— 00 1 und samstags. Frei Haus 1.90, im V. Erscheint; montags, mittwochs, freſtags abgeholt 1.70, durch die Post 1. 70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Helnatreſtung für Nannberm- Seckenheim und Tngebung Areigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeſle 18 Pig. Preisliste Nr. h Abdestellungen können nur bis 2. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 93 Freitag, den 12. Juni 1933 5.53. Jahrgang Ein taktischer Schachzug des Kreml? Oder ein Wahlmanöver?— Unterschiedliche Beurteilung des SED-Kurswechsels BOonn(E. B.) Deutsche und alliierte Politi- ker vertraten die Meinungen, bei der Schwen- kung der Politik des SED- Politbüros handle es sich nur um einen taktischen Schachzug des Kreml, der die Ouvertüre zur Wieder- gzufnahme von Viermächte-Gesprächen über Deutschland bilden solle. Nach Ansicht alliier- ter Beobachter stellt die Schwenkung außer- dem einen weiteren Versuch dar, die im Pots- damer Abkommen verankerte wirtschaftliche Einheit Deutschlands wiederherzustellen und die Sowjetzone den in Westdeutschland vor- handenen Bedingungen anzugleichen. Nach sorgfältiger Prüfung des Ostberliner Kommuniquéss wurde in Regierungskreisen erklärt, man begrüße in der Bundesrepublik Alles, was das Los der deutschen Menschen jenseits des Eisernen Vorhangs erleichtern könne. Die bisherigen Erfahrungen hätten in- dessen gezeigt, daß nicht alles verwirklicht werde, was in der Sowjetzone angekündigt Wird. Es bleibe daher abzuwarten, ob die radi- kalen Schwenkungen nicht nur einen takti- schen Schachzug darstellen oder sogar einen Wahlschlager für die bevorstehenden Bundes- tagswahlen bilden sollen. Der Vizepräsident des Bundestages, Her- mann Schäfer(FDP), vertrat die Auffassung, daß es sich nur um einen Wahlschlager han- dele, der in der Bundesrepublik Begriffsver- Wirrung stiften solle. Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, be- grüßte die angekündigten Anderungen der Politik in der Sowjetzone und unterstrich daß der Kreml offensichtlich nach Berüh- rungspunkten mit der freien Welt suche. Es komme nun darauf an, daß es nicht bei der Ankündigung der Maßnahmen bleibe, son- dern daß tatsächlich die Lebenshaltung aller Teil der Bevölkerung entscheidend verbessert und die totale Rechtsunsicherheit und Willkür in der Zone überwunden werde. Die feste Haltung in der Politik des We- stens und der Bundesrepublik habe zu den angekündigten neuen Maßnahmen des SED- Politbüros erheblich beigetragen, erklärten die CDU-Abgeordneten Heinrich von Brentano und Robert Tillmanns vor-der Presse in Bonn. Tillmanns meinte, die neue Entwicklung sel ein eklatanter Beweis für die Wendigkeit der Sowjetischen Politik. An ihrem Endziel habe sich jedoch nichts geändert, denn bisher sei eine„echte Sinnesänderung“ bei den Sowjets nicht festzustellen. 3 Der sozialdemokratische Bundestagsabge- ordnete Willy Brandt(Berlin) erklärt, die Be- Schlüsse der SED zeigten erneut die Notwen- digkeit, ein deutsches Programm für Vierer Gespräche auf der Ebene der Hochkommissare 3 1 5 Wiedervereinigung Deutschlands Srundlage der Prinzipien des Potsdamer Ab- Auszuarbeiten. Hätte ein solches Programm vorgelegen, so hätte man die angekündigten Sowjetzonenmaßnahmen daran messen kön- nen., Die praktischen Auswirkungen müßten Weiter beobachtet werden. In Kreisen des SPD- Parteivorstandes wurde betont, daß die von der SED angekündigten Schritte ein „eklatantes Eingeständnis“ des Zusammen- bruchs des Wirtschaftlichen Systems in der Sowjetzone sei. in Kreisen der alliierten Hochkommission wurde davor gewarnt, die SED- Beschlüsse UÜberzubewerten. Es werde darauf ankom- men, so hieß es beispielsweise von französi- scher Seite, die Verwirklichung der angekün- digten Schritte vorsichtig zu beobachten. Auch in diesen Kreisen wurde die Ansicht vertre- ten, daß die Sowjetzone Einfluß auf die Bun- destagswahlen gewinnen und eine Rückkehr der vier Mächte zu Potsdam vorbereiten Wolle. Zudem sei die Berliner Revolution“ eindeutig als Ouvertüre zu neuen Viermächte- Besprechungen anzusehen. Die Schwenkung in der Politik der Sowiet- Zone wird von politischen Beobachtern in Ber- An als Auftakt zu diplomatischen Aktionen des neuen sowjetischen Hochkommissars Semjo- now mit dem Ziel eines Gespräches über die auf der kommens gewertet. Die Kursänderung in der SED hat in Westberlin wWie eine Bombe einge- Schlagen. Sie bedeutet in der politischen Aus- legung praktisch die Preisgabe aller Bolsche- Wisierungsmaßnahmen, die seit 1945 in der Sowjetzone eingeleitet wurden. Sowjetbotschafter in Wien benannt Wien(UP), Die Sowietunion hat IwWẽan I. IIxitschew, der kürzlich den Posten des sowistischen Hochkommissars in Osterreich übernahm, zum ersten sowjetischen Botschaf- ter in Wien ernannt. Das österreichische Außenministerium gab bekannt, daß der stellvertretende sowjetische Außenminister Andrei Gromyko den öôsterreichischen Ge- schäftsträger in Moskau, Gerhard Moser, zu sich gerufen und um die Zustimmung der österreichischen Regierung zu dieser Ernen- nung gebeten habe, Außenminister Karl Gru- ber erklärte dazu, daß dieser sowjetische Schritt die Bezishungen zwischen der So- Wietunjon und Osterreich auf eine neue di- . Basis führe und die Position Osterreichs stärke. Bundestag billigt Steuer-Kompromiß Debatte um Renten und Hlurbereinigung— Mißgbilligung Dehlers abgelehnt Bonn(E. B.) Der Bundestag billigte den Vorschlag des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz über die Anderung steuerlicher Vor- schriften und zur Sicherung der Haushalts- führung. Jetzt muß der Bundesrat noch seine Zustimmung erteilen. Das Gesetz sieht in seinem ersten Teil die „Kleine Steuerreform“ mit einer 15prozentigen Senkung der Einkommen- und Lohnsteuer Vor. Im zweiten Teil hat der Vermittlungs- Ausschuß die Erhöhung des Bundesanteils an den Ländereinnahmen aus der Einkommen- und Körperschaftssteuer von 37 auf 38 Pro- zent vom 1. April an vorgeschlagen. Die Steuererleichterungen sollen rückwirkend vom 1. Juni an in Kraft treten. Die Ländervertre- ter hatten den Vermittlungsausschuß ange- rufen, um eine Erhöhung des Bundesanteils an den Ländersteuern über 37 Prozent hinaus zu verhindern. Der Bundesfinanzminister hatte 40 Prozent verlangt und der Bundestag hatte Ursprünglich diesem Vorschlag zugestimmt. Die Belohnung für Anzeigen von Steuer- hHinterziehung soll in Zukunft eingeschränkt Werden. Der Bundestag forderte die Bundes- regierung auf, im Bereich der Besitz- und Verkehrssteuern Erfolgsprämien und Beloh- nungen für die Mithilfe bei der Aufdeckung von Steuerzuwiderhandlungen nicht zu ge- Währen, soweit die Vertrauensleute Betriebs- angehörige der Unternehmen sind oder wa- ren, in denen sich Steuerzuwiderhandlungen ergeben haben. Die Grundrente für Kriegsbeschädigte nach dem Bundesversorgungsgesetz und die Renten für die Opfer nationalsozialistischer Verfol- gung sollen in Zukunft bei der Bemessung der Arbeitslosenfürsorgeunterstützung nicht mehr angerechnet werden, Der diesbezügliche Be- schluß des Bundestages muß jetzt noch vom Bundesrat gebilligt werden, bevor er in Kraft treten kann. Ein SPD-Antrag auf Erhöhung der Grund- renten der Arbeiter wurde an den Ausschuß für Sozialpolitik überwiesen. Die SPD ver- langt eine Erhöhung dieser Grundrenten für den Arbeiter um monatlich 10 DM, für die Witwen um 7,75 DM und für die Waisen um 6,75 DM. Die dadurch entstehenden Mehraus- gaben werden auf rund 274 Millionen PM ge- Adenuuer: Dotlsdum Vierer- Verhandlungen bei Aussicht auf Erfolg — Ollenhauer bezweifelt„guten Willen“ der Regierung BOnn(E. B.) Bundeskanzler Dr. Adenauer bekannte sich am Mittwoch vor dem Bundes- tag mit großem Nachdruck zu Vier-Mächte⸗ Verhandlungen über Deutschland, wenn sie Aussicht auf einen Erfolg der Bonner Wieder- vereinigungspolitik bieten und nicht auf der Grundlage des Potsdamer Abkommens stehen. Der Oppositionsführer Ollenhauer beantwor- tete diese Erklärung mit„ernsthaften Zwei- feln“ an dem guten Willen der Bundesregie- rung in der Frage der Wieder vereinigung. Das Potsdamer Abkommen sei die einzige Ver- Handlungsebene mit den Sowjets. Der Kanzler, der vor dem Plenum über- raschend eine Regierungserklärung abgab, betonte, die Entwicklung der weltpolitischen Lage mache es notwendig, die Ziele der deut- schen Außenpolitik darzulegen und gewisse Erklärungen deutscher Stellen zu berichfi- gen. In anderen Ländern müsse„volle Klar- heit“ über die deutsche Haltung bestehen. Er sprach deshalb die Hoffnung aus, daß die durch Außerungen sozialdemokratischer Po- litiker entstandenen„Unklarheiten“ über die Haltung der SPD zur Ostpolitik der Bundes- republik und ihre Beurteilung des Pots damer Abkommens beseitigt und die bisherige Einmütigkeit in der Frage der deutschen Ein- heit im Bundestag wiederhergestellt werden möge. Adenauer bedauerte es, daß ihm nachgesagt werde, er sei nicht für die Wieder vereinigung Deutschlands und wolle Vier Mächte Ver- handlungen verhindern,„Daran 181 kein Wort Wahr“, Sagte er.„Ich erkläre vielmehr Aus- drücklich, daß ich für Vier-Mächte-Bespre- chungen eintrete, wenn sie Aussicht auf Ex- folg bieten, daß die bisherige Politik der Bundesrepublik zur Wiedervereinigung Deutschlands zur Durchführung kommt“. Er erinnerte hierbei an die bisher von der übergroßen Mehrheit des Bundestages ge- meinsam vertretenen Ziele der deutschen Einigungspolitik: freie Wahlen in Gesamt- deutschland, Bildung einer gesamtdeutschen Regierung, Abschluß eines frei vereinbarten Friedensvertrages, Regelung der territorialen Fragen in diesem Friedensverfrag und Hand- lungsfreiheit für die gesamtdeutsche Regie- rung. Das Bekenntnis zu einem freien, einheit- lichen Deutschland sei zwar im Deutschland- Vertrag enthalten, aber der Vertrag Sei noch nicht in Kraft, deshalb sei es selbstverständ- lich, daß die Bundesrepublik die Stellung- Schätzt. Davon müßte der Bund 164 Millionen DM übernehmen, den Rest die Versicherungs- träger. Der Entwurf eines Arbeitsgerichtsgesetzes wurde in zweiter Lesung gebilligt. Er sieht den Aufbau einer einheitlichen Arbeitsge- richtsbarkeit im ganzen Bundesgebiet mit einem Bundesarbeitsgericht an der Spitze vor, das seinen Sitz in Kassel haben soll. Unter ihm sollen Arbeitsgerichte und Landesarbeits- gerichte in Arbeitsstreitigkeiten entscheiden. In dritter Lesung verabschiedet wurde das Flurbereinigungsgesetz, das die Zersplitte- rung des ländlichen Grundbesitzes beseitigen soll. Bei der Beratung dieses Gesetzes kam es 2 ul einer längeren Diskussion über die Höhe der Entschädigung für enteignetes Land. Die in der Ausschußfassung vorgeschriebene Be- rücksichtigung der Stoppreise von 1936 wurde von der FDP und DP scharf kritisiert. Ein Anderungsantrag der FDP fand jedoch keine Mehrheit. Dagegen wurde eine Entschließung der CDU/CSU gebilligt, nach der die Bun- desregierung bis zum 30. Juni 1954 Gesetze über die Bodenbewertung, die Ablösung der Preisstopvorschriften und die Verhinderung von Spekulationsgewinnen vorlegen soll. Nach dem verabschiedeten Gesetz muß der von der Enteignung Begünstigte eine Entschädigung in Geld leisten. Die Mehrheit des Bundestages lehnte schließlich erneut einen Migbilligungsantrag der SPD gegen Bundesjustizminister Dr. Deh- ler ab. Ein ähnlicher Antrag war schon im März zurückgewiesen worden. Die SPD bean- Standete, daß der Bundesjustizminister zu der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Dezember vorigen Jahres, ein Gutachten des Plenums sei bindend für kommende Ent- scheidungen der beiden Senate, erklärt hatte, das Gericht habe damit„seine Grenzen ekla- tant überschritten“ und das Gericht„tue dem Gesetz Gewalt an“, Dehler erklärte dazu, daß das Bundesverfassungsgericht mit der Auf- Stellung eines solchen allgemeinen Rechtssat- zes nach seiner Auffassung seine Grenzen überschritten und in die Rechte des Gesetz- gebers eingegriffen habe. Diese Frage müsse diskutiert werden, wozu er das Recht habe. Er habe nicht gegen ein Urteil des höchsten Gerichtes Stellung genommen, sondern gegen 55 Ausstellung eines allgemeinen Rechts- SS ist längst überholt nahme der drei Westmächte zu den Deutsch- land betreffenden Fragen im Hinblick auf die Bermuda-Konferenz und mögliche Vierer-Ver- Handlungen einhole. Die britische und ameri- kanische Regierung hätten nun entsprechende Zusicherungen gegeben und es bestünden gute Gründe zu der Annahme, daß die französische Einstellung mit diesen beiden Stellungnah- men für die Wiedervereinigung überein- Stimme. Die Haltung der Sowjets und ihr politisches Programm lasse sich darin zusammenfassen, daß sie einen Friedensvertrag auf der Grund- lage des Potsdamer Abkommens fordern. Das bedeute aber: keinen Verhandlungsfrieden, sondern alliierte Vereinbarungen, dauernde Wirtschaftliche, politische und militärische Kontrolle Deutschlands, das Verbe„ Mit einer anderen Macht zu verbinde: die Anerkennung der gegenwärtigen deutschen Ostgrenzen.. SPD beharrt auf Potsdam Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer, der ii spannungsgeladener Atmosphäre eine Stunde nach dem Kanzler das Wort ergriff, erwiderte, daß die Besorgnis des deutschen Volkes durch die Erklärung Adenauers nicht aus der Welt geschafft und die Bedenken nicht ausgeräumt worden seien, welche Politik der Bundeskanzler wirklich Wolle. Es bestünden „ernsthafte Zweifel, daß auch nur die Spur von gutem Willen bestehe, in Fragen der deut- schen Einheit mit der Opposition zusammen- zuarbeiten“. Die Behauptung des Kanzlers, dag das Potsdamer Abkommen die Oder- Neißge-Linle als endgültige Grenze festgelegt habe, sel unwahr. Es sei eine sehr schlechte Sache, daß der Chef einer deutschen Regie- rung diesem Abkommen eine Interpretation gebe, die nur den Gegnern helfen könne. Wenn die Sowjetunion jetzt zum erstenmal seit dem Zusammenbruch des Kontrollrats ge- Wisse Beziehungen mit den Westmächten auf- nehmen wolle, dann gäbe es keine andere Verhandlungsebene, als die des Potsdamer Abkommens. Die SPD erkenne dieses Abkom- men nicht materiell an, sondern gebe ihm lediglich die Bedeutung einer diskussionsfähi- gen Verhandlungsgrundlage, Unter dem Bei- fall seiner Parteifreunde rief Ollenhauer aus, der Kanzler müsse jetzt viel konkreter sagen, welche Ansichten die Bundesregierung im Hinblick auf die kommenden KRonferemen hege. Es könne jetzt nur darauf ankommen, festzustellen, ob ein Versuch zur Fühlung⸗ nahme mit den Sowjets möglich sei„Das vor- Aringlichste Ziel ist und muß die Wiederver- emigung Deutschlands sein.„ *— Bundeskanzler Adenauer erwiderte darauf, dag seine Politik zur Wiedervereinigung Deutschlands„völlig klar“ sei und in Einklang mit den Bundestagsbeschlüssen stehe. Diese Ansicht habe er immer gegenüber den West- mächten vertreten. Er wẽies darauf hin, dag sich die Alliierten in der Begründung zum Deutschlandvertrag eindeutig vom Potsdamer Abkommen losgesagt und betont hätten, daß sie ein vereinigtes Deutschland und eine frei gewählte Regierung wollten, Deshalb könne er nicht zugeben, daß dieses Abkommen die alleinige Verhandlungsebene seil solle.„Diese Ebene haben wir lange verlassen“, rief der Kanzler mit Betonung aus.„Wir würden bei einer Rückkehr zu diesem Vertrage alles preisgeben, was wir bisher erreicht haben.“ Einhellige Resolution des Bundestags Im Namen der drei Regierungsparteien und der Föderalistischen Unſon legte der CDU- Fraktionsvorsitzende Heinrich von Brentano den Entwurf einer Entschließung vor, mit der die Bundesregierung vom Bundestag beauf- tragt werden sollte, auch in Zukunft bei den Regierungen der drei Westmächte darauf zu drängen, daß diese alles tue, um eine Wieder- Vereinigung Deutschlands herbeizuführen. Der Bundestag sollte in der Resolution noch ein- mal seine bisherige Politik zur Einheit Deutsch- lands bekräftigen: 1. Abhaltung freier ge- samtdeutscher Wahlen, 2. Bildung einer frefen Sesarmtdeutschen Regierung, 3. Abschluß eines frei vereinbarten Friedensvertrages, 4. Hand- lungsfreiheit für die gesamtdeutsche Regie- Tung. Diese Entschließung wurde bei zehn Stimmenthaltungen der Kommunisten von allen Fraktionen angenommen. Für die Freien Demokraten billigte der Ab- geordnete Hermann Schäfer(wie zuvor schon Brentano für die CDU/CSU) die Regierungs- erklärung und unterstrich die Forderung des Kanzlers nach erhöhter Wachsamkeit. Er be- zeichnete es als bedenklich und verhängnis- voll, das Potsdamer Abkommen zu Propagie- Ten. Hans Joachim von Merkatz, der für die Deutsche Partei der Regierungserklärung zu- stimmte, erhob den Vorwurf, daß die SpD durch ihre Haltung zu den bestehenden Un- Klarheiten beitrage. Die Spp habe mehrfach Mren Standpunkt geändert und versucht, die Haltung der Regierung in Verantwortungs- losester Weise“ zu verdrehen. Merkatz be- tonte besonders die Bedeutung, die die PP der Forderung nach Handlungsfreiheit für die gesamtdeutsche Regierung beimesse, und ver- langte, die Bundesregierung als Sprecher für Alle Deutschen anzuerkennen. Franzosen geben Wohnungen frei Sonderauftrag für Staatssekretär Schreiber BOnn(E. B.) Die französischen Besatzungs- behörden werden bis Ende dieses Jahres in der französischen Zone 2000 beschlagnahmte Wohnungen freigeben. Wie das Bundesfinanz- ministerium mitteilte, befinden sich davon 960 Wohnungen in Rheinland-Palz, 1000 Woh- nungen in Baden-Württemberg und 40 im Kreis Lindau. Zwischen den französischen Behörden und der Bundesregierung ist ein Programm vereinbart worden, wonach aus allgemeinen Bundesmitteln für die Angehö- rigen der französischen Streitkräfte in Deutschland 1000 Wohnungen und auf Be- Satzungskosten ebenfalls 1000 Wohnungen ge- baut werden. Der Staatssekretär im Bundes ministerium für Vertriebene, Ottomar Schreiber, ist von der Bundesregierung damit betraut worden, Alle Fragen zu prüfen, die mit der internatio- nalen Behandlung des deutschen Flüchtlings- Problems zusammenhängen, und insbesondere die Möglichkeiten für eine internationale Hilfeleistung zu untersuchen. Schreiber soll zunächst eine Denkschrift vorbereiten, die zur Grundlage späterer Verhandlungen dienen kann. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Staatssekretärs im Bundes ministerium für Vertriebene ist der bisherige Leiter der Zen- tralstelle für die Unterbringung der Sowiet⸗ zonenflüchtlinge, Peter Nahm, beauftragt wor- den. 2 411 Eingeborene, 17 Buropaer und vier Asiaten seien bis jetzt von den Mau-Maus ge- tötet worden, erklärte der britische Kolo- nialminister Lyttleton vor dem Unterhaus. Die Mutter des Atomspions Rosenberg rich- tete an Präsident Eisenhower die öffentliche Bitte, ihren Sohn und ihre Schwiegertochter zu begnadigen, Die Hinrichtung ist auf kom- menden Donnerstag festgesetzt. 5 2— Sensationeller Kurswechsel in der DDR Wird der„Eiserne Vorhang“ gelüftet?— Bolschewisierung soll eingestellt werden Berlin(UP). Die Sowzetzonen-Regierung hat die radikalste und sensationellste Schwen- kung der Politik in der russischen Besatzungs- zone seit 1945 beschlossen und den Prozeß der Bolschewisierung der Sowzetzone zumindest nach außen hin ausgesetzt. Wie das Presseamt der Regierung mitteilte, wurden Maßnahmen beschlossen,„durch welche die auf den ver- schiedensten Gebieten begangenen Fehler der Regierung und der staatlichen Verwaltungs- organe korrigiert werden.““ Ferner hat der Sowietzonenministerrat die sofortige Uberprüfung aller Verhaftungen, Strafverfahren und Urteile im Pankower Machtbereich durch das Justiz ministerium und den Generalstaatsanwalt angeordnet. In der entsprechenden Mitteilung des Regierungs- presseamtes heißt es wörtlich:„Das Justiz- ministerium und der Generalstaatsanwalt haben alle Verhaftungen, Strafverfahren und Urteile zur Beseitigung etwa vorliegender Härten sofort zu überprüfen“. Der Ministerrat stimmte ferner den Verein- barungen von Ministerpräsident Grotewohl mit den Vertretern der Kirche zur Einstellung des Kirchenkampfes in der Ostzone zu. Wei- ter sollen alle Flüchtlinge, die in die Sowiet- zone oder nach Ostberlin zurückkehren, ihr Eigentum wiedererhalten. Sie sind„in ihre vollen Bürgerrechte“ einzusetzen. Geflohene Bauern sollen im Falle der Rückkehr ihre kol- lektivierten Höfe zurückerhalten oder mit „Vollwertigem Ersatz“ entschädigt werden. Landwirtschaftliche Betriebe, die für die Kol- chosen- Wirtschaft enteignet wurden, sind den Eigentümern wieder auszuhändigen. In der gesamten Wirtschaft, bei Bauern, Handwerkern, Händlern, privaten Industrie-, Bau- und Verkehrsbetrieben sind Zwangs- Maßnahmen zur Eintreibung von Rückständen an Steuern und Beiträgen der Sozialversiche- rung, die aus der Zeit vor 1951 herrühren, auszusetzen. Die zwei Millionen Sowietzonen- Bewohner, die seit dem 1. Mai keine Lebens- mittelkarten mehr erhielten, werden zum 1. Juli wieder in das Versorgungssystem einbe- zogen. Enteignete Handwerker, Einzel- und Großhändler sowie enteignete Besitzer pri- vater Industrie-, Bau- und Verkehrsbetriebe erhalten ihre Unternehmen auf Antrag zu- Tück. Ihnen sind kurzfristige Kredite zu ge- Währen. Härten bei der Sozialvericherung und der Sozialfürsorge werden nach der Re- gierungs- Ankündigung beseitigt. Wie in der offiziellen Verlautbarung betont Wurde, wird mit diesen Beschlüssen„ein aus den gegenwärtigen Engpässen herausführen- der Entwicklungsprozeß eingeleitet“. Verän- derungen des„Fünfjahresplanes“ sollen in nächster Zeit die Lebenslage in der Ostzone verbessern. Die Mitglieder des Ministerrates, darunter SFD- Generalsekretär Walter Ul- richt, haben die von Ministerpräsident Grotewohl„erfolgte Klarstellung der began- genen Fehler anerkannt“. Die Sowietzonen-Regierung führte damit einen Beschluß des SiD-Politbüros aus, der am Vortage gefaßt und mit den Worten be- gründet wurde:„Das Politbüro hat bei sei- nen Beschlüssen das große Ziel der Herstel- Jung der Einffeit Deutschlands im Auge, wel- ches von beiden Seiten Maßnahmen erfordert, die die Annäherung der beiden Teile Deutsch- lands konkret erleichtern.“ Unter den Be- schlüssen der SED-Führung sticht besonders de Ankündigung hervor, daß der Verkehr zwischen der Sowjetzone und Westdeutsch- land erleichtert werden soll. Die Frage der Aufenthaltsgenehmigungen für Westdeutsche und Westberliner sowie die Frage der Aus- stellung von Interzonenpässen müßten neu geregelt werden, Dabei seien familiäre Gründe anzuerkennen. Uber diesen Punkt wird jedoch in der Verlautbarung des Ministerrates nichts gesagt. Semjonow fühlt vor Beobachter in Berlin erwarten noch vor Oder spätestens während der Bermuda-Kon- ferenz einen offiziellen sowjetischen Vor- Schlag für eine Viermächte-RKonferenz auf der Ebene der Regierungschefs, Gleichzeitig rech- net man damit, daß der sowjetische Hochkom- missar für Deutschland, Botschafter Semjo- now, Ende dieses Monats die drei westlichen Hochkommissare offiziell zu einer Aussprache über das Deutschlandthema einladen wird. Nach zuverlässigen Informationen aus dem Teilnehmerkreis hat Semjonow am Mittwoch bei einem Zusammentreffen mit Pankower Egierungsmitgliedern angekündigt, Moskau werde„schon in Kürze“ die Regierungschefs der USA, Großbritanniens und Frankreichs zu einer Viermächte-Konferenz einladen, auf der neben dem Deutschlandproblem das ge- samte West-Ost-Verhältnis behandelt werden solle. Nach bisher unbestätigten Berichten 8011 Botschafter Semjonow bereits franzö- sische Beamte in Berlin gefragt haben, ob sie einer Einladung an die westlichen Hochkom- missare Aussicht auf Erfolg beimessen. Ein Bautrupp von sechs Sowjetzonenarbei- tern begann nüt Reparaturarbeiten an dem im Bezirk Zehlendorf im amerikanischen Sek- tor gelegenen sowjetischen Panzerdenkmal, nachdem die Sowjets von den amerikanischen Behörden offiziell die Genehmigung zur Re- Paratur des umstrittenen Denkmals erhalten hatten. Die amerikanische Maßnahme hat in verschiedenen politischen Kreisen der Vier- sektorenstadt Proteste ausgelöst. Das sowie tische Ehrenmal, ein auf einem Marmor- podest aufgestellter Sowjietpanzer, war be- reits verschiedentlich der Gegenstand von Kontroversen zwischen dem Westen und den Sowjets. Im August 1951 ließ der damalige Amerikanische Kommandant, General Ma- thewson, einen Drahlkäfig um das Denkmal errichten, nachdem die Sowjets dagegen pro- testiert hatten, daß der Marmorsockel ständig von Westberlinern beschädigt wurde. Der Leiter der israelischen Mission in der Bundesrepublik, Gesandter F. E. Shinnar, stattete in Bonn Bundeskanzler Adenauer seinen offiziellen Antrittsbesuch ab. General Ridgway wird sich am kommen- den Montag von Bundeskanzler Adenauer verabschieden und anschließend in Frankfurt eine große Parade abnehmen. piecks Kunzleichef ist geflohen Aus Angst vor der„Säuberung“ der SED— Wird Pieck abgesetzt? Berlin(UP). Der bisherige persönliche Referent des Sowzetzonen- Präsidenten Wil- helm Pieck und Chef seiner Privatkanzlei, Walter Bartel(SED), ist nach Westberlin ge- flohen, wo er sich unter den Schutz einer der Westmächte gestellt hat. Walter Bartel gehörte zu den wichtigsten und einflußreichsten FD- Funktionären alter kommunistischer Schule, bis er vor kurzem wegen angeblicher Verbindungen zu dem „deutschen Slansky“, Franz Dahlem, aller sei- ner Amter enthoben wurde. Der Chef der zentralen Parteikontrollkommission, Hermann Matern, beschuldigte Bartel öffentlich, seine frühere Wohnung in Westberlin Dahlem zu Zusammentreffen mit dem„amerikanischen Agenten“ Noel Field, der Zentralfigur der großen östlichen Schauprozesse, zur Verfü- gung gestellt zu haben. Unter den bisher nach dem Westen geflo- henen Funktionären aus der Sowjetzone ist der Alt- Kommunist Walter Bartel der pro- minenteste und bedeutsamste. Anfang des Jahres war bereits ein anderer vertrauter Mitarbeiter Piecks, der frühere Chef seiner Privatkanzlei, Leo Zuckermann, nach West- berlin geflohen, um sich der anti- zionistischen Kampagne der Kommunisten zu entziehen. Bartel bearbeitete für Pieck in erster Linie alle Angelegenheiten der SED-Staatspartei. Er spielte eine große Rolle innerhalb der inter- nationalen Bewegung der kommunistischen RZ Opfer, war bis zur Auflösung der„Ver- einigung der Verfolgten des Naziregimes“ vor wenigen Monaten in der Ostzone Generalsek- retär dieser Organisation und führte das„Bu- chenwald- Komitee“. Der offiziell als„Erho- lungsurlaub“ deklarierte augenblickliche Au- kenthalt des Sowjetzonen-Präsidenten Pieck in der Sowjetunion hat eine Welle von Ge- rüchten ausgelöst, zumal auch er vom Chef der Parteikontrollkommission, Hermann Ma- tern, in aller Öffentlichkeit in den Dahlem- Komplex hineingezogen worden ist. Matern behauptete in seinem Rechenschaftsbericht über die„Lehren des Slansky-Prozesses“, Dahlem habe Pieck die Abschrift eines Briefes Zugestellt, in dem er den„amerikanischen Agenten“ Noel Field dem Zentralkomitee der tschechoslowakischen KP wieiterempfohlen habe. Pieck soll sich auch wiederholt mit Mini- Ssterpräsident Grotewohl gegen den von SED- Generalsekretär Ulbricht eingeschlagenen scharfen Bolschewisierungskurs in der So- Wjetzone ausgesprochen und von Ulbricht an- gegriffenen Alt- Kommunisten Unterstützung gegeben haben. Diese Gerüchte über die angebliche Kalt- stellung des 77jährigen Pankower Staatsprä- sidenten, der an schweren Kreislaufstörungen und an„offenen Beinen“ leiden soll, decken sich mit zuverlässigen Informationen aus Ost- berliner SED- Kreisen, wonach in der Ostzone das Amt des Präsidenten und des Regierungs- chefs in der Hand von Walter Ulbricht vereint werden sollen. Wirth: Vertrauen zu Rußland BOnn(E. B.) Als erster Vorsitzender des „Bundes der Deutschen“ sagte Reichskanzler A. D. Wirth vor der Presse in Bonn, eine Wiedervereinigung Deutschlands könne nicht zustandekommen, so lange man sich in West- deutschland scheue, mit den Kommunisten Gespräche zu führen. Die Bundesregierung bemühe sich seit Jahren, im Volke einen anti-bolschewistischen Komplex zu züchten. Seine Partei sehe im Rommunismus keine Gefahr für Deutschland. Es müsse vielmehr Versucht werden, ein echtes Vertrauensver- hältnis zu Rußland herzustellen. Kühle Aufnahme der Bidault-Rede Vorsichtiges Regierungsprogramm— Investitur noch ungewiß Paris(UP). Georges Bidault trat am Mitt- woch als dritter Kandidat seit dem Sturz der Regierung René Mayer vor die Nationalver- sammlung und ersuchte um seine Investitur als 19. Nachkriegs-Ministerpräsident Frank- reichs. Bidault forderte größere Exekutivvoll- machten für die Regierung, um der großen finanziellen Schwierigkeiten im Staatshaus- halt Herr zu werden. Keine Regierung könne die gegenwärtige Lage meistern, wenn ihr nicht das Recht zustehe, Streichungen im Haushalt vorzunehmen. Auch bedürfe er als Ministerpräsident größerer Vollmachten, um die Industrieproduktion zu steigern. Auf außenpolitischem Gebiet versprach er die Fortsetzung der bisherigen Europa-Poli- tik. Er versicherte jedoch, daß der EVG-Ver- trag erst nach Abschluß der gegenwärtigen Verhandlungen mit London über eine engere Assoziierung Großbritanniens mit der ge- planten Europa-Armee, nach Klärung der Zu- satzprotokolle und Regelung der Saarfrage zur Ratifizierung vorgelegt würde. Die Investitur-Rede Bidaults nahm fast eine Stunde in Anspruch, ohne starken Bei- fall zu finden. Eisiges Schweigen herrschte, als er seine Forderungen nach Sondervoll- machten unterbreitete, um eine stabile Re- gierung zu schaffen. Der nächste Kandidat nach Bidaults Durchfall — Uberparteilicher Versuch gescheitert Paris(UP). Staatspräsident Auriol hat am Donnerstag abend den 69 jährigen André Ma- rie mit der Regierungsbildung beauftragt. Da- mit hat nach Pierre Mendès-France zum zwei- ten Mal im Verlaufe der augenblicklichen Re- gierungskrise in Frankreich ein Radikalso- zialist die schwierige Aufgabe erhalten, ein neues französisches Kabinett zu formen. Nachdem die Nationalversammlung Georges Bidault mit nur einer Fehlstimme die Inve- stitur verweigert hatte, verhandelte Auriol den ganzen Tag über mit der verbliebenen Garnitur der für die Regierungsbildung in Frage kommenden Politiker. Als ersten rief er René Pleven zu sich, der jedoch ablehnte. Als zweiten bat er dann Antoine Pinay zu sich, der jedoch gleichfalls verzichtete. Als Pinay Ende des vergangenen Jahres von den Deputierten während der Debatte über sein wirtschaftliches Erneuerungsprogramm zur Festigung der„Politik zur Rettung des Franc“ gestürzt wurde, hatte er schon erklärt, daß er nicht noch einmal in den Kampf im„Dschun- gel“ der Parteipolitik der französischen Kam- mer zurückkehren werde. Bei seinen Besprechungen mit den Politi- kern wurde Auriol der Vorschlag gemacht, daß sich sämtliche Fraktionsführer in der Na- tionalversammlung mit Ausnahme der Kom- munisten unter seinem Vorsitz zusammen- setzen sollten, um ein gemeinsames Regie- rungsprogramm auszuarbeiten. Da diese An- regung jedoch der Ablehnung verfiel, so wurde schließlich André Marie, der im August 1948 Minister präsident war und im scheidenden Kabinett Mayer Gesundheitsminister ist, die schwierige Aufgabe übertragen, die Bildung eines Kabinetts zu versuchen und das Ver- trauen der Nationalversammlung zu erwer- ben. Marie wird Auriol am Freitag seine An- nahme oder Ablehnung dieses Auftrags mit- teilen. Wie zu erwarten, waren die Kommunisten und Sozialisten mit ihren 201 Stimmen ge- schlossen gegen Bidault ins Feld gezogen. Uberraschend kam jedoch der Widerstand aus den Reihen der einstigen Parteien der Re- gierungskoalition. Bei den Radikalsozialisten Waren 18 Abgeordnete des linken Flügels ab- gesplittert, die Bidault seine Opposition gegen Mendès-France übel nahmen. Insgesamt 51 Abgeordnete der Mittelparteien enthielten sich der Stimme, offensichtlich aus Furcht vor einer Parlamentsauflösung, mit der Bidault gedroht hatte. Sicher spielten aber auch seine Forderungen nach Sondervollmachten zur Sa- mierung der prekären finanziellen Lage mit eine Rolle. So erhielt Bidault also nur 313 Stimmen, statt der 314, die zu seiner Investi- tur nötig gewesen wären. De Gasperi bleibt„Mann der Mitte“ Monarchisten zur Koalition bereit— Wankende Ministersessel ROm(UP). Ministerpräsident de Gasperi erklärte in einer ersten Stellungnahme zum Ausgang der italienischen Parlamentswahlen, er werde nicht von seinem pro- westlichen Kurs weichen und auch in Zukunft„ein Mann der Mitte“ bleiben. Er gab gleichzeitig zu ver- stehen, daß er sich vorläufig nicht mit ande- ren Parteien verbünden werde, um seine Re- gierung zu stärken. Obwohl sein Wahlblock den zur Erringung der Mandatsprämie im Parlament erforder- lichen Stimmenanteil nicht erhalten habe, sei er doch mit dem Ausgang der Wahlen sehr zufrieden, meinte der 72jährige Führer der Christlichen Demokraten. Den Monarchisten Warf er vor, durch ihre Haltung den anti- kommunistischen Stimmenblock gespalten und dadurch die Nation gefährdet zu haben. Trotz dieser Kritik an den Monarchisten halten sich in Rom die Gerüchte, daß sie möglicherweise doch in die Regierung aufgenommen werden. Der Führer der Monarchisten, Achille Lauro, deutete an, daß er sofort zu einer Mitarbeit mit den bürgerlichen Parteien bereit sei, und die regierungsfreundliche Zeitung„Il Tempo“ meinte, daß ein derartiges Bündnis die ein- zige Möglichkeit sei, eine Regierung mit län- gerer Lebensdauer zu bilden. Einer der Hauptgründe, die de Gasperi zu- nächst davon abhalten, eine Koalition mit den Monarchisten einzugehen, ist die Gefahr, des sich in einem solchen Falle seine eigene Par- tei spaltet. Angeblich hat sich der Minister- präsident bereits durch sein Wahlgesetz einige Gegner in den eigenen Reihen geschaffen. Es wird damit gerechnet, daß— wie immer auch die neue Regierung gebildet wird— zwei Persönlichkeiten wahrscheinlich im neuen Kabinett nicht mehr vertreten sein werden: Verteidigungsminister Randolfo Paceiardi und der Minister für Außenhandel, Ugo la Malfa. Beide gehören der Republikanischen Partei an, die bei der Wahl die stärksten Verluste einstecken mußte. Blutiges Nachspiel Während die Wahlen selbst beinahe ohne Zwischenfälle abliefen, kam es zu einem tra- gischen Nachspiel in der unweit von Bari ge- legenen Stadt Minervo, wo ein jugendlicher Angehöriger der Christlich Demokratischen Partei bei einer Straßenschlacht zwischen An- hängern der Regierungsparteien und Kommu- nisten getötet wurde, während zwei andere Inn lebensgefährlichem Zustande in ein Kran- kenhaus gebracht werden mußten. Bei der Straßenschlacht wurde mit Messern und Pi- stolen vorgegangen und zahllose Beteiligten trugen leichtere Verletzungen davon. Die Po- lizei stellte in kurzer Zeit die Ordnung wieder her und verhaftete zwei Personen, deren Par- teizugehörigkeit nicht bekannt gegeben wurde. Eine Anzahl weiterer Personen wurde vor- übergehend festgenommen. Britische Botschaft soll vor Gericht K Ali To(UP). Ein ägyptisches Gericht teilte mit, daß es die britische Botschaft und den Pritischen Oberkommandierenden in der Ka- nalzone unter Strafandrohung vorladen werde. Diese Vorlage erfolge auf Grund einer Klage des stellvertretenden Bürgermeisters von IS- mailia, der Schadensersatzansprüche gegen die Briten für die Zerstörung eines Dorfes in der Nähe von Nefeisba gelten macht, das ihm gehörte, Angeblich ist ihm dadurch ein Scha- den von 37 000 ägyptischen Pfund(etwa 420 000 DM) entstanden. Ein Sprecher der bri- tischen Botschaft erklärte, es sei nicht üblich, daß diplomatische Missionen gerichtliche Vor- ladungen erhielten. Der Oberbefehlshaber der britischen Truppen in der Kanalzone unter- stehe schließlich nicht der ägyptischen Ge- richtsbarkeit. General Ridgway, der sich gegenwärtig auf einer Abschiedsreise durch Europa befindet, wurde von Papst Pius in Privataudienz emp- fangen. Zuvor hatte Ridgway eine Unter- redung mit Ministerpräsident de Gasperi. Neues aus aller Welt Elisabeth nahm Geburtstagsparade ab 250 Kriegsschiffe versammeln sich— Sowietkreuzer„Swerdlow“ vor Portsmouth London(UP). In den purpurnen Waffen- rock der Gardebrigade gekleidet, nahm Kö- nigin Elisabeth II. hoch zu Roß ihre Geburts- tagsparade ab. Zwar fällt ihr Geburtstag auf den 21. April, er wird jedoch wie die Wiegen feste ihrer Vorgänger offiziell zu einer Zeit gefeiert, in der das Wetter für die traditio- nelle Truppenparade günstiger ist. 30 000 Menschen standen am Buckingham-Palast, als die Monarchin, begleitet von dem Herzog von Edinburg, auf den Vorplatz ritt und sich zu dem in der Nähe gelegenen Paradeplatz der Horse Guards begab, Zum erstenmal seit vielen Jahren nahmen alle acht Garden an der Parade teil. Es sind dies die Leibgarde, die königliche Garde- Kavallerie, die Garde- Infanterie, die Grena- dier-Garde, die Coldstream-Garde, sowie die schottische, irische und walisische Garde. Während der vergangenen Jahre stand im- mer die eine oder die andere an der Front oder war aus sonstigen Gründen unabkömm- lich. Wegen der Krönung waren die berühm- ten Einheiten jedoch alle nach London Zu- sammengezogen worden. Inzwischen haben sich fast 250 Einheiten aller Größen und Klassen der„Royal Navy“ und 16 Schiffe anderer Nationen in der Was- serstraße zwischen dem englischen Eriegs- hafen Portsmouth und der Insel Wight zu einer gewaltigen Flottenschau versammelt, um der neugekrönten Königin am Montag bei der großen Flottenparade einen donnern- den Ehrensalut darzubringen. Das Interesse der Beobachter konzentriert sich naturgemäß auf den 12 800 Tonnen gro- Ben sowjetischen Kreuzer„Swerdlow“, der das erste sowjetische Kriegsschiff ist, das seit 1937 in britischen Gewässern vor Anker g= gangen ist. Kapitän zur See O. J. Rudanow und zwei seiner Offiziere liegen sich mit einer Barkasse an Land bringen, um dem britischen Admiral Sir John Edelsten einen Höflich- keitsbesuch abzustatten. Etwa hundert Mann Von der„Swerdlow“ fuhren nach London, um die Metropole zu besichtigen. Obwohl die Russen an Bord die Grüße der zahlreichen Schaulustigen erwidern, darf kein Fremder an Bord ihres Schiffes. Immerhin konnten die Neugierigen mit Barkassen, Segelbooten, Mietbooten und kleinen Vergnügungsdamp- fern dicht genug an den Rumpf des schlan- ken Schiffes heran, um die 12 Rohre in ihren Doppeltürmen, die zehn Torpedorohre, die Flakgeschütze, die Radar- und die Rom mandogeräte deutlich zu erkennen. Deutsche vermerkten die Ahnlichkeit der„Swerdlow“ mit dem ehemaligen schweren deutschen Kreuzer„Admiral Hipper“. Tornados verbreiten Furcht und Panik Worcester(UP). In den USA sind er- neut 86 Menschen Opfer eines verheerenden Wirbelsturmes geworden. Nachdem erst am Montag ein vernichtender Tornado weite Teile der Staaten Michigan, Ohio und Nebraska ver- wäüstete und 154 Todesopfer gefordert hat, suchte jetzt der schlimmste Sturm seit Men- schengedenken die Bundesstaaten Massa chusetts und New Hampshire heim. Diese Massierung von Wirbelstürmen hat in der Offentlichkeit starke Beunruhigung ausge- J68t. Der demokratische Abgeordnete Madden hat in Washington gefordert, der Senat solle untersuchen lassen, ob diese Tornados etwa durch die Atomversuche in Nevada verursacht Worden seien. Die Gesamtzahl der Toten, die die Sturmgewalten seit Montag gefordert ha- ben, liegt jetzt bei 228. Mitleid mit den Stimmenzählern 4 berechtigten in der Stadt Padua dachte bei seinem Wahlgang an das schwere Los der Stimmenzähler. Sorgfältig hatte er seinen Stimmzettel in das Kuvert gesteckt und zur Urne gebracht. Bei der Zählung stellte es Sich jedoch heraus, daß der Wahlgänger kei- ner Partei seine Stimme gegeben, sondern in den Umschlag lediglich 600 Lire(etwa 4 DMW) in Noten eingelegt hatte. Auf dem Wahl- zettel stand zu lesen„trink was auf meine Kosten“.. 3 Padua(UP). Wenigstens einer der 8 Das Georgskreuz für Tensing Kathmandu(UP). Die Regierung Nepals hat dem britischen Vorschlag, den Scherpa Tensing, der zusammen mit dem Neuseelän- der Hillary als erster den Mount Everest be- zwang, mit dem höchsten britischen Orden, dem Georgskreuz, auszuzeichnen, zugestimmt. Die indische Regierung hat inzwischen er wo- gen, Tensing eine besondere Ehrenmedaille zu überreichen und ihm eine Rente zu ge- Währen. Gestapo- Prozesse in Frankreich LyOn(UP). Vor dem Militärgericht in Lyon begann der Prozeß gegen die Angehörigen der Dienststelle des ehemaligen deutschen Sicherheitsdienstes in Chaälons, Leutnant Hans Krüger, Feldwebel Goldberg und Unteroffi- zier Karl Häberle. Gegen Krüger wird in absentia verhandelt. Den Angeklagten werden die Ermordung von 44 Widerstandskämpfern im Gefängnis von Chalons sowie andere Morde zur Last gelegt. Gegen die ehemaligen Leiter der Gestapo-Dienststelle von Toulouse wird in Bordeaux verhandelt. Die beiden An- geklagten, Oberstleutnant Rudolf Bilfinger und Hauptmann Hellmuth Retzek, sollen ille- gale Verhaftungen, Mißhandlungen, Ver- schleppungen und Plünderungen vorgenom- men haben. 5 Der österreichische Botschafter Schöner, bis- her Chef der österreichischen Verbindungs- Stellen in der Bundesrepublik, erhielt vom Bundespräsidenten das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband. Heinrich Schmid, der neue österreichische 9 Botschafter in Bonn, ist von Paris kommend zu einem kurzen Besuch in Bonn eingetrof- ten. Schmid wird, bevor er sein neues Amt antritt, zunächst nach Wien reisen. Der saarländische Landtag stimmte dem So- zialabkommen zwischen Frankreich, Italien und dem Saarland zu. * . n% e 80 e daa. FFC * der Mittel für * 1 he Südweſtd. Rundſchan Ruhige Sitzung der Landes versammlung 50 000 DM für den Versehrtensport— Pflege- geld für Friedensblinde Stuttgart(ZSTH). Die letzte Sitzung der Verfassunggebenden Landes versammlung vor dem Beginn der Verfassungsberatungen war eine ausgesprochene Arbeitssitzung, die ohne politische Höhepunkte verlief. Auf der um- fangreichen, aber unbedeutenden Pagesord- nung standen zwei Gesetzentwürfe und nicht Weriger als 26 Anträge, die zum größten Teil einmütig angenommen oder an die Ausschüsse verwiesen wurden. Das Haus verabschiedete zunächst in zwei- ter und dritter Beratung ein Gesetz Über die wandelbaren Bezüge der Notare in Baden, das die Gebührenrelation aus der Zeit vor 1931 wWiederherstellt, und ein Gesetz über die Behörden der freiwilligen Gerichtsbarkeit in den Städten Stuttgart, Ulm und Heilbronn. Dieses Gesetz gestattet dem qustizministerium, Behörden wie Notariate, Grundbuchämter, Vormundschafts- und Nachlaßgerichte in den genannten Städten durch Rechtsverordnungen der verwaltungsmäßigen Gliederung anzupas- Sen. Zwei Anträge des Landwirtschafts- und Er- nährungsausschusses zur Frage der Reblaus- bekämpfung wurden zunächst zur Prüfung an den Finanzausschuß weitergeleitet, weil es darin um namhafte Beträge geht. Unter ande- rem wird gefordert, daß das südbadische Ge- setz über eine Weinabgabe zugunsten der Reblausbekämpfung mit dem 31. März dieses Jahres als abgelaufen gelten soll. Die fortfal- lenden Mittel soll der Staat zur Verfügung stellen. Der Zweite Antrag verlangt die Vor- wegbewilligung rückständiger Umlegungsbei- nilfen für den Regierungsbezirk Südbaden in Höhe von 1,8 Millionen DM. Zu einem Antrag auf Vorwegbewilligung die Errichtung von sieben neuen Spruchkammern bei den Versorgungs- gerichten des Landes sagte Finanzminister Dr. Karl Frank, sein Ministerium habe diese Mit- tel bereits beim Ministerrat beantragt. In einem vom Haus einstimmig angenom- menen Antrag schlägt der SPD-Abgeordnete Dr. Ernst Haas Villingen) vor, allen die deutsch- schweizerische Grenze überschreiten- den Personen künftig ein Merkblatt auszu- händigen, auf dem die zur Mitnahme ins Bun- den außerordentlichen Haushaltplan mit Ein- nahmen und Ausgaben von 39 613 830 DM. mit allen Stimmen gegen zwei der kommunisti- schen Stadträte an. Damit hat der Karlsruher Haushalt im ordentlichen und außerordent- ichen Plan zum erstenmal die 100-Millionen- Grenze überschritten. In seiner Haushaltrede Sagte Oberbürgermeister Klotz, die Annahme des Haushaltplans 1953 zeuge von dem Mut der Karlsruher Stadtverwaltung. Die Stadt nabe gegenwärtig einen Schuldenstand von rund 28 Millionen DM, der sich am Ende des Rechnungsjahres 1953 auf voraussichtlich 40 Millionen DM erhöhen werde. Trotzdem könne gesagt werden, daß die Schuldenlast nicht so groß sei, daß der Wiederaufbau gehindert werde. Der Amtsschimmel wurde begraben P fOr zZheim(Wk). Keine tausend Meter trennen das schwäbische Städte 1 Birkenfeld von dem badischen Pforzheim. Vor dem Kriege War es üblich, daß die Birkenfelder ihre Post Aus dem nächstliegenden Pforzheimer Post- Amt erhielten. Es war die einfachste Lösung. 1945 aber, bei der Ziehung der Zonengren- Zen, erinnerte man sich daran, daß ja 2- schen Pforzheim und Birkenfeld die Landes- Srenze verlief. Sogleich nahm der Amtsschim- mel an dem bisherigen Gebrauch Anstoß. Zu- dem bildeten die Zonengrenzen anfangs kleine „Eiserne Vorhänge. Also machten die Briefe Dach Birkenfeld den Umweg über das viele Stunden entfernte Tübingen. Acht Jahre dauerte dieser unmögliche Zustand. Erst jetzt Haben sich die Oberpostdirektionen Tübingen und Karlsruhe darauf geeinigt, die Post nach Birkenfeld wieder über das badische Postamt Pforzheim zu leiten. Wierfler Unwetter an der Bergstraße Weinheim ds. Schwere Schäden an Obstkulturen und Straßen hat ein anhalten- der Gewittersturm verursacht, der über dem Gebiet der Bergstraße und des Odenwalds wütete. Es ist dies das zweite große Unwet- ter innerhalb von etwa 14 Tagen. In Wein- heim staute sich das Wasser, wodurch Ver- kehrsumleitungen notwendig wurden. Zwi- schen Hemsbach und Sulzbach bei Weinheim entstand auf der Bergstraße ein mehrere hundert Meter langer See, der die Straße für längere Zeit unpassierbar machte. Einige Ver- kehrs verbindungen waren zeitweise völlig unterbrochen. Auch der Telefonverkehr wurde Stark in Mitleidenschaft gezogen. Weinheim. Unverletzt blieben wie durch ein Wunder die vier Insassen eines US-Kraft- Wagens, der in Weinheim einen steilen Ab- hang hinunterraste. Das Fahrzeug mußte mit einem Kranwagen geborgen werden. GS. Marcello lehnt Vergleich mit Kehl ab Fr ei bu 1 g.(Iswy). Der suspendierte Bür- germeister von Kehl, Dr. Marcello, lehnte es Ab, gegen eine Entschädigung von 6000 DM auf sein Amt zu verzichten. Dieser Vergleichs- Vorschlag wurde in einem Berufungsverfah- ren vor dem Verwaltungsgericht Freiburg ge- macht, in dem Dr. Marcello gegen den Regie- rungspräsidenten von Südbaden wegen der vorläufigen Entlassung und der Sperrung eines Teils seiner Bezüge Klage geführt hatte. Die Stadt Kehl erklärte sich bereit, auf den Vergleichsvorschlag einzugehen. Abflußkanal als Fischmörder Karlsruhe(lid). Durch einen in Ver- gessenheit geratenen Abflußkanal sind seit vergangenem Jahr mehrfach zyanidenhal- tige, giftige Abwässer einer Fabrikanlage in die Alp geflossen. Dies ist, wie jetzt festge- Stellt werden konnte, die Ursache eines Zwei- maligen großen Fischsterbens gewesen. Ein weiteres Massensterben von Fischen in der Alp wird auf den durch niedrigen Wasser- stand hervorgerufenen Sauerstoffmangel zu- rückgeführt. Der während des Krieges er- baute Abflußkanal war weder dem Tiefbau- amt noch der Betriebsleitung bekannt. Die polizeilichen Ermittlungen über das ursprüng- lich recht mysteriöse Fischsterben bei Karls- ruhe sind daher mit dem Vermerk abgeschlos- sen worden, daß niemand eine Schuld treffe. Pensionär gewann Bauernschlepper KarISsTuhe(ZSTH). Als besondere Attrak- tion bei der Land wirtschaftlichen Ausstellung in Karlsruhe-Durlach galt die Verlosung eines 17-PS-Bauernschleppers. Das Fahrzeug flel an einen Eisenbahn- Pensionär aus Durlach. Kreisverband Karlsruhe protestiert Kar ISsTuhe(swW˖) Der Kreisverband Karlsruhe hat in einer Resolution dem Mi- nisterpräsidenten Dr. Maier das Recht abge- sprochen, in der entscheidenden Frage des Bundestagswahlrechts im Namen der Bevöl- kerung Baden-Württembergs 2u sprechen. In der Resolution fordert der Kreisverband, dag der Wahlgesetzentwurf in der von Bundes- minister Hellwege entworfenen und vom Bun- deskabinett abgeänderten Form verabschiedet Werde. Ettlinger Ratschreiber verhaftet Ettlingen(IW). Der Ratschreiber und Rechnungsamtsleiter der Stadt Ettlingen, Jo- Sef Rummel, ist wegen Unregelmäßigkeiten in seiner Amtsführung in Untersuchungshaft genommen worden. Nähere Einzelheiten über die Verhaftung Rummels konnten noch nicht bekanntgegeben werden, da die Untersuchun- gen noch nicht abgeschlossen sind. Wäldin wurde Ehrenbürger von Lahr Lahr(sw). Der Gemeinderat von Lahr hat dem Regierungspräsidenten Dr. Paul Wäl- din das Ehrenbürgerrecht verliehen. Oberbür- germeister Dr. Friedrich und eine Abordnung des Stadtrates werden den Ehrenbürgerbrief dem Regierungspräsidenten am Freitag, sei- nem 65. Geburtstag, in seiner Lahrer Woh- nung überreichen. Pr. Wäldin war von 19435 bis 1952 ehrenamtlicher Oberbürgermeister von Lahr. 5 Vom Segen des Lichtes Wild tobt, rasend vibriert das Licht durch den Weltenraum. Tausend und Millionen Son- nen schleudern es aus ihren glühenden Kör- pern nach allen Seiten in die unendliche Leere. Durchflutet ist der Raum von Licht, voll von Licht wie das Meer voll Wasser, und bleibt doch ewig dunkel wie die Nacht. Licht ist un- sichtbar, wir sehen es nicht auf seinem Wege durch den Ather. Erst wenn ein Auge sich ihm öffnet, wenn es auf einen Körper prallt, wird es an diesen erkennbar in Helligkeit und Farbe, in Glanz und Schimmer.„Farben sind Taten des Lichts“, sagt Goethe.„Wär' nicht das Auge sonnenklar, die Sonne könnte es nie erblicken.“ Licht kann man nicht speichern, man kann es nicht auf Vorrat legen. Die Schildbürger haben es versucht und sind noch heute das Gelächter der Welt. Licht läßt sich nicht tren- nen von seiner Quelle.„Licht ist die be- stimmte Wirkung eine Gegenstandes, der sich in dem Raume befindet. Aber sobald diese un- mittelbare Wirkung wieder aufhört, zeigt die Finsternis wieder ihre Gewalt und stellt sich sogleich wieder her.“ Licht läßt sich nicht von der Sonne brechen, wie man die Frucht vom Baume bricht, läßt sich nicht schöpfen, wWie Wasser in einen Eimer, den man in den Bach taucht. Und doch zehren wir noch heute von der Sonnenkraft, die uns vor Jahrmillionen erreichte. Von„der Sonne belebenden Blick“ wird das Getriebe der Welt in Gang gehalten. Ohne Licht und ohne Wärme ist jegliches Leben zum Tod verurteilt. Nur im Licht baut sich die Pflanze aus den Mineralien des Bodens und der Kohlensäure der Luft. Von der Pflanze lebt das Tier, von beiden der Mensch. Licht und Finsternis— Wärme und Kälte — sind Gegensätze wie Tag und Nacht. Wo. das eine ist, kann das andere nicht sein. Der Mensch aber steht in der Mitte und schafft sich die Mittel, die Nacht und die Kälte be- siegen Fahrzeug- Gewichte werden kontrolliert Die Polizeibeamten in Baden- Württemberg werden künftig auf das Gewicht der Fahr- zeuge ein besonderes Augenmerk richten. Das Innenministerium hat die Verkehrsbehörden des Landes aufgefordert, die Belastungen der Fahrzeuge überprüfen und alle Fälle, in denen die Belastungen mehr als fünf Prozent über dem gesetzlich zulässigen Gesamtgewicht lie- gen, zur Anzeige bringen zu lassen. Wird das erlaubte Gesamtgewicht um mehr als zehn Prozent überschritten, so kann der betreffende Fahrzeughalter auf Grund der Bestimmungen des Straßenverkehrsgesetzes vom 19. Dezem- ber letzten Jahres mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft werden. Ein stark überlade- nes Fahrzeug kann außerdem vom Gericht ein- gezogen werden. Die Anordnung wurde erlas- sen, nachdem festgestellt wurde, daß das Stra- Bennetz durch überlastete Fahrzeuge unge- Wöhnlich stark geschädügt wird. Düsenjäger zeigen Kunstflug-Frogramm Mannheim(ZSEH). Südwestdeutschland steht kür das kommende Wochenende ein Sport- und Schau-Ereignis besonderer Art be- vor. Der Badisch-Pfäkzische Luftfahrt-Verein veranstaltet auf dem Flugfeld in Mannheim- Neuostheim seinen ersten Großflugtag der Nachkriegszeit. Erstmalig wird eine amerika nische Düsenjäger- Kunstflug Staffel vom Aerobatic-Team der 12. Amerikanischen Luft- flotte eine geschlossene Kunstflug-Schau von 25 Minuten Dauer absolvieren. Zwei vier- sitzige Schweizer Motorflugzeuge wurden für Passagierflüge und Schleppstarts der Segel- flugzeuge gechartert. Ebenfalls in der Schweiz wurde eine Sportmaschine des bekannten deutschen Typs„Bücker- Jungmann“ ver- pflichtet, mit der ein Kunstflugprogramm vor- geführt wird. Aus dem großen Frogramm Sei noch erwähnt, daß aus einer Maschine Luft- akrobat Richard Kohnke einen Fallschirm- absprung demonstrieren wird. Waldſportplatzweihe mit großem, ſportlichem Rahmen Die Weihe des neuen Waldſportplatzes durch den Turnerbund Jahn über das kom⸗ mende Wochenende ſtellt in ſeinem großen ſportlichen und geſellſchaftlichen Rahmen eine würdige Krönung der anerkennenswerten Gemeinſchaftsleiſtung dar. Gerade in einer Zeit, die mehr denn je dem perſönlichen Ideal huldigt und gemeinſame ethiſche Werte in ſtarker Weiſe aus dem Denkvermögen verbannt, verdient das für die ſportlich intereſſierte Ju⸗ gend in opfervoller Arbeit geſchaffene Week eine umſo mehr zu beachtende Leiſtung dar. Kein Wunder, daß die rührigen Turnerbünd⸗ ler unter ihrem umſichtigen Vereinsvorſitzen⸗ den Bruno Schmich und ſeinem treuen Hel⸗ ferſtab voller Stolz die endgültige Fertig⸗ ſtellung des Platzes mit einem würdigen Weiheakt feiern, der Höhepunkt des feſtlichen Geſchehens am Sonntag Nachmittag ſein wird und durch die Anweſenheit zahlreicher pro⸗ minenter Vertreter und die Feſtanſprache des Turnkreisvorſitzenden Adelmann ſeine beſon⸗ deve Note erhält. Das vielſeitige ſportliche und geſellſchaft⸗ liche Programm paßt ſich in vollendeter Weiſe der Grundhaltung dieſes Ereigniſſes an und hebt die Platzweihe in ſeiner variablen Ge⸗ ſtaltung über das Maß des Ueblichen hinaus. Auftakt der ſportlichen Veranſtaltungen bil⸗ det am Samstag Nachmittag der Wettkampf der Schüler und Jugend der Seckenheimer Vereine in den einzelnen leichtathletiſchen Diſziplinen. Mit der Verpflichtung der Alt⸗ liga der Wormatia Worms hat ſich die Pri⸗ vatmannſchaft des TB Jahn einen beſonders zugkräftigen Gegner ſichern können, gegen den es ſehr ſchwer ſein wird ſiegreich zu beſtehen. Abſchluß dieſes ſportlichen Ge⸗ ſchehens am Samstag bildet ein bunter Abend im Feſtzelt. f ö Der Sonntagvormittag ſteht im Zeichen der Vorrundenſpiele um den Pfiſtererpokal. In vier Gruppen kämpfen 12 Mannſchaften um die Trophäe, die im vergangenen Jahr der BSc Urberach entführen konnte. Mit dem Titelverteidiger und drei Meiſtermann⸗ ſchaften, der Spvgg. Ketſch(Bad. Meiſter), Turnverein 98(Bezirksklaſſenmeiſter) und dem Sportverein 1907(Kreisklaſſenmeiſter) find durchweg kampfſtarke Mannſchaften aus der näheren Umgebung am Start, die jeweils 2 mal 7 Minuten in Turnierform den neuen Pokalſieger ermitteln. Der Nachmittag bringt dann das Vorſchlußrunden⸗ und Entſchei⸗ dungsſpiel. Nach dem Weiheakt, der von feſtlichen Darbietungen der Turnerinnen, ei⸗ nem Chor der Geſangvereine und einer be⸗ ſonderen Aufführung aller Sportarten in dem „Bunten Raſen“ umrahmt iſt, werden Ein⸗ ladungsläufe der Leichtathleten über die Sprint⸗ und Mittelſtrecken, wie Staffeln, zu ſehen ſein, während die kreisbeſten Turner mit Reck⸗ und Barrenübungen aufwarten. Weiter wird die Jugend des Rennvereins ein Pferderennen über 1000 m bieten. Eine fuß⸗ ballſportliche Delikateſſe bildet weiter die Auseinanderſetzung zwiſchen dem Amateur⸗ ligiſten SV 07 und dem A⸗Klaſſenmeiſter SW 50 Ladenburg, während am Montag die badiſche Jugendmeiſtermannſchaft Ketſch ge⸗ gen die verſtärkte TB Jahn Jugend antreten wird. Neben dieſem ſportlich vielverſprechenden Programm wird über die drei Tage im Feſt⸗ zelt frohe Unterhaltung jeweils ab 20 Uhr durch fünf bekannte Künſtler, der Kapelle Schary und Einlagen der einheimiſchen Turn⸗ vereine und des TV Edingen geboten. Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 5 Für den belgischen Kohlengrubenbesitzer Amencey war die Alpe Clus der schönste Fleck in den Berner Alpen, und das Haus von Simon Weyprecht, das neben dem Berg- hof von Stübi lag, das bestgeführte und dabei das gemütlichste Hotel, das man sich denken konnte. Ein Hotel, das alles bot, was man sich wünschte, ohne auch nur eine Spur mondäan zu sein. Ein Haus, klein und daher gemütlich wie keines, mit Gästen, die man zählen konnte und die man, war man erst drei Tage da, Alle kannte und zu seinen Freunden rechnete. Auf der Alpe Clus begann Amencey sofort, zeine Gruben zu vergessen und sich mit den Leuten zu beschäftigen, die bei Simon Weyp- recht wohnten, aßen und auf der Terrasse Seines Hauses in der Sonne lagen. Und jedes- mal bemühte er sich dort, etwas von der Kunst des Skifahrens zu lernen, aber über den Kurs der Fortgeschrittenen kam er nie hinaus. Wer die Seele von Alpe Clus war, hätte Amencey nicht sagen können. Die Ansichten darüber gingen auch allgemein auseinander. Ein Teil behauptete, der wirkliche Anziehungs- punkt dieses versteckten Hauses sei weniger seine Gemütlichkeit, sein gutes Essen, seine hübschen Zimmer, die Schönheit des Saluzzi oder die guten Schneeverhältnisse des Piz Alto, als vielmehr die Stattlichkeit seines Besitzers Simon Weyprecht. Und dieser Teil hatte nicht so unrecht. Sicher kam manche Frau nach Alpe Clus, nur um Simon Weyp- recht zu sehen, der ein schöner Mann war, einer von denen, die den Frauen gefielen, was er übrigens sehr genau wußte. Aber Simon war nicht nur ein schöner Mann, er War auch ein erstklassiger Bergsteiger und Skifahrer und mit seinen vierzig Jahren ein erfahrener Hotelier. In früheren Zeiten, als er noch nicht den Hof auf der Alpe Clus erworben und zu einem Sporthotel umgebaut hatte, War er Photograph in Bern gewesen und hatte schlechte Zeiten gekannt. Er war seit fünf- zehn Jahren verheiratet mit Karon, von der ein anderer Teil der Gäste behauptete, nur sie könne die Seele von Alpe Clus sein, denn sie kümmerte sich um das leibliche Wohl der Gäste, um ihre Behaglichkeit in den Zimmern und Aufenthaltsräumen, um die Güte der Speisen und Getränke, um die reibungslose Abwicklung und Erfüllung aller Wünsche. Der dritte und weitaus größte Teil aller Gäste, vor allem der männlichen, War sich jedoch darüber einig, daß die Seele von Alpe Clus nur die kleine Doi sein konnte, die kleine Doi Massudi, die Kusine von Karolin Weyp- recht, die dreiundzwanzigjährige Skilehrerin für den Anfängerkurs, die beste Tänzerin langer Nächte, die fröhliche Begleiterin weiter Touren, die unermüdliche Erfinderin vergnüg- licher Spiele, wenn das Wetter schlecht War und man im Haus bleiben mußte die kleine Doi, die immer lachte. Es war noch einer da, der zur Alpe Clus und zu dem Haus Weyprecht gehörte, seit Jahren schon, länger als die kleine Doi, die erst vor künf Jahren von Bern aus zur Alpe Clus gezogen war, und das war Severin Mont. Severin War Skilehrer im Winter und Berg- führer im Sommer. Aber wenn Simon Weyp- recht darüber hinaus noch Geschäftsmann, Hotelier, Unterhalter seiner Gäàste, umsich- tiger Organisator vieler Veranstaltungen, Lieb- ng der Frauen war, so War Severin Mont, Wie es 80 schien, nur Skilehrer und Berg- führer und sonst nichts. Und wenn die Gäste von Simon Weyprecht sprachen, von seiner Frau und von der kleinen Doi von Severin Mont vergaßen sie zu reden. Woran das lag? Sie wußten es nicht. * 2 Ueber den Gipfel des Piz Alto floß die Sonne wie gelbes, flüssiges Geschmeide. Schwer hingen die Wächten über. Geschützt vor dem Wind, lagen sie mit ihren modischen Pullovern und Keilhosen auf den Skiern ausgestreckt und hielten Siesta nach dem Aufstieg, die Gäste von Alpe Clus. Amencey, der Direktor belgischer Kohlengruben, Witwer, Vater er- Wachsener Söhne, 55 Jahre alt, auf der Suche nach der schon längst verlorengegan- genen Jugend. Inglefield, Australier, Besitzer großer Schafherden und eines Zinnberg- Werkes, mit seiner Tochter Georgia, achtzehn jährig und schön wie ein Filmstar. Nordensk- Jj61d, Beamter eines schwedischen Ministe- riums, mit Frau und Sohn auf genau bemes- senem Urlaub. Sverdrup, Buttergroßhändler in Kopenhagen, mit seiner Freundin Celeste, die nur französisch sprach. Der dicke Lehrer Schmiedel aus Bern, Die schmale fünfund- dreißigjährige Schauspielerin Barbara Volz aus Zürich, die zur Zeit kein Engagement hatte was sie zu verbergen trachtete. Der hübsche lange Paul Wrede mit seiner Braut Antonie Bennette. Die immer dunkel geklei- dete Italienerin Varese, die ihren Sohn durch einen Unglücksfall verlor und die sich in Sonne und Schnee von ihrem Kummer er- holen sollte Frau Makarow mit ihrem Mann, von der behauptet wurde, sie könne mit dem Oval ihres Gesichts und den dunklen, samti- gen und unergründlichen Augen nur eine Russin sein, und die in Luzern ein Spitzen- geschäft besaß. Und inmitten von diesen allen der Skilehrer Severin Mont, groß und hager, mit eckigem Gesicht und schmalem Mund und tiefliegenden Augen, die man fast nicht sah unter den Brauen, und daneben Simon Weyprecht, Vierzigjährig, aussehend wie dreißig, schlank und dunkelhaarig, mit breiter Stirn und Lippen, die sich spöttisch verziehen konnten, mit weißen Zähnen und mit schönen Händen und mit einem immerwährenden wachen Aus- druck im Gesicht. Und zwischen ihm und Severin die kleine Doi. Die kleine Doi Massudi, die gar nicht 80 klein war. Ganz schön mittelgroß war sie, aber schlank und schmal wie ein Kind, das Haar nußbraun, die Augen grün wie Irrlich- ter, die Lippen kirschrot und breit, die Brauep schräg und scharf wie Striche. Träge tropfte das Gespräch. Antonie Be- nette, die Braut des hübschen Wrede, fragte zum vierten Male, seitdem sie auf Alpe Clu- War, ob es Wirklich und wahrhaftig stimme daß noch kein Mensch den Saluzzi bestiegen habe. Und zum vierten Male erwiderte ihr Severin Mont, der Skilehrer und Bergführer daß die Westseite durchaus besteigbar wäre, auch im Winter, und daß lediglich die Ost- wand noch nicht bezwungen worden sei. „Sie wird nicht mehr lange unbezwungen bleiben“, meinte der dicke Lehrer Schmiede) aus Bern. Leuteritz und Bonhoeffer aus Thun, die seit ein paar Wochen auf der Alpe Clus im Berghof von Stübi, der im Dienst von Haus Weyprecht stand, einquartiert Waren und immer so abseits und schweigend ihr Essen im Speisesaal einnahmen, die hätten dock Wohl gar nichts anderes vor, als wWẽenn das Wetter ein bißchen paßte, dem Saluzzi 2 Leibe zu gehen. 7 „Davon haben sie noch nichts gesagt, ex- klärte Severin. „Freilich“, nickte Schmiedel. Richtige Sport- ler posaunten ihr Vorhaben auch nicht schon wochenlang vorher in alle Welt. Aber ihm gegenüber hätte Bonhoeffer eine solche An deutung gemacht. „Meinetwegen“, nickte Severin.„Meinet wegen können sie es probieren. Ich hole sie nicht aus der Wand, wenn sie drin stecke? bleiben.“ f „Wer dann?“ außer Ihnen, könnte jemand retten, Bergnot ist bier oben?“ 5 „Herr Weyprecht“, antwortete Severin, ohne sich zu rühren und ohne seinen Blick von dem Blau des Himmels wegzunehmen.„Herr Simon Weyprecht,— wenn seine Laune ge rade danach steht.“. Simon lachte.„Ich habe keine Launen“, sagte er.„Und Was Bonl,oeffer und Leuterit? anlangt, so werden sie entweder auf der Saluzzi kommen oder gar nicht erst ein- steigen, so schätze ich sie wenigstens ein.“ l a Fortsetzung folgt) fragte Frau Makarow.„Wer der io 8——„ klerz, Magen, Nerven! Landesregierung besuchte Konstanz 5 Die Bodensee- Metropole will Oberversicherungsamt behalten Konstanz Gsw). Ministerpräsident Dr. Maier und Mitglieder der Landesregierung von Baden- Württemberg statteten Konstanz einen Staatsbesuch ab. Auf dem Bahnhof wurden die Mitglieder der Regierung von Oberbürgermeister Enapp und Vertretern der Stadtverwaltung empfangen. Auf einer Arbeitstagung wurden die Mini- ster eingehend mit den Problemen der Bo- denseemetropole vertraut gemacht. Es wurde dabei vor allem auf den Charakter der Stadt Als Fremdenort und Grenzstadt hingewiesen. Ober bürgermeister Knapp machte auf die bedenkliche Lage des städtischen Besitzes Auf Schweizer Gebiet, des Tägermooses, aufmerk- sam, das im Zusammenhang mit den Ron- Stanzer Schulden in der Schweiz der Gefahr des Zugriffs durch Schweizer Obligationäre ausgesetzt ist. Das Tägermoos ist der„Ge- Müsegarten“ von Konstanz. Der Oberbürger- meister bat die Regierungsmitglieder, sich in Bonn dafür einzusetzen, daß die Schulden in der Schweiz teilweise gedeckt werden. Ober- bürgermeister Knapp drückte ferner den Wunsch aus, daß die Stadt bei der Verteilung von Mittelinstanzen nicht vergessen werde und auf jeden Fall ihr Oberversicherungsamt behalten dürfe. Die Landeszuschüsse für das Konstanzer Theater und Orchester sollten Verstärkt werden. Unterstützung wurde auch für die Bodenseeforschungsanstalt der Stadt und für das Institut für Geschichtliche Lan- des forschung erbeten. Schließlich wurde die Bedeutung der Filiale der Spielbank Baden- Baden erwähnt und gebeten, die in diesem Jahr ablaufende Konzession zu verlängern. Die Regierungsvertreter sagten in allen die- sen Punkten der Stadt Unterstützung zu. Ar- beitsminister Erwin Hohlwegler versprach, daß das Oberversicherungsamt in Konstanz bleiben werde. An dem Reglerungsbesuch in Konstanz nah- men mit Ausnahme von Wirtschaftsmini- Ster Dr. Veit und Finanzminister Dr. Frank, die zur Zeit in Bonn sind, sowie dem erkrank- ten Kultminister Dr. Schenkel alle Minister der Regierung teil. Auch der Regierungspräsi- dent von Südbaden, Dr. Paul Wäldin, und der Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion in der Landes versammlung, Dr. Haußmann, weilten in Konstanz. Gutachten über badische Schulden Hohe Besatzungs- und Soziallasten waren die Ursache für die Fehlbeträge Stuttgart(sw). Der Sonderausschuß der Verfassunggebenden Landes versammlung für die Untersuchung der Haushaltführung des früheren Landes Baden wird sich am Freitag der kommenden Woche mit einem Gutachten beschäftigen, das der frühere Präsident des Württemberg- badischen Rechnungshofes, Dr. Karl Hofmeister, ausgearbeitet hat. In diesem Gutachten, das dem Ausschuß bereits vorliegt, wird zunächst die Finanzlage Badens zu Be- ginn des Rechnungsjahres 1952 dargestellt. Es bestanden damals Haushalt-Fehlbeträge aus den Jahren 1948 bis 1951 in Höhe von 72 Mil- lionen DM und eine Vorbelastung mit rück Ständigen Verpflichtungen von 36 Millionen DM. Ferner waren Kassenkredite in Höhe von 50 Millionen DM sowie Fremdkapital in Höhe von etwa 13 Millionen DM aufgenom- men worden. Einer weiteren Verschuldung von etwa 56 Millionen DM und 9,5 Millionen Schweizer Franken standen Rückzahlungs- Lorderungen von rund 29 Millionen DM und 7,6 Millionen Schweizer Franken gegenüber. Als die wesentlichste Ursache für die Fehl- beträge ünd die Verschuldung nennt Dr. Hof- meister die ungewöhnlich hohen Besatzungs- lasten Südbadens und die weit über dem Bundesdurchschnitt liegenden Aufwendungen für die Kriegsopfer. So seien in Baden 1948/49 auf den Kopf der Bevölkerung 23,7 DM Be- Satzungskosten entfallen, in Württemberg Hohenzollern dagegen nur 7, DM und in Württemberg-Baden 10,5 DM. Die badische Interessenquote für die Kriegsopferversor- gung habe 8,6 DM auf den Kopf der Bevöl- kerung betragen, während in Württemberg⸗ Hohenzollern 6,6 und in Württemberg-Baden 5,9 DM aufgewendet wurden. Zum Teil sind die Fehlbeträge nach der Darstellung des Gut- 5 achtens allerdings auch durch einen über- höhten Verwaltungsaufwand entstanden. S0 habe Baden im Rechnungsjahre 1951 etwa 129 Millionen DM Verwaltungskosten gehabt. Württemberg- Hohenzollern dagegen nur etwa 102 Millionen DM. Vor allem seien in Baden durch günstigere Dienstpostenbewertungen und Stellenbesetzungen höhere Personalaus- gaben entstanden. Zusammenfassend erwähnt Dr. Hofmeister, daß die badische Verwaltung den Vorschlägen der Rechnungskammer zur Vereinfachung und Verbilligung der Verwal- tung nicht immer die wünschenswerte Beach- tung geschenkt habe. Zu verschiedenen anderen Beanstandungen wird in dem Gutachten festgestellt, daß die Haushaltbeträge Badens richtig geschätzt und nicht zu hoch angenommen waren. Ferner würde ein Finanzausgleich zwischen Staat und Gemeinden nach dem Muster des Landes Württemberg-Baden dem südbadischen Staat keinen sehr erheblichen finanziellen Vorteil gebracht haben. Kritisiert wird die hohe Zahl der einmaligen Bauvorhaben, Sie hätten nach Ansicht Dr. Hofmeisters bei der angespann- ten Finanzlage des Landes nicht begonnen werden dürfen, bevor ihre Finanzierung bis zur Fertigstellung gesichert war. Das gelte besonders für die Bauvorhaben der Universi- tät Freiburg. Abschließend heißt es, es hätten sich keine Anhaltspunkte ergeben, daß bei der Gewäh- rung von Sonderbegünstigungen Anhänger der altbadischen Richtung bevorzugt worden Seien. Wetterwarte im Dienst der Of fentlichkeit Wetter vorhersagen können auch durch Post und Telefon übermittelt werden— Uber Rundfunk nur Großorientierung möglich Die Wettervorhersage hat während der letzten Jahre immer mehr Bedeutung erlangt. Das gilt nicht nur für die Urlaubsreisenden oder für die Sportler, sondern ganz besonders für die Landwirtschaft, die gerade während der letzten Jahre durch Warnmeldungen der Wetterämter oftmals vor Schaden behütet wurde., Im großen und ganzen haben wir uns heute schon so an die tägliche Wettervorher- Sage gewöhnt wie etwa an die Tageszeitung beim Morgenkaffee, vielleicht noch etwas mehr, denn sie ist oftmals maßgebend für den sonn- täglichen Ausflug oder für die große Wäsche der Hausfrau. Ein schwieriges Problem bleibt nach wie vor das Heranbringen der Unwetterwarnun- gen. Vor allen Dingen in den ländlichen Ge- genden ist die schnelle Benachrichtigung der lIand wirtschaftlichen Betriebe von großer Be- deutung. Wer einen Rundfunkapparat be- Sitzt, ist verhältnismäßig leicht zu erreichen, Schwierigkeiten bestehen jedoch dort, wo kein Rundfunkempfänger oder keine UR W- Anlage vorhanden ist, um die örtlichen War- nungen zu empfangen. Neben den üblichen Wetter vorhersagen werden in den Sommer- mongten auch sogenannte Mittelfristvorher- sagen durch die Zeitungen und über den Rundfunk bekanntgegeben. Ihre Gültigkeits- dauer wird jeweils angegeben. Diese Art der Vorhersage geht nicht auf die einzelnen Wet⸗ terelemente ein, sondern beschränkt sich auf die Schilderung der zu erwartenden Durch- schnittswitterung. Langfristvorhersagen wer- den normalerweise nicht öffentlich bekannt- gegeben, denn je weiter gesteckt der Vorher- Sagegeitraum ist, um so größer wird der Un- sicherheitsfaktor, so daß ein durch eine fal- sche Langfristvorhersage entstandener Scha- den bei weitem den Nutzen einer richtigen Angabe aufwiegen kann. Es gibt aber Wetter- lagen, bei denen der Wetterdienst eine Auße- rung über den Wätterungsablauf einer län- geren Periode wagen darf. Solche Vorher- sagen werden meist auf der täglich erschei- nenden Wetterkarte veröffentlicht. Für Nord- baden empfiehlt sich der Bezug der Wetter- karte des Wetteramtes Stuttgart, für die nördlichsten Teile des Gebietes die Wetter- Karte des Wetteramtes Frankfurt, Der Bezug Kostet monatlich 1.50 DM. Für die Einholung einer mündlichen Sonderberatung, die täglich Von 8 bis 17 Uhr gegeben wird(die Gebüh- ren betragen hierfür 4 DMW), steht die Wetter- Warte Karlsruhe zur Verfügung. Die Wetter- Warten Mannheim und Königsstuhl können außerdem jederzeit Sondervorhersagen vom nächsten Wetteramt einholen. Oftmals dürf- ten aber auch die Wettervorhersagen genü- gen, die bei vielen Postdienststellen im Regie- rungsbezirk Nordbaden gegen die gewöhn- liche Ortsgebühr telefonisch eingeholt werden Können. Es ist recht interessant, eine Wetter warte zu besichtigen, um die Arbeit kennenzulernen, von der wir täglich hören. Die Wetter warte Karlsruhe in der Erzbergerstraße steht jeder- zeit zur Besichtigung offen. Wenn man die große Anzahl von Karten in der Wetter warte Sieht, die von den verschiedenen Höhenstufen von der Erdoberfläche bis zu 20 000 Meter Höhe gezeichnet werden, dann macht man sich unwillkürlich Gedanken darüber, wie der Me- teorologe zu den Erkenntnissen über die Vor- gänge unserer Atmosphäre kommt. Wie kann der Meteorologe schließlich aus den zeichne- risch festgelegten Hoch- und Tiefdruckgebie- ten, aus der Betrachtung der„Wetterfronten“ Zu einer Vorhersage kommen? Am besten läßt sich vielleicht ein Vergleich mit den an einem Brückenpfeiler entstehen- den Wasserwirbeln anstellen, die mit dem Strom flußabwärts Wandern. Da die Strom- richtung bekannt ist, kann man auch mit ziemlicher Genauigkeit die voraussichtliche Bahn eines solchen Wasserwirbels voraus- Sagen. Allerdings wird es niemandem gelin- gen, den genauen Zeitpunkt anzugeben, an dem sich ein solcher Wasser wirbel bildet oder wieder auflöst. Bei der täglichen Wetterbestimmung geht es ähnlich zu. Die sich in den unteren Schich- ten der Atmosphäre bildenden Luftwirbel werden von der Windströmung in großer Höhe mitgeführt. Diese Wirbel sind etwa 100 000 mal größer als die Strudel im Fluß. Niemand kann die riesigen Luftwirbel ganz übersehen. Tausende über die ganze Erde Verteilte Beobachtungsstellen funken in Ab- ständen von drei Stunden genaue Angaben über Wetter und Windverhältnisse in den Ather, die der Zeichner auf der Karlsruher Wetterstation dann in Karten einträgt und damit die genaue Lage der Wirbel festlegen kann. Nahezu eine Million Ziffern müssen von der Wetter warte an jedem Tag mit Ra- diogeräten oder mittels Fernschreiber aufge- nommen, entschlüsselt und eingetragen wer- den. Die Luftströmungen sind leider nicht kon- stant, sondern sie ändern sich ständig. Um sie zu messen, hat man ein Höhenbeobachtungs- netz geschaffen. An mehr als 200 Stationen Steigen jetzt zweimal täglich große mit einem Sender versehene Ballone bis zu Höhen von 20 000 m auf und funken automatisch die ge- messenen Druck-, Wind- und Temperatur- Werte nach unten, insgesamt eine weitere Million Ziffern pro Tag, die von der Karls Truher Wetterstation aufgenommen werden. Wenn diese Ergebnisse an den Höhenwind- karten ausgewertet werden, ist es mit großer Zuverlässigkeit möglich, die zukünftige Bahn der atmosphärischer Wirbel im voraus zu be- Stimmen. Da die Wettererscheinungen, Re- Sen- und Gewittergebiete, kalte und warme Luftströme mit diesen Luftwirbeln wandern, läßt sich auch das Wetter an den meisten Ta- gen mit großer Genauigkeit voraussagen. Mancher Sommerkrischler verdankt einen re- genfreien Urlaub dem Wetterdienst und Mil- Ijonenschäden werden in der Landwirtschaft jährlich allein durch rechtzeitige Frostwar- mungen vermieden, Diese richtigen Wetter- Vorhersagen nehmen wir allmählich als selbst- Verständlich hin und sind desto mehr empört, Wenn die Vorhersage„wieder einmal nicht Stimmt“. Das tritt meist dann ein, wenn sich gerade ein Wirbel in unserem Gebiet bildet, denn diesen Zeitpunkt können die Meteoro- logen leider nicht vorherbestimmen. Die Schwierigkeiten sind zum Glück nicht immer so groß und die Fehlvorhersagen sind Während der letzten Jahre geringer geworden. Die heutigen Vorhersagen sind zu etwa 85 Prozent zutreffend. Trotz der gelegentlichen Unsicherheit bleibt aber die Wettervorher- Sage ein unentbehrliches Hilfsmittel unserer Zeit.(ZSH) Wettervorhersage Freitag und Samstag Bewölkung zeitweise auflockernd und nur noch ganz vereinzelt etwas Niederschlag. Temperaturen zum Teil Mis anf 20 Grad ansteigend mit 9:7 Toren ſiegreich geſtalten. Shaet lud Spiel Handball. T 92 Siedelsbrunn— S 07 Seckenhein 6:14(3:5). Am vergangenen Sonntag konnten die 0 er von ihrer Odenwaldfahrt einen ſchönen Sieg mit nach Hauſe bringen. Anfangs ſah ez allerdings nicht darnach aus, denn das außer⸗ ordentlich kleine Spielfeld lag den Siedelz⸗ brunnern beſſer als den 07 ern. Das Füh⸗ rungstor der 07er glich Siedelsbrunn aus und dann gingen die 07er mit 113 in Front Nach dem 2. Tor der Einheimiſchen erhöhten die 07er auf 215 und erſt kurz vor der Pauſe gelang den Odenwäldern der 3. Treffer. In der zweiten Halbzeit folgte dem 6. Treffer der 07er das 4. Tor der Siedelsbrunner, Nun lief das Spiel der Seckenheimer immer beſſer und binnen kurzer Zeit ſtand die Par⸗ tie 4:11. Nach dem 5111 zogen die 07er auf 5:14 davon, und erſt dann gelang den Einheimiſchen noch ihr 6. Tor.. Auch die 2. Mannſchaft war erfolgreich und konnte ihren Kampf gegen die 2. Mannſchaft Haas auch bei den 125ern Zweiter Spannendes Rennen auf der Insel Man Graham(Mv-Agusta) triumphierte Die„Ultra-Lightweight“, das dritte Rennen der diesjährigen Tourist-Trophy- Serie und der erste Weltmeisterschaftslauf dieses Jahreès für die Klasse bis 125 cem, wurde von Leslie Gra- ham(England) auf einer italienischen My Agusta gewonnen. Zweiter wurde der brillante zunge Augsburger NSU-Fahrer Werner Haas, der mit seiner Rennfox als einziger in die geschlos- sene Phalanx der italienischen Maschinen ein- brechen konnte. Haas kam sehr gut vom Start, und die ge samte Spitzengruppe im Feld der 22 Gestarteten — Sraham, Ubbiali(Italien), Haas und Sand- ford(England)— blieb schon in der Startrunde unter dem alten Rundenrekord. In der zweiten Runde schraubte Graham, der seine führende Position sicher halten konnte, den Rundenrekoerd auf 125,3 Stdkm. Um den zweiten Platz gab es einen überaus harten Rad-an-Rad-Kampf 2 wi schen Haas und Sandford, nachdem Ubbiali mit Olrohrbruch ausgeschieden war. Der Vorjahres- sieger Sandford mußte sich schließlich mit nur 25 Metern Abstand geschlagen geben. Haas, der zum ersten Male an den klassischen 8— teilnahm, wurde wegen seiner überzeugenden Erfolge begeistert gefeiert. Ergebnisse: 1. Graham(England) MV-Agusta 1:27:19= 125,18 Stdkm., 2. Haas(Augsburg) NSU 1:28:00, 3. Sandford(England) MV-Agusta 1:28:02. Als letzter Weltmeisterschaftslauf der Tourist Trophy-Rennen findet am heutigen Freitag der „Kampf der Giganten“— die Senior TT— für die Maschinen bis 500 com statt. Hier werden die deutschen Farben durch den BMW-Fahrer Wal- ter Zeller vertreten, der aber gegen die Welt- elite einen schweren Stand haben wird. ——— Zum 12. Mal Deutsche Hockeymeisterschaft Das Endspiel um Deutschlands Hockeymeister- schaft führt am Sonntag in Mülheim zwei Ver- treter des„Westdeutschen Hockeyverbandes“ zu- sammen. Der Westmeister Uhlenhorst Mülheim mißt mit dem Zweiten HC Raffenberg Ouis- burg) seine Kräfte. Jeder Finalist des Sonntags War schon einmal Meister und Vizemeister. Wer wird am Sonntag Titelträger sein? Box-Länderkampf gegen Frankreich Zum dritten Male in der Geschichte des deut- schen Amateurboxsports geht es am Samstag im Kölner Eisstadion gegen Frankreich. Nach den Ergebnissen von sein. Die deutsche Mannschaft: Basel(Mann- heim), Müller(Leverkusen), Mehling(Celle), Roth(Karlsruhe), Kandel ODuisburg-H.), Rien- Hardt(Neckarsulm), Resch(Stuttgart), Schöppner (Witten), Willers(Kiel). Bei ihrem ersten Spiel in Tokio schlugen die Segenwärtig in Japan weilenden Offenbacher Kickers am Donnerstag eine Auswahlmannschaft der japanischen Universitäten mit 2:0 Toren. 0 Vereins-Kalender 0 Schreibtisch mit Sessel dkl. Zimmerstühle Verein Hundesport Seckenheim. Heute Freitag, von 19 bis 20 Uhr und Sonntag von 8 bis 11 Uhr Dressurübungen. Turnerbund„Jahn“ Heute Abend und morgen Samstag, arbeiten auf dem Waldsportplatz. Heute auptprobe aller Abteilungen für„Bunter aldsportplaß. Heute 21.00 Uhr im „Kaiserhof“ letzte wiehtige Besprechung sämtlicher den ganzen Ta Abend 18 Uhr, Rasen“ auf dem Funktionäre beim Fest. Turnverein 98. Wer von unseren Hamburg-Fahrern noch bei der Kartenvorbestellung für Sonderveranstaltung Interesse hat, muß dies bis Sonntag früh in der Turnhalle melden. Unseren Mitgliedern empfehlen wir den Besuch der Sport- platzweihe vom Turnerbund Jahn. Reißbrett, Schiene u. Winkel billig zu verkaufeu. Schmidt, Hauptstr. 85, III Auskunftei! Veberwachungen, Schriftverkehr m. Behörden, Uebersetzungen ete. Stsgen Schlick immer frisch und gepflegt! Puder: Denken Sie auch an Klosterfrau Ne Lästiges Haufjocken feuchte Füße, Ekzeme; gegen all diese Beschwerden habe ich Klosterfrau Aktiv- Puder mit Erfolg angewandt. Er ist mein ständiger Begleiter So schreibt Frau qosefine Darmstädter, Krefeld, Kölnerstr. 213. Gerade in der warmen Jahreszeit sollte Klosterfrau Aktiv-Puder überall stets grlffbereit sein: Viele, die ihn in der Körper- u. Fußpflege anwenden, fühlen sich durch Aktiv-Puder Streudosen ab 73 1015 in allen Apotheken und Drogerien. issenzeisi bei Beschwerden von Kopf, Krim.-Sekr. a. D. gengenbacherstr. 7— felefon 47079 Die bestellten Junghennen können abgeholt werden. Auch an Nichtbesteller werden noch eine Anzahl abgegeben. KAgL. 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Mittwoch Ein Film, den sich niemand entgehen lassen wird: falsche Scham ECC Ein dramatischer Sexual- und Aufklärungsfilm von schonungsloser Offenheit UNSERE S Ross N SPEZIAL 2, ABTEILUNGEN 5 nen W e n n rr 125 8 Durchgewebte Brücken, (schönste 2 120/180 m 42.50 95/160 em nur 27.30 8 — r = 2 2 — — 2 — 1 5 — 8 5 25 5 25 5 * . — 2 4 5 4 8 5 D DboppETTTE f Serrdeneix e onpkRegz Nur in Apotheken und Drogerien erhältlich Muster) Frisch eingetroffen: Neue Matjesheringe Stück! 30 Pig. Ne r K 4 ITE N S Miel. Anzeigen können Sie a telefonisch aufgeben been a lug] Ruf 4721 Ungarische Suppenhühner Pfunde DM 2.50 Poln. Hahnen(Bratfertig) Pfundg du 2.80 Allerf. Frühmasthähnchen Pfund DM 3.40 Jakob Würthwein Lebensmittel 5 Feinkost — in einem Länderkamptf 1 Warschau scheinen die Deutschen Favoriten zu 4 2 87 2 .% eee )) e ee ae H Sanger gen d i Sosa 2