bür⸗ itt don⸗ hat hen, ex⸗ S⸗ heſe das ſich llu⸗ mer Na⸗ 1 in Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 Zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Ereisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 106 Samstag, den 4. Juli 1953 5.53. Jahrgang Fazit in Bonn Von Günther Scholz Für ein Vierteljahr werden die Ahgeord- neten des Deutschen Bundestages, der In die- ser Woche seine letzten Sitzungen abhielt, von Bonn Abschied nehmen manche von innen für immer, denn im September können die Wähler über die Erneuerung ihrer Man- date entscheiden. Noch weiß niemand, wem die Wählergunst gehören wird, aber über die Neuverteilung der von 402 auf 484 vermehr- len Bundestagssitze hinaus ist es auch von Interesse, wie sich nach der 163jährigen Zwangspause die ersten kreigewählten deut- schen Parlamentarier bewährt haben, die nach dem Grundgesetz„Vertreter des gan. zen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unter- worfen“ waren. In kast 300 Sitzungen haben sie rund 500 neue Gesetze erlassen und damit ein rie- siges Arbeitspensum bewältigt, das der neuen deutschen Eigenstaatlichkeit ein erstes Ge- rüst gibt. Wenn es trotzdem noch schwache Stellen aufweist, so muß dem Bundestag die übergroße Arbeitslast und die Kürze der Zeit für einen Neubeginn von Grund auf zugute gehalten werden, Hinzu kommen die vor der Unterzeichnung der Verträge noch immer spürbare Beschränkung der deutschen Souve- ränität, die manches wichtige Gesetzgebungs- Werk verzögert hat, und nicht zuletzt der ex- perimentelle und provisorische Charakter der deutschen Staatswerdung überhaupt. Ange- sichts all dieser Schwierigkeiten können Ab- geordnete und Wähler mit dem Geleisteten zufrieden sein. Wie bei jedem Anfang aber, der einen Reifeprozeſ von vielen Jahren vorwegnehmen Will, haben sich Mängel und Fehler heraus- gestellt, die künftigen Parlamenten noch manches zu schaffen machen werden. Da ist vor allem die noch ungelöste Aufgabe, den Bundestag aus der Sphäre eines gesetztech- nischen Hilfsinstrumentes der Regierung herauszuheben. Das kann nur durch eine Reform der Mechanik einer bis ins einzelne gehenden Buchstaben-Arbeit in den mehr als 50 Spezialausschüssen erreicht werden. Statf dessen müßte die Kontrollfunktion des Bun- destages gegenüber der Regierung Stärker betont werden, die ihrerseits Fachreferenten genug hat, um dem Parlament ermüdende und für die Zuhörer unverständliche Einzel- diskussionen zu ersparen. Juristische Mängel eines Gesetzes können durch eine Rückverweisung an das Ressort- ministerium behoben werden, und Interessen- Kollisionen bei einzelnen Bestimmungen soll- ten von den zuständigen Regierungsstellen und Verbänden vor der Einbringung eines Entwurfes bereits weitgehend ausgehandelt sein. Die Degradierung oder Selbstdegradie- rung von„nur ihrem Gewissen unter worfe- nen“ Abgeordneten zu ständigen Beauftragten des Bäckerhandwerks, der Zementindustrie oder einer Gewerkschaft schadet dem An- schen des Parlamentes erheblich, Ahnliches gilt auch für die rigorose Anwendung des Fraktionszwanges, der aus„Vertretern des ganzen Volkes Additionsfaktoren von par- teipolitischen Rechenmaschinen macht. Dieser letzte Einwand gegen die bisherige Praxis dürfte auch der Grund für die gerin- ger gewordene Anteilnahme der Presse an den Verhandlungen im Plenum sein, über die in den ersten Jahren weit umfangreicher be- richtet wurde als heute. Wenn nämlich in den Fraktionszimmern und Wandelgängen das Abstimmungsergebnis vorausbestimmt Wird, entbehren die Sitzungen selbst jeder echten Spannung, so daß höchstens gelegentliche Zwischenrufe oder Entgleisungen die Lange- Weile rednerischer Scheingefechte zu bannen vermögen. Gewiß muß hier eingewandt werden, dag die Wahlgesetzgebung ein Schlüssel zu die- sem Problem ist, Wahrscheinlich kann nur das Aus verschiedensten Gründen für die jetzigen Bundestagsneuwahlen nicht mögliche Persön- lichkeitswahlrecht eine stärkere Verantwor- tung des Abgeordneten gegenüber seinen Wählern erreichen. Solange Aber ein ideales Wahlgesetz nicht vorhanden ist, mit dem sich nach den Ankündigungen von SPD und CDU der künftige Bundestag wiederum befassen Wird, sollten mutig die nötigen Re- formen in Angriff genommen werden. Der Bundestag ist das Weithin sichtbare Symbol der deutschen Demokratie nach innen und auben, so daß ihm im Bewußtsein jedes ein- Zelnen die Sonderstellung der höchsten deut- schen Autorität gebührt. Aus diesem Grunde muß Alles getan werden, um den Bundestag aus der Retorte der Paragraphenküche fest cliie Wirklichkeit der Wünsche und Sorgen des ganzen deutschen Volkes zu rücken. 8 europa, ist nach den USA abger f neues Amt als Ober kommandierender der US- Flottenstreitkräfte zu übernehmen. Politische relst, um sein Kanzler fordert größte Aktivität Wiedervereinigung muß„auf allen nur denk- baren Ebenen“ vorangetrieben werden BOmn(E.B.) Bundeskanzler Adenauer hat den drei Westmächten den nachdrücklichen Wunsch der Bundesregierung vorgetragen, „auf allen nur denkbaren Ebenen“ die Wie⸗ dervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit voranzutreiben. Wie aus Bormer Regierungskreisen mitge- teilt wurde, hat Adenauer dieses Ersuchen dem Us-Hochkommissar Botschstter James B. Conant im Verlauf einer längeren Unter- redung am Donnerstag unterbreitet. Der Kanz- ler hat Conant nach Darstellung dieser Kreise „mit Nachdruck“ das Verlangen der Bundes- reglerung erläutert, die„drei Westmächte möchten auf allen nur denkbaren Ebenen größte Aktivität entfalten, um die Befreiung der Sowjetzone von Terror und Unsicherheit voranzutreiben“. Adenauer unterrichtete den US-Botschafter bei dieser Gelegenheit auch über das Sechs- Punkte- Sofortprogramm der Bundesregierung zur Vorbereitung der Wiedervereinigung, das er dem Bundestag anläßlich der großen außen- politischen Debatte am Mittwoch unterbreitet hatte. Conant hatte um diese Unterredung nachgesucht, um sich„über Themen zu unter- richten, die möglicherweise bei der bevorste- henden Außenministerkonferenz der drei Westmächte im Zusammenhang mit dem Deutschlandproblem zur Sprache kommen“, verlautéte weiter aus Regierungskreisen. Während amtliche Sprecher keine Definition des Begriffs„auf allen nur denkbaren Ebe- nen“ gaben, wurde aus unterrichteten Bonner Kreisen bekannt, daß Viermächte-Besprechun- gen der Regierungschefs, Außenminister oder der Hochkommissare als geeignete Ebenen an- gesehen werden, wenn— so wurde von seiten der Regierungsparteien an die Worte Aden- auers vor dem Bundestag erinnert— solche Verhandlungen auch nur„die geringste Aus- sicht auf Erfolg“ bieten würden. Dibellus bei Adenauer In einer längeren Aussprache berichtete der zende des Rates der Evangelischen Kir- che Deutschlands, Bischof Otto Dibelius, dem Bundeskanzler über kirchliche Probleme und Fragen, die sich aus der gegenwärtigen Si- tuation in der sowietisch besetzten Zone er- geben haben. Der Bischof gab einen Uber- blick über die menschlichen Tragödien, die sich in den letzten Wochen in diesen Gebie- ten abgespielt haben und sich auch noch ab- spielen. Breiten Raum in der Unterhaltung nahmen dann die Möglichkeiten für freie und geheime Wahlen ein. Einzelheiten wur- den dazu noch nicht bekannt. Am Vormittag Hatte Bischof Dibelius vor Pressevertretern erklärt, daß sich seiner Meinung nach in Erze neue Entscheidungen in der sowie- tischen Zone anbahnten. In der Ernährungs- lage sei durch die Freigabe von Lebensmitteln aus staatlichen Beständen zur Zeit eine ge- wisse Erleichterung spürbar. Ob diese aller- dings bis zum Anschluß an die neue Ernte an- halte, lasse sich nicht sagen. Jedenfalls sei es gut, wenn die privaten Lebensmittelsendun- gen aus Westdeutschland möglichst in vollem Umfang aufrecht erhalten würden. Mit einer kurzen improvisierten Rede ver- abschiedete sich der Kanzler von den Ab- geordneten der CDU/CSU-Fraktion im Bun- destag. Adenauer tritt am Montag einen zwei- Wöchigen Erholungsurlaub an. Auch der sczial demokratische Oppositions- führer, Erich Ollenhauer, sprach sich in einem Rundfunk-Interview erneut für rasche Ein- berufung einer Viermächte- Konferenz über das Deutschlandproblem aus, die nach sozial- demokratischer Ansicht die einzige Möglich- keit zur Klärung der sowzetischen Haltung bietet. Gleichzeitig machte der SPP- Vorsit- zende der Bundesregierung und der Koalition den Vorwurf, durch ihr Verhalten in der auhbenpolitischen Debatte des Bundestages die Aussichten für eine gemeinsame Außenpolitik der grogen Parteien stark vermindert zu ha- pen, obwohl die SpD in diesem entscheiden- um des Ringens um die deutsche Wiedervereinigung eine Ubereinstimmung Zwisc Regierung und Opposition 8 Wünscht hätte. Eine solche Zusammenarbeit sel aber nur möglich, wenn man sich vor Ver- handlungen mit den Alliierten über die deut- sche Verhandlungslinie unterhalte und zu ver- ständigen suche. Die Zumutung an die Op- Position, die Außenpolitik des Bundeskanzlers nachträglich zur Kenntnis zu nehmen und zu pilligen, stehe zum Gedanken einer gemein- samen Außenpolitik in direktem Widerspruch. Die Bundestagsdebatte habe gezeigt, daß die Regierung auch angesichts der Ereignisse in der Sowjetzone und Ostberlin eine„Wirkliche gemeinsame Außenpolitik nicht will“. Kaffee- und IJeesteuer herabgesetzt Finanzminister Schäffer unterlag— Bundes- tag im Endspurt Bonn(E. B.) Der Bundestag billigte die Senkung der Kaffee- und Teesteuer auf je- weils drei DM pro Kilogramm. Nach Berech- nungen des Kaffeehandels wird die Hausfrau für ein Viertelpfund Kaffee, das bisher 3.90 DM kostete, in Zukunft voraussichtlich nur noch 2,25 DM bezahlen müssen. Das von der SPD eingebrachte Kaffeesteuer- Gesetz hat sich gegen die Bedenken Bundes- fmanzministers Fritz Schäffer endgültig durch- gesetzt, denn er konnte sich mit einem von den Regierungspartelen eingebrachten Ent- Wurf, der zunächst eine Senkung der Kaffee- Steuler von 10 auf 6 DM und erst vom 1. Kpril 1954 an eine Herabsetzung auf drei DM je Kilo vorsah, nicht durchsetzen, Die Senkung auf drei DM wurde bei zahlreichen Enthal- tungen in zweiter und dritter Lesung verab- Schiedet. Auch beim Teesteuergesetz unterlag Schäffer mit einem entsprechenden Antrag. Der Bundesrat muß noch zustimmen. In der Aussprache trat Bundesfinanzmini- ster Schäffer nachdrücklich für die Staffelung der Steuersenkung ein. Er sel der Meinung, daß eine Senkung der Kaffeesteuer auf drei DM mindestens eine Umsatzsteigerung um 100 Prozent bringen müßte, um das entstan- dene Defizit auszugleichen. Da damit aber nicht zu rechnen sei, Wäre eine Senkung auf 6 DM gerade noch zu vertreten, denn diese Würde immerhin eine Umsatzsteigerung von 40 Prozent bringen. Der SPD-Abgeordnete Wilhelm Gülich ver- trat demgegenüber die Auffassung, daß die Ermäßigung auf 3 DM eine„gewaltige Aus- weitung des Verbrauchs bringen werde. Fer- ner werde der Einfluß auf den Besatzungs- handel und den Schmuggel nicht zu unter- Schätzer Sein, Vor allem Würde die handels- Sktüstion segenber den südameri- Kariischen Landern eine Wesentliche Verbes- mit der gleichen Sinne 180 131er-Gesetz, welche die Ubergangs- rhöht und Penslonären die seit 1945 brachte Zeit bis 31. März 1951 als ruhegehaltsfähige Dienstzeit anrechnet. Ein Ergänzungsgesetz zum Wiedergutmachungs- gesetz für Angehörige des öffentlichen Dien- stest stellt Sowietzonenflüchtlinge den Ver- triebenen gleich. Das Plenum verabschiedete ferner ein Sozialgerichtsgesetz und ein Gesetz über die Errichtung der Bundesversicherungs- Anstalt für Angestellte. Mit großer Mehrheit forderte das Plenum die Bundesregierung auf, dafür zu sorgen, daß bei Großbaustellen die Bestimmungen der Verdingungsordnung für Bauleistungen beachtet werden. Ferner 8011 eine ständige Uberwachung der Großbaustel- len zur Vermeidung nicht notwendiger Uber- arbeit und eine Prüfung der Unterbringung der Arbeitskräfte an Großbaustellen vorge- nommen werden. Die Bundesregierung wurde ferner ersucht, Bundesbahn und Bundespost gesetzlich zu verpflichten, ihre dem Straßen- Personenverkehr dienenden Kraftfahrzeuge in ein gemeinsames Unternehmen zu überführen. Schließlich billigte das Haus zwei Vorschläge des Vermittlungsausschusses zum Versamm- jungsgesetz und zum Strafrechts-Bereinigungs- gesetz uf Wunsch des Bundesrates wurde in das Versammlungsgesetz das ausdrückliche Verbot des Uniformtragens aufgenommen. Ebenfalls auf Wunsch der Länder schützt das Strafrechts-Bereinigungsgesetz jetzt auch die Landtagsabgeordneten vor gerichtlichen Mag- nahmen der Bundesbehörden. Auf wirtschaftspolitischem Gebiet passier- ten endgültig den Bundestag: ein Anderungs- gesetz über die land wirtschaftliche Renten- Pank und ein Gesetz über die landwirtschaft- liche Selbstverwaltung. Dem Beitritt der Bun- desrepublik zum Revisions- und Erneuerungs- abkommen des internationalen Weizenabkom- mens wurde ebenfalls zugestimmt, ebenso dem Handelsabkommen mit dem Irak vom 7. Oktober 1951. 5 Der 17. Juni ist Nationalfeiertag Einmütige Demonstration des Bundestags — Letzte Sitzung im Bundeshaus Bonn(EB) Der Bundestag fand sich in Seiner letzten Sitzung im Bonner Bundeshaus zu einer einmütigen Demonstration zusam- men. Er verabschiedete einen gemeinsamen Gesetzentwurf der Regierungsparteien und der Sp, der den 17. Juni als„Tag der deutschen Einheit“ zum Gedenken an die Opfer der Demonstrationen in Ostberlin und der Sowiet- Feiertag erhebt. zone zum gesetzlichen Dem Entwurf stimmten alle Parteien, mit Ausnahme der Kommunisten, zu. Das Gesetz Wurde vom Plenum mit anhaltendem Beifall begrüßt. Bundestagspräsident Ehlers würdigte die Billigung dieses Gesetzes als eine eindrucks- volle Bekundung des Willens aller demokra- tischen Kräfte im Bundestag, daß der„Tag der deutschen Einheit“ nicht nur in Gesetzes- form, sondern tatsächlich Gestalt apmehmen möge. Er gedachte aller bekannten und unbe: kannten Opfer der Demonstrationen in der Gewißheit, daß sie ein Beispiel für die deut- sche Einheit gegeben haben. Die Abgeord- neten erhoben sich zu Ehren der Toten von ihren Plätzen, Die Ablehnung des Gesetzes durch die Kommunisten wurde von den an- deren Parteien mit Pfui-Rufen quittiert. Der deutsche Bundestag hat am Freitag mit einer letzten elfstündigen Sitzung seine par- lamentarische Arbeit im Bonner Bundeshaus abgeschlossen. Er verabschiedete an diesem Tage rund 30 Gesetze und nahm rund 50 Aus- schußberichte entgegen. Damit erhöht sich die Zahl der vom ersten Bundestag beschlossenen Gesetze auf über 500. Das Plenum tritt noch einmal am 29. Juli im Kölner Funkhaus Zu- sammen, um die bis dahin noch anfallende Gesetzesarbeit zu erledigen, und überläßt dann den Wählern das Wort für die Wahl des zweiten Bundestages. Wenige Minuten vor Schluß der 280. Sit- zung, die die letzte im Bundeshaus sein sollte, kam es zu einem Zwischenfall, der in seiner politischen Tragweite die Arbeit des ganzen Tages überschattete. Bei der namentlichen Abstimmung über eine Novelle zum Woh- nungsbaugesetz mußte Präsident Ehlers die Beschlußunfähigkeit des Hauses feststellen, da die Sozialdemokraten und Kommunisten aus Protest gegen die Ablehnung eines Antrages auf Bereitstellung von 200 Millionen DM für den Eigenheimbau der Abstimmung fernblie- ben. Der SpPD-Sprecher Walter Menzel be- gründete diese Haltung damit, daß die Regie- rungsparteien das Gesetz durchpeitschen wollten, während der Fraktionsvorsitzende der DU/CSU, Heinrich von Brentano, der Opposition unwürdiges Verhalten Vor warf und sie als Totengräber der Demokratie“ be- zeichnete. Ehlers schloß die Sitzung, mußte aber wenige Minuten später in der 281. Sit- zung wieder Beschlußgunfähigkeit feststellen. Daraufhin schloß er auch diese Sitzung und Vertagte die Behandlung des Gesetzes auf den 29. Juli. 2 Bundesrat billigte das Wahlgesetz Platow- Amnestie abgelehnt— Vermittlungs- Ausschuß siebenmal angerufen Bonn(E.B.) Der Bundesrat billigte ein- stimmig den vom Bundestag schon verab- schiedeten Entwurf des Wahlgesetzes, der nunmehr in Kraft treten kann. Wie in poli- tischen Kreisen Bonns mitgeteilt wurde, wird es voraussichtlich bei dem in Aussicht genom- menen Termin für die Bundestagswahlen am 6. September bleiben. Das Bundestagswahl⸗ gesetz wird dem Bundespräsidenten Anfang kommender Woche in seinen Urlaubsort zur Unterzeichnung nachgesendt werden. Der Prä- sident wird dann endgültig über den Wahl- termin befinden. Der Bundesrat verwarf mit 20 Stimmen hei 18 Enthaltungen das vom Bundestag mit gro- Ber Mehrheit gebilligte Amnestiegesetz zur sogenannten„Platow- Affäre“, Das Platow- Ammnestiegesetz wurde dem rmittlungsaus- schuß mit dem Ziel der Seitigung“ des Gesetzentwurfs zugeleitet. Die Zurückwei⸗ sung des Gesetzes wurde mit Bedenken gegen diese Form der Straffreiheit für einen kleinen Kreis von Personen begründet, der einer Nie- derschlagung von Verfahren im Wege eines Sondergesetzes gleichkomme. 5 Abgelehnt würden vom Bundesrat Weiter hin das Gesetz zur Deckung von Aufwendun- gen für die Sowietzonenflüchtlinge und ein Gesetzentwurf über die Beiträge des Bundes zu den Steuerverwaltungskosten der Länder. Der Bundesrat machte geltend, daß die hierin für die Länder vorgesehenen Belastungen zu hoch seien. Den Vermittlungsausschuß rief der Bundesrat ferner wegen des Gesetzen Würkfs zur Anderung des Reichsjugendwohl⸗ fahrtgesetzes, wegen des Arbeitsgerichtsge- setzes, des Fremdrenten- und Auslandsren tengesetzes und des Zwangsvollstreckungsg Der Vorschlag des Vermi im Versammlungsordnungsgesetz formverbot aufrechtzuerhalten, fa stimmung der 1 r.. der Bundesrat ein Abkommen mi über den Betrieb gewisser Rundfunks Schließlich billigte der Bundes Das Getreidepreisgesetz, 5 ie Förderung des Wohnung r Zolltarit-Ande tungen, lige Verwaltungsrichtli⸗ und den Erlaß in besonderen 4 Kandidiert Dr. Maier für den Bundestag? „Mein Lübecker Vorwurf galt unpolitischen Kreisen“ Stuttgart(28TH). Ministerpräsident und Bundesratspräsident Dr. Maier betonte in Stuttgart vor der Presse, daß er in seiner Lü- becker Rede nicht prominenten Politikern der Bundesregierung, wie etwa dem Bundes- minister für gesamtdeutsche Fragen, den Vor- Wurf gemacht habe, sie wollten für die Wie- dervereinigung Deutschlands nichts tun. Er habe sich mit diesem Vorwurf auch nicht an die CDU, sondern an gewisse unpolitische Kreise gewandt, die vielleicht nur zu einem Zehntel der CDU angehörten. Dr. Maier gab seiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß seine Lübecker Rede, die er vor Monaten in dem fast gleichen Wortlaut im Bayerischen Rundfunk gehalten habe, nun plötzlich so viel Aufsehen errege. Damals, so erklärte Dr. Maier, sei seine Rede in Bonner Regierungs- Kreisen als die Ausführungen eines„Irren“ behandelt worden, der in der Außenpolitik nicht ganz mitkommt. Nach den Ereignissen ddes 17. Juni in Berlin könne nun beobachtet werden, daß früher nicht anerkannte Gedan- ken plötzlich aktuell werden. Dr. Maier be- stritt eine Pressemeldung, wonach er in sei- ner Lübecker Rede gesagt haben soll, die Ver- träge seien praktisch tot. Er habe im Gegen- teil, so sagte Dr. Maier, auf die politische Bedeutung dieser Verträge für die Wieder- vereinigung hingewiesen. Der Ministerpräsident wandte sich ferner gegen das„blöde Gerede von dem künftigen Bundeskanzler Dr. Reinhold Maier“. Wenn solche Phantastereien in einer ausländischen Zeitung zu lesen seien, sagte Dr. Maier, so könne dies schließlich noch hingenommen werden. Es sei aber lächerlich, wenn ein sol- ches Phantasiegebilde im Lande in konkrete Münze umgewandelt werde. Er sei ein Mann der Landespolitik, nicht der Bundespolitik. Seine Arbeit gelte der Landespolitik. Befragt, ob er bei den Bundestagswahlen kandidiere, antwortete Dr. Maier, in seiner Partei seien Zur Zeit Erwägungen darüber im Gange. Der FDP/DVP sei der Vorwurf gemacht worden, sie fürchte sich vor den Bundestagswahlen. Nun wolle man die Schlacht mit einem Expo- nenten der FDP/DVP schlagen. Sollte er ge- Wählt werden, sagte Dr. Maier, so würde das keinesfalls bedeuten, daß er ein aktiver Bun- despolitiker werden wolle. Mintsterpräsident Maler teilte in der Pressekonferenz ferner mit, die Bundesregie- Tung habe über das Auswärtige Amt verlangt, daß die Regierung von Baden- Württemberg das Reichskonkordat als gültig anerkenne. Die Bundesregierung sei der Ansicht, daß die Bestimmungen der Landesverfassung über die allgemeine Einführung der christlichen Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg nicht gültig seien, weil sie im Widerspruch zum Artikel 23 des Reichskonkordats stün- den, Dr. Maier berichtete, die Landesregie- Tung habe das Auswärtige Amt aufgefordert, sich direkt an die Verfassunggebende Lan- des versammlung von Baden- Württemberg zu Wenden. Für Verfassungsfragen sei allein das Parlament zuständig. Die Landesregierung enthalte sich konsequent jeder Beeinfſussung der Verfassungsarbeit. Sie lehne es auch ab, mit dem Auswärtigen Amt auch weiter über diese Frage zu verhandeln. „Bayerns Treue wankte nie“ In einem Offenen Brief weist Bundesfinanz- minister Fritz Schäffer die Außerungen von Ministerpräsident Dr. Maier über angebliche separatistische Bestrebungen Bayerns in den Jahren kurz nach dem Kriege zurück. Schaf- fer betont in seinem Brief, daß während sei- ner Ministerpräsidentschaft in Bayern im Jahre 1945 von einer Besatzungsmacht die Frage gestellt worden sei, ob Bayern selb- ständig zu werden wünsche. Im Einverständ- nis mit seinem Kabinett habe er damals die Antwort gegeben: Bayern will das Unglück Deutschlands nicht vergrößern. Bayern hat in Stunden schwerer Versuchung und Not nicht einen Finger breit in seiner deutschen Treue gewankt“. 5—— Mißachtung genügt nicht! Für schärfere Uberwachung der KP-Presse Stuttgart(ZSH). Der Informationsdienst der südwestdeutschen CDU hat dem Innen- minister von Baden- Württemberg, Fritz Ulrich (SPD), ein„passives Verhalten“ gegenüber der Berichterstattung der KP-Presse vorge- Worfen und gleichzeitig eine schärfere Uber- Wachung der kommunistischen Zeitungen des Landes gefordert. Die Fraktion der CDU habe dieser Tage bei der Begründung einer gro- Ben Anfrage in der Verfassunggebenden Lan- desversammlung nachdrücklich auf die ent- stellende und beleidigende Berichterstattung der kommunistischen Landespresse über die Ereignisse in Ostberlin hingewiesen, vom In- nenminister jedoch zu diesem Punkt der Dis- kussion keine verbindliche Antwort oder Zu- sicherung erhalten. Die CDU könne sich mit Allgemeinen Feststellungen über den Willen der Dandesbehörden, demokratiefeindliche Elemente zu bekämpfen, nicht abfinden. Mit, billigen Phrasen über die ‚unter Ausschluß der Öffentlichkeit erscheinenden kommunisti- schen Zeitungen“ könne die linksradikale Ge- Tahr nicht gebannt werden., Solange zahlreiche Geschäftsleute die kommunistische Presse durch fortlaufende Anzeigenaufträge unter- stützten, bestehe noch kein Anlaß, die Publi- Kationsorgane der KPD lediglich durch groß- zügige staatliche Mißachtung zu strafen. Die CDU unterstütze nachdrücklich das vom „Volksbund für Frieden und Freiheit“ für den Einzelfall vorgeschlagene kurzfristige Verbot der kommunistischen Zeitungen und erwarte vom Innenministerium bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit eine entsprechende Zu- sicherung. * Zum amerikanischen Unabhängigkeitstag übermittelte Bundespräsident Heuss Präsi- dient Eisenhower telegrafisch seine Glücc- In der Bundesrepublik eingetroffen ist der erste Vorsitzende der Sozialistischen Partei Japans, Kawakami. Er will sich in Bonn und Berlin aufhalten. 5 0 Schulden an Frunkreich unerkannt Erneute Abstimmung im Bundestag Verstimmung in Paris Bonn(E. B.) Der Bundestag hat die Ab- stimmung über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich über die Ab- geltung der französischen Nachkriegshilfe wiederholt und das Ratifizierungsgesetz nun- mehr mit 190 gegen 147 Stimmen bei 11 Ent- haltungen angenommen. Der zum Gesamtkomplex der Londoner Schulden abkommen gehörende Vertrag mit Frankreich war in der Donnerstagsitzung überraschend mit einer Mehrheit von 13 Stim- men abgelehnt worden, weil— wie Sprecher der SPD und der Deutschen Partei betonten — die„Ausbeutung“ der französischen Be- satzungszone so umfangreich gewesen sei, daß niemand mehr von Nachkriegshilfe Frank- reichs sprechen könne. Bundestagspräsident Hermann Ehlers gab vor der erneuten Lesung des Vertrages bekannt, daß ihm eine große Zahl Abgeordnete mitge- teilt habe, sie seien sich über den Inhalt des Abkommens„nicht im Klaren“ gewesen. Er habe nach der Geschäftsordnung das Recht, in Einzelfragen über die Wiederholung einer Abstimmung selbständig zu entscheiden. Der SPD-Abgeordnete Walter Menzel widersprach der erneuten Abstimmung und sagte, bei den „Nein-Sagern“ habe es sich lediglich um einen Motiv-Irrtum gehandelt, der weder rechtlich noch politisch beachtlich sei. Die Donnerstag-Debatte hatte in der fran- 26ösischen Offentlichkeit viel Staub aufgewir- belt. Das konservative Massenblatt„Aurore“ spricht unter der Schlagzeile„Deutschland, Verantwortlich für den Tod Hunderttausender Franzosen und die Plünderung unserer Fabri- ken, wagt es, uns zu beleidigen“ von, einer „skandalösen Sitzung“ des Bundestages. Die deutschen Bundestagsabgeordneten hätten „zu Weit“. Die Deutschen hätten fünf Jahre lang aus Frankreich jeden Tag Werte in Höhe von 400 Millionen Franken herausgeholt.„Sie haben unsere Fabriken geplündert und unsere Männer requiriert. Zu all dem haben sie noch Hunderttausende von Opfern in den Gas- kammern umgebracht. Und heute wagen sie es, uns zu beleidigen. Das ist unverschämt und untragbar.“ Der linksgerichtete„Combat“ schreibt in maßvollerem Tone, mit der Aktion des Bun- destages sei der Schlüssel zu der Schublade, in der der Vertrag über die Europa-Armee aufbewahrt werde, noch einmal herumgedreht worden. Die Beschuldigung, Frankreich habe deutsche Fabriken ausgeplündert, hätte teil- weise begründet sein können, wenn Frank- reich eine industrielle Zone besessen hätte. Das sei aber nicht der Fall gewesen.„Man kann sogar weiter gehen und es bedauern“, fährt das Blatt fort,„daß die wirtschaftlichen Möglichkeiten der französischen Besatzungs- zone nicht rationeller ausgenutzt wurden. Wir wollen jetzt, nach zehn Jahren, keine Bilanz mehr ziehen und nicht daran erinnern, was die Besatzung Frankreich allein auf wirt- schaftlichem Gebiet gekostet hat. Aber der Ernst der Situation, der in dem Beschluß des Bundestages liegt, kann nicht verkannt wer- den“. Auch die Saar-Entschliegßung des Bundes- tages wurde in Frankreich mit großer Ver- ärgerung zur Kenntnis genommen. In fran- zösischen Reglerungskreisen wurde erklärt, die Saar- Entschließung habe die Hoffnung auf eine eéeventuelle Europäisierung des Saar- gebiets verringert. Doch habe der französische Standpunkt, daß das Saargebiet einem inter- nationalen Regime unterstellt werden sollte, durch die Entschließung des Bundestages keine Anderung erfahren. Man sei aber in Frank- reich besorgt über die„verstärkten Töne des deutschen Nationalismus“ 5— Blanks erste Besprechungen in den USA EVG das Hauptthema— Deutschland-Resolu- tion des US- Kongresses Washington(UP). Der Sicherheitsbe- auftragte der Deutschen Bundesregierung, Theodor Blank, sein Stellvertreter Albrecht von Kessel und der ehemalige General Adolf Heusinger trafen in Washington mit Vertre- tern des Außen ministeriums, Beamten des Verteidigungs ministeriums, des Schatzamtes und des Amtes für gemeinsame Sicherheit zusammen. Auch der amtierende amerikani- sche Außenminister Walter Bedell Smith soll, obwohl er offiziell nicht als anwesend ge- meldet wurde, verschiedentlich an den Bespre- chungen teilgenommen haben. Zu Mittag gab er zu Ehren der deutschen Delegation im Blair House ein Essen, an dem zahlreiche leitende Beamte der Regierung Eisenhower teilnah- men. So traf Blank und seine Begleitung mit MSA- Direktor Harold Stassen, dem amtieren- den Verteidigungsminister Roger Kyes und Allen Dulles, dem gerade von Berlin zurück- gekehrten Leiter des US-Informationsdienstes, zusammen. Unter anderem waren auch der Von seiner Sonder mission in Korea zurückge- kehrte Stabschef der Armee Collins sowie der Chef der Deutschlandabteilung im Außen- ministerium James Riddleberger anwesend. Die amerikanischen Beamten, die Blank angeblich als denjenigen Europäer ansehen, der am meisten mit der Materie der Europa- Armee vertraut ist, wollen insbesondere von dem deutschen Sicherheitsbeauftragten eine authentische Prognose über die Aussichten für die Ratifizierung des EVG- Vertrages. Blank dagegen soll bei seinen amerikanischen Ge- sprächspartnern auf eine klare Darlegung der von den USA geplanten Finanz-, Verteidi- gungs- und Außenpolitik dringen, soweit sie die europäischen Belange betreffen. Der amerikanische Senat sprach in einer bereits vom Auswärtigen Ausschuß gebillig- ten Resolution„im Namen des amerikanischen Volkes die feste Uberzeugung aus, daß die Bevölkerung in Ostdeutschland ein Recht auf ihre grundlegenden, unveräußerlichen und gottgegebenen Rechte hat, für die sie jetzt kämpft und daß das jetzt geteilte Deutsch- land ein Recht auf Wiedervereinigung unter einer frei gewählten Regierung hat“.„Der Kongreß“, so heißt es in der Resolution wei- ter,„drückt den Menschen in Ostdeutschland seine Freundschaft und Sympathie aus, beson- ders denen, die in patriotischer Auflehnung gegen die kommunistische Tyrannei gelitten haben. Er verurteilt die Maßnahmen des kommunistischen Regimes, Menschen, die ihre Liebe zur Freiheit und Gerechtigkeit offen gezeigt haben, zu töten, einzukerkern und zu deportieren. Dieses Opfer für die Freiheit Wird der Sache der Freiheit in allen vom Kommunismus unterdrückten Nationen die- nen und den freiheitsliebenden Völkern über- all eine Inspiration sein“. Senator Wiley, der Vorsitzende des Außen- Politischen Ausschusses des Senats, erklärte vor Pressevertretern, die Resolution sei als Hilfe für Bundeskanzler Adenauer im Wahl- kampf gedacht. Der Ausschuß hatte sich von Unterstaatssekretär Thruston Morton die Ver- sicherung geben lassen, daß die Regierung gegen die Verabschiedung der Resolution keine Bedenken einzuwenden habe. Das Repräsentantenhaus verabschiedete ohne größere Anderungen das von Präsident Eisenhower vorgelegte Militärbudget für das neue Haushaltsjahr. Für Armee, Marine und Luftstreitkräfte werden danach vom 1. Juli 1953 bis zum Beginn des zweiten Halbjahres 1954 insgesamt 34,434 Milliarden Dollar aus- geworfen. Der Landesverband Hessen der FDP will sich mit den Landesverbänden der CDU und DP in Verbindung setzen, um sicherzustellen, daß in jedem hessischen Wahlkreis bei den Bundestagswahlen nur ein Kandidat für die — Bonner Koalitionsparteien aufgestellt 5 Ist Rhee jetzt zum Kompromiß bereit? Washington kommt Südkorea entgegen— Nordkoreaner in Rhees Armee Seoul!(UP). Nach Mitteilung einer dem südkoreanischen Präsidenten nahestehenden Persönlichkeit soll Syngman Rhee nunmehr einem Kompromiß zugestimmt haben, mit dessen Hilfe die amerikanisch- koreanischen Differenzen hinsichtlich des Abschlusses eines Waflenstillstandes möglicherweise überwun- den werden können. Unterstaatssekretär Walter Robertson, der Persönliche Beauftragte Präsident Eisenho- Wers, hat die Forderungen Rhees zurückge- Wiesen, daß die USA der Wiederaufnahme Jer Kämpfe in Korea zustimmen sollten, falls es einer politischen Koreakonferenz innerhalb von 90 Tagen nicht gelinge, einen annehm- baren Plan zur Wiedervereinigung Koreas durchzusetzen. Rhee soll auf seine ursprüng- liche Forderung verzichtet haben, daß ein amerikanisch- koreanischer Sicherheitspakt noch vor dem Inkrafttreten des Waffenstill- standes unterzeichnet werden müßte. Die USA sind jedoch bereit, mit Südkorea unverzüglich Verhandlungen über einen derartigen Pakt aufzunehmen. Aus zuverlässiger Quelle Washingtons ver- lautet, daß die USA bereit seien, einen Ab- bruch der sich einem Waffenstillstand an- schließenden politischen Koreakonferenz in Erwägung zu ziehen, falls die Kommunisten vernünftige Vorschläge zur Wiedervereinigung Koreas ablehnen und dadurch den Verhand- lungsablauf hemmen sollten. Etwa 1300 ehemalige nordkoreanische Kriegsgefangene, die auf Anordnung Präsi- dent Syngman Rhees freigelassen wurden, tra- ten als Freiwillige in die südkoreanische Ar- mee ein. Die früheren Gefangenen trugen alle rote Halstücher mit der Aufschrift:„Frei- Williger“. Paris verspricht wieder Selbständigkeit Saigon(UP). Das Oberkommando der französischen Streitkräfte in Indochina gab die Entsendung weiterer Truppenverstärkun- Sen nach Kambodscha bekannt, nachdem Kö- nig Norodom angekündigt hatte, sein Volk zu mobilisieren, um die Unabhängigkeit Kam- bodschas von Frankreich zu erreichen, Die jetzt in Kambodscha stehenden französischen Truppen seien dann doppelt so stark wie die Natlonalarmee des Königs von Kambodscha. In Pnom Penh sind 50 einheimische Ka- detten einer französischen Offiziersschule un- ter Mitnahme von Waffen und Kvaftfahr- zeugen verschwunden. Sie haben sich offen- bar der Nationalarmee ihres Königs zur Ver- fügung gestellt. Die französische Regierung hat sich auf Grund der Lage gezwungen gesehen, den drei zudochinesischen Staaten Kambodscha, Laos und Vietnam wieder einmal größere Selbstän- digkeit zu versprechen, um einen Austritt die- ser Staaten aus der französischen Union zu Verhindern. Ein Sprecher des französischen Außenministeriums hat in diesem Zusammen- hang die Ernennung von Maurice Déjean, des bisherigen französischen Botschafters in To- kio, zum neuen französischen Hochkommis- sar in Indochina bekanntgegeben. Wie es heißt, lehnt Frankreich in seinen Noten an die drei assoziierten indochinesischen Staaten eine völlige Unabhängigkeit dieser Länder ab, verspricht ihnen aber innerhalb der franzö- sischen Union eine größere Selbständigkeit. Aleide de Gasperi wurde mit der Bildung einer neuen italienischen Regierung beauf- tragt. Er wird Staatspräsident Einaudi am Dienstag eine endgültige Antwort erteilen. Königin Elisabeth II. kehrte zusammen mit mrem Gatten, dem Herzog von Edinburgh, Lon ihrem dreitägigen Aufenthalt in Nord- irland wohlbehalten nach London zurück. Einen Krankheitsurlaub mußte nun auch der britische Versorgungsminister Duncan Samdys nehmen. Damit sind vier britische Mi nister wegen Krankheit an der Wahrnehmung kte verhindert. 7 Rasche Hilfe gefordert Für Schäden durch Unwetter und Hochwasser Stutt gart(28H). Der Landwirtschafts- und Ernährungsausschuß der Verfassung Sebenden Landes versammlung Wird die Lan- desregierung ersuchen, umgehend Erhebungen über den Umfang der Unwetter und Hoch- Wasserschäden in Baden- Württemberg amZu- stellen und dem Parlament geeignete Hilfs- maßnahmen Vorzuschlagen. In seiner letzten Sitzung hat der Ausschuß ferner den Finanz- Ausschuß gebeten, sich in seiner nächsten Sit zung ebenfalls mit dieser Frage zu beschäf. tigen, um zur beschleunigten Einleitung von Hilfsmaßnahmen beizutragen. Die Aussprache im Landwirtschafts- und Ernährungsausschuß ergab, dag neben Starken Beschädigungen an Straßen und Wegen vor Allem auch auf Wiesen und Ackern erhebliche Uberschwemmungsschäden entstanden sind. Kompromiß im Ladenschluß-Konflikt München(UP). Bei den Schlichtungs- Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts um den Ladenschluß in München kamen die streitenden Parteien, DGB, DAG und Einzel- handel einerseits und die Textilflrma C.& A. Brenninkmeyer andererseits überein, für die Dauer der Verkehrsausstellung(bis zum 11. Oktober) die Läden am ersten Samstagnach- mittag jedes Monats bis 17 Uhr offenzuhalten. Auch am 8. August(Sommerschlußgverkauf) ist die Offenhaltung der Ladengeschäfte vor- gesehen. Erstmals können die Geschäfte dem- nach am heutigen Samstag offenhalten. US-Verkehrs maschinen für Lufthansa K 6In(OP). Die Deutsche Gesellschaft für Luftverkehrsbedarf teilte mit, die künftige Deutsche Lufthansa werde ihren Betrieb mil Zzweimotorigen amerikanischen„Convair“- und viermotorigen„Lockheed“-Super-Constella- tions-Flugzeugen aufnehmen. Aus der Mit- teilung geht nicht hervor, wieviele Maschinen für den Beginn des Flugbetriebes gekauft werden sollen. Beteiligte Kreise erklärten, die ersten Käufe würden„bescheiden“ sein. Rakosi festigt seine Position Formeller Rücktritt der ungarischen Regie- rung— Zahlreiche Umgruppierungen Budapest(UP). Die Umgruppierungen in der kommunistischen Parteiführung Un- garns, die vor einigen Tagen bekanntgegeben wurde, und der jetzt erfolgte formelle Rück- tritt der Regierung unter Ministerpräsident Matyas Rakosi hat allem Anschein nach eine Stärkung der Position Rakosis zum. Ziele. Das neue ungarische Parlament wählte den bisherigen Staatspräsidenten Ungarns, Istvan Dobi, erneut auf diesen rein repräsentativen Posten. Gleichzeitig wurden drei Minister der bisherigen Regierung Rakosi in den soge- nannten Präsidentschaftsrat gewählt und ih- rer Ministerposten damit automatisch ent- hoben. An die Stelle des bisherigen Vize- Präsidenten Istvan Kovacs, der ohne offizielle Erklärung fallen gelassen wurde, trat der bis- herige Erziehungsminister Josef Revai, be- kannt als Theoretiker der Kommunistischen Partei. Die anderen beiden Minister, die in den aus dem Staatspräsidenten, zwei stell- vertretenden Präsidenten, einem Sekretär und 17 Mitgliedern bestehenden Präsidentschafts- rat gewählt wurden, sind Arpad Hazi und Antol pro. Insgesamt wurden neun bis- herige Mitglieder des Rates nicht mehr wie- dergewählt. Das ungarische Parlament, das ebenso wie der Staatspräsident und sein Präsident- schaftsrat mehr oder weniger„Dekoration“ ist und nur zweimal im Jahre zusammentritt, vollzog diese Wahlen auf seiner ersten Sitzung nach den am 17. Mai erfolgten Parlaments- 7 Wahlen. Auf Grund dieser Parlamentswah- len trat auch das Kabinett Rakosi, jedoch zwei Wochen zu spät, verfassungsgemäß zurück. Der bisherige Justizminister Bela Kovacs hat dem Parlament gleichzeitig mit der Rück- trittserklärung der Regierung einen Antrag auf Verfassungsänderung unterbreitet, des- sen Annahme eine drastische Verringerung der Ministerzahl mit sich bringen würde. Wenn auch keine Prognosen darüber ange- stellt werden können, welche bisherigen Mi- nister dieser Kürzung zum Opfer fallen wer- den, so ist es doch so gut wie sicher, daß Rakosi auch Ungarns neuer Ministerpräsident sein wird. Mehr spanische Rechte in Tanger Sultan bestätigte das neue Statut Rabat(UP). Der Sultan von Marokko hat die von Spanien geforderte Reform des inter- nationalen Tanger- Statuts bestätigt, die eine Wesentliche Erweiterung der spanischen Rechte in Tanger enthält. Die Erlasse des Sultans bilden den Abschluß jahrelanger Verhand- lungen über das neutrale Hafengebiet von Tanger an der Küste von Marokko, das seit 1928 durch eine internationale Kommission verwaltet wird. Während des letzten Krieges hatten spanische Truppen das Gebiet besetzt, mußten es aber 1945 unter dem Druck der Westmächte räumen. Damals wurde ein neues Provisorisches Statut geschaffen, das jetzt auf Forderung Spaniens abgeändert wurde. Da- nach erhält Spanien wieder drei Vertreter in den maßgebenden Verwaltungsbehörden. Der Verwaltungsausschuß wird von zwei Franzo- sen, zwei Spaniern und drei Vertretern der übrigen Kontrollmächte gebildet. Spanien er- hält ferner einen verstärkten Einfſuß in der Polizei von Tanger. Die übrigen Kontroll- mächte— Großbritannien, die USA, Belgien, Holland, Portugal und Schweden behalten ihre Befugnisse. Das Gebiet von Tanger unter- steht formell der Oberhoheit des Sultans von Marokko. 05 15* gewann eine Nach- 18 e 85 Todesstrafe, die im 2 i F e e e ee 25 7 Unterhaus. Eine Sitz- f dem Lon- doner Evans gefordert worden War, wurde vom britischen Unterhaus abgelehnt. * R W 5 Freitag, 10. Juli Südweſtd. Nund ſchau In Belgien vermißt— in Rußland gefangen Bruchsal(IswW). Alfred Hihs aus Bruch- sal wurde 1942 als in Belgien vermißt gemel- det, Elf Jahre darauf erhielt dieser Tage sein 80 Jahre alter Vater vom Roten Kreuz die Nachricht, daß sein Sohn in russischer Gefan- genschaft ist. Der Suchdienst des Roten Kreu- zes teilte dem Vater, der im letzten Krieg drei Söhne verloren hat, mit, daß sein Sohn Alfred in Rußland zu zehn Jahren Zwangs- Arbeit verurteilt wurde. Bretten in mittelalterlichem Kleid Bretten(ZSH). Uber das Wochenende Wird Bretten wieder das Peter- und Paulsfest, das größte Heimatfest des Kraichgaus, feiern. Vier Tage lang wird die Stadt in müttelalter- lichem Kleid erscheinen. Den Höhepunkt des Festes bildet alljährlich der große Festzug am Sonntag, an dem sich neben einer Vielzahl von mittelalterlichen Trachten auch Bürger- wehren aus Baden, Württemberg und Hessen beteiligen. Das Fest wird alljährlich zum An- denken an eine glücklich abgewehrte Belage- rung der Kraichgaustadt seit dem Jahr 1504 gefeiert und wird immer wieder von vielen Tausenden besucht. Eine unbekannte Kartoffelkrankheit Mosbach(sw). Eine bis jeizt noch ficht bekannte Kartoffelkrankheif ist, wie das Landwirtschaftsamt Mosbach in seinem Mo- matsbericht für Juni bekanntgibt, infolge der Starken Regenfälle aufgetreten. An den Sten- geln treten ähnliche Erscheinungen auf wie bei der Krautfäule.— Die Tabakbauflächen müssen nach dem Bericht, da sie zum Groß- teil durch Unwetterschäden schwer heimge- sucht worden sind, umgebrochen und neu be- pflanzt werden. Landessporttag der Evang. Jugend Karlsruhe(28H). In diesem Jahr findet der Landessporttag der Evangelischen Jugend Badens am 11. und 12. Juli im Karlsruher Hochschulstadion statt, in dessen Mittelpunkt die Landes meisterschaft im Mannschafts-Drei- Kampf steht. Uber 500 evangelische Jugend- che werden sich an den Wettkämpfen be- teiligen. US-Marineboot fuhr auf Land Karlsruhe(ZSH). Ein Boot der US- Navy, das im Karlsruher Rheinhafen statio- niert ist, fuhr bei einer Ubung auf die infolge des Hochwassers überschwemmte Mole. Das Boot lag fest und neigte sich zur Seite. Erst nach Einsatz von zwei amerikanischen Ma- rinefahrzeugen konffte es aus seiner Lage be- treit werden. Autofahrer nehmen keine Rücksicht Karlsruhe(lid). Die nunmehr seit 30 Jahren bestehende Karlsruher Ortsgruppe der Bergwacht hat in ihrem Tätigkeitsbericht für das Jahr 1952/53 die Befürchtung ausgespro- chen, daß der Wanderer im Schwarzwald bald keinen unberührten, stillen Winkel mehr fin- den werde. Die für Kraftfahrzeuge gesperrten Wanderwege würden rücksichtslos als Fahr- straßen benutzt. Die Autofahrer brechen ein- Tach die Schranken oder Absperrungen nie- der. Diebes- und Hehlerbande ausgehoben K Ons tanz(Isw). Der Konstanzer Krimi- Nalpolizei ist es nach langwieriger Kleinarbeit gelungen, eine Diebes- und Hehlerbande aus- Zzuheben. Bis jetzt sind acht Personen in Haft genommen worden. Der Kopf der Bande ist ein 25 jähriger Konstanzer Mechaniker, der mit seinen Helfershelfern das ganze Boden- Seegebiet unsicher machte. In der Zeit von Juli 1952 bis Ende Februar 1953 wurden von innen nachweislich 13 Einbrüche verübt. Was nicht niet- und nagelfest war, wurde mitge- nommen. Der Wert der gestohlenen Güter Wird auf 20 000 DM geschätzt. Baden-Baden erwartet Außenminister Baden-Baden((w). Als eine einmalige Chance für die Kurstadt bezeichnete Ober- bürgermeister Dr. Schlapper das beabsichtigte Treffen der Außenminister der sechs Länder der Montan-Union am 6. und 7. August in Baden-Baden. Die Hotelbesitzer haben sich bereit erklärt, auch auf die Gefahr hin, daß das Treffen nicht stattfindet, auf Kurgäste 2zu verzichten, um die Konferenzteilnehmer un- terzubringen. Ratsschreiber muß ins Gefängnis Lahr Gsw). Der 40 Jahre alte Ratsschrei- ber der Gemeinde Altdorf, Kreis Lahr, wurde vom Schöffengericht wegen fe. Zesetzter schwerer Amtsunterschlagung in Tateinheit mit Urkundenfälschung und Untreue zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Eine Geldstrafe von 1180 DM gilt durch die Untersuchungshaft abgegolten. Der Angeklagte hatte gemeinsam mit dem Bürgermeister von Altdorf von 1949 bis 1951 die Gemeindekasse um 6600 DM. betrogen. Die Veruntreuungen wurden entdeckt, als die Revisionsabteilung des Lahrer Landratsamtes durch ein anony- mes Schreiben auf die Zustände im Altdorfer Rathaus aufmerksam gemacht worden War. Der Bürgermeister beging Selbstmord, als die Veruntreuungen bekannt wurden. Wird Wohleb kandidieren? Freiburg(ZSH). Es wird mit der Mög- lichkeit gerechnet, daß der frühere badische Staatspräsident und jetzige Botschafter der Bundesrepublik in Portugal, Leo Wohleb, als Kandidat der CDU in den Bundestagswahlen auftreten wird. Auf Anfrage bei der CDU, ob eine Kandidatur Wohlebs vorgesehen ist, wurde weder eine bejahende noch verneinende Antwort gegeben. Bankraub in Stetten am Kalten Markt Drei Banditen stahlen 8000 DM Stetten am Kalten Markt, Kreis Stockach(sw). Am Freitag morgen wurde die Filiale der Sparkasse Meßkirch von drei Banditen überfallen. Den Räubern sind etwa 8000 DM in die Hände gefallen. Am Morgen betrat einer der drei Männer die Sparkassenfiliale und sagte dem allein im Raum anwesenden Beamten, er wolle ein Sparkonto eröffnen. Während der Sparkassen- beamte dem vermeintlichen Interessenten be- reitwillig Auskunft gab, betraten die beiden anderen mit angeschwärzten Gesichtern den Raum, richteten die Läufe ihrer Revolver auf den Kassierer und riefen ihm zu:„Hände hoch und an die Wande stellen“. Dem Beamten blieb nichts anderes übrig, als der Aufforde- rung Folge zu leisten. Dann griff einer der Männer in die Kasse und entwendete etwa 8000 DM. Ein Stettener Einwohner, der die Banditen überraschte, als sie gerade das Ge- bäude verlassen wollten, wurde gleichfalls mit den Waffen bedroht. Dann liefen die Gangster einem nahegelegenen Wald zu. Zunächst nahm die Polizei an, daß die Tä- ter in einer schwarzen Mercedes- Diesel- Limousine, die in Stetten gestohlen worden ist, geflüchtet seien. In dem gestohlenen Wa- gen war nur noch wenig Treibstoff. Zu Mittag wurden die drei Männer bei Winterlingen im Kreis Ebingen von einem Passanten gestellt, doch bedrohten sie auch diesen mit ihren Schußwaffen. Die Täter stehen nach einer Fahndungsmel- dung der Polizei im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Einer von ihnen trug einen blauen Arbeitsanzug, die beiden anderen graue Dril- lichanzüge, Jeder der Täter war mit einem Walzenrevolver bewaffnet. Das Landeskrimi- nalamt hat die Bevölkerung um Mithilfe bei der Fahndung gebeten. Calcale Nundochiau Die geheimnisvolle Kraft Es geht dieses Mal nicht um die Atomkraft, welche wahrlich ungeheure, geheimnisvolle und gefährliche Kräfte in sich birgt. Es handelt sich um eine andere, nicht minder geheimnisvolle Kraft, welche allerdings nicht. zerstörend, sondern Gutes wirkend in Er- scheinung tritt. Diese Kraft der Güte und der Liebe, des Trostes und der Heilung wird sichtbar auch in den Werken der Inneren Mission, welche in diesen Tagen die Bevölke- rung unseres Landes um ihre Opfer und Spenden bittet. Der Mensch unserer Tage nimmt vielleicht als zu selbstverständlich, was durch den Dienst der freien Wohlfahrtspflege an den- jenigen geschieht, welche hungernd, krank, jeidend oder heimatlos die Hand nach Hilfe ausstrecken. Da gehen beispielsweise täglich gegen 1000 Diakonissen in über 700 würt⸗ tembergischen Gemeinden an die Kranken- betten alter und junger Patienten, richten die Kranken und ihre Betten, führen aus, Was der Arzt an Einreibungen, Wickeln, Einläufen oder sonstigen Anwendungen verordnet hat, und haben dazu für den Kranken noch ein gutes Wort der Aufrichtung und des Trostes. Da sind in vier württembergischen Anstalten für Schwachsinnige und Epileptiker 1 360 Pfleglinge zu versorgen. Es sind nicht nur völlig hilflose Pfleglinge darunter, welche fortlaufend das Bett verunreinigen und wie junge Vögelein geatzt werden müssen. Es sind unter ihnen vielfach krankhaft widersetzliche, nervöse und unruhige Pfleglinge jeden Alters, welche die Kraft und die Geduld und die Liebe des Pflegers nicht nur am Tage, son- dern auch zur Nachtzeit beanspruchen. Da sind die Krankenhäuser, die Pflegeheime für unheilbar Leidende, die Heime für halbe Kräfte, für Taubstumme, für Blinde und für viele anderen Lebensnöte. Uberall in diesen Häusern wird ein Dienst verlangt, welcher eben nicht durch äußere Annehmlichkeiten oder durch Geld schmackhafter gemacht wer- den kann, sondern einen ganzen, opferberei- ten Einsatz verlangt. Es ist schon ein Geheimnis, daß es immer Wieder Männer und Frauen gibt, welche be- reit sind, so richtig den„Dreck anderer Leute“ zu schaffen, Menschen, welche bereit sind, uns auch den ekelerregendsten Dienst zu tun, wenn wir krank und hilflos daliegen. Es ist nicht selbstverständlich, daß wir Eltern unser geistesschwaches Kind, dessen Pflege Über unsere Kräfte geht, einem gutgeführten Heim übergeben dürfen, in welchem das Kind von liebevoller Fürsorge umgeben ist. Es ist auch unseres Dankes wert, daß die Pflegeheime etwa in Ludwigsburg oder in Winterbach den alten Vater oder die Mutter aufnehmen, wenn sie durch ein langes schwe- res Leiden der Pflege bedürfen, welche wir innen in unseren engen Wohnverhältnissen nicht geben können. Es wäre unausdenkbar, solte einmal die ge- heimnisvolle Kraft der Liebe versiegen. Die Welt ist voller Tätigkeit, voller Fortschritte auf allerlei Gebieten. Ubersehen wir dar- über nicht die stille Gotteskraft der Liebe und der Barmherzigkeit, welche auch in den Werken der Inneren Mission sichtbar und Wirksam werden möchte.. Es kann nicht jeder von uns Kranke pfle- gen und sein Leben ganz in den Dienst täti- ger Liebe stellen. Aber jedes von uns kann durch ein fröhlich gegebenes Opfer mithelfen, daß die Werke der Nächstenliebe gefördert und erhalten werden. 5 Sitzung der Intereſſengemeinſchaft. Wie aus dem Vereinskalender erſichtlich, führt die Intereſſengemeinſchaft am Diens⸗ tag Abend im Löwen eine Sitzung durch, auf der die Veranſtaltungen für die kommenden Monate feſtgelegt werden und weitere An⸗ gelegenheiten beſprochen werden ſollen. Die Vereinsvorſtände und Delegierten werden auf dieſe Sitzung hingewierſen. Daflenaus gleich. 5 Bei Reklamationen wegen Ausbleibens von Ausgleichsleiſtungen muß immer wieder feſt⸗ geſtellt werden, daß der Reklamierende einer entſprechenden Leiſtungsantrag garnicht ge⸗ ſtellt hat. Es liegt lediglich ein Antrag auf Feſtſtellung des Schadens vor. Dieſer allein genügt aber nicht für die Bewilligung einer Leiſtung; dieſe muß auf beſonderem amt⸗ lichen Vordruck beantragt werden. Die in Frage kommenden Geſchädigten wollen des⸗ halb nochmals prüfen, ob ſie nebeſt dem Feſtſtellungsantrag auch den Leiſtungsantrag für die gewünſchte Hilfe(Hausratshilfe, Kriegsſchadenrente uſw.) eingereicht haben. Bei dieſer Gelegenheit ſei nochmals darauf hingewieſen, daß Anträge auf Feſtſtellung des Schadens nur noch bis 31. 8. 1953 geſtellt werden können. Die Sprechſtunden des Aus⸗ gleichsamtes(Luiſenſchule) ſind: Montag und Mittwoch, vormittags von 8— 12 Uhr. Devisen für Jugoslawien- Reisen Entsprechend dem neuen deutsch- jugoslawi- schen Reiseabkommen vom 12. Juni 1953 ist nunmehr für nichtgeschäftliche Reisen nach Jugoslawien für die Zeit vom 1. Juli 1953 bis zum 30. Juni 1954 ein Devisenkontingent in Höhe von einer Million Dollar zur Verfügung gestellt worden. Die Devisen können bei allen Aubßenhandelsbanken oder durch Vermittlung von Reisebüros bis zu einem Jahreshöchst- betrag von 800 DM je Person(bei Kindern unter 13 Jahren bis zu 400 DH erworben werden. Wettervorhersage Am Samstag bel zeitweise aufgelockerter Bewölkung immer noch gelegentlich leichte Niederschläge, Höchsttemperaturen um oder etwas über 20 Grad, schwache westliche Winde, Sonntag Wolkig mit Aufheiterungen, nur noch geringe Niederschlagsneigung, nicht mehr so schwül wie bisher. Filmſchau. „Wenn Abends die Heide träumt“, dieſer Titel des zauberiſchen Liedes iſt der Vorwurf zu einem neuen deutſchen Heimatfilm, in dem Liebe, Landſchaft und das Lied in einem harmoniſchen Dreiklang zuſammenſtimmen. Leidenſchaftliche Liebe und unverbrüchliche Freundſchaft ſind die beiden Hauptkompo⸗ nenten des Films, der ſich in ſeiner roman⸗ tiſchen Umgebung ein durchaus aktuelles und reales Thema gewählt hat. Zwei Freunde, unverbrüchlich durch gemeinſame Erlebniſſe verbunden, ſtehen die ſchwerſten Belaſtungs⸗ proben wegen einer Frau durch, die dem einen verſprochen iſt und den andern liebt. Ueber dieſer ſchweren Auseinanderſetzung, die zum Schluß dem einen Leid, dem andern aber Glück bringt, wölbt ſich der ewige Him⸗ mel der Heide, der dem Film ein markantes Gepräge gibt, wie die ſchweren Entſchlüſſe der beiden Freunde. Schuld und Sühne ſtehen hart beiſammen und nur ein feſt zu⸗ packendes Schickſal mag endlich das ſchwere Los der beiden Freunde zu entſcheiden Ru⸗ dolf Prack, Victor Staal und die Nachwuchs⸗ ſpielerin Margot Trooger bilden das Spitzen⸗ trio, das ſich ſchauſpieleriſch in nichts nach⸗ ſteht. Willi Schneider, der vom Rundfunk bekannte Baß⸗Bariton gibt neben der herr⸗ lichen Landſchaftsaufnahmen dieſem Film ein beſonderes Gepräge. Im zweiten Programm läuft der Wild⸗ weſter„Gefährliche Miſſion“, ein ausgeſpro⸗ chener Reißer mit tollen Knallereien, harten Kämpfen und ſchönen Frauen, nach bekann⸗ tem Muſter aus Hollywood. Nicht zu ver⸗ geſſen am Dienstag und Mittwoch die bei⸗ den Filme um Eliſabeth II., die ſicher wegen ihrer Aktualität beſonderem Intereſſe begeg⸗ nen dürften.* ö„ 5 Spielplan vom 6. Anfang Ende Montag, 6. Juli 19.00 22.30 Zum letzten Male! Kurpfalzstraße freier Verkauf Dienstag, 7. Juli 19.30 22.15 Zum letzten Male:„Ballettabend“ Kurpfalzstraße Die weiße Rose von Fortner. Der ver- lorene Sohn v Prokofieff Petruschka von Strawinsky. Miete H. Th.-G. Gr. H und freier Verkauf Dienstag, 7. Juli 19.30 22.00„Der wWitwenfächer“, Romödie von Haus Friedrichsplatz Mittwoch, 8. Juli 19.30 22.00„Der Barbier von Sevilla“, Kurpfalzstraße Oper von G. Rossini. Miete L. Th.-G. Gr. L und freier Verkauf Mittwoch, 8. Juli 19.30 21.30 Erstauffühung! Haus Friedrichsplatz Donnerstag, 9. Juli 19.30 21.45„Preußisches Kurpfalzstrage Donnerstag, 9. Juli 19.30 22.00 Haus Friedrichsplatz 19.30 22.45„Der Zarewitsch“. Kurpfalzstraße Freitag, 10. Juli 19.30 Haus Friedrichsplatz 22.00 Jamstag, 11. Juli 19.30 22.00„Der Barbier von Sevilla“. Miete O. Kurpfalzstrage Th.-G. G. O und freier Verkauf Jamstag, 11. Juli 19.30 21.30„Das Perlennemd“. Miete G. Gr. I. Haus Frledriehsplatz Sonntag, 12. Juli 20.00 Kurpfalzstraße 22.15 chen“. freier Verkauf Nationaltheater Mannheim Juli 1953 bis 12. Juli 1953 dramatisches Gedicht von Friedrich Schiller, Miete K, Th.-G. Gr. K und Wolfgang Martin Schede Gr. II. Th.-G. Gr. E u. freier Verk. „Das Perlenhemd'e, Oper von Leo Justinus Kauffmann. Miete M, Gr. I und freier Verkauf Märchen“, von Boris Blacher. Miete N, Gr. N und freier Verkauf „Der witwenfächer“. Miete E. G. I. Th.-G. Gr, E und freier Verkauf Miete B, Gr. B und freier Verkauf „Der witwenfächer“. Miete& Gr. II, Th.-G. und freier Verkauf Th.-G. Gr. G und freier Verkauf Zum letzten Male!„Preußisches Mär- Miete J, Th.-G. „Don Carlos“, Mlete E komische Ballettoper Th.-G. TBh.-G. Gr. J und Glüclcuunsch- Harten Verlobungs- und Vermãhlungs- Harten fertigt an: Neckar bot᷑e · Druckerei e Selten ist die Kraft von PRIL so verb! ostenlaos Mit PRIL„entspanntes Wasser“ ist flüssiger als gewöhnliches Wasser. Es schiebt sicht mühelos unter Fett und Schmutz und sdquẽ-˖emmi alles Weg. Im Nu ist das Geschitt ohne abzutrodenen glanzklur. Der lustige„Entspannungs- Bogen beweist die Wunder- wirkung des entspannten Wassers: man schiebt den Pfeil in den Schußkanal des Bogens, läßt ein Stäubchen PRIIL. in den„Pulverraum“ fallen und schon schießt der Pfeil durchs Wasser! Eine Prise PRIL genügt... schon schießt der Pfeil des kleinen PRIL.-Spielzeuges 8 8 wie von einem Bogen abgeschossen durch das Wasser. Ein Stäubchen PRIL- und schon ist eine ganze Schüssel voll Wasser in den wunderbaren Zustand versetzt, den die Chemiker„entspannt“ nennen. 5 üffend bewiesen worden wie mit dem, Entspannungs-Bogen“, dem kleinen Spielzeug aus bunt bedrucktem Wachspapier. erhalten sie den, Entspannungs- hegen Y ibtskkkin füx I. EufspuNHSs-Sb EM 5 (dieses lehrreiche Spielzeug, mit dem Sie im Wasser richtig schießen können) mit einem Probebeutel PRIL. und einen Probebeutel PRIIL. Auf Postkarte kleben und- als Drucksache einsenden an FEMWA- Werk, Düsseldorf, 2 80 5 5 Adenauer ö dankt dem deutschen Landvolk Landwirtschaft am allgemeinen Aufschwung nicht beteiligt— Raiffeisentag 1953 Frankfurt(UP). Den Höhepunkt des fünften deutschen Raiffeisentages bildete eine öffentliche Kundgebung in Frankfurt, in der Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer dem deutschen Landvolk für die seit dem Kriegs- ende geleistete Wiederaufbauarbeit dankte. Vor rund 6000 Delegierten und Ehrengästen aus dem Bundesgebiet und 13 ausländischen Staaten versprach der Kanzler den Bauern in der Bundesrepublik, daß sich die Bundesregie- rung künftig noch stärker als bisher um ihre Belange kümmern wolle. Gerade in letzter Zeit seien vor allem aus den kleinbäuerlichen Kreisen Klagen über wirtschaftliche Schwie- Ligkeiten herangetragen worden. Die Bundes- regierung werde versuchen, die Ursachen für die vordringlichsten Klagen schon in den nächsten Wochen zu beseitigen, Adenauer for- derte die Landwirte jedoch gleichzeitig auf, ihren Nöten vor allem durch Selbsthilfe zu begegnen. Reichsminister a. D. Andreas Hermes teilte in seiner Eigenschaft als Präsident des Deut- schen Raiffeisenverbandes mit, daß die land- Wrtschaftlichen Genossenschaften bereit seien, zur Vermeidung eines Verkaufsdruckes bei Brotgetreide in den bevorstehenden ersten Erntemonaten mehrere 100 000 Tonnen einzu- lagern und zu einem späteren Zeitraum den Verarbeitungsbetrieben zuzuführen. Die Ge- mossenschaften hätten der Einfuhr- und Vor- ratsstelle angeboten, die Einlagerung einer Menge von 200 bis 400 000 Tonnen Brotge- treide im Wert von 80 bis 160 Millionen PM Selbst zu finanzieren, Hermes appellierte an die Länderregierungen, den im Bundestag Verabschiedeten Gesetzen, die die Verwen- dung eines Teils der Reingewinne der Bank Deutscher Länder und der Landeszentralban- Een zur Bildung eines Tilgungsfonds für Ausgleichsforderungen vorsehen, im Bundes- rat zuzustimmen. Auf diese Weise könne ein Teil des Mangels an mittel- und langfristigen 5 für die Landwirtschaft behoben wer⸗ en Der Präsident des bayerischen Raiffeisen- Verbandes, Bundestagsabgeordneter Dr. Mi- chael Horlacher, betonte die Verbundenheit der land wirtschaftlichen Genossenschaften mit dem Mittelstand in Stadt und Land. Er wies die Kritik an den ländlichen Genossenschaf- ten zurück. Wer die Genossenschaften als kol- lektiv bezeichne, handlè entwreder in„finste- rem Unverstand“ oder„bewußt bösem Wil- len“. Vor der Mitgliederversammlung des Raiff- eisenverbandes hatte der Generalanwalt des Verbandes, Minister a. D. Lübke, erklärt, dag die westdeutsche Landwirtschaft seit 1952 an dem allgemeinen Aufschwung der Wirtschaft nicht mehr beteiligt sei. Der Index der land- wirtschaftlichen Betriebsmittel sei von 214 im Februar 1952 auf 212 im Februar 1953 und der Durchschnitt der land wirtschaftlichen Er- Zzeugerpreise im gleichen Zeitraum von 210 auf 194 gesunken. Die große Zahl der kleinen und Kleinst-Betriebe in Bezirken mit ungün- stigen Produktions voraussetzungen litten er- heblich unter der schlechten Parität der Preise. Auf die Entwicklung der ländlichen Genos- senschaften eingehend, teilte Lübke mit, daß im Bundesgebiet gegenwärtig 23 417 ländliche Genossenschaften über 3,34 Millionen Mit- gliedschaften verfügten. Allein bei den Raiff- eisenkassen betrage die Mitgliederzahl gegen- Wärtig 1,6 Millionen. Die Warenumsätze der ländlichen Genossenschaften auf unterster Ebene seien ständig im Steigen. Sie hätten 1949 4,2 Milliarden DM betragen und sich Bis Auf 8.5 Milliarden DM erhöht. Aus der dir tailichen Wien Erstes Fernseh- Hochamt in Deutschland Grundsatzfrage noch nicht geklärt Zum ersten Mal wurde ein katholischer Gottesdienst, ein feierliches Hochamt, im Fern- sehfunk vom NWDR Sender Köln übertragen. Im Anschluß an die Ubertragung aus der Krypta von St. Gereon in Köln fand eine Aus- sprache statt, in der Fragen praktischer Art besprochen wurden, so u. a., was fernseh- gemäß sei und was gesendet werden dürfe. Man war sich darüber einig, daß abgesehen von der grundsätzlichen Frage— Fernseh- messen oder nicht—, die zurückhaltende Form der ersten Kölner Sendung fortgesetzt werden solle. Vor allem aber sollten außer der Uber- tragung von Gottesdiensten auch andere For- men christlicher Fernsehsendungen geplant und entwickelt werden. Die Versuche, die end- gültig richtige Form der Sendung der heiligen Messe zu finden, müßten fortgesetzt werden. Andere Kreise meinten, daß trotz der guten Regie und der technisch einwandfreien Lei- stung die grundsätzlichen Bedenken gegen die Sendung des Mehßopfers im Fernsehen weiter- beständen. Seligsprechungs- Prozeß für Pater Weiss Nach einer Mitteilung des bayerischen Ka- Puzinerprovinzialats hat die Ritenkongrega- tion die Uberprüfung des Informativprozesses Zur Seligsprechung des einstigen Provinzials der bayerischen Kapuziner provinz, Viktrizius Weiss aus Eggenfelden, angeordnet. Der eigent- liche apostolische Prozeß dürfte in absehba- rer Zeit eröffnet werden. Der Informativ-Pro- zegB3 wurde bereits 1936 durch den Bischof von Regensburg abgeschlossen, seine weitere Be- arbeitung in Rom wurde aber durch den Krieg verzögert. Pater Viktrizius O. F. M. Cap. wurde am 18. Dezember 1842 in Eggenfelden geboren und starb am 8. Oktober 1924 im Kloster Vilsbiburg(Niederbayern) im Rufe der Hei- ligkeit Kardinal Stepinac ernstlich erkrankt Der Gesundheitszustand des Erzbischofs von Agram, Kardinal Stepinac, hat sich, wie der Korrespondent des Dubliner„The Standard“ aus Triest meldet, in besorgniserregender Weise verschlechtert. Kardinal Stepinac be- findet sich seit seiner Haftentlassung im De- zember 1951 in Krasic im Exil. Er leidet be- reits längere Zeit an einer schweren Lungen- erkrankung und muß seit mehreren Wochen das Bett hüten. Die Bitte der katholischen Hierarchie Jugoslawiens, dem Kirchenfürsten einen Kuraufenthalt in den slowenischen Al- pen zu gestatten, wurde von den kommunisti- schen Behörden abgelehnt. Dem Kardinal wurde strengstens verboten, das Dorf zu ver- lassen. Selbst eine Bitte des behandelnden Arztes, den erkrankten Oberhirten unter poli- zeilicher Bewachung in eine Klinik nach Agram zu bringen, um dort eine Röntgenaufnahme sowie eine gründliche Untersuchung vorneh- men zu lassen, wurde von der Provinzregie- rung von Agram ohne Angabe von Gründen Abgelehnt. Oberkirchenrat Kloppenburg im Ruhestand Unter dem Eindruck des von dem württem⸗ bergischen Landesbischof D. Haug vor der oldenburgischen Synode vorgetragenen Un- tersuchungsberichtes über die Ursachen der Oldenburger Bischofskrise entschloß sich der auf der letzten Synodaltagung bereits befri- stet beurlaubte Oberkirchenrat Kloppenburg, von sich aus seine Versetzung in den einst. Weiligen Ruhestand zu beantragen, ehe es zu einem formellen Antrag in der Synode selbst kam. Oberkirchenrat Kloppenbure hatte zu- nächst nach der Verlesung des Ausschubpe- richtes diesem grundsatzlich zugestimmt, Wollte jedoch die Konsequenzen daraus erst nach nochmaliger Rücksprache mit der Olden- burger Pfarrerschaft ziehen. Im Apschluß an diese Erklärung tagte die Synode als nicht- öffentlicher Ausschuß unter Hinzuziehung von Bischof D. Haug, Oberkirchenrat v. FHarling von der Kanzlei der ER D und einigen anderen beratenden Persönlichkeiten weiter. Erst vor diesem Forum kam es zu Oberkirchenrat Kloppenburgs um Verset⸗ zung in den einstweiligen Ruhestend. Seine Bitte, der durch sein Ausscheiden vakant ge- wordene Posten möge erst ein Jahr nach Amtsantritt des neuen Bischofs wieder besetzt und vorher nur kommissarisch verwaltet Wer- den, wurde von der Synode erfüllt ten Oberkirchenrat 5 hatte, verbleibt ebenfalls im Oberkirchenrat, Evangelischer Vertreter für Flüchtlingsfragen Dem Vertriebenenbeirat des Bundesvertrie- benen ministeriums soll gemäß Paragraph 23 des Bundesvertriebenengesetzes je ein Ver- treter der evangelischen und der katholischen Kirche angehören. Der Rat der EKD hat als Vertreter für die evangelische Kirche den Leiter der Abteilung, Soi ale Hilfe“ im Stutt⸗ garter Zentralbüro des Evangelischen Hilfs- Werks, Dr. Paul Collmer, benannt. Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken, Vom 4. 7. bis 11. Telefon: 47131. 7. die Rathaus⸗Apotheke. Ohe GMs leſe, hre Merlobung beehren Sieh angllgeigen: Dipl.-Kfm.(Viol 15 ber e 5. 9 5 19⁵³5 Einkochapparate verzinkt und emailliert Iher momeler hierzu Honservengläser Dosen und Dediel Ihre Verlobung geben bekannt: Weißblech und goldlock fert 4 Doschverschlleß- g i Hannelore Günther maschinen Paul Greß. dennen ede, Pfeiffer; 5. Juli 1953 K 1. 4—.—.— MANNHEIM Fußball- Vereinigung 1898 Mhm.-Seckenheim Unserem lieben Spieler Günther Maischein und seiner Braut Anneliese zur Vermählung die herzlichsten Glück- und Segens⸗ Jqunghennen Jungenten abzugeben. Wünsche. und ihrem lieben Brauligam ALBERT SEITZ zur Vermählung unsere herzlichsten Glück und Segens- Der Turnrat Wünsche. Der Vorstand. Hauptstr. 151 Turnverein 1898— Mannheim-Seckenheim Fall 5 5 voti eben Lamwenn a ond Werden zum Enhyickeln Helga Fischer angenommen. lech berate Sie jederzeit FOTO- Drogerie W. HOLLSTIN in ruhigem Hause, möglicht mit Liedertafel Mannheim-Seckenheim Laufend beste Unserem lieben Sängerbrautpaar Segenswünsche. Albert Seitz und Helga Fischer zur heutigen Vermählung die herzlichsten Glück und Der Vorstand Ferkel und Läufer stehen ständig zum Verkauf. 14 tägige Garantie. gel Unzufriedenheit erfolgt faus ch. Viehhandlung Wilh. Koblenz Gottesdienst Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche Samstag, 4. Juli 1953: 20 Uhr Singkreis(Pfarrhaus) Sonntag, 5. Juli 1953: Tag der Inneren Mission. Kollekte für den Gesamtverband der Inneren Mission. 8.30 Unr Christenlehre und Frühgottesdienst 9.30 Uhr Hauptgottesdienst Diakon Hoppe 5(Feierliches Opfer) 10.45 Uhr Kindergottesdienst Ausflu 7.45 Uhr am Löwen. 8 8 7. Juli 1933 20 Uhr Madchenkreis 1185 Uhr Jungenkreis 5 Vnttwoch, 8. Juli 1953 2 105 Madchenkreis(Ju 1 Uhr jungmännerkreis 8 9 Tull 53 2⁰ Uhr„„ . des evangel. Männervereins Trefpunkt ere) eim) 8 e Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Telefon 470 48 Junge Lehrerin 0 Vereins-Kalender sucht möbl. Zimmer fließendem Wasser. Adresse an Verlage des Blattes, Sängerbund 1865. Heute 20 Uhr Probe. ö NMännergesangverein 1861. Heute Samstag, 20 Uhr Probe Turnverein 98. Heute Samstag abend, 21 Uhr Turnstunde der] Männer. Vollzähliges Erscheinen ist unbedingt erforderlich.“ ö bl. Zimmer zu vermieten. Näheres Zähringerstr. 83, 1. 8t. Pulzirau für etwa 6—9 Stunden in der Schülertreffen lahrgans 1903/04 Entlassungsjahrgang 1918) Zu dem heute Samstag, 4. Juli 1953, 19.30 Uhr im Saale„Zum Löwen“ Schülertreffen ladet freundlichst ein stattfindenden Der Ausschuß. Woche gesucht. Schmitt, Freiburgerstraße 3 Zuverlässiger Maurer und Bauhitfsarpelter sofort gesucht. Baugeschäft Schg ECK, Seckenheim Tagung termine Interessengemeinschaft 1950 ger Seckenhefimer Vereine. Dienstag, 7. Juli, 20 Uhr im„Löwen“ bitten wir die Vereinsvertreter Oberkircherstraße 6 ee Doppier Nur in Apotheken und Drogerien erhältlich Ansetz-Banntwein 5 (40% zum Herstellen von Schnäpsen und Likören empfiehlt Ernst Spenagel Bekanntlich gibt es kein Allheilmittel gegen a1 die vielen Hàarerk kungen. 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Kirchenrat Rübe, der den beurlaub- RKloppenburg vertreten (Mebenzimmei) Zu dieser Besprechung, auf der die kommenden Veranstaltungs- festgelegt werden, um restloses und pünktliches Erscheinen. kin eleeliehes Augelat können Sie telefonisch aufgeben ö on 7850. 35 450 eken 5 Ein bewährtes HEUMANM-Heiimittel mit Dauerwirkung 7 Doueslobungs- und Vermablungsſcarſen Gluctwunscbſcarten iertigt an ( CKAR BOTE Duckzgg! — Stepptiecken- RIM Jefzt; Hauptstrasse 187 Verkauf von Inlet und Beitfedern anerkannt göfe Gudlitäten A— Otten 2 Herde und Maher in Allen Preislagen einschl. ROHRE für fachmännis sche boat 5. 5 Reparaturen aller Art ALBERT RSER, hnstellaßons- U. Blscnnermeister ster