......᷑᷑³] ʃ˙1 ed] 85 „ Nr. 108 Neckar-Bete(2. Blatt) Mittwoch, 8. Juli 1953 Das Kotelett in der pfanne Von Die Höhe Dr. Hermann Reischle des durchschnittlichen Fleischver- zehrs eines Volkes hat in den vergangenen Jahrzehnten als einer der entscheidenden Maß- stäbe für die Höhe seines Lebensstandards ge- golten. Vor allem hat die internationale Ar- beiterbewegung den Erfolg ihrer gewerkschaft- lichen und lohnpolitischen Arbeit sehr stark an der Zahl der in den Arbeiterhaushalten durch- schnittlich verzehrten Kllogramm Fleisch, ins- besondere Schweinefleisch, gemessen. Die Er- kenntnisse der modernen Ernährungslehren, die von Bircher-Benner bis zu Gaylord Hauser den Fleischverbrauch auf ein bescheideneres Maß zurückzuschrauben Versuchen, haben gewiß in intellektuellen Kreisen bedeutsame Wirkung er- zielt. In den breiten Schichten, welche heute die Massenkaufkraft repräsentieren, haben diese Lehren bislang jedoch wenig Widerhall gefun- den. Das Schweinskotelett in der Pfanne— im Gegensatz zu dem„Huhn im Topf“ in den ro- manischen Ländern gilt hierzulande noch immer als erstrebenswerter äuherer Beweis des- sen, daß„man sich was leisten kann“. Die un- bestechlichen Zahlen der Verbrauchsstatistik be- Weisen dies schlagend. Im Jahre 1949 wurden je Kopf der Bevölke- rung bei uns 18,1 kg Fleisch verzehrt, heute sind es mit etwa 40 kg wieder mehr Als zwei Drittel des Vorkriegsverbrauchs. Die Viehwirtschaft ist dieser Verbrauchssteigerung durch eine Er- höhung der Rindvieh- und Schweinebestände auf 100, teilweise auf 115 Prozent voll gerecht Seworden. Sie hat darüber hinaus die Lücke geschlossen, die bisher noch durch Einfuhren gedeckt werden mußte. Trotz Export von Scha- fen, Schlachtpferden und devisenbringenden Fleischwaren haben wir in der Bundesrepublik heute wieder die volle Ernährungssicherung bei Fleisch erreicht. Die handelspolitische Kehrseite dieser Eigen- Versorgung liegt darin, daß unsere bisherigen Vieh- und Fleischlieferländer teilweise als Ab- nehmer deutscher Exportwaren ausfallen kön- nen. Dem kann jedoch nicht dadurch begegnet Werden, daß unsere land wirtschaftliche Ver- edelungswirtschaft etwa künstlich abgedrosselt wird oder aber ausländische Zufuhren zu Prei- sen unterhalb der Rentabilitätsgrenze hinnehmen muß. Die so gegebene Schwierigkeit muß viel- mehr durch eine an sich durchaus noch mögliche Verbrauchssteigerung an Fleisch behoben wer- den. Eine solche ist durch weitere Steigerung des Volkseinkommens oder über sinkende Ver- braucherpreise zu erzielen. Sinkende Verbrau- cherpreise bedeuten jedoch bei den heutigen Ge- stehungskosten der Landwirtschaft in erster Linie eine Verringerung der Handels- und Ver- arbeitungsspannen. Daher hat das Bundes- ernährungsministerium auf Veranlassung der Bundesregierung sachlich und unvoreingenom- men die Frage einer möglichen Spannensenkung zu klären versucht. Die zu diesem Zweck in Zusammenarbeit der Berufsverbände mit dem Institut für landwirt- schaftliche Marktforschung angestellten Unter- suchungen haben nach Mitteilung von Staats- sekretär Dr. Sonnemann ergeben, daß insbeson- dere bei Schweinefleisch von übersetzten Span- nen derzeit allgemein nicht gesprochen werden Kann. Ein Vergleich der Verkaufserlöse einer Schweinehälfte aus dem Jahre 1931 mit denen des Jahres 1953 hat ergeben, daß die Verhält- niszahlen für 1931 31 v. H., für 1953 nur 25 v. H. betrugen. Bei Rindfleisch liegen die Dinge ähn- lich. Allerdings ist der Ladenverkaufspreis für mageres Fleisch dank gestiegener Qualitäts- ansprüche stärker angestiegen. Unsere Viehwirt⸗ schaft wird dieser Entwicklung im eigenen In- teresse durch bevorzugte Erzeugung fettarmer Qualitäten Rechnung tragen müssen. Trotz dieser Feststellungen über die Span- nenverhältnisse wird es eine ebenso selbstver- ständliche wie dringliche Aufgabe des Fleischer- handwerks sein müssen, durch eine betriebs- Wirtschaftliche und betriebstechnische Rationa- lisſerung in seinen 44 000 Mitgliedsbetrieben, durch Verbesserung der Vorratshaltung ebenso Wie durch eine angemessene Beschränkung des Verkaufssortiments eine Senkung der Spannen Zzu erzielen. Eine solche Spannensenkung wird wiederum preissenkend und damit umsatzstei- gernd wirken, wodurch eine Degression der festen Kosten, eine Erhöhung der Rentabilität und damit wiederum eine Spannenverringerung sichergestellt werden kann. 5 Der Darstellung dieser für das Fleischerhand- Werk wie die gesamte Vieh- und Fleischwirt⸗ schaft bedeutsamen Fragen, deren Beantwor- tung im einzelnen Fleischerbetrieb noch durch eine moderne Verbrauchs- und Kundenwerbung ergänzt werden muß, dient die größte Fleischer Fachausstellung Europas in Stuttgart. Ihr star- ker Besuch durch Fachleute wie Laien ver- spricht bedeutsame Volks wirtschaftliche Aus- Wirkungen für die Zukunft. Bundesbahn-Gütertarife werden gesenkt 300. Sitzung des Bundeskabinetts— Schäffer reist nach USA Bonn(E. B.) Das Bundeskabinett beschäf- tigte sich in seiner 300. Sitzung am Dienstag mit der Finanzierung des Wohnungsbaus für Sowjetzonen-Flüchtlinge und der geplanten Senkung einzelner Gütertarife bei der Bun- desbahn. Nach Mitteilung der Hauptverwal- tung der Bundesbahn hat das Kabinett der vom Vorstand der Bundesbahn beantragten Senkung der Gütertarife der Klassen A bis D zugestimmt. Da der Beschluß nicht mehr der Zustim- mung des Bundesrates bedarf, werden die neuen Gütertarife voraussichtlich noch in die- sem Monat, spätestens jedoch am 1. August, in Kraft treten. Die Vorlage des Bundesver- kehrsministers, die eine geringere Tarifsen- kung vorsah, hat im Kabinett keine Mehrheit gefunden. Entsprechend den Vorschlägen der Bundesbahn werden die Gütertarife der Re- gelklasse A um 20 Prozent, der Klasse B um 16 Prozent, der Klasse& um 13 und der Klasse D um 10 Prozent herabgesetzt. Nach Mitteilung der Bundesbahn Soll mit dieser Tarifsenkung ein weiteres Abwandern des Güterverkehrs von der Schiene zur Straße Verhindert werden. 5 Nach Angaben der Bundesbahn Wird die Tarifsenkung zunächst einen Einnahmeausfall in Höhe von 40 Millionen PM jährlich brin- Sen. Dieser Einnahme-Ausfall soll jedoch durch eine Zurückgewinnung des Verkehrs und damit durch ein höheres Verkehrsvolu- men ausgeglichen werden. Die Bundesbahn hat errechnet, daß bereits eine Zweiprozentige Steigerung der Verkehrsleistung in den Ta- rif klassen A bis D zum Ausgleich des Ein- nahmeverlustes ausreicht. Vom Straßenver- Kkehrsgewerbe waren gegen die Tarifsenkung erhebliche Bedenken geltend gemacht worden, weil sie„die Konkurrenz zwischen Bundes- bahn und dem gewerblichen Kraftverkehr Wesentlich verschärft“. Infolge der Abwesenheit des Bundeskanz- lers und der Bundesminister für Wirtschaft, Arbeit und gesamtdeutsche Fragen(die alle schon einen kurzen Urlaub vor dem Wahl- kampf angetreten haben) tagte in Bonn nur ein„Rumpfkabinett“. Aus diesem Grunde wurde auch davon Abstand genommen, die Jubiläumssitzung besonders feierlich zu ge- stalten. Die schon bestellten Pressephotogra- phen wurden wieder kortgeschickt. Während der Kanzler seinen Urlaub auf der Bühlerhöhe bei Baden-Baden verbringt, hält sich der Bundespräsident zur Zeit zu einem FHrholungsurlaub im Allgäu auf. Die Bundesminister Niklas, Seebohm, Dehler und Lukaschek haben noch keine Urlaubspläne. Wohnungsbauminister Neumayer will Ende Juli für eine Woche Ausspannen, Bundes- innen minister Robert Lehr fährt am 10. Juli in Urlaub. Bundesfinanzminister Schäffer begibt sich in den nächsten Tagen nach den SA. Wie erst jetzt bekannt Wird, empfing der Bundeskanzler kurz vor Antritt seines Er- holungsurlaubes den ehemaligen Generalfeld- marschall Erich von Manstein. Uber den In- Halt der etwa einstündigen Unterredung war bisher nichts zu erfahren. Außerdem hatte der Kanzler noch eine längere Aussprache mit dem apostolischen Nuntius, Erzbischof Aloy- Sius Muench. Auch über dieses Treffen wird Stillschweigen bewahrt. Wirtſchaftliches Weitere Abnahme der Arbeitslosigkeit Die zweite Junih der sich um 44 460 auf Jahres. zu verzeichnen. einer Abnahme Butterverbrauch stieg um 50 Prozent um 10 146, Nordrhein-Westfalen mit 7470, Schleswi Milchschwemme wird weiter anhalten Wie das Bundesernährungsministerium im R gierungsbulletin mitteilt, ist das Butterangebot im Bundesgebiet von 18 300 T0 nen im Januar dieses Jah im Mai gestiegen. Gleichzeitig sind die Butter- notierungen der Molkereien Von durchschnittlich 6,21 DM je Kilogramm auf 5,23 DM im Mai und Juni zurückgegangen. Infolge der fallenden But- der Butterverbrauch gebiet von 16 800 Tonnen im Januar Tonnen im März auf den Höchststand Tonnen im Mai oder um 50 Prozent s terpreise ist dieses Jahres res àuf 30 200 Tonnen S8 Mitteilung des Ernährungs ministeriums weite Werde allgemein eine längere Ausd Milchschwemme Die sich Belgien als e auf fremde schreibungen deu bonds) auf Antrag freiz Sesellschaft betont, daß diese En Ubereinstimmung mit den allgemein anerkann- internationalen Privat- Entscheidung der belgischen Vvorgehoben und dankbar il hiermit der Rechtslage rkenswerter Weise unter ten Grundsätzen rechtes stehe. Die Regierung verdiene her begrüßt zu werden, we und der Logik in beme deutlicher Abweichung xis der übrigen Werde. Bisher bonds in allen Alllierten nigungsgesetz für dieser Schuldverschreibungen Die Holland kamen. Deutsche Auslandsbonds in Belgien frei In allen andern Ländern noch beschlagnahmt Studiengesellschaft Auslandsinteressen für rstes Land entschlossen habe Währungen tscher des Schuldner ugeben. lautende Schuldver- (Auslands- Die Studien- tscheidung in monatliche im Bundes- über 21 700 von 25 900 eit Januar gestiegen. Infolge der sehr feuch- ten Frühsommer witterung, so heißt in der ehnung der Privatrechtliche in Bremen teilte mit, dag Alliierte spüren Auslands vermögen auf Wellhausen bittet Regierung um Aufklärung Die Auslandsinteressen macht lands in München, bestehenden alliierten sam, deren Hauptaufgabe die Aufspürung pri- den Angaben der die Beauftragten schen und französischen Dienststellen, die häufig Deutsche seien, das Vertrauen derjenigen Per- über noch nicht ig bereitwillig an der Aufklärung derartiger Fälle mitarbeiten, müßten, daß der Zweck der Ermittlungen in der Fortnahme der Vermögen bestehe. Der FDP- Bundestagsabgeordnete Wellhausen habe bereits im Bundestag an die Bundesregierung die Frage gerichtet, ob und Wann diese unmittelbar den ausländischen Mi- nisterien unterstehenden Dienststellen ihre Tä- tigkeit in der den. Sie selen mit dem neuen deutsch-allfierten Verhältnis und, im Falle der amerikanischen Dienststelle, auch mit dem Eisenhower am 17. Apri! 1953 ausgesprochenen Verzicht auf weitere Enteignungen deutscher Vermögen in den USA nicht vereinbar. Die Ant- Wort der Bundesregierung steht noch aus. Dr. 8 n Treibstoffleitung von St. Nazaire nach Metz Frankreich und die U8A haben jetzt einen Vertrag geschlossen, der den Bau einer rund 650 km langen„Pipeline“ von dem französischen Atlentikhafen St. Nazajre bis nach Metz vor- sieht. Die Leitung soll der Beförderung von Treibstoffen für die amerikanischen Besatzungs- truppen in Deutschland dienen. Die französische Regierung wird das für die Legung der Lei- tung erforderliche Land kaufen, und die ame- rikanische Regierung wird die Kosten für den Bau der„Pipeline“ tragen. Die Verhandlungen t über den Abschluß des Vertrages haben sich 0 über zwei Jahre erstreckt. F. Bezahlung von Transportschäden im Ausland Auf Grund einer Genehmigung der Bank Deutscher Länder können Transportschäden am Bestimmungsort im Ausland wieder reguliert werden, Die Länder, in denen die Möglichkeit besteht, Transportschäden direkt Auszuzahlen, sind: Schweden, Türkei, Agypten, Südafrikani- sche Union, Libanon, Irak, Persien, Indien, Pa- kistan, Siam, Hongkong, Japan, USA, Mexiko, Panama, Nikaragua, El Savador, Kuba, Brasi- lien, Uruguay, Paragusy, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Chile und Australien. Nach Informationen aus Rio de Janeiro sol- len künftig in Brasilien sämtliche Warenimporte zum offiziellen Kurs(1 US-Dollar gleich 18,50 Sruzeiros) abgerechnet werden. 5 7 Staaten Rechnung getragen Auslandsbonds zur Freigabe zu veranlassen, seien bisher ergebnislos geblieben. Zweites Bestellprogramm der Israel- Mission Die Israel-Mission hat ihr zweites Bestellpro- des deutsch-israelischen Wie- gramm im Rahmen dergutmachungsabk Ommens Warenaufträge in Höhe von sieht. Das Bestellprogramm umfaßt im einzelnen (Beträge in Millionen DMͤ): veröffentlicht, das 21 840 00 DM vor- Walzwerkserzeug- nisse 4,27; Stahlerzeugnisse 0,875; Halbmaterial aus Nichteisenmetallen 8,18; Erzeugnisse der Ma- schinenbau- Industrie 0,365; der Elektroindustrie 5,105; Erzeugnisse der Feinmechanik 0,01; Me- tallwaren 0,11; chemische Erzeugnisse 0,16; Schläuche 0,015; Holzmasten 1,05; Schamotte 0,5 und Hochspannungsisolatoren, Kabel usw. 1,2. Einschließlich des ersten Bestellprogramms, das Lieferungen in Höhe vorsah, hat von 35,78 Millionen DM die Israel-Mission damit im Rah- men des Wiedergutmachungsabkommens bisher für 57,62 Millionen DM Lleferungen bekannt- gegeben. Mannheimer Produktenbörse vom 6. Juli Inländischer Roggen 43, Braugerste je nach Qua- lität und Herkunft 42,50—43,50, Futtergerste Inländ. 37, dito ausl. 38,50, Inlandhafer zu Futterzwecken 36,50, Industrlehafer je nach Qualität und Herkunft 3838,50, Welzenmehl Type 405 65, dito Type 550 62, dito Type 812 58,50, dito Type 1050 56,30, Brot- mehl Type 1600 51, Roggenmehl Type 997 56,50, dito Type 1130 54,50, dito Type 1370 52,50, Weizen- klele prompt 2222,25, dito per August-September 2222,50, Roggenklele 22, Welzenbollmehl 24,0 bis 25,25, Trockenschnitzel lose 26,50, getr. Blertreber 24,50, Malzkeime 24, extrah. Rapsschrot 25, Soja- Schrot 38,50, Kokosschrot 29, Palmkernschrot 26, Mals 42,50, Kartoffeln je 30 kg 12— 12,50. Tendenz: ruhig. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 6. 7. Auftrieb: Großvieh 643, Kälber 313, Schafe 50, Schweine 1993. Preis e: Ochsen A 84—102, B 78-68(Spitzenpreis für ein Stück 108); Bullen A 3398, B 78-68(Spitzenpreis für ein Stück 107); Eiihe A 72-85, B 62—70, C 54-62, D 4833(Spitzen- preis für zwei Stüclc 95); Färsen A 95-108, B 61 bis 95(Spitzenpreis für zwei Stück 115); Kälber A 130 bis 142, B 110128, C 100108, D 95; Schafe A 70 bis 73; Schweine A 122125, B 123—126, B 2 124 bis 127, C 124127, D 123—126, E 123126, F 114 bis 124, G 1 110114, G2 100-108. Mar ktver- kauf: Großvieh langsam, Uberstand: Külber lang- sam, geräumt; Schweine belebt, ausverkauft. — S OMAN VON CHARLOTTE KAUFMANN Sopyright by Duncker, Presse-Agentur, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (15. Fortsetzung) Severin schnallte seine Taschenlampe von der Mütze los und hantierte daran herum, aber sie Wollte nicht mehr brennen, und er steckte sie brummend ein.„Lassen Sie sehen“, sagte er dann.„Wo wollen Sie sich den Fuß ge- brochen haben?“ Sie streckte ihm das linke Knie hin, stöhnte, Als er sie 1 Wie ein dunkler Klum- ben kauerten sie ne eneinander auf dem ab- kallenden Weg, im vereisten Schnee, im dün- nen Nebel, der aus dem Tal hochstieg. Ein leiser Wind war aufgekommen und strich durch den Wald und machte die Aeste der Bäume zu kleinen seufzenden Geigen. „Der Fuß und das Knie sind vollkommen heilt, sagte Severin, als er mit seiner Unter- suchung fertig war.„Denen fehlt überhaupt nichts. Stehen Sie nur auf.“ „Aber ich kann doch nicht.“ „Versuchen Sie es.“„Ich habe es schon versucht. Hundertmal. Ich liege ja mindestens schon eine Stunde hier.“ „Eine Stunde?“ Severin zweifelte daran, denn vor einer Stunde hätte er sie im Speise- Saal beim Essen sitzen sehen.„Aber ich bin leich nach dem Essen los.: 5 „Na, ja“, gab er zu.„Möglich, daß Sie zehn Minuten hier liegen. Aber dem Fuß fehlt jedenfalls nicht viel. Kleine Zerrung vielleicht. Am besten, Sie versuchen zu gehen.“ „Dann machen Sie mir doch wenigstens die Skier los. Wenn Sie schon gar kein Mitleid nit mir haben.“ Da müßte er schon längst storben sein, meintè er, wenn er mit all den n nöcheln Mitſeid gehabt hätte, die sich die Damen auf Alpe Clus im Laufe von künfzehn Jahren aus Leichtsinn geholt. „Herr Weyprecht würde Mitleid haben.“ „Ja, Simon schon.“ „Deshalb lieben ihn auch die Frauen.“ „Darum beneide ich ihn nicht.“ Er schnallte ihr die Skier von den Füßen, hockte da, ganz dicht neben ihr. Sie lachte plötzlich ein bißg- chen.„Sie sind töricht, Severin“, lachte sie „Ganz schrecklich töricht. Sie haben die Herr- lichkeiten des Lebens in den Händen und machen die Finger nicht zu.“ Er gab nur einen brummigen Laut als Ant- Wort.„Fertig“, sagte er,„Nun versuchen Sie noch einmal aufzustehen.“ „Wenn Sie mich hochziehen.“ Sagte er ärgerlich.„Wenn Sie mich aufhalten, dann brauche ich nichit Flühli hinunter. Dann ist Pudlich hier.“ „Der arme Pudlich“, sagte sie spöttisch und machte sich schwer, als er versuchte, ihr auf- zuhelfen. „Nun stellen Sie sich doch nicht 8 Severin wurde zornig.„Ihrem Bein fehlt gar „Herrgott“, noch lange mehr nach inzwischen nichts. Viel weniger als meinem Anorak, der suchte., Jetzt ein Loch hat, nur weil Sie hier auf dem Straße zu kommen. Wege lagen.“ Sie fand es großartig, daß er dort, wo der ihretwegen gestürzt war und sich weh getan Pplattgedrückt Hatte hatte.„Sie quälen mich auch. sagte sie Beinen Platz. offen. Severin wurde wütend und riß sie hoch. Aber es fel ihr nicht ein, die Füge aufzu- stellen, und er mußte sie an sich pressen, da- mit sie nicht wieder hinflel. Und plötzlich, erfüllt von dieser Wut, die ohnmächtig und grundlos war, tat er ihr den Gefallen, tat er, wonach sie verlangte: er küßte sie. „So, sagte er grimmig.„Das wollten Sie Wohl.“ Gleichzeitig ließ er sie los. Sie taumelte ein wenig und stand dann.„Deswegen hockten Sie wohl im Schnee.“ Er lachte auf, Nun denn, auf Wiedersehen bis nachher. Wenn ich Wieder oben bin, auf Clus, dann tanzen Wir miteinander“ i 5 Er ließ sie stehen und verschwand im Nebel. der sich aus dem Tal emporschob wie Zi eee eine Wand. Und Georgia Inglefield wandte sich heimwärts. Das Ge eine verzweifelte Aehn * fühl in ihr hatte jetzt lichkeit mit Hag. Der blaugraue Wagen, der Kranich! hieß, Was er nicht wußte, lag am Grund der Ufer- böschung im dicken Schnee. Um ein Haar Wäre er in die Seelach gerutscht. Simon preßte die verklemmte Tür auf und kroch heraus. „Nette Bescherung.“ Karolin, die Mühe hatte, aus der zur Seite geneigten Karosserie zu kommen und die so- sleich bis zu den Hüften im Schnee versank. denn niemand half ihr, sagte ruhig: zu schnell gefahren, Simon.“ Doi, wild und unbe sei lächerlich.„Gekro Zeit! küche.“ „Du bist herrscht, erklärte, das chen sind wir! Die ganze Aber das ist ja wie in einer Wasch- Simon zündete sich eine Zigarette an. Eine Sekunde lang stand sein Gesicht hell leuchtet in geben schien. und er- dem Nichts, das sie sonst zu um- „Gib mir auch eine“, sagte Doi. Karolin ver- „Wo sind wir?“ fragte Doi. scheint das Dorf Fiala zu sein.“ „Wo?“ aus dem tiefen Schnee und auf die Doi und Simon standen rutschende Wagen den Schnee „aber sie machten ihr „Dort. die Lichter.“ „Ich seh' keine Lichter.“ nur Nebel. Simon warf den Rest der hastig gerauchten garette in den Schnee. Es zischte leise auf. und der Funken erlosch wie ein Winziger Stern. „Da drüben Auch Karolin sah Karolin fragte:„Was machen Wir jetzt?“ „Den Wagen ausbuddeln“, unfreundlich.„Ausbuddeln „Wie willst du ihn auf die Straße brin Sie das seine Sorge dann eben unten neben der bis zur Brücke. die nach F sein las, erwiderte Simon und weiterfahren.“ die Böschung herauf und gen?“ Er erwiderte, daß sen solle. Er würde Seelach herfahren iala hinüberführt. sind?“ Plötzlich griff sie nach seiner „Sie kommt herunter 5 oder ich.. eine von Hast du schon darüber nachgedacht?“ — eee „Wie wenn du im tiefen chnee fahren könntest. Da rutschen wir dann gleich noch in die Seelach.“. „Die hat kurz vor Fiala seit eh und je eine Eisdecke im Winter“, erwiderte er.„Na schön“, sagte Doi.„Dann buddeln wir aus.“ 8 Sie machte sich ans Werk. Versuchte, mit den Armen den Schnee von den Rädern des Wagens wegzuräumen. Simon holte einen kurzen Spaten unter dem Sitz hervor. Karolin stand auf der Straße. Sie war der Ansicht, daß es unmöglich sei, allein den Wa- gen frei zu kriegen. Und Wenn es gelang es war jedenfalls unmöglich, daß er aus eige- ner Motorkraft wieder auf die Straße gelangen konnte. Man würde jemand brauchen, der den Wagen herauszog. Ein paar Pferde, Sie hörte die beiden anderen arbeiten. Doi lachte. Und Simon sagte etwas zu Doi. Karolin, auf der Straße oben, verstand nicht, was. Sie sah nicht einmal die Schatten der anderen in der Nacht Wieder lachte Doi. Und Karolin überlegte: ich muß hinuntergehen und ihnen helfen. Aber sie fürchtete sich davor, wieder in dem tiefen Schnee zu versinken. Es war kalt. In dem Wagen war es auch schon kalt gewesen und jetzt, da sie hier Stand, wurde ihr immer noch kälter. Sie kror bis in die Knochen. Doi war warm. Doi arbeitete und fiel nach rückwärts in den Schnee und raffte sich wie- der hoch und lehnte sich an den Wagen und ragte keuchend und lachend:„Simon, was denkst du? Bist du schlecht gelaunt, Simon? Simon, mir ist entsetzlich heiß, Simon, das alles kommt nur, weil du nicht schneller gefahren bist.“ 5 5 l „Nicht so laut“, sagte er.„Das alles kam. Weil du mich angerührt hast. Weil du meinen Arm berührt hast. Da wußte ich nicht mehr wo ich war.“ 5 Ach, Simon.. sagte sie und wurde Still. „Werden wir jemals noch wissen, wo wir Schulter Aber Karolin kam nicht. Doi flüsterte:„Sie uns ist zuviel, Simon 5 Fortsetzunz folgt) Studiengesellschaft für privatrechtliche in einer Mitteilung auf die seit Beginn der Besetzung MWestdeutsch- Neuenahr und Düs dorf Dienststellen aufmerk- Vater deutscher Vermögen im Ausland sei. Nach Studlengesellschaft versuchen dieser amerikanischen, briti- sonen zu gewinnen, bei denen man Kenntnisse erfaßte deutsche Vermögen im Ausland vermute. Diese Personen würden häu- bis sie schließlich erkennen Hans Bundesrepublik einstellen wer- von Präsident Er nähte die Hosen zu Verbrecher aus der Irrenanstalt Buenos Aires Eine Serie von Raubüberfällen, die sich in den Vororten von Buenos Aires abspielten und bei denen 300 000 Pesos erbeutet wurden prachte die Polizei auf die Spur einer Bande Reiche Oelvorkommen unter Srönlands Eiswüste Dänemark erteilt Bohr- und Spreng-Erlaubnis bin davon überzeugt, daß Grönland eines der pedeutendsten Industriegebiete von morgen ist, wenn seine Erschließung auch Unsummen ersten Bohrstation absetzten. In wenigen Stunden entstanden klimatisch isolierte, gegen Kopenhagen Mit neuartigen geophysikalischen Metho- 1 7 eee 2 8 den ist es neuerdings möglich, Oelvorkommen Wind und Wetter geschützte Baracken, die 5 5 l 85 und Bodenschätze ohne Versuchsbohrungen die erste Erdölversuchsbohrstelle auf Grön- verschlingen wird.“ geistesgestörter Gangster, Weniger die Ver. mit absoluter Sicherheit festzi 5 land umsàumen. In einem halben Jahre sollen—— brechen selbst als die Art der Ausführung ihrer ein paar Dutzend solcher Bohrpunkte bis Schandtaten lieben den Verdacht aufkommen. daß die Täter nicht normal Waren. Zu nächt⸗ Einen nicht mehr zu üÜberbietenden Dienst am Kunden hat die Verwaltung der amerikanischen Nia gara-Fälle jetzt eingeführt. Man hat festgestellt, daß die Mehrzahl der Besucher Hochzeits- parchen sind, und um innen eine be⸗ je Eiswüste hinein entstehen. Die ersten nach Grön- licher Stunde hielten drei oder vier Maskierte mit vorgehaltenen Pistolen Passanten an Während man ihnen die Taschen durchsuchte, z0g einer der Räuber Nadel und Zwirn hervor und nähte dem Ueberfallenen die Hosenbeine mitten in d Klimaanzü land ver zu éerhalten. Diese amerikanis nem Erfinder Melman-Verfahren Erdstrahlenmeßart wurde kü lich vo geologischen Grönlande spedition 5 igung in der Um- angewanc ein unbehinc n. stbohrtiefe bei 800 bis die mit dänischer Genehmis 77 5 3 gebung von Jacobshavn feststellen sollte, ob 8 auch die Minde a 5 N n 5 5 unter der grönländischen Eiskappe Erz-, Meter mächtiger Eiskappe in den Erdöl- sondere Freude zu machen, staut man zusammen. In gleicher Weise wurden die— Kohle- oder OGelvorkommen zu erwarten Sind eten 1200 Meter beträgt, so ergeben sich die Fülle in den Nachtstunden. Dann germel des Jackets auf dem Rücken befestigt, f unter Anwendung neuester technischer werden die Pärchen durch den ver- 50 daß der Ausgeraubte wehrlos War und sich a f nur noch hüpfend vorwärts bewegen konnte. 8 minderten Lärm in ihrem Schlaf micht gestört und erleben duf der anderen Seite am Tage das Naturschauspiel mit doppelter Wucht. Dieser Tage nun berichtete der Leiter der Untersuchungen und Messungen, Dr. Gregory Lawrence, daß sich in 1200 bis 1600 NM Piefe südlich Jacobshavn und Christians! Oelschlen befinden, die den pers schen um nichts nachstehen. aschaften auf dem völlig unter Eis begrabenen Binnenland industrielle Möglich- keiten, von denen sich die Welt heute noch Lawrence sagte:„Ich „El sastre“, der„Schneider“, trat bald als Mann, bald als Frau auf. Es kam vor, daß er das Geld des einen Opfers dem anderen zu- steckte, auch wenn dieses mehr bei sich trug. In anderen Fällen schnitt er nur die Krawat- ten oder die Oberteile der Strümpfe ab. Frauen J Ung nichts träumen läßt, Dr. In dem präzisen Megbericht heißt es u. A. „Die geophysikalische Expedition Dr. Law- 8 5 rende stellte fest, daß die Oelvorkommen in wurden ebenfalls mit Nadel und Zwirn„zu- Ste Richtung auf das Landesinnere zur hmen. sammengenänt', außerdem fesselte man ihnen 85 An Stellen, Wo die Eiskappe eine Mächtig die Beine. Wer sich widerspenstig zeigte, ex- 86 keit von 1500 Metern erreicht, ist nach den hielt einen Knebel in den Mund. ES Meßergebnissen mit Erdölansammlung 2 Da zu gleicher Stunde an verschiedenen 22 rechnen, die den Industriewert Grönlands Stellen Ueberfälle stattfanden, mutmaßte man. 911 noch nicht absehen lassen. lerdings wir daß es sich bei dem„Schneider“ um 2 ei 81 jedes Abbauvorbaben der reicher Oe Personen, einen Mann und eine Frau, ban- 110 kommen unter der andis Eisv delte. Ein aus Mercedes stammender Polizei- 1 auf Schwierigkeiten stoßen, nur mit beamter erinnerte sich, daß vor Jahren in 151 aubßergewöbnlichem und modernstem tech- dieser Stadt ebenfalls ein Mann sein Unwesen 1 nischen Aufwand bewältigt werden können.“ getrieben hafte, der mit seiner Freundin ei Die USA haben inzwischen von Där mark Feute überſlel und ihnen die Kleider zusam- 1 unter Vorbehalt einer Ausbeutungsklausel mennähte. Er war nach seiner Verhaftung iv 01 die Erlaubnis erhalten, Bohrungen und die städtische Irrenanstalt eingeliefert worden 770 Sprengungen an beliebigen Stellen dieses Nachfragen ergaben, daß Juan Fuse. wie de! da polaren Landes vorzunehmen. Dänemark Irre hieß, vor acht Monaten mit seiner Freun, 35 Selbst wäre aus Kostengründen nie in der din Tita entflohen War. 5 56 Lage, den Oelvorkommen unter der Eiskappe Bevor man seine Wohnung ausfindig ge ä auf den Leib zu rücken. Amerika dagegen macht hatte, wurde bei einem Einbruch dei 1 hat sogleich die Initiative ergriffen und Berufsverbrecher Vietorio Bonanno verhaftet ob 34 Spezialisten nach Jacobshavn entsandt, die Im Verhör gestand er überraschend, Mitglied 0d in der Umgebung und an einem 50 Kilo- der Bande des„Schneiders“ zu sein. Dadurch* meter südlich gelegenen Punkt eine tech- konnte dieser wie auch Tita Aurora verhaftet in nische Versuchsstation einrichten sollen. werden. Sie hatten nach ihrem Ausbruch einc pl Die 18 000 grönländischen Eskimos sind Schar von sechs Berufsdieben, fünf Männer bi durch diese Vorbereitungen stark beunruhigt.. 1 eine Frau, ä l 8* Sie sehen schon auf den weiten Eisfeldern DpAMpFERBESUCH AUF DEN AZOREN 950 581 8 81 5 9217961 4 5 95 Syfirp 15 0 Grönlands ein modernes Industriezentrum,. Die we ihrer günsti trategischen 1 g ördlick Atlas isdn 5 5 wobei sie sich abwechseln. mit Zwirn un de erstehen, Sie rechnen mit 1 8 n gen ihrer günstigen strategischen Lage im nördlichen Atlan ischen Ozean während Faden betätigten. Bonnano und sein Bruder dr Boden-Schießen moderner AkorieneElebskrle⸗ des Zweiten Weltkrieges oft genannten Azoren werden wegen ihrer landschaftlichen Schön- José machten sich später selbständig, weil sid m 5 Kraftwerke Sie befürchten daß 180 heit und ihres milden Klimas von Erholungsreisenden gern besucht. Besonders die male- mit der von Puevo praktizierten Art der Sende Ale pikanis. danischer er rische alte Stadt Angra do N auf 0„ Delgada auf Sao Miguel sind Beutevertellung nicht mehr einverstander ne mit den neuartigen Isolationsanzügen ausge- vielgepriesene Ausflugsziele. Waren.. 18 rüstet in der Polarzone ihren Einzug halten, und 5 W daß auf dem Eis Fahrbahnen, Straßen und n te Transportstrecken nach Jacobshavn enstehen,— N Q 8 8 N 4 2 Q SN e H EH Sn(Ode D. Wo später vielleicht die Oeltanker aus aller.* St Welt anlegen sollen. Damit wäre es natürlich 5 5 M am das Nomadenleben der Eskimos geschehen. Kein Kamerad darf im Stich gelassen werden 86 Ihnen würden schließlich nur noch Reservate 5 1 8 nach Art der Indianer in den USA zugestan- Genua. eser Gefängnis abgesessen werden. Aber Was Ich erfuhr, daß dei jedem Unternehmen m den, während sie die industrielle Nutzbar-.„Ahl Pahl, sagt Nencio und läßt mit sind sechs Ulonate gegen des Pad, det mm Flucht vor den Zölinern oberstes Gesetz sel 21 machung ihrer Heimat über sich ergehen Grandezza die halb aufgerauchte Zigarette 5 Kollegen vor dem Prozeß bereiteten“ selbst unter Verlust der Ware. Diese muß det 81 lassen müßten. in das schmutzige Hafenwasser kallen. Vor Neneio. unehrenwertester aller ehrenwerten Schmuggler auch zurücklassen, Wenn er de Grönland erlebte kürzlich auch das in seiner dem Mole Vecchio tutet heiser ein amerika-. Zigarettenschmuggler, denkt mit Selbst oder ein Kamerad verunglückt ode: m Geschichte bisher einmalige Ereignis, daß nischer Dampfer. Neneio spuckt der Zigarette Schaudern deren.. Die Strafe, welche die angeschossen wird. Pie Sicherheit der banda“ i 16 Großhubschrauber von Jacobshavn aus nach, er hat mit Wasser und Zigaretten Un-„banda, an ihm vollzog, war grausamer als geht über alles Den Schaden trägt der Un, 8 gesehen am Horizont niedergingen und dort angenehme Erfahrungen gemacht, und sechs 48 Urte dss Gerichts. ternehmer, allerdings käult in einem derar- B das notwendige Materiel zur Errichtung der Monate wollen von ihm noch in einem Genu⸗ Während des Prozesses gegen eine Schmugg- tigen Falle auch für den einzelnen Schmugg. 0 lerbande war mir Nencios Gesicht aufgefal- ler kein Gewinn ab. Auch Verschwiegenhei 10 gegenüber der Familie wird gefordert, die 80 Das Skeleſt im Hause des Prokonsuls Kriminalfall nach 1900 Jahren aufgeklärt Belgrad Als gegen bnd des 19. Jahrhunderts der österreichische Großzindustrielle Kuppel wie- ser die verwilderte Adriainsel Brioni erwarb, um aus ihr das exklusive Seebad zu machen, entdeckte man Reste römischer Bauten. Archäologen durchforschten die zerfallenen Gänge und Säulenhallen, die vor kast 1950 Fahren von dem römischen Prokonsul Aulus Lucanius errichtet worden Waren. In einem Keller fand man ein eingeschlagenem Schädel. Ein kleines Kettchen, das auf dem Goldmünze den Na- men Gasius Lucanius Bassus und enthüllte den römischen Histo- Jahren ein Rätséel geblieben zugemauerten Gelaß im menschliches Skelett mit Boden lag, trug auf einer eine Tragödie, die schon rikern vor 1900 War. Der Prokonsul Lucanius hatte sich nach Lucanius machte eine einzige Ausnahme. Der von allen Frauen Roms gefeierte Renn- wagenlenker Gaius Lucanius Bassus, der Sohn eines alten Kriegskameraden und sein besonderer Schützling, erhielt eines Tages eine Einladung. Sie sollte für ihn und Pris- Cilla zum Verhängnis werden. Es War Liebe auf den ersten Blick, welche den jungen Rö- mer mit der Dame des Hauses verband. Das Paar sann auf Flucht, denn gutwillig hätte Lucanius es nie ziehen lassen. Es glaubte, ihn und den Wächter Rufus getäuscht zu haben. An einem Wagenrennen, das in der gegen- überliegenden Hafenstadt Pola stattfand und aus dem Gaius als Sieger hervorging, hatten auch Lucianus und seine Leute teilgenom- men. Am Abend feierte man auf Brioni den Sieg mit einem Festmahl, an dem Tänzer, Flötenspielerinnen und Gaukler teilnahmen. Das junge Paar ahnte noch nichts von dem len. Er gehörte zu den beiden Mitgliedern, die auf eigene Rechnung zu arbeiten versucht und damit gegen den Ehrenkodex von Ge- nuas schwarzen Zigarettenlieferanten ver- stoßen hatten. Der Capo hatte ihn und den anderen beim ersten Verdacht kesseln und aufs Meer hinausfahren lassen. Dort wurden sie solange untergetaucht, bis sie halb er- trunken waren, und anschließend mit einer feierlichen Prügelkur aus dem Verein ausge- stoßen. Die Sache war bei der Verhandlung zur Sprache gekommen, Und ich hatte Nencio privat aufgesucht, um etwas über die Diszi- plin und das„Chesterfield- Strafgesetzbuch“ der Schmuggler zu erfahren. Nencio packte aus:„Eine beschwerliche Sache, Signore, fast so Wie bei den Soldaten! Man muß aufs Wort gehorchen, auch wenn der Capo nur ein goffo von 23 Jahren ist. Wer Geld hat und Verbindungen, läßt die Flöten spielen. Nein. Schmuggler sein be- deute kein kreies Leben, Tag und Nacht müsse man bereit sein, okt genug kiel ein Ding ins Wasser, und dann gäbe es für stun- denlanges Warten nur ein paar hundert Lire Frauen sollen gar nicht wissen, was ihre Männer treiben, sie plaudern zu viel aus, und neidische Nachbarinnen haben schon manche Verhaftung veranlaßt. Das schließt nicht aus daß für besonders gefährliche Unternehmun gen oft Frauen eingesetzt werden in der Hoffnung, daß die Zöllner nicht auf sic schießen. Das größte Verbrechen, das ein Schmugg⸗ ler begehen kann, ist neben der Denunzia. tion der Diebstahl der Ware oder die Arbei auf eigene Rechnung. Neneio hatte eine Ge- Schäftsverbindung für sich ausgenutzt uné war dafür mit dem„Bad“ bestraft worden Für weniger schwere Vergehen gibt es Geld buen oder Prügel. Das alles verriet mir Nen cio bereitwillig, was er nicht sagte, waren dis Ankunftszeiten der Zigaretten-Vachten au? Tanger und die Methode, wie man von ame: rikanischen Dampfern„Chesterfields“ vor der Augen der Zöllner herunterschmuggelt. Ver, ständlich, denn er ist ja nun gezwungen, Sich Selbständig zu machen, und Wird eines Tage vielleicht selbst Capo sein. — 134 F vielen glücklich überstandenen Kriegsjahren. 1 n auf Brioni zur Rube gesetzt und gedachte kommenden Unheil, Ohne Mißtrauen kolgte oder überhaupt gichts. dort friedlich die ihm von Kaiser Augustus Gaius seinern Gönner in die Kellergewölbe, a ausgesetzte Pension zu verzehren. Er heiratete dieser ihm anscheinend in Weinlaune 2 5 85 Lydia Priseilla, die schöne Tochter eines frei- seine Schätze zeigen Wollte. Dort wurde er Schmerzen 85 Auch gie können lachen* gelassenen Sklaven. Für sie wurde die herr- überwältigt, und Lydia wartete vergeblich Auf 12 Tbl. helfen schnell, 5 i 1 liche Villa mit Thermen und weitläufigen seine Rückkehr und die Flucht. Was aus ihr. und lang-„enn sis zbr Flisgenbekãmpfung 4 1 Parkanlagen gebaut, deren Reste noch heute wurde, vermerkt die Ueberlieferung nicht. Es enhalten ſemagin Ascducheftobleten 1 0 auf Brionf zu finden sind. Dennoch kühlte heißt, dag Lucanius von Brioni fortzog und u. Per-Jacutin- Zontdober 1 sich Lydia wie eine Gefangene., Der alternde das Gerücht verbreiten ließ, Gaius habe in und got verträglich... 0 f 3 1 1 1 1 1 1 i 8 per- belt zosötzlich dem Lucanius halte von ständiger Eifersucht Se- wWeinseliger Stimmung ein Bad in der Adria 8 e A edge 1 1 e 1 plagt, seinen buckligen Kammerdiener Ru- genommen und sei dabei ertrunken. Der Mör- 5 emaoin gabs, ber bee in bilg i ae Auen 5 1 kus beauftragt, jeden Schritt der Inselherrin der galt bis an sein Lebensende als ehren- S Alk cunell zcher ond ochballig. 1 zu bewachen. werter Mann. 10 Tbl. Odd. 95 in ollen Apeſbeken] J, 0 5. 5 5 2 mre Wohnungsnot beseit, a. 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