nn Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 108 Mittwoch, den 8. Juli 1953 5.53. Jahrgang Wir haben bereits Bildungsstätten, die hier helfend eingreifen: 1 900 Volkshochschulen zählte man 1952. in der Bundesrepublik, die von ea. 2 Millionen Erwachsenen besucht Wurden. Meist sind es Abendvolkshochschu- len, die ihre Hörer in Kursen und Einzelver- anstaltungen ansprechen. Daneben bestehen auch Volkshochschulinternate, soge- genwartsfragen zu studieren und um in freier, froher Kameradschaft miteinander zu leben. All diesen Bildungsstätten sind drei Cha- rakterzüge gemeinsam: Sie sind keine Schu- len im alten Sinn, mit Schulzwang und Ka- eder, sondern freie Bildungsstätten, zu de- nen der Erwachsene freiwillig kommt und aus denen er jederzeit ausscheiden kann. Auch sind sie„Universitäten in Westen taschen format“, die trockene Gelehrsamkeit vermitteln wollen. Sondern Lehrer und Hörer bilden eine Arbeits gemeinschaft, in die jeden sein Wissen, seine Erfahrung und sein ge- sundes Urteil einbringt. Schließlich sind sie keine Tendenz-Schulen oder Propaganda- Stellen, die die Menschen auf ein Parteipro- 5 n Sie f Sachlichkeit gramm oder eine Konfession ausrichten“ d freie Bildungsstätten, die in und gegenseitiger Achtung dem ganzen Menschen dienen wollen. Aufgaben und Ziele der Volkshachschulen Nicht nur die Jugend hat es schwer, in der Verworrenheit unserer Gegenwart einen fe- sten Halt zu finden. Auch viele Erwachsene drohen der lärmenden Betriebsamkeit und der aus Hilflosigkeit vermehrten triebhaften Gler zu verfallen, so daß sie nicht mehr ihr und unser Schicksal gestaltend in die Hand nehmen können. Deshalb erfordert unsere Zeit besondere Anstrengungen, der ins Er- Wachsenenleben tretenden Jugend ein Rüst- zeug mitzugeben, das sie befähigt, die tieferen Zusammenhänge des Lebens zu erkennen. Nicht die verwickelten Probleme des grogen Welttheaters, sondern die gewöhnlichen Al- tagsfragen, 2z. B. die Beziehungen zwischen Mann und Frau, E ung und Spiel der Kinder, das Verhältnis zu unseren Nachbarn, zu unseren Berufskollegen, zum Vorstand oder zu den Funktionären unseres Verbandes ind es, für die der heutige Mensch in erster dDinie Hilfe braucht, um sein persönliches und Soziales Leben besser zu ordnen und zu ge- * ger machen stalten. Die Volkshochschule will ihn tüchti- r seinen Beruf, freier, sicherer Und verantwortlicher im Umgang mit seinen Mitbürge Sie will ihm Mut und Einsicht geben, um fähig zu sein, dem Politischen Schicksal unserer Zeit, dem wir mit keinem hysterischen Ohne mich“ entweichen kön- nen, in man Entschlossenheit und sach- licher Ur kt zu begegnen. Deshalb hat die Volkshocnsck auch politischen Auftrag, wenn man Politik nur recht versteht! Denn in der echten Politik geht es nicht nur um den Interessenkampf und um die Intrigen machtbesessener Partei- Und Berufspolitiker, sondern um die Gestal- tung des gemeinsamen Schicksals. Die Volkshochschulen sollen Statten sein, Wo frei von allen propagandistischen Metho- den und Zwecken und unabhängig von dem Kommando einer politischen Machtgruppe sachliche Kenntnisse vermittelt werden. Sie sollen ferner Foren der freien Aussprache und Zusammenarbeit sein, wo sich Menschen aller Gruppen und Richtungen begegnen, um gemeinsam über alle Gegensätze hinweg ge- Zenseitige Achtung zu bekunden, die stark genug ist, um die schwere Belastungsprobe unserer Zeit zu bestehen. Sie sollen schlieg- lich im einzelnen Hörer den Willen zur ver- antwortlichen Mitarbeit im öffentlichen Le- ben wecken, d. h. ihn zu jener Freiheit bil- den, von der die Existenz und die Zukunft der deutschen Demokratie abhängen In aufgeschlossener und dankenswerter Weise haben sich die Gewerkschaften vielfach hier mit eingeschaltet; aber gerade dadurch entstand vielerorts automatisch eine gewisse, von den Leitern der Hochschulen zweifellos nicht beabsichtigte Einseitigkeit. Gerade das aber soll ja vermieden werden. Es wäre dar- um wünschenswert. wenn auch die Vertreter der Wirtschaft stärker als bisher diese Arbeit unterstützten. Nur so kann ein vollständiges und objektiVes Bild unserer so komplizlerten Gegenwart gegeben werden. Zwei Kriege haben unser Volk tief erschüt- tert, und ihre Nachwirkungen glit es zu über- winden. In England forderte Churchill Kürz- lich in einem Briet an den Generalsekretär der Gewerkechaſten die Hille und Förderung des Staates für die Erwachtenenhildung, da- mit dem Bedürſnis der Menachen reſſeren Alters entsprochen werde, etymus Über die Wissenschaften vom Menschen und von der gesellschaft, über Geschichte und Fmilosophie, Kunst und IAteratur zu erfahren, Um wie- vieles mehr lat das bel uns erforderlich, die wir so unmittelbar von der heut Zer- rissenheit betreten sind. Pr, Serin Bei der Außenminister- Konferenz— Bundes- tagswahlen sollen abgewartet werden Washington(UP). Aus gut unterrichte- ten Kreisen Washingtons wurde bekannt, daß sich die USA und Großbritannien darüber einig seien, daß über die Abhaltung einer Vierer-Konferenz keine Entscheidung getrof- fen werden solle, bevor nicht die Bundestags- wahlen abgehalten worden sind. Es wird auch nicht erwartet, daß der bri- tische Delegationschef auf der Konferenz der Außenminister der drei Westmächte in Wa- shinton am 10. Juni nachdrücklich auf ein Treffen der Staatschefs der vier Großma drängen wird. Amerikanische Regierung amte betonten, es dürfe nichts gesche was Bundeskanzler Adenauer Schwierig! bei den bevorstehenden Wahl 1 könne. Dabei wird auf das Beispiel Iienischen Wahlen hingewiesen. in christliche Demokrat Alcide de Gasp Arbeitsfähige Mehrheit im Parlam e vor dem Un Us uda-Konfe Vorschlag, die Ber zur Außer Sington flieg shington fliegen. Moskau(UP). Der neue Kurs des Sowiet- blocks, der zuerst von der Sowietzonen-Regie- rung verkündet wurde, ist jetzt auch in Un- garn, Rumänien, der Tschechoslowakei pro- Klamiert worden. Selbst in der Ukraine wur- den überraschende Liberalisierungsmaßnah- men beschlossen. Das Zentralkomitee der Komm Partei in der Ukraine hat ein 18- Punkte- Pro- gramm angenommen, das forti Desserung des Lebe nischen Bevölkerung Wälzende Libera zum Ziele hat. D 2llgemeinen Motto, 2¹¹ sere Güalität der Verbra besserung des Verhält Kkratie und Publikum“ nen unter anderem I. Die Ero Werkstätten u Iisati abreichten Speisen und eine de zur Verfügung stehenden us Beobaciiter vertreten übereinstimmend die Ansicht, daß seit Krisgsende in der Sowiet- union noch niemals der Bevölkerung als dem Zahlenden Kunden eine solche Aufmerbn- keit geschenkt wurde. Sie sehen in den Mag- nahmen einen beginnenden Ubergang zu dem Prinzip ,der Kunde hat immer recht, ein Grundsatz, der bisher in der Swietunion 8.— lig fremd War. Die Schwenkung in Ungarn, 0 die Dis- nerige kommunistische Regierung Matxyas Ra- kosis durch eine harmlos wir ende Bauern- regierung Imre Nagys ersetzt Wurde, hat sich InzZ wischen allerdings als etwas weniger sen- gatlonell entpuppt, als es Anglien den Anschein hatte. Rakosi, der nach augen bin von der Bühne abtrat, regiert in Wir ECE keit hinter der Szene weiter. Der vermeint- lich„revolutionarèe“ Kurs in Ungarn wurde nach Darstellung informierter Kreise en Moskau veranlaßt, um die kaum ehr- trägliche Situstion in Ungarn in letzter M nute vor einer unausweichlichen Katestrophe abzufangen. Rakosi fuhr nach diesen Irror- kwachsene als Schüler Delllschlandirage im vordergrund Wie Londoner Regierungskreise mitteilten, er zunachst mit der die„Frieden gesten“ der So ten Dabei dürften ommen. Be- e Besprechungen chland mien gab Radio Freigabe bisher zungen wurden beträchtlich erhöht. Zum er- Stenmal seit Jahren ist weißes Mehl zu er- Scirwinglichen Freisen zu haben. Wie der Sen- der bekanntgab, sollen wischen dem 2. und Juli Sllein in Bukarest selbst 270 Waggons it Gemüse, Kartoffen, Obst. Kase sowie schen und geraucherten Fleischwaren ein- getroffen sein. Schube und Wolpekleidung 8 5 großer Auswahl auf dem Markt er- 1 05 2 51 1 In einer scharf gehaltenen Note haben die Wes ente die Sowjets Aim dritten Mal auf- S fordert, die mit der Verbängung des müli- Tric en Ausnebmezustiandes in Ostberlin Singe führten Verkehrsbeschrankuggen in der Stedt aufzuheben. Der französische Hochkoemmsssar Francois Poncet weilt zu einem off zellen Beuck in Bayern. stein über Wieder vereinigung EVG werde niemand bedrohen UP). könne Gewinnu g die SowWI nur die Wahl zwischen einer Bindung Deutsch- 2 des 17. tzungszone und Sowiet⸗ Druck in Stuttgart D und FDP. teitag der nordwürttempergi- ben dem Landesvorsitzen- Bundes wirt- unde — 0 — * E 2 11 1 00 — Rottenburgs Haltung unverändert 5 281 3 22 gegen die Ausführungen Dr. Würmelings bei Smer Katholiken versammlung in Stuttgart ge- wandt hatte. Die Satze der Regierungser b rung über Ekternrecht und RSich nord seien verworren und ge sue“, fahrt das Or- dinariat seiner Erklarung fort. Derartige Behauptungen erweckten den Eindruc, daß geflissentlich Gegensatze und Unterscheidun Sen konstruiert würden, o Keine vorhanden Seien. 5 Mt Entrüstung und Entschiedenneit weist das Ordinariat die Behauptung der Regierung Zurück, daß der Bischof von Rottenburg dis eidlich gelobte Achtung gegen die HegErung verletzt habe. weil er gegen die Außsrungen Dr. Würmelings nicht e l 5 5 E. Würnie ling zumal da es nur wenige gen und Beschlässe auf dem laufenden seien. Suüdbadens gewählt und übernahm Schwersten Notzeit 194% 8 das Amt des süd- Adenauer nach Bühlerhöhe abgereist Nochmalige Besprechung mit dem Zentrum Noack wechselte zu Heinemann über Bonn(E. B.) Bundeskanzler Konrad Aden- auer und seine Tochter Lotte haben sich im Kraftwagen zu einem zweiwöchigen Erho- lungsurlaub nach Bühlerhöhe im Schwarz- Wald begeben. Ein Arbeitsstab von vier Per- sonen begleitet den Kanzler. Als Dr. Aden- Auer im Kurhaus„Bühlerhöhe“ eintraf, er- klärte er vor Pressevertretern:„Politik wird Hier nicht gemacht!“ Landrat Trippel, Bürger- meister Dr. Kist Bühl, Oberbürgermeister Dr. Schlapper(Baden-Baden) und Prof. Stroomann, der Leiter des Kurhauses, hatten sich zur Begrüßung des Kanzlers eingefunden. Din Trachtenmädel überreichte Dr. Adenauer einen Blumenstrauß. Mitarbeiter Bundeskanzler Adenauers spre- chen das Wort„Erholung“ mit pessimistischem Unterton aus, da sie der Ansicht sind, die Vorbereitungen und die im Gepäck mitge- nommenen Unterlagen ließen den Schluß zu, daß der Regierungschef von Bühlerhöhe aus den Wahlkampf weiter vorbereiten werde. Außerdem ist eine Sitzung des Gesamtvor- standes der CDU für diese Woche in Baden- Baden geplant, an der Adenauer ebenfalls teilnehmen wird. Dabei wird das geplante Wahlabkommen mit dem Zentrum erneut zur Debatte stehen. Wenige Stunden vor seiner Abreise hatte der Bundeskanzler in Bonn den ersten Vorsitzenden der Zentrumspartei, Jo- hannes Brockmann, empfangen. Uber das Er- gebnis dieser Unterredung wurde bisher noch nichts mitgeteilt. Der zweite Vorsitzende der CDU-Nord- rhein- Westfalen, Bundestagsabgeordneter Jo- hannes Albers, erklärte zu diesem Fragen- komplex, das Zentrum müsse sich nun ent- scheiden:„Geht es mit uns(der C DO), dann muß es sich in seinen wesentlichen innen- und auhenpolitischen Zielen auf die CDU ausrich- ten, geht es aber mit der SPD, dann muß die Zentrumspartei sich darüber im Klaren sein, daß sie für das katholische Deutschland aus- scheidet“. In führenden Kreisen der CDU hört man, daß der Widerstand gegen die Frei- gabe eines Wahlkreises für das Zentrum zu- nehme. Der erste Vorsitzende der FDP Rheinland- Pfalz, Wilhelm Nowack, sprach sich für die Beibehaltung der bisherigen Koalition CDU- FDP-DP aus, lehnte jedoch ein Wahlbündnis mit der CDU in Rheinland-Pfalz ab. Der Begründer des sogenanten„Nauhei- mer Kreises“, der Würzburger Universitäts- Professor Dr. Ulrich Noack, hat seine Mit- Wirkung im Zentralvorstand der Freien So- zlalen Union FSU) niedergelegt und seinen Austritt aus dieser Partei erklärt. Er begrün- dete diesen Schritt damit, daß seine Rat- schläge seit fünf Monaten von dem ersten Vorsitzenden der FSU, Wilhelm Radecke, Hamburg, nicht beachtet und seine Warnun- gen„ignoriert“ worden seien, Außerdem habe sich Radecke des öfteren Ubergriffe redak- tioneller Art in der Zeitschrift„Welt ohne Krieg“ erlaubt, deren Herausgeber und Chef- redakteur er— Noack— sei. Professor Noack Wird in Würzburg bei den Wahlen zum Bun- destag für die Gesamtdeutsche Volkspartei Heinemanns kandidieren Veraltete Waffen für den Gręenzschutz Verstärkung„steht“ bis 1. Januar 1954 BOonn(E. B.) Die vom Bundestag bewillig- ten zusätzlichen 10 000 Mann Bundesgrenz- schutz werden voraussichtlich am 1. Januar 1954„stehen“, erklärte der Inspekteur des Bundesgrenzschutzes, General Matzky, in einem Interview. Zuvor müsse allerdings noch die Frage der Finanzierung mit dem. Bundesfinanzminister geklärt werden. Die Rekrutierung der neuen Formationen ist nach Ansicht des Innen ministeriums aus den vorhandenen Freiwilligen-Meldungen mög- lich, deren Zahl die benötigten Grenzgänger um ein Vielfaches überschreitet. Ebenso rei- chen die vorhandenen Kammerbestände an Waffen aus, um die neuen 10000 Mann da- mit auszustatten. 5 Maschinenpistolen und Pistolen wurden in Spanien, Italien und der Schweiz angekauft. Sie sind nach Ansicht der Grenzschutzführung schon etwas veraltet. Karabiner lieferte Frankreich. Sie stammen zumeist aus den Be- Ständen der ehemaligen deutschen Wehr- macht. In Kreisen der Grenzschutzführung hofft man, dag das Alliierte Sicherheitsamt in Koblenz seine Bestimmungen etwas lockert. Bisher geht die Uberwachung noch so weit, daß die deutsche Polizei über jeden ver- brauchten Schuß Munition genau Buch führen muß. Dies führt nach Meinung der Fachleute Zu einem regelrechten„Formularkrieg“. Lambert Schill 65 Jahre alt Freiburg sw). Der Präsident des Ba- dischen Land wirtschaftlichen Hauptverbandes und CDU-Bundestagsabgeordnete Lambert Schill wird am Dienstag 65 Jahre alt. Schill, der als Bauer und als Agrarpolitiker Weit über die Grenzen seiner engeren Heimat und die Reihen seiner Partei hinaus Ansehen genießt, wurde 1888 in Merzhausen bei Frei- bpurg geboren. Er widmet sich seit dem Ende des ersten Weltkriegs intensiv der berufstän- dischen Arbeit. 1921 wurde er in die Verfas- sunggebende Landes versammlung Badens und später in den badischen Landtag gewählt. Bis 1933, Wo Schill aller Ehrenämter enthoben Wurde, war er Vizepräsident der Badischen Landwirtschaftskammer und daneben ent- scheidend am Aufbau eines einheitlichen land wirtschaftlichen Genossenschaftswesens in Baden beteiligt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Schill 1946 in die Beratende Kae in der badischen Landwirtschafts- und Ernährungs- ministers. Neben seinem Amt als Präsident des Badischen Land wirtschaftlichen Haupt- verbandes versieht Schill, der 1949 als Abge- ordneter der DU für die Kreise Säckingen, Müllheim und Lörrach in den Bundestag ge- wählt wurde, das Amt des Vizepräsidenten im Badischen Landesverband landwirtschaft- licher Genossenschaft Neue Tusummenstöße in Ostberlin Wieder Panzer am„Alex— Demonstranten fordern Freilassung von Häftlingen Berlin(UP). Die Ostberliner Arbeitei sind erneut gegen die Sowietzonen-Machtha- ber aufgestanden. Sie wollen mit ihren De- monstrationen die Freilassung ihrer im Zu- sammenhang mit dem Volksaufstand vom 17. Juni verhafteten Mitbürger erzwingen. Nach Berichten von Augenzeugen kam es zu neuen Zusammenstößen zwischen Arbeitern und Volkspolizisten auf dem Alexanderplatz. Un- mittelbar danach sollen auf dem„Alex“ wie- der sowjetische Panzer erschienen sein. Sämtliche Bauarbeiter Ostberlins sind nach übereinstimmenden Berichten in den Streik getreten. In Sprechchören kündigten sie einen neuen„Marsch auf das Regierungsviertel“ in der Leipziger Straße an, falls die Verhafteten nicht sofort freigelassen werden. In Gruppen von 50 bis 100 Menschen forderten Demon- stranten auf mehreren Straßen und Plätzen ferner die Aufhebung der Sperren an den Berliner Sektorengrenzen sowie mehr Lebens- mittel, vor allem Kartoffeln. Offizielle Mel- dungen aus Ostberlin liegen nicht vor. Wegen der noch bestehenden Grenzsperre können die ersten Schilderungen von den neuen Ost- berliner Unruhen lediglich von zufälligen Augenzeugen kommen. Ausgangspunkt der neuen Kundgebungen war wiederum die„Stalin-Allee“. Wie Augen- zeugen im einzelner schilderten, rotteten sich in mehreren Betrieben sowie auf Straßen und Plätzen in Lichtenberg, Köpenick, Weißensee und in Hennigsdorf bei Berlin Diskussions- gruppen zusammen, die kategorisch die Frei- lassung aller Verhafteten verlangten. In den Abendstunden kam es auf dem Alexander- platz zu tätlichen Zusammenstößen zwischen Arbeitern einerseits und FDI-Mitgliedern so- wie Volkspolizisten auf der anderen Seite. Wenig später sollen auf dem„Alex“ sowie tische Panzer aufgetaucht sein. In den Straßen von Ostberlin patrouillieren wieder Posten der kasernierten Volkspolizei mit aufgepflanztem Seitengewehr. Auch die blauuniformierten Volkspolizisten an der Sek- torengrenze wurden im Laufe des späten Nachmittags schlagartig durch kasernierte Posten mit Maschinenpistolen abgelöst. Die Stimmung in Ostberlin wird von den Grenzgängern als„hektisch“ und„sehr aufge- bracht“ geschildert.„Es geht wieder los“, sagte ein Arbeiter aus Ostberlin, der am Abend in den Westsektoren eintraf. Mit den Kundgebungen schließen sich die Ostberliner dem Vorgehen der Arbeiter in zahlreichen Betrieben der Sowjetzone an, die mit Streiks und„langsam arbeiten“ die Freilassung ihrer verhafteten Kollegen erzwingen wollen. In mehreren großen Fabriken in Ostberlin sind Arbeiter bei ihren Gewerkschafts- und Betriebsleitungen erschienen, um mit„trok- kenen Stullen“ für bessere Versorgung zu demonstrieren. Ohne ein Wort zu sagen, Kklappten die Arbeiter vor den Funktionären ihre Vesperbrote auf, die nur dünn bestri- chen und belegt waren. US-Hochkommissar Conant traf mit einem amerikanischen Militärzug zu einem zweitä- gigen Besuch in Berlin ein. Er wird im Ver- lauf seines Aufenthaltes mit alliierten und deutschen Politikern die Lage in Berlin und in der Sowjetzone erörtern. Die drei west- alliierten Stadtkommandanten sind mit Ber- lins Regierendem Bürgermeister Ernst Reu- ter zusammengekommen, um die derzeitige Lage der Stadt zu besprechen. Wie aus einem nach der Sitzung herausgegebenen amtlichen Kommuniqué hervorgeht, sind die alliierten Stadtkommandanten und Reuter übereinge- kommen, daß alles getan werden müsse,„um normale Verhältnisse in der Stadt wiederher- Zustellen und die gegenwärtigen Schwierig- keiten der Bevölkerung zu erleichtern“. Nach Briefen, die dieser Tage bei in Han- nover lebenden Angehörigen der im Oktober 1946 verschleppten Wissenschaftler und In- genieure der früheren Junkerswerke Dessau eingingen, haben die sowjetischen Behörden ihre mehrfach gemachte Zusage, diese Fach- Kräfte zu entlassen, erneut gebrochen. Die früheren Angehörigen der Junkerswerke wa- ren bisher im Bezirk Kalinin in der Nähe von Podberesje festgehalten worden, Sie wurden jetzt an einen anderen noch unbekannten Ort in Zentralrugland abtransportiert. Als Grund für die erneute Verschleppung sollen die Russen nach diesen Briefen die Ereignisse des 17. Juni angegeben haben. Laniel vor einer schweren Kraftprobe Hitzige Debatte in der Nationalversammlung Paris(UP). Die französische National- versammlung hat die Debatte über Minister- präsident Laniels finanzielles„‚Wiedergesun- dungsprogramm“ eröffnet, dessen Annahme der Regierung die größten Machtbefugnisse seit Kriegsende übertragen würde. Die Abz stimmung über das Programm wird für Donnerstag erwartet. Ihr Ergebnis dürfte über die weitere Arbeitsfähigkeit der 19. französischen Nachkriegsregierung entschei- den. Schon gleich nach Beginn der Debatte kam es zu ersten hitzigen Wortgefechten, und es scheint zumindest fraglich, ob Laniel dort Er- folg hat, wo verschiedene seiner Vorgänger scheiterten. Das Wiedergesundungsprogramm wurde von Finanzminister Faure ausgear- beitet. Unter anderem sieht es die Aufnahme eines neuen Vorschusses von der Bank von Frankreich im Gegenwert von 1,4 Milliarden D-Mark vor. Außerdem sollen die Benzin- steuern und bestimmte Paß- und Stempel- gebühren erhöht werden. Die Forderungen Laniels gehen erheblich weiter als diejeni- gen, an denen sein Vorgänger René Mayer scheiterte. Laniel dürfte jedoch die nun all- mählich Platz greifende Krisenmüdigkeit der Nationalversammlung zugute kommen. Schirmeck- Urteil wurde aufgehoben Metz(UP). Vor dem Militärgerichit in Metz wird am 7. Juli erneut das Verfahren gegen den ehemaligen Kommandanten des Depor- bationslagers Schirmeck im Elsaß, Karl Buck, und den zusammen mit ihm im ersten Pro- zeß zum Tode verurteilten Polizeileutnant Karl Nußberger aufgenommen. Das erste Ur- teil wurde vom höchsten französischen Ge- richt, dem Kassationshof in Paris, aufgeho- ben. Die Verteidiger der beiden zum Tode verurteilten Deutschen hatten Berufung ein- gelegt, und der Kassationshof bestimmte, daß der Prozeß erneut aufgerollt werden müßte. Buck und Nußberger werden sich wiederum wegen Mißghandlung und Tötung von Hunder- ten von französischen Widerstandskämpfern zu verantworten haben. Bestes Verständigungsmittel: Sekt Laon(UP). Eine Gruppe von 50 deutschen und holländischen Landwirten, die gegenwär- tig durch Frankreich reisen, um die Möglich- keiten für die Errichtung einer„Union Euro- pälischer Landwirte“ zu prüfen, gelangten in Laon zu der Uberzeugung, daß der Cham- Pagner das beste Bindeglied zwischen den verschiedenen Nationen sei. Zwar stellten die Besucher fest, daß ihre französischen Berufs- kollegen über weniger Traktoren und weniger moderne Anlagen verfügen als sie selbst, sie stimmten jedoch darin überein, daß es letztlich gaichts besseres als Sekt gebe, Die Landwirte waren von dem französischen Landwirte- Ver- band zum Besuche Frankreichs eingeladen worden. Fall Evans wird wieder aufgerollt London(UP). Per britische Innenminister Sir David Maxwell-Fyfe ordnete eine umfas- sende neue Untersuchung des Falles Timo- thy Evans an. Evans war im Jahre 1950 zum Tode verurteilt und gehenkt worden, weil er des Mordes an seinem Kinde Geraldine Evans für überführt angesehen wurde. Evans leug- nete damals zunächst die ihm vorgeworfenen Straftaten, legte später jedoch ein Geständnis Ab. In seinem Prozeß war der Sexualmörder John R. Christie der Hauptbelastungszeuge der Staatsanwaltschaft. In seinem eigenen Prozeß hat Christie jetzt jedoch den Mord an Evans Frau zugegeben, und es wird vermutet, daß er auch die Tochter des Ehepaars umge- bracht hnñat.. 5 Stabsoffiziere treffen sich wieder Antwort an Clark wird erwartet— Auch zehnte Konferenz Rhee- Robertson erfolglos Seoul(Ur). Die Kommunisten haben eine Zusammenkunft der Stabsoffiziere in Pan Mun Jon veranlaßt, die am heutigen Mittwoch Stattfinden wird. Es ist damit zu rechnen, daß die Kommunisten bei dieser Gelegenheit die Antwort auf den Vorschlag General Mark Clarks übergeben werden, in dem dieser die unverzügliche Wiederaufnahme der Waffen- Sstillstandsverbandlungen gefordert hatte. Aus der Sackgasse, in die die amerikanisch südkoreanischen Beratungen über den Waf- kenstillstand geraten sind, hat sich auch nach der zehnten Unterredung Staatspräsident Rhees mit Eisenhowers Abgesandten Robert- son noch immer kein Ausweg gefunden. In der Nähe der Wohnung Rhees in Seoul fanden erneut Demonstrationen gegen einen Waffen- Stillstand statt. Dabei kam es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei. Das amerikanische Kriegsgefangenenkom- mando gab zu, daß es weiteren 26 nichtkom- munistischen nordkoreanischen Kriegsgefan- genen gelungen ist, zu entkommen. Auf der Insel Koje ereignete sich ein schwerer Zusammenstoß zwischen kommunistischen Kriegsgefangenen und amerikanischen Wach- mannschaften, bei dem elf Kommunisten schwer verletzt wurden. Trotz wolkenbruch- artiger Regenfälle griffen an der koreanischen Westfront etwa 2000 Chinesen überraschend an und drangen in zwei alliierte Vorposten stellungen ein. Es gelang ihnen, Laufgräben und Bunker amerikanischer und südkoreani- scher Truppenteile zu besetzen, de an der strategisch wichtigen Straße nach Seoul liegen. Die Uberschwemmungen in Korea nehmen nach sechstägigem Monsumregen immer grö- Bere Ausmaße an. Bis jetzt wurden 32 Per- sonen als ertrunken gemeldet. Tausende von Koreanern sind obdachlos, da hre Wohnhäu⸗ ser von den angeschwollenen Flüssen über- flutet wurden. Uber 60 Brücken wurden fort- gespült. Etwa 100 Straßen stehen unter Was- Ser. 56 Personen erlitten Verletzungen. Die amerikanischen Operationen— vor allem der Luftstreitkräfte— sind sehr erschwert worden. Vietnam zufrieden— Kambodscha nicht Saigon(UP). Die Regierung von Vietnam gab bekannt, daß die französische Note, in Welcher den indochinesischen Staaten eine nahezu völlige Unabhängigkeit versprochen wird, sich mit ihren eigenen Wünschen decke und sie völlig zufriedenstelle. Der vietname- sische Staatschef Bao Dai und Ministerpräsi- dent Nguyen van Tam gaben ein gemein- sames Kommuniqué heraus, in welchem es heißt, die französische Note stehe in völligem Einklang mit den„nationalen Bestrebungen“ Vietnams. Dagegen hatte Kambodscha die französischen Zugeständnisse als„unzurei- chend!“ bezeichnet. Der laotische Minister- Präsident erklärte, er sei mit der franzö- sischen Deklaration„sehr zufrieden“. Peron für südamerikanische Union Washington(UP). Der argentinische Staatspräsident Juan Peron spricht sich in einem Interview mit der Zeitschrift„United States News and World Report“ für eine Ver- besserung der Beziehungen zwischen Argen tinien und den USA aus. Als Voraussetzung dazu bezeichnet er die Beseitigung der beste- henden Spannungen sowie die Herbeiführung eines gegenseitigen Verständnisses in sozialen und wirtschaftlichen Fragen. Peron befürwor- tet auch die Schaffung einer„Freiwilligen Union“ der südamerikanischen Staaten auf der Grundlage von Vereinbarungen, wie sie gegenwärtig von den westeuropäischen Län- dern angestrebt werden. 5 Neues aus aller Well Der Nanga Parbat ist bezwungen Großer Erfolg der deutsch- österreichischen Expedition— Buhl war der Erste Karatschi(UP). Eine deutsch- öster. reichische Expedition hat am vergangenen Samstag den bisher unbezwungenen Nanga Parbat erklommen. Der Gipfel des 8140 Meter hohen Berges, der den westlichen Eckpfeiler des Himalaya-Gebirges darstellt, wurde von dem österreichischen Bergsteiger Hermann Buhl zuerst erreicht. München(UP). Das Münchner Büro der deutsch- österreichischen Nanga- Parbat- EX. pedition wird seit dem Bekanntwerden dez deutschen Erfolges im Himalaya-Gebiet mit Glückwünschen und Anerkennungen aus aller Welt überhäuft. Auch das gesamte Ausland nahm regen Anteil an dem großen Erfolg der Bezwinger des 8125 Meter hohen„Deutschen Schicksalberges“. 5 Dabei sind die Glückwunschbotschaften der britischen Bergsteiger, die am 29. Mai dieses Jahres den Mount Everest bezwungen haben, für die deutschen und österreichischen Berg- Steiger vielleicht die schönsten Zeugnisse der Anerkennung ihres Erfolges. Diese Glück Wünsche kamen von dem Leiter der britischen Expedition Oberst Hunt und dem Scherpa Tensing Norkay, seine besondere Anerkennung aus. teilte er mit, daß er selbst im Jahre 1940 zu Erkundigungszwecken am Nanga Parbat ge- Wesen sei und daher wisse, ein wie schwer zu begehender Berg von der deutsch- österreichi- schen Expedition bezwungen worden sei. Einzelheiten über den erfolgreichen Angriff auf den Nanga Parbat stehen noch aus. Man weiß nur, daß der Osterreicher Hermann Buh! den Gipfel als erster erstiegen und die Flag- gen der Deutschen Bundesrepublik, Oster- reichs und Pakistans aufpflanzte. Selbstmord vom Münchener Frauendom München(UP). Ein 41 Jahre alter Apo- theker aus Wiesbaden stürzte sich aus 50 m Höhe aus einer Turmluke des Frauendoms auf das Pflaster. Der Mann wurde vollstän. dig zerschmettert. Die Kriminalpolizei ver- mutet Selbstmord, da der Mann nicht, wie es bei einem Unfall wahrscheinlich gewesen Wäre, dicht an der Turmmauer abstürzte sondern auf dem Vorplatz aufschlug. Das Motiv des Selbstmordes ist nicht bekannt, Der Apotheker war erst am Montag von Wiesbaden nach München gekommen. 29 Tote wegen der Versicherungssumme Guatemala(UP). Ein 43 Jahre alter Kaufmann aus Guatemala City gestand, die verheerende Explosion verursacht zu haben, die am Dienstag 29 Menschen das Leben kostete und weitere 50 zum Teil schwer ver- letzte. Hector Navarrete sprengte nach seiner Aussage das Warenhaus der Firma, deren Ge- sellschafter er ist, in die Luft, um in den Ge- nuß der Versicherungssumme in Höhe von 280 000 Dollar(1 176 000 DMW) zu kommen. Nach den Gesetzen Guatemalas kann Navarette für seine Tat zum Tode verurteilt werden, Die Regierung hat die Katastrophe„zur schlimm- sten ihrer Art in der Geschichte des Landes“ erklärt und Staatstrauer für die Opfer an- geordnet. Herzog Philips Betstuhl gestohlen London(UP). Ein Andenkensammler hat, Wie erst jetzt bekannt wird, wenige Minuten nach Abschluß der Krönungsfeierlichkeiter ür Königin Elisabeth in der Westminster- Abtei den scharlachrot gepolsterten Betstuh,h auf dem der Herzog von Edinburgh während der Krönung kniete, mitgenommen. Scot- land Lard hat an den„Sammler“ appelliert, den Stuhl freiwillig zurückzubringen, um je- des Aufsehen zu vermeiden. Am Weihnachts- tag 31s ten 1950 hatte sich etwas ähnliches ereignet, Krönungsstein stahlen. Faruk und der Waffenskandal K a i ro(UP). Ex-König Faruk wurde vom 5 Schwurgericht in Kairo als Hauptschuldiger am ägyptischen Waffenskandal bezeichnet. Das Gericht befaßt sich mit der Lieferung defekter Waffen an die ägyptische Armee Gerichts- präsident Kemal Sabet sagte, daß Faruk ein laufendes Konto auf einer belgischen Banx Während des Palästinakonfliktes. unter dem Namen des Waffenfabrikanten Edmond Gahlan gehabt habe, um seine un- rechtmäßigen Profite zu verschleiern. Faruk hätte die staatliche Untersuchungsbehörde daran gehindert, Ermittlungen anzustellen. Er habe auch Gahlan zur Flucht aus Agypten verholfen. Er forderte, ein neues Verfahren i gegen die Helfershelfer einzuleiten. Politik in Kürze 8 i Uber 1500 Offiziere und Mannschaften des 66. taktischen Aufklärungsgeschwaders der US-Luftstreitkräfte trafen aus den USA in Bremerhaven ein. Das Geschwader wird auf dem neuen Flugplatz bei Sembach(Pfalz stationiert. a Die neue Deutsche Lufthansa wird nur mit fabrikneuen Maschinen ausgerüstet und keine gebrauchten Flugzeuge kaufen, wurde von der gemeinsam mit dem Neuseeländer Edmund Hillary den Gipfel des Mount Everest als erster erstieg. Tensing sprach den Bezwingern des Nanga 5 Dabel schottische Nationalisten den sogenann- . . Zuständiger Seite der Bundesregierung be- i Der neue tunesische Thronfolger Prinz Sa- dok forderte von dem französischen General- residenten Graf de Hauteclocque die Frei- Lassung der internierten arabischen Nationa- listen. 3 US-Vizepräsident Nixon soll von Präsident Eisenhower bald nach der Vertagung des Kon- gresses zu einem Freundschaftsbesuch nach den nichtkommunistischen Staaten im Fernen Osten entsandt werden. Ein nationales Atomforschungs· Institut, das rund neun Millionen DM kosten soll, will die japanische Regierung erbauen. Nehrus geplante Sozialreformen innerhalb der indischen Kasten scheiterten an dem Wi- 5 seiner eigenen allindischen Kongreß . n G e Ar 1 E e EI e e 14 11 erer a „ r r f Das dem 27. Juli, 6 Uhr, Eibweſb. Aundſan Heidelberg. Die„Vereinigung der Freunde der Studentenschaft an der Univer- sität Heidelberg“ hat im Geschäftsjahr 1952/53 für die Förderung bedürftiger Studenten einen Betrag von 22 00 DM zur Verfügung ge- Stellt.(ISW) Versuchter Mordanschlag auf Jäger Sinsheim sw,). Im Jagdgebiet der Ge- meinde Helmstadt im Landkreis Sinsheim wurde ein Mordanschlag auf einen einheimi- schen Jäger verübt. Der Jäger wurde auf einem Pürschgang durch sein Revier plötzlich beschossen, ohne jedoch getroffen zu werden. Die unbekannten Täter ergriffen die Flucht. Die Kriminalpolizei bringt den Anschlag mit einer größeren, noch nicht geklärten Wilderer- Affäre in Verbindung. „Tell“-Spiele in Otigheim eröffnet Gtigheim(ZS). An Stelle des Leiters der Volksschauspiele, Geistlicher Rat Pfarrer Saler, eröffnete Bürgermeister Reuter die dies- jährigen Otigheimer Volksschauspiele. Er er- klärte, man habe den„ell deshalb in diesem Jahr wieder auf den Spielplan gesetzt, weil er das traditionelle Otigheimer Stück dar- Stelle, mit dem die Volksschauspiele vor 43 Jahren ihren Anfang nahmen. Gerade in der heutigen Zeit habe dieses Stück aber auch wieder erneute Berechtigung erlangt durch seinen Protest gegen die Tyrannei. Die Mitwirkenden mit Berufsschauspieler Kurt Müller-Graf und Gerhard Retschy, die Laienspieler Franz Eölmel und Alfons Leitz in den Hauptrollen werden auch dieses Jahr den Volksschauspielen den verdienten Erfolg sichern. e Lüderitz-Bucht dankt Ka TISsTuhe(SwWͤ). Der Rektor der deut- schen Schul deri Afrika, dankt meister Elotz die Ubersendung einer für Mappe mit acht Radierungen aus dem„Alten und neuen Karlsruhe“. In dem Schreiben wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß sich die Beziehungen zwischen der Stadt Karls- ruhe und der Schule Lüderitz-Bucht in Zu- kunft noch freundschaftlicher und enger ge- Stalten mögen. Fünf Jahre„Hilf-Fix“ Karlsruhe(ZSsH). Die studentische Selbsthilfe- Organisation„Hilf-Fix“, die schon Tür viele Studenten der TH den letzten Aus- Weg dus finanziellen Schwierigkeiten brachte, Pesteht nun fünf Jahre, Durch ihren Einsatz haben die Studenten während der letzten Jahre immer wieder Anerkennung bei der Be- völkerung gefunden. Pforzheimer Messerheld festgenommen POT:z heim dswy)). Der Messerheld, der einen Pforzheimer Taxichauffeur nach einem Wortwechsel über das Fahrgeld mit Messer- stichen verletzte, konnte von der Kriminal- polizei festgenommen werden. Es ist ein 23 Jahre alter Elektromonteur ohne festen Wohn- Sitz. Er wird sich wegen räuberischer Erpres- sung vor Gericht zu verantworten haben. DG- Kreisverband zum BHE übergetreten Sinsheim sw). Die Kreisgemeinschaft Sinsheim der Deutschen Gemeinschaft DG) Hat in einer außerordentlichen Kreisdelegier- tentagung einstimmig beschlossen, mit allen Ortsgruppen geschlossen zum Gésamtdeutschen Block-BIHE überzutreten. Der BHE-Landesvor- Sitzende, Vertriebenenminister Eduard Fied- ler, gab seiner Befriedigung über diese Maß- nehme Ausdruck und erklärte, daß die Ent- Wicklung zur Einheit ein notwendiger Schritt Zur Bereinigung der sozialen und politischen Probleme sei. Nur mit dem Hut bekleidet Müllheim(isi). Nur mit dem Hut be- kleidet wurde in der Nacht zum Montag in Müllheim ein 38 Jahre alter Mann von einer Französischen Militärstreife aufgegriffen und Ger deutschen Polizei übergeben. Er hatte in einigen Wirtschaften gezecht und fühlte das Bedürfnis, sich in einem der städtischen Brun- men Kühlung zu verschaffen. Die Polizei gab mm Gelegenheit, seinen Rausch im Arrest- lokal auszuschlafen. Wolkenbruch verursachte Uberschwemmung Reichenbach, Krs. Lahr(Isw). In einem Seitental des Schuttertales ging ein schwerer Wolkenbruch nieder, Der Reichenbach, ein Sonst kleines Bächlein, schwoll in kurzer Zeit Zzu einem reißenden Fluß an. Das Hochwasser riß mehrere Holzbrücken weg und beschädigte und überflutete die Brücken im Dorf Reichen- bach. Die von Lahr ins Kinzigtal führende Straſze wurde in einer Breite von mehreren Hundert Metern überflutet. Sie mußte längere Zeit gesperrt werden. Das Wasser drang in die Keller und zum Teil auch in die Wohn- raume ein. Besonders groß sind die Schäden an der Einmündung des Reichenbachs in die Sbenfalls Hochwasser führende Schutter. Zwei tödliche Verkehrsunfälle Müllheim(sw). In der Umgebung von Müllheim ereigneten sich über das Wochen- ende wieder zwei tödliche Verkehrsunfälle. In der Nacht zum Montag geriet ein 60 Jahre Alter Mann aus Buggingen am Ortsausgang von Hügelheim in die Fahrbahn eines Kraft- Wagens, wurde umgerissen und sofort getötet. Nach den polizeilichen Feststellungen trägt der Fußgänger, der stark betrunken war, die Schuld an dem Unfall.— In Oberweiler wurde ein Motorradfahrer aus der Kurve getragen Und stürzte. Dabei erlitt der 32 Jahre alte So- Ziusfahrer schwere Verletzungen, denen er noch vor den Eintreffen des Arztes erlag. Neckar für die Schiffahrt gesperrt Heilbronn sw). Der kanalisierte Neckar Fon Feudenheim bis Heilbronn wird, wie das Wasser- und Schiffahrtsamt Heilbronn be- Kanntgibt, wegen dringender Reparaturarbei- ten an Schleusen und Uferbauwerken vom Samstag, dem 18. Juli, 18 Uhr, bis Montag, dem für die durchgehende Schiffahrt gesperrt. 5 5 Glottertaler„Engel“ in Brand gesteckt? Oberried bei Freiburg(sw). Unter dem Verdacht der Brandstiftung wurde in der Nähe von Oberried ein 40 Jahre alter Land- Streicher aus Ostdeutschland festgenommen. Der Mann wird verdächtigt, das Gasthaus „Engel“ im Glottertal in Brand gesteckt zu haben. Der Festgenommene hatte sich am Tage vor der Unglücksnacht als ehemaliger Oberkellner ausgegeben und sich im„Engel“ um eine Anstellung für die Bedienung der Gäste beim Glottertaler Musikfest beworben. Wegen seines anmaßenden Benehmens war er jedoch abgelehnt worden. Durch seine bös- artigen Redensarten war er einigen Gästen aufgefallen, die ihn nach dem Brand des „Engel sofort der Tat verdächtigten. Der Festgenommene gab bei der Polizei an, er habe in der Brandnacht in einer Scheune im Glottertal übernachtet. Um als Landstreicher nicht in den Verdacht der Brandstiftung zu kommen, habe er den Ort sofort verlassen, als es gebrannt habe. Parlamentskommission besucht Hotzenwald Waldshut(sw). Die Mitglieder des Wirt- schafts- und Verkehrsausschusses der Verfas- sunggebenden Landes versammlung werden eine zweitägige Besichtigungsfahrt durch den Hotzenwald unternehmen. Die Reise der Stuttgarter Parlamentarier steht im Zusam- menhang mit dem der Landes versammlung vorliegenden Antrag, den Hotzenwald und gewisse Gebiete des südlichen Schwarzwaldes Offiziell zum Notstandsgebiet zu erklären. „Krawattenmörder“ vor Gericht Er widerrief alle gemachten Geständnisse EK Ar IST uh e(sw). Vor dem Schwurgericht begann der Raubmordprozeß gegen den so- genannten„Krawattenmörder“, den 23jähri- gen ledigen polnischen Staatsangehörigen Jan Demanski. Demanski hatte in der Nacht zum 11. April 1952 in einem Wäldchen unweit der Autobahn bei Karlsruhe-— Durlach den ihm bekannten 25 jährigen ledigen technischen Zeichner Werner Thoms aus München angegriffen und mit des- sen Krawatte erdrosselt. Als Motiv wird von der Anklagevertretung angenommen, daß De- manski Thoms ermordete, um mit dessen Ausweispapieren 600 DPM abheben zu können. Demanski hatte auch tatsächlich am Tage nach dem Mord auf dem Postamt Düsseldorf sich diesen Betrag unter falschem Namen aus- händigen lassen. Demanski widerrief am ersten Verhand- lungstag alle im Verlaufe der Untersuchungs- Haft abgelegten Geständnisse und erklärte sich nicht schuldig im Sinne der Anklage. Die Verhandlung wird voraussichtlich vier Tage dauern. 2000 Franken Belohnung ausgesetzt Mord an der Grenze noch ungeklärt Lörrach Gsw). Der Mord, dem in der Nacht zum 3. Juni die Wirtin der Gaststätte „Zur Grenze“ an der deutsch- schweizerischen Grenze bel Lörrach zum Opfer flel, konnte Pisher trotz umfassender Fahndungen der deutschen und der eidgenössischen Polizei- behörden noch nicht aufgeklärt werden. Für Hinweise und Mitteilungen, die zur Ergreifung des Mörders führen, haben jetzt der Ehemann der Ermordeten und die Staatsanwaltschaft Basel eine Belohnung von 2000 Schweizer- franken ausgesetzt. Der Täter Hatte der allein im Hause weilen- den Gastwirtsehefrau die Kehle durchschnit- ten und dann einen größeren Geldbetrag ge- raubt. Die Ermittlungen in dieser Mordaffäre gestalten sich besonders schwierig, weil der Kreis der verdächtigen Personen sehr weit gespannt werden muß. In der Gaststätte ver- kehrten vor allem sehr viele deutsche Grenz- gänger, die bei dem Wirtsehepaar auch De- visenbeträge zu deponieren pflegten. Der Her- gang des Verbrechens läßt auf genaue Orts- kenntnis schliegen. Nach Ansicht der Staats- anwaltschaft Basel, die bei den Fahndungen eng mit den Lörracher Untersuchungsbehörden zusammenarbeitet, ist es nicht ausgeschlossen, daß ein deutscher Grenzgänger der Mörder ist. Bisher wurden zahlreiche Spuren verfolgt, die jedoch alle im Sande verliefen. Auch die Vermutung, ein kürzlich festgenommener, in Basel inhaftierter junger Deutscher aus Kiel könnte als Täter in Frage kommen, scheint sich nicht zu bestätigen. Kreuz und quer durch Baden Konstanz. Da der zum Bau des Kon- Stanzer Rathauses verwendete Sandstein sehr Witterungsempfindlich ist, müssen jetzt stark verwitterte Teile des Gebäudes erneuert wer- den. Die Kosten belaufen sich auf 60 00 DM. Lörrach. Die Rheinschiffahrt von und nach Basel wurde wieder freigegeben, nach- dem die Regenfälle aufgehört haben und eine Wetterbesserung eingetreten ist.(Ivy) Lörrach. Für den Bundestagswahlkreis Sückingen-Lörrach-Müllheim wurde der Bun- destagsabgeordnete Walter Faller von der SPD wieder als Kandidat aufgestellt.(Is) PI berg. Anläßlich des 80jährigen Be- stehens der Schwarzwaldbahn wurde nach ihrem Erbauer, Robert Gerwig, ein neuer Wanderweg an den Hängen des Gutachtales benannt.(Isv7 Badenweiler. Das südlichste deutsche Thermalbad, Badenweiler, hat in diesem Jahr bereits Anfang Juli die Zahl von 200 000 Gästeübernachtungen überschritten.(IS Neustadt/ schwarzwald. Im Kreis Neu- stadt werden zwei neue Wandererstationen eingerichtet, um dem Landstreicherunwesen Wirksamer begegnen zu können.(UIsww) E m men di n gen. Im Alter von 81 Jahren starb Dr. Heinrich Bauer, der mehrere Jahr- zehnte lang Chefarzt des Städtischen Kran- kenhauses war. s Lahr. Ein seit einem Monat vermißter Geisteskranker aus Schutterwald im Kreis Lahr wurde in einer Blocchütte bei Wel- schensteinach tot aufgefunden. Als Todesur- sache wurden Schwäche und Erschöpfung festgestellt. 5 3 1 Pforzheim. Während eines Wortwechi- gels griff ein junger Mann einen Taxichauffeur mit dem Taschenmesser an und verletzte ihn. Als der Fahrer um Hilfe rief, 1 A 560 Badet mit Verstand! Wir stehen an der Schwelle des Hochsom- mers, an jenen Tagen, an denen wir uns 80 gern in die kühlen Fluten unserer Freibäder stürzen, vielleicht auch in die Wogen des Mee- res an schönen Urlaubstagen oder in das dunkle Wasser eines Bergsees im Gebirge. Auch die Flüsse und Ströme locken immer Wieder zum Bade. Jetzt heißt es, diese kurzen Wochen tüchtig auszunutzen und gleichzeitig richtig zu baden, in der Sonne sowohl wie im Wasser. Auch das Heilmittel„Sonne“ will richtig dosiert werden. Sonnenstich und Hitzschlag verursachen immer wieder zahlreiche Todes- fälle. Bei übertriebener Anwendung des Son- nenbadens werden die Strahlen der Sonne leicht zu Zerstörern des menschlichen Orga- nismus. Wie oft kommt es vor, daß ein guter Schwimmer in oft gar nicht tiefem Wasser Plötzlich fast lautlos untertaucht, ohne daß man ihn durch Wiederbelebungsversuche ret- ten kann!„Herzschlag“, so heißt es dann im Volke, obwohl man meistens feststellen kann, daß es sich um völlig herzgesunde Menschen gehandelt hat, Sie haben gar kein Wasser in der Lunge, sind also gar nicht ertrunken. Der Schwimmer ist ohnmächtig geworden und im Wasser erstickt, weil er geschwitzt und mit heißem Körper das kühle Bad aufgesucht hat. Dadurch erfolgt eine ganz plötzliche Gefäß- erweiterung im Bauchgebiet. Durch die radi- kale Abkühlung ganzer EKörperflächen wird das Blut stoßartig in den Bauchraum ge- drängt. Die Adern und ihre kleinsten Veräste- lungen werden überdehnt. Der Sprung in das Wasser veranlaßt eine tödliche Uberfüllung ger Bauchgefäßge. Daraus ergibt sich die drin- geride Lehre, daß man sich erst im ganz fla- chen Wasser stehend abkühlen soll. Man be- Sritzt Schultern, Brust, Bauch und Kopf leicht mit Wasser und macht dann nach einiger Zeit etliche kurze Schwimmstölze. Und nun wieder alls derm Wasser herausgehen! Das ist äußerst Vr g für die Regelung der Blutverteilung im H örper. Wenn man das geban hat, kann man getrost mit einem kühnen Hechtsprung sich in die nassen Fluten stürzen und sich dem ganzen Genuß des Badens hingeben! Wir gratulieren! Ihren 80. Geburtstag feiert morgen, 9. Juli Frau Barbara Eder, geb. Tranſier (frühere Adler⸗Wirtin), Freiburgerſtr. 68. * Omnibusfahrten zum Kreisturn⸗ feſt in Schriesheim. Für die Seckenheimer Teilnehmer an den Wettkämpfen beim Kreisturnfeſt in Schries⸗ heim fährt am nächſten Sonntag ein Omni⸗ bus der OE um 6.15 Uhr an den Planken ab. Fahrpreis für Hin und Rückfahrt 1.20 DM. Rückfahrt kann beliebig mit allen fahr⸗ planmäßig verkehrenden Omnibuſſen erfolgen. Wenn ſich für die Normol⸗Omnibusfahrten immer 20 Beſucher des Kreisturnfeſtes zu⸗ fammenfinden, bekommen ſie ebenfalls Rück⸗ fahrkarten zum ermäßigten Preis von 1.20 Ermäßigte Kreisverband Deutſcher Soldaten Mannheim. Nächſten Freitag um 19.45 Uhr Farb⸗ lichtbilder⸗Vortrag„Vom Ortler bis in die Stubaier Alpen“ von Kamerad Konrad Hof⸗ mann. Jeder ehemalige Soldat iſt willkom⸗ men. 0 Die Geschichte vom unbekannten Soldaten Mannheim(UP). Mit 2942,50 Dollar in den Taschen wurde ein Devisenaufkäufer ver- haftet, als er gerade einen Zug nach Frank- furt besteigen wollte. Der Verhaftete berief sich darauf, daß dieses Vermögen einem„un- bekannten amerikanischen Soldaten“ gehöre. Schon vorher war aber durch langwierige Fahndungen festgestellt worden, daß in Mann- heim verschiedene Aufkäufer von Dollarnoten ihre Bestände bei einer bestimmten Anschrift Abzuliefern pflegten und die schwarzgehan- delten Devisen von dort nach Frankfurt ge- bracht wurden. Tödlicher Unfall an Großbaustelle Mannheim sw). n einer Großbau- Stelle im Mannheimer Stadtzentrum ist ein 52 Jahre alter Bauarbeiter vom Gerüst abge- Stürzt. Er zog sich beim Sturz schwere innere Verletzungen zu, denen er kurze Zeit Später im Krankenhaus erlag. Der Arbeiter war beim Abstieg ausgerutscht und aus großer Höhe auf den Zementboden gefallen. Mannheim wird Patenstadt Mannheim(sw). Die Stadt Mannheim wird die Patenschaft für die Memelländer übernehmen. Bei einem großen Treffen der Memelländer am 2. August in Mannheim soll nach Angaben der Stadtverwaltung die Uber- nahme der Patenschaft auf einer Groß-Kund- gebung bekanntgegeben werden. Das Treffen Wird von der Stadt Mannheim zusammen mit der„Arbeitsgemeinschaft der Memelländer“ organisiert werden. Mannheim ist eng mit den Memelländern verbunden. Es hatte bereits im Jahre 1915 die Patenschaft für die Memel- länder übernommen und ihnen namhafte Zu- schüsse zukommen lassen. 1928 Wwar die Paten- schaft erneuert worden. Gefängnis für Kameradenschinder Mannheim(Iswy). Die Zweite Strafkam- mer verurteilte den 42jährigen Kaufmann und ehemaligen Unterofflzier Werner Kraut aus Mannheim-Friedrichsfeld wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzung in mindestens sechs Fällen zu 8 Monaten Gefängnis. Kraut hatte im Sommer 1948 als Schreiber im sowjetrussischen Kriegsgefangenenlager Num- mer 7315 bei Dnjepropetrowsk nach den be- eidigten Aussagen eines Düsseldorfer Zeugen geschwächte deutsche Gefangerie blutig ge- schlagen und getreten. Trotz des Leugnens des Angeklagten und der entlastenden Aus- sagen anderer Zeugen hielt das Gericht Kraut für überführt. Schon bei der Entlassung der Gefangenen in Ulm 1949 waren Beschwerden und Anzeigen gegen ihn erfolgt. Der Verur- teilte, der sich auch noch 1946 im Gefangenen- lager mit Herr Unteroffizier“ anreden ließ, ist nicht vorbestraft.„Seine Taten entspran- gen dem Machtkoller des Herrn Unteroffi- ziers“, sagte Oberstaatsanwalt von Mühlenfels in seinem Plädoyer. Im Streit um das Fahrgeld erstochen Mannheim sw), Im Streit um das Fahr- geld für ein Taxi hat ein US-Soldat in Mann- heim-Viernheim einen Kameraden erstochen Der Täter konnte noch nicht gefaßt werden Sein Opfer starb auf dem Transport ins La- zarett. 5 Wettervorhersage Mittwoch teils heiter, teils wolkig, im Laufe des Tages vorübergehend auch etwas Regen oder vereinzelte Schauer, Etwas weni- ger warm, Höchsttemperaturen aber noch über Zwanzig Grad, schwache bis mäßige Winde aus Südwest bis West. Donnerstag veränder- lich, bewölkt, vereinzelte örtliche Schauer, Temperaturen wenig geändert. Amtszeit der Bürgermeister acht Jahre Kommunalgesetze von der Landesversamm- lung verabschiedet Baden-Baden und Kon- stanz Stadtkreise 5 (ISW) exfassungge- erabschiedete zur vorläufi- Urechtes und Gesetze stel- lar, die unab- g der neuen eine einheit- chenden Kom- !..— Die Amtszeit der Bürgermeister und Land- räte, die nach der Regierungsvorlage bei der ersten Wahl eines Kandidaten sechs Jahre Und bei unmittelbarer Wiederwahl zehn Jahre betragen sollte, wurde in der dritten Lesung auf acht bzw. zwölf Jahre verlängert. Die Mehrheit der Landes versammlung und na- mentlich die in allen Fraktionen zahlreich vertretenen Kommunalpolitiker vertraten die Ansicht, daß die sechsjährige Amtszeit 2u kurz sei, um eine Planung auf lange Sicht zu gewährleisten, Die anhänger des Regierungs- entwuürks machten dagegen geltend, daß die Eignung eines Bürgermeisters auch schon nach sechsjähriger Amtszeit beurteilt werden könne. Sie warnten ferner davor, in einem vorläufigen Angleichungsgesetz bereits der endgültigen Regelung durch die kommende Gemeinde- und Kreisordnung Vorzugreifen. Außerdem wurde beschlossen, daß in Süd baden außer Freiburg auch die Städte Baden- Baden und Konstanz als Stadtkreise gelten, 3180 kKreisfrei sein sollen. Beide Städte Kön nen aber auf eigenen Antrag in den Land- Kreis Konstanz bzw. Rastatt aufgenommen werden. Der Antrag südwürttembergischer S DU-Abgeordneter, die Gemeinde- und Kreis- Wahlen in Württemberg- Hohenzollern erst 1954 abzuhalten und die endgültige Anglei- chung durch eine Verkürzung der nächsten Wahlperiode um ein Jahr herzustellen, wurde zum zweiten Mal abgelehnt, ebenso der er- neut eingebrachte Antrag der ODU, bei den Gemeinderatswahlen Lisfenverbindungen zu- Zulassen. Gegen diesen Antrag wandte sich vor allem die SpD, nach deren Ansicht den Wählern mit dem Kumulieren und Pana- schieren ausreichende Möglichkeiten gegeben werden, hren Willen klar zum Ausdruck zu bringen. Auch der von der SpD erneut ge- stellte Antrag, nur Beamte und Angestellte, nicht aber Arbeiter der Gemeindeverwaltun- gen von der Wählbarkei Wurde wieder abgelehnt. t auszuschliegen, 8 Nach kurzer Debatte verabschiedete das Plenum in zweiter und dritter Lesung den Entwurf eines Gesetzes über die Zulassung der Arzte, Zahnärzte und Dentisten in den Regierungsbezirken Nord württemberg, Nord- baden und Südbaden, Das Gesetz bestimmt im wesentlichen, daß das Zulassungsrecht in Südwürttemberg, das sich nach Ansicht der Landesregierung bewährt hat, auch in den drei anderen Regierungsbezirken eingeführt werden soll. Gleichfalls in zweiter und dritter Lesung verabschiedete das Haus einen von der SFD eingebrachten Initiativgesetzentwurf über die Erteilung von Sonderurlaub an Mitarbeiter in der Jugendpflege und Jugendwohlfahrt. Nach dem Gesetz soll den über 18 Jahre alten Per- sonen, die in der Jugendhilfe arbeiten, zur Teilnahme an Ausbildungslehrgängen und zum Besuch von Tagungen der Jugendpflege und Jugendwohlfahrtsverbände bis zu zwölf Tagen Sonderurlaub im Jahr gewährt Wer den. Schließlich verabschiedete die Landes- versammlung in zweiter und dritter Lesung den Entwurf eines Gesetzes zur Ausführung des Landpachtgesetzes. 5 8 Arbeitsminister Hohlwegler beantwortete eine Große Anfrage mehrerer FDP/DVP-Ah- geordneter, die sich mit zurückliegenden Etat- Uberschreitungen im Oberversicherungsamt Karlsruhe beschäftigte. Der Minister erklärte, daß das 1950 eingeleitete Dienststrafverfahren gegen den damaligen Leiter des Amtes, Dr. Kersten, bis zur Beendigung des seit März 1953 laufenden strafgerichtlichen Verfahrens ausgesetzt worden sei. Dr., Kersten sei wegen Untreue und Amtsunterschlagung angeklagt worden. Ebenfalls im März 1953 habe da Land bei der Zivilkammer des Landgerichts Karlsruhe eine Schadenersatzklage gegen Dr Kersten über den zuviel verbrauchten Haus- Haltsbetrag von 169 534, DM erhoben, A. dieser Rechtsstreit sel, um Kosten zu sparen, bis zur Beendigung des Strafverfahrens und des Dienststrafverfahrens ausgesetzt e zur Last gelegten Verstößen treffe, könne nach Abschluß der Verfahren gesagt werd Die CDU-Fraktion hat peantragt, in Landesverfassung e erweltertes Volksbeg ren nach de ster de en 5 der Wahlbe Lande 28 n nach Ve ein bereits a setzentwurfs stellen Vom Sport Winkler gewann„Hubertuspreis“ Hans Georg Winkler gewann auf dem neun- Jährigen Holsteiner„Orient“ den„Hubertuspreis“ des internationalen Reit- und Fahrturnierg in Aachen, Er legte den Parcours in 67,2 Sekunden mit null Fehlern zurück. In der gleichen Kon- Kkurrenz gelang es ihm noch, sich auf„Halla“ Mit vier Fehlern und 67,2 Sekunden an neunter und auf„Alpenjäger“ mit vier Fehlern und 69,3 Sekunden an elfter Stelle zu placieren. Der Parcours führte über sechs Doppel- und zwei Dreifachhindernisse und eine Länge von 580 m. Beim Barrierenspringen um den„Axel-Holst- Erinnerungspreis“ während des Aachener Reit- Turniers blieb H. H. Ewers als einziger in vier Durchgängen auf der zehnjährigen Holsteiner Stute„Baden“ fehlerfrei. Voorting gewinnt vierte Etappe Auch nach dem vierten Tage des großen Stra- Benrennens der„Tour de France“ trägt der Schweizer Radrennfahrer Fritz Schär noch das Gelbe Trikot des Spitzenreiters. Die Etappe von Lille nach Dieppe gewann der Holländer Gerrit Voorting, der für die 188 km 3:20:19 Stunden benötigte. Im Spurt konnte er die Franzosen Mirando, Lauredi und Audaire auf die Plätze verweisen. Sangsue gewann Monte-Carlo- Sternfahrt Sieger im Gesamtklassement der Internatio- nalen Monte-Carlo-Sternfahrt für Motorräder wurde der Schweizer Hubert Sangsue auf einer 350 cem Condor. Auch den zweiten und dritten Platz belegten Schweizer Fahrer mit Fahrzeu- gen der gleichen Marke, Der Holländer Cornelis Schreuders wurde auf einer 17S-eem-Maschine des deutschen Fabrikats Maico Vierter des Ge- samtklassements. Einen deutschen Erfolg gab es in der großen Solo-Klasse durch Hans Neuhaus auf einer 600-C em-BMW. Die Damen- Trophäe gewann die Holländerin Elisabeth Koppen auf einer deutschen Adler „M 250“. g Schwerathleten maßen ihre Kräfte Gesamtbadische Meisterschaften in Freiburg 700 Teilnehmer Die dritten gesamtbadischen Meisterschaften Schwerathleten wurden in Freiburg-Haslach einer Beteiligung von 700 Athleten, davon 200 Nordbaden, ausgetragen. Im Mittelpunkt der Kämpfe standen die Wettbewerbe der Ringer, für die rund zwei Drittel aller Teinehmer ihre Mel- Aung abgegeben hatten. eee eee Hammerwerfen: Feder: 1. Knöller(Germ. Karls- ruhe) 35,51 m, 2. Schenk(Germ. Karlsruhe) 35.41 m. Leicht: J. Hörr(Sulzbach) 44,10 m, 2. Graf(Rott- Wei) 41 m. Mittel: 1. Sauer(Germ. Karlsruhe) 39 m, 2. Volk(Germ. Karlsruhe) 38,80 m. Schwer: I. Samisar(Germ. Karlsruhe) 44,47 m, 2. Brunner (TSV Germ. Mannheim) 41,75 m. Gewichtwerfen: Feder: 1. Schenk(Germ. Karlsruhe) 13,85 m, 2. Knöller(Germ. Karlsruhe) 14.96 m. Leicht: 1. Hörr(Sulzbach) 18,32 m, 2. Ganter(Furtwangen) 16,90 m. Mittel: 1. Sauer(Germ. Karlsruhe) 16,57 m, 2. Spöhrt(Kollmarsreute) 13,13 m. schwer: 1. Ca- misar(Germ. Karlsruhe) 18, 50m, 2. Brunner(Germ. Mannheim) 17,83 m. Steinstoßen: Feder: 1. Gutjahr(Kollmarsreute) 7,27 m, 2. Lang(Neckarau) 7,25 m. Leicht: 1. Schmid (Konstanz) 7,87 m, 2. Schmittberger(Lützenhardt) 7,71 m. Mittel: 1. Sauer(Germ. Karlsruhe) 7,89 m, 2, Böhler(Freiburg-St. Georgen) 7,61 m. Schwer: 1. Samisar(Germ. Karlsruhe) 8,91 m, 2. Runner (Germ. Mannheim) 3,66 m. Mannschaftswertung: 1. Germ. Karlsruhe 1 1032,56 Punkte, 2. Germ. Karls- ruhe II 914 Punkte. der mit aus Gewichtheben: Bantam: 1. Bodel(Lindenberg) 460 Pfund, 2. Hasselbach(Wiesenta) 448 Pf. Feder: 1. Jerke(Ebingen) 515 Pf., 2. Blöchle(Schiltach) 500 Pf. Leicht: 1. Martin(Weinheim) 570 Pf., 2. Lin- genöl! Lindenberg) 565 Pf. Mittel: 1. Peter(Nek- Karau) 605 Pf., 2. Fechtig(Lörrach) 590 Pf., 2. Fech- tig(Lörrach) 590 Pf. Leichtschwer: I. Chaledi(Mann- heim) 635 Pf., 2. Falk(Kehh) 380 Pf. Mittelschwer: 1. Böhler(Neckarau) 615 Pf., 2. Zimmermann 570 Pf. Schwer: 1. Kolbenschlag(Neckarau) 620 Pf. 2. Klinik (Lützenhardt) 610 Pf. a Kunstkraftsport: Zweiergruppe: 1. Zwel Adonis (Germ. Karlsruhe) 384,68 Punkte. Dreiergruppe: 1. Drei Paulis(Germ. Freiburg-St. Georgen) 76,26 Punkte. Vierergruppe: 1. Truppe Kirchmaier(Frei- burg-St. Georgen) 84,64 Punkte. Vierergruppe Frauen: 1. Vier Appolos(Karlsruher Athletenge- sellschaft) 65,22 Punkte. Ringen: Fliegen: 1. Hettel(1884 Mannheim), 2. Zimmermann(Vörstetten); Bantam: 1. König (Triberg), 2. Schlenker(Sandhofen); Feder: 1. Götz Viernheim), 2. Spatz Feudenheim); Leicht: 1. Wwe⸗ ber(Sandhofen), 2. Seß(Triberg); Welter: 1. See- burger(Bruchsal), 2. Wehrle(Freiburg-Haslach); Mittel: 1. Fischer(Germ. Freiburg), 2. Weishaar (Germ. Freiburg); Halbschwer: 1. Rupp(Sandhofen), 2. Klenzler(Freiburg-Haslach); Schwer: 1. Mader (Wiesentah, 2. Lehmann(Bruchsah. Erika Vollmer in der vierten Runde Bei den All-England-Tennismeisteérschaften in Wimbledon erreichte die Deutsche Meisterin Erika Vollmer Gamburg) die vierte Runde im Dameneinzel durch einen glatten 6:2, 6:2-Erfolg über die Osterreicherin H. Stecker. Haas fuhr Rundenrekord in Assen Der junge Augsburger NSU-Fahrer Werner Haas brach beim Training für den Großen Preis von Holland auf dem Rundkurs von Assen den Rundenrekord für die 125-αq,qm-Klasse. Haas verbesserte den offiziellen Streckenrekord von Cecil Sandford-England(128,12 Stdkm) auf 129,048 Stakm. In der 250-αỹm-Klasse wurde die Rundenbestzeit durch den Iren Reg Armstrong, der für NS fährt, unterboten. Armstrong er- reichte 150,669 Stdkm; der offlzielle Strecken- rekord des Italieners Ruffi auf Moto-Guzzi be- trägt 141,77 Stdkm. In der 500-Cem-Kategorie Selang es dem britischen Gilera-Fahrer Geoff Duke ebenfalls, den Streckenrekord zu verbes- sern. Zwei Wasserbe- Turniere. Mit zwei Turniertagen in Nürnberg und Dachau wurden die Spiele in der Wasserball- Oberliga fortgesetzt. In Dachau war SV 99 München im Treffen gegen den TV 46 Nürnberg in Schußlaune und siegte 8:2. Gegen Darmstadt gewannen die Mün- chener 5:0. Ludwigsburg mußte kämpfen, um gegen 46 Nürnberg mit 5:4 die Oberhand zu be- halten. Vorher hatten die Württemberger gegen Darmstadt einen 8:1-Sieg herausgeholt. Das Nürnberger Wasserballturnier um die süd- deutsche Meisterschaft endete mit Siegen des Titelverteidigers Bayern 07 und des 1. FC Nürn- berg. Das schönste Treffen sah Bayern 07 gegen Neptun Karlsruhe mit 10:2 erfolgreich. Der 1. FC Nürnberg blieb gegen Schwaben Stuttgart dank größerer Routine mit 11:5 siegreich. Bayern 07 kam im zweiten Spiel zu einem 9:1-Sieg über Schwaben Stuttgart. Der 1. Fe Nürnberg er- reichte gegen Neptun Karlsruhe ein 8:4. Tabelle der süddeutschen Wasserball-Oberliga 1. Bayern 07 Nürnberg 4 3478 8 0 2. SV Ludwigsburg 4 308 870 3. 1. Fe Nürnberg 4 29213 8 0 4. SV München 99 4 22:7 77 5. KSN Karlsruhe 99 7 35:36 18 6. TSV Nürnberg 46 21 24:30 410 7. TSG Darmstadt 7 10:41 2:12 8. Schwaben Stuttgart 7 16:57 0:14 Das Volkslied iſt gelungene Sehnſucht Froher und melancholischer Sang im Schwarz wald— Erinnerungen an den„Hogarten“ Wer seine Jugend im Schwarzwald verlebt nat, dazu in einem alten Bauernwirtshaus, wo nicht nur politisiert, gespielt und gezecht, sondern auch bei jeder sich bietenden Gele- genheit gesungen wird, der wird sein Le- ben lang den Klang des Schwarzwälder Volks- liedes nicht vergessen können. Einer fängt an, der Vorsänger: Am Sonntagnachmittag, am Sonntagabend, bei der Bauernhochzeit oder wenn man sonst in froher Runde bei- tzt; zögernd fallen die andern ein. Gtzli ist alles ein mächtiger Sang und lang; es klingt eigen schön, fast schwermü- Weder Schule noch Gesangverein sind die Träger des Volksliedes. Nicht im Kopf tragen die Bauern die Lieder, sondern im Herzen. Ihr Wissen von denselben ist wie das Schlaf- wachen eines Kindes. Die Spinnstube war eine gute Bewahrerin des Volksliedes. Man kennt sie kaum noch. Aber in meiner Heimat gab und gibt es wohl heute noch den„Hogarten“(Heimgarten). Das ist eine Bauernstube, in der sich die Nach- barschaft am Abend ums Licht versammelt. Dabei wird fleißig gestrickt, erzählt und ge- sungen. Kein Hogarten ist denkbar ohne Ge- sang. Da klingen sie auf, die lieben alten Lieder:„Wir sitzen so fröhlich beisammen“, „Mariechen saß weinend im Garten“,„Nicht weit von Württemberg und Baden“,„Es wollt ein Mägdlein früh aufstehen“,„Es war ein- mal eine Müllerin“,„Schön ist die qugend“. Kinder durften am Hogarten nicht teilneh- men. Ich mochte an die 10 Jahre alt sein, da ich durch eine List versuchte, an einem solchen Abend teilzunehmen. Ich versteckte mich auf dem großen Kachelofen der Stube. Hier wars behaglich warm. Rote Vorhänglein, die vog der Decke hingen und den Raum zwischefßf Ofen und Decke unsichtbar machten, vers steckten mich. Gespannt lauschte ich den Er. zählungen und Liedern der Erwachsenen. Z Trocknen lagen Hausschuhe, Handschuhe und Strümpfe auf dem Ofen, außerdem viel Staub. Der gehört zu einem rechten Schwarzwälder Kachelofen. Dieser Staub sollte mein Verhäng⸗ nis werden. Da ich mich drehte, still und vor- sichtig, geriet mir von dem Staub in die Nase. Ich konnte es nicht vermeiden: ich mußte miesen. Man hörte den Nieser; jemand schob das Ofenvorhängle beiseite. Ich wurde unter großem Hallo vom Ofen geholt. Man hat mir den Hintern versohlt und mich ins Bett geschickt. Sie sind unvergessen, die Lieder der Hei- mat. Am schönsten erschienen sie mir, wenn ce Dorfmädchen am Sonntagabend Arm im Arm in breiten Reihen Lieder singend durch die Straßen zogen. Wie schön waren diese abendlichen Gesänge. Der Wind trug sie übers Land, weithin. Vom schönen Jägers- mann sangen sie, vom Schloß in Osterreich, vom Ritter Ewald und der Lina, von den Königskindern. Zuweilen wurden auch kecke übermütige Lieder gesungen:„Zwillewülle wick Was macht der Schneider, zwillewillewick, was macht der Bock“, oder„Stiefele muß sterben“. Uralte Neujahrslieder erklangen in der Sil- vesternacht:„Hinicht ist die kälteste Nacht“. Die Fasnacht hat ihren eigenen Liederschatz; im Heidelbeerwald sang man vom Heidel- beerwibli. 5 Das Volkslied ist gesungene Sehnsucht. Schön wie der Schwarzwald selbst sind dessen Lieder. Wer seine Kindheit dort verlebt, kann sie nimmermehr vergessen. Emil Baade Auszug aus dem Standesregiſter vom Monat Juni 1933 Geborene: 13. Juni. Herbert Paul Schulz, Maſchinen⸗ 16. Juni. Friedrich Heinrich Georg ſchloſſer und Katharina, geb. Tranſiec, Seckenheim, Bonndorferſtraße 18 e. T. Urſula Eliſabeth. . Sauer⸗ eſſig, Metzgermeiſter und Inge Elſe, Koppert, Seckenheim, Hochſtätt 4 e. Udo Friedrich. 19. Juni. Otto Collet, Poſtfacharbeiter und * f 5 Juni. Friedrich Willi und Magdalena Anna, geb. Weißenſel, Seckenheim, Zähringerſtraße 35 e. S. Otto. Eheſchließungen: Juni. Martin Eigner, Lokomotivheizer, Seckenheim, Bonndorferſtraße 38 und Aloyſia Hänsler, Hausgehi fin, Mannheim, Heinrich Lanzſtraße 30. Juni. Stefan Schuller, Heidelberg⸗Ki chheim, Marianne Laier, Seckenheim, Tiefbauarbeiter, Seegaſſe 38 und landwirtſch. Arbeiterin, Freiburgerſtraße 29. Schoder, Hilfsarbei⸗ ter, Edingen, Gartenſtraße 10 und Chata⸗ ring Johanna Planken, ohne Benuf, Secken⸗ heim, Kloppenheimerſtraße 115. 11. Juni. Sergeant Donald Dale Kinniſon, Venus, im Staat Nebraska und Berta Maria Mächtel, ohne Beruf, Seckenheim, Autobahn, Haus 9. 12. Juni. Siegfried Otto Karl Zielske, Bun⸗ desbahnarbeiter, Friedrichsfeld, Vogeſen⸗ ſtraße 30 und Chriſta Sommer, Arbeiterin, Seckenheim, Spargelweg 18. 20. Juni. Gottfried Heinz Uhlig, Polizei⸗ wachtmeiſter der Schutzpolizei, Seckenheim, Meßkircherſtraße 23 und Margareta Su⸗ ſanna Marzenell, med. techn. Laborantin, Seckenheim, Zähringerſtraße 15. Juni. Willi Fillbrunn, Fernmeldemon⸗ teur, Seckenheim, Raſtatterſtraße 14 und Margareta Amalia Gertrud Kleinhans, Rheinau, Strahlenburgſtraße 8. 1 Or Sterbefälle: 1. Juni. Karl wohnhaft in 8. Juni. Eva Ehefrau des Heinrich Hennrich, Schloſſer, Seckenheim, Spargelweg 1. Katharina Volz, geb. Seitz, Waagmeiſters Jakob Volz, wohnhaft in Secken eim, Meßkircherſtr. 4. 14. Juni. Georg Hein ich Kopp, Schuhmacher, Mannheim-Seckenheim, 8. Juli 1953 Fur die anle lich unserer Derma blung erwiesenen Jufmerſtsamſeiten und gludtmunsche denten herelichst Günter Maischein u. Frau Anneliese geb. Althaus Möbl. Zimmer ab sofort zu vermieten. Säckingerstraße 14 Ffau bder Madchen zum Tabakherbst gesucht. Liedertafel. Turnverein 98(Handballabteilung). wiehtige Splelerversammſung. Heute Mittwoch, 20.00 Uhr Probe. Morgen Donnerstag, Turnerbund Jahn(Handbellabteilung). Heute abend um 19.00 Uhr Training der Jugendabteilung auf dem Wald- sportplatz. Anschließend Versammlung im Lokal. Es wird um vohlzähliges Erscheinen gebeten. Empfehle: Spar- u. Kreditbank Seckenheim e. d. m. b. H. Wir laden unsere Mitglieder zu der morgen Donnerstag, der Gaststätte D. Juli 1983, 20.30 Uhr im Saal Turnhalle“ in Seckenheim stattfindenden ordentlichen General-Versummlung für das Geschäftsjahr 1952 höflich ein. Tagesordnung: 1. Vorlage des Abschlusses u. Geschäftsberichtes zum 31. 12. 52. 2. Bericht des Vorstandes und Aufsichtsrates über die Prüfung des Abschlusses und Geschäftsberichtes sowie Vorschläge Reingewinns zum 31. 12. 52 u. Bericht des Aufsichtsrates über die stattgefundene Prüfung. 3. Genehmigung des Abschlusses zum 31. 12. 1952. 1 über die Verwendung des Reingewinns zur Verwendung des Beschlußfassung zum 31. 12. 1952. 5. Entlastung des Vorstandes u. Aufsichtsrates bis zum 31. 12.52. 6. Wahlen. 7. Verschiedenes. Der Rechnungsabschluß für das Geschäftsjahr kann von unseren Mitgliedern in unserem Geschäftslokal eingesehen werden. Mannheim-Seckenheim, 30. Juni 1953. Der Vorstand der Spar- u. Kreditbank Seckenheim e. G. m. b. H. W. Rudolf H. Bühler Erntestricke Sisalbindegarn Tabakeinnähegarn Herbstrübensamen Kleesamen Kartoffelkäferstäube- und Spritzmittel Haufe Getreide aller Art. Alex., Schmich Landesprodukte „Zur Bauplatz oder Gartengrundstück in Seckenheim gegen Kasse zu kaufen gesucht. Ausführl. Angebote mit Preis- angabe unt. Nr. 580 an den Verl. 15.30 f im Lager vorrätig Auf Wunsch prompte Lieferung ins Haus. 5 Ph. Neuthinger, Kohlenhandlung Braunkohlenbrikett Eierbrikett u. Nußkohlen Staufenerstraße 11 Donnerstag und Freitag 9. U. 10. Juli 1953 Gesünder essen Körperliche Höchstleistung krankheitsfrei! Es ladet alle ein: Hausfrauen, Ehemänner und Brautleute! wohnhaft in Seckenheim, Oberkircherſtr. 15. Nur an diesen beiden Tagen in Seckenheim 2 im Saale „Zum Bad. Hof“ und 20 Uhr fichtige Ernährung vollbringt Wunder! Stop den Volksübeiln wie: Rheuma, Gicht, Zuckerkrankheit, Leber- und Gallenleiden, Herz- und Kreislaufstörungen usw. 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