ren Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 113 Freitag, den 17. Juli 1953 5/53. Jahrgang —— SED-Zentralkomitee wird„überprüft“ Verschärfter Kurs in der Sowqetzone— Semjonow zurückgekehrt— Streik bei Zeiß Berlin(UP). Die Absetzung des Justiz- ministers der Sowietzone, Max Fechner(SED), wegen„republikfeindlicher Tätigkeit“ und die Ernennung der wegen ihrer harten Gerichts- urteile bekannten Hilde Benjamin(SED) zur Nachfolgerin leitete offensichtlich eine neue Säuberungsaktion in der Sowjetzone ein und ist als Ankündigung einer erneuten Verschär- kung des Kurses zu werten. Bereits einen Tag nach der Absetzung Fech- ners kündigte Hermann Axen, Leiter der Agitationsabteilung im SFD- Zentralkomitee, vor Arbeitern der ‚volkseigenen“ Kranbau- werke in Eberswalde eine eingehende„Über- prüfung“ der Mitglieder des SED.-Zentralko- mitees an Auf seiner nächsten Sitzung werde sich das Zentralkomitee eingehend damit be- schäktigen, versicherte Axen, wie jeder ein- zelne seinen„Auftrag für die Arbeiterklasse“ erfüllt habe, und werde dann strenge Schluß- Ffolgerungen ziehen. Die Ernennung Hilde Benjamins, die zum Ulbricht-Flügel in der SED zählt, zum Justiz- minister, erfolgte einen Tag nach der Ankün- digung des sowietischen Militärkommandan- ten von Ostberlin, daß alle„Aufrührer“ des „ einer strengen Bestrafung N dekührt würden. Die Benjamin hat allein gerinem Jahr zwei Todesurteile, fünfmal Ae enslänglich Zuchthaus und Einzelstrafen von insgesamt 121 Jahren Zuchthaus ver- hängt. Fechner, ein Werkzeugmacher, der aus der Spb hervorgegangen ist und nach der Ver- schmelzung müt der Kp in der Ostzone Mit- glied des ED- Zentralkomitees wurde, machte vor seiner Verhaftung von sich reden, als er für„demokratische Methoden“ in der Sowjet- Zonen-Justiz eintrat und nach dem Volksauf- stand vom 17. Juni den Arbeitern das Streik- recht zusprach. Die Verhaftung von Fechners Familien- angehörigen durch sowjetische Geheimpoli- zisten läßt den Schluß zu, daß die Absetzung des Justizministers auf sowjetische Anwei⸗ zung erfolgte. Außerdem spricht für diese An- nahme, daß einen Tag vor der offiziellen Be- Fanntgabe der sowjetische Hochkommissar für Deutschland, Botschafter Wladimir Semjonow, von mehrtägigen Besprechungen in Moskau Mit der Drohung, jeden zehnten Werkmei- ster standrechtlich erschießen zu lassen, hat ir sowzetische Stadtkommandant von Jena Nen erneuten Sitzstreik der Arbeiter in den S arl-Zeiss- Werken von Jena abgebrochen. In en Zeiss-Werken wird seitdem zwar wieder gearbeitet, jedoch nach der„Langsam- Parole“. Wie der„Untersuchungsausschuß kreiheit- cher Juristen mitteilte, waren die Beleg- schaftsmitglieder der optischen Werke wieder in den Sitzstreik getreten, weil sie von der Werkleitung und der SFED-Betriebsgruppe seit dem 17. Juni nichts anderes als leere Ver- sprechungen gehört hätten. Die Arbeiter hat- ten erneut den Rücktritt der Regierung, die Freilassung der verhafteten Kollegen, die Ab- setzung der Betriebsgewerkschaftsleitung und der Partel-Betriebsor ganisation sowie die Wiedereinführung des Zeiss-Statutes gefor- dert. Außerdem haben insgesamt 14 000 Beleg- schafts-Mitglieder der Buna-Werke in Merse- burg aus Protest gegen die Politik der Fan- kower Regierung einen Sitzstreik begonnen. Der Ostberliner Oberbürgermeister Fried- rich Ebert(SED) gab bekannt, daß aufgrund der Amnestie für geringfügige„Wirtschafts- vergehen“ aus Ostberliner Strafanstalten bis- her 1017 Häftlinge entlassen worden seien. In einem ADN-Interview teilte er ferner mit, daß alle Schüler bis auf drei wieder an die Oberschulen zurückgekehrt seien, die wegen res Bekenntnisses zur Jungen Gemeinde“ ausgeschlossen worden Waren, Seit dem 1 Juni— dem Tage der Verkündung des„neuen Kurses“— seien insgesamt 842 Personen in die Sowjetzone zurückgekehrt, die zuvor ins Bundesgebiet geflohen waren. Seinen Appell an die Bundesregierung, in 55 ster Frist“ gesamtdeutsche Beratungen über die Vorbereitung freier gesamtdeutscher Wahlen aufzunehmen, hat der Sowietzonen- Ministerrat mit schweren Beschimpfungen der Bonner Regierung verbunden. In der von ADN ver: entlichten Erklärung des Ministerrats werden Bundeskanzler Adenauer und seine Regierung nachdrücklich beschuldigt,„in ame- rikanischem Auftrag“ die Wiedervereinigung Deutschlands verhindern zu wollen und zu diesem Zweck den Juni-Aufstand angezettelt zu haben. 5 l Das Bonner Kabinett beschäftigte sich unter dem Vorsitz von Vizekanzler Blücher im wer sentlichen mit der Erarbeitung der Grund- lagen für die Beratungen, die am Freitag mit ö nach Ostberlin zurückgekehrt War. dem Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, in Bonn über die Lebensmittelhilfe für Ost- derlin und die Sowjetzone stattfinden sollen. Hanns Eisler in Westberliner Schutzhaft „JNationalpreisträger“ Hanns Eisler, der Komponist der Sowietzůonen-Nationalhymne und Bruder des früheren Pankower Informa- berliner Polizel in„völlig betrunkenem Zu tionschefs Gerhart Eisler, ist von der West- Sowjets forderten 71 Milliorden DN Mehr als das Doppelte der ursprünglichen Reparationssumme— Ein Bericht der SFD Bonn(E. B.) Der Vorstand der SPD ver- öffentlichte neue Angaben über den Wert der von den Sowjets in den Jahren 1945 bis 1952 ihrer deutschen Besatzungszone entnomme- nen Reparationen. Diese werden auf minde- stens 70,97 Milliarden DM beziffert. Die Summe entspricht nach dem von den So- wojets zugrunde gelegten Umrechnungskurs von 2,50 DM je Dollar einem Betrag von 28 Mil- liarden Dollar. Die von den Sowjets gefor- derten Reparationen sind gemäß dem SPD- Bericht damit allein auf Grund der erfaß- baren Werte um mehr als das Doppelte er- füllt worden. Aber selbst nach der im Jahre 1950 von Stalin festgesetzten Restschuld von 3,17 Milliarden Dollar(7,925 Milliarden DMW), zahlbar im Verlauf von 15 Jahren, seien allein in den Jahren 1951 und 1952 Entnahmen im Werte von 9,301 Milliarden DM erfolgt. Die jetzige, wesentlich erweiterte und auf Grund neuen Informationsmaterials völlig überarbeitete neue Auflage einer bereits im Jahre 1950 herausgebrachten Berechnung der sowjetischen Reparationen ist die bisher lückenloseste Zusammenstellung der sowie- tischen Reparationsentnahmen, Sie beruht auf Informationen und Originalunterlagen des Ostbüros der SpD aus dem Amt für Repara- tionen, sowie auf anderen bereits vorliegen- den Arbeiten und Publikationen, die auf die- sem Gebiet vorliegen, Grote wohl wird abgelehnt Der neue Vorstoß des Sowietzonen-Mini- Ster präsidenten Grotewohl, der gesamtdeut- sche Gespräche anbot, wird in Bonn von allen Seiten abgelehnt. Regierungskreise wiesen den Vorschlag mit den Worten zurück:„Man verhandelt nicht mit Marionetten“. Der Deutschland-Union-Dienst der CDU/ CSN fügte hinzu, es handele sich um einen Hinter- treppenwitz der Geschichte, wenn in dieser Stunde, in der alle Welt auf den nächsten Schritt Moskaus Warte, ausgerechnet Grote- Wohl und seine Pankower Regierung gesamt- deutsche Beratungen vorschlagen, Die Regie- rung Grotewohl sei zu irgendwelchen Ver- handlungen überhaupt nicht legitimiert, da sie ihre Existenz nicht demokratischer Beru- kung, sondern ausschließlich der Anwesenheit der Besatzungsmacht verdanke. Das müsse ihr Selbst spätestens am 17. Juni klar geworden sein. Nach Ansicht des FDP- Vorsitzenden, Vize- Kanzler Blücher, ist die Erneuerung des Vor- schlages Grotewohls angesichts des Aufstan- des erst recht fragwürdig geworden. Er sei in banger Sorge, ob der Wille zu einer Entspan- nung auf der sowietischen Seite schon so weit vorhanden sei, daß vom Osten die sleichen ehrlichen Abs chten erwartet werden könnten, mit denen die Deutschen Vierer-Verhandlun- gen entgegensehen. Die Querschũüsse der SED Hundert Millionen Sofortige Aufstockung der Länderprogramme BO nn(E. B.) Der Bundesminister für Woh- nungsbau hat die Verteilung von weiteren 100 Millionen DM für den öfkentlich geförder- ten sozialen Wehnungsbau bekannt gegeben. Die Mittel können sofort verplant und zur Aufstockung der laufenden Länderprogramme 1953 verwendet werden. Nach dem mit den Ländern vereinbarten Verteilungsschlüssel erhalten nach den An- gaben des Bundeswohnungs ministeriums(Be- träge in Millionen DMM): Baden- Württemberg 9,85, Bayern 15,68, Bremen 1,30, Hamburg 4,14, Hessen 7,75, Nie nsen 14,40, Nord- rhein- Westfalen 27,36, f einland-Pfalz 4,41, Schleswig-Holstein 6,29 und Westberlin 5,82. Dem Sonderfonds werden 3 Millionen DM zu- geführt. 5 Wie aus der Mitteilung Weiter Hervorgeitt, haben die Bewilligungsstellen nach den Be- richten der obersten Baubehörden der Länder in den ersten fünf Monaten dieses Jahres Einzelbewilligungsbescheide an öffentlichen Darlehen in Höhe von rund 800 Millionen DM erteilt. In der gleichen Zeit des Vorjahres waren Bewilligungsbescheide in Höhe von rund 680 Millionen DM gegeben worden. Die Auszahlungen an öffentlichen Mitteln zur Förderung des sozialen Wohnungsbaues be- liefen sich im gleichen Zeitraum uf 600 Millionen DM. Diese Waren damit gegen- über den Leistungen in der Vergleichszeit des Vorjahres(516 Mill. DW um 16 Prozent höher. Der Bundesminister für Wohnungsbau wies terner darauf hin, daß das Gesetz zur Ande- rung steuerlicher V. i und zur Sche- stand“ in Schutzhaft genommen worden. Hanns Eisler, der am Bahnhof Zoo im britischen Sek- tor aufgegriffen wurde, soll nach Angaben des Polizeipräsidiums zu seinem eigenen Schutz. zumindest bis Freitag in Polizeigewahrsam seien ein schlechtes Anzeichen. Ahnliche Ver- lautbarungen hörte man in SPD-Kreisen, die darauf hinwiesen, daß niemand in der Bun- desrepublik sich dazu hergeben dürfe, mit Leuten vom Schlage Grotewohls und Ulbrichts sich überhaupt auf ein Gespräch einzulassen. Mollet: Letzte Chance Der französische Sozialistenführer Mollet sagte auf der zur Zeit in Stockholm tagenden Weltkonferenz der Sozialistischen Internatio- nale zum Thema einer Vierer-Konferenz: „Eine solche Konferenz ist die letzte Chance, die wir haben. Sollte sie zu einem Fehlschlag führen, dann müssen wir uns auf einen Krieg vorbereiten.“ Mollet sprach auch von der Mög- lichkeit eines sowjetischen Angebotes zur Wietunion für den Fall einer Neutralisi Deutschlands den Deutschen Gebiete hin der Oder-N e anbiete, Ein derartiges Angebot 8 un annehmbar. Mollet sprach sich im blick auf eine Konferenz der Großmächte auch dafür aus, das kommu- Histische China an den Verhandlungstisch zu bringen. SPD. Gründe gegen die Westintegration Der SPD-Abgeordnete Prof. Carlo Schmid erläuterte auf der Tagung der Sozialistischen Internationale die ablehnende Haltung der deutschen Sozialdemokratie gegenüber der Montanunion oder der Europäischen Verteidi- gungsgemeinschaft. Der in der Montanunion Konzipierte wirtschaftliche Zusammenschluß, erklärte Schmid, sei einer europäischen Ver- einigung eher abträglich als fördernd. Im üb- rigen sei eine Vereinigung Europas ohne eine Vereinigung Deutschlands undenkbar. Es Sei vor allem zu bedenken, daß die Montan- Union Länder mit einem starken kreiheit- lichen Sozialismus wie Großbritannien und die skandinavischen Staaten von der Mitar- peit ausschließe. Was die Deutsche Bundes- republik betreffe, se könne sich diese niemals einer Verteidigungsgemeinschaft anschließen, ehe nicht Gesamtdeutschland darüber ent- schieden habe. Uber das Schicksal Deutsch- lands könne weder der Westen noch der Osten allein entscheiden. Eine solche Entscheidung müsse gemeinsam getroffen werden. Zu der Erklärung des französischen Außen- ministers, dag die EVG-Verträge erst nach einem Vierer-Treffen ratifiziert werden 801. jen, meinten Mitglieder des SPD- Parteivor- standes, Bidault habe damit der EVG den Todesstoßg versetzt. Bidaults weitere Voraus- setzung, daß zwischen Bonn und Paris erst die Saarfrage einer Klärung zugeführt wer- den müsse, zwinge die Bundesregierung na- turgemäß zu der Uberlegung: wenn EVG- Ratifizierung, dann Preisgabe des Saargebie- tes. für Wohnungsbau rung der Haushaltführung— die sogenanmte Kleine Steuerreform— auch eine verstärkte Förderung des Wohnungsbaues mit sich bringe, die vor allem dem Wiederaufbau Kriegszerstörter Bauten in den Stadtkernen zugute kommen werde. Das Gesetz sehe eine Erweiterung der bisherigen Abschreibungs- möglichkeiten für Baumaßnahmen vor. Nach der bisherigen Rechtslage konnten die Vor- teile der Steuerabschreibung nur dann von Bauherren in Anspruch genommen werden, wenn mindestens 80 Prozent der Gesamt- Nutzfläche eines Gebäudes Wohnzwecken und nicht mehr als 20 Prozent gewerblichen Zwek⸗ ken dienten. Nach der jetzt erfolgten Rege- lung kann die erhöhte Abschreibung vorge- nommen werden, auch wenn bis zu, der Nutzfläche des Wohngebäudes gewerblichen Zwecken dient. EVG und Wiedergutmachung Der Bundestagsausschuß für europäische Sicherheit EVG) setzte als einer der wenigen Bundestagsgremien seine Beratungen fort, die Bach Mitteilung von Ausschußfmitgliedern erst Ende kommenden Monats ihren Abschluß fin- den sollen. Zur Zeit behandelt er das„Innere Gefüge der Europäischen Verteidigungsge- meinschaft Irgendwelche bedeutsamen Ent- scheidungen dürfte der Ausschuß auch in den kommenden Sitzungen nicht zur Debatte stel- len. Es ist vielmehr daran gedacht, den ge- samten Fragenkomplex und das erarbeitete Material dem neuen Bundestag zu übergeben. Das niedersächsische Kabinett hat beschlos- sen, trotz stärkster Bedenken im Bundesrat seine Stimme für die vom Bundestag ver- abschiedeten Gesetze über die Versorgung des NS-Regimes, der 131er und der Kriegsgefangenen zu geben. Das Kabinett be- Weltkongreß der Sozialisten eröffnet Ollenhauer: Vierer-Konferenz ist dringend Eeuther fordert Wiedervereinigung Stockholm(UP). Der Weltkongreß der Sozialistischen Internationale(COMlSCO) wurde im Gebäude des, schwedischen Reichs- tags eröffnet. Delegierte aus etwa 33 Staaten der ganzen Welt haben sich zusammengefun- den, um ein Programm zur Erhaltung des Weltfriedens, zur Beendigung des Kolonialis- mus und zur engeren Zusammenarbeit mit den sozialistischen Parteien Asiens auszu- Arbeiten. Der Weltkongreß wurde vom Fra- sidenten der Sozialistischen Internationale, dem ehemaligen britischen Kolonialminister James Griffith, eröffnet. Die deutsche Dele- gation steht unter der Leitung von Erich Ollenhauer. Ollenhauer sprach sich in seiner Rede für die baldmöglichste Einberufung einer Vierer- Konferenz zur Regelung der Deutschlandfrage Protestdemonstrationen 1 lin und in der Sowijet- zone haben die Dringlichkei mer solchen Konferenz deutlicher denn je bewiesen, fuhr Ollenhauer fort. Der SPD-Vorsitzende kriti- sierte das von den Außenministern der West- mächte vorgeschlagene Datum einer Vierer- Konferenz, das nicht nach sachlichen Ge- sichtspunkten, sondern im Hinblick auf die Bundestagswahlen festgelegt worden sei. Eine Frage von dieser Wichtigkeit, fügte der Red- ner hinzu, sollte nicht aufgrund parteipoliti- scher Erwägungen behandelt werden. Auch müsse verhindert werden, daß der Freiheits- kampf der deutschen Arbeiter durch eine Po- litik der Repressalien erstickt werde. Die Kongreßteilnehmer ehrten in einer Minute Stillen Gedenkens die Opfer des Aufstandes inn Ostberlin und in der sowietisch besetzten Zone. Der Präsident des amerikanischen Gewerk- schaftsverbandes CIO, Walter P. Reuther, be- zeichnete in einer Pressekonferenz des Deut- schen Gewerkschaftsbundes in Hamburg die Wiedervereinigung Deutschlands auf der Basis freier und geheimer Wahlen als das erste und wichtigste Problem der Welt. Nach seinem Besuch in Berlin sei er durch Gespräche mit Arbeitern aus beiden Teilen Berlins zu der Uberzeugung gekommen, daß ganz Deutsch- land, nachdem es durch garantiert freie Wah- len zustandegekommen sein sollte, sich zu der freien Welt des Westens bekennen wird. Reu- ther sprach sich für eine baldige Viermächte- konferenz aus 5 Professor Erik Nölting géstorben während einer Wahlversammlung der SPD erlag er einem Herzschlag Düsseldorf(OP). Der SPD- Bundestags- abgeordnete und Landtagsabgeordnete von Nordrhein- Westfalen, Professor Dr. Erik Nöl- ting, ist am späten Mittwochabend während einer SpD. versammlung in Haan(Rheinland) einem Herzschlag erlegen. Nölting hatte eben seine eineinhalbstündi- gen Ausführungen über die gegenwärtige Politik der Bundesregierung beendet, wobel er häufig durch Zwischenrufe unterbrochen worden War, als ihn der Tod ereilte. Professor Nölting, der am 20. November 1892 in Plettenberg geboren wurde, studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Biele- reld Nationalökonomie, Soziologie und Rechts- Wissenschaften an den Universitäten Halle, München, Berlin und Frankfurt. Nach dem ersten Weltkrieg, den er von Anfang bis Ende Mmitmachte, promovierte er 1919 zum Doktor der Staats wissenschaften an der Universitat Frankfurt und wurde im Frühjahr 1920 an die Landeshochschule Detmold berufen. Im Jahre 1923 wurde er durch Berufung des preußi- schen Kultministerlums Professor an der Aka- demie für Arbeit der Universität Frankfurt. Im Juni 1933 mußte er aus politischen Grüm- den aus allen Amtern ausscheiden. Nölting gehörte der SpD seit 1921 an und wurde 1928 für seine Partei in den preußi- schen Landtag gewählt. Im Jahre 1945 trat Nölting in die Regierung in Arnsberg ein, war ab August des gleichen Jahres als Gene- ralreferent für Wirtschaft beim Oberpräsi- denten von Münster tätig und wurde im Juli 1946 Wirtschaftsminister rhein- westfälischen Kabinett Arnold. Nach den Landtagswahlen 1950 schied Nölting aus seinem Ministeramt aus. Der Verstorbene galt als der fähigste Wirtschaftler der SPD. im ersten nord- 5 Bonn erinnert erneut an das Konkordat Nichtbeachtung hätte unabsehbare Folgen BOn n(E. B.) Das Auswärtige Amt hat den Minister präsidenten von Baden- Württemberg, Dr. Reinhold Maier, erneut darauf hingewie sen, daß völkerrechtliche Verträge, die für die Bundesrepublik verbindlich sind, auch in den Bundesländern beachtet werden müssen. Eine andere Auffassung zöge unabsehbare Folgen Für die internationalen Beziehungen Deutsch- lands nach sich. Die Apostolische Nuntiatur in Deutschland habe in einer an die Bundesregierung gerich- teten Note vom 15. September 1952 beanstan- det, daß der Verfassungsentwurf für das Land Baden- Württemberg im Hinblick auf die Be- Kkenmtnisschule Bestimmungen enthalte, die mit dem Artikel 23 des Reichskonkordats nicht vereinbar seien. Das Auswärtige Amt habe in Anerkennung der völkerrechtlichen Verpflich- tungen, die der„mit dem Deutschen Reich identischen Bundesrepublik“ aus dem Reichs- Konkordat obliegen, sich bemüht, das neue Bundesland auf Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, die sich aus der Unvereinbarkeit von völkerrechtlichen Verpflichtungen des Bundes und der neuen Landesverfassung er- geben könnten. Minister präsident Maier hatte schon vor rehn Tagen vor der Presse erklärt, daß das Auswärtige Amt von seiner Regierung die Anerkennung des Konkordats in der neuen Landesverfassung verlange. Die Landesregie- rung in Stuttgart habe daraufhin dem Aus- wärtigen Amt geantwortet, daß für die Ver- assung allein das souveräne Landesparla- ment zuständig sei. Die Fragestellung bei der Volksabstimmung entscheidend Die CDU zum Vorschlag von Ministerpräsident Dr. Maier Stuttgart(Up), Zu der Ankündigung von Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier, die Landesregierung werde nach der Bundes- AgswWahl für die Durchführung einer Volks- Abstimmung über die umstrittene Schulfrage in Südwꝛestdeutschland eintreten, stellte der Pressedienst der südwestdeutschen CDU fest, eine derartige Sonderabstimmung könne erst ernsthaft diskutiert werden, wenn über die Art der Fragestellung bei der Abstimmung und über die Stimmendurchzählung Klarheit herrsche. 5 Die CDU vertritt die Meinung, daß in einer solchen Sonderabstimmung über die Schul- frage die Verfassungsvorschläge der Stuttgar- ter Roalitionsparteien und der CDU-Opposi- tion dem Volk unterbreitet werden sollten. Es solle also gèefragt werden, ob entweder die Verankerung der staatlichen„Zwangseinheits- schule“ oder die Erhaltung des gegenwärtigen Zustandes(Konfessionsschule in Südwürttem- berg) unter grundsätzlicher Anerkennung des Elternrechts gewünscht wird. In jedem Fall aber werde die CDU auch künftig auf ihren Forderungen nach einer Volksabstimmung über die Gesamtverfassung und nach Landtagsneuwahlen bestehen. Niemöller greift Bonner Regierung an Heftige Kritik an der Außenpolitik— Wahl- Aufruf an die Bevölkerung Frankfurt(E. B.) Der evangelische Kir- chenpräsident von Hessen und Nassau, Nie- möller, hat einen Wahlaufruf an die west- deutsche Bevölkerung gerichtet, in dem er die Politik der Bundesregierung heftig an- greift und den Zusammenschluß aller jener politischen Gruppen fordert, die ohne„ein- seitige wirtschaftliche oder militärische Bin- dung nach West oder Ost eine deutsche Poli- tik der Wiedervereinigung und des Friedens Zu treiben entschlossen sind“. In dem Aufruf heißt es, der bisherige Bun- destag habe es der Bundesregierung ermög- licht, in der Frage der Wiedervereinigung Deutschlands und seiner künftigen Stellung unter den Völkern eine Politik zu treiben, die an der Meinung des Volkes achtlos vorüber- gegangen sei. Durch diese Politik sei eine Be- Tragung des Volkes„mit formalen Einwän- den“ abgelehnt worden, während man die Gegner der Politik des Kanzlers als„getarnte Kommunisten“ diffamiert habe. Auf diese Weise habe man die Verträge zustande ge- bracht, durch die Westdeutschland wirtschaft- ch und militärisch an den Westen gebunden und vom Osten und zugleich von Ostdeutsch- land getrennt worden sei. In diesem Zusammenhang stellt Niemöller die unsinnige Behauptung auf, die Bundes- regierung habe die Aufklärung der Bevölke- rung durch Presse und Rundfunk verhindert. Dabei dürfte ihm sehr wohl bekannt sein, daz es in der Bundesrepublik nur eine ganz Kleine Zahl von Zeitungen gibt, die von einer Partei fnanziert werden und daher deren Mei- mung zu vertreten haben. Der Großteil der deutschen Presse erfreut sich einer völligen Unabhängigkeit, die anzutasten keiner Partei und keiner Regierungsstelle möglich ist. Es ast also ein un verantwortliches Gerede, wenn der Anschein erweckt wird, als ob die Bun- desregierung in der Lage sei, irgendwelche Veröffentlichungen durch Presse und Rund- funk zu verhindern. Niemöller meint in seinem Aufruf schlieg- lich, es gäbe in der Bundsrepublik Millionen Menschen, die überzeugt seien, daß unser Volk nur leben könne, wenn es sich nicht in den tödlichen Gegensatz zwischen Ost und West hineinziehen lasse. Alle diese Menschen tragen sich nach der Darstellung des Kirchen- wäsidenten, ob sich nicht eine Partei finde, ie sich im künftigen Bundestag für eine grundlegende Neuorientierung unserer Au- denpolitik einsetze, um eine friedliche Zukunft unseres Volkes inmitten seiner Nachbarn her- deizuführen. 3 Zu diesem Aufruf Niemöllers erklärte Pa- stor Mochalsky, Vorstandsmitglied der Ge- samtdeutschen Volkspartei Heinemann- Wes seh), es handele sich um einen„persönlichen Schritt“ des Kirchenpräsidenten. Unter den munistisch 2 mücht in Frage, ent- wWickelt habe. 61— ler nicht die 4 zu kandidieren Einbrüche bis zu 8 Kilometer Tiefe Zahlreiche Panzer und Geschütze verloren— Stürmische Sitzung in Pan Mun Jon Seoul(Up). Die chinesischen Streitkräfte erzielten an der koreanischen Mittelfront bei strömendem Regen weitere, bis zu 8 Kilo- meter tiefe Einbrüche in die neuen Stellun- gen der südkoreanischen Truppen am Süd- ufer des Komsong- Flusses in einer Front- Dreite von 25 Kilometern. Die chinesischen Angreifer hatten Verstär- kungen erhalten und griffen trotz schwerer Verluste mit sechs Divisionen schon in den frühen Morgenstunden an. Amerikanische Artillerie feuerte aus allen Rohren, doch ge- lang es ihr nicht, den Ansturm aufzuhalten. Obwohl die angeschlagenen südkoreanischen Divisionen Tausende von Kraftwagen, Pan- zern und Geschützen zurücklassen mußten, ist nach Angaben amerikanischer Offiziere unter ihnen keine Panik ausgebrochen. Sie arbei- teten vielmehr daran, neue Stellungen zu be- ziehen, um dem Ansturm des Gegners stand- zuhalten. Nähere Einzelheiten über den Ver- lauf der Kämpfe fehlen, da das Oberkom- mando eine strenge Nachrichtensperre ver- hängt hat. Die südkoreanische Armee rechnet nach den ihr zugegangenen Informationen damit, daß die Chinesen in Kürze weitere acht bis zehn Di- Visionen in den Kampf werfen. Diese Einhei- ten sollen erst noch das Eintreffen weiterer Nachschubgüter und Artillerie abwarten. Die amerikanischen Luftstreitkräfte waren infolge der starken Regenfälle und des diesigen Wet- ters nicht in der Lage, entscheidend in die Kämpfe einzugreifen. Gegenangriff der UN blieb stecken Erbittertes Ringen am Mittelabschnitt— Verhandlungen auf dem toten Punkt Seoul(UP). Die Kämpfe um die 30 Kilo- meter breite Einbruchsstelle zwischen Kum- wWha und Kumsong an der koreanischen Mit- telfront entwickeln sich immer mehr zu einer Materialschlacht großen Ausmaßes. 125 000 Soldaten aller Waffengattungen stehen ein- ander in erbitterten Kämpfen um jeden Fuß- breit Boden gegenüber. Nachdem és den Südkoreanern zunächst ge- Jungen war, den Durchstoß zahlenmäßig uber- legener chinesischer Verbände abzufangen, gingen drei südkoreanische Divisionen, von Amerikanischen Panzern und Kampffliegern Unterstützt, zum Gegenangriff über und ar- beiteten sich hinter einer Artillerie-Feuer- Walze langsam nach Norden vor. Die Opera- tion steht unter dem direkten Befehl des Oberkommandierenden der UN-Streitkräfte, General Mark Clark, der nach Korea geflo- gen ist, und des Kommandeurs der 8. US- Armee, General Maxwell Taylor. Ehe die Südkoreaner jedoch bis an die Hauptkampf- Iinje der Kommunisten vordringen konnten, holten die Chinesen zu einem massiven Ge- genschlag aus und brachten den südkoreani- schen Angriff zum Stehen. Kommunistische Gegenangriffe scheinen darauf abzuzielen, die Einbruchsstelle nach Westen zu erweitern. Nach den letzten Frontberichten sind die kom- munistischen Verbände um etwa zwei Kilo- meter zurückgeworfen worden. Amerikanische Bomber und Kampfflugzeuge belegten die zu- rückweichenden Chinesen pausenlos mit Irwang- umd Nabalmbomben. Die Nachschub- straßen des Gegners sind zum Teil durch den Bombenhagel unterbrochen worden. Nach seinem Frontbesuch begab sich Gene- ral Clark wieder nach Seoul, wo er mit dem südkoreanischen Staatspräsidenten Syngman Rhee und dem alliierten Chefdelegierten bei den Waffenstillstandsverhandlungen, General- leutnant William Harrison, zusammentraf. Die Waffenstillstands- Delegationen sind er- neut zusammengetreten und vertagten sich nach 24 Minuten langer Sitzung auf Samstag. Von amerikanischer und kommunistischer Seite ist inzwischen bestätigt worden, daß die Verhandlungen erneut auf einem toten Punkt angelangt sind. Nach den vorliegenden Berich- ben hat der alliierte Chefdelegierte, General- leutnant William Harrison, in fast ultimativer Form die Unterzeichnung des Waffenstill- stand- Abkommens gefordert. Radio Peking, Jas Sprachrohr der rotchinesischen Regierung, berichtete, die allilerte Waflenstillstandsdele- ation habe eine„arrogante Haltung“ ein- genommen, die nicht geeignet sei, den Weg zu einem baldigen Abschluß des Vertrages Zzu eb Bundeswahlordnung verkündet Bonn(E. B.) Die Bundeswahlordnung ist im Bundesgesetzblatt verkündet worden. Sie regelt die technischen Einzelheiten der Bun- destagswahlen am 6. September. Danach wird der Wähler einen Stimmzettel erhalten, dessen linke Seite die Namen der Bewerber unter Angabe ihrer Partei für die Wahl im Wahl- kreis in schwarzem Druck und auf der rech- ten Seite für die Wahl nach Landeslisten in blauem Druck enthält. Für die Listenwahl sind auf dem Stimmzettel die ersten fünf Bewerber genannt. Der Wähler gibt seine Erststimme durch Ankreuzen des entsprechen- den Bewerbers auf der linken schwarzen Seite, seine Zweitstimme auf der rechten blauen Seite ab. Ende des bayerischen Senats? München(UP). Die einzige zweite Kam- mer eines westdeutschen Bundeslandes, der bayerische Senat, soll nach einem im Mün- chener Landtag eingebrachten Gesetzentwurf Wieder aufgelöst werden. Der Antrag, dessen Annahme eine Zweidrittelmehrheit sowie einen Volksentscheid erfordert, ist von über 30 Abgeordneten des BHE, der Bayernpartei, der CSU und FDP unterschrieben worden. Die Antragsteller wollen vor allem eine Ver- ein fachung der Gesetzgebung in Bayern durch- Setzen, zumal der Senat laut Verfassung kein Vetorecht besitzt. Infolgedessen könnten die jährlich erforderlichen Kosten für den Senat in Höhe von über einer halben Million DM eingespart werden. „Ehrenpräsident“ Dr. Eckener München(UP). Der 85jährige Luftschiff Konstrukteur Dr. Hugo Eckener begründete n einer Pressekonferenz in München die von ihm angenommene Ehrenpräsidentschaft des Deutschen Komitees zur Vorbereitung der vier- ten kommunistischen Weltfestspiele Anfang August in Bukarest. Man müsse jede Be- Wegung unterstützen, meinte Dr. Eckener,„die Auf eine friedliche Beilegung der bestehenden Spannung Binarbeitet“ Es scheine ihm ein güter Gedanke zu sein, daß sich die sport- liebende und besonders tatkräftige Jugend Alls aller Welt auf einer Art Jugend-Olym- Piade begegne und über politische sowie Welt- anschauliche Fragen unterhalten wolle. Ausschuß-Mehrheit für EVG in Brüssel Brüssel(E. B.) Mit 17 gegen 7 Stimmen Pilligte ein Sonderausschußß des belgischen Parlaments die Regierungsvorlage zur Ra- tiflzlerung des EVG- Vertrages. Die sieben So- zialisten im Ausschuß, die sich grundsätzlich für die Ratifizierung des EVG-Vertrages aus- Sprachen, lehnten die Regierungsvorlage mit der Begründung ab, daß die notwendigen Ver- fassungsänderungen vor und nicht nach der Ratifizierung erfolgen müßten. Außerdem müsse der Ausgang der Bundestagswahlen abgewartet werden. Neues italienisches Kabinett vereidigt RO m(UP). Das neue italienische Kabinett de Gasperi wurde im Quirinal von Staats- Präsident Einaudi vereidigt. Das Kabinett Wird am Freitag seine erste Sitzung abhalten Und bei dieser Gelegenheit 26 Staatssekretäre ernennen. Am Dienstag wird Ministerpräsi- dent de Gasperi sein Kabinett dem Abgeord- netenhaus vorstellen und um das Vertrauens- votum bitten. Anschließend wird sich das Parlament in die Sommerferien begeben. Mi- mus berpräsident und Außenminister wurde Wiederum Aleide de Gasperi, sein Stellver- treter ist Attilio Piceioni. nenminister wurde Hintore Fanfani, Verteidigungsminister Het Ae Zum Bundeswahlleiter ernannte Innenmini- ster Lehr den Präsidenten des Statistischen Bundesamtes, Dr. Gerhard Fürst. Fürsts Stell- JJCCCCCEFFTFETCCTCTCTCTCCC(( e Französische Landungsoffensive in Annam Im Küstengebiet von Annam haben fran- 268isch- vietnamesische Landungstruppen über 90 Aufständische getötet. In einer grogange- legten Landungsoffensive 220 Kilometer süd- lich Hue gelang es den französischen Trup- pen, Nachschubverbindungen der Aufständi- schen zu zerstören und eine Reihe von Dschunken zu versenken. Die französischen Störangriffe wurden von Tieffliegern, die die aufständischen Truppen zur planlosen Flucht ZWangen, unterstützt. Nach einer Verlaut- barung des französichen Oberkommandos sind etwa 80 Mann eines kambodschanischen Ba- taillons desertiert und haben sich wahrschein- Ueh zu der„Nationalarmee“ von König Noro- dom in Nordwest- Kambodscha durchgeschla- gen. Der neue französische Oberbefehlshaber in Indochina, General Henri Navarre, versi- cherte in Paris, daß der Kampf gegen die Auf- ständischen innerhalb von 12 bis 18 Monaten eine Wendung zum besseren nehmen werde, falls die USA ihre militärische Unterstützung Verstärkten. 7 * Briten hoben Beschränkungen auf Kairo(UP). Das britische Oberkommando in der Suezkanal-Zone hat den ägyptischen Forderungen entsprechend die Straßensperren vor der Stadt Ismailia sowie alle einschrän- kenden Bestimmungen über den Verkehr in- nerhalb der Zone aufgehoben. Gleicheitig gab das britische Oberkommando bekannt, daß sich die Beziehungen zwischen britischen und ägyptischen Stellen„sehr verbessert“ hätten. Der ägyptische nformationsminister teilte Mit, daß ein britischer Soldat desertiert sei und bei den ägyptischen Behörden um Schutz ersucht habe. Es sei durchaus möglich, dag auch der Flieger Ridgen fahnenflüchtig sei. Mossadeg regiert jetzt ohne Parlament Teheran(UP). Fast alle unabhängiger Abgeordneten des iranischen Parlaments tra. ten von ihrem Posten zurück, so dag jetz. insgesamt 52 Abgeordnete die Sitzungen de Zweiten Kammer des Iran boykottieren. Nu: noch die 30 entschiedenen Gegner der Re. gierung Mossadeg sind bereit, bis zum pitte. ren Ende auszuhalten, Eine ganze Reihe an- derer Abgeordneter befürchtet, die Parlamen tarische Immunität zu verlieren und dami gewissen Strafverfolgungsmaßnahmen ausge setzt zu sein. Es wird nicht erwartet, dal Ministerpräsident Mossadeg das Parlamen schon jetzt auflösen wird, da er ja jetzt kein Opposition zu fürchten braucht. Löst Mossadeg das Parlament auf? Teheran(UP). Ministerpräsident Moham- med Mossadeg hofft, daß es ihm mit Hilfe der Offentlichkeit gelingt, seinen Entschluß zur Auflösung des iranischen Parlamentes und zur Anberaumung neuer Wahlen durchsetzen zu können, obwohl er sogar von einer Reihe seiner Parteigänger aufgefordert wurde, diese Aktion vorläufig noch zurückzustellen. Dies Wurde bekannt, nachdem Mossadeg mit 30 Ab- geordneten seiner„Nationalen Front“, die ihr Mandat im Parlament niedergelegt haben, Am auf diese Weise das Parlament beschluß- unfähig zu machen, längere Zeit verhandelt hatte. 5 Adllai Stevenson traf von Bonn kommend in Paris ein, Wo er mit französischen Regie- rungsmitgliedern zusammentra f ver britische Fliegerhauptmann Townsend. der als etwaiger Ehemann Prinzessin Marga rets angesehen wird, traf in Brüssel zur Uber- nahme seines neuen Postens als Luftfahrt- Attache in Brüssel ein. ber Londoner Frauenmörder Christie ist durch Erhängen hingerichtet worden einen Fuß angefroren habe. e Neues aus aller Welt Aschenbrenner wieder in München Nur Pakistans Flagge auf dem Nanga Parbzt — Buhl und Rainer erkrankt München(UP). Der jetzt in München eingetroffene bergsteigerische Leiter der deutsch- österreichischen Himalaya-Expedition Peter Aschenbrenner, erklärte vor der Presse er habe Hermann Buhl, den Bezwinger de Nanga-Parbat-Gipfels, nur noch über Sprech- funk vom Lager IV aus befragen können, wie der Gipfel bezwungen worden sei. Buhl Sei die letzten Meter allein über den Gipfelgrat gegangen, ohne ein Sauerstoffgerät zu benut. zen, Auf dem Gipfel habe er nur die pakistg. nische Flagge gehiſft. Man habe sich zur His- sung dieser Flagge entschlossen, da die pak. stanische Regierung der Expedition Weit. gehend entgegengekommen sei.„In Pakistan ist man genau so stolz über unseren Gipfel. sjeg, wie in Deutschland und Gsterreich“ meinte Aschenbrenner. Nach Aschenbrenners Schilderung hat sich der Expeditionsteilnehmer Kuno Rainer eine schwere Venen-Entzündung zugezogen, Das letzte, was Aschenbrenner von Buhl gehört habe, sei die betrübliche Nachricht, daß er Sich bei der Ubernachtung unterhalb des Gipfel An der Rakhiot-Wand sei die Expedition noch àuf Ausrüstungsteile früherer Unter- nehmen gestoßen, z. B. habe man zwei Schlaf. Säcke der„Bauer-Expedition“ gefunden. Beim Gipfelangriff der beiden Mannschaften sei aller Ballast zurückgelassen worden. Nur mit Werkzeug und einen Zeltsack ausgerüstet seien die Mannschaften zum Gipfelsturm ange- treten. Buhl habe sich kurz vor seinem Auf- stieg einen gewaltigen Höhenhusten zuge- zogen, und auch Kempter sei sehr angegriffen gewesen, sagte Aschenbrenner. Das letzte Zei- chen, das wir ihnen mit auf den Weg gaben, War:„Alles Gute, wir warten ab!“ 5 Während Aschenbrenner im Hauptlager mit den Kulis bereit stand, um evtl. einzugreifen, Sing Buhl vom Lager VI aus am 3. Juli mor- gens zum Silbersattel vor. Diesen habe Buhl, 50 berichtete Aschenbrenner, gegen sieben Uhr erreicht. Erst am Abend sei die Nachricht gekommen, daß ein Mann schwankend vom Lager VII zurückkomme. Später habe sich herausgestellt, daß es Kempter war, der be- richtete, er habe Buhl auf dem Grat des Hauptgipfels gesehen. Den Zirkus Busch trifft keine e Nur noch zwei Verletzte in Krankenhäus Frankfurt(UP). Die Ermittlungen der Frankfurter Kriminalpolizei, der Bauaufsichts- behörde und des Gewerbeaufsichtsamtes über die Ursachen des Zelteinsturzes beim Zirkus Busch haben zu dem vorläufigen Ergebnis ge- führt, daß ein Verschulden von irgendeiner Seite nicht vorliegt. Die Verankerung des Zel- tes, das durch eine Sturmbòe aufgerissen wor- den war, hielt dem Windstoß stand. Zwar ho- ben sich die Stahlmasten aus ihren Beftigun- Sen und neigten sich langsam auf die Zu- schauerränge, doch ist keiner der Stahlmasten gebrochen. Nach Mitteilung der Polizei wür- den nicht, wie ursprünglich von offizieller Stelle angegeben, 50 Personen, sondern nur 38 Verletzte Zuschauer in Krankenhäuser ge- bracht. Von ihnen befinden sich nur noch 2 ei in Behandlung. Sie sind jedoch außer Lebens- gefahr. Riesige Lagerhalle eingeäschert Geheimnisvolle Schüsse— Ein Sabotage-Akt? Kassel(UP). Eine 200 Meter lange und 50 Meter breite Lagerhalle der Hensche Werke in Altenbauna bei Kassel, die m. Ausrüstungsgegenständen, Mobilar, Kühl schränken und Materialien der US-Armee bi- Unter die Decke vollgepfropft war, wurde ein Raub der Flammen. Mehrere Stunden wütete das Feuer, das von sämtlichen Feuerwehren Kassels und der Umgebung, sowie den Werks- feuerwehren und Löschzügen der amerikani- schen und belgischen Truppen bekämpft wurde. Der Funkenregen war so stark, daß die Feuerwehren Mühe hatten, benachbarte Gebäude und den Bahnhof von Altenbauna vor einem Ubergreifen der Flammen zu be- Währen. Der Schaden beläuft sich nach vor- laäufigen Schätzungen auf mehrere Millionen DM. Die Ursache des Großbrandes ist noch nicht geklärt. Eine in der Nähe der Halle wohnende Frau sagte vor der deutschen und amerikanischen Polizei, sie habe gegen Mit- ternacht drei Schüsse gehört. Es wird ange- nommen, daß die deutschen Wachmannschaf- ten diese Schüsse abgegeben haben. Umfang- reiche Untersuchungen deutscher und ameri- kanischer Stellen sind in die Wege geleitet, um Zu klären, ob der Brand eventuell auf Sabo- tage zurückzuführen ist. Weil er den„Staatspartei-Kurs der FDP“ nicht mehr mitmachen will, erklärte der frü- here zweite Landes vorsitzende der FDP Schleswig-Holstein, Ubertritt zur PP. Dr. Max Adenauer, ein Sohn des Bundes- Kanzlers, wurde mit 50 Stimmen, darunter die der SPD, bei fünf Enthaltungen zum Kölner Oberstadtdirektor gewählt. Max Adenauer 285K Dr. Suth, einen Schwager des Kanzlers, Ab. 5 Gerda Weber, die Vorsitzende des Demo- Kratischen Frauenbundes Deutschland“, ist in Mannheim überraschend verhaftet worden. Walther Reuther, der Vorsitzende des US- Gewerkschaftsverbandes CIO, hatte ins Düs- Seldorf eine eingehende Aussprache mit Mit- Sliedern des DGB- Bundesvorstandes. 95 Der französische Außenminister Bidault nahm eine Einladung Titos nach J ugoslawien AI. 5 2 e 5 5 8 11235 In Kalkutta sind bei Unruhen, die wegen einer Erhöhung der Straßenbahn-Tarife ent- standen waren, zwei Personen getötet Wor- den 3 5 5 7 Neun Demonstranten, die gegen die Einbe- ziehung gewisser Grenzgebfete in den ge- Planten Staat Andhra protestierten, kamen dei Zusammenstögen mif der Polizei im 18 Aschen Staat Madras Ams Leben: 8* 1 3 R 5 0—5 e 1 Dr. Schifferer, seinen „ 9 2 eee, ß v. er ee 8 ge * 2 * Südweſid. Rundschau ä Schiffahrtssperre auf dem Neckar Heidelberg dsw). Vom 18. Juli 18 Uhr bis zum 27. Juli 6 Uhr ist der kanalisierte Neckar von Feudenheim bis Heilbronn wegen dringender Reparaturarbeiten an verschiede- nen Schleusen und Uferbauwerken für die Schiffahrt gesperrt. Während der Sperre wird in den Haltungen Ladeburg, Wieblingen, Hirschhorn, Rockenau, Heidelberg, Neckar- gemünd und Neckarsteinach der Stau um 0,50 m und in den Haltungen Neckarzimmern und Guttenbach bis zu I m gesenkt. Die Schleusen Neckargemünd, Neckarsteinach und Gundelsheim sind außer Betrieb. Im Bereich des Wasser- und Schiffahrtsamts Heidelberg sind während der Schiffahrtssperre voraus- Sichtlich auch die Schleusen Hirschhorn, Rok- ꝑkienau und Guttenbach kürzere Zeit wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Die Staustufen Gundelsheim und Neckarsulm Kochendorf(Ha- feli Heilbronn) bleiben auch während der Sperre in vollem Stau. Es besteht daher die Möglichkeit, während der Schiffahrtssperre in diese Staustufe Fahrzeuge abzulegen. Fünf Menschen verbrannten Schweres Autounglück auf der Autobahn Pforzheim sw). Fünf Menschen fanden dei einem schweren Verkehrsunfall bei der Autobahnausfahrt Pforzheim- West ein grauen Folles Ende. Ein Personenkraftwagen aus Darmstadt, dessen Fahrer wahrscheinlich durch heftige Regenschauer in der Sicht behindert würde, raste in voller Fahrt gegen den An- hänger eines Lastzuges und wurde Sin gro- Bes Stück unter dessen Fahrgestell gedrückt. Der Personenwagen stand sofort in Flammen. Von den fünf Insassen— vier Erwachsenen und einem Kind— kam niemand mit dem Leben davon. Der Fahrer und der neben ihm Sitzende Beifahrer wurden wahrscheinlich durch den Aufprall sofort getötet. Die drei anderen Insassen sind vermutlich in den Flammen umgekommen. Die Personalien der Verunglückten sind noch nicht bekannt, da die Identifizierung der Leichen äußerst schwie- Tig ist. Die höchsten Richter auf Rheinfahrt Karlsruhe(w). Eine„glückliche Idee“ manmte der Präsident des Bundesgerichtshofes, Dr. Hermann Weinkauff, die Einladung der Stadtverwaltung Karlsruhe an die Bundes- Verfassungs- und Bundesrichter, auf einem Hhein-Motorschiff einige Stunden der Erho- Jung zu verbringen. Diese Fahrt habe den Richtern der beiden Gerichte zum ersten Mal die Gelegenheit gegeben, die idyllische Rhein- landschaft mit ihren zahlreichen sagenumwo- benen Altrheinarmen kennen zu lernen und Seinen Gedankenaustausch mit den Vertretern der Stadt Karlsruhe zu pflegen. Starker Ausländer verkehr im Schwarzwald Freiburg(sw). Der Reiseverkehr in den Schwarzwald und an den Bodensee hat in den letzten Tagen sehr stark zugenommen. Wie der Badische Fremdenverkehrsverband e. V. in Freiburg mitteilt, ist besonders der Zu- Strom aus dem Ausland, vor allem aus der 8 Frankreich und den Beneluxländern ro. Bleibt Hornisgrinde weiter Sperrgebiet? Freiburg(ISW). Das militärische Sperr- Zebiet auf der 1164 Meter hohen Hornisgrinde, dem beliebten Wander- und Skiberg des nörd- chen Schwarzwaldes, soll nach noch nicht Senau bekannten Plänen der französischen Besatzungsmacht noch erweitert werden. Deutsche Stellen, darunter die zuständige Forstdirektion und der Schwarzwaldverein, Wollen deshalb bei der Landesregierung Schritte unternehmen. Sie werden sich vor- Aussichtlich für die Aufhebung, mindestens Aber für eine Verkleinerung des Sperrgebie- kes einsetzen. Die mittelbadischen Wanderer und Skifahrer warten bereits seit acht Jahren Auf die Freigabe ihres„Hausberges“, Sie war von der Besatzungsmacht wiederholt als„be- Vorstehend“ angekündigt worden. Millionenschaden durch Hochwasser E eh(sw). Rund 1,2 Millionen DM. be- trägt der Schaden, der durch das letzte Hoch- Wasser im Kreis Kehl verursacht worden ist. Nach Auskunft des Kehler Landwirtschafts- amtes wurden 882 Hektar Ackerland und Wie- sen überflutet. Betrunken und ohne Führerschein in den Tod Säckingen(sw). Ein Gastwirt aus einer Hotzenwald-Gemeinde ist bei einem Ver- Kkehrsunfall tödlich verletzt worden. Er stürzte mit seinem Personenwagen eine zehn Meter hohe Böschung hinunter, nachdem er die Herr- schaft über das Fahrzeug verloren hatte. Der Wagen überschlug sich mehrere Male und blieb schließlich schwer demoliert liegen. Dem Gastwirt, der sich betrunken an das Steuer gesetzt hatte war bereits vor zwei Jahren der Führerschein entzogen worden. An der Grenze geschnappt Neuenbürg(sw). Von einer Zollstreife Wurde ein 15 Jahre alter Lehrling aus dem Kreis Siegburg aufgegriffen, als er von Neuen- burg illegal nach Frankreich zu gelangen ver- suchte. Der Lehrling war am 14. Juni seiner Lehrstelle ferngeblieben und mit dem D-Zug von Köln zunächst nach Basel, badischer Bahnhof, gefahren, wo er die Schweizer Grenze überschreiten wollte. Als dies mißg- Lang, fuhr er nach Müllheim zurück und ging von dort zu Fuß nach Neuenburg, wo er am Rhein aufgegriffen wurde. Kreuz und quer durch Baden BTUEhSaA l. Der Regierungspräsident von Nordbaden, Dr. Hans Huber, hat der 8541. Ar- beitseinheit für ihren tatkräftigen Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe im Landkreis Bruchsal gedankt. ISwWY) Karlsruhe. Intendant Rose hat den Spielleiter Gerhard Overhoff als Regisseur für Oper, Operette und Schauspiel an das Badi- sche Staatstheater in Karlsruhe verpflichtet. Radolfzell. Das schönste Geläut am deutschen Bodenseeufer wird am kommenden Sonntag in Radolfzell anläßlich des dortigen „Hausherrenfestes“ feierlich eingeweiht.(Kna) Säàcekingen. Das wildromantische Wehra- tal und der Luftkurort Todtmoos sind das Ziel vieler Touristen, An Sonntagen befahren die Straße Wehr Todtmoos im Durchschnitt stündlich 130 Kraftfahrzeuge.(SWK) Freiburg. Pater Joseph Schulze OSC, der Präfekt der Kamillianer-Niederlassung in Freiburg ist zum Provinzial der deutschen Provinz der Kamillianer ernannt worden. na) Drei Jahre Zuchthaus für Nagel Staatsanwalt hatte Lebenslänglich beantragt Mannheim(sw). Im Prozeß gegen den des Mordes an dem 30zährigen Holländer Jan van Bemmel angeklagten 52 Jahre alten Karl Nagel aus Blankenloch bei Karlsruhe verur- teilte das Mannheimer Schwurgericht den An- geklagten wegen Freiheitsberaubung mit Todesfolge zur Mindesstrafe von drei Jahren Zuchthaus, versagte ihm aber mildernde Um- stände und rechnete die 22monatige Unter- suchungshaft nur zu einem Teil auf die Strafe an. Das Gericht folgte damit nicht dem Antrag des Karlsruher Ersten Staatsanwaltes Dr. Eglin, der auf lebenslängliches Zuchthaus plädiert hatte, sondern gab in der ausführ- lichen Begründung seiner Uberzeugung Aus- druck, daß durch die sich in entscheidenden Punkten widersprechenden Zeugenaussagen trotz der meist widerlegten Behauptungen des Angeklagten kein unbedingter Anhaltspunkt dafür da sei, daß der Holländer van Bemmel „mit Wissen und Willen“ Nagels erschossen Worden sei. Daher scheide eine vorsätzliche Tötung aus,„obwohl ein sehr dringender Ver- dacht einer Täterschaft Nagels besteht und die Tat dem Angeklagten ohne weiteres zuzumu- ten ist, so wie er sich hier in den beiden letz- ten Tagen gezeigt hat“. Das Gericht kam zum Tatbestand einer Freiheitsberaubung mit To- desfolge, weil Nagel durch den Befehl an Bemmel, aufzustehen und ihm zu folgen, eine Bedingung zum nachfolgenden Genickschuß In diesen Sommertagen, an denen das Le- ben ii der Stadt nicht immer eine reine Freude ist, flüchten sich alle Inhaber eines Schrebergartens in ihr kleines Paradies. Hier ist Ruhe, hier ist Frieden. Hier kann man den Abend in stiller Beschaulichkeit genie- Ben nach des Tages Last und Mühen und sich einer schönen Illusion hingeben. Meistens liegen ja die Schrebergärten am Rande der Stadt, wohin der Lärm der Autos und des Verkehrs nicht dringt. Meistens steht auch ein kleines Haus im Garten, in dem man kleine Familienfeste ohne große Ausgaben feiern kann. Ringsum sind die grünen Bee rensträucher, Hecken und Bäume. An den sauberen Wegen blühen Blumen in allen Far- ben, und jetzt sogar schon die ersten Dahlien. Nicht zu vergessen die Rosen, die in jedem Schrebergarten ihren süßen Duft verströmen. Am Abend zirpen die Grillen und geben der Stille eine besonders idyllische Atmosphäre. Ein weiches Vogellied verklingt in den Zwei- gen des Apfelbaumes. Wie schön ist es dann, auf einer Bank sitzen zu können und in den Abend hineinzuträumen. Aus Weiter Ferne dringt leise der Lärm der Stadt an das Ohr. Man lächelt nur darüber, weil man sich in seinem Paradies geborgen kühlt. Leise verklingt irgendwo eine Abend- glocke. So sind die Stunden der blühenden Pracht des Sommers im Schrebergarten wie ein heimliches Leuchten, das sich einem froh auf das Herz legt. Wenn das letzte Licht noch eben am Horizont schimmert, wenn die letz- ten Beete die Wohltat des Wasser empfangen haben, verschließt man sorgsam seinen Schre- bergarten und geht beschwingten Schrittes Wieder heim. Es war ein schöner Abend im kleinen, eigenen Paradies. Wir gratulieren! Heute kann Frau Suſanne Roßrucker, Staufenerſtraße 6, ihren 85. Geburtstag feiern. Die Jubilarin iſt ihrem hohen Alter entſprechend geiſtig und körperlich noch rüſtig. Unſere herzlichſten Glückwünſche. 0 Kreisverband Deutſcher Soldaten Mannheim. Wir ſind die Nachfolge⸗Organiſation der früheſen„Notgemeinſchaft ehemaliger ver⸗ ſorgungsberechtigter Wehrmachtangehöriger“ bzw. des BoW und umfaſſen alle ehemaligen Wehrmachtteile, Waffengattungen und al le Dienſtgrade, gleichviel ob Berufsſoldat, 13 ler, Reſerviſt oder Kriegsſoldat. Nach der im Herbſt 1953 praktiſch durchführenden Fuſion der ſüdweſtdeutſchen Landesverbände wird der Geſamtverband wohl als VDS/ BoW weiter⸗ geführt werden. Sitz in Stuttgart. Alle Landesverbände ſind unſerer VDS/ BoW⸗ Bundesleitung in Bonn eingegliedert. Aus räumlichen, zeitlichen und ähnlichen Grün⸗ den können Auskünfte, Beratungen, Auf⸗ nahmen, Zahlungen uſw. nur in unſerer Sprechſtunde jeden Montag um 18—19 Uhr im Lokal„Brauſtübl“, U 5, 1 oder in unſeren Mitgliederverſammlungen, die allgemein am 2. Freitag jeden Monats im Wartburg⸗Hoſpitz ſtattfinden, erteilt werden. * Die Hundeſteuer 1953 iſt fällig. Seit dem 15. Juni 1953 iſt das 1. Drittel der Hundeſteuer 1953 zur Zahlung fällig. Die Stadthauptkaſſe erinnert die ſäumigen Schuldner ihrer Zahlungspflicht innerhalb 8 Tagen nachzukommen. Eine beſondere Mah⸗ nung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Augen auf im Straßenverkehr Ein tragiſches Menſchenſchickſall das für tauſende in unſe rer entwurzelten Zeit ſtehen könnte, wurde einem ergriffen folgen⸗ den Zuhörerkreis geſtern Abend in der Evan⸗ geliſchen Pfarrkirche duſch die Ackermann⸗ Spiele in dem Werk„Die Stunde des Halld⸗ men“ geboten. Mit einer ausgefeilten Rhe⸗ torik, knapper Geſtik, wußten die beiden Spieler in eindringlicher Wucht die ganze Größe, aber auch die tiefſte Umnachtung ech⸗ ter Menſchenwürde in ihrer Verbindung zu Gott zu geſtalten. Die knappe und klare Sprache des Dichters wurde zum Träger eines weltweiten Gedankengutes, das Mah⸗ nung und Aufrüttelung für alle Menſchen bedeutete, die in ſtumpfer Lethargie in ihrem Alltag verhaftet ſind. Ueber allem aber ſtand in dieſem Stück die Liebe, die aus göttlichen Quellen geſpeiſt, auch andere Menſchen zu Gott zu führen weiß, auch wenn die Schul⸗ denlaſt noch ſo drückend ſcheint. So wurde durch die ausgezeichnete Darſtellung die Wandlung des Schwerverbrechers Hallonen verſtändlich, der aus tiefſter menſchlicher Schuld durch die Kraft und Liebe einer Frau in letzter Stunde den Weg zu Gott fand. Die beſinnliche Stunde wurde mit einem gemein⸗ ſamen Gebet beſchloſſen. Mannheim. Ministerpräsident Dr. Maler hat Prof. Dr. Karl Abraham unter Berufung in das Beamten verhältnis auf Lebenszeit zum planmäßigen auherordentlichen Professor für Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftshoch- schule Marmheim ernannt. GS Urlaub für den Kirchentag Nach einem Erlaß des badisch-württember- gischen Ministerrates kann Beamten, Ange- Stellten und Arbeitern des Staates, die am evangelischen Kirchentag in Hamburg vom 12. bis 16. August teilnehmen wollen, Urlaub bis zu drei Tagen ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub gewährt werden. Der Er- laß erfolgte auf einen Hinweis des Bundes- ministers des Innern, der den Ländern emp- fohlen hatte, Beamten, Angestellten und Ar- beitern des Staates und der Länder die Teil- nahme am Kirchentag in Hamburg zu ermög- lichen. Erleichterungen im Auslandsreiseverkehr Zur Förderung des Auslandsreiseverkehrs hat das Bundesministerium für Wirtschaft den Devisenerwerb für kurzfristige Gesell- schaftsreisen ins Ausland, die mit Sammel- paß durchgeführt werden und nicht mehr als zwei Ubernachtungen im Ausland vorsehen, erleichtert. Reiseunternehmen, die solche Kurzfahrten durchführen, können nach der vom Bundeswirtschaftsministerlum am Don- nerstag veröffentlichten Mitteilung nunmehr bei ihren zuständigen Devisenbebhörden eine Genehmigung erhalten, die sie berechtigt, je Teilnehmer Devisen im Gegenwert von 100 DM(bisher 50 DM) zu erwerben, ohne daß diese Devisen auf den Jahresböchstbetrag der Teilnehmer angerechnet werden. Darüber hinaus haben die Teilnehmer an solchen Kurz- fahrten die Möglichkeit, wie bisher im kleinen Grenzverkehr 20 DM und im Reisever- kehr 40 DM mitzuführen und im Ausland zu verbrauchen. 0 Sommerschlußverkauf beginnt am 27. Juli Der diesjährige Sommerschlugverkauf wird am Montag, den 27. Juli, beginnen, und am Samstag, den 8. August, enden. Beim Som- merschlußverkauf dürfen nur Textilien, Be- kleidungsgegenstände, Schuhwaren sowie aus der Gruppe Lederwaren Damenhandtaschen, Damenhandschuhe, Lederblumen und Damen- gürtel verkauft werden. Besondere Restever- Käufe sind lediglich während der letzten drei Tage, also vom 6. bis 8. August, zugelassen. Wettervorhersage Freitag nur leicht bewölkt, Kräftige Erwär- mung, zum Teil bis nahe 30 Grad. Am Nach- mittag Bewölkungszunahme und Gewitter- neigung. Am Samstag schwül, leichter Tem- peraturrückgang und noch Neigung zu ge- wittrigen Störungen. 2— AUfMANN Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (20. Fortsetzung) Ste war fast ärgerlich geworden, als es dauerte und dauerte, bis das Gepäck, alle die Gerätschaften und eingepackten Apparaturen, in die Taxis verladen Waren. In Flühli war es vergangen. Aber nun war das wieder da. Lauter dies- mal, Onverkennbar, Ich habe mich erkältet, dachte sie. Sie zog die Beine in dem laup- grünen Pyjama ein wenig an und legte die Hände auf den Leib. Wenn ich morgen und in den nächsten Ta- gen Krank bin, dachte sie, dann fährt Pudlich aus der Haut. Aber die Schmerzen vergingen nicht. Jetzt waren sie nicht mehr im Magen, jetzt waren sie im Leib. In der Dunkelheit lebten kleine Geräusche. Im Heizkörper gurgelte es Im Fehlboden War ein winziges Nagen, als wäre dort eine Maus. Der Schrank schien zu atmen, In langen Ab- ständen fiel aus dem Nickelhahn ein kleiner Tropfen in das Waschbecken. Sie wartete auf den nächsten Tropfen und auf den übernächsten und auf den über-über- nächsten. Zwischen jedem war eine lange Pause und obwohl sie die Augen geschlossen hatte, sah sie, wie sich der Tropfen langsam unter dem Wasserhahn fing, zu einem kleinen Wasserballon wurde, größer, größer, bis er ganz schwer war, sich löste und mit einem kleinen Platschen im Becken aufschlug. Ich muß den Hahn fester zudrehen, über- legte sie Aber es kostete sie zuerst noch eine qualende Ueberwindung, bis sie aufstand, irn Dunkeln zu dem Hahn ging und ihn drehte Wieder im Bett, slaubte sie, keine Schmer- zen mehr zu spüren. Vorbei. Ah.. gut. Nein, aus dem Bett, schluckte sie, zusammen mit Wasser. Ich darf nicht krank sein, dachte sie. Aber die Tablette nützte nichts, und sie schlief nicht. Und die Schmerzen waren da, dünn und quälend in ihrer Gleichförmigkeit. Nicht daran denken, befahl sie sich. Einfach nicht daran denken. Und sie begann, sich mit der Arbeit zu beschäftigen, die morgen auf sie wartete. An das Drehbuch zu denken, das Sendelbach geschrieben, den sie nicht leiden mochte. Weder als Menschen noch als Dreh- buchautor. Sie hatte die unglücklich ver- heiratete Frau eines Pflanzers in den Tropen zu spielen, die sich nach der Heimat sehnt, nach der Jugendzeit. Die Aufnahmen auf Alpe Clus stellten eine Rückerinnerung dar, einen Traum an vergangenes, aber nicht ver- gessenes Glück. Ein Aufstieg auf den Berg zu zweit. Ein Stehen auf dem Gipfel, mit dem Blick über das Land. Ein paar Worte zwischen dem Mann und dem Mädchen, Eine sausende Abfahrt mit einem Sturz in den Schnee und einem Kuß. Nicht viel, und andere hätten diese paar Szenen im Atelier gedreht. Aber niemals Pudlich. Pudlick war ein Wahrheitsfanatiker, der Kulissen und Atelieraufnahmen haßte. „Wenn ich Schnee spiele“, war ein Wort von ihm,„dann ist das auch Schnee und keine Watte“ Die Aufnahmen auf der sogenannten „Farm“ hatten sie in Madagaskar gedreht. Die Rolle lag ihr nicht recht. Eine unver- standene Frau Im Leben hatte sie diese Rolle nie zu spielen gehabt, denn sie War glücklich verheiratet mit einem stillen Gelehr- ten, von dem sie angebetet wurde und den sie liebte Niemand wußte, wie sie ihn liebte und niemand auch brauchte es zu wissen, denn niemand hätte sie wohl dieser Liebe für fähig gehalten. 5 5 Nein, die Schmerzen verkrochen sich nicht. Auch wenn man an anderes dachte, waren sie da. Ieh muß etwas Warmes zu mir nehmen, überlegte sie. Wenn ich heißen Tee trinke wenn ich ein Heizkissen hätte, das ich auf den Leib legen könnte, aber vor allem warmer Tee! Aber konnte man in diesem Haus, um diese Zeit Tee haben? Seit geraumer Zeit schon rührte sich nichts mehr, schlief wohl alles, waren die Küche und die Bar wahrscheinlich geschlossen. Wenn ich jetzt läute, überlegte sie, wird es morgen beißen: Natürlich, die Hilpert! Ver- wöhnt und anspruchsvoll! Kann nicht warten, bis es Tag wird. Ich bin nicht anspruchsvoll, dachte sie. Ich bin nur krank. Ja, ich bin krank. Ich brauche jemand, der mir hilft. Der mich tröstet, der sagt, was mir fehlt. Der tröstend sagt: das ist gar nicht schlimm. Es ist gar nicht schlimm! Es ist gar nicht schlimm! Aber es war doch schlimm. Die Schmerzen waren jetzt in der Dunkelheit plötzlich ganz hell, laut und hell und immer gleichbleibend Kein Krampf, nicht ein Kom- men und Gehen, daß man einmal hätte Atem schöpfen können. Unaufhörlich waren sie da. Was war das? Eine Weile hatte sie die Idee, den pfirsich- farbenen Flauschmantel überzustreifen und zu Fudlich hinüberzugehen. Einfach hinüberzu- gehen und ihn aufzuwecken. Und zu sagen: „Ich bin Krank r würde ärgerlich werden und die bekannte Falte über der Nasenwurzel bekommen und etwas beherrscht, aber unverkennbar wütend erklären, sie hätte wohl Launen. Aber er müsse sich gestatten, darauf hinzuweisen, daß Launen von Filmstars längst überholt seien, nicht mehr modern, Das würde er sagen, denn er war in Wirklichkeit ein unhöflicher Mensch. Mitten in ihre Ueberlegungen hinein drückte sie auf den Klingelknopf, der am Tag nach dem Zimmermädchen rief, Sie hörte auch ganz fern, in irgendeiner Ecke des Hauses, die Glocke laut werden. Und wahrscheinlich glomm auf dem Gang draußen, durch die Kraft irgendeiner verborgenen Batterie ein Leucht- f l. das ankündigte, daß auf Zimmer unmer siebzehn geläutet worden war. Aber sonst geschah nichts Es kam niemand. Und * die Hilpert wüßte ficht, dag dies heute 8 eine Ausnahme war und daß gestern beispiels- weise sehr eilig auf ihr Läuten hin Frau Kara- Iin persönlich erschienen wäre und nach ihrem Begehr gefragt hätte. Es kam niemand, und die Hilpert überfiel ein Gefühl der Verlassenheit, wie sie es nur in der frühesten Kindheit gekannt, wenn sie krank war und nachts aufwachte und vergeb- lich nach der Mutter rief, die in irgendeinem Theater war und erst spät nach Hause kam. Danach beherrschte sle sich wieder. Aber nach einer halben Stunde weinte sie plötzlich. Vor Schmerzen und vor Angst, und weil nie- mand kam. Auch Rainer nicht, der ihr Mann war und der sie in Bern zum Zug begleitet und ihr die Hand geküßt und gesagt hatte: „Komm gut wieder!“ Das Weinen gab ihr jedoch einen Entschluß. Wenn niemand kommt, dachte sie, werde ich gehen und mir selbst etwas Warmes kochen. 5 Und sie knipste wieder die Nachttischlampe en, schlüpfte aus dem Bett, zog den pfirsich- farbenen Morgenrock an, suchte mit den Füßen die Pantöffelchen auf dem Teppich, kämmte einmal durch das weißblonde Haar und ging aus dem Zimmer. 2. Der breite Flur war dunkel und feindlich. Kälte durchzog ihn und eine Stille, die un- angenehmer war als die des Zimmers. Nichts an diesem Flur war ihr bekannt, weder der Läufer noch die Aquarelle und Spiegel an den Wänden, noch wußte sie. wer hinter all diesen Türen schlief, 3%TFC Sie suchte nach einem Lichtschalter, aber sie fand keinen, und so ließ sie ihre Zimmer- tür offen, damit sie etwas sah. Sie machte ein paar unschlüssige Schritte zur Treppe. Aber dann packte sie ein Anfall von Schlittelfrost, daß sie schleunigst wieder die paar Schritte zu ihrem Zimmer zurück- ging. Sie hatte ja Fieber] Herrgott! Und une kalt dieses. war! Das drang durch die Wände, durch das Vordach, wie seine kalten Einger duren 11 N d ee. Die Strafanträge im Schmuggelprozeß Zwei Jahre Gefängnis für Pracht beantragt Ravensburg(sw). Haftstrafen von sechs Monaten bis zu zwei Jahren Gefängnis und Geldstrafen von 2000 bis 6000 DM für die An- geklagten forderten die Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Otmar Halder und Staatsanwalt Dr. Walter Friedel, nach ihrem Plädoyer im Ravensburger Schmuggelprozeg. Ferner wurde beantragt, sämtliche Ange- klagten zu Wertersatzstrafen zu verurteilen, deren Höhe vom Nebenkläger, Regierungsrat Dr. Grams von der Oberfinanzdirektion in Karlsruhe, errechnet werden soll.“ Staats- Anwalt Dr. Friedel ausführte, werden die Wertersatzstrafen unter Zugrundelegung einer Sntstandenen Abgabeschuld von 55 Pfennigen Für jede illegal eingeführte Zigarette voraus- sichtlich zwischen 9 und 18 Millionen DM schwanken. Gegen den Hauptangeklagten, den Frank- Furter Spediteur Erich Pracht, beantragten die Staatsanwälte wegen fortgesetzter gemein- schaftlicher Vergehen der unerlaubten Waren- Sinfuhr, der Steuerhinterziehung, der Anstif- bung zur Untreue, der mißlungenen Anstif- tung zur Begünstigung im Amt, Verstrik Kungsbruch und Bestechung zwei Jahre Ge- Hängnis und 5000 DM Geldstrafe. Für Frankfurter Spediteur Willy— ten sie ein Jahr sech n und Mo 4000 DM Geldstrafe, 5 Angestellten Otto s Jahr vier M Zoll- Amtme u der Zoll- Tahndung Off ein Jal mis und 3000 DM„ den Spektor Hans 8 der gleichen Dienststelle 10 Mone is und 2000 DM Geldstrafe, den Ober- or Friedrich Breidenbach von der Frankfurter Zollfahndung 6 Monate Gefängnis und für den Prokuristen Moritz Buser S Laufenburg(Schweiz) 6000 DM Geldstrafe. 9,85 Millionen für den Wohnungsbau Stuttgart(sw). Von den 100 ionen DM, die den Ländern jetzt als weitere Bun- deshaushaltsmittel für den öffentlich geför- Gerten sozialen Wohnungsbau zugeteilt wur- den, hat das Land Baden- Württemberg 9,85 Millionen DM erhalten. Die Mittel können Sofort verplant und zur Aufstockung der lau- fenden Länderprogramme 1953 verwendet Werden Rheinschiffahrts kommission in Karlsruhe K a 22 Delegierte und Sach- Verst juristischen Aus- schusses der Zentr on für die Rhein- 1 KR hrend einer Ine Schiffahrt besue tionsfahrt von Straßburg bis in die Niederlande die Stadt Karlsruhe. Der Ausschuß hat die Aufgabe, die Strom-, Schifflahrts- und Zoll- Verhältnisse auf dem Rhein zu überprüfen. Der Leiter der 1 n, Osborne Manze, England, setzte si 02 ner Besprechung für eine Vereinfachung der Zollverhältnisse ein. Ex vertrat die Ansicht, dag der Paßzwang aus Sicherheitsgründen beibehalten werden Miisse, der Visumzwang jedoch fallen könnte. Die Zentralkommission für die Rheinschiff- Tahrt ist auf Grund einer Bestimmung der redigierten Mannheimer Rheinsch Hrtsakte 1 amen Beratung über von 1868 zu eit die Angel 1 a gesetzt worden. Ihr burg. Die Kommi tern von Fr nien, den Nied Schweiz zusammer. einschiffahrt ein- Z befindet sich in Straß- m setzt sich aus Vertre- „Deutschland, Großbritan- ariden, Belgien und Ger Verwaltungsausschuß auf Reisen Heftige Vorwürfe gegen den Stuttgarter Zentralismus Freiburg(Isw). Bei seiner Reise durch Baden- Württemberg zum Studium der Unter- bringungs möglichkeiten für Landesbehörden außerhalb von Stuttgart weilte der Verwal- tungsausschuß der Verfassunggebenden Lan- des versammlung in Südbaden und Südwürt- temberg. In Freiburg besichtigten die Aus- schußmitglieder eine Reihe von kleineren, noch beschlagnahmten Gebäuden und Raum- lichkeiten, die evtl. für die Unterbringung nachgeordneter Regionalstellen von Landes- behörden in Frage kommen. Anschließend Wurden Schloß und Kloster Bebenhausen be- sucht. Zur Zeit liegen Anträge von vier Stel- len vor, die sich für Bebenhausen interessie- ren. Es sind dies die Oberforstdirektion von Südwürttemberg- Hohenzollern, die Evange- lische Akademie Bad Boll, die Universität Tübingen und das Land Baden- Württemberg, das in Bebenhausen unter Umständen den Verwaltungsgerichtshof unterbringen will Dies hängt jedoch davon ab, ob der Verwal- tungsgerichtshof Baden- Württembergs künf- tig aus vier oder fünf Senaten bestehen wird. Bei fünf Senaten würden die Räumlichkeiten n Bebenhausen kaum ausreichen. Zum Abschluß seiner Informationsreise be- suchte der Ausschuß Reutlingen. Für Reutlin- gen geht es darum, ob die Hauptvermessungs- abteilung für Südwürttemberg- Hohenzollern und Baden in dieser Stadt bleibt und das Landesvermessungsamt hin zukommt, oder ob die beiden Dienststellen in Stuttgart zusam- mengelegt werden. In beiden Fällen wäre ein Neubau notwendig. Oberbürger meister Kalb: fell setzte sich für eine endgültige Verleguns der beiden Dienststellen nach Reutlingen e Er sagte, die Bevölkerung in Südwürttem- berg werde zunehmend durch die Tatsache verbittert, daß die Provinz zugunsten dei Zentralisierung von Landesbehörden in Stutt- gart immer stief mütterlicher behandelt werde 34 Millionen DM Frostschaden Die amtliche Schätzung des Regierungs-Fräsidiums Freiburg(sw). Das Regierungs-Präsi- dium Südbaden hat in einem 25 Seiten um- fassenden Bericht dem Ministerium für Er- tung, Landwirtschaft und Forsten ir Stuttgart genauen Aufschluß über das Aus- maß der katastrophalen Frostschäden vor Mai dieses Jahres gegeben. Der durch die Frostnächte im Regierungsbezirk Südbaden angerichtete Gesamtschaden in den landwirt- schaftlichen Kulturen wird amtlich auf run 34 Millionen DM geschätzt. Die Rebschäder stehen mit rund 22 Millionen DM an dei Spitze. Bei Kernobst werden die Schäden au rund 5,4 Millionen, bei Steinobst auf 3,4 Mil lionen, bei den Ackerfrüchten auf 2,5 Millionei und bei Schalenobst auf 0,7 Millionen DM ge schätzt. Bei Gemüse und Beerenobst war de: Schaden verhältnismäßig gering. Der Bericht gibt ferner an, daß ir 12 wein bautreibenden Kreisen Südbadens 278 Ge- Schadensfläche von 5292 Ogen wurde! en gleichen 1er badiscl Wirtschaft einer Jeden Sommer eine neue Eiszeit“ Wer erfand das Speiseeis?— Einem Floren- tiner Feinbäcker gelang der große Wurf „Einmal Vanille, bitte.!“—„Und mir zweimal Erdbeeren, aber ein bißchen fix!“— „Ich bekomme Schokolade!“ So schwii in diesen Tagen und Wochen die 2 e in den Eisdielen durcheinander. Unaufhörlich dreht sich dabei die bunte Scheibe hinter dem Schaufenster, die den Treibriemen für die Eismaschine trägt und neben einer„Haus- flagge“ zugleich der Kundenwerbung dient. Millionen von Menschen lechzen im Hoch- sommer nach Abkühlung und Erfrischung. Vielen von ihnen, die tagsüber durch ihre Be- rufspflichten daran verhindert sind, sich in den Schwimmbädern zu erholen, bleibt als einziges Rettungsmittel vor den sengenden Sonnenstrahlen eine Portion Eis, die allein die Einwirkungen des strahlenden Himmels- gestirns einigermaßen zu„sabotieren“ vermag. Das hätte sich der berühmte griechische Arzt Hippokrates, der schon im grauen Altertum seinen Mitbürgern den Genuß von Speiseeis empfahl, sicher nicht träumen lassen, daß aus seiner Anregung dereinst eine ganze Industrie entstehen würde. Von den Griechen wurde die Eisherstellung durch die alten Römer übernommen, die bereits regelrechtes Frucht- eis kannten und es wohl zu schätzen wußten. Im 17. Jahrhundert lernte man dann, durch Mischung von Eis und Salzen bestimmte Kältegrade künstlich hervorzubringen. Der Florentiner Feinbäcker Proscope Cultelli wan- derte mit dieser Entdeckung nach Paris aus 0 erste Eisdiele der Welt. 1er ndungen und Verbote— so- gar von den Kanzeln herab wurde gegen das Speiseeis gewettert— verbreitete sich das neue Genußmittel bald über den ganzen Erd- ball. Zum vollen Sieg verhalf der köstlichen Er- frischung allerdings erst die Erfindung der Kaltluftmaschine um das Jahr 1850, der zwei- einhalb Jahrzehnte später die ersten Ammo- niak-RKompressionsmaschinen folgten. Es war nun möglich, jederzeit Speiseeis in beliebigen Mengen künstlich herzustellen. Die wirt- schaftliche Bedeutung der Eisdielen ist sehr erheblich, gibt es doch in Deutschland und Osterreich Tausende von Unternehmungen dieser Art. Man schätzt die Zahl der Portio- nen, die von großen Speiseeis wirtschaften an heißen Tagen verabreicht werden, auf bis zu 8000 Stück, wozu als„Umrahmung“ noch täg- lich zweitausend Waffeln kommen. Die klei- nen Eisdielen bringen es allerdings„nur“ auf etwa 2000 Portionen und 500 Waffeln am Tag. Der Eisverkauf ist ein ausgesprochenes Sai- songeschäft, das sich nur bei hochsommer- licher Witterung einigermaßen lohnt und im ganzen Jahr höchstens 80—90 Tage ausgeübt werden kann. Die meisten größeren Speise- eis wirtschaften stellen sich daher für den Winter auf andere Erwerbszweige, wie den Geflügelhandel oder das Gänseausschlachten, um, Während die kleineren Eishändler sich in der kalten Jahreszeit als Salzstangenverkäu- fer oder„Wurstmaxe“ durchs Leben schlagen, Wie wird nun eigentlich Gefrorenes herge- stellt? Man gewinnt es entweder aten Fruchtsäften, denen Früchte und eine Liköre beigefügt werden, oder einer Mi- schung aus Eigelb, Sahne und Zucker, der durch Zusatz von Vanille, Kaffee, Schokolade oder Nußmasse ein besonderes Aroma ver- liehen wird. Dieses Material wird dann in Zinnernen, mit einem dichtschließenden, über- greifenden Deckel versehenen Büchsen in eine Mischung von zerstoßenem Eis und Salz ge- Aus Ver- stellt und darin durch ständiges Drehen in Bewegung gehalten. Hierdurch erfolgt als- bald eine Abscheidung des Eises in schnee jähnlichen Kristallen, zumal dann, wenn man die Kaltemasse mit einem hölzernen Spachtel durchrührt und die Teile, die sich àn den Wandungen festgesetzt haben, immer wieder ablöst. Will man dagegen das Gefrorene in Form von Früchten oder ähnlicher Gestalt. darbieten, so läßt man erst die Eisbildung in der Büchse sich vollenden, streicht dann das Material in Hohlformen und stellt diese in Eis, worauf ein oberflächliches Gefrieren ein- tritt. Fruchteis und Halbgefrorenes nennt man in der Fachsprache Granittos, dickflüssiges Eis hingegen, das getrunken werden kann, Sor- betto. Halbgefrorenes Sahneneis und Eiscreme Stell' die Wohnung auf den Kopp, Kaufe neu bei Breiten Straße Mannheim, U 1, 13 An der Kurpfalzbrücke) Es Hilft Wirklich Jahrzehntelg, bewährt! Voerstäckt Dose OM 3,—, retro verstärkt DOM 3,75 Gegen Pickel u. Mitesser DMS,. Zur EHzieſun zarfen Jeints: Vends-Schönheitsseife DM„58 Venus-Schénbeitswasser 2.95. In Apoth., Orog. u. Parfümerien- Kolbe& Co., Essen, Posff. 205 doppel Nur in Apotheten und Drogerien erhälflieh TEPPICHE Durchgewebte Brücken, (schönste Muster) 120/180 em 42.50 85/60 em nur 27.50 Verein Hundesport Seckenheim. Heute Freitag von 19 bis 20 Uhr und Sonntag von 8 bis 11 Uhr Dressurübungen. und Drogerien nur iv der blauen Pa Durch nervöse fHerzbeschwerden Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit war ich so matt, daß ich kaum noch meine Hausarbeit verrichten konnte. Jetzt geht es mir Gottsei- dank wieder besser— aber ohne Klosterfrau Melissengeist kann ich nicht mehr fertig werden! So schreibt Frau Liesel Arndts, Witzenhausen/ Werra, Brückenstr. 25, II. Tag für Lag loben ihn unzählige seit Generationen wird er als bewährter Helfer bei nervösen Beschwerden gerühmt, der echte Klosterfrau Melissengeist! Achtung: Den echten Klosterfrau Neliszengelst 1 es in Apotheken ung mit 3 N 8 Denken Sle auch an Aktiv-Fuder zur Körper- und Tuspflege b Mannheim, N3, 9 Kunststraße Freitag bis Sonntag Errol Flynn Der Herr der sieben Meere in seinem neuesten Techni- color Farbfilm: bogen alle Flaggen Mit Maureen 0“ Hara. Ein Frauenherz, das keiner bezwang. Ein bewährtes HEUMANN- Heilmittel mit Dauerwirkung mit Recht: Deen- Herde und nasherde Lauergamlete fertigt schnellstens an Neckarbote- Druckerei in allen Preislagen einschl. ROHRE für fachmännische Montage Reparaturen aller Art ALBERT JURGER, kstallations- u. Blechnermelster 117/55 ab?— von den Amerikanern„Ice cream“ genannt— heißen Parfaits. GD 5 3 Weiterhin wechselhaftes Wetter Nach den langfristigen Vorhersagen der 5 Wetterämter ist in Südwestdeutschland auch in der zweiten Julihälfte ziemlich wechsel- haftes und für die Jahreszeit verhältnismäßig Kühles Wetter zu erwarten. Eine Kurzfristige Ein Wetterbesserung vorübergehend stärkerer II. Erwärmung k ist zwischen dem 21. und 24. Juli brit W heinlich. Nach Vergleichsjahren, die wie taäri in diesem Jahr ein trockenes und warmes zuk Frühjahr und einen nassen Juni aufweisen, a1 ist mit groger Wahrscheinlichkeit in Südwest- exp deutschland erst in der zweiten Augusthälfte Lui. mit beständiger Witterung zu rechnen. erk. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenheln 1280 und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gę. Zimmermann(Inhabes Thu Hagdle& Schmidtl. Mhm.-Seckenheim. Vernsnrechar 41 tref sein 8 Stas Der„PS⸗Geiſt“ brachte Glück. tere Am 10. 7. 1953 fand wieder eine monat⸗ 115 liche Sparprämienausloſung der nordbadi⸗ 5 ſchen Sparkaſſen ſtatt. Sie wurde diesmal Wer im großen Stadtratsſaal des neuen Rathauſes gab in Karlsruhe durchgeführt. In der Auslo⸗ von ſungstrommel befanden ſich 22 358 Aus⸗ Vis loſungsſcheine, was eine Zunahme von 2 961 die Prämienſparer gegenüber der Ausloſung des 5 Vormonats bedeutet. dert Ausgeloſt wurden insgeſamt 2671 Ge⸗ II winne mit einem Geſamtbetrag von rund im DM. 15 000. Auf die drei Ausloſungs⸗ dec gemeinſchaften Karlsruhe, Mannheim und 5 Mosbach fielen wiederum je ein Hauptgewinn 2 von DM. 1000.— 5 Wie wir von der Städtiſchen Sparkaſſe Sco Mannheim erfahren, entfiel der Hauptge⸗ Sun winn in Mannheim auf eine Kriegerswitwe Flu mit zwei Kindern. Die glückliche Gewinnerin 898 iſt z. Zt. noch notdürftig bei Verwandten 1 untergebracht und kann mit Hilfe des Ge⸗ die winnes ihre neue Wohnung, die in Kürze be⸗ 26 1 zugsfertig wird, mit dem notwendigen Mo⸗ Off. bilar ausſtatten. Wie dieſe Prämienſparerin din: bei der Aushändigung des Hauptgewinnes blet erklärte, legt ſie täglich 20 bis 30 Pfennig krel weg, um monatlich das Prämienſparlos mit 85 einem Sparbetrag von DM. 8.— und 9951 und einem Ausloſungsbetrag von DM. 1.— ger zu erwerben. Dieſe Beharrlichkeit beim Spa⸗ geb ren wurde durch den„PS⸗Geiſt“ belohnt. und Die nächſte Ausloſung, die wiederum öf⸗ 5 fentlich ſtattfindet, erfolgt am 10. Auguſt 53. 5 mit . Palast-Theater Seckenheim 2 n e Freſtag und Samstag, 22.00 Uhr N U. Sonntag, 13.30 Uhr Kindervorstelig. 555 vonne De Carlo als die Voi Königin einer gesetzlosen Lars Bande in dem Farbfilm: 1081 ja p 60 15 „ie Piratenbraut f FFF Süt Ein Abenteuerfilm 997 von Format! An Unserer verehrten Kundschaft zur Kenntnis, daß das von Falast-Theater ab kommenden Montag bis einschließlich N Donnerstag wegen Umbauarbeiten geschlossen bleibt. Lek Ab kommenden Freitag:„Die Rose von Stambul“. 5 Ene 8211 das Aur V Rat Auf gr Ein, tes, Me ein Sta mg. eise We Ded die Sch Sie Tra Jab ste! nan der a Wie Herr Maler Schmidt streicht Wände, Decken. 58 1 Auf seinem Kittel gibt das Flecken. 3 Frau Schmidt, die lacht nur:„Kein Problem! 155 **— Mit Mi“ schaff' ich cdeis bequem!“— 108 5 1 ind fais alle Bematddcbie 1 L un Son das hates. In