n * 3 . 2 straße haben anwachsenden 4 und der sich überras a verladenden Wirtschaft erfreulicher weise ent- sprechen können. kriegsleist Nr. 102 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 27. Juni 1953 — Zu wenig Geld für den Verkehr von Dr. Ing. See bohm Bundesminister für Verkehr Unsere binnenländischen Verkehrsträger uf der Schiene, der Straße und der Wasser- Ihre Leistungen für den Wiederaufbau Deutschlands verdienen beson- dere Anerkennung. Der Bund konnte nur be- grenzte Hilfe bieten. In den Jahren 1949 bis 1952 habe ich als Bundesminister für Verkehr an Haushaltmitteln einmal für Investitionen und für die Unterhaltung der Bundesstraßen, der Bundesautobahnen, der Binnen- und See- Wasserstraßen, sodann für Darlehen für den Bau von Handelsschiffen, für den Ausbau von Seehäfen und für die Bundesbahn, schließlich für Beteiligungen an Verkehrsgese Ischaften, am Luftverkehr und für sonstige Förderungs- maßnahmen im Interesse des Verkehrs ins- gesamt 1.83 Milliarden DM erhalten. Diese Summe mag absolut hoch ersc Sie war jedoch in diesen vier Haushalts angesichts der Fülle der Aufgaben viel zu ge- ring. Ich denke nur an die ungeheuren Kriegs- Scllsden in Höhe von vielen Milliarden, die es Zu beseitigen galt. Die Kreditbasis für die Verkehrsträger war viel zu schmal, da es bis heute in der Bundesrepubl noch keinen leistungsfähigen Kapitalmarkt gibt, auf dem notwendige Anleihen in genügender Höhe un- tergebracht werden könnten. Dabei ist dem Verkehr nur mit langfristigen Krediten Se- dient. Der Inve rhaushalt, bei der fahrt, bei den Fluß-, auf etwa 20 bis 25 straßen und dem Schiffahrt und bei der See und Flu 5 Milliarden DM Wenn Länder, Kreise oder Sta nverbände oder politische Gruppe diese oder jene Aufgabe anzupacl Autobahnen oder nden oder zu verbessern sonnten wir an Mitteln verweisen und um Geduld bitten. verdienen die Nach- atbundeseigenen Eisen- nalen Verkehrsbe- tungen im Vergleich Beachtung ahnen und de riebe. Sie haben ih zur Vorkriegszeit nahezu verdoppelt trotz der erschwerte edingungen. Etwa 60—65 Pro- zent der gäste wurden zu Sozialtarifen gefahren, also zu Beförderungsentgelten, die 6070 Prozent unter den normalen Fahrprei- sen liegen. Es bandelt sich hier um den Schüler- und Berufsverkehr, der auch die Be- triebsergeb der Bundesbahn ungemein belastet. Trotzdem sind die gestiegenen Ver- kehrsleistungen dank weitgehender Rationa- lislerung mit vermindertem Betriebsapparat vollbracht worden. Die Straßenbahnen bei- spielsweise verfügen gegenwärtig nur über einen Fahrzeu k von rund Zweidrittel Mres Bestandes der Vorkriegszeit. Wiederholt habe ich die These vertreten, daß der Schienenverkehr technisch noch eine bedeutende Zukunft hat. Er kann auch wei⸗ terhin neben den anderen Verkehrsträgern bestenen. Es wäre keinesfalls zu billigen, wenn etwa die nichtbundeseigenen Eisenbah- nen ganz von der Schiene abgehen und die von ihnen beförderten Personen und Güter dem Straßenverkehr zuführen wollten. Um die von den nichtbundeseigenen Eisenbahnen zuf der Schiene beförderten Gütermengen auf er Straße zu bewegen, müßten täglich 19 200 Fahrten von Lastkraftwagen mit einem Lade- gewicht von durchschnittlich 10 t geleistet Werden. Dabei gibt es überhaupt nur rund 32000 Lastkraftwagen mit einer dazu au chenden Tragfähigkeit. Unser Straßennetz in seinem heutigen Zustand wäre überhaupf nicht in der Lage, diese so schwere zusätzliche Belastung zu übernehmen. Jedenfalls mügßter gemein wirtschaftlichen Au Sewaltige Summen zu seiner Instandsetzung aus dem allgemeinen Steueraufkommen ver- wendet werden. Der noch lange nicht beendete Wiederaufbau und die weitere Rationalisierung erfordern beträchtliche Mittel. Es bedarf erheblicher In- vestitionen. Bei den nichtbundeseigenen Eisen- bahnen Wird der Betrag auf rund 200 Mil- Honen DM, bei den städtischen Verkehrs- betrieben auf rund 800 Millionen DM ge- Schätat. Hier werden wohl in erster Linie die Eänder und Kommunen Hilfe leisten müssen Diese Feststellung bedeutet keineswegs, daß der Bund an der Lösung der Aufgaben nicht ebenfalls unmittelbar interessiert ist. Die Ver- flechtung der einzelnen Verkehrszweige, die Wechselwirkung zwischen dem Verk der Schiene, der Landstraße, der Wasser zur See und in der Luft ist so eng und 80 Verkehrsträger betrifft, stets auch die Wirkung auf alle igen berücksichtigt wer den muß. Auch die Linien des lokalen und regionalen Verkehrs fließen in den nationalen und schließlich in den europaischen und in den Weltverkehr über. Eine meiner“ ben ist es, die kommu- nalen Verkehrsbetriebe und die nichtbundes- eigenen Eisenbahnen auf steuerlichem Gebiet vor Belastungen zu bewahren, die sie bei ihrer 1 gen können. Beifütterung von Thomasphosphat an Haustiere. a Ein starkes Auftreten zunächst unbestimm- barer Krankheitserscheinungen, wie mangelnde Freßlust unc Abmagerung bei Kälbern in den Nachkriegsjahren, veranlaßte das Tiergesund- heitsamt Oldenburg, durch Untersuchung des Blutes und des Harnes den Ursachen der Krank- heitserscheinungen naduug Blut- spiegel zeigte teils ein gestö verhältnis, teils Phosphatmangel, zucht der Kälber verw ges Mineralstoffverhältnis auf und das ir solchen Wirtschaften gefütterte Wiesenheu arm durch regelmäßige Düngung der W etwa 6 dzyha Thomasphosphat besei Betrieben häufig güst, ohne organe krankhafte Abweid zeigten. Diese Tiere litten ebenfalls phatmangel, was die Blutuntersuchungen bewiesen. Eine Beifütterung von 30 bis 50 g Th phosphat je Tier und Tag unter ange Mehl gegeben, hatte zur Heilung sol kungen besten Erfolg in kurzer Zeit. phatgehalt stieg im Blute um Die Beifütterung von Thoma ein Phosphorsäurestoß und i Zeit hinaus unschädlich. De der Tiere besserte sich, die nisse wurden wieder Magen und Darm von den Phosphation steigert allgemein. Körperzelle. Der wachsende Organismus hat einen besonders hohen Phosphatgehalt und be- darf ausreichender Phosphatzufuhr, besonders bei Stallfütterung. Die vielseitige Zusammen- setzung des Thomasphosphates an Phosphor- säure, Kieselsäure, Kalk, Magnesia, Eisenoxyd und Mangan übt auf die Funktionen des Tieres außerordentlich günstig ein. Störungen, die auf Phosphatmangel zurückzuführen sind, werden beseitigt und eventuell vorkommende Mängel an Spurenelementen ausgeglichen, So wie das Spurenelement Mangan bei den Pflanzen das Wurzelwachstum und damit die Chlorophyll- bildung verstärkt, wodurch wiederum eine stär- kere Kohlensäureassimilation bzw, der Zucker- gehalt ansteigt, so steuert Mangan die entgiften- den Funktionen des Körpers und fördert die Gesundheit der Tiere, ohne die eine befriedi- gende Dauerleistung unserer Haustiere nicht möglich ist. als Ursache Unte unter 5 Tie Wirtſchaftliches DGB beanstandet Kartoffelpreise Normalisierung zu erwarten Die Entwicklung der Frühkartoffelversor und Frühkartoffelpreise habe die Verb stark beunruhigt, behauptet der Deutsche Ge- werkschaftsbund in seinem„Informationsdienst“. ng In einzelnen Teilen der Bundesrepublik habe man die verfügbaren Kartoffeln wie in Ze vor der Währungsreform zuteilen müsse die Versorgung einigermaßen aufrecht zu erhal ten. Die Preise für Frühl t in den tion sei nicht etwa nur Witterungsverhältni toffelernte ver interessierten seiten der Ba IIZ men feln 2 Zeit mit ei versorgung lang hätten zu überh für eine 4 worden, daß pflichtung Ausreichendes Frükkartoffel-Angebot Der Bauernverband Württemberg-Baden teilte daß die Versorgung des Marktes mit Früh- bei sinkenden Preisen durch eine Marktes sei auf die nasse und kühle en zurückzufüh- ich die Rodung zögert habe. Alte Speise- hr am Markt. Daraus chfrage ergeben. Zur dem rheinischen Raum Frühkartoffeln nach ferung des Witterung der letzten zwei Woch und südbad die Tage aus den schaftlichen Rentenbank ü münale Landesbank reditbetrag von 800 000 DM für Zwecke der Produktionssteige- rung erhalten hat, sind jetzt aus der gleich Quelle weitere Kreditmittel in Höhe von 320 000 DM zugeflossen. Die Gelder werden durch die Der nord- Landwirtschaft, 1 Landwirt- sche Kom- Zentralkasse der südwestdeutschen Volksbanken und die ihr an chlossenen Bankinstitute ver- geben. Die höchsten Steuern in Deutschland die der MSA 5 amerikanisc für gegenseitige rreich mit 33,4 Pro- 32,7 und Frankreich die noch amerikanische Auslandhilfe erhalten, liegt der Anteil der Steuern und anderen öffentlichen Abgaben nach den Berechnungen der MSA bei 31 Prozent in Holland, 28,9 Prozent in Belgien- Luxemburg, 27,9 Prozent in Norwegen, 23,9 Pro- zent in Italien, 21,9 Prozent in Dänemark und 19,1 Prozent Griechenland. Die Türkei hat mit einem Anteil von 14,5 Prozent den miedrig- sten Prozentsatz aufzus n. Die MS hat in ihrem cht für tlie Außen- politischen Ausschüsse des Us-Rongresses ferner den Anteil des Brutto- Sozial- Produktes errech- net, der von der Bevölkerung der einzelnen ropäischen Lander und der USA für die Ver- digung aufgewendet wird. Danach steht Jugo- slawien mit einem Anteil von 15,3 Prozent an der Spitze und die Deutsche Bundesrepublik in mit 8,6 Prozent nach den USA(14 Prozen)), Großbritannien(12 Prozent) und Frankreich(11,1 Prozent) an fünfter Stelle. Es folgen Griechen- land mit 8,4 Prozent, die Niederlande mit 1 die Türkei mit 6,7, Italien einschließlich Triest mit 5,7, Norwegen mit 5,5, Portugal mit 5 und Dänemark mit 4,5 Prozent. Es gibt 312 Konsumgenossenschaften In Frankfurt begann der sechste Nachkriegs- Genossenschaftstag des Zentralverbandes deut- scher Konsumgenossenschaften. Wie aus einem Bericht des Zentralverbandes hervorgeht, be- stehen im Bunde biet tig 312 Kon- sumgenossenschaften. Diese verfügen über 7493 zungsstellen. Im Jahr 1952 wurden von 8 mos senschaftlichen Verteilungs- rchschnitt 15 310 DM um- kten beschäftigen ins- . und Arbeiter. Der 2 Gesamtu aller Konsumgenos- aften im Bundesgebiet beträgt zur Zeit r als 113 Millionen DM. Höhere Erzeugerpreise der Landwirtschaft Die E für virtschaftliche rzeugerpreise Produkte sind im Mai g lie aus einer M ing des Stati amtes hervor- geht, betrug der Pr ne kür Mai 196 Punkte im jahr 1938/39= 100). Im einzelnen bl 2 191 Punkten April.(Wirtschafts- eb der Index für Getreide- und Hülsenf e, Ol- und Faser- pflanzen sowie Heu und Stroh gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert. Dagegen erhöhte sich der Preisindex für Hackfrüchte von 189 im im Mai, für Obst von 110 auf 139 und für Gemüse von 321 auf 370 Punkte. Ledig: 0 dex für Genußmittelpflanzen ging April auf 235 Punkte im gegenüber Erhöhung des Swing im Interzonenhandel Interzonen-Treuhandstelle in listerium en Absprachen über eine Erhöhung der Swinggrenze im Interzonenhandel um 20 Millio- nen auf 40 Millionen Verrechnungseinheiten aus- 1 Nach mehrt rbrechung nzen wur- ehmigte 1 ort von iet vom Sowietzonen- ück ben. Weitere ntrolle 2 ollen in allerr Auflösung der Kohlenbergbauleitung Deutsche Kohlenbergbauleitung in Essen ürze aufgelöst, nachdem mit der jetzt Entflechtung des Komplexes der„Gel- irchener Bergwerks-AG.“ die Neuordnung deutschen Kohlenbergbaues abgewickelt Worden ist. Die Belange des Bergbaues sollen nach der Auflösung der EKohlenbergbauleitung von verschiedenen Organisationen wahrgenom- men werden, die inzv ternehmen nenm dersachsen“ vertreten werden. Deutsche Lizenz für Hubschrauber? Vertreter der United Aircraft Corporation“, einem maßgeblichen Unternehmen der amerika- nischen Flugzeugindustrie, haben sich bereit er- klärt, einer deutschen Firma die Lizenz für den Bau von Hubschraubern zu übertragen. Leitende Persönlichkeiten der amerikanischen Gesell- schaft, die gegenwärtig die Bundesrepublik be- reisen, erklärten vor der Presse in Bonn, sie wollten vor allem mit den Firmen Heinkel, BMW, Daimler-Benz bert Bosch Fühlung aufnehmen. Die„Uni Aircraft Corporation“ wolle mit dies 1 über die Ubernahme von Bau nzen verhandeln. Sie sei unter Um- ständen auch bereit deutschen Firma eine Lizenz zum Bau ganzer Hubschrauber zu ertei- er betonten jedoch, daß es sich t noch um unverbindliche Pläne handle. Neckar-Bote, Sddd. Heimatzeitung für Hannheim-Seckenheim and Umgebung. FVerantwortl. Herausgeber: Georg Härdla, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber Zaadle æ Schmidt Ahm.-Secken hem. nne 2 OMAN VON CHaRLOTTE KAUFMANN Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (9. Fortsetzung) Karolin rãumte ihren Rock auf, den sie vor- der angehabt und ausgezogen hatte, hängte hn in den Schrank. Dann werde ich eben Sch etwas nachsehen lassen“, entgegnete sie. Simon, der seinen Schal hatte holen wollen, suchte in der Kommode. Sei nicht lächerlich“, jagte er.„Wir können nicht alle drei nach Villa kahren. Heute abend, wenn Pudlich commt.“ „Es kann ja Doi dableiben!“ Karolin, halb m Schrank und unter den Kleidern, zwischen die sie den Bügel mit dem Rock hängte, hatte ine kalte Stimme mit einer Spur von Bosheit darin. Pudlich sieht sich bestimmt lieber von aner Dreiundzwanzigiahrigen empfangen als 7on einer, die vierzig ist.“ „Das ganz gewiß“, erwiderte Simon ver- etzend. Aber in diesem Falle geht es darum, laß jemand da ist, der die Wünsche des Herrn Pudlich erfüllen kann. Er wird An- prüche an die Zimmer haben, möglicherweise umstellen wollen, hier einen Schrank in eine mdere Ecke gerückt sehen— er wird etwas Besonderes zum Essen brauchen Herrgott, iu weißt doch Bescheid, es haben schon ma! velche von der Kosmos hier oben gefilmt.“ Karolin kam mit dem Gesicht aus dem gunkel des Kleiderschranks. Sie hatte Schat- en um die Augen und sah alles andere als zut aus. Du, sagte sie mühsam be- derrscht, du siehst wohl auch eine Dreiund- Wanzig jährige lieber als eine mit Vierzig?“ Simon, wie immer, wenn er zu Recht ange- kiffen wurde, wurde trotzig und ein bißchen zemein„Das tut wohl jeder, da mache ich eine Ausnahme“. erwiderte er. Karolin in ihrer abgründigen Erregung ver- gab, den Schrank zu schließen. Jeder An. Aber vor fünfzehn Jahren, da hast du das wohl noch nicht gewußt? Sonst hättest du dir 6s überlegen müssen, daß ſeh so alt bin wWie du! Er z0g seine Sportjacke an und nahm die Brieftasche aus der Schublade.„Meine liebe Karolin, ich habe es mir sehr lange über- legt. Und ich hielt es sehr gut für tragbar Nicht gewußt habe ich damals allerdings, daß du mir eines Tages dein Alter zum Vorwurf machen würdest.“ Sie stand da und hatte einen roten Fleck auf der rechten Wange, als hätte er sie ins Gesicht geschlagen.„Simon, sagte sie heiser „du weißt, daß ich zugrunde gehe an derm ewigen Streit mit dir.“ Er prüfte nach, wieviel Geld in der Brief- tasche war, und er steckte ein paar Papiere in ein anderes Fach. Ich wüßte nicht, daß ich jemals einen Streit mit dir begonnen hatte“ entgegnete er, und bei allen diesen Worten sah er sie kein einziges Mal an, und durch dieses Uebersehen wurde das, Wwas er sagte, noch um einen Schimmer verletzende dag Karolin plötzlich zitterte. „Aber du weist wohl, daß du der Anlaß warst für jeden Streit, den ich begonnen habe.“ „Der Anlaß? Großer Gott, Karolin, das, was du jeweils Anlag nanntest. Ach, hören wir auf damit,. Ich habe keine Lust, immer wieder über Dinge mit dir zu sprechen, über die wir uns nie einig sein werden. Ich will losfahren, sonst wird es wieder zu spät, und ich kann dann unmöglich die Liste erledigen, die mir die Zoeppritz in die Hand gedrückt hat.“ „Zu Pitschen kann ich gehen“, sagte Karo- Iin, bemerkte, 5 der Schrank noch offen stand und schloß ihn Zu. 5 5 „Du?“ Simon hatte die Brieftasche einge- steckt und knöpfte seine Jacke zu. Ich habe dir doch eben gesagt, daß du hierzupleiben hast. Pudlich kommt!“ Karolins Stimme zitterte. Ich glaube nicht, daß du mir irgend etwas zu befehlen hast in in einem solchen Ton. Und ich bleibe einfach nickt Hier, wenn du mit Doi nach Villa fahrst. „Mit mit Doi— was soll das? Was willst du damit?“ Simon sah mit einem Mal gefährlich aus. Karolin, erschrocken über sei- nen Ausdruck, versuchte, ihre Erregung niederzukàmpfen. Du weißt, was ich damit sagen will.“ „Nein, das weiß ich nicht.“ dicht vor ihr.„Sprich also meinst.“ „Ich denke, daß es besser ist, dabei zu sein — für den Fall, daß der Wagen noch einmal kaputt geht— in der Nähe von Dubs. Ganz einfach!“ Karolin sah aus, als erwarte sie, von ium geschlagen zu werden. Ihr Gesicht war rot und fahl zugleich. „Ah machte Simon. Ah Sehr interessant deine Gedankengänge. Du irrst dich nur.“ Indes die Röte war ihm ins Gesicht gesprungen ob seiner Lüge. Aber gut aber gut, fahr mit!“ Er stürzte hinaus und schlug die Tür hinter sich zu, noch ehe sie mitkommen konnte. Draußen lief er in großen Sprüngen die breite Treppe hinunter In der Halle unten rannte er um ein Haar die Schau- Spielerin Barbara Vok über den Haufen, die zu ihrem Zimmer hinaufgehen wollte. Bevor er aus dem FHlause war. hielt ihn jedoch Meyer-Boden auf Meyer-Boden war Kellner und Barmixer. Mittags und abends half er der Saaltoctiter im Speisesaal bedienen, nachts stand er hinter der Theke in der Bar Er trug eine Jacke über der Skihose, hatte einen kleinen schwarzen Schnurrbart und sah ein wenig kramösisch aus, obwohl er aus Wädenswil stammte. Herr Weyprechit“ sagte er.„Nur einen Augenblick“ „Ich habe es eilig Was gibt's denn?“ Simon bremste seinen hastigen Schritt. Da Sie nicht hier sein werden, wenn Herr Pudlich mit seinen Leuten kommt— ich meine, irgend etwas müßte doch arrangiert werden heute abend. Pudlich bringt ja die Hilpert mit. Die große Filmschaspielerin Eva Hilpert. Irgend etwas— ihr zu Ehren. Er stand jah aus, was du „Lieber Himmel, lassen Sie die gute Hilpert doch erst einmal da sein!“ rief Simon, aber dann hatte er plötzlich Zeit, denn die 1 herunter kam Karolin. Simon drehte sich um sie nicht ansehen zu müssen.„Richtig d sein— sich ein bißchen eingewöhnt haben“ wiederholte er.„Morgen vielleicht, da können Wir ja so etwas wie einen Filmball auf die Beine stellen. meinetwegen. Aber heute sie wird sicher schlafen wollen nach der Bahnfahrt.“ „Wird Severin die Herrschaften empfangen wenn sie kommen?“ „Severin? Freilich, Severin. Sagen Sie ihm er soll dem Schlitten entgegengehen., Und di- Zoeppritz ist ja auch da.“ Karolin war aus der Tür gegangen. Simoz wartete ein wenig. Dann ging auch er ins Freie. Doi wartete draußen, denn es war lün Minuten nach Lier, Sie hatte die Bretter a- den Füßen und stand umgeben von Amence) und Schmiedel und dem jungen Nordenskiöle und lachte. In einer Stunde haben wir Nebe im Tal“. lachte sie. „Und hier oben?“ fragte Nordenskjöld in seinem schlechten Schweizer Deutsch. Uns hier bei uns?“ „Bei uns bleibt es schön“, sagte Del D sah sie Karolin, und ihr Gesicht bekam e Verstocktes Karolin hatte ihre Skier geholt und 2h an. Auf dem Balkon des Stübihofs über dem Kuhstall, der jeden Tag die Milch für das Haus Weyprecht lieferte, hockte Severin auf dem Geländer und sah herunter, Georgia auf der Terrasse, hatte ihre Augen aufgeschlagen undd blickte in die Sonne, die schon unterging Es war bereits kalt. Und ganz groß lag der Schatten des Piz Alto auf der Westwend des Saluzzi 5 785 Simon fuhr zuerst ab Ohne ein Wort oder einen Zuruf an Doi und Karolin darf mit seinen Skiern über den kleinen hinunter und schwang in den Zenhweg n. Doi wach, folgte ihm sofort. Ind sie waren beide schon zwischen den Tannen des Waldes verschwunden, als Karolin sich mit den Stök- ken langsam abstieß 5 5 Fortsetizunnxn Ver j„Nealla u 5 Das Reisefieber und das Fernweh sind wie eine grassierende Krankheit. Einst hat- ten sie wie die Pest ganze Völkerschaften gepackt, dag sie unruhig wurden wie die Zugvögel im Herbst, ihre Wagen bepackten, die Zelte abbrachen und den Weidegründen und Strömen entlang in ferne Lande zogen. So stießen die Germanen nach Süden vor, lenkten Mongolen, Hunnen und Türken einst ihre Rosse von Asien her nach dem Westen. Spater brachen Franken und Sachsen auf und suchten sich im Osten neue Wohnsitze. Was war das eigentlich für eine geheimnisvolle Macht, die da die Menschen trieb? Aben- teuerdrang, Glückssuche oder einfach nur der Hunger? Nennen wir es: Fernweh, das Seh- nen, Niegeschautes zu schauen, Unbekanntes kennenzulernen. Bei uns gezähmten Mitteleuropäern des 20. Jahrhunderts ist diese Seuche ja zu einer harmlosen Infektion geworden, zu einem kleinen Fernwehschnupfen mit etwas Reise- fieber sozusagen. Aber er kommt beharrlich jedes Jahr um dieselbe Zeit. Wenn die ersten Prospekte der Reisebüros ins Haus flattern und die ersten sommerlichen Kleider in den Auslagen erscheinen, werden wir infiziert. Die Erkrankung erstreckt sich auf alle Le- bensalter und fast alle Berufsschichten. Al- lerdings scheint sie die jüngeren Leute be- vorzugt anzufallen. An Motorrad, Zelt, Pad- delboot oder Bergstiefeln hat sie schließlich auch besondere Angriffspunkte. Aber selbst 1e Omas und Opas bleiben nicht verschont. Man könnte viel darüß osophieren, Was nun der Wandert Fernweh eigentlich ist. Man könnte sag daß es et- Was Rechtes und Edles ist, v ndt mit dem ungstrieb. Holt man Schulba allerlei Wissen, so a Wandern und Reisen aller- Goethe bel it von sich:„Was ieh nicht erlernt habe, das hab' ich mir er- wandert!“ „Man sollte alle jungen Leute auf Wan- schaft schicken“, schreibt René Gardi in mem Buch„Vom glückhaften Wandern“ [Kümmerly& Frey, Bern.)„Ein paar Monate Auslandaufenthalt müßten obligatorisch sein Wie die Rekrutenschule, denn wer sich ein wenig umschaut, wie sich jenseits des Gar- tenzaunes das Leben abspielt, wird freier, entrinnt der Gefahr, wie ein müder Drosch- kengaul mit schwarzen Scheuklappen durchs Leben zu trotten, er beurteilt viele Einrich- tungen und Angelegenheiten bei uns viel sachlicher und gerechter. Leute, die oft rei- sen, können niemals so dumme Dinge zusam- menschwatzen und hemmungslos ihre Sprü- che ohne eine Spur sachlichen Wissens über den Gegenstand von sich geben, wie das 80 oft der Fall ist, wenn gute Kleinbürger über den Wirtshaustisch weg zusammen politisie- S Die Schwalben und die Lachse, die Heu- schrecken und Termiten in der Steppe ken- nen ja auch diesen Wandertrieb. Es gibt aller- Aings einen grundlegenden Unterschied zwi- schen dem Fernweh der Menschen und dem Wandertrieb der anderen Kreaturen. Ein Tier macht sich keine Gedanken über seine Herkunft und Zukunft, über den Weg, den Eu wandern es von dunklen Trieben gezwun- gen wird. Beim Menschen ist in dieses Fern- weh eingebettet das Wissen um eine Bestim- mung, um ein letztes, großes Ziel. Pilgrime und Wandersleute sind wir ja unser Beben lang, unruhig und umhergetrieben auf den Straßen der Erde. Bald werden unsere Au- gen entzückt von den Blumen, die am Wege blühen, bald wenden sie sich ab mit Grau- sen von Ruinen, Not und Elend, an denen unsere Straße vorbeiführt. Und mitten im 1 dll e es: ll A„ Vom Fernweh und vom Heimweh Wandern müssen wir merken, daß unsere Schritte kürzer werden, unsere Füße müde. Immer öfter müssen Rastpausen eingelegt werden. Wohl dem, der seine ganze Wanderschaft dann nicht als einen harmlosen Bummel an- gesehen hat, sondern im Vorwärtsschreiten ein großes, ewiges Ziel vor sich sah. Wohl dem, bei dem es nicht nur ein instinktmäßi- ges, triebhaftes Fernweh war, das ihn vor- Wwärts stieß, sondern bei dem das Fernweh mit dem großen Heimweh zusammenfiel. Denn das ist das Geheimnis und große Wun- der: Daß das Ziel mit dem Ausgangspunkt IM KUR PARK voN zusammenfällt. Es ist das Erstaunliche und Schöne, daß wir wieder vor der Haustür landen, von der wir ausgegangen sind. Vor der Tür unseres wahren und weiten Vaterhauses dürfen wir einst den Stab aus der Hand legen.„Selig sind, die Heimweh haben, denn sie sollen nach Hause kommen!“ Das schönste und größte Wort, das über Fernweh und Heimweh gesagt ist, ist der Satz, den Jesus Christus dem verlorenen Sohn, der mit dem großen Fernweh ausge- zogen War, in den Mund gelegt hat:„Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater ge- Hen Baudis. BAD NEUENAHR 8 Weit über die Grenzen des Rheinlandes hinaus ist das an der unteren Ahr in romantischer Umgebung gelegene Bad Neuenahr bekannt. Seine alkalischen Warmquellen und Kohlen- säuresprudel locken alljährlich unzählige Heilungsuchende herbei. Eine Sehenswürdigkeit der freundlichen Stadt ist der gepflegte Kurpark. BWG THer KOIEH Und der Schuenqe Die Kraft des Guten/ Eine Geschichte von Heinrich Litterer Es war Nacht, und Bahnwärter Kolk las. Er las er bei Nacht und in seiner Frei- zeit, er s 80 viel und so gern, dag man sa- gen könnte, er verschlang alles. Nicht nur Abenteuer- und Kalendergeschichten, er be- kam auch populäre wissenschaftliche Werke in die Hände, und auch dort las er mit der gleichen Hingabe. Doch sicher mit etwas mehr Hochachtung, denn er merkte Wohl, daß hinter diesen Büchern mehr steckte als hin- ber den Taten erfundener Indianer. Doch die- se ur halbverstandene Aufklärung machte ihn manchmal dumm- überheblich. So lachte er beinahe laut vor sich hin, als er heute in einem Kalenderheft die Geschichite vom Schutzengel las, der gerade zur rechten Zeit eingegriffen hatte, um ein Kind zu retten. Bahnwärter Kolk glaubte über solchen Din- gen zu stehen. Er war auch zu oft in der Nacht draußen und sehr wach gewesen, um an die bösen Mächte in ihr glauben zu kön- nen. Er war der Nacht gegenüber so gelassen wie dem Tag.. Aus der Ferne meldete sich ein Zug an. Ein Beben lief ihm voraus, die Schienen summ- ten, Wind und Eisen fanden sich in einem merkwürdigen Akkord zusammen., Bahnwär- ter Kolk erhob sich, er tat noch einen Blick Auf die Zeichnung, die der Schutzengelge-⸗ schichte beigegeben war und schütteite den Kopf.:— 3 Der Zug kam. Er lief in einer Wolke des Feuerschens dahin, denn der Heizer hatte Jie Feuerbüchse der Lokomotive aufgerissen und stieß mit der Stange in die Glut. Die Funken stoben wie Raketen: sie fielen wie ein feuriger Regen nach allen Seiten, vor al- lem aber dorthin, wo Bahnwärter Kolks Häuslein stand. Oft gingen die Funken schon in der Buft aus, schlossen sich wie müde Au- Sen, andere aber blitzten tückisch, als sie schon die Erde wieder berührten, Es war nicht viel dabei, sie waren fast immer harm-⸗ 108, aber manchmal Bahnwärter Kolk, der zugesehen hatte, als die Funken wie Nachtgeister um sein Häus- lein getanzt waren, wollte nicht mehr an die Schutzengelgeschichte denken Fr verbot es eh direkt. Aber da schließlich Häuser mit und obne Schutzengel Feuer fangen können, beschloß er, selbst nachzusehen Er über- erte die Bahngeleise, überschritt seinen Hof und schaute aufmerksam in alte Winkel und Ecken Im Ziegenstall rasselte eine Ket- te. Vielleicht witterte ihn das Tierlein. Bahn- Wärter Kolk bedachte, daß es auch möglich War, daß das Feuer im Speicher seinen Aus- Sang nehmen könnte, Da nahm er die Haus- Klinke in die Hand, drückte sie nieder und erschrak Er erschrak Wirklich, aber nur dar- über, weil er das Haus offen fand. Dabei War es immer offen. Aber heute erschrak er. Wie leicht, dachte er, konnte sich das Unglück durch die offene Tür einschleichen, und als er Weiterging, atmete er schwerer. Das Feuer hatte er vergessen. Jetzt erin- nerte er sich vielmehr daran, dag er Frau Und Kinder hatte. Die lagen hier im offenen Haus, der Funkenregen fiel über sie. War noch etwas geschehen? Bahnwärter Kolk trat zuerst in die Kammer, wo die Kinder schlie- fen, Er hob seine Laterne in die Höhe und ließ ihren Schein auf die Kinder fallen. Da Sah er drei Gesichtlein, die waren weich wie Gemmenschnitt, geschlossenen Blüten gleich, sorglos, glücklich und auf geheimnisvolle Weise geschützt. Bahnwärter Kolk strich ihnen übers Haar, er verstand sich nicht mehr, warum er Angst gehabt hatte, waren diese Geschöpfe nicht durch sich selbst ge- schützt, gab es das nicht, eine Art von Un- Verletzlichkeit, umso ausgeprägter, je reiner eines ist? 5 Nachdenklich schritt er in die Kammer Seiner Fran, Die hatte ihn, feinhörig wie Mütter sind, schon bei den Kindern gehen hören— sie schaute fragend zu ihm auf. 510 bin gerade einmal vorbeigekommen“, sagte er wie zur Entschuldigung, und er schämte sich wirklich etwas dabei Dann suchte er mit einem:„Warum schließt ihr abends nicht ab?“ darüber wegzukommen.„Abschließen?“ antwortete die Frau,„du bist doch da, und das andere ist doch da, nicht wahr?“ Bahn- Wärter Kolk wiederholte;„Das andere?“, und er wußte wohl, was sie meinte, nämlich den Schutzengel. Doch sie sagte nichts vom Schutzengel, sondern sagte einfach und schlicht:„Das Gute Gott du und Sk Andern Tags las Bahnwärter Kolk die Ge- schichte vom Schutzengel seinen Kindern vor. Und während er so mit halblauter Stimme Vorlas. wurde er sehr nachdenklich. Der Geldbriefträger Ein glückliches Spiel des Zufalls Alles war auf das sorgfältigste vorbereitet, Handlich und doch unauffällig lag das Stück Bleirohr auf dem Tischchen im Vorzimmer. Mit einem hundertmal geübten, raschen Griff konnte man es packen, durch die Luft schwin gen und auf das Haupt des ahnungslosen Opfers niedersausen lassen. Eine Sekunde bloß und alles würde vorbei sein, jetzt galt es also nichts weiter mehr zu tun, als zu warten. Gestern vormittag war die Anweisung auf, gegeben worden. Der Geldbriefträger mußte sie demnach heute zustellen. Wie bequem es einem doch die Post machte, sich das Opfei selbst ins Haus zu locken! Nachher freilich.. Aber bis zur Entdeckung der Tat mußten viele kostbare Stunden ver streichen. Mit Geld kam man überall hin, und Geld- nun, dieses so notwendige Geld würde sich in der bewußten Tasche reichlich vorfinden War nicht heute der Letzte des Monats, dei Tag, an dem die Geldpost alle Hände voll 20 tun hatte? Mehrmals waren Schritte auf der Treppe erklungen, doch nie waren sie bis herauf ins Dachgeschoß gekommen. jedesmal hatte das Herz vergebens heftig zu hämmern begonnen Dal— Wieder Schritte im Treppenhaus Schwere, schleppende Schritte! Langsam, uner- träglich langsam. kamen sie näher, jetzt hatten sie die Höhe des dritten Stockwerkes erreicht Würden sie dort innehalten oder weiter empor en zum Dachgeschoß? Nein sie hielten nicht inne, Stufe um Stufe kamen sie heran, machten endlich vor der Türe halt. Und jetzt ertönte, schrill wie ein Angstschrei, die Türglocke. 5 „Herr Alfred Hauser Der Geldbriefträger war ein alter, weißhaari- ger Mann. Der Weg über die steile Treppe bis hier herauf schien ihm nicht leicht gefallen zu sein, denn sein Gesicht war gerötet, und sein Atem ging keuchend. „Jad, Alfred Hauser, das bin ich. Bitte tretez Sie nur ein!“ Der Alte stand jetzt neben dem Tischchen, genau dort, wo er nach Hausers Absicht ste. hen sollte, um den tödlichen Streich zu empfan- gen. Während er aus seiner Tasche die An- Weisung hervorsuchte, maß der Mörder im Geiste den Abstand, den das Bleirohr zurück- legen mußte. In dieser Sekunde aber sah der Geldbrief. träger unvermittelt auf, Sein Blick begegnete demjenigen Hausers. Und plötzlich, als habe ein tiefer Schrecken ihn erfaßt, erbleichte der alte Mann. Alles Blut wich aus seinen vorher 80 roten Wangen, ja selbst aus seinen Lippen, Sein Antlitz wurde aschgrau. Mit einem leisen Stöhnen griff er sich ans Herz. Dann stürzte er, wie vom Blitz gefällt, zu Hausers Füßen. Können Gedanken töten? Doch nein, der Mann, der da vor Alfred Hau- ser auf dem Boden lag, war nicht tot. Leise Zwar, aber doch merklich, hob und senkte sich seine Brust unter schwachen Atemzügen. Das alles ließ sich natürlich erklären: Die hohe, steile Treppe hatte dem Herzen des alten Mannes wohl übel mitgespielt; dann aber mochte er eine Sekunde lang in den Augen seines Gegenübers die drohende Todesgefahr gelesen haben, und der plötzliche Schrecken hatte die Ohnmacht ausgelöst. Noch während er sich dies zurechtlegte, War Hauser neben dem Besinnungslosen niederge- kniet. Ihm war mit einem Male zumute, als 8ei er einer fürchterlichen Last ledig. Ein glück liches Spiel des Zufalls hatte ihn der Notwen- digkeit enthoben, zum Mörder an diesem alten Manne zu werden. Es genügte, wenn er sich der Geldtasche bemächtigte, den Briefträger fesselte und knebelte, um sich den nötigen Vorsprung zu sichern, und das Weite suchte 80 fest er zuvor entschlossen gewesen war die blutige Tat zu begehen— jetzt, mit dem ohnmächtigen alten Mann vor sich, schauderte Hauser bei dem Gedanken an das Bleirohr das auf dem Tisch bereit lag. Seine fiebernden Finger rissen die Geld- tasche auf. Sie enthielt nichts weiter als zehn Franken. Jene zehn Franken, die er selbst gestern an die eigene Adresse abgeschickt hatte. Gewih, da waren Anweisungen über Anwei⸗ sungen, mit einem Gesamtbetrag, der sicher hoch in die Tausende ging; aber sie alle Waren bereits ausbezahlt, trugen die Quittun- gen der Empfänger. Er, Hauser, war der Letzte auf dem Dienstgang dieses Geldbriefträger⸗ gewesen! Schwer atmend richtete er sich auf, starrte mit leeren Blicken um sich.— Niederschmet- ternd in ihrer Fürchterlichkeit brach die Er- kenntnis über ihn herein, daß nur ein Wunder ihn daran verhindert hatte, einen Mord zu be gehen, vor dem er jetzt bereits zurückschau derte, und der sich obendrein als völlig zwecke los erwiesen hätte. Hastig lief er in die Küche, holte Wasser flößte es dem langsam zur Besinnung kom menden Alten ein, wusch ihm die Schläfen unte dem weißen Haar, die er ohne jedes Wunder grausam zerschmettert hätte- und bemühte sich mit unbeholfenem Eifer um sein Opfer das nun endlich die Augen aufschlug und ver skändnislos zu ihm emporstarrte. Ein paar Minuten später hatte sich der Geld- briefträger wiederum erholt.— Einzig die Blässe seiner Wangen kündete noch von dem überstandenen Abenteuer„Es wird hohe Zeit, daß ich in pension gehe“, sagte er.„Die ser Dienst ist zu anstrengend für einen alte! Mann, und mein Herz ist nicht mehr solid g. nug dafür. Verzeihen Sie, daß ich Ihnen sold? Umstände verursacht habe, und vielen Dan für die freundliche Pflege!“ 5 Bei sich aber dachte er: Was ist mir nur ei gefallen, daß ich einen Augenblick lang mein dieser nette junge Mann wolle mich ermor- Ich bin wohl nicht mehr ganz bei Verstand ö 0 SLUCKLUI CHE, HARNMONISCHE EHEN Dos Geheimnis des echten Kaffeekochens Mit dem richtigen Mahlen beginnt es Zur rechten Zeit reden, zur rechten Zeit schweigen Worte können tödlich verletzen— sie können aber auch Leben, Befreiung und Fröhlichkeit bringen; es gibt aber auch ein tödliches Schwei⸗ gen. Wir wissen das, und kennen schon von Aralten deutschen Märchen her die magische Kraft vom Wort und vom Schweigen. Und der zuverlässigste Richter bleibt auch hierin: unser Gewissen. Unsere Großmütter nahmen die Braut bel seite und sagten leise:„Sei klug, mein liebes Kind, und wenn du einmal ärgerlich bist, dann schweige. Männer sind herrschsüchtig, und ohne Streit kommt man viel besser mit ihnen aus.“ Manchmal wurde dann noch leise hinzugefügt: „Und mache dennoch stillschweigend, Was dir richtig erscheint.“ Auch ältere Herren konnte man ähnlich zu den jungen Männern reden hören:„Frauen sind unlogisch. Laß dich nicht in Diskussionen mit ihnen ein. Setz deinen Willen durch- aber rede nicht viel.“ Befolgten beide den Rat, 80 kam es zu einem zwWar skillen, aber„unterirdischen“ Kampf, der zermürbender ist, als eine offene Auseinander- setzung. Es zerstört das Lebendige einer Ge- meinschaft von Anfang an. Dann kam der große Pendelschlag. Die älteren Frauen der nächsten Generation nahmen die Braut beiseite und sagten sehr energisch:„Als, laß dir bloß nichts gefallen, meine Liebe! Keine Verdrängungen bitte, keinen Aerger herunter- schlucken. Männer sind Egoisten. Merken sie erst, daß du dir viel gefallen läßt, bürden sie dir das Dreifache auf!“ Auch das klang nicht ganz unrichtig. Wurde aber dieser Rat restlos befolgt, so Wwar das Er- gebnis: dauernder Streit, Mihb wirtschaft oder ganz und gar ein Auseinanderleben. Reden kann ein Uebel sein, aber Schweigen auch; vielleicht sogar das tiefere. Und Reden kann Gold sein— aber Schweigen kann auch Gold sein, manchmal sogar das reinere Gold. Glücklich die stille, harmonische Ehe, wo „Aussprachen“ erst gar nicht notwendig sind. Wo jeder den andern gleicherweise im Guten gewähren läßt und für dessen Wohl Sorge trägt. Solche Ehen setzen aber eine gewisse Aehn- lichkeit des Charakters voraus, seelisch und leiblich normale Gesundheit, beiderseits innere Anständigkeit und wirtschaftlich klare Verhält- nisse Sehr selten sind die guten, tapferen Ehen, die ihre persönlichen Verschiedenheiten durch beherrschte Aussprachen, manchmal auch durch kleine, energische Handlungen Klären und aus- gleichen. Voraussetzung hierfür ist aber unbe- dingt eine alles überbrückende sehr große Liebe; auberdem: Mut zur Ehrlichkeit und Offenheit, Wo liegt nun das Maß, die Ordnung des Redens und Schweigens? Reden: wenn Ehre, Anstän- digkeit, innere Sauberkeit, Hilfsbereitschaft und Not es erfordern. Es kann eine Art lebensnot- wendiger„Läuterung“ bedeuten und ist trotz aller Gefahren und Störungen, die es bringt, nicht feige zu umgehen. Schweigen: wenn Stolz, Klugheit, Liebe oder der Wille, ein gutes Ziel zu erreichen, es fordern. Es kann eine Kraft be- deuten, die uns zum guten Tun notwendig ist. Wie aber reden- das muß jeder selber wis- sen oder erlernen, der jeweiligen Lage angepaßt. Aber gewih nicht hemmungslos, nicht unbe- Silberbestecke im herrscht, sondern ganz besonders im Aerger sachlich„wie auf der Goldwaage gewogen“. Wie aber schweigenf Es gibt eine gute und eine böse Schweigsamkeit. Die Unterschiede muß unser Gewissen lehren. Auch das Schwei- gen aus Ueberheblichkeit und auch das Schwei- 115 15 Feigheit führen unabwendbar ins Leiden inein. 5 Zwei Menschen, die in Liebe miteinander ver- kenüpft sind, müssen die schwierige Aufgabe lösen, und sie werden sie lösen. Vs gibt Menschen, besonders Män- ner—, die zu ihrem Glüch gezwungen werden wollen. Und doch sind Män- ner Tatmenschen. Sie fliegen in alle Weltteile, halten mitreißende Reden. e gründen Fabriken von Meltruf, macken bedeutsame Erfindungen und stellen neue Rekorde duf. Aber. fragen Sie einmal, wel- cher Listen sich die Gattin oft be- dienen muß, um „ihn“ zu einem Hutleauf zu bewe- gen!— Warum: eigentlich? Ganz gleich wel- chen Alters Sie sind, was ja bei den Herren sowie- so micht ins Ge- Wicht fallen muß, es gibt für jeden Gesichtstyp, ⁊u je- dem Anaug und zu jedem wech den richtigen Hut. Und die feder- leichten Strohbe- decleungen sind fur die warme Jahreszeit direlet ideal. ES muß ja nicht gleich einer von den strengen Matelots sein, die man vor- zugsweise zum Abendanaug trägt. Die Camping-Form aus Japan-Pa- per in Pastellfarbe paßt zu jedem Sommeranzug. Den schon im Winter ſereierten Halbzylinder„Sevilla“ gibt es nun auch in Panama. Er ist dann grau eingefaßt und mit einem eben- solchen Band umrandet. Für die FFCVCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCVCTVPVGVCVPVVTPPVVVVVTVVVVVTVVVVVVVVVVVVVVVV—VWVVVTVTETTET milden Seifenbad Glatte Gegenstände bekommen leicht Kratzer Bestecke aus Silber oder stark versilberte sind praktisch, weil sie sozusagen unverwüst⸗ lich sind. Wie jeder Gegenstand im Haushalt verlangen sie aber eine gewisse Pflege, denn angelaufenes, mit Kratzern versehenes oder sonst unansehnlich gewordenes Silber wirkt häßlich. Die Silber- Bestecke wie die gut versilberten Sachen werden nach Ge- rauch in möglichst heißem Wasser gereinigt — ein mildes Seifenbad ist besonders gut. Bei glatten Sachen sei man vorsichtig, da sie leicht Kratzer gerade beim Abspülen bekom- men. Zur Vorsicht legt man ein Tuch in die Spülwanne. Daß man für die Silbersachen reines Wasser nimmt, sie nicht in das bereits schmutzige Spülwasser gibt, versteht sich von Selbst. Kaffee- oder Teekannen aus Silber oder Silberersatz werden gleich nach Gebrauch ge- leert, sehr heiß ausgespült und dann innen und außen mit einem weichen Tuch getrock- net. Man fülle sie ab und zu abends mit hei- gem Sodawasser, das man über Nacht darin läßt. Am Morgen werden die Kannen dann mehrere Male mit heißem Wasser ausgespült, HUTE MIT SPORTLIICHER NOTE Der Herrenhut wird heute längst nicht mehr als notwendiges Ubel betrachtet. Mit Kenner- blick untersucht der Käufer, ob er auch etwa seitliche Biesen, einen gesteppten Rand und aunliche„I- Aividualitzzea aufweist. richte, ein teil in der Anrichte mit farbigem Fries oder dann ausgetrocknet. Niemals dürfen solche Kannen innen mit Seife behandelt werden. Angelaufenes Silber wird mit verdünntem Salmiakgeist behandelt oder man läßt es kurze Zeit in kochendem Kartoffelwasser liegen. Auch ein Brei von Schlemmkreide und Wasser oder stark verdünntem Salmiakgeist ist ein erprobtes Silberputzmittel. Beim gründlichen Silberputzen ist es emp- fehlenswert, die Sachen stets etwas anzur wärmen, ehe man mit der Behandlung be- ginnt. Das gilt besonders für die Anwendung von Silberseife, die für Gegenstände mit reichlicher Verzierung praktisch ist. Man lasse die Seife oder was man sonst für ein Putzmittel benützt, stets etwas antrocknen, reibe dann mit einem reinen Tuch ab und po- liere zuletzt nach, wozu man ein weiches Le- der oder einen Wollappen nimmt. Auch Sil⸗ per-Putztücher sind recht praktisch und durchaus kein Luxus. Ein sehr gutes Putzmittel für Silber ist eine Mischung von Seife oder Seifenpulver, Schlemmkreide und Salmiakspiritus. Für Kratzer auf Silber stelle man eine Paste her alis pulverisiertem Kitt mit Olivenöl, trage mit welchem Lappen auf, lasse einige Mi- nuten einwirken und poliere dann weiter wie üblich. Eierflecke an Silberlöffeln entfernt man durch Waschen mit Kartoffelsud oder man reibt sie mit Zigarrenasche ab und poliert mit Schlemmkreide nach. Auch Abreiben mit feuchtem Salz bringt die Flecke zum Ver- schwinden. Mattes Silber darf nicht mit Putzpulver oder ähnlichen Sachen behandelt werden— es wird am besten mit feinem Bimsteinmehl abgerieben.— Daß alle Bestecke, die mit einem Putzpulver oder mit Silberseife behan- delt wurden, natürlich nach dem Polieren noch mit heißem Wasser abgewaschen, dann sofort trockengerieben Werden, ist aus hygie- nischen Gründen ratsam. Versilberte Gegenstände, besonders solche mit nicht sehr starker Versilberung, putze man nicht zu häufig, da sich onst die Ober- fläche zu rasch abnutzt. Wenn man sie stets gleich in reinem, heißen Wasser spült oder ain besten stets in dem von gekochten Kar- toffeln, abtrocknet und blankreibt, bleiben sie immer schön glänzend. 5 Silberbestecke Werden stets für sich aufbe- wahrt. Hat man keinen Besteckkasten oder einen dafür eingerichteten Teil in der An- so kann man sich selbst ein Ab- Samt ausschlagen. Praktisch sind ebenfalls Bestecktaschen, die so abgenäht sind, daß sich die einzelnen Teile nicht berühren. (Der Herr auf dem Bild trägt einen silbergrauen Halbzulinder„Lincoln“ mit gleickhfarbenem Band, die Bame einen Samtturban, auf Jersey gearbettet.) 777 TTT NN e ee. Zahllos sind die Arten und Abarten der Zu- bereitung des Kaffees. Wer um das Geheim- nis des echten Kaffeemachens weiß, Waltet an der silberblitzenden oder glas funkelnden Maschine wie ein Magier vor seinen Zauber- retorten. Manche verteidigen das Kaffeekochen unter Mitverwendung des alten Satzes, andere das Ueberbrühen oder dreimalige, kurze Aufsto- Ben. Der eine schwört auf den Kaffeetrichter, der andere auf den Filter. Ein dritter wiede- ECC N Nel en 80 len„ul E sein uSnaprim“,„Panama“,„Bangkok“ oder„Florentiner“ Großen, Schlanken unter Innen eine außerordentlich fesche Angelegenheit. Zuweifarbige und sommerlich be- druckte Bänder legen sich frokgemut um elegante Eæoten, die Hüte aus den feinsten Stroharten. Der„Snapbrim“ ist auch sehr chic. Das ist eine neue Waffe,— oder Bꝛelleicht doch eine Waffe, namlich um echt munnliche Attab- een gegen die weibliche Wider- stands leraft, er- folgreich zu reiten. Naturlich ist es duc ein Hut, die- ser„Snapbrimé, aus feinstem Pa- nam in sport- licher Form. Schon die Na- men allein ver- mitteln einen Hauch jener fer- nen Welt, die die Ursprungsländer der eingelnen eo- tischen Strohar- ten sind. Um nur einige aufæuzahlen:„Hanama, Mada- gaskar, Pandan, Bungleol, Sisol, Pa- rabuntal und nicht zuletet der italie- misch beheimatete Florentiner. Wenn die Männer wüßten.. ue gerne wir Frauen einen gut und chie beküteten Mann neben oder um uns sehen!— Darum, meine Herren, nut- zen Sie Ire Chance, machen Ste sieh und uns die Freude, uns bald neu und woklbekütet zu begegnen. Ihre Agnete 77CCCCCCCCCCCCCCC 5 * NN NN NN N K e e l N. * rum will von allem nichts wissen und läßt das sprudelnde Wasser direkt über die fein- zermahlenen Bohnen rinnen. Will man seinen Kaffee so haben, wie er einem am besten schmeckt, dann kocht man ihn klugerweise selbst. Wichtig ist in jedem Falle die Wahl des Wassers. Weiches Wasser ist dem Ge- schmack erheblich zuträglicher, als hartes und kalkhaltiges. Das A und O der Zubereitung aber besteht im richtigen Mahlen. Je feiner der Kaffee- staub ist, desto mehr wird er ausgenutzt, desto duftender enthüllt sich sein Aroma. Be- sondere Kenner wollen darum sogar von der Kaffeemühle nichts wissen, sondern fordern, daß man die Bohnen in einem hölzernen oder porzellanenen Mörser zerstampfe, damit ihre öligen Bestandteile noch besser ausgepreßt Würden. 1— Iftigste Kaffeemehl verlan. 25 8 kische Kaffee. ES wird trocken in den leeren Topf geschüttet und, während in einem zwei- ten Kessel das Wasser siedet, solange über dem Feuer erhitzt, bis es ein erkliches 12 ausströmt, mit kochendem Wasser übergossen und auf das Feuer zurückgestellt. Sowie der Kaffee Blasen schlagen will, nimmt man ihn ab, stößt den Boden des Topfes et- was auf den Tisch und setzt ihn dann wieder auf. Das wiederholt man sechsmal und fügt in der gleichen Zeit ein winziges Stückchen Muskatblüte oder zwei bis drei Körnchen Salz hinzu. Mit diesem Rezept des türkischen Kaffees kam von den Arabern auch die Sitte des Wahrsagens zu uns herüber. Ist das Schäl- chen mit dem braunen, dickflüssigen Extrakt geleert, dann stülpt es der nach den Geheim- nissen der Zukunft begierige Orientale auf die Untertasse, und es bilden sich die Schick- salsrunen, aus denen die Eingeweihten ihre Wahrsagenden Schlüsse ziehen. In der Untertasse zeigt sich die Vergangenheit, am Rande der Obertasse der Lebensweg und auf ihrem Grunde ruht der geheimnisvolle Zu- fall. Vom türkischen Kaffee geht der Weg zum guten, deutschen Mokka, err den heiteren Abschluß jedes Festmahls bildet, über aller- lei Ab- und Nebenarten, das Mazagran, wo zerhacktes Eis mit heißem Kaffee übergossen wird; die Melange, den Kaffee verkehrt, den Kaffee Expreß und den Eiskaffee zu guten Tasse Nachmittagskaffee, der in der Glasku- gel oder Kaffeemaschine bereitet wird, und endet bei der dickbäuchigen, gemütlichen Tonkanne im Ofenrohr, oder jenem dünnflüs- sigen Getränk, auf welches die Worte ge- münzt sind, die den Eingang der Dorfgasthäu- ser rund um Berlin verzierten:„Der alte Brauch wird nicht gebrochen, hier können Fa- milien Kaffee kochen.“ Mag er sich nun aber als duftender Mokka oder als schlichter Familienkaffee gebärden, mag er in der Glasmaschine oder im Ofenrohr geboren sein, immer bleibt er der braune Lieblingstrank, der Herzenswärmer und See- lentröster, Erwecker aller Müden und Förde- rer geistiger Tatkraft. 8 5 Der Rhein verdirbt ein Strandbad Seit 25 Jahren Rappenwört— Maßnahmen gegen die Verschlammung Am Oberrhein gibt es ein regelrechtes Strandbad mit herrlichem Sand, in dem man bei Sonnenglut braten kann, mit Liegestühlen und Strandkörben, die stundenweise vermie- tet werden. In Südwestdeutschland ist es nur Wenig bekannt, aber die Karlsruher wissen den Wert ihres Bades Rappenwört zu schät- zen., Im Sommer ziehen sie zu Zehntausenden an den fünf Kilometer von der Stadt ent- d. um sich der Erfrischung im hinzugeben und um vor allen ein klein v Von der Annehmlich- Badestr 8, Wie er vielleicht an der Ostsee sein könnte, zu genießen. Rappenwört wurde 1929 eröffnet. Bei der Anlage waren manche Schwierigkeiten zu berwinden gewesen. Man mußte den Rhein urch einen Flußarm ableiten, der nur durch ne schmale, langgestreckte Insel vom eigent- ichen Strom getrennt ist. Der Strand wurde dann Künstlich mit Rheinsand hergestellt, zum Teil wurde er aber auch im Lauf der Jahre dom Fluß selbst angeschwemmt. Zur Bekämp- ung der Schnaken, von denen man in der Nähe des Rheins nicht verschont bleibt, schuf Man eine Vogelwarte für Schnakenvertilger. Weiter legte man die Brutstätten der Schna- zen, alte Rheinarme und Tümpel, trocken. Das Bad, das im nächsten Jahr bereits sein 25 jähriges Bestehen feiern kann, ist mi Annehmlichkeiten für stattet und erfreut si chen Zuspruchs. Lei Bau von Rappenv 888 Ger Fluß die menschliche Arbeit wieder zunichte machen könne, wenn man nicht die Ablage rung von Sand und Sinkstoffen verhinderte. Seit Jahren sc ist die Sohle vollkommen verschlammt und man versuchte deshalb nach Abriegelung des Ein- und Ausflusses und nach Leerpumpen des großen Beckens mit Bag- gern den Grund von Schlamm und Sand wie- der freizulegen. Ganz abgesehen von den ho- hen Kosten— das Auspumpen kostet bereits viele Tausend Mark— War eine vollkommene Reinigung aber nie möglich. Eine Reinigung des Wassers vor seinem Ein- fluß in das Becken dürfte kaum durchführbar sein, weil die Kosten hierfür zu hoch liegen. Infolgedessen erwägt man, den Einfluß ganz zuzumauern, so daß kein Rheinwasser mehr einfließen kann. Zur Erneuerung des Wassers im Becken müßte man dann Wasser aus Tief- brunnen hineinpumpen. Diese Anlage scheint sich auch finanziell in Grenzen zu halten, 80 daß diese Lösung wohl am geeignetsten wäre, um von der Stadt Karlsruhe verwirklicht 26 Werden. A. W. 1823 Sr Qualitötsstoſſ oder minderwertige Ware? Die Probe wird es lehren jede Hausfrau sollte zumindest eine kleine Ahnung von der Qualität der Stoffe besitzen, die sie eingekauft hat, damit sie sich nicht nach- her über schlechte Ware zu ärgern braucht. Anhand einiger kleiner Proben läßt sich sofort feststellen, ob wir beim Kauf gut beraten Wor- den sind. Die Brennprobe für reine Seide Baumwolle und Kunstseide verbrennen leicht und mit heller Flamme. Sie hinterlassen den Geruch von verbranntem Papier, auherdem bleibt bei Kunstseide keine Asche. Bei einer Seide ist die Asche grau oder schwarz. Reli hprobe hei Baumwollgeweben Baumwolle reißt sick im Gegensatz zu Leinen sehr leicht und zeigt an den Rigstellen kurze und gleichmähgios Fadenenden. Reihprobe bei Leinen Das Material läßt sich nur schwer zerreiben; die Rihfläche ist sehr faserig. 8 Di„Wetter festigkeitsprobe“ Eine Stoffprobe wird zwischen zwei Pappen gspannt, in die eine kreisrunde Oeffnung ge- schnitten wurde. Der Stoff in dieser Oeffnung wird der Sonne zugekehrt ans Fenster gehängt. Nach einigen Tagen kann man feststellen, ob der Stoff sich verändert hat, 55 Ist der Stoff wascheehtk? Eine kleine Probe des farbigen Stoffes wird gleichzeitig mit einem weißen Lappen im Kochtopf auf 50 Grad Celsius erhitzt. Dann wäscht man beides zusammen. Wird der Lap- pen farbig, dann ist der Stoff nicht wasch echt. N 5 MANN I IM EKNGRZTER n—— CI NANN HEIN AN DEN EAA EN N Sport und Spiel Vom einheimiſchen Spor Fußball. SV 07 Seckenheim— Tec Friedrichsfeld u. SV Neckarau(komb.) f Mit obigem Treffen beſchließt die Mann⸗ ſchaft der 07er die diesjährige Spielſaiſon und wird mit kompletter Mamnſchaft antreten, denn es wird nicht ſo leicht ſein, den letzten beiden Vereinen Friedrichsfeld und Neckarau das Nachſehen zu geben; ſicher werden ſie ih⸗ ren ganzen Ehrgeiz daranſetzen, um dem für ſie großen Gegner zu zeigen, daß man auch in ihrer Klaſſe vom Fußballſpiel etwas ver⸗ ſteht, darum iſt es auch für Seckenheim kein Spaziergang, denn auch ſie wollen mit dem letzten Spiel als Sieger vom Platz gehen. * IC Zwiugen(Schweiz)— Jogg. 98 Seckenheim Heute früh 7 Uhr ſtarteten die 98 er Fuß⸗ baller mit großem Reiſebus in die Schweiz, um am Sonntag gegen den dortigen Fußball⸗ club ein Länderſpiel„en miniature“ auszu⸗ tragen. Auf dem herrlich gelegenen Eichhölzli⸗ Stadion werden beide Teams in friedlichem Wettſtreit ihre Kräfte meſſen. Eine Prognoſe über die Spielſtärke der Schweizer Elf kann nicht gemacht werden, obwohl dieſe Mann⸗ ſchaft in derſelben Spielklaſſe zu Hauſe iſt wie die Einheimiſchen. Jedenfalls wird dieſes Werbeſpiel, welches in das dort ſtattfindende Berner Kantonſportfeſt eingelegt iſt, kein geringer Anziehungspunkt der Schweizer Zu⸗ ſchauer ſein. Neben einem großen Feſtkankett, Beſichtigungen und einer Fahrt in die Schwei⸗ zer Juraberge bzw. an den Züricher See werden die Blau⸗Weißen ſicherlich ſchöne Tage verleben. Wir wünſchen unſerer Reiſe⸗ geſellſchaft gute Fahrt und viel Vergnügen. Anläßlich des 55. Beſtehens des Vereins am 17. 8. 53 wird Zwingen(Schweiz) das Rückſpiel in Seckenheim beſtreiten. 0 Handball. SV 07 Seckenheim— Bf Neckarau Am heutigen Samstag, 27. Juni, haben die Handballer des SV 07 zum Saiſonſchluß die Elf des Bf“ Neckarau verpflichtet. Zwei⸗ fellos ſpielt die Neckarauer Elf, die zur Spit⸗ zenklaſſe der Bezirksliga zählt, immer noch einen ſehr guten Handball, und die 07er werden, wenn ſie gegen dieſe Mannſchaft be⸗ ſtehen wollen, ein großes Spiel liefern müſſen. Man wird auf jeden Fall ein intereſſantes Spiel zu ſehen bekommen, in dem zwar der Vfs Neckarau hoher Favorit iſt, aber auch die Seckenheimer Elf eine Außenſeiterchance hat. Vom badiſchen Sport Nur ein Spiel um den„Kurpfalz- Pokal“ Im einzigen Spiel um den Kurpfalzpokal in diesen Woche treffen am Samstag der VfR Frankenthal und der VfL. Neckarau aufeinander. Beide Mann- schaften haben bisher sehr schlecht abgeschnitten und liegen auf dem letzten bzw. vorletzten Tabel- lenplatz. Der Platzvorteil sollte für die Franken- thaler ausreichen, um wenigstens einen Punkt ge- n clie badischen Gäste gewinnen zu können. Baden-Badener Handballer in Daxlanden Im Aufstiegsspiel zur badischen Handballverbands- Uga— Gruppe Mitte— erwartet am Sonntag der SV Daxlanden die Flf von Baden-Baden. 84. Deutsches Derby in Hamburg Hamburg hat am Sonntag wieder einen großen Tag, wenn draußen auf dem Horner Moor das Deutsche Derby gelaufen wird. Mehr als ein Dutzend Pferde treten um das Blaue Band und die wertvollen Zuchtpreise in Höhe von 75 000 Mark an. In diesem Jahr besitzt das Klassefeld der Dreijährigen keinen ausgesprochenen Favo- riten. Das erhöht nur den Reiz der Spannung. Ns beim Großen Preis von Holland Die NSU-Mannschaft startet mit je drei Ma- schinen in der 125-œ m- und der 250-Cem-Klasse beim Großen Preis von Holland, der einem alten Brauch zufolge wieder am kommenden Samstag ausgetragen wird. Der Große Preis von Holland ist der zweite Weltmeisterschaftslauf. Werner Haas und Otto Daiker werden als Doppelstarter die Rennfox und die Rennmax fahren. Leider Kann Bill Lomas infolge seiner Handverletzung noch nicht an den Start gehen. Die Besetzung der dritten Maschine ist noch offen. Die Kernmannschaft wird ausgewählt Walter-Elf mit sechs Mann vertreten Der Deutsche Fußballbund hat für die Welt- meisterschaft im kommenden Jahr folgenden Spielerkreis benannt, aus dessen Reihen die deutsche Vertretung aufgestellt werden soll: Ker nmannschaft: Torwächter: Turek Düsseldorf), Klemm(Wies- baden), Bögelein(VfB Stuttgart), Adam(Neuen- dorf), Herkenrath(RW Essen), Henig Eintracht Frankfurt). Verteidiger: Retter(VfB Stuttgart), Rößling (Waldhof), Deinert(TB Berlin), Kohlmayer (FKaiserslauterm), Erhardt Fürth), Bauer Bayern München). Läufer: Eckel(Kaiserslautern), Bergner(Nürn- berg), Posipal(HSV), Schäfer(Siegen), Liebrich II (Kaiserslautern), Schanko(Bor. Dortmund), Sem- melmann(Bayreuth), Harper(Sodingen), Gottin- ger(Fürth). Stürmer: Rahn(RW Essen), Klodt(Schalke), Hellwig(Bielefeld), Morlock(Nürnberg), Metz- ner(Hessen Kassel), Röhrig(I. Fœ Kölm), Otmar Walter und Fritz Walter(beide Kaiserslautern), Schröder Gremen), Pfaff(Eintr. Frankfurt), Schäfer(I. FC Köln), Termath RW Essen). Zur Gruppe der Spieler, die bereits zum Spie- lerkreis gehören bzw. noch Verwendung finden sollen, gehören: Porwächter: Schaffer Nürnberg). Läufer: Mebus(1. FC Köln), Kronenbitter VfB Stuttgart), Eppenhoff(Schalke), Wevers RW Essen), Gommans(SW Essen), Merz(Schwein kurt), Barufka(VfB Stuttgart), Jonas(Viktoria Berlin). Stürmer: Gerritzen Preußen Münster), Preig- ler(Bor., Dortmund), Lipponer(Waldhof), Schade (Fürth), Herrmann FSV Frankfurt), Budion (Aschaffenburg). 5 Gruppe der Nachwuchsspieler: Torwächter: Schmidt(Sodingen), Lennert (Waldhof), Pepper(Kiel, Rado FSV Frankfurt), Orzessek(Gelsenkirchen), Lessel(Alemannia 90 Berlin). Verteidiger: Mirsberger(Nürnberg), Mechnig (Worms), Brandmaier Bayern München), Niebel FSV Frankfurt). Läufer: G ich(1. FC Köln), Sommerlatt (Mühlburg), N(Fürth), Müller Gerliner SV), Meinke(HSV), beiffer(Aachen), Sommer(Mün- chen 1860), Köhna(TB Berlin), Wenzel(Kaisers- lautern), Müller(Hannover), Sehrt(Worms), Buchenau(Eisenbach), Derwall(Aachen), Lang t). Ritter(Spandau), Bauer Fürth), Bai- tinger(VfB Stuttgart), Islacker(RW Essen), Dör- ner Oellbrück), Stollenwerk Düren), Weilbächer Eintr. Frankfurt), Biesinger BC Augsburg), Zeitler(Bayreuth), Waldner(UfB Stuttgart), Wechselberger(München), Kasperski Bor. Port- mund), Piontek(Schalke), Lettel Gayern Mün- chen), Jagielski(Schalke), Rauh(Mühlburg), Rühle(Stuttgarter Kickers), Wodzniakowski Eintr. Braunschweig), Flügel Bor. Dortmund, Blessing(VfB Stutgart). Club oder Kickers— das ist die Frage Süddeutsches Pokalfinale völlig offen Das süddeutsche Pokalfinale zwischen dem 1. F Nürnberg und den Stuttgarter Kickers fin- det bereits am kommenden Samstagabend im Augsburger Rosenaustadion statt, damit die beiden Finalisten ihre bereits vor längerer Zeit eingegangenen Privatspielverpflichtungen am Sonntag ebenfalls noch erfüllen können. Das Finale in Augsburg ist völlig offen. Die Nürn- berger haben nach ihrer Amerikareise noch nicht wieder ihre alte Form gefunden, während sich die Stuttgarter Kickers nach einem schwachen Punktspielausklang in den letzten Wochen in eine erstaunliche Spätform steigerten. Die Neu- formierung der Kickersmannschaft mit Dreher als Mittelstürmer und Kronenbitter als Läufer hat sich ausgezeichnet bewährt. Dazu kommt, daß die Stuttgarter Kickers dem„Club“ auch früher nicht„gelegen“ haben, so daß es schon einer großen Anstrengung der Nürnberger be- darf, wenn sie in diesem Jahr süddeutscher Po- kalmeister werden wollen. Fußball-Amateure küren ihren Meister Bergisch-Gladbach und Homberg spielen in Wuppertal Zum dritten Male nach dem Kriege ermittelt der DFB einen Deutschen Meister der Fußball- Amateure. Seit der Einführung des Vertrags- spielertums hat man es als erstrebenswert be- funden, auch die Amateure um einen deutschen Meistertitel spielen zu lassen. Bremen 1860 und VfR Schwenningen habe, in den letzten beiden Jahren das Finale gewonnen, Am kommenden Sonntag bestreiten im Wup- pertaler Stadion der Niederrheinmeister Hom- berger S und der Mittelrheinmeister FC Ber- gisch-Gladbach 09 das deutsche Amateur-End- Spiel. Die Tatsache ist nicht verwunderlich, daß zwei westdeutschen Mannschaften die hohe Ehre zuteil wird. Da in Westdeutschland ein Aufstieg zu den Vertragsspielerklassen nicht zugelassen Wird, erwarben die tatsächlich stärksten Mann- schaften das Recht zur Teilnahme am deutschen Meisterschaftswettbewerb. Von anderen Landes- kußballverbänden kann man dies nicht sagen. Ein großer Teil der Landesmeister gab dem Drang nach„oben“ nach, Die Chancen der End- sbiel- Teilnehmer sind gleichwertig. Länderkampf auf der Mafländer Aschenbahn Deutschland ist wieder Favorit— Hürdenduell Ulzheimer— Filiput Sechsmal haben Deutschlands und Italiens Leichtathleten bisher ihre Kräfte gemessen. Jedesmal wurden die Azzurris geschlagen. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß die DLV-Ver- tretung auch im siebten Länderkampf am kom- menden Sonntag und Montag in Mailand erfolg- reich bleiben wird. In den Sprints kann Deutsch- land die augenblicklich stärksten europäischen Läufer Fütterer, Kraus und Haas einsetzen. Auch in den Mittelstrecken werden die Italiener nur Schrittmacherdienste leisten, denn sle haben noch immer keinen Nachfolger für Mario Lanzi gefunden. Lueg und Dohrow sollten über 800 m die ersten Plätze belegen. Da keine Rennen über 5000 m und 3000 m Hind- nis stattfinden, läßt der DLV Schade und Gude über 1500 m starten. Schwerer ist die Konkurrenz für Steller und Eberlein über 10 000 m. Conti bewies, daß er stark im Kommen ist. In den Hürdenläufen Waren die Italiener schon immer stark. Schon über 110 m wird Alba dem Berliner Tross- bach jr. zu schaffen chen und über 400 m ist ein interessantes Due zwischen Filiput und unserem Heinz Ulzheimer, der letzten Sonntag 54,6 lief, zu erwarten. Im Hochsprung hat Deutschland durch seine 1,90-m- Springer Bähr und Jenss Vorteile, im Weitsprung ist der Kampf offen. Wenig zu bestellen haben wir im Dreisprung. Im Stabhochsprung blieb der Ita- Iijener Ballotta heuer ebenso wie unsere Starter Schneider und Ortel mehrfach über der 4m Latte, Die besondere Stärke der Italiener sind ihre Wurkfathleten. Im Diskus können sie mit Oonsolini(53,17 m) und Tosi(51,23 m) auffrump- fen und im Hammerwurf setzen sie Taddia und Cereali ein, die für 53 bis 56 m gut sind. Wolf und Hagenburger scheinen in dſeser einstigen deutschen Domäne zur Zeit auf verlorenem Po- sten zu stehen, Im Kugelstoßen kamen Hipp und Lutter über 14 m, aber was will das gegen die 15 m von Profetti heißen? Offener ist der Kampf im Speerwerfen zwischen Koschel/ Wilshaus bzw. Matteucci/Zziggiotti. Würfe über 60 m werden entscheiden. E. 400 Ruderer starten in Marbach 17 Vereine von Rhein, Main, Neckar und Donau messen sich Auf der schönen Neckarstrecke wird am kommenden bei Marbach Sonntag nach fast drei- jähriger Pause wie me Ruderregatta durch- geführt. Der Deutsc Ruderverband hat dem Marbacher Ruderverein die Durchführung die- ser Regatta übertragen, Was die Anzahl der Sich beteiligenden Vereine anbelangt, so wird die diesjährige Marbacher Ruderregatta die zweitgrößte Regatta in Marbach seit Kriegsende sein, 17 Rudervereine von Rhein, Main, Neckar und Donau haben ihre Teilnahme mit über 400 Aktiven Ruderern und Ruderinnen gemeld 1 werden zu 12 Rennen und 2 Stilruderwet 8 1 ben für Frauen mit 75 Booten antreten. Einige Rennen müssen der großen Beteiligung wegen geteilt werden; auch müssen teilweise Vorren- nen gefahren werden. Besonders interessant ver- spricht das Achter-Rennen zu werden Gung- ruderer-Gig- Achter), das zwischen der Mannhei- mer RG Baden, der Frankfurter RG Germanise und dem Stuttgart-Bad Cannstatter Ruderelub ausgetragen wird. Im einzelnen werden teil- nehmen; RG Eberbach(), RV Eßlingen(60. Frankfurter RG Germania(4), R Möve Groß- Auheim(2), Karlsruher RV Wiking(4), Lauffe- ner RC Neckar(66), Mannheimer Rudergesell- schaft Baden(ö), Rudergesellschaft Mannheim- Rheinau(3), Marbacher Ruderverein(89), Ruder- und Kanu-Club Neptun Neckarelz(2), Re Nür- tingen(6), Stuttgarter RG v. 1899(2), Stuttgart- Bad Cannstatter RC(7), Tübinger Ruderverein (7) Ulmer RC Donau(2), Rudergesellschaft Ghi- bellinia Waiblingen(8), Ruderverein Bad Wimp- fen(1). Der Marbacher Ruderverein trifft zur Zeit die letzten Vorbereitungen, um wiederum eine gute Abwicklung wie bei den vier Marbacher Regat- ten der Jahre 19471950 zu gewährleisten. Diese Regatten erfreuten sich unter den Ruderern und unter den Zuschauern großer Beliebtheit wegen der guten Organisation und auch wegen der schönen Regattastrecke zu Füßen des Schiller- Nationalmuseums. Die diesjährige Regatta wird für Marbach wohl für einige Jahre die letzte sein, nachdem die Kanalbauarbeiten an der Staustufe Marbach weiter fortschreiten,. Hoffent⸗ lich wird die Regatta auch ein gutes„Ruder- wetter“ haben, damit auch die Zuschauer, für deren Bewirtung am Regattaplatz durch den Marbacher Ruderverein bestens gesorgt sein Wird, wieder einen schönen Rudersport sehen Können. F. rr Fr* Archie Moore bleibt Weltmeister Archie Moore gewann in Ogden(Utah) den Revanchetitelkampf um die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht gegen seinen Vorgänger Joey Maxim nach Punkten und konnte damit seinen Titel erstmals erfolgreich verteidigen. Der Punktsieg des Weltmeisters war verdient und wurde von Kampf- und Ringrichtern ein- stimmig ausgesprochen. a AvD veranstaltet Avus-Rennen Die Avus, jene berühmte Hochgeschwindig-⸗ Kkeitspiste im Grunewald bei Berlin, deren Schick sal nach dem Zusammenbruch lange Zeit unge- Klärt blieb, hat auch heute ihre Krise noch nicht überwunden. Nachdem das vom DMV beabsich- tigte Motorradrennen abesagt wurde, hat sich der Automobilelub von Deutschland(AvD) nun- mehr entschlossen, am 12. Juli das„Internatio- nale AvD-Avus-Rennen“ abzuhalten. Das Ren- nen wurde für Sportwagen bis 1100 cem und 1500 cem sowie Rennwagen nach Formel 2 und 3 ausgeschrieben und wird in allen Klassen als Lauf zur Deutschen Automobilmeisterschaft 1958 gewertet. Beide Rennwagen-Konkurrenzen sind international besetzt. Ui SCHACH-ECRE Reizvoller Zugzwang Problem von N. V. Termaat (1 Preis L'Echiqueur de Paris 1950 S ͤ 2, . Kh3, Ded, Th7, h8, Les, Sf8; Kf7, Les, Sf5, g7. Be7, ef, 6, f6, hö, 4 Matt in zwei Zügen! Um hinter die Schliche und den Reiz dei Aufgabe zu kommen, lasse man erst einma! Schwarz anziehen. Nicht wahr, dann würde es Sleich klappen? Indem aber schließlich Weiß erst ziehen muß, ergibt sich die wir- kungsvolle Zugzwangs-Spannung. Verschmelzungsrätsel 1. Paul— Pate, 2. Baer— Elga, 3. Mars Land, 4. Sims— Erna, 5. Anna— Ente, 6. Farn— Teer, 7. Teil— Rage, 8. Rate— Hupe. Die vorstehenden Wortgruppen sind so zu verschmelzen, daß je ein siebenbuchstabiges Wort nachstehender Bedeutung entsteht und je ein Buchstabe übrigbleibt. Die Anfangs- buchstaben der gefundenen Wörter und die äbrigbleibenden Buchstaben nennen, in der angegebenen Reihenfolge gelesen, je einen deutschen Fluß. 1. Hochebene, 2. Buchstabenrechnung, 3. Candschaft in Ostpreußen. 4. Lehranstalt. 5. Teil der Radioanlage, 6. Bericht, 7. Säulen- halle, 8. Strom in Vorderasien. Kreuzworträtsel 4 7 8 7 N 8 2 s — 7 2 8 9 N 11 1 9 18* 2 1 15 e 17* 18* 19 20 . 1 Waagrecht: I. Vogel, 5. Kunst, 7. griechk Gott, 8. Lied, 10. Tier wohnung, 11. Faultier, 14. chin. Münze, 15. Metallverbindung, 18. Leere, 19. Reiter, 21. Reittier, 22. Säugetier. Senkrecht: 1. Heilverfahren, 2. Neben- fluß der Elbe, 3. Speise, 4. Verpackungsge- wicht, 5. Stierkämpfer, 6. altsächs. Gedicht, 8. griech. Göttin, 9. Nebenfluß des Rheins, 12. Europàer, 13. Verbindung, 16. Standesbezeich- nung, 17. Hirschtier, 19. Stadt in Rußland., 20. Gattung. LOSUNGEN u 0 2261 61 eld z TepV 9 u er el er r 6 eg puff opeseN s e f 8 8 4881 8 An I ‚uds IA us S— Mee 8. 77 p IV II eis or Sr g Se„ sn 8 ger 1448 8 M ISE Z nei uss id— SSlesseg— J— feauduad 8 T Sole„ N— een d N— uud S— eufurss r d— busſuss 8 1— 1 I d— need f:s iassunztsmqps e 98 res Sonntag, den 28. Juni 1953 9.45 Zauber der Ferne 1100 Professor Ludwig:„Hört die Entwicklung mit dem Men- schen auf!“ 11.20 Berliner Bläser- Quintett. 11.45 Aus der Residenz des Rechts 12.00 Musik am Mittag 13.00 Schöne Stimmen 13.30„So send mer Leut“ 14.10 Chorgesang 15.00 Ein vergnügter Nachmittag 17.00„Der Käfig“, Hörspiel von Tyrone Guthrie 17.40 Rlas-Unterhaltungsorchester 19.00 Zur Unterhaltung 20,05 Rundfunk-Sinfonſeorchester (Stefan, Brahms., Schumann) 22.15 Von Melodie zu Melodie 23.00 Ind nun wird getanzt 0 05 Manhattan- Serenade Montag, den 29. Juni 1953 8.45 Worte zu Peter und Faul 10.15 Schulfunk; Thors Fahrt ins Rlesenreich 10.45 Die Krankenvlsite 11.00 Katholische Morgenfeler 15.00 Schulfunk: Dr. Frimborn er- zählt von Mexiko 16.00 Nachmittagskonzert GBadi- sches Konzertorchester un- ter Paul Schwob) . Kunst! er 115 Turnlergeist in der Todes- 10.00 Seba und ana in e: Led 13 90 Wing * 17.00 Konzertstunde Johann NMI- mael Haydn, Phillpp Ema- nuel Bach, Beethoven) 18.00 Beliebte Schlagersänger 20.05 Musik für jedermann 21.1—— durch 30 Tage Kultur— 22.20 Sestaltwandel der Oper im 20. Jahrhundert 23.00 Spanisches Feuer Dienstag, den 30. Juni 1953 8 21.18 A 0 er 22.15 Die Baranovas Mundhar- monika) und das Klavier- duo Bunz-Röhrig 22.80 Bestand und Wechsel in der Demokratie, von Prof. Pr. Nel den 8 28.00 Melodien zum 0.08 Unterhaltungsmusik SUDOEUTSCHER RUNDFUNK 11 00 Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim Mühlacker(Kurzwelle) Donnerstag, den 2. Juli 1953 Orchestermusik 18 00 Rundfunk- Unterhaltungs- 12.00 Musik am Mittag orchester 5— ä— 18.00 Schulfunk: Aktuelle Vierte 20.05 Die große Südfunklotterie 522.00 m 578 KHz stunde und Der Monats. 21 20 Fümprisma 301,00 m 998 kHz— besucht den Schmied“ 21.35 Günter Blalas: Indianische KHz 15.30 Julius Bassler am Klavier Kantate“ 49.75 m= 8080 16.00 Konzertstunde 22.15 Travellers Barmusik Sendedeginn: 4.35(W, 6.00(So) Nachrichten; 5.30(W. 8.00(. 7.00,(D. 7.55, 9.00(W), 12.80. 18.30(W). 19.30, 22.00, 0.00 Candtunk: 3.58(W). 8.00(S0). 11.48 Dl, MI. Oo. Sa N 5 85 14.00(N). 16.50 Dh, 18. Jugendfunk: 18.45(Dh. 18.40(Sa), 18.85(Fr) Kindertunk: 14.30(So. M). 18.30 (Mo, Fr) 8 18.45 Badische Publizisten: Lud- 22.80 Der Neorealismus in der Wiss Frank italienischen Kunst Kulturumschau: 11.40(Mo, Fr) 17.90 Unterhaltunssmusik 23.15 Unterhaltunssmusik Wissenschaft: 11.00(So) Wirtschaft: 15.45(Mo-Fr) Sport: 14.00(Sa), 16.80(So). 18.80 Do), 19.00(So). 21.43(Sa, So) 11.00 Andacht: 8.05(W)., 7.05(W). 8.48(So) 12.00 Suchmeldungen: 9.05(MI, Sa) 18 00 Heimatpost: 8.40(W), 17.40( Echo aus Baden: 12.45( Teltkfunk: 14.15(Sa), 19.48(0— Fr) Sendeschluß: 0.05(Mo, Fr), 1.00(So). 1.15(Sa). 4.18(Dl. Nl. De) 5 Mittwoch, den 1. Juli 1953 10.45 Die Krankenvisite 11.05 Heines Konzert 15.00 Schulfunk: Gem chakts- kunde: Was machen Rolf und Ursel: 5 5 8 am Nlavter 8.00 n— in Schriftstellerporträt 18.15 Unterhaltsame Weisen 17.00 Christentum und Gegenwart 10.15 Schulfunx 8 essene schwäbische Mu- 3— 10.45 Barnaba ä 00 Südfunk-Tanzorchester 2830„Die Narbe“ von Birabeau. 21.35 Schubert: Streichquartett 22.40 Tanzmusik 23.00 Heinz Huber:„Louis Delaray und der hebe Gott“ 23.18 Tschalkowsky: 3. Sinfone 5 16.00 Auf os 0.05 Unterbaltungsmusik Start las 5 17.00 Fünfuhr-Tee bei Erwin Lehn und seinen Solisten Samstag, den Die Nähmaschine S von Seczy 11.00 Dichter—. Mikrofon: Lud- W 11.15 Kleines Konzert indem 15.00 Wochenendplaudereli mit Volksmusik 15.40 Südafrikanischer Buderdogen geht los!“ Frober Wochende Freitag, den 3. Juli 1953 Die Krankenvisite Kleines Konzert Musik am Mittag Schulfunk: Ulm im schwa⸗ bischen Städtekrieg 18.00 Nachmittagskonzert (Honegger, Schaub. Nussic) 18 15 Blasmusik 20.05 Festival de Prades. Orche- sterkonzert: Bach, Mozart. Schubert) Olrigent: Pablo. Oasals 22.15 Das Unterhaltungsorchester des NWDR Berlin 23.00 Louis armstrong, eine Sen- dung tür die Jazzfreunde m. Dieter Zimmerle 4. Juli 1953 17.10 Die große Südfunklotterie demi) Oasals spielen die loncello von Beethoven 20.08„Ad 8 wird gelscht- 22.18 Musik vom Broadway . 48 Tanzabend