Nr. 112 Necttar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 15. Juli 1953 Unbekannte Wahffaktoren Von Günther Scholz Nach dem Wettlauf um die Gunst der Wähler mit Kaffeesteuersenkusig, billigen Zi- garetten und sozialen Verbesserungen, der die letzten Tage des alten Bundestages beherrschte, ist bis zu den Neuwahlen die politische Akti- vität auf die Parteibüros übergegangen. Sie sehen ihre Aufgabe darin, in den nä en Monaten mit allen propagandistischen M. in den Wähler auf die Verdienste der eigenen Partei und die Mißerfolge der Gegner hinzu- weisen, um so die denkbar größte Zahl von Stimmen zu erobern. Abgesehen von der Wirk- samkeit der Parteipropaganda gibt es aber uch Faktoren, die sich nicht genau berechnen n und als große Unbekannte in die Er- gsrechnung jeder Partei einbezogen werden müssen. So können Ere außerhalb Deutsck West-Ronfliktes ignisse und Entscheidungen ands in der Frage des Ost- e eine oder andere Partei unerwartet begünstigen oder— im extrem- sten Falle— die Bundestagsneuwahlen sogar unmöglich machen, Ein sowjetisches Eingehen auf die westliche Forderung nach freien Wah- len in ganz Deutschland zum Beispiel würde zweifellos die Position dex Bundesregierung erschüttern, wenn sie und die Westmächte nicht sofort die richtige Antwort auf diesen Zug finden. Umgekehrt hat aber auch der Westen die Chance, durch eigene Initiative in der Frage der Wiedervereinigung den Sowjets zuvor zukommen und die Richtigkeit der Außenpolitik des Bundeskanzlers damit zu unterstreichen. Er könnte außerdem, wenn bis zum Sep- tember ein neuer sowietischer Schritt aus- bleibt, durch eine vorzeitige Inkraftsetzung der im Deutschlandvertrag enthaltenen Er- leichterungen der Bundesregierung einen Er- kolg bescheren, der ihr sonst erst bei einer Ratifizierung des EVG-Vertrages in Frank- reich nach den Wahlen zuteil werden würde. Jedenfalls steht eindeutig fest, daß sowohl die Sowjets wie die Westmächte bei all ihren politischen Aktionen im Augenblick die Bun- destagsneuwahlen und die Stärkung oder Schwächung der Position Dr. Adenauers mit im Auge haben. Auch für die SPD als stärkste Oppositionspartei ist die Lage deshalb nicht einfach, weil sie den Anschein vermeiden muß, Als setze sie auf die in Westdeutschland So wenig populäre sowjetische Karte, wenn sie die Außenpolitik der Regierung attackiert. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Parteien ist die neu auftretende Millionenzahl von Jungwählern, die 1949 noch nicht voll- jährig waren. Bei der verhältnismäßig großen Stabilität des Wählerstammes betont christ- licher und betont sozialistischer Parteien kön- nen die Neuwähler eine ausschlaggebende Rolle spielen, über deren politische Haltung wenig oder gar nichts bekannt ist. Werden sie bei der Stimmabgabe vorwiegend ihren Eltern folgen oder bereits sel dig entscheiden? Können radikale Forderungen weltanschau- licher Art sie eher gewinnen als gemäßigte Ausgewogenheit? Ist die Europaidee für sie anziehender als nationalbetonte Forderungen und der Reichsgedanke? Diese und andere Fragen machen den Propagandachefs der deut- schen Parteien zur Zeit viel Kopfzerbrechen. Schließlich noch gilt ihre Sorge der großen Gruppe der Nichtwähler von 1949, die aus Entfäuschung, mangelndem politischem Inter- esse oder wirtschaftlicher Not damals der Wahlurne ferngeblieben waren und erst heute nach vier Jahren stärker am politischen Le- ben Anteil nehmen. Imnen zuzurechnen ist die nicht kleine Zahl derjenigen, die bei ihrer ersten Stimmabgabe 1949 noch keine rechte Vorstellung von den bis dahin nur schwach Profllierten Partelen hatten und erst jetzt nach dem ersten Abschnitt der deutschen Eigenstaatlichkeit einen festeren politischen Standort beziehen können. Wird für sie der Allgemeine wirtschaftliche Aufstieg maggebend sein, an dem fast jeder seinen Anteil hatte, oder ist die wirtschaftliche Sicherheit des ein- zelnen bereits so groß, daß er sie als selbst- verständlich empfindet? Jeder der drei genannten Faktoren allein, nämlich die internationale Lage, die Entschei- dung der Jungwähler und die der 1949 noch Unentschlossenen, kann am 6. September den Ausschlag für oder gegen den Fortbestand der bisherigen Regierungspolitik geben. Es Wäre deshalb wünschenswert, wenn der Wahl- kampf von allen Parteien in einer Form ge- Führt werden würde, die sich weniger durch die Beschimpfung des Gegners als die Her- ausarbeitung eines klaren politischen Profils auszeichnet. Verfassungsklagen erst im Herbst EVG- Entscheidung noch nicht spruchreif— Klage gegen KPD verzögert sich K aATISTuhe(ZSH).„Schon aus techni- schen Gründen“ ist mit einer mündlichen Verhandlung der Verfassungsklage der SPD gegen die Bundesregierung wegen der EVG- Verträge vor den Wahlen nicht mehr zu rech- nen. Desgleichen wird die Klage der Bun- desregierung auf Festst ng der Verfas- Sungswidrigkeit der Kommunistischen Partei in naher Zukunft kaum verhandelt werden. Wie aus dem Bundesverfassungs icht zu erfahren ist, sind für diese Verzögerungen keine politischen Gründe maßgebend. Im Falle des Kommunisten Prozesses am 30. Juni die der Kommunistischen Partei ge- Währte Frist zur Ausarbeitung er Stellung- nahme abgelaufen. Damit läge es nunmehr am Verfassungsgericht. den Termin f 1 legen. Das Gericht U sich iSt fes mußte führlich auf diesen Prozeß vorbe gehörte zum Beispiel das Studium samten kommuni en Literatur der von Marx ge- und Engels biss zerdem ein Studium der Entwicklungsgeschichte der Kommuni- stischen Parteien. Allein der Bericht des berichterstattenden Richters umfaßt über 400 Seiten und muß von allen Richtern vor ersten Verhandlung durchgearbeitet werden. Die Klage der Bundesregierung st auf den Artikel 21 Grundgeset dem auch die Sozialisti Reicl boten worden ist. Sie ging bereits vember 1951 beim Bundesverfa ein. Die Verhandlung über die wird zur Zeit nach offiziellen Er Karlsruhe vorbereitet. Gleichz man, der Erste Senat habe das Begründung bereits seit den Dezember des vergangenen Bundespräsident den Gutacht, 202g,„fertig in der Schuble könne keine Rede sein, wird würde jede Verhandlung v vertassungsgericht zu ein- Augßergerichtliche Erwägur Dure trag zurück- Davon erklärt, sonst dem Bundes- die Verzögerung der hrung be Klagen bis nach den Bund- Wahlen hätte auf jeden Fall politische Folgen: Das politi- sche Gleichgewicht der Bundesrepublik liege praktisch in diesen Wochen in Karlsruhe, Nach einer Behandlung sowohl der EVG- als auch der KPD-Klage würden die politischen Ver- hältnisse sich soweit verändern können, daß die Grundlagen, auf denen die Parteien ihren Wahlkampf nunmehr durchführten, sich ver- schieben würden. Zudem sei es möglich, dag der Ausgang der Wahlen beispielsweise die EVG-Klage hinfällig werden lasse, wie auch eine künftige Bundesregierung die Klage gegen die KPD zurücknehmen könne. Zur Zeit aber sei die Situation die, daß das ein- mal ins Rollen gebrachte Rad des Rechts nicht ohne Einwirkung von maßgebender Seite zum Halten gebracht werden könne. FDP- Klage gegen Bundesrat Der Zweite Senat des Bundes verfassungs- gerichts verhandelte am Dienstag den Verfas- sungsrechtsstreit der FDP- Bundestagsfraktion gegen den Bundesrat wegen des Erlasses eines Wirtschaft Neue Gütertarife erst am 1. August Der Verwalte t der Dei en Bundes- bahn hat festge„daß die vom Bundeskabi- nett be sene Senkung der Gütertarife der assen S D um 10 bis 20 Prozent voraus- htlich erst am 1. August in Kraft treten wird. Ein entsprechender Erlaß des Bundesverkehrs- ministers ist noch zu erwarten. Trotz aller tech- nischen Vorbereitungen könnten die ursprüng- lich vorgesehenen Termine vom 15. und 20. Juli nicht mehr eingehalten werden. Zuckerkonferenz in London begann Pläne für Produktion, Preise und Export Georges Picot, stellvertretender Generalsekre- tär der UN, nete in London von den UN einberufene internationale Zuckerkonferenz. Diese soll ein ne Zuckerab- tellung durch inter- Produktion, 11 kommen ausarbeiten, da eltzuckermarktes barungen über en ermöglichen 5 durch Bundesrepublik 1 eine Delegatic Ministerialrat Weber und O! Dr. Schmerbach vom Bundesern 1 terium sowie Vertreter des deutschen handels angehören. Im Verlauf der ersten Sitzung beantragten die De- rten der Sowietunion, Polens und der Tsche- Slowakei die Zulassung von Delegierten Rot- chinas und der etischen Besatzungszone Deutschlands. Beide Anträge wurden jedoch ab- gelehnt. In Kreisen des Londoner Zuckerhandels wer- den d Erfolgsaussichten der Konferenz ange- sichts der Vielzahl der Probleme, die geklärt werden müssen, wenn ein straff organisiertes internationales Abkommen erreicht werden soll, Atend beurteilt. Nach Ansicht die- gilt es nicht nur, die Probleme der onskontrollen zu lösen, sondern auch für die Erhöhung des Zuckerverbrauchs SO Wege Veg zu finden und die Schwierigkeiten zu überwin- den, die von der Devisenseite her den freien Welthandel behindern. Leichter Rückgang der Einzelhandelspreise Wie das Statistische Bundesamt bekanntgab, sind die Preise im Einzelhandel des Bundes- abietes im Juni e nüber Mai um 0,6 Prozent lrückgegangen. rend in den Lebensmittel- mdelsgeschäften die Preise im i nt zurückgingen, betrug der ein Pro- 8 1 gang in den Geschäften für Textilien und Schuh- wrerk, für Hausrat und Wohnbedarf je 0,3 Pro- zent und in den sonstigen Branchen des Einzel- handels durchschnittlich 0,2 Prozent. Bei den Lebensmitteln erhöhten sich die Preise für Kar- toffeln, Obst, Südfrüchte, Sauerkraut, Eier, Mar- garine, Kokosfett und frische Fische. Dagegen gingen die Preise für die Mehrzahl der erfaß- nu Gemüsesorten sowie für Trockenfrüchte, Nährmittel, Süßwaren, Kakao, Konserven, Ge- flügel, Fleischwaren, Schweineschmalz, Butter ond Käse zurück. um Ug-Anleihe der Hohen Behörde mem Schreiben an III Ster Montanunion ersucht Pràs ˖ Jean Monnet, dhe Beh richten den Ausbau der Kohle- der sechs die Gesuch an Pläne für industrien und Stahl- Schumanplan-Länder zu finanzieren, In dem Schreiben Monnets heißt es: „Die Hohe Behörde ist überzeugt, daß dies zu einem entscheidenden Fortschritt in der Ent- Wicklung der Kohle- und Stahlgemeinschaft wie auch in der Verwirklichung der wirtschaftlichen und politischen Integration Europas führen wird“. Bundesnotenbankgesetzes. Auf Antrag der FDP-Fraktion soll das Gericht darüber ent- scheiden, ob ein Gesetz über die Hrrichtung einer Währungs- und Notenbank entsprechend dem Artikel 88 des Grundgesetzes der Zu- stimmung des Bundesrates bedarf oder nicht. Nachder am Dienstag lediglich Fragen der Zulässigkeit eines solchen Verfahrens vor dem Zweiten Senat erörtert wurde Dr. Rudoll Katz bekannt, seine Entscheidung am 29. werde. N, gab Präsident daß das Gericht Juli verkünden OMAN VON cHARLOTTE KAUFMANN Copyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (19. Fortsetzung) Gelegentlich verlöre man auch, wenn man allzu viel wage, meinte Severin und sah über Georgias gelacktes Haar hinweg zur Tür, denn es war ihm eine Sekunde lang gewesen, als hätte er Doi draußen gehört. Vielleicht War sie schon zurück aus Villa. Georgia sagte:„Bonhoeffer und Leuteritz werden siegen, weil sie wagen.“ „Das weiß man erst morgen um diese Zeit“, erwiderte Severin und horchte noch immer nach draußen. 5 „Sle sind ein Skeptiker, ich nicht. Und im übrigen werde ich mir noch heute Ihre Erip- Penfiguren ansehen.“ „Wir müssen abreisen“, dachte Inglefield. „Morgen, allerspätestens morgen.“ Eh„* Eine Stunde nach Mitternacht traf Severin vor der Küchentür auf die Zoeppritz.„Noch nicht zu Bett?“ fragte er. „Nein, wie Sie sehen.“. „Sind Weyprechts noch nicht da?“ „Herr Weyprecht?“. „Ja, Simon, Doi, Karolin. Aus Villa. In- zwischen müssen sie doch längst zurück sein. „Aber natürlich sind sie da“, Sagte die Zoe ppritz.„Eben gekommen. Ich sah Doi und Herrn Weyprecht. Doi ist gleich zum Stübi⸗ hof hinüber, hatte wohl keine Lust mehr zum Tanzen.“ „Und Simon?“ 5 5 8 „Ich sah ihn oben. Er ging in sein Zimmer. „So.„ Severin stand eine Weile vor den Kisten mit den Aufnahmegeräten der Film- Sesellschaft, die in der Diele untergebracht — worden Waren, ohne etwas zu sagen, Dann ging er aus dem Haus. Die Bar hatte sich schon geleert. Pudlich mit seinen Leuten war bereits schlafen ge- gangen, Die Musik spielte noch einen Tanz vor leeren Tischen. Dann machte Meyer- Boden zu. Die Zoeppritz ging durch die leeren Räume, Schloß die Haustür. Sonst erledigte das Karolin. Aber da sie sich heute nicht dessen annahm, mußte es wohl oder übel die Zoep- pritz tun, wenn das Haus nicht offen bleiben Sollte. i Uebrigens, dachte sie, hätte das auch nichts auf sich in dieser Einsamkeit von Alpe Clus Aber sie war nun eben von dem Gefühl der Pflicht durchdrungen und hätte Wahrschein- lich gar nicht schlafen können, ehe sie nicht alles in Ordnung gewußt. Sie hing den großen Schlüssel des Hauses an seinen genau be- stimmten Platz unter der Balkendecke, 80 daß man ihn, wenn man Bescheid wußte 50 wohl von außen als auch von innen greifen konnte, und begab sich in ihre Kammer im Stübihof, wo die Köchin, Frau Bürlitz, be- reits leise schnarchend schlief. Severin, der noch im Schnee stand, am Fuß des kleinen Uebungshanges, auf dem die An- fänger ihre unsicheren ersten Schritte Auf den Brettern taten, sah sie hinaufgehen über die schmale Stiege, und hinter der Tür mit den grünen Vorhängen Verschwinden, Wie er eine Viertelstunde vorher die drei Musiker und Meyer-Boden in ihre Zimmer hatte verschwinden sehen. Im Obergeschoß von Haus Wey precht prannten noch vereinzelt Lichter in den Zimmern der Gäste, aber eines nach dem anderen erlosch. Es war bald Zwei. Noch eine gute Stunde, und der kleine Wecker in der Stube von Bonhoeffer und Leuteritz Würde losscimarren, und die beiden jungen Männer Würden sich anziehen und zu einem gewagten Spiel gehen, zu dem sie niemand trieb. Zum Spiel mit dem Leben. Werm nur das Wetter Hielt. erin stand und sah zu dem Gipfel des 2 empor, hinter dem der Mond hing und ihn beleuchtete. Fahl und grünlich sah der Gipfel aus wie eine Kulisse. wie eine Pappdekoration„wie etwas, das man träumt. Auf dem Balkon des Stübihofes ging Severin langsam und leise, um die, die dort in den Kammern schliefen, nicht aufzuwecken. Vor dem Fenster, hinter dem Doi lag, hielt er An. Er horchte. War sie dort hinter der Tür? Es brannte kein Licht. Und alles war ruhig. Als er weitergehen wollte, war es ihm, als hätte er etwas gehört. Da.. ein Schluchzen „ein Weinen Ganz deutlich. Es war kein Irrtum, In Severin war jäh ein Aufruhr. Doi! Doi! Sie weinte. Und Severins Hand streckte sich nach der Klinke aus, um hineinzustürmen, um ihr zu helfen. Aber er stürmte nicht hinein. Er nahm die Hand wieder zu sich, noch ehe sie die Kalte Klinke berührt Denn sie weinte ja wohl wegen Simon und Karolin— und in diesem Gewirr von Wünschen und Sehnsüchten und Pflichten und Rücksichten, da gab es ja keinen Ausweg, keinen, den Severin gewußt hätte. Und so sehr er ihr helfen wollte, so sehr War er ohnmächtig und grausam allein. In seiner Kammer angekommen, schloß er rasch und fest die Tür zu. Und mit einem Wischer fegte er die Krippenfiguren auf dem Bord in seine Kiste. Und dann lachte er ein- mal auf. Ein bißchen höhnisch und boshaft und ein bißchen verlegen und hilflos. * Nur noch ein Licht brannte im Obergeschoß von Haus Weyprecht. Das gedämpfte Licht der Nachttischlampe auf Zimmer 17. Das Zimmer, in dem die Filmschauspielerin Eva Hilpert schlafen sollte, aber nicht schlafen konnte. Sie knipste das Licht neben ihrem Bett aus, und jetzt war es dunkel. Aber trotzdem konnte sie nicht schlafen. Und sie mußte doch schlafen, denn morgen würde Pudlich sehr betriebsam sein, proben und vielleicht schon aufnehmen. Und wenn sie nicht schlief, dann war sie morgen zerschlagen und sah schlecht aus. 5 Ein Wirtschaftsförderungsprogramm 320 Millionen für die westdeutsche Wirtschaft Investitionen nach Schwerpunkten herung einer kontinuierlichen Investi- tionstätigkeit ist ein Wirtschaftsförderungspro⸗ gramm aufgestellt worden, das aus Mitteln des ERP- Sondervermögens in Höhe von 320 Millig⸗ nen DM finanziert werden wird. Wie Vizekang⸗ ler Blücher bekanntgab, wird die Kreditanstgh für Wiederaufbau in den nächsten Tagen mächtigt werden, Kreditzusagen an Unterneh⸗ men der westdeutschen Wirtschaft zu erteilen, Für eine rechtzeitige Bereitstellung der Mittel im Zeitpunkt ihres Abrufes seien die notwen, digen Maßnahmen getroffen worden. Das neue Wirtschaftsförderungsprogramm sieht eine schwerpunktmäßige Verwendung der Mittel des ERP- Sondervermögens vor. Die bisher aus Mitteln des ERP-Sondervermögens oder der In- vestitionshilfe anfinanzierten Projekte werden bevorzugt berücksichtigt. So sind zum Beispiel 50 Millionen DM für den weiteren Aufbau der Linienschiffahrt, 18,5 Millionen DM für die Hlek⸗ trizitätswirtschaft und je 18 Millionen DM tür die Gas- und für die Wasserwirtschaft Bestimmt. Zur Belebung der Auftragserteilung àn die Wag gonindustrie erhalten die Bundesbahn und die Bundespost insgesamt 40 Millionen YM. Zur teilweisen Erfüllung des dringenden Nach- holbedarfs der Eisen- und Stahlindustrie ist ein Betrag von 73,5 Millionen DM für Investitionen in diesem Bereich vorgesehen, Aus dem gleichen Grunde werden auch die Grundchemie und die Exportgüterindustrie namhafte Beträge hs! ten. Für Vorhaben auf dem land wirtschaftlichen und ernährungs wirtschaftlichen Seßtor Feigen 25 Millionen DM bereitgestellt, Hiervon ent fallen 5 Millionen DM auf die Finanzierung don Trinkwasserversorgungsanlagen auf dem bang Außer den 320 Millionen DM für das neue Wirtschaftsförderungsprogramm wurden im lau fenden Jahre bereits rund 97 Millienen BM für finanzielle Förderungsmaßnahmen zu die wesk⸗ deutsche Wirtschaft bereitgestellt. Die Gesamt- summe der der westdeutschen Wirtschaft im lau- fenden Haushaltsjahr aus dem ERP-Sonderver⸗ mögen zur Verfügung stehenden Mittel erhöht sich damit auf rund 417 Millionen DM. Zur 210 Millionen Verrechnungs- Guthaben 577 Millionen Dollar EZU-Uberschuß Wie die Bank Deutscher Länder bekanntgaß, hat sich der Rechnungsüberschuß der Bundes republik bei der Europäischen Zahlungsunieg (EZ U) von 39,9 Millionen im Mai auf 5 Ni lionen Dollar im Juni dieses Jahres erhönt Ku mulativ, das heißt vom 1. Juli 1950 an gerech⸗ net, beträgt der Rechnungsüberschuß der Bun desrepublik bis Ende Juni 1953 nunmehr 7 Millionen Dollar. Das Gesamtguthaben der Bundesrepublik im bi- lateralen Zahlungsverkehr mit den 17 sonsti- gen Verrechnungsländern“ hat im uni mals die Summe der Swings von 203 Millionen Dollar überschritten und Ende Juni 210 Millio- nen Dollar erreicht. Das deutsche Gesamigut⸗ nachdem es gegenüber April um rund sechs lar erhöht hatte. Von den 17 Verrechnungslan⸗ dern waren Ende Juni 15 gegenüber der Bundes- republik mit insgesamt rund 21% Menges Dollar verschuldet. Nur gegenüber Felumpien und Uruguay hat die Bundesrepublik Clearing Defizite in Höhe von zusammen 5,2 Millienen Dollar aufzuweisen. Das Ansteigen der Vest deutschen bilateralen Verrechnungsguthaben ist hauptsächlich auf die im Verkehr mit Apen Argentinien, Chile, Japan, Paraguss nd des Tschechoslowakei zu verzeichnenden Uherschüsse zurückzuführen. Das Guthaben gegenüber u goslawien ist auf 16,3 Millionen Dollar zurüek gegangen; ebenso sind gegenüber Bulgare, Polen, Ungarn, Finnland, Spanien und dem Iran die westdeutschen Uberschüsse gesunßen, Mannheimer Schlachtviehmarkt von 18.7. Auftrieb: Großvieh 669, Kälber 364, Schake 49, Schweine 2069. Preise: Ochsen 4 8100 Bullen A 84100, B 7686; Küne 1 78 B 62—75, C 53-63, D 40-55; Färsen g 82— Kälber A 132—145, B 115—130% i D bis 95: Schafe 75; Schweine A 122 18 bis 135, B 2 133-139, C 132-139, D 1301385 81 115—120, G 2 107113. War RFHRAeSeir Großvieh schleppend, Spitzentiere uber Kälber ausverkauft. langsam, ausverkauft; Schweine flott, Die Hilpert war sechsunddreißig Jahrs und seit sechs Jahren im steten Kampf dem Altwerden Sie gehörte zu den Fraue die früh altern, und sie durfte doch nich altern. Seit achtzehn Jahren war sie jetzt heit Film Zuerst war es schwer gewesen, hochzu kommen, Rollen zu kriegen. Jetzt war 8s schwer, sich zu behaupten. Die Fahrt von Bern hatte ihr nicht gut ge tan Und auf dem Schlitten von Flühll bis zur, Alpe Clus hatte sie gefroren, daß sie ganz spitz und blaurot im Gesicht aussah, als sie Haus Weyprecht ankam. Sie hatte in den 3 Blicken des Zimmermädchens gelesen;„Das soll die Hilpert sein?“ Ganz deutlich: Das Soll die Hilpert sein?“ Ja, dachte sie in die Dunkelheit hinein, ig bin die Hilpert. Die Hilpert aus einem guten Dutzend von Filmen, Die Hilpert, der ihr be- geisterte Briefe geschrieben habt. Die Hilpert, der ihr zugejubelt. wenn sie bei sine Premiere erschienen war. Die Hilpert, deren Filme die größten Kassenerfolge gewesen Deren Gesicht jeder kannte. Deren Lachen die Männer behexte, deren Weinen die Mädchen weinen gemacht hatte. Ja, die bin ich. Aber wie lange noch? Gewiß, die Schminke half viel. Sie würde noch eine ganze Zeit hel ken. Und um die Kraft, die zu entschwinden drohte, hochzulalten, gab es Medikamen ohne daß man gleich an Kokain zu denke brauchte, obgleich. so ein bißchen Kain. man spielte viel besser damit, die innere Ausdauer, der Glaube n selbst, der Wille, wenn das nicht vorhielt Wenn sie anfing, an sich selbst zu ZW²rlfe Dann war es aus. 7 Nein, sie wollte nicht daran denken, N die Gegenwart. An das Jetzt, àn die die War. 5 Seit Villa, seit sie den Zug verlassen und dem Bahnhof, der keine Sperre hatte, Hinaus gegangen Waren, um in die Autos zu 5 hatte sie etwas wie einen dunklen Schmer⸗ sich gefühlt. Im Magen, meinte sie, gang kel. Wenigstens glaubte sie, es sei der! * FERIEN AM MAEERISCHEN SEE VON LUGANO Einer der schönsten Seen an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien ist der Lago di Lugano. Er liegt zum größeren Teil in dem schönen schweizerischen Tessin, zum kleineren Teil in der italienischen Provinz Como. Die Stadt Lugano, mit Recht die Perle des Luganer Sees genannt, ist ein Kurort mit überaus mildem Klima, direkt durch die Gotthardtbahn mit Aer großen Welt verbunden. Von Lugano aus sind auch die übrigen oberitalienischen Seen schnell zu erreichen. Zuschmann hefzte einen Strauß zu Tode Amerikanische Expedition im Gebiet der Zwerge Kapstadt Würde jemals ein Buschmann an den olym- pischen Spielen teilnehmen und zu einem der Langstreckenläufe antreten, müßte man um Zatopeks Rekorde fürchten.„Ich habe es selbst erlebt, daß ein Pygmäe in der Kala- hari einen Strauß solange durch den Wüsten sand hetzte, bis er erschöpft zusammenbrach, und diese Jagd unter der glühenden Sonne Südwestafrikas dauerte einige Stunden“, be- richtet Professor Gusinde von seiner letzten Forschungsfahrt in das Gebiet dieser Urmen- schen, Auf mehreren Expeditionen studierte er Lebensgewohnheiten und Charakter die- ses Zwergenvolkes, dessen Kopfzahl auf 10 000 zusammengeschrumpft ist. Prof. Gu- sindes letzte Reise, die er im Auftrage der Katholischen Universität Washington unter- nahm, führte ihn in die Kalahari und das an- grenzende Betschuana-Land. Monsteleng teilte er das Leben der nur 1.45 Meter grogen Menschen und erwarb sich ihr Vertrauen. Die sonst so scheuen Pygmäen kanden sich sogar bereit, als Stars und Sta- tisten in einem Farbfilm mitzuwirken. Die Gage war ebenso einzigartig wie der Film: ein ganzer Ochse lockte als Belohnung, für das karge Leben in der Wüste ein Schatz! Im- mer sind die Buschleute vom Hunger be- droht, und manchmal nützen auch ihre besten Jagdfähigkeiten nichts. Trotzdem stürzten sich die ausgehungerten Leute, die wochen- lang kein Fleisch gesehen hatten, nicht auf den Ochsen. Der Familienälteste zerteilte ihn gewissenhaft, und die anderen warteten ge- duldig, bis sie ihren Anteil erhielten.„Selbst- Die am meisten berqubie Ban der Welt Eddi Benz erbeutete eine Million und starb bettelarm Ronge ville(USA) Der Kassierer und der Buchhalter der Staatsbank von Rangeville im Staat Virginia Waren zu beschäftigt, um auf die beiden gut- gekleideten Männer zu achten, die im Ab- stand von einigen Sekunden den Schalter- aum betraten. Der kleinere der beiden setzte sich an einen der Tische und machte Notizen auf dem dort ausliegenden Schreibblock, während der an- dere, ein hochgewachsener Mann mit einem Homburger Hut, zum Schalter ging. „Ich möchte mich über ihre Kreditbedin- SUligen erkundigen“, sprach er dem kurz aufschauenden Kassierer an. „Haben Sie einen Ausweis bei sich?“ „Wie wäre es damit?“ erwiderte der Mann and hielt dem verblüfften Kassierer eine Pistole vor's Gesicht.„Bleib still, oder du Wachst im Jenseits auf“, fügte er drohend Hinzu. Inzwischen war der kleinere der zwei Ver- „ recher herangekommen, nachdem er das Oberste Blatt des Schreibblock abgerissen und in die Tasche gesteckt hatte. „Du bleibst hier, Jonny“, erklärte der Lange,„ich schau“ mir mal die Sache von der anderen Seite an.“ Sprach's, schwang sich über die Barriere, raffte schnell das auf dem Schreibtisch liegende Geld— rund 30 000 Dollar— zusammen, nahm noch die in der Schublade des Kassierers liegende Pistole an sich und sperrte diesen in den Panzerschrank. Zur gleichen Zeit hatte der Kurze dem Buchhalter befohlen, über die Barriere zu steigen, und der verstörte Mann war der Aufforderung nachgekommen. Schließlich hatte er an seine Familie zu denken und außerdem wäre jeder Widerstand sinnlos gewesen. Den Baänlekeamten vor sich her treibend, verließen die Verbrecher endlich das Bank- Zebäude. In aller Ruhe gingen sie zu ihrem Wagen, drückten den verängstigten Mann als Geisel in den Rücksitz und ab Sing es in zausender Fahrt. Ein Polizist, der sie anhalten wollte, wurde unter Feuer genommen, und weiter ging die Flucht. Außerhalb der Stadt setzten die Rau- der den Buchhalter ab, der erleichtert auf- atmete, als das Auto, eine Staubwolke hinter zich lassend, in der Ferne verschwand. Das war das 750. mal, daß die Bank von Rangeville erfolgreich beraubt worden war.“ Allerdings waren auch diesmal, wie immer, und 50 Beamte des FBI Zeugen der Tat, undd die beiden Bankbeamten waren selbst e uimmalbeamte. Die Bank selbst ist ein und Hinweise 4 Scheinunternehmen, das Unterrichtszwecken dient. Nach jedem Ueberfall werden einige „Schüler“ ausgewählt, die den Fall aufklären Sollen. Zuerst müssen die Prüflinge alle Spuren sammeln, die Bankbeamten sowie etwaige andere Zeugen verhören. In dem eben beschriebenen Fall kann sogar der Schreibblock, auf dem der eine der„Verbre- cher“ seine Notizen machte, von großer Wich- tigkeit sein. Unter ultraviolettem Licht kom- men nämlich die durchgedrückten Schrift- züge zum Vorschein, auch wenn das beschrie- bene Blatt selbst entfernt worden ist. Die Namen, mit denen sich die Räuber an- rufen, können genau so wichtig sein, wie die Projektile etwa abgegebener Schüsse. Die Art, in der ein Ueberfall ausgeführt Wird, läßt weitere Schlüsse zu. Fast jede Bande hat ihre eigene Methode. Ist die bisher erfolgreich gewesen, dann wird sie von den Verbrechern fast immer beibehalten, da sie glauben, sie sei perfekt. So ist die Polizei oft schon in der Lage, zu sagen, wer den Ueber- fall ausgeführt hat, bevor die Täter von Zeugen erkannt werden können. Weiterhin müssen die Kriminalbeamten gute Verbindungen zur Unterwelt haben. Nach einer Weile nämlich geht auch den er- folgreichsten Bankräubern das Geld aus, und sie suchen wieder ihre alten Bekannten auf, um ein neues„Ding“ zu drehen. Natürlich werden die„Ueberfälle“, die dem Unterricht dienen, so gestaltet, daß es an Hinweisen nicht fehlt, dennoch müssen die Agenten sich anstrengen, um die Fingerzeige auch richtig auszuwerten. Fragt man den Ausbildungsleiter, ob es Überhaupt perfekte Bankraubfälle gibt, dann antwortet er mit einem eindeutigen Ja. Er weist aber auch darauf hin, daß sich diese Art von„Geschäft“ nicht lohnt. Im Durchschnitt beträgt die Beute des ein- zelnen kaum mehr als 250 Dollar. Dabei ist das Risiko verhältnismäßig groß, denn über kurz oder lang werden doch die meisten Bankräuber gefaßt. Sollte einer von ihnen das Glück haben, der Polizei zu entwischen, dann ist er noch lange kein gemachter Mann. Als typisches Beispiel dafür mag Eddi Benz, der König der „Bankfachleute“ dienen. Eddi war auf seinem Gebiet sehr erfolg- reich. Einmal erbeutete seine Bande sogar rund eine Million Dollar. Er hätte mit dem Beuteanteil, der ihm zustand, sein Leben als wohlhabender Mann beschließen können, und doch starb er, arm wie eine Kirchenmaus, in einem schäbigen Gasthaus. Seine gesamte Barschaft betrug am Ende kaum zwei Dollar. g 5 in englischer Teætilfabriſcant schlug den Herren vor, in Zukunft ihre Beklei- dlung farblich auf die ihrer Begleiterin abzustimmen. Zu einer Frau im roten Kleid gehöre ein Mann mit einer eben- solchen Weste. Füntehn Formuſore für den„Küchenbulſen“ Der US-Soldat erhält eine„mathematische“ Verpflegung New Lork Uperall, wohin die amerikanische Armee kommt, hält sie an dem Prinzip fest, sich auf keinen Fall aus den Beständen des eroberten, besetzten oder des Gastlandes zu ernähren. Fast alles wird von den Vereinigten Staaten herbeigeschafft, ein großer Transport- und Or- ganisationsapparat und eine Planung auf lange Sicht sorgen dafür, daß der amerikanische Soldat in Europa und Asien, zu Hause und auf der einsamsten Pazifikinsel überall die gleiche Verpflegung erhält. Nicht nur Brot, Butter, Kaffee, Schokolade und Milch wird in standar- disierten Büchsen geboten, sondern auch jede Warme Mahlzeit. Ein nach Gebrauch in einer Desinfektions- lösung gespültes Aluminiumtablett nimmt in sechs genau berechneten Vertiefungen jeweils 3909 Kalorien der drei Tagesmenus auf. Sie enthalten 130 Gramm Protein, 187 Gramm Fett, 1044 Milligramm Calcium, 25 Milligramm Eisen, 142 Milligramm Vitamin C, einige Milli- gramm andere Vitamine und 10 876 Einheiten Vitamin A. Alle sechs Monate erhält der Küchensergeant ein Buch, das genaue Mengen angaben für 100 Mann und die Zusammenstel- lung von Mahlzeiten für jeden Tag des Monats enthält. Obwohl jeder G. I. weiß, daß er wissen- schaftlich ernährt wird und von den Launen seines Kochs unabhängig ist, interessiert ihn doch in erster Linie der Geschmack seines aus tiefgekühlten, getrockneten oder konservierten Bestandteilen zusammengestellten Essens. Da er auch zu Hause Büchsenmahlzeiten mit dem größten Behagen verzehrt, findet er nichts da- bei. wenn ihm Kartoffelsalat, Himbeersoße, Sauerkraut und Fruchtsalat aus Konserven- dosen serviert wird. Grapefruit- und Tomaten- saft trinkt er als Mr. X. auch in New Vork zum Frühstück, und Schinken mit Zucker gla- ciert und Orangescheiben garniert ist für ihn eine Delikatesse. Der Johannisbeergelee schmeckt ihm, auch wenn er in Puderform die Kliche erreichte. Synthetischer Essig, tiefge- kühlte Würste, Trockeneier und Trockenmilch, entwässerte Zwiebeln, sowie zahllose Büchsen, Flaschen und Dosen füllen die zu jedem„Cook- house“ gehörenden Gefrierräume. Der Küchen- Sergeant stellt nach seinem Plan die Mahlzei- ten wie ein Barmixer zusammen. Auf 15 For- mularen muß er die gebrauchten und geges- senen Mengen, Reste und Abfälle eintragen. Sie wandern zu den Statistikern des zentra- len Quartiermeister- Amtes und dienen als Grundlage für die zukünftige Verpflegungs- planung. disziplin ist eine Tugend der Buschleute, die man sich zum Beispiel nehmen kann“, sagt Gusiride.„Das harte Leben macht sie nicht Srausam, ihre gleichbleibende Heiterkeit ist durch nichts zu erschüttern.“ Die Fähigkeit, auf Vorrat zu essen und zu trinken, daß nicht mehr ein Stückchen in den Magen geht und der Bauch Kürbisform erhält, erleichtert die Hungerperioden, die meist auf ausge- dehnte Schmäuse folgen. Die Buschleute kennen weder das Problem des Frauenüberschusses noch der Scheidung. Jedes Mädchen findet einen Mann, denn auch der tüchtigste Jäger braucht eine Frau, die ihm an Spürsinn oft überlegen ist. Die Ehe wird als unauflöslich betrachtet, Diebstah! ist ein todeswürdiges Verbrechen, denn Pfeil, Bogen und Feuergerät, der ganze Besitz, sind lebensnotwendig. In den Regenzeiten ist ein Blätterdach der einzige Schutz, Feuer schreckt die Raubtiere ab, die sich allerdings nicht immer daran kehren und jedes Jahr eine hohe Zahl Opfer fordern. Zu den Besonderheiten des ersten Doku- mentarfilms über die Bewohner der Kalabari gehört ein Hochzeitsfest der Buschleute. Zwar erschienen Männer und Frauen dazu unge- waschen, weil das kostbare Wasser nicht ver- schwendet wird. Aber sie hatten sich mit Prächtigen Ketten aus Straußeneierschalen geschmückt und tanzten bis zur Erschöpfung zur Trommel. 7„„ enninorl:„Cnzian Peinliche Ueberraschung im Wartesaal Innsbruck Mit hochrotem Kopf saß Kuni über dem Briefpapier. Das Schreiben ging nicht so flott von der Hand wie das Verkaufen von Ko- lonialwaren, das sie seit 15 Jahren in der Handlung am Marktplatz des Tiroler Städt- chens besorgte. Vom Hering bis zum Sirup hatte sie alles an den Mann gebracht, nur sich selber nicht. Kuni hätte das nicht einmal bemerkt, aber beim letzten Tanzabend war sie nicht einmal geholt worden, so sehr es ihr auch in den Füßen gejuckt hatte. So war das also, wenn man zur alten Jungfer wurde! Wie ein Wink des Himmels erschien ihr darum das Zeitungsinserat, um dessentwillen sie sich des mübsamen Schreibens unterzog „Besitzer eines Anwesens im Vinschgau sucht tüchtige Ehefrau. Etwas Vermögen er Wünscht. Zuschriften unter„Enzian“ ap d“, Geschäftsstelle.“ Das hat Kuni in die Auge gestochen, der Mann mußte her. Gesc rechnete sie Barvermögen und Spore sammen und erwähnte die unde sSumm Ende ihres Schreibens ais wirkungsvolle Abschluß. Siegessicher rug sie den inhalts- schweren Brief zur Post nicht ohne ihn mit einem Tröpflein Eau de Cologne aus der Ge- mischtwarenhandlung zu versehen Denn Kuni wußte, was sich für einen Liebesbrief Sehörte, wenn dies auch kein richtiger war und anonym verschickt wurde. Die Antwort des„Enzian“ kam postwen⸗ dend. Auch er hielt eine namentliche Vorstel- lung für überflüssig. Dafür schlug er vor, sich am Samstag in der Bahnhofs wirtschaft in Innsbruck zu treffen Er wolle sich einen Enzian an den Hut stecken und sie solle ihr Mieder damit zieren wegen des gegenseitigen Erkennens. Es war wie in einem Roman. Pünktlich am Samstag war Kunigunde samt ihrem Sträußchen zur Stelle, aber so viel sie auch spähte, die Männer trugen höchstens einen Gamsbart am Hut. Die gesprächige Tischnachbarin machte sie vollends nervös. Sie sei die Zenzi, sagte sie, und trete morgen ihren neuen Dienst in Hall an. Gerade so weit war sie gekommen, als die Kuni plötzlich kugelrunde Augen machte, vom Stuhl aufsprang, der verdutzten Zenzi den Enzian ans Mieder steckte und mit we- henden Röcken im nächsten Ausgang ver- schwand. An ihrer Stelle naht ein Mann mit Enzian am Hut an Zenzis Tisch Platz. Diese ahnte noch nichts von dem Glück, das ihr bevorstand. Kuni aber war nicht überrascht, als sie nach einigen Monaten vor ihrem Bruder aus dem Vinschgau eine Ein- ladung zur Hochzeit mit einer Zenzi Buben: hofer erhielt. Sie gönnte es ihm, daß er mit seinem„Enzian- Inserat“ mehr Glück gehabt hatte als sie, und hält sich fortan weiter ar die handgreiflicheren Gemischtwaren. Ihre Wohnungsnot beseit. a. Tellz. m. Staatsprämie d. Fa. FERTIG“ HAUS-GMBH, Warburg W 250 Wohnungen in jeder Größe in Form ein. mod. Fertighauses à. Teilzhig. a. m. Staatsprämie kurzfr. UNION-Bau Paderborn U 052. Zwel-Zimmer- Wohnungen u. grög. ef kurzfr. als Fertighaus zu günst, Teil- u. 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