n 1 I enn een e A. Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Preisliste Nr. I) Nr. 114 Samstag, den 18. Juli 1953 5.53. Jahrgang Querschnitt der Woche Von Eduard Funk Endlich ist die seit vielen Monaten so tem- peramentvoll umstrittene Frage entschieden, ob es für die Westmächte taktisch richtig und politisch zweckmäßig sei, ein Gespräch mit den Sowjets einzuleiten. An den Juni-Auf- stand der deutschen Bevölkerung in der rus- sischen Besatzungszone und den überraschen- den Sturz Berias das Sprichwort anknüpfend, man müsse das Eisen schmieden, solange es heiß sei, bedrängten Lord Salisbury und Georges Bidault ihren amerikanischen Kol- legen Dulles, bis dieser nachgab. So erging also nun an Molotow die Einladung zu einer Zusammenkunft mit den Außenministern der drei Westmächte, die im September an einem möglichst neutralen Ort stattfinden soll. Churchills spontane Idee, die Regierungs- chefs selbst sollten sich zwanglos und ohne bestimmtes Programm am runden Tisch zu- sammenfinden, hat demnach die Hürden der amerikanischen Bedenken nicht überwunden. Man könnte dies bedauern, wenn man Sir Winstons Theorie für zutreffend halten würde, daß ein vertrauliches Gespräch„auf höchster bene, das bei Ausschluß der Okkentlichkeit Feel nen Partner gezwungen bätte, von vorn- 9 0 Kein eine feste Stellung zu beziehen und Aussagen Bedacht zu nehmen, am ehesten Verständigungs möglichkeiten böte. Anderer- seits war aber auch das von Eisenhower und Dulles vorgebrachte Argument nicht zu ent- kräften, man müsse zunächst einmal abwar- ten, welcher der um die Macht im Kreml kämpfenden Männer sich die Legitimation erringen würde, für die Sowjetunion außen- politisch handelnd aufzutreten und dauerhafte Verpflichtungen einzugehen. 3 Die Politik ist eben nun einmal leider keine exakte Wissenschaft, die mit gültigen Begrif- ken und unanfechtbaren Ziffern Berechnun- gen anstellen kann. Der Ansicht, man müßte durch eine sofortige Aktion die offenkundige Schwäche der Sowjetunion ausnützen, um ihr vor deren Uberwindung Konzessionen abzu- handeln, steht daher— ebenso unbeweisbar die These gegenüber, es sei richtiger, die Rivalen im Kreml noch eine Weile in ihren eigenen Schwierigkeiten„schmoren“ zu las- Sell. Sicher ist nur das eine: Falls es in etwa acht Wochen zu einem Treffen der vier Außenminister kommen sollte, dürfte man klarer sehen als jetzt, welche Tendenzen die „ den propagandistischen Effekt etwaiger 2 (künftige Politik des Kreml bestimmen wer- den. 1 1 Vorläàufig sieht es im übrigen gar nicht dar- nach aus, als ob die Affäre Beria eine ernst- hafte Erschütterung des sowjetischen Systems nach sich gezogen hätte. Malenkow hat mit zielsicherer Konsequenz, gepaart mit einer vor nichts zurückschreckenden Rücksichts- losigkeit, die Zügel des Staats- und Partei- apparates an sich gerissen; eine unbarmher- zige Säuberung“ wird die Freunde und An- hänger des gestürzten Innenministers un- Schädlich“ machen Da man jedoch im Ausland vermutet hatte, der eine Friedens- und Ver- ständigungsbereitschaft andeutende angebliche Kurswechsel des Kreml sei durch die Initia- tive Berias veranlaßt worden, beeilten sich die Moskauer Zeitungen mit der Versiche- rung, es bleibe nach 3 vor bei der früheren Erklärung Malenkows, es gäbe keine Pro- bleme, über die nicht eine Vereinbarung zwi- schen West und Ost denkbar sei. Eisenhower, durch allzuviele schlechte Er- fahrungen mit den Sowjets gewitzigt, scheint Solchen Beteuerungen noch immer mißtrauisch gegenüber zustehen. Die Tatsache, dag sein Angebot, für 65 Millionen DM Lebensmittel für die Bevölkerung der sowietischen Besat- zungszone in Deutschland zu liefern, von Mo- lotowy) in geradezu beleidigender Form abge- Wiesen würde, hat ihn offenbar in seinen skeptischen Auffassungen bestärkt. Hinzu kommt die Beobachtung einer wieder straffe ren Regieführung durch Pankow und Karls horst. Bie Tatsache zum Beispiel. daß Justiz- minister Fechner wegen„republikfeindlicher Tätigkeit“ seines Amtes enthoben und durch Hilde Benjamin ersetzt wurde, ist hierfür ein erschreckendes Symptom. Denn gerade diese „rote Hilde“ war es ja, die in den letzten Jahren als Vorsitzende des Obersten Gerichts der Sowjetzone die brutalsten Urteile über mißliebig gewordene Beamte, Kaufleute und Bauern, über angebliche„Spione“ und„Sabo- teure“ fällte, von denen sie Dutzende an den Galgen und Hunderte ins Zuchthaus brachte. Aber vielleicht gerade deshalb haben wir Deutsche besonderen Anlaß, den von den Außenministern der drei Westmächte gefaßten Beschluß zu begrüßen, nochmals den Versuch zu unternehmen, mit der Sowjetunion Ver- handlungen zustande zu bringen, deren Ziel die Wiedervereinigung Deutschlands sein soll. Molotow und Malenkow werden nun endlich Farbe bekennen müssen, nachdem sie beide schon so oft versicherten, wie sehr ihnen selbst an einer friedlichen und gerechten Lösung des Deutschland-Problems gelegen sei. einzugreifen und die Gegner Dr. Adenauers zu unterstützen.. Moskau zu Vierer- Konferenz bereit! Informationen aus Berlin— Jagd auf alte SPD-Leute in der Sowetzone Berlin(UP). Die Sowzetunion wird nach Ansicht von Funktionären der Ostzonen-Re- gierung, die enge Beziehungen zu den sowie- tischen Behörden in Karlshorst unterhalten, das Angebot der Westmächte zu einer Kon- ferenz der vier Außenminister über die Deutschlandfrage annehmen. Die Regierungsbeamten ließen in Gesprä- chen durchblicken, die Sowjets seien„sehr stark“ daran interessiert, so bald wie möglich mit den Westmächten an den Konferenztisch zu kommen. Sie würden vermutlich auch den Termin Ende September akzeptieren, obwohl ihnen an einem Konferenzbeginn vor den Bundestagswahlen mehr gelegen wäre. Der sowjetische Hochkommissar Wladimir Sem- jonow hat bereits vorbereitende Arbeiten auf- genommen. Die von den Sowjets nach dem Volksauf- stand vom 17. Juni wieder eingeschlagene„Po- litik der harten Hand“ läßt in der politischen Beurteilung den Schluß zu, daß sich die Le- bens verhältnisse in der Sowjetzone wieder verschlechtern werden, Bürgerliche Politiker Ostberlins rechnen für die nächsten Monate nicht mit der von den sowjetischen Behörden Ursprünglich beabsichtigten Entmachtung der SED-Staatspartei und weitgehenden Zuge ständnissen an die nicht- marxistischen Par- telen. Entscheidende Wandlungen im poli- tischen Regime seien zumindest nicht mehr vor Herbst dieses Jahres zu erwarten, da die Sowqets innenpolitisch vorläufig noch auf die SED angewiesen seien, um das durch die Auf- standsbewegung stark in Mitleidenschaft 8 zogene Prestige Moskaus wieder zu fes 8 Der— zumindest vorläufige— Rückgriff auf die„Politik der harten Hand“ geht auch aus einer vom SHD- Zentralorgan Neues Deutsch- land“ veröffentlichten Kampfansage an die Sozialdemokraten in der Sowjetzone hervor, „die sich vor Jahren in die Illegalität verkro- chen haben und am 17. Juni wieder auftauch- ten“. Die Jagd auf die SPD- Opposition wird als die wichtigste politische Aufgabe aller Leitungen der Partei, vom Zentralkomitee an- gefangen über die Bezirksleitungen bis zu den Grundorganisationen“ bezeichnet. Den SED- Mitgliedern wird aufgetragen,„diese Schu- macher-Leute“ zu entlarven und sie von den übrigen Arbeitern zu isolieren. Nicht-marxi- stische Politiker in Ostberlin verhehlen nicht ire Besorgnis über die neue Wendung, die zu einer Stärkung des radikalen Ulbrichts-Flü- gels in der SED geführt habe und die erneut eine Verschärfung der politischen Verhält- Nisse in der Sowjetzone zeitigen könnte. Der Komponist und Sowietzonen-„National- Preisträger“ Hanns Eisler, der von Westber- liner Polizeibeamten am Bahnhof Zoo in völ- lig betrunkenem Zustand in Schutzhaft ge- nommen worden war, wurde wieder in den Sowietsektor entlassen, nachdem er seinen Sreiflich“. Rausch in Westberliner Polizeihaft ausge- schlafen hatte. Eisler hatte die ganze Nacht über nach Angaben der Polizei in seiner Zelle randaliert und mit einem der Polizisten einen Boxkampf ausführen wollen. Das amtliche Organ der sowietischen Be- satzungsmacht in Deutschland, die„Tägliche Rundschau“, stellt nach Mitteilung des West- berliner„Untersuchungsausschusses freiheit- cher Juristen“ am 31. Juli sein Erscheinen ein. Das 1945 von den siegreich einrückenden 4er Hochkommi Maschinen des Zentralorgans der „Völkischer Beobachter“, in Ostberlin ge- druckt, Die meisten Mitarbeiter sollen nach Angaben des Untersuchungsausschusses von einer Wochenzei t übernomm werden, die von der 1 Sch-sowWie- tische in Ostberlin herausge- geben w. 23 Sowjet- Offiziere erschossen? Aily Mail“ ver- 7 München, der zermajor Wassili Waschut⸗ erweise den amerikanischen ſestberlin gestellt und um poli- gebeten hat, über seinen Einsatz in Ostberlin am 17. Juni gegeben haben soll. „Manchmal konnte man nur im Schritt- tempo fahren“, erzählte der Major,„weil die Menschenmassen so dicht um die Panzer her- Umstanden. Es hatte den Anschein, daß die Menschen keinerlei Furcht hatten. Sie be- nahmen sich fer. Ihre Haltung war unbe- Was tkin berichtete, daß die SowWjetischen Streitkräfte bei dem Berliner Einsatz strenges Schießverbet gehabt hätten. 23 So wo)j ne O re seien wegen der Ubertretung dieses Verbotes erschossen wor- den. Als bekannt geworden sei, daß Volks- polizisten auf die Menge geschossen hätten, seien sofort sowjetische Truppen beordert worden, um diese Einheiten abzulösen. Der Major erzählte weiter, er habe zusammen mit dem SED- Generalsekretär Walter Ulbricht und dem Chef der Geheimpolizei Wilhelm Zaisser in einem sowjetischen Panzer eine Inspektionsfahrt durch den Berliner Ostsek- tor unternommen. Dabei habe Ulbricht gefor- dert, daß die härtesten Maßnahmen gegen die Aufständischen ergriffen werden sollten. Zaisser habe vorgeschlagen, Zivilisten zur Ab- schreckung zu erschießen. Am Abend des 17. Juni habe eine Konferenz der Spitzen der deutschen Regierung und der sowjetischen Behörden mit Botschafter Wladi- mir Semjonow stattgefunden. Bei dieser Un- terredung habe sSemjonow erschöpft und krank ausgesehen und habe den sowjetischen Panzerkommandeuren den Vorwurf gemacht, daß sie Aufnahmen gemacht hätten, anstatt sich um die Unterdrückung des Aufruhrs zu kümmern. NSDAP, Behörden in tisches Asyl Haffee- und Igesteuer gesenkt Entschädigungsgesetz nicht gebillist Einn neuer Bundesratspzäsident BOnn(E. B.) Der Bundesrat hat am Frei- tag in knapp 3 Stunden 67 Tagungsordnungs- punkte erledigt und dabei eine Anzahl wich- tiger Gesetze wie den Bundeshaushalt 1953/54, die Kaffee- und Teesteuersenkung, das zweite Heimkehrergesetz und das Londoner Schul- denabkommen gebilligt. Im Falle des bundes- einheitlichen Entschädigungsgesetzes für Opfer des NS-Regimes riefen die Ländervertre- ter jedoch den Vermittlungsausschuß an, Weil sie das Gesetz für unbillig und unzweck⸗ mäßig halten. Bel der Beratung des Haushalts für 1953/54 nahm der Bundesrat eine Entschließung an, in der er feststellt, daß im Einzelplan des Bun- desfnanzministers etwa 182 Millionen DM Weniger veranschlagt seien, als den Ländern als Entschädigung für die Mitwirkung bei der der politisch noch militärisch von keinem der beteiligten Akteure mehr verantwortet wer- den kann. Mit Mühe und Not hat Eisenhowers Sendbote Robertson dem südkoreanischen Staatspräsidenten das Versprechen abgerun- gen, daß er einen Waffenstillstand respektie- ren und künftigen Verhandlungen nicht schon von vornherein Schwierigkeiten bereiten will. Aber die Kommunisten scheinen Syngman Rhee nicht zu trauen, nachdem er so oft seine Absicht verkündet hat, kein Abkommen, das nicht die Wiedervereinigung Koreas garan- tiert, anzuerkennen und den Krieg eventuell sogar auf eigene Faust fortzusetzen. Offenbar wollten m deshalb die Chinesen eine blutige Lehre erteilen, indem sie überraschend an- Ver Waltung von Bundesaufgaben zustehe. Ferner weist der Bundesrat darauf hin, dag der Betrag von 180 Millionen DM für Dar- jehen an die Länder zur Unterbringung von Sowjetzonenflüchtlingen bereits ganz verplant Sei, ohne daß den Erfordernissen der Flücht- Ungsunterbringung nach Durchführung der mit den 180 Millionen DM geplanten Bauten entsprochen sei. In einer Entschließung zum Bundsentschä- digungsgesetz wendet sich der Bundesrat gegen die Bestimmung, wonach es Voraussetzung für eine Entschädigung sein soll, daß mit amt- Ucher Billigung eine Verfolgungsmaßnahme gegen den Verfolgten gerichtet worden 821. Danach würde, so argumentieren die Länder, der Verfolgte keine Entschädigung erhalten, wenn gegen ihn nur von einer Privstperson, etwa seinem nationalsozialistisch beeinffußten Arbeitgeber, vorgegangen würde oder wenn er sich unter Aufopferung seiner Existenz der Verfolgung entzogen hat. Din aus dem Vermittlungsausschuß kom- mender Entwurf für ein zweites Anderungs- gesetz zum Landeszentralbankgesetz wurde von der Lander vertretung abgelehnt. Die Bun- desregierung hat jetzt die Möglichkeit, den Vermittlungsausschuß noch einmal anzurufen. Dagegen wurden unter anderem gebilligt. die Novelle zum Gesetz nach Grundgesetzartikel Rege Hilfstätigkeit für die Sowjetzone Bonn und Berlin sind sich einig— Aktive sowetische Gegenpropaganda BOn n(E. B.) Vertreter der Bundesregierung erörterten mit dem Berliner Regierenden Bür- germeister Ernst Reuter die Frage einer wir- Kungsvollen Hilfsaktion für die Bewohner des sowjetischen Besatzungsgebietes. Nach einer Mitteilung des Bundespresseamts sind sich die Verhandlungspartner darüber einig gewor- nen, daß möglichst bald die Voraussetzungen kür eine umfassende karitative Hilfstätigkeit geschaffen werden müssen. Es sei beabsichtigt, hochwertige Lebensmittel auszugeben. Die be- reits eingeleiteten technischen Vorbereitungen für die ordnungsgemäße Ausgabe der Lebens- mittel würden jedoch noch einige Tage in An- spruch nehmen. Reuter verhandelte ferner mit US-Hochkommissar Conant. Das erste amerikanische Nahrungsmittel- schiff für die Sowietzone, das Mehl, Kaffee, Trockenmilch und Kakaobohnen an Bord hat, Wird am 27. Juli in Hamburg erwartet,. Ein Weiteres Schiff soll am 21. Juli, ein drittes am 23. Jul Kk Verlassen. Insgesamt sollen nach e ung der MSA 30 000 Tonnen die Sowjetzone verschifft Werden. Der Kölner Erzbischof Kardinal Frings haf die katholischen Gläubigen aufgefordert, in größerem Umfang als bisher Lebensmittel- pakete an die Bevölkerung in der sowietischen Besatzungszone zu schicken. Die Verelendung in dem sowjetischen Besatzungsgebiet habe nach den Ereignissen in Ostberlin und in der Lone einen Umfang angenommen, von dem man sich im Westen keine Vorstellung machen cönne. Der Vorsitzende des DGB Berlin, Schar i, hat in einem Schreiben an Bundes- Hilfswerkes“ vorgeschlagen. daß man den Ameril ein die Hilfeleistung über! sScheckamt an die Sowjetzonen- Bevölkerung eingerich- tet. Das Konto hat die Nummer Frankfurt 9900. Rund 25 000 Ostberliner haben in den letz- ten vier Tagen auf dem Nachbarschaftsmarkt im Westberliner Bezirk Kreuzberg Lebensmit- tel eingekauft, Die Nachbarschaftshilfe-Aktion des Kreuzberger Bezirksbürgermeisters Kreg- mann ist jetzt beendet worden, jedoch WIII Kreßmann am Montag eine neue Aktion ein- leiten, die durch großzügige Spenden von Organisationen und Privatleuten ermöglicht Wurde. Die dänische Regierung hat den UN-Hoch- kommissar für das Flüchtlingswesen davon in Kenntnis gesetzt, daß der Budget-Ausschuß des dänischen Parlaments 750 000 Dänische Kronen(rund 450 000 DW) für Flüchtlinge in Deutschland bewilligt hat. Dänemark ist das siebente Land, das sich an dem vom Hoch- Kommissar eingeleiteten internationalen Hilfs- programm beteiligt. Indessen versucht die Sowjetunion, nach Kräften die bedrohliche Ernährungslage in der Sowjetzone selbst zu mildern. Das Ostberliner Nachrichtenbüro ADN kündigte eine viel- fache Erhöhung“ der Lebensmittel-Lieferun- gen aus der Sowjetunion für das dritte Quar- tal an. Die Sowjetzone erhalte fast das Dop- pelte an Butter und Pflanzenöl und 20mal 80 viel tierische Fette wie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. „Trickspiel“ der„Kleinen Vier“ Heinemann über die Außenminister-RKonfe- renz— Krach bei der Wirth-Partei München(UP). Der Mitbegründer der „Gesamtdeutschen Volkspartei“, Dr. Gustav Heinemann, sprach sich auf einer Pressekon- ferenz in München für Ost-West- Verhand- Hungen aus.„Man kann den dummen Satz nicht aufrechterhalten, in der Gstzone sind nur Verbrecher an der Regierung“, meinte der ehemalige Innenminister. Zur bevorstehenden Konferenz der„Kleinen Vier“ sagte er, die Außenminister der westlichen Staaten würden zu dieser Konferenz mit einer vorgeschriebe- nen Marschroute erscheinen, die von vorn- herein vom Osten Vorleistungen erwarte. Adenauer und Dulles wollten sich durch diese Konferenz lediglich ein Alibi für ihre Politik verschaffen. Sie sei deshalb kein offenes Ge- sprach“, sondern höchstens ein„Trickspiel“. Heinemann verhandelt gegenwärtig mit der „Freien Sozialen Union“ ber ein Wahlbünd- Nis. Auch mit Josef Wirths„Bund der Deut- schen“ sind Gespräche vorgesehen, da er glaubt, daß in dieser Partei zweifellos nicht nur Kommunisten“ zu finden seien. Der, Bund der Deutschen“ werde jedoch gezwungen sein, die kommunistischen Elemente auszuschei- den, falls die Gespräche zum Erfolg führen, * Karlsruher Termin verschoben Die Bundesregierung braucht Zeit— SPD drängte vergeblich Karlsruhe(Z SH). Der Termin für die Abgabe der Stellungnamme der Bundesregie- rurig zu den Schriftsätzen der SPD über die Verfassungsmäßigkeit der deutsch- alliierten Verträge ist vom 30. Juli auf den 15. August verschoben worden. Die Bundesregierung hatte das Bundesverfassungsgericht um eine Frist verlängerung gebeten, weil ihr Sachverstän- diger, Professor Dr. Kaufmann. erkrankt sei Und sich einer Kur unterziehen müsse. Der in diesem Zusammenhang von dem SPD-Abgeordneten Arndt erhobene Vorwurf der Verzögerungstaktik wurde in Regierungs- kreisen Bonns entschieden zurückgewiesen. Diese betonten, es sei zur Zeit eine Anzahl maßgebender Beamter, darunter der Rechts- berater der Bundesregierung, Kaufmann, nicht in Bonn und die zurückgebliebenen über- Bastet. Deshalb müsse man der Bundesregie- rung Zeit zu der Stellungnahme lassen. Es könne keine Rede davon sein, daß sie die Ver- handlungen verzögern wolle. Das Bundespresseamt erläuterte den An- trag der Bundesregierung auf Fristverlänge- urig mit dem Hinweis, daß die Bundesregie- rung erst am 26. Juni einen siebzigseitigen Schriftsatz der SPD-Abgeordneten erhalten habe. Dieser enthalte teilweise völlig neue Ausführungen, die in keinem vorangegangenen Verfahren geltend gemacht worden seien. Die Bundesregierung und Kaufmann müßten Selbstverständlich die Möglichkeit und die er- forderliche Zeit haben, um auf den umfang- reichen Schriftsatz der Antragsteller zu er- widern. Aus diesem Grunde sei beantragt worden, die ursprünglich am 25. Juni endende Frist bis zum 15. August auszudehnen. Wichtigstes Ziel: Wiédervereinigung CDU begrüßt die Washingtoner Beschlüsse Tagung des Parteivorstandes; Baden-Baden(ZSH). Der Gesamtvor- stand der CDU erklärte nach Abschluß seiner Sitzung in Baden-Baden die Aufforderung der Westmächte an die Sowietunion, sich an einer Vier-Mächte- Konferenz zu beteiligen, sei der Ausdruck einer festen und entschlossenen Politik, deren Ziel die Wiedervereinigung Deutschlands ist. Die Wiedervereinigung sei von der Bundes- regierung immer als vordringlichste Aufgabe eier deutschen Politik angesehen worden. Der Bundeskanzler habe mit Nachdruck die „Uun wahren“ Behauptungen der SPD zurück- gewiesen, daß er seine Politik in dieser Hin- sicht irgendwie geändert habe. Er— Aden- auer— habe stets die Bemühungen um das Zustandekommen einer Vierer-Konferenz mit Aller Kraft unterstützt und gefordert. Die Note der drei Westalliierten sei ein unzwei- felhafter großer Erfolg der bisherigen Poli- tik der Bundesregierung. In einer eingehenden Aussprache habe der Gesamtvorstand den Ausführung des Bun- deskamzlers zugestimmt. Dabei sei festgestellt Worden, daß schon jetzt zu erkennen sei, mit welcher Schärfe die SPD den Wahlkampf führen wolle, wahrscheinlich, weil sie selbst sehe,„daß die Erfolge der CDU-Politik für Sich selbst sprechen und sachlich nicht zu er- schüttern sind“. Der Bundesvorstand habe in diesem Zusammenhang festgestellt, daß für das ganze deutsche Volk unabsehbarer Scha- den, insbesondere auf außenpolitischem und Wirtschaftspolitischem Gebiet entstehen würde, Wenn die bisherige Politik nicht fortgesetzt Werden könnte. Deshalb gehe es bei den Bundestagswahlen um die große Entscheidung, die Fortführung dieser Politik zu sichern, für die die CDU in Zusammenarbeit mit der FDP und der DP die Hauptverantwortung getragen habe. In diesem Sinne werde die Christlich Demokra- tische Union den Wahlkampf führen. Sie sei entschlossen, dies mit Sachlichkeit nach allen Seiten hin zu tun, werde aber auf unsachliche Angriffe die Antwort nicht schuldig bleiben. Der Bundesparteivorstand der CDU hat sich eimmütig für eine politische Repräsentation der Sowjetzone ausgesprochen, und zwar in der Form, daß dem kommenden Bundestag eine Anzahl Männer und Frauen als Sprecher für die Sowjetzone beigegeben werde, ähnlich Wie es für Berlin bereits der Fall sei. Zu der Verschiedentlich angekündigten Entscheidung über ein Wahlbündnis der CDU mit dem Zentrum hat der Bundesvorstand in seiner Verlautbarung nicht Stellung genommen, auch die Konferenzteilnehmer gaben zu diesem Thema keine Erklärung ab. Bonner Kommentare 0 Staatssekretär Hallstein nannte als die für Deutschland wesentlichsten Ergebnisse der Washingtoner Außenminister-Konferenz fol- Sende fünf Punkte: 1. Die Initiative im Ost- West-Gespräch bleibt bei den Westmächten; 2. Die drei Westmächte sind sich in der Be- handlung der aktuellen Probleme des Ost- West- Verhältnisses, einschlieglich der Wieder- Vereinigung Deutschlands, einig; 3. Das Deutschland-Problem, das eine Folge der Ost-West-Spannung ist, soll einer Lösung zu- geführt werden, ohne daß erst eine globale Bereinigung dieser Ost- West-Spannung abge- Wartet wird; 4. Die Westmächte betonten ihr Festhalten an der europäischen Integrations- politik mit deutscher Partnerschaft; sie sind nicht gesonnen, ein Handelsobjekt aus diesem Programm zu machen; 5. Die Westmächte sind nicht gewillt, deutsche Interessen zu opfern. e Dehler(FDP) nannte die Vierer-Konferenz eine geschichtliche Pflicht. Die durch den Sturz Berias nicht gesteigerte Verhandlungs- und Vertragswürdigkeit des Kremls dürfe nicht schrecken. Es wäre nach seiner Ansicht schon viel gewonnen, wenn es gelänge, das deutsche Sofortprogramm zu ver- Wirklichen, den Eisernen Vorhang zu heben, die persönliche Freiheit den deutschen Men- in der Sowietzone zu sichern und ihr Politisches Leben von jedem Druck zu be- reien. Die Washingtoner Konferenz habe auch der deutschen Haltung rechtgegeben: Das Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands und die wirtschaftliche und militärische Inte- gration Europas würden sich nicht ausschlie- Ben. sondern sich gegenseitig bedingen. Schlog gegen den Vietminh-Nachschub Fallschirmiäger überrumpelten Langson Norodom verhandelt mit Rebellenführer Hanoi(UP/dsi). Französische Fallschirm- jäger-Einheiten haben zu einem schweren Schlag gegen das Nachschubzentrum Langson der kommunistischen Rebellen in Indochina ausgeholt. Nach amtlichen Angaben hat das französische Oberkommando über Langson 5000 Fallschirmjäger abgesetzt, die den Auf- trag haben, die umfangreichen Waffenlager in diesem Knotenpunkt, nur 10 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt, zu ver- nichten. Nach den ersten Berichten ist es den Fall- schirmjägern gelungen, die Garnison von Langson zu überrumpeln. Tausend Tonnen Sprengstoff und tausend Maschinengewehre wurden vernichtet und alle Brücken der Zu- fahrtsstraßen über den Ky-Cung-Fluß von China nach Langson gesprengt. Die kommu- nistischen Wachmannschaften reagierten nicht schnell genug, um die Vernichtung des in jahr- hundertealten Felshöhlen gelagerten Kriegs- materials zu verhindern. Es wird damit ge- rechnet, daß die französischen und loyalen indochinesischen Truppen innerhalb von drei Tagen ihren schwierigen Auftrag weit im kommunistischen Hinterland erledigen können. Dann sollen sich die Truppen wieder nach dem rund 150 Kilometer entfernten Hanoi durctiscma ger, Das Unternehmen der Fallschirmjäger wurde monatelang aufs sorgfältigste vorbereitet. Wenn die Aktion in vollem Ausmaß gelingt, werden die Rebellen- Einheiten einige Zeit auf den wichtigen Nachschub aus China ver- zichten müssen, so daß sich die im Herbst zu erwartende Groß-Offensive der Roten schwie- riger gestalten dürfte. Während der ehemalige französische Nach- richten- Spezialist für Deutschland, General Navarre, gegenwärtig in Indochina Pläne für eine Grohoffensive entwirft, verdunkelt sich über Kambodscha der Horizont immer mehr. Nach den neuesten Informationen hat König Norodom Sihanouk endgültig seine Resſdenz in Battambang im Sektor Siem-Reap-Battam- bang aufgeschlagen. Aber nicht diese Tatsache Allein ist bedeutungsvoll, sondern vor allem die Information, daß er zwei Unterredungen mit einem der gefährlichsten Kambodscha- Rebellen hatte, der zwar als Chef der Kam- bodscha-Rommunisten bezeichnet wird, in Wirklichkeit aber eine ganz andere und viel größere Rolle zu spielen scheint: Son Ngoc Tan. Dieser Son Ngoc Tan gilt als kambodscha- nischer Freiheitskämpfer, der in Ermangelung einer anderen Hilfsquelle mit den Rotchinesen Kontakt aufnahm, nachdem er während der japanischen Besetzung von Kambodscha als einer der Vorkämpfer der Unabhängigkeit Kambodschas galt und diese Unabhängig- keitserklärung auch bei den Japanern im Jahre 1945 durchsetzte. Nach dem Abzug der Japaner versuchten die Franzosen, mit ihm zu einem erträglichen Einvernehmen zu ge- langen. Aber er wollte weder mit dem König noch mit den Franzosen zusammenarbeiten, weil ihm keiner der beiden die nötigen Ga- rantien für die Unabhängigkeit Kambodschas geben konnte. Son Ngoc Tan verfügt gegen- Wärtig über gut trainierte Aktionstrupps von 500 bis 800 Leuten, die sich in der Nähe der Siam-Grenze aufhalten und dort auch mit Hilfe japanischer Spezialisten, die aus der Be- satzungszeit noch übriggeblieben waren, Sendestationen einrichteten. Der„Kommunistenführer“ Son Ngoc Tan haßt gleichermaßen die Vietnam und die An- namiten, die Tonkinesen und die Cochin-Chi- nesen, weil er in den genannten Völkern oder Rassen Unterdrücker Kambodschas sieht. In dern Maße, in welchem sich zwischen Vietnam und Kambodscha die Feindseligkeiten ver- schärfen, muß Kambodscha in Rotchina Rück- halt suchen und damit die zukünftige Linie bestimmen. die gar nicht mehr im eigenen Ermessen des Königs von Kambodscha liegt, sobald er mit einem Mann wie Son Ngoc Tan zusammenarbeitet. Schäffer bei Finanzminister Humphrey Besuch bei Weltbankpräsident Black— Be- sprechung im State Department Washington(UP). Bundesfinanzminister Schäffer wurde von seinem amerikanischen Kollegen George Humphrey empfangen. Zu dem Treffen hatte der amerikanische Finanz- minister den Budgetdirektor Joseph Dodge, den Direktor des Amtes für gegenseitige Si- cherheit, Harold Stassen, und andere Regie- rungsvertreter eingeladen. Schäffer besprach ferner im amerikani- schen Außenministerium mit dem amtieren- den Leiter der Deutschlandabteilung, Geoffrey Lewis, allgemeine deutsche Fragen. Im An- schluß an den Besuch im State Department begab sich der deutsche Finanzminister zu dem Präsidenten der Weltbank, Eugene R. Black, um mit diesem über die Beiträge Deutschlands zur Weltbank zu verhandeln. Das Problem einer Anleihe sei nicht bespro- chen worden, erklärte Schäffer nach seinem Besuch bei Black. Vorher hatte Schäffer den shemaligen US-Hochkommissar John J. Me Cloy aufgesucht, der ihm zu Ehren eine Cock- tail-Party gab. Danach nahm der Finanz- minister, der sich zehn Tage in den USA auf- Halten wird, an einem Bankett teil, das der Chef der Deutschen Mission in Washington, Botschafter Heinz Krekeler, im Hotel Savoy- Plaza in New Lork arrangiert hatte. Der Auhenpolitische Ausschuß des US-Se- nats hat acht Handels- und Freundschafts- Abkommen, darunter das mit der Bundesrepu- blik, gebilligt und an das Plenum des Senats Zur Ratifizierung überwiesen. Der amerikanische Senat verabschiedete ein Gesetz über eine Verfassungsänderung, nach der den amerikanischen Frauen die gleichen Rechte wie den männlichen Staatsbürgern eingeräumt werden sollen. Das Gesetz muß noch von zwei Dritteln der Abgeordneten des Repräsentantenhauses und von den gesetz- gebenden Körperschaften von 36 Staaten an- genommen werden. Der vom amerikanischen Kongreß in der vergangenen Woche bewilligte Betrag zur Un- terstützung einer begrenzten Wiederbewaff⸗ nung Japans wurde von einem leitenden ame- rikanischen Regierungsbeamten mit 125 bis 150 Millionen Dollar angegeben. Darüber hin- aus Sollen Japan sogenannte„Off- Shore“ Aufträge für die in Japan stationierten ame- rikanischen Truppen in Höhe von 50 bis 75 Millionen Dollar erteilt werden. Zweck der bewilligten Dollar-Mittel ist die Unterstüt- zung Japans bei der Ausrüstung von rund 10 Divisionen und kleinerer Marmeeinheiten. Sowjets geben Kraftwerk Vbbs zurück Usterreichisch- russischer Vertrag Wien(UP). Der österreichische Innenmini- ster Oskar Helmer und der Gereraldirektor der Verwaltung sowjetischen Eigentums in Osterreich unterzeichneten im Wiener Bun- deskanzleramt einen Vertrag, unter dem alle Aktiven des unvollendeten Donau- Wasser- Kraftwerkes von vVbbs- Persenbeug aus den Händen der sowjetischen Besatzungsbehörden an die österreichische Regierung übertragen werden. Die Unterzeichnung des Vertrages, der mit sofortiger Wirkung in Kraft tritt, er- folgte in Gegenwart des österreichischen Bun- deskanzlers Raab, des Außenministers Karl Gruber, des Staatssekretärs für auswärtige Angelegenheiten, Dr. Bruno Kreisky, und des sowjetischen Hochkommissars, Botschafter IIjitschew. In einem Kommuniqué der Wiener Regie- rung wird darauf hingewiesen, daß mit der Unterzeidmung des Vertrages die Voraus- sstzungen für die Aufnahme der Arbeiten zur Fertigstellung des Kraftwerkes Vbbs-Per- senbeug gegeben seien. Mit dem Bau des Po- 8 e War Wäh- rend des Krieges von deutscher Seite begonnen Worden. Nach Kriegsende Wurde der Kom- Zum ersten Mal hat eine Frau für das nächste halbe Jahr den Vorsitz im österreichi- schen Bundesrat übernommen. Die neue Vor- sitzende, Abgerdnete der Gsterreichischen Volkspartei aus der Steiermark, Dr.-Ing. Jo- hanna Bayer, ist Agrar- Ingenieur und wurde bei den Parlamentswahlen im Februar dieses Jahres in den Bundesrat gewählt. Der Vizepräsident der Republik Indien, Dr. H. E. Radhakrischnan, traf zu einem drei- tägigen Staatsbesuch in Wien ein. Radha- krischan kam aus London, wWwo er am Kongreß der Universität des Commonwealth teilge- nommen hat. Am Sonntag will er nach Bel- grad weiterreisen. Frontlage in Korea stabilisiert UN-Truppen gewinnen langsam Boden zurück — Ultimatum der UN Se Ou(UP). Nach einem Frontbesuch in Korea erklärte der UN-Oberkommandierende in Fernen Osten, General Mark Clark, daß sich die Lage an der Mittelfront„stabilisiert“ habe. Drei südkoreanische Infanterie- Divisionen setzten ihre Gegenoffensive, die langsam an Boden gewinnt, mit Unterstützung ameri- Fanischer Panzereinheiten, Artillerie und Jagdbomber gegen eine 100 000 Mann starke chinesische Armee fort. Der seit Beginn der chinesischen Offensive verlorene Boden konnte noch nicht restlos zurückerobert werden. Ein „militärisch bedeutsamer“ Hügel, der den Vormarsch süd koreanischer Panzer und In- kanterie an der linken Flanke der alliierten Gegenoffensive behindert hatte, wurde nach kast eintägigem Kampf genommen. Die Ver- luste der Rotchinesen beliefen sich nach An- gaben der 8. US-Armee auf 14 000 Tote und 7000 Verwundete. Wie der Kommandeur der 8. US-Armee, General Maxwell Taylor, be- Kkanmtgab, haben die Chinesen bei ihrem Groß- angriff zu Wochenbeginn zwischen Rumson und Pukhan einen Einbruch bis zu elf Kilo- meter erzielt. Der westlich von Kumwha von einer chine- sischen Division unternommene Versuch, die Alliierten Truppen durch einen Uberraschungs- Angriff zum Stehen zu bringen, ist, genau Wie alle ähnlichen Versuche, blutig abgewiesen Worden. Die alliierten Luftstreitkräfte unter- stützten die Gegenangriffe der Südkoreaner. Die in Korea stationierte 5. US-Luftflotte bom- bardierte die rotchinesischen Linien mit 620 Tonnen Bomben. Leichte Bomber vernichteten bei Angriffen auf Nachschubwege 107 kom- munistische Lastkraftwagen und fünf Stra- Benbrücken. Die 5. Luftflotte flog an einem Tag insgesamt 1098 Einsätze. Vor seinem Rückflug nach Tokio besprach sich General Clark drei Stunden lang mit dem UN-Chefdelegierten bei den Waffenstillstands- Verhandlungen in Pan Mun Jon, General Wil- am Harrison. General Clark soll bei dieser Gelegenheit Harrison endgültige Anweisun- gen für seine Arbeit nach Ablauf der von den Kommunisten geforderten eintägigen Un- terbrechung der Beratungen(bis Samstag) gegeben paben. Es wird vermutet, daß die N eine Aufforderung an die Kommunisten vorbereitet haben, den Waffenstillstand zu unterz nen oder die Verhandlungen zu be- enden. Es wurde auch davon gesprochen, daß die UN eine zeitliche Begrenzung der Ver- handlungen fordern würden. Diese Meldun- gen konnten bisher jedoch weder in Korea noch in Tokio bestätigt werden. Jugoslawien wurde von den USA, Groß- britannien und Frankreich zur Teilnahme an Besprechungen über die Militärhilfe der West- mächte für Jugoslawien eingeladen. George Allen, der bisherige US-Botschafter in Belgrad, ist als Botschafter nach Indien entsandt worden. An Allens Stelle tritt James Riddleberger, der bisherige Leiter der Deutsch- land-Abteilung im State Department. Prinzessin Margaret und Königin-Mutter Elisabeth sind von ihrer Südafrika-Reise nach London zurückgekehrt. 5 Neues aus aller Welt Bonner„Diamantenmacher“ vor Gericht Geldgeber verloren 730 000 DRI Bonn(E. B.) Der Prozeß gegen den seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft be. findlichen Diamantenmacher“ Hermann Mein. che und dessen Ehefrau wird nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft am kommenden Mon- tag vor der Ersten Großen Strafkammer in Bonn beginnen. Die Anklageschrift wirft dem Ehepaar Meincke unter anderem gemeinsamen Betrug und unbefugte Führung des Doktor titels vor. Eine Gruppe von Geldgebern soll um rund 750 00 DPM geschädigt worden Sein. Meincke und seine Frau hatten behauptet, synthetische Diamanten im großen herstellen zu können. Man sprach von mehreren tausend Karat im Monat. In Bad Godesberg waren be- reits Verhandlungen über den Erwerb von Grundstücken geführt Worden, auf denen Fa- brikanlagen für eine Belegschaft von rund 5000 Personen errichtet werden sollten. Bun- deswirtschaftsminister Professor Erhard Sollte für das Projekt interessiert werden. Der Prä- sident der Wiederaufbaubank, Dr. Hermann Abs, dem ein Amt im Aufsichtsrat der„Dia- mantenfabrik“ angeboten worden War, be- zeichnete den ganzen Fall als„eine Mischung von Hans Dominik und Jules Verne“ Neuer Flugweltrekord: 1151 Stdkm. Thermal(OP). Oberstleutnant William F. Barns hat über einer Wüstenversuchsstrecke mit einem Düsenjäger vom Typ„F 86 D Sabre“ eine Geschwindigkeit von 1151,81 Stunden- kilometer erreicht und damit den im Novem- ber 1952 von Hauptmann J. Slade Nash mit einer Maschine des gleichen Typs aufgestell- ten Geschwindigkeitsweltrekord von 1124,13 Stundenkilometern gebrochen. Barns Maschine flog bei ihrem Rekordflug in einer Höhe von rund 30 Metern über den 40 Kilometer langen Salton-See in der kalifornischen Wüste. Gewerkschaftsvermögen steigt Streikdrohungen der IG-Metall Bochum(dtd). Einen außerordentlich er- kolgreichen Geschäftsbericht legte die Indu- striegewerkschaft Bergbau für die Jahre 1950 bis 1952 vor. Die Gewerkschaft verfügt heute bereits über ein Vermögen von 42,12 Millio nen DM, von denen 26,36 Millionen als Gufiz haben bei Banken liegen. Allein im letztèn Jahr erhöhte sich das Gewerkschaftsvermö- 10 gen um 9 Millionen DM. Den weitaus größten Posten auf der Ausgabenseite bilden die Ver- Waltungskosten. Sie werden mit 14,77 Millio- nen für 1952 angegeben. Für die Betreuung der Mitglieder der Gewerkschaft selbst wur- den an Unterstützungen, Rechtsberatung und Jugendpflege 3,43 Millionen ausgezahlt. Die Mitsliedsb räge, die der Industriegewerk- zchaft Bergbau von den Arbeitnehmern zu- 8 8 betragen derzeit jährlich 34,6 Millionen M Die Industriegewerkschaft Metall kündigte einen„neuen Abschnitt der Lohnbewegung“ an. Die IG-Metall behauptet, daß die Arbeiter und Angestellten der westdeutschen Metall- Industrie bei ihren Forderungen nach höheren Löhnen gegenwärtig auf stärkeren Widerstand der Unternehmer stießen, obwohl die Zahl der Belegschaften, die Umsätze und Gewinne im ständigen Steigen begriffen seien. Demgegen- über betonen die Unternehmer, daß trotz der umzweilfelhaft vorhandenen Aufwärtsentwick⸗ lung durch die freie Marktwirtschaft noch Weitere Lohnerhöhungen besonders im deut- schen Maschinenbau den im schweren Kon- kurrenzkampf befindlichen Export gefährden 4 Würden. In der Stellungnahme der G-Metall Wird angekündigt, daß die Gewerkschaften mren Forderungen künftig durch Streikdro- hungen stärkeren Nachdruck verleihen wür- den. Wie dazu verlautet, ist beabsichtigt, diese Streikbewegung zunächst durch Teilstreiks in einigen großen Industriebezirken anlaufen zu lassen. Kunstflieger landet auf dem Monte Rosa Zermatt(UP). Der Schweizer Kunstflieger Hermann Geiger landete mit seiner Sport- maschine vom Typ„Piper Cub“ in der Nahe des Gipfels des 4638 Meter hohen Monte Ross. Das war die bisher höchst gelegene Landung, die in Europa ausgeführt wurde. Die Lan- dung war mit einigen Gefahren verbunden, da Geiger nur mit Hilfe von Kufen auf einem Welligen Eisfeld sein Flugzeug aufsetzen konnte. Geiger brachte zwei amerikanischen Geologen Ausrüstungen, die sie zu ihren Un- tersuchungen in den ewigen Eisfeldern benö- Rößler wegen Spionage angeklagt Bern(UP). Der deutsche Verleger Rudolf Rößler, der gegenwärtig in der Schweiz lebt, ist zusammen mit dem Schweizer Journalisten Taver Schnieper wegen Spionage für die Tschechoslowakei vor einem Schweizer Bun- desgericht angeklagt worden. Beide Männer wurden im März dieses Jahres verhaftet. Der Bundesstaatsanwalt gab bekannt, dag die beiden nur wegen Spionage gegen andere Länder auf Schweier Hoheitsgebiet verfolgt Würden. Es lägen keinerlei Beweise einer Spionagetätigkeit gegen die Schweiz selbst Vor. Nach Schweizer Recht ist auch Spionage gegen andere Länder auf Schweizer Boden mit Gefängnis strafbar. Die Anklage gegen Vier andere, die im Verdacht standen, Röfler und Schnieper geholfen zu haben, wurde fal- len gelassen. ö Ministerialdirektor Blankenhorn und Sicher- heitsbeauftragter Blank berichteten auf der Bühlerhöhe dem Bundeskanzler über ihre Reisen nach den USA. Jaques-Camille Paris, der Generalsekretär des Europa-Rats, kam in der Nähe von Bor- deaux bei einem Auto-Unfall ums Leben. Der französische Botschafter in Moskau, Joxe, ist zur Berichterstattung nach Paris ge- flogen. 5 5 Die arabischen Staaten protestierten in gleichlautenden Schreiben bei den UN gegen die Verlegung des israelischen Aug te- riums von Tel Aviv nach Jerusalem. 60 Personen sind beim Unt eines Fahrschiter aut dem Sutlel im 6stlichen en ga gcc ci c e N Südweſtd. Rund ſchau Wahlmüdigkeit bei den Studenten Heidelberg dsw). An den Wahlen des allgemeinen Studentenausschusses(ASt) für das Wintersemester 1953/54, die an der Uni- wersität Heidelberg stattfand, haben sich von 4940 Studierenden nur 2062, das sind 41,7 Pro- zent, beteiligt. Bei den Wahlen des vergange- nen Semesters hatte die Wahlbeteiligung noch 48,7 Prozent betragen. Vom Heidelbeersammeln in den Tod Mos bach(Isw). Auf der Straße zwischen Wagenschwend und Oberscheidental im Land- kreis Mosbach wurde eine 56jährige heimat- vertriebene Witwe von einem Personenwagen angefahren, gegen einen Telegraphenmasten geschleudert und Setötet. Die Frau war zum Heidelbeerpflücken gegangen, um sich einen kleinen Nebenverdienst zu verschaffen. Sie wurde belm Uberschreiten der im Wald ge- legenen Straße vom Tod ereilt. 1,3 Millionen Trockenschäden Buchen(sw). Durch die Trockenperiode im Frühsommer 1952 hatten die Bauern des Kreises Buchen allein in der Viehhaltung einen Gesamtschaden von 1,3 Millionen PM. Wie aus dem Monatsbericht des Landwirt- schaftsamtes Buchen für Juni hervorgeht, be- trug der Milchausfall als Folge dieser Trok- Kkenzeit 3,7 Millionen Kilogramm, das bedeutet bei einem Verkaufserlös von 28 Pfennigen je Liter einen Verlust von 1,03 Millionen DM. Die Mindereinnahmen im Viehverkauf müß- ten durch starke Gewichts- und Qualitäts- minderung mit 40 000 DM. angenommen wer- den. Der Zukauf von 8000 Zentner Kraftfutter mit einem Gesamtbetrag von 283 000 DM hätte den Verlust erhöht. Bei vorsichtiger Rechnung sei somit allein im Viehstall ein Gesamtausfall von 1,3 Millionen DM zu ver- zeichnen gewesen. Soldat verursacht Zwischenfall Müllheim(sw). In Müllheim kam es zu einem Zwischenfall, als ein betrunkener Sol- dat der französischen Garnison in ein Wohn- 5 eindrang und von den deutschen Bewoh- mern mit vorgehaltener Maschinenpistole die ealerausgabe von Schnaps verlangte. Obwohl nan dem Soldaten versicherte, es sei kein Tropfen Alkohol im Haus, ließ sich der Fran- z08e im Keller und in der Speisekammer alle Flaschen vorzeigen. Als der betrunkene Sol- dat sein Verlangen nach etwas Trinkbarem unerfüllt sah, zog er sich zurück. Ein im glei- chen Haus wohnendes Ehepaar, dem er be- gegnete, bedrohte er ebenfalls mit der Waffe. Der französischen Gendarmerie ge ang es wenig später zusammen mit der ernen- Polizei, den Eindringling zu ermitteln und festzunehmen. Der Soldat, dem angeblich noch ein Wachvergehen zur Last gelegt wird, sieht einer schweren Bestrafung entgegen. Zwei schwere Unfälle im Glottertal Kriminalbeamter in Güterstal verunglückt Unterglottertal(sw). Bei der Fahrt durch das Glottertal wurde ein Freiburger Motorradfahrer bei einer Brücke aus der Kurve getragen, Der Beifahrer, ein bis jetzt nicht identiflzierter junger Mann, der keine Papiere bei sich trug, wurde gegen das Brük- kengeländer geschleudert und blieb tot liegen. Der Fahrer des Motorrads wurde schwer ver- 8 letzt. Er war bisher nicht vernehmungsfähig. % Das Opfer einer leichtsinnigen Tat wurde am Abend zuvor in Oberglottertal ein 15 jähriger Schüler aus Denzlingen. Der Junge löste an einem abgestellten Lastwagen aus Unfug die Bremsen und kuppelte den Gang aus. Als er merkte, daß sich der Wagen in Bewegung setzte, versuchte er abzuspringen. Er kam da- bei unter die Vorderräder und wurde schwer Verletzt. 5 Ein Beamter der Freiburger Kriminalpolizei büßte bei einem Verkehrsunfall auf der zum Schauinsland führenden Straße zwischen dem Vorort Günterstel und Freiburg sein Leben ein. Der Beamte, der auf einem schweren Motorrad fuhr, stieg mit Kraftwagen zusammen, als dieser einen Om- mibus Überholen wollte. Der Motorradfahrer wurde bei dem Zusammenprall so schwer verletzt, daß er noch am Unfallort starb. Kein Interesse am eigenen Eigentum Freiburg dsw). Freiburger Stellen küh⸗ ren zur Zeit Verhandlungen mit der Besat- zungsmacht wegen der völligen Freigabe von deschlagnahmtem Hausinventar. Bei einem öffentlichen Aufruf stellte sich heraus, daß der größte Teil des von der Besatzungsmacht nicht mehr benutzten Inventars herrenlos ist. Da sich das Reduisitionsamt in Freiburg zeit- Weise vor diesem Inventar nicht mehr retten konnte, wurde ein Teil davon bereits ver- steigert. Die Fraktion der CDU hat im Frei- durger Stadtrat nunmehr beantragt, daß das herrenlose Inventar zunächst einmal allen jenen Inhabern von Reduisitionsscheinen an- geboten werden soll, die keine Aussicht haben, ihr Inventar zurückzuerbalten. RK arlsruhe. Tödliche Verletzungen sr tt der Fahrer eines Lastzuges, der auf der Autobahn kurz vor Karlsruhe gegen einen parkenden Lastzug Stieg. sw) Freiburg. Der Lemdesbezirksverband Südbaden in Bean bern B. l-Württem- bergs will beantragen, daß Freiburg in eine höhere Ortsklasse eingestuft Wird. Kehl für den Bau eines neuen Dienstgebäu- des der Kreisverwaltung ein Darlehen 0 e Lindern schon längere Zeit tätige Pa ett ch aut auch auf Ein unverbesserlicher Langfinger Karlsruhe(sw). Für 18 Monate schickte das Schöffengericht einen unverbesserlichen „Langfinger“ hinter schwedische Gardinen. Der Verurteilte, der bereits mehrfach wegen Diebstahls vorbestraft ist, hatte elf Tage nach Verbüßung seiner letzten Strafe einen Ein- bruch verübt, bei dem ihm Schmucksachen und über 2200 DM in die Hände fielen. Nach- dem er den größten Teil des Geldes in zwei- felhaften Lokalen ausgegeben hatte, versuchte er, nach Straßburg zu gelangen, um sich dort zur Fremdenlegion zu melden. Dabei wurde er geschnappt und in das Karlsruher Gefäng- nis eingeliefert. Bausumme wurde unterschritten! Freiburg(sw). In der Baugeschichte der Nachkriegszeit dürfte es wohl einmalig sein, daß die vorgesehene Bausumme für ein öf- fentliches Vorhaben um eine halbe Million DM unterschritten wurde. Dieses Kunstwerk wurde beim Bau der Freiburger Handels- schule mit 31 Klassenzimmern fertiggebracht. Gegenüber dem ursprünglichen Ansatz von drei Millionen DM wurden nur 2 495 000 DM benötigt. Für den restlichen Betrag soll jetzt ein weiterer Flügel mit 10 Klassenzimmern dem Neubau angegliedert werden. Schneidertag 1953 in Baden-Baden B aden-Baden(sk). In der Kurstadt wird am 25. und 26. Juli der Badisch-Würt- tembergische Schneidertag 1953 durchgeführt. Die Programmfolge sieht eine Modelehrtagung mit Vorführungen auf dem Laufsteg, einen Empfangsabend im Kurhaus sowie Ansprachen verschiedener Persönlichkeiten vor. Seinen Abschluß findet die große Veranstaltung mit einer öffentlichen Modenschau im Grohen Kurhaussaal. Südbadische Weingebiete besucht Besichtigungsfahrt des Landwirtschafts- und Ernährungsausschusses Freiburg(sw). Der Landwirtschafts- und Ernährungsausschuß der Verfassunggebenden Landes versammlung unternahm zusammen mit Vertretern des Südbadischen Weinbau- verbandes und des Badischen Land wirtschaft- lichen Hauptverbandes eine Besichtigungs- fahrt in das südbadische Weinbaugebiet. In Batzenberg bei Schallstadt südlich von Frei- burg, einem der bekanntesten Weinorte Süd- badens, informierten sich die Abgeordneten über den Wiederaufbau von reblausverseuch- ten Flächen. Die Gemeinde Schallstadt ist eine der wenigen Gemeinden Südbadens, die in den letzten Jahren mit der Umstellung auf Pfropfreben auch gleichzeitig eine um- fassende Flurbereinigung ihrer Weinberge vornahmen. Von 62 Hektar Rebgelände sind bis heute 80 Prozent umgelegt worden. Die notwendigen Arbeiten im Weinberg, so vor allem die Anlegung neuer Wege und Abfluß- kanäle, wurden von den Bauern gemeinschaft- lich geleistet. Landwirtschaftsrat Engelhardt, der das Referat Weinbau im Landwirtschafts- ministerium betreut, bezeichnete es als not- Wendig, daß die anderen südbadischen Win- zergemeinden diesem Beispiel folgen. Die Umstellung auf Pfropfreben bietet eine ein- malige Chance, die Flurbereinigung in einem Zuge durchzuführen. Allerdings seien die Winzer dabei auf eine umfassende staatliche Hilfe angewiesen. Gleichzeitig mit den reblausverseuchten Flächen besichtigten die Abgeordneten auch die Frostschäden in den Weinbergen des Mark- gräflerlandes, Wo in einzelnen Gemeinden die Reben zu 100 Prozent durch Frost vernichtet wurden. Die Vertreter des Weinbauverbandes baten die Abgeordneten, sich in Stuttgart da- für einzusetzen, daß den schwergeschädigten Winzern in Form von Zuschüssen, Steuer- erleichterungen usw. geholfen werde. Zuvor hatten die Abgeordneten Schloß Or- tenberg bei Offenburg besichtigt, wo die Ein- richtung einer Staatlichen Weinbauschule ge- plant ist. Südbaden ist das einzige weinbau- treibende Bundesland, das noch keine solche 8 Schule besitzt. einem französischen Oppositionsgeister Wir kermen sie alle, die„Oppositionsgei- ster. Sie sind überall dort, wo eine Meinung vertreten wird. Dieser Meinung haben sie entgegenzutreten. Sie müssen es nicht, aber sie tun es. Mit Vorliebe am Stammtisch. Wenn der Nachbar gegen den EVG-Vertrag ist, 80 stimmt der Oppositionsgeist dafür. Je Weni- ger er über eine Sache zu sagen weiß, um 80 mehr tritt er für sie sein. Er ist immer in der„Opposition“; er ist der Geist, der stets verneint, Nicht etwa, daß wir im Leben keine Menschen brauchten, die Opposition zu üben hätten! Im Gegenteil. Opposition schafft Kampf und stählt den Willen. Aber Was Wir nicht brauchen, das sind jene Oppositionsgei- ster, die in jedem Dorf, in jeder Stadt vor- handen sind, die ewig unzufriedenen Nörgler, denen es keiner recht machen kann. Sie wissen alles besser und haben auf alles eine Antwort, die darin besteht, daß sie auf Mrer gegensätzlichen Meinung beharren, ohne für gie mit überzeugender Beweiskraft ein- treten zu können. Diese Art von Opposition ist okt genug nicht bloß dumm, sondern scheut auch vor Gemeinheiten nicht zurück. Oppositionsgeister hat es zu allen Zeiten ge- geben. Man wird sie auch nicht ausrotten Können. Das ist die alte Erfahrung“, 80 Hat Goethe einmal gesagt,„sobald sich etwas Be- deutendes hervortut, alsobald erscheint als Gegensatz die Gemeinheit, die Opposition.“ Je unbedeutender ein Mensch ist, um so eher pflegt man ihn im Kreise jener Menschen an- Zutreffen, die immer nur zerstören wollen, anstatt aufzubauen und grundsätzlich dort verneinen, wo die Bejahung das Gute schaffen Würde. Es ist nur gut, daß die Oppositions- geister, sofern sie sich nicht bis zur Gemein- heit versteigen, in der Welt nicht allzuviel Schaden anrichten können; denn wer sie erst erkannt hat, beachtet sie sehr bald nicht mehr. Sie schweigen dann ganz von selber 5 8 einen Brief der Das aktuelle Wochenſtreiflicht „Der Worte ſind's genug, es ſollen Taten folgen“, auf dieſen Nenner möchte man gern das Tagesgeſpräch Nr. 1 bringen, das ſich immer noch um den Sommer 1953 dreht. Verdreht wie die turbulente Zeit, in der wir zu leben gezwungen find, treibt dieſer wetter⸗ wendiſche Burſche ein gar garſtiges Spiel mit all denen, die ſich Sonne und Freude von den wenigen Sommermonaten erhofften. Verſtändlich erbittert ſind die Freunde der Flußbäder, denen das langanhaltende Hoch⸗ wafſer jegliche Freude an der ſchönen und ge⸗ funden Freizeitgeſtaltung nahm. Einer Schlammwüſte gleich bietet ſich das Mann⸗ heimer Strandbad dar, an dem um dieſe Jahreszeit der Bikini triumphierte. Und ſo viele„letzte Schreie“ aus den Modefenſtern mußten in dieſem Jahr ein gar trauriges Da⸗ ſein zwiſchen den Mottenkugeln führen. Ob ſie wohl noch in aller Herrlichkeit als Hülle einer paſſablen Trägerin in dieſem Sommer dienen dürfen? Denn mit des Ge⸗ ſchickes Mächten Und in wenigen Tagen beginnen ſchon die ſogenannten Hundstage. * Mit Rieſenſchritten rückt nun auch das Ende der diesjähriigen Reiſezeit bei unſeren Taubenzüchtern heran. Sechs Wagen der Bundesbahn waren notwendig, 4000 der kleinen Flieger nach Wien zu transportieren, wo ſie morgen Vormittag den Start in die Heimat antreten werden. Die bisher abſol⸗ vierten Flüge waren für die Seckenheimer wiederum erfolgreich, ſodaß man auch mor⸗ gen wieder ein gutes Abſchneiden erhofft. Krönender Höhepunkt wird allerdings dann der Flug von Budapeſt aus ſein, wo die Reiſetauben als Symbol des Friedens den eiſernen Vorhang durchbrechen und mit einer Sondergenehmigung der Volksrepublik in Ungarn aufgelaſſen werden. Und bei dieſem Flug am 1. Auguſt rechnet man ſchließlich mit der endgültigen Entſcheidung, wer in dieſem Jahr die Kreismeiſterwürde erhalten wird. * Ein Nachkriegsnovum hatte in dieſer Woche das Mannheimer Landesgefängnis zu ver⸗ zeichnen, wo in einer ſchlichten Feier zwei langjährige Häftlinge, die als ungelernte Ar⸗ beiter ihre Haft antraten, nun als Schuh⸗ macher⸗ bzw. Schneidergeſelle losgeſprochen wurden. In dieſem Zuſammenhang wurde wieder einmal deutlich, wie ſehr ſich Wohl⸗ fahrtsverbände, Stadt und Kirche und nicht zuletzt die Gefängnisleitung bemühen, den Häftlingen den Weg in die Freiheit zu er⸗ leichtern. Zahlreiche Ausbildungsſtätten ſor⸗ gen ſtändig dafür, daß die Häftlinge nicht der„Gitterkoller“ überfällt und ſie durch eine nutzbringende Arbeitstherapie auf die Entlaſſung vorbereitet werden. Denn zumeiſt ſiſt es der fehlende Kontakt nach einer längeren Haftzeit, der die Vorausſetzung zum Rück⸗ fall ſchafft. 2 Späteſtens September— ſo lautet die amtliche Verſion für den Baubeginn eines neuen Altersheimes in Mannheim, der vom Sozialausſchuß der Stadtverwaltung nach Freigabe einer Million Baukoſten beſchloſſen wurde. So wird denn am Herzogenriedpark ein modernes dreigeſchoſſiges Gebäude mit 70 Einbett⸗ und 15 Zweibettzimmern erſtellt. Die Wohngelegenheiten werden allerdings we⸗ gen der Miethöhe ziemlich klein gehalten. Neben einer Kochniſche enthält jede Behau⸗ ſung eine Loggia, ſchalldichte Wände und Zentralheizung, um ſo ein reibungsloſes und friedliches Nebeneinanderleben zu ge⸗ währleiſten. Als Mietpreiſe wurden unver⸗ bindlich 36 DM. für den Ein⸗ und 44 DM. für den Zweibettraum genannt. Mit dieſem neuen Altersheim hofft man die oft kata⸗ ſtrophalen Wohnverhältniſſe der alten Leute in Mannheim etwas aufzulockern. Mannheim. Der Mannheimer Stadtrat fährt am 26. Juli zu einem dreitägigen Be- such der Bundesgartenschau nach Hamburg. Die Bundesgartenschau wird im Jahre 1957 in Mannheim stattfinden.(S Mannheim. Das Landgericht, das bisher in verschiedenen Gebäuden in der Stadt un- tergebracht war, wird jetzt seime neue Unter Kunft im Mittelbau des Mannheimer Schlos- Ses beziehen. ue N Mit dem Beil niedergeschlagen Aus Eifersucht zum Verbrecher geworden Mannheim sw). Das Schwurgericht ver- urteilte einen jährigen Zimmermann aus Oberschlesien wegen versuchten Totschlags zu einer Gefängn' strafe von zwei Jahren und sechs Monaten, Weil er am 31. März 1953 Sei- nen„Nebenbuhler“ bei einer Bauerntochter aus Eifersucht mit einem Handbeil schwer verletzt hatte. Der Angeklagte war in Schwet- zingen als land wirtschaftlicher Hilfsarbeiter untergekommen und hatte nach einiger Zeit um die Hand der Tochter seiner Arbeitgeber angehalten, war aber abgewiesen worden. Als Anfang 1953 ein neuer Arbeiter auf den Hof kam, der mehr Glück bei der Tochter zu ha- ben schien, kündigte der Angeklagte seine Stel- lung, schlich aber immer wieder um das Ge höft herum und sah, wie es zwischen seiner Angebeteten und dem Nebenbuhler zu Zärt- lichkeiten kam. Aus Eifersucht, Wut und Ver- ärgerung faßte er dann, nachdem er von an- deren Bauern immer wieder gehänselt wor- den war, den Plan, dem anderen„eins aus- zuwischen“. Er lauerte ihm am 31. März abends im Pferdestall auf und verletzte ihn schwer. Wettervorhersage Samstag wechselnde Bewölkung, eimzelne, zum Teil gewittrige Schauer, Wwarm und schwül. Tagesböchsttemperaturen bis zu 25 Grad. Schwache, zeitweise auffrischende Winde aus Süd bis Südwest. Sonntag mäßig Warm, noch nicht ganz störungsfrei. Filmſchau. Ueber das Wochenende bringt das Palaſt⸗ Theater wieder einmal einen großen Farb⸗ film„Gegen alle Flaggen“, in deſſen Mittel⸗ punkt Errol Flynn, der Unwiderſtehliche ſteht. Mit der bezaubernden Maureen O. Hara als Gegenſpielerin kundſchaftet der fechtende, ſchießende und liebende Tauſendſaſſa unter großen Gefahren und vielfältigen Abenteuern ein berüchtigtes Piratenneſt aus, das denn ſchließlich von ihm der Gerechtigkeit überant⸗ wortet wird. Er ſelbſt bezwingt natürlich neben den tollkühnen Piraten auch das Herz der Piratenkönigin und happyendet ſo das dramatiſche und packende Geſchehen mit der üblich verſöhnlichen Note, Hollywood gab ſich bei dieſem Streifen wieder die größte Mühe mit allen erdenklichen Vorausſetzungen die zeitgenöſſiſche Umrahmung zu ſchaffen. Im zweiten Programm wird mit der„Pi⸗ ratenbraut“ ein weiterer Film aus dem See⸗ räubermilieu geboten, wo eine geſetzloſe Gruppe ſich ſchließlich einer weichen und ſchö⸗ nen Fraueſthand beugt. Abenteuer, Gefahr und Liebe ſind wie im erſten Film, nur un⸗ ter anderen Vorausſetzungen, die tragenden Säulen dieſes Streifens, der, ähnlich wie der erſte Streifen, ſicher ſeine Liebhaber fin⸗ den dürfte. Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Vom 18. 7. bis 25. 7. die Alte Apotheke. Telefon: 47232. Stimmen aus unſerem Leſerkreis (Für die unter dieſer Rubrik erſcheinenden Beiträge übernimmt die Redaktion keine Verant- wortung.) „Seckenheimer Schloßgarten wird Grün⸗ anlage“. Unter dieſer Ueberſchrift war in der Nr. 159 der Allg. Zeitung in Mannheim ein Ar⸗ tikel zu leſen, als ob dieſe Angelegenheit ſchon beſchloſſene Tatſache wäre. So weit iſt es nun doch noch nicht. In der letzten Sitzung der Intereſſenge⸗ meinſchaft der Seckenheimer Vereine hat die⸗ ſer Punkt eine ſehr heftige Debatte ausgelöſt und durch eine Abſtimmung wurde die An⸗ gelegenheit zunächſt auf einen ſpäteren Ter⸗ min(Oktober) vertagt. Hierbei enthielt ſich ein Drittel der Stimmberechtigten der Stimme und eine zwei Stimmen⸗Mehrheit entſchied die Vertagung. Bei aller Reſpektierung der einzelnen Anſichten kann eine ſolche Abſtim⸗ mung kein Gradmeſſer der allgemeinen Mei⸗ nung ſein. Hier ſei aber noch die ganz be⸗ ſcheidene Frage erlaubt, ob der Schreiber des erwähnten Actikels wirklich ſo ſicher iſt, daß der Schloßgarten Grünanlage wird, denn dann hätte es ja keinen Sinn mehr, überhaupt über die Angelegenheit zu debattieren. Intereſſant in dem Zuſammenhang iſt die Anſicht, die Gartenbaudi ektor Bußjäger auf J. G. geäußert hat, daß es wohl das Richtigere wä e, aus dem Schloß⸗ fal, der Schloßwirtſchaft und dem Schloß⸗ garten das zu machen, was es früher ge⸗ weſen ift. 5 0 1 8 2 Dieſer Meinung iſt wohl der größte Teil der Seckenheimer, der wünſcht, daß die alte Kulturſtätte wieder ihre frühere Beſtimmung erhält, was laut Eingemeindungsvertrag zugeſichert war. Wenn von Unrentabilität des Schloßes geſprochen wird, es könnte auch das Gegenteil der Fall ſein. Schließlich gibt es auch bei der Stadt Einrichtungen, die keine Rendite abwerfen, die aber von den Secken⸗ heimern mitfinanziert werden ohne Nutzen davon zu haben. Verkehrstechniſche Gründe, die man anführt, um einen ablehnenden Standpunkt zu begründen, kann man mit dem Hinweis übergehen, ſich mal in der Stadt in dieſer Hinſicht umzuſehen. g Nun zur Grünanlage im Gewann Glock⸗ äcker am Ausgang der Bühlerſtraße. Dieſer Platz ſollte meines Erachtens das werden, was urſprünglich die Stadtplanung vorſah, eine ſchöne Grünanlage mit Kinderſpielplatz und kein Platz für Ki ſchweihe uſw., der die übrige Zeit als kahle, unbenutzte Fläche zwi⸗ ſchen dem Wohngebiet liegt und zudem mit 18 ar viel zu klein iſt und nie ein Erſatz für den Schloßplatz und ſein Vorgelände iſt. Vielleicht wäre in dem Zuſammenhang er⸗ wähnenswert, an dem Dreieck vor der Wirt⸗ ſchaft zur Kapelle ebenfalls eine„ 5 zu ſchaffen, die ſicherlich keine gro usgabe verurſachen und das Ortsbild verſchönern würde. Dem Schreiber dieſer Zeilen liegt e aus fern, die Angelegenheit vom poli! N 115 betrachten. Es iſt dies meine Meinung und nicht inſpiciert von einem Verein oder einer politiſchen P ſie iſt frei von Gehäſſigreit und vieler Seckenheimer. Aus der christlichen Well Achttägige Pilgerfahrt nach Lourdes Eine achttägige Pilgerfahrt nach Lourdes mit Besuch von Freiburg/ Schweiz, Ars, Bour- Bes, Nevers, Paris und Straßburg veranstaltet die Pilgerabteilung des Deutschen Caritas- verbandes in der Zeit vom 23. bis 30. Septem- ber 1953. Der Gesamtpreis für die Pilgerfahrt, die in Freiburg beginnt und in Appenweier endet, beträgt 240 DM. Die Pilgerabteilung des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg, Werthmannhaus, bittet um rechtzeitige An- meldungen, spätestens jedoch bis zum 31. Aug. Oaritas- Wallfahrt nach Einsiedeln Der Caritasverband für die Erzdiözese Frei- burg veranstaltet vom 15. bis 17. September eine Caritas- Wallfahrt nach Maria Einsiedeln. Die Fahrt geht von Offenburg über Freiburg, Basel, Waldshut nach Einsiedeln. Auf der Rückfahrt, die über Luzern und Basel erfolgt, Wird eine Dampferfahrt über den Vierwald- stätter See eingeschoben. Der Fahrtpreis ein- Schließlich Ubernachtung, Verpflegung und Nebenkosten beträgt von Offenburg bis Of- fenburg DM 66.50. Der Diözesancaritasver- bamd im Freiburg, Hansastraße 4, macht dar- Auf aufmerksam, daß letzter Anmeldetermin der 12. August ist. Katholische Männer sollen aktiv werden Große Verantwortung bei der Bundestagswahl Männer auf, sich im Wahlkampf zur V fü gung zu stellen, aktiv mitzuarbeiten und den gerechten Kampf um ein christliches Deutsch- jand und ein christliches Europa zu kämpfen. Der Schutzpatron der„Schnellschreiber“ Fapst Pius XII. hat den heiligen Cassianus zum Schutzpatron der Stenographen bestimmt. Dies wurde in der„Acta Apostolicae Sedis“, dem offlziellen Mitteilungsblatt des Vaticans, bekanntgegeben. Der heilige Cassianus lebte um das Jahr 300 n. Chr. in der mittelitalieni- schen Stadt Imola. Er hatte die„Notenschrift“ des Tiro, der bereits im Jahre 146 vor Christi mit seinen„Tironischen Noten“ die Brand- reden des alten Cato zur Zerstörung Kartha- gos aufgezeichnet und der Nachwelt über⸗ liefert hatte, vervollkommnet. Als Cassianus zum christlichen Glauben übertrat, wurde er, Wie es in der„Acta Apostolicae Sedis“ Heißt, „Von einer Horde von jungen Heiden mit den- selben Griffeln getötet, mit denen er ihnen die höchst nützliche Kunst des Schnellschrei- bens beibrachte“. Seligsprechungs-Prozeß für pater Viktrizius Papst Pius XII. hat den Seligsprechungs- Prozeß für den deutschen KRapuzinerpater Vik- trizuus von Eggenfelden für eröffnet erklärt, We aus einem in der Acta Apostolica sedis veröffentlichten Dekret hervorgeht. Pater Viktrizius wurde am 18. Dezember 1842 in Eggenfelden(Bayern) geboren und legte seine theologischen Examina mit Erfolg ab. Dann erst trat er in den Kapuzinerorden ein. In Eine halbe Million Dollar für Flüchtlingshilfe Der Welfkirchenrat konnte aus Mitteln der Ford Stiftung für die Flüchtlingsarbeit im er- sten Halbjahr 1953 rund eine halbe Million Dollar zur Förderung von Hilfsprojekten in verschiedenen Ländern ausgeben. In West berlin haben Mittel aus der Ford-Stiftung zur Errichtung einer sozialen Beratungsstelle beigetragen, die in der Nähe eines grogen Flfichtlingslagers monatlich über 1000 Hilfs- bedürftigen dient. Außer Deutschland kamen Mittel der Ford- Stiftung auch der Flüchtlings- Arbeit in Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien, Osterreich, Triest und der Türkei zu- gute, In Australien, Kanada und einigen Län- dern Südamerikas wurde die Neusiedlung von Flüchtlingen gefördert. Als Treuhänder für die Ford- Stiftung ist der UN- Hochkommissar für das Flüchtlingswesen, van Heuven Göd- hatt, eingesetzt. Die Vertreter des Weltkir- chenrats stehen mit ihm und mit den Kirchen Zzufül die Proje. eichtern. Schicksal der Flüchtlinge e Jahresbilanz christlicher S 15 Die Abteilung für Zwischen. und Flüchtlingsdienst beim Weltkirchenrat konnte im Jahre 1952 aus Spenden der Kir- chen 8,5 Millionen Dollar für Notstände der verschiedensten Art ausgeben, In dieser Sum- me sind auch die Beträge enthalten, die die deutschen Kirchen für Hilfszwecke in Grie- chenland, Holland und andern Ländern aufge- Die Sorgen der Diaspora Prüestermangel, Fehlen der Kirchenràume die weiten Wege zum Sonmtagsgottesdiens sind die großen erschütternden àußeren Kenn- zeichen unserer gegenwärtigen„Diaspora“, heißt es in einem Uberblick über den Raum der deutschen„Diaspora“, den das neueste „Handbuch des Bonifatius- Vereins“ gibt. 6 611 528 Katholiken lebten in den Diaspora- Sebieten unter 39 731 116 Nichtkatholiken. Das Handbuch behandelt Geschichte, Aufgabe, Gliederung und kirchliche Fundamentierung des Bonifatiusvereins. Es kommt rechtzeitig zu den bevorstehenden 1200-Jahr-Gedenken an den Apostel der Deutschen, Bonifatius heraus. Zeitungslesen mit der Schere Die Schere ist ein wichtiges Werkzeug jedes Redakteurs. Die Schere Begt auf jedem Re- daktionsschreibtisch neben Rotstift und Klei- stertopf und gehört zu den unentbehrlichen Utensilien, die ein richtiger Schriftleiter Haben muß, um seine Zeitung zusammenstellen können. Aber von dieser Redaktionsschere 80ʃl hier nicht die Rede sein. Die Redaktionsschere Sei nur erwähnt, um die Bedeutung des Zei- tungslesens mit der Schere zu unterstreichen, denn letzten Endes liest ja auch der Redak- teur Zeitungen mit der Schere. Aber jeder interessierte Zeitungsleser sollte sich so eine Redaktionsschere, im Kleinfor- mat gleichsam, anschaffen. Die Zeitungen sind 5 5 i 5 Pracht Haben. Die Arbeit des Birch beute umfangreich und groß und man konunt 1 55 „Deutschland muß weiterhin unter christ- senem Leben„ Sich durch Tugend, Her Ae 8 955 An 1181155 5³⁰ okt nicht dazu, alles zu lesen, was man gerne 5211 licher Führung bleiben“, heißt es in einem Eifer, Elusheit und heiligmäßiges Leben aus. troffen; 80 konnten Spenden in Höhe von lesen möchte. Die eigene Arbeit drängf, die 1 Aufruf von Diözesanmännerseelsorger Dr. Fünfmal Wurde er zum Ordensprovinzial ge- 650 000 Dollar an die Kirchen in der deut- Abendstunden sind oft auch noch mit anderen 0 10 wulle Stietwater Frelburs en das Katholsene wan. pie Seneeprechungs Vorbereitungen dn JJ Dingen ausgefüllt und die Zeitung wird„liber. 1949. Männerwerk der Erzdiözese Freiburg. Die wurden bereits 1935 in der Didzese Regens Ländern hinter dem Eisernen Vorhang gehen. Hogen“. Aber muß das so sein? Kann man 25 N katholischen Männer hätten bei der Bundes- burg begonnen. Der deutsche Episkopat hat Nahrungsmittel, Kleider und Medikamente im sich nicht einzelne Artikel, Erzählungen oder trieb tasswahl eine große Verantwortung. Zwei seinerzeit Papst Pius XI. um die Eröffnung Werte von über 4 Millionen Dollar kamen Reportagen die wichtig dünken und die man 306 ir Sroße Richtungen, nicht Parteien, kämpften des Seligsprechungsprozesses gebeten. den Flüchtlingen in Europa und den kirchli- Zerne in Ruhe lesen möchte, ausschneiden: 5 505 um die Führung: Sozialismus und Christen Hilfseinrichtungen zugute. Uber 18 000 Hei- Doch. Es ist eine ganz einfache Sache. Man 55 bum. Der Liberalismus sei nicht so tark, daß 77 000 in der Inneren Mission beschäftigt matlose aus zehn europaischen und sieben benötigt nur eine große Schere und eins hat s er eine Führung beanspruchen könnte, er sei Nach den letzten Ermittlungen stehen etwa asiatischen Ländern wurden mit Hilfe des Mappe, in die man die Zeitungsausschnitte 1 Höchstens das Zünglein an der Waage. Durch 77000 Berufskräfte im Dienst der Inneren Weltkirchenrates in überseeischen Ländern einlegen kann. Dann braucht man nicht die hand ine„überwältigende Mehrheit“ müsse sich Mission im Bundesgebiet. Davon arbeiten als neu angesiedelt. Als zu Beginn des Jahres Sanze Zeitung aufheben, man hat den Artikel Petri die christliche Front einen eindeutigen Füh- Diakonissen und Schwestern 35 000, als Pfar- 1952 die IRO aufgelöst wurde und viele der interessiert, sofort zur Hand und Kann ihn 1 rungsanspruch verschaffen. Es genüge nicht, rer, Arzte und Akademiker in verschiedenen Flüchtlinge nicht mehr den erwarteten Ein- in aller zu einer passenden Stunde 8 selbst richtig zu wählen, vielmehr müsse jeder Berufen 2100, als Fürsorge, Erziehungs- und laß in die Vereinigten Staaten fanden, setzte lesen aller Katholische Mann auch andere beeinflussen, Pflegekräfte 12 500 und als Mitarbeiter in Ver- sich der Weltkirchenrat für neue Heimstätten 5 den! zalie Müden aufrükteln die Ohnemich-Leute waltung, Hauswirtschaft und Landwirtschaft in Südamerika, Australien und anderen Län- a ee ee eee 1 überzeugen, die Abseitigen zur Entscheidung 24 000 Personen. dern ein. Druck und Verlag: Buchdruclterei Gg. Zimmermann(inhabss proc rin gan Dr. Stiefvater riift alle kathalischen Aardle& Schmidtl. Mhm.-Seckenheim, Fernsprechar 421%. 2 5 ten V 1 K al der 0 f r A 1 — 1 2277 5 5 4 4 alen de Achtung! Neu · Eröfnung i 5 5 e .. 7 85 Nach der Schweiz gesucht! e Männergesangverein 1861. 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