ene ene 0 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenbeim und Umgebung Anreigenpreise: die 6-gespaltene Milhi- Mmeterzeſle 15 Pig.— Preisliste Nr. D Abbestellungen können nur bis Z. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 97 Freitag, den 19. Juni 1953 5.53. Jahrgang Drei Tage Halbmast angeordnet Bundestag ehrte die Opfer von Berlin— „Ein erschütterndes Beispiel der Treue“ Bonn(E. B.) Bundeskanzler Dr. Adenauer hat eine dreitägige Halbmastbeflaggung aller öfkentlichen Gebäude des Bundes zum Ge- denken der Opfer der Berliner Demonstra- tionen angeordnet. Die Länderregierungen wurden aufgefordert, dem Beispiel des Bun- des zu folgen. Für die Opfer der Demonstrationen in Ost- berlin und in der Sowjetzone veranstaltet die Bundesregierung am Sonntag vormittag eine Trauerfeier im Bundeshaus. Bundespräsident Heuss wird die Gedenkansprache halten. Die Abgeordneten des Deutschen Bundes- tages erhoben sich zu Beginn ihrer Donners- tagssitzung von ihren Plätzen und gedachten der Opfer von Berlin. Bundestagspräsident Ehlers bekundete im Namen des Hauses seine Verbundenheit mit den Opfern, ihren Ange- hörigen ‚und allen Menschen, die die Einheit und Freiheit des deutschen Volkes wollen“. Ehlers gedachte aller Toten und Verletzten der Demonstrationen und stellte fest, daß bis- her nicht bekannt sei, wieviel deutsche Men- schen„zusätzlich zu aller Not in dieser Zeit Höchster politischer Spannung“ in den Tod gehen mußten. Die Welt hat verstanden, daß hier ein e Beweis erbracht wurde, wo auch dieser 1 deil des deutschen Volkes stehté, erklärte Vizekanzler Blücher zu den Ostberliner Er- eignissen,„In dem echten Aufbegehren dieser Menschen wird aller Welt sichtbar, daß das Regime dieser Zone in keiner Weise von dem moralischen Willen der Bevölkerung getragen ist. Für uns sind die Ereignisse ein erschüt- terndes Beispiel der Treue, mahnen sie uns doch, auch an die Leiden und Gefahren zu denken, unter denen sich diese Treue bewährt. Wir meinen es bitter ernst mit dieser Mah- nung. Nichts liegt uns ferner, als durch Fan- faren den verhängnisvollen Schußbefehl der anderen Seite auszulösen oder auch nur zu erleichtern.“ Die Presekorrespondenz der FD schreibt, wie die Erinnerung an die Opfer der Berliner Märztage des Freiheitsjahres 1848 die Jahr- hunderte überdauerte, so werde auch das Ge- denken der Toten vom 17. Juni 1953 unsterb- lich sein. In Bonn rechne niemand damit, daß auch durch einen Berliner Aufstand die Machtverhältnisse im Kreml geändert werden könnten. Künftig werde jeder Schritt der Bundespolitik jedoch noch umsichtiger und strenger als bisher an dem Maßstab gemessen werden müssen, ob er Deutschland der Wie- 7 Nervereinigung näher bringt. Das sei die Ver- 1 pflichtung, die der Berliner Opfergang vom 17. Juni auferlege. Das DGB-Organ„Welt der Arbeit“ betonte: „Schwer ist vorauszusagen, wie alles endet. Mit Stolz und Genugtuung aber müssen wir im Westen feststellen, daß trotz aller Unter- drückung der Geist für Freiheit und kämpfe- rische Opposition gerade bei den Arbeitern der Ostzone noch nicht verlorengegangen ist.“ Gar nicht auszudenken sei, wie der Stim- mungsausbruch in Ostberlin auf die Welt- öffentlichkeit wirken müsse. Noch schlimmer müßten die Auswirkungen— wenigstens mora- isch— auf die Machthaber der Ostzone sein, denn jahrelang habe die östliche Presse 80 getan, als ob unter der Russenherrschaft alle Freiheit, im Westen aber Unterdrückung und Not herrschten. Diese Vorstellungen einer Propaganda, die sich im eigenen Lande vor allen Dementis sicher fühle und Andersden- kende ins Zuchthaus sperre, zerflögen nun wie Rauch im Winde Agypten wurde Republik Kairo(UP). Agypten wurde am Donners- tag zur Republik proklamiert. Zum ersten Präsidenten wurde General Mohammed Na- guib ausgerufen, der zugleich auch das Amt des Minister präsidenten wahrnehmen wird. Stellvertretender Ministerpräsident und In- nenminister wurde die rechte Hand Naguibs, Oberst Gamal Abd el Nasser. 50 Millionen Dollar haben die USA zusätz- Uch für Westberlin aus Mitteln der gegen- seitigen Hilfe verfügbar gemacht. Prinzessin Gabriele von Bayern, eine Toch- ter des Kronprinzen Rupprecht, wurde in der Schloßkirche von Nymphenburg von Kardinal Wendel mit dem Erbprinzen Karl von Croy getraut. Jugoslawien hat 26 sowjetischen Kriegs- schiffen die Durchfahrt durch den jugosla- wischen Teil der Donau gestattet. Die Schiffe egen zur Zeit in Wien und sollen in den südöstlichen Balkan fahren. Die kommunistische. in Bay- onne Grankreich) wurde von unbekannten Tätern in die Luft gesprengt, Ein schweres Erdbeben wird aus Ran nopel(Westliche Türkei) gemeldet. Die Zahl der Todesopfer ist noch nicht bekannt; sie soll sehr groß sein. Das Oberste US-Bundesgericht hat die Ent- scheidung über den Hinrichtungsaufschub für die zum Tode verurteilten Atomspione Ethel und Julius Rosenberg„ 5 Unruhen in Berlin schwelen weiter Revolten in der Zanzen Ostzone— Erstes Todesurteil— Versteifter passiver Widerstand Berlin(UP). Die spontane Erhebung der Ostberliner Bevölkerung versteift sich trotz drohender sowzetischer Panzer in einer Be- wegung des passiven Widerstandes der Men- schen in der gesamten Sowietzone gegen die kommunistische Regierung und für die Frei- heit. Aus allen größeren Städten Mittel- deutschlands sickerten Nachrichten von Mas- senstreiks, Aufständen gegen die Volkspolizei und Demonstrationen zur Befreiung politi- scher Häftlinge aus den Zuchthäusern durch. In mehreren Städten sind sowjetische Truppen mit Waffengewalt gegen die rebel- ljerende Bevölkerung vorgegangen. Damit herrscht praktisch in ganz Ostdeutschland das Kriegsrecht. Unter dem von den Sowjets über Ostberlin verhängten Ausnahmezustand hat ein sowie- tisches Kriegsgericht einen angeblich aus Westberlin stammenden Mann namens Willi Göttling wegen Teilnahme an den blutigen Demonstrationen vom Mittwoch zum Tode verurteilt und standrechtlich erschießen las- sen. Nach der Bekanntmachung des sowie- tischen Militärkommandanten soll Willi Gött- ling für einen„ausländischen Aufklärungs- dienst“ gewesen sein. In Wahrheit war Gött- ling ein arbeitsloser Westberliner, der seit einem Monat mit seiner Wohnungsmiete im Rückstand war. Seine Familien angehörigen schildern:„Willi hat sich politisch nie betä- tigt. Er war auch in keiner Partei.“ Der Sowzjetzonen-Rundfunk meldete zahl- reiche Verhaftungen von angeblichen„Provo- kKkateuren“. In der„Stalin- Allee“— dem Zentrum des Widerstandes— wurde die Streikleitung festgenommen, die am Vortage den Generalstreik für Berlin ausgerufen hatte. Auch im volkseigenen Betrieb Bergmann- Borsig verhaftete die Volkspolizei elf Arbei- ter, die Streikposten aufstellen wollten. Trotz einer Aufforderung Grotewohls, die Arbeit wieder aufzunehmen, trotz der drohen- den Panzer, der aufgefahrenen Feldgeschütze und der patrouillierenden Rotarmisten ruht in allen größeren Betrieben des Sowietsek- tors die Arbeit. Wegen des Generalstreiks lie- gen sämtliche Verkehrsmittel still. Sowjet- soldaten mit schweren Waffen und bewaff- nete Volkspolizisten halten Ostberlin sowohl von den Westsektoren als auch von der Ost- zone abgeriegelt. Angeblich 16 Tote Schon am frühen Morgen bildeten sich in mehreren Stadtteilen wiederum große Men- schenansammlungen. Sie hielten sich in stän- diger Bewegung, da nach den Bestimmungen des Ausnahmezustandes nicht mehr als drei Personen zusammenstehen dürfen. Die Zahl der Menschen, die den blutigen Straßen- kämpfen vom Mittwoch zum Opfer gefallen sind, ist noch nicht bekannt. Allein in West- berliner Krankenhäusern liegen sieben Tote und 119 Verletzte. Nach einer Mitteilung des Deutschen Roten Kreuzes sollen 16 Todesopfer 2uU beklagen sein. Beobachter haben den Eindruck, daß es in Ostberlin am Donnerstag nicht zu neuen blu- tigen Zusammenstößen gekommen ist. Die arbeitende Bevölkerung versteift sich offen- sichtlich auf den passiven Widerstand in der Form des Streiks. Da die Arbeiter jedoch kaum über Ersparnisse verfügen und da sich schon die ersten Anzeichen einer zunehmen- den Lebensmittelknappheit bemerkbar ma- chen, dürfte es in absehbarer Zeit zur allge- meinen Wiederaufnahme der Arbeit kommen. Nuschke zurückgehalten Der stellvertretende Ministerpräsident der Sowjetzone, Otto Nuschke(Ost- CDU), ist aus der Schutzhaft der Westberliner Polizei ent- lassen worden und wollte schon in den So- Wjetsektor zurückkehren, als er in letzter Mi- nute von Westberliner Polizisten zurückge- halten wurde. Nuschke soll weiter vernom- men werden. Bis zum Donnerstagnachmittag wurde er von amerikanischen Dienststellen verhört. Anschließend prüfte das Westberli- ner Polizeipräsidium, ob gegen den Sowjiet- zonen Minister strafrechtliche Belastungen vorliegen. Die Untersuchung erbrachte nach Mitteilung eines Polizeisprechers keine Be- lastungen. Zwei Westberliner Journalisten, die am Mittwoch zur Berichterstattung über die anti- kommunistischen Demonstrationen in den So- wjetsektor fuhren, sind bisher nicht in die Westsektoren zurückge kehrt. Streiks und blutige Zusammenstöße werden aus Magdeburg, Leipzig, Jena, Dessau, Dres- den, Gera, Halle, Brandenburg, Chemnitz und Erfurt gemeldet. Potsdam und Babelsberg sind in das über Ostberlin verhängte Kriegs- recht einbezogen worden. Die Bevölkerung darf von 20.00 Uhr abends bis sechs Uhr morgens nicht auf die Straßen. Infolge umfangreicher Truppenverschiebungen der Sowjets und der Arbeitsniederlegung vieler Eisenbahner ruht in der Sowjetzone der Eisenbahn- Fernverkehr. Wegen Truppentrans- porten blieb auch die Autobahn Berlin-Helm- stedt sieben Stunden lang geschlossen. Seit 5 Uhr früh verläuft der Interzonenverkehr jedoch wieder ungestört. 20 Tote in Magdeburg? Reisende und Flüchtlinge der Sowiet- zone entwerfen folgendes Bild: Am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag demon- Sstrierten in Magdeburg die Arbeiter des „Thälmannwerkes“ gegen das kommunistische Regime. Nur mit Unterstützung sowjetischer Panzer wurden die Menschen daran gehin- dert, in der Leipziger Straße das Gefängnis zu stürmen und die politischen Gefangenen zu befreien. Die Panzer und„Volkspolizisten“ sollen blindlings in die Menschenmenge hin- eingeschossen haben. Dabei sind angeblich 20 Todesopfer zu beklagen. Der Interzonen- zug Berlin-Helmstedt, der auf dem mit de- monstrierenden Menschen überfüllten Magde- burger Bahnhof einlief, wurde mit Parolen wie„Deutschland, Deutschland über alles“ und„Nieder mit der SED“ beschriftet. Auf dem Bahnhof hatten in Hemd und Hose Volkspolizisten gestanden, die von der Menge entwaffnet worden waren. Die Aufstände in Gera sollen noch heftiger Als die Straßenkämpfe in Ostberlin gewesen sein. Die erregten Menschen sind angeblich in die Unterkünfte der„Volkspolizei“ einge- drungen und haben zahlreiche uniformierte Beamte zum Fenster hin ausgeworfen. Auch diese Rebellion hat nur gewaltsam von so- Wietischen Panzern unterdrückt werden kön- nen. Ahnliche Berichte liegen aus Waldheim, Halle, Torgau, Bautzen und Brandenburg vor, wo Rotarmisten und schwerbewaffnete kaser- nierte Volkspolizisten blindlings in die De- monstrationsgruppen schossen, die aus den dortigen berüchtigten Zuchthäusern Gefan- gene herausholen wollten. Der Sowjetzonen-Rundfunk mußte zugeben, daß es im Zeiß- Werk Jena zu Arbeitsnieder- legungen und„Zerstörungen“ gekommen ist. Die Welt fragt: Wos wird Moskau tun? Enormer Prestigeverlust der Sowjets— Das Ausland bewundert die Berliner London(UP). Seit Stalins Tod hat kein Ereignis die Welt so stark aufgewühlt wie der Aufruhr in Ostberlin. Man vermutet all- gemein, daß die Initialzündung zu den De- monstrationen von den Kommunisten selbst gegeben wurde, daß sie jedoch dann zu einem Ausmaß angewachsen sind, von dessen Mög- lichkeit sich die Agitatoren keine Vorstellung gemacht hatten. Jedenfalls aber zollt man den Ostberlinern einhellig Bewunderung. In Washington bezeichnete der Vorsitzende des einflußreichen außenpolitischen Senats- ausschusses, Alexander Wiley, die Ereignisse in Ostberlin als„Symptom einer allgememen Unruhe, die hinter dem„Eisernen Vorhang“ herrsche. Sie seien eine Bestätigung der Theo- rie, daß die Sowjetunion einen Waffenstill- stand Wünsche, um mit den Unruhen im eigenen Herrschaftsbereich fertig zu Werden. lerikanische Regierungskreise Verliehen r Befürchtung Ausdruck, ag 17 kommunk- st 3 Mächtaber in der S0, etischen Besatz etzone und Wjetzonalen Regierung zur Liberalisierung der bisherigen Bolschewisierungspolitik und erklärten, man könne kaum damit rechnen, daß die Sowjets an diesen Maßnahmen fest- halten würden, nachdem sie erkennen muß- ten, daß schon ein geringes Nachlassen des Druckes auf die Bevölkerung der Sowietzone Praktisch zu einem Aufstand des Volkes führe. Die„New Vork Herald Tribune“ schreibt in einem Leitartikel:„Es läßt sich nicht hinweg disputieren, daß zum erstenmal im weiten, von Schweigen erfüllten Bereich des sowieti- schen Imperiums durch einen spontanen Auf- Stand die roten Flaggen zerrissen, die Bilder Stalins verbrannt worden sind, und daß damit endlich ein Schwertstreich für die Freiheit getan wurde.„Die sowietische Politik wird sich nach diesen Ereignissen ändern müssen. Ob zum Guten oder Bösen, wissen wir nicht. Doch der Ostberliner Aufstand hat mit einem Schlag der Propaganda und der Politik, die seit Stalins Tod an der Tagesordnung Waren, FEE 3 Regie die 0 2 Ostberlin und in der Sowjetzone wacht kein einige Spitzenfunktionàre der ostzonalen Re- gierung opfern wird. Bei einer Vierer-Kon- ferenz werde der Westen stärker als zuvor auf seine Forderung nach feien, gesamtdeut- schen Wahlen pochen, ehe in der Deutschland- Frage überhaupt andere Themen angeschnit- ten würden. Ob Moskau dieser Forderung nachgeben werde, erscheine nach den Erfah- rungen der detzten Tage allerdings zweifel hafter als bisher. Denn freie Wahlen, davon habe sich der Kreml in Berlin überzeugen können, würden das Ende des SFED- Regimes bedeuten. Der„News Chronicle“ schreibt:„Die jüng- ste Entwicklung, in der die Berliner Revolte das letzte Ereignis darstellt, ist alles andere Als entmutigend für den Westen. Jedenfalls zeigt sie, daß das deutsche Volk durchaus nicht Hals über Kopf noch Osten stürmen würde, Falls es zu freien Wahlen in einem vereinig- ten Deutschland käme. Das ist ein Anzeichen von großer Bedeutung. Denn für Frieden und Stabilität der Welt ist es nach wie vor Vor- Aussetzung, daß Deutschland mit dem west- lichen Europa integriert wird.“ Die Sozialistische Partei Frankreichs hat sich in einer Botschaft mit den Ostberliner Arbeitern solidarisch erklärt und ihnen ihre Bewunderung ausgesprochen. Der„Aufstand des Berliner Proletariats“ beweise nach den Unruhen in der Tschechoslowakei, wie tief die Gegnerschaft gegen das kommunistische Re- gime im Osten sei. Die„Humanité“, das offi- Zielle Organ der Kommunistischen Partei Frankreichs, machte dagegen„westdeutsche Kriegshetzer“ für die Zwischenfälle in Ost- berlin verantwortlich. Die führenden Zeitungen der Sowjetunion, an ihrer Spitze die„Prawda“ und die„IS- Westija“, veröffentlichten Berichte der TASS- Agentur aus Berlin, in denen behauptet wird, daß die Unruhen in Ostberlin das Werk„aòs- ländischer Agenten“ gewesen seien. Der TASS- Bericht wurde auf der letzten Seite der Blät- ter an unbedeutender Stelle veröffentlicht. Senkung der Kaffeesteuer zu erwarten Keine Familienausgleichskassen— Ein Rosen- strauß für Schoettle Bonn(E. B.) Die Senkung der Kaffee- und Teesteuer ist der Verwirklichung ein erheb- liches Stück näher gerückt. Der Finanz- und Steuerausschuß des Bundestages hat am Don- nerstag die Senkung dieser Steuern von bis- her 10 bzw. 15 DM je Kilogramm auf 3 DM beschlossen. Er wird dem Plenum des Bun- destages einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Annahme vorschlagen. Mit einer Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag, auch gegen den Widerstamd des Bundesfinamzministers, wird noch vor der letzten Bundestagssitzung am 3. Juli gerech- net. Darnach würde das Pfund Kaffee in Zu- kunft nicht mehr durchschnittlich 16 DM, son- dern nur noch 8,50 bis 9 DM kosten. Der Vor- schlag des Bundesflnanzministers, eine Ban- derolensteuer auf Kaffee einzuführen, wurde Abgelehnt, weil sie steuertechnisch zu kom- Pliziert sei. Mit der Gründung von Familienausgleichs- kassen ist vorläufig nicht mehr zu rechnen. Der für diese Frage zuständige Ausschuß des Bundestages hat einen entsprechenden SPD- Antrag abgelehnt. Die CDU/ CSU-Bundestags- fraktion hat einen ähnlichen Gesetzentwurf zurückgezogen. Die Regierungsparteien wollen jetzt dafür einen neuen Gesetzentwurf ein- bringen, nach dem Aufwendungen für schon bestehende Einrichtungen zur Unterstützung kinderreicher Familien in den Betrieben in Zukunft als Werbungskosten von den Steuern abgesetzt werden können. Diese Steuerver- günstigung soll den Betrieben den Anreiz geben, ihre Leistungen auf sozialpolitischem Gebiet zu erhöhen. Nach dem ursprünglichen Plan sollten Familienausgleichskassen gegrün- det werden, die Kinderzuschläge in Höhe von 20 DM für jedes dritte und weitere Kind zur Verfügung l stellen sollten. Der Haushaltsausschuß schloß am Donners- tag in seiner 250. und letzten Sitzung die Be- ratungen über den 27 Milliarden DM umfas- senden Haushaltsplan 1953/54 ab. Der Bun- destagspräsident überreichte dem Ausschußg- Vorsitzenden Erwin Schoettle(SPD) einen Ro- senstrauß und beglückwünschte die Aus- schußmitglieder zu ihrer erfolgreichen Arbeit Während der vergangenen vier Jahre. Bun- desfinanzminister Fritz Schäffer dankte dem Ausschuß für das entgegengebrachte N Verständnis und Vertrauen. für die Reisezeit scho tenen phemen. 8 30 1 1 K Geste 1 05 01 ö 75 ö —— — Tumulte in der Landes versammlung Protestaktionen gegen KPD- Abgeordnete— Debatte über die Schulartikel Stuttgart(Zst. In der Verfassung- gebenden Landes versammlung von Baden- Württemberg kam es zu tumultartigen Sze- nen, als die kommunistische Abgeordnete Erika Buchmann bei der Begründung eines Abänderungsantrages schwere Diffamierungen gegen die westlichen Demokratien und die Bundesregierung aussprach. Die Abgeordneten Aller demokratischen Fraktionen erhoben sich unter heftigen Pfui-Rufen von ihren Sitzen. In dem minutenlang anhaltenden Sturm der Entrüstung gingen die Ausführungen der kommunistischen Abgeordneten unter, so daß diese schließlich das Rednerpult verließ, ohne re Ansprache beendet zu haben. Der Präsident der Landes versammlung, Dr. Carl! Neinhaus, erklärte, daß er keine ge- schäftsordnungsmäßige Handhabe besitze, die kommunistische Rednerin an ihren Ausfüh- rungen zu hindern, er empfahl den kommu- nistischen Abgeordneten jedoch dringend, im Hinblick auf die gesamtpolitische Lage, ins- besondere auf die Vorgänge in Berlin, ihre Darlegungen auf sachliche und kurze Be- merkungen zu beschränken. Unter dem stürmischen Beifall des Hauses distanzierten sich die Sprecher aller vier demokratischen Fraktionen von den Auße- Tungen der kommunistischen Abgeordneten und erklärten, sie würden den Sitzungssaal Verlassen, falls die Kommunisten in diesen bedeutsamen Stunden nicht darauf verzich- ten wollten, vor der Volksvertretung das Wort zu ergreifen. Der SPD-Fraktionsvor- Sitzende Dr. Alex Möller sagte, es sei den demokratischen Abgeordneten unter den ge- genwärtigen politischen Umständen unerträg- lich, sich die„Produkte kommunistischer Heu- chelei“ weiter anzuhören.„Wenn die Rom- mumisten nicht so viel Takt haben— was ja kaum zu erwarten ist— uns in diesen Stun- den von ihrem Anblick zu befreien, dann ist es notwendig, daß wir uns nachdrücklich von innen distanzieren und uns ihren Beleidi- gungen entziehen“, sagte er. Als nach der Wiederherstellung der Ruhe der kommunistische Abgeordnete Hans Rueg Zur Begründung eines Antrags die Redner- tribüne betrat, verließen die Abgeordneten AAler demokratischen Fraktionen den Sitzungs- Saal. Nach einer Pause von mehreren Minu- ten setzte die Landesversammlung dann ihre Verfassungsberatungen wieder fort. Das Plenum nahm dann nach einer sach- lichen Debatte in zweiter Lesung einstimmig den ersten Artikel des Verfassungsabschnitts „Erziehung und Unterricht“ an. Der Artikel sichert jedem jungen Menschen, ohne Rück- sicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage, eine seiner Begabung entsprechende Er- Zlehung zu. Bei der Beratung des Artikels 13, der die sthischen Grundlagen und die Verantwort- Üchkeiten für die Erziehung der Jugend be- Handelt, erhob der SPD-Abgeordnete Renner schwere Bedenken gegen die Formulierung, daz die Jugend in der Ehrfurcht vor Gott und im Geiste christlicher Nächstenliebe zu er- Ziehen sei. Renner selbst bekannte sich zwar durchaus zu dieser Forderung, meinte jedoch, daß durch eine derartige Verfassungsbestim- mung Eltern, die keine Christen seien, das Recht zur Erziehung ihrer Kinder genommen Werden könnte. Sprecher der CDU fanden Zwar lobende Worte für die Grundsatztreue Renners, wiesen aber darauf hin, daß die vor- geschlagene Verfassungsbestimmung ein Er- Zziehungsziel sein solle, das die Glaubensfrei- heit nicht antaste und niemals als eine Art Polkzeireglement ausgelegt werden könne. Für die Beibehaltung der vom Verfassungsaus- schuß vorgeschlagenen Formulierung sprachen sich auch Abgeordnete der DVP sowie einige Sprecher der SPD aus. Ein Antrag der CDU, in dem eine Hervorhebung des Erziehungs- rechts der Eltern gegenüber dem des Staates und der Kirche in der Verfassung gefordert Wurde, verfiel der Ablehnung. Die CDU stimmte dem Artikel 13 in der Schlußabstim- mlmg jedoch ebenfalls zu. Wie zu erwarten, entwickelte sich eine län- ere Debatte über das Problem der Schul- geld- und Lernmittelfreiheit an den höheren und mittleren Schulen. Die CDU hatte einen Abänderungsantrag vorgelegt, der, wie auch Aus den Ausführungen der Oppositionsspre- cher hervorging, nur einen graduellen Unter- schied gegenüber der Ausschußfassung be- deutete, die von den Fraktionen der Regie- rungskoalition unterstützt und schließlich bei der Abstimmung auch angenommen wurde. Die Redner der CDU hatten ver allem Be- denken, daß bei baldiger Verwirklichung der Schulgeldfreiheit zu wenig Mittel für andere Wichtige schulischen Aufgaben zur Verfügung stehen könnten. Demgegenüber brachten die Abgeordneten der Koalition zum Ausdruck, daß in der Wertskala der Ausgaben sowieso eine Anderung zugunsten der schulischen Be- lange vorgenommen werden müsse. Außer- dem gelte es, den im Norden des Landes in dieser Frage bereits erreichten Fortschritt 50 bald wie möglich auch auf die südlichen Lan- desteile auszudehnen. Mit unwesentlichen Anderungen billigte das Haus ferner den Artikel des Verfassungsent- Wurfs, der die Freiheit der Hochschule in For- schung und Lehre, ihr Selbstverwaltungsrecht und ihr Vorschlagsrecht bei der Ergänzung des Lehrkörpers festlegt. Die Auseinander- setzung über die Frage, ob Elternrecht oder christliche Gemeinschaftsschule in der Ver- Fassung verankert werden sollen, wird am kommenden Dienstag im Plenum stattfinden. Die Beratung dieser Artilzel war am Donners- tag„ausgeklammert“ worden, da die Berichte über die Ausschußberatungen noch nicht vor- Vertragsentscheid erst im Herbst Düsseldorf(UP). Der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Professor Höp- ker-Ascheff, erklärte vor dem Rhein-Ruhr- Klub in Düsseldorf, das Bundesverfassungs- gericht werde die Verfassungsmäßigkeit der deutsch-alliierten Verträge nicht vor Sep- r entscheiden. Ebenso Uuerschug Nhees gefäaurael Wazenslistand 25 000 nicht rückkehrwillige Kriegsgefangene freigelassen— Washington und London er- schüttert Seoul(UP). Der südkoreanische Präsident Syngman Rhee hat es verstanden, durch eine völlig überraschende Maßnahme das Inkraft- treten des von ihm leidenschaftlick abgelehn- ten Waffenstillstandes ernstlich zu gefährden: Auf persönliche Anordnung Rhees wurden 25 000 der insgesamt 34 000 nordkoreanischen Kriegsgefangenen, welche nicht in ihre Hei- mat zurückkehren wollen, aus ihren Lagern auf dem südkoreanischen Festland entlassen. Diesen Lagern waren südkoreanische Wach- mannschaften beigegeben, die die Gefangenen in den meisten Fällen unbehelligt ziehen lie- Ben. In jedem Lager waren nur der Kom- mandant und einige Mann Verwaltungsperso- nal Amerikaner. Wie der Oberbefehlshaber der UN- Streitkräfte, General Mark Clark, in Tokio bekanntgab, ist es diesen wenigen Ame rikanern nicht gelungen, die Entlassung der Gefangenen zu verhindern. Nach einem Kom- muniqué Clarks machten sie zwar von Trä- nengas und auch von der Schußwaffe Ge- brauch, doch hatte dies nur geringen Erfolg. Neun Gefangene wurden dabei getötet und 16 verletzt. Bis jetzt konnten nur knapp tausend Gefangene wieder festgenommen werden. Der Chef der südkoreanischen Militärpoli- zei, Generalleutnant Won Vong Duk, hat den ihm unterstellten Verbänden Befehl erteilt, alle Versuche„militärischer Einheiten“, die entlassenen Nordkoreaner wieder einzufangen, mit Gewalt abzuwehren. Damit sind Kämpfe zwischen amerikanischen und südkoreanischen Truppen in den Bereich des Möglichen ge- rückt. Sämtliche Gefangenenlager in Südkorea sind von amerikanischen Truppen übernom- men worden. Die freigelassenen Gefangenen begaben sich meist nach Sammelplätzen in den umliegen- den Wäldern und Bergen, wo sie von den Südkoreanern mit Zivilkleidung und Lebens- mitteln versorgt wurden. Viele von ihnen sind inzwischen in den Städten und Dörfern„un- ter getaucht“. Ohne das Dazwischentreten Rhees wäre in nächster Zukunft mit der Unterzeichnung und dem Inkrafttreten des Waffenstillstands-Ab- kommens zu rechnen gewesen. Wie jetzt be- kannt wird, sind die restlichen Details des Vertrags. auch die Bestimmungen über die Demärkationslinie, sämtlich festgelegt und Wahrscheinlich schon paraphiert worden. Der Unterzeichnung hätte nur noch eine letzte Durchsicht durch die beteiligten Regierungen vVoranzugehen brauchen. An der Front er- klärten die Kommunisten über ihre Propa- ganda-Lautsprecher, daß der Waffenstillstand unterzeichnet und der Krieg vorüber sei.„Wir stellen hiermit unsere Sendungen ein“, hieß es abschließend. In den Hauptstädten der westlichen Welt wurde die Nachricht von der Freilassung der Kriegsgefangenen mit großer Verärgerung aufgenommen. Präsident Eisenhower hat sich bereits mit Syngman Rhee wegen dessen eigenmächtigen Verhaltens in Verbindung ge- setzt. Der amerikanische Außenminister John Foster Dulles erklärte nach einer zweiein- halbstündigen Sitzung des amerikanischen nationalen Verteidigungsrates, diese Hand- lungsweise Rhees bedeute eine Verletzung der Autorität des UN- Oberkommandos, dem sich auch Südkorea untergeordnet habe.„Wir ha- ben in gutem Glauben in Stellvertretung für die UN die Verhandlungen über den Waffen- stillstand geführt. Präsident Eisenhower hat sich in diesem Sinne gegenüber Präsident Rhee geäußert.“ Eine weitergehende Erklä- rung wollte Dulles nicht geben. 8 Sir Winston Churchill erklärte vor dem Un- terhaus, die britische Regierung sei von den Nachrichten aus Korea erschüttert. Sie be- daure die Handlungsweise Rhees, hoffe je- doch, daß trotzdem ein Waffenstillstand zu- stande kommen werde. Das Unterhaus war in großer Erregung über die Aktion der süd- koreanischen Regierung. Der Labour-Abge- ordnete Desmond Donnelly schlug vor, über Südkorea den Ausnahmezustand zu verhän- gen und die Regierung Rhees in„Schutzhaft“ Zzu nehmen. Der schweizerische Außenminister Max Pe- titpierre erklärte vor dem Ständerat in Bern, daß„unvorhergesehene Schwierigkeiten“ wie die Freilassung der 25 000 nordkoreanischen Kriegsgefangenen die Schweiz und auch an- dere für die neutrale Kommission vorgesehe- nen Staaten daran hindern könnten, ihre Aufgabe als neutrale Gewahrsamsmacht in Korea zu erfüllen. Amtliche schwedische Kreise Wiesen darauf hin, daß die schwedische Re- Slerung ihre Haltung in einer künftigen Re- Patriierungskommission von den Auswirkun- gen der südkoreanischen Maßnahmen abhän- gig machen werde. Maries Programm fand wenig Beifall Usa und England sollen Frankreich helfen Paris(UP). Der mit der Regierungsbil- dung beauftragte Radikalsozialist Andre Marie hat der Nationalversammlung sein Re- gierungsprogramm unterbreitet, doch hat es den Anschein, als seien seine Aussichten, die Investitur zu erhalten, dadurch wenig gestie- gen. In seiner Rede hatte Marie ausgeführt, er Werde im Falle seiner Bestätigung auf der bevorstehenden Bermuda-Ronferenz erklä- ren, daß Frankreich nicht länger so schwere Rüstungslasten wie in letzter Zeit auf sich nehmen könne. Er werde außerdem darauf hinweisen, daß Frankreich den Zeitpunkt für Vier-Mächte- Verhandlungen mit der Sowijet- union für gekommen ansehe Die USA und England müßten auch anerkennen, daß Frankreich nicht mehr im bisherigen Umfang für die Aufrüstung und den Krieg in Indo- china bezahlen könne. 5 Die Bemühungen um die Einigung Europas Wolle er fortsetzen. Bei der Abstimmung über den EVG-Vertrag werde seine Regierung die Vertrauensfrage stellen. Sie werde aber im Falle einer Niederlage nicht die Kammer auf- lösen und auch nicht mit Neuwahlen drohen, um das Ergebnis der Abstimmung zu beein- Hlussen, die im übrigen nicht vor den Bun- destagswahlen in Westdeutschland und vor eimer Regelung der Saarfrage stattfinden Werde. Regierungskrise in Brasilien Rio de Janeiro(UP). Brasiliens Staats- präsident Getulio Vargas sieht sich einer ern- sten Regierungskrise gegenüber, nachdem sechs seiner zehn Minister zurückgetreten Sind. Ein siebenter Minister, der gegenwärtig in Paris weilt, hat telegraphisch ebenfalls seinen Rücktritt erklärt. Nur noch der Kriegs- minister, der Marineminister und der Luft- fahrtminister befinden sich noch im Amt. Sie gaben zu verstehen, daß sie keine Rücktritts- Absichten besitzen. Präsident Vargas dürfte nach Ansicht politischer Beobachter diese Kabinettskrise dazu benutzen, um der wach- senden Unzufriedenheit über der Bevölke- rung Brasiliens durch eine umfassende Re- glerungsreform entgegenzutreten. Die Unzu- friedenheit der Bevölkerung ist auf stel- gende Lebenshaltungskosten, zunehmende Ar- beitslosigkeit und immer größer werdende Einfuhrschwierigkeiten angesichts eines gro- Ben Devisenmangels zurückzuführen. Erweiterung des Pazifikpakts? London(UP). Premierminister Churchill deutete im Unterhaus an, daß er Eisenhower eine Anderurig des Paziflkpaktes vorschlagen Werde. Der britische Regierungschef sprach nämlich die Hoffnung aus, daß in Zukunft umfassendere Vereinbarungen zur Sicherung des Paziflkraumes getroffen werden könnten. In London nimmt man daher an, daß sich die Pritische Regierung darum bemühen wird, in irgendeiner Form in den pazifischen Vertei- digungspakt eingeschaltet zu werden. Bisher sind an diesem Pakt nur die USA, Australien und Neuseeland beteiligt. 5 Der ehemalige Hauptmann Werner Gartner von der Abteilung Abwehr des Oberkomman- dos des Heeres ist von einem Militärgericht in Bordeaux wegen„Kriegsverbrechen“ zu 18 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Die Schuldenabkommen mit Deutschland Werden zur Zeit vom Außenpolitischen Aus- schuß des US- Senats behandelt. Augenmini- ster Dulles befürwortete die baldige Ratiflzle- runs der Abromm en.. Einigung über die Demarkationslinie Waffenstillstand steht vor der Tür— Rhee hat noch nicht geantwortet Seoul(UP). In Pan Mun Jon werden jetzt die letzten Vorbereitungen zur Unterzeicmung des Waffenstillstands-Abkommens getroffen. Die Unterhändler in Pan Mun Jon haben sich über den Verlauf der Demarkationslinie ge- einigt. Diese soll sich mit der gegenwärtigen Hauptkampflinie decken. Ob dabei auch die züngsten Einbrüche der Kommunisten berück- sichtigt worden sind, ist nicht bekannt. Die Waffenstillstandsdelegationen sollen laut Radio Peking den 25. Juni, den dritten Jah- restag des Ausbruchs des koreanischen Krie- ges, als Termin für die Unterzeichnung des Abkommens ins Auge gefaßt haben. Aus Washington wird dagsgen berichtet, dag die Unterzeichnung möglicherweise noch in dieser Woche stattfinden wird. Das Haupt- Problem, das dem Waffenstillstand jetzt noch entgegenstehe, sei die Weigerung der Süd- Koreaner, den Waffenstillstandsvertrag in sei- ner augenblicklichen Form anzuerkennen, Die Delegationen der fünf neutralen Länder, Schwe- den, Schweiz, Indien, Tschechoslowakei und Polen, die die neutrale Uberwachungskom- mission für die Kriegsgefangenen bilden sol- len, werden am 25. Juni in Korea erwartet. Präsident Eisenhower teilte in seiner wWö⸗ chentlichen Pressekonferenz in Washington Mit, daß er eine zweite Botschaft an den süd- koreanischen Staatspräsidenten Syngman Rhee gerichtet habe mit der Zusicherung, kein Waf⸗ kfenstillstandsabkommen zu unterzeichnen, das den Zielen der UN widerspreche. Er habe außerdem dem südkoreanischen Präsidenten deutlich gemacht, daß die USA keinem Druck nachgegeben oder eine schwächere Position bezogen hätten. Rhee hat die Botschaft noch nicht beantwortet; über die neue chinesische Großoffensive in Korea bemerkte der Präsi- dent, daß er über die Gründe im unklaren sel. Auf alle Fälle sei es ein Beweis für die völlige Gleichgültigkeit gegenüber Menschen- leben. Im übrigen nehme er aber an, daß die Kommunisten allen Ernstes einen Waffen- Stillstand wünschen. Unterrichtete Kreise in Washington teilten mit, die UN würden nach Abschluß eines Waf⸗ fenstillstandsabkommens Ratchina in einer Proklamation vor jeder neuen Aggression in Ostasien warnen. Ein entsprechender Vor- schlag werde zur Zeit von der amerikanischen Regierung ausgearbeitet. In der Proklamation sollen die Chinesen darauf hingewiesen wer⸗ den, daß jede Art eines Angriffes in Indo- china oder gegen eine andere Nation Süd- Ostasiens von den Vereinten Nationen als Bruch des Waffenstillstands-Abkommens an- gesehen würde. Einem neuen Angriff der Kommunisten in Korea würden die Verein- ten Nationen erneut mit ihren vereinigten Streitkräften begegnen. 5 Keine Möglichkeit für Katyn-Klage Washington(UP). Das amerikanische Au imisterium hat dem Kongreß mitge- teilt, daß es nicht in der Macht der USA stünde, Sowjetrußland vor dem Internationa- len Gerichtshof im Haag des Mordes an rund 10 000 polnischen Of flzieren und Soldaten an- Zuklagen, die während des zweiten Weltkrie- ges im Walde von Katyn gefunden wurden. Ein Sonderausschuß des US-Repräsentanten- hauses, der im vergangenen Jahr den Massen- mord von Katyn einer genauen Untersuchung unterzog, kam bekanntlich zum 5 nicht Deu. gebnis, daß . * 8 Neues aus aller Welt Lilje als Zeuge vor der Spruchkammer Neuhaus machte Widerstandskämpfer„für dag Schaffott fertig“ Frankfurt(UP). Die Zentralspruchkam- mer des Landes Hessen stufte den ehemaligen Geistlichen und späteren SS- Obersturmbann- führer im Reichssicherheitshauptamt, Dr. Pr. Karl Neuhaus, in die Gruppe der Hauptschul. digen ein und verhängte alle nach dem Ge. Setz zulässigen Sühnemaßnahmen über ihn Der Betroffene war nach den Vorgängen vom 20. Juli 1944 Leiter einer Sonderkommission, die die Angehörigen des„Kreisauer Wider- Standskreises“ zu vernehmen hatte und sie laut Anklageschrift—„für das Schaffott fer- tig machte“. Neuhaus hatte zunächst geleug- met, die von ihm vernommenen Personen mig. Handelt zu haben, wurde aber schnell durch mehrere Zeugen, darunter den CDU-Bundes- tagsabgeordneten Dr. Gerstenmaier, der Lüge überführt. Jetzt gab Neuhaus zu, als Regierungsrat N und SS-Obersturmbannführer im Reichs- sicherheits-Hauptamt die Gruppe 11, das Kir- chenreferat und die Abteilung„Sippenhaf- tung“, geleitet und Pr. Gerstenmaier und Fürst Fugger von Glött sowie den Jesuitenpater Delp vernommen zu haben. Auch der Han- Von noversche Landesbischof Dr. Lilje sei ihm verhört worden. Dieser erklärte jetzt, den Vernehmungsmethoden von Dr. Neuhaus, die auf„Vernichtung“ gerichtet gewesen seien, habe man nicht entrinnen können. 5 Galgenfrist für die Rosenbergs Oberstes Bundesgericht will erneut überprüfen 8 Washington(UP). Unerwartet hat der Anwalt der zum Tode verurteilten Atom- Spione Ethel und Julius Rosenberg, Emanuel Bloch, in seinem verzweifelten Kampf um das Leben seiner Mandanten Hilfe erhalten. Auf. Antrag von zwei Anwälten, die von einem Kalifornier zur Wahrung der Interessen der Rosenbergs nach Washington entsandt wor- den Waren, gewährte Richter William O. Douglas, Mitglied des Obersten amerikani- schen Bundesgerichtes, den in der Todeszelle Von Sing-Sing auf ihre Exekution wartenden Verurteilten einen Hinrichtungsaufschub, um Gelegenheit zu geben, den Fall Rosenberg er- neut zu überprüfen. Eine Stunde nach dem Erlaß dieses Richterbeschlusses teilte IS Justizminister Brownell jedoch mit, er werde Oberrichter Vinson ersuchen, das Plenum des- Obersten Bundesgerichts zusammenzurufen um die Entscheidung des Richters Douglas zu Überprüfen. Die Exekution der Rosenbergs War auf die frühen Morgenstunden des Frei- 0 tag angesetzt. Bei dem Kampf des Anwalts Bloch geht es also jetzt um Stunden. 5 * Eine Serie schwerer Flugzeugunglücke Insgesamt 180 Tote— Globemaster mit Korea- Urlaubern abgestürzt TOk iO(UP). In den letzten 48 Stunden ereignete sich eine Serie schwerer Flugzeug- unglücke, die insgesamt 180 Menschen das Leben kostete. Allein bei dem Absturz einer Globemaster, des größten im Dienst der 8 Luftflotte stehenden Flugzeugtyps, wurden sämtliche 129 Insassen getötet. Es ist dies das 1 Unglück in der Geschiche der Luft- Ahrt. Die viermotorige Globemaster(C-147) War Wenige Minuten nach dem Start von dem Mi- Iitärflugplatz Tachikawa westlich von Tokio in ein Reisfeld abgestürzt und stand sofort in hellen Flammen. 122 amerikanische Soldaten, die nach einem mehrwöchigen Urlaub nach Korea zurückgeflogen werden sollten, kamen Samt der siebenköpfigen Besatzung in den Flammen um. 5 6 Bisher konnten 30 verkohlte Leichen aus dem Rumpf geborgen werden, Die Schnellig- Reit, mit der das Feuer unmittelbar nach dem Absturz auf den ganzen Rumpf übergriff, läßt darauf schließen, daß der gesamte In- halt der riesigen Treibstofftanks explodiert ist. Nach Berichten der Löschmannschaften hatte keiner der Passagiere mehr Zeit gehabt, sich aus den Gurten an den Sitzen zu be- freien. Der Start des Flugzeuges mußte zu- nächst wegen starken Regens verschoben wer- den. Als sich die Maschine endlich in die Luft erhob, kehrte sie nach kurzer Flugzeit wieder um. Ehe sie aber den Flugplatz erreichte, Verlox sie plötzlich an Flughöhe und prallte schließlich mit unvorstellbarer Gewalt auf den Boden auf. Man vermutet, daß das Unglück durch Motorenschaden verursacht wurde. Wenige Stunden vor diesem Unglück war ein viermotoriges Verkehrsflugzeug der Luft- Verkehrsgesellschaft Pan-Air do Brazil in der Nähe von Sao Paulo abgestürzt. Alle 17 In- sassen wurden dabei getötet. Wie der Flug- Platz Sao Paulo bekanntgibt, hatte die Ma- schine völlig normal zur Landung angesetzt, Als plötzlich das Donnern einer Explosion die Luft zerriß und das Flugzeug brennend zu Boden stürzte. 5 Inzwischen meldete eine Rettungsabteilung, daß von den 34 Insassen einer Verkehrsma-⸗ schine, die am Mittwoch über dem Dschungel von Laos abgestürzt war, kein einziger mit dem Leben davongekommen ist. Vermißte Maschine gefunden Osterreichische Bergsteiger haben in den schmelzenden Schneefeldern am Dachstein das Wrack eines Flugzeuges entdeckt. Sofortige Untersuchungen ergaben, daß es sich um die am 5. Mai dieses Jahres auf dem Flug von Salzburg nach Graz verschwundene amerika nische Maschine handelt, die mit zwei Flie- Serofflzieren besetzt war. Bislang war be- fürchtet worden, daß das Flugzeug seinerzeit über der sowjetischen Zone Gsterreichs ab- abgestürzt ist. Die Leichen der beiden ameri- kanischen Fliegerofflziere wurden geborgen. Ehemalige norwegische KZ Irisassen beab- sichtigen, von der Bundesregierung für die Während ihrer Haftzeit geleistete„Sklaven- arbeit“ eine Entschädigung zu Verlangen.. Der Antrag von S8-General a. D. Bittrich, daß in seinem Prozeß nur Richter im Gene- ralsrang ein Urteil fällen dürfen, wurde vom Militärgericht Marseille abgelehnt. 5 Der bayrische Ministerpräsident Ehard ist zu seinem dreiwöchigen UsA-Besuch in New FFFFFFTCTTTCC CC§ö%ꝑ ⁵̃ eee r ee ren an * en Südweſtd. Aundſchan 105 Hektar Reben vernichtet Tauberbischofsheim dsw). Eine Kommission hat jetzt im Kreis Tauberbischofs- heim ihre Untersuchungen über die in der Nacht vom 10. auf 11. Mai im Weinbaugebiet des Taubertales entstandenen Frostschäden Abgeschlossen. Auf einer Fläche von 105 Hektar sine die Reben vollständig vernichtet, auf 20 Hektar zu erheblichen Teilen. Nur 25 Hektar sind von Frostschäden nicht betroffen wor- den. Der Bauernverband hat die geschädigten Winzer aufgefordert, bis zum 30. Juni Anträge auf Erlaß der Grundsteuer bei den zuständi- gen Gemeindeverwaltungen zu stellen. Nur zwei Musikhochschulen? Karlsruhe(Z SH). Das Kultusministe- rium strebt eine Entscheidung darüber an, welche der im Bundesland Baden-Württem- berg bestehenden Hochschulen für Musik vom Staat weitergeführt werden sollen. An erster Stelle wird zweifellos Stuttgart stehen. In zweiter Linie kommen dann Karlsruhe und Freiburg in Frage. Dabei hat Freiburg aller- Aings die weitaus günstigeren Aussichten, so- fern man Pradition und Zweckmäßigkeit nicht berücksichtigt. Immerhin mutet es komisch an, daß in einer Zeit, in der die Badische Hochschule für Musik in Karlsruhe um ihren Fortbestand besorgt sein muß, der Verwal- kungsrat das letzte Mal am 6. Juli 1951 zu einer Sitzung einberufen wurde. Man möchte darin fast eine gewisse Interesselosigkeit er- kennen, was sich vielleicht auch daraus schließen läßt, daß der Charakter der Hoch- schule für Musik bald nur noch einem Kon- Servatorium mit gehobenen Ansprüchen gleicht. Der Herztod geht um PfOT heim(lid). Nahezu ein Viertel aller während der ersten drei Monate dieses Jah- res in der Goldstadt verstorbenen Personen Starb an Herzerkrankungen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Herztodesfälle um über hundert Prozent angestiegen. Dagegen ist die Sterblichkeitsziffer bei Krebserkrankun- gen auf neun vom Hundert der Gesamtzahl Her Verstorbenen gesunken. Ein neuartiger Schwindlertrick Von Krankenhaus zu Krankenhaus gereist Karlsruhe(Isw). Mit einem neuartigen Schwindlertrick hatte der 45 jährige schon er- Beblich vorbestrafte Koch Walter Kaiser aus Frankfurt am Main Erfolg. Er bummelte per nhalter durch die Lande und genoß als ge- under Patient die Annehmlichkeiten des Krankenhauses bei liegender Unterkunft und reichlicher Verpflegung, statt in Ubernach- tungsheimen zu nächtigen. Ein Nieren- und Blasenleiden vorschützend, ließ er sich im Krankenhaus Alzey aufnehmen, wobei er vor- spiegelte, bei einer auswärtigen Ortskranken- Kasse versichert zu sein. Nach einigen Tagen wurde er wieder entlassen, ohne daß sich eine Krankheit feststellen lieg. Seinen nächsten Kuraufenthalt von 5 Tagen leistete er sich mit einem simulierten Magengeschwür im städ- tischen Krankenhaus zu Worms, während er im September mit krampfartigen Magenbe- schwerden in einem Krankenhaus in Stuttgart Aufnahme fand, wo er sich sieben Tage ver- pflegen und betreuen lieg. Die Kosten von 50 DPM mußte schließlich, wie auch in den frü- heren Fällen, das Sozialamt tragen. Mitte März tauchte der Pseudopatient in Karlsruhe auf, wo er als„schwer Tbe-Leiden- Ger“ das Mitleid einer Schwester der Bahn- Bofsmission erweckte, die ihm eine Tablette und Kaffee reichte und es nicht verantworten zu können glaubte, den„Schwerkranken“ ins 1 Ubernachtungsheim zu schicken. Nach telefo- mischer Rücksprache lag der vermeintliche Pbe-Fall im städtischen Krankenhaus. Die gründliche ärztliche und juristische Unter- suchung ergab, daß der„Patient“ nicht an Tbe, sondern an Rückfallbetrug litt. Hier- wegen wurde er durch das Schöffengericht Karlsruhe verarztet, das ihm eine Dosis von Acht Monaten im Sanatorium zur Gerechtig- keit verordnete. 7 Lebenslänglich für Gatten- und Kindesmörder Kar ISruhe sw). Der Erste Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat die Revision des Gatten- und Kindesmörders Friedrich Gantner aus Ebersteinburg als unbegründet verworfen. Gantner war im März dieses Jahres vom Schwurgericht Baden-Baden wegen dreifachen Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt worden. Der 41 Jahre alte verurteilte Blechner hatte am 17. Juni 1952 im Schlafzimmer seiner Weh- nung mit einem Hammer und einem Dolch seine Frau und seine beiden Töchter im Al- ter von 17 und 3 Jahren ermordet und seinen 12 Jahre alten Sohn schwer verletzt. Er hatte seit längerer Zeit wegen der Nachlässigkeit und Unsauberkeit seiner Frau in zerrütteter Ehe gelebt. Dr. Kaufmann legte Mandat nieder Stuttgart(sw). Der Staatssekretär für Verfassungsfragen in der badisch-württem- bergischen Regierung, Dr. Edmund Kaufmann, hat sein Mandat in der Verfassunggebenden Landes versammlung aus Gesundheitsrücksich- ten niedergelegt. Dr. Kaufmann ist seit Be- ginn dieses Jahres krank. Er war über die Landesergänzungsliste der FDP/DVP ins Par- lament gewählt worden. Sein Nachfolger, Dr. Walter Gerrads, der schon dem zweiten würt⸗ temberg-badischen Landtag angehört hatte, nahm an der Sitzung der Verfassunggebenden Landes versammlung teil. Dr. Kaufmann war als Mitglied der CDU vom 1. April 1948 an stellvertretender Direk- tor der Zweizonenverwaltung für Wirtschaft in Frankfurt am Main. In den Jahren 1949 und 1950 war er, gleichfalls von der CDU nominiert, Finanzminister des Landes Würt⸗ temberg-Baden. Nachher wechselte er zur FDP/DVP über. Ist Dittmann der Raubmörder? Am 30. Mai ohne Papiere bei Riehen die Schweiz betreten Lörrach dsw). In Luz. wurde dieser Tage— wie gemeldet— der 28 Jahre Alte deutsche Staatsangehörige Karl-Heinz Ditt- mann aus Kiel verhaftet, der unter dem Ver- dacht steht, seine Mutter ermordet zu haben. Dittmann war von Kiel aus mit einem Volks- wagen geflüchtet, den er unterwegs gegen einen anderen Wagen tauschte. Die Festnahme erfolgt auf Grund eines Steckbriefes der Kie- ler Staatsanwaltschaft. Da Pittmann illegal und völlig mittellos in die Schweiz flüchtete und sich etwa zum gleichen Zeitpunkt im Grenzraum aufhielt, als an der Grenzüber- gangsstelle Lörrach-Riehen der Raubmord an der Wirtin der Gaststätte„Zur Grenze“ ver- übt wurde, brachte man den flüchtigen Deut- schen auch in einen gewissen Zusammenhang mit diesem Verbrechen. Vor der Basler Staatsanwaltschaft, die ihn jetzt verhörte, gab Dittmann zu, am 30. Mai bel Riehen ohne Papiere Schweizer Gebiet betreten zu haben. Anschließend begab er Sich nach Basel, wo er sich über Samstag und Sonntag im obersten Stockwerk eines großen Warenhauses in einem großen Behälter ver- borgen hielt. Nach Geschäftsschluß entstieg er seinem Versteck und stahl in aller Ruhe zwei Koffer, eine vollständige Zeltausrüstung, meh- rere Photoapparate, Lebensmittel und andere Dinge. Außerdem suchte er sich einen neuen Amug aus. Das Diebesgut verpackte er in die Koffer und brachte es in sein Versteck, das er am Montagmorgen bei Geschäftsbeginn mit dem neuen Anzug und einem der Koffer ohne Aufsehen zu erregen verließ. Später holte er auf die gleiche Weise den zweiten Koffer Ab. Dann fuhr Dittmann, wie er bei der Ver- nehmung weiter aussagte, nach Luzern, Wo er bei der polizeilichen Kontrolle eines Cam- ping- Platzes den Fahndungsbeamten aufflel. Einen der Photoapparate hatte er bereits ver- Außert. l Ob Dittmann auch als Verantwortlicher für den Raubmord in Riehen in Frage kommt steht immer noch nicht fest. Die Staatsanwalt- schaft Basel war intensiv mit der Uberprüfunę verschiedener Angaben Dittmanns beschäftigt Vor allem bestehen noch Unklarheiten übe. den genauen Zeitpunkt, zu dem sich der fest genommene Deutsche im Grenzgebiet bei Ba- sel aufhielt. Sind Sie beliebt. 2 Es wäre eigentlich wichtig, das zu wissen. Man kann vieles damit im Leben erreichen, Wenn man es versteht, sich bei seinen Mit- menschen beliebt zu machen; vieles kann einem verloren gehen, weil man Antipathien erweckt. Aber man weiß es meistens nicht, ob man beliebt ist oder nicht. Die lieben Mit- menschen können einfach stillschweigend über Alles hinweggehen, sie reden nicht darüber. Und man geht vergnügt herum, hält sich für einen besonders netten Menschen und hat keine Ahnung, daß und warum man so man- chem auf die Nerven geht. Seelen forschung sollte man betreiben, das Wäre für alle Menschen das richtige Studium; dann könnte man feststellen, welche Eigen- schaften man an anderen Menschen unange- nehm empfindet, und warum diese Eigen- schaften gerade so aufreizend auf die Um- welt wirken. Amerikanische Studenten hatten die Aufgabe, dieses festzustellen. Da kamen Allerlei sonderbare Antworten heraus. Ein junger Mann schrieb, er könne es nicht ver- tragen, wenn eine Frau laut und gellend auf- lacht; konnte aber als Begründung für diese Abneigung angeben, daß es ihn nervös ma- che. Die meisten Stimmen richteten sich gegen Personen, von denen die jungen Leute sich geringschätzig oder herablassend behandelt glaubten. Denken wir einmal an die Kritiker, die nicht imstande sind, auf einen Witz zu Verzichten, auch wenn er für den Kritisieren- den noch so unangenehm ist; gegen alle diese Leute richten sich mehr böse Gedanken, als sie wohl ahnen, denn diese Bemerkungen und Witze sind fast nie so kränkend gemeint, wie sie von den Betroffenen aufgefaßt werden. Nun lassen sich die meisten Ubel bessern, wenn man nur erst einmal erkannt hat, wo sie stecken. Das alte Wort:„Wie du mir, so ich dir“ scheint, wie fast alle Sprichwörter, viel Weisheit in sich zu bergen. Je mehr Liebe man einem Mitmenschen entgegenbringt, desto mehr Gegenliebe wird man in den mei- sten Fällen antreffen. Sympathie erweckt wie- der Sympathie. Wer also ein freundliches Echo aus dem großen Wald Welt wünscht, der soll uke bemühen, möglichst freundlich hineinzu- rufen Neue Gefahr für den Feldberg Einspruch der höheren Naturschutz-Behörde Freiburg sw). Dem Natur- und Land- schaftsschutzgebiet des Feldbergs droht eine neue Gefahr. Das Projekt, den Wasserbedarf der Bevölkerung und der militärischen An- lagen auf dem Feldberg aus dem Feldsee zu decken, würde bei seiner Verwirklichung nicht nur den Feldsee selbst, sondern auch das von ihm gespeiste Bergmoor gefährden. Das Feld- bergmoor enthält sogenannte Reliktpflanzen aus der Eiszeit, die einzigartig sind. Aus die- sem Grunde hat die höhere Naturschutz- behörde in Freiburg Einspruch gegen das Pro- jekt erhoben. Die Naturschutzbehörde wandte sich ferner dagegen, daß auf dem Weg zwi- schen dem Zeiger und der Oberen Grafen- matte eine Kaserne für die Soldaten der alli- ierten Radarstation gebaut werden soll. Bei diesem Standort handle es sich um ein völlig unberührtes Gelände mitten im Landschafts- schutzgebiet von Feldberg und Herzogenhorn. Dieser Platz war vorgeschlagen worden, nach- dem der Caritasverband gegen den Bau der Kaserne an der Feldbergstraße in der Nähe eee ee eee eee tte. Amtes in Frei- r Sätzung der gutz Schwarz- tlichen Radar- Entgegenkom- ten nicht das Appen, sondern egrenzte Punkte. zroßgen und gan- zen dem Wander- und Skiverkehr auch in Zukunft offenstehen. Das deutsche Volkslied Unser Volkslied, eines der herrlichsten deut- schen Güter, wurde uns in den letzten Jahr- zehnten und in den Nachkriegsjahren mehr und mehr entfremdet. In gewissenloser Weise hat man so manche innige Melodie und so manches herzige Kinderlied für den Jazz zu- rechtfrisiert. Und wie schön ist doch die heimatverbun- dene Sprache des Volksliedes, wenn es heißt: „Gleichwie aus dunklem Grunde, Die Friedensblume blüht, So durch die böse Stunde Versöhnend geht das Lied.“ Wie klangen früher durch die sommerliche, lumenreiche Welt die trauten Weisen vom Lieben, vom Wandern, vom Scheiden und Meiden. Das Volkslied sollte wieder unter das Volk, und es müßte unsere vornehmste Pflicht sein, uns wieder zu ihm zu bekennen. Und die blaue„Wunderblume“, die Romantik, die uns einst so herrlich leuchtete und die man ver- ächtlich zu Boden trat, die soll uns wieder herrlicher blühen und uns die Freude am Schönen wiedergeben. Auf dieser schönen Brücke, Wenn alles wüst und bleich, Gehn über Not und Glücke Wir in das Himmelreich Fachkurſe für den Milchhandel vom 29. Juni bis 24. Juli. Der nächſte Fachkurſus für Milchkaufleute beim Städtiſchen Unterſuchungsamt Mann⸗ heim beginnt am 29. Juni 1953. Er erſtreckt ſich auf 80 Unterrichtsſtunden und läuft vier Wochen lang, jeweils Montag bis Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr. Abſchließend fin⸗ det eine Prüfung für diejenigen Kurſusteil⸗ nehmer ſtatt, welche ein Zeugnis über den Beſitz der für den Milchhandel erforderlichen Sachkunde zu erhalten wünſchen. Wird die Prüfung nicht beſtanden, ſo find Wiederho⸗ lungsprüfungen nach Ablauf von mindeſtens 6 Monaten und erneutem Beſuch eines Lehr⸗ gangs zuläſſig. Intereſſenten werden gebeten, ſich umge⸗ hend beim Städtiſchen Unterſuchungsamt Mannheim, C 6, 1 anzumelden. * Artilleriſtentreffen. Am 27. und 28. Juni treffen ſich in Darm⸗ ſtadt die ehemaligen Angehörigen der Ar⸗ tillerie⸗Regimenter 33, 69, 86 des Panzer⸗ Artillerie⸗Regiments 33 und der Bb. 33. Das Treffen iſt mit einer Wiederſehensfeier und der Wiedererrichtung des Artillerie⸗ Denkmals in der Heidelberger Straße, wel⸗ ches den Gefallenen der erwähnten Regimenter aus beiden Weltkriegen gewidmet ſein ſoll, verbunden. Außerdem ſteht das Treffen im Zeichen des Kameradenſuchdienſtes des Deut⸗ ſchen Roten Kreuzes, denn immer noch iſt das Schickſal vieler Kameraden in Dunkel gehüllt. Deswegen wird gebeten, Anſchriften von Angehörigen Vermißter an folgende Anſchrift mitzuteilen: Oberſt a. D. von Wolf, Darm⸗ ſtadt, Roquetteweg 34. Wettervorhersage Am Freitag bei wechselnder Bewölkung nur noch vereinzelte Schauerniederschläge, Temperaturen bis auf 20 Grad ansteigend, schwache südwestliche Winde, Samstag über- wiegend freundliches und Vielfach sonniges Wetter, weitere Erwärmung bis auf 25 Grad. Vie Toto-Quoten vom Sonntag Beim 45. Wettbewerb des West Süd- Blocks wurde ein Gesamtaufzommen von 4 597 070,55 DN erzielt. Die Gewinne der Zwölfer-Wette; 1. Rang: 8 Gewinner mit je 60 436,40 DM, 2. Rang: 302 Ge- winner mit je 1600 DM, 3. Rang: 4611 Gewinner mit je 104,60 DM. Zehner-Wette: 1. Rang: 51 Ge- winner mit je 5192,50 DM, 2. Rang: 1154 Gewin- ner mit je 229,20 DM, 3. Rang: 11 624 Gewinner mit je 22,60 DM. 5 Copright by Duncker, Presse-Sgentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (4. Fortsetzung) Doi, die Stöcke in der Hand, fertig zum Lossausen, stellte sich neben Simon. Ihre irrlichternden Augen lachten und sahen ihn an.„Heute abend wird Nebel sein.. wenn Au nach Villa fährst, Fahre vorsichtig!“ „Das tu' ich schon“, erwiderte er, und seine Augen begegneten den ihrigen, und seine Augen fragten; Wann fährst du wieder ein- mal mit nach Villa? Und ihre Augen sagten: Bald— nein, nicht bald— heute noch! * Karolin saß in dem engen Büro, das von der quadratischen Vorhalle aus seinen Ein- gang hatte. Sie prüfte Rechnungen und Lieferscheine und hatte die staubfarbige Woll jacke, die mit kleinen bunten Blumen bestickt war, bis zum Hals hinauf zugeknöpft. Ihr Haar war dunkel. Sie trug es hochgekämmt, Was nicht vorteilhaft war, denn man sah auf diege Weise, daß es an den Schläfen und über den Ohren schon grau wurde. Und die Zoeppritz, die die Tage an der Schreibma- schine und vor den Büchern verbrachte, hatte ihr das auch schon wiederholt gesagt. Aber wenn Karolin sich einmal zu einer Frisur entschlossen hatte, dann änderte sie einfach zwei Jahre lang nichts mehr daran. Rarolin War vierzig Jahre alt. Genau wie ihr Mann Simon. Aber wenn simon mit Vier- zig auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung 8 war für Karolin mit derselben Zahl von Jahren der Gipfelpunkt bereits über- schritten. Sie rechnete auch nicht mehr mit, Wenn man über Frauen sprach. Sie galt schon als alt. Zum mindesten als alt werdend Die zeepprite war zwar der Arsen, dag e— . manche von den weiblichen Gästen nicht weniger an Jahren zählten als Karolin, aber immer noch jung und begehrenswert schienen. Und auch Karolin brauchte nur ein bißchen mehr aus sich zu machen, sie sah doch, wie das zuging, ein bißchen Kosmetik, warum auch nicht, und ein flottes Kostüm Farben, Farben— und mehr Lachen aber Karo- lin wollte nicht. Karolin schämte sich für die Frauen, die vierzig waren und sich be- mühten, auszusehen wie zwanzig. Sie Wollte nicht mittun. Sie wollte sich keine Locken drehen. Und in diesem Bemühen, auf gar keinen Fall so auszusehen, als wollte sie jünger wirken als sie war, in diesem Bemühen sah sie manchmal sogar noch älter aus als sie War. Und die Zoeppritz konnte reden und tadeln und Vorschläge machen— es nützte gar nichts. 8 Die Zoeppritz war die Vertraute von Ra- rolin Denn einen Menschen braucht der Mensch, pflegte Karolin zu sagen Und wenn Simon keine Zeit für sie hatte— die Zoepp- ritz hatte Zeit. Die Zoeppritz war fünfzig. Sie war nie verheiratet gewesen, und sie sah aus, als wäre sie auch nie verliebt gewesen. Sie war hager und groß und sehr zäh, und sie arbeitete von früh bis spät Sie arbeitete langer, als man von ihr verlangte, und viel mehr, als was ihr bezahlt wurde. Aber ohne Arbeit langweilte sie sich. 8 „Gehen Sie hinaus in die Sonne“, sagte Karolin oft.„Ziehen Sie die Bretter an und machen Sie einen Langlauf, wenn Sie mehr nicht fertig bringen. Ein bißchen in die Tan- nen hinein Oder bis zum Fuß des Saluzzi. Das ist gar nicht schwer. Oder legen Sie sich auf die Terrasse.“ 5 Aber die Zoeppritz fuhr nicht bis zum Fuß des Saluzzi. Sie wollte von Skiern nichts wis- sen. Ihre Füße seien nicht stabil genug, er- klärte sie. Und ihre Knöchel viel zu schwach Wenn es hoch ging, legte sie sich auf der Terrasse in einen Liegestuhl Aber nur, wenn die Mehrzahl der Gäste ausgeflogen war Und nie lange Sie fünite sich nicht wohl beim 5„ 27250000 3 2 Nür manchmal sah sie zum Fenster hinaus. Zu dem niedrigen, aber breiten Fenster des Büros. Sie saß gleich daneben und brauchte nicht vom Stuhl aufzustehen und nicht von der Arbeit wegzugehen, bloß den Kopf brauchte sie zu drehen. Und dann sah sie die Sonne und den Schnee und die hübschen, ele- ganten Damen und die Männer mit den brau- nen Gesichtern. Und alles, was da so War. „Ich weiß nicht“, sagte Karolin manchmal, „Was Sie alles sehen und was Sie alles Wis- sen. Dabei stehen Sie vom Stuhl nicht auf. Glauben Sie wirklich, daß Amencey in Doi verliebt ist? Aber er ist reich, nicht wahr? Und was Sie da von der Makarow sagen— und Nordenskjöld. Nordenskjöld hat doch seine Frau bei sich. Wie meinen Sie? Die Freundin von Sverdrup. Celeste doch, doch, sle ist Französin. Aber Fräulein Zoeppritz niemals niemals glaube ich, dag Georgia Inglefield auch nur ein Härchen Interesse für Severin hat, Severin— das ist doch ein Bär. Nein, kein Bär— da müßte er dick sein, und er ist hager wie ein Geier.“ Karolin prüfte Rechnungen und Liefer- scheine Auf allen Dingen des kleinen Büros, das ausgefüllt war mit Schreibtischen, Rega- len und Karteikästen und Ordnern, mit einer peinlichst aufgeräumten und doch wie ein Wirrwarr wirkenden Vielfalt von Papieren, Briefen, Kopien, Prospekten, Kalendern, Fahr- plänen, daß man sich kaum zwischen allem umdrehen konnte, lag ein Etwas von der Sonne draußen, bis die winzige Wolke kam und die Sonnenstrahlen für eine Sekunde ab- schnitt. Die Zoeppritz drehte den Kopf und sah zum Fenster hinaus Jetzt fahren sie ab“, sagte sie.„Vom Piz?“ fragt Karolin.„Ja. Die Tourenklasse“ Dann werden sie in einer halben Stunde da sein. Gerade recht zum Mittagessen.“ 35 „Wenn Simon mit ist, kommen sie immer rechtzeitig zum Mittagessen.“ Karolin lachte ein bißchen. Es War ein merkwürdiges Lachen, und die Zoeppritz auch nicht gleich etwas damit anzufangen. War es Berger oder Bewunderung, was da in schwang? „Dafür ist Severin immer und jedesmal 2 unpünktlich“, sagte die Zoeppritz und nahm ihre Augen zum Kassabuch zurück. 5 „Ja, Severin— den lassen die Berge nie los. Der kommt immer zu spät. Hat Pitschen diesmal wieder die Rechnung nicht mitge- schickt? Sie ist hier nicht dabei.“ „Nein, Pitschen hat nichts geschickt.“„Dann muß mein Mann heute hin, wenn er nach Villa fährt. Wann kommt eigentlich der Re- gisseur Pudlich mit seinen Leuten?“ „Um sechs Uhr abends trifft der Zug m Villa ein.“ 5 „Dann sind sie frühestens um neun Uhr hier. Ich dachte, sie kämen mit dem Mittags, 2g.“ „Nein, erst um sechs. Herr Weyprecht könnte sie eigentlich auf der Bahn begrüßen. Wenn er rechtzeitig hier abfährt heute nach- mittag, kann er ab fünf Uhr in Villa sein,“ „Besser nicht“, sagte Karolin.„Dann haben sie eine Menge Wünsche, und Simon erledigt nichts. Die sollen sich nur ein paar Wagen von Louis bis nach Flühli mieten. Aber meinetwegen kann Doi hinunter fahren und sie in Flühli erwarten.“ 8 „Fräulein Massudi Will heute aber mit nach Villa“, sagte die Zoeppritz„Und wird nicht da sein, wenn Herr Pudlich kommt. „Doi.: Nach Villa“ Karolin hob den Kopf. Eine rasche Röte War ihr ins Ge- sicht gesprungen und war wieder vergangen wie ein Hauch. 5 55FFFCT0T00 „Sie hat sich jedenfalls beim Zahnarzt an- gemeldet telefonisch heute früh“, sagte die Zoeppritz und war damit beschäftigt, die Feder mit neuer Tinte zu füllen.. nicht gleich wieder. Und als Karolin Sr Ach 70 schraubt hatte und aufsehen mußte, senkte sie den Kopf auf die Arbeit nieder.„S0 sagte sie dann 1 5 Gortsetzung folgt) Landes versammlung gedachte der Demonstranten Reichskonkordat kommt nicht in die Verfas- sung— Bedeutung der Kirchen anerkannt Stuttgart(ZS. Die verfassunggebende Landes versammlung unterbrach am Mittwoch mre Verfassungsberatung und gedachte der um ihre Freiheit kämpfenden Bevölkerung Ostberlins und der gesamten Sowjetzone. In einer Entschließung, die von allen Parteien mit Ausnahme der KPD gefaßt wurde, for- derte die Landes versammlung die verant- Wortlichen Stellen des Bundes und der Län- der auf, alle Möglichkeiten wahrzunehmen, die geeignet sind, die der Bevölkerung der Sowjetzone vorenthaltenen Menschenrechte zu verwirklichen. In der Entschließung, die vom Parlament und den Zuhörern stehend angehört wurde, heißt es:„Mit tiefer Besorgnis und Anteil nahme nimmt die Verfassunggebende Landes- versammlung Kenntnis von den außergewöhn- lichen Zwischenfällen, die sich in den letzten 24 Stunden in Ostberlin entwickelt und nach den letzten Meldungen bürgerkriegsähnlichen Charakter angenommen haben.“ Im einer etwas ruhigeren Atmosphäre als am Vortage setzte die Landes versammlung Mre Verfassungsberatungen fort. Hierzu hat nicht zuletzt die versöhnliche Rede des Frei- burger CDU- Abgeordneten Domkustos Dr. Franz Hermann beigetragen, der namens sei- Der Fraktion den Koalitionsparteien für ihren Verzicht auf den sogenannten Kanzelpara- Sraphen dankte. Dieser Artikel der Verfas- sung, der im Ausschuß mit 13 gegen 12 Stim- men gestrichen worden war, sollte den Miß- brauch kirchlicher Einrichtungen und Veran- staltungen für parteipolitische Zwecke unter- Sagen. Dr. Hermann sagte, die Kirche stimme dem Inhalt dieser Klausel zwar durchaus zu, Sei aber der Ansicht, daß es nicht Aufgabe der Verfassung sein könne, die Kirche„vor der Armseligkeit einiger ihrer Diener“ zu Schützen. Der SPD-Abgeordnete Krause er- Rlärte, die SpD ziehe einen Schlußstrich un- ter Vergangenes, wenn sie der Kirche unbe- schränkte Autorität zugestehe. Ein Antrag der KPD auf Wiederaufnahme des Kanzelpara- graphen wurde bei Stimmenthaltung eines SPD-Abgeordneten abgelehnt. Den breitesten Raum nahm eine Grundsatz- debatte über die Frage der Rechtsgültigkeit des Reichskonkordats von 1933 ein. Die CDU vertrat nachdrücklich den Standpunkt, daß das Konkordat auch heute noch seine volle Rechtskraft habe. Seine Nichtaufnahme in die Landesverfassung würde diese in einem we- sentlichen Punkt anfechtbar machen. Die Sprecher der SpD bezeichneten dagegen das Konkordat als rechtlich überholt. Seine An- erkennung würde zudem für die Regierungs- Parteien eine Preisgabe ihrer grundsätzlichen Uperzeugung bedeuten, daß die christliche Ge- meinschaftsschule die einzig richtige Schul- Form für das neue Bundesland sei. Professor Dr. Otto Gönnenwein(FDP/DVP) war der An- Sicht, daß das Konkordat zwar im ganzen noch geltendes Recht, in einzelnen Pünkten ber heute ficht mehr anwendbar sei. Einle Aufnahme im die Verfassung erscheine des- Halb bedenklich. Der Antrag der CDU, das Reichskonkordat im der Verfassung anzuerken- nen, wurde schließlich mit der Stimmenmehr- Beit der Regierungsparteien abgelehnt. Vor Beginn der Verfassungsberatungen überwies die Landesversammlung die Ent- Würfe des Kommunalwahl-Gęsetzes und des Gesetzes zur Angleichung des Kommunal- rechts zur weiteren Beratung an den Verwal- tungsausschuß. Die Gesetzesvorlage über Röntgen-Reihen untersuchungen Wurde an den SoOzial politischen Ausschuß weitergeleitet. Der Sonderausschuß zur Uberprüfung der süd- badischen Staatsschulden wurde mit einer zu- Sätzlichen Prüfung der Personalpolitik der früheren badischen Regierung beauftragt. „Ein Glück, 5 daß ich die Zollfahndung habe“ Beschlagnahmte Ware mußte finanziellen Notstand überbrücken Ravensburg(Isw). Im Ravensburger Schmuggelprozeßs wurde der mitangeklagte Oberzollinspektor Friedrich Breidenbach aus Frankfurt zu der Frage gehört, aus welchen Gründen wohl die Zollfahndung Offenburg eine Sendung von drei Millionen Zigaretten Al die Zollfahndung Frankfurt zur Beschlag mahme weitergegeben habe. Breidenbach sagte, er habe gerne zugunsten der hessischen Staats- kasse zugegriffen, als ihm die Offenburger Kollegen die Zigaretten zur Beschlagnahme Zzuschoben. Das Land Hessen habe in gTO- gem Umfange beschlagnahmte Tabakwaren Verkauft, bis die deutsche Zigarettenindustrie Einspruch erhob. Oberzollinspektor Breidenbach berief sich auf die ihm von Deichmann mitgeteilte Ein- Willigung aus Freiburg zum Teilungssystem. Er habe nicht daran gezweifelt, dag Deich- mann eine solche Genehmigung habe. Dies sei mm auch aus folgendem Grund sehr wahr- scheinlich gewesen: er kenne eine Gesellschaft, die berechtigt var, Liebesgaben auf Lizenz einzuführen. Sie habe diese Genehmigung be- nutzt, um erhebliche Mengen Waren, wie Schokolade, Kaffee und Kakao, statt an Not- leidende an größere Organisationen zu„Ver- kaufen“. Man sei dann hinter diese Manipu- lationen gekommen, Es ssien ein umfangrei- ches Verfahren eingeleitet und Beschlagnah- men vorgenommen worden. Mitten im Ver- fahren habe jedoch das badische Ministerium der Finanzen die sofortige Einstellung ver- anlaßt, weil die Gesellschaft einige 100 000 DM an den badischen Staat entrichtet habe. Man Sei jedoch darüber noch Hin ausgegangen und habe der Gesellschaft hohe Abgabenermäßi- Sungen von 25 Prozent bis zu einem Waren- Wert von einer Million DM zugebilligt unter der Voraussetzung, daß die Gesellschaft die Waren im Lande verkaufe und also Baden den Nutzen habe. Breidenbach legte die beglaubigte Abschrift eines Schreibens des Ministeriums der Finan- zen vom 10. Februar 1950 vox, woraufhin der Vorsitzende, nachdem er das Schriftstück gelesen hatte, bekanntgab, daß die von dem Angeklagten Breidenbach Semachten Angaben den Tatsachen entsprechen. Im übrigen, sagte Breidenbach, sei der hes- sische Staat im April 1950 so weit gewesen, daß er erwägen mußte, die Beamtengehälter in drei Raten zu zahlen. Damals habe der Fi- namz minister das Wort Ausgesprochen:„Ein Glück, daß ich die Zollfahndung habe“. Es Seien dann beschlagnahmte Waren„in rauhen Mengen“ verkauft Worden, und damit sei es gelungen, den finanziellen Notstand zu über- brücken. Neue Sparvorschläge Schäffers Delegation des Internationalen Währungsfonds in Bonn Bonn(E. B.) Die Bundesregierung hat die Vorschläge Bundesfinanzministers Schäffer Zur Einsparung von Bundesmitteln dem Bun- desrat zugeleitet. Danach will der Bund in Zukunft nicht mehr 85 Prozent der Aufwen- dungen für die Flüchtlinge aus der Sowjeti- schen Besatzungszone tragen, sondern nur noch 50 Prozent. Den Rest sollen die Länder beisteuern. Diese Regelung soll mit Wirkung om 1. Oktober in Kraft treten. Ein zweiter Gesetzentwurf sieht vor, daß der Bund nur noch ein Drittel der Kosten für die Steuer- Verwaltung trägt. Bisher hat der Bund 70% dieser Verwaltungskosten bezahlt. Mit diesen Vorschlägen will der Bundes- Hmanzminister rund 220 Millionen DM sparen. Das entspricht etwa den Mindereinnahmen, die durch die Festsetzung des Bundesanteils an der Einkommen- und Körperschaftssteuer der Länder auf 38 Prozent statt auf 40 Pro- Zzent, wie es Schäffer verlangt hatte, entstan- den sind. Eine Delegation des Internationalen Wäh- rungsfonds ist in Bonn eingetroffen, um über die Frage der Aufrechterhaltung oder Ab- schaffung der sogenannten Dollar- Belastungs- Quote zu verhandeln, Das Bundeswirtschafts- ministerium teilte dazu mit, deutscherseits habe man sich bereits im Dezember 1952 bereit erklärt, diese Quoten, unter denen in Deutsch- land in erster Linie die Einfuhrrechte zu ver- stehen seien, abzuschaffen, sofern auch die anderen Länder in gleicher Weise handeln Würden. Die Abschaffung dieser Quoten ist vom Internationalen Währungsfonds am 4. Mai 1953 den Mitgliedsstaaten empfohlen worden, da sie mit einem früheren Beschluß über die Unzulässigkeit zweier Kurse für die Währung eines Mitgliedlandes nicht zu ver- einbaren seien. Nordbadische Sozialarbeiter tagten Karlsruhe(ZSH). Auf einer Tagung des Landesverbandes Baden der Sozialarbeiter in Karlsruhe erklärte Ministerialrat Klein vom Innenministerium, die Massennot unserer Zeit stehe in keinem Verhältnis zu den vorhan- denen Mitteln. Besonders die Jugend sei von eimer seelischzgeistigen Not betroffen, die teil- Weise auf den immer weiter Voranschreiten den Zerfall der Familie Zurückzuführen sei. Als Mittel vorbeugender Fürsorge gegen die weitere Auflösung der Familie bezeichnete Ministerialrat Klein Mietbeihilfen, familien- Serechte Wohnungen, eine gesunde Steuer- Politik, für den Familienvater eine angemes- sene Arbeit mit ausreichendem Lohn, Fami- lien ausgleich und Gesundheitsfürsorge. Mini- Sterialrat Meier, der Leiter des Landesverban- des, referierte anschließend zur Reform des Jugendstrafrechts, so wie sie im Entwurf für ein neues J ugendgerichtsgesetz festgelegt iSt. Vom einheimiſchen Sport Leichtathletik. Tv. 98 ſtellt drei Kreismeiſter. Bei den am Samstag und geführten Meiſterſchaften des heim errang A. Treiber nach den 1. Platz im Zehnkampf. In den meiſten Disziplinen erzielte er überdurchſchnittliche Leiſtungen und lag ſomit bereits am Sams⸗ tag mit einigen hundert Punkten vor ſeinem Verfolger, ſodaß ihm der Sieg am Sonntag nicht mehr zu nehmen war. Bei der A⸗Jugend ſiegte Herbert Wetzel im Weitſprung mit der beachtlichen Weite von 6,06 Meter, im Hochſprung wurde er Dritter Sonntag durch⸗ Kreiſes Manm⸗ hartem Kampf mit 1,65 Meter und im Kugelſtoßen eben⸗ falls Dritter mit 10,70 Meter. Ernſt Jakob wu de Sieger in de: B⸗Ju⸗ gend ebenfalls Sieger und zwar im Kugel⸗ ſtoßen mit 11,35 Meter und im Weitſprung mit 5,51 Meter Dritter. Schafft Heime für Kinder! Mit einem Appell zur Schaffung von Kin⸗ dergärten und Kinderhorten wendet ſich die „Münchner Illuſtrierte“ an die Oeffentlich⸗ keit. Es gibt heute in der Bundesrepublik zwei Millionen berufstälige Mütter, die dankbar wären, wenn ſie ihre Kinder tags⸗ über in ſorgſame Obhut geben könnten. Die Zahl der vorhandenen Heime— 9 500 Kin⸗ dergärten und 1 100 Kinderhorte reicht bei weitem nicht aus. Allein in München warten 2100 Kinder auf einen freiwerdenden Platz. Die„Münchner Illuſtrierte“ veran⸗ ſchaulicht ihre Forderungen durch in einem Monat 663 unzüchtige Handlungen an Kindern. 2. Alle fünf Minuten geſchieht in der Bundesrepublik ein Sittlichkeitsver⸗ brechen an Kindern. Kaum 50% davon kom⸗ men vor den Richter. 3. Jugendliche Banden ſetzen ſich oft aus Kindern zuſammen, die den ganzen Tag Uſtbeaufſichtigt ſind. 4. Kin⸗ der ſind im Straßenverkehr am meiſten ge⸗ fährdet. Kartoffelkäferbekämpfung 1888. 1. Gesetzliche Grundlage: Die Kartoffelkaferbekämpfung wird aufgrund der Bestimmungen der 9. Verordnung des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Abwehr des Kartoffelkäfers vom 22. April 1941(RGB. I. S. 277) sowie des Gesetzes zum Schutze der Kulturpflanzen in der Fassung vom 26. August 1949(WiGBl. S. 308 durchgeführt. 2. Bekämpfung: Tagesmädchen nicht unter 18 Jahren gesucht. Zu exfr. in d. Geschäftsst, d. Bl. Brille verloren, abzug. geg. Belohnung Palast-Theater Seckenheim Freitag bis Montag: Ein neuer, herrlicher Film von GANGHOFER: Der errgottschnftzer Freitag u. Samstag: 2 Spätvorstellungen um 22.15 Uhr VVONNE de CARLO HOWARD DUEF Dienstag und Mittwoch: Auf vielseitiges Verlangen nochmals der wundervolle Film: f Zahlen, die zu denken geben: 1. Bayern verzeichnete Da nach den bisherigen Wahrnehmungen in erheblichem Um- fang mit dem Auftreten des Kartoffelkäfers zu rechnen ist, muß auf den Kartoffelanbauflächen unter Anwendung der vom staat! Pflanzenschutzamt als wirksam anerkannten Spritz- und Stäube mittel eine umfassende Bekämpfung des Kartoffelkäfers nach folgenden Richtlinien durchgeführt werden: a) Landwirtschaftlich genutzte Grundstücke Die Bekämpfung des Kartoffelkäfers wird im Auftrag des Städt. Gartenbauamts— Abteilung Landwirtschaft— von Firmen für Schädlingsbekämpfung durchgeführt. Soweit diese Firmen zur Durchführung des Auftrags Hand- und Spanndienste seitens der Nutzungsberechtigten in Anspruch nehmen müssen, werden diese Dienste von den Schädlingsbekämpfungsfirmen vergeben und auch vergütet. Gespritzt wird zunächst mit einem Hexamittel(Nexit) 0,5%, das für Menschen und Säugetiere ungiftig ist. Vorsichtshalber Wird jedoch empfohlen, Kartoffelkraut, das damit bespritzt Wurde, als Einstreu für Vieh nicht zu verwenden. Das Ver- Stäuben von Kalkarsen ist verboten. in Anwendung des 8 5, Abs. 2 der 9. Verordnung des Reichs- ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Abwehr des Kartoffelkäfers vom 22. 4. 1941 werden die Kosten für die Durchführung der Kartoffelkäferbekämpfung in voller Höhe auf die Nutzungsberechtigten nach der Größe der Kartoffel- anbauflächen umgelegt. b) Gärtnerisch genutzte Grundstücke: Bei Mischkulturen oder in Gärten kann das ungiftige Gesarol als Stäubemitte! oder als Spritzmittel(1 prozentig) Verwendung finden. Auch die ungiftigen Hexa- Präparate (Nexit oder Viton) sind gegen den Kartoffelkäfer Wirksam. Da Nexit oder Viton bei reifenden Gemüsen und Früchten möglicherweise eine Geschmacksbeeinflussung hervorrufen, sind diese Mittel bei der Kartoffelkäferbekämpfung nur mit Vorsicht und sachgemäß zu verstäuben. Die Bekämpfungs- maßnahmen hat der Nutzungsberechtigte auf eigene Verant- wortung und auf eigene Kosten selbsf durchzuführen. 3. Schutz der Bienen: Entsprechend der VO des Bundesministers für Ernährung, Land- wirtschaft und Forsten über bienenschädliche Pflanzenschutz- mittel vom 25. 5. 1950 sind sämtliche landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Kartoffelanbauflächen während der Be- spritzung oder Bestäubung mit dem bienenschädlichen Kartoffel- käfergift von blühendem Unkraut oder blühender Unterkultur freizuhalten. Mit blühendem Unkraut oder blühender Unter- kultur bestandene Kartoffelanbauflächen dürfen nicht mii Kar- toffelkäfergift behandelt werden. Solche Anbauflächen werden daher von der Bekämpfung nach Ziffer 2 a ausgenommen. 4. Leitung und Ueberwachung: 5 833 Mit der Leitung u. Ueberwachung der Bekämpfungsmaßnahmen sind das städt. Gartenbauamt Abteilung Landwirtschaft- und der Pllanzenschutztechniker Pötsch beim Landwirtschaltsamt — Landwirtschaftsschule— Ladenburg beauftragt. 5. Strafbestimmungen: d. ä Wer den Vorschriften der Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers vom 22. 4. 1941 und der Verordnung über bienen- IEPPICHE Durchgewebte Brücken, (schönste Muster) 120/180 em 42.50 85/160 om pur 27.50 Mannheim, N 3, 9* Kunststraße ORlede BAR kleines nie NechtKabgreitf Nepnbelrd 75% Len 2& fröh 1 Schlachtschwein zu verkaufen. Hauptstraße 112 Ferkel zu verkaufen. Ffledrlchsfeld— Vogesenskraße 53 von Ammergau Wieder ein Berg- und Heimatfilm voll einmaliger Schönheit Babellen der Steppe Farbfilm Sonntag, 18. für die qugend 30 Uhr Das doppelte Lottchen Der preisgekrönte Film mit dem besten Buch und der besten Regie. 3 Hurtholz-Füsser R je 200 J, pro. 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