und ennen Der eiſen, nhei⸗ dem bald be der n die Zu urg, eicht⸗ inem keter, An⸗ uimten agen. 5,09) Spatz einer 1,62 rang. g in Spatz 8 * 1 ist ngen über d 16. Velt⸗ ions menz Un-: Fo- ter ö f Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckeneim und Umgebung ole Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 120 Mittwoch, den 29. Juli 1953 5.53. Jahrgang Frieden ohne Sieg? Von Gustav Roeder Selten hat ein Konflikt, der streng genom- men der Bruderkrieg eines Volkes war, die Welt so bewegt wie das Ringen in Korea, das soeben militärisch beendet wurde. Der Brand, der am 25. Juni 1950 am 38. Breitengrad Bell aufloderte, war ein Feuer, das symptomatisch ist kür die ganze Weltsituation. Uberall, an allen Nahtstellen zwischen der westlichen und östlichen Einflußsphäre, hätte ein solcher Kon- flikt ausbrechen können, und daher sind die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die ganze Welt— die sogenannte Korea-Hausse auch ohne weiteres verständlich. Während dieses Ringens in Korea stand die Erde hart an der Schwelle eines dritten Weltkrieges, der, wäre er erst ausgebrochen, die beiden vorhergehen- den in seinem Ausmaß weit in den Schatten gestellt hätte. Nun schweigen die Waffen. In einem solchen Fall pflegen Siegesfeste gefeiert zu werden. Aber nichts dergleichen, denn Sieger und Be- siegte gibt es nicht nach diesem eigenartigen Ringen. Die Walze des Krieges ist dreimal über das Land hinweggerollt, um schließlich kast genau an ihren Ausgangspunkt zurück- zuͤkehren. Ein Novum in der Weltgeschichte. Ein zweites, weit positiveres Novum ist es, daß zum ersten Male in der Geschichte ein rovokatorischer Uberfall mit kollektiven Si- cherheitsmagnabhmen beantwortet wurde, und daß die ganze freie Welt sich darüber einig War, daß einer solchen Aggression energisch Einhalt geboten werden muß. Außerdem ist noch em drittes Novum zu verzeichnen, das wäh- rend der Waffenstillstands- Verhandlungen zu den erbittertsten Auseinandersetzungen geführt hatte: Die Gewährung politischen Asyls für Kriegsgefangene, die nicht in ihre Heimat zurückzukehren wünschen. Auch hier haben die Ideale der freien Welt einen eim- deutigen Erfolg verbuchen können. Es ist natürlich für beide Seiten schwierig, indirekt zugeben zu müssen, daß der Gegner nicht militärisch bezwungen wurde. Das ist wohl auch der Grund dafür, daß sich die Ver- handlungen über zwei Jahre lang hinzogen und mit einer unendlichen Zähigkeit geführt wurden. Für die sieggewohnten Amerikaner, die seit rem Bürgerkrieg noch nie auf Sei- ten der Unterle en standen und bei Waf⸗ fenstillstandsverhandlungen gewohnt waren, zu diktieren, bedeutete dieses Kriterium ein ebenso großes Handicap wie für die Kommu- nisten, die sich seit je durch starrköpfige Hal- tung besonders auszeichneten. Die 2 weijähri- gen Verhandlungen, die mit ihren Wortge- fechten, Unterbrechungen und Wiederanknüp- kungen manchmal wie ein groteskes Spiel an- muteten, waren in Wahrheit ein ernstes diplo- matisches Ringen, in dem die eine Seite der anderen langsam, fast unmerklich, Schritt für Schritt entgegenkam. Das Ziel War, ohne Viel Prestigeverlust den Frieden herbeizuführen. Noch viel mehr Geduld als bei den Waffen- Stillstandsverhandlungen wird aber bei der kommenden politischen Konferenz vonnöten sein, und hier will es scheinen, daß die von dem südkoreanischen Staatspräsidenten Syng- man Rhee geforderte und von US-Außenmini- ster John Foster Dulles angekündigte Be- schränkung der Verhandlungsdauer auf neun- zig Tage doch etwas gewagt ist, denn es geht ja bei der politischen Konferenz darum, einen Modus zu finden, der das unglückliche Korea befriedigt. Und das ist, wie vor allem die Haltung Syngman Rhees beweist, keine ein- fache Aufgabe. Zweifellos ist Rhee ein Querkopf, wenn man Will ein korrupter Diktator, aber er ist auch ein entschiedener Antikommunist und kann sich aus diesem Gründe mit einem Waffen- stillstand, der auf einen Status quo hinaus- läuft, nur schlecht zufrieden geben. Wollen Wir die Haltung dieses Mannes beurteilen, so müssen wir uns schon ein wenig in dessen denkbar unglückliche Rolle hineindenken. Süd- korea, dessen Situation manche Parallele zur deutschen aufzeigt, hat seine Einheit durch den Waffenstillstand noch nicht wieder erlangt, und die vielen nordkocanischen Kriegsgefan- genen, die nicht in ihre Heimat zurückkehren Wollen, beweisen, daß das kommunistische Sy- stem in Nordkorea genau so verhaßt ist wWie das SED-Regime in Mitteldeutschland. Und nun sol dieser dreijährige Krieg, das viele Blut, das geflossen ist, das Leid und Elend der Frauen und Kinder, keinen anderen Sinn gehabt haben, als den, daß zum Schluß Wie- der alles bleibt wie zuvor, Aus diesem Ge- sichtspunkt heraus sind manche der Quer- verborg tung Newꝛs Chr a drückt:„Wenn die freien Völker gelernt h Der Bundestag macht reinen ſisch Letzte Sitzung am Mittwoch in Köln— Kein Geld für Grenzschutz- Verstärkung BOn n(F. B.) Der erste Deutsche Bundes- tag tritt am Mittwoch im Kölner Funkhaus zu seiner 282. und endgültig letzten Sitzung zusammen. Im Bundeshaus in Bonn wird ge- baut. Der Sitzungssaal soll erweitert werden, denn im neuen Bundestag werden 82 Ab- geordnete mehr sitzen als bisher. Außerdem soll auch mehr Raum für Zuschauer und Presse geschaffen werden. Auf der Tagesordnung der letzten Sitzung, die am Mittwoch früh mit Gottesdiensten im Kölner Dom und in einer evangelischen Kirche in Köln eingeleitet wird, stehen zehn Vorschläge des Vermittlungsausschusses zu Gesetzen, die vom Bundesrat beanstandet worden sind. Das wichtigste ist der Vermitt- lungsvorschlag zu dem Gesetz über die Wie- dergutmachungsleistungen an die Opfer des Nationalsozialismus. Das Gesetz sieht die Zahlung von rund vier Milliarden DM Ent- schädigungen an diese Opfer innerhalb von zehn Jahren vor. Auch die Novelle zum Woh- nungsbau soll noch behandelt werden, nach- dem die SpD auf der letzten Sitzung am 3. Juli eine Abstimmung über das Gesetz zur Förderung des Baues von Eigenheimen ver- hindert hatte. Der Bundestag hat in den vier Jahren sei- ner Legislaturperiode rund 3500 Gesetze ver- abschiedet. Die endgültige Billigung durch das Plenum wurde in 5400 Ausschußsitzungen, 1700 Fraktionssitzungen und 180 Sitzungen des Altestenrates vorbereitet. Während dieser Zeit sind 27 Abgeordnete, zum großen Teil Wegen Uberamstrengung, gestorben. Das Bundeskabinett ist wieder voll be- schlußfähig und wird am Dienstag unter Vor- Sitz des Bundeskanzlers wieder seine erste Sitzung nach dem Urlaub des Kanzlers ab halten. Voraussichtlich werden die allgemeine politische Lage und die deutsche Haltung bei der bevorstehenden Außenminister konfe- renz der sechs Schumanplanländer in Baden- Baden erörtert. Die Konferenz soll jetzt am 7. 8. und 9. August in Baden-Baden statt- finden. Voraussetzung ist jedoch, wie in Bonn Verlautet, daß das italienische Parlament bis dahin die neue Regierung gebilligt hat. Fer- ner wird das Kabinett sich mit den von Bun- desrat und Bundestag auf den letzten Sit- zungen verabschiedeten Sozialgesetzen be- schäftigen. In seiner Sitzung am Montag beschäftigte sich das Präsidium des Bundestages mit der Kostenfrage für den im Gang befindlichen Umbau des Bundeshauses, insbesondere des Plenarsaales. Dabei wurde festgestellt, daß der für die Arbeiten angesetzte Betrag von insgesamt 3,6 Millionen DM nicht ausreicht. Sitzungsteilnehmer sind der Meinung, dag man mit einem Mehraufwand von rund einer Million DM rechnen müsse. Eine endgültige Berechnung stehe aber noch aus. Außerdem verlangten verschiedene Mitglieder des Präsi- diums, daß die Bank der Regierungsmitglie- der im Plenarsaal bei dem Umbau niedriger angelegt werde, da der Bundeskanzler und die Kabinettsminister auf der hochgelegenen Regierungsbank zu weit von den Abgeord- netenplätzen entfernt sägen, oder, nach den Worten eines Abgeordneten,„zu hoch über uns thronen“ Das gleiche gilt für die auf der- selben Ebene angebrachte Bank für Bundes- rats mitglieder. Nur für den Bundestagspräsi- denten soll eine Ausnahme gestattet sein. Er wird seinen hochgelegenen Sitz beibehalten, da er der höchste Mann im Hause sei und den Saal übersenen musse. von Regierungs- Seite verlautet, daß man mit einem„Tiefer- legen“ der Regierungsbank nicht einverstan- den sei. Bundesinnenminister Lehr kann die vor wenigen Wochen vom Bundestag bewilligte Verstärkung des Bundesgrenzschutzes von 10 000 auf 20 000 Mann nicht vornehmen, da das Bundesfinanzministerium die notwendigen finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stel- len kann., Die Grenzschutzführung benötigt vorerst einen Betrag von rund 50 Millionen DM zur Einberufung der Rekruten sowie für ihre Uniform und Waffenausrüstung. Die schon registrierten Freiwilligen sollten nach dem Wunsche des Innenministers bis zum 1. Januar kommenden Jahres stehen“. Minister Lehr will trotzdem am Diensta einer Zusammenkunft mit US-Hochkomm Conant unter anderem über die Lieferung von weiteren Straßenpanzern aus amerikani- schem Besitz verhandeln, mit denen auch das schon vorhandene Kontingent des Grenz- schutzes ausgerüstet ist. Allerdings ist man im Bundesinnen ministerium der Auffassung, daß die bisher gelieferten 60 Panzer schon etwas veraltet seien. Man würde für die neue Grenzschutzeinheit gerne modernere Typen haben. Von den gelieferten Panzerwagen mußten damals zehn ausgeschlachtet werden, um Ersatzteile zur Reparatur der übrigen 50 Panzer zu gewinnen. Die ersten Handfeuer- Waffen wurden in Spanien und Italien ge- kauft. Verständnis für die deulsche Finonzloge Schäffer: Kein Nachtragshaushalt 1953/84— BOnn(E. B.) Bundesfinanzminister Schäf- fer berichtete vor der Presse in Bonn über den Verlauf seiner USA-Reise. Schäffer be- tonte, daß die Bundesregierung in allen Schichten der amerikanischen Bevölkerung ein sehr hohes Ansehen genieße. Der Juni- Aufstand der unterdrückten Deutschen in der Sowjetzone und im sowjetischen Sektor von Berlin sei in der ganzen freien Welt„ein Sieg des Deutschtums und des deutschen Wi- derstandes gegen den Kommunismus“ gewe- Sen. In der Frage des deutschen Verteidigungs- beitrages habe er bei den zuständigen ameri- kanischen Stellen volles Verständnis für fol- gende Voraussetzungen gefunden: Die Bun- desrepublik kann einen finanziellen Vertei- digungsbeitrag nur in dem Maße leisten, daß die sozialen Rufwendungen in vollem Um- fang beibehalten werden, daß keine inflatio- näre Finanzpolitik eingeleitet und daß schließlich die Steuerlast nicht vergrößert, Sondern der Produktionskraft des Landes an- gepaßt Wird. Der Ausschuß für die erneute Durchsicht der von den Amerikanern we- gen Kriegsverbrechen verurteilten Deutschen s01I, wie Schäffer weiter berichtete, schon im kommenden Monat unter deutscher Beteili- gung seine Arbeit aufnehmen, damit die Erlegsverbrecherfrage möglichst bald berei- nmigt werden kann. 2 In der Frage des deutschen Vermögens in den USA sei durch den Besuch des Bundes- kanzlers und seinem, Schäffers, Besuch er- reicht worden, daß keine deutschen Vermö- gen mehr liquidiert werden und auch über den Liquidationserlös nicht mehr verfügt Wird, bevor eine neue Regelung getroffen worden ist. Das amerikanische Außenministerium sei bereit, deutsche Vorschläge Hinsichtlich der Zukunft der deutschen Vermögen vor dem amerikanischen Kongreß zu unterstützen. Für eine stärkere Berücksichtigung der westdeutschen Wirtschaft bei der Vergabe der Ofk-Shore-Aufträge durch die amerikanischen ben, sich gegenseitig zu 11 Eren gelernt haben, gemeinsam für ihre Freiheit æu — u 5 80 aus, als hätten lern dann werden wir in zu- 8 vents. 5 Streitkräfte seien die letzten Hindernisse aus dem Weg geräumt worden. Die Off-Shore- Aufträge würden grundsätzlich in Dollar be- zahlt und seien angesichts der Dollarknapp- heit in der Bundesrepublik wichtig Neben einer Weltbankanleihe in Höhe von 20 Millionen Dollar für die deutsche Export- Wirtschaft kündigte Schäffer noch Kleinere Anleihen der Weltbank für einzelne west- deutsche Unternehmen an. Schäffer hält schließlich Investitionen privaten amerikani- schen Kapitals in der Bundesrepublik für möglich. Allerdings müßten die Ertragschan- cen gesteigert und die Sicherheit für die Er- Haltung des Friedens in Europa durch die Ver- Wirklichung der deutsch- alliierten Verträge erhöht werden. Schäffer erklärte ferner im Verlauf seiner Pressekonferenz, daß für das Haushaltsjahr 1953/54,„80 wie die Dinge jetzt liegen“, kein Nachtragshaushalt vorgelegt werde. Nach Darstellung der Sachverständigen bedeutet dies praktisch, daß die von Bundestag und Bundesrat in den letzten Sitzungen verab- schiedeten Sozialgesetze, so unter anderem das Gesetz über die Entschädigung von Kriegs- gefangenen, in diesem Haushaltsjahr nicht mehr verwirklicht werden. Auch die Mittel für die Verstärkung des Bundesgrenzschutzes von bisher 10 000 Mann auf 20 000 Mann wür- den demnach in diesem Haushaltsjahr nicht mehr bereitgestellt. Schäffer ließ mit seinem Hinweis durchblicken, daß die Bundesregie- rung nach seiner Auffassung ihre Zustimmung zu diesen Gesetzen angesichts der Finanzlage des Bundes nicht geben sollte. Die Zustim- mung der Bundesregierung ist trotz der Ver- Abschiedung der Gesetze in beiden Häusern des Parlaments nach dem Grundgesetz not- wendig, da durch die Gesetze Ausgaben von rund 700 Millionen DM im Jahr entstehen, die bisher im Haushaltsplan nicht berücksichtigt sind und für die keine Deckung vorhanden ist. Die Wiedergutmachungsverhandlungen Zwi- schen Osterreich und dem jüdischen Ver- handlungsausschufß über die Schäden, die 90 5 Juden in Osterreich erlitten haben, sind auf tte September vertagt worden. Landesbischof Dr. Lilje(Hannover) eröff- nete in Se e Tagung der Exekutive des Lutherischen Weltkon⸗ tenlungen eines der Jängert wo Bundeskanzler antwortete Eisenhower Kabinettssitzung in Bonn— Schreiben an Dulles veröffentlicht Bonn(E.B.) Das Bundeskabinett trat un- ter dem Vorsitz des Bundeskanzlers in Bonn zusammen. Nach der Rückkehr des Bundes- kanzlers und mehrerer Bundesminister aus dem Urlaub war das Kabinett zum ersten Mal seit Beginn der Urlaubszeit wieder beschluß⸗ kähig. Wie im Anschluß an die Sitzung mitgeteilt wurde, hat das Kabinett mit Genugtuung von dem bisher reibungslosen Verlauf der Le- bensmittelaktion für die Ostberliner und die Ostzonen- Bevölkerung Kenntnis genommen. Es soll alles nur mögliche getan werden, um der notleidenden deutschen Bevölkerung jen- seits des Eisernen Vorhangs zu helfen. Der Bundeskanzler sprach vor dem Kabi- nett ausführlich über die außen- und innen- politische Lage und wies vor allem auf den Brief des amerikanischen Präsidenten Eisen- hower hin, in dem Eisenhower erklärt hatte, die Wiedervereinigung Deutschlands könne nur durch die Stärkung des Westens ein- Schließlich! der Bundesrepublik erreicht wer- den. Wie in Bonn verlautet, hat der Kanzler das Schreiben bereits beantwortet. Die Bundesregierung veröffentlichte jetzt den Wortlaut des Schreibens Bundeskanzler Konrad Adenauers an US- Außenminister John Foster Dulles, das diesem bei der Wa- Shingtoner Außenminister- Konferenz über- geben worden war, und beendete damit die Seit Tagen anhaltenden Auseinandersetzungen über die Frage, ob der Bundeskanzler die Schaffung eines Sicherheitssystems unter Ein- schluß der Sowjetunion vorgeschlagen hat. In dem Schreiben heißt es u. a. wörtlich:„Die EVG soll Ausgangspunkt für ein Sicherheits- system sein, das die Sicherheitsbedürfnisse Aller europäischen Völker, einschließlich des russischen Volkes berücksichtigt. Dieses Sy- stem soll sich einfügen in das von Präsident Eisenhower in seiner Rede vom 16. April des Jahres vorgeschlagene System allgemeiner Abrüstung und Sicherheit im Rahmen der Vereinten Nationen.“ Kurz vor der Veröffent- chung dieses Schreibens hatte Dulles in Wa- Sington erklärt, dag Adenauer in dem Brief it keinem Wort einen Nichtangriffspakt zwischen der Europäischen Verteidigungsge- meinschaft und der Sowjetunjon angeregt habe. Der Brief habe auch nichts enthalten, Was mit einem solchen Gedanken Ahnlichkeit haben könnte. Der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregie- rung, Theodor Blank, ist nach Mitteilung Sei- ner Dienststelle infolge Uberanstrengung er- krankt. Die Arzte haben Herzgefäß-Erweite- rung festgestellt und dem Patienten vorerst für vier Wochen Bettruhe verordnet. Bundes- kanzler Konrad Adenauer hat Blank von allen Wahlreden entbunden, drückte aber die Hoff- nung aus, daß der Sicherheitsbeauftragte in die Schlußphase des Wahlkampfes noch ein- greifen könne. . RKommunalwahlgesetz in Kraft Im November Gemeindewahlen in Baden- Württemberg Stuttgart(Isw). Die von der Verfassung- gebenden Landesversammlung am 7. Juli ver- Abschiedeten Gesetze über die Gemeinde- und Kreiswahlen und zur vorläufigen Angleichung des Kommunalrechts sind in der letzten Aus- gabe des Gesetzblattes für Baden-Württem- Perg verkündet worden und damit in Kraft getreten. Die Kommunalwahlen finden im November dieses Jahres im ganzen Bundesland Baden- Württemberg statt. Als Wahltag, der vom In- nenminister festgesetzt wird, kommt der 8. oder der 15. November in Frage. Das Regierungsprasidium zustandig Die Landesregierung von Baden-Würftem- berg hat außerdem eine Verordnung über die „Wahrnehmung der Aufgaben auf dem Ge biet der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in den Regierungsbezirken“ erlassen. Nach der Verordnung haben die Reglerungspräsi- dien für die öffentliche Sicherheit und Ord- nung in den Regierungsbezirken zu sorgen. Die Regierungsbezirke üben auch die Dienst- und Fachaufsicht über die Landespolizeidirek- tionen und die Fachaufsicht über die Gemein- depolizei aus. Die Leitung der Landespolizei in den Regierungsbezirken obliegt, unbescha- det der Befugnisse des Landeskriminalamtes, hauptstellen sind nach der der Landespolizeidirektionen. nung wird ferner bestimmt, 12 ö Regierungspräsidien uu: terabteilungen mit der Bezeichnung„Offent-⸗ Naumann und Bornemann freigelassen Kein Hochverrats- Verdacht— Verärgerung in Bonn— Briten überrascht Karlsruhe(Zst. Der z¾Wweite Straf- senat des Bundesgerichtshofs verfügte die Haftentlassung des ehemaligen Staatssekre- tärs im Reichspropagandaministerium, Dr. Werner Naumann, und des ehemaligen HJ Gebietsführers Dr. Friedrich Karl Bornemann. Damit sind jetzt sämtliche Personen, die im Zusammenhang mit der sogenannten Nau- mann-Affäre verhaftet worden waren, wieder Auf freien Fuß gesetzt. Naumann und Borne- mann haben inzwischen, nach Erledigung der nötigen Formalitäten, Karlsruhe verlassen. Der Bundesgerichtshof begründete die Haft- entlassung der beiden prominenten ehemali- Sen NSDAP-Politiker damit, daß weder drin- Sender Tatverdacht der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens noch Flucht- oder Verdunkelungsgefahr mehr bestehe. Nau- mann war im Januar dieses Jahres zusammen mit sechs anderen früheren Nationalsoziali- sten von den britischen Behörden unter der Begründung verhaftet worden, daß es sich um einen Verschwörerkreis handele, der eine meue„Machtergreifung“ in Deutschland vor- bereite und dem Westen feindliche Ideen Verbreite. Im April wurde der Fall von den britischen Behörden abgegeben und dem Bun- desgerichtshof in Karlsruhe übertragen. Der Mmitbeschuldigte ehemalige HJ-Gebietsführer Bornemann hatte sich erst später in Karls- ruhe gestellt. Frau Lucht, die Inhaberin des Export- und Importgeschäftes in Düsseldorf, in dem Nau- mann als Geschäftsführer tätig war, hat durch den Verteidiger, Professor Dr. Grimm(Frei- burg), dem Gericht erneut mitteilen lassen, daß sie bereit sei, für Naumann eine Kau- tion in Höhe von 30 O00 DM zu stellen. Profes- sor Grimm machte persönlich ein Angebot zur Stellung einer Kaution von 20 C00 DM. Das Gericht lien Naumann jedoch ohne Kau- tionsstellung frei. Die Entlassung der beiden ehemals füh- renden Nationalsozialisten wurde Bonn mit Verärgerung aufgenommen. Bundeskanzler Dr. Adenauer erklärte:„Ich bin nach wie vor von der Schuld Naumanns fest überzeugt“. Die ihm vorgelegten Dokumente aus den ver- schiedensten voneinander unabhängigen Quel- len seien für ihn, Adenauer, eindeutige Be- Weise gewesen, an denen es nichts zu deuteln gebe.„Die demokratischen Parteien in der Bundesrepublik werden mit Erbitterung von dieser Haftentlassung Kenntnis nehmen“, meinte der Kanzler. Naumanns Verteidiger, Professor Dr. Fried- rich Grimm. sagte in Karlsruhe:„Dieser Augenblick war einer der schönsten und er- greifendsten in meiner langen Tätigkeit als Strafverteidiger“. Ein britischer Sprecher in Bonn dagegen meinte, die britischen Be- hörden köunten schwer verstehen, welche Gründe das Gericht zu seinem Schritt ver- anlaßt hätten. Die Entlassung nehme jedoch in keiner Weise ein Urteil über die Schuld oder Unschuld Naumanns vorweg. —— Zehntausende wollen Lebensmittel Menschenschlangen vor den Ausgabestellen Zweites Lebensmittel-Schiff in Hamburg Berlin(UP). Nach einem Sturm auf die Westberliner Bezirksämter, der nur mit dem Andrang am Tage der Währungsreform ver- Slichen werden Kann, drängten sich Zehntau- sende von Bewohnern der Sowjetzone und Ostberlins vor den Lebensmittelabgabestel- len in Westberlin. Schon frühmorgens hatten sich Hunderte von Einwohnern der Sowjetzone zum ersten Tage der großen Lebensmittelhilfe der Bun- desregierung und Westberlins vor den Be- Zirksämtern in den Westsektoren eingefunden. Wenige Stunden später mußte die Polizei einige Straßen sperren, weil der Andrang Alle Erwartungen der Westberliner Behörden übertraf. Vor dem Bezirksamt Wilmersdorf hatten sich rund 10 000 Menschen versammelt, die in einer mehrere hundert Meter langen Schlange in Reihen bis zu 30 Personen auf die Ausgabe der Lebensmittel warteten. Auf den Paketausgabestellen arbeiteten Angestellte des Senats und freiwillige Helfer, um Tausende von Schmalzdosen, Mehlpakete, Büchsenmilch und Hülsenfrüchte auszugeben. Rund eine Million Pakete im Werte von fünf Millionen DM stehen für die Aktion zur Ver- fügung, die bis zum 9. August andauern soll. Bisher ist noch nicht bekannt, ob die Volks- Polizei in größerem Umfange versucht hat, die„Einfuhr“ der Lebensmittel nach dem Osten zu unterbinden. Die offizielle SED- Presse hatte jedoch die Bevölkerung davor gewarnt, daß jeder, der ein westliches Paket abholt, als Spion oder Agent angesehen wer- den kann. Mit dem Frachter„American Inventor“ trafen die ersten 1500 Tonnen Lebensmittel aus den USA im Hamburger Hafen ein. Die Lebensmittel wurden auf Veranlassung von Präsident Eisenhower der Bundesregierung für die Verteilung an die notleidende Be- völkerung der Sowjetzone zur Verfügung gestellt. Staatssekretär Franz Thedieck vom Bundes ministerium für gesamtdeutsche Fra- gen nahm die Ladung in Empfang und sprach in einer kurzen Rede Präsident Eisen- hower sowie der Bevölkerung der USA den tief empfundenen Dank der Bundesregierung aus. Seit einigen Tagen, erklärte der Staats- sekretär, selen die ostzonalen Zeitungen voll von Meldungen über Lebensmittellieferungen aus der Sowjetunion. Die Spende Präsident Eisenhowers aber stehe nicht auf dem Papier, sondern sie sei bereits durch die Ankunft der „American Inventor“ Wirklichkeit geworden, Die Spende würde so schnell wie möglich auf verschiedenen Wegen ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eyunst Reuter. erklärte in einem Interview mit einer spanischen Zeitung, daß mehr als 90 Progent,„eigentlich die gesamte Bevölkerung der sowietischen Besatzungszone“, sich in lei- denschaftlicher Gegnerschaft gegen die Usur- patoren befinde. Es sei kein Zvreifel, daß die- ses Regime weggefegt worden väre, wenn nicht sowjetische Pamer und Bajonette es gestützt hätten. Selangenen-Austausch bepinnt am ö. August Vorbereitungen liefen schon an— Erste Sit- zung der Uberwachungskommission Pan Mun Jon(UP). Die Vorbereitungen kür den Austausch der Kriegsgefangenen in Korea sind in vollem Gange. Der gemeinsame Repatriierungs-Ausschuß hat beschlossen, am 5. August mit dem Austausch zu beginnen. Von diesem Tage an werden die Alliierten täglich 2400 Gefangene übergeben gegenüber 400 von Seiten der Kommunisten. 5 Insgesamt werden 12 700 alliierte und 74 000 rückkehrwillige kommunistische Ge- kangene entlassen. 3000 kranke kommuni- stische und 500 kranke alliierte Gefangene Wurden bevorzugt behandelt. Uber den Ver- bleib der nicht-rückkehrwilligen kommuni- stischen Gefangenen(rund 6000, nachdem die Südkoreaner 27 000 antikommunistische Ge- fangene vorzeitig entlassen haben) wird spä- ber entschieden. Die alliierten Gefangenen sind, kommunistischen Andeutungen zufolge, alle zur Rückkehr bereit. 4800 Kommunistische Gefangene haben be- reits mit Schiffen die Reise von den Inseln Koje und Cheju nach dem Festland angetre- ten. Wie die chinesische Nachrichtenagentur aus Pyoktong in Nordkorea berichtet, werden auch dort alle Vorbereitungen für die Uber- führung der alliierten Gefangenen zum Aus- tauschlager in Pan Mun Jon getroffen. ber den plutgetränkten Schlachtfeldern von Korea herrscht jetzt zum ersten Mal seit drei Jahren friedliche Stille. Die Frontlinien der Alliierten und der Kommunisten haben sich voneinander gelöst und befinden sich in voller Absetzbewegung in entgegengesetzten Richtungen. Stellungen werden zerstört, Bun- ker gesprengt, Waffen und Material werden in rückwärtige Gebiete geschafft und neue Stel- lungen ausgehoben, Die breite tote Zone zwi- schen den neuen Linien ist in Zukunft al- leinige Domäne der neutralen Uberwachunges kommission. Die komplizierte Maschinerie, die über den Waffenstillstand in Korea wachen soll, ist be- reits in Gang gesetzt worden, In Pan Mun Jon tagte zum ersten Male die gemischte Waffenstillstands-Kommission, die für die Verwirklichung des Waffenstillstandes zu sor- gen hat. Sobald diese Phase beendet ist, tritt die neutrale Waffenstillstandskommission in Aktion, die für die Einhaltung des Abkom- mens verantwortlich ist und die Rolle eines Schiedsrichters bei Ubertretungen ausübt, Sie tritt voraussichtlich am Donnerstag zum ersten Mal zusammen. Bis dahin wird die Entmili- tarisierung des 4 Kilometer breiten Streifens zwischen den Fronten beendet sein. Die kommunistischen Verbindungsofflziere händigten den Alliierten in Pan Mun Jon neun rot eingebundene Kopien des Waffen- stillstandsabkommens aus. Die Alliierten über- gaben neun blau eingebundene Abschriften. Sie werden von den Oberbefehlshabern un- terschrieben und dann wieder ausgetauscht, so daß die Kommunisten die roten, die Alliier- ten die blauen Bände behalten. Der Oberbefehlshaber der UN- Truppen im Fernen Osten, General Mark Clark, wird am Donnerstag in San Francisco erwartet. Die Stadt wird ihm einen offlziellen Empfang be- reiten. Clark begibt sich von San Francisco aus nach New Orleans, wo er an der Hochzeit seines Sohnes, Major William Clark, teilneh- men wird. Moskau will Vierer- Konferenz Einen Tag später als die westliche Presse, aber sehr Sewichtig, kommentieren die Mos- kauer Blätter den Waffenstillstand. Die„IS Westija“, das Organ der Regierung schreibt: „Der koreanische Waffenstillstand sollte zur Entspannung in der Welt beitragen und den Boden für die Lösung anderer noch ungelöster Weltprobleme bereiten. Das Abkommen ist ein Wichtiger Beitrag zum Frieden. Die SowWje- tische Regierung ist fest davon überzeugt, daß es zur Zeit keine internationalen Streit- fragen gibt, die nicht auf friedlichem Wege Selöst werden könnten.“ Das Parteiorgan„Prawda“ schreibt ähnlich: „Die erfolgreiche Beendigung der Waffenstill- stands- Verhandlungen beweist überzeugend, daß es keine internationalen Fragen gibt, die nicht durch Verhandlungen und Abkommen zwischen den interessierten Parteien geregelt Werden könnten. Dieses Wichtige Ereignis zeigt, daß selbst die schwierigsten internatio- nalen Probleme in Gesprächen ausgehandelt Werden können, wenn der gute Wille für ihre Regelung vorhanden ist“, Politische Beobach- ter in Moskau schließen aus diesen Leitar- tikeln und anderen Anzeichen erneut, daß die Sowjetunion in naher Zukunft den West- mächten, die eine Konferenz der Außenmini- Ster vorgeschlagen haben, vielleicht mit der Forderung nach einer Konferenz der Regie- rungschefs der vier Großmächte antworten Wird. Dulles fliegt am Sonntag nach Korea Zu Besprechungen mit Rhee— Bleiben die US-Truppen in Korea? Washington(UP). Der amerikanische Außenminister John Foster Dulles gab in sei- ner wöchentlichen Pressekonferenz bekannt, daß er am Sonntag nach Korea fliegen werde, um mit Präsident Syngman Rhee über die Zukunft seines Landes zu beraten. Dulles will mit Rhee vor allem drei The- men besprechen: I. Die Haltung der USA und Südkoreas auf der bevorstehenden„poli- tischen Konferenz“, die— wie Dulles sagte— die Wiedervereinigung Koreas und den Ab- zug aller ausländischen Truppen zum Ziel hat, 2. Den Wiederaufbau Koreas, wofür Prä- sident Eisenhower beim Kongreß schon 200 Millionen Dollar angefordert hat, und 3. Den Abschluß eines Sicherheitspaktes zwischen den USA und Südkorea. Der Sicherheitsvertrag mit Südkorea werde Wahrscheinlich nach dem Muster des ameri- Kkanisch- japanischen Vertrages abgefaßt wer- den, der den USA das Recht zur Stationie- rung von Truppen einräume, sie aber nicht dazu verpflichte. Solch ein Vertrag, meinte Dul- les, würde auch mit einem Abkommen über den Abzug aller ausländischen Truppen nicht 111 Widerspruch stehen, da er ja die USA nicht zur Stationierung von Truppen in Korea ver- Pflichte. Dulles betonte, er habe nicht die Absicht, die Wiedervereinigung Koreas gegen die ame- Tikanische Zustimmung zur Aufnahme Rot- chinas in die Vereinten Nationen einzuhan- deln. Die USA würden nur ungern ihr Veto- recht im Sicherheitsrat gebrauchen, um die Aufnahme Rotchinas zu verhindern. Doch Werde die Anwendung dieses Mittels kaum nötig sein, da wahrscheinlich die Mehrheit der Mitglieder die Aufnahme Rotchinas ohnehin Ablehne. Er sei keineswegs von vornherein gegen die Teilnahme der Sowjetunion an der bevor- stehenden Korea-Ronferenz eingestellt, fuhr Dulles fort. Er nehme an, daß auch nordkorea- nische Delegierte an dieser Konferenz teil- nehmen würden, falls welche vorhanden seien. Die nordkoreanische Regierung scheine eine Schattenregierung geworden zu sein. Sie habe nur unter Schwierigkeiten jemand ge- funden, der für sie den Waffenstillstand un- terzeichnete. Nordkorea scheine von Rotchina fast völlig absorbiert worden zu sein, und die nordkoreanische Regierung friste nur noch eine symbolische Existenz. Auch der Vorsitzende des Außenpolitischen Senatsausschusses, Alexander Wiley, sprach sich dafür aus, Rotchina und die Sowjetunion zu der bevorstehenden politischen Korea-RKon- ferenz einzuladen. Auf diese Weise, fuhr der Senator fort, könne bewirkt werden, daß sich die Konferenz nicht nur mit dem Frieden in Korea, sondern in ganz Asien befaßt. Wiley betonte aber, daß er sich mit diesem Vor- schlag nicht für die Aufnahme Rotchinas in die Vereinten Nationen zu verwenden ver- suche. 6 Ebenso wie Dulles hat sich der Vorsit- zende der Demokratischen Partei in den USA, Adlai Stevenson, energisch gegen eine Auf- nahme des kommunistischen China in die Vereinten Nationen ausgesprochen. Er sagte, es gebe keinen Grund, Rotchina mit offenen Armen in der Gemeinschaft der freien Völ- ker aufzunehmen, solange seine Zukunft un- gewiß und der Frieden in Korea nicht end- gültig gesichert sei. Der ehemalige Präsident schaftskandidat und Gouverneur von IIlinois machte diese Ausführungen auf einer Presse- Konferenz in London, wo er seine Weltreise unterbrach. 5 Präsident Eisenhower hat die amerikani- sche Delegation für die Korea-Sitzung der UN ernannt. Sie besteht aus dem Außenmini- Ster Dulles und vier Delegierten: Botschafter Henry Cabot Lodge, Ständiger Vertreter der SA bei den UN, Gouverneur James Byrnes von South-Carolina, ehemaliger Außenmini- Ster, sowie den Abgeordneten Frau Frances Bolton und James Richards. Byrnes und Ri- chards gehören der Demokratischen Partei Arn Der südkoreanische Präsident Syngman Rhee sagte am Dienstag in einer Rundfunkrede an das koreanische Volk, die USA und die fünf- zehn anderen in Korea kämpfenden Natio- nen hätten Südkorea versprochen, ihm mit der Waffe in der Hand zu helfen, falls die Kom- munisten erneut angreifen sollten. Die poli- tischen Ziele Südkoreas, sagte Rhee, seien die- Selben geblieben: Wiedervereinigung Koreas und Abzug der chinesischen Kommunisten. Gegenwärtig habe es sich als Opportun er- Wiesen, dem Waffenstillstand keine Hinder- nisse in den Weg zu legen,„Weder billigen Wir den Waffenstillstand, noch wollen wir ihn stören“, sagte Rhee.„Wir wollen war- ten, ob es den Vereinten Nationen während einer begrenzten Frist gelingt, die chinesi- chen Kommunisten zum Abzug aus Korea zu bewegen. Falls dies möglich ist, wird niemand sich mehr freuen als wir. Doch falls es mig lingt, werden sich die Vereinten Nationen Unserem Versuch anschließen, Korea wieder- zu vereinigen.“ Unabhängigkeit für Kambodscha Einigung„im Prinzip“ mit Frankreich PnOm Penh, Indochina(UP). Der Mini- sterpräsident von Kambodscha, Penn Nouth, gab bekannt, daß sich die französische und die kambodschanische Regierung„im Prinzip“ über das Problem der vollen Souveränität und Unabhängigkeit für Kambodscha geeinigt hät- ten. Es seien allerdings noch einige technische Schwierigkeiten zu bewältigen, erklärte der Minister präsident nach seiner Ankunft aus der Dschungelresidenz, in die sich König No- rodom Sihanouk seit Ausbruch der Meinungs- Verschiedenheiten mit Frankreich zurückge- zogen hatte. Er hoffe, fuhr Penn Nouth fort, daß sich eine schnelle und praktische Lösung Aller schwebenden Probleme finden lasse, und daß die Vorschläge, die Kambodscha zu un- terbreiten habe, auf keinen Widerstand in Paris treffen. Die Antwort auf die französi- schen Zusicherungen über die Gewährung größerer Unabhängigkeit für die drei asso- Zlierten Staaten von Indochina werde wahr- scheinlich innerhalb der nächsten 24 Stun- den dem französischen Hochkommissar über- reicht werden“ Auf Anordnung des französischen Ober- kommandos in Indochina wurden vier klei- nere Stützpunkte am Schwarzen Fluß, etwa 70 Kilometer westlich Hanoi, von ihrer Be- Satzung geräumt. Die Räumung erfolgte ohne gegnerischen Druck. Handels- Vertrag USA Agypten Kairo(UP). Der amerikanische Botschaf- ter in Agypten, Caffery, kündigte die be- vorstehende Unterzeichnung eines Handels- und Freundschaftsvertrages zwischen der amerikanischen und der ägyptischen Regie- rung an. Caffery machte diese Mitteilung im Anschluß an eine viertelstündige Aussprache mit dem ägyptischen Außenminister Mahmud Fauzi, in der nach den Angaben des Bot- schafters die Suez-Frage nicht behandelt wurde.. Neues uus aller Welt 5 26 Verletzte bei Straßenbahn- Unglüd Hamburg(UP). Ein folgenschwerer Zu. Sammenstoß zweier Straßenbahnzüge erelg nete sich in Hamburg in der Nahe des Bes. Iiner Tors. Nach Mitteilung der Polizei Wut = Das den dabei 26 Personen verletzt, davon zwe dent lebensgefährlich. Krankenhaus gebracht werden. Die Ursa des Unglücks konnte bis zur Stunde noch nich geklärt werden. Ein Zug, der aus Niendog kam, fuhr auf einen eben anfahrenden Zug Dabei schoben sich die beiden Anhänger de angefahrenen Zuges teilweise ineinandet Fachleute halten es für möglich, daß bei den auffahrenden Wagen infolge des gerade ein“ setzenden Regens die Schienenbremse nich gefaßt hat, weil die Schienen zu glatt waren Olympiasieger Boiteux verschwunden La Ciotat/ Frankreich(UP). Der franzö⸗ sische Olympiasieger im 400- Meter Kraul. schwimmen, Jean Boiteux, ist verschwunden Er ist am letzten Donnerstag angeblich nach Marseille gereist, um dort an Schwimm-Mei.- sterschaften teilzunehmen. In einem zurück gelassenen Brief eröffnete er seiner Familie daß er nicht zurückkommen werde. Am Tag darauf erhielt der französische Schwimm-Ver- band ein Telegramm aus Paris, worin Boitem mitteilte, er könne an dem am Samstag in Pilburg stattfindenden Länderkampf gegen Holland nicht teilnehmen. Freunde der Fa- milie Boiteux erklären, zwischen Jean Bei- teux und seinem Vater sei es in letzter Zell häufig zu Auseinandersetzungen gekommen Gaston Boiteux wurde 1952 während der Olympischen Spiele in Helsinki bekannt, alz er beim Olympia- Sieg seines Sohnes in den Kleidern in das Schwimmbecken sprang und seinen Sohn stürmisch umarmte.„ ö Nanga-Parbat-Expedition zu Hause München(UP). Auf dem Flugplatz Mün- chen-Riem trafen die letzten fünf Teilnehmer der deutsch- österreichischen Nanga-Parbat⸗ Expedition von Karatschi kommend, ein. Sie wurden vom Oberbürgermeister Wimmer und Vertretern des Alpenvereins sowie voraus- Seflogenen Mitgliedern der Expedition emp- fangen. Bluttat eines Geistesgestörten Hildesheim(Up). Ein 26 jähriger Ar- beiter schlug seine Eltern in Bilshausen mit einem Holzhammer nieder und brachte seiner gül! jungen Frau und seinen dreijährigen Söhn- chen schwere Kopfverletzungen bei. Die El- tern ringen im Krankenhaus von Duderstadt ö mit dem Tode, während Hoffnung bestehen Soll, die Ehefrau und den kleinen Sohn durchzubringen. Nach den Feststellungen der Polizei ist der Täter Seistesgestört. Er war rst vor drei Tagen aus einer Göttinger Heil- anstalt entlassen Worden, wo er sich Zur Beobachtung aufhielt. Raubmerd-Uberfall auf Touristenpaar Ehef. d erschossen, ihr Mann schwer verletzt J Gerona(UP). Auf der einsamen Paß- Straße zum Grenzort Bourg Madame in den Pyrenden wurde das Auto eines englischen Touristenpaares von einem Hagel von Schüs- Sen durchlöchert. Die Garben kamen aus der Richtung eines Felsvorsprungs am Rande der Straße aus zwei Maschinenpistolen. Abge- feuert wurden sie von zwei Männern im Alter von etwa 20 und 40 Jahren. Dora Peck, die Frau des Arztes Dr. Bern- ard Peck, War sofort tot. Sie wurde von neun Kugeln getroffen. Ihr Mann brachte den Wa- Sen noch weit genug weg, um die Verfolger am Steuer zusammen. Ein anderer Auto-Tou- rist, der wenig später die gefährliche Straße abzuschutteln. Dann brach er e Dassierte, schaffte ihn zum nächstgelegenen Krankenhaus im spanischen Grenzort Puig- cerda. Wie die spanische Polizei mitteilte, hat Dr. Peck an Hand eines ihm vorgelegten Ver- brecheralbums mit Sicherheit in einem unter dem Spitznamen„der Mann mit dem ver- brannten Gesicht“ bekannten Räuber namens Ramon Villa einen der beiden Wegelagerer wiedererkannt. Der Gesundheitszustand Dr. Pecks, der von fünf Geschossen getroffen wurde, soll sich gebessert haben. Blutiger Aufstand auf Kuba 54 Tote— Hintergründe sind unbekannt Havanna(UP). Etwa 100 junge Revolu- tionäre griffen die Kaserne in Santiago an, Während eine andere, kleine Gruppe, ver- suchte, den Armeeposten in Bayamo zu stür- men. Es kam zu kurzen, aber blutigen Ge- fechten, in deren Verlauf nach bisher vorlie- genden Meldungen 54 Personen— meist Auf- ständische— getötet wurden. Die Polizei konmte inzwischen die Ruhe wieder herstel- len. Nach den entkommenen Anführern wird fleberhaft gesucht. Präsident Batista hat sofort nach dem Miß lingen der Revolte den früheren Präsidenten, Carlos Prio Socarras, als Anstifter beschuldigt. Batista hatte Socarras selbst im März vorigen Jahres gestürzt. Socarras, der sich zur Zeit im amerikanischen Badeort Miami aufhält, hat diese Anschuldigung entrüstet zurückge- Wiesen. Er erklärte, wenn er schon einen Aufstand organisiere, dann werde er ihn auch selbst anführen. Der Ministerrat von Kuba hat in cor Sondersitzung beschlossen, die verfasst. nähigen Rechte der Bevölkerung für 90 Tage aufzuheben.. Ab 7. August ist das Tragen politischer Uni- formen im Bundesgebiet verboten. An diesem Tag tritt das Versammlungsgesetz, das soeben im Bundesgesetzblatt verkündet wurde, in Kraft. 5 Das Zentrum hat mit der Bayernpartei Ver- handlungen über ein Wahlbündnis ange- knüpft. 5 8 Eine Versammlung der„Deutschen Aufbau- Gemeinschaft“ des Bundestagsabgeordneten Loritz in Niedersachsen wurde verboten, da die Aufbaugemeinschaft eine Nachfolgeorgani- sation der SRP sei. venus um 55 Milliarden Francs(620 Millionen DW) gekürzt werden. 5„„ Das verteidigungsbudget Frankreichs S0! nach den Plänen Verteidi nister Ple- 17 Personen mußten in am 0 zwei rech! mist erſte türl dab. nete wie wor „S e Ges häu bra bra⸗ Sch da Sch ſcho ſes vert ſprt mit gro gele 38 Gü glück er 2 ereig 1 725 ³˙—ͤ— 8 Ber Das große Rennen ſcheint ſchon gelaufen 1 Wut n TWe47 en im am erſten Tag des Sommer ſchlußverkaufes Irsach im Vergleich zu früheren Jahren, zeigte der h nich zweite Tag durchaus normale Tendenz und 8 rechtfertigte ſo die etwas gedämpften Opti⸗ ger de mismusprognoſen, die mit dem diesjährigen nande Schlußverkauf verbunden waren. Nun, am ei den erſten Tag ließen es ſich die Hausfrauen na⸗ de ein türlich nicht nehmen, bei der großen„Schlacht“ e nich dabeigeweſen zu ſein, aber deutlich zeich⸗ waren nete ſich die oft zitierte„Marktſättigung“, nden vie es die Wirtſchaftler mit einem Mammut⸗ tranzb wort ſo gern bezeichnen, ab, denn gar viele Kraul.„Seh“ leute bevölkerten namentlich die großen unden Geſchäfte, ohne von den ſtreng eingeteilten h nach häuslichen Finanzmitteln all zu ſtarken Ge⸗ n- Ae brauch zu machen. Der Montagvormittag ami brachte wohl in den Anfangsſtunden des m Tae Schlußverkaufs ein typiſches Stoßgeſchäft, das n-Ver. da und dort auch zu kurzen vorübergehenden oiteuß Schließungen führte, während am Nachmittag tag in ſchon ein Abklingen zu ſpüren war. Und die⸗ getzer ſes Abklingen hält nun wei er deut ich an, um 0 1 vermutlich in den Reſtetagen noch einmal „ 20 ſprusghaft kur anzuſteigen Und dann iſt das mmen mit vielem Propagandaaufwand geſtartete d der große Rennen bis zum nächſten Mal endgültig at, as gelaufen f 8 n den 8 3 Der Evangeliſche Ki chengemeinderat se wurde gewählt. Mün- Am vergangenen Sonntag wurde im Kon⸗ ehmet firmanderſaal der neue Kirchengemeinderat arbat. durch die Mitglieder der Evang. Kirchen⸗ n. sie gemeinde auf die Dauer von ſechs Jahren ir und gewählt. Nach der kirchlichen Wahlordnung baus: waren 632 Pe ſonen wahlberechtigt, hiervon 9 gaben 383 Perſonen ihre Stimme ab, wäh⸗ rend 249 Nichtwähler zu verzeichnen waren. i Die Wahl hatte ſomit eine Beteiligung von Ar- 60,6 0% aufzuweiſen. Von den abgegebenen n mit 383 Stimmen waren 378 gültig und 5 un⸗ 80 gültig. Auf die Dauer von ſechs Jahren „. wurden gewählt: 1. Heinrich Bürgy(343), stadt Günter Hörner(334), Fritz Uſter(330), Karl tehen Baumer(327), Wilhelm Raufelder(321), Sol Otto Löffler(318), Wilhelm Volz(285), n der Karl Wetzel(270), Hans Hufnagel(264) und war Walter Löb(240 Stimmen). Sollte einer der Heil- Gewählten vorzeitig aus dem Amt als Kir⸗ zur chenälteſter ausſcheiden, ſo rücken entſprechend — der Stimmenanzahl als Erſatzleute nach: paar Hans Kappes(237), Adolf Menzer(211 rlett und Johann Georg Schmitt(192 Stimmen). Paß 8 80 Ein frohes Wochenende ſteht bevor zchüs- denn der Bazar der Evangeliſchen Kirchen⸗ 55 45 gemeinde lockt nach der letzten veranſtaltungs⸗ Abge- armen Zeit mit nachhaltigen Impulſen. Zu⸗ n im gunſten des evang. Kindergartens wird auf dem Gelände und in den Räumen des Turn⸗ Bern- vereins 1898 vom Samstag bis Montag neun ſicher ein reges Leben und Treiben herrſchen, ler wenn die Turn- und Geſangve seine, die Ka⸗ trömt; pelle Schary und Humoiſten ſich bemühen Tou- werden, den Beſucheen frohe und unterhalt⸗ traße ſame Stunden zu bereiten. Nicht zu vergeſſen zenen natürlich die be eitgeſtellten zahlreichen leib⸗ Fuig- lichen Genüſſe, die zum feſten Beſtand eines t 575 guten Bazars gehöcen, wie der Schießſtand Ver und eine reichhaltige Tombola, die auf glück⸗ mer liche Gewinner wartet. Wenn der Wettergott Ver- in Anbetracht des guten Zweckes dieſer volks⸗ mens tümlichen Feſtivität, die in den vergangenen 5er. Jahren immer eine große Anziehungskraft „ten ausübte, noch ein Einſehen hat, dann darf ſicher wieder mit der frohen Teilnahme der geſamten Bevölkerung an dieſem volksfeſt⸗ lichen Geſchehen gerechnet werden. nt* 58 Rentenauszahlungen. Ver- Die Angeſtellten⸗ und Kriegsbeſchädigten⸗ 7 Renten werden heute Mittwoch ausbezahlt, G8 die Invaliden⸗ und Unfallrenten Samstag, N 1. Auguſt. Iizei 5 110 Aufruf zum Tag der Heimat 5 Die Landesregierung von Baden-Württem- Mis berg, die Gemeindekammer, der Bund der ten, vertriebenen Deutschen und die in Südwest- digt. deutschland tätigen Heimatverbände haben in igen einem gemeinsamen Aufruf die Bevölkerung Zeit aufgefordert, an den Veranstaltungen zum hält,„Tag der Heimat“ am kommenden Sonntag ge- teilzunehmen. In dem Aufruf wird betont, daß inen der Tag der Heimat in diesem Jahr erst- auch mals nicht nur als Gedenk- und Festtag der cuba Heimat vertriebenen, sondern des gesamten die Volkes begangen werden soll. Einheimische ung und Heimatvertriebene sollen dabei der ge- samten deutschen Heimat gedenken und sich gemeinsam zum unveräußerlichen Menschen- 12 5 recht auf die Heimat bekennen. i 8ernn Die Städte und Gemeinden Werden in dem 5 Aufruf gebeten, die vom Bund der Vertrie- 255 benen Deutschen gemeinsam mit den Heimat- 15 verbanden und Vereinen vorbereiteten Ver- anstaltungen in geeigneter Weise zu unter- 5 stützen und zu ihrem Gelingen beizutragen. au- Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ an ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im i- Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 5 0 12 er⸗Wette brachte bisher die höchſten nen Quoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ denn nach dem etwas gemäßigten Anſturm nende Gewinne. 5 Eine Hochsaison der Langfinger Mannheim(sw). In den Mannheimer Großkaufhausern haben sich zum Sommer- schlußverkauf auch die Langfinger wieder recht zahlreich eingefunden. Bisher wurden der Polizei in acht Fällen Geldbeutel- und Brieftaschendiebstähle mit einem Gesamt- verlust von 750 DM gemeldet. Das Geld wurde zumeist im Gedränge des Eröffnungstages aus Einkaufstaschen gestohlen. Einen Ta- schendieb, der gestellt werden konnte, hatte zuvor ein Kriminalbeamter über zwei Stun- den verfolgt, bis er ihn schließlich auf fri- scher Tat ertappte. Sieben Frauen und ein Mann, die alle schon erfolgreich ohne Geld „eingekauft“ hatten, wurden vorläufig fest- genommen. Ausgebrochener Häftling gefaßt Mannheim(Isw). Der 28jährige polnische Staatsangehörige Wladislav Olevinski, der zu- sammen mit zwei deutschen Mitgefangenen aus dem Gefängnis in Bensheim an der Berg- straße ausgebrochen War, ist in Mannheim- Friedrichsfeld wieder festgenommen worden. Beim Eintreffen der Polizei versuchte der Pole über die Felder zu fliehen, konnte aber nach kurzer Verfolgungsjagd gestellt und ins Ge- fängnis eingeliefert werden. Die drei entflo- henen Gefangenen hatten aus der Trennwand zwischen ihren Zellen und der daneben lie- genden Toilette einen Quaderstein gelöst urid sich durch diese Lücke in die Toilette ge- zwängt. Dort gelang es den Ausreißern, das Gitter aus dem Mauerwerk herauszubrechen und sich an zusammengeknoteten Bettüchern gegen drei Uhr morgens aus dem ersten Stockwerk in den Gefängnishof hinunter- zulassen. Sie überstiegen die das Gebäude umschliegßende Mauer und suchten das Weite. Die beiden anderen Entflohenen konnten noch nicht gefaßt werden, „Motorisierte Nachtwächter“ Mannheim(Isw). Seit einigen Tagen hat die Mannheimer Wach- und Schließgesell- schaft einen bis jetzt mit fünf BM W- Maschi- nen ausgerüsteten„Bauwach- Streifendienst“ eingerichtet, der dem verstärkten Schutz der Mannheimer und Ludwigshafener Baustellen vor nächtlichen Altmetalldieben dienen soll. Diese Maßnahme wurde durch das Ansteigen der Einbrüche und Diebstähle an großen und kleinen Baustellen notwendig. Auch die Kun- den der Gesellschaft hatten einen besseren Schutz vor unbefugten Langfingern verlangt. Die„motorisierten Nachtwächter“ Kkontrollie- ren in Mannheim und Ludwigshafen von 17 Uhr bis 6 Uhr früh die zu schützenden Ob- jekte. Es handelt sich um jüngere Leute, die besonders auf Reaktionsvermögen, Schnellig- keit und Uberraschungsangriffe gedrillt wur- den. Ein„unruhiges“ Zigeunerlager Mannheim(Isw). Ein 37jähriger Arbeiter wurde auf dem Weg zu seiner Arbeitsstätte in der Mannheimer Hochuferstraße von Bewoh- nern eines dort gelegenen Zigeunerlagers aus noch unbekannter Ursache angegriffen und Verletzt. Als daraufhin ein Funkwagen der Mannheimer Polizei am Tatort eintraf und mehrere Personen festgenommen wurden kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Zigeunern Dabei wurde ein Polizist durch Messerstiche im Gesicht er- heblich verletzt. Durch zwei Warnschüsse mußte sich der Beamte Bewegungsfreiheit schaffen. Zwei der Täter wurden festgenom- men. Tödlicher Unfall bei Schachtarbeiten Mannheim(lsw)). Bei Arbeiten an einem fast fertiggestellten Brunnenschacht im Ka- fertaler Wald bei Mannheim ist ein 51 Jahre alter Arbeiter tödlich verunglückt. Er war mit dem Aufstellen eines Motors für die Pumpanlage beschäftigt, als er aus noch nicht festgestellten Gründen in den Brunnenschacht stürzte. Dabei schlug der Mann mit dem Kopf so schwer auf die Rohrleitung auf, dag er auf dem Transport zum Krankenhaus starb. Landgericht jetzt im Mannheimer Schloß Mannheim(w). Das Landgericht Mann- heim ist in das Schloß umgezogen. Das Be- zirksbauamt hatte in mehrjähriger Arbeit aus den Ruinen des Ostflügels des Schlosses Ge- richtssäle und Arbeitsräume für das bisher umulänglich untergebrachte Landgericht er- richtet. Der Finanzausschuß des Landtages hatte dazu 1.2 Millionen DM bewilligt. Zehn-Zentner-Bombe am Anker Mannheim dsw). Ein Schiffsbesitzer in Mannheim war nicht wenig erstaunt, als er beim Ankerhieven am Anker einen größeren Gegenstand entdeckte, der sich bei näherer Untersuchung als eine Zehn-Zentner-Spreng- bombe aus dem letzten Krieg entpuppte. Das Schiff War in einen Schleppzug eingereiht, der bereits in Fahrt war. Der Zug mußte sofort gestoppt werden, worauf das Sprengkom- mando das gefährliche Anhängsel“ entfernte. Während dieser Arbeit wurde die am Rhein entlang führende Straße zweieinhalb Stunden aus Sicherheitsgründen gesperrt. 8 Spareinlagen stiegen um 992 Millionen Nach den von der Arbeitsgemeinschaft deut- scher Sparkassen und Giroverbände veröffent- lichten Angaben ist der Spareinlagenbestand bei den öffentlichen Sparkassen des Bundesgebietes im ersten Halbjahr 1953 ͤ um 992 Millionen auf 5,84 Milliarden DM gestiegen. Die Arbeitsge- meinschaft weist darauf hin, daß dies der höchste Zuwachs für ein Halbjahr seit der Währungs- reform ist. Im gleichen Zeitraum wurden für vertriebene Sparer Ausgleichsgutschriften in Höhe von 144 Millionen DM erteilt. Wettervorhersage 8 Mittwoch und Donnerstag wokkig bis auf- Bheiternd, vor allem am Mittwoch auch ver- einzelte Regenschauer. Tageshöchsttempera- turen zwischen 20 und 25 Grad. Veränderliche Winde, vorwiegend um Südwest. Suüͤdweſtd. Rundschau Rekordgurkenernte zu erwarten Weinheim/ Bergstraße(öIswW). Außeror- dentlich gut gedeihen in diesem Jahr in den Ried- und Bergstraßengemeinden die Gur- kenkulturen. Das feuchtwarme Wetter läßt eine Rekordernte erwarten. Auch für eine ausgezeichnete Kartoffelernte bestehen gute Aussichten. Neuburger CDU-Kandidat für Kreis Bruchsal Bruchsal sw). Die CDU des Kreises Bruchsal hat am Wochenende den bisherigen Bundestagsabgeordneten dieses Kreises, Au- gust Neuburger, einstimmig wieder als Kan- didaten für die kommenden Bundestagswah- len nominiert. Dem Wahlkreis Bruchsal ge- hören 38 Gemeinden des Kreises Bruchsal, 11 Gemeinden des ehemaligen Kreises Bretten und fünf Gemeinden des Kreises Sinsheim an. Auch er sollte seine Freude haben Mosbach Gsw). Ein 10jähriger, an den Beinen gelähmter Junge aus Stockheim bei Heilbronn konnte dieser Tage seinen ersten Schulausflug mit seinen Klassenkameraden unternehmen. Um den Jungen auch einmal die Freude eines Schulausflugs miterleben zu lassen, hatten die beiden Stockheimer Lehrer eigens eine Sitz vorrichtung in einem großen Rucksack konstruiert, mit deren Hilfe sie ab- wechselnd den Jungen von Zwingenberg durch die Wolfsschlucht bis hinauf zum Kat- zenbuckel und wieder zurück zur Bahn tru- gen. Karlsruhe. Der Verband badischer Woh- nungsunternehmen will in diesem Jahre über 5000 Kleinsiedlerstellen vergeben, Im vergan- genen Jahre hatte der Verband 1700 Klein- siedlerstellen und 6448 Wohnungen in Nord- und Südbaden errichtet.(sw) Landkreis Karlsruhe gegen„Gastlager“ Karlsruhe(Isw). In einem einstimmig angenommenen Beschluß wandte sich der Kreistag des Landkreises Karlsruhe gegen die Einrichtung von sogenannten„Gastlagern“ für Sowietzonenflüchtlinge. In diesen Gast- lagern sollen Flüchtlinge untergebracht wer- den, die nach der Quotenaufschlüsselung den Städten Mannheim und Pforzheim zugeteilt Worden waren. 250„Mannheimer Flüchtlinge“ sind nach diesem Schlüssel bereits in Neu- burgweier untergebracht worden. Weitere 300 „Pforzheimer Flüchtlinge“ sollen noch Gröt- zingen und Berghausen verlegt werden, ob- wohl der Landkreis Karlsruhe die ihm zuge- teilte Quote von 300 Flüchtlingen bereits in den Gemeinden Grötzingen und Söllingen un- tergebracht hat. Der Protest richtet sich, wie die Sprecher aller Fraktionen betonten, nicht gegen die Flüchtlinge, sondern gegen die Art j 3 Aufteilung auf die verschiede- kreise. Die Errichtung rde betont, diene den ten, da die Flücht- Betreuung und „ in der Unter- in* der Arbeitsver- dem„QAuotenkreis“ unterste von„Gastlag Flüchtlingen a linge in der Verwal müttlung j hen. Reichskanzler a. D. Wirth kandidiert Karlsruhe(Isw). Reichskanzler a. D. Dr. Josef Wirth wird bei den Bundestagswahlen im Stadtkreis Karlsruhe kandidieren. Dr. Wirth ist auf einer Bezirksdelegiertentagung in Karlsruhe-Durlach des Bundes der Deut- schen“ als Kandidat für den Wahlkreis Karls- ruhe Stadt nominiert worden. Sowietzonen-Flüchtlinge protestieren Karlsruhe(ZSfH). Rund 170 Sowijet- zonenflüchtlinge, die zur Zeit im Durchgangs- lager Gottesau in Karlsruhe untergebracht sind, sollten in das für Karlsruhe zuständige Flüchtlingslager„Appenmühle“ überwiesen Werden, Gegen diesen Entschluß protestierten die Flüchtlinge. Sie versuchten zunächst, den Protest gegen die Umsiedlung in die„Appen- mühle“ dem Karlsruher Oberbürgermeister Klotz vorzutragen. Eine Delegation von fünf Mann, die den Oberbürgermeister aufsuchte, traf das Stadtoberhaupt nicht an. Daraufhin wendte man sich an den Bundeskanzler. Ein persönlicher Referent nahm ihre Klage ent- gegen, die sich nicht gegen die Verpflegung oder die bisherige Unterbringung, sondern nur gegen die Ubersiedlung in das Flücht- Iingslager Appenmühle“ richtete. Mit diesem Umzug würde sich die Lage der Flüchtlinge unbedingt verschlechtern, erklärte die Dele- gation. Der zuständige Sachbearbeiter, Regie- rungsrat Moch beim Landespräsidium, der Selbst Heimatvertriebener ist, hat sofort die Umlegung nach der„Appenmühle“ vorerst ausgesetzt. Bis jetzt steht aber immer noch die Entscheidung offen, ob die Flüchtlinge in ihren bisherigen Unterkünften bleiben dür- fen. Zwölfjähriger aus dem Bodensee gerettet Konstanz(sw). Beim Spielen am Boden- see rutschte ein zwölfjähriger Junge über den Uferrand und fiel ins Wasser. Ein 48 Jahre alter Mann sprang dem Kind entschlos- sen in den Kleidern nach und rettete es. An- dern Tags erhielt er den Besuch einer fran- 2z6sischen Dame, die ihm ein ansehnliches Geldgeschenk und eine Flasche Sekt über- reichte. Es war die Mutter des geretteten Jungen. 5 N In der Notwehr erschossen Betrunkener Motorradfahrer griff Polizist an Freiburg(sw). In Freiburg ist ein 28 Jahre alter Hilfsarbeiter von einem Polizei- beamten in Notwehr erschossen worden. Der Hilfsarbeiter, der in einer Wirtschaft gezecht Hatte, wurde an einer Straßenecke in Freiburg von dem Polizeibeamten angehalten, der sich auf einem Streifengang befand. Der Hilfsar- beiter war nach Angaben des Polizisten im Zickzack auf der Straße gefahren. Der Polizei- beamte forderte ihn auf, mit aufs Revier zu kommen. Daraufhin schlug der Motorradfah- rer auf den Polizisten ein und verletzte inn. Der Polizist gab sodann aus seiner Dienst- pistole zwei Warnschüsse ab, Worauf ihn der Hilfsarbeiter erneut angriff. Ein dritter Schuß tötete den Angreifer. „Churchill“ im Schwarzwald Pforzheim(swWwk). Eitle Aufregung herrschte dieser Tage auf der Redaktion einer Pforzheimer Tageszeitung. Es war ge- meldet worden, daß der britische Premier- minister Winston Churchill sich in einer be- nachbarten Gemeinde einlogiert habe. Ein Re- porter wurde losgeschickt, der den berühmten Gast auch bald mit der obligaten Brasil zigarre antraf. Der Zeitungsmann stürzte aus allen Wolken, als ihn der„britische Premier“ im besten Schwäbisch anredete. Später stellte sich heraus, daß er einen Gastwirt inter- viewte, der Winston Churchill allerdings zum Verwechseln ähnlich sah. Kraftfahrzeuge wurden gesegnet Pforzheim(sw). Einem alten Brauch folgend segneten in Pforzheim im Park des Heiligen Chriszophorus, des Schutzpatrons der Kraftfahrer, ein katholischer Geistlicher etwa 60 Personenkraftwagen, Motorräder und Mo- torroller. Vor der Segnung hatte der Geist- liche die Kraftfahrer ermahnt, immer daran zu denken, daß sie für ihr Verhalten im Ver- kehr der menschlichen Gemeinschaft und Gott gegenüber die Verantwortung tragen. 38. Geodäten-Tag in Karlsruhe Karlsruhe(lsw). In Verbindung mit der ordentlichen Haupbversammlung des Deut- schen Vereins für Vermessungswesen findet vom 9. bis 12. August in Karlsruhe der 38. Deutsche Geodätentag statt. Gleichzeitig hält, die Deutsche Gesellschaft für Photogram- metrie ihre Jahrehauptversammlung in Karls- ruhe ab. Mäßig breite Schultern Badisch-württembergischer Schneidertag in Baden-Baden Baden-Baden(sw). Von den rund 250 Kleidungsstücken, die innerhalb des von den Landesinnungsverbänden Baden- Württemberg und Hohenzollern des deutschen Schneider handwerks veranstalteten badisch-württem- bergischen Schneidertages vorgeführt wurden, zeichnete eine Fachjury 83 Modelle mit gol- denen, 56 mit silbernen und 63 mit bronzenen Medaillen aus. Die Vorführungen unterstri- chen nicht nur die Leistungsfähigkeit des deutschen Schneiderhandwerks, sondern mach- ten auch den Wandel der Herrenmode in den letzten Jahren deutlich. Die saloppen Weiten wurden abgelöst durch eine den natürlichen Körperformen angepaßte Linienführung. Ma- Big verbreiterte Schultern, gut ausgeglichene Taillenschweifung sowie glatt anliegende Hüft- partien sollen den männlichen Typus vorteil- haft zur Geltung bringen. Die Hosen sind schmal gehalten und berühren gerade den Fußansatz. Der auf drei Knöpfe schließende einreihige Sakko, zu dem als Besuchsanzug eine andersfarbige Phantasieweste getragen wird, hat an Beliebtheit gewonnen, während dem zweireihigen Sakko mehr Offizieller Charakter zuerkannt wird. Als vorschrifts- mäßiger Anzug bei Empfängen erscheint wie- der der repräsentative Cutaway mit vielstrei- figer Hose. g Uberfälle am Hochrhein Dramatische Verfolgung im Rhein Waldshut(sw). Aus dem Fochrhein- Gebiet wurden in den letzten Tagen mehrere Uberfälle gemeldet. In einem Walde bei Waldshut nahm ein maskierter Räuber mit vorgehaltener Pistole einem jungen Paar eine Tasche mit 20 DM Inhalt ab und suchte das Weite. Der Täter konnte am nächsten Tage auf Grund der Angaben der Uberfallenen fest- genommen werden, Sie hatten ihn trotz der Maskierung als einen in ihrer Nachbarschaft wohnenden Mann erkannt. Ein weiterer Uberfall wurde in der Nähe von Waldshut auf eine Schweizerin verübt, die mit zwei Landsleuten zeltete. Der Täter, ein 19 jähriger Schuhmacherlehrling, hatte be- obachtet, daß sich die beiden Begleiter der Schweizerin zum Angeln an die Wutach be- gaben. Er schlich sich an das Zelt heran und flel mit einem Hammer über die Frau her. Auf ihre gellenden Hilferufe eilten einige in der Nähe weilenden Personen hinzu, wäh- rend sich der Täter durch einen Sprung in den Rhein der Verfolgung zu entziehen versuchte. Nach einer dramatischen Jagd konnte er schließlich mitten auf dem Strom von einem jungen Waldshuter überwältigt und der Po- lizei übergeben werden. In Jestetten wurde ein Handlungsreisender aus Säckingen fest- genommen, als er eine Wobhnungsinhaberin vergewaltigen wollte und auf die sich weh⸗ rende Frau einschlug. Dramatischer Entführungsversuch Die Liebe geht eigene Wege Stockach(lsw). Ein Entführungsver- such unter recht dramatischen Umständen er- eignete sich im Kreise Stockach. Einem 33“ jährigen Mann aus einem Ort in der Nähe der Kreisstadt hatte es ein Mädchen aus Eigeltingen besonders angetan. Um ⁊zu ihr zu gelangen, stahl er den Volkswagen eines Stockacher Drogisten und raste davon. Die Tatsache, daß er auf seinem Wege eine Eisen- bahnschranke und dann einen entgegenkom- menden Personenwagen rammte, konnte ihn — er war stark angetrunken— nicht von seinem Vorhaben abbringen. Mit dem schwer- beschädigten Wagen fuhr er zuletzt quer über die Felder nach Eigeltingen. Bei dem Versuch, seine 24 Jahre alte Angebetete in den Wagen zu zerren, wurde er jedoch von einigen Männern gestört, worauf er mit dem Fahrzeug das Weite suchte. Inzwischen hatte aber bereits die Gendarmerie die Verfolgung aufgenommen. Als sich der verhinderte Bon Juan“ gestellt sah, ließ er den Wagen stehen und flüchtete— in das Haus des Mädchens, das er kurz zuvor entführen wollte. Seiner Festnahme durch die Beamten leistete er zü- hen Widerstand. 5 Freiburg sw). Die Aufforstung des des Grundwasserspiegels ch geeignet. Die im vergangenen Jahr gepflanzten Bäume ha- ben eine Höhe von zweieinhalb 5 tern 8 4 V— Günſtige Wachstumsentwicklung trotz der ungünſtigen Witterung. Die Getreideernte geht ihrem Ende zu. Trotz des verändereichen Wetters kann man hier in einigen Tagen mit der Einbringung der Getleideernte rechnen. Unaufhörlich ſum⸗ men draußen die Dreſchmaſchinen und vom frühen Morgen bis in die ſinkende Nacht knarren die ſchweren Erntewagen von den Jeldern heimwärts, um die koſtbare Ladung trocken unter Dach zu bringen. Die äußerſt ungünſtige Witterung dieſes Jahres hemmt das Einbringen der Ernte und zwingt die Landwirte zur Anſpannung ihrer letzten Kräfte, um die gegebenen trockenen Tage aus⸗ zunutzen. Eine beſondere Sorge iſt in die⸗ ſem Jahr die überreichliche Unkrautbildung, deren Bekämpfung durch das naſſe Wetter ſtark beeint ächtigt wurde. Doch eine erfreu⸗ liche Tatſache darf hier ebenfalls feſtgeſtellt werden: die ſpäten und empfindlichen Früh⸗ jahrsfröſte, die noch Mitte Mai ſtarke Beun⸗ ruhigung auslöſten, haben im Wachstums⸗ verlauf keine Auswirkungen gehabt, wie auch Krankheiten und Schädlinge an landwirt⸗ ſchaftlichen Kulturpflanzen kaum regiſtriert wurden. Dagegen machen ſich in den Klein⸗ gärten an Obſtbäumen und Reben die Schäd⸗ linge ſehr ſtark bemerkbar. 7 So iſt im Allgemeinen ein zufriedenſtellen⸗ der Wachstumsſtand feſtzuſtellen, der auch nun bei der Ernte entſprechende Ertragsaus⸗ ſichten eröffnet, wenn auch im Geſamten ge⸗ ſehen, die diesjährige Getreideernte nicht die Kapazität des Vorjahres erreicht. Ungünſtig macht ſich durch den hohen Feuchtigkeitsge⸗ halt der Luft das hohe Hektolitergewicht (Feuchtigkeitsgehalt) bemerkbar, das ſich un⸗ günſtig auf die Preisgeſtaltung auswirkt. Die Landwirte wünſchen ſich nun noch eine an⸗ haltende Trockenperiode, die dem Ausreifen des Tabaks und der Hackfrüchte zu Gute kommen würde. Die Ausſichten bei Kartoffeln ſind gün⸗ ſtiger als im Vorjahr, wo die langanhaltende Trockenheit ungünſtige Auswi kungen brachte. Beim Futter iſt ein Ausgleich für die Miß⸗ heuernte im Frühjahr durch den zweiten Schnitt zu erhoffen, Die Tabakernte verſpricht ein gutes Er⸗ gebnis. Durch gute Farbe und günſtige Blatt⸗ form ſind namentlich beim Burley die Aus⸗ ſichten gut. Sorgenkind iſt augenblicklich die feuchte Witterung bei der Lufterocknung, die eine Fäulnisgefahr akut werden läßt, wenn nicht ein entſprechender Umſchwung eintritt. Zum erſten Mal werden in dieſem Jahre eine größere Anzahl Gas⸗, Oel⸗ oder Brikett⸗ geheizter Trocknungsanlagen in Seckenheim verwandt, wo das Tabakgut getrocknet und dann nach verſchiedenen Klaſſen ſo tiert wird. Durch eine vectragliche Abmachung iſt hier ein Feſtpreis für die Pflanzer garantiert, der hoffentlich i gallen Teilen eingehalten wird, damit den Pflanzern, die eine größere be⸗ triebliche Umſtellung und eine empfindliche Inveſtition vorgenommen haben, auch für dieſe Mühe entſprechend entlohnt werden. Auch bei den Garten⸗ und Obſterzeugniſſen iſt ein befriedigender Ertrag zu regiſtrieren, der durch die neueingerichtele Obſt⸗ und Ge⸗ müſeſammelſtelle, die faſt die großen An⸗ lieferungen aus allen Kreiſen nicht mehr verkraften kann, eine gute finanzielle Aus⸗ wertung erfuhr. N Vogelweh ist„very nice“ In zwei Jahren entstand die größte US- Stadt in Europa Tommy kann das nicht begreifen: Die deut- sche Lederhose, die sein Freund und Woh- Nnungsgenosse, der US- Oberleutnant William J. Dunn, gekauft hat, soll angeblich nie— gereinigt, sie soll sogar mit zunehmenden Dreck und Speckspuren zum besonderen Stolz des Besitzers werden. Er wird das, beschließt Tommy insgeheim, seinen Leuten berichten, die in den Staaten auf die Briefe ihres Sohnes aus der fremden Stadt Vogelweh warten. Das Kuriosum Lederhose ist für Tommy und seinen Freund offensichtlich um einiges interessanter als die für deutsche Augen im- Ponierende Entstehung dieser„größten ameri- Kanischen Stadt in Europa“; sie beschränken Sich darüber auf nüchterne Angaben: 1951, als die amerikanischen Verteidigungsmaßnahmen in der Westpfalz die Notwendigkeit brachten, für das Heer von Spezialisten, Offizieren und Sekretärinnen bei den amerikanischen Dienst- stellen große Unterkünfte zu schaffen, wurde mit dem Bau begonnen. Heute sind von deut- schen Firmen mit einem Aufwand von 110 Millionen DM bereits 99 Wohnblocks mit 2060 Wohnungen fertiggestellt und Ende August Soll die Stadt komplett sein. Die verantwortlichen Amerikaner wären verständnislos, wenn die Notwendigkeit bei- Spielsweise des eigenen Wasserpumpwerks kür mre Stadt in Zweifel gezogen würde. Nach ihrer Ansicht gehört das ebenso dazu Wie die Postbüros, die Feuerwehr und sogar das Studio des Armeesenders, denn es sind immerhin 15000 Menschen, die schon hier leben. Zivilamerikaner, Offiziere und Ser- geanten mit ihren Familien schicken re Kinder in die Schulen, machen ihre Einkäufe von der deutschen Kamera bis zur„Camel“ in den überfüllten Warenhäusern, gehen zum Friseur, zum Schneider und zum Zahnarzt und vertreiben sich die freien Stunden im Kino, in den Klubs und Bars oder auf dem großzügigen Sportplatz mit der groß fenstri- gen Turnhalle. Die vier Kilometer zwischen Vogelweh und Kaiserslautern führen dicht nur 4000 Meter weiter; sieben Jahrhunderte liegen dazwi⸗ schen. Weiträumig angelegte, helle Wohn- blocks treten an die Stelle der engen und altersgrauen Häuser und auf den breiten Fahrbahnen fliegt der dichte Strom der glit- zernden Luxuswagen ohne die Stauungen, die in den verwinkelten Sträßchen Kaisers lauterns chronisch sind. Aus den häßlichen Flecken aufgewühlter Erde sollen bald Grün- flächen werden, für die in der alten Stadt nürgends Platz ist. Aber es gibt auch eine Kehrseite:„Hier brauchen sie nur eine Wohnung zu besich- tigen“, meint der amerikanische Begleiter in Vogelweh, Uberall sind die meist bilderlosen Wände mit der gleichen Glfarbe bestrichen, stehen der Kühlschrank und der elektrische Herd in der Küche, ist die mit Heißluft ge- heizte Handtuchstange im Badezimmer und kast überall sind die Fenster der recht ein- fach eingerichtéten Wohn- und Schlafzimmer mit dem gleichen Fliegendraht Vergittert. Auch die kürzlich eingeweihte Kirche könnte eben sogut in irgendeiner anderen amerikanischen Garnison stehen, während man drüben in Kaiserslautern auf die beiden Kirchen aus dem 13. und 15. Jahrhundert besonders Stolz ist. 360 Seiten stark ist eine Jubiläumsschrift der Barbarossastadt, über Vogelweh könnte Man nur eine Broschüre mit technischen Daten füllen— das ist der Unterschied auf einen Nenner gebracht. Die Amerikaner, die das nicht stört, finden trotzdem ihre Wohnungen„Very nice“. Sie stehen ihnen als Armee oder Luftwaffenan- gehörigen kostenlos zur Verfügung, während Zivilamerikaner Mieten von 13 bis 30 Dol lar zahlen müssen, Ein kleiner Betrag wird außerdem für die Dienstleistungen der Stadt Aus allen Erdteilen e, stammen die seit Urzeiten erprobten Heil- 8 pflanzen, deren wertvollste Bestandteile im echten KrostegrRauetisszMegisr zu viel- IMMER zu vermieten möbliert, evtl. auch unmöbliert. Adressen an den Verlag des Bl. V fach gesteigerter Wirkung erschlossen sind! Kein Wunder, daß dieses in jahrkundertelan- ger Erfahrung entwickelte Hausmittel bei so vielerlei Beschwerden von Kopf, Herz, Magen, Nerven vielseitig wirksam ist! C Heli ASE, 5 nach, annbeim Die blaue Packung mit 5 Nonnen schützt sie vor Nachahmungen! Jereins Kalender 0 Evangelischer Kirchenchor. Morgen Donnerstag, 20.30 Uhr probe. Liedertafel. Heute Mittwoch, 2000 Uhr Probe. Tv. 98. Achtung! Sämtliche Hamburg-Fahrer treffen sich am Freitag, 21 Uhr im Vereinslokal zur letzten Aussprache. 7e... ². Evang. Kirchengemeinde Seckenheim f Samstag, 1, Sonntag, 2. u. Montag, 3. August in den Räumen des Turnvereins 98 wonnängvells-Bazar; 10 d 0“ f zu bunsten des Nang. Kindergartens unter NMituirunę samtl. Gesang. und Turnverein, der Hapelle„S CHAERVu. bekannter Humoristen eee Wertwolſe Preise bei Tombola und Schießstand eee Die Basarleitung. bur den Tabakherbst gesucht. Hauptstraße 102 erhoben, in der etwa 1800 Deutsche beschäftigt sind. So amerikanisch diese Stadt vom Cow- boy-Hut des Jungen auf der Straße und dem make-up der vorübergehenden Blondine bis zu den ungezwungenen Menschen und zweck- mäßigen Bauten auch geprägt ist, ab und zu entdecken die Bewohner von Vogelwen Eu- opa: Sie beklagen sich vor allem über die ungewohnte enge Nachbarschaft in den Blocks, bei der jeder in die Angelegenheiten des anderen hineinsieht. Eine viel angenehmere Entdeckung aber haben Tommy und sein Freund gemacht: Deutschlands Bier ist mit 6 Pence in Vogelweh billiger als Coca-Cola und seitdem sie das heraus haben, trinken sie Alle zwei Tage einen ganzen Kesten leer.(id) Tiergärten auf dem Meeresgrund? Kapitän Cousteau wurde Frankreichs Hans Hass— Weltrekord im Schwimmtauchen 92 m „Als Fischmenschen werden wir eines Tages mit Tauchlunge und Schwimmflossen regel- rechte Viehzucht unter Wasser betreiben. Netze werden die Zäune sein. Die Futterpflan- zen für die nutzbaren Meerestiere werden auf dem Meeresgrund regelrecht angebaut werden— es gibt da ungeahnte Möglich- keiten.“ Dies prophezeit Taucherkapitän Cousteau, der„französische Hans Hass“ Wir Alle erleben schon in sem Sommer, wie an jedem Badestrand Jungens und Mädel sich mit Tauchermaske, Schwimmflossen und Schnorchel am Seegrund Spielgärten aus Stein- chen, Muscheln. 8 und Schnecken an- legen, wen ch t im flachen Wasser. Nicht viel anders, nämlich nur mit einer Tau- cherbrille, fing auch Cousteau an. Er war da- mals 26 Jahre und Marineoffizier im klaren Mittelmeer, fand Gefallen an der Unterwas- serjagd mit Harpune, Armbrust und Unter- Wassergewehr und schuf sich während des Krieges eine künstliche Taucherlunge, die ihm freischwimmend stundenlanges Tauchen er- laubt. Die Wracks gesunkener Schiffe führten ihn in Tiefen, die bisher für Nackttaucher als un- erreichbar galten. Die französische Kriegs- marine sah seinen ersten Unterwasserfilm und machte ihn sofort zum Chef einer Tau- cherschule. Als erster Mensch filmte Costeau mit seinem Kameraden Dumas die Tauch- manöver eines U-Bootes, Torpedoabschüsse und das Minenlegen. Mit seinen Schwimm- tauchern räumte er ganze Minenfelder. Dann lockte ihn das Rätsel des„Höllen- Ppfuhls“ von Vaucluse bei Avignon. Dieser seltsame kleine See sprudelt einmal im Jahr gewaltige Wassermassen heraus, ohne daß je- mand weiß, woher sie kommen. Cousteau und Dumas tauchten 60 m tief hinein— dann wurden beide fast bewußtlos und konnten nur mit knapper Not die Oberfläche wieder er- reichen, Cousteau brachte 1947 den Weltrekord für Nackttaucher auf 90 m Tiefe. Kollege Du- mas schaffte ein Jahr später zwei Meter mehr — das ist noch heute der Weltrekord. Jacques 90 Seitdem brachte Cousteau aus dem Roten Meer die ersten farbigen Unterwasseraufnah- men aus 45 m Tiefe mit, Dann startete er zu einer auf vier Jahre berechneten Expedition Tür allgemeine Meeresforschung, machte mit einem 300 Jahre vor Christi Geburt gesun- kenen griechisch- römischen Schiff voller Kunstschätze einen unverhofften Zufallsfund, drehte einen Film davon und will dies antike Schifk in natürlicher Größe nachbauen und damit in See gehen. Seine Bücher wurden Bestseller, Seine Filme wurden preisgekrönt. Natürlich ist Korvetten Kapitän Cousteau längst Ritter der Ehren- legion. Seine Gattin Simone und seine beiden Söhne tauchen begeistert mit.„Mit Tauch- lunge, Blitzlicht und Unterwasserkamera“, so Sagt er, Werden wir den dunklen Vorhang, der dem Menschenauge bisher die Meeres- wunder bis 100 m Tiefe verhüllte, immer Welter lüften.“(ip) Sammlung Schwarzwälder Kunſt Nach einer Unterbrechung von 14 Jahren wurde im Augustinermuseum in Freiburg die Abteilung Schwarzwälder Volkskunst Wieder eröffnet. In der im Jahre 1896 eingerichteten Sammlung spiegelt sich das gesamte Kulturell Schaffen der ländlichen Kreise des Schwa Waldes und der Rheinebene im 186. und 11 gahrhundert wieder. SPORT Süddeutsche Schwimm-Meister ermittelt Laskowski„schmetterte“ in 1:13, Minuten Im Schwimmstadion Eleinfeldchen in Wiesbg. den wurden die Süddeutschen Meisterschaften im Schwimmen ausgetragen. In Abwesenheit von Herbert Klein„schmetterte“ Manfred Las. Kkowski(jetzt Reutlingen) die 100 m Butterfly in der guten Zeit von 1:15, 4 vor Kerth-Pirmasenz 116,3. Bei den Damen war die Uberraschung die Niederlage der Pirmasenserin Christa Jarling über 200 m Rücken durch Annja Braune-Stutt⸗ gart(3:03,3) und ihre Schwester Elsa Jarling (805,8). Christa benötigte 3:06,44. Im Turmsprin- gen siegte Geyer-München(158,64 P.) vor Stein- beiser-München(149,02) und bei den Damen die Mannheimerin Schröder-Kapp(108,23 Pkt.) vor Schwuttke-Frankfurt(106,72). Weitere Ergeb- nisse: 200 m Kraul: Köhler- Darmstadt 2:18.9 vor Dilfer-Kassel 221,5; 200 m Brust: Stork-Offen⸗ bach 2:52,9 vor Sleböde-Frankfurt 2:54,9; 200 m Rücken: Hans Botsch-Gmünd 244,5 vor Walter Botsch-Gmünd 2:48,9; 44 100 m Kraul: 1. FC Kai- Serslautern 4:46, 2. WSV Speyer 4:56,8, 3. WSy W as 4:58. Damen: 100 m Brust: Bockmaler- Reutlingen 1:29,5 vor Steudt- Offenbach 1-30% und Mussiol- Frankfurt 1:30,1, 400 m Kraul: Born- häuser-Karlsruhe 620,3. Am zweiten Tag gab es ein spannendes Ren- nen über 100 m Kraul, das Hans Link vom Karlsruher TV in 1:01,3 knapp vor dem Darm- stadter Hans Köhler in 101,8 gewann. Bei den Damen siegte in der gleichen Konkurrenz die Göppingerin Ursel Pritzel in 1:12,4 vor der Frankfurterin Hannelore Altstadt in 1:14,66. Hans Botsch-Gmünd, der schon die 200 m Rücken 825 wonnen hatte, war auch über 100 m Rücken in 112,6 nicht zu schlagen. Der Heidelberger Burk- hardt wurde in 116,2 Zweiter. Ebenso holte sich auch bei den Damen die 200-m-Rücken-Meisterin Annja Braun aus Stuttgart den zweiten Titel über 100 m Rücken, denn mit 1:23,4 verwies sie Christa Jarling mit 1:24,0 auf den zweiten Platz. Der Karlsruher Günter Olle wurde über 200 m Butterfly mit 2:54,1 süddeutscher Meister, und das 200-m- Brustschwimmen der Damen wäre der Münchnerin Dellinger nicht zu nehmen gewesen, Wenn sie nicht wegen einer unvorschriftsmä-, gigen Wende disqualifiziert worden wäre. Sol Jutta Stolze in 3:14, 1 zum NSU gewinnt Preis der Dreitagefahrt Als Otto Kollmar Seinem NSU-Max-Ge⸗ spann nach vou Fahrt buchstäblich in der let 7 sehenden Minute ins Ziel idung um den Mannschaftspreis Dreitagefahrt entschieden. Die NSU-Fabrikman ft mit den Fahrern Frey, Otto Haas und die auch den letzten Tag ohne Strafpunkte be- endet hat. Sie erhielt den Mannschaftspreis. Der Club-Mannschaftspreis fiel an den Hamelner Msc mit den Fahrern Hoske, Westphal und Danger, alle auf Maico 175, mit 9 Punkten. Von 92 gestarteten Fahrern kamen nur 61 im Ziel an. Nur 13 Fahrer beendeten diese schwere Fahrt über Geröllpfade, versumpfte Almwiesen, morastige Waldwege und steinige Wegstrecken ohne Schlechtpunkte und erhielten dafür eine Goldmedaille. 14 Fahrer mit bis zu zehn Punk- ten durften eine silberne, 23(bis 50 Punkte) eine broncene in Empfang nehmen, darunter auch Emmi Stahl, die einzige Frau im Rennen. Eine Goldmedaille erhielten: EKlingenschmidt, Ingolstadt DRW 125), Westphal, Rohrsen(Maico 175), Wartenfelser und Bodmer, Ingolstadt(beide mar war die einzige, DKW 250), Best, Nürnberg(Hecker 250), n Krämer, 250), Ulmer, Frey 1 Max), 80 A e Viktoria und Sautter/Pivon, Frankfurt(Adler 1 (Heide. AXN). Ein techniſcher und geiſtiger b ückenſchlag Neubau der Rheinbrücke von Speyer— Schließung einer Verkehrslücke Zwischen der alten, ehrwürdigen Stadt Speyer und dem nordbadischen Ufer wird in Kürze der erste Hammerschlag zum Neubau der Brücke über den Rhein getan. Von der alten Brücke, die wie naturgegeben die Pfalz mit Baden verband— die wirklich eine Brücke War, nicht nur eben eine stählerne Verkehrs- ader— blieb nach dem Krieg, symbolisch ür alle Menschen links und rechts des Rhei- Nes, nur ein zerbombtes Trümmergewirr übrig. Ein großzügiges Abkommen zwischen Frank reich und der Bundesrepublik, das den Auf- bau aller zerstörten Brücken über den Strom Zwischen dem badischen Grenzland und dem Elsaß vorsieht, ist der Auftakt des Neubaues der zukünftigen Brücke. Eine erfreuliche„Ur- kunde“ im Grundstein, die stärker trägt als Beton und Stahl. Mit dem Bau der Brücke wird in den näch- sten Monaten begonpen. In Jahresfrist soll sie fertiggestellt sein und dem Verkehr über- geben werden können. Die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württem⸗ berg sind mit der Erstellung der Pläne be- Auftragt worden. Darüber hinaus ist ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben worden, der in etwa vier Monaten zur Begutachtung vor- liegen soll. Die bauliche Ausführung der Brücke wurde dem Straßenbauamt Heidelberg übertragen. Die Kosten der Brücke werden nach vorläufl- gen Berechnungen rund 4 Millionen DM be- tragen. Entsprechend der getroffenen Rege- lung beim Bau der Nibelungen-Brücke in Worms rechnet man damit, daß die Länder Baden- Württemberg und Rheinland-Pfalz 32 ein Viertel der Baukosten übernehmen, wäh- rend der Rest durch den Bund finanziert wird. Die Fehrbahn der Brücke wird ungefähr in der Breite neun Meter betragen. Ob sie auch Hleichzeftig ein Schienenpaar erhält, ist noch 1 Es wird vermutet, daß sich der frü- here Zustand der Brücke nicht wieder herstel- len läßt. Damals führte eine e ngleisige ücke. Heute wird aber Ane e rere At dier leute wind aber e e Weite Fahrbahn sstace ausreicht zur Seel tigung des zu erwartenden Verkehrs. Bei ent sprechender Berücksichtigung der Baunotwen- digkeiten für den Eisenbahnverkehr würden sich die Kosten der Brücke zudem nahezu ver- doppeln. Mit der Fertigstellung der Brücke wird eine S mpfindliche verkehrspolitische Lücke geschlos- Sen. Das pfälzische Hinterland, besonders na- türlich die Südpfalz, werden hiermit und zusammen mit dem Schnell- Fährverkehr, der auch nach Fertigstellung der Brücke beibehal ten werden soll— näher an die rechtsrheini- schen Verkehrsadern herangerückt und enger mit dem Land rechts des Rheines verbunden Karlsruher Herbstwoche 1933 Karlsruhe(Wk). Die Karlsruher Herbstwoche 1953 weist ein umfangreiches Programm auf. So wird vom 9. bis 12. August der 38. Deutsche Geodätentag verbunden mit der Hauptversammlung des Deutschen Ver- eins für Vermessungswesen, durchgeführt. Eine Vermessungstechnische Ausstellung Schließt sich an. Delegierte aus der gesamten Bundesrepublik und Westberlin werden er- Wartet.— Am Sonntag, 9. August, findet an. der Technischen Hochschule Karlsruhe die or- dentliche Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie statt. Zwei große Ausstellungen werden die Offent⸗ lichkeit, vor allem die Hausfrau, in der Zeit vom 25. September bis 5. Oktober 1953 in teressieren:„Alles für Küche und Keller“, die Südwestdeutsche Getränkeausstellung, an der die Länder Baden- Württemberg und die Pfalz beteiligt sind. Ferner„Wohnen und Wirtschaften“, eine haus wirtschaftliche Fach- schau mit täglichen Modevorführungen, die auch die jungen Mädchen als kommende Hausfrauen ansprechen will.— Am 29. Sep- tember wird der große Weinmarkt kür Ex- zeugnisse àus allen Weinbaugebieten abge- halten. Wie Fachleute erklären, liege Karls ruhe gerade flir eine Weinmesse geographisch recht günstig, nämlich als Bindeglied zwischen pfälzischen, badischen und Win eme els Anbaugebieten. 5 8 aerin Kaiser in 3:19, Min