Wahl ihllotz Zahle kem ves fall en. Zahle Zeiche r ng e mei ihre elteſten nac rein indere solche Lebensmittel Preise nur wenige Tage im Monat und nur Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 116 Mittwoch, den 22. Juli 1953 5.53. Jahrgang Offensive der Menschlichkeit Von Günther Scholz Die katastrophale Ernährungslage in tel- und Ostdeutschland, die nach letzten Nach- richten über eine zu erwartende Mißernte noch verschärft werden dürfte, hat dem„kal- ten Krieg“ zwischen Ost und West eine neue endung gegeben. Während sich die Politiker noch über die Frage streiten, wie auf einer großen Vierer-Konferenz die Wiedervereini- gung Deutschlands bewerkstelligt werden könnte, verlangt die menschliche Seite des Problems ein unmittelbares Eingreifen. Jen- Seits von aller Propaganda handelt es sich einfach darum, sofortige unmittelbare Hilfe zu leisten, um in einer Solidaritätsaktion den Deutschen hinter dem Eisernen Vorhang ihr tägliches Brot zu sichern. Der Appell dazu richtet sich zunächst an zeden Bürger der Bundesrepublik, der Wenig stens einmal im Monat ein Lebensmittelpaket an seine notleidenden Angehörigen schicken oder eine bedürftige Familie in der Sowiet- zone bedenken sollte, deren Anschrift er durch sein Pfarramt erhalten kann. Die Bundesre- glerung versucht ihrerseits— gemeinsam mit den kirchlichen und karitatvwen Verbänden— die Not in der Sowjetzone auf eigenen Wegen zu lindern. So sind gerade jetzt in Berlin Be- Sprechungen über eine Erweiterung des Inter- erhandel- durch erhöhte Lebensmittellie- Merungen aus Westdeutschland im Gange. Sie wurden von sowietzonaler Seite— allerdings mit der Bitte um Diskretion— angeregt, da die Grotewohl-Regierung in Ostberlin den Ur- sprung einer verbesserten Lebensmittelver- sorgung verschweigen Will. Während in Westdeutschland seit 1948 jede Art von Lebensmitteln in unbegrenzten Men- gen und zu normalen Preisen vorhanden ist, herrscht in der Sowjetzone bekanntlich nach wie vor ein Kkategorisches Rationalisierungs- system. Die Schlangen vor den Lebensmittel- geschäften bestimmen das Straßenbild, selbst wenn nur— wie es häufig vorkommt— min- derwertige Austauschstoffe für die auf den Karten verheißenen kargen Rationen angebo- ten werden. Weißer Käse, Eier oder Heringe statt Fleisch, Kunsthonig statt Marmelade oder Zucker, das sind die traurigen Beispiele aus dem täglichen Leben in den Städten und Dörfern Mitteldeutschlands. Die Preise in den staatlichen HO-Läden ersetzen die dort nicht geforderte Rationierungskarte: ein Pfund Butter 12 Mark oder ein Viertel Pfund Wurst 3.50 Mark! Dabei sind die Löhne keineswegs höher als in Westdeutschland und die Aus- sichten auf einen solchen Einkauf sehr be- grenzt. Auch in diesen Läden nämlich sind trotz der überhöhten nach stundenlangem Anstehen erhältlich. Wie sehr die initernationale Lage die Be- kolgung der einfachen Gebote menschlicher Nächstenliebe erschwert, hat die mitleidlose Brutalität der Absage Moskaus auf das ame- Tikanische Lebensmittelangebot bewiesen. Da Eeißt es zum Beispiel in der Antwort an Prä- sident Eisenhower, daß die Sowjetunion den Deutschen in ihrem Machtbereich„gemäß den bestehenden Vereinbarungen alle notwendi- gen Lebensmittel und andere Hilfe zukom- men“ lasse. Das Angebot der Vereinigten Staaten sei ein Propagandamanöver, das mit den wahren Interessen“ der Bevölkerung nichts zu tun habe. Die„wahren Interessen“ der Bevölkerung aber hat so eindeutig wie niemals vorher der Arbeiteraufstand des 17. Juni in der Sowjetzone gezeigt. Nicht nur die jahrelange Unterdrückung, sondern auch die verzweifelte Not um tägliche Brot Waren es, die Hunderttause ns gegen die Ba- jonette einer Besatzungsmacht angehen lie- Ben. Nur wer nichts mehr zu verlieren hat, ist zu einer solchen Verzweiflungstat fähig, deren Aussichtslosigkeit den Demonstranten von vornherein klar war. Jeder Brief und jeder Flüchtlingsbericht aus der Sowietzene widerlegt Herrn Molotow und seine Behauptung, daß die Sowietunion „Alle notwendigen Lebensmittel“ zur Verfü- gung stelle. Sein eigentliches Motiv Wird Klar, wenn er davon spricht, die beste Hilfe Wäre es, wenn die amerikanische Regierung die deutsch- alliierten Verträge annullieren würde. Das heißt mit anderen Worten: Wir erlauben euch nur dann Nächstenliebe nach euren Be- griffen in unserem Machtbereich zu üben, wenn ihr uns erlaubt, unsere Macht auch auf euren Teil Deutschlands auszudehnen, Die von Bundeskanzler Dr. Adenauer erbetene ame- rikanische Hilfe hat deshalb wenigstens in diesem Sinne einen Zweck erfüllt und gefähr- uche IIlusionen über den wahren Charakter des sowietischen Kurswechsels zerstört. Nach Wie vor geht der Kreml über die einfachsten moralischen Grundsatze zugunsten der Durch- Setzung seiner politischen Ziele hinweg. Trotz- dem muß es die selbstverständliche Pflicht al- ler Deutschen bleiben, immer wieder und auf Allen nur denkbaren Wegen ihre volkliche Einheit Wenigstens auf dem Gebiet der Menschlichkeit zu behaupten. „eulschland hann nien menr Obiest sein“ Butler: Erst gesamtdeutsche Regierung— Außenpolitische Debatte des Unterhauses London(UP). Im britischen Unterhaus begann eine zweitägige Außenpolitische De- batte, in der die geplante Vierer-Konferenz der Außenminister und die Deutschlandfrage das zentrale Thema bildeten. Schatzkanzler R. A. Butler eröffnete die Debatte mit einer Regierungserklärung, in der er die deutsche Frage als den Schlüssel zum ganzen Ver- hältnis zwischen Ost und West bezeichnete. „Jede Konferenz mit der Sowjetunion, gleichgültig auf welcher Ebene sie stattfindet, muß zu einer Erörterung des deutschen Pro- blems führen“, sagte Butler.„Im Jahre 1953 kann Deutschland nicht mebr das Objekt von Viermächte- Entscheidungen sein, wie die So- Wjets sich das vorstellen.“ Die britische Regierung hoffe ernstlich, daß die Sowjetunion die Einladung zu Vier te- Besprechungen über Deutschland annehmen werde. Der Westen werde bei diesen Bespre- chungen nicht mit einer Haltung der Unnach- giebigkeit auftreten, die in jeder Beziehung unangebracht wäre.„Aber“, betonte But! „es gibt gewisse grundlegende Prinzipien, die nicht Gegenstand eines Kompro Sein können, und ohne deren Beachtung in all- gemeines Abkommen mit der Sowaetunion, so Attraktiv und wünschenswert es auch sein möge, das Papier wert wäre, auf dem es fixiert ist“, Diese Prinzipien könnten folgen- dermaßen zusammengefaßt werden; Innere Freiheit der Entscheidung und äußere Sicher- heit gegen eine Aggression für alle beteilig- ten Völker und Länder, einschließlich der Be- wohner der Sowjetzone und Ostberlins. „Bevor das deutsche Problem geregelt oder über einen Friedensvertrag mit der sowzeti- schen Regierung verhandelt oder auch nur be- raten wird, muß es eine freie gesamtdeutsche Regierung geben, die als Partner bei den Ver- handlungen über den Friedensvertrag auftre- ten und frei über ihre internationalen Be- ziehungen entscheiden kann“, sagte Butler. Man könne einem wiedervereinigten Deutsch- jand nicht das Recht nehmen, sich regionalen Bündnissystemen anzuschließen. Deutschland würde sonst mitten in Europa in eine ge- fährliche und verantwortungslose Isolierung geraten. Die beste Sicherung gegen eine solche Gefahr sei ein möglichst enger Anschluß Deutschlands— sei es die Bundesrepublik oder ein wiedervereinigtes Deutschland— an eine Organisation mit ausschließlich defen- siven Zielen, wie es die Europäische Vertei- digungsgemeinschaft ist. Butler betonte, daß das außenpolitische Fünfpunkte- Programm des Bundestages mit der Deutschlandpolitik der Westmächte im Einklang stehe. 3 Kanzler dankt für Eisenhower: Humanitäre Beweggründe Wiedervereinigung heißt nicht Vierertreffen Bonn(E.B.) Das Bundespresseamt veröf- fentlichte einen neuen Briefwechsel zwischen Präsident Eisenhower und Bundeskanzler Adenauer, in dem beide Staatsmänner erneut versichern, trotz der sowetischen Ablehnung auf wirksame Weise die Not der Bevölkerung der Sowietzone lindern zu wollen. Der Kanzler bedankt sich in seinem neuen Schreiben bei Präsident Eisenhower im Na- men der Bundesregierung und im Namen des deutschen Volkes für die„spontane De- monstration menschlicher Hilfsbereitschaft“. Sein(Fisenhowers) großherziges Angebot, der Not der Bevölkerung der Sowjetzone durch sofortige und umfangreiche Lieferungen von Nahrungsmitteln zu steuern, habe ihn(Aden- auer) tief gerührt. Trotz der Ablehnung der sowjetischen Regierung bittet der Kanzler Eisenhower, die Lebensmittel der Bundesre- gierung zur Verfügung zu stellen. Die Bun- desregierung werde alles tun, um Sie Auf die Wirksamste Weise zur Linderung der Leiden der Menschen in der Sowjetzone zu verwen- den. Präsident Eisenhower hebt in seinem Ant- wortschreiben erneut hervor, daß das An- gebot aufrecht erhalten bleibt und daß die Lebensmittel weiterhin zur Verfügung stehen. Die amerikanische Regierung werde nicht auf- hören, den Sowjets klar zu machen, daß das Angebot ausschließlich durch humanitäre Be- weggründe veranlaßt worden sei,„und daß die Lebensmittel zur Verfügung stehen, Falls die sowjetische Regierung mre Einfuhr in die sowjetische Besatzungszone gestattet“. Bekanntlich hat der Kanzler Bereits durch Ministerialdirektor Blankenhorn, der in„Se- heimer Mission“ nach Washington reiste, der amerikanischen Regierung seinen Dank Aus gesprochen. Wie jetzt weiter bekannt wird, les der Kanzler auf dem Außenminister Treffen in Washington durch 555 Hachdrii rücklich derauf hinweisen, die Euro- V sein könne. Damit ist nochmals der von Prä- sident Eisenhower Mitte April gemachte Vor- Wie zu erwarten, unterzog Oppositionsfüh- rer Clement Attlee die Ergebnisse der Wa- shingtoner Außenminister Konferenz einer scharfen Kritik. Er bemängelte, daß die Außen- minister der USA, Frankreichs und Groß- pritanniens es unterlassen hätten, dem Vor- schlag Churchills entsprechend ein Treffen der Regierungschefs der vier Großmächte anzu- regen. Eine Außenministerkonferenz unter Beteiligung der Sowjetunion, wie sie der Westen vorsehe, sei lediglich dazu geeignet, die Reibungspunkte zwischen Ost und West noch stärker hervortreten zu lassen. Regie- rung und Opposition seien sich noch vor we- nigen Wochen darüber einig gewesen, daß ein Treffen der vier Regierungschefs die besten Voraussetzungen böte, um die erstarrte Welt- situation wieder in Fluß zu bringen. Es sei ein schwerer Fehler, wenn dieser Vorschlag Churchills jetzt unter den Tisch falle. „Die Welt wartet auf einen neuen Start“, rief Attlee, und wir glaubten, er habe sich angebahnt. Die plötzliche Erkrankung des Premierministers war eine Entwicklung, die sich voraussehen lieg. Doch ich fürchte, was jetzt geschieht, ist nicht gerade eine Fortset- zung seines Versuches, eine neue Atmosphäre in der Welt zu schaffen.“ Offenbar lasse sich der Westen jede Gelegenheit entgehen, die Iitiative zu ergreifen und gebe sich damit zufrieden, auf der Stelle zu treten. Zur gleichen Stunde berichtete der geschäfts- führende Außenminister, Lord Salisbury, dem Oberhaus über die Außenministerkonferenz in Washington. Nach seiner Ansicht sei es von „besonderer Wichtigkeit“, erklärte er, daß die Außenminister übe reingekommen seien, unge- achtet der jüngsten Entwicklungen in der Sowjetunion und in Osteuropa weiterhin Auf die Verwirklichung des G- Proſektes hinzu- arbeiten. Die Außenminister seien sich dar- über einig gewesen, daß die Europäische Ver- teidigungsgemeinschaft, die Montanunion und die geplante Europäische Politische Gemein- schaft„in sich notwendig seien, Sie sollten nicht mit irgendwelchen bestehenden inter- nationalen Spannungen in Verbindung ge- bracht werden, sagte Salisbury. Salisbury be- tonte, daß die drei Westmächte in Uberein- stimmung mit den Wünschen der Bundes- regierung alles in ihrer Macht Stehende tun wollten, um Deutschland zur Wiedervereini- gung in Freiheit zu verhelfen und damit einen ständigen Unruheherd aus der Welt zu schaf- fen. Premierminister Sir Winston Churchill be- darf nach Ansicht informierter Kreise minde- stens noch eines zweiten Monats Urlaub, ehe er die Führung der Regierungsgeschäfte wie- der übernehmen kann. US. Hilfsangebot schlag angesprochen worden, ein allgemeines System der Abrüstung und der gegenseitigen Sicherheit im Rahmen der Vereinten Nationen zu schaffen Die EVG könne sehr wohl ein Element eines solchen Systems bilden. Ander- erseits würden auch gegenüber der Sowiet- union die Türen zu einer ihrem behaupteten Sicherheitsbedürfnis entsprechenden Verstän- digung zwischen Ost und West geöffnet. Staatssekretär Hallstein meinte in München vor dem CSU- Wirtschaftsbeirat unter Bezug- nahme auf die letzte Außenministerkonferenz in Washington:„Die Wiedervereinignug von Deutschland ist nicht identisch mit Vierer Verhandlungen“ Man solle so verhandeln, daß man womöglich mit einer geringeren An- zahl von Sitzungen zu einem besseren Ergeb- nis komme, als 2. B. in den Korea- und Osterreich- Verhandlungen. Zur jüngsten so- Wzetischen Politik erklärte Professor Hall stein, daß es noch immer außerordentlich schwierig sel, vorauszusagen, Was die Sowiet- union überhaupt vorhabe, Sein Amt habe in keiner Abteilung mit solcher Energie gear- beitet, wie in der Ost-Abteilung, und„trotz- dem sind wir weiterhin nur auf Hypothesen angewiesen“ Man müsse aber davon ausge- hen und dürfe nicht verkennen, daß das pri- märe Ziel der Sowjetunion die Unterwerfung ganz Deutschlands in den sowjetischen Macht- bereich sei. Seines Erachtens müsse es durch- aus möglich sein, der Sowjetunion aus der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft her- aus das Gefühl der Sicherheit zu geben, denn wenn den Sowjets etwas geboten werden solle, was eindrucksvoll genug zur Kompen- sation gegen Mitteldeutschland sei, dann könne das unmöglich nur durch Deutschland allein gescnenen. Die russische Forderung nach Si- cherheit gegen einen eventuellen( utschen Angriff könne im übrigen durchaus befriedigt werden, ohne die Europaische Verteidigungs- gemeinschaft zu gefährden. 5 e a Heinemann verbindet sich mit Wirth Weitere Wahlbündnisse?— Keb wirbt um den Mittelstand BOnn(E.B.) Die Vorstände der„Gesamt- deutschen Volkspartei“ Gustav Heinemanns und des, Bundes der Deutschen“ Joseph Wirths haben vor kurzem beschlossen, für die kom- menden Bundestagswahlen gemeinsame Kan- didaten aufzustellen. Die Vorstände teilten in Bonn mit, daß der„Bund der Deutschen“ sei- nem kommenden Parteitag vorschlagen werde, keine eigenen Wahlvorschläge einzureichen, sondern die Stimmen seiner Anhänger der Liste der„Gesamtdeutschen Volkspartei“ zu- zuführen. In einer gemeinsamen Erklärung, der sich auch ein Vertreter der Frei-sozialen Union angeschlossen hat, heißt es, es gelte, die un- abhängigen Fräfte zusammenzufassen,„um der verhängnisvollen Bonner Politik ein Ende zu bereiten“. Für die bevorstehenden Wahlen müßten deshalb alle parteiegoistischen Uirteressen diesem großen Ziel untergeordnet Werden. Ahnliche Regelungen über ein Zu- sammengehen mit anderen politischen Grup- pen stünden vor dem Abschluß. In der ge- meinsamen Erklärung werden alle Deutschen aufgerufen, sich zusammenzuschliegen und „die Aufrüstung Deutscher gegen Deutsche“ abzulehnen. Das Zentralorgan der Kommunistischen Partei veröffentlichte ein„Mittelstandshilfs- programm der KPD, in dem eine„Politik des Schutzes und der Entfaltung des deut- schen Mittelstandes“ befürwortet wird. Angaben für NATO-Fragebogen gebilligt Kabinett erörtert Lieferungen für die Sowiet- zone— Weniger Amerikahäuser Bonn(E. B.) Das Bundeskabinett hat die von den zuständigen Ministerien ausgearbei- teten Angaben für den NATO-Fragebogen, die Auskunft über die wirtschaftliche Entwick- lung und Leistungsfähigkeit der Bundesrepu- blik geben, gebilligt. Ein solcher Fragebogen ist allen Mitglied- Staaten des Nordatlantikpaktes sowie der Bundesrepublik zugegangen. Auf der Grund- lage der Antworten über die Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit soll die Höhe eines Künf- tigen deutschen Verteidigungsbeitrages fest- gesetzt werden. Der bisherige, mit Vertretern Großbritanniens, der USA und Frankreichs in Paris vereinbarte Beitrag von 950 Millionen DM monatlich nach Inkrafttreten des EVG Vertrages war eine vorläufige Regelung, die für die Bundesrepublik nur bis zum Ende dieses Haushaltsjahres bindend sein sollte. Die Bundesregierung soll ferner bis zum 15. August zu zwei Entscheidungen der Ho- nen Behörde der Montanunjon Stellung neh- men. Die Hohe Behörde hat den Schuman- planländern einen Plan über die Zusammen- arbeit mit der OEC überreicht. Die Hohe Behörde hat ferner den Regierungen der Schumanplan-Länder mitgeteilt, daß sie nach Artikel 14 des Uberleitungsvertrages als Be- auftragter der Mitgliedländer in Fragen der Eohle- und Stahlwirtschaft mit dritten Län- dern verhandeln wird. Zu diesen Beschlüssen der Hohen Behörde sollen die Regierungen ihre Ansichten vortragen. Das Kabinett befaßte sich ferner mit der technischen Durchführung der Lebensmittel- sendungen in die sowzetische Zone und nach Ostberlin. Wie Staatssekretär Thedieck vom Ministerium für gesamtdeutsche Fragen dem Kabinett mitteilte, werden die Detailfragen in Berlin direkt geklärt. Schließlich bestimmte das Kabinett den Staats sekretär im Bundes- innen ministerium, Dr. Bleek, und einen Fach- juristen, als Vertreter der Bundesregierung in dem von der Gesamtdeutschen Volkspartei (Heinemann) eingeleiteten Verfassungsprozeß wegen der Fünf-Prozent-Klausel und der Un- terschriftensammlung. IS-Hochkommissar Conant erklärte bei einem Besuch der Justus-von-Liebig-Hoch- schule in Gießen, die deutschen Universitäten Könnten nicht mehr mit amerikanischen Geld- mitteln rechnen, wie sie früher aus dem Me- Cloy-Fonds gewährt worden Waren. Hoch- kommissar Mecloy habe u, a. die Aufgabe ge- habt, beim deutschen Wiederaufbau zu helfen. Er, Conant, solle vor allem die Hochkom- mission der Besatzungsmacht in eine Poli- tische Botschaft umwandeln. Uber die Zu- kunft der Amerikahäuser sagte Conant, dag deren Zahl in den letzten zwei Jahren von 150 auf 36 vermindert worden sei. Er glaube aber, daß vorläufig nicht alle Amerikahäuser aufgelöst würden. In welchem Umfang 5 aufrecht erhalten würden, hänge von den Be- i willigungen des amerikanischen Kongresses Ab. 8 Bundesfinanzminister Fritz Schäffer traf in Washi n mit MSA- Direktor Stassen zu- Programm wegen Gallenblasenbeschwerden etwas zusammenstreichen müssen. 5 Lord Salisbury, der amtierende bri Lschbe Außenminister, ist von der W. toner Ronferenz wieder nach London zurückge- Minister hat sein Washingtoner 3 Wirths„Bd“ von der KPD unterwandert Elfes glaubt es nicht— Auch Heinemann hat Bedenken— Krise in der DP Hessen Offenbach(Up). Ehemalige führende Furiktionäre und Mitglieder des„Arbeits- Kreises für deutsche Verständigung“, der „Deutschen Sammlung“ sowie des„Bundes der Deutschen“ teilten der Presse mit, daß der ehemalige hessische Landes vorsitzende des deutsche Verständigung Arbeitskreises für und Mitglied des Rates der Deutschen Samm- Jung, der Frankfurter Bücker, seine Den Funktionen nieder- dem tendsmitglied des Wilhelm Elfes, in Worfen, daß dieser der„kommunistischen Arbeitsausschuß und lung! entgegenzuwir- michts getan Machters Bücker wärft in dem Brief die Frage auf, ob Elfes bekannt sei, daß die hauptamtlichen Mitarbeiter der Deutschen Sammlung“ und des Bundes der Deutschen“ fast ausnahmslos kommunistische Funktionäre seien, die ihre Anweisungen ausschließlich über einen Ku- Tierdienst, zum Teil geschlüsselt, von der Düsseldorfer KP-Zentrale erhalten, und dag Persönliche Briefe an ihn, Elfes, sich bereits 48 Stunden später durch Kuriere in den Hän- den der EP befanden. Elfes wies diese Behauptungen als„Mär chen“ zurück.„Im Bundesvorstand und im Bundesbüro in Düsseldorf ist meines Wis- Sens kein Mann und keine Frau, die irgend- eine Funktion innerhalb der Kommunistischen Partei innehaben“, sagte Elfes.„Der Bund ist eine Partei und keine Bewegung und nie- mand, der anderweitig verpflichtet ist, kann bei uns mitarbeiten“.„Der Bund der Deut- schen“ will in den nächsten Tagen offiziell zu den Berichten über eine kommunistische Un- terwanderung der Partei Stellung nehmen. Der Vorsitzende der„Gesamtdeutschen Volkspartei“(GVP), Gustav Heinemann, be- tonte in Essen auf Anfrage, daß die von ihm vertretene Partei durch die Mannheimer Ver- einbarung mit dem„Bund der Deutschen“ in Mrem Charakter und ihrer Unabhängigkeit nicht verändert werde. Eine Verschmelzung mit dem„Bund der Deutschen“ werde in kei nem Fall stattfinden. Die GVP werde ledig- lich aus den Reihen der Partei Dr. Wirths Kandidaten auf hre Wahllisten nehmen, wäh- rend der Bund auf die Aufstellung eigener Kandidaten zugunsten der GVP verzichte. Auf den Hinweis, daß der„Bund der Deut- schen“ nach immer wiederkehrenden Behaup- tungen unter starkem kommunistischem Ein- fuß stehe und dadurch eine Einflußnahme kommunistischer Elemente innerhalb der GVP möglich werde, sagte Heinemann:„ES ist klar, dag schwere Bedenken Vorliegen, aber in der Partei Wirths gibt es genugend Leute, die keine Kommunisten sind, sondern eine Deutschlandpolitik ohne Bindung nach Ost oder West betreiben wollen.“ Heinemann teilte bei dieser Gelegenheit mit, daß man nunmehr in Verhandlungen über Wahlabsprachen mit nationalen Grup- Pen eingetreten sei. Der aus der Bayernpartei ausgeschiedene Bundestagsabgeordnete Her- mann Etzel ist jetzt Mitglied der Gesamtdeut- schen Volkspartei(GVP) geworden. Er wurde in den Vorstand gewählt. Die seit Monaten in der hessischen DP-Or- Sanisation schwebende Krise ist jetzt in ein akutes Stadium getreten. Der Landesvorstand der Partei hat mit zwei Drittel-Mehrheit drei seiner weiteren Vorstandsmitglieder, darunter den Ehrenvorsitzenden und DP- Bundestags- abgeordneten Dr. Wilhelm Leuchtgens wegen „Versteckter Revolte“ aus der Partei Ausge- schlossen, Nach einer Erklärung des Landes- Vorsttzenden Dr. Schranz soll eine zwölfköp⸗ lige Oppositionsgruppe unter Führung von Leuchtgens an den Landesvorstand die ulti- mative Forderung gerichtet haben, einige Funktionäre aus ihren Amtern zu entfernen, da durch sie die„demokratische Entwicklung der Partei in Hessen gefährdet wird.“ Der ehemalige Reichsstudentenführer und Mitglied des Landesvorstandes der DP in Hessen, Dr. Derichsweiler, hat sich mit der ausge- schlossenen„Oppositionsgruppe“ solidarisch erklärt. Spionagefall im Amt Blank BOnn(E. B.) In der Dienststelle des Si- cherheitsbeauftragten der Bundesregierung, Theodor Blank, ist ein Spionagefall aufge- deckt worden. Wie ein Sprecher der Dienst- Stelle bekanntgab, konnte ein am 1. Juli dieses Jahres als Schreiber eingestellter Mann 18 Tage später als Spion überführt und verhaf- tet werden. Der Mann hat nach den Angaben des Sprechers nur unbedeutendes Material in geringfügiger Menge entwendet. Einzelheiten, insbesondere über die Auftraggeber des Man- nes, wurden nicht bekanntgegeben. Sechs Spionage verdächtige verhaftet Bonn(E. B.) Sechs deutsche Staatsange- hörige, darunter zwei Frauen, sind, wie erst jetzt bekannt gegeben wurde, am 9. Juli von britischen Behörden unter dem Verdacht ver- Haftet worden, Spionage für die Sowjetunion getrieben zu haben. Wie das Amt des briti- schen Hochkommissars mitteilte, sollen die Spionageverdächtigen am nächsten Freitag vor ein alliiertes Gericht in Düsseldorf ge- stellt werden. Das Bundesinnen ministerium teilte mit, daß am 11. Juli ein tschechischer Agent von deutschen Sicherheitsorganen ver- haftet worden ist. Er habe unter dem Deck- mantel der tschechischen Handelsflrma„Rovo“ Spionage gegen den Westen getrieben. Der amerikanische Botschafter in Moskau, Charles E. Bohlen, hat seine Besprechungen in Washington beendet und ist nach Paris zu- rückgekehrt. Bohlen wird in der Schweiz einen Urlaub verbringen. 731 Todesopfer haben die letzten Uber- schwemmungen und Erdrutsche in Japan nach amtlichen Angaben gefordert. 1262 Personen Werden noch vermißt, auch von ihnen haben scheinlich die meisten den Tod gefun- Oberingenieur Hans Gründer des Neue Querschüsse Rhees zu erwurten! Geheimnisvolle Andeutungen in Seoul— Dulles: Gedämpfter Optimismus Seoul(UP). Während die Unterhändler der Vereinten Nationen und der Kommuni- sten letzte Hand an das Waffenstillstandsab- kommen legen, häufen sich die Anzeichen da- für, daß der südkoreanische Präsident Syng- man Rhee erneut versuchen will, das Zu- standekommen der Waffenruhe zu torpedie- ren. Rhee selbst hat sich in den letzten Tagen nicht zum Waffenstillstand geäußert. Sein Außenminister Pyung Lung Tae gab aber nach einer mehr als einstündigen Besprechung mit Ministerpräsident Paik Too Chin und UDS- Botschafter Briggs bekannt, hee werde sich an die Offentlichkeit wenden, sobald er aus Washington Antwort auf„einige Fragen“ erhalten habe, die während seiner Verhand- lungen mit dem amerikanischen Sonderbeauf- tragten Walter Robertson ungeklärt geblieben seien. Aus einflußreichen südkoreanischen Kreisen verlautete ferner, Rhee werde vielleicht eine „Richtigstellung“ veröffentlichen, da die süd- koreanischen Zusicherungen, auf Grund de- ren die Kommunisten sich zum Abschluß des Abkommens bereiterklärten, nicht in der Form gegeben worden seien, wie sie in einer vom kommunistischen Chefparlamentar, Ge- neral Nam II veröffentlichten Erklärung dar- gestellt wurden. Gegenwärtig sei Rhee noch damit beschäftigt, diese Erklärung der Kom- munisten zu prüfen, in welcher diejenigen Punkte aufgezählt sind, über die sich die Un- terhändler nach Mitteilung Nam IIS geeinigt haben. Welche Punkte Rhee als„Unrichtig Wiedergegeben“ empfinde, ließ sich nicht in Er- fahrung bringen. Verantwortliche südkores- nische Politiker betonten, das Versprechen Rhees, sich an den Waffenstillstand zu hal- ten, sei nicht endgültig, solange die USA nicht Alle ihre Zusicherungen erfüllt hätten. Dar- unter sind wohl vor allem Abschluß und Rati- fizierung eines Südkoreanisch- amerikanischen Bündnispaktes zu verstehen). Währenddessen gehen in Pun Man Jon die abschließenden Verhandlungen über das Waf⸗ fenstillstandsabkommen weiter. Die Stabs- Offiziere beider Seiten saßen stundenlang an den Generalstabskarten, um die Demarka- tionslinie abzustecken, und auch die Verbin- Aungsoffiziere kamen zu einer halbstündigen Sitzung zusammen. Auch die wechselvollen Kämpfe an der Front gehen weiter, wenn auch längst nicht mit der gleichen Intensität wie in der vorigen Woche. Offenbar wollen die Chinesen ver- suchen, einige Höhenstellungen zu erobern, die die Einfallstraße nach Seoul beherrschen. Der amerikanische Außenminister John Fo- ster Dulles sagte in Washington in einer Pressekonferenz, er sehe mit gedämpftem Optimismus der Unterzeichnung des Waffen- Stillstands in Korea entgegen. Es sei weder angebracht, die Chancen auf Abschluß der Waffenruhe allzu optimistisch zu beurteilen, noch jeden Glauben an eine Feuereinstellung u verlieren. Zu wirklicher Zuversicht bestehe Allerdings, wenn man es mit Kommunisten zu tun habe, niemals Anlaß, ehe diese nicht ren guten Willen durch Taten bewiesen hät- ten. Zwischen den USA und Südkorea seien Alle Fragen geklärt worden, fuhr Dulles fort und betonte, daß Rhee das definitive Ver- rechen gegeben habe, den Abschluß des Waffenstillstandes nicht zu erschweren und sich an die Waffenruhe zu halten. Der Sender der nordkoreanischen Haupt- stadt Pyongyang verkündete, daß das Waf⸗ fenstillstandsabkommen„jeden Augenblick“ unterzeichnet werde. In der Meldung fehlten jegliche kritischen Ausfälle und Vorwürfe ge- Sen die Vereinten Nationen, durch die sich der Sender Peking noch in den letzten Pagen Ausgezeichnet hatte. Dulles und Staatssekretär Robertson wur- den überraschend in das Weise Haus 2u Prä- sident Eisenhower beordert. Es wird Vermutet, daß die Note der südkoreanischen Regierung behandelt wurde, in der um Erläuterung eini- ger Fragen ersucht wird, die während der Verhandlungen zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Syngman Rhee und Robertson angeblich ungeklärt geblieben sind. Die indische Regierung hat die USA und Rotchina um die Zusicherung ersucht, daß die indischen Delegierten und die indischen Trup- Pen, die aufgrund des Abkommens über den Kriegsgefangenenaustausch nach Kores ent- sandt werden sollen, ihre Aufgaben unter Shrenhaften Bedingungen, die im Einklang mit der Würde und dem Selbstinteresse In- diens stehen, werden erfüllen können. Wie die indische Regierung weiter mitteilt, ist die Vorausabteilung der indischen Delegation an- gewiesen worden, sich für die Verschiffung nach Korea bereitzuhalten, sobald das Waf⸗ fenstillstandsabkommen unterzeichnet sei. Die Vorausabteilung werde unter Leitung von Außenminister Kumar Nehru stehen. Hilde Benjamin gibt neue Streiks zu Polnische Partisanen in Deutschland? Berlin(UP). Der neue Pankower Justiz- minister Hilde Benjamin(SED) hat in einer Ansprache die noch vier Wochen nach dem mitteldeutschen Volksaufstand anhaltende Welle von Streiks und Demonstrationen der Arbeiterschaft in der Sowzetzone gegen das SED-Regime bestätigt. In ihrer Antrittsrede vor dem Personal des Ostberliner Justizmini- steriums bestritt Hilde Benjamin den Arbei- tern das Streikrecht und beschuldigte ihren Vorgänger Max Fechner, er habe mit„fal schen, irreführenden Verlautbarungen Provo- kateure geschont“. Der zum„Republikfeind“ erklärte ehema- lige Justizminister Fechner hatte wenige Tage vor seiner Absetzung in einem Interview den Arbeitern das Streikrecht zugestanden. Hilde Benjamin erklärte hierzu: Dadurch wurden die Unruhen zu neuem Aufflackern gebracht, so daß unserem Staat großer politischer und materieller Schaden entstand“, Hilde Benja- min strafte damit alle Dementis der Sowiet- zonen-Behörden Lügen, wonach es nach dem 17. Juni„niemals“ zu weiteren Streiks oder Protest- Demonstrationen der Arbeiterschaft gekommen sei. Max Fechner sei als Justiz- minister abgesetzt worden, weil er den Arbei- tern das Streikrecht zugesprochen habe, er- klärte Hilde Benjamin. Es sei jetzt Aufgabe der Sowjetzonen-Gerichte, gegen alle Perso- men vorzugehen, ‚die die Wühlarbeit gegen Unseren Aufbau und unseren Staat organisie- ren“, also auch gegen Streikleitungen. Damit Wird in der Praxis von den Pankower Macht- habern das Streichrecht mißachtet bleiben, das in Artikel 14 der Ostzonen-Verfassung garan- tiert ist. Inwieweit sie in ihrer neuen Stellung an der Unterdrückung der schwelenden Auf- standsbewegung mitwirken werde, gab Hilde Benjamin mit der Erklärung zu verstehen, daß „Wir, die Organe der Justiz, einen der mäch- tigsten Hebel des Staates darstellen“ Der Westberliner„Telegraf“ und die im gleichen Verlag erscheinende„Nachidepesche“ berichteten, daß Widerstandsgruppen von Po- len, Tschechen und Deutschen ins Riesenge- birge und in Ostsachsen eingerückt seien, um SoWzetische Truppen zu bekämpfen. Segen die Partisanen hätten die Sowjets starke Militäreinheiten sowie Düsenjäger eingesetzt. Am 16. Juli sei es in den Wäldern um Niesky in der Lausitz zu Feuergefechten gekommen. Die Partisanen sollen auch die Grenzbrücken bei Deutsch-Ossig und Deschka gesprengt ha- ben. Alliierte Sicherheitsbehörden in Berlin stehen diesen Berichten reserviert gegenüber. Andererseits geht aus Flüchtlings-Aussagen hervor, daß die vor 14 Tagen gemeldeten Auf- stände in den polnischen Westgebieten von Sowjetsoldaten und polnischer Miliz zwar nie- dergeschlagen wurden, die Partisanen-Tätig- keit jedoch anhalte. Die Regierung der Sowjetzone teilte in einer Erklärung mit, daß die Sowietunion der „DDR“ einen Kredit in Höhe von 231 Millio- nen Rubel zum Ankauf von Lebensmitteln und Rohmaterialien aus der Sowjetunion ge- währt habe. In der Erklärung heißt es, die- ser Kredit werde zum Ankauf von Butter, an- deren. Fetten, Ol, Fleisch und Baumwolle ver- Wandt werden. Diese Kreditierung sei auf ein Ersuchen der ostdeutschen Regierung zu- rückzuführen, in dem die Sowjetunion vor zwei Wochen gebeten wurde, Ostdeutschland Lebensmittel und Rohmaterialien zur Her- stellung von Verbrauchsgütern zur Verfügung zu stellen. 8 5 In einer geheimen Durchführungsverord- nung hat der neue Staatssekretär für Inneres 5 in der Sowjetzone, Josef Hagen(SED), jetzt die am 11. Juni vom Ministerrat erlassene Verfügung zur Rückgabe beschlagnahmten Eigentums teilweise rückgängig gemailt. Flüchtlinge, Westberliner und Bewohner der Bundesrepublik können nach der dem„Unter- suchungsausschuß freiheitlicher Juristen“ vor- liegenden Geheimverfügung nur dann wieder über ihr Eigentum verfügen, wenn sie in die Sowjetzone übersiedeln. Die früher zugebil- ligte Einsetzung von Bevollmächtigten ist auf- gehoben worden. 1 Moskau nimmt Anstoß an Flottenbesuch Britische und US- Kriegsschiffe laufen Istan- bul an— Sowjets sprechen von Demonstration London(UP). Obwohl die Sowietunion in Ankara entrüstete Vorstellungen erhoben hat, Werden ein amerikanisches und ein britisches Flottengeschwader in den nächsten zwei Wo- chen in das Goldene Horn einlaufen, um Istanbul ihre geplanten Besuche abzustatten. Die amerikanischen Kriegsschiffe, neun an der Zahl, werden schon am Mittwoch vor Istanbul erwartet, wo sie bis zum 27. Juli bleiben sollen. Am 27. Juli treffen dann in Istanbul 21 Einheiten der britischen Mittel- meerflotte unter Admiral Lord Mountbatten zu einem einwöchigen Besuch ein. Niemand hatte diesen Flottenbesuchen grö- Bere Bedeutung beigemessen, bis die sowie tische Regierung dem türkischen Botschafter eine Note übergab, in welcher genauere In- formationen über die Absichten der briti- schen und amerikanischen Kriegsschiffe erbe- ten werden. Der Besuch der beiden Geschwa⸗ der in Istanbul wird in der Note als„militä- rische Demonstration“ bezeichnet. Die Türkei hat sich dazu noch nicht ge- äußert, in politischen Kreisen Washingtons und Londons aber wurde die sowjetische Note mit einigem Befremden aufgenom- men. Amtliche Sprecher erklärten, die Ge- schwader befänden sich auf ihren alljähr- lichen Ubungsreisen, auf denen sie regel- mähig verschiedene Häfen der Mittelmeer- Länder berührten. Es sei schwer vorstellbar, Wie man etwas dagegen haben könne, wenn ausländische Kriegsschiffe dem Hafen von Istanbul auf türkische Einladung einen Be- such abstatteten. Sollte die Sowjetunion aber befürchten, daß die britischen und amerika nischen Kriegsschiffe ins Schwarze Meer ein- laufen wollten, dann befinde sie sich auf dem Holzwege: eine solche Absicht habe nämlich nie bestanden. 8 Der amerikanische Außenminister Dulles bestritt vor der Presse energisch, daß der Be- such der Kriegsschiffe in Istanbul als„mili- tärische Demonstration“ gedacht sei. Schlieg- lich sei die Türkei ja ein Mitglied der NATO und arbeite mit den anderen Mitgliedern eng zusammen. Im übrigen würden auch die Ha- fen anderer NATO-Mitglieder von britischen und amerikanischen Kriegsschiffen aufge- sucht. 5 Prag protestiert gegen Ballone Wie der Sender Prag mitteilt, hat die tsche- choslowakische Regierung in Washington ge- gen die anti- kommunistische Propaganda-Ak⸗ tion mit Luftballonen protestiert, die vor einigen Tagen von Bayern aus erfolgte. Diese Ballons, die mit dem Westwind nach der Tschechoslowakei flogen, waren mit etwa 12 Millionen Flugblättern versehen. Die tsche- choslowakische Regierung erklärt, die ameri- kanischen Behörden trügen die volle Verant- wortung für die Propaganda-Aktion, die„eine Provokation“ und eine„Verletzung des Völ- kerrechts“ bedeute. 7 8 5 Diamanten unter dem Fingernagel „Synthetische“ Diamanten waren natürliche Splitter— Seltsame Hochschulrektoren Bonn(EB.) Der Prozeß gegen den„Dia. mantenmacher“ von Bonn, Hermann Meincke begann vor der ersten Großen Strafkamme des Landgerichts mit einer Uberraschung: Die mitangeklagte Nichte Meinckes, die 22 Jahn Alte Edeltraut Meincke, erklärte auf Befr. gen, daß sie auf Wunsch ihres Onkels Natur. diamanten in die Retorte„mogelte“. Dies Sel erstmals geschehen, als Sachverständige eine Uberprüfung der Herstellung synthetischer Diamanten vornehmen sollten. Neben dem Hauptangeklagten Hermann Meincke und seiner Nichte Edeltraut Sitzen deren Vater, Wilhelm Meincke, und die Ehe. frau des Hauptangeklagten, Elfriede, auf der Anklagebank. Unter den Anklagepunkten nanmte der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Vowinkel, unter anderem gemeinschaftlichen Betrug und die unberechtigte Führung wis. Senschaftlicher Grade, 2. B. bei Hermann Meincke„Dr. Ing.“, bei seiner Ehefrau„Dr. med.“, und bei dem Bruder Wilhelm Meinde „Diplomlandwirt“. Wilhelm Meincke sagte aus, die„eingemogel- ten Naturdiamantensplitter“, die seine Tochter Edeltraut unter dem Fingernagel einschmug⸗ gelte, seien von allen Beteiligten als„erste Synthetische Diamanten“ freudig begrüßt wor- den. Bundeswirtschaftsminister Ludwig Ex- hard sei verständigt und mit diesem ein Glas Sekt auf diesen„guten Schritt vorwärts“ ge- leert worden. Aber erst ein größerer Stein, den man bei einem weiteren Versuch„her- Stellen“ wollte, sollte den Namen„Ludwig Erhard“ erhalten. Hermann Meincke, der die unberechtigte Führung eines wissenschaftlichen Titels S0 fort zugab, schilderte seinen Werdegang wie folgt: Er begann nach Absolvierung der Volks-. schule mit einer Lehre als Schneider, ging dann zur Landespolizei, von dort zur Krimi- nalpolizei. Hier wurde er wegen schweren Einbruchsdiebstahls entlassen und mit sech Monaten Gefängnis bestraft. Er stand dann ein zweites Mal ebenfalls wegen schweren Diebstahls vor Gericht, der mit 18 Monaten Gefängnis bestraft wurde. Nach seiner Ent- lassung gründete er eine Auskunftei mit Detektiv- Institut. Später war er als Schlosser tätig, dann als Zeichner und abschließend in einer Fabrik für Diamantenziehmaschinen, Wo er vier Patente erworben haben will. Nach der Anklageschrift war er aber nur mit Hand- Werklichen Arbeiten beschäftigt. Hermann Meincke und seine Frau gaber Zu, wegen des Doktortitels wahllos an Uni. V versitäten und Technische Hochschulen ge- 4 schrieben zu haben. Nach einigen Manipula- tionen hätten sie schließlich erreicht, daß die Rektoren von insgesamt drei Hochschulen ihnen eidesstattlich bestätigten, an ihrer In- stitution den Doktorgrad erworben zu haben. Die nicht existierende Doktorarbeit wurde un- ter dem Titel„Der Luftwiderstand von Flug- maschinen“ in dem Briefwechsel Meinckes immer wieder unter dem Siegel der Verschwie- genheit und als geheime Verschluß-Sache be- handelt. Einen der Professoren versuchte Meincke dadurch zu gewinnen, daß er ihm eine Stellung als Chemiker bei der„Hamak“ — der Diamantenfima— anbot. Unter Heiterkeitsausbrüchen der Anwesen⸗ den rechnete der Vorsitzende dem Angeklag- ten an Hand der Unterlagen vor, dag Mein- ckes Kommanditisten pro Tag fast eine halbe Million DM hätten erhalten müssen, wenn seine Versprechungen in Erfüllung gegangen Wären. Meincke bekam eine„Leibwache“— Eine halbe Million Verlust Bonn(E. B.) Im ‚Diamantenmacher-Pro- zeß“ sagten Angestellten der Diamantenma- cher-Firma als Zeugen aus, daß sie schon frühzeitig der Diamanten-Synthese Meinckes mißtrauten. Ein Angestellter hat nach seiner Aussage, um Meincke, seine mitangeklagte Ehefrau Elfriede und seinen Bruder Wilhelm Meincke zu überführen, Schmirgelpapier ge- rieben und die Schmirgelsplitter in die Re- torten geschüttet, in denen angeblich die Dia- manten„gezüchtet“ wurden. Die Meinckes hät- ten auch prompt diese Splitter als syntheti- sche Diamanten ausgegeben und den Erfolg überall freudig bekanntgegeben und gefeiert. Der Angestellte habe sein Mißtrauen schon zu diesem Zeitpunkt Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard mitgeteilt. Die Behörden hätten aber erst einige Wochen später die Ermittlun- gen aufgenommen. Der Geschäftsführer der Finanzierungsge- sellschaft für die synthetische Diamantenher- stellung Meinckes, Ernst Werner, sagte als Zeuge, er habe die von ihm auf der Gesell- schafter versammlung im Herbst 1951 gemachte Außerung, die Herstellung der künstlichen Diamanten durch die Hamak“ hieße einen Verteidigungsbeitrag auf goldenem Tablett nach den USA tragen“, von Bundeswirt- schaftsminister Erhard übernommen habe Werner legte Gutachten verschiedener Profes- soren vor, die die Echtheit der von Meincke Präsentierten Diamanten bestätigten. Sach- verständige der Zeiss-Werke hätten die La- boreinrichtungen des Diamantenmachers“ auf dem Gelände des Bundeswirtschaftsmini- steriums überprüft und sich sehr beeindruckt gezeigt. Auf ihr Anraten sei das Laboratorium ausgebaut worden. Die Bundesminister Er- hard, Dehler und Lehr hätten gemeinsam veranlaßt, daß Meincke eine Ein-Mann-Leib- garde“ der Bundeskriminalpolizei zur Ver- fügung gestellt wurde, um den„Erfinder“ vor dem möglichen Zugriff einer fremden Macht zu schützen, Den Gesamtverlust der Hamak“ . schätzte der Geschäftsführer auf etwa eine halbe Million DM. a Ministerialdirektor Manfred Klaiber, der Chef der Kanalei des Bundespräsidenten, ist zum Staatssekretär befördert worden. Der japanische Kronprinz Akihito ist in Pa- ris eingetroffen, von wo aus er nach Brüssel weiterreisen wird. Königin Salote von den Tonga-Insein wurde von Papst Pius XII. in feierlicher Audienz empfangen. Der Papst wird sich nun auf sei- 8 Sommersitz in Castelgandolfo zurückzie- 1 = e:.& d on i kr E. A D cb% g a 8 ease gad. 5 nee . 1 7 * Südweſtd. Rund ſchau Die Verteilung der Behördensitze Ausschuß prüfte Unterbringungs möglichkeiten für Mittelinstanzen Stuttgart(sw). Der Verwaltungsaus- schuß der Verfassunggebenden Landesver- Sammlung hat in der vergangenen Woche eine Besichtigungsfahrt durch verschiedene Städte Baden- Württembergs unternommen, um sich Aber die Unterbringungsmöglichkeiten für zentrale Mittelbehörden zu unterrichten. Uber das Ergebnis dieser Fahrt hat nun der Vor- Sitzende des Ausschusses, Willi Lausen(SPD), perichtet. Lausen geht davon aus, daß sich die TLandes versammlung unter dem Eindruck der nicht immer glücklichen Bonner Behörden- verteilung entschlossen hat, die Sitze der zen- tralen Mittelbehörden in einem Gang und nicht von Fall zu Fall zu bestimmen. Der Verwaltungsausschuß, der der Landesver- sammlung geeignete Vorschläge zu unterbrei- ten habe, sei sich darüber einig, daß Behörden, die nicht unbedingt am Sitz der Regierung zu sein brauchten, in anderen Städten unter- gebracht werden sollten. Dabei müsse aber auf Zweckmäßigkeitsgesichtspunkte ebenso Rücksicht genommen werden wie auf die Kostenfrage und auf die Tatsache, daß jede Verlegung eine Reihe von Unbequemlichkei- en für einen Teil der Bediensteten zur Folge haben werde. Um alle diese Faktoren berück- sichtigen zu können, habe sich der Ausschuß zu seiner dreitägigen Besichtigungsfahrt ent- schlossen. 5 In Mannheim sah der Ausschuß eine Reihe von Gebäuden, die gegebenenfalls für eine Oberfinanzdirektion und das Autobabnamt geeignet erscheinen. Auch Karlsruhe konnte Aber eine Reihe geeigneter Gebäude für den leichen Zweck vorweisen. Das Rastatter Barockschloß, das zunächst noch für unbe- stimmte Zeit von der französischen Besat- zungsmacht benutzt wird, sollte nach Ansicht der Ausschuß mitglieder zum größten Teil in Seinem bisherigen Zustand erhalten bleiben und nicht für profane Zwecke verwendet werden. Es kommt nach Ansicht des Aus- schusses allenfalls ein Seitentrakt für die Unterbringung einer Behörde in Betracht. Die Stadt selbst hatte an das Statistische Landes- amt gedacht, ein Teil der Verwaltung wünscht jedoch das Autobahnamt in Rastatt. In Frei- burg ist es nach den Feststellungen des Aus- schusses mit Gebäuden schlecht bestellt. Es hätten nur einige Privathäuser gezeigt werden Können, die als Behördensitze denkbar unge- eignet seien. Beeindruckt waren die Abgeord- neten dagegen von der ausgezeichnet unter- gebrachten Oberfinanzdirektion, der gegebe- menfalls weitere Räume angegliedert werden könnten. Dies wäre für den Fall von Be- deutung, daß sich das Parlament für die Ein- tellung des Landes in zwei Oberfinanzdirek- tionsbezirke entscheiden sollte. Das Kloster Bebenhausen bei Tübingen, das den Abgeordneten einen ausgezeichneten Ein- druck machte, scheint nach dem Bericht Lau- sens für die Unterbringung des Verwaltungs- gerichtshofs des neuen Landes durchaus ge- eignet. Grundvoraussetzung sei allerdings, daß keine räumlichen Veränderungen erfor- derlich werden, die das altehrwürdige Zister- Zienserkloster verschandeln könnten. Da auch die Forstdirektion und die Tübinger Univer- sität ihr Interesse für das Kloster Bebenhau- sen angemeldet haben, wäre noch daran zu denken, das Kloster für einen dieser Zwecke zu verwenden und für den Verwaltungsge- richtshof ein neues Gebäude zu errichten. In Frage käme hierfür Tübingen, das allerdings außer einigen städtischen Grundstücken keine geeigneten Objekte anzubieten hat. Reutlingen hat sich um das Landesvermes- Sungsamt beworben. Die dort von früher her noch arbeitenden Teile dieses Amtes sind nach den Feststellungen des Ausschusses jedoch Schlecht untergebracht. Es müßte zweifellos ein neues Gebäude errichtet werden. Ob das Ant unter diesen Umständen zweckmäßiger- weise überhaupt nach Reutlingen verlegt oder in Stuttgart zusammengefaßt werden solle, hänge zum Teil von der Höhe der erforder- lich werdenden Trennungsentschädigung ab. Ferner sei noch zu prüfen, ob sich eine aus- reichende Zahl technisch qualifizierter An- Zestellter bereitfinden würde, nach Reutlin- gen umzusiedeln. 5 Lausen stellt abschließend fest, daß die Be- sichtigungsfahrt dem Ausschuß eine gute Grundlage für seine endgültige Entscheidung geliefert Hat. Diese Entscheidung werde aller- dings nicht vor September fallen. So wandeln sich die Berufswünsche Bretten(sw). Der Begriff„Modeberuf“ nat sich in den letzten vier Jahren entschie- den gewandelt. Während vor der Währungs- reform in Bretten die Lehrstellen bei Metz Sern, Bäckern und Schneidern sehr gefragt Waren, gelten heute Schlosser, Blechner und Werkzeugmacher als„Modeberufe“. Dies stellte die Arbeitsamtsnebenstelle Bretten fest, die von 180 lehrstellensuchenden Jungen 140 in diesen Berufen unterbringen konnte. Wei- tere 40 Jungen, für die Lehrs len als Schnei- der, Gärtner, Metzger und Backer vorhanden sind, konnten bisher noch nicht Untergebracht Werden, da die Jungen kein Interesse für diese Berufe haben. Ein spendefreudiger Landkreis 5 Bruchsal(sw). Daß Not durch gemein- same Hilfe gelindert werden kann, hat die Bevölkerung des E eises Bruchsal in einer Spendeaktion für die hochwassergeschädigte Bevölkerung der Kreisgemeinden Rheinhau- sen und Oberhausen bewiesen. Uber 1200 Zentner Heu und 1400 Zentner Stroh wurden in knapp zehn Tagen den Hochwassergeschä- digten zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus spendete die land wirtschaftliche Zentralgenos- senschaft 50 Zentner Milchkraftfutter und 40 Zentner Kraftfutter. Mit den Spenden konnte der Mangel an Kraftfutter in den beiden ge- 7 Hanns Schloß FDP-Kandidat in Heidelberg Heidelberg sw). Die Delegiertenkonfe- renz des Stadt- und Landkreises Heidelberg der DVP/FDP hat Hanns Schloß, Schriesheim, zum Kandidaten für die Bundestagswahl no- miniert. Schloß gehört der DVP-Fraktion in der Verfassunggebenden Landes versammlung von Baden- Württemberg an. Heinrich Wiedemann nach London berufen Karlsruhe(sw). Der langjährige Lei- ter des Studios Karlsruhe des Süddeutschen Rundfunks, Heinrich Wiedemann, ist vom Londoner Rundfunk zur Mitarbeit in die Deutschlandabteilung der BBC- Programm- redaktion berufen worden. Wiedemann war zuletzt als Manuskriptautor und Regisseur von Hörfolgen und Hörspielen im Studio Heidel- berg des Süddeutschen Rundfunks tätig. Ein Jahr Karlsruher Jugendkabarett Karlsruhe(lsw). Das Karlsruher Ju- gendkabarett„Die Setzlinge“, eine Gruppe Junger Menschen, die sich nebenberuflich dem Kabarett verschrieben hat, feierte in diesen Tagen sein einjähriges Bestehen. In dieser Zeit haben„Die Setzlinge“ drei Programme, die sich hauptsächlich mit den Gegenwarts- problemen beschäftigen, herausgebracht. Das Jugendkabarett setzt sich aus sieben Jugend- lichen zusammen, die ohne fremde Hilfe ihr Programm zusammengestellt und gespielt ha- ben. Im zweiten Spieljahr beabsichtigt das Kabarett, zahlreiche Gastspiele in der Bun- desrepublik zu geben. An zwölf Tagen zwölf Verkehrstote PfOTZheim(IswW). Die Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang haben sich im Stadt- und Landkreis Pforzheim in den letzten zwei Wochen in auffallender Weise gehäuft. Un- Vorsichtigkeit im Verkehr forderte am Mon- tag wieder zwei Todesopfer. In Wilferdingen kam ein Motorradfahrer ums Leben, als er sich umsah und auf einen Lastzug auffuhr, und in Langenalb lief ein Arbeiter hinter einem Holzstoß hervor einem Personenwagen in die Fahrbahn. An zwölf Tagen verloren im Stadt- und Landkreis Pforzheim zwölf Men- schen bel Verkehrsunfällen ihr Leben. Stadt sorgt für ihre Beamten for:Eheim(sw). Die Stadtverwaltung von Pforzheim mußte während der letzten Jahre alljährlich Beträge in Höhe von 15 000 bis 18 000 DM als Trennungsentschädigung bezw. Fahrgeld für auswärts wohnende Be- amte zahlen. Noch im vergangenen Jahre würden bei einer Umfrage 215 wohnungs- suchende städtische Bedienstete gezählt. Zur Einsparung der hohen Entschädigungskosten ist die Stadtverwaltung jetzt dazu überge- gangen, in großzügigem Maße mit städtischen Geldern für ihre Beamten und Angestellten Wohnungen zu errichten. Außerdem hat sie gegenüber Kreditanstalten die Ausfallbürg- schaft für Wohnungsbaudarlehen an Beamte und Angestellte in Höhe von DM 135 000 über- nommen. Großherziges Angebot eines Bollschweiler BOIIShweil, Kreis Freiburg(Isw). Die Heidelberger Stadtverwaltung ist dieser Tage in einem Schreiben von einem Bürger aus Bollschweil gebeten worden, der zuständigen amerikanischen Armeedienststelle in Heidel- berg mitzuteilen, daß er die Absicht habe, eines seiner gesunden Augen für einen an der Korea-Front erblindeten amerikanischen Sol- daten zu opfern. Oberst Mudgett vom 130. Station Hospital in Heidelberg, dem der Brief zugeleitet wurde, ließ dem Bollschweiler Bür- ger für das großherzige Angebot danken, be- tonte jedoch, daß davon kein Gebrauch ge- macht werden könne. Die Streitkräfte der US-Armee in Deutschland verfügten nicht über die notwendigen Klinischen Einrichtun- gen, um eine komplizierte Operation, wie sie eine Augentransplantation darstelle, ausführen zu lassen. Waldshut ist besatzungsfrei Waldshut(Isw). Waldshut ist seit Mon- tag besatzungsfrei. Am vergangenen Wochen- ende haben die letzten vier französischen Fa- milien Waldshut verlassen. Die in einer Villa untergebrachte französische Gendarmerie- Sta- tion Wurde aufgehoben und das Gebäude ge- räumt. Die Villa war bereits vor einiger Zeit von der Waldshuter Krankenhausverwaltung käuflich erworben worden. Radolfzell feierte„Hausherrenfest“ RAd OI fz ell(sw). Das Hochfest der Ra- dolfzeller Bürgerschaft, das„Hausherrenfest“, wurde mit einem Seenachtsfest in seinem ersten Teil abgeschlossen, Das Fest erhielt in diesem Jahr durch die Einweihung der neuen Radolfzeller Münsterglocken eine besondere Note. Unter den Glocken befindet sich als größte die neue Hausberren-Glocke, die ein Gewicht von 3900 kg hat. Tausende wohnten der Weihe bei. Am Abend erlebten die Be- sucher, die mit Autos, mit der Bundesbahn und mit dem Schiff an den Untersee gekom- men waren, vom Land und von den Schiffen aus das Seenachtsfest. Tod am Bahnübergang Lahr(sw). Eine kaufmännische Ange- stellte aus Heidelberg wurde getötet, als an einem unbeschrankten Bahnübergang bei Lahr ein Personenkraftwagen von der Lokomotive eines Personenzuges erfaßt und eine Strecke mitgeschleift wurde. Die Angestellte War die Beifabrerin eines amerikanischen Soldaten, der mit leichteren Verletzungen davon kam. Neue Pflichtplätze für Schwerbeschädigte Freiburg sw). Durch die Anderung der Einstellungsquoten für Schwerbeschädigte von 2 auf 8 Prozent sind im Regierungsbezirk Südbaden 12 000 neue Pflichtplätze geschaffen worden, die mit Schwerbeschädigten besetzt werden missen. Auf einer Kundgebung des Bundes hirnverletzter Kriegs- und Arbeits- Opfer am Sonntagabend in Freiburg erklärte der Chefarzt des Hirnverletztenheimes Schloß Rheinburg, Dr. Schmieder, daß Hirnverletzte, wie die Praxis ex wiesen habe, besonders ver- antwortungsbewußzt arbeiteten. Stelle man sie an den richtigen Platz, so habe der Betrieb viel Nutzen von ihnen. Die Arbeit dürfe je- doch nicht monoton sein und die Nachtarbeit müsse vermieden werden. Lalrale Nundoclau Ich habe den Herbst gesehen Mitten im Sommer steht das Jahr. Korn und Früchte drängen zur Reife und der große Garten der Natur prangt in bunten Farben und satter Fülle. Die Menschen erleben die Sehnsucht nach Freiheit und Freude: Er- holung, Urlaub, Ferien. Die Sonne läuft lang- Sam, aber stetig ihre Himmelsbahn und die Zeit ist ihr Begleiter, der aufnimmt, was verfällt. Zwischen Sonne und Regen schleicht sich aber langsam schon der Herbst in unsere Tage. Zwischen den heiteren Blüten des Som- mers flammen die ersten Künder des Verge- henmüssens auf: Astern. Ihre bunten, fül- ligen Blumengesichter heben sich aus den Beeten und sind schon bis zu den farbigen Blumenständen des Marktes, zu den Men- schen in Stadt und Land gekommen. Sie win ken verstohlen und erinnern uns: Alle Pracht Vergeht, das Blühen und das Leben! In Schön- heit wird das Streben müde sterben. Ein fei- ner Hauch der Vergänglichkeit strömt aus ihren Blütenköpfen und trifft uns mit leiser, Weher Melancholie. nauffällig schiebt sich schon die Brücke von der hohen Zeit des Jahres hinüber in das langsam beginnende Dunkel mit der ver- glühenden Sonne eines Sommers. Zeitwerk des Jahres: Ist, es nicht Mahnung an unser Leben selbst?— Mensch, halt' inne und ver- Weile still in der noch wärmenden Helle. Bleibe stehen und lausche der Melodie der Gegenwart! Freispruch trotz Tötung des Schwiegersohnes Mannheim(Isw). Zu einem Freispruch Aus Mangel an Beweisen kam das Mannhei- mer Schwurgericht in der letzten Verhand- lung seiner Juli- Sitzungsperiode, in der ein 66jähriger Rentner aus Ketsch bei Mannheim Wegen gefährlicher Körperverletzung mit To- desfolge angeklagt war. Der Rentner hatte einen Zusammenstoß mit seinem 25jährigen Schwiegersohn. Als der junge Mann nach einer Beleidigung durch seinen Schwieger- vater in das Zimmer des Angeklagten ein- dringen wollte, erhielt er mit einem festste- henden Messer eine vier Zentimeter lange Stichwunde, an deren Folgen er wenige Mi- nuten später starb. Der Rentner war stark angetrunken. Da über die Tat selbst keine Zeugenaussagen vorliegen, berücksichtigte das Gericht bei seiner Urteilsfindung die Angaben des Angeklagten; danach sei der Schwieger- sohn bei seinem Hineinstürzen in das Zim- mer, in dem sich der Angeklagte gerade eine Scheibe Brot mit dem Messer abschneiden Wollte, direkt in das Messer hineingelaufen. Ein recht rüpelhaftes Verhalten Mannheim dsw), In fünf Fällen haben sich übers Wochenende amerikanische Solda- ten„daneben benommen“, stellt die Mann- heimer Polizei fest. In der Sandhofener Straße schlugen sich drei amerikanische Sol- daten mit zwei Deutschen Dabei wurden die Deutschen durch Messerstiche erheblich ver- letzt. Zwei andere Soldaten versuchten wäh- rend ihres Nachturlaubs in die Wohnung einer Frau einzudringen. Als ihnen das mißlang, demolierten sie die Haustüre, In zwei Fällen hat das Ruhebedürfnis der Soldaten zu Auf- sehen geführt: Im Jungbusch hatte sich ein amerikanischer Soldat geradewegs in einen vor einem Hause abgestellten Krankenstuhl gelegt, um hier seinen Rausch auszuschlafen. Ein ebenfalls unter Alkohol stehender Kame- rad von ihm hatte in einem anderen Stadtteil von einem dortigen Wohnungsinhaber be- harrlich ein Bett verlangt, weil er so müde Sei. Er mußte mit Gewalt aus dem Haus ge- wiesen werden. In einem ähnlichen Fall hatte ein Soldat die Wohnung eines Mannheimer Bürgers regelrecht„besetzt“ und war erst durch das Erscheinen der Militärpolizei bereit, die„Stellung“ aufzugeben und den Eigen- tümer wieder hereinzulassen. In der eigenen Wohnung bewußtlos geschlagen Mannheim(Isw). Ein geschiedener Mann- heimer wurde von zwei Freunden seiner ehe- maligen Frau in seiner eigenen Wohnung be- wußtlos geschlagen. Er mußte mit einer Ge- hirnerschütterung und Platz wunden in das Krankenhaus birgeliefert werden Einreichungsfrist wurde verlängert Die Antragsfrist zur Feststellung der Scha- den im Rahmen des Lastenausgleichs ist, wie das Bundesausgleichsamt bekanntgab, bis zum 31. März 1954 verlängert worden. Die Frist Sollte ursprünglich ein Jahr nach Inkrafttre- ten des Lastenausgleichs, d. h. also am 31. August dieses Jahres ablaufen. Der Bundestag hatte noch auf seiner letzten Sitzung eine ent- sprechende Anderung des Lastenausgleich- gesetzes beschlossen. Die Feststellung der Schäden von Vertre- benen und Kriegssachgeschädigten ist die Voraussetzung für die Gewährung von Aus- Sleichleistungen im Rahmen des Lastenaus- gleichs. Die Berechnung der Schäden erfolgt nach dem Feststellungsgesetz. Die Fristver- längerung wurde notwendig, weil ein großer Teil der Geschädigten bisher noch keinen Feststellungsantrag bei den zuständigen Aus- gleichsämtern eingereicht und die Bearbei- tung der schon vorliegenden Anträge auf Schadensfeststellung bereits zu wesentlichen Verzögerungen in der Durchführung des La- stenausgleichs geführt hat. Nach den Anga- ben des Bundesausgleichsamtes wurden bis zum 1. April 1953 insgesamt 3,8 Millionen An- träge auf Schadenfeststellung eingereicht. Da- Von sind jedoch bis zum gleichen Termin nur rund 169 000 Anträge entschieden worden. Hiervon waren 139 000 Eilbescheide. Von den Vertriebenen wurden von den bis zum 1. April insgesamt eingereichten An- trägen 2,1 Millionen Hauptanträge vorgelegt. Die Kriegssachgeschädigten stellten 1,7 Mil- lionen Anträge und 22 000 Anträge betrafen Ostschäden. Wahlreden im Rundfunk Der Süddeutsche Rundfunk hat den Par- teien aus Anlaß der bevorstehenden Bundes- tagswahl 36 Sendungen zu je fünf Minuten zur Verfügung gestellt. In der Zeit kurz vor der Wahl werden sie außerdem vier Fünf- zehn-Minuten-Sendungen erhalten. Die Auf gliederung der Fünf-Minuten- Sendungen er- kolgt nach dem Verhältnis der Wählerstimmen, die die einzelnen Parteien bei der Wahl zur Verfassunggebenden Landes versammlung vom 9. März 1952 auf sich vereinigen konnten. Da- nach sieht die Verteilung der Gesamtsende- zeiten für die vier Parteien, die in der Lan- desversammlung Fraktionsstärke haben, wie folgt aus: SPD= 75 Minuten, DU= 78 Mi- nuten, DVP/FDP= 55 Minuten und BHE 35 Minuten. Umstufung politisch Belasteter Das von der Verfassunggebenden Landes- versammlung am 2. Juli dieses Jahres ver- abschiedete Gesetz zur einheitlichen Beendi- gung der politischen Säuberung in Baden- Württemberg ist jetzt in Kraft getreten. Eine der wichtigsten Bestimmungen des Ge- setzes sieht vor, daß Hauptschuldige und Be- lastete im Gnadenwege in eine niedrigere Gruppe eingestuft werden können. Wie Re- gierungsdirektor Ludwig Schröter vom ba- disch württembergischen Justiz ministerium mitteilte, können Anträge auf Umstufung mit eingehender Begründung an das Justizmini- Sterium, Abteilung 5, Stuttgart, Olgastr. 103, gerichtet werden. Die Anträge werden von dort dem neu zu bildenden parlamentarischen Ausschuß vorgelegt, der die Aufgabe hat, vor der Entscheidung des Ministerpräsidenten eine Stellungnahme abzugeben. Auch die Hin- terbliebenen von Hauptschuldigen und Be- lasteten können solche Anträge stellen. Für die kommenden Wahlen ist die Bestim- mung des Gesetzes wesentlich, daß nun auch Hauptschuldige und Belastete wählen dürfen. Das passive Wahlrecht, die Wählbarkeit, ist dagegen den Hauptschuldigen auf Lebenszeit entzogen. Belastete sind vom 1. Mai 1957 an Wieder wählbar. Regierungsdirektor Ludwig Schröter, der die Abteilung 5 des Justiz ministeriums leitet, hält dienstags, mittwochs und freitags von 9 bis 11 Uhr, Mittwoch auch von 14 bis 16 Uhr, in Stuttgart, Olgastr. 103, Sprechstunden ab. Wettervorhersage Mittwoch noch vorwiegend heiter mit Höchsttemperaturen um 30 Grad. Gegen Abend aufkommende Gewitterneigung. Im Allgemeinen noch schwache Winde aus Wech- selnden Richtungen, Donnerstag noch warm, aber schwül und bei wechselnder Bewölkung örtliche gewittrige Schauer. Echier Müßiggang ist eine große Kunst Im Urlaub dürfen wir einmal träumen 5 Ein Mensch, der gewohnt ist zu arbeiten, ist es nicht mehr gewohnt, zu faulenzen. Aber während der Ferien dürfen Eigen- schaften zur Geltung kommen, die während der Arbeit verborgen bleiben sollen. Wer im allgemeinen der Arbeit dient, darf im beson- deren ganz seiner Neigung leben— voraus- gesetzt, daß es nicht auf Kosten seiner Ge- sundheit geschieht. Daß der echte Müßig- gang eine große Kunst sei, hat ein überaus schaffensfreudiger und erfolgreicher Mann behauptet. Wer jede Stunde nützlich ver- bringt, steht Tagen ohne Aufgabe meist recht ratlos gegenüber. Und unwillkürlich sucht er sich irgendeine Beschäftigung. Die Unentwegten entwerfen vor ihrem Ur- laub ein Programm, das Punkt für Punkt eingehalten werden soll. Aber die Faulheit kennt kein Programm, und dem Glücklichen schlägt keine Stunde. Ein Programm verlangt Erfüllung, der echte Ferienmensch will aber nichts erfüllen, sondern er will sich erholen und die wohltuenden Eindrücke seiner Um- welt in sich aufnehmen. Es ist natürlich Un- kfug, nun gewaltsam mit der Erholung zu beginnen und gleich am ersten Tag von früh bis spät im Wasser oder in der Sonne zu liegen, einen Berg bezwingen zu wollen oder sich Schwielen in die Hände zu rudern. Die Kunst zu enzen setzt die Kunst zu vergessen vorau- Man muß den Mut zur Loslösung haben; man muß auf Zeitungen und Briefe und auf all die üblichen Tages- nken verzichten können. Wer mit Sorgen erklimmt. kommt niemals ganz so sehr darauf an, wohin man reist, sondern wie man reist. Oft werden die eigentlichen Vorzüge und die Möglichkeiten der Urlaubs- zeit erst erkannt, wenn man wieder in den Frondienst des Alltags muß. Zur Kunst des Faulenzen gehört das Träu- men nach Peter Rosegger auch das Kuchenbacken im Sande. Aber das ist Ge- schmackssache. Der eine liegt gerne im Grase, der andere plätschert lieber im Wasser und der dritte fühlt sich auf dem Kirschbaum am wohlsten. So ihr nicht werdet wie die Kinder — das ist es— das ganze Geheimnis und der Schlüssel zur Kunst der Faulheit. Der Faule wird Phlegmatiker, Der echte Ferienmensch muß zu einem wirklichen„Ge- mütsmenschen“ werden, den nichts alltäg⸗ liches mehr aufregt. Gemütlich soll schon der Tag beginnen mit einem in aller Behaglich- keit genossenen Frühstück. Das klingt sehr profan, aber bereits beim ersten Frühstück, das von den meisten Arbeitsmenschen sonst viel zu hastig und ohne jeden Genuß ein- genommen wird, soll der Ferienmensch die Empfindung haben: der ganze Tag gehört mir, ich habe Zeit, ich kann alles in Ruhe genießen. 8 guten Gewissens lie e Tatsache, daß er hier, im pfe 8 Kräfte für seinen arbeits- reichen Alltag wieder sammelt. 5 Sport und Spiel 80 Turnerinnen und Turner fahren nach Hamburg Seit Wochen laufen bei unſeren Turnverei⸗ nen ſowohl die turneriſchen wie auch die organiſatoriſchen Vorbereitungen für das Deutſche Turnfeſt in Hamburg auf Hoch⸗ touren. Vom 2. bis 9. Auguſt wird dieſes Feſt der Superlative, das die ganze deutſche Turner ſchaft mit zahlreichen ausländiſchen Gäſten vereint in der Alſterſtadt abrollen und das jetzt feſtliegende Meldeergebnis von 65 000 Teilnehmern aus allen deutſchen Lan⸗ den beweiſt, welch beſondere Manifeſtation ihrer Einigkeit die deutſchen Turner in Ham⸗ burg abzulegen gedenken. Beſonders bemer⸗ kenswert iſt an dieſen Anmeldungen, daß über die Hä fte Jugendliche find, während ſich der andere Teil aus Altersturnern und Zaun⸗ gäſten zuſammenſetzt. Und gerade die Alters⸗ turner werden es wohl geweſen ſein, die aus ihrer Erinnerungskraft an die früheren deut⸗ ſchen Turnfeſte(glanzvolle Namen wie Mün⸗ chen und Stuttgart tauchen immer wieder in Geſprächen auf), die Jugend zu begeiſtern wußten, daß ſie jetzt der großen Parole „Hamburg ruft“ Folge leiſten. Rund 25 000 Teilnehmer werden an den zahlloſen Wettkämpfen beteiligt ſein— eine Magie der Zahl wie ſie in ihrer Anziehungs⸗ kraft nicht deutlicher verkörpert werden kann. Denn in Hamburg wird alle Teilnehmer das große einigende Band der echten Turnbrüder⸗ ſchaft umſchlingen und ob Jung oder Alt wird der Geiſt Jahns die endloſen Reihen der Turner aus aller Welt durchziehen und lebendiger Impuls für die kommende Arbeit in den einzelnen Vereinen ſein. Mit einem ſtattlichen Aufgebot von rund 80 Perſonen werden die Seckenheimer Turn⸗ vereine ihre führende Poſition im Mann⸗ heimer Kleis unterſtreichen, eine Zahl, die umſo mehr Beachtung verdient, wenn der größte Mannheimer Turnverein, der TSV 1846, ungefähr die gleiche Anzahl von Teil⸗ nehmern ſtellt. Der Turnerbund Jahn wird mit 39 Teilnehmern, davon 20 Aktiven in Hamburg ve trelen ſein, der Turnverein 1898 nimmt mit 37 Teilnehmern, davon 16 Ak⸗ tiven teil, während der Sportverein 1907 einige Beſucher ſtellt. Dieſe trockenen Zah⸗ len gewinnen an erheblicher Bedeutung, wenn man überlegt, welch große finanzielle und ſonſtige Opfer von den einzelnen Teilneh⸗ mern gebracht werden müſſen, wenn ſie in Hamburg mit dabei ſein wollen. Faſt kaum iſt es den Vereinen möglich, ſich an den er⸗ heblichen Aufwendungen zu beteiligen, ſodaß es letztlich auf die Finanzkraft und den eiſer⸗ nen Sparwillen ankam, die Teilnahme zu ermöglichen. Denn du ſchſchnittlich rechnet man mit einem Koſtenaufwand von rund 200 DM. für jeden einzelnen Wettkämpfer. Mehr⸗ oder Minderbetäge liegen natürlich an den An⸗ ſprüchen der einzelnen Beſucher. Und gerade aus dieſem Aſpekt erklärt ſich die ſchon oft zitierte Idealität der Turner im Allgemei⸗ nen und der hieſigen Vereine im Beſonderen. In der Zeit des mehr oder minder verſteckten Profeſſionaltsmus rechnet man doch bei Wettkämpfern zumindeſt mit dem Erſatz ih⸗ rer Koſten und Speſen, wenn ſie eine derart lange Reiſe zu einem Wettkampf antreten. Anders bei den Turnern, die ſich Hamburg als Ziel geſetzt. Mit den letzten Spargroſchen wird die Teilnahme oft in härteſter Weiſe erarbeitet und ertrotzt— nur um an dieſem Hochfeſt des deutſchen Turnens dabeigeweſen zu ſein. Denn bei allem Optimismus und der Beachtung der Leiſtungsfähigkeit unſerer be⸗ ſten Turner und Sportler in Hamburg werden wenig Seckenheimer unter den erſten Plätzen zu finden ſein. Sicher wird es dem einen oder anderen talentierten Kämpfer gelingen, in die Phalanx unſerer breiten Spitze ein⸗ zudringen— aber das wird wohl auch alles ſein was wir erwarten dürfen. Und gerade unter dieſen Vorausſetzungen mitzumachen, iſt das weitere Große, das in dieſem Fall an⸗ erkannt werden muß, denn nur der ſchlichte Eichenkranz wird das Abzeichen einer großen Leiſtung und keine rauſchenden Erfolge ſein, wie man ſie bei anderen Sportarten zu den Gewohnheiten zählt. Aber gerade der ſchlichte Eichenkranz iſt das bez edte Zeugnis der Be⸗ reitſchaft, im großen Rahmen zu wirken, der Deutſcher Turnerbund heißt und das ver⸗ bindende und gemeinſame Element aller Tur⸗ ner deutſcher Zunge darſtellt. Und wie er⸗ freulich und erfriſchend iſt es in den einzel⸗ nen Vereinen zu beobachten, wie end und Alter oft Abend für Abend nuf, ee cletzten Vorbereitungen für dieſes große Ereignis trifft. An den Geräten, auf den Lauf⸗ und Sprungbahnen ſtehen gemeinſchaftlich Ju⸗ gend⸗ und Altersturner in fleißigem Trai⸗ ning an einer Front, um ſich ernſthaft vor⸗ zubereiten, um in Hamburg das Beſte zu leiſten, was körpecliche und geiſtige Kraft zu bieten vermag. Und das iſt das Große— neben allen ſonſtigen Opfern wird die Frei⸗ zeit, in den meiſten Fällen auch der wohl⸗ verdiente Erholungsurlaub geopfert— nur um in Hamburg den Verein, unſere Heimat⸗ gemeinde und die deutſchen Turner würdig mitzuvertreten. In anderen Sportarten ſchüt⸗ telt man oft ungläubig den Kopf über die Turner— hier iſt ein weiterer Grund— die große und gemeinſame Demonſtration der deutſchen Turner, die hier einen Markſtein der unve brüchlichen Einigkeit zu legen ge⸗ denken. Und in Hamburg iſt man ſich dieſer Tat⸗ ſachen voll bewußt. Denn ſonſt hätte man nicht das neue Stadion, in dem die Haupt⸗ veranſtaltungen ſtattfinden, auf ein Faſſungs⸗ vermögen von 104000 Menſchen gebracht und Tribünen mit einer Außenlänge von 350 Metee und einer Breite von 250 Meter mit einer Höhe von 10 Meter erſtellt. Nach den bisher rund 66000 Voranmeldungen rechnet man noch in den letzten Tagen mit einer Steigerung auf rund 100 000, da erfahrungsgemäß die Anmeldungen aus den Nachbarkreiſen erſt in den letzten Tagen noch erfolgen. Rund 120 Sonderzüge aus ganz Deutſchland werden in Hamburg erwartet die erſten Auslandsdeutſchen ſind bereits aus Braſilien in Hamburg eingetroffen, während der Hauptteil am 1. Auguſt eintrifft. auch Turner von Oeſterreich, Schweiz und Frank⸗ reich werden vertreten ſein. Für den großen Feſtzug durch Hamburg wurden ſchon jetzt 4 Flugzeuge bexeitgeſtellt, die den Verkehr aus der Luft mit den Funkwagen der Polizei regeln. Die Nord⸗ und Südbadener werden gemeinſam am 6. Auguſt in einem Feſtzelt einen Badener⸗Abend duſchführen, wie dies auch andere Landesverbände planen. Dieſe wenigen Splitter aus dem Hamburger Programm verraten ſchon in etwa den Umfang dieſes großen Deutſchen Turnfeſtes, zu dem die Seckenheimer Teil⸗ nehmer am 3. Auguſt ſtarten werden. Wün⸗ ſchen wir ſchon heute, daß ſie in dem großen feſtlichen Geſchehen erfolgreich beſtehen und damit ihre Vereine und den lebendigen Vor⸗ ort mit ſeiner großen turneriſchen Vergan⸗ genheit und Gegenwart würdig vertreten werden. 5 großen edertafel. Heute Mittwoch, 20.00 Uhr Probe. ereins Kalender 0 1 Zuverlässige, saubere für Privat- Haushalt Zu erfr. in d. Geschäftsst. d. Bl. dqunges Ehepaar sucht zum 1. August nme lüb Te Od. möbl. Zimmer wöchentlich ab sofort gesucht.] mit Kochgelegenheit. Adr. einzusehen im Verl. d. Bl. Frau oder Mädchen können Sie über den Tabakherbst gesucht telefonisch aufgeben Kloppenheimerstr. 26 Ruf 47216 b Klein-Anzeigen 955 Veflobungo- Glaccwunschfcafien tertigt an „ 8 . und Derméblungoſtarten orb DpucKERREI W — Deutscher Sieg beim Springderby Höhepunkt und Abschluß des fünftägigen Reit-, Spring- und Fahrturnieres in Hamburg- Kl. Flottbek war die Entscheidung des 25. Deut- schen Spring-Derbys. Reiter aus sechs Nationen gaben sich ein Stelldichein. Die Frage nach dem Sieger mußte durch Stechen zwischen Weltmei⸗ ster Francisco Goyoaga(Spanien) mit„Vergel“ und dem Mülheimer W. Schmidt auf„Cäsar“ be- antwortet werden. Schmidt beendete fehlerfrei seinen Ritt.„Vergel“ strauchelte an der Eisen- bahnschranke, worauf der Spanier die Waffen streckte. Es ist seit 22 Jahren das erste Mal, daß mit dem Sieg von„Càsar“ ein Spring-Derby an ein Pferd aus hannoveranischem Gestüt fiel. Franz Reitz Etappensieger in Usterreich Die schwierige vierte Etappe der österreichi- schen Radrundfahrt für Amateure, die von Linz über 114 km nach Saalbach führte und auf der als schwierigste Hürde der 2500 m hohe Hoch- torpaß zu überwinden war, wurde von dem Wiesbadener Franz Reitz in 3:59,10 Stunden ge- Wonnen. In 4:01,29 Stunden wurde der Gster- reicher Franz Wukitsevits Zweiter vor seinem Landsmann Adolf Christian. Die Führung im Gesamtklassement hat noch immer der Belgier Hendrik van Looy vor dem Luxemburger Schmitz und dem Franzosen Gre- mion inne. Der vorjährige Sieger Franz Deutsch (Osterreich) nimmt den 5. Rang ein, während der Nürnberger Karl Loy vom zweiten auf den siebten Platz zurückgefallen ist. Loy verlor drei Minuten Trotzdem bli er an zweiter Stelle Die dritte Btappe der österreichischen Rad- rundfahrt tür Amateure wurde von dem Gster- reicher Franz Deutsch gewonnen. Deutsch be- Wältigte die 147 km zwischen Klagenfurt und Lienz(Kärnten) in 3259,21 Stunden vor seinen Landsleuten lvan Bosek und Josef Hammerls und dem Franzosen Daniel Gremion, alle in 3.59,22 Stunden. Der Fürther Karl Loy, der 25 km vor dem Ziel klar in Führung gelegen hatte, wurde durch einen Reifendefekt drei Mi- nuten aufgehalten und kam um die Chance, das „Selbe Trikot“ zu gewinnen. Immerhin reichte sein sechster Platz aus, den zweiten Rang im Gesamtklassement zu beèehaupten. Wagtmans a gewann schwerste Tour-Etappe Die 17. Etappe der Tour den France, die als schwerste Etappe des gesamten Rennens be- zeichnet wird, wurde von dem Holländer Wout Wagtmans vor dem italienischen Favoriten Gino Bartali gewonnen. Der Holländer bewäl⸗ tigte die 261 km zwischen Monte Carlo und Gap in 8:18,34 Stunden. Bartali folgte mit 8:19,18 Std., und der Holländer Gerrit Voorting wurde in der gleichen Zeit Dritter. Als Vierter kam der Fran- 208e Antonin Rolland durchs Ziel, und sein Landsmann Meunier wurde Fünfter. Im Gesamtklassement behauptete sich der Franzose Mallejac an der Spitze vor Giancarlo Austrua(Italien) und Bobet(Frankreich). Rol- land verbesserte sich vom fünften auf den vier- ten Rang, während der Belgier Close um einen Platz auf den fünften zurückfiel. Sport in Kürze Peter Krauß(UB Stuttgart) stellte beim Arthur-Bäumle-Gedächtnis-Sportfest in Ulm die europäische Jahresbestzeit über 100 m von Heinz Fütterer mit 10,4 Sek. ein. Marianne Werner(Greven) stieß die Kugel 13,94 m weit und stellte damit eine neue deut- sche Jahresbestleistung auf. Mit 55:44 Punkten gewannen Niedersachsens Leichtathletinnen einen Frauen-Länderkampf ge- gegen eine Vertretung von Südschweden. Die 17jährige Gunhild Larking stellte dabei einen schwedischen Hochsprung-Rekord mit 1,60 m auf. Nielsen Dänemark) siegte in München in einem 1000-m-Lauf in 2:32,0 vor Müller(Mün- chen) und Dolwett Freising). Der Nürnberger Haas blieb mit 10,6 im 10,6 im 100-m-Lauf Sieger. gestaltet Wird. Das Pfälzische Berghaus am Bettlerjoch Der Liechtensteiner Alpenverein über den Ankauf der Pfälzerhütte Die Veräußerung der deutschen Pfälzerhütte am Bettlerjoch. einem 2100 m hohen Uber- gang zwischen Liechtenstein und dem öster- reichischen Bundesland Vorarlberg, durch die Schweiz an den Liechtensteiner Alpenverein um 9500 Franken hat in der deutschen Offent- lichkeit tief verstimmt und auch Presse- Angriffe gegen den Käufer ausgelöst. Ihm wird vorgeworfen, das von der pfälzischen Sektion des Deutschen Alpenvereins vor fast drei Jahrzehnten unter grogen Opfern er- baute Berghaus für einen Schleuderpreis an sich gebracht zu haben. Der nach dem Kriege neugegründete Liech- tensteiner Alpenverein mit heute wieder 450 Mitgliedern ist von dieser Darstellung sehr betroffen. Ein führender Bergkamerad in Va- quz, den wir um eine Aufklärung dieses Fal- les baten, legte Wert auf die Feststellung, daß die Pfälzerhütte von der schweizerischen Ver- rechnungsstelle für Liquidation des deutschen Eigentums zum freien Verkauf ausgeschrieben worden war, worauf die Liechtensteiner sich um den Erwerb bemühten, um die hoch- aktuelle Gefahr abzuwenden, daß die Hütte in einen Privatgasthof oder eine Pension um- Liechtenstein lebt seit 1923 mit der Schweiz ii Wirtschaftsunion und konnte sich 1945 ebenfalls nicht dem alliierten Druck entziehen, der zur Beschlagnahme des deutschen Eigen- tums ausgeübt wurde.„Wir wissen sehr ge- nau“, so sagte man uns in Vaduz,„daß die Pfälzer um den Verlust ihrer Hütte am Bett- lerjoch trauern. Wir haben das Haus nach dem Kriege im raschen Verfall gesehen. Ma- rokkaner haben damals mit Ms die Schlés- ser herausgeschossen, das Inventar aber nicht angetastet. Erst als Einbrecher die von uns Wieder verrammelte Tür zweimal sprengten, wurde viel gestohlen. Nach dem Ankauf um 8000 Franken für das Gebäude und 1500 Franken für das restliche Inventar veranstal- teten wir eine allgemeine Sammlung, nahmen einen Kredit auf und leisteten freiwillige Bauarbeit, um die Hütte wieder herzustellen. Es wurden die Fußböden erneuert, verfaulte Balken eingezogen, die Fensterbänke abge- deckt, die Wasserleitung repariert, das Erd- geschoß betoniert und wieder 60 Nachtlager geschaffen. Auch der Weg benötigte viele frei- Willige Arbeitsstunden, aber heute ist die Pfälzerhütte wieder wohnlich. Wir haben. zusätzlich bare 30 000 Franken hineingesteckt. Die Alpenvereinsmitglieder von Liechten- stein sind davon überzeugt, daß der Besitz- wechsel juristisch einwandfrei und nicht mehr anzufechten ist. Die Berechtigung der Schwei zer Bundesregierung zum Verkauf aber sei ein politischer Akt, den zu begründen allein Bern zuständig sei. Die Höhe des Kaufpreises, den Liechtenstein für die Pfälzerhütte bezahlt hat, wäre demnach eine interne Angelegenheit Zwischen Vaduz und Bern. Die pfälzische Sek tion genießt heute auf dieser Hütte die glei- chen Begünstigungen wie die Liechtensteiner, die Wert darauf legen, mit allen deutschen Bergfreunden die altbewährte Kameradschaft zu erneuern, zumal über das deutsche Eigen- tum in der Schweiz und Liechtenstein im Vorjahr eine Endregelung getroffen wurde. Anders ist die Lage der deutschen Alpen- hütten in Osterreich, die noch unter öffent- licher Verwaltung stehen und vorbildlich vom Osterreichischen Alpenverein betreut werden. Auf seiner letzten Hauptversammlung in Blu- denz wurde sogar beschlossen, die ehemals sudetendeutschen Hütten nachfolger der Besitzer ausweisen können. 5(dad) SCHACH-ECK E Ein Glanzstück von S. Loyd 1. Preis„Chess Monthly“ 1857 S b ‚ T= ‚‚ A,. u. . . 4 e 1 1, ,. 3, 5. Kc7, Db2, Tg., Sfz, Kg2, Bfa. gz. Matt in drei Zügen! Eine der unvergeßlichen Aufgaben des ame- rikanischen Rätselkönigs Sam Loyd(1841 bis 1911). So unerwartet wie der Schlüsselzug ist auch die entzückende Hauptvariante. 5 Besuchskartenrätsel Erna Leng In welcher Stadt wohnt die Frau? Silbenentnahmerätsel Areal, Nofretete, Llebstöckel, Undset, Rialto brücke, Klabautermann, Frostspanner, Spiri tusbrennerei Bohnenkraut, Leichtmetall, Höf. Üüchkeit, Wiedehopf, Finderlohn, Euryanthe Jedem der vorstehenden Wörter ist eine Silbe zu entnehmen. Diese ergeben, fortlau- tend gelesen, einen alten Spruch. 5 Waagrecht: 1. Betrübnis, 4. Pelzart, 7 Diebesgott 8. Frauenname, 9. Hausflur. 10 5 5 f 8 Fisch, 12. Spitbube, 14. Schwermetall, 15. wich- tiges Nahrungsmittel, 17. Gedeck. Vornehm tuer, 20. Papagaienart, 21. Theaterplatz, 22. Säugetier, 23. Heringsfisch, 24. Stadt in Ost- friesland. 72 3 7 5 8ͤo% 7 5 ON O 0 77 e 72 75 po A, gs ss 0 27 22 25 24 Senkrecht: 1. Olpflanze 2. weiblicher Rufname, 3. Einsiedelei, 4. Raum des Funk- hauses, 5. blütenlose Wasserpflanze, 6. Brot- form, 11. Männername, 13. Zufluß der Donau. 15. Nordostwind auf der Adria, 16, tatsächlich. Wirklich, 18. Fisch, 19. alkoholisches Getränk LOSUNGEN. b 61 970 81 Les 9 Sog 81 uuf 81 0˙%/ 11 gen SSV g keesspueg d Semen e eu Sden I ien uess 1%½ PE Ss de o 28 Zusg ke Bai os gous 21 Jong el uss fa 51 gerd e les r ung s ele n eee es p onen f acer ies A0 Zu 5 un pen rfgefef usuusaq tes les pun geg ef Leszgausqis 5 Ussusfag DS gaudaensqonseg 5 1 2 18d. 13A g eden ee e deus e eee, i gude u i esdnadeq sieg ss ene en er ep eh eee eee jenen deutschen Sektionen zurückzugeben, die sich als Rechts- u sf Sanz f uu eis) i S I os 5 1 5 5 7 5 „Erne 8. 2 „. eee