c e e ae e eee 4 * Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung flir Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 62 meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden espaltene Milli- Preisliste Nr. 1) Nr. 101 Freite g den 26. Juni 1953 5.53. Jahrgang Koalition kommt der Kirche entgegen Religionsunterricht ordentliches Lehrfach— Gemischtes Wahlverfahren festgelegt Stuttgart ZSH). Die Verfassunggebende Landesversammlung von Baden- Württemberg beendete nach zweit ger Debatte die Be- ratung der Schulartikel des Verfassungsent- Wurfs in zweiter Lesung. Der Artikel 15 a des Ausschuß-Entwurfes, der in seinen Abschnit- ten 2 und 3 allgemeine Fragen der Schulauf- sicht, der Prüfungen und des Mitspracherech- tes der Exziehungsberechtigten behandelt, fand allgemeine Zustimmung. Ferner wurde eine von den Regierungsparteien eingebrachte Ergänzung angenommen, nach welcher der Religionsunterricht zum ordentlichen Lehr- fach erklärt und den Religionusgemeinschaften das Recht zugesichert wird, ihn zu erteilen und zu beaufsichtigen. Der FDP-DVP- Abgeordnete Professor Dr. Otto Gönnewein erklärte, die Parteien der Koalition wollten mit dieser Ergänzung einem Wunsch der beiden großen Kirchen Rechnung tragen, obwohl das Anliegen selbst bereits im Grundgesetz erschöpfend geregelt sei. Die DU enthielt sich bei der Abstimmung über den aus der früheren württemberg- badischen Verfassung entnommenen Artikel der Stimme, weil sie die Formulierung ihres eigenen, sinn- gemäß gleichen Antrages für besser und Kla- rer hielt. 5 Eine ausgedehnte Debatte entwickelte sich um eine staatliche Unterstützung der Privat- schulen. Die Regierungsparteien sagten schließ- lich zu, bis zur dritten Beratung des Verfas- sungsentwurfs die Möglichkeit eines Kom- promisses zu erwäg Ein CDU- Antrag, in die Verfassung die Bestimmung aufzunehmen, daß die Lehrer an den Volksschulen einen we- sentlichen Teil ihrer Ausbildung auf bekennt- nismäßiger Grundlage erhalten, wurde nach über zweieinhalbstündiger Debatte von der Mehrzahl der Abgeordneten abgelehnt. Die Sprecher der Regierungsparteien hatten über- einstimmend die Auffassung vertreten, daß die Frage der Gestaltung des Lehrerbildungs- wesens nicht in der Verfassung festgelegt werden sollte. Es gebe kaum eine Möglichkeit, eine Formulierung zu finden, die auch der künftigen Entwicklung keine Schranken setze. 81 8 Mit der Beratung der Schulartikel schloß die Landesversammlung die zweite Lesung des ersten Hauptteils der Verfassung„Vom Menschen und seinen Ordnungen“ ab. Der zweite Hauptteil, Vom Staat und seinen Ord- nungen“, dessen Beratung anschließend be- gann, behandelt in sechs Abschnitten die Grundlagen des Staates, Volksvertretung, Re- erung, Gesetzgebung, Rechtspflege, Verwal- Aug und Finanzwesen, Die Landesversamm- ung berät zunächst die Artikel über die da der Abschnitt über die Grundlagen des Staates, der auch den Na- men des neuen Landes festlegen wird, zu- rückgestellt worden ist. Schon beim zweiten Artikel ergaben sich Meimnungsverschiedenheiten, die erneut 2zu einer Kampfabstimmung führten. Die CDU beanstandete die im Ausschuß auch von ihr gebilligte Formulierung des Verfassungsent- Wurfs, daß das Verfahren für die Landtags- Wahl die Persönlichkeitswahl mit den Grund- Sätzen der Verhältniswahl verbinden soll. Die Festlegung des Wahlverfahrens gehört nach Ansicht der CD nicht in die Verfassung, sondern sollte einem Wahlgesetz überlassen bleiben. Man schaffe sonst Unklarheiten und Anfechtur ründe. Die Sprecher der Koali- tionsparteien traten dagegen nachdrücklich Für die Formulierung des Entwurfes ein; da bei der politischen Struktur des Südweststaa- tes eine Mischung der beiden Wahlverfahren unbedingt erforderlich sei. Man Sollte des- halb schon in der Verfassung eine Abschaf- fung des Verhältniswahlrechts zugunsten eines reinen Mehrheitswahlrechts verhindern, Das Persönlichkeitswahlrecht werde in einzelnen Gebieten feste Domänen einzelner Parteien schaffen und so die Demokratie lähmen, be- tonte der SPD-Abgeordnete Willi Lausen. Der Artikel wurde schließlich gegen die Stimmen der CDU angenommen, Ein ODU-Antrag, in der Verfassung die Möglichkeit vorzusehen, daß sich der Landtag durch Beschluß von zwei Dritteln seiner Mitglieder selbst auf- 168en kann, fand nicht die Zustimmung der Mehrheit des Hauses, Die Landesversamm- jung wird die Beratungen über die Verfas- sung am Dienstag fortsetzen. Leiprecht protestiert gegen Simultanschule Der Bischof der Diözese Rottenburg, Carl Joseph Leiprecht, hat in einem Telegramm an das Staatsministerium in Stuttgart gegen die von der Verfassunggebenden Landesver- sammlung beschlossene Allgemeine Einfüh- rung der Simultanschule(christliche Gemein- schaktsschüle) im Lande Baden- Württemberg Protestiert. Das Staatsministerium antwortete in einem Telegramm, daß die Verabschiedung der Verfassung ausschließlich der Verfas- sunggebnden Landes versammlung vorbehalten Sei. Die vorläufige Regierung des Landes Ba- den- Württemberg sei an der Verfassungsar- beit nicht beteiligt. Aus diesem Grunde hnabe sie das Telegramm des Bischofs an den Pra- Siclenten der Verfassunggebenden Landesver- sammlung weitergeleitet. Volksvertretung, * desministers für Ernährung, Wahlgesetz verabschiedet Onnen- Vorschlag mit einisen Anderungen angenommen— Fünf-Prozent-Klausel auf Bundesebene Bonn(E. B.) Der Bundestag hat am Don- nerstagabend den Schlußpunkt unter die lang- wierigen Kämpfe um das Wahlsytem für die kommende Bundestagswahl gesetzt. Das Ple- num nahm nach über dreistündiger Ausspra- che gegen die Stimmen von CSU, Deutscher Partei, Bayernpartei, Zentrum und KPD, so- wie einiger unabhängiger Abgeordneter den Wahlgesetzentwurf des Ausschusses an, der auf den bis zur letzten Minute umstrittenen Vorschlag des FDP- Abgeordneten Onnen zu- rückgeht. Das Gesetz wird sofort dem Bundes- rat zur Zustimmung vorgelegt. Der Ausschußentwurf wurde in der dritten Lesung in wesentlichen Teilen abgeändert. Unter anderem ist die Mindeststimmenzahl, die für die Erringung eines Mandats auf den Landeslisten erreicht werden muß, von drei auf fünf Prozent der im Bundesgebiet abge- gebenen gültigen Zweitstimmen erhöht wor- den. Diese Bestimmung war der Hauptanlaß für die kleineren Fraktionen und Gruppen sowie für einige unabhängige Abgeordnete, gegen des Gesetz zu stimmen, da sie diese Skimmenzahl voraussichtlich nicht erreichen Werder je Abänderung in fünf Prozent war ent- scheidend für die Zustimmung der CDU, die ren eigenen Wahlgesetzvorschlag trotz hart- ger Verteidigung durch den Bundeskanz- ler nicht durchsetzen konnte. Die SPD, die dem Ausschußentwurf zustimmte, wies auf die darin enthaltenen Mängel hin und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, daß das nächste Wahlgesetz rechtzeitig verabschiedet werde. Sie kr erte insbesondere den Regierungs- entwurf, der im Falle seiner Annahme die Entmündigung des Wählers bedeutet hätte. Für die CDU betonte Gerhard Schröder, daß seine Fraktion nur zustimme, weil eine an- dere Mehrheitsbildung nicht zu erwarten sei. Die CDU werde im neuen Bundestag sofort ein neues Wahlgesetz einbringen. Eine zum Teil leidenschaftliche Aussprache wurde um die Entsendung der Vertreter Ber- Iins in den Bundestag geführt. Die SPD trat energisch für eine direkte Wahl der 22 Ber- Inner Abgeordneten in den Bundestag ein und verurteilte die Bestimmungen der Alliierten, die dies verhinderten. Willy Brandt(SFD) sagte, man müsse die Alliierten einfach vor die Entscheidung stellen. Da die Sozialdemo- kraten ihre Wünsche jedoch nicht in einen Antrag kleideten, Wurde keine Entscheidung herbeigeführt. Anträge der unabhängigen Ab- geordneten, die darauf hinausliefen, die Zahl der Unterschriften unter Wahlvorschlägen her abzusetzen, wurden abgelehnt. Nach den Bestimmungen des neuen Wahl- gesetzes, das nur für den zweiten Bundestag gilt, werden in den neuen Bundestag 484 (pisher 402) Abgeordnete gewählt, davon 242 in Wahlkreisen und die übrigen nach Landes- listen. 22 Abgeordnete soll außerdem Berlin Bewerber gestimmt haben, r hat zwei Stimmen, Wabl im Wahlkreis ie Wahl nach Lan- e Bewer- entsenden. Jeder eine Erststimme und eine Zweitstimm Im Wahlkrei 6 die entschei- eine Partei zusam- de stimmen ſerden me zählt. diesen Summe rden nach dem Höchstze erfahren die jeder Partei zu- stehenden Sitze errechnet. Dabei werden die jeitstimmen der) Wähler, die für einen im Wahlkreis ei greichen parteilosen nicht berücksich- in der letzter oder in der Ni 11 die im Bund Stag tretung eines Land sie einen nach demokra sätzen gewählten Vorstand, Satzung und ein Programm schläge, die ht eien 188 wurden, mũ berechtigten N Vor 1 des zeichnet mn nicht n sechs Mo- naten vor der Wahl einer Partei Mitglied angehört hat, wenn die Partei, aus der er aus- geschieden ist, keinen eigenen Bewerber auf- gestellt hat. Auch für die Landeslisten ist der Nachweis eines demokratischen Vorstandes zu führen, sofern die entsprechende Partei nicht schon im Bundestag oder in Landtagen! r stens fünf Abgeordneten oder als Fr vertreten war. Landeslisten müssen von der Landesleitung der Partei und, wenn die Par- tei nicht im Bundestag oder in der Volksver- tretung eines Landes in der letzten W periode ununterbrochen mit mindestens fünf Abgeordneten oder als Fraktion vertreten war, von einem Tausendstel der Wahlberech- tigten, jedoch mindestens 500 und höchstens 2500 Wahlberechtigten persönlich und hand- schriftlich unterzeichnet sein. Der Wähler gibt seine Erststimme in der Weise ab, daß er durch ein auf den Stimmzettel gesetztes Kreuz oder auf andere Weise deut- lich kenntlich macht, welchem Bewerber sie gelten soll. Die Zweitstimme wird in der Weise abgegeben, daß der Wähler eindeutig kennt- lich macht, welcher Landesliste sie gelten soll. Sen exrrun wird auf die von nationalen Minderheiten eingereichten Listen nicht angewendet. Auhenpolifische Debaffe verschoben Bonn(E. B) Die Mehrheit des Bundes- tages beschloß, die für heute vorgesehen ge- wesene politische Debatte erneut bis Mittwoch nächster Woche zu vertagen. Auch die von der Sp beantragte Saardebatte und die dritte Lesung eines Anderungsgesetzes zum Bun- desversorgungsgesetz sollen erst später statt- finden. Schließlich Wurde auch die dritte Be- ratung des Bundeshaushalts für 1953 ver- schoben. Der FDP. Abgeordnete Mende begründete den diesbezüglichen Antrag seiner Partei da- mit, daß am Freitag der Parteitag der Freien Demokraten beginne und die daran teilneh- menden Abgeordneten nicht mehr rechtzeitig dorthin reisen könnten, wenn die Debatte stattfände. Für die SPD wies Walter Menzel den Antrag als einen leeren Vorwand zurück. Die FDP habe schon seit Wochen von rem Parteitag gewußt. Aus diesem Grunde sei der Antrag nur der Versuch einer Verschleppung der Erörterung der deutschen Außenpolitik. Als„Ausgleich“ regte die SPD die Vertagung der dritten Lesung des Haushaltsplanes an. Während der zweiten Lesung der Haus- haltspläne der Bundesregierung hat die Mehr- heit des Parlaments die Einzeletats der Bun- desminister für Justiz, Finanzen, Wirtschaft, Verkehr, Post und Fernmeldewesen, Woh- nungsbau, Marshallplan, Vertriebene, gesamt- deutsche Fragen und Angelegenheiten des Bundesrats gebilligt. Der Haushalt des Bun- Landwirtschaft und Forsten wurde überraschend abgelehnt, da zahlreiche Abgeordnete der Regierungs- parteien zufällig bei der Abstimmung nicht anwesend Waren. Es ist aber damit zu rech- nen, daß dieser Einzelplan in der dritten Le- sung eine Mehrheit findet. i Eine langere Debatte ergab sich lediglich bei der Behandlung des Haushalts des Finanz- ministeriums, der mit 701,8 Millionen DM ab- schließt. Die SPD lehnte den Haushalt mit der Begründung ab, daß der Länderfinanz- ausgleich falsch gehandhabt worden sei und 1953/54. Dieses behält die bish Regelung! für Getreide ur Wesent n bei, b druschp 5 8 St 3 ir 1 Höhe von 20 DM je t. Um den Anbad von Hafer — — 0 — 8 80 niedrig wie möglich zu halten, wurde der Preis für diese Getreideart um 30 PM bei der oberen und um 65 DM je Tonne bei der unte- ren Preisgrenze herabgesetzt. Ein Antrag der SPD wurde angenommen, wonach die Ein- fuhr- und Vorratsstelle vom Erzeuger ange- botenes Getreide zum Mindestpreis überneh- men soll, wenn das Getreide auf dem Markt nicht mehr zum Mindestpreis verkauft wer- den kann. Das Bundesfernstraßengesetz, das einstim- mig gebilligt wurde, enthält u. a. die Bestim- mung, daß die Werbung an freien Strecken der Fernstraßen grundsätzlich verboten Sein 50ll. Die Bundesstraßen werden in Zukunft zum Teil besondere Bezeichnungen erhalten, 2. B.„Bergstraße“,„Nibelungenstraße“ und „Ostmarkstrage“. Lastenausgleichsgesetz abgeändert Das in zweiter und dritter Lesung verab- schiedete Initiativgesetz aller großen Frak- tionen zur Anderung des Lastenausgleichs- gesetzes sieht die Beseitigung einer Reihe von Unstimmigkeiten vor, die sich bei der bishe- rigen Durchführung ergeben haben. Danach Wird unter anderem eine Familienermäßigung für Heimkehrer geschaffen, und der An- spruchsberechtigte kann in Zukunft die für in jeweils günstigste Form der Kriegsscha- denrente wählen. Das Ergänzungsgesetz zum Bundesentscha- digungsgesetz wurde an die Ausschüsse über- wiesen. Dieses Gesetz enthält eine bundesge- b ane trotz Opposition angenommen 2. B.) Der Bundestag trat am Mitt- Lesung des Bundeshaus- iungsjahr 19534 ein, der am Donnerstag e. tig verabschiedet wer- den soll. Der letzte und umfangreichste Etat dieser Bundesregierung, der mit rund 27,8 Milliarden DM abschließt, brachte in der zwei- ten Lesung Höhepunkte besonders bei der desinnen ministerium. es Auswärtigen Amtes, der DM abschließt, veranlaßte neten Greve zu einer schar- ekretär Hallstein, Zmpfehlungen eines ses zur Personalpolitik des nicht gefolgt zu sein. Der gationsrat Dittmann, den der mehr im Auswärtigen Dienst ei heute beim deut- m Sitz der UN, Riesser, tä- 1 als Generalkonsul für Hongkong zehen. Hallstein erwiderte, er respektiere die Empfehlungen des Aus- schusses, könne aber gegen Dittmann nur auf dem Wege über ein Disziplinarverfahren vor- gehen. Zwei ‚äunbefangene“ Gutachter hätten jedoch die Voraussetzungen dafür als nicht gegeben bezeichnet. Beim Haushalt des Bundesinnenministe- riums, der Ausgaben in Höhe von rund 237,4 Millionen DM vorsieht, wandten sich die Sprecher der SpD und KPD besonders scharf gegen die Ausgaben für das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Technische Hilfs- age der KPD und SPD auf Ab- nden jedoch keine Mehrheit. Für adesamt sind rund 5 Millionen DPM im at vorgesehen, während für das Technische DM aufgewendet 112,4 Million n SPD-Abgord en Attacke gegen Sts „5 8 gende Le Hhuß schen Verti tig und da ramts„zur be- on der SPD es Amtes und Beeinflussung auf parteipolitischer Ba- Sis benutzt. Paul Bausch(CDU) hielt dem ent- gegen, daß die SPD die Verwendung ähnlicher Fonds zunächst einmal bei den SFD-Länder- regierungen prüfen sollte. Das Bundeskanz- leramt benötigt in diesem Jahr 3,5 Millionen DM mehr als im vergangenen. Den größter Teil des lionen DM umfassenden Haus- Halts icht das Bundespresseamt. r Lesung die Ein- des Auswärtigen Amtes, des Bundes. 5 S Bund Nzleramts 4 les Bundestages une andert nach der Vor- 2 Getreidepreisgesetz angenommen 8 Arbeiten, die wegel Legislatur rledigte da 8 2 p gesetz füt Ausgab selen, die auf den„Lu- xs“ der Länderfinanzverwaltungen zurück- gehen. Bundesflnanzminister Schäffer ver- Warte sich energisch gegen die Eritik der SPD und betonte, daß eine Bundesfinanzver- Waltung gegenwärtig keine Erleichterung bringen würde. Die Kunst des Fi zministers liege darin, eine Harmonie zwischen Fiskus und Volkswirtschaft her⸗ glaube von sich, diesen Grundsatz imm eingehalten zu haben. Das Gesetz über die Deckung der Renten- zulagen nach dem Rentenzulagengesetz fur das Rechnungsjahr 1953 ist vom Bundestag jetzt bei der zweiten Kraftprobe der Parteien mit 207 gegen 179 Stimmen bei 2 Enthaltun- gen verabschiedet worden. Damit ist es dem Bundesfinanzminister gelungen, im laufenden Haushaltsjahr 555 Millionen DM zur Deckung des Defizits zu gewinnen. Nach dem Gesetz, das vor wenigen Wochen in der dritten Le- sung überraschend abgelehnt worden War, ex- Balten die Sozialversicherungen nur 25 Pro- zent des Bundeszuschusses für die Mehraus- gaben für die Rentenzulagen in bar und 75 Prozent in Schuldverschreibungen des Bundes. Der Bundestag nahm gleichzeitig einen Entschliegungsantrag der Regierungsparteien an, in dem die Bundesregierung ersucht wird, bei einer etwaigen künftigen Inanspruchnahme von Mitteln der Sozialversicherung Vereinba- rungen mit den Versicherungsträgern zu treffen. f r 5 trägt jetzt Rock u. Bluse und ist immer gol ap 17% c ö gezogen schon 5 DO 17.90 22 Kinder- shorts ſör Mädchen und 4. Suben eb UN 3.90 Vertragsklage erst nach den Wahlen Eine Erklärung von Präsident Höpker-Aschoff Karlsruhe(ZSH). Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Höp- Ker- Aschoff, erklärte in Karlsruhe, es sei „Vielleicht recht gut“, daß die Entschei- dung des Bundesverfassungsgerichts über die deutsch- alliierten Verträge voraussichtlich erst nach den Bundestagswahlen fallen werde. Die politische Lage verändere sich von Tag 2u Tag. Wer ein Politiker ist, kann sich die Verschiedenen Möglichkeiten ausdenken, die Vielleicht eine Entscheidung über die Ver- tragsgesetze überhaupt überflüssig machen.“ Höpker-Aschoff nahm erneut zu Befürch- tungen Stellung, die Urteile des Bundesver- fassungsgerichts könnten politische Urteile sein. Selbstverständlich hätten Entscheidun- Sen des Gerichts auch politische Auswirkun- Sen. Gerade deshalb würden die Richter in derartigen Fällen ihr Gewissen sorgfältig prüfen und ihre Entscheidungen nur nach rechtlichen Gesichtspunkten fällen.„Das deut- sche Volk soll dessen gewiß sein, daß wir ge- treu unserem Eid nur das entscheiden, was rechtens ist“, sagte Höpker-Aschoff. CDU verlor einen Abgeordneten Bonn(UP). Der bisherige CDU-Bundes- tagsabgeordnete Johannes Haggen ist zur FDP übergetreten, damit verringert sich die Zahl der stimmberechtigten CDU/ CSU-Abgeord- neten auf 145, während die der FD sich auf 50 erhöht. Haggen, der in einem schleswig Holsteinischen Wahlkreis direkt in den Bun- destag gewählt wurde, war in wirtschafts- Politischen Fragen, besonders im Hinblick auf die von ihm abgelehnte Senkung der Kaffee- und Teesteuer, zu einer grundsätzlichen an- deren Haltung gelangt als die CDU/ CSU-Frak- 1 5 Jetzt wieder Butter statt Kanonen Reserven der„National-Armee“ freigegeben — Läden in der Ostzone füllen sich Berlin(UP). Die Regierung der Sowiet- zone hat zur Verbesserung der Lebensver- hältnisse in Mitteldeutschland alle militäri- schen Projekte zugunsten der zivilen Versor- Sung gestrichen und zur Beschwichtigung der Hungernden Bevölkerung Mitteideutschlands die strategischen Staatsreserven an Lebens- mitteln freigegeben. Der Ministerrat verfügte die sofortige Ver- teilung von Fleisch, Fett, Getreide, Fisch und Zucker aus den großen Vorratslagern, die vor einem Jahr für die damals geplante„Natio- nal- Armee“ angelegt wurden. Außerdem wer- den für die Bevölkerung große Mengen Stoff und Baumwolle freigegeben, aus denen ur- sprünglich Uniformen für die Ostzonen-Armee Seschneidert werden sollten. Gleichzeitig wurde Aus allen Teilen der Sowjetzone bekannt, daß sämtliche Kasernenbauten eingestellt worden sind. Anstelle der Kasernen sollen jetzt Woh- mungen gebaut werden, Für die Einfuhr von Obst genehmigte der Ministerrat fünf Mil- lionen Rubel. Die Verfügung der Pankower Regierung Wurde sofort in die Tat umgesetzt. Uberall in der Zone öffneten sich die Lager der Staats- reserven, In Eiltransporten wurden die ge- hHorteten Leb die Städte gefahren, 80 daß vor allem die Geschäfte in den Indu- Striestädten mit Waren überfüllt sind, die die Bevölkerung der Sowjetzone zum Teil seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Auf Mar- ken, aber in ausreichenden Mengen, gibt es jetzt wieder Brot, Butter, Obst, Gemüse, Kar- toffeln, Fleisch und Fisch. Die Pankower Re- gierung begegnete damit einer neuen Welle von Demonstrationen und Unruhen, die in den letzten Tagen hauptsächlich in Leipzig, Dres- den, Chemnitz und Eisenach infolge der Nah- Tungsmittelknappheit aufgeflackert Waren. Offiziellen Verfügungen der Pankower Regie- rung ist zu entnehmen, daß die Produktion der Schwerindustrie schon erheblich zugunsten der Herstellung von Verbrauchsgütern ge- drosselt wird. Parallel mit dem Bemühen der Pankower Behörden, den Unwillen der Bevölkerung durch großzügige Versorgung aufzufangen, Wurde in Ostberlin eine weitere Lockrung des Ausnahmezustandes verfügt. Wie der Magist- Tat mitteilte, können unter Beachtung der nächtlichen Sperrstunden wieder Sportveran- staltungen abgehalten werden, Allmählich ziehen sich auch die starken Truppen und Panzerkräfte der sowjetischen Streitkräfte vom Ostberliner Stadtzentrum in die Außenbezirke zurück. 5 5 Indessen dauern die Massenverhaftungen noch an. Auch sind da und dort erneute Un- ruhen und Teilstreiks zu verzeichnen. An den Sektorengrenzen, wo starke Volkspolizei- posten Tag und Nacht auf Wache stehen, Peitschen immer noch vereinzelte Schüsse durch die Straßen, jedoch hat sich die Zahl der Opfer in den letzten 24 Stunden nicht er- Höht. Wie der Minister für Staatssicherheit in der Sowjetzone, Zaisser, bekanntgab, sind bei dem Aufstand insgesamt 25 Menschen getötet und 378 verletzt worden. 19 Demonstranten sowie zwei unbeteiligte Zivilisten wurden er- mordet und drei Volkspolizisten sowie ein Beamter des Staatssicherheitsdienstes getötet. 126 Demonstranten, 61 unbeteiligte Zivilisten und 191 Volkspolizisten seien verletzt worden. Aus der offiziellen Bekanntmachung des Re- glerungspresseamtes geht nicht hervor, ob zu den Todesopfern auch die standrechtlich er- schossenen Arbeiter zu zählen sind. 8 Nach Berichten aus Dresden sind dort drei Aufständische Arbeiter standrechtlich erschos- Sen worden. Wie die Westberliner Polizei mit- teilt, sind seit dem Aufstand des 17. Juni ins- gesamt 146 Volkspolizisten nach Westberlin Zeflüchtet. Ein Westberliner Zollinspektor Wurde von einem Volkspolizisten an der Grenze des französischen Sektors zur Sowjiet- zone mit dem Gewehrkolben niedergeschlagen und mußte bewußtlos in ein Krankenhaus ge- bracht werden. Flüchtlinge aus der Sowjetzone haben am g Donnerstag 25 Meter vor dem sowjetischen Panzerdenkmal im amerikanischen Sektor von Berlin ein fünf Meter hohes Holzkreuz zu Ehren der Opfer des Volksaufstandes in Mit- teldleutschland errichtet. Am Fuße des Kreu- ze legten die Flüchtlinge einen Kranz nie- der, auf dessen Schleife steht Den Opfern des V ulstandes am 17. Juni“. Sonderbeauitragter Eisenhowers in Seoul Demonstrationen gegen Waffenstillstand Clark: Kriegsziel erreicht Seoul(OP). Walter Robertson, der Leiter der Fernostabteilung des State Department, traf in Seoul ein. Er wird am Freitag dem südkoreanischen Staatspräsidenten Rhee eine neue persönliche Botschaft Eisenhowers, über deren Inhalt jedoch noch nichts bekannt wurde, überbringen. Bei seiner Ankunft in Seoul erklärte Robertson, die zwischen den USA und Südkorea bestehenden Meinungs- verschiedenheiten seien zu überbrücken. General Clark erklärte in einem Tagesbe- fehl an die UN- Truppen anläßlich des dritten Jahrestages des Kriegsausbruches in Korea, die UN hätten ihr unmittelbares Kriegsziel in Korea erreicht, indem sie die kommuni- stischen Armeen über den 38. Breitengrad zu- Tückgeworfen hätten. Jetzt bleibe ihnen noch das„endgültige Ziel“, auf einen Waffenstill- stand und auf die Wiedervereinigung Koreas hinzuwirken. In allen Städten Südkoreas fanden Demon- strationen gegen den geplanten Waffenstill- stand statt. Bei einem großen Teil der De- monstranten handelte es sich um Schulkinder, die von ihren Lehrern Klassenweise zu den Sammelplätzen geführt wurden. Vor dem Parlamentsgebäude in Seoul, Wo 200 000 Men- schen demonstrierten, erklärte Syngman Rhee, die Bevölkerung Südkoreas werde„bis zum letzten Mann“ für die Wiedervereinigung Koreas kämpfen.„Wir müssen es auf eine Kraftprobe mit den Kommunisten ankommen lassen, und zwar jetzt. Falls wir obsiegen— und wir werden obsiegen, dessen bin ich sicher — ist uns die Wiedervereinigung gewiß. An- dernfalls werden wir weiterkämpfen, bis auch der letzte von uns zugrunde geht“. Die ge- samte koreanische Nation sei sich in der Ab- lehnung eines Waffenstillstands einig, der dem Lande nicht die Wiedervereinigung sichere. Der Generalsekretär der nationaldemokra- tischen Oppositionspartei, Chough Pyung Ok, ein Mann, der nicht mit Rhee in der Frage des Waflfenstillstands einig ist, wurde auf Be- fehl Rees verhaftet. Chough, der beéf den letzten koreanischen Präsidentschaftswahlen Rhees Gegenkandidat war, sprach sich vor Wenigen Tagen offen gegen die von dem Staatspräsidenten eingenommene Haltung aus und erklärte, daß die Mehrheit des koreani- schen Volkes ebenso wie die Vereinten Na- tionen den Waffenstillstand wünsche. Wenige Stunden, nachdem er erklärt hatte, daß eine alleinige Fortsetzung des Kampfes durch Süd- korea dem nationalen Selbstmord gleich käme, War Chough von einer Gruppe junger Row dies niedergeschlagen und schwer mißhandelt worden. Nach inoffiziellen Berichten soll Chough versucht haben, sich der Verhaftung durch die Flucht zu entziehen. Dies sei ihm jedoch nicht gelungen. Das amerikanische Verteidigungsministe- rium gibt die bisherigen Verluste der ameri- kanischen Truppen in Korea mit 24 386 Toten, 99 550 Verwundeten und 8682 Vermißten an. Die kommunistischen Verluste Werden von amerikanischer Seite auf das Zehnfache ge- schätzt. Die Südkoreaner schätzen die Zahl der Toten, die der Krieg allein unter der süd- koreanischen Zivilbevölkerung gefordert hat, auf eine Million. Die Zahl der Flüchtlinge und Obdachlosen, die sich in Südkorea aufhalten, wird mit drei bis vier Millionen angegeben. Radio Peking behauptete, die Pisherigen Verluste der Vereinten Nationen überschrit- ten die I-Million-Grenze. Außerdem seien 5431 alliierte Flugzeuge zerstört worden. Die UN haben bis zum 20. Juni dieses Jahres 766 MIG-I0-Düsenjäger zerstört, 144 weitere wahrscheinlich zerstört und 909 beschädigt. Ihre eigenen Verluste geben die UN-Luft- Streitkräfte mit 862 Maschinen an, wobei nicht alle durch Einfluß der Kommunisten zerstört wurden. Die schweizerische Dele 8 tralen Fünf-Mächte- Kommission zur Uber- Wachung des geplanten Waffenstillstands- Abkommens in KRoreea ist inzwischen nach Tokio abgereist. ion in der neu- Ein neuer Mann: Joseph Laniel Bekommt Frankreich endlich eine Regierung? Laniels Chancen sollen günstig sein Paris(UP). Nach dem Scheitern Pinays hat der unabhängige Republikaner Joseph Laniel den Auftrag zur Bildung eines neuen französischen Kabinetts angenommen. Paris(UP). In politischen Kreisen ver- stärkte sich die Uberzeugung, daß es Joseph Laniel gelingen werde, am heutigen Freitag in der französischen Nationalversammlung die erforderliche Stimmenmehrheit zu erhalten, um die bisher längste Regierungskrise der Nachkriegszeit zu beenden. Da scheinbar alle Wichtigen nicht- kommunistischen Gruppen be- Teit sind, Laniels Kandidatur zu unterstützen, wird damit gerechnet, daß er 340 bis 350 Stimmen erhalten wird. Er benötigt minde- stens 314 Stimmen, um die Regierung über- nehmen zu können. In Pariser politischen Kreisen wird Laniels Kandidatur jedoch keineswegs mit Begeiste- rung gutgeheißen. Man glaubt, er werde in erster Linie deshalb Erfolg haben, weil er relativ unbekannt ist und wenig Feinde hat. Politische Beobachter nennen sein zu bilden des Kabinett schon jetzt eine kurzlebige „Sommerferlen- Regierung“, die Frankreich über die Zeit der Bermuda-Ronferenz und der Parlamentskerien hinwegbringen müsse. Im kommenden Herbst erwarten diese Beob- achter eine neue Regierungskrise, weil sie nicht glauben, dag Laniel in der Lage sein wird, Frankreich aus seiner Kalamität her- Auszuführen. Innerhalb der Sozialistischen Partei Frank- reichs bahnt sich anscheinend eine Krise an, die anläßlich des vom 2. bis 6. Juli stattfin- denden 45. Jahreskongresses der Partei offen zum Ausbruch kommen dürfte. Eine Gruppe bisher wenig bekannter sozialistischer Par- lamentarier, die von dem Abgeordneten Le- conte angeführt wird, hat eine Resolution ausgearbeitet, die dem Parteikongreß unter- breitet werden soll. In dieser Resolution wird die bisherige Politik der Partei, insbesondere mre Weigerung, sich an der Arbeit der fran- 2z68ischen Koalitionsregierungen zu beteiligen, einer scharfen Kritik unterzogen. Die sich anbahnende Krise hat Guy Mollet, den langjährigen Generalsekretär der Partei, in die Defensive gedrängt. Zum ersten Male gelang es der oppositionellen Gruppe, einen Erfolg über die Parteiführung davonzutragen, als sie es durchsetzte, daß die 105 Abgeord- nete zählende sozialistische Fraktion der Na- tionalversammlung für Pierre Mendes-France stimmte, als dieser vergeblich um die Inve- stitur zum Ministerpräsidenten ersuchte. In- Zwischen hat die Parteiführung zwar wieder die Oberhand gewonnen, die Unzufriedenheit zahlreicher Funktionäre mit der Parteifüh- rung hat indes weiter zugenommen. König Kambodschas warnt Frankreich Reise Bao Dais nach Paris verschoben Pom Penh, Kambodscha(UF). König Norodom Sihanouk von Kambodscha warnte Frankreich mit dem Hinweis, sein Land sei entschlossen, notfalls seine eigene Existenz Aufs Spiel zu setzen, um die französische Vor- herrschaft äbzuschütteln. Kambodscha könne sich nicht als Mitglied der Französischen Union betrachten, Wunsch dieses Landes nach Unabhängigkeit nicht anerkenne. Kambodscha müsse minde- stens ebenso unabhängig werden, wie es Pa- kistan gegenüber Großbritannien sei. Der Staatschef Vietnams, Kaiser Bao Dai, hat seine geplante Reise nach Paris auf Be- treiben französischer Beamter verschoben. Bao Dal wollte der französischen Regierung die Forderung nach voller Unabhängigkeit Vietnams unterbreiten. Die Auflegung einer neuen Staatsanleihe in Höhe von 15 Milliarden Rubel(rund 15,7 Mil- Harden DW hat die sowjetische Regierung für die Durchführung des 5. Fünf-Jahresplans angeordnet. 1 8 15 wenn Frankreich den Taktische Atomwaffen sind entscheidend Collins vor dem Bewilligungsausschuß3 Mehr„Sabrejets“ nach Europa Washington(UP). Vor dem Bewilli- gungs-Unterausschuß des Abgeordnetenhauses erklärte der scheidende US-Armeestabschef General Collins, die westeuropàische Ver- teidigung hänge zum größten Teil von der taktischen Anwendung von Atomwaffen ab. Der General teilte mit, dag die Versuche mit der amerikanischen Atomkanone erst der An- fang der Entwicklung taktischer Waffen die- ser Art sei. Bei diesen ersten Versuchen sei die Atomgranate nur auf eine Entfernung von knapp 12 Kilometern geschossen worden. Die Reichweite der Kanone sei jedoch 32 Kilome- ter und es werde erwartet, daß neue Geschütze bis zu 50 Kilometer weit schießen können. Die Zerstörungen, die die Atomgranate angerich- tet habe, seien„furchtbar“ gewesen. Auch die Beweglichkeit des Riesengeschützes habe sich als zufriedenstellend erwiesen. Wie der Präsident der amerikanischen Flug- zeugfirma„Republie Aviations Corporation“, Peale, vor dem amerikanischen Klub in Paris mitteilte, werden die Luftwaffenoffiziere der NATO- Staaten in Europa jetzt auch in der strategischen Anwendung von Atomwaffen Ausgebildet. Die US- Luftstreitkräfte teilten mit, es sei beabsichtigt, ein weiteres Jagdbombergeschwa⸗ der nach Europa zu verlegen, das mit Düsen- jägern vom Typ„Sabrejet“ F-86 ausgerüstet ist. Die einzige Einheit der Us-Luftstreit- kräfte in Europa, die zur Zeit über diese den sowjetischen Düsenjägern vom Typ MIG-15 ebenbürtigen Maschinen verfügt, ist das 86. Jäger-Bomber-Geschwader in Deutschland. Das französische Außenministerium ließ mitteilen, daß die Verlegung aguptduar- tiers der US-Streitkräfte in ropa von Frankfurt nach Camp les Loges bei Paris ge- billigt worden sei. Amerikanische Beamte er- klärten, schon in den nächsten Tagen würden Vorkommandos das neue Hauptquartier be- sichtigen. 7—— Die FDP und die Kirche Eine Dehler-Rede mit Protesten beantwortet Würzburg(Up). Bundesjustizminister Dehler wandte sich in Würzburg erneut gegen den politisierenden Klerus und sprach der Kirche das Recht ab, sich in parteipolitische Dinge einzumischen., Dehler, der auf einer Wahl versammlung der FD sprach, kritisierte das mangelnde Staatsbewußtsein der Deut- schen und forderte sie auf, über allen partei- Politischen und religiösen Zwist hinweg nach dem Beispiel anderer Länder eine gemein- same deutsche Außenpolitik anzustreben. Geschlossene Gruppen katholischer Jugend- licher unternahmen schon zu Beginn der Ver- sammlung Störversuche. Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Katholikentages, Oskar Neisinger, griff Dehler scharf an und behauptete, der Bundesjustizminister habe vorsätzlich oder im Unverstand die Silvester- Predigt des Würzburger Bischofs Dr. Julius Döpfner entstellt wiedergegeben.„Gott be- schütze uns vor jenen Politikern, die sich in Kirchliche Dinge mischen!“ rief Neisinger. Der Würzburger Bischof hatte sich in seiner letz- ten Silvesterpredigt mit der E ellung des katholischen Christen den ein n Parteien gegenüber befaßt und dabei der FDP vorge- Worfen, sie mißachte die Gebote der FEirche, weshalb sein echter Katholik diese Partei unterstützen könne. 5 1 Mohammed Ali, der Ministerpräsident von Pakistan, hat Kairo verlassen und ist nach Karatschi zurückgereist. Eleonor Roosevelt, die Witwe Präsident Franklin Roosevelts, wurde in Tokio von Kai- ser Hirohito empfangen. Frau Roosevelt, die fünf Wochen in Japan war, reiste nach Hong Kong Weiter. Erzherzog Rudolf von Osterreich, der jüngste Sohn Kaiser Karls, heiratete in Tu- xedo Park(US) die russische Gräfin Xenia Tschernyschew-Besobrasow. blems. 5— 8 Polizei erschießt flüchtigen Mörder Einbrecher ermordete Militär polizisten Zweimaliges Feuergefecht mit dem Verbrecher München(UP). Bei einem Feuergefecht auf Kürzeste Distanz erschoß ein Polizist bei Bad Tölz den 19 jährigen Udo Bade, der in der Nacht zum Dienstag einen Tennislehrer in Tölz schwer verwundet und einen ihn verfol- genden amerikanischen Militärpolizisten durch Schüsse aus seiner Pistole getötet hatte. Der Tennislehrer hatte in seinem Haus zwei ver- dächtige Gestalten gesehen und sie angerufen. Einer der beiden zog plötzlich eine Pistole und schoß auf ihn, dabei wurde der Lehrer an der Hand schwer verletzt. Die beiden Bur- schen ergriffen daraufhin die Flucht und wur- den von einem MP-Mann verfolgt, der bis auf wenige Meter an die Fliehenden heran- kam und sie zum Stehen aufforderte, Bade drehte sich um und gab auf den Militärpoli- zisten mehrere Schüsse ab, die den Amerika- ner tödlich trafen. Die beiden Verbrecher konnten unerkannt entkommen. Am Dienstag meldete sich ein Sechzehnjähriger aus Tölz bei der Polizei und gab an, bei dem Uberfall beteiligt gewesen zu sein, Sein Freund, Udo Bade, habe ge- schossen und führe die Pistole auch jetzt noch bei sich. Bei der Großfahndung der Landes- Polizei sichteten die Polizisten Bade am Mitt⸗ Wwochvormittag an einem Waldrand in der Nähe von Tölz. Da er der Aufforderung, stehen zu bleiben, nicht Folge leistete, eröffnete die Polizei das Feuer auf ihn. Bade konnte aber- mals in den Wald entkommen. Als er gegen mittag von einem Polizisten gestellt wurde, 20g er wieder sofort seine Waffe und schoß auf den Polizisten. Dieser erwiderte das Feuer und streckte den 19jährigen durch mehrere Schüsse nieder. Wieder Geschwindigkeitsbeschränkung? Führerschein Klasse vier ungenügend Fran Kfurt(UP). Der Frankfurter Poli- zeipräsident Dr. Gerhard Littmann will als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der westdeutschen Polizeichefs die übrigen Mit- glieder dieser Organisation veranlassen, sich deim Bundesverkehrsminister für die Aus- arbeitung gesetzlicher Richtlinien einzusetzen, durch die die alten Höchstgeschwindigkeits- grenzen für Motorräder, 40 km in Ortschaf- ten und 80 Km auf freier Strecke, wieder ein- geführt werden, Littmann betonte in einer Pressekonferenz, daß seit Aufhebung der Ge- schwindigkeitsbeschränkungen die Zahl der durch Motorradfahrer verursachten schweren Verkehrsunfälle sprunghaft angestiegen sei. Auberdem will Littmann im Zusammenwir- ken mit der Arbeitsgemeinschaft anregen, den Führerschein Klasse vier abzuschaffen und alle Motorradfahrer zu zwingen, den Führer- schein Klasse eins abzulegen. Christie wurde zum Tode verurteilt Für seine Verbrechen voll verantwortlich London(UP), John Reginald Christie, der „Würger von Notting Fill“, ist zum Node durch den Strang verurteilt worden. Die Ge- schworenen des Gerichtes befanden Christie für schuldig, seine Frau ermordet zu haben. Die These der, Verteidigung, Christie sei gei- stig nicht zurechnungsfähig, wurde von ihnen nicht anerkannt. Als Richter Sir Donald Fenni- more das Urteil verlas, schlug Christie, bleich Und zitternd, die Hände vors Gesicht. Er schien einer Ohnmacht nahe und die Wärter führten den zum Tode Verurteilten aus dem Gerichts- Saal. Die Geschworenen hatten darüber zu ent- scheiden, ob Christie für die von ihm einge- standene Tat verantwortlich zu machen Sei. 0 Die Verteidigung des Mörders, der neben dem Mord an seiner Frau noch die Ermordung von sechs weiteren Frauen gestanden has? stützte sich in ihrem Plädoyer auf die These, daß Christie zwar schuldig, aber„‚hoffnungs- los geisteskrank“ sei und deshalb nicht für seine Tat verantwortlich gemacht werden könne. Dem hielt der Staatsanwalt entgegen, daß Christie seine Frau vorsätzlich und bru- tal umgebracht habe. Er habe in vollem Be- Wüßtsein gehandelt und sei für die Tat voll verantwortlich. Der Staatsanwalt bezog sich auf vorliegende medizinische Gutachten, die bewiesen, daß Christie im rechtlichen Sinne normal sei und für seine Taten zur Verant- Wortung gezogen werden könne. Keine Ubersiedlung von Schlesiern BOnn(UP). Bundesvertriebenenminister Lukaschek teilte dem Plenum des Bundes- tages mit, daß es zur Zeit keine Möglichkeit gebe, die noch in Oberschlesien wohnhaften Deutschen mit ihren in der Bundesrepublik ansässigen Angehörigen zusammenzuführen. Der Minister unterstrich, daß es sich bei die- sem Problem um ein besonders tragisches Ka- Pitel der Nachkriegsgeschichte handele. Die Bundesregierung habe keine Möglichkeit zu direkten Verhandlungen mit Polen, jedoch habe sie bei den alliierten Hochkommissaren und beim Deutschen Roten Kreuz um Unter- stützung nachgesucht. Der Bundeskanzler empfing den britischen Hochkommissar Kirkpatrick zu einer Aus- Sprache über die politische Lage und insbe- sondere über die Situation in der sowietischen Besatzungszone. Die CDU-Fraktion des Bundestages WIII den Antrag stellen, den 17. quni, an dem die Bevölkerung der Sowjetzone sich gegen die kommunistischen Machthaber erhob, zum Na- tionalen Gedenktag zu erklären. 5 Die belgische Verfassung soll nach einer Gesetzesvorlage der Regierung mit dem EVG Vertrag in Einklang gebracht werden. Generalleutnant Sviridow, der sowjetische Oberkommandierende in Osterreich, soll nach Berichten informierter Kreise nach Moskau zurückberufen worden sein, um dort ein neues Amt zu übernehnien. Zu regierungs feindlichen Demonstrationen Soll es nach einem Bericht aus Jugoslawien auch in Rumänien gekommen sein. Indiens Ministerpräsident Nehru forderte in Kairo die baldige Einberufung der UN-Voll- versammlung zur Behandlung des Koreapro * * 1 1 a Walldürn wird am kommenden Sonntag b E Ii c ee eren eee 5 85 Hes dem Bundestag in Bonn mit. Die Bau- 1 * Elbweſb. Rundschau Heidelberg. Die Universität Glasgow hat Professor D. theol. Gerhard von Rad von der Universität Heidelberg die Würde eines Doctors of divinity honoris causa übertra- gen.(Iv Neckarelz, Kreis Mosbach. Der Bauer Emil Alfeld in Neckarelz wurde von der Uni- versität Kiel mit der Verleihung der Justus- von-Liebig-Plakette geehrt. Alfeld hat An- baugeräte für Schlepper konstruiert.(ISW) Sommerfest der„Ruberto Carola“ Heidelberg(Isw). Das diesjährige Som- merfest der Universität Heidelberg, zu dem Shemalige Stundenten der„Ruberto Carola“ Aus allen Teilen der Bundesrepublik und aus suropäischen und überseeischen Ländern er- wartet werden, findet. am 4. Juli im Heidel- berger Schloß statt. Im vergangenen Jahr war das Fest von mehr als 4000 Studierenden und Shemaligen Studenten besucht worden. Uberschwemmungen an der Bergstraße Weinheim(IswW). Uber Weinheim und der Bergstraße ist ein schweres Gewitter nie- dergegangen, das Uberschwemmungen zur Folge gehabt hat. Der Verkehr mußte stellen- Weise umgeleitet werden. Auch aus den um- legenden Bergstraßenorten wurden Uber- Sschwemmungen und Verkehrsstockungen ge- meldet. Das Gewitter zog über den Oden- Wald ab. Domkapitular Reinhard 50 Jahre Priester Freiburg(Isw). Das älteste Mitglied des Freiburger Domkapitels, Domkapitular und Apostolischer Protonotar Dr. Wilhelm Rein- Hard, begeht am 2. Juli sein goldenes Priester jubliaum. Der heute im 73. Lebensjahr ste- hende katholische Geistliche war nach seiner Priesterweihe zunächst in Mannheim und Ladenburg als Vikar und Pfarrverweser tätig. Nach langer Amtszeit als Repetitor und Später Direktor des Theologischen Konvikts in Freiburg wurde Dr. Reinhard im Jahre 1929 ins Freiburger Domkapitel berufen, in dem er heute noch als Referent für Priester- Ausbildung, für die Höheren Schulen und für die Akademiker- und Studentenseelsorge tätig ist. 85 Prozession nach Walldürn Walldürn(lsw). Die Männer-Wallfahrt 71 mit einer Prozession um die Einheit des deut- VPolkes beschlossen werden, Die Männer- Wall- fahrt ist ein Höhepunkt der noch bis zum 2. Juli dauernden Wallfahrt„Zum heiligen Blut“, die alljährlich in Walldürn stattfindet. Der Freiburger Weihbischof Dr. Seiterich wird das Pontiflkalamt zelebrieren. Polizelschderstreifen gegen den Lärm PfOTZheim(sw). Eine Sonderstreife der Polizei wird in Pforzheim vom 1. Juli an ge- gen den Lärm eingesetzt. Die Streife wird alle Kraftfahrzeuge, die zu großen Lärm verur- sachen, auf den vorschriftsmäßigen Zustand mrer Auspuffrohre und Schalldämpfer kon- trollieren. Bei Verstößen sollen hohe Geld- Strafen und bei eigenmächtiger Anderung der Schalldämpfung Haftstrafen verhängt werden, Postamt-Neubau kostet vier Millionen PfOPEZheim(sw). Wenn die Finanzie- rungsverhandlungen abgeschlossen sind, kann im Frühjahr 1954 mit dem Neubau des Post- Amtes 2 in Pforzheim begonnen werden, teilte „Bundespostminister Schuberth auf Anfrage Posten würden etwa vier Millionen D be- tragen. Zur Zeit werde noch mit städtischen Stellen in Pforzheim über die Bereitstellung eines langfristigen Darlehens in Höhe von Siner Million DM verhandelt. Allein die Grundstückskesten für diesen Neubau be- tragen nach Mitteilung des Ministers 300 000 DM. Das kriegszerstörte Postamt 1 sei mit einem Kostenaufwand von 950 00 DM wie- deraufgebaut worden und könne im Oktober Seiner Bestimmung übergeben werden. Unwetter über dem„Biet“ Große Schäden in der Gemeinde Würm POT Zheim(WQ. Uber dem„Biet“ im Landkreis Pforzheim entlud sich ein schweres Unwetter, das beträchtlichen Schaden an Stra- Ben und Feldern anrichtete. Besonders in Mit- leidenschaft gezogen wurde die Gemarkung der Gemeinde Würm. Die Wassermassen über- schwemmten die Straßen und rissen sie zum Teil auf, so daß der Verkehr unterbrochen wurde. Die Keller der Hauser standen unter Wasser. Glücklicherw kamen Menschen und Vieh nicht zu Schaden, Der Gesamtscha- den wird auf etwa 150 000 DM. geschätzt. Der Landrat des Kreises Pforzheim, Füchard Dis- Singer, hat das Regierungspräsidium in Karls- ruhe fernschriftlich um Hilfe für die betrof- fenen Gemeinden gebeten. Sise In 4. Instanz freigesprochen Karlsruhe(sw). In 4 Instanzen mußte ein Kaufmann aus Karlsdorf im Kreis Bruch- Sal ein Verfahren durchfechten, um von der Anklage der fahrlässigen Brandstiftung frei- gesprochen zu Werden. Im August 1951 War er vom Amtsgericht Bruchsal zu einer Geld- strafe von 70 DM verurteilt worden. Durch eine brennende Zigarette, die der Kaufmann im Aschenbecher auf einem Tisch in seinem Geschäft liegen gelassen hatte, waren Leitz- ordner in Brand geraten, Der Schaden hatte 500 DM. betragen. Der Verurteilte hatte mit seiner Berufung beim Karlsruher Landgericht Erfolg. Die Staatsanwaltschaft legte jedoch gegen den Freispruch beim Oberlandesgericht Revision ein. Darauf wurde der Freispruch imm Juli 1952 aufgehoben und der Fall noch- einmal an die Strafkammer Karlsruhe Zu- rück verwiesen. In diesem vierten Verfahren stellte nun die Strafkammer fest, dem Kauf- mann sei nicht nachzuweisen, daß er sich durch sein Verhalten einer fahrlässigen Brand- stiktung schuldig gemacht habe und sprach ihn frei. Fünfzigmal„Feuerwerk“ KarlsTuhe(ZS). Eine glanzvolle Ju- biläumsaufführung erlebte die von Intendant Paul Rose inszenierte musikalische Komödie „Feuerwerk“ im Karlsruher Schauspielhaus. Das volle, auf offener Szene peifallspendende Haus bewies, daß die Aufführung nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt hat., Mit der 50. Vorstellung erreichte das„Feuerwerk“ am Badischen Staatstheater seit Kriegsende einen Aufführungsrekord, der auch von dem nach 1945 besonders aktuellen Drama„Des Teu- fels General“ mit 40 Vorstellungen nicht er- reicht würde. Mit Abstand folgen im Schau- spiel Der wahre Jakob“ mit 32 und„Der Biberpelz“ mit 26 Vorstellungen. In Oper und Operette erzielten„Cardasfürstin“ 39, Der Troubadour“ 36,„Wiener Blut“ 35 und„Zar und Zimmermann“ 31 Aufführungen. Ausstellungen während der Herbstwoche K Ar ISruhe(ZSH). Im Rahmen der „Karlsruher Herbstwoche 1953“ finden in Karlsruhe zwei große Ausstellungen statt. Neben der 2. Südwestdeutschen Getränke- ausstellung„Alles für Küche und Keller“ Wird eine haus wirtschaftliche Fachausstellung unter dem Motto„Wohnen und Wirtschaften“ gezeigt. Als Ausstellungsräumestehendie Stadt- halle, die neue Messehalle, zusätzliche Hallen- bauten und Freigelände zur Verfügung. Großbrand durch Blitzschlag Vier Familien wurden obdachlos Nesselrie d, Kreis Offenburg(sw). Bei einem schweren Gewitter schlug der Blitz in eine Gastwirtschaft in Nesselried ein und setzte sofort das Hinterhaus und das Okono- miegebäude in Brand. Beide Gebäude brann- ten bis auf die Grundmauern nieder. Den Feuerwehren von Nesselried, Appenweier und Okfkenburg gelang es nach dreistündiger Löscharbeit, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Es entstanden ein Gebäudescha- den von etwa 45 000 DM und ein Inventar- schaden von rund 12 000 DPM. Durch den Brand wurden vier Familien obdachlos, darunter drei Flüchtlingsfamilien, die erst vor kurzem 38 Nesselried eine neue Heimat gefunden hat- en. Der Monat mit dem Doppelſinn eimmt es wunder, wenn in dieſen Tagen mehr denn je der Kopf geſchüttelt wird? Sicher, es gibt genug Gelegenheiten zum wundern, die äußeren Anläſſe halten ſie in Fülle bereit, aber dieſes Kopfſchütteln gilt diesmal einem ſo gewöhnlichen Anlaß wie dem Wetter in dem Roſenmonat Juni. Dem Sinn nach beginnt dieſer Monat in ſeiner Wettergeſtaltung wohl einem rollenden R, aber dieſer Buchſtabe iſt nicht allein den Ro⸗ ſen zugedacht, von denen der Juni ſeinen be⸗ deutſamen Beinamen hat, ſondern mehr dem Regen, den er uns nun in überreichlicher Weiſe zu beſcheren weiß. Und gerade mit dem Doppelſinn dieſer beiden Buchſtaben hat dieſer Monat eine gewiſſe traurige Be⸗ rühmtheit im Kranz des Jahres erreichen können. Denn anſonſten iſt man in dieſen Tagen normalerweiſe herrliches Sommer⸗ wetter gewohnt, das den anzutretenden oder noch kommenden Urlaub ſchmackhaft macht. Aber bei dieſem Wetter?? Und wie ſchön mutete der ſogenannte Sommeranfang an. Er ſchien richtig allen Sonnenfreunden zu⸗ zulächeln, daß der Sommer nun ſeinen Ein⸗ zug gehalten hätte. Und nun kommt eine Kehr⸗ ſeite dieſer allzuraſchen Prognoſe, die keines⸗ falls freudig ſtimmt und im Jahresablauf richtig etwas fehlen läßt, was man in dieſen Tagen zur Gewohnheit zählen möchte. Wie raſch ſagen wir dem Juni Valet und der Juli taucht mit ſeinen reifen Ernteahnungen auf, um zum Höhepunkt des bisher nicht ſtatt⸗ gefundenen Sommers überzuleiten, dem der Frühherbſt auf dem Fuß folgt. Ob der dop⸗ pelſinnige Monat vielleicht doch nur die ver⸗ krachte Hauptprobe einer noch folgenden ſchönen Sommerpremiere war? Hoffnung iſt das halbe Leben— möge ſie auch in dieſem Sinn nicht trügen! N ——— Ihren 80. Geburtstag kann heute Frau Marie Herrmann, Offenburgerſtraße 3 feiern. Der Jubilarin entbieten wir an ihrem Ehrentag die herzlichſten Glückwünſche in der Hoffnung auf einen friedlichen und ge⸗ funden Lebensabend. * Rentenauszahlungen. Die Angeſtellten⸗ und Kriegsbeſchädigten⸗ Renten werden am Samstag, 27. Juni und die Invaliden⸗ und Unfallrenten Mittwoch, 1. Juli ausbezahlt. Durch Blitzſchlag entſtand in einem Wohn⸗ haus in der Kloppenheimerſtraße ein Brand, der glücklicherweiſe nur geringen Sachſchaden verurſachte. i 8 An Peter und Paul nur teilweise schulfrei Am Peter- und Paulstag, dem 29. Juni. werden in vielen Gemeinden Baden-Württem- bergs die Schulen geschlossen sein. Wie der zuständige Referent des badisch-württember⸗ gischen Kultministeriums mitteilte, haben die Ortsschulräte die Möglichkeit, im Einverneh- men mit den Leitern der Höheren Schulen an diesem Tag unter Anrechnung auf die beweg- lichen Ferientage schulfrei zu geben. An den Berufs- und Berufsfachschulen wird dagegen Überall Unterricht sein, sofern von der Schul- leitung nicht ausdrücklich anders entschieden worden ist. Wettervorhersage Freitag und Samstag bei starker Bewölkung noch weitere Regenfälle. Höchsttemperaturen bis zu 20 Grad. Schwache westliche Winde. Rundfunkgeſpräch Mannheim und ſeine Vororte In einem erſten Verſuch befaßte ſich der Süddeutſche Rundfunk am geſtrigen Abend im Mannheimer Roſengarten mit dem Pro⸗ blem„Mannheim und ſeine Vororte. Sinn dieſes begrüßenswerten Unternehmens, zu dem der Rundfunk einige kompetente Leute aus den Vororten Seckenheim, Neckarau und Schönau mit Verwaltungserperten der Stadt an einen Tiſch gebracht hatke, war, die viel⸗ fältigen Probleme der einzelnen Gemeinde am Rande der Stadt, einmal in Kürze auf⸗ zuzeigen. Daß dieſes Geſpräch beim Verſuch blieb, war bei der variablen Vielfalt der ver⸗ ſchiedenen örtlichen Probleme vorauszuſehen, daß der Verſuch aber trotzdem gut gelang, lag an der Bereitſchaft und Aufgeſchloſſen⸗ heit der beteiligten Sprecher. Was Seckenheim betrifft, hatte der Rundfunk den Leiter des Gemeindeſekretariats Herrn Erny und den Vorſitzenden der Intereſſengemeinſchaft Hans Maier nach Mannheim gebeten. Während der Leiter des Gemeindeſekretariats auf die ſo⸗ ziale Struktur Seckenheims einging, berichtete Maier über die lebendigen Impulſe der kul⸗ turellen Eigenart Seckenheims. Das Rund⸗ funkgeſpräch, deſſen abſchließende Beurteilung wir unſeren Leſern überlaſſen wollen, wird am kommenden Dienstag, den 30. Juni über das zweite Programm des Süddeutſchen Rundfunks um 18.30 Uhr zu hören ſein. Daß bei der Kürze der zur Verfügung ſtehen⸗ den Zeit nur einige Probleme aufgezeigt werden konnten, wird im Rahmen des Ge⸗ ſamtgeſprächs verſtändlich werden. Der Rund⸗ funk will allerdings in einer eigenen Sende⸗ folge jeden Vorort in einer längeren Repor⸗ tage noch zu Wort kommen laſſen, um gerade die bei dem Geſpräch aufgetauchten Lücken zu ſchließen und einen in ſich gerundeten Ue⸗ berblick zu bieten. Zweite Zwischenklasse der Klassenlotterie In der 2. Zwischenklasse der 13. Süddeuf- schen Klassenlotterie wurden unter anderem folgende größere Gewinne gezogen: ein Ge- winn zu 100 00 DM auf die Nummer 214 178, ein Gewinn zu 30 00 DM auf die Nummer 151861 und zwei Gewinne zu je 10 O0 PM auf die Nummern 91 674 und 98 077.(Ohne Gewähr). Luftpostgebühren teilweise gesenkt Mit Wirkung vom 1. Juli 1953 treten im Verkehr nach dem Ausland neue Luftpostge- blihren für Briefsendungen in Kraft. Danach werden im Verkehr mit den europäischen Ländern die Zuschläge für je 20 Gramm Briefe und 50 Gramm„andere Briefsendun- gen“ Orucksachen, Warenproben usw.) von Hisher 25 auf 15 Pfennig gesenkt. Auch im Verkehr mit den meisten außer- europäischen Ländern werden zum Teil beachtliche Gebüh- renermäßigungen in Kraft treten. Glühende Asche gehört nicht in den Mülleimer Immer wieder entstehen kleinere Brände in Müllwagen, die in erster Länie darauf zurück- zuführen sind, daß sich in den Mülleimern glühende Aschenreste oder sonstige feuerge- Fährliche Stoffe befanden. Man tut gut daran, die glühende Asche abkühlen zu lassen, ehe man sie in den Mülleimer schüttet. Bei etwal- gen Personen- und Sachschäden, die durch glühende Asche oder keuergefährliche Stoffe entstehen, sind die Haushaltungsvorstände, verantwortlich, Das kalte Wasser war schuld Mannheim(Isw). Das kalte Wasser War schuld daran, daß sich ein lebensmüder 20 Jahre alter Mann wieder au ne Schwimm- fertigkeiten besann. Er halte sich, offenbar von Liebeskummer überwältigt, in den Nek kar gestürzt, schwamm aber dann aus eige- nem Entschluß wieder an das Ufer zurück, wo sich eine Polizeistreife sener annahm. Zwanzigjährigen Sohn und den Knecht. ROMAN VON CHARIOTTE KAUFMANN 8 Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (8. Fortsetzung) Doi schürzte die Lippen und kniff die Augen zu.„Phantast“, sagte sie. ‚Und Sie glauben, Sie kriegen eine Frau, die mit auf das Wam- perjoch geht? Ach, Severin „Ich werde eine kriegen“, sagte er hart und bestimmt.„Ich werde eine kriegen!“ „Ja? Wirklich?“ Poi schob die Katze fort And griff nach ihrem Nähzeug. Dich werde ich kriegen“, sagte Severin. 5 Dol, im Greifen nach ihrem Nähzeug, das drei Stufen höher lag, so daß sie sich, da sie zu faul war, aufzustehen, weit nach der Seite jegen mußte, hielt in der Bewegung inne. Ihr Gesicht, dicht am Geländer wurde ganz hell in einem lauten Lachen.„Ach, Severin Das mit dem Wamperjoch, das höre ich zum ersten Male von Ihnen, aber das andere, das ist jetzt das vierte Mal, daß Sie mich damit zum Lachen bringen.“ Mitten im Lachen aber rach sie ab und war still, Denn vom Hotel herüber war ihr Name geklungen. „Doi!“ Man rief sie. Es war die Stimme von Simon.„Ja“, murmelte sie und raffte sich auf der schmalen Stiege auf.„Ich komme schon.“ Aber sie brauchte nicht hinüberzugehen. Simon hatte sie gesehen und rief über den Schnee, was er wollte:„Wir fahren um Lier Uhr! Mach dich fertig bis dahin!“ Sie nickte und stand in der Sonne neben dem Holzstoß, der um den halben Stübihof führte, aufgeschichtet bis zum Balkon hinauf, gerade eben, daß die Fenster im Erdgeschoß Ausgespart waren, die Fenster der Küche, der Stube, der Kammer, in der die Stübis schlie- ken, Mann und Frau, der Kammer für den Fenster des großen Kuhstalls, der Milch- kammer und des Schuppens. Zweimal nickte Dol, und dann packte sie ihr Nähzeug und lief die Treppe hinauf und über den Balkon in ihre Kammer, die gleich neben der von Severin lag. Severin ging ebenfalls hinauf. Er öffnete die Tür seiner Behausung, blieb jedoch auf dem Balkon stehen und hockte sich auf das Geländer, Dabei konnte er durch das offene Fenster in Dois Zimmer sehen. Doi verstaute drinnen ihr Nähzeug, Dann bemerkte sie, daß das Fenster offen stand und Severin draußen hockte, und sie wurde ärger- lich.„Was wollen Sie denn dauernd?“ fragte sie wütend.„Was stehen Sie da draußen und schauen herein. Ich möchte meine Ruhe haben.“ „Ich will wissen, ob Sie nun für mich auf die Bank gehen in Villa oder nicht.“ „Himmel, Ihr Geld dann geben Sie es schon her“! Aber passen Sie auch darauf auf und verlieren Sie es nicht. Das Wamper- joch ist nicht billig. Das kostet noch einige Tropfen Schweiß und Freundlichkeit zu hohen Herrschaften, bis alles beisammen ist.“ „Sie sind ja ein Narr“, sagte Doi, als sie ans Fenster trat und er ihr das Geld und das Buch, das er aus seinem Zimmer geholt, hineinreichte. Ein Narr! Dabei könnten Sie, wenn Sie woliten, die Post in Villa kaufen oder das Parkhotel in Thun. Wenn Sie nur Wollten.“ Sie sah spöttisch aus und ihre grünen Augen funkelten. „Sie brauchen nur ein bißchen ja zu sagen bei einer schönen blonden Frau. Aber Sie nehmen ja keinen Rat an.“ 5 „Das haben die Menschen für gewöhnlich a sich, Ratschläge nicht anzunehmen“, erwiderte Severin, Ich bin sicher, daß auch Sie keinen annehmen würden.“ „Ich? Hätten Sie vielleicht einen Rat für mich?“ Im selben Augenblick, als sie es ge- sagt, wußte sie schon, daß sie das nicht hätte sagen sollen.„Ja, ich hätte einen. Und einen besseren, als Sie für mich. Einen, den zu befolgen Wirkliche Weisheit wäre.“ „Ich kann ihn mir denken“, sagte Doi und Da sie in ihrer Schublade kein Taschentuch bekam ein verschlossenes Gesicht.„Sie brau- chen ihn nicht auszusprechen. Danke.“ Und sie machte das Fenster zu. Aber Severin hatte seine Hand dazwischen- gesteckt und den letzten Spalt blieb es noch offen.„Fahr nicht nach Villa“, sagte er heiser. „Hörst du? Fahr nicht nach Villa heute, Doi!“ Sie stieß mit dem Fensterflügel zu, daß er seine Hand zurückziehen mußte. Hinter der Scheibe lachte sie und riß den Vorhang vor das Fenster, daß er nichts mehr von ihr sah. Karolin War in ihrem Zimmer. Es war das einzige Zimmer im Oberstock von Haus Weyprecht, dessen Fenster nach Norden führte, und da Nordseite von den Gästen Wenig gefragt war, hatte Simon sich und Karolin hier, am Ende des Flurs, einquar⸗ tiert, denn alle konnten sie schließlich doch nicht im Stübihof schlafen, und einer mußte wWsnligstens auch des Nachts im Hause sein. Das Zimmer war klein, und die beiden Betten und der Kleiderschrank füllten es be- reits reichlich aus, Nur mit Mühe hatte Karo- Iin noch eine kleine Wohnecke anbringen können, um wenigstens einen Winkel zu haben, den sie mein„Wohnzimmer“ nennen konnte und wohin sie sich zurückzog, wenn sie einmal von der Arbeit wegkam. Simon brauchte das„Wohnzimmer“ nicht. Er war im Speisesaal und dem kleinen Frühstücksraum, in der Bar und auf der Terrasse in der Sonne so daheim, daß es ihn nach einer weiteren Gemütlichkeit nicht verlangte. Karolin zog sich an. Sie wählte eine ganze Weile, ob sie den blauen oder den braunen Skianzug nehmen sollte, und sie rig drei Pullover heraus, bis sie sich endlich zu ihrer blauen KRnickerbocker- Hose, einer rosa Woll- bluse und einem blauen Anorak entschloß. Sie sah nicht besonders vorteilhaft darin aus, aber diese Kombination war die bequemste, die sie hatte und von der besten Stoffqualität. Hielt also das meiste aus, ohne zerknittert zu Wirken, und sie war warm. Karolin frisierte sich und suchte nach einem Taschentuch fand, gestern war gewaschen worden und an- scheinend waren sie dabei alle in das Wasser geraten, öffnete sie die Schublade von Simon. In diesem Augenblick trat Simon ein. „Was suchst du?“ fragte er noch halb unter der Tür unfreundlich und ein wenig miß⸗ trauisch.„Ein Taschentuch.“ „Das ist meine Schublade, wenn ich mich Nicht irre, in der du kramst.“ „Gewißgz, Aber ich denke, ich kann mir eines von deinen Taschentüchern nehmen, ohne daß du daß du Besitzrechte darauf geltend machist. Ich habe im Augenblick keines.“ „Rein Taschentuch?“—„Nein. Gestern hat- ten wir Wäsche. Sie ist noch nicht trocken Du weißt, daß im Winter die Wäsche ihre Zeit braucht, bis sie trocken wird.“ Er schloß die Tür hinter sich und kam ins Zimmer, Sein Blick war mißtrauisch,„Mir scheint, de brauchst gleich zwei auf einmal?“ sagte er, als sie, zwei Tücher in der Hand, die Schub lade zuschob.„Ja, zwei. Für alle Fälle. Ich Will zum Zahnarzt.“ Seine Stimme, bisher nur ein wenig ärger⸗ lich, wurde plötzlich wach und aufmerksam, „Wohin willst du?“— Zum Zahnarzt. Nach Villa. Du fährst doch in einer Viertelstunde los. Ich komme mit.“ Erst jetzt sah er, daß sie sich umgezogen hatte. 5 „Nach Villa?“ fragte er. Aber ja. Findest du das so komisch!“—„Allerdings,“ 5 „Warum?“— Ich habe ich habe bis zur Stunde noch nicht gewußt, daß du Zahn- schmerzen hast.“ 7 „Ich habe Zahnschmerzen“, erwiderte sie und schüttelte die Wollhaube, die sie aufzu- setzen gedachte.„So gut wie Doi,“ 5 „Doi hat kein Zahnßwen Er runzelte die Stirn.„Ieh denke sie fährt zum Zahnarzt“ „Das schon. Aber sie hat nicht ausgespro- chen Zahnweh.“— Dann weiß ich nicht, was sie beim Zahnarzt Will.“ „Irgend etwas nachsehen— das Zahnfleisch pinseln lassen was weiß ich. Aber sie haf nicht ausgesprochen Schmerzen, Und du auch nicht.“ 2 e 5555 Fortsetzung fo, Winker und Blinker am Kraftwagen Vom richtigen Verhalten im Verkehrstrubel der Städte Winker oder Blinker— jeder hat seine Vor- und Nachteile, Da der Blinker im Betrieb völlig geräuschlos ist, der Fahrer also nicht hören kann, ob er ihn ein- oder ausschaltet, Wird das Ausschalten öfter vergessen. Un- Unterbrochenes Blinken am geradeaus fahren- den Wagen macht die folgenden Fahrer ner- Vs. Und nervösen Fahrern passiert leicht ein Unfall. Die Lastkraftwagen haben meist Pendel- Winker von beachtlicher Größe— nicht, weil sie sich wichtig machen Wollen, sondern weil die Warnsignale um so deutlicher sein müs- sen, je größer und schwerer das Fahrzeug ist. Besonders bei Lastwagen und Omnibussen Mit Anhängern ist ein solcher Apparat sehr Hienlich. Nicht nur auf das Winken, auf das„richtig Winken“ kommt es an— darauf sogar erst recht. Auch für das Winken gibt es Regeln Wie für das Fahren. Und wie beim Fahren sind die Regeln nur Anhaltspunkte— das Wichtigste bleibt dem Verstand des Fahrers überlassen. Den Winker herausknallen und schon eine halbe Sekunde später um die Ecke brausen, ohne in den Rückspiegel gesehen zu haben— das ist genau verkehrt und geht in 80 von 100 Fällen scheußlich schief. Also erst den Blick in den Rückspiegel, damit man weiß, Was hinter einem los ist. Am besten ist es, man hat zwei: einen im Wageninnern vorn über dem Fahrersitz, einen draußen an der Tür, wo ihn der Fahrer leicht erreichen kann, um die Einstellung schnell korrigieren zu kön- nen. Wenn Sie nur einen Rückspiegel haben, kann es geschehen, daß Sie den Hintermann gar nicht bemerken, weil er sich gerade im „toten Winkel“ befindet. Es ist ein Unfug, bei jedem Uberholen auf der Autobahn den Winker heraus- oder den Blinker anzustellen. Erstens bekommt es dem Winker gar nicht. Der Fahrwind biegt das empfindliche Leichtmetall-Aggregat nach hin- ten, es geht nicht mehr ins Gehäuse zurück und baumelt traurig hin und her. Außerdem irritiert das ständige Winken und Blinken die anderen Fahrer. Und schließlich verlangt es niemand, nicht einmal das Gesetz, denn Uperholen ist keine Anderung der Fahrtrich- tung, braucht also auch nicht angezeigt zu Werden. Es ist aber kein Unfug, sondern sehr Höflich und obendrein dringend erforderlich, im Rückspiegel festzustellen, ob hinter Ihnen Schnellere Fahrzeuge sind, damit Sie dann auch vor dem Uberholen den Winker einschalten. Eine Sache für sich ist das Uberholen auf Schnellstraßen und Autobahnen. Manche set- zen schon einen Kilometer vorher zum Uber- holen an und trudeln gemächlich auf der lin- ken Fahrbahnhälfte weiter. Daß sie damit den ganzen Verkehr blockieren, ist ihnen ent- Weder nicht klar, oder es stört sie nicht. Andere fahren auf der rechten Fahrbahn- Hälfte bis dicht an den Vordermann heran, so daß man fast annimmt, sie wollen gar nicht überholen, und schießen dann urplötzlich nach links hinüber. In beiden Fällen sind die „Worte, die man ihnen nachruft, nicht sehr Freundlich. Prinzipiell muß jeder von uns mit dem Abbiegen oder mit dem Uberholen war- ten, bis er festgestellt hat, daß der Hinter- mann nicht zum gleichen Manöver ansetzt. Sonst begeht man groben Unfug oder fast ein Verbrechen, und trotz aller Winkerei ist der Zusammenstoß fällig! Wie die Feuerwehr um die Ecken fegen, ist zweifellos sehr eindrucksvoll für die Zu- schauer, aber wegen der damit verbundenen Gefahr und der darauffolgenden Strafe nicht empfehlenswert, zumal Sie ja nicht zur Feuerwehr gehören. Besser, Sie vermindern Ihr Tempo beim Abbiegen! Und fahren Sie die rechte Kurve nicht zu weit nach links und die linke nicht zu weit nach rechts. Bei- des ist leider ein beliebter Sport, obwohl nichts dabei zu gewinnen ist. Sich rechtzeitig Iinks halten, ist keine poli- tische Parole, sondern eine Anstandsregel für Fahrer, die nach links abbiegen wollen. Es macht den Nachfolgenden gar keinen Spaß, Wenn Sie bis zur letzten Sekunde scharf rechts fahren und plötzlich zum Abbiegen nach links ansetzen. Auch das Herausstecken des Inken Winkers hilft dann nicht viel. Wenn man nun aber kilometer! vergißt, den Winker oder Blinker abzuschalten, und ein Hintermann durch häufiges Hupen darauf hinweist, muß man sich nicht unbedingt revan- chieren, indem man den freundlichen Warner beschimpft. Man soll nicht leichtsinnig sein, gewis nicht. Vom richtigen Verhalten im Verkehrs- trubel der Großstädte und der„schnellen“ Straßen hängen oft Leben und Gesundheit ab. Es hat aber keinen Sinn und ist ganz unnütz, sich dauernd vorzustellen, daß man bei jedem Schritt über die Straße in Lebensgefahr schwebt. Wir alle tun unser Bestes, um dem großartigen Verkehrsgetriebe seine Vorzüge zu erhalten und möglichst viele Nachteile zu vermeiden. Zu den Vorsichtsmaßnahmen, die nun einmal unerläßlich sind, damit sich kein Chaos entwickelt, gehört das richtige Abwin- ken mit richtig funktionierenden Signalzeichen. In diesem Sinne: Winke, winke für gute Fahrt! Proteste gegen Kraftfahrzeugsteuer Nahverkehr soll nicht benachteiligt werden— Einwendungen der Wirtschaftsverbände Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben sich in einer Eingabe an die Bundegzzini- sterien für Finanzen, Verkehr und Wi aft nachdrücklich gegen die Erhöhung der Kraft- fahrzeugsteuer und die Einbeziehung des Nah- verkehrs in die Beförderungssteuer ausgespro- chen. In der Eingabe, die vom Deutschen Indu- strie- und Handelstag, dem Bundesverband der Deutschen Industrie sowie den Verbänden des Groß-, Einzel- und Auhßenhandels unterzeichnet ist, wird festgestellt, daß die vorgesehene Er- höhung der Kraftfahrzeugsteuer für schwere Fahrzeuge zu einer untragbaren Belastung der betroffenen Verkehrs- und Wirtschaftskreise führen dürfte. Aus diesem Grunde lehnen die Verbände die vorgeschlagene Beseitigung des „Knicks“ in dieser Form ab. In dem Gesetz- entwurf über die Anderung des Kraftfahrzeug- steuergesetzes, der im Finanz- und Verkehrs- ausschuß des Bundestages bei einer Probeabstim- mung angenommen wurde, ist die Beseitigung des sogenannten Knicks für schwere Lastkraft- wagen und Omnibusse vorgesehen, der die schweren Kraftfahrzeuge steuerlich begünstigt. Die Verbände erklären sich jedoch mit einer „sewissen Korrektur“ der heutigen Besteuerung in kleinerem Umfang einverstanden, um durch steuerliche Ungleichmäßigkeit den verkehrspoli- tischen Bestrebungen zur Ordnung des Verkehrs entgegen zukommen. In der Eingabe wird auch die Erhöhung der Steuer für Dreiradkraftwagen als anorganisch bezeichnet, da die Dreiradwagen fast ausschließlich im Orts- und Nahverkehr verwendet und daher nicht in Wettbewerb zur Bundesbahn treten würden. Die Einbeziehung des Nahverkehrs in die Be- förderungssteuer, wie es in einem zweiten Ge- setzentwurf vorgesehen ist, wird von den Ver- bänden zus wirtschafts-, verkehrs- und steuer- politischen sowie steuertechnischen Gründen ab- gelehrft. Es sei nicht ratsam, einen Einzelteil des Gesamtkomplexes der steuerlichen Belastungen im Verkehrswesen gesetzmäßig überstürzt zu 6 Vereins-Kalender 5 Möbl. Zimmer Verein Hundesport Seckenheim. Heute Freitag von 19 bis 20 Uhr und Sonntag von 8 bis 11 Uhr Dreèssurübungen. Sportverein 07. Treffpunkt zur Abfahrt zum Kinderturnfest, mit dem Sonderzug um 7.09 Uhr ab Friedrichsfeld-Nord, der Straßenkreuzung an am Sonntag um 6.30 Uhr bei der Siedlung. Turnerbund„Jahn“(Handball-Abteilung). beteiligt sich die 1. am Samstag, 14.45 Uhr ab Kaiserhof. Turnverein 98. Unsere Schüler und Schülerinnen, die beim Kreiskinderturnfest in Plankstadt beteiligen, treffen der Fahr- und Festbeitrag für Kinder über 10 Jahren 1.10 DM und für Kinder von 6. 10 Jahren C. 70 DM. Das Geld ist sich am Sonntag früh um 6.15 Uhr in abgezählt mitzubringen. Morgen Samstag, und 2. Mannschaft am„Turnier auf dem Schloßplatz in Neckarhausen“. Abfahrt beider Mann- schaften um 15.30 Uhr ab Kaiserhof, Turnierbeginn um 16 Uhr, Abfahrt der Schüler zum Spiel geg. VIL. Neckarau sep. Eingang an jungen Mann zu vermieten. Zu erfr. in d. Geschäftsst. d. Bl. Denn die 0 rögteguswaß! bdrelngt immer die größten Vorteſle. Soeben eingetroffen: Sohwore Tournay- Teppiche aus reiner Wolle in herrlichen Mustern sich Turnhalle. DeßR WEG don Ubel! Akiiv- Puder: Herz, Magen, Nerven! hatte ich lästiges Hautjucken. Mit Kloster- frau Aktiv-Puder machte ich gute Erfahrun- gen: In kurzer Zeit befreite er mich von dem So schreibt Frau Martha Neumann, W.-Elberfeld, Gerberstr. 14. Wieviele könnten das Gleiche bestätigen: auchbei Hautschäden an den Füßen ist Klosterfrau Aktiv- Puder . verblüffend wirksam. Gerade in der war- men jahreszeit sollte man ihn deshalb täglich anwenden! 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DM zu Aaulelre. verkaufen. Anzusehen: bengenbacherstrade 18 verabschieden. Durch die geplanten Maßznanmen 1 1 würde eine zusätzliche 18 878 Bela- Wir packen die Koffer stung für den Nahverkehr eingeführt werden. Kofferpacken— das sind Raumfragen, an Der Nahverkehr sei im wesentlichen keine Kon- deren Lösung selbst große Mathematiker kurrenz der Bundesbahn, sondern erfülle im scheitern würden. Raum ist in dem kleinsten Segenteil durch Abholen und Zubringen wich- Koffer für ein liebend glücklich Paar, könnte tige Ergänzungsfunktionen insbesondere im Flä- man variieren, Was nehme ich eigentlich mit III1I110 Form nicht von der Bahn Bahrgenommen wer- 3 beides erschwert die Reise. Jeder den Köter hat schon die Erfahrung gemacht, daß ihm gerade das noch fehlte, was er zu Hause ge- lassen hat, und daß er das mitgenommen, per 60 Millionen DM Frostschäden Was er lieber hätte zu Hause liegen lassen bst. 8 75 18 Beine Sollen. Dieser Treppenwitz der Reise- und Obst- und Gemüse am meisten betroffen Ferienzeit ist weitgehend bekannt, Ist man Stuttgart(281). Wie in der letzten Sit- für warme Tage gerüstet, bleibt das Wetter zung des Landwirts„und Ernährungs- mit konstanter Beshaftigkeit kühl und reg- ausschusses der Verfassunggebenden Landes- nerisch. Das gleiche kann auch umgekehrt versammlung mitgeteilt wurde, wurden bisher passieren. Meist bedenkt man das Wetter bei in Baden- Württemberg bereits landwirtschaft- der Abreise. liche Frostschäden in Höhe von über 60 Mil- Wie soll man nun packen? Mit den Morgen- ae lionen DM festgestellt. Davon entfallen etwa Kleidern anfangen oder umgekehrt mit den Nr 35 Millionen auf Obst- und Gemüsekulturen Abendkleidern? Sollen wir nach Temperatur, i und rund 25 Millionen auf den Wei nach dem Wetter unser Gepäck einordnen? Einem Vorschlag seines Vorsitzenden folgend, Was nützt das, wenn man alles so pedantisch beschloß der Ausschuß, die Staatsregierung zu und sauber eingepackt hat, wenn die suchen ersuchen, die Schadenserhebungen durch die den Hände der Zollbeamten wieder alles„Ke zuständigen land wirtschaftlichen Dienststel- durcheinander bringen? len im Benehmen mit den berufsständigen Jeder Reisende hat seine eigene Einpack Organisationen fortsetzen zu lassen und der methode. Ganz Vorsichtige legen Seidenpapier Ganz Verfassunggebenden Landes versammlung so zwischen jedes Stü topfen die Armel der Schwwi bald wie möglich Vorschläge für geeignete Röcke und Mäntel damit aus. Manche bauen Hilfsmaßnahmen zu machen. Weiter wurde auf die Geschicklichkeit der Hotel- und Pen- Be die Staatsregierung gebeten, darauf hinzuwir- Sionsmädchen. Die Koffe gen, so gering am D. ken, daß in besonders schweren Schadensfäl- sie auch angesichts einer bevorstehenden Reise achtze len infolge des Frosteinbruchs den Geschädig- erscheinen mögen, sind doch eng verbunden zone ten Stundung bzw. Erlaß der einschlägigen mit den Reisefreuden. Ob man an Körperge- bis 21 Steuern gewährt wird. wicht zu- oder abgenommen hat, auch w Volks Ferner empfahl der Landwirtschaftsaus- man keine Geschenke, keine Neuanschaffun- Regin schuß, den von den schweren Unwettern gen gemacht hat, eine merl ge Tatsache, Die heimgesuchten Gemeinden der Kreise Heil- das Reisegepäck nimmt auf jeder Reise zu, Willel bronn und Mosbach entsprechend finanzielle der Koffer erscheint immer voller als bei völke: Hilfe zukommen zu lassen. der Rückreise. Traue „ a 5 Auch sollte man bedenken, niemals den zum . Koffer so voll zu stopfen.„Leicht beieinander Bund. Die kleine Melodie wohnen die Gedanken, doch hart im Raume ter d. Mitunter n e den e e stoßen sich die Sachen“ Schiller hat das zwar nicht N r e e 5 anders gemeint, aber im QAuadratmeterraum 8 eine kleine unbedeutende den Sinn des Kotkers steg 1 F diesen kommt, und daß wir unwillke jese Me- S.— 1 2 deuts 5 50 85 legen wir System ins Kofferpacken. Belasten 7705 ljodie singen oder pfeifen n n. Es kann j icht. 85 1 7 haber 1 8 5 5 5 wir nicht unseren Kopf mit unnützem Ge- 0 eine kla e Strophe eines bekannten Mu- 2 18185 18 5 1 ist in Sikstückes sein, es kann ein Schl Sein oder 5. FFV 1595 Aut es kann auch ein Volkslie das ist. 1„ die S Schließlich einerlei. Wichtig ist, daß wir de nen Melodie plötzlich haben, daß sie uns ein SyYmb Stückchen Wes begleitet und uns ein paar Fällige Zahlungen. tische Stunden lang nicht aus dem Sinn kommt.. N r 85 ersch. Es ist unnütz und un; nd, dieser Melo- Nachſtehende ſtädtiſche Gefälle ſind zur den e die das„Gastrecht“ zu verwehren, wenn Wir Zahlung fällig: eue e 55 ichnen 15. 6 Hundeſteuer 1953 8 5 3 Melodie eine Weile. e e 85 und sind 20 b. Snlgens e. 8 des Vor Slückelich. Viele pfeifen ihre Melodie, singen Uhrmacher⸗ und Kfz.⸗Handwerkes 7 oder summen ihr kleines Lied, das ihnen l. Rate vor i Plötzlich beim Morgenkaffee eingefallen ist 1. 7. Schulgeld für die Städt. Webſchule Sie a! und der Tag sieht schöner aus. Die kleine 1. 7. Schulgeld für die Höhe en Lehranſtal⸗ der 9 Melodie kenn von kähr kommen, sie kann e f sie k. auch aus dem Rundfunkapparat tönen und 1. 7. Vergnügungsſteuer für Juni 1953 ten, das Morgenkonzert be ert haben, sie kann 1. 7. Gebül ren für Juni 19 33 fern von einem anderen Menschen gesungen oder 1. 7. e V die gesummt worden sein. Es kommt nur darauf e i* an, für jede kleine, uns angenehme Melodie 3„ 5 Berk ein aufnahmebereites Herz und einen aufge- N Rate 2 0 e— 1 schlossenen Charakter zu haben. 3. 7. Erbbauzinſen 1953— 1. Hälfte uns Eine kleine Melodie kann viel bedeuten. 15. 7. Zins⸗ und Tilgungsraten aus Kauf⸗ s a darauf 155 2 8 50 geldern und Baudarlehen 55 2 Me. U KO 8 1———— 22 2 212— + 1*. CCCCCCC7%%CCC((( dringt, dann lehnen Sie die Melodie nicht als Muſik und Theater 4. Rate für das gen Sentimentalität ab; sie ist es wert eir Sommerſemeſter 1953 Land behalten zu werden und 20. 7. Getränkeſteues und Speiſeeisabgabe der gesungen manchen Tag v für Juni 1953 zeug g das 7 freie Gut erhaltenes Palast-Iheater Seckenheim. Schlafzimmer (Eiche) zu verkaufen. FRITZ/ Offenburgerstrage 37 RE UId ccd RE nz Nur in Apotheken und Drogerien erhöltlieh Freitag bis Montag: Werktags 20 Uhr- Sonntags 169 u. 21 Uhr Ein Heimatfilm für Herz und Gemüt nach einer Novelle von Gottfried Keller Freitag und Samstag Spätvorstellung 22 Uhr Und wieder ein großer Farbfilm: omaha wðWk Ein historisches Bild- dokument von dem größt. Indianer-Aufstand, den der amerikanische Westen je erlebte! Sonntag, 13.30 Uhr für unsere jugend! Olenstag und Mittwoch je 20 Uhr Ein Walzertraum in Farben Frühling ci taf dlem Ss Ein Filmwerk wie: „Frau meiner Träume“ Schlafzimmer/ Küchen in bekannter Qualität finden Sie im Möbelhaus ARITUR HAUCK Seckenheim Zähringerstraße 1017 Telefon 47100 und fliegenschrank Kloppenheimerstr. 21 275 1. 5 g Iii. A.(Schreiner- Arbeit, Pitschpine) Inserieren e ee 2 türig, preiswert zu verkaufen. 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