„ U ſp/ 1— t= 9 1 Nr. 116 Neckar-Bete(2. Blatt) Mittwoch, 22. Juli 1953 Angst vor biigem beld? von Dr. Hermann Reis chle Die westdeutschen Kreditbanken gelten als elfirige Verfechter des Grundsatzes der freien Marktwirtschaft, wie er von Bundeswirtschafts- minister Prof. Dr. Erhard mit bemerkenswerter Folgerichtigkeit zu verwirklichen versucht wird. Sie werden dafür wohl ihre guten Gründe haben. Denn auch unsere Kreditbanken haben von der Entfaltung dieser Marktwirtschaft seit der Wäh- rungsreform bedeutenden Nutzen gezogen, Wie sich insbesondere aus den Geschäftsberichten und Bilanzen der Nachfolgeinstitute unserer früheren D-Banken ergibt. 5 Um so erstaunlicher klingt es, daß anläßlich der letzten Diskontsenkung der Bank deutscher Länder aus Kreisen der Banken Bedenken gegen diese Politik des billigen Geldes der Zentralbank erhoben worden sind. Diese Diskontsenkung war ja nichts anderes als ein„markteonformes“ Mit- tel des Zentralbanksystems, um die währungs- politisch erwünschte Fühlung mit dem offenen Geldmarkt nicht zu verlieren. Tatsächlich War vor allem Tagesgeld vor der Diskontsenkung pereits längere Zeit unter dem offiziellen Bank- satz der Bd angeboten. Die Kreditbanken wa- ren laufend so flüssig, daß sie das Zentralinstitut für Rediskonte immer weniger in Anspruch zu nehmen brauchten. Diese Entwicklung war zwar für die Banken durchaus angenehm, für die Rentabilität der Bd jedoch weniger, und außer- dem lief sie deren währungspolitischer Aufgabe zuwider. In ihrem Junibericht hat die BdL ausgeführt, daß diese geldmarktpolitischen Gesichtspunkte für sie erst in zweiter Linie Veranlassung zur Senkung ihres Diskontsatzes auf 3% Prozent ge- wesen seien. Vielmehr habe sie es für vertret- bar, ja sogar für wünschenswert gehalten, die sich immer stärker abzeichnende Tendenz zur weiteren Senkung der Geldsätze ihrerseits zu sanktionieren und sie so„auch auf weitere Be- reiche zu übertragen“. Darunter ist wohl der Wunsch der Bd zu verstehen, daß der billigere Zinssatz für kurzfristiges Geld auch dem letzten Kreditnehmer— also Handel und Wandel, Ge- Werbe und Landwirtschaft— zugute kommen möge. Andererseits hoffte sie wohl, die billige- ren Zinssätze möchten auch auf den Kapital- markt durchschlagen und eine kräftige Ent- Wicklung zur Zinssenkung auch für langfristiges Geld und Kapital auslösen. Solche Wirkungen sind in der Tat seit dem 10. Juni auch unverkennbar bereits eingetreten. Wie die Bd. in ihrem letzten Bericht richtig vorausgesehen hat, genügte die Senkung ihres Diskoentsatzes um ½ Prozent nicht einmal, um sie wieder in engere Fühlung mit dem Geld- markt zu bringen. Auch heute bewegen sich die Marktsätze bereits wieder unterhalb der of flziel- jen Bankrate. Aus diesem Grunde wurde in die- sen Tagen auch die Vermutung çesußert, die Zentralbank werde sich neuerdings zu einer Dis- kontsenkung veranlaßt sehen. Wir bezweifeln dies allerdings aus dem Grunde, weil sie in der Erhöhung der Mindestreserven ein sicherlich sehr viel rascher wirksames Mittel zur Hand hätte, um das Geldangebot geringer zu machen. Auch verkennt der Zentralbankrat sicherlich nicht, daß eine weitere Senkung des Diskont- satzes die Kreditbanken in eine schwierige Ren- tabilitätslage bringen dürfte, da sie ihre Haben: sätze kaum weiter senken können, auf der an- dern Seite jedoch mit ihren Sollzinssätzen einer weiteren Diskontsenkung folgen müßten. Es zeigt sich also allen Ernstes heute die Er- scheinung, daß die Banken Angst vor dem billi- gen Geld haben! Aus der gegebenen Lage wer- den die Banken jedoch kaum einen anderen Ausweg finden können als den, welchen sie ge- mäß dem Grundsatz der freien Marktwirtschaft anderen Wirtschaftsgruppen so angelegentlich zu empfehlen pflegen: Senkung ihrer Betriebskosten durch Rationalisierung ihres Apparates. Es kann doch wohl nicht ernst gemeint sein, wenn man aus Bankkreisen den anderen Ausweg empfoh- jen hört, eine Festlegung der von ihnen der Kundschaft berechneten Sollzinssätze durchzu- Führen, und zwar den Mindestsatz von 5 Prozent nicht zu unterschreiten. Dies alles zu dem Zwecke, den Banken ihre Rendite zu sichern. Ein solcher Mindestsollzins würde geradezu eine Sünde wider den Geist der freien Marktwirtschaft dar- stellen, in welcher sich der Preis— also hier der Zins— bekanntlich frei nach Angebot und Nachfrage bilden soll! 5 Im Gegensatz zu einer solchen Auffassung mancher Bankenvertreter muß es die Wirt- schaftsführung im Zeichen des immer schärferen Wettbewerbs auf den Binnen- und Exportmärk- ten vielmehr als ein Geschenk des Himmels an- sehen, daß unserer Wirtschaft zur Erleichterung ihrer Kalkulation immer billigeres Geld zur Ver- fügung steht. Man braucht sich nur einmal zu überschlagen, was die bisherigen Diskontsenkun- gen von 6 auf 3% Prozent innerhalb von 2% Jahren an Zinsersparnissen für die produktive Wirtschaft bedeuten. Billiges, noch billigeres Geld durch den gesamten Wirtschaftskreislauf hindurch ist bei der heutigen Wettbewerbslage in der Welt geradezu eine entscheidende Vor- Aussetzung für die weitere Behauptung unserer welt wirtschaftlichen Position! Schäffer mit der Weltbank einig Uber die Anleihebedingungen— Zu„erheb- lichem“ Verteidigungsbeitrag bereit Washington(UP). Bundesfinanzminister Fritz Schäffer gab in einer hiesigen Presse- konferenz bekannt, daß er sich mit der Welt- bank„im Prinzip“ über die Grundsätze ge- einigt habe, nach denen Anleihen aus dem DM-Fonds der Internationalen Bank gewährt werden. Der Bundesfinanzminister führte aus, daß die Bundesregierung gehalten sei, diesen Be- trag für Anleihen auf 234 000 00 DM zu be- schränken, der damit 18 Prozent des deutschen Gesamtbeitrages darstelle. Dieser Beitrag werde in fünf bis zehn Jahren eingezahlt sein. Es sei aber auch möglich, daß dieser Zeitraum verkürzt werde, falls sich die wirtschaft- lichen Verhältnisse in der Bundesrepublik verbessern und die Nachfrage nach DM-An- leihen steigen sollte. Er hoffe, die Abmachun- gen mit der Weltbank dem Bundeskabinett noch diesen Sommer zu unterbreiten und des- sen Zustimmung bis zu der im September stattfindenden Jahreskonferenz der Bank zu erhalten. Schäffer, der seinen Aufenthalt in den USA abgeschlossen hat, betonte, daß die Bundes- republik bereit sei, einen erheblichen! trag für die europäische Verteidigung aufzub: gen. Doch könne sich Deutschland keine in- flationistische Finanzpolitik leisten, um die- sen Beitrag zu erfüllen. Es sei unmöglich, die Steuerliche Belastung in Deutschland, die die Höchste in der Welt sei, noch zu erhöhen. Er habe diese Tatsachen bei seinen Besprechun- gen mit amerikanischen Regierungsvertretern eingehend dargelegt, fügte der Bundesfinanz- minister hinzu. Er habe den Eindruck gewon- nen, daß sich die amerikanische Regierung der deutschen Auffassung anschließe. Nach semer Auffassung habe Washington besonders die Tatsache anerkannt, daß eine Erhöhung der Steuern in Westdeutschland nicht tragbar sel, da sie letzten Endes zu einer Verringerung der Produktionskraft und damit der Steuer- einnahmen sowie einer Gefährdung des so- Zialen Friedens führen würde. FTreundschafts vertrag gebilligt Der amerikanische Senat hat fast einstim- mig den Freundschafts-, Handels- und Schiff- fahrtsvertrag mit der Bundesrepublik gebil- ligt. Bei der Abstimmung sprach sich nur einer der 87 Senatoren gegen den Vertrag aus. Mit der gleichen Abstimmung wurden Ahn iche Verträge mit Japan; Israel, Athiopien, Italien, Dänemark, Griechenland und Finn- Iand gutgeheißen. 3 2 Wirtschaft 1,2 Milliarden Investitionsmittel Für die deutsche Wirtschaft bereitgestellt Für die deutsche Wirtschaft stehen Investi- tionsmittel in Höhe von rund 1,2 Milliarden DM bereit, wie der Staatssekretär im Bundeswirt- schaftsministerium, Ludger Westrick, in Bonn bekanntgab. Es sei zu erwarten, daß dieser Be- trag durch Lieferantenkredite, Eigenmittel und Bankkredite vervielfacht werde. Die Summe der Investitionsmittel setzt sich wie folgt zusammen: 620 Mill. DM aus Gegenwertmitteln, 250 Mill. DM aus der Vorfinanzierung einer Schweizer Anleihe in dieser Höhe, 167,8 Mill. DM aus öffentlichen Mitteln, 183 Mill. aus Beiträgen von Banken und Versicherungen. Rund 650 Mill. DM der Investitionsmittel stammen nach den An- gaben Westricks aus dem Programm für das Jahr 1953, der Rest soll aus dem Programm des Jahres 1954 vor finanziert werden. Neben der Bundesregierung bereitet zur Zeit auch die Hohe Behörde der Montanunion ihr Investitionsprogramm vor. Sie hat den 1. Okto- ber 1953 zu dem Zeitpunkt bestimmt, von dem an die Bestimmungen des Artikels 54 des Mon- tanunion-Vertrages auf die InVvestitionspro- gramme und auf die Vorhaben in den sechs Schumanplan-Ländern Anwendung finden, die in diesem Zeitpunkt ausgeführt werden. Hier- von sind jedoch solche Vorhaben ausgeschlossen, die vor dem 1. März 1951 in Auftrag gegeben worden sind. Nach den Plänen der Hohen Be- hörde soll durch die Gewährung von Investitio- nen die Stahlproduktion um sechs bis acht Mil- lionen Jonnen auf rund 50 Millionen Tonnen jährlich erhöht werden. Die Kohlenförderung soll um 35 bis 40 Millionen Tonnen auf 275 bis 280 Millionen Jahrestonnen gesteigert werden. Unterschiedliche Entwicklung Rückgang der Arbeitslosigkeit verzögert Wie die Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in Nürnberg be- kanntgab, hat sich die Arbeitslosigkeit im Bun- desgebiet in der ersten Julihälfte bei einer nicht ganz einheitlichen Entwicklung weiter verrin- gert. Durch umfangreiche Entlassungen bei den Alliierten Dienststellen, Entlassungen von An- gestellten zum Auartalsschluß und den anhalten- den Flüchtlingszustrom wurde die seit einigen Monaten zu beobachtende schnellere Entlastung auf dem Arbeitsmarkt verzögert. Da aber in erster Linie wieder das Baugewerbe und die von ihm beeinflußten Wirtschaftszweige weitere Arbeitskräfte einstellten, überwogen die Ein- stellungen. Infolgedessen ging die Zahl der Ar- beitslosen in der ersten Julihälfte um 9112 auf 1064 160 am 15. Juli zurück. In den einzelnen Bundesländern war die Ent- wicklung unterschiedlich. Während in Nieder- sachsen(minus 4794), Schleswig- Holstein(minus 4174), Nordrhein-Westfalen(minus 3737), Ham- burg(minus 1962), Bremen(minus 680) und in Bayern(minus 72) die Arbeitslosigkeit weiter abnahm, erhöhte sie sich in Rheinland-Pfalz (plus 3327), Hessen(plus 1771) und in Baden- Württemberg plus 1209). — Weitere Freigaben deutscher Warenzeichen Wie der Markenverband mitteilt, hat der Feindtreuhänder der Südafrikanischen Union auf die ihm übertragenen deutschen Alt-Warenzei- chen verzichtet. Mit Ausnahme der bereits Drit- ten zum Gebrauch überlassenen Zeichen werden die Altmarken mit Wirkung vom 3. Juni 1953 automatisch zurückübertragen. Verfallene Zei- chen können vorbehaltlich entstandener Zwi- schenrechte wieder eingetragen werden. Ferner hat sich die indonesische Regierung im Zuge von Handelsvertragsverhandlungen grundsätzlich bereiterklärt, den deutschen Inhabern die be- schlagnahmten deutschen Altmarken insoweit zurückzugeben, als sie noch unter der Verwal- tung der indonesischen Regierung stehen. 30 Jahre deutsche Bau- und Bodenbank Im Rahmen eines Festaktes, der aus Anlaß des 30 jährigen Bestehens der Deutschen Bau- und Bodenbank AG. und der Fertigstellung des neuen Bankhauses in Frankfurt veranstaltet wurde, überbrachte Bundeswohnungsbauminister Neumayer die Grüße und Glückwünsche der Bundesregierung. Bundesminister Neumayer wies auf die Bedeutung der Deutschen Bau- und Bodenbank AG. hin, die diese seit ihrer Grün- dung am 20. Juli 1923 im zunehmenden Maße für die Vor- und Zwischenfinanzierung des Wohnungsbaues erlangt habe. Damit habe das Institut eine sehr fühlbare Lücke in der deut- schen Kreditwirtschaft ausgefüllt. Neumayer gab bekannt, daß nach dem Inkrafttreten der Klei- nen Steuerreform die Bank nunmehr auch als Empfangsstelle von 7-C-Geldern bestimmt wor- den sei, womit für die Finanzierung von Woh- nungen im Kleineigentum günstige Möglichkei- ten geschaffen würden. „Alle sollen besser leben“ Rationalisjerungs-Ausstellung eröffnet Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr eröff- nete in den Düsseldorfer Rheinhallen die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehende Rationalisierungsausstellung„Alle sol- len besser leben“. Dr. Lehr nannte die Ausstel- lung den ersten großen Versuch, den Leistungs- stand einer Wirtschaft unter dem Gesichtspunkt der Rationalisierung aufzuzeigen. Die Bundes- regierung begrüße die Ausstellung als einen Weg zum Erfahrungsaustausch mit dem Ziel der Lei- stungssteigerung zur Vorbereitung auf eine bes- sere Zukunft und der Erhöhung des Lebens- standards für die breitesten Schichten des Vol- kes. Die deutsche Wirtschaft werde an der in- ternationalen Entwicklung der Rationalisierung und Erhöhung der Produktivität nicht teilneh- men können, wenn sie nicht selbst die Voraus- setzungen für eine Kostensenkung und eine echte Mengenkonjunktur als nächste Phase der sozialen Marktwirtschaft durch eigene Rationa- lisierung und Produktionssteigerung gebe. Durch Senkung der Kosten auf allen Stufen der Wirt- schaft müsse die Grundlage für eine bessere Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt ge- schaffen werden. Der nordrhein- westfälische Ministerpräsident Karl Arnold erklärte in seiner Festansprache, Rationalisierung ohne Humanität müsse zum Fluch für die Menschheit werden, Mechanisie- rung, Typisierung und Normung, so notwendig sie auch seien, würden niemals allein einen ra- tionalisierten vernunftgemäßen Wirtschaftspro- zes gewährleisten können, wenn dadurch der Mensch zum bloßen Werkzeug herabgewürdigt Werde. Rationalisierung entspreche vielmehr dem der Menschheit gegebenen Auftrag zur Entfal- tung des menschlichen Geistes und könne daher keinesfalls wirtschaftlicher Selbstzweck sein. Der technische Fortschritt werde bei richtiger Nut- zung auch der geistigen Weiterentwicklung der Menschheit dienen. Die Senkung der Bahnfrachten Bundesbahn gibt Einzelheiten bekannt Wie die Hauptverwaltung der Deutschen Bun- desbahn zur Senkung der Eisenbahngütertarife der Klassen A bis D mit Wirkung vom 1. August 1953 mitteilt, werden die Klassen A 5, 10 und 15 um 20 Prozent gesenkt. Die Klassen B 5, 10 und 15 werden um 16 Prozent, die Klassen C 5, 10 und 15 um 13 Prozent und die Klassen D 5, 10 und 15 um 10 Prozent gesenkt. Die Ermäßigung soll in der Weise vorgenommen werden, daß die Frachtpreise höchstens auf die Höhe der ent- sprechenden Sätze der Klasse E gesenkt werden und in keiner höheren Klasse niedrigere Fracht- sätze als die entsprechenden Frachtsätze der nächstniedrigeren Klasse gewährt werden. Nach den Angaben der Bundesbahn wird der Reichs- kraftwagentarif ebenfalls mit Wirkung vom 1. August in dem gleichen Umfange ermäßigt. Die Seehafentarife würden um bestimmte, noch bekanntzugebende Pauschalbeträge herabgesetzt. Ausnahmetarife seien nur noch anwendbar wenn sie niedrigere Frachten als nach den ge- senkten Regeltarifen ergeben. Mannheimer Produktenbörse vom 20. Juli en 43,50, inländ. Roggen 39,50 bis gerste inl, 37-38, Inlandhafer zu Fut- terzwecken 37, Industriehafer je nach Qualität und Herkunft 38,50, Weizenmehl Type 405 65, dito Type 550 62, dito 812 38.50, dito Type 1050 56,50, Brotmehl Type 1600 51, Roggenmehl Type 997 56,50, dito Type 1150 54,50, Weizenkleie prompt 22,50, dito per 23, Roggenkleie 21,5022, Weizen- bollmehl 24,50 25,50. Trockenschnitzel lose 19,50, getr. Blertreber 24, Malzkeime 24, extrah, Raps schrot 23,50, Sozaschrot 3939,25, Kokosschrot 29. Palmkernschrot 26, Mais 42.50, Kartoffeln je 50 kg 9.5010. Tendenz: stetig Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 20. 7. Auftrieb: Großvieh 6009, Kälber 338, Schafe 65, Schweine 2 385. Preis e: Ochsen 4A 90103, B 80—90, Spitzenpreis ein Stück 109, Bullen A 8598, B 79—88, Spitzenpreis ein Stück 110, Kühe A keine Notierung, B 63—70, C 53-65, D 49— 53, Färsen A 94-108, B 80-95, Spitzenpreis drei Stück 112, Kälber A 130-145, B 115-129, C 105113, 100, Schafe 76, Schweine A 1311386, B I 1311338, B II 1321386, C 131-138, D 180187, E 1221384. G I 117-122, G II 105—115. Marktverlauf: Großgvieh langsam, Kälber mittel, geräumt, Schweine langsam, Uberstand. . 0 2 NN VN MARIO TFE KAUFMANN Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (23. Fortsetzung) Er war nicht dabei und wußte es nicht. Und Was immer auch Doi erzählte.. die Wahr- heit konnte ganz anders sein. Eine von uns ist zuviel, hatte Doi gesagt. Ja, eine von ihnen war zuviel. Aber das aber das mein Gott, sie kann ihr doch nichts angetan haben, dachte er entsetzt. Sie kann doch nicht In seiner Kindheit in Bern war er einmal in einen Kanal des Stadtbachs gefallen. Es War Winter, der Kanal war von einer dünnen Eisdecke überzogen, Er war mit einem Schul- kameraden über die Brücke gegangen, einem wilden, unbändigen, frechen Jungen, und plötzlich hatte der ihm einen Stoß gegeben, und er war zwischen dem schützenden Ge- länder hindurch auf das Eis gefallen, sofort eingebrochen und im Wasser gewesen, ehe er überhaupt begriff. was geschah. Ein Arbeiter, der des Weges kam, hatte ihn herausgezogen. Aber Doi konnte doch nicht.. unmöglich! Es war ungeheuerlich und absurd, auch nur zu denken, sie könnte sie könnte den Wunsch zu dieser Lösung gehabt haben. Nur den Wunsch Er zwang sich, sachlich zu sein. Karolin würde geschrien haben. Aber sie hatte nicht geschrien. Er hatte überhaupt keine Stimmen vernommen. Auch keine streitenden. Und auf eine Entfernung von hundertundfünfzig Metern hätte man einen Schrei gehört. Er überlegte: wenn Karolin auf dem Weg zurückgegangen war und ihn nicht mehr gefunden hatte, dann müßte sie nachher seine Rufe gehört haben. Aber sie hatte keine Ant- wort gegeben. Sie war auch nicht auf der Straße. Weder in der Richtung nach Villa noch in der Richtung nach Flühli, denn so- wohl, als das Auto bis nach Villa fuhr, als auf der ganzen Rückfahrt bis nach Flühli hatte er scharf Ausschau gehalten. Die Straße war leer. In Villa, während er zusammen mit Doi verbissen ein paar der wichtigsten Besor- gungen, die trotz der vorgerückten Stunde noch zu erledigen waren, erledigte, hatte er eine zitternde Wut auf Karolin gehabt. Er hatte sich eingeredet, daß sie über kurz oder lang wieder daheim auftauchen würde und ihn bloß zum Narren gehalten hatte. Aber jetzt war die Nacht bald vorüber, der Morgen kam, und ihr Bett war leer und unberührt, und die Ecke, die sie ihr„Wohn- zimmer“ nannte, strömte Leere und Ver- Iassenheit aus, als würde sie von nun an immer leer und verlassen dort in dem Winkel bleiben. Der Mond war fort, und das Licht der Sterne wurde blaß. Simon schlief nicht. Und er sah Doi vor sich, wie sie in Villa im Lagerraum von Klosters stand, während Klosters und seine Tochter die Bastkörbe mit den Trauben zum Wagen hinaustrugen. Es roch nach Südfrüchten und Feigen und Aepfeln und Stroh, und Frau Klosters schrieb die Rechnung aus, und er prükte, und Doi stand neben Kisten mit Orangen und starrte zu dem Gewölbe hinauf, ohne das Gewölbe zu sehen. Ganz seltsam war ihr Ausdruck gewesen, und plötzlich war Simon von einem Gefühl der Schuld überfallen worden, daß seine Finger zitterten. Sie hatten kein Wort gesprochen auf der Rückfahrt, nicht ein einziges Wort. Er hatte es einfach nicht fertig gebracht, das Wort an Doi zu richten. Und was in ihr vor ging er wüßte es jetzt noch nicht. Langsam die Schritte der Mädchen auf dem Schnee, die vom Stübſhof herüberkamen und sich lachend zuriefen, daß es wieder mal ab- scheulich kalt sel. Er hörte, Wie sie unten Im Haus aufschlossen und in der Küche zu hantieren begannen. Frau Bürlitz folgte. kam der Morgen. Simon hörte Er hörte das Maidli, Wie es heraufkam und die Skistiefel vor den einzelnen Zimmer- türen einsammelte und wieder hinunterging, um sie zu putzen. Er hörte drüben beim Stübihof die Ge- räusche, die jeden Morgen um diese Zeit wach wurden, wenn das Vieh gefüttert wurde. Er hörte den Knecht, der mit dem Karren den Mist aus dem Stall fuhr, und Frau Stübi, die mit rem Melkeimer über den Schnee ging. Der kleine Hund Moritz bellte ein bißchen. Er hörte, wie unten die Bar aufgeräumt wurde, wie die Mali den Speisesaal kegte und die Annemie die Stühle im Frühstücks- raum auf die Tische stellte. Ganz fern waren die Geräusche, aber er hörte sie alle genau und wußte, was sie bedeuteten. Er erkannte die Zoeppritz, die eine Früh- aufsteherin war, das Büro aufschloß und einen Brief auf der Schreibmaschine zu schreiben begann, und er glaubte zu ver- nehmen, wie die Bürlitz im Herd das Feuer anfachte. Der Sohn von Stübis, der die Arbeiten eines Hausknechts verrichtete, kam und sah die Dampfheizung nach, und während er im Keller rumorte, begann es in den Heizkörpern der Zimmer lebendig zu werden, zu gurgeln und zu klopfen. Um diese Zeit pflegte sonst Karolin auf- zustehen und sich darum zu kümmern, daß alle Arbeit richtig gemacht wurde. Und Simon pflegte sich um diese Zeit noch ein- mal in seinem Bett umzudrehen und, wenn er wachge worden, wieder einzuschlafen. Es War beklemmend, daß plötzlich Karolin nicht da sein sollte. Sie mußte doch da sein! Simon richtete sich auf, Nein, sie war nicht da. Ihr Bett stand unberührt und leer. Ich muß aufstehen und binuntergehen, dachte Simon. Und wenn ich hinunterkomme, wer- den sie mich fragen, wo meine Frau ist. Nein, er konnte nicht hinuntergehen, denn er konnte auf diese Frage keine Antwort geben. Und er lag und grübelte, sah bald die gluckernde Seslach vor sich und das Eis über inr und bald Doi mit ihrem seltsamen hab! sie weggehen sehen. Jetzt müßten sie deren Inhalt sie eifrig diskutierten. Ausdruck, und er krallte seine Finger in das Kissen. Indes, nach einer Weile stand er doch auf. Er wusch sich kalt, rasierte sich und zog sich an. Es war bereits hell geworden, als er aus dem Zimmer ging. Me ürdigerweise fühlte er, obwohl er nicht geschlafen hatte, keine Müdigkeit. Sein erster G kührte ihn in den Keller, wo der junge den Kessel der Zentral- heizung mit kolnen auffüllte. Die rote Glut erstickte unter den Schaufelschwüngen, Eine kleine Lampe brannte an der Decke. Simon war wie auf dem Sprung, als der junge Stübi den Kopf hob und ihn sah. Gleich würde die Frage kommen. Allein der junge Stübi sagte nur„Guten Morgen, Herr Weyprecht“, und gleich darauf ein bißchen aufgeregt und mit lachendem Gesicht: Nun sind sie los. Bonhoeffer und Leuteritz. Ich schon weit über dem Latschenkopf draußen sein.“ 8 Die Erregung in Simon fiel zusammen. Er hörte sich sagen:„Ja, das müßten sie Wohl... Dann betrachtete er den Kohlen- berg in der Ecke und stellte fest, daß bald eine neue Lieferung bestellt werden mußte. Nach fünf Minuten ging er wieder nach oben. In der Halle waren schon ein paar Film- leute damit beschäftigt, Apparate und Sta tive auszupacken, und Simon sah durch di, ofkene Haustür, wie auf der Terrasse Severin behilflich war, ein unförmiges Gerät auf einem Schlitten zu befestigen. Simon ging ellig in den Frühstücksraum, der um diese Zeit für gewöhnlich noch leer War, Heute saß jedoch schon Pudlich da mit seinem Kameramann und dem Schauspieler Henne mann. Sie tranken alle drei Obstsaft 5 hatten zwischen Brot und Butter und E Seiten aus einem Drehbuch liegen, ü Pudlich würde nicht nach Karolin fragen und Simon schloß die Tür hinter sich un begrüßte den Regisseur. f CCCortsetaung folgt insel der grofes ken Riesensfondbiſder Die ersten Weißen wurden hier als Götter verehrt Valparaiso. Im Großen oder Stillen Ozean liegt nicht Weniger als 3600 Kilometer vom chilenischen Mutterland entfernt ein seltsames Eiland von nur etwa 118 Quadrarkilometer Flächen- inhalt. Es ist die Osterinsel, die im Jahre 1722 durch den holländischen Admiral Ob Roggeween entdeckt wurde. Als die we en Seeleute damals dort an Land gingen, glaub- ten sie ihren Augen nicht mehr trauen zu können. So weit der Blick reichte, erhoben sich an der Küste hunderte von grot en Riesen- Standbildern mit menschenähnlichen Gesich- tern aus schwarzem Tuff, die teilweise eine Höhe von über zwanzig Meter hatten. Viele von diesen seltsamen Figuren balancierten auf ihren Köpfen gewaltige Steinzylinder, die den Eindruck machten, als wollten sie jeden Augenblick herabfallen. Ferner entdeckte man auf der Osterinsel eigenartige Holzplastiken, Plattformen, kleine Steinköpfe, Steinhäuser und zwanzig hölzerne Tafeln mit einer hiero- glyphenartigen, heute noch nicht entzifferten Zeichenschrift. Es müssen Menschen von aus- gesprochener künstlerischer Begabung und einer hohen Kultur gewesen sein, die diese Werke einst schufen. Die ersten Weißen, die auf der Osterinsel gelandet waren, wurden von den Eingeborenen noch als Götter verehrt. Später allerdings lernten sie auch diese einst so harmlosen Na- turkinder vielfach als Ausbeuter und Unter- drücker kennen. Nach Cook, der das Eiland 1774 besuchte, wurde dessen einziger Lan- dungsplatz an der Westküste Cookshaven be- nannt. Im Jahre 1863 landeten dort erstmals chilenische Missionare und 1888 wurde die Osterinsel endgültig von Chile in Besitz ge- nommen, um fortan als Strafkolonie zu dienen. Die Zahl der Eingeborenen, die 1860 noch rund dreitausend Köpfe betrug, war früher viel höher, ist aber durch Auswande- rung nach den Gambierinseln und Tahiti, ge- waltsame Entführung von Arbeitskräften nach den Guanolagern von Peru, sowie die herr- schende Vielmännerei in den letzten hundert Jahren rasch zusammengeschmolzen. Eine Wiederzunahme der Bevölkerung verhinderte die Insel, die ihr einziges Wasser von dem Allerdings zu jeder Jahreszeit reichlich fallen- den Regen bezieht. Um die Jahrhundertwende wurde das Eiland von chilenischen Farmern gepachtet, die dort ihre Rinder- und Schafherden weiden ließen. Die noch übrigen Eingeborenen aber drängte man auf einem engen, umgrenzten Raum zu- sammen, der ihnen kaum mehr ausreichende Lebens möglichkeiten bot. Hierdurch kam es im Sommer 1914 zu der wohl letzten„Revo- lution“ auf der Osterinsel, bei der eine alte, lahme Frau namens Angata, die von ihren Landsleuten als Prophetin verehrt wurde, die Hauptrolle spielte. Bald darauf erschien ein chilenisches Kriegsschiff, durch das der Auf- stand rasch niedergeschlagen wurde. Gegen- Wwärtig wird das vulkanische Eiland nur mehr von etwa dreihundert Polynesiern bewohnt, die sich von dem Anbau von Bananen, Pisang, Süßkartoffeln und Zuckerrohr ernähren. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Osterinsel von den Vereinigten Staaten als Flotten- und Luftstützpunkt verwendet. Heute bemühen sich wieder Fachgelehrte aller Na- tionen, die Bedeutung und Herkunft ihrer uralten Kultur zu enträtseln. Man betrachtet nunmehr die gewaltigen Steinmonumente als Ahnen- oder Götterbilder, die im Mittelpunkt eines geheimnisvollen Totenkultes standen. Mit primitivsten Werkzeugen wurden sie aus dem sogenannten„Bildhauerberg“, einem er- loschenen Vulkankrater, herausgemeißelt, der jetzt noch unverkennbare Spuren dieser Tätig- keit zeigt. Viele Kilometer weit wurden dann diese bis zu tausend Zentner schweren Stein- blöcke über Berg und Tal transportiert und an bestimmten Orten zu Ehren der Verstorbenen aufgestellt. Leider wissen wir heute noch nicht, welches Volk diese einzigartigen Kulturleistungen voll- brachte, und welcher technischer Hilfsmittel es sich dabei bediente. Man kann nur vermu- ten, daß die Riesenstandbilder auf gewaltigen Rollen oder Walzen an Ort und Stelle gebracht Wurden. Doch müssen die Insulaner, deren Werkzeuge auf die Steinzeit hindeuten, auch eine Art Flaschenzug besessen haben, womit sie die schweren„Zylinder“ auf die Köpfe der Monumentalfiguren hoben, Wie dem auch sei, die Gelehrten werden wohl noch viele Jahre brauchen, um allen Geheimnissen der Oster- insel auf die Spur zu kommen. Casablanca. Die französische Elfenbeinküste Afrikas erlebt gegenwärtig von Bingerville aus eine Invasion geologischer und physikalischer Wissenschaftler. Sie wurden durch eine Reihe Nachrichten alarmiert, nach denen die Wüste Sahara ihre südlichen Ausläufer von Mo- nat zu Monat weiter auf fruchtbare und blühende Plantagengebiete und in die tropi- sche Vegetation vorschiebt. Es besteht indessen kein Zweifel darüber, daß in nicht ganz fünf Jahren 240 Quadrat- kilometer reich bebauten Landes am Komoe- Fluß zur öden Sandwüste geworden sind. Bewässerungsaktionen schlugen fehl. Kein Grashalm will heute mehr an jenen Stellen Wachsen. Außerdem sind zwei mittlere Flüsse, die in den Mina-Bergen entspringen und 180 Kilometer lang waren, restlos aus- getrocknet. Drei weitere, der Bratu, Najoe und Bong, werden nach den Gutachten der Pflanzer und Eingeborenen bis Mitte näch- sten Jahres wohl das gleiche Schicksal erlei- den. 34 versiegte Brunnenquellen registrier- ten einheimische Stellen außerdem. Mit we- nigen Worten: Die Wüste ging zu einem neuen Angriff über. Das erstaunliche an dieser bedauernswer- ten Entwicklung ist jedoch, daß Feststellun- gen zahlreicher Eingeborener, nicht etwa eine ungewöhnliche Klimaverlagerung durch prallen Sonnenschein und Aussetzen der Re- genzeit sei für diese Lage verantwortlich, Kabelschlitzer in der Royal Navy Sabotage-Serie auf britischen Kriegsschiffen London Von Februar bis Mai ereigneten sich auf pritischen Kriegsschiffen wieder Sabotage- akte, die nach Art ihrer Durchführung auf einen gemeinsamen Plan beziehungsweise Auf eine einheitliche Kommandozentrale schließen ließen. Auf dem Flugzeugträger „Triumph“ wurden elektrische Kabel beschä- digt, die zur Rommandoübermittlung und automatischen Steuerung dienten, Sie waren von hinten mit einem Messer aufgeschlitzt worden, so daß äußerlich kein Defekt sicht- bar war. Der gleiche Fall ereignete sich auf dem Flugzeugträger„Warrior“ während ei- ner Ubungsfahrt im Atlantik. Es wurden nicht nur die Leitungen zur Steueranlage, sondern auch ihre Antriebsmaschinen un- brauchbar gemacht. Das letzte Vorkommnis spielte sich auf dem Torpedoboots-Zerstörer „Barfleur“ ab, dessen elektrische Geschütz- mechanismen aussetzten. Auch hier war die Ursache eine Anzahl unterbrochener Kabel. Der Abwehrdienst der Royal Navy hat alle drei Fälle einer strengen Prüfung unterzo- gen und auf der„Warrior“ eine Entdeckung gemacht, die nicht in direktem Zusammen- hang mit den beschädigten Kabeln steht, aber Anlaß zu einer sorgfältigeren Uberwa- chung der maschinellen Anlagen gibt. Sowohl in Wasser- wie in anderen Leitungsrohren wurden deutliche Spuren von radioaktiven Isotopen festgestellt, die von unbekannter Seite in einige Wasser- und Oltanks geworfen Worden sein müssen. Man vermutet, daß sie zur Lokalisierung der Röhrensysteme dienten. Mit Hilfe eines Geigerzählers und radioakti- . 5 * Entfettung ohne strenge Diät Adipositas, dus heißt Fettsucht, ist eine Diagnose, die der Arzt heute nur æu Hdtuſig Stellen muß. Sehr viele Erkrankungen wer- den durch eine Fettleibigkeit begünstigt. Lei- der muß der Arzt immer wieder die Erfah- rung machen, daß die Verordnung einer Ent- fettungscidt meist von den Patienten nicht eingehalten wird. So greift er zu Medikamen- ten, die, wie die Adiposetten, auf den Fett- stoffwechsel einwirken, dabei aber eine strenge Diät entbehrlich machen. In den Adiposetten sind Stoffe verarbeitet, die die Fettverbrennung fördern, die Fettverwer⸗ tung dagegen einschränken. Die milder pflanslichen Abführmittel sorgen für ein- ausreichende Entwässerung über den Darn und verhindern eine volle Nahrungsaus Nutzung. Durch die günstige Mischung de. Wirkstoffe wird bei völliger Unschädlichfee ine befriedigende Entfettung erreicht. * ver Isotopen kann sehr leicht der Weg wich- tiger Leitungsrohre durch den Schiffsrumpf ausfindig gemacht werden, wenn sie dem Sa- boteur unbekannt sind. Die Sabotage an elektrischen Kabeln ist neu. Bisher hatte man sich damit begnügt, Lippenstift und Puder Die Rosmetiſcerin Rose Laird machte bei einem Vortrag in London den Vor- schlag, schon I3jährigen Mädchen den Gebrauch von Lippenstift und Puder beizubringen und bei Kindern unter 10 Jahren lcosmetische Gesichtsmasken an- zuwenden. Rose Laird ist 77 Jahre alt und entschuldigt inre Rungeln damit, daß se æu spùt mit der Schönheitspflege begonnen habe. Schiffsdieselmaschinen durch hineingewor- kene Metallstücke und Schrauben unbrauch- bar zu machen, wie sich das 1950/51 auf vier Zerstörern ereignete. Das Durchschneiden von Kabeln ist einfacher und unauffälliger, die Schiffe können sich zwar dann noch aus eigener Kraft fortbewegen, aber sind nur oder bleiben durch Ausfallen ihrer Geschütze noch schwer mit der Notanlage zu steuern wehrlos. Die Ubereinstimmung in allen drei Fällen deutet auf einen einheitlichen Befehl hin, welcher Sabotagegruppen innerhalb der drei Schiffsbesatzungen gegeben wurde. Bis- her konnte die Admiralität noch keine Ver- haftung melden. VON DER HOHE GRUSST DIE KIRCHE„ NOTRE DAMRE DE LA GAR DE. Der erste Handelshafen Frankreichs und des ganzen Mittelmeeres, Marseille, ist nicht nur ein Handels- und Industriezentrum ersten Ranges; die geschäftige Großstadt bewahrte in ihren Mauern auch manches Plätzchen der Ruhe und des Friedens bis in unsere Zeit. Eine dieser Oasen im Trubel der Welt ist die berühmte Kirche„Notre Dame de la Garde“, die wie ein Gruß aus fernen Tagen von der Höhe aus weit ins Land blickt. Angriff der Wüste auf die Elfenbeinküste Die Erde steigert ihre EBigenwärme ohne Sonnenbestrahlung sondern eine sich auf unerklärliche Weise stei- gernde Hitze des Erdbodens, richtig sind. An dem 950 Meter hohen Mina-Zentralberg und den beiden an dieser Stelle beginnenden, sich nach Süden erstreckenden Gebirgszügen so- wie in den Seitentälern wurde selbst nachts und in den kurzen sonnenlosen Stunden am Boden eine Temperatur von 45 bis 50 Grad Celsius gemessen, eine Hitze also, die in Verbindung mit dem ohnehin trockenen Klima der Elfenbeinküste keine Wasseran- sammlungen duldet und auf längere Sicht jegliche Vegetation zunichte macht. Weshalb steigert nun die Erde plötzlich ihre Eigenwärme ohne verstärkte Sonnenbe- strahlung? Das ist die Frage, die die in die- sen Tagen das Landesinnere aufsuchenden Gelehrten beantworten wollen. Entwickelt sich etwa am Südrande der Sahara ein neues Vulkangebiet und nähern sich feurige Lava- massen der Hrdrinde? Gewiß, eine gewagte Vermutung. Aber nach Ansicht französischer Geologen keineswegs abwegig, zumal die Ge- steinzusammensetzungen der Minaberge vul- kancharakteristisch sind. Seit etwa einem Jahre hat die unnatürliche Bodenhitze im nördlichen Teil der Kolonie Elfenbeinküste vier Riesenplantagen und farmen förmlich zugrunde gerichtet. Die einst wohlhabenden Eigentümer stehen schlagartig vor dem Nichts. Sie nennen ledig- lich noch eine Wüste ihr Eigen, die besten- falls teilweise widerspenstiges Steppen- und Dünengras trägt. 5 Der französische Plantagenbesitzer Oliver Ereste will sich mit der Theorie von vulkani- schen Vorgängen noch nicht befreunden! Er wandte sich an den Physiker Dr. Brélan und behauptete:„Dahinter muß noch etwas an- deres stecken. Ich habe an verschiedenen Stellen meines Anwesens, als die in knapp einem halben Jahre eingehenden Bäume 2u Dutzenden gefällt werden mußten und die Anlagen abstarben, Bodenthermometer auf- gestellt und mir über die Temperatur am Erdboden Aufzeichnungen und Kurven an- gefertigt. Mit ihnen kann ich beweisen, daß in etwa 10-Tagesabständen intervallartig ge- wisse Hitzewellen wiederkehren. Es muß also von rhythmischen Hitzeströmen unter der Erdoberfläche gesprochen werden. Ich weiß zwar nicht, wie das zu deuten ist. Aber es sieht irgendwie nach Auf- und Entladung Aus!“ Eingeborene in dem Mina-Gebiet sind gro- Benteils durch diese Vorkommnisse sehr ver- ängstigt, zumal der weiße Mann auch nicht helfen kann.„Das Feuer kommt aus der Tiefe“, klagen sie.„Wann wird es uns alle vernichten?“— Erst umfangreiche wissen- schaftliche Messungen können vielleicht in absehbarer Zeit diesen Angriff der Wüste auf die Elfenbeinküste klären. Solange steht auch die Welt der Gelehrten vor einem Rät- sel. Cauterbũute elt Der Witwer James Ollivie aus Kings- bury(Englanch, der mit seinen fünf Kindern eine alte Gartenlaube be- wohnte und in eine bessere Wohnung eingewiesen werden sollte, onnte nur mit Polizeigewalt dazu gebracht wer- den. Er lieferte den Beamten eine er- bitterte Schlacht, in deren Verlauf er 2000 lèere Flaschen verfeuerte. Jetæt Wird er auf seinen Geisteszustand un- tersucht. * Die in spanisch gehaltene Offerte eines brasilianischen Eæporteurs beant- Wwortete ein Züricher Geschäftsmann mit folgendem Schreiben:„Liebe Herr, mer danked Ihne beschtens für Ihre Brief vom 25 Ma, sind aber leider nit i dr Lag, en zꝛ“läse, denn ſceine vo eus hét i dr Schuei spanisch gha. Sind Si doch so guet und schrübetsi i Zuelcunft schioyzertilütsch oder wenigstens hoch- tilůütsch, waͤnns nüt andersch gaht!he 0„„. el„„ Taucherexpedition in die See von Bages BAx IS. Das französische Ministerium für die schö- nen Künste und das Nationalmuseum von Sevres haben eine Expedition ausgerüstet, welche die im Mittelmeer vor 1200 Jahren ge- sunkene Sarazenenflotte bergen soll. Sie ruht in der See von Bages, einer flachen Stelle vor Narbonne. Immer wieder hat sie Schatzsucher und Taucher angelockt, ohne etwas von ihren Reichtümern freizugeben. An der neuen Expe- dition nehmen bekannte französische Archäo- logen teil, Sie hoffen auf Funde, welche die Kenntnisse über Leben und Kultur der ein- stigen Beherrscher des Mittelmeerraumes be- reichern sollen. Ein großer Teil der Kosten wird von der Porzellanmanufaktur von Sevres gedeckt, die an den alten sarazenischen Vasen und Krügen interessiert ist. Im Jahre 737 fand vor dem heutigen Nar- bonne eine große Seeschlacht zwischen der kriegsmäßig ausgerüsteten Sarazenenflotte und französischen Schiffen statt, die mit der Versenkung der morgenländischen Angreifer endete. Der Sieg trug entscheidend dazu bei, daß der Islam nicht über Spanien hinaus nach Frankreich vordrang. Taucher entdeckten spä- ter die gut erhaltenen Schiffsleiber, deren Planken durch Treibsand vor dem Zerfall bewahrt worden sind und die in ihrem Inne- ren wahrscheinlich Goldtruhen, Waffen, Krüge und andere Gebrauchsgegenstände bergen. Die Schiffe sollen von schlanker Form, aber trotz- dem mit geräumigen Frachtkammern versehen sein. Schon viele versuchten, dem Sand seine Schätze zu entreißen. Aber alle scheiterten an dem Widerstand, den ihnen der rollende und ewig quirlende Sand bereitete, obwohl die Beute greifbar nahe schien. Ein Vorteil ist die geringe Tiefe des Meeres, die kaum 50 Meter beträgt. Alles spricht dafür, daß eine mit modernen Geräten ausgerüstete Bergungs- expedition mehr Erfolg haben wird als ihre Vorgänger, die meist einzeln ihr Glück ver- suchten. 5 uo„sſchfborer“ Erholung, denn sie geben- richtig dosiert„ wundervoll na · särkeren Schofz braucht, e hre Wohnungsnot beseit. a. Teilz. m. Staatsprämie d. Fa. FERTIG-· HAUS-GMBH, Warburg W 250 Wohnungen in Form ein. mod. Fertighauses a. Teilzhlg. a. m. Staatsprämie kurz- kr. UNION-Bau Paderborn U 052. Sonne v. NIVEA verhelfen törliche Habfbrduns. Wer 7 0 Fliegen bedeuten Sefahr! Vernichten Sie diese Ubeftröger zchlreicher infeknons · kronkheiſen mit 9 Esuchemebleen Per-Jacutin- Zetdeber Nor Per- Jocung enthsſt æusSfzſich den neuen Wirkstoff J. J. 150 gegen widerstandsfshige Fliegen Per ocufin ist bilſig in der Anwendung; es Wirkt schnell, sicher vnd nochholtig. 1 er ee Ti ,.. ist immer 4 1 8 1 75 nahrkalt bine ges und wertvoll Z 1000 fach bewährt! 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