N lebnung fremder ist in allen Ländern allgemein“, Das sind für Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Ereisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 107 Montag, den 6. Juli 1953 5.53. Jahrgang Moskaus Spiel Von Martin Bethke Die sowjetische Politik erscheint dem We- sten leicht als überlegen, weil sie nicht durch- schaubar ist. Ohne Zweifel ist es ihr mehrfach gelungen, gewisse Fronteinbrüche zu erzielen. Es kragt sich aber, ob nicht nur leichte Feld- befestigungen von ganz leichten Kräften durchstogzen wurden. Mit anderen Worten: Sind die Sowjets tatsächlich stark? Persön- Uüchkeiten wie Malenkow, Molotow, Berija sind ja ihrer Veranlagung nach durchaus nicht aufeinander abgestimmt; aber zu ihnen treten ja möglicherweise Erscheinungen mit eigener Meinungsgewalt: Chruschtschew für die Partei, Bulganin, Schukow, Sokolowski für das Heer, wobei man auch hier Wieder mit Gegensätzlichkeiten rechnen kann. Keiner darf den anderen zu hoch kommen lassen, aber jeder wird versuchen, seine Einflußmög- lichkeiten zu stärken. Es ist gegenwärtig noch nicht erkennbar, wer sich im Kreml an die Spitze gespielt hat, ob tatsächlich ein Führungskollektiv bestimmt oder ob eine bestimmte Gruppe ihre Mei- nung durchsetzt. Die Armee dürfte an Ruhe interessiert sein, jedenfalls für den Augen- blick, Malenkow hat seine Spitzenstellung bisher nicht erkennbar herausgestellt. Eher kann man bei Berija und Chruschtschew ein gewisses Zusammenspiel beobachten, das in den verschiedensten Säuberungen zum Aus- druck kommt, aber in einer kriegerischen At- mosphäre nicht denkbar ist.. Was ist nun in den letzten Wochen und Mo- naten bekannt geworden? Sicherheitsminister Ignatiew und sein Stellvertreter Ryumin wurden im Zusammenhang mit der bekann- ten Arzte-Affäre nacheinander abgesetzt. Dann kam die georgische Säuberung. In Tiflis stürzte Sicherheitsminister Ruschadse Anfang Mai„wegen falscher Beschuldigungen gegen georgische Politiker und Willkürliche Unter- suchungsmethoden“. Ebenso ging es dem mächtigen Parteisekretär Mgeladt wegen Be- günstigung dieser Umtriebe. Der Staatsprä- sident Tschikbiaschwili sowie der Vorsitzende des Ministerrates Katschawelu folgten. Un- mittelbar aus dem Gefängnis, wohin sie Be- rija im April 1952 und offenbar auf Stalins Befehl hineingesaäubert hatte, übernahmen Baramija, Papwa und Sodelawa das Land- Wirtschaftsministerium, die Staatskontrolle nd die stellvertretende Ministerpräsident- schaft Georgiens. Größeres Aufsehen erregte aber die ukrai- nische Säuberung. Ihr fiel eine so bedeutende Persönlichkeit wie der 1. Sekretär des Zen- tralkomitees der K der Ukraine, Melnikow, zum Opfer. Er war Kandidat des Politbüros, war denn im Präsidium der Partei und nach dessen Verkleinerung immer noch Kandidat dieser Organisation, Als der jetzige Partei- führer Chruschtschew in das Politbüro und zur Leitung der Stadt Moskau berufen wor- den war, machte man Melnikow zu seinem Nachfolger in der Ukraine. Und nun beging er„Mißgriffe in personellen Fragen, in der Führung der nationalen Politik durch die Partei, setzte ortsfremde Funktionäre in Schlüsselstellungen und russifizierte die Uni- versitäten“, Spricht das nicht für einen schweren ukrainischen Widerstand? Erinnern Wir uns an die angeblichen amerikanischen Spione, die kürzlich hingerichtet wurden. Und Wenig später wurde der stellvertretende Mi- nisterpräsident Wladimir Bondarhuk eben- Falls amtsentsetzt, allerdings auf einen wis- senschaftlichen Posten abgeschoben. Aber die Säuberungen gehen weiter. In Estland verschwand Innenminister General Walentin Moskalenko nach wenigen Monaten und wurde durch einen bisher unbekannten Kommunisten Mikhail Krassmann ersetzt. In Lettland erging es General Nikolai Koval- chuk ebense; mhm folgte der Kommunisten- Führer Jomis Zujanis. Wir wissen nicht, ob die Partei dies durchsetzte und das Heer oder Berija nachgaben, jedenfalls bedeutet es Un- ruhe. Gleichfalls verhaftet wurde der stell- vertretende polnische Verteidigungsminister General Kolmar, angeblich wegen Differen- zen mit Marschall Rokossowskij. Das sind für wenige Monate Herrschaft eines neuen Regi- mes immerhin erstaunliche Vorgänge. Man darf sich also durchaus fragen, ob die Sowiets nicht eine friedliche Atmosphäre dringend benstigen. Von einer Wesenswand- jung kann dabei keine Rede sein, das bewei- sen lie Vorgänge in Pilsen ebenso WIe die Berliner Ereignisse. Der Friedenskongreß in Budapest schlägt andere Töne an als die frü- heren Kongresse, Das ist bolitisches Elavier- Spiel. Rasche Viermächtekonferem, Ostwest⸗ Handel, Kulfuraustausck Fein Wort von Stalin.„Friedliche Bereinigung aller Pro- bleme“ Dazu IIja Fhrenburg: Wir sind be- reit, jede Initiative zu unterstützen, die eine ehrenhafte Verständigung anstrebt und: „Die Souveränität der Staaten ist das beste Pfand für Sicherheit und Frieden. Die Ab- Armeen auf ihrem Gebiet die Sowjetunion gefährliche Worte! Per We- sten kann daraus Unsicherheit, ja Schwäche ablesen. 85 2 Jielzt Kraft zeigen, dient vielleicht am be. sten dem Frieden. Eine freundliche Uberraſchende Kursänderung in Ungarn Rakosi mußte abtreten— Nagy neuer Mini- ster präsident— Durchgreifende Reformen Wien(UP). In Ungarn ist ein überraschen- der Kurswechsel vollzogen worden, der eine Abkehr von der bisherigen Politik rücksichts- loser Gewalt zugunsten einer Politik der Kon- zessionen anzukündigen scheint. Ministerprä- sident Rakosi, Außenminister Molnar, Vertei- digungsminister Farkas, Justizminister Ko- vacs und andere kommunistische Funktionäre der Moskauer Schule sind von der politischen Bühne abgetreten. Zum neuen Ministerpräsi- denten wurde der Landwirtschaftsexperte Imre Nagy gewählt, der gleich seinem Vor- gänger Jude ist. Darüber hinaus wurde fast die gesamte Regierung umgebildet. Nagy benutzte schon seine Antrittsrede zu einer massiven Kritik an der Politik der Rakosi-Regierung vor allem auf industriellem, ljand wirtschaftlichem und religiösem Gebiet. Der neue Ministerpräàsident ordnete die Auf- hebung der Internierungslager und die Frei- lassung ihrer Insassen an, er forderte die Rückkehr zum privaten Landbesitz und sprach sich für die Förderung des Einzelhandels aus. Nagys Kritik erstreckte sich auf alle Ministe- rien, deren bisherige Chefs nicht in die neue Regierung übernommen werden. Die bisherige Priorität der Schwerindustrie auf Kosten der land wirtschaftlichen Erzeu- gung und der Verbrauchsgüterproduktion müsse sofort aufhören, forderte Nagy. Er gab zu verstehen, daß die bisherige Regierung die Volle Verantwortung für die schlechte Nah- rungsmittellage trage. Unter anderem müßten die Beschränkungen für selbständige Bauern sofort aufgehoben werden. Uber die Institu- tionen der Kirche sagte Nagy:„Wir müssen auf religiösem Gebiet mehr Geduld haben, Ich werde in dieser Beziehung keine Gewalt dul- den.“ Ubergriffe der Polizei, fuhr er fort, hät- ten viel Schaden angerichtet. Hierzu gehöre auch die Einrichtung von Internierungslagern. Allerdings gab Nagy nicht zu erkennen, Wie viele Häftlinge freigelassen würden. Durch eine von der Nationalversammlung durch Akklamation angenommene Verfas- sungsänderung wurden mehrere Ministerien verschmolzen, so daß das Kabinett jetzt nur noch aus 19 Mitgliedern besteht, statt bisher 26. Stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister wurde FErné Geréôé(Kommu- Huriol Kritister't Chamber y(UP). Der französische Staats- präsident Vincent Auriol verwahrte sich mit einer offensichtlichen Anspielung auf die kürz- lichen kritischen Außerungen im deutschen Bundestag gegen die„Reden gewisser Politi- ker in den einstigen Feindstaaten“, aus denen ein Geist spreche, der einer internationalen Zusammenarbeit höchst gefährlich sei. Aurich, der nach der Einweihung des neuen Staudammes in Tignes bei einem Empfang ii Chambeéry Sprach, erklärte:„Frankreich Wünscht ein Europa, in dem ein Geist der Versöhnung herrscht, ein Europa, dem alle Staaten angehören, die Frieden in Freiheit verlangen,— ein organisiertes und mächtiges Europa, das ein unerläßliches Element für die Erhaltung des Gleichgewichtes der Welt ist— ein Europa des Friedens und der Sicher- heit“ Ich möchte nicht verhehlen“, fuhr der Präsident fort,„dag wir, obwohl Wir keinen Haß gegen die verspüren, durch die wir leiden müßten, und deren grausame Taten wir nur schwer vergessen können, uns gewisse An- spielungen auf ihre Disziplin und auf ihren Wunsch nach Macht angesichts der angebli- chen Schwäche Frankreichs doch schwer ver- Ietzen. Es hat den Anschein, als ob die Unter- ljegenen aus unseren Entgegenkommen unter dem Vorwand profitieren sollen, daß sie wie- der gestärkt Werden müßten, als Ob der Angreifer mehr Ermutigung bedürfe als sein Opfer.“ Vor dem Empfang hatte der Präsident den Isere- Staudamm, der von der Sohle bis zur Erone 180 Meter mißt und damit der höchste Staudamm Europas ist, seiner Bestimmung übergeben, Das Dorf Tignes, das vom Stausee überflutet worden ist, nannte der Präsident ein Symbol des Opfer willens, aber auch der Einigkeit des französischen Volkes. Der Un- tergang von Tignes sei nur dadurch zu recht- terkligen, daß damit dem ganzen Volke gedient Worden sei. Die Einwohner von Tignes haben inzwischen am Ufer des Stausees ein neues Dorf bezogen.. Malenkows an Moessadeg, Gesten für Grie-⸗ chenland, Angebote àn die Türkei, Botschaf- terwechsel mit Tito, Handelser weiterung. mit Erleichterungen in Osterreich, Ostzone, mabvoller Erie- ch der Aussprache, Um- Ukraine, Georgen irklich so stark und ge. eden um jeden Preis“ mist), stellvertretender Ministerpräsident und Landwirtschaftsminister Andreas Hegedus (Kommunist), zum Außenminister wurde der bisherige Botschafter in Prag, Janos Bol- doczky, berufen; Verteidigungsminister wurde der bisherige Stabschef der Armee, General- major Istvan Bata. Bis vor kurzem war Rakosi nicht nur Mi- nisterpräsident, sondern auch Generalsekretär der kommunistischen Partei Ungarns. Dieser Posten wurde schon vor einiger Zeit abge- schafft. Die Funktion des Generalsekretärs übernahm ein Dreier-RKomitee, dem Rakos! und die bis dahin ziemlich unbekannten Par- teifunktionäre Bela Vac und Lajos Acs ange- hören. Der neue Ministerpräsident Imre Nagy, wurde während des ersten Weltkrieges als Kriegsgefangener in Rußland Kommunist. 1919, während des ersten kommunistischen Regimes in Ungarn, spielte er eine gewisse, allerdings weniger bedeutende Rolle. Dann ging er für lange Jahre ins Exil. Nach dem zwelten Weltkrieg kehrte er zusammen mit Rakosi nach Ungarn zurück und war dann zeitweise Landwirtschafts- und später Innen- minister. Seit langem gehört er dem Politbüro an, trat aber bisher innerhalb der Partei nicht sonderlich hervor. Politische Beobachter in Wien warnen vor einer Uberschätzung der neuen Entwicklung. Wie ihre Vorgänger gelten auch die neuen Männer an der Spitze der Reglerung als treue Gefolgsmannen des Kreml. Nagy selbst ist in Moskau politisch geschult worden und besitzt die sowjetische Staatsangehörigkeit. Auch hegt man in Wien keinen Zweifel daran, daß der Eurswechsel in Moskau gebilligt, wenn nicht sogar befohlen worden ist In Paris glaubt man, daß der neue unga- rische Ministerpräsident mehr oder weniger ein Strohmann ist. Der eigentliche Bestimmer der Politik werde der im Kabinett verblie- bene Ernest Geroe sein, der seine Posten als Stellvertretender Ministerpräsident und In- nenminister beibehalten hat. Die Entfernung Rakosis sei um so Überraschender, als pisher immer geglaubt wurde, in Ungarn habe die kommunistische Partei größere Stabilität als in irgendeinem anderen Satellitenstaat er- reicht. Rakosi habe nach Mao Tse Tung und Wilhelm Pieck als der im Kreml am besten gelittene Mann gegolten. Das Wasser des Stausees wird am Stau- damm durch 900 Meter lange Rohrleitungen dem Kraftwerk Previères zugeleitet, das mit drei Generatoren von je 36 000 Kilovolt- ampere Leistung ausgestattet ist. 15 Kilometer stromabwärts wird das Wasser dem Kraft- Werk Malgovert zugeführt, das über Vier Tur- pinen von je 8000 Kilovoltampeèxre verfügt. Die beiden Werke sind schon im September Vo- rigen Jahres in Betrieb genommen worden und arbeiteten während des Winters mit vol- ler Kapazität. 2 In einer vom Parteitag gebilligten Resolu- tion heißt es, daß die Sozialistische Partei an der kollektiven Sicherheit Und der Europa- Armee festhalte, die Entscheidung über den Vertrag zur Europaischen Verteidi- gungs gemeinschaft jedoch zurückstelle, bis die Ratillzierungsdebatte in der Nationalver- sammlung beginnt. Die Entscheidung werde davon abhängen, in wieweit die Forderungen nach der Verbindung der Verteidigungsge- meinschaft mit einer politischen Gemeinschaft, nach einer engen Verbindung der Gemein- schaft mit Großbritannien und nach ameri- kanischen Garantien gegen das Ausbrechen eines Vertragspartners erfüllt würden. Bezüg⸗ lich Deutschlands werden eine unbewaffnete Neutralität oder eine isolierte Aufrüstung gleichermaßen abgelehnt. Die schnelle Inte- gration Deutschlands vereinigt oder nicht — in ein demokratisches Europa mit Völliger Gleichberechtigung erscheine als grundlegende Voraussetzung für den Erfolg von Vier- Oder Fünfmächte- Verhandlungen, die von dem Kongreß mit Nachdruck gefordert werden. Außerdem werden in der Resolution Ver- Handlungen zur Beendigung des Krieges in Indochina und eine allgemeine Abrüstung verlangt. Das kommunistische China soll in die Vereinten Nationen aufgenommen Wer den, sobald der Krieg in Korea beendet ist. Amerika feiert Unabhängigkeitstag Ne W Lork(UP). Die USA begingen am Wochenende den Unabhängigkeitstag. Uber- 311 wurden Paraden abgehalten und Feuer- Werke abgebrann Dsehbare K gen bewegten sich auf den amerikanische Landstraßen. Sämtliche Verkehrsmittel Waren ierfünt 5 suchenden Men- schen en bel Verkehrsunglücken ums Leben. 58 t. Unabsehbare Autoschlan- den Städten auf das freie Land zu 5 en. Dabei kamen bis jetzt 171 Personen Alles blickt gespannt nach Moskau Der Westen erwartet bedeutsamen Schritt des Kreml in der Deutschlandfrage BOnn(E. B) Die Bundesregierung und die drei westallierten Hochkommissare sind nach Angaben aus zuständigen Kreisen der Auf⸗ fa„ daß die Sowietunion in absehbarer Zeit einen neuen, bedeutsamen Schritt in der Deutschlandfrage unternehmen wird, um da- mit auf die bevorstehende Außenministerkon- ferenz der drei Westmächte und die Bundes- tagswahlen einzuwirken. Der Vorsitzende des Rates der evangeli- schen Kirche in Deutschland, Bischof Pr. Otto Dibelius, vertrat in Bonn sogar die Meinung, daß weitere wichtige Entscheidungen in der Sowjetzone schon in etwa zwei Wochen zu erwarten seien. Auch in britischen diplomati- schen Kreisen glaubt man, der Kreml werde noch in diesem Monat mit einem Vorschlag in ausrücken. Nach aus Moskau dürfte d renden Männer der sow die zuir Zeit in Moskau im Gange ist, entscheidenden Einfluß auf die künftige Gestaltung der sowjetischen Außbzenpolitik haben. Die diplomatischen Ver- treter Sowjetrußlands in Washington, Paris und London sowie der Hochkommissar für Deutschland, Semjonow, sind zu den Bera- tungen hinzugezogen worden, da ihre Per- sönlichen Beobachtungen über die Reaktion der westlichen Länder auf die jüngsten politi- 8 Manöver des Kreml von Wichtigkeit Sind. Den Diplomatenberichten zufolge sind in letzter Zeit im Kreml wieder Stimmen laut geworden, die angesichts der Vorkommnisse in der Sowjetzone und der gespannten Lage in anderen Satellitenstaaten zur Umkehr auf die alte politische Linie auffordern, wie sie von Stalin in den Nachkriegsjahren prakti- ziert wurde., Allerdings deutet vieles darauf hin, daß die Gruppe der„Versöhnler“ unter Malenkow noch in Führung ist, Sollte es hr gelingen, ihre Auffassung durchzudrücken, 80 dürfte nach Meinung britischer Diplomaten- kreise mit einem baldigen Angebot nach Viermächte- Besprechungen mit dem Haupt- ton auf Verhandlungen über die Wieder- vereinigung Deutschlands zu rechnen sein. Was die deutsche Frage betrifft, so gehen einige politische Beobachter des westlichen Lagers in ihren Prognosen sogar so Weit, daß Sie die Zustimmung Moskaus zu gesamtdeut- schen, freien Wahlen voraussagen— unter der Voraussetzung natürlich, dag Deutschland allen künftigen militärischen Abenteuern fernbleibt, sich von Verteidigungsbündnissen mit dem Westen heraushält und politisch neu- tralislert wird. IBFG würdigt Aufstand in der Ostzon Ein„ermutigendes Ereignis“— Freie Ge- Werkschaften tagen in Stockholm Stockholm(UP). Der dritte Kongreß des Intefnationalen Bundes Freier Gewerk- schaften(BFG), an dem über 400 Delegierte aus 75 Staaten teilnehmen, würdigte einge hend die Bedeutung des Aufstandes der Ar- beiter in Mitteldeutschland und in einigen Staaten Osteuropas. Vor den Delegierten, die 54 Millionen gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer vertreten, bezeichnete Sir Vin. cent Tewson, der Vorsitzende des IBFC, die- Sen RUfstand als ein ermutigendes Ereignis, welches der Welt zeigte, daß in der Sowjet⸗ zone Deutschlands und un Sowietsektor Ber- ins der Geist der Freiheit noch am Leben ist.“ Pewson forderte die Staatsmänner der Groß- machte auf, sich nicht länger„nach Art des Riesen Goliath“ Heraus forderungen und Be- dingungen zuzurufen, sondern sachlich zu prüfen, ob Möglichkeiten zu Verhandlungen bestehen. Unter den gegenwärtigen Umstän- den müsse jede Gelegenheit wahrgenommen werden, die internationalen Spannungen bei- zulegen. 5 Der Vorsitzende des IBFG, der Sleichzeitig Vorsitzender des britischen Gewerkschafts- verbandes ist, ging dann auf die sowjetische Westberlin statt. werden am b Beratungen Über sozial politi- Arbeiterschaft stenen Werden. Eine Wahl von schicksalhafter Bedeutung Adenauer: Es geht um die christliche Kultur —„Die Verträge sind nicht tot“ K 6In(UP). Bundeskanzler Dr. Ronrad Adenauer appellierte in Köln vor dem Ka- tholischen Männerwerk an die christliche Be- völkerung, am 6. September daran zu denken, daß von den Bundestagswahlen das künftige Schicksal Europas, Deutschlands und der christlichen Kultur abhänge. „Ein Wahltag von so schicksalhafter Bedeu- tung ist in Deutschland noch nicht vorgekom- men“, sagte der Kanzler. Der Ausgang der Bundestagswahlen sei auch für die Politik der USA von größter Bedeutung, wie ihm Eisen- hower selbst versichert habe. Am 6. Septem- ber gehe es darum, der Welt den Frieden wiederzugeben und zu sichern. Nur auf die- sem Wege sei auch eine Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit möglich. Der Bun- deskanzler bezeichnete es als politische Pflicht, „die Lauen und Müden und Gleichgültigen“ aAufzurütteln. Die Verträge seien nicht tot und Würden ratifiziert werden. Der Bundeskanzler stellte die augenblick liche Lage als die gefährlichste hin, in der sich Deutschland je befunden habe. Es sei die Ab- sicht der Sowjets, die Schwerindustrie in Westeuropa auf kaltem Wege in die Hand zu bekommen. Gelinge dies, dann werde das Kriegspotential Rußlands größer sein als das der USA. Würde die SPD die zukünftige Außenpolitik Deutschlands bestimmen, dann würde das die ganze Welt erschüttern. Die SPD müsse wissen und wisse es auch, daß mit der Fortsetzung der Politik der Integration Westeuropas„Europa steht und fällt“, Die Sozialisten in aller Welt seien über die Hal- tung der SPD verzweifelt. Gott habe Deutsch- land die Aufgabe gestellt, die abendländische Christenheit zu retten. Vorher hatte Bundeskanzler Dr. Adenauer auf dem Silberjubiläum des Zentralverbandes der historischen deutschen Schützenbrüder- schaften das deutsche Volk aufgefordert, den Mut zur Wehrhaftigkeit zu haben,„Wir ha- ben den Mut zur Wehrhaftigkeit nötig“, Sagte der Kanzler, wenn wir uns als deutsches Volk in der gegenwärtigen Weltsituation zwi- schen zwei Machtblöcken behaupten wollen“, Man könne fast sagen, daß sich in diesen Ta- gen der Einbruch eines Dschinghis Khan wie- derholen könne. Adenauer begrüßte das Stre- ben der Schützenbrüderschaften nach Zucht und Ordnung und rief aus:„Ohne Zucht und Ordnung kann kein Volk, kein Staat und keine Gemeinschaft bestehen“. Der Bundes- Kanzler, der die Schützen mit„liebe Schüt⸗ zenbrüder“ anredete und begeistert begrüßt Worden war, forderte die Bruderschaft zum Schluß auf, dakfür zu arbeiten, daß unser Volk ein christliches und freies Volk bleibe. Der stellvertretende Landesvorsitzende der bayerischen CSU, Bundestagsabgeordneter Franz Josef Strauß, nannte in Regensburg auf der Landeshauptversammlung der Union der Ausgewiesenen die Vorstellung von na- lionaler Souveränität einen„Fetisch“. Er defi- nierte die zur erstrebende Freiheit Deutsch- bands als gleichberechtigte Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft der europäischen Völker Unter der Bereitschaft, Souveränitätsrecht auf diese Übergeordnete Gemeinschaft zu über- tragen., Strauß empfahl besondere Vorsicht bezüglich der deutschen Forderung nach Vie- rer-Konferenz. Für Deutschland geht es da- rum, einen Bundesgenossen zu finden, der sei- nen Standpunkt auf einer Vierer-Konferenz vertrete. Strauß kam zu dem Schluß, daß we- der Rußland noch Frankreich oder England dazu willens oder fähig seien, sondern allein die Vereinigten Staaten. Deshalb müsse sich Deutschland fest auf die Seite des Westens stellen. Nur eine Antwort: Wiedervereinigung Dibelius über die kirchliche Lage im Osten— Noch viele Pfarrer in Haft Hamburg(U). Bischof D. Dr. Otto Dibe- lius erklärte in einer Rundfunkrede, die Kirchliche Lage im Osten Deutschlands werde noch immer durch die Auswirkungen des Gesprächs bestimmt, das die evangelischen Bischöfe am 10. Juni mit dem Ministerpräsi- denten Grotewohl gehabt haben“. Dibelius Fuhr fort:„Die Bischöfe sind sich von Anfang an darüber im klaren gewesen, daß die Zusagen, die ihnen gemacht worden waren, vielen der kommunistischen Funktionäre, Schuldirektoren, Bürgermeister, Bezirksräte und dergleichen nicht gerade angenehm im Ohr klingen würden, und daß sich daher bei der Durchführung dessen, was von oben ange- ordnet wird, mancher Widerstand in den un- teren Regionen ergeben würde. Das ist der Fall gewesen. Viele Schulleiter haben die relegier- ten Jungen und Mädchen aus der Jungen Ge- meinde nur mit sehr unfreundlichen Begleit- worten wieder aufgenommen, und manche Polizeistellen finden noch immer eine Wen- dung, um die klaren Vorschriften, die, ihnen gemacht worden sind, zu umgehen!“ „Immerhin sind die meisten Glieder der Jungen Gemeinde, die sich an ihre Schulen zurückgemeldet haben, wieder aufgenommen worden. 500 bis 600 sind in Westdeutschland oder in Westberlin geblieben, weil sie keine Neigung hatten, auf eine Schule zurückzu- Kehren, auf der man sie mit solcher Gehässig- keit behandelt hatte. Die geraubten Anstalten sm zurückgegeben, die Staatsleistungen sind, wenigstens teilweise, gezahlt, und die politi- sche Unterstützung des kleinen Häufleins der Sog.„fortschrittlichen“ Pastoren hat nachge- IJassen. Nur bei den verhafteten Pastoren und anderen kirchlichen Mitarbeitern hapert es noch. Abgesehen von denen, die wegen aus- gesprochener Bagatellsachen verhaftet waren, ist lediglich ein sächsischer Diakon freigelas- sen worden. Inzwischen ist der 10. Juni in den Schatten des 17. und der darauf folgenden Tage getreten. Die Kirche hat keinen Hehl daraus gemacht, dag ihr Herz bei dem deut- schen Arbeiter ist, der in diesen Tagen gegen eine diktatorische Gewalt aufgestanden ist, die ihm alles zumufen zu können meinte. Aber sie ist der Meinung, daß es auf diese gamen Vorkommnisse eigentlich nur eine Antwort geben kann, und das ist die schleu- nige Wiedervereinigung Deutschlands.“ indien schaltet sich stärker ein UN sollen Koreaproblem erörtern— Rhee geht zu Verzögerungstaktik über Neu Delhi(UP). Indien verstärkte seine diplomatische Aktivität, die auf die Einberu- fung einer Sondertagung der Vereinten Na- tionen über Korea hinzielt. Gleichzeitig be- kfürwortet Indien eine informelle Konferenz der Großmächte zur Diskussion der Welt- Probleme. Def Planungsausschuß der von Minister- präsident Jawaharlal Nehru geführten all- indischen Kongregpartei veröffentlichte eine Resolution, die die folgenden Forderungen enthält: 1. Einberufung der Generalversamm- lung der UN zur Durchsetzung eines Waffen- stillstandes in Korea, 2. Abweisung der„Un- möglichen Forderungen“ des südkoreanischen Staatspräsidenten Syngman Rhee, und 3. Ein- berufung einer informellen Konferenz der Großmächte zur Erörterung aller wichtigen Welt probleme einschließlich der Abrüstung. Die Resolution, von der es in gut unterrich- teten politischen Kreisen Neu Delhis heißt, daß sie von Nehru selbst entworfen worden sel, wird am heutigen Montag der Vollver- Sammlung der allindischen Kongregpartei un- terbreitet werden. Ministerpräsident Nehru hat ferner an Le- ster Pearson, dem Präsidenten der UN-Gene- ralversammlung, ein Telegramm gerichtet, in dem er noch einmal auf die möglichen Folgen sines Fehlschlages der Bemühungen um einen koreanischen Waffenstillstand verwies. Ra- jeshwar Dayal, der indische Chef delegierte bei den UN, hatte kurz zuvor den UN- Gene ralsekretär Dag Hammarskjoeld aufgesucht, um auf die Einberufung einer Sondersitzung der UN-Generalversammlung im Zusammen- hang mit den Waffenstillstandsverhandlungen in Korea zu dringen. In einem in Paris veröffentlichten Inter- view sprach Nehru die Hoffnung aus, daß sich die internationale Lage trotz der gegenwärti- gen Obstruktionspolitik des südkoreanischen Staats präsidenten Syngman Rhee und der jüngsten Ereignisse in Korea weiterhin ver- bessern werde. Die Aussichten auf eine baldige erfolgreiche Beilegung der amerikanisch- südkoreanischen Meinungsverschiedenheiten über den Ab- schluß eines Waffenstillstandes verschlech- terten sich weiter, als die für Sonntag vor- gesehene Zusammenkunft des südkoreanischen Staatspräsidenten Rhee mit Walter Robertson, dem Sonderbeauftragten Präsident Eisen- Howers, überraschend abgesagt wurde und Rhee auf Befragen mitteilte, er wisse nicht, ob diese Verhandlungen erfolgreich sein wer- den. Auch für Montag ist keine weitere Zu- sammenkunft Rhees mit Robertson anbe- raumt. Politische Beobachter sprechen in die- sem Zusammenhang von einer neuen Verzöge- rungstaktik Rhees. Robertson hatte noch am Samstag nach seiner achten Unterredung mit Rhee erklärt, er hoffe noch immer, daß es zu einer zufriedenstellenden Lösung kommen Werde. Auch südkoreanische Regierungs- beamte hatten einen neuen Optimismus zur Schau getragen. Sie weigerten sich jedoch, Einzelheiten über den Gesprächsverlauf Rhees mit Robertson mitzuteilen. 7750 Häftlinge in der Ostzone entlassen Erleichterungen in Berlin— Unruhen und Streiks halten an Berlin(UP). Aus der Sowjetzone werden immer noch Unruhen und Streiks gemeldet, zu denen es in verschiedenen Orten ungeachtet aller Beschwichtigungsversuche der SFD und der Reden von Regierungsfunktionären in Be- legschaftsversammlungen kommt. So streiken nach hier vorliegenden Berichten die meisten Arbeiter der Carl-Zeiss-Werke in Jena aus Protest gegen die Verhaftung von annähernd 900 Arbeitern im Zusammenhang mit dem Volksaufstand vom 17. Juni. Ahnliche Proteststreiks werden von Flücht- lingen aus anderen Betrieben gemeldet. So hat die erste Schicht des„Otto-Brosowski- Schachtes“ bei Eisleben geschlossen den Schacht verlassen, weil ein Mitglied der Streikleitung noch in Haft gehalten wird. Auch in den Lowa-Waggon-Bauwerken in Halle sind zahlreiche Belegschaftsmitglieder in den Ausstand getreten. Mit einem vier- stündigen Streik erzwangen die Arbeiter des Zweigwerkes Salbke von Buckau-Wolf in Magdeburg den Rücktritt der nur aus SED- Mitgliedern bestehenden Betriebs-Gewerk- schaftsleitung. In mehreren Städten Mittel- deutschlands wurden öffentliche Gebäude mit großen Aufschriften wie„Blut wider Blut“ und„Es kommt ein neuer Aufstand“ oder „Das wird euch nicht vergessen“ bemalt. Aus den Gefängnissen der Sowjetzone sind seit der kommunistischen Kursschwenkung vom 11. Juni bis 1. Juli insgesamt 7753 Häft- linge entlassen worden, wie aus einem Inter- view des Ostzonen- Generalstaatsanwaltes Ernst Melsheimer, das in der sowjetamtlichen „Täglichen Rundschau“ veröffentlicht wurde, hervorgeht. Weitere Fälle sollen noch über- prüft werden. Bei den Entlassenen handle es sich in erster Linie um Personen, die wegen Vergehens gegen das kommunistische Gesetz zum Schutz des Volkseigentums Zuchthaus- strafen von einem bis zu drei Jahren verbüß- ten oder sich in Untersuchungshaft befanden und mit entsprechenden Strafen rechnen mußten. Rund ein Viertel der Entlassenen wa- ren Bauern, die wegen Verletzung der Ab- lieferungspflicht oder wegen Steuerschulden Strafen verbüßen mußten. Außerdem waren unter den Haftentlassenen 492 Menschen, die Wegen„guter Arbeitsleistungen“ vorzeitig aus den Haftanstalten entlassen worden seien. Die kommunistische Volkspolizei hat zur Erleichterung des„Kleinen Grenzverkehrs“ zwischen Ost- und Westberlin fünf weitere Durchlaß- Kontrollpunkte an der Sektoren. grenze geöffnet. Insgesamt stehen damit acht Ubergangsstellen für den Berufsverkehr zwi- schen Ost- und Westberlin zur Verfügung. Wechsel im NATO- Hauptquartier Juin kommandiert alle drei Waffengattungen PAT IS UP). Der Oberkommandierende der Atlantikpakt- Streitkräfte in Europa, General Ridgway, hat die Ernennung des bisherigen Kommandierenden der Landstreitkräfte in Mitteleuropa, Marschall Alphonse Juin, zum Oberkommandierenden aller drei Waffengat⸗ tungen in Mitteleuropa bestätigt. Außerdem hat Ridgway, wie bereits gemeldet, den Ge- neral der US-Luftstreitkräfte, Lauris A. Nor- stad, zum Oberkommandierenden der gesam- ten NATO-Luftflotte in Europa ernannt. Beide Ernennungen erfolgten im Zuge einer Um- gruppierung im Oberkommando des Atlantik Paktes, die nach amtlicher Mitteilung Anfang August endgültig in Kraft treten soll. Mar- schall Juins bisheriger Posten als KRomman- deur der Landstreitkräfte wird von einem Französischen General, der Posten General Norstads von dem britischen Luftmarschall Sir Basil Embry übernommen. 5 Die außerordentliche Vollversammlung der UNESCO wurde mit der Vereidigung des neuen General-Direktors der Organisation, Luther H. Evans, beendet. Die UNESCO will in Paris ihr ständiges Hauptquartier errichten. James W. Riddleberger, der neue UsS-Bot- schafter in Belgrad, erhielt von der jugosla- wischen Regierung das Agrément. 5 Der Kommandeur der päpstlichen Nobel- garde, Fürst Francesco Chigi Albani della Rovere, ist im Alter von 72 Jahren gestorben. 8— 2 „Nahezu vollständige“ Unabhängigkeit Für die indochinesischen Staaten—„Deser- tionen“ stärken Norodoms Macht Paris(UP). Frankreich hat sich entschlos- sen, den drei indochinesischen Staaten Viet nam, Laos und Kambodscha eine„nahezu vollständige“ Unabhängigkeit zu gewähren. Dies geht aus dem Wortlaut von Noten der französischen Regierung hervor, die Minister- präsident Laniel den diplomatischen Vertre- tern der drei indochinesischen Staaten Viet- nam, Kambodscha und Laos in Paris über- reichte. In einer Reglerungserklärung wurden diese weitgehenden Zugeständnisse Frankreichs noch überschritten, und es hat den Anschein, als werde Frankreich in Verhandlungen mit den drei indochinesischen Staaten auch noch Weiter entgegenkommen. Die Noten an die indochinesischen Staaten wurden in drei Sit- Zungen des neuen französischen Kabinetts Laniel ausgearbeitet. Sie stellen eine Synthese der voneinander abweichenden Ansichten der Mitglieder des französischen Kabinetts dar. Es soll zu heftigen Meinungsverschiedenheiten gekommen sein, da einige Kabinettsmitglieder die Forderung erhoben hätten, die Ansprüche der indochinesischen Staaten abzulehnen. Die Mehrheit des Kabinetts befürwortete jedoch eine gewisse Nachgiebigkeit mit dem Hinweis darauf, daß eine ablehnende Haltung Frank- reichs unter Umständen das Ende der fran- Zzösischen Union bedeuten könnte. Die französische Regierung soll nun die Ab- sicht haben, die Uberreste des Kolonialregi- mes aus der Vorkriegszeit völlig zu beseitigen, nachdem Frankreich den drei indochinesischen Staaten eine innere Selbstverwaltung zuge- billigt hatte. Die Regierungen der drei Staa- ten wurden in den neuen Noten auch aufge- fordert, der Ernennung von Maurice Dejean zum neuen Hochkommissar zuzustimmen. Bis- her wurde dieser Posten in der Regel von einem Militär bekleidet. Offenbar hat Frank- reich jedoch erkannt, daß die gegenwärtige Lage in Indochina die Entsendung eines vor- sichtigen und erfahrenen Diplomaten erfor- dert. Dejean War bisher französischer Bot- schafter in Tokio.. Der Ministerpräsident von Kambodscha, Penn Nouth, sagte, die letzten französischen Vorschläge für die Unabhängigkeit Kambod- schas entsprächen nicht den Forderungen der Regierung, die für Kambodscha die volle Selbständigkeit im Rahmen der französischen Union gefordert habe. Frankreich sei auf die Forderungen Kambodschas nicht genau ein- gegangen.„Wir wollen, so wie Indien im bri- tischen Commonwealth, im Rahmen der fran- zösischen Union verbleiben“, betonte der Ministerpräsident. Aus Kambodscha wurden erneut„Desertio- nen“ einheimischer Offlziere aus den fran- zösischen Streitkräften gemeldet. Nachdem am Vortage 58 Offiziere eine Kriegsschule verlassen und sich König Norodom Simanuk zu seinem„Unabhängigkeits- Feldzug“ zur Verfügung gestellt haben, sind ihnen jetzt 60 Weitere gefolgt. Der gegenwärtig in Siemreap an der thailändischen Grenze residierende König soll eine Anzahl anderer Offiziere ge- zwungen haben, den Dienst zu quittieren, Weil sie zu franzosenfreundlich waren. Die Franzosen sollen dem Verschwinden der Offi- Zziere aus den französisch-kambodschanischen Einheiten machtlos gegenüberstehen. Der thailändische Botschafter in den USA, Pote Sarasin, erklärte, daß seine Regierung die US„angesichts der Situation im Fernen Osten“ gebeten hätte, ihr einen amerikani- schen General als militärischen Berater zur Verfügung zu stellen. Sarasin erklärte, er habe noch nichts von den unbestätigten Ge- rüchten gehört, wonach General James van Fleet für diesen Posten vorgesehen sein soll. Er glaube aber, daß jemand mit den Fähig- keiten und dem Rang van Fleets bestimmt Werde. Die französischen Sozialisten, die über die größte Fraktion in der französischen National- versammlung verfügen, beschlossen auf ihrem Parteitag in Paris, weiterhin in der Opposition zu bleiben, sich jedoch nicht mit den Kom- munisten zu der von diesen propagierten„Ein- heitsfront“ zusammenzuschließen. Gleichzei- tig appellierten die Sozialisten an alle ihnen nahestehenden Linksgruppen, sich zu einer „demokratischen und sozialen Front“ zusam- menzuschließen, damit die sozialistische Wirt- schaftspolitik verwirklicht werden könne. Eisenbahn nach Brest-Litowsk gesprengt N Aufruhr in den Satellitenstaaten greift um sich— Hunger in Rumänien Berlin(UP). Die Unruhen in mehreren Staaten des sowjetischen Satellitenblocks grei- fen nach in Westberlin eintreffenden Meldun- gen weiter um sich. Das augenblickliche Zen. trum der anti- kommunistischen Erhebung scheint in Polen zu liegen. Polnische Parti- sanen haben die für die Sowzets wichtige Eisenbahnstrecke zwischen Frankfurt an der Oder und Brest-Litowsk an mehreren Stellen gesprengt und damit die russischen Repara- tionstransporte aus der Ostzone für unbe- stimmte Zeit lahmgelegt. Nach Darstellung deutscher Eisenbahner, die täglich Reparationszüge durch Polen in die Sowjetunion fahren, werden zwölf Züge Wegen der Unterbrechung der Strecke seit drei Tagen bei Frankfurt zurückgehalten. Die Reparationsgüter sollen jetzt zur Verladung auf Schiffe nach Stettin umgeleitet werden. Nach Berichten von Flüchtlingen haben pol nische Widerstandskämpfer auch die Fern- gasleitung von Waldenburg nach Görlitz an sechs Stellen gesprengt. Der Westberliner„Telegraf“ berichtet, der soWietische Oberbefehlshaber der polnischen Armee, Marschall Rakoszowski, habe über den Raum von Warschau und Krakau sowie über das schlesische Industriegebiet den militäri- schen Ausnahmezustand verhängt. Starke so- Wjetische Truppenverbände, die zum Teil aus Deutschland in Eilmärschen zur Grenze ge- Worfen wurden, sind nach dieser Darstellung vor allem in Oberschlesien konzentriert, wo die Arbeiter zahlreicher großer Industriewerke in den Streik getreten sind. Zu schweren De- monstrationen gegen das kommunistische Re- Sime ist es hauptsächlich in Beuthen, Glei- Witz, Kattowitz, Breslau, Königshütte, Da- browa, Gornica, Rybnik, Tarnowitz und Rati- bor gekommen. Die polnische Miliz soll sich Passiv verhalten oder die Demonstranten gegen Sowꝛjetsoldaten unterstützen. Ein Spre- cher der polnischen Militärmission behauptete, die Meldungen über die Verhängung des Ausnahmezustandes seien völliger Unsinn“. Nach Berichten von Flüchtlingen und In- formationen aus der polnischen Widerstands- bewegung gärt es vor allem in dem Gebiet um Oder und Neiße. Die polnische Unter- Srundbewegung wird als äußerst aktiv ge- schildert. Sie operiert hauptsächlich aus dem Iser- und Riesengebirge, dem Katzbach- und dem Bobergebirge. Zahlreiche Tschechoslowa-⸗ ken seien zu den polnischen Partisanen ge- stoßen. Ihre gemeinsame Parole auf Flugblät- tern laute:„Die polnischen, tschechischen und deutschen Arbeiter haben nur einen Feind den Bolschewismus. Jagt die Kommunisten zum Teufel!“ Aus Protest gegen das herrschende System verzichteten polnische Industriearbeiter auch auf Arbeitsaus zeichnungen. Sogar der füh- rende polnische„Hennecke“, der„Held der Arbeit“ Viktor Markiewka, ein Bergmann im Oberschlesischen Kohlenrevier, soll sich der Protestbewegung angeschlossen und sämtlichen Orden und Auszeichnungen dem Kohlenbergbau-Ministerium in Warschau zu- rückgeschickt haben. Aus Rumänien werden Hungerrevolten ge- meldet. In den letzten Tagen seien von der Bevölkerung 25 Staatsläden gestürmt und ge- plündert worden. In den Industriegebieten der Tschechoslowakei herrscht Brotmangel. Selbst die kommunistische Prager Zeitung „Rude Pravo“ mußte zugeben, die Arbeiter seien gezwungen,„häufig ohne Brot zur Ar- beit zu gehen“. London-Paris in 19:41,3 Minuten Paris(UP). In der französischen Haupt- stadt fand ein großer Flugtag statt, wobei französische Flieger die neuesten französi- schen Flugzeuge aller Typen vorführten, um der Welt zu beweisen, daß Frankreich wieder eine führende Macht auf dem Gebiet der Flugzeugproduktion geworden ist. Am selben Tag hat ein Brite einen neuen Rekord für die Bewältigung der Flugstrecke London Paris aufgestellt. Michael J. Lithgow, ein Ein- flieger der britischen Vickers Flugzeugwerke, ist es gelungen, den Flugrekord London Paris auf 19 Minuten und 41,3 Sekunden her- ab zudrücken. Der bisherige Rekord wurde von Traver Wade mit einem Düsenjäger vom Typ Hawker P 1052 seit 1949 mit 20 Minuten und 37,4 Sekunden gehalten. Schweizer Expedition gescheitert Neu Delhi(UP). Eine Schweizer Expedi- tion hat den Versuch, den 8168 Meter hohen Mount Dhaulagiri zu bezwingen, aufgegeben. R. Schatz, ein Mitglied dieser Expedition, er- Klärte, daß die mit Schnee und Eis bedeckten Felsen dieses Himalaya-Berges in Höhen über 7000 Meter nahezu völlig senkrecht abfallen, so daß die Errichtung von Lagern in dieser Höhe nicht mehr möglich gewesen sei. Die Expedition wird in einigen Tagen in Neu Delhi zurücker wartet. Bundesminister Jakob Kaiser ist mit seiner Gemahlin in Innsbruck-Igls eingetroffen, Wo er einen längeren Erholungsurlaub verbrin- gen will. Der Marquis von Salisburp, der amtierende britische Außenminister, wird am Mittwoch zu der„Kleinen Bermuda- Konferenz“ der Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und der USA nach Washington abreisen. Der japanische Kronprinz Akihito wurde in Rom von Staatspräsident Einaudi empfangen. General Guillaume, der französische Gene- ralresident in Marokko, flog von Rabat nach Paris Er wird seiner Regierung einen Brief des Sultans übergeben, in dem größere Un- abhängigkeit gefordert Wird. Bei einer Sauberungsaktion in Malaya wur- den 13 Kommunisten getötet und 35 Lager der Aufständischen zerstört. Der chilenische Präsident Ibanez ist zu einem einwöchigen Staatsbesuch nach Argen tinjien abgereist. Ibanez erwidert damit den Besuch Perons in Chile. 5 Der republikanische Senator Taft mußte sich erneut in ein Krankenhaus begeben, um sein Hüfktleiden kurieren zu lassen. seine 4 1 n 1 N d 5. . ad D N Suüüdweſtd. Nundſchau E.——— Küfer gegen den Genossenschaftshandel Heidelberg(lsw). Auf seinem 35. Ver- pandstag hat sich das badisch-württember- gische Küfer- und Kübler-Handwerk in Hei- delberg dagegen gewandt, daß landwirtschaft- che Genossenschaften Funktionen von Han- delsgenossenschaften übernehmen. In einer Resolution wurde festgestellt, daß die Winzer- und Weingärtnergenossenschaften in immer größerem Umfang dazu übergingen, eigene groge Kellereien einzurichten und in den meisten Fällen sämtliche kellerei wirtschaft- lichen Arbeiten einschließlich der Weinbe- handlung in eigener Regie und nicht immer durch anerkannte Fachleute verrichten zu lassen, In einigen Gebieten setzten diese Ge- nossenschaften sogar die fertigen Weine di- rekt an den Verbraucher ab und schalteten so das selbständige Weinküferhandwerk und den Weinhandel aus. Schweres Gewitter über Heidelberg Heidelberg(sw). Uber Heidelberg ist am Wochenende das in diesem Jahr bisher schwerste Gewitter niedergegangen. Uber eine Stunde hielt das Unwefter an. Die Straßen- Pahnlinie Heidelberg-Leimen-Nußgloch vrurde durch Geröll, das von den Abhängen herab- geschwemmt wurde, für mehrere Stunden an drei verschiedenen Stellen unterbrochen. Schwarzkünstler Joga freigesprochen Heidelberg sw). Das Landgericht hat den wegen Betrugs angeklagten 37jährigen Schwarzkünstler Arnim Derowski aus Heidel- berg, der den Artistennamen Indra Joga führt, aus Mangel an Beweisen freigesprochen. De- rowski War 1952 vor mehr als 1000 Schaulusti- gen als„Meister der indischen Jogalehre“ auf- getreten. Die Zuschauer, die von der Kunst Derowskis enttäuscht Waren, hatten das Ein- trittsgeld zurückgefordert. Der Sachverstän- dige sagte vor Gericht, daß der Angeklagte zwar zu hypnotisieren verstehe, seine Fähig- keiten jedoch nicht überdurchschniftlieh seien. Der Verteidiger meinte, eine subjektive Be- trugsabsicht sei nicht gegeben, da Derowski tatsächlich hypnotisieren könne., Das Gericht begründete den Freispruch damit, daß De- rowski nicht in betrügerischer Absicht gehan- delt habe, als er sich als„Meister der Joga- ehre“ habe anpreisen lassen. Auf der Bühne einem Herzschlag erlegen Otigheim(lsw). Die diesjährigen Tell- Testspiele auf der Waldbühne in Otigheim Sind am Sonntag offiziell eröffnet worden. Bei der am Samstag vorausgegangenen Schüler- vorstellung ereignete sich ein tragischer Vor- Fall. Ein 33 Jahre alter Bau'bgsnieur, der die Rolle des Steinmetzen übe en hatte, er- lag auf der Bühne einem Her chlag. Karlsruhe in der Internationalen Bürgermeisterunion Karlsruhe dsw). Die Stadt Karlsruhe ist der Internationalen Bürgermeisterunion für deutsch- französische Verständigung und europäische Zusammenarbeit als unterstüt- zendes Mitglied mit einem Jahresbeitrag von eintausend DM beigetreten. Oberbürgermei- Ster Klotz wurde aktives Mitglied der Union. Der Beitritt Karlsruhes zur Bürgermeister- umion wurde vollzogen, weil die Stadt durch Imre Nähe zur französischen Grenze und zur „europäischen Hauptstadt“ Straßburg eine ge- wisse Sonderstellung einnimmt. Tasche mit 1200 DM Inhalt liegenlassen Triberg(sw). Eine Aktentasche mit 1200 DM Inhalt und allen Reisepapieren ließ der Leiter einer holländischen Reisegesell- schaft bei der Abfahrt in Triberg vor dem Schaufenster eines Geschäftes versehentlich liegen. Den Verlust entdeckte der Reiseleiter erst, als er bei der Mittagsrast in Rastatt Geld Henötigte. Die Tasche konnte in Triberg nicht Mehr vorgefunden werden. Bergrutsch im Donautal Einen ganzen Wald ins Tal gerissen Sigmaringen Gdsw). In den Morgen- stunden des Sonntag ereignete sich im Donau- tal zwischen Inzigkofen und Laiz ein Berg- rutsch, der die Donautalstraße in einer Höhe bis zu sechs Metern und auf einer Strecke von etwWẽa 30 Metern völlig zuschüttete. Etwa 3000 Kubikmeter Erdmassen und Felsbrocken sind in Bewegung geraten und haben einen ganzen Wald mit ins Tal gerissen. An mehreren Stel- len über dem Bergrutsch sind Quellen und Sturzbäche aus dem Fels gebrochen. Das Erd- reich ist noch immer in Bewegung. Die Tele- konverbindung zwischen Sigmaringen und dem Donautal ist unterbrochen. Der Verkehr wird behelfsmäßig über das Dorf Inzigkofen umgeleitet. Uble Folgen einer Zigarette Krautheim, Kreis Buchen(Isw). In einem Gasthaus der Jagsttalgemeinde Klepsau bei Krautheim hatte sich ein Gast im Bett noch eine Zigarette angezündet und war dann eingeschlafen. Die glimmende Zigarette fiel dem Mann aus der Hand und setzte das Bett in Brand. Als der Gast erwachte, war das Zimmer schon mit dicken Rauchschwaden ge- füllt. Er versuchte, die Türe zu öffnen, fand Aber den Schlüssel nicht. Dann sprang er aus dem 5 m hoch gelegenen Fenster und zog sich bei dem Sturz schwere Verletzungen zu. Der Verunglückte mußte ins Krankenhaus ge- bracht werden. Der Zimmerbrand konnte ge- 5128 werden, ehe größerer Sachschaden ent- stand. Stettener Bankräuber festgenommen Drei ehemalige Fremdenlegionäre südlich von Sigmaringen verhaftet Stuttgart(Isw). Die drei Bankräuber, die die Filiale der Sparkasse Meßkirch in Stetten am kalten Markt im Kreise Stockach überfallen und beraubt hatten, konnten in einem Waldstück südlich von Sigmaringen ohne wesentlichen Widerstand verhaftet wer- den. Der größte Teil der geraubten 8300 DM und zwei Schußwaffen wurden sichergestellt. Bei den Tätern handelt es sich um den am 22. Februar 1928 in Ebingen im Kreise Balin- gen geborenen ledigen Automechaniker Al- fred Grundstein, der ohne festen Wohnsitz ist, den am 29. Mai 1926 in Seelbach bei Lahr ge- borenen land wirtschaftlichen Arbeiter Fritz Bildner und den am 8. April 1934 in Iglau (Tschechoslowakei) geborenen Schlosser Karl Motacek aus Langenargen. Die Festnahme erfolgte im Zusammenwir- Fen der Gendarmerie in Stockach und Sigma- ringen, der Mot.-Staffel in Weingarten und der Kriminalhauptstelle Tübingen. Eine Hun- dertschaft der Bereitschaftspolizei war zur Abriegelung des Geländeabschnitts eingesetzt, in dem die Verbrecher vermutet wurden. Wie die Vernehmungen in Sigmaringen er- gaben, gehörten alle drei Täter früher der Fremdenlegion an. Zwei von ihnen waren zu- letzt Angestellte einer französischen Besat- zungsdienststelle in Langenargen/ Bodensee, der dritte arbeitete dort bei einem Bauern. Alfred Grundstein ist wegen Teilnahme an einem Bandendiebstahl vorbestraft. Wie die Vernehmungen weiter ergaben, waren Z Wei der Täter mit der Bahn nach Stetten am kal ten Markt gefahren, um dort die Möglichkei- ten eines Raubüberfalles auszukundschaften. In Stetten entwendeten sie nach den neuesten Ermittlungen aus einer Garage einen Merce- des- Personenwagen und fuhren mit diesem nach Langenargen, um dort den„ritten Mann“ abzuholen. Bei dem Banküberfall hat- ten die Täter, wie sie bei der Vernehmung zugaben, verhältnismäßig leichtes Spiel. Erst als sie auf der Straße jemanden auf die Sparkasse zukommen sahen, ergriffen sie die Flucht in der Absicht, die Bahnlinie zu erreichen, um nach Langenargen zurückzu- fahren und dort ihre Arbeit wieder aufzu- nehmen. Unterwegs Warfen sie die Arbeits- amzüge, die sie während der Tat über ihren Straßenanzügen getragen hatten, in einen Bach und verteilten das geraubte Geld unter sich. Lalcale Nundocliau Der erſte Sonntag im Juli ſah Seckenheim inmitten eines großen Veran⸗ ſtaltungskranzes in den umliegenden Orten als eine Oaſe der Ruhe und der Stille, wie ſie nach den Veranſtaltungsſtürmen einzutre⸗ ten pflegt. Ueberall wurde mächtig gefeiert, ſo in Neckarhauſen, Feudenheim, wo ſich je⸗ weils die Sänger zu einem mächtigen Be⸗ kenntnis für das deutſche Lied bei den Jubi⸗ läen der Gaſtgeber zuſammenfanden. Natür⸗ lich kam bei den großen volksfeſtlichen Veran⸗ ſtaltungen die geſellſchaftliche Seite nicht zu kurz, ſo daß in den Abendſtunden ein bunter Zug von Vereinsteilen und Feſtgäſten die Hauptſtraße mit buntem Leben erfüllten. Und über dieſem Tag der Ruhe und Stille leuchtete nach anfänglich wechſelndem Geſicht die Nachmittagsſonne voller Freundlichkeit, gleichſam das Verſagen der Vorgänger ent⸗ ſchuldigend. Faſt ſchien es, als ging ein be⸗ freiendes Aufatmen durch Menſch und Na⸗ tur nach den ſchönen und klaren Sonnen⸗ ſtrahlen, die bisher hinter einer dichten und trüben Wolkendecke verborgen waren. Und es ſcheint tatſächlich hohe Zeit, wenn von dieſem Sommer noch etwas gerettet werden ſoll, denn nur wenige Wochen werden noch vergehen und das erſte herbſtliche Ahnen liegt über dem Land. Und ſo ſah man unter dem Son⸗ nenſchein die Schar der Wanderer und Rad⸗ ler hinausziehen in das ſonnenüberflutete Land, ſah die Waſſerratten ſich in den Bä⸗ dern tummeln, wenn auch am Rhein bei den ſchmutziggelben Hochwaſſerfluten keine reine Freude mit der Erfriſchung geboten war. Am Samstag Abend bereits trafen ſich die Schulkameraden des Jahrgangs 1903/04 zu einem frohen Wiederſehn, das lebhafte Freude und Beteiligung auslöſte. Eine angeregte Stimmung, durch verſchiedene Einlagen ge⸗ würzt, ließ die Stunden in dem gemeinſamen Kreis ſo raſch ſchwinden, daß es längſt heller Tag war, bis die letzten voneinander ſchieden. 8 Erfolgreiche Seckenheimer Sänger. Einen ſchönen Erfolg konnte der Männer⸗ geſangverein beim Wertungsſingen anläßlich des Jubiläums des MGV Frohfinn in Feu⸗ denheim erzielen. Mit 60 Sängern präſen⸗ tierte ſich der Chor unter der immer noch jugendlich⸗elaſtiſchen Stabführung von Haupt⸗ lehrer a D. Roſer in ausgezeichneter Form und er ang mit den zwei vorgetragenen Chö⸗ ren die Note„ſehr gut“. Unter der großen Konkurrenz von zehn namhaften Vereinen kamen die Seckenheimer hinter den Vereinen Teutonia Feudenheim, Aurelia Ilvesheim und Sängerbund Käfertal auf den 4. Platz in der Gefamtbewertung. Mit ſtolzer Freude nahm der nun 77 jährige Dirigent die zahl⸗ reichen Gratulationen zu dieſem ſchönen Er⸗ folg entgegen, der einen bedeutenden Höhe⸗ punkt in dem fruchtbaren chorerzieheriſchen Schaffen mit dem Männergeſangverein dar⸗ ſtellt. ö Der Sängerbund und die Liedertafel be⸗ teiligten ſich in Neckarhauſen am Freund⸗ ſchaftsſingen und fanden dort mit ihren gu⸗ ten Leiſtungen ebenfalls dankbare Würdi⸗ gung und Anerkennung. Sitzung der Intereſſengemeinſchaft. Wie bereits berichtet, findet morgen Diens⸗ tag, 20 Uhr, im Löwen die Sitzung der In⸗ teveſſengemeinſchaft ſtatt. 0 Die Ferien winken Noch runde drei Wochen und die Schule ſchließt für ſechs Wochen ihre Pforten, das helle und queckſilbrige Leben auf Fluren und Klaſſenzimmern erſtirbt, um dem Scheuertuch des Großputzes Platz zu machen. Ferien— das große Zauberwort ſtrahlt ſeine Wirkung aus und ſchon jetzt bemerkt man das Ge⸗ tuſchel der großen und kleinen Ferienſehn⸗ ſüchte, die alle Kinder nun einmal haben. und je nach der Lage des familiären Etats einer Verwirklichung entgegengehen. Die große Freiheit winkt für eine geraume Zeit⸗ ſpanne und ſchon feſt werden die Pläne für all die großen und kleinen Ferienabenteuer geſchmiedet. Und während die Schüler mit heißen Köpfen über all dieſen Plänen brüten, macht ſich die Schulleitung ihre beſonderem Gedanken wegen der weiteren Herrichtung und des Ausbaues der Schulräume, die noch immer vordringlich ſind, wenn den Kindern die Stätten der Wiſſensvermittlung und Er⸗ ziehung nach den Ferien in neuem und freundlichem Licht entgegenſtrahlen ſollen. So wird in dieſem Jahr der neue Flügel der Schule hergerichtet werden, alle Zimmer mit einer Rundfunkempfangsanlage ausge⸗ ſtattet, um den Schulfunk abhören zu können. Weiter wird die elektriſche Uhrenanlage neu gemacht und die Ausgangstüren zum Hof er⸗ weitert. Aber der große und ſehnliche Wunſch der Schulleitung, die Herrichtung des Schul⸗ hofes wird leider auch in dieſem Jahr wieder nicht verwirklicht werden, denn nach den neue⸗ ſten Mitteilungen wird nur ein kleiner Teil des Schulhofes als Kinderſpielplatz herge⸗ richtet. Zwar ſtanden die Mittel für die drin⸗ gend notwendige Herrichtung in dieſem Jahr ſchon bereit, aber die Intenſität der Bemüh⸗ ungen anderer Schulen, hinter denen ein wacker agie dender Elternbeirat ſtand, führte zur Abzweigung dieſer Gelder an andere Schulabteilungen. Wir glauben ſicher, daß bei einem ſtarken Einſatz der Elternſchaft die⸗ ſer mehrmals vorgetragene Wunſch zu ver⸗ wirklichen geweſen wäre. Deshalb müßte die Elternſchaft wie in anderen Schulen mit der Schulleitung und Lehrerſchaft beſtrebt ſein, as dem Elternbeirat ein tatkräftiges In⸗ ſtrument zu machen, das ſich voll und ganz für die Belange der Schule einſetzt. Ob man das nach den Ferien wohl erwarten darf? 0 Ausgerechnet den Jeep der Mr gestohlen Mannheim(sw). Ein amerikanischer Soldat, der eine Spazierfahrt unternehmen wollte, setzte sich in Mannheim Waldhof kur- zerhand in einen Jeep und fuhr mit ihm da- von, Er hatte aber kein Glück, denn der Jeep gehörte der Militärpolizei. Ein Streifenwagen der Militärpolizei verfolgte sofort den Täter, der sich jedoch von den Warnschüssen der ME Dicht beeindrucken ließ und seine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fortsetzte. Beim Ein- biegen in eine Seitenstraße verlor er jedoch die Herrschaft über das Fahrzeug und fuhr gegen eine Mauer. Ein Fluchtversuch zu Fuß schlug fehl. 1. Farbiger US-Soldat stahl das Auto Mannheim(sw). Im Stadtgebiet von Mannheim ist ein ET-Taxi- Chauffeur von einem farbigen amerikanischen Soldaten über- fallen worden, Der Soldat bedrohte den Fah- rer bei Mannheim- Sandhofen mit dem Mes- Ser und zwang ihn zum Anhalten. Dann stieß der Täter den Chauffeur gewaltsam aus dem Wagen und fuhr selbst mit dem Fahrzeug da- von. Der Taxifahrer verständigte daraufhin sofort die Militärpolizei. Später meldete dann ein Angler, der am hein gefischt hatte, daß sich ein farbiger Soldat unter der Theodor-Heuss-Brücke ver- dächtig an einem deutschen Wagen zu schaffen mache. Es handelte sich dabei um den Täter, der gestellt und festgenommen werden kKonmte. el Ork AUHMMNN Presse-Agentur, Berlin Copyright by Duncker, Wiesbaden durch Verlag v. Graberg& Görg, (14. Fortsetzung) Und Severin kam es auch einmal in den Sinn, daß er auf dem Wamperjoch auch die Almwirtschaft mit übernehmen mußte, sechs Kühe nur, keine fünfzehn wie hier, aber immerhin Doi würde gar nichts davon verstehen. Poi. Doi, Doi. Er sing aus dem Stall hinaus in die kalte Luft der Nacht. Ueber den Gipfeln und Graten hingen Sterne. Im Pale der Nebel. Aber das spürte Severin nur, denn einen Blick ins Tal ließ die Alpe Clus nicht frei. Da schoben sich die Hänge vor und der Wald. Nein, ins Tal sah man Gipfeln ging der Blick, mer nur zu den Gipfeln. Und darum konnte man Wohl meinen, Alpe Clus läge ganz einsam und ab- gelegen und fern von aller Welt. Aber in Wirklichkeit lag es gar nicht abgelegen. Villa War so nah. Ein paar feste Skier an die Füße und ein ordentlicher Langlauf eine Sache von Stunden. Ein kleiner Marathonlauf auf Skiern. Und man konnte ins Kino gehen. Was heißt Marathonlauf es gab ja Autos. Aber das Wamperjoch lag weiter von der Welt der Vergnügungen und des Kinos ent- fernt. Und da war man nicht in einer zappen halben Stunde drunten in einem Flühll, wo ein Auto eingestellt Werden konnte. Und da gab es keinen Ziehweg, über den der Schlitten ging Auf das Wamperioch mußten Träger die Waren bringen. das Essen, das man brauchte. Um vom Wamperjoch aus zu einer menschlichen Behausung zu kommen, brauchte es eine anstrengende Tour. Doi, Doi, Doi: Jung genug War Sie, um die sportliche Seite dieser Sache meistern nicht. Nur zu den zu können. Aber war sie auch alt genug, um das andere erfassen zu können? Alt genug, um zu wissen, daß Kühnheit etwas anderes war als Leichtsinn, Liebe etwas anderes als Tändelei. Und das ganze Leben eine ernste, keine heitere Angelegenheit, bei Gott Er sah auf die Uhr und holte seine Ski Und seine Stöcke. Vor der Waschküche stand die Volz.„Fahren Sie jetzt ab, nach Flühli?“ fragte sie. Er nickte.„Würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich mitkomme?“ fragte sie. Das Licht aus dem Fenster des Skiraums traf sie Von der Seite, und er sah, daß sie sich schön gemacht hatte. Ganz fremd sah sie aus mit dem geschminkten und hergerich- teten Gesicht. Einen Augenblick war er ein wenig be⸗ troffen. Was wollte sie? Allein in der Dunkel- heit mit ihm durch den Wald fahren? Das war doch Blödsinn. Der Ziehweg War denkbar schlecht zum Fahren, schmal und vereist, und man mußte höllisch aufpassen und über- haupt und überhaupt, ex wollte seine Ruhe haben Aber dann begriff er plötzlich, daß sie gar nichts von ihm wollte. Nein, nichts von ihm. Aber dafür von Pudlich. Von dem Regisseur Pudlich. Ein Engagement eine Arbeit, das war es ah. Im Haufen der Gäste, die das Haus bevölkerten, da Würde er sie kaum mehr sehen. Aber wenn sie heute abend mit nach Flühli fuhr, bel der Begrüßung dabei War, ein wenig Hilfe leistete beim Verstauen des Gepäcks auf dem Schlitten, bei irgend etwas vielleicht konnte sie sich zur Geltung bringen. Ein Engagement lieber Himmel ein En- gagement. und Severin begriff, als Könnte er hinter der Stirn der Frau, die fünfunddreißig wurde, lesen. „Meinetwegen“. antwortete er, als er seine Bindung festgedrückt hatte und sich wieder aufrichtete.„Aber es fährt sich schlecht. Und ich bin spät daran und muß mich eilen.“ „Vereist, nicht wahr?“ „Ziemlich.“ 8 Sie sah ratlos aus, denn sie fuhr nicht gut. Severin 20g die Handschuhe an. steckte die — Hände in die Schlaufen der Bambusstöcke. „Gehen Sie zu Fuß“, schlug er vor,„Langsam und gemütlich zu Fuß, Es muß ja nicht sein, daß Sie bis Flühli hinunterkommen. Unter- Wegs treffen Sie die Gesellschaft früh genug.“ Sie nickte.„Ja, sagte sie.„Das kann ich auch tun.“ Dann wollte sie rasch wissen, ob Severin Pudlich kenne.„Nein“, lachte Severin. Ich habe nicht die Ehre.“ Er schwang sich über den Hang hinter dem Haus. Der Harsch knirschte. Dann war der Wald um ihn. Und die Dunkelheit der Schlucht, die links neben dem Ziehweg her- lief, Rechts streiften ihn manchmal die scimeebeladenen Zweige der Tannen. Er zün- dete die Taschenlampe an, die er an sei- ber Mütze befestigt hatte. Der Wald War ein Teil von Severins Heimat. Jahrelang hatte der Wald ihm das Brot ge- geben, als er noch Holzfäller war. Man gehört wahrhaftig nicht dorthin, Wo man jetzt ist, dachte er. In die Gesellschaft einer Georgia Inglefield, auf den Weg, eine verwöhnte Diva in Empfang zu nehmen, In den Tanzsaal eines Sporthotels. Vor die lachende Gruppe eines Skilehrgangs. Für Simon war das anders. Für Simon— ja. Und Doi liebte Simon Unsinn, dachte er. Sie liebt ihn doch gar nicht. Sie kann ihn doch gar nicht lieben. Sie glaubt das nur Er hatte Mühe, seine Fahrt zu bremsen, um bei dem immer wieder vereisten Weg nicht schließlich in ein Tempo zu kommen, das es unmöglich machte, eine Kurve zu nehmen. Da der Weg schmal war, rechts aufstieg in den Wald, Iinks abflel zur Schlucht, war kein Platz für Schwünge, Er fluchte, als der zum Pflug gestellte rechte Ski an einer Wurzel hängen blieb und er um ein Haar gefallen wäre. Hinter der nächsten Biegung stürzte er tat- sächlich. Da lag plötzlich etwas Dunkles halb im Weg, etwas Dunkles, das sich bewegte und als ein Mensch erwies. Es sing sekunden- scimell und war eigentlich nur ein einziger Augenblick, das Sausen um die Biegung, das Begreifen, daß dort ein Mensch lag und die Erkenntnis, anhalten zu müssen um jeden 1 7 25 3 Preis, um nicht in diesen liegenden Menschen hineinzurasen. Er warf sich gegen die Böschung rechts, denn ein Ausweichen War nicht mög- lich. Er spürte, wie eine vorstehende Wurzel den Aermel seines Anoraks aufrig. Er fühlte einen heftigen Schmerz in der Seite und fing sich zwischen einem Felsbrocken und einem Baumstumpf. Er fluchte wie ein Holzknecht. Das Licht seiner Taschenlampe erlosch. Die Gestalt auf dem Wege stöhnte, und Severin war augenblicklich still. Das war eine Frau. Das war doch nicht Karolin oder Poi? Nein, es war Georgia Inglefleld, Er Wẽar 80 verblüfft, daß er erst eine Weile brauchte, pis er fragen konnte.„Was treiben Sie den hier?“ „Ich bin gefallen“, stöhnte sie.„Ich hab mir den Fuß gebrochen.“—„Wie kommen Sie denn hierher zum Teufel. In der Dunkelheit. Allein?“ „Ich wollte nach Flühli“, es klang Kläg⸗ lich und ein bißchen, ein bißchen nach. e wußte nicht, wonach es sonst noch klang. „Was Wollten Sie denn in Flühli, in der Nacht? Herrn Pudlich abholen? Ihm Thre Schönheit zeigen, damit er gleich auf Sie auf merksam wird? Filmstar werden, was?“ „Um Fümstar zu werden, brauchte ich mii nicht in der Nacht auf einem vereisten Weg den Fuß zu brechen“, stöhnte sie,„Das könnte ich einfacher haben. Aber Herrgott, helfen Sie mir doch auf.“ Er stand und sah auf sie hinunter.„Ein- kacher? Wie denn?“ fragte er.„Wenn mein Vater die halben Aktien der Kosmos kauft!“ rief sie.„Dann spiele ich gleich die Hauptrolle in dem nächsten Film, mein Lieber Aber nun helfen Sie mir doch auf!“ Und da er sich nicht gleich bewegte, laut und wild:„So heben Sie mich doch auf!“ N 8 8 Severin erklärte, daß damit nicht viel ge- holfen wäre, wenn er sie jetzt aufheben Würde. Da müßte er sie doch bloß an einer anderen Stelle niederlassen, denn 80. An seinen Armen, könnte er sie weder nach Flühli hinuntertragen noch hinauf nach Alpe Olus Cortsetzung folg“ Sport und Spiel Neue Leichtathletikmeister ermittelt Südbaden errang 16, Nordbaden 13 Titel— Mühlburg-Phönix erfolgreichster Vere! Unter Teilnahme von 53 Vereinen mit rund 30 Teilnehmern und Teilnehme nen aus ganz Baden Fanden bei günstigen Witterungsverhältnissen die von der Arbeitsgemeinschaft der nord- undes di- schen Leichtathletikverbände veranstalteten badi- schen Leichtathletikmeisterschaften im R sta- don in Offenburg statt, Südbaden holte sich bei den diesjährigen Meisterschaftskämpfen 16 Meister- titel, während Nordbaden sich mit 13 Titeln zu- Triedengeben mußte. Erfolgreichster verein war der ESS Mühlburg-Phönix mit 5 Meistertiteln. ET gebnisse: Frauen: Kugelstoßen: 1. Kähler(Usc Heidel- berg) 11,60 m; 2. Sosic(K Sc Phönix) 11,54 m. Hoch- sprung: 1. Gerschler Use Freiburg) 1,57 m; 2. Wey⸗ mann(sd Heidelberg) 1.44 m. 200 m: 1. Klein(SG Mannheim) 26,4 Sek.; 2. lbert(FE Gaggenau) Speerwerfen: 1. Berger(KSC Phönix) 2. Sosle(KS Phönix) 32,13 m. 80 m Hür- 1. Heppes(KSC Phönix) 13, 6 Sek.; 2, Ledebur Use Freiburgs) 13,6 Sek. 100 m: 1. Ibert(VfB Gaggenau) 12,3 Sek.; 2. HKein-Erny(sd Mann- heim) 12,3 Sek. Disk Hen: 1. Matejka FC Sin- gen 04) 37,60 m; 2 r(Ss Mannheim) 35,84 m. Weitsprung: 1. KI(Sc Mannheim) 5,53 m; 2. Ibert(VfB Ga m. 4 X 100 m: 1. Uni- e 1 53,3 Sek.; 2. Kehler Tur- 9 m: 1. Knörzer(RS Phönis) Tauber(Use Heidelberg) 11 Sek. Handrich(TV Mannheim- Rheinau) 10,9 Sek.; 2. 400 m Hürden: 1. 56,9 Sek.; 2. Ritzhaupt(TSG Heidelberg) 60,8 Sek. 110 m Hürden: 1. Köster(Usc Freiburg) 16 Sek.; 2. Dost(Usc Heidelberg) 16 Sek. Speerwerfen: 1. Knoch(Us Freiburg) 53,23 m; 2. Fischer(TS Schuttern) 53,03 m. 800 m: 1. Preschany(Rotweig Lörrach) 1.58,3 Min.; 2. Herr(Usc Freiburg) 3.00, 3 Minuten. 1500 m: 1. Schwarzwälder(TV St. Geor- gen) 4.03,8 Min.; 2. Holzschuh(TV Rheinfelden) 4.09,8 Min., 200 m: 1. Fütterer(Ksc Phönix) 22,2 Sek.; 2. Gruber(UR Mannheim) 23,0 Sek. Kugelstoßen: 1. Eckert(TV Wehr) 13,94 m; 2, Kiehnle(SV Tenzingen) 13,30 m. 400 m: 1. Bàaas c Freiburg) 51,6 Sek.; 2. Rikata(KSc Phönix) 52,1 Sek. 4& 100 m: 1. KSC Phönix 43,2 Sek.; 2 Se Heidelberg 44,0 Sek.; 3. Fe Mannheim- Käfertal 45,1 Sek. Hochsprung: 1. Ottinger(Usc Hei- delperg) 1,80 m; 2. Webe(Karlsruher TV) 1,76 m. Hammer werfen: 1. Camissar(Karlsruh. SV) 41,69 m; 2. Brunner(TB Mannheim) 41,63 m. Stabhoch- Sprung 1. Schneider FC Pforzheim) 4, 00 m; 2. Skacel (KESG-Phönisd) 3,18 m. 5000 m: 1. Wehrle(Rotweiß Lörrach) 15.44,2 Min.; 2. Falk(SV Kappelwindeck) 15.49, Min. 44400 m: 1. TV St. Georgen 3.29,7 Min,; 2. TV Mannheim-Rheinau 3.30,8 Min.; 3. Use Frei- burg 3.313 Min. Diskuswerfen: 1. Neuberth(Rot- weiß Lörrach) 39,27 m; 2. Mersinger(TS Heidel- berg) 39,25 m. Weitsprung: 1. Handel(Usv Frei- burg) 6,88 m; 2. Bieser(Usd Heidelberg) 6,82 m. 10 000 m: 1. Gesell(FV Singen 04) 33.44, 4 Min.; 9. Weßbecher(Germania Bietigheim) 35.09,06 Min. Dreisprung: 1. Schneider(sc Pforzheim) 13,39 m; 2. Müller(sc Pforzheim) 13,39 m; 2. Müller(sc Pforzheim) 13,37 m. 400 m Hürden: 1. Handrich (TV Mannheim- Rheinau) 56,9 Sek.; 2. Ritzau(TSG Heidelberg) 60,8 Sek. .. Italiener und Engländer siegreich Weltmeisterschaftslauf in Belgien— BMW Seitenwagen auf dem dritten Platz Der Engländer Fergus Anderson auf Moto Guzzi gewann beim Großen Preis von Belgien in Francorchamps den Weltmeisterschaftslauf in der 350-c m-Klasse. Die elf Runden(156,1 km) bewältigte er in 56:0,1 Minuten. Seine Durch- schnitts geschwindigkeit betrug 166,367 km/ Std. Der Italiener Enrico Lorenzetti holte mit dem zweiten Platz(56f00,2 Minuten) einen Doppel- erfolg für Guzzi heraus. Die nächsten Plätze be- legten die Nortonfahrer Ray Amm(Rhodesien) 56:16, Jack Brett England) 56:42 und Ken Ka- Vanagh(Australien) 56:44 Minuten. Im Lauf der Seitenwagen- Maschinen bis 500 gem erzielten Oliver/ Dibben und Smith/ Wutt einen Doppelsieg für die britische Marke Nor- ton, Kraus Huser Deutschland) auf BMW Wur- den Dritte, während das zweite BMwWGespann mit Noll/ Cron nur den sechsten Platz hinter Masuy(Belgien) und Haldemann(Schweiz), beide Zuf Norton, belegte, Oliver erreichte mit 46:29 Minuten für 113,6 km(8 Runden) eine Durch- schnittsgeschwindigkeit von 145,807 km/ Stund. Smith kam mit 11 Sekunden Rückstand gegen- Über dem Sieger durchs Ziel, weitere 5 Sekun- den zurück lag Kraus, während Noll/ Cron über 3 Minuten gegenüber dem Sieger verloren hat- tem Einen weiteren italienischen Erfolg gab es im Rennen der Halbliterklasse über 15 Runden(213 Kilometer) durch Alfredo Milano auf Gilera in 1:11:46 Stunden bei einer Purchschnittsgeschwin- digkeit von 177,032 km/ Std. Der englische Gi- lera-Fahrer Geoff Duke, der lange Zeit mit Milano einen harten Rad- an-Rad-Kampf führte, mußte vorzeitig ausscheiden, so daß der TT-Sie- ger Ray Amm für Norton einen zweiten Platz herausfuhr, während Reg Armstrong Crland) auf Gilera Dritter wurde. Der Australier Ken Ka- vanagh belegte den vierten Platz auf Norton und Rod Colemann auf As wurde Fünfter. Die deutschen Fahrer konnten sich nicht durch- setzen. Hawthorn eine Sekunde vor Fangio Beim großen Preis von Frankreich Der 28 Jahre alte Engländer Mike Hawthorn Auf Ferrari gewann in Reims den Großhßen Preis von Frankreich, dessen Ergebnis für die Auto- mobilweltmeisterschaft 1953 gewertet wird. Den zweiten Platz sicherte sich der Argentinier Juan Manuel Fangio auf Maserati vor seinem Lands- mann und Stallgefährten Froilan Gonzales. Der italienische Weltmeister Alberto Ascari kam mit seinem Ferrari überraschend nur auf den vier- ten Platz. Die nächsten Plätze fielen ebenfalls an Ferrari durch Nino Farina und Luigi Vil- Ioresi. Der Sieger durchfuhr die 60 Runden der Rennstrecke von Reims(504 km) in 2:44:19,6 Std., Was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 182,888 km/ Std. entspricht. Fangio wurde um ge- nau eine Sekunde geschlagen, und Gonzales lag nur vier Zehntelsekunden hinter ihm zurück. Da- Segen hatte Ascari über eine Minute gegenüber dem Sieger verloren. Der junge Engländer sicherte den Farben Fer- raris buchstäblich in letzter Minute den Sieg, Als er den führenden Argentinier während der IStzten Runde in einer Kurve in wahnwitziger Geschwindigkeit überholte und dann als Sieger über die Ziellinie jagte. Dem Grand-Prix-Rennen war als Dauerprü- fung für Seriensportwagen ein 12-Stunden-Ren- nen von Mitternacht bis Mittag vorausgegan- Sen, das die Engländer Moss-Whitehead auf Ja- Suar mit 2 036,356 Km(169,693 km/ Sdt.) vor Ro- Sier/ Giraud-Cabantus(Frankreich) auf Talbot gewannen. Nach dem Großen Preis von Frankreich in Reims ergibt sich in der Punktwertung für die Automobilweltmeisterschaft 1953 folgender Stand: 1. Ascari 28 Punkte, 2. Hawthorn 24, 3. Villoresi 13, 4. Gonzales 11, 5. Farina 8 Punkte. Um den Großen Preis von Deutschland Motorbootrennen auf dem Starnberger See Bei dem Motorbootrennen auf dem Starnber- ger See um den Großen Preis von Deutschland stellte Italien als zur Zeit bestes Land im euro- päischen Motorbootsport die meisten Sieger. Den härtesten Kampf und die knappste Ent- scheidung gab es in der Klasse der Außenbord- motore bis 1000 cem. Hier führte nach dem zweiten Rennen überraschend der Münchener Senior Dr. Robert Richter, der vor 15 Jahren deutscher Meister dieser Kategorie war. Im ersten Wertungslauf wurde Dr. Richter hinter Massimo Leto di Priolo Zweiter und gewann den zweiten Lauf nach einem begeisternden Fi- nish gegen dessen Bruder Dore. Im entscheiden- den dritten Durchgang kam der Deutsche gegen die geschicktere Fahrweise der beiden Südländer nicht ganz auf und mußte sich hinter Massimo und Dore mit dem dritten Platz begnügen. Da- mit gewann Massimo Leto die Priolo den Gro- Ben Preis von Deutschland in der Außenbord- klasse bis 1000 cem mit 1025 Punkten vor Pr. Robert Richter Deutschland) 925 und Carlo Leto di Priolo(Italien) 825. Die Ergebnisse der übrigen Klassen: Außen- bordmoterboote bis 250 cem: 1. Emilio Osculati Italien) 800 Punkte; 2. Werner Thiele Deutsch- land) 700; 3, Franz Pfennig Deutschland) 564.— Außenbordmotorboote bis 300 cem: 1. Carlo Pag- liano Ctalien) 895; 2. Sven Claesson(Schweden) 700; 3. Walter Deicke Deutschland) und Roger Charreau(Frankreich) je 521.— Innenbordrenn- boote bis 1,5 Liter: 1. Augusto Cometti 929; 2. Slavio Guidotti 825; 3. Guiseppe Castiglioni(alle Italien) 750. In den beiden Innenbordrennboot-Klassen bis 500 bzw. 800 kg Gesamtgewicht siegten in der leichteren Klasse im Alleingang der Deutsche Jürgen Baginski und in der schwereren Klasse der Italiener Ezio Selva, dessen Konkurrenten nach dem zweiten Lauf alle ausgefallen waren. ereins Kalender 0 Ffau oder Mädchen Verein Hundesport Seckenheim. Morgen Dienstag von 19 bis 20 Uhr Dressurübungen. für Tabakernte gesucht. Stärkt meine Nerven Er gibt mir Kraft, und beruhigt mein Herz. Durch Klosterfrau Melissengeist finde ich Schlaf— und das ist viel wert! So schreibt Frau Johanna Meier, München 8, Zaubzer- straße 3. In unserer unruhigen Zeit findet der echte Klosterfrau Melissengeist Tag für f Tag neue Freunde. Kein Wunder: er wird 8 ja schon seit Generationen gerübmt als gutes Hausmittel gerade bei den nervösen Beschwerden von Kopf, Herz, und Magen! Den echten Klosterfrau Nelissengeist gibt es 1 Apothek Achtung: und Drogeri ia der aden 8 185 3* Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur Körper- und Fußpflege! en nur Interessengemeinschaft 1950 der Seckenheimer Vereine. Dienstag, 7. Juli, 20 Uhr Tagung im„Löwen“(Nebenzimmeh) Zu dieser Besprechung, auf der die kommenden Veranstaltungs- termine festgelegt werden, um restloses und pünktliches Erscheinen.“ bitten wir die Vereinsvertreter Beltſedernreinigung Verkobf von Inlet und . anerkannt gote Qociſſtöten 5 e en-RIHM Hauptstraße 187 getfedern Hauptstraße 108 Bober gewann die dritte Etappe Schär führt bei der„Tour de France“ Seinen zweiten Etappensieg errang der Schwei- zer Fritz Schär auf der zweiten Etappe der 40. Tour de France. Die 227 km zwischen Metz und Lüttich(Belgien) bewältigte der Schweizer in 6:20:52 Stunden. Zweiter wurde mit zwei Se- kunden Rückstand der Holländer Wout Wagk mans. Auf die nächsten Plätze kamen Gino Bar- tali Ctalien), Hugo Koblet(Schweiz), Jean Ro- bie(Frankreich), Fiorenzo Magni(Italien) und Alex Close(Belgien). Die dritte Etappe, die von Lüttich über 221 Km nach Lille in Frankreich führte, wurde von dem Franzosen Stanislas Bober(Ile de France) ge- wonnen. Bober erreichte trotz einem Schaden an seinem Rad mit einem Vorsprung von 1212 Minuten das Etappenziel. Seine Fahrzeit betrug 6:06,21 Stunden. Die nächsten Plätze belegten Roland(Frankreich), Close(Belgien), Grosso Italien), Hassenforder(Frankreich), van Est (Holland) und Renaud Frankreich). Im Gesamfklassement hat der Träger des Gel- ben Trikots, Fritz Schär, mit 17:28,23 Stunden für die 643 km der drei ersten Etappen einen Vorsprung von über einer Minute vor dem Hol- länder Wagtmans. Die nächsten Plätze nehmen Renaud(Frankreich), Roks(Holland), Meunier (Frankreich), van Est Holland), Close Gelgien) und Robic(Frankreich) ein. Die Favoriten liegen weit zurück. Von 119 gestarteten Fahrern sind nach drei Tagen noch 114 im Rennen. In der Mannschafts- Wertung steht Holland vor„Nord-Ost“ und „Ile de France“ an der Spitze. Deutsche Steher waren erfolgreich Den Steher-Länderkampf Deutschland gegen Frankreich in Wuppertal gewann Deutschland knapp mit 14:13 Punkten. Während die Deut- schen im Verfolgungsrennen über 10 km domi- nierten, holte sich der Franzose Lemoine mit 74,5 km das Stundenrennen mit einem Meter Vorsprung vor Lohmann. Internationales Aachener Reitturnier Schleswig-Holstein siegte im„Kampf der Bundesländer“ Das 17. Internationale Aachener Reitturnier Wurde mit einem Zeit-Jagdspringen der Kl.„M“ eröffnet. Das über einen 700 m langen Parcours mit 12 Hindernissen und 17 Sprüngen gerittene Springen wurde von Helga Köhler auf Feuer- land“ unter 79 Teilnehmern gewonnen. Das mittelschwere Amazonenspringen über einen 700 m langen Parcours mit 13 Hindernis- sen und 17 Sprüngen gewann Inge Fellgiebel auf„Skala“ mit Null Fehlern, in 28,8 Sekunden im Stechen. Insgesamt hatten sich von den 16 Teilnehmerinnen acht durch fehlerfreie Ritte für das Stechen qualifiziert. Der„Kampf der Bundesländer“, ein schweres Mannschaftsjagdspringen der Klasse S über elf Hindernisse(15 Sprünge) und 600 m wurde von der Mannschaft Schleswig-Holsteins mit zwölf Punkten gewonnen. Den zweiten Platz belegte die Mannschaft des Rheinlandes mit 20% Feh- lern vor dem Team der britischen Rhein-Armee mit 23 Fehlern. Den vierten Platz belegte Bayern. Beim mittelschweren Glücksjagdspringen um den„Landrat-Pütz-Gedächtnispreis“ starteten insgesamt 68 Teilnehmer über den 695 m langen Parcours mit seinen 22 Sprüngen. Mit 22 Sprün- Sen und 79,4 Sekunden wurde Hauptmann Alonso Martin(Spanien) auf„Bris-Bris“ vor Hans- Georg Winkler auf„Alpenjaäger“ in 80,3 Sekun- den Sieger des Springens. Buchholz zum vierten Mal Meister Nationale deutsche Tennismeisterschaften Ernst Buchholz holte sich in Braunschweig zum vierten Male die Nationale Deutsche Ten- Nis meisterschaft. Er feierte damit ein ungewöhn- Iich erfolgreiches come back, da er sich vor un- seren diesjährigen Davispokalsiegern placieren konnte. Im Finale bezwang Buchholz seinen Klubkameraden Engelbert Koch Gotweiß Köln) mit 6:3, 715, 6:3. Koch hatte vorher im Halb- finale den Cramm- Bezwinger und Schüler Bie- derlack 6:4, 6:2, 6:4 ausgeschaltet, während Buch- holz den Rheydter Hermann überraschend klar 725, 6:1, 10:8 aus dem Rennen warf. Im Dameneinzel mußte Erika Vollmer-Obst als Titelverteidigerin den Sieg an die Schlesie- rin Inge Pohmann(jetzt Düsseldorf) geben, die mit 6:3, 6:2 erfolgreich blieb. In der Vorschluß- runde schaltete Frau Vollmer Frau Kramer (Augsburg) 6:3, 0:6, 6:3 aus, und Inge Pohmann wurde mit Totta Zehden(Stuttgart) 3:6, 6:0, 7:5 fertig. Frau Pohmann siegte mit Frau Vogler Gerlin) als Partnerin auch im Damendoppel über Kra- mer/Müller-Hein(Augsburg-Bamberg) mit 6:2, und 7.5. Im Gemischten Doppel triumphierte das Ehe- Paar Sanders(Rheine) mit 4:6, 6:2, 6:3 über Frau Dietz-Hamel/Helmrich. Deutsche Meister im Herrendoppel wurden Ernst Buchholz und Horst Hermann mit 6:3, 6:4, 5:7, 64 über Gottfried von Cramm und Beppo Pöttinger. Je zwei Titel für Hart und Seixas Die 67. All-England-Tennismeisferschaften, di: als inofflzielle Weltmeisterschaften angesehen werden, schlossen mit den Entscheidungen in Dameneinzel, Herrendoppel, Damendoppel und“ im„Mixed“. Nachdem sich der Amerikaner Vie“ Seixas den Titel im Herreneinzel geholt hatte stand der Schlußtag des la4tägigen Turniers fas“ ganz im Zeichen der Amerikanerinnen. Im Dameneinzel, wo 1 Amerikanerinnen schon in der Vorschlu siegte die Titelverteidi gerin von 1 Hart revan 8 Niederlage, inde 51e Fry das Finale gegen Sampson überlegen mit 6:0, 6:0 gewann. Doris Hart und Vic Seixas zweiten Titel der Meisterschaften, 1 im Damendoppel für ihre ammen mit Shirley Fry und Enrique 7:5 gewannen. Im Herrendoppel wurden die 18jährigen Au- stralier Ken Rowewall/ Lewis Hoad Nachfolger Mrer Berufsspieler gewordenen Landsleute Sedg- man/ MeGregor, indem sie ihre Davis-Cup-Team- Kameraden Mervyn Rose) Rex Hartwig 6.4, 75 4:6, 7:5 schlugen. Schwedens Geher besiegten Deutschland Schweden gewann den in Skillinge(Südschwe. den) ausgetragenen Geher-Länderkampf gegen Deutschland überlegen mit 32:12 Punkten Schweden führte bereits nach dem ersten Tag mit 16:6 Punkten. Deutsche Boxer besiegten Ausländer In einer Berliner ken spanischen Mittel- Titel verzichtete, den star gewicht tsmeister Jose Navarro in der 5. Kk. O. Der deutsche Halbschwergewichtsmeister Gerhard Hecht gewann den Kampf gegen den jen Fernando Janilli. Mittelgewichtsmei-⸗ ster Hans Stretz siegte über den Engländer Alex Buxton sicher nach Punkten. Der ehemalige Stuttgarter Toni Gruber Halb- schwergewicht) und der Holländer Pierre Do- renbosch trennten sich unentschieden. Das Viertelfinale im DFB-Pokal Der DFB-Spielausschuß gibt für 2. August folgende Paarungen bekannt: Kaiserslautern— Hamburger SV, Tus Neuen- dorf— 1. FC Nürnberg, Bergisch-Gladbach 09 gegen VfB Stuttgart, 1. FC Köln— Viktoria 89 Berlin. Die Spiele erstgenannten Vereine statt. Kurze Sportnachrichten Der vorjährige Olympiazweite Milton Camp- bell gewann die in Plainfield New Jersey) aus- getragenen amerikanischen schaften mit einem Gesamtergebnis von 7 238 5 Punkten. Der Titelverteidiger und Olympia- sleger Bob Mathias war nicht am Start. Dem finnischen Mittelstreckler Denis Johans- son gelang es am Freitag über 1 500 m ein Sieg über die amerikanische nung“ Wes Santee. Bei einem Leichtathletik-Treffen in Turku hansson die 1 500 m in 3:49, 4 Min., während für Santee 3:50,6 Min. gestoppt wurden. Eine empfindliche Niederlage mußte monton(Alberta) der amerikanische Ranglisten Schwergewichtler Rex Layne in der ersten Runde k. o. geschlagen. Bei den Westdeutschen Leichtathletikmeister- schaften verbesserte der Barmer TV den von Rotweiß Oberhausen mit 7:27, gehaltenen deut- schen Rekord über 341000 m durch Emde-Rock⸗ schieß-Stracke auf 725,1. Argentinien gewann in Buenos Aires das Fußball-Länderspiel gegen Spanien mit 1:0(0:0). Ungarns Fußball-Nationalmannschaft kam im Raasunda-Stadion in Stockholm zu einem über- legenen 4:2(1:1)-Erfolg über Schweden. „Atom⸗Wetter“ 19532 der Hauptgeſprächsſtoff in dieſen Wochen: das„verrückte“ Wetter. Dauerregen, Hitze⸗ welle und Wirbelſtürme verurſachen Milliv⸗ nenſchäden. Während die USA früher in den erſten vier Monaten jedes Jahr durchſchnitt⸗ lich von 50 Wirbelſtürmen heimgeſucht wur⸗ den, tobten 1953 im gleichen Zeitabſchnitt 138 Tornados über den amerikaniſchen Kon⸗ tinent Ein amerikaniſcher Abgeordneter har die Regierung aufgefordert, zu unterſuchen, oh die Tornados durch die Atombombenex⸗ ploſionen verurſacht worden ſeien. Die US⸗ Atomenergiekommiſſion nahm gegne die Theſe Stellung, Atomverſuche beeinflußten das Wetter. Aber nicht alle Fachleute ſchließen ſich dieſer Meinung an. Die„Münchner Illu⸗ ſtrierte“ berichtet in ihrer neuen Nummer in Wort und Bild über die entfeſſelten Na⸗ turgewalten. Mineralstoffreichere Ernährung 6 für Mensch und Tier. Nur bei vollständiger Gesundheit vermögen Mensch und Tier die an sie gestellten Leis fun- gen zu exfüllen. Per Einfluß der Ernährung ist Asben anderen Faktoren von ausschlaggebender Bedeutung für die Gesundheit. Obwohl ein Mangel an Mineralstoffen in der Nahrung den jugendlichen Organismus in seinem Aufbau und den bereits ausgewachsenen Körper in seiner Leistung außerordentlich schädigt, wird grogen- teils noch versäumt, durch eine ausreichende Düngung dem Mangel an Mineralstoffen in der Nahrung auf einfache Weise abzuhelfen, Eine sachgemäße Düngung mit allen Haupt- nährstoffen vermag die Qualität aller Ernte- Srzeugnisse zu verbessern. In der menschlichen Ernährung sollte es zur Erhaltung der Gesund- heit für jung und alt nicht an genügend Obst und Gemüse fehlen. Obstanlagen bieiben nur ertragstreu und in der Qualität befriedigend, wenn man diese nicht hungern läßt, Bei An- wendung von 6—12 dzſha Scheibler's Voll- dünger Kamp-Ka„8“ 10/10/55 mit 10% Stick- stoff, 10 7 Phosphorsdure und 15% schwefel- saurem Kali wird bei sonstiger Pflege der Obst- anlagen keine Ertragsmüdigkeit eintreten. In der Viehernährung mangelt es in vielen Betrieben immer noch an ausreichenden Mengen mineralstoffreichen Heus, Hungerwiesen lohnen kaum die- Mahd. Rechtzeitige Gaben von 5. dzſha Scheibler's Speziäldünger Kamp-Re 6/12/18 mit 6% Stickstoff, 12% Phosphorsäure und 18% hochprozentigem Kali fördern nicht nur die Heumenge, sondern auch die Qualität des Heus beträchtlich, Allerdings darf bei allem Grünlend nicht versäumt werden, die Graben- und Dränageausflüsse zu säubern, damit über- flüssiges Wasser abfließen und sich der Wiesen- hoden im Frühjahr bald erwärmen kann, d. h. die Vegetation früh einsetzt. Kamp-Ka 6/12/18 ist aus Kamp ½/17(ohne Kali) entwickelt und eignet sich außer zu Wiesen gut zur Brau- gersten-Düngung und als Auffülldünger der fehlenden Nährstoffvorräte in der Fruchtfolge zu Getreide(6-10 dzſha). Der Mangel an Phosphorsäure und Kali im Boden kann durch diesen Spezialdünger leicht beseitigt werden, die Kulturen befriedigen im Ertrag und in der Qualitat. Weiden erhalten zweckmäßig Kamp- Ka 12/12/18 mit 12 5 Stidestoff, 12 90 Phosphor- säure und 18 7% Kali— 6 bis 13 dzſhs in meh- reren Gaben, wodurch Ertrag und Qualität des Futters günstig beeinflußt werden. Durch die Anwendung dieses konzentrierten Püngers, der aus Kamp-Ka 10/10/15 normal hervorgegangen ist, tritt eine Verringerung der Transport-, Ver- packungs- und Arbeitskosten ein. Er ist für die 5 Hauptkulturen des Ackers, Wie Hackfrüchte und Getreide recht geeignet, Bei allen Kulturen be- Wirken die Kamp-Dünger eine Erhöhung des Mineralstoffgehaltes, wodurch Gesundheit und Leistungsfählgkeit von Mensch und 8 Halten bleiben. a zrunde unter sich wareh, gerin Maureen Conneſy nach einem spannenden Kampf gegen die Sie.“ „ mit 8:6, 7:5. Dor Maureen Connolly/qulie Bolten sich den als sie des Endspiel im gemischten Doppel gegen Shirlep Moores(Argentinien) mit 9½ Berufsboxveranstaltung schlug der ehemalige Weltergewichtsmeister Gu stav Scholz, der im vergangenen Jahr auf seinen Runde die Runde der letzten Acht um den Vereinspokal am 1. 51. 1. F finden auf den Plätzen der Zehnkampfmeister- „Traummeilen-Hoff-⸗ internationalen lief Denis Jo- in Ed- einstecken. ET wurde von dem kanadischen Meister Earl Walls * In der alten und in der neuen Welt iſt e s% ee e 0 —. . . a. r r eee