessen atten heute die Völker des Erdreiches leben, Ohne den Geist, der lebendig macht, wäre 1 unser Streben, Arbeiten, Forschen und ämpfen umsonst, fruchtlos, vergebens. Die Kultur des Abendlandes müßte des göttlichen Odems, der ihr die herrlichsten Impulse gab, Singe tliele IMelt Leuchtendes Land— zie am Ersten Tag Rein und reich enthüllt! Was an Hoffen winterlang in dir lag, Was im früſiesten Frühling keimte zag, Prangt, im Entfalten erfüllt. Wanderwolken auf rukendem Blau, Wiesen, blütenbesternte Sonne, Laubduft und silberner Tau, Windhauchwehen, würzig und lau: NVah ist und dein das Entfernte, Und du erkennst; was flammend als Geist Einst vom Himmel geregnet, Ist auf die Welt, die den Schöpfer preist, Sqnoingenweich schwebend niedergekreist Seele, im Lichte gesegnet. ERNST SANDER entbehren. Kurz— das christliche Element, das ihr Antlitz prägte, und das sie zu dem machte, was sie ist, würde fehlen. Auch in früheren Zeiten kamen am Pfingst- feste wie auch an anderen christlichen Feier- tagen die rein menschlichen Bedürfnisse nicht zu kurz. Viele jahrhundertalten Bräuche, die farbenfrohen Umritte, Schützenfeste, Maium- züge und was sonst noch alt und jung Freude macht, gab es in dieser oder jener Form schon Tagen Damals aber diese ichkeit statt, nachdem a dem Geist Gottes zunächst in einer Stunde der Andacht seine Ehre erwiesen hatte. Viel altes deutsches Brauchtum stand sogar in direkter, enger Verbindung mit der Kirchlichen Feier des Pfingstfestes. Wenn es heute vielfach anders geworden ist, 80 liegt das meist daran, daß wir den Satz vergessen haben, daß es der Geist Gottes ist, der lebendig macht. Es ist sinnlos, Pfingsten„feiern“ zu wollen, ohne sich der urchristlichen Bedeutung des Tages zu erinnern. Ein„Ausflug ins Grüne“ ist gewiß gut und recht und oft auch not- Wendig— aber sorgen wir dafür, daß über der Ausspannung des Körpers unsere Seele nicht zu kurz komme. A. P. W. e griine Die Vev, das einzige Kind vom Anger- Müller, war weit über die Dorfgrenzen hinaus Als trotziges und stolzes Dirndl bekannt. Wie eine ranke Weidengert war sie gewachsen. Hatte ein Gsichterl wie Milch und Blut. Mitten drinnen steckten zwei dunkle Herzkirschen- augen, und diese glänzten und blitzten heller Als die Funkelstern am Himmel. Dirnenstolz kann kein rechter Bursch vertragen. War im Dorf eine Tanzmusik, die Vev blieb ihr fern. Am Pfingstsamstag sind darum etliche ledige Mannsleut verschwiegen zusammengestanden, haben aus Stroh und Bändern, alten Flicken und Fetzen den„Pflingsthansl“, eine alberne Puppe gebunden und wollten dieselbe auf den Dachfirst der Angermühle stecken. Recht- schaffene Dirnen bekommen in der Pfingst- nacht von ihren Herzburschen einen grünen Maien auf das Haus oder vor ihr Kammer- fenster. Stolze Mädl hingegen einen Pfingst- hansl oder Pfingstlümmel, um sie vor der ganzen Gemeinde zu verspotten und zu brand- marken. Das Mädl fällt damit in die Acht. Gegen Mitternacht sind ein halbes Dutzend Burschen über die Wiese zur Angermühl ge- schlichen. Sind mit der langen Leiter auf das Dach geklettert und wollten den Spotthans! Am Hirnbalken des Hauses befestigen. Hans, de- zunge Müblkne-e“, war der Ver von H- gat. War ein fleißig braver Mensch, der als armer Teufel nicht wagen durfte, dem reichen Mädl Herz und Hand an- zutragen. Beim Unterwirt hatte der Hans vom Pla- nen der„Hanslstecker“ erfahren. Die Halbe Nacht lag er in der kinsteren Mehlkammer auf der Paß. Er mußte der Dirn die Schand abwehren. Da schleichen sie über der Anger, Drei vier Sechs handsame Bauernburschen. Der letzte Bitsch ist auf dem Dach. Auf dem First binder sie mit Draht und Stricken die Juppe an den Giebel Verhaltenes Lachen * III e Her W 96 Lialles Die Geschichte eines seligen Wanderers/ Von Per Schwenzen Im Leben eines ordentlichen Menschen spielt der Kalender eine gebieterische Rolle. Beson- ders der„Letzte“ und der„Erste“, und dann die rote Ziffern, die wie Rosen der Freude durch die schwarzen Arbeitslettern leuchten. Auf meinem Kalender stehen Namen vermerkt, manche klein und mit Chiffren hin- gekritzelt, manche fett und mit Ausrufungs- zeichen, manche lassen den Tag mit Gelächter beginnen, manche stimmen ihn nachdenklich, manche reißen die Vergangenheit, die wie ein altes Bild nachdunkelte, ins Grelle der Gegen- wart. Am Pfingstsonntag aber steht der Leh- rer Kannenbier mit einem Kreuz. Er verstarb an diesem Tage vor zwanzig Jahren. Und es leuchtet hinter diesem Todeszeichen wie ganze Wolkenbütten pfingstlichen Goldes, es schmet- tert durch die Erinnerung wie Lerchenstim- PFINGSTMORGEN AUF DENM THUMSEE Ist es nicht, als ob„das liebliche Fest“ zede Landschaft verzaubere? Ob es sich nun um diese schöne Gegend bei Bad Reichenhall handelt, oder ob wir am Strande der Nord- oder Ostsee wandeln oder in der Heide träumen: Gottes Geist hat, wie es scheint, das Antlitz der Erde erneuert.(Aufnahme: Ernst Baumann). alen a gem ulilengiebel Eine Pfingsigeschichte/ Von Lorenz Sirobl Ein Sprung.. ein Ruck Krachend fährt die lange Leiter an der Mauerwand her- nieder. Schlägt auf den Boden. Die Vev schreckt aus dem Schlaf. Springt an das Fenster. Schiebt die blümelten Vor- hangl auf die Seite. Sieht gerade noch, wie der Hans einem Burschen nach dem andern, der von dem Vordach auf die Wiese springt, mit dem Haselnußstock ein paar Denkzettel übers Kreuz auf den Heimweg gibt. Dann steigt er selber auf das Dach. Reißt den Pfingstlümmel vom Brett. Schleudert ihn in den Mühlbach, der ihn schweigend weiter- trägt und mit ihm die Schand der Vev. Am Pfingstsonntag nach dem FKirchenamt hatte die stolze Müllertochter dem Hans lang und warm die Hand gedrückt. Hat ihm tief in die Augen geschaut und von ihrem Silber- geschnür einen funkelnden Frauentaler zur Erinnerung geschenkt. War am anderen Mor- gen fortgereist. Weit fort in die Stadt. Hans ging weiter seiner Arbeit nach. Wurde noch stiller und verschlossener. Trug sein Weh für sich alleine. Schaffte für vier, denn es galt die Mühl zu halten, an der mit dem Wegzug der Tochter die alten Müllersleut all ihre Freud verloren hatten. Uns widerum z0g der Mai mit Blüh und Zlumen in das Bauernland. Da kehrte sie heim. Müd vom Enttäuschen, Aber die alten Eltern waren dessen froh. Als sie am Pfingsttag durch die blumen- bunten Wiesen zur Kirche ging, mußte sie den Blick noch einmal rückwärts wenden und du die Vey preßte beide Hände aufs Herz. Ein grüner Maien prangt auf dem Firstgiebel der Angermü hl! So andächtig hatte die Veyv schon lange nimmer in der Kirche gebetet. Die Dorf- purschen hatten längst verziehen und grüß ten lachend dem Pfingstbräutl zu, das mit roten Backen durch die Ine ente Der Hans. der treue Hans 2 Er hatte ihr den Glauben an die Heimat, an die Men- schen, an alles wiedergegeben. Nach der Kirche hatten sich die beiden am Erlenbusch getroffen. Die Stare und Schwal- ben sangen ihre schönsten Hochzeitslieder. Als Brautgabe drückte Hans der Vev den Silbernen Frauentaler in die Hand. Da lachten alle beide. Oben aber, am Giebel der Angermühle, wo im Hirnbrett des Firstbalkens mit eisernem Griffel die Jahreszahl 1635 geschrieben stand, schlangen in wirbelndem Tanz die roten und blauen Bänder vom grünen Maibuschen sich meinander. men, und eine Heiterkeit in diesem Gedanken spricht allem Tode Hohn. Der alte Kannenbier war ein gelehrtes Haus, das sich seit einem weit zurückliegen den Konflikt mit der Schulbehörde durch Privatunterricht ernährte. Das machte er nun allerdings ausgezeichnet. Er wohnte in der damals so schönen Stadt Kassel im Boden- raum eines Giebelhauses aus dem 17. Jahr- Hundert, den er sich mit Hilfe von Säcken, Brettern, Matratzen und alten hessischen We- bereien sowie einem Arrangement von Lam- pions und Messingleuchtern sehr romantisch hergerichtet hatte. Hier gab er seinen Nach- hilfeunterricht. Neben einigen fetten Gram- matiken und Wörterbüchern waren Tabaks pfeife und Biersyphon gute Lehrmittel. Es war einer jener Zu-spät-Geborenen, die von der Physiognomie bis zur Redeweise, vom Schlips bis zu den Pantoffeln einem anderen Jahrhundert angehören, und Kannenbier per- sönlich schien mit etW]a 150 Jahren Verspätung durch das Leben zu schlendern, Er litt an Asthma und konnte nur schwer längere, und durchaus keine steilen Strecken laufen. Er liebte die Natur auf seine Art unsäglich, er las mit warmer, erschütterter Stimme die Stelle vor, als Homer das veilchenblaue Meer und die wie 10 000 Stiere brüllende Brandung beschreibt, er züchtete Kakteen und hielt tichlinge. Einmal traf ich ihn, wie er die gichtigen Finger in das taubflimmernde Sonnenbad der Butzenscheibe hielt und ein Volkslied summte: „Die Sonne kennt das fernste Land. Und hier lag sein Geheimnis: er, ein kurzatmiger Stubenhocker, kannte die Erde. Aus Büchern, Aus Liedern, aus hundert Schmökern und Kupferstichen, aber dieses alte Lehrerherz schmolz das stumpfe Blei der Lektüre in das lebendige Gold des Erlebnisses um. Kannenbier besaß einen Rucksack, einen Knotenstock und Lodenmantel. Wenn man ihn nun an einem sonnigen Tage traf, konnte er mit leuchtenden Augen fragen:„Wollen Wir mal wandern?“ Man hatte dann„ja“ zu sagen. Man ging ein Stück Weges und ent- Warf den Plan. Kannenbier, von Asthma geplagt, blieb fünf Minuten stehen, hielt einen am Westen nopf fest und sagte, tief Atem holend:„Nun hören Sie mal her!“ Er begann dann irgend- eine Episode vop Faiser Karl oder Goethe langsam und fe h zu erzählen, bis seine Atemnot sich beh pen hatte, worauf die Ge- schichte abgebroch und der Weg fortgesetzt Wurde. Pünktlich, wie mit der Bahn nae Ausgangsstation bredet, fuhr man dann einer nicht allzu fernen geplanten Wanderung. Der Magister war g tet, gestiefelt und ver- proviantiert, als olle man zum Rbein Wandern. An der Station angekommen, seufzte Kannenbier ber Hitze oder Kälte, Nässe oder Trockell it und bat, rasch ein- mal in die nahe Wschaft einzukehren. Hier ließ man sich bei inem Korn und Schoppen Bier nieder. Den Magister erzählte, während draußen die hessischen Berge lockten, von den Iberischen Alpen, von Ossa und Pelion. Aber — und darum steht er im Kalender eines Wanderseligen vermerkt— er erzählte so, daß dig hessischen Berge versanken, daß die Ferne ud all ihre belebende Vergangenheit, Sage und Sehnsucht emporstieg. Schließlich ermüdete er unter der Gewalt der Darstellung und des Korns und nickte ein. Man hatte dann noch Zeit, ein Bad im Fluß mit anschließendem Dauerlauf zu nehmen, bevor man den erschöpften Doktor zum letzten Zuge weckte. 5 Der Privatlehrer Kannenbier starb am Pfingstsonntag. Zwanzig Jahre sieht er die bunte Welt von oben. Ich aber sah sie mir von unten an. Er hat mich hinausgejagt mit seinen flammenden Reden, mit dem Roman- tikergeist, der intuitiven Vorstellungskraft. Am Tage der Ausgiegung des Lichtes schloß er die Augen. Und ich sehe ihn bedächtig, köstlicher Weisheit voll, einen steilen Wolken- weg hinanklimmen, immer ordentlich die Straße entlang. Und wie er den ersten Be- kannten trifft, Archimedes oder Adam Riese, holt er tief Atem, nimmt ihn am Westenknopf und sagte lächelnd: „Nun hören Sie mal her!“ Im fler Fpiprüngsstuhe des Uauspins Plingstliche Plauderei/ Von Roland Beisch Um die Pfingstzeit setzt ein allgemeiner Tumult der Herzen ein. Da treibt es auch mich lünaus, folget mir alle nach, ich fahnde nach dem Glück, ich stöbere nach Erlebnis und buntem Abenteuer. Ich bin ein fröhlicher Vagabund mitten in den Frühling hinein, ein Apostel der Freude und ein Riese an Unter- nehmungslust. Folget mir nach, das junge Jahr ist posaunenblasend unterwegs. Ich Will nicht etwa weit, ich habe keine Lust, mich auf großartige Reisen über Länder und Meere zu begeben, Gott bewahre mich, meine nächste Umgebung ist mir gerade gut genug. Wie könnte ich jetzt mich mit weltbewegen- den Plänen tragen— ich habe, mit Verlaub, keine Zeit dazu, es gibt zu viel Wiesen und Hecker, die sich regen und bewegen, zu viele Wasserlachen gibt es und braune Tümpel, die milliardenfach Zellen hervorbringen. Aus Rinnen und Ritzen, aus Fels und Gemäuer quillt es lebenshungrig. Die Wälder brausen im Entfalten ihrer Knospen, die Flüsse und Ströme singen und tönen. Alle Wasser sind stürmischer im sprudelnden Lauf, Tiere be- gegnen mir in Wald und Busch und auf den Feldern, fast ohne Furcht und Scheu sind sie, nur glückselig taumelnd umhergetrieben wie du und ich, unruhvoll beglückten Herzens wie du und ich, dahinstreifend auf lockender Fährte wie du und ich, Freude unter einem Himmel teilhabend an der maßlosen Ver- schwendungssucht, die jetzt die Natur er- griffen hat. Wohin gehe ich denn— Gott mag es Wissen, es ist einerlei, wohin ich gehe, immer gerade in die Sonntagsstube des Daseins, Stadt und Land, Berg und Wald und Wasser, Park und Schrebergarten, es gibt weder Trennung noch Grenze, die Hoffnung wohnt gebieterisch in jedem Winkel, der glücchafte Trieb dringt mit verwegener Kraft bis in die letzten Schattenbezirke. e... e Des Dichters Johann peter Hebel getreue Freundin Vor 125 Jahren starb Gustave Fecht— Eine Romanze unerfüllter Liebe Wenige Tage vor seinem Heimgang hat Jo- mann Peter Hebel seiner getreuen Freundin Gustave Fecht zum letztenmal geschrieben. Der Brief schließt mit den Worten:„Leben Sie wohl, Teuerste. Ewig Ihr Hebel.“ Der erste Brief Hebels an die Freundin stammt vom Dezember 1791. Er endet mit den Worten:„Möge der Himmel alle guten Wün- sche wahrmachen, die mein Herz für Sie hat, 50 oft ich Ihrer gedenke. Leben Sie wohl und Zönnen Sie bisweilen einen müßigen Augen- blick dem Andenken Ihres gehorsamsten Die- mers Hebel.“ Auf einen Zeitraum von 35 Jahren erstreckt sich der Briefwechsel der beiden. Das ganze Leben Hebels— von der Ubersiedelung nach Karlsruhe an— spiegelt sich in den Briefen des Dichters an die Freundin im Pfarrhaus zu Weil im Markgräflerland. Schade, daß die Antworten Gustaves uns nicht erhalten sind. Das Leben hat der Liebe der beiden keine Er- Füllung gewährt. 5 Es war im Jahre 1788, da sich Gustave Fecht und Hebel erstmals begegneten. In jenem Jahr kam Gustave in das Lörracher Kapitelhaus, gemeinsam mit ihrer Mutter Ka- roline Magdalena Fecht. Sie zogen zu Tobias Günttert, der mit einer Schwester von Gu- stave vermählt war. Günttert war 1779 Leiter des Lörracher Pädagogiums und damit Hebels Vorgesetzter gewesen. Gustave Fecht war 20 Jahre alt, als sie He- bel kennenlernte. Wilhelm Altweg, der Basler Hebelbiograph, hat Gustave in folgender Weise geschildert:„Großer schlanker Wuchs, schönes Blau der Augen und das Blond voller Haarflechten gaben ihr Anmut und Reiz des Leibes. Zurückhaltung, die an Herbheit grenzte, durchdringende Klugheit und feste Bestimmtheit, sicher sich auswirkender Tätig- Feitssinn und eine unerschrockene Tapferkelt, daneben in der Tiefe doch Gemüt und Gefühl, mit der Möglichkeit des plötzlichen Aufleuch- tens eines lichten Humors, des Grollens, daß es dann das„‚Sauerampfergesicht“ gab: das machte sie zu einem Frauenwesen von beson- derer Art und nicht durchschnittlichem Ge- Hält.“ Im Juni 1730 wurde Tobias Günttert als Pfarrer nach dem benachbarten Weil versetzt. Fast täglich kam Hebel nach Weil„in weigen baumwollenen Strümpfen, schwarzledernen Beinkleidern, einem roten Kamisol“, Er hatte sein eigenes Stübchen im Weiler Pfarrhaus: mit dem Blick zum 5 Eine Heirat kam zunächst nicht in Frage Das Einkommen Hebels betrug jährlich 112 Julden, Privatstunden brachten nur eine be- scheidene Beihilfe Das Vermögen aber war Auf gebraucht. Am 2. November 1791 kam die Berufung nach Karlsruhe Nun begann der Briefwechsel. Nicht weniger als 95 Briefe He- bels an Gustave sind erhalten. Und was für herrliche Briefe. So beginnt ein Brief vom Oktober 1793 mit den Wortes z Liebste Jung- ker Gustavel Raten Sie, Was tue. Bier trin- ken? Nein. Tabak rauchen? n. Hanf rei- teln? Ohol! In der Resider stadt und dazu noch am Sonntag, unser Lebtag nicht. Oberländer Wein trinken auf hre Gesundheit: Jal Das tue ich.“ Nach fünf Jahren kam das erste Wieder- sehen. Wir wissen nichts näheres darüber. Aus einem Brief an Gmelin, dem Botaniker, ist zu ersehen, daß er freazu entschlossen Wär, Gustave nicht heimzts hren. Die Gründe Püllinger k sind uns nicht klar. Die Freundschaft aber bestand weiter. Aus der Liebe zu Gustave er- hielt die Heimat Glanz und Glut. Im Herbst 1812 sah er Gustave zum letztenmal. Mehr und mehr fing sie an zu kränkeln. Der Freund gibt ihr Ratschläge. Sie lebt ihr Leben Allein, tapfer und tätig. Am 23. April 1828 stirbt sie. Sie findet ihre letzte Ruhestatt auf dem Got- tesacker von Weil. Hebelfreunde brachten am Weiler Pfarrhaus im Jahre 1935 eine Gedenk- tafel an. Das Geschlecht der Fecht stammt aus dem Schwäbischen. Von 1520 bis 1590 lebte inboren. Auingen, einem Filialort von Münsingen bei Urach, ein Hufschmied Simon Fecht. Er ist der älteste bekannte Vorfahr von Gustave. Von den sechs Kindern Simons wurde Mi- chael Fecht der Stammvater der badischen Linie. Er starb 1622 als Barbier in Durlach. Von seinen neun Kindern wurde Johannes Fecht(15971672) der eigentliche„geistige und geistliche Stammvater der Familie“, Von nun an waren alle ihre Vorfahren Pfarrher- ren. Sie selbst wurde als Tochter des Pfarrers Martin Fecht zu Eimeldingen bei Lörrach ge- E. B. Strandgut im Schatten der Scheinwerfer Tingeltangel in Gaststätten—„Künstler“ auf dem Weg ins Nichts Als sie mir den Teller bittend entgegen- streckte, lächelte sie etwas verschämt. Die Gäste gaben gern. Die leise Abwehr der Scham konnte nicht durch die Gäste verursacht wor- den sein. Ihre Partner stimmten die Instrumente, Sie gehörte zu einer Truppe von fünf Musikern und Sängern, die zum Wochenende die Gast- stätten der Großstadt aufsuchten und die Gäste unterhielten. Ihre Musik und ihr Gesang waren für mu- Sikalische Ohren schrecklich, oft überdeckte der Gaststättenlärm die Darbietungen. Sie sangen jedoch ununterbrochen weiter, und sie sangen Schlager ohne Noten. Die Wiedergabe War darnach. Ich unterhielt mich anschließend mit ihr. Selbstverständlich stammten sie alle aus Lud- Wigshafen, aus jenem Stadtteil um die BASF, der in seiner Vielfaltigkeit ein wirres Bild all- täglicher und bizarrer Schicksale birgt. Sie hatte als Mädchen eine hübsche Stimme besessen. Flimmer-Romantik schlechter Filme hatte sie dazu getrieben, ihre Stimme ausbil- den zu lassen. Aber ihr„Material“ reichte nicht aus. Eine„Truppe“ nahm sie auf, eine von jenen vielen„Künstler-Truppen“ des Hemshofes, die das Strandgut der Bühnen auf- lesen und auf allen Kirchweihen in der Pfalz und in Baden zu sehen sind. Manche Truppe bringt es zu einigermaßen anständigen Einnahmen. Oft beschäftigen sie sogar gute Talente als Conferenciers oder Tänzerinnen. Aber zumeist ist die Truppe kein Sprungbrett, sondern der Weg ins Nichts, in die Hoffnungs- und Illusionslosigkeit. Rauchige Gaststätten, zweifelhafte Angebote von noch zweifelhafteren Kavalieren, ständi- ges Reisen unter ungünstigen Umständen rui- nieren schnell das bißchen Talent. Die Gast- stätten Ludwigshafens sind voller Graham- Greene-Gestaltenl Die schreienden Anprei- sungen zweifelhafter Impressarios überdecken nicht die Not der Augen. Das grelle Rouge auf den Gesichtern offenbart die Aufgabe der letzten Hoffnung. Nur die Kinder wissen noch nichts von der Glaubenslosigkeit ihrer Zukunft. Sie wis- Sen nur von harter Artistenarbeit und dem stereotypen keep-smiling eines Ziegfield- Girls. In sie ist aber die Energie ihrer Eltern hineingepflanzt— von Eltern, die selbst scheiterten, aber nunmehr hoffen, in ihren Kindern ihre Wunschträume einmal erfüllt zu sehen. Oft allerdings sind die Kinder für die Eltern nichts weiter als kleine, mechani- sierte Puppen zum Gelderwerb. An vielen Wochenendtagen sieht man auch in den Ludwigshafener Gaststätten Mädchen, Frauen und Männer in einer lachenden Unbe- kümmertheit musizieren, singen, tanzen und spielen. Ihre Leistungen sind keineswegs bes- ser als die der Truppen. Meistens sind sie, Was das handwerkliche Können betrifft, um Vieles schlechter. Aber hier gibt es keine Iusionslosigkeit, keine Verzweiflung und keine Hoffnungslosigkeit. Das grelle Rouge auf den Lippen und die imitierte Ansager- stimme sind Ausdruck einer überschäumenden Lebensfreude, die sich harlekinader Mittel bedient, die lebensbejahende Ausgelassenheit zu unterstreichen und zu vermitteln. IKS Aus dem Leben— für das Leben Sinnsprüche von Walter Goes Menschen mit Zeit sind der Ewigkeit näher als Menschen ohne Zeit. Sonntage sind Tage, an denen wir uns sonnen können und sollen, in der Sonne Gottes. Ruchce jeder Blöße, jeder Schwachheit, die du bei dix entdeclest, mit aller Energie auf den Leib. Es sei dir eine Lust, sie zu vernichten, Je mehr du dich zusammennimmst, desto we- niger stößt du an. 1 Wartezeiten sind die besten Zeiten, wenn wir se recht nutzen. Sick gehen lassen, keißt abwͤrtsgenen, kinauſf geht nichts von selbst. Im dem äußeren Leben zu begegnen, bedar es viel inneres Leben. Weise ist nicht, wer etwas weiß, sondern wei etwas tut. Kritisch zu sein ist reckt, besonders deine eigenen Kritik gegenüber. In der Mäãßigung liegt mehr Stärke als in de: Ubertreibung. Menschen, die dußerlich keine Ruhe haben haben auch innerlich keine. Von großen Dingen mußt du Abstand nehmen Mit dem Gewissesten, dem Tod, rechnet dei Mensch am wenigsten. Mit Menschen, die eine Eingeit sind, schwer zu einer Einigung zu commen. Nur wer liebt, empfindet seine mangelnde Liebe. Nur Menschen, die beisammen sind und blei- ben wollen, können sick auseinandersetzen ist „Wer lacht, der kummt ins Owelochl“ Pfälzische Sprichwörter und Kinderreime— Volksweisheit geht von Mund zu Mund Nichts kennzeichnet das Gemüt eines Men- schenschlages sicherer als sein Verhältnis zu seinen Kindern. Die Erziehung beispielsweise — ein Problem, über das seit Jahrhunderten heiß diskutiert wird— findet in selbstver- ständlicher Weise ihren Niederschlag in einer Reihe von pfälzischen Sprichwörtern. Da heißt es: E Kinnerhand un e Kälberkripp solle net leer werre— Wann mer wisse will, Wie die Kirsche schmacke, muß mer die Kin- ner froge— Kinner häns Heile uns Lache in em Säckel— Kläne Kinner un Narre sagen die Wohret— E Bu wie e Laus packt e Mädel Wie e Haus— E Mädel, wo peift, un e Hinkel, Wo kräht, dene gehört alle zwee de Hals rum- gedreht— Wamm mer die Kinner de Wille dut, heile se nit— Was mer de Kinner ver- spricht, muß mer in de Hand han— Besser Find heilt, als wie später die Eltern— Mer zieht sich net aus, ehe mer schloofe geht— Die Kinner müsse de Eltern in die Hand gucke un nit die Eltern de Kinner— Wer im Sum- mer nit will schneide, muß im Winter Hunger leide— G'scheide Kinner werre nit alt. Das besondere Empfinden des Pfälzers für die Kleinsten der Kleinen kommt besonders in den Kosereimen zum Durchbruch, die auch heute noch von Mund zu Mund weitergege- ben werden. Wenn der kleine Liebling ge- Eitzelt wird, aber nicht lachen soll, heißt es: Kitze— katzel— Fnobeloch— wer lacht, der kummt ins Oweloch! Nimmt der Großvater den Hnkel aufs Knie, 80 Singt er dazu: 5 Tross, tross, trössche, dort oe steht e Schlösscke, da reiten alle Herren hin un Wann se noch so winzig sin. Wann sie größer werden, reiten sie mit Pferden, wann sie größer wacksen, reiten sie nach Sachsen. Lachend die Durstigkeit ihrer Väter ironi- sierend, rufen sich die Kinder zu: Auf der Höh Wächst der Klee, Futter für mei Gäulche. Wann mei Vater ins Wertsnhaus geht, macht mei Mutter e Mäulche. Wann er awer Kaffee trinhet, lacht se wie e Dischtelfinb. Beim Spielen bilden die Kinder hockend sine lange Kette, schlängeln sich gleich einer Eisenbahn auf dem Boden hin und singen: Lokomotiv, Eisenbahn—: geht sie fort, ummt sie an, macht ste puff. Tul g Jetzt reichen sich im Bogen die erhobenen Hände, der Zug fährt durch den Tunnel: In der Eisenbahn steht ein schwarzer Mann, der muß Feuer schüren, daß er fahren leanm. Plötzlich entgleist der Zug: Rumpeldibum] Rumpeldibuml die Eisenbahn, Sie fallt jetzt um Dann beginnt das Spiel wieder von vorn. Ein Abzählreim handelt von den Auswan⸗ derungen unserer Vorväter und hat sich ebenfalls bis heute erhalten: J und 2 und 3 und 4, morgen Abend reisen wir Fröhlich nach America. Uber morgen sind ꝛswir da, bauen uns ein goldig Haus; Wers net glauben will, ist aus! Ik Se KK KXR RRKRKRMMMNM MMM 2— 87 2 Wenn der April mit seiner unbeständigen Laune Abschied nahm, wenn die Maiglöckchen unter verkeißungsvollem Sonnenstrahl helle freundliche Tage ein⸗ läuten, dann erst ge- winnt unser Kostüm an Bedeutung. Es ist schön und recht im Sinne einer jeden Eva, den vielen Varia- tionsmöglickkeiten der Pariser Couturiers ein Auge schenken zu müs⸗ sen, um im Hinblick auf Vorhandenes odet neu zu Erstehendes ebenso prak- tisch und vorteilhaft zu wählen. Vicht jede Er- scheinung wird sick neuzeitlicher konsequen- Diors 5 ter„Tulpenlinie“ oidetsptuchs- los unterwerfen, mag sie auch noch so eindrucksvoll verlau- fen in dem„Stengeleffekt“ des schmalen Rockes auf dem der Tulpenkelch“ in großzügiger An⸗ ordnung Schulter und Büste betont. Und nicht jede Figur paßt sich dem Erkennungszeicken der dies- jährigen Fathk- Kollektion an? dem großen Ausschnitt oder der groß⸗ flächigen und fast streng anmu⸗ tenden Interpretation der Balen- claga-Modelle, deren Konturen häufiger vom Körper ab- als zu im hkingebogen verlaufen. Die ungezwungene, persönliche Mittellinie findet sici nicht von ungefahr und macht die weit blickende, sich ſigürlich und finanziell ehrlich bedenßende Frau zu iſtrer besten Ratgeberin, ü zur Direktrice ihres neuen Rostüms, Form- sckön soll es sein, nicht zu auffallend, wenn es das einzige Rostum ist, welches man be⸗ N . As. langs 8 Ne Ein Kostüm aus stahlblauem Gabardin CCCCFCFCFCFCFCCCVVVVVCVCCCCC(C(T sitzt, und vor allem Zeitlos, so zeitlos, daß es getrost für ein paar Jährchen zut an- genehmen Begleiterin toird. Sehr hübsch uist ein Kostüm aus grauem oder staſilblauem Gabardine, auf dtei Knöpfe ge⸗ schlossen, verhältnis- mäßig kleinem Revers und abstehenden La- schen. Sehr reizvoll und variabel trägt sich det schmale Aermel, je nach Belieben ang oder als Mans umgesckla⸗ N gen zu tagen. 5 5 . n RRR RRR RRRRRERERRRRuIn Zum schmalen, even- tuell pita- vorhandenen Pe- oder scnbdarzen Wickelrock paßt gerne eine tomatenrote oder flasckengrüne Hülftlange, gerade geschnittene Jacke mit schrägeingesetzten Ta- schen, vier großen Knöpfen, sehr langen schmalen Reversen. Für den schlanken, sportlichen Typ mit seiner Vorliebe füt gestärkte Blusenkragen und Maschetten so- wie lose Pullis. Das Fantasiekostüm setat sick mit seiner eigenen Note durch, einer Kombination von Uni und Gestreift. Mit schlichtem eckigem Schialkragen verzichtet das Ober⸗ teil auf jeglichen Rnopf und fixiert die Taille durck einen schmalen Gürtel. Der weiche Rock schloingt in seiner Glocke, betont durch eine Kellerfalte in der vorderen Bahn. Ein keckes Hüt⸗ chen, ein freches Schleifcken, ein schimmernder Ohrenelip als glit- zerndet Beifall einer kleidsamen Premiere vervollständigen das farbenfrone Bild des Lenzes. 5 Ingeborg. U FFC A B W Ä , , , , , — 1 J * , ,, e,, ,. N . Aufgabe von M. Havel(Prag 1916) Kha, Dg3. Led. Sg4 Bg7: Kh7 Sd5. Matt in ꝛ2wei Zügen Magisches Rätsel 1 1 „A A e 2 2 i—- i-K RK I- 1I—1I— Il— m— 33 in den waagrechten und den senkrechten Rei- hen gleiche Wörter folgender Bedeutung: 1. Mitlaut, 2. Bergwiese, 3. Ausländer, 4. akusti- sches Gerät. 5. Zauberei, 6. Getränk, 7. Mitlaut. Besuchskartenrätsel INGE U. BENKER In welchem schwäbischen Kurort wohnt die Frau? 5 Wortversteckrätsel Wer niemals Ehrfurcht empfunden hat, wird sie auch niemals erwecken. Aus den Buchstaben des vorstehenden Aus- spruchs von Marie von Ebner-Eschenbach sind 12 Wörter folgender Bedeutung zu bilden: J. Verwandte(5 Buchstaben), 2. Körperteil(6) 3. nord. Haustier(3), 4 erdkundl. Begriff G; 5. Schlingpflanze(4), 6. törichter Mensch(d 7. überlebende Ehefrau(5), 8. Laubbaum(5 9. Farm in USA(5), 10. Liegemöbel(5), II. Ver- ordnung(5). 12. Körperteil(5). 7 Die Anfangsbuchstaben der gefundenen W- ter nennen, in der angegebenen Reihenfolge gelesen, eine Stadt in Westpreußen. 55 LGSUNGEN 5 eee eee. dum C ee e ee e een e ee e een. CCC Use eensuonseg 1 e g cee e eee e e ene e eee een eee mem gs e(zs Topo e FF Sport unnd Spiel Vom einheimischen Sport. Fußball. SVB 07 Seckenheim— S Nieder⸗Roden Mit obigem Verein kommt ein Vertreter der heſſiſchen 2. Amateurliga vom Kreis Die⸗ burg am Pfingſtſonntag nach Seckenheim, um ſeine Viſittenkarte abzugeben. Er iſt dort dritter in der Tabelle und wird einen ſpiel⸗ ſtarken Gegner abgeben. Nieder⸗Roden wird rüſtet. Durch gute Trainingsarbeit und meh⸗ rere Freundſchaftsſpiele vorbereitet, werden ſie eine gut eingeſpielte Mannſchaft ſtellen, Kommt ein Finale ohne den Süden? Borussia Dortmund und 1. FC Kaiserslautern starten als Favoriten zur Rückrunde Zum Beginn der Rückrundenspiele treten der Südwestmeister 1. Fe Kaiserslautern mit 6:0 Punkten und Borussia Dortmund mit ebenfalls 6˙0 Punkten als Favoriten in Szene. Die Südliga, die nach dem Kriege mit einer Ausnahme(1. Fd Kaiserslautern) jeweils den Deutschen Meister stellte, läuft Gefahr, diesmal nicht dabei zu sein. Gewiß ist noch nicht jede Hoffnung beim VfB Stuttgart und bei Eintracht Frankfurt begraben. steikte Abwehr ist nicht nach jedermanns Ge- schmack. Außerdem kann die VfB-Elf nur dann zu großer Form auflaufen, wenn ihr von außen her stimmungsmäßig ein Impuls gegeben wird. tig die Vorschlußrunde erreicht haben. Der Sie- ger jeder Gruppe kommt in die Vorschlußrunde, bei der es dann nach dem K. o.-System weiter- geht. Es spielen: Gruppe 1: Tura Bremen— Biele- feld, Zehlendorf— Stade. Gruppe 2: Nordhorn gegen Heider SV, Homberg— Fulda. Gruppe 3: Gladbach 09— Schifferstadt. Gruppe 4: Würz- burg— Sindelfingen. Hanau und Aalen müssen reisen Der Aufstieg zur zweiten Liga Süd An den Pfingstfeiertagen beginnt in den Auf- stiegsspielen zur zweiten Liga Süd die Rück- runde. Hanau 93 reist zum FV Daxlanden, dem es in der Vorunde glückte, beim Jubilar ein 1:1 zu ertrotzen. Vielleicht können die Daxlanden auf eigenem Gelände sogar einen doppelter Punktgewinn ergattern, nachdem ihnen diese, Vorhaben am letzten Sonntag in Aalen nicht ge- glückt war. Der VfR Aalen scheint bei seinen Es spielen: Gruppe 1: Reinickendorf— Lever- kusen. Gruppe 2: Harleshausen— Mülheim/Ruhr. Gesamtdeutsche Mannschaft in Moskau Bei der Europameisterschaft im Basketball An den 8. Europameisterschaften im Basket- ball, die vom 24. bis 31. Mai in Moskau stattfin- den, beteiligt sich auch eine gesamtdeutsche Mannschaft. Diese wird es gegen die Konkurrenz von weiteren 16 Nationen schwer haben und froh sein, wenn sie mit einem„blauen Auge“ davon- kommt. Ubrigens wird erstmals seit 1948 eine jugoslawische Nationalmannschaft wieder in der UdssR am Start sein. Außer den Gastgebern, Jugoslawien und Deutschland, sind folgende Län- der vertreten: Belgien, Bulgarien, Ungarn, Da- nemark, Agypten, Israel, Finnland, Italien, Li- banon, Rumänien, Frankreich, CSR, Schweiz und Schweden. Der deutschen Mannschaft gehören neun westdeutsche und fünf ostdeutsche Spieler an. Hockey-Länderkampf gegen die Schweiz Punktsieger über Tita Rumänien); Sjölin e Koutny (UdSSR). (CSR) 15.00 Schulfunk: Die Zeit von . Beethoven und Schubert 185.30 Hans Brändle am Klavier 16.00 Nachmittagskonzert Rund- tdtunk-Sinfonſeorchester) 1 2 21.15 Musik zur Unterhaltung e 22.15 Tanzmusik 22 30„Macchiavelli in unserem Jahrhundert“ 23.00 Südfunk-Tanzorchester 005 Unterhaltungsmusik 15.00 Schulfunk: Gemeinschafts kunde 5 16.00 Harald Zusanek Forträt) pfälzisch, Kammerorchester) 16.15 Unterhaltsame Weisen(Kur- mit fring Berlin 22.20 Broadway-Bummel 2300 Das RIAS-Sinfonieorchester (Bartok, Blacher, Rossin]) 0.05 Unterhaltungsmusik Volksmusik 15.00 Fröhliches Schaumschlagen Wochenendplauderei mit 16.00 Operettenkonzert 17.10 Von Kontinent zu Kontinent begehen sollte. 5. Leg doc mal die Zeltung weg! 5 22.45 Südfunk-Tanzorchester 23.15 Melodie zur Mitternacht 0 05 Khatchaturlan, de Falla F n 7 7 f 8 N g Das Blatt kann sich vielleicht noch wenden. Aber 5 7 1 5 i 5 1 5 IÜ( n)) ß e Pfingſtſieg mit nach Hauſe zu nehmen. Von damit zu rechnen. Allerdings dürfte es den Kocherstädtern in Of. A1 l 2 Beni— der Sſterreiſe her wiſſen ja die Seckenheimer, Es spielen: Gruppe 1: Kaiserslautern— Ein- A e 505 8 0 f. 18 558 Bente en mit den Eidgenossen zehn Länder- N daß dort ſchnell und hart geſpielt wird, und e eee e Sruppe, 2: den bayerischen Vertreter sind unter sich. Pei kämpfe bestritten, Lon, denen Deutschland neun müſſen gleich zu Beginn ſehr auf gute Dek⸗ Stutigart. Union 6— Vfb Ars Kulmbach, der ebenfalls noch berechtigte gewann, Nur 1989 in Zürich gab es 118 185 eim 5 kung bedacht ſein, um keine böſe Ueberra⸗ In der Gruppe 1 werden die Spiele des letz- ufstiesshoftnungen hat, muß zu Wacker Mün- Unentschieden. Aae 25 117 s ob auch fes 07 St 18 1 chen und wird es dort schwer haben, den knap- cesmal die deutsche Maunschaft Fe winnen ſchung zu erleben. Wenn der 07er Sturm 188 Nan desmal auf dem Platz des Gegners pen 1:0-Vorspielsieg zu wiederholen. müßte. Aber man kann sich dazu kaum festlegen.„Ne der in Verbandsſpielbeſetzung antritt, zu ei⸗ 9 11 Kiel e e 8 110 5 Es spielen: Wacker München— Ars Kulm- Die deutsche Mannschaft, vorwiegend aus Süd- Wie ner geſchloſſenen Einheit zuſammen findet, 8 wer ins Gewi Allen, bach, FV Offenburg— VfR Kalen, Fy Dax⸗ deutschen gebildet, hat nur 2WeI erfahrene Na- 0 dann müßte mit einem Sieg der Seckenheimer weil die Lauterer im Südweststadion in Lud- landen— Hanau 93. e e e A1 Aden 85 . 2. wigshafen spielen. Aber sie fühlen sich auch hier. stangen“ in ihren Reihen. e anderen wolle Mannſchaft zu rechnen ſein. 855 110 1 1018 19915 l Pokalrunde mit drei Wiederholungen sich die ersten internationalen Sporen verdienen. chur 6 en, au ier erfolgreich zu bleiben. Ihr Sturm 0 5 wur ist zweifellos mit den besseren Einzelkönnern 485 Se ee eee ee Sechs-Etappen-Fahrt der Amateure beer 5 2 98 2 2 J 5 2 55 5 1— 5 3 5 8 75 Be Kelſterbach— Jygg. 98 Seckenheim 1 8 e N längerung unentschieden endeten, am kommen- S8 5 da e be e N 9 0 17 85„„ 1 5 5 5 chs-Et— re. a 1 Die diesjährige Pfingſtreiſe der Blau⸗ eimwandtreier Treffer Ottniar Walters, dessen 2 15 en ee V ne elf ar dle 0 ire ter N deu Weißen führt für zwei Tage an den Main Ed Wenne mehr aus der Torrichtung wiesbaden— VfB Friedberg, Karlsruher FV acht Nationen: Deutschland, Belgien, Holland, Bero f iſch⸗ Sta n 0 b— 5— 1 I. burg, Saarland, Dänemark, Schweden, nach dem idylliſchen Städtchen Kelſterbach. I VfR Schwenningen. ren Sell e Ver! Während am Sonntag Nachmittag Beſichti⸗ ler Gelegenheit, auf eigenem Platz zum ersten West treter hol Spiel 91 Team sowie einige Regionalmannschaften, so aus De gungen und Spaziergänge in die nähere Um⸗ Sies au kommen. Ob sich die Cölner um Röhrig e Berlin, Südwest- und Nordwestdeutschland. Die per ebung durchgeführt werden, ſteigen am Mon⸗ ana dchstar in Rien behaupten können, ist im- Zwei Meisterschaftskämpfe der Handballer Strecke führt durch den Taunus, das Sieger- und mit 9 4 f 0 merhin fraglich. In Kiel pflegen gewöhnlich nur 8 8 land, durch die Eifel, den Hunsrück und per tag dann Freundſchaftsſpiele der 1. und 2. die Gastgeber Punkte zu kassieren. Eine Aus- o 4 0 0 5 121 5 5 2 1 1 N 85 8 e ö ballmeisterschaft holen die beiden westdeut- die Pfalz, so daß viele Kletterpartien zu absol- chul Mannſchaften, mit entſprechender Umrahmung. nahme Wurde nur beim Treffen mit der Frank- schen Vertreter, die erst später begannen, ihre 55 155 855 Kelſterbach ſpielt ebenfalls in der A-⸗Klaſſe 9 l er Sy hat wie in noch fehlenden Spiele nach. am wichtigsten ist von und hat eine ſehr gute Mannſchaft zur Stelle, allen Jahren nach dem n bisher eine recht 11 10 5 35 55 10 18 1880 5 0 15 1 8 9 hluß d Bas die im Oberhaus ihrer Gruppe rangiert. Es bescheidene Rolle gespielt, Immer nur knapp r Sechs Deutsche in der Vorschlußrunde gen wird ein intereſſanter Kräftevergleich zwie enten— m ee eint Rutgcgen aber e 5 55. 425 Bei den Europameisterschaften der Boxer 5 5 1. delſterb⸗ 1 entschieden— erwiesen sich 18 Othosen àber en 1e zu gelten hat. 18 leler 8. Ugen. 2 2 27 2 1 5— en ſchen Main und„ 5 Kelſterbach 1 85 stets als ein sehr schwieriger Gegner. Mit etwas am letzten Sonntag Harleshausen nur knapp mit 1 N e 1 0 nic ebenfalls Gaſt der 98 er ſein und zwar Mitte mehr Glück im Spiel könnten die Hamburger 1513. Der südmeister ist also doch recht kampf- it folgenden weiteren Ergebnissen: mul Auguſt beim großen Sportfeſt anläßlich des viel besser eingestuft sein. Es wäre seitens Bo- stark. Auf eigenem Platz gelingt es eventuell, FCC 555 1 2 2 4 1 j 5 5 5 7 75 g 5 Halbmittelgewicht: Resch(Westdeutschland) 55 jährigen Beſtehens. russia ein unverzeihlicher Fehler, diese Hambur- die Mülheimer im Zaum zu halten. Normaler- Punktsi ee ee Grankreich); Tidin 15 g 5 8 4 ger Elf etwa über die Schulter anzusehen. Auch weise hat die Elf des Deutschen Exmeisters RSV 1 bt 75 115 5 8(0 2 505 1 Ad 10 der 8 915 Erde in Dortmund könnte der HS Mülheim aber die etwas besseren Aussichten. In 5 dle be e Ru- 18 9 1 i 1 alwil(Schwei ür eine Uberraschung gut sein. der Gruppe 1 kommt für den Endsieg wohl nur„ 5 55 2 0 * Jahn(Privatm.) Thalwi 16 5 0 Der VfB Stuttgart muß nach Berlin. Der 670“ der Deutsche Meister Polizei Hamburg in Frage. Ae Punktsieger über Mul 485 Die Fußballprivatmannſchaft hat ſich für Sieg im Vorspiel darf nicht dazu verleiten, an- Leverkusen, das sich zu Hause von Göppingen f r N i er ihr 1155 1 5 ge⸗ zunehmen, daß hier ohne weiteres zwei Punkte schlagen lieg. hat in Berlin gegen die Reinicken- Mittelgewicht: Wemhöner(Westdeutschtand) ber. tes 25. gutgeschrieben werden können. Unions ver- dorfer Füchse noch keineswegs gewonnen. Sich die auch gegen die Schweizer einen achtbaren Ob die Berliner das für den Vffg tun werden, ist Halbschwerge wicht: Pllrrmann(Westdleutsch-. 1,./, giert kein Geringerer als der bekannte und 5 3 5 Die n des en Baden und Wirten e e e e eee 155 auch für internationale Spiele zugelaſſene den pegenkllene Schwäche in der Abwehr, frü- a g jent-(Fumänien); Luknianow(Udssg) K o-Sieger 55 8 8 8. die bedenkliche Schwäche in der Abwehr, frü- Erstmals nach dem Kriege tragen die Leicht 9 5 12110 eint Herr Schmetzer. Die Mannſchaft ſpielt in fol⸗ her das Glanzstück des VIB. athletikmannschaften von Württemberg und Baden über Cooper(Englanch. 52 gender Aufſtellung: 7 2 2 7 zu Pfingsten in Nagold einen Vergleichskampf mit Schwergewicht: Schreibauer V 2 Erste Gruppenmeister sind fälli ihren Frauen und Männern aus. Punktsieger über Fazekas(Ungarn) Schozikas 5 1 1(UdssR) Punktsieger über Pingel(Ostdeutsch- Aus 3 n„CCCC. 19 8 55 land); Krizmanic(Jugoslawien) Punktsieger über lich e i schwäbische Auseinandersetzuns ccheneren Peistungsstürke geringe Vortelle emrzu- furesz diumenier) Mens pzunjal Golen] Punkt- me Schmitt Umminger Wolf In den Gruppenkämpfen der Deutschen Mei- men darf. Auf den Kurzstrecken trifft der Deutsche sieger über Netuka(CSE). eur 8 8 5 sterschaft der Fußballamateure haben sich klare Meister Werner Zandt auf das 20 jährige Sprinter- Somit erreichten insgesamt sechs deutsche Bo- tun Wenz, Tranſier K. Spieß, Metz, Reinemuth Favoriten herausgeschält: VfB Bielefeld(Mei- talent Heinz Fütterer, das sieh zur Zeit in glänzen- Ker die Vorschlußrunde: Mebling, Reset, Mem- 211 ster von Westfalen), Bergisch- Gladbach 09(Mei- der Form befindet. Uber 400 m sollten die Bade- höner, Pfirrmann, Schreibauer(alle Westdeutsch- EU 5 ster vom Mittelrhein), Homberger Sy(Meister ner mit Baas und Krone die Punkte sammeln. land) und Nitschke(Ostdeutschland). 18 Handball. 1 8. ock bent e c Otten ist der g00-m-Lauf, während der 1500-m-Lauf 6 5 enerb: 5 ürkheim⸗ 6. V. in dem Deutschen Waldlaufmeister Helmut Gude Turnerbund Jahn— Bad Dürkheim⸗Grethen ihres Endsieges sind von diesen lediglich die c n 5060 fi den 88 Aiehlinge 1 n in die v a 8er Die 1. Handballmannſchaft trägt das Rück⸗ Homberger, kür die sich der Niedersachsennaei: vollen Lauter(Schwenninger) seine Paworiten hat. ehling kam in die Vorschlußrunde Wie ſpiel gegen Bad Dürkheim⸗Grethen aus. Das ster Eintracht Nordhorn bisher als ernsthafter Auf den Hürdendistanzen setzt Württemberg Oskar Edgar Basel ausgeschieden— Das Viertel- Sch ſpiel gegen B f 5 985 Rivale zeigte. Die Niederrheinischen haben zwei 1 1 i it Paul Bleser f Sag Vorſpiel konnten die Turnerbündler knapp Punkte mehr als Nordhorn. Das will weiter i finale der Europameisterschaften Ph ö a 1 5 8 8 Heidelbe der Favorit gegeben. Im Hochsprung 5 715 1 2 8 N für ſich entscheiden, und wenn morgen eine dies pesegen, denn die Nordhorner haben des eltte der Stag durch Jar an die Seip nor Selben Oppgpiaswelte Basar Basel annhein) kan bet, n. uneigennützige Spielweiſe gezeigt wird ſo Rückspiel auf eigenem Platz. In den drei ande- gehen. Im Stabhochsprung dürfte Julius Schneider„5 5 5. neig ig gezete 5.. den Europameisterschaften der Amateurboxer 8 . 8 l 0 ren Gruppen ist das Rennen so gut wie gelaufen. 1 m- g 8 5 1 5 0 II 0 das Rück⸗(Pforzheim) seine Visitenkarte mit einem 4 W N b d Viertelfinal cht hi„ N00. dürfte es nicht ſchwer fallen, auch da ück⸗ Wahrscheinlich darf man schon àm Pfingstsonn- ß d n ſpiel ewinnen tag einigen dieser Clubs gratulieren, die endgül- e f aus. Der Pole Kukier konnte Basel knapp nach 1 V. 8 5 5 8 ten startet sepp Hipp Galingen), der kaum zu Punkten besiegen und sich damit erfolgreich für: in ** 2 4 5 schlagen sein dürfte. Desgleichen muß man 55 seine Niederlage von Helsinki revanchieren. 2— 1 15 knverein 98 gegen ausländiſche Spitzenmannſchaſt e wee e eee eee eee eee, Hammsrwerken mit dem Skar des Faris benen r Viertelfinales besiegte der Tschechoslowake 5 5 5 5 8 5 a 5 Wolt der Sleger bereits gegeben det. 5 Majdlych den Ostzonenboxer Robert Büchner 50 Turnverein 1898 Seckenheim gegen Die Seckenheimer werden ihr Hauptaugen⸗ 15 5 8 8 1 8 5 i e(Magdeburg) durch technischen K.o. in der ersten. N f 1 kauf de fährlichen? e. 5 f 5 i Kunde, und Italien) siegte über Alexan- Mehrkampfgruppe Baden(Schweiz) merk 8 5 den gefährlichen Rechtsaußen Meyer strecken werden die beiden Olympia-Asse Helga Ae N 9 19 in i Ge richten müſſen. Die Säulen im Abwehrblock Klein und Ursel Knab wertvolle Punkte sammeln. von Basel im Semifinale geschlagene Russe Bu- Zu Der Handballelf des Tv. 98 gelang es, ſind Mittelläufer Wilhelm und Künzli. Die Tore auth durte die 30-m-fürden fur Wurttem- lakow bezwang den Schotfen Currie nach Punk- 50 die Mehrkampfgruppe Baden zu einem auch Mannſchaft hat ſich für Seckenheim etwas bers entscheiden. ub endes im Weitsprung— ten. 5 1 iter U bun vielb chtete 8 7 4 g 5 mrer eigentlichen Spezialdisziplin— gegen Helga a 8 155 in der weiteren Umgebung vielbeachteten vorgenommen, gilt es doch für die erlittene lep wohl kaum bestehen wird. Die am besten Im Bantamgewicht überraschte der Pole Ste- ie Gaſtſpiel zu gewinnen. Wer ſich auch für aus⸗ Vorſpielniederlage Revanche zu nehmen. vesetete Prauenkonkurrenz ist der Hochsprung, wo dani durch einen Punktetet über den finnischen 8 ländiſchen Handball intereſſiert, wird längſt Ob ſie zu dieſem Vorhaben kommt, wird in wit Margret von Buchholtz, Ursel Schmücke. Rosl Olympia- Sieger 5 N Der— 85 wiſſen, daß ſie in der Schweizer Nationalliga erſter Linze von den 98 erm entſchieden, die Spieendiesze een Star, det Pie icenecten e mien nad Freren e. een Sereno e, 3 8 14. 7 1 7. 2 8. 1 5 0 ö A eine harte Klinge kreuzt. Clubs wie SC wie folgt den intereſſanten Kampf beſtreiten: nnen aurtten gegen diese hervorragend besetz. Wjetunion) war gegen Nokolom Gulgarlem nach Fr Zürich, Aarau u a. mußten in Baden bei Heller ten Konkurrenzen stark abfallen, wenn auch hier 1 8 8 der 5 N un irich ihre Siegesausſichten begraben. Die 7 i mit der Speerwerferin Gisela Maler(Reutlingen), zweite John MeNally besiegte den okten 121 5 unc 15 5 Puechſchnittsalter von 8 Bein en den Plskuswerferinnen Kähler(Heidelbergs) und John Smillie nach einem hervorragenden Kampf. 88 1100 5 Jahren hat, ſtellt ſich 515 folgender Erny Baumer Raufelder Merkle(Feuerbach) gute Könnerinnen ihre Mel Im i ee Be i 0 5 85 5 d bgegeben haben. noveraner 8. 5 f f Forzentiot vor: 5 Marzenell Gropp Möll Müller Treiber 5 5 5 Punktsieg über Horvath(Ungarn) die Vorschluß- 85 Die techniſch und taktiſch verſierten Schwei⸗ Neuer deutscher Reitersieg in Madrid runde. In den Übrigen Federgewichtsbegegnun- de Schlund 8 e 0 Sui f um den Preis der spanischen gen gewann Redli Jugoslawien) über Malezenow ü i ünzli zer müſſen mit einer fehr beweglichen Spiel⸗ 9 5 880 1 deutsche Siege im Reit- Bulgarien), Zasuchin(Sowietunion) siegte über 8e Pfenninger Künzli anlage kommen, wenn ſie dieſen„kleinen Län⸗ furnier von Madrid. Heinz Evers auf„Hall“ Toman Cinmnlanch, dessen Betreuer in der zwei- 8 Suter Wilhelm Wirz derkampf“ auf Seckenheimer Boden ſiegreich wurde in dieser Konkurrenz, die über 520 m und ten Runde das Handtuch in den Ring warf, und ärdi i älchli Wi beſtehen wollen 16 Hindernisse führte, Erster vor seinem Pands- der Pole Kruza war gegen Hamis Frankreich) 55 Mever n Spöri Wälchli Wirz N 8 5 mann Winkler auf„Roeint“. nach Punkten erfolgreich. 85 a* nt Sonntag, 24. Mai 1953. Vonnerstag, 28. Mai 1953 Se 8 5 5 10.18 Schulfunk: Gemeinschatts- 17.40 30 Jahre reddybär d. 9.00 Die Kantate 17 00„Wind in den Weiden“ Hör- SUDDEUTSCHER RUNOFUNK kunde 18.00 Rundfk.-Unterhaltungsorch. 21 10.00 Musik zu dem Ballett„Dorn- splel von Kenneth Graham 5 5 f Ae e e ä o VC Munlacker Odittelwelle) 522.00 m— 888 K112 1859 Suren ener 5 e Rhythmen, K 08 Orchesterkonzert(Ssmetana, 19 00 Kleines Orches 1— 8 KHz 00 Klänge der Heimat(Stutt- schöne Melodlen, kleine Ku- Weber, schumann; Runfunk⸗(Rundfunkchor, Rundfunk- Heidelberg-Dossenheim 301,00 m 595 5 12.00 Se e e 8 88 e 8 Sinfonſeorchester) Sintfonſeorchester Mühlacker(Kurzwelle) 49.75 m 0 2 1 220 p 5 E 205 e elde e 18.00 Senulfunk; Schulchöre 21.35 Französische Chormusik 80 1330 Kinaus ins pfinsstmehs e eee. 15 6 8 16.00 Konzertstunde 22.15 Spiel, Zigeuner, spiel! 13.15 In 8 Nachmittag 35 ae 8 Sendebeginn: 4.55(W), 6.00(So) Kulturumschau: 1140(Mo, Fr) 17.15 Leichte Unterhaltungsmusik 23.15 Unterhaltungsmusik 5 5 8 Nachrichten: 5.30(W). 6.00(). Wissenschaft: 11.00,(S0) Montag, 25. Mai 1953 7000(W). 7.55 9000(W), 12.30, Wirtschaft: 15.45(40 Fr) Freitag, 29. Mai 1953 5 4 „ 18.30(W), 19.30, 22.00, 0.00 Sport: 14.00(Se), 16.30(So), 18.30 1. 18 schultunk: Schulchöre 48.00 Karlsruher Unterhaltungs- 8 9.30 Josef Hofmiller— Wanderer Glanz!“ Ein heiterer Pfingst- Landfunk: 5.55(), 6.00(80). 11.43(Do), 19.00(So), 21.45(Sa, So) 11.00 Schöne Klänge Rachmani⸗ Benni te 2 und Betrachter(Hörfolge) spaziergang in Ton u. Wort(I, Mi, Bo, 8a) Andacht: 6.05(W) 7.05). 3,45(80) now, Rimsky-Korssakow) 19.18 Gerhart Herrmann Mostar 1990 Rammerkanrert für die, die denelm weiden prauentunk: 8.00(w). 14.00 orb, Suchmeldum 8s 05 440 0 12.00 Musik am Mittag 20.05„L. Allegra Brigata“ ie her- 80 E 1.20 pier für dias von Ster- i 4080 F 15.00 Schulfunk: Sagen: Aneas tere Gesellschaft) Oper von 0 2.45 Opernkonzert buch tür Musik von suter- gugendfunk: 18.45(Dh. 15.40(Sa), Echo aus Baden: 12.45(. Auszug aus Italien Maliplero 12.45 Op r 8 6e 0 Hinaus ins pfingstliche meister 18.35(Fr) Zelttunk: 14.15(Sa), 19.45(N Fr)„oo Nachmittagskonzert(Egk, 21.30 Kleines Orchesterkonzert 13.30(br) 800 16.00 8 8 Land“. 19.90 Rundfr Unternsltungsorch. Einderfunk: 14.30(So, kun, 18.30 Sende senuß 008.0 f 0(805. Prokofleff; Rundfunk- Sinfo- Offenbach, Johann Strauß)* 14.10 Wiener Konzertschrammeln 20.05 Sinfonlekonzert Bach,(Mo, Fr) 5 1.15(Sa), 4.15(Dl. MI. Do) 2 1 22.15 Unterhaltungsorchester W 1800 Weenene— Gibe und 2240 deagzudes Jaga 8 15.00 Zum Fünf- Unr-ree 23 00 Neſſensteine des Jae 80 16.00„Mafentanz— un 1 1. ittwoch, 27. Mai 1953 Samstag, 30. Mai 1953 Dienstag, 26. Mal 1358„ Musikhochschule Stuttgart 10.18 Schulfunk: Natur u. Technik.(Sulz zwischen New Lork Schulfunk: ttallen 1209 Nemantische Nlaviermus 10.15 Sestheven und Schuvert 1 üdtunk-Tanzorchester 10.45 Walter Fenske und Solisten und Stuttgart) 10.15 Senn 8 K Beethoven und Schubert 18.00 Südfunk-Ta e. 10.45 Blasmusik 120 Snes oaedwniger Handwer 5 20.05 Heitere Volksmusik 11.15 Zeitgenössische Musik 18.00 Bekannte Solisten 5 8.00 Volksmusik ie eee 7 S.: Das 12.00 Mustk am Mittag(Großes 20.05 Einmal wieder jung sein ir 11.15 Neue Streichermusik 1 12.00 Musik am Mittag 20.30„Firma Müller& Co.: a a 8( i 12.00 Musik am Mittag. Melodien 20.05 Opernkonzert 14.15 Musikalisches Intermezzo schlechte Gewissen“ Rundfunkorchester) 21.15 Klugheiten, die man 8