2 1 7 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigenpreise: die G- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbeim und Umgebung den Monatsersten angenommen werden Nr. 71 Montag, den 4. Mai 1953 5.753. Jahrgang Halvard Lange für engere Partnerschaft Empfang im Palais Schaumburg— Kanzler dankt für norwegische Hilfe Bonn(E. B.) Der norwegische Außenmini- ster Halvard Lange sprach sich bei einem Empfang im Palais Schaumburg für eine mög- lichst enge Einbeziehung der Bundesrepublik in die westliche Gemeinschaft aus. „Wir sind beeindruckt durch den Wieder- aufbau nach den Zerstörungen des Kxieges, der mit zäher Arbeit und Optimismus fertig- gebracht wurde, Ich habe die Zuversicht in den festen demokratischen Willen der tragen- den politischen Kräfte des deutschen Volkes und wir heißen die Bundesrepublik als einen Partner willkommen, der unserer Gemein- schaft unerläßliche Kräfte und Werte zufüh- ren kann“, sagte Lange. Bundeskanzler Adenauer sagte in einer kur- zen Ansprache, das deutsche Volk sei sich ,in der Tiefe seines Niederbruchs“ über die schick- salhafte Gemeinschaft der Völker klar gewor- den. Das deutsche Volk sei bereit zum Dienst an einer größeren und entscheidenderen Ge- meinschaft“, in der allein ein echtes nationa- les Gedeihen möglich sei.„Ich weiß“, fuhr der Bundeskanzler fort.„was Ihrem Lande im letzten Kriege angetan worden ist, und ich empfinde es mit schmerzlichem Bedauern. Ich weiß auch, wieviel Sie persönlich getan haben. um eine Brücke über die Kluft Zzu 1 schlagen, die Norwegen von Deutschland trennte. Diese Ihre Tätigkeit hat wesentlich ö dazu beigetragen, die Schatten einer unglück- lichen Zeit allmählich wieder aufzuhellen. Sie haben da: nicht nur aus politischen Erwägun- gen, sondern aus einem tiefen menschlichen Gefühl heraus getan. Das wissen vor allem unsere Flüchtlinge, denen Ihre Regierung durch die groge und hochherzige Spende von Fertighäusern und weite Kreise der hilfsbe- reiten norwegischen Bevölkerung in echter Humanität ihr Mitgefühl bekundet haben. Dafür danke ich Ihnen“. Am Samstagvormittag empfing der Bun- deskanzler den norwegischen Außenminister zu einer längeren Aussprache über das deutsch- norwegische Verhältnis und europäische Pro- bleme. Der norwegische Gast war vom Chef des Protokolls der Bundesregierung, Hans von Herwarth, in Bad Godesberg, dem Sitz der norwegischen Gesandtschaft, abgeholt worden. Im Anschluß an die Besprechung im Kanzler- amt nahm Adenauer an einem Frühstück in der norwegischen Gesandtschaft teil, das N gab. Im Verlauf seines Aufenthaltes in Bonn 1 Wird Lange auch vom Bundespräsidenten emp- fangen und möglicherweise mit dem sozial- K demokratischen Oppositionsführer Erich Ol- jenhauer zusammentreffen, Dem Besuch Lan- ges in der Bundesrepublik wird in Kreisen der Bundesregierung große Bedeutung bei- gemessen, da es der erste offizielle Besuch eines norwegischen Stastsmannes seit 1945 ist. SPD legt neuen Bundesjugendplan vor München(UP). Die SpPD- Senatorin für Jugend und Sport im Hamburger Senat, Paula Karpinski, legte in der jugendpolitischen Ta- gung der Sp in München einen neuen Bun- desjugendplan vor. Der Entwurf des Planes wird in den nächsten Tagen dem Bundestag und der Bundesregierung zugeleitet werden. Der Plan fordert die Errichtung einer Bun- desstelle zur Koordinierung der jugendpoliti- schen Aufgaben und eine stärkere Beteili- gung der jungen Generation im neuen Bun- destag, Als vordringlichste Aufgabe einer„So- Zzialdemokratischen Bundesregierung wird die Beseitigung der Jugendarbeitslosigkeit be- zeichnet. Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer be- Zzieichnete es Während der Tagung als erste Aufgabe der jungen Generation, den Sozialis- mus zu verwirklichen. In den Mittelpunkt der Arbeit müsse der Mensch gestellt werden. OI lenhauer wies auf die Aufgaben des Bundes bei einer Vereinigung West- und Ostdeutsch- lands hin. Wer von der Einheit Deutschlands spreche, müsse bereit sein, große materielle Opfer auf sich zu nehmen. Der SPPD-Vor- sitzende kritisierte die Montan- Union und sagte, eine europäische Zusammenarbeit könne nicht allein durch die Ausgabe der Parole „Wir wollen die Vereinigung Europas“ er- reicht werden. Man müsse sich vielmehr über- legen, wie eine solche europäische Zusam- menarbeit real funktionieren könne. 5 Ein Hirtenwort zur Bekenntnisschule K In(UP). Der Erzbischof von Köln, Josef Kardinal Frings, appelliert in einem Hirten- brief, der in allen Kirchen der Erzdiözese Köln verlesen wurde, an alle katholischen Gläubigen, sich mit allen Kräften für die Er- richtung katholischer Bekenntnisschulen ein- zusetzen. Der Kardinal warnt davor, sich auf dem Gebiet der Jugenderziehung mit halben Magnahmen zufrieden zu geben. Es seien wie- der Kräfte am Werk, schreibt der Erzbischof, zie nicht ruhen wollen, bis die aus dem Wil- len der Eltern und unter dem Schutz des Ge- setzes bestehenden katholischen Schulen unterdrückt sind“. Einige Religionsstunden im Rahmen eines Unterrichtes, der sich den fühle, seien nicht ausreichend, um der Jugend das richtige Weltbild zu vern tteln. Lange für deutsche und ausländische Gäste Grundlagen des Glaubens nicht verpflichtet Will der Kunzler den BINE Für eine Regierungsumbildung in Hannover Kopf: Kein Grund zum Pessimismus Bonn(E. B.) Ber niedersächsische Minister- präsident Hinrich Wilhelm Kopf, der an dem Empfang teilnahm, den der Bundeskanzler für den norwegischen Außenminister Lange gab, erklärte zu den Gerüchten über eine an- gebliche Regierungsumbildung in Hannover, daß mit ihm noch niemand offiziell über die- ses Thema gesprochen habe. Kopf meinte hierzu, es sei wohl auch nicht der richtige Weg, wenn man zur Erreichung irgendwelcher bundespolitischen Ziele Län- derregierungen„aus dem Sattel heben will“. Man sollte keine Politik mit dem Brech- eisen“ machen., Bis zur Stunde habe er keine Anhaltspunkte dafür, daß die Koalitionspart- ner der Spb in Niedersachsen einer Regie- rungsumbildung geneigt seien. Dagegen habe er bei seinem Bonner Aufenthalt Stimmen aus der Regierungskoaliton gehört., die ein Vorgehen gegen die niedersächsische Koali- tion SPD-BHE als eine Politik mit falschen Mitteln“ ablehnten. Jedenfalls habe ich vor- erst keinen Grund zum Pessimismus“, meinte Kopf. In Bonn hält sich indessen hartnäckig das Gerücht, daß die Bundesregierung bemüht sei, in Niedersachsen eine neue Regierung zu- sStandezubringen, die den deutsch-alliierten Verträgen im Bundesrat positiv gegenüber- Steht. Bundeskanzler Adenauer hatte eine län- geres Telefon-Gespräch mit dem ersten Vor- sitzenden des BHE, Waldemar Kraft, wobei diese Frage erörtert worden sein Soll. Vor- ner hatte der Kanzler schon zweimal den FDP- Landesvorsitzenden in Niedersachsen, Arthur Stegner, empfangen. Die Entscheidung über das Schicksal der SPDBHE- Regierung in Hannover und damit über ein„Ja“ des Bundesrates 2zu den Ver- trägen hänge jetzt vom BHE ab, wird in Re- Aloog wieder Präsfdent Die Arbeit des Bauern unentbehrliche Grund- lage der Volksernährung Karlsruhe(ZSH). Der Bauernverband Württemberg-Baden führte in Karlsruhe seine ordentliche Mitglieder versammlung durch, bei der als Vertreter der Behörden Regierungs- präsident Dr. Schöneck(Nordwürttemberg) und Ministerialrat Dr. Harrer(Nordbaden) Al, Wwesend waren. Landwirtschaftsminister Hermann wohnte der Versammlung als Mit- glied des Bauernverbandes bei. Die Haupt- punkte der Tagesordnung waren die Neu- wahlen von Präsidium und Verstand und die Aussprache über die gegenwärtige agrarpoli- tische Lage. Die Wahlen ergaben folgendes Bild: Präsident: Heinrich Stooß(CDU), I. Vize- präsident: August Berberich(CDU), 2. Vize- Präsident: Adolf Mauk(Bundestagsabgeord- neter der DVP). Für das gesamte Gebiet des Verbandes wurden, entsprechend der Eintei- lung in 9 Wahlkreise(3 in Nordbaden, 6 in Nord württemberg), 9 ordentliche Vorstands- mitglieder gewählt. An die Wahl schloß sich eine längere Aussprache über die gegenwär- tige Lage der Landwirtschaft an. Präsident Stooß wies auf die rückläufige Entwicklung der Landwirtschaft hin, die in erster Linie im Preisgefüge zum Ausdruck komme. Er ging im einzelnen auf die speziellen Gebiete ein, wo- bei besonders die Milchfrage und das Pro- blem der Fleischpreise eingehend erörtert wurden. Es müsse gefordert werden, daß in Zukunft nicht mehr die auf drei Prozent Fett- gehalt eingestellte Milch, sondern das reine Gemelke abgegeben werde. Dies müßte dann aber eine relative Preissteigerung zur Folge haben, was soviel bedeute, daß sich der Milch- preis nach der Qualitäß zu richten habe. Um der Landwirtschaft zu helfen höhere Fleisch- preise zu erzielen, wurde der Vorschlag ge- macht, die Fleischverarbeitung an Ort und Stelle durchzuführen. Doch stand dem ent- gegen, daß dafür zuviel Kapital notwendig Sei und zu viele Risiken eingegamgen werden müßten. Im Anschluß an die sehr aufschlußreiche Aussprache wurde eine Erklärung der Mitglie- der versammlung zur Lage der Landwirtschaft verlesen. Darin wurde dargelegt, daß für die Verschlechterung der Lage der bäuerlichen Betriebe in Württemberg-Baden ausschlag- gebend waren die schweren Pürreschäden des letzten Sommers, die ständig schwankende Marktlage, Absatzstockungen für die Erzeug- nisse der Veredelungswirtschaft infolge er- höhter Einfuhren und damit verbunden die absinkenden Erzeugerpreise, und schließlich ein weiteres Ansteigen der Produktionskosten. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, S0 Wären die Erhaltung und die wirtschaftliche Leistungskraft der bäuerlichen Betriebe ernst- Haft bedroht. Damit würden sich aber schwer- wiegende Folgen sowohl für die in diesen Be- trieben tätigen Menschen als auch für die Sicherung der Ernährung unseres Volkes er- geben. Denn ein weiteres Absinken des Be- iebserfolges müßte die Landwirtschaft ver- amlassen, neuen Aufforderungen zur Produk- tionssteigerung nicht mehr Folge zu leisten. Umpbildur ist das Sti sten der An sein V 5 „Harak dung über t solle nun zu- es BHE daraus sehen, daß nicht ein Hara! entstehe. Kraft, der in der kommenden Woche zu Besprechungen mit dem Kanzler und mögli- cherweise einer Unterredung mit dem Bun- despräsidenten in Bonn erwartet wird, hat sich noch nicht zu den Absichten der Bundes- regierung geäußert Sein niedersächsischer desverband des BHE scheint jedoch we- Lust zu haben, die SPD-BHEE-Zentrum- Koalition mit einer Koalition Bonner Regie- rungsparteien-BHE zu tauschen. SPD hat Bedenken Der Vorstand der sozial demokratischen Op- position hat in einer Sitzung in Springe bei Hannover einem Bericht ihres Vorsitzenden Erich Ollenhauer über die letzten politischen Ereignisse und seine(Ollenhauers) Gespräche mit dem Bundespräsidenten und dem Bun- deskanzler ausdrücklich zugestimmt. Der SPD- Vorstand vertrat die Auffassung, daß sich die Sozialdemokraten alle ihnen notwendig er- scheinenden Schritte vorbehalten, um 1. die Frage der Verfassungsmäßigkeit der Verträge zu klären, und 2. politisch ihren Kampf gegen diese Verträge fortzusetzen. Angesichts der Eröffnung des gemeinsamen Marktes für Stahl im Rahmen der Montanunion kamen in der Sitzung des SPD-Vorstandes„schwerste Be- denken“ über die verstärkt ungünstigen Ten- denzen zum Ausdruck, die sich gezeigt hät- ten. Die SPD sehe darin eine klare Benachtei- ligung der deutschen Wirtschaft. Urs Dauernverbandes Eine solche Entwicklung würde aber auch im politischen Raume Wirkungen auslösen, die unser junges demokratisches Staatswesen einer schweren Belastungsprobe aussetzen würden.„Bei aller Anerkennung der Bedeu- tung des deutschen Exports müssen wir es ablehnen, daß die Erhaltung bzw. Steigerung der industriellen Ausfuhr einseitig auf Kosten unserer bäuerlichen Landwirtschaft und der kür sie entscheidenden Veredelungswirtschaft geschieht. Die land wirtschaftliche Produktion steht unter anderen Gesetzen als die gewerb- liche und industrielle. Es ist daher unerläßlich, daß von den durch die Marktgesetze geschaf- fenen Möglichkeiten Gebrauch gemacht wird mit dem Ziele, die notwendigen Voraussetzum- gen für eine weiter steigende Erzeugungslei- stung unserer Landwirtschaft zu schaffen und den Absatz besonders der Veredlungsprodulte zu möglichst stabilen und befriedigenden Er- zeugerpreisen zu sichern. Nur auf diese Weise Wird es möglich sein, eine Bewertung der land wirtschaftlichen Leistung zu erreichen, die mit derjenigen anderer Wirtschaftszweige in Einklang steht.“ Die gegenwärtige Lage des Landvolkes dulde keinen Kufschub in der Verwirklichung dieser Forderungen. Man erwarte von den verant- wortlichen Stellen und den politischen Par- teien, daß sie sich dieser Anliegen in vollem Umfange annehmen würden. Blumen und Früchte sind Boten des Friedens 5 Heuss eröffnete die Gartenbau- Ausstellung— Siebzehn Nationen beteiligt Hamburg(UP). In einem Meer von Mai- blumen, weißem Flieder, Edelnelken und Ro- sen eröffnete Bundespräsident Heuss die „Internationale Gartenbauausstellung 1953“, Als Schirmherr der Ausstellung betonte der Bundespräsident vor fast 5000 in- und aus- ländischen Ehrengästen die Bedeutung des Gartenbaus, dessen Blütenpracht Gesundheit und Freude schaffe.„Nie wieder soll ein Deut- scher, ein Franzose oder ein Russe die beschei- den umhegten Freuden eines Vorgartens opfern müssen, um dort Kalorien zu ernten“, meinte der Bundespräsident. Das sei das welt- politische Programm der Gärtner. Es sei schön und tröstlich, daß sich Vertreter aus vielen Nationen in der gegenwärtigen verwirrten Zeit bei einer Veranstaltung zusammenfänden, wie sie friedlicher kaum gedacht werden könnte, da sich hier das Schöne und Nützliche begeg- neten. 5 5 3 5 An der Eröffnung nahmen mehrere Bundes- minister, der niedersächsische Ministerpräsi- dent Kopf, der Bremer Senatspräsident Kai- sen, der stellvertretende schleswig-holsteini: sche Ministerpräsident Kraft, der amerika- 5 75 nische Hochkommissar Conant, die Botschaf. ter und Gesandten zahlreicher an der Aus- stellung beteiligter Nationen, der britische Landeskommissar für Hamburg, Dunlop, und das Hamburger konsularische Korps teil. Der Präsident der Internationalen Arbeits- gemeinschaft des Erwerbsgartenbaues, Char- les Meyer aus Basel, erklärte:„Wir Gärtner sind vom Wunsche beseelt, mit dieser Aus- stellung zu beweisen, daß aufrichtige inter- nationale Zusammenarbeit Tatsache werden kann.“ Der Präsident des„Zentralverbandes des deutschen Gemüse-, Obst- und Garten- baues“, Dr. Schröder aus Wiesbaden, bezeich- nete die geleistete gärtnerische Arbeit, die Gärten, Blumen und Früchte als Ausdruck lebensbejahender Freude und Boten des Frie- dens. Der Hamburger Bürgermeister Brauer betonte, daß die in internationaler Zusam- menarbeit gestaltete Gartenbauausstellung einer der schönsten und überzeugendsten Be- weise für die Rückkehr des deutschen Volkes in die Familie der freien Völker sei. Die Internationale Gartenbauausstellung vereinigt zum erstenmal seit rund 50 Jahren Gärtner aus aller Welt zu einem Leistungs- wettbewerb auf deutschem Boden. An der von der Stadt Hamburg und dem„Zentralverband des deutschen Gemüse-, Obst- und Garten- baues“ veranstalteten Ausstellung nebmen 17 Nationen teil: Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Gster- reich, Irland, Italien, Japan, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Schweden, die Schweiz und die USA. Neben einem 36 Hektar umfassenden Frei- gelände stehen 6 moderne Messehallen mit zusammen 18 O00 Quadratmetern Grundfläche zur Verfügung. Außer Blumen(Blütenstau- den, Blumenzwiebeln, Sommerblumen, Rosen, Dahllen usw.) werden Gemüse und Obst aus den verschiedensten Anbauzentren gezeigt. Die bis zum 11. Oktober dauernde Schau wird laufend durch technische Lehrschauen ergänzt. 3 1 Heuss eröffnete die„Deutsche Welle“ Auslandfunk nahm seine Arbeit auf— Dank an die Auslandsdeutschen EK öIn(UP). Bundespräsident Heuss hat die erste Sendung der„Deutschen Welle“, des Auslandumks der Runfunkanstalten der Bun- desrepublik, mit einer Ansprache an die Hörer ir Ausland eröffnet.„Für die Hörer will dies Wort das Wort der Heimat sein, die Stimme des Vater- und Mutterlandes“, erklärte der Bundespräsident. Mit seinem ersten Gruß aus der alten Heimat verbinde er den Dank für die großartige und treue Hilfswilligkeit, die von den Deutschen in aller Welt der Heimat in den Nachkriegsjahren entgegengebracht worden sei. Als die Aufgabe der„Deutschen Welle“ be- zeichnete der Bundespräsident vor allem die aufrichtige und taktvolle Wiedergabe der ge- genwärtigen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklumg Deutschlands. Der deutsche Aus- landfunk werde es vermeiden, die tagespoli- tische Kontroverse der Heimat in die Emp- findungswelt der Auslandsdeutschen zu tragen. Hr werde aber versuchen, die sachlichen Schwierigkeiten anschaulich zu machen, damit im Ausland keine Verzerrung der geschicht- lichen Schau eintrete. Die Auslandsdeutschen, so fuhr Heuss fort, bildeten nach Schicksal und Beruf, nach der Umwelt, in der sie lebten und nach dem Grad rer Bindung an Deutschland eine höchst viel- fältige Gruppe, Die„Deutsche Welle“ werde diesem Tatbestand aber nicht dadurch Rech- nung zu tragen suchen, daß sie ein„Potpourri an Gesinnungen“ wiedergebe. Ihre schöne und groge Verantwortung sei es dagegen, die Kräfte der gemeinsamen Uberlieferung in mren Hörern lebendig zu machen. Die„Deutsche Welle“, der Auslandfunk der Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik, Wird von dem Kurzwellensender Osterloog seit Sonmtag nach Afrika, Nord- und Südame- rika, Fernost und Nahost ausgestrahlt. Ihr Chefredakteur ist Dr. Hans-Otto Wesemanmn (Köln). Zum Leiter des Auslandfunks ist der Intendant des Nord westdeutschen Rundfunks Köln, Hanns Hartmann, bestellt worden. FDP-Vorstand tagte in Bad Godesberg Wieder„Fall Maler“ auf der Tagesordnung Bonn GG. B.) Der Vorstand der Freien De- mokratischen Partei ist in Bad Godesberg unter dem Vorsitz von Vize nzler Blücher erneut zusammengetreten. Es ist dies die dritte Zusammenkunft des Parteivorstandes irimerhalb von vier Wochen. Auf der Tages- ordnung standen unter anderem noch einmal, der„Fall Reinhold Maier“, außerdem die Eage der FDp in Nordrhein- Westfalen, nachdem der Rechtsanwalt Achenbach sein Mandat als Verteidiger des ehemaligen Staatssekretärs Naumann niedergelegt hat. Breiten Raum soll auch die Aussprache über das neue Bundes- wahlgesetz einnehmen, das am Montag vom Wahlrechtsausschuß in Bonn verabschiedet werden soll. Einzelheiten über das Ergebnis der Tagung wurden nicht bekanntgegeben In einer Rede, die der zweite Vorsitzende Hermann Schäfer, in Itzehoe N e Versuche wenden, 58e 5 Noch 1,2 Millionen im Osten vermißt Die Suchdienst-Tätigkeit des Roten Kreuzes München(UP). Das Deutsche Rote Kreuz teilte in einem Rechenschaftsbericht über die bisherige Suchdienst-Tätigkeit mit, daß gegen- Wärtig noch drei Millionen Angehörige auf die Aufklärung des Schicksals ihrer Vermißg- ten und Verschollenen warten. Namentlich seien dem Roten Kreuz 80 000 Wehrmacht angehörige bekannt, die als verschollen gel- ten. 75 000 davon seien im Gewahrsam der UdSSR. Die tatsächliche Zahl der Verscholle- nen sei jedoch bedeutend höher. So wisse man zum Beisp el, daß noch 1,3 Millionen Wehrmachtangehörige ein letztes Zeichen bei Kriegsende gaben und heute als vermißt ge- führt werden müßten. 1,2 Millionen davon seien nachweisbar im Osten als vermißt ge- meldet. Durch Heimkehrerbefragung habe das DRK von 1947 bis 1950 insgesamt 350 000 Aus- Sagen niederlegen können, 170 000 Vermiß- tenschicksale seien dadurch geklärt worden. Darüber hinaus habe das DRK durch seine Freiwilligen Helfer 1,2 Millionen Befragungen vornehmen können. Sechs Millionen Personen, darunter allein 155 000 Kinder, hätten durch die Arbeit des DRK wieder zusammengeführt Werden können. Heute umfaßt die Kartei rund 20, Millionen Suchkarten, täglich gehen noch 1700 Anfragen ein. Gefängnis für Diederich und Grosse Spendengelder für„Brüder in Not“ veruntreut BOnn(E. B.) In dem Prozeß gegen die Lei- ter des Hilfswerks„Brüder in Not“, der vor der Ersten Großen Strafkammer des Land- gerichts Bonn nach dreitägiger Dauer zu Ende Sing, verurteilte das Gericht den angeklagten ehemaligen Caritasdirektor Franz Josef Die- Gerich wegen fortgesetzter Untreue zu einem Jahr Gefängnis und 1000 DM Geldstrafe, und den früheren Versorgungsminister von Thü- ringen, Georg Grosse, wegen des gleichen De- liktes zu sechs Monaten Gefängnis und 500 D-Mark Geldstrafe. Das Gericht hatte die Frage zu klären, wo der Reinerlös der Kerzenaktion„Brüder in Not“ in Höhe von rund 486 000 DM geblieben War. Die Staatsanwaltschaft stützte ihre An- klage auf den Vorwurf, daß vom Reinerlös nur etwa 228 000 DM tatsächlich für Flücht- linge verwendet wurden. Den Angeklagten wurde der Vorwurf gemacht, ihre Büros zu kostspielig eingerichtet und— wie der Vor- sitzende ausführte—„vom Korkenzieher bis zum eleganten Luxuswagen“ alles nur Mög- liche gekauft zu haben. Lebenslänglich für Giftmörder Beweise für den Gattenmord unzureichend Hildesheim(UP), Das Schwrurgericht in Hildesheim verurteilte die Witwe Elfriede Tiltmann und den Buchhalter Wilhelm Oth- Mer aus Peine wegen gemeinsamen Mordes an dem 14 Jahre alten Sohn Martin der Elfriede Tiltmann, zu lebenslänglichem. tthaus. Bei- den Angeklagten wurden die bürgerlichen Eh- renrechte auf Lebenszeiten abgesprochen. Oth- merserhielt außerdem wegen vollendeten Be- trugs sechs Monate Gefängnis. Wegen des Mordes an dem Viehhändler Kurt Tiltmann wurden beide Angeklagte, obwohl starke Ver- dachtsgründe bestehen, mangels Beweisen frei- gesprochen. Beide Verurteilten nahmen das il völlig gefaßt auf. In ihren Gesichtern gte sich keine Regung. Die beiden Verurteilten hatten dem Sohn der Elfriede Tiltmann Gift als„Medizin“ ver- Ahreicht, um in den Genuß der vier Monate vorher abgeschlossenen Lebens versicherung zu kommen. Martin Tiltmann hatte sich gegen die Verbindung seiner Mutter mit dem Buch- Halter Othmer heftig widersetzt. Der Gatte den Tiltmann starb ein halbes Jahr vorher, Wohei ebenfalls eine hohe Versicherungs- Summe frei wurde. Auch in diesem Fall wird ein Giftmord vermutet. In seiner Urteilsbegründung, deren Verle- sung eineinhalb Stunden dauerte, erklärte Landgerichtsdirektor Dr. Ehrlicher, die ärzt- lichen Gutachten liegen keinerlei Zweifel an der Vorsätzlichkeit des Mordes aufkommen. Wilhelm Othmer sei bei dem Mord an Martin Piltmann die treibende Kraft gewesen. Frau Tiltmann habe ihrem Sohn zweimal täglich die tödliche Medizin verabfolgt. Es zei ferner erwiesen, daß der letzte Todestrank gemein- sam von Othmer und Frau Tiltmann zube- Teitet worden sei. Bei dem Mord an Kurt Tilt- mann fehle ein letztes Indiz in der Kette. Die Angeklagten müßten daher mangels Beweisen gesprochen werder, obwohl das Gericht U arzeugt sei, daß sie auch bei diesem Mord (i Täter seien. Eine inoffizielle deutsche Fluglinie Von Frankfurt nach Johannesburg Bonn(E. B.) Eine deutsche private Luft- fakhrtlinie hat bereits regelmäßige Flüge zwi- schen Europa und Südafrika aufgenommen. Ein ehemaliger Offizier aus dem Afrika Korps, Generalmajor a. D. Friedrich Wilhelm von Mellenthin, hat vor etwa einem Jahr die e Südafrikanische Luftfahrtlinie“ in ohannesburg ins Leben gerufen. Ein Spre- cher des Bundesverkehrsministeriums erklärte dazu, es handele sich dabei nicht um eine of- Kizielle deutsche Luftfahrtgesellschaft oder eine Linie der Bundesrepublik, da die Be- stimmungen der Alliierten gegenwärtig eine Betätigung in Deutschland noch nicht Nn. Hingegen hätten Deutsche diese Li- nie in Südafrika gegründet. Mit gecharterten vier- und zweimotorigen inen fliegt die Privatlinie zweimel im onat von Amsterdam via Nizza, Rom, Wadi Halfa, Entebbe nach Johannesburg. Vom 8. Mai an werden die Maschinen der Linie auch auf dem Frankfurter Thein-Main-Flughafen i Zwischenlanden. Die erste Strecke wird in vier 1 lügen bewältigt, un den Passagieren einmalige Erlebnis eines Fluges bei Ta- geslicht über die Urwälder und Steppen Af- Tikas zu bieten. Außerdem ist ein Flug mit um 50 Pfund Sterling — 600 P54) bihiger, als mit allen anderen . die aueh 5 Die USA werden in Indochina aktiv Lieferung von Kriegsmaterial— Der Kampf um Luang Prabang beginnt Hanoi(UP). Die amerikanische Regierung hat nach den Worten von Außenminister John Foster Dulles Schritte eingeleitet, um die Ver- sorgung der französischen und laotischen Trup- ben mit dringend benötigtem Kriegsmaterial zu beschleunigen. In einer vorsichtig abgefaßten Erklärung des amerikanischen Außenministers, die von einem Unterstaatssekretär in Washington ver- lesen wurde, heißt es, die USA sähen den Ein- tall der Kommunisten in Laos als Aggression an und verfolgten ihn mit großer Besorgnis. Es wird angenommen, daß die USA zunächst eine Anzahl von schweren Transportflugzeu- gen zur Verfügung stellen werden, die von Japan und den Philippinen abgezogen wer- den, Das Amt für gemeinsame Sicherheit hat seine Mission in Laos beauftragt, die Landes- regierung bei der Versorgung der Opfer des Angriffs mit Geld und Sachspenden zu unter- stützen. Das amerikanische FHilfsversprechen er- folgte in dem Augenblick, in dem die Viet- minb- Rebe! zum Schlage gegen IAulang Prabang, der Residenz des gegenwärtig Bett- lägerigen Königs von Laos ausholten. Franzö- sische Fallschirmtruppen kamen zum ersten- mal in Gefechtsberührung mit der Vorhut der auf Luang Prabang stoßenden kommunisti- schen Invasionsarmee. Der Zusammenstoß er- eignete sich mehrere Kilometer außerhalb der Stadt in einem kleinen Außenfort. Die französische Regierung hat die USA und Großbritannien um Unterstützung des Lufttransportes für die französisch-vietname- sischen Truppen gebeten. Ein Sprecher des britischen Außenministe- riums teilte mit, daß die französische Bitte Wohlwollend in Erwägung gezogen werde. Gleichzeitig wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Verpflichtungen, die Großbritannien Auf der ganzen Welt eingegangen sei, kaum Platz lieben, um wesentliche Hilfe in Indo- china zu leisten. Gleichwohl sehen die briti- schen Beamten besorgt der weiteren Entwick lung Laos zu, denn die Besetzung des König- reichs durch die kommunistischen Vietminh- Rebellen würde diesen den Weg nach Siam, Malava und Burma öffnen. Auf der sogenannten Urnenebene begannen die Vietminh-Rebellen mit Rohren aller Ka- liber ein schweres Artillerie- und Granatwer⸗ ferfeuer auf die schnell aufgehobenen fran- z6ösischen Stellungen. Das französische Ober- kommando vermutet, daß die Angreifer mit diesem Feuerüberfall die Truppen der Fran- zösischen Union binden und den Abzug von Verstärkungen für Luang Prabang verhindern wollen. Der Oberbefehlshaber der französi- schen Luftstreitkräfte, General Lechères, traf in Saigon ein, um die Leitung des Luftnach- schubs selbst in die Hand zu nehmen. Die nationalchinesische Nachrichtenagentur behauptete, rund 132 000 Mann der rotchine- sischen Streitkräfte seien nach Indochina in- Altriert. Diese Information, die nach neuestem Stande und genau sei, habe sie aus Quellen „hinter der Feindeslinie“ erhalten. Puth Chay, der Führer einer etwa 1000 Mann starken Aufs ständischengruppe in Kambodscha, der seit 1948 auf eigene Faust einen„Privat- Krieg“ gegen die französischen Truppen führte, hat sich dem französischen Oberkommando ergeben. Er brachte 800 seiner Anhänger mit voller Bewaffnung mit sich und erklärte sich mit seinen Soldaten bereit, den Franzosen und der Regierung den Treueid zu leisten. Der französische Minister für die assoziier- ten Staaten, Jean Letourneau, wies in Paris die Forderung König Sihanuks von Kambod- scha nach Selbständigkeit seines Landes zu- rück. Letourneau, der inzwischen nach Saigon flog, betonte, daß Kambodscha nicht die Un- abhängigkeit nach dem Muster Indiens oder Pakistans erlangen könne. Diese beiden Län- der hätten ihre ständigkeit in friedlichen Zeiten erreicht. In Indochina aber herrsche Krieg. Der König von Kambodscha hatte ge- äußert, die Bevölkerung seines Landes werde dem Kommunismus verfallen, wenn Kambod- scha nicht von Frankreich die Unabhängig- Keit erlange. Die Regierungen Thailands und Malayas gaben in einem gemeinsamen Kommuniqué bekannt, daß starke Gruppen malaiischer Ter- roxisten auf thailändischem Gebiet Lager ge- baut und sich dort niedergelassen hätten. Acht Terroristen sind in Süd-Johore(Malaya) bei einem Gefecht mit einer Militärpatrouille ge- tötet worden. Dulles und Stassen reisen nach Nahost Nur der Iran wird nicht besucht— Verhand- lungen mit Spanien gehen weiter Washington(UP). Das amerikanische Außenministerium gab bekannt, daß Außen- minister Dulles am kommenden Sanistag eine Reise nach den Staaten des Nahen Ostens an- treten wird. Der Leiter des Amtes für gegen- seitige Sicherheit, Harold Stassen, wird ihn begleiten. Am 11. Mai wird Dulles in Kairo eintreffen und zwei Tage dort bleiben. Seine Reise wird ibn anschliegend nach Israel, Jordanien, Sy- rien, Libanon, Irak, Saudi-Arabien, Indien, Pakistan, Türkei, Griechenland und Libyen führen. Am 29. Mai werden Dulles und Stass sen wieder in Washington erwartet. Ein Be- such im Iran ist nicht geplant, weil die dor- tige nationalistische Welle einen Besuch nicht ratsam erscheinen lasse. Die Beteiligung Stas- sens an der Reise läßt darauf schließen, daß die USA bereit sein könnten, die amerikani- sche Unterstützung dieser Staaten zu erhöhen. Außenminister John Foster Dulles sprach anläßlich des 162. Jahrestages der polnischen Verfassung vom 3. Mai 1791 über die„Stimme Amerikas“ zum polnischen Volk, wobei er die Hoffnung ausdrückte, daß Polen wieder frei und unabhängig werde. Die Rede wurde in polnischer Sprache übertragen. Aus diplomatischen Kreisen verlautet, daß die spanisch- amerikanischen Verhandlungen über die militärischen Stützpunkte in Spanien „erfolgreich“ weitergeführt würden, doch seien sie noch lange nicht abgeschlossen. Es werde vielmehr noch einige Zeit dauern, bis mit einem Abschluß gerechnet werden könne. Der amerikanische Botschafter in Madrid, James C. Dunn, ist mit den Delegierten, die in Madrid die Verhandlungen führten, zur Berichterstattung nach Washington abgeflogen. Der Leiter der kommunistischen Jugendbe- wegung in den USA, Max Voung, wurde ver- haftet und auf die Insel Ellis Island vor New Vork gebracht. Loung wird beschuldigt, den Umsturz der amerikanischen Regierung vor- bereitet zu haben. Wiley lobt Adenauer „Bundeskanzler Adenauer hat auf die Ame- rikaner einen ausgezeichneten Eindruck ge- macht“, erklärte der Vorsitzende des Außen- politischen Ausschusses des US-Senats, Alex- ander Wiley. Einer der Gründe für die groge Popularität des deutschen Bundeskanzlers in den USA sei seine Bereitwilligkeit gewesen. amerikanischen Jugendlichen vor der Fern- schkamera Rede und Antwort zu stehen.„Dr. Konrad Adenauer, der Regierungschef einer der wichtigsten Nationen in der Welt, der Bundesrepublik Deutschland, erschien vor der Fernsehkamera, um zahlreiche spontane Fragen zu beantworten. Ja, noch mehr, die- ser bedeutende Staatsmann beantwortete nicht Fragen von Presseleuten oder Diplomaten, sondern von jungen Amerikanern“, sagte der . Blutige Gerdebage blen in Tunesien Mordanschläge und Verhaftung boykott der Unabhängigkeltspartel Tunis UP). In Tunesien begannen die 5 8 den e 8 B R 1. 5 a e 48. Fee und 1 5 8 Die französische Sicherheitspolizei hat nach einer Reihe von Anschlägen auf N treundliche Kandidaten 14 führende tunes! en— Wahl- Gleichzeitig gab der Bey von Tunis auf zweimaliges Ersuchen des französischen Ge- neralresidenten de Hautecloque eine Erklä- rung ab, in der er die Ausschreitungen der Nationalisten verurteilt. Jedoch forderte der Bey die Bevölkerung nicht zur Beteiligung an den Wahlen auf, wie ihm dies von der französischen Regierung in einem Schreiben, das der Generalresident dem Bey persönlich übergeben hatte, nahegelegt worden war. Die Unabhängigkeitspartei und ihre Anhänger haften die Wahlen von Anfang an boykottiert. Kurz nachdem die Verhaftungen bekannt Wurden, schlossen in der Hauptstadt Tunis aus Protest alle arabischen Geschäfte. Fran- zösische Kolonialtruppen errichteten an der Grenze zwischen dem europäischen und Ein- geborenen-Viertel Barrikaden. Motorisierte Truppen stehen an allen wichtigen Punkten der Stadt. Die vier Mordanschläge, die den Verhaftun- gen vorausgegangen waren, richteten sich gegen den zweiten Bürgermeister von Tunis, Chedley Kastally, einen französischen Poli- zisten, den Handelsminister Ben Rais und den Als frankreichfreundlich bekannten Scheik von Teboulbou. Bürgermeister Kastally wurde auf offener Straße durch zwei Pistolenschüsse tödlich verletzt. Die drei anderen Angegriffe- nen wurden verwundet. Die Polizei vermutet. daß alle Anschläge darauf abzielten, die fran- z6sischfreundlichen Kreise unmittelber vor den Wahlen einzuschüchtern. Gestapo hatte Verbindung nach London Sensation in Bordeaux— Résistance-Führer drückt Gestapo-Agent die Hand BOrdeaux(UP). Eine unerwartete Be- gegnung gab es beim Prozeß gege die che- maligen Angehörigen der Gestapo-Dienststelle in Bordeaux: Der frühere Chef der französi- schen Widerstandsbewegung in Südwestfrank- reich, Jean Duboue der wegen seiner erfolg- reichen Tätigkeit höchste französische Aus- zeichnungen erhalten hatte, bat den Gerichts- Präsidenten Marcel Nussy Saint-Saens um die Erlaubnis, dem Angeklagten Friedrich Dohse die Hand schütteln zu dürfen, Saint-Saens gab diesem Ersuchen statt. Ein Polizist führte den Angeklagten vor den Gerichtssaal, Wo sich die ehemaligen Gegenspieler trafen und sich die Hände drückten. Jean Duboue erklärte vor den 3 zuhörenden Richtern:„ilch bedaure nur, daß Sie ODohse) nicht auf unserer Seite waren, wenn Sie auch unserer Organisation großen Schaden zufügten und sie einmal sogar an den Rand der Vernichtung brachten Dohse habe ihn nach seiner Verwundung und Ge- fangennahme als Soldaten behandelt. Als er ihn später im Krankenhaus besucht und in Ketten gefunden, habe er in großer Erregung befohlen, dem Gefangenen sofort die Fesseln abzunehmen. 5 Eine weitere sensationelle Mitteilung gab es, als ein bekannter Bürger aus Bordeaux, Renaud Dandicolle, von Verbindungen Dohses mit dem britischen Kriegsministerium in Lon- don berichtete. Dohse habe ihn vor einer be- vorstehenden Raazie auf sein Haus unter- richtet und damit seinem Sohn, der auch in der Widerstandsbewegung tätig war, die Flucht nach London ermöglicht. Später habe sich Dohse erboten, für den Vater in London anzufragen, wie es dem Sohn gehe. Der Ge- richtspräsident Saint-Saens fragte darauf den Angeklagten:„Wollen Sie etwa sagen, dag Sie in Verbindung mit London standen und Nachrichten nach dort geben konnten?“„Ja, Herr Präsident“, antwortete Dohse.„Ich konnte jederzeit Nachricht geben— und die Ubermittlung ging ziemlich rasch vor sich.“ Dohse hatte schon zu Beginn des aufschluß- Prozesses ausgesagt, er habe zwei VFC Ein Wochenende der Katastrophen Wieder eine„Comet“ abgestürzt— Erdbeben, Tornado und Omnibus-Unglücke Frankfurt(UP). Ein schweres Erdbeben in der Türkei, der Absturz eines Düsenver- kehrsflugzeuges in Indien, ein Tornado in den Sa und zwei große Autobus- Unglücke in Korea und Brasilien forderten während des Wochenendes zahlreiche Menschenleben. In der Türkei, wo eine ähnliche Katastrophe vor einigen Wochen rund 1000 Tote forderte, bebte wieder die Erde. Eine Reihe schwerer Erdstöge zerstörte an der Agäischen Küste mehrere Dörfer und richtete großen Sach- schaden an. Die Zahl der Opfer ist noch nicht zu übersehen. Das Türkische Rote Kreuz hat die ersten Hilfemahnahmen eingeleitet. Auf der anderen Erdhälfte, im Süden der USA, tobten gleichzeitig schwere Wirbel- stürme, denen insgesamt 41 Menschen zum Opfer fielen. Am schwersten wurde der Staat Georgia betroffen, wo der Sturm allein 19 To- desopfer forderte und Sachschäden von rund 15 Millionen Dollar anrichtete. Uber Indien stürzte ein Düsenverkehrsflug- zeug vom Typ„Comet“ der britischen Luft- fahrtgesellschaft Britis Overseas Airlines kurz nach dem Start von Kalkutta mit 43 Personen in den Dschungel. Das Wrack wurde 35 Kilometer nördlich von Kalkutta gefunden. Alle 43 Personen kamen ums Leben. Bisher wurden 18 Leichen geborgen, die in der Nähe des Wracks verstreut lagen. Angestellte der Britischen Luftfahrtgesellschaft sprachen die Vermutung aus, daß das Düsenflugzeug vom Blitz getroffen und in der Luft explodiert sein Könnte. Zur Zeit des Absturzes herrschte ein starkes Gewitter. Beim Zusammenstoß zweier Militärflugzeuge über dem Flugplatz Maison Blanche bei Al- gier kamen fünf Personen ums Leben. Der Pilot des einen Flugzeuges konnte in lebens- gefährlichem Zustand geborgen werden. Zehn Personen wurden getötet, als im Nor- den des Flugstützpunktes Randolph eine mit 15 Mann besetzte Superfestung der US-Luft- streitkräfte aus noch ungeklärten Gründen brennend abstürzte. Fünf Insassen konnten Sich retten. Das kolumbianische Motorschiff„Dochara“ ist im Stillen Ozean gesunken. Von 79 Perso- nen, die sich an Bord befanden, werden 62 vermißt. Das Motorschiff war im Auftrag der Regierung aus dem Hafen Bonaventura aus- gelaufen, um 70 Mann Polizei zu befördern. Uber die Ursache des Unglücks, das in der Nähe der Bucht von Cupica erfolgte, ist noch nichts bekannt. Rettungsboote konnten bisher 17 Personen bergen. dachleute rechnen mit weniger Unfällen Unfallstatistik erweckt Hoffnungen Frankfurt(UP). Die Bundesverkehrs- vacht hat einen Bericht veröffentlicht, aus lem hervorgeht, daß sich ein Umschwung in ler Entwicklung der Verkehrsunfallkurve im Zundesgebiet anzubahnen scheint. Nach den aeuesten statistischen Berechnungen ist im Jahr 1952 die effektive Zahl der Verkehrs- unfälle im Vergleich zum Vorjahr zwar noch Weiter angestiegen. Im Verhältnis zur Zu- nahme der Verkehrsdichte war jedoch schon sine fallende Tendenz bemerkbar— und die Verkehrsfachleute rechnen für die Zukunft so- gar mit einer Abnahme der absoluten Unfall- zif fern. Im Jahre 1951 wurden im Bundesgebiet 319 800 Verkehrsunfälle gezählt, im Jahr dar- auf Waren es über 375 000. Im Jahr 1951 ver- unglückten 7500 Personen tödlich, im folgen- den Jahr waren es 100 mehr. Die Zahl der Verletzten betrug in beiden Jahren über 200 000. Im Verhältnis zur Gesamtunfallziffer ging die Zahl der getöteten und verletzten Personen in den letzten beiden Jahren jedoch zurück. Das Statistische Bundesamt hat errechnet, daß die Zahl der Unfälle auch im Verhältnis zur Verkehrsleistung(gefahrene Kilometer und zugelassene Fahrzeuge) im Jahr 1952 ge- genüber dem Vorjahr erheblich gefallen ist. Während am 1. April 1951 im Bundesgebiet 2,3 Millionen Fahrzeuge zugelassen waren, fuhren im folgenden Jahr auf den westdeut- schen Straßen schon 3,1 Millionen Kraftfahr- zeuge. Das bedeutet eine Steigerung von gut einem Drittel und damit ein entsprechendes Ansteigen der Verkehrsdichte. Dagegen ha- ben die Gesamtunfallziffern nur um 17 und die Zahl der getöteten Persohen nur um 0,48 Prozent zugenommen. In den Flammen eines vollbesetzten Auto- busses, der auf der koreanischen Insel Kang- wa während der Fahrt in Brand geriet, ka- men 47 Menschen um. Zehn Personen erlitten schwere Brandwunden. Der Fahrer fuhr in seiner Verzweiflung in einen Fluß., um den Brand zu löschen. Ein weiterer Omnibusunfall ereignete sich in Brasilien, wo ein städtischer Omnibus in Porto Alegri mit großer Geschwindigkeit ge- gen einen Baum fuhr und sich überschlug. Von den 60 Insassen wurden zehn getötet und 36 zum Teil schwer verletzt. 13 amerikanische Kommunalpolitiker flogen auf Einladung der Bürgerausschüsse der Städte Pforzheim, Karlsruhe, Straubing, Sieben, Krefeld und Lübeck nach der Bundesrepublik. Eine„Christliche Arbeitnehmergruppe in- nerhalb der CSU“ hat sich in München kon- Stituiert. Zum Leiter der Interzonen-Treuhandstelle in Berlin wurde Dr. Kurt Leopold ernannt. Faul Henry Spaak wurde die Würde eines Ehrensenators der Freien Universität 5 verliehen. Kirchenpräsident Niemöller stattete dem Erarchen des Moskauer Patriarchats, Erzbi- schof Boris, in Berlin einen Besuch ab. 8 bri e 7155 minister Eden WI Sate 8 8 Monate auf 1528 en missen. In London Außen- a 28. Welttriedensrat mitgeteilt, dag sich die Seen dere b ee-Koae es — 8 8 neue UN-Generalsekretar 8 „ Süd weſtd. Rund „ Süd weſtd. Rund ſchan en Chinesischer Lebensbaum verpflanzt 15 Weinheim(sw). Im Weinheimer Schloß 2 park, der viele exotische Bäume beherbergt, 15 wurde ein nicht alltägliches Experiment vor- 7 genommen. Ein seltener, 60 Jahre alter chine- sischer Lebensbaum(Thuja orientalis) mußte 1 aus technischen Gründen an einen anderen te, Platz gebracht werden. Der Baum wurde so der ausgegraben, daß nahezu keine Wurzel eine . Verletzung erlitt. Mit einem Kranwagen wurde 1 dann der ausgegrabene Baum an senen neuen 11 Standort gebracht. Heidelberger Universitätsfeier mit Dr. Heuss ler Heidelberg dsw). Aus Anlaß der 150. 1 Wiederkehr des Tages, an dem Kurfürst Kar! 1 Friedrich durch das„13. Organisationsedikt“ 1 vom 13. Mai 1803 die Universität Heidelberg erneuerte, findet am 13. Mai in der Aula der nd ageuen Universität ein Festakt statt, bei dem 85 Bundespräsident Prof. Heuss die Festansprache ft galten wird. Am gleichen Tage wird im Kur- 1 pfälzischen Museum unter dem Titel„Uni- 43 Versität Heidelberg“ eine Ausstellung eröffnet. de Heidelberg. Der Neubau des Heidelber- . ger Hauptbahnhofs, der im Oktober 1954 dem er Verkehr übergeben werden soll, hat bisher he 5 Millionen DM gekostet.(sw) ter Heidelberg. In Waldmichelbach iim * Odenwald wurde eine neue Jugendherberge 8 mrer Bestimmung übergeben. Die Herberge 5 besitzt 104 Betten und kann 30 Notlager unter- 5 Pringen.(ISwy) ge BU Chen. In Anwesenheit von Regierungs- J. Präsident Pr. Huber wurde die neue Gewerbe- 2 Schule in Buchen eingeweiht.(USW) 18 Tödlicher Verkehrsunfall in Pforzheim PfOr Ez heim(Isw). Infolge Reifenschadens 88 geriet in Pforzheim ein Motorrad ins Schleu- 15 dern und kippte um. Der Motorradfahrer er- 85 tt eine schwere Gehirnerschütterung. Seine 25 Frau, die im Beiwagen saß, zog sich einen Schädelbruch zu, an dessen Folgen sie kurz a5 nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb. 2 Neue Wahlordnung der evangelischen Kirche 35 Herrenalb(sw). Die Synode der badi- 8 schen evangelischen Landeskirche beschloß auf 5 rer Frühjahrstagung in Herrenalb, die kirch- * liche Wahlordnung abzuändern, Nach der neu- 2 1 gefaßten Wahlordnung werden die Kirchen- 5 ezirke mit einer höheren Bevölkerungsziffer 78 8 8. Anftig in der Synode stärker vertreten sein Wals bisher. In die IL, lessynode wählt jede Bezirkssynode einen Laien als Synodalen. Zählt aber ein Kirchenbezirk mehr als 60 000 evangelische Gemeindeglieder, so wählt die Bezirkssynode für jede angefangenen 60 000 je einen Synodalen. Kirchenbezirke, die 60 000 und mehr evangelische Gemeindeglieder ha- ben, wählen je einen Pfarrer in die Synode. Kleinere Bezirke entsenden je zwei gemein- Sam einen Pfarrer in die Synode. Die Er- höhung der Zahl der Laienmitglieder der Sy- node trägt auch dem Wunsch Rechnung, mehr Arbeiter als bisher zur Mitarbeit in der Sy- node heranzuziehen. Der Handstand überzeugte den Richter Rastatt(Isw). Um nach einem Unfall bei ger Entnahme einer Blutprobe stichhaltig Seine Nüchternheit zu beweisen, führte ein Kraftfahrer aus Bietigheim(Kreis Rastatt) vor dem Arzt einen gelungenen Handstand auf dem Stuhl vor. Er war vorher ohne er- sichtlichen Grund in einer Nebenstraße gegen einen Baum gefahren. In der gerichtlichen Verhandlung konnte sich auch der Rastatter Amtsrichter dieser Beweiskraft nicht ver- schließen und einen Zusammenhang zwischen 9 Alkoholgenuß und dem Unfall nicht als Be- weis annehmen. Statt des vom Staatsanwalt beantragten neunmonatigen Führerschein- entzuges gab es nur eine Geldstrafe wegen des Vergehens gegen die Straßenverkehrs- Ordnung. Lörrach. Die Fahndungsbehörden haben erneut eine Schmugglerbande unschädlich ge- macht, die mit Kraftwagen unverzollten Kaf- Tee in das Bundesgebiet einführte,(ISW) CLolcale Nundscuau — Der erſte Mai⸗Sonntag vereinte in ſich alle Attribute, die einem ſo vielverſprechenden Titel zukommen. Hätte die Windsbraut, namentlich in den Nachmittags⸗ ſtunden, nicht des Oefteren zu ſtark aus vollen Backen geblaſen, ſo wäre dieſer Tag die Voll⸗ kommenheit des Wonnemonds ſelbſt geweſen. So blieb es denn mit dieſen kleinen Ein⸗ ſchränkungen bei einem ſchönen Maienſonn⸗ tag, der wieder mit magnetiſcher Kraft in die herrlich blühende Welt zog, was noch Sinn und Verſtändnis für die Schätze der Natur hat. * Mai und Maimarkt, dieſe beiden unzer⸗ trennlichen Begriffe ſpielten natürlich über das Wochenende ihre Trümpfe aus und bann⸗ ten eine beträchtliche Zahl von Beſuchern ſo⸗ wohl in die Sü⸗Me⸗ Ja, wie in den turbulen⸗ ten Betrieb des Maimarktgeſchehens auf dem Schlachthofgelände. Die Pferdeenthuſiaſten ließen ſich natürlich das große Reit⸗ und Fahrturnier an den Rennwieſen nicht nehmen und wurden dort von exzellenten Dreſſur⸗ leiſtungen überraſcht. 8—* Im Zeichen des deutſchen Liedes ſtand der Muſenſaal des Roſengartens, wo die Dele⸗ gierten des Badiſchen Sängerbundes tagten. Mit weſentlichen Beſchlüſſen für die Zukunft des Bundes manifeſtierte ſich die fruchtbare Arbeit der Delegierten. Am Samstag Abend fand im Muſenſaal des Roſengartens ein gro⸗ ßes Gedächtniskonzert für den Komponiſten Willy Sendt ſtatt, das in gedrängter Fülle einen geſchloſſenen Ueberblick über das frucht⸗ bare Schaffen bot. In organiſcher Folge wech⸗ ſelten die einzelnen Chöre mit Werken aus den verſchiedenſten Schaffensperioden und ſtellten mit den beſchließenden Chören„Ans Werk“ und dem bekannten„Trutzlied“ am nachdrücklichſten die unwiderſtehliche muſika⸗ liſche Ausdruckskraft des zeitgenöſſiſchen Mei⸗ ſters, der in einer Gedenkrede gewürdigt wurde, unter Beweis. 2 Trotz dieſer Veranſtaltungen bildete wohl die reichhaltige Sportpalette des Sonntags die größte Anziehungskraft aus. Die meiſten Fußhallanhänger zog es wohl zum Gruppen⸗ ſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft nach Ludwigshafen, wo der 1. FC Kaiſers⸗ lautern über Holſtein⸗Kiel einen knappen Sieg landete. Die Fußballer des SV 07 er⸗ fochlen ſich über Eberbach einen beachtlichen 312 Erfolg. Mit einem ſchönen 8 Punkte⸗Sieg konnten die 98 er Fußballer aus Laudenbach heimkehren. Die 98 er Handballer ſtellten ſich beim VfR Mannheim in weſentlich beſſerer Verfaſſung wie beim Vorſpiel vor und unter⸗ lagen nur ganz knapp den favoriſierten Gaſt⸗ gebern. 8 9 Mit Stolz kürten aber geſtern die Hand⸗ baller des Sportverein 1907 mit ihrer 1. Mannſchaft den neuen Meiſter der Kreis⸗ klaſſe. Aufopferungsvolle Breitenarbeit fei⸗ erte hier einen bedeutenden Erfolg, der wohl gleichbedeutend mit dem Aufſtieg in die nächſthöhere Spielklaſſe ſein dürfte. Nach dem Sieg über Wallſtadt, mit dem die Meiſter⸗ ſchaft errungen wurde, trafen ſich am Abend die Spieler zu einem geſelligen Beiſammen⸗ ſein im Vereinshaus, um dieſen erfolgreichen Tag in froher Runde zu beſchließen. * 1 Gchauturnen beim „Hamburgs Ruf“— Anſporn zu Leiſtungsſteigerung. Einen demonſtrativen Ueberblick, der be⸗ reitsgewonnenen Leiſtungsdichte im Hinblick auf das bevorſtehende Deutſche Turnfeſt in Hamburg gewährte der Turnerbund am ge⸗ ſtrigen Abend im Vereinshaus einem zahl⸗ reich erſchienenen Publikum. Der 2. Vor⸗ ſitzende Peter Vogler durfte in herzlich ge⸗ haltenen Worten als Ehrengäſte die Stadt⸗ räte Bühler und Raufelder, den Leiter des Gemefindefekretariats Erny, als Vertreter des Polizeipräfidenten Oberinſpektor Benz und Amtsrat Adler den Leiter des Sport⸗ dezernates bei der Stadtverwaltung begrü⸗ ßen. In ſeiner Geſamtkonzeption ſtellte das Schauturnen eine gute Miſchung zwiſchen be⸗ neuer ſen dar, die ſich namentlich i nden weiblichen Abteilungen zeigten, wo die intenſive Ar⸗ beti der neuen Leiterin Henny Dumle bereits gute Früchte zu tragen beginnt. In den männ⸗ lichen Abteilungen war bemerkenswert, daß hier eine große Anzahl junger Turner heran⸗ wächſt, die zu den beſten Hoffnungen berech⸗ tigt und der jugenderzieheriſchen Arbeit des Vereins ein hohes Lob zollt. Um es vorwegzunehmen, dieſes weſentliche Urteil manifeſtierte ſich beim Barrenturnen, wo die Jugend unter Fritz Sälzler und die erſte Rie⸗ ge unter Auguſt Keller eine ausgezeichnete Leiſtungsſtärke an den Tag legten. Die friſchfrohe Einleitung boten natürlich freiübungen erſtmals einen währter Rahmenführung und neuen Impul⸗ impofante Turnerbund Jahn inſten des Vereins, die in Erarbeitung winlklichkeitsge treuer Tätigkeiteer an eine fruchtbare Körperbildung gewöhnt werden. Was noch Spiel und Scherz bei den Kleinen, ſtellte bei den Schülern und Schülerinnen ſchon bewußte Erziehungsarbeit dar, die an erſleeſulich ſtarken Abteilungen von Willi Herdt, Henny Dumke und Erika Weniger ge⸗ leiſtet wird. Als Glanznummer zeigte ſich hier das Turnen der Schülerinnen an Barren Bank und Tiſch, das Anmut, Gewandtheit und ein hohes Maß techniſcher Perfektion ſchon erforderte, während die Schüler natür⸗ lich mit Mutproben am Pferd glänzten. Im zweiten Teil zeigten die Turner ge⸗ konnte Uebungen am Boden und die bereits erwähnten Barrenübungen, in minutiöſer Steigerung, während die Hamburger Feſt⸗ Einblick in das turneriſche Geſchehen als Aus⸗ ſchnitt vermittelte. Die Turnerinnen zeigten ebenfalls die für Hamburg vorgeſehene Feſt⸗ gymnaſtik mit Ball, ein ſehr fein melodiſch und rythmiſch ausgewogenes Laufſpiel und als Beſchluß eine exakte Polka. Die Sportler und Spieler unter Albert Bühler zeigten Ausſchnitte aus ihrer Uebungsarbeit. Ein impoſantes Bild bot die große und gutdiſzi⸗ plinierte Männerriege, die mit Elan ihre Jugendfriſche demonſtrierte, der auch die Frauenabteilung mit einer Keulübung in nichts nachſtand. Unter der ſachkundigen Regie von Ober⸗ turnwart Peter Koger wickelte ſich das große Programm raſch und reibungslos ab. Bundesliederfest 1955 in Karlsruhe Mannheim(sw). Der Badische Sänger- bund hat in seiner ordentlichen Jahreshaupt- versammlung 1953 in Mannheim beschlossen, das nächste Bundesliederfest im Jahre 1955 in Karlsruhe zu veranstalten. Für diese Ent- scheidung war maßgebend, daß Karlsruhe als einzige badische Stadt in der Lage war, den Sängern die erforderlichen Räumlichkeiten für die Veranstaltung des Bundesliederfestes Amzubieten. In einer einstimmig angenommenen Ent- schließung bekannte sich der Badische Sänger- bund in Mannheim zur Einheit der deutschen Sängerbewegung in einer gemeinsamen Or- ganisation. Er sehe sich, wie es in der Ent- schliegung weiter heißt, aber außerstande, sich einem der bereits bestehenden Sängerbünde anzuschließen, weil der„Deutsche Sänger- bund“ und der„Deutsche Allgemeine Sänger- bund“ den Anforderungen der badischen Sän- ger nicht entsprächen. Chordirektor Max Adam(Mannheim) be- grüßte es, daß das Preissingen, das sogenannte Wettsingen, erheblich an Boden verloren habe. In vielen Gemeinden seien sogar wegen man- gelnder Beteiligung Preissingen abgesagt wor- den. Das Wertungssingen liege im Vorder- grund. Dem Badischen Sängerbund gehören 1287 Vereine mit über 58 000 Sängern und Sänge- rinnen in 20 Sängerkreisen Gesamtbadens an. Allein seit 1950 sind, wie im Bericht des Schatzmeisters festgestellt wurde, 155 Vereine mit 4500 Sängern neu zum Bund gestoßen. * Das Zauberreich der Operette winkt am Mittwoch Abend im Vereinshaus mit einem großen und bunten Querſchnitt der ſchönſten Melodien aus den bekannteſten Werken berühmter Operettenkomponiſten. Erſte Kräfte vom Heſſiſchen Rundfunk haben ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt und werden ſo ſicher einen unterhaltſamen Abend bieten. Mit dem Maimarktdienstag. ſchließt morgen der Maimarkt offiziell ſeine Pforten. Kein Wunder, daß dieſer beſchlie⸗ ßende Tag jeweils Hauptereignis dieſes volkstümlichen Geſchehens iſt. Am Vormittag finden um 10.30 Uhr die Vorführung der prämiierten Tiere und die Verteilung der Geld⸗ und Ehrenpreiſe auf dem Muſterungs⸗ platz ſtatt. Abſchluß bildet dann am Nach⸗ mittag das Volksfeſt auf dem Vergnügungs⸗ platz. i. —* Verkehrsunfall. Der Polizeibericht meldet: Auf der Bun⸗ desſtraße 37 und der Landſtraße Friedrichs⸗ feld Neckarhauſen rannte ein Pkw.⸗Fahrer gegen das Eiſengeländer der OEc⸗Ueber⸗ führung, das eingedrückt wurde. Beim Ver⸗ laſſen des zum Teil über die Brücke hinaus⸗ ragenden Perſonenkraftwagens ſtürzten drei Inſaſſen des Wagens auf den etwa 6 Meter tiefer liegenden Bahnkörper und zogen ſtch Gehirnerſchütterungen und andere Verlet⸗ zungen zu. Eine weitere Frau erlitt ſchon zuvor durch das Aufſchlagen des Kopfes innerhalb des Wagens eine Verletzung. * Dieb beichtete bei der Polizei f Mannheim(sw). Auf einem Mannhei- mer Polizeirevier erschien ein 20 Jahre alter Marm, um zu beichten. Er gab an, er habe vor über einem Jahr aus einem Wohnwagen Kleider gestohlen und sei anschließend ge- flüchtet. Der Zwanzigjährige wurde zunächst in Gewahrsam genommen. Geſchäftlicher Hinweis. Der heutigen Geſamtauflage liegt ein für alle Feinſchnittraucher intereſſanter Proſpekt der Firma Arnold Böninger, G. m. b. H. Andernach/ Rhein bei. if i 5 bs DI BOS OMAN TON HEINE Oopyrignt by v. Graberg& Görg Wiesbaden (23. Fortsetzung) Wieder nickte der Kriminalrat.„Kein Schlechter Gedanke. Sie sah ihren Angreifer — und der machte kurzentschlossen einen unbequemen Zeugen stumm. Aber Wartun schoß sie nicht? Sie hielt den Revolver doch Schußbereit in der Hand! Seltsamer weise Wurde dieser kleine Revolver mit Elfenbein Sriff nirgends gefunden. Nahm ihn der Mörder mit und weshalb? Ist Ihnen außerdem nicht Aufgefallen, daß Marinas Handtasche nicht durchsucht war? Wenn der Täter die Papiere suchte, wußte er offenbar, daß die Frau Sie noch nicht übernommen hatte, Ich wiederhole also: Warum der Mord? Und warum wurden nicht Sie erstochen oder Cesaretti?“ „Sie denken, daß ein besonderer Haß die Ursache war?“ a „Ich stelle nur Tatsachen fest. Doch hier Sind wir schon am Ziel.“ Wir standen vor der bescheidenen Fassade von„Wanderers Ruh“. Jetzt erst entdeckte ich über der altertümlichen Holztür ein Ler- blichenes Gemälde, das als Sinnbild des Gast- Hofs einen Wanderer darstellte in bläulichem Eittel, einen Blumenstrauß am Hut, einen kräftigen Stock in der Faust. „Kommen Sie!“ Kramer winkte mir, ihm zu folgen. Der Wirt stand hinterm Schank- tisch, an einem Stammplatz in der Fete Sagen ein paar Gäste beim Bier. Fröhlich dellend schoß Schlupp, der junge Dackel, uns entgegen. 5 8 i Indes das Hündchen mich eifrig umsprans and zum Spiel auffordern wollte. Eins der iinalrat ohne Weiteres quer durch den 3 Raum.„Auf ein paar Worte, Herr Wirt! * Der behäbige Wirt, der mich Wieder- erkannte, blinzelte freundlich.„Ich möchte Sie wegen eines Zimmers sprechen“, sagte Kramer und fügte tuschelnd hinzu:“„Ohne Aufsehen— Kriminalpolizei!“ Der Wirt begriff schnell.„Ein Herr war heute bereits wegen Erkundigungen hier.“ Sein sichtlich gutes Gewissen gab ihm sogar den Mut zu einem kleinen Spaß.„Es War ein sehr gemütlicher, rundlicher Herr— der an- scheinend noch eine bessere Küche genießt als die meiner Alten.“ Eine treffende Be- schreibung des Posaunenengels! Doch Kramer hatte keinen Sinn für Scherze.„Gehen wir in einen Nebenraum, Wo wir ungestört sind!“ Als Wir im Privatzimmer des Wirtes sagen, begann er ohne längere Einleitung:„Durch Ihren Beruf verstehen Sie sich doch einiger- maßen auf die Beurteilung von Menschen? Welchen Eindruck gewannen Sie von Ihrem Mieter?“ a „Er war ein guter Gast. Er zahlte gleich drel Tage im voraus, obwohl ich ihm sagte. damit eilt es gar nicht so!“ 5 „Wann kam er an?“ „Gestern vormittag. dem Schnellzug.“ Also etwa zur selben Zeit wie Marina, schoß mir durch den Sinn. Reiste er gar vielleicht — mit ihr zusammen? Kramer formuliert eine neue Frage.„Fan- den Sie ihn unruhig, aufgeregt oder besorgt? Hatten Sie das Gefühl, daß er auf jemand oder auf etwas wartete?“. „Das könnte ich nicht sagen. Er benahm Wahrscheinlich mit sich ganz unauffällig und aß mit gutem Appelit zu Mittag.“ nicht irgendwelche wie alle Frem „Ist er dann in seinem Zimmer geblieben!“ „Nein, er ging bald wieder fort zur Post, glaube ich. Er wünschte zu telefonieren und fragte auch, ob wir hier Anschluß haben. Das Telefon ist gleich hinter dem Schanktisch. das paßte ihm offenbar nicht. Er meinte, er Werde doch lieber auf der Post sein Gespräch führen.“ a „Wie sah nun der Mann aus, der ihn am Abend abholte?“ „Das läßt sich schwer sagen! Er hatte einen faltigen Uebermantel mit hochgeschlagenem Kragen. Der breite Schlapphut war tief in die Stirn gedrückt. Man sah eigentlich nur die Augen von ihm.“ „Und was äußerte er?“ „Er fragte einfach nach Herrn Mathesius. Seine Stimme klang krächzend und heiser— Er scheint tüchtig erkältet, dachte ich noch, deswegen hat er sich auch so eingemummelt.“ Die Aussage des Pagen fiel mir ein— genau 80 lautete seine Beschreibung des Unbekann- ten unter den Bäumen, der doch vermutlich der Mörder war. Was folgte daraus? Er kam, gab Bericht von seiner Tat, und der andere Hatte es eilig, mit ihm zu verschwinden. Doch was bezweckten die beiden? Vielleicht dachte auch Kramer etwas Aehn- liches, aber sein Ton änderte sich nicht.„War dieser Besucher denn erregt. scheu oder gar außer Atem?“ „Im Gegenteil, mir schien. er hatte eher etwas Herrisches, Trotziges an sich— als ob er zornig und verbittert wäre. Ungeduldig War er schon, alles ging ihm nicht schnell genug.“ 5 „Sie fünrten ihn denn auch gleich nach dem 3 Treppe winkte b. Oben hörte Bei der 1 De winkte er ab. ich ihn klopfen und sofort anten Nach wenigen Minuten K. ide herunter. Auch meig Mister der img Mantel und hatte es jetzt offenbar e ae auch einen schönen Käse rief ich ihm nach. Er hörte schon gar nicht mehr zu.“ „Ich denke, wir sehen uns jetzt das Zimmer an“, beendete der Kriminalrat das Gespräch. „Widmen Sie sich nur ruhig wieder Ihren Gästen, Herr Wirt!“ Wir betraten den einfach, aber recht ge- mutlich eingerichteten Raum. Er wirkte nicht sachlich wie ein Hotelzimmer, sondern von ein wenig persönlicher Art. Da waren eine alte Truhe, ein Glasschrank mit bäuer- lichem Festtagsgeschirr, Dinge aus dem Hausrat der Wirtsfrau. Doch nichts gab über die Persönlichkeit des verschwundenen Gastes Aufschluß. Nur einige Toilettensachen lagen auf dem Waschtisch, auf dem Nachttisch ein Buch, noch neu, kaum zu lesen begonnen, ein fran- zö8sischer Gesellschaftsroman. Der flache Kof- fer enthielt Wäschestücke und einen Anzug. Kein Stück trug ein Zeichen. Die Taschen waren leer. a Wieder ein Fehlschlag! Ich wurde verzagt. Es schien, als hätte der Unbekannte uns das Zimmer künstlich hergerichtet, gleichsam mit höhnisch einladender Gebärde:„Sehen Sie alles nur genau an! Bitte meine Herren!“ Kriminalrat Kramer befühlte noch imme! den Anzug von allen Seiten, lch sah sein Gesicht plötzlich gespannt.„Was haben Wir denn da?“ In einer schmalen Seitentasche der Weste knisterte es leicht, er zog ein kleinge- faltetes Blatt hervor. l einfacher, halb durchseschnittener 3 der mit der Post gekommen ist. Man erkennt noch den Abdruck des Stempels. e der Wester getragen.! uBenrän- der sind fleckig. Anrede und Unterschrift fehlen.“ f a 5 auch ſeh die 8 geführten Han d. Fußball. Seckenheim— V. f. B. Eberbach— Das letzte Verbandsſpiel der diesjährigen Runde konnte die Mannſchaft von 07 mit 3:2 für ſich entſcheiden. Zu Beginn des Spie⸗ les konnte Seckenheim eine kleine Ueberlegen⸗ heit für ſich buchen, bei der Seitz mit ſchönem Schuß ſeine Mannſchaft in Führung bringen konnte, die aber bei einzelnen Durchbrüchen der Gäſte gleichgeſtellt wurde. Dann demon⸗ ſtrierte bis zur Halbzeit die Seckenheimer Mannſchaft, einen Fußball, dem die Gäſte nichts gleichwertiges entgegenſetzen konnten und ſo wurden die Seiten mit 3:1 Toren gewechſelt. Wer aber glaubt, daß die Secken⸗ heimer einem hohen Sieg entgegenſteuern würden, wurden enttäuſcht, weil die 07er es nicht verſtanden, die zahlreichen Chancen in Tore zu verwandeln, den Gäſten gelang 907 noch der 2. Treffer, bei dem es bis zum Schlußpfiff auch blieb. . SV Laudenbach— F. Vgg. 98 Seckenheim 0:8(0:1) 2. Mannſchaften 0:7 Ein wahres Schützenfeſt feierten die Blau⸗ Weißen an der Bergſtraße. Bis zur Pauſe ſah es allerdings nicht danach aus, denn der Abſtiegsaſpirant Laudenbach wehrte ſich ver⸗ zweifelt und zeigte auch bis zur Pauſe ein hartes aber faires Spiel. Die Einheimiſchen kamen in der erſten Hälfte nicht richtig ins Spiel und fanden ſich auf dem kleinen und holprigen Gelände in der erſten Phaſe nicht zurecht. Anders aber die 2. Halbzeit. Vom Anſtoß weg erzielten die 98er das zweite Tor, ohne daß der Gegner überhaupt den Ball berührte. Und nun rollte der Angrißz wie in alten Tagen. Die Gaſtgeber ſpielten nun völlig zerfahren und demonſtrierten durch ihr Foulſpiel einen Fußball, wie man ihn nicht ſehen will. Bie Blau⸗Weißen aber ſpiel⸗ ten nun ihren gewohnten Fußball, ſodaß der Gegner buchſtäblich im Nebel herum⸗ rannte. Die Folge davon war der verdiente hohe Sieg der 98 er. An der Torausbeute waren beteiligt: Daub, Hartmann(3), Witt⸗ mann(2), Winkler G. und Walter K. Die Einheimiſchen ſetzten auch ihre Siegesſerie in dieſen Spielen fort und unterſtrichen trotz Erſatz ihre ſteile Aufwärtsentwicklung. Weitere Spiele: 98 Seckenheim Ac)— ASV Feudenheim Tus Weinheim G. Jug.— 98 Seckenheim 8* Handball. BfR Maunheim— Tv 98 Seckenheim 11:10 (5:4) Im obigen Freundſchafts⸗Rückſpiel konnte der Gaſtgeber glücklicher Sieger bleiben. Das Spiel leitete er gleich beim Anpfiff mit 2 2 2 4: por und Spiel zwei erfolgreichen Angriffen ein, ehe 98 den erſten anbringen konnte. So dominierte der VfR etwa 20 Minuten und konnte in dieſer Zeit mit 5:1 davonziehen. Inzwiſchen waren die 98 er beſſer geworden und bis zur Pauſe kamen ſie auf 514 heran. Nach der Pauſe glich 98 aus und ließ im Anſchluß daran das 6. Tor folgen, das gleich wieder egaliſiert wurde. Beißmann ſchloß dann wieder auf. Dieſer kleine Vorſprung wurde, obwohl der Gaſtgeber auch wieder aufgeſchloſſen hatte, durch einen 8. Treffer wieder hergeſtellt. Bei dieſem Stand fand VfR den Anſchluß und zog danach auf 11:8 davon. Bevor es. aber zum Schlußpfiff kam, war 98 noch zweimal erfolgreich, jedoch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. — Brötzingen sichert sich Ligaverbleib Im einzigen Punktspiel der nordbadischen l. Ama- teurliga kam Germania Brötzingen eigenem Platz gegen TSG Rohrbach zu einem 2:0-Sieg und sicherte sich damit den Verbleib in der 1. nord- badischen Amateurliga. gut Auf Leimen nicht bei den Pokalspielen In einem nachträglich angesetzten Spiel der nord- badischen Amateurliga besiegte der FV Kirrlach den VfB Leimen mit 3:1 Toren und ver ibt somit in der Omateurliga, während Leimen seine Hoff- nungen auf eine Teilnahme an den Pokalspielen durch diese Niederlage begraben mußte. Der Aufstieg zur 1. Amateurliga Seinen zweiten Sieg in den Aufstie 1 nordbadischen 1. Amateurliga holte de heim mit 0:1 beim sy Blankenloch. Im zweiten Spiel besiegte Plankstadt den SV Ilvesheim mit 6 1 Toren. Ergebnisse: SV Blankenloch— VfR Pforzheim 0:1 TSG Plankstadt— SV Ilvesheim 5 Waldhof badischer Frauenhandballmeister Die Frauenmannschaft des SV Waldhof sicherte sich durch einen 6:3-Rückspielsleg gegen den Kr 46 die badische Handballmeisterschaft. Waldhof 82e wann bereits am vergangenen Sonntag das Vor- spiel mit 5:3 Auftakt zur Fußballmeisterschaft ohne Sensationen Eintracht Frankfurt, I. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund wahrten den Platzvorteil Die vier Spiele der ersten Runde zur Deut- schen Fußballmeisterschaft endeten mit norma- len Ergebnissen. Von den Regionalmeistern siegte am sichersten Eintracht Frankfurt mit 2:0 über den 1. FC Köln. Der Westmeister Borussia Dortmund behielt mit 2:1 gegen den VfB Stutt- gart beide Punkte, und der 1. FC Kaiserslau- tern setzte sich mit 2:1 gegen Holstein Kiel durch. Das einzige Unentschieden gab es i Olympia- Stadion, Wo Unien 06 Berlin dem Tr burger SV ein 2:2 abtrotzte. Es zeigte sich, daß die Frankfurt Eintracht die schwere Niederlage des Vorsoniitags gegen den VfB Stuttgart ohne nachteilige Folgen Uber- standen hat. Als besonders bemerkenswert ist hervorzuheben, daß auch der norddeutsche Z Weite Holstein Kiel nicht unterschätzt werden darf. Die Kaiserslauterner mit inren vielen Nauonal- spielern mußten ihr ganzes Können aufbpieten, um den knappen Sieg zu erringen. In der Gruppe II setzte sich Borussia Dortmund durch den 2:1-Sieg über den VfB Stuttgart allein an die Tabellenspitze. Die schwere Zeit beginnt erst für den Westmeister, wenn er auswärts antreten muß. Wohl liegen die Stuttgarter, die die Vik- toria verteidigen, am Tabellenende. Aber das Wohl schwerste Spiel haben sie hinter sich, und das letzte Wort wird wohl beim Zusammentref- fen VfB gegen Borussia in Stuttgart gesprochen. Der Hamburger SV hat mit dem 2:2 beim Ber- liner Meister Union 06 den ersten Auswärts⸗ punkt errungen, Da diese bekanntlich doppelt schwer v n, muß der Nordmeister in diesem Jahr als kampfstärker eingeschätzt werden. Fußball in Zahlen Deutsche Fußballmeisterschaft der Vertrags- Spieler: Gruppe I: Eintracht Frankfurt— 1. ain 20 1 eslautern— Holstein Kiel 2:1; Gruppe II: Borus Dortmund— VfB Stutt- gart 2.1, Union 06 Berlin— Hamburger SV 22. Deutsche Amateur meisterschaft: Gruppe I: Her- tha Zehlendorf— Tura Bremen 1:1, Güldenstern Stade— VfB Bielefeld 0:5; Gruppe II: Heider SV— Eintracht Nordhorn 3:7, Borussia Fulda gegen Homberger SV 2:3; Gruppe III: Fe VII- lingen— Fs Schifferstadt 1:1, Bergisch-Glad- bach 09— FV Hockenheim 08 3:0; Gruppe lv: VfL Sindelfingen Würzburger Kickers 20. Freundschaftsspiele: 1. Fe Nürnberg— Preston North End 2:0, Borussia Neunkirchen SV Waldhof 4:1, FK Pirmasens— BC Augsburg 2:3, 1. FC Saarbrücken— SpVgg. Fürth(in Balin- gen) 0:2, Eintracht Trier— RSC Mühlburg 14, Kick Offenbach— Göttingen 05 4:1, VfB Dil- ngen(Saar)— SV Waldhof. 1:11, VfR Friesen eim Tura Ludwigshafen 1:6, Spandauer S gegen Tus Neuendorf 1:1, Tennis-Borussia Ber- lin— Tus Neuendorf 3:8, Bayern München ge- gen SpVgg. Fürth 4:2, Wormatia Worms gegen 30 Augsburg 4:5, Spartak Subotica Stuttgar- Kickers 4:2, Hajduk Split— FSV Frankfurt 2:2, Bayer Leverkusen— Meidericher SV 0:1, VIB GI n— Göttingen 05 2:1, Fe Dillingen Segen Berliner SV 92 425. Tabelle der Deutschen Fußballmeisterschaft GTupPe I 1. Eintracht Frankfurt 1 2·0 2:0 2. 1. Fœ Kaiserslautern 1 221 20 3. Holstein Kiel 1 12 0˙2 4. I. Fœ Köln 1 0˙2 0˙2 GTupPe II 1. Borussia Dortmund 1 21 20 2. Hamburger S 95 272 171 3. Union 06 Berlin 1 22 121 4. VfB Stuttgart 1 122 0:2 Tabelle der 2. Liga Süd 1. Jahn Regensburg 33 79:36 45 2¹ 2. Hessen Kassel 33 49:33 44:22 3. Fœ Bamberg 33 49:41 40:26 4. Bayern Hof 33 53.58 37:29 5. Schwaben Augsburg 33 51 35:81 6. Freiburger Fo 33 62:48 35731 7. ASV Durlach 33 56:60 35731 8. Karlsruher Fv 33 60:44 33233 9. SSV Reutlingen 33 66:56 33:33 10. SV Wiesbaden 33 55:55 33733 11. TSV Straubing 33 59:61 31:85 12. SV 98 Darmstadt,. 33 44:59 31:35 13. FC Singen 04 33 3750 30736 14. 1. FC Pforzheim 33 44:55 29:37 15. ASV Cham 33 54:65 29:37 16. Union Böckingen 33 43:60 28:38 17. ASV Feudenheim 33 43:78 26:40 18. VII. Neckarau 33 36565 20:46 Tabelle der Aufstiegsrunde zur 2. Liga Sud 1. Hanau 93 3 14 571 2. VfR Aalen 3 978 42 3. FV Daxlanden 3 2·3 873 4. Wacker München 3 33 2:4 5. ATS Kulmbach 3 2 22˙4 Harleshausen ist Süd-Handballmeister Im Entscheidungsspiel unterlag Frischauf Göppingen den Hessen mit 12:10 Toren Im Entscheidungskampf um die süddeutsche Handballmeisterschaft in Heidelberg unterlag der Titelverteidiger Frischauf Göppingen dem hessischen Meister SV Harleshausen nach wech. selvollem Kampf mit 12:10 Toren. Die Württemberger gingen gleich in Führ doch Harleshausen ließ sich nicht überrumpeln und kam sogar eine Zeitlang mit 6:4 in Front bis die Kempa-Elf eine Schwächeperiode der Segnerischen Abwehr ausnützte und den Aus- gleich erzielte, um vor der Pause sogar noch mit 6˙7 die Führung vor den etwas aus dem Gleich- gewicht geratenen Hessen zu übernehmen. Mit der Sonne spielend hatten die Hessen in der zweiten Halbzeit durchweg Vorteile, zumal sich ihre Abwehr mit Torhüter Stora nun Welt besser zurechtfand und dem unbeweglich gewor- denen Frischauf-Sturm erfolgreicher begegnete. Der unermüdliche Halbstürmer Lingelbach schoß in der ersten Minute nach Halbzeit das 7.7 her- Aus, dem wenig später durch Strafwurf von B. Kempa das 7:8 folgte. Mit elanvollen Angriffen unter der Regie von Sutter wurden die Würt⸗ temberger dann regelrecht überrannt. Erst beim Stand von 12:8 vermochten B. Kempa und Her- zer auf 12:10 zu verkürzen. Dabei Waren die Göppinger im Feldspiel ebenbürtig, nur ihr Sturm ließ den herzhaften Torschuß Vermissen und rannte sich immer wieder in der gegner schen Abwehr fest. Der verdiente Erfolg des Hessenmeisters war in erster Linie ein Sieg des gröheren Kampfgeistes. 5 Die Torschützen für Harleshausen: Sutter(8) Lingelbach(2), Ullrich, Zybik, Horchler(2); für Frischauf Göppingen: Bernhard Kempa(6), Stell- Wag(2), Hetzel 13 m) und Herzer. ung Usterreichs Turnerinnen unterlagen Der Länderkampf endete 365,2: 555,3 Im Frauenländerkampf im Kunstturnen zwi- schen Deutschland und Gsterreich siegte die deutsche Mannschaft in Regensburg mit 565,2 zu 555,3 Punkten. Die Deutschen waren die Ausge- glichenere Mannschaft, wenn auch die Gster- reicherinnen teilweise von ausgesprochenem Pech verfolgt waren und dadurch wertvolle Punkte verloren. Die stärkste Seite der Gäste war der Schwebebalken. An den übrigen Ge- räten dominierte die deutsche Mannschaft. Ergebnisse an den einzelnen Geräten: Barren mit ungleichen Holmen: Deutschland 114,3, Oster- reich 110,2; Schwebebalken: Osterreich 113,8 Deutschland 111,3 P.; Pferd: Deutschland 112,8, Osterreich 109,9; Bodenturnen: Deutschland 114, Osterreich 112,4; Ringe: Deutschland 112,6, Gsteb- N reich 109 Punkte. g In der steht Magda Richter Nürnberg) an erster Stelle mit 94,7 vor Lydia Zeithofer Neuötting), Wolf gard Voß(Oldenburg), Hanna Grages(Verden ald der Aller) mit je 93,9 Punkten. Die Siegerinnen an den einzelnen Geräten: Pferdspringen: Trude Gollner(Graz), Schwebebalken: Hedi Traindl (Wien), Stufenbarren: Magda Richter(Nürnberg), Bodenübungen: Hedi Traindl(Wien), Ringe: Wolfgard Voß(Oldenburg). Toto-Ergebnisse vom West- Süd- Block Borussia Dortmund— VfB Stuttgart Eintracht Frankfurt— 1. Fe Köln 1. FC Kaiserslautern— Holstein Kiel Union 06 Berlin— Hamburger Sv Vohwinkel 80— Rheydter Sx Schwaben Augsburg— SV 98 Darmstadt Rhenania Würselen— VfL Bochum TSV Straubing— Bayern Hof 9. Westfalia Herne— Arminia Bielefeld 10. SpVgg. Fürth— 1. Fe Saarbrücken 11. Borussia Neunkirchen— SV Waldhof 12, FK Pirmasens— BC Augsburg 13. Duisburger SV— Hamborn 07 14. Hessen Kassel— Freiburger Fe den e e S e de e (88 1858s Lederhose Gestern früh ist mein ſieber Mann, unser göter Vater, Sroßvqter und SchwWiegervqdter Herr Georg Zwingenberger Tönchermeister nach längerem Leiden im Alter von 81 Jahren för immer von uns gegangen. In stiller Trauer: Ann Zwingenberger geb. Widmaier und Angehörige Mhm.-Seckenheim, 4. Mai 1953 „Kapellenstraße 39 Die Beerdigung findet morgen Dienstag um 14 Uhr von der Friedhofkapelle Seckenheim aus statt. echt saimisch, fast neu, Gr. 55 zu verkaufen. Hauptstr. 125(parterre) Hümmistemgel liefert Neckarbote- Druckerei. Jesamtwertung der Einzelturnerinnen Nn nner d K/ Wohltätigkeits konzert gad Dead ch- o kEdelbohnerwachs in der Dose sparsam bis zum letzten Rest vom 5. bis 7. Mai im Gasthaus„Badischer Hof“ Import Jeppiche, Beitumrondungen Am Mittwoch, den 6. Mai 1983 20 Unr Abeteeeeeeneeneeeeeumeunemeuenmeunumemeunmeueemeemeememunemeummunuun unter Mitwirkung namhafter Könsfler der Städt. Bühnen Frankfurt und des Hessischen Rundfunks 1 Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen. „VEREIN SH AUS“ im Eintritt: DM. 1.- und 1.50 Brücken, Vorlagen, sowie Meterware Jahren unter Bartflechte. Hautausschläge Herz, Magen, Nerven 5 War für mich eine Qual, 1 ich litt seit 8 Klosterfrau Aktiv-Puder anwandte, war ich bald mein Leiden los! So schreibt Herr Wilhelm Mannagottera, Neustadt bei Coburg, Schellerstraße 2. Es ist schon so: mancherlei Art, Pickel, 0 Abschürfungen und Verbrennungen ist der fortschrittliche Klosterfrau Aktiv- Puder verblüffend wirksam Aktiv-Puder: Streudosen ab 75 Pfg. in allen Apotheken und Drogerien. Denken Sie auch an Klosterfrau NMellssentzeist bei Beschwerden von Kopf, in großer Auswahl. Seöffnet von,“ bis 20 Uhr. ich aber Einmalige Gelegenheit billig zu kaufen. Besichtigung ohns Kaufzwang. Jetzt: Bellfedernreinigung Steppdecken- RIH Hauptstraße 137 Verkauf von Inlet und Befffedern anerkannt gote Qualitäten gegen Achtung, Hausbesitzer! Der Haus- und Grundbesitzerverein e. V., Mannheim ladet sämtliche Haus- und Grundstückseigentümer zu einem Aussprache-Abend über Lastenausgleich, Wohnraumbewirt- Schaftung, Steuern u, sonstige Fragen auf Mittwoch, 6. Mal, 19,30 Uhr in den„Badischen Hof“ ein. Auch Haus- und Grundstückseigentümer, die noch nicht Mitglied unserer Organisation sind, werden hierzu freundlichst 5 Haus- u. Grundbesitzerverein e. V. eingeladen. Mannheim. 5 e 9 l. Klasse 12.03 lofterie- DD kinnohme Turnerbund Jahn“. Legter Termin zur Einzeichnung für die im Vereinslokal aufliegende Liste zu dem Vereinsausflug am Christihimmelfahrtstag nach Oberabtsteinach) am Donnerstag, 7. Mai. STORMER, wan . lertigt schnellstens an Nationaltheater Kurpfalzstrage Kurpfalzstrage Freitag 8. Mai Kurpfalzstrage nheim, O 7 beſm Wasserturm 11 a Samstag. g. Mai . 5 Kurpfalzstrage Sonntag, 10. ral Kurpfalzstraße . rei! IKurpfalzstraß ee Donnerstag, 7. Mai 20.00 22.45 Donnerstag, 7. Mai Haus Friedrichsplatz Sonntag, 10. Mai! Antane Eude Montag, 4. Mai 20.00 22.30„Die Bohème“, Oper von G. Puccini. Kurpfalzstraße Miete A. Th.-G. Gr A u. freier Verk. Maimarkt Neuinszenierung!„Don Carlos“ dra- Dienstag. 3. Mai 19.00 22.45 matisches Gedicht v. Friedr Schiller. Kurpfalzstrage Premieren-Miete und freier Verkauf Dienstag, 5. Mai 19.30 22.00„Gellebte Hexe“ Miete L. Gr. L Haus Friedrichsplatz Th.-G Gr. L und freier Verkauf 1 Mittwoch, 6. Mai 19.30 21.30 Für die Theatergemeinde Nr. 1-928. Kurpfalzstrage„Columbus!“ Oper von Werner Bak Mittwoch, 6. Mai 19.30 22.00„Geliebte Hexen, Miete M. Gr. II und Haus Friedrichsplatz 2 Treier Verkauf 5 Donnerstag, 7. Mai 10.30 13.00 Für die schüler höherer Lehranstalten! „Zar und Zimmermann“ „Die Czardasfürstin“ 5 E. Kalman. Mite 0 und freier Verk. 19.30 22.00 Kowsky Miete C. Th.-G. Gr. C und freier Verkauf 5 8 Operette von! 1 4 Spielplan vom 4. Mai 1955 bis 10. Mei 1953 „Gelhlebte Hexe“, Miete L. Gr. I. Th-G. Gr. Lund freier Verkauf 19.30 22.45„Die Macht des Schicksals“. Miete F.. Th.-G. Gr. F und freier Verkauf f 19.00 22.43„Don Carlos“, Miete N. The.-G. Gr. N und freier Verkauf 5 5 14.00 17.15 Nachmittagsvorstellung zu ermäßigten 5 Preisen:„Feuerwerk“ 8 20.00 22.48„Eugen Onegin““ Oper von P. Tschai- 2 * 8. N g.. r — — 2 = 1 2. ch e tn eee