1 Nr. 106 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 4. Juli 1953 Das Haushaltsrecht des Parlaments von Erwin Schoettle Per Vorsitzende des Haushalts ausschusses des eutschen Bundestages stellte uns nachfolgenden Artikel zur Verfügung. Die öffentlichen Haushalte sind in Deutsch- land leider für die erdrückende Mehrheit der Staatsbürger ein Buch mit sieben Siegeln. Die Versuche, den Haushalt zu popularisieren, sind begrüßenswert, aber sie scheitern zu- nächst noch an der Unübersichtlichkeit des Zahlenwerks. Das Budgetrecht der gesetzge- benden Körperschaften ist aber das Fund- ment einer echten parlamentarischen Demo- kratie, und die eikersüchtige Wahrung dieses Rechts gehört zu den vornehmsten Aufgaben der Parlamente. Der Deutsche Bundestag begründet seine haushaltsrechtlichen Zuständigkeiten auf das Grundgesetz und die alte Reichshaushaltsord- nung. Die Ausübung dieses Rechts durch das Gesamtparlament ist nur möglich durch das pesondere Instrument zur Vorbereitung seiner Haushaltsbeschlüsse, den Haushaltsausschuß, der aus 27 ordentlichen Mitgliedern und einer Anzahl Stellvertreter besteht. Er gehört zu den am meisten beschäftigten Parlaments- ausschüssen. Seine Mitglieder haben sich durch die dauernde Beschäftigung mit dem Haushaltsplan des Bundes eine eingehende Kenntnis der Methode der Haushaltsgestal- tung erworben, Sie sind in der Lage wie die Mitglieder kaum eines anderen Parlaments- ausschusses, sich einen Uberblick über den Aufbau der Bundesbehörden, deren inneren Zusammenhang, ihre Funktionen und ihr ma- terielles Gewicht zu verschaffen. Denn bei der Beratung des Haushaltsplanes werden alle Einzelheiten der Verwaltung auf den Tisch gelegt und auf ihre finanzielle Ausstattung sowie ihre sachliche Berechtigung hin geprüft. Dabei ist der Haushaltsausschuß natürlich genau so wenig völlig frei wie das Parlament. Neben den gesetzlichen und geschäftsord- nungsmäßigen Schranken für seine Tätigkeit gibt es natürlich die materiellen Schranken, die sich aus der Finanzlage des Bundes er- geben, Die Ubergangsperiode, in der sich die öktentliche Verwaltung in der Bundesrepu- plik nach der ersten Bundestagswahl befand, hat bedauerlicherweise zu einer Abschwä⸗ chung des Budgetrechts des Parlaments ge- Führt, Die Haushaltspläne kamen in den er- sten gahren der Bundesrepublik mit großer Verspätung vor das Parlament, und ihre Ver- abschiedung erfolgte meist erst nach dem Ab- jauf des Haushaltsjahres. Dadurch wurde eimer der wesentlichen Grundsätze des Haus- haltsrechts in der Praxis unwirksam gemacht, die Vorherigkeit des Haushalts, der ja nie- mals eine Aufstellung bereits vollzogener finanzieller Handlungen der öffentlichen Ver- waltung sein soll, sondern eine vorausschau- ende und den Tatsachen möglichst nahekom- mende Schätzung der Einnahmen und Aus- gaben der öffentlichen Finanzwirtschaft. Diese Ubergangszeit hat außerdem die un- angenehme Folge gehabt, daß das Parlament seinem Haushaltsausschuß Befugnisse über- tragen mußte, die weit über das hinausgin- gen, was Parlamentsausschüssen zugemutet werden sollte. Die Vorwegbewilligung von Ausgaben, die insgesamt hoch in die Mil- Harden gehen, durch einen 27köpfigen Aus- schuß, ist je länger je mehr von seinen Mit- gliedern als eine schwer zu tragende Bela- stung empfunden worden. Glücklicherweise sind wir mit dem Haushaltsjahr 1953/54 einen großen Schritt in der Richtung zu normalen Zuständen weitergekommen. Und es bleibt zu hoffen, daß der diesjährige Bundeshaushalt, wenn auch nicht zu Beginn des Haushaltsjah- res, so doch in dessen ersten Monaten verab- schledet werden kann. Der kommende Deutsche Bundesteg Wird bei der Wahrnehmung seiner Budgetrechte schon auf eine gewisse Tradition zurückgrei- en können, die sein Vorgänger geschaffen hat. Auch die Gegenspieler des Parlaments, die Behörden des Bundes und ihre Beamten, haben sich wieder daran gewöhnt, in Haus- aältsfragen den Bundestag u Sei 8 haltsausschuß zu 888 and e ers trauensvolle Zusammenarbeit nicht 2u 1 55 1 zu suchen. Nach der langen 5 5 en Unterbrechung haushaltsrecht- ai e eee eee e i r Fortschritt. Auch die Kleinste Finzelheit der öffentlichen Finanz- wirtschaft kann sich heute nicht mehr der Kontrolle durch das Parlament entziehen, und es darf hinzugefügt werden, daß die Tä- tigkeit des Bundesrechnungshofes, die der Uberprüfung des Vollzugs der Hausnaſte dient, die unerläßliche Ergänzung des Parlamenta- rischen Haushaltsrechts ist. Der Bundesrech- nungshof gibt dem Parlament nach Prüfung der Haushaltsrechneingen eines abgelaufenen Haushaltsjahres die Unterlagen für den Schlußakt der Haushaltskontrolle, für die Entlastung der Regierung. Es ist unmöglich, aus der Fülle von Zah- len einzelne Beispiele des Bundeshaushaltes herauszugreifen. Viele Positionen Unterliegen natürlich auch dem politischen Urteil, das je nach dem Standort verschieden ausfällt. ES darf aber gesagt werden, daß die vergangenen vier Jahre ein im ganzen nicht erfolgloser Versuch waren, den anerkannten Grundsatzen des Haushaltsrechts wieder Geltung zu Ver- Schaffen. Die modernen Parlamente sind auf diesem Gebiete die Erben und Vollstrecker einer Aufgabe, für die Generationen Von freien Bürgern durch die Jahrhunderte hin- durch gekämpft haben: die freie Mitwirkung der Staatsbürger und ihrer gewählten Ver- treter an der Gestaltung der Einnahmen und Ausgaben des Staates. Erst muß der Geologe gehört werden Das geologische Kartenwerk von Baden- Württemberg Ra rISTUHRE Dine für den Bau von Siedlungen, Fabrike Straßen, Talsperren und Brücken wichtige Vorarbeit wird von dem Geologischen Landesamt für Baden- Würt⸗ temberg in Freiburg und dessen Außenstellen in Heidelberg, Stuttgart. Tübingen geleistet. Die geologischen Spezialkarten, die von die- sen Amtern geschaffen werden, geben Aus- kunft über alle Untergrundsverhältnisse. Sie dienen nicht nur als Unterlagen bei Bau- Projekten, sondern auch bei der Suche nach Wasser, Erdöl, Kies, Sand oder Schotter. Die Vorgängerin des Geologischen Landes- amtes in Freiburg war die vor rund 65 Jah- ren gegründete Badische Geologische Landes- anstalt, die nach dem Kriege zuerst wieder die geologische Kartierung aufgenommen und das erste geologische Kartenblatt im Bundes- gebiet herausgebracht hat. Die von der An- stalt in jahrzehntelanger Arbeit geschaffene geologische Spezialkarte von Baden, ein 77 fertige Kartenblätter umfassendes Werk, War bei dem Luftangriff auf Freiburg im Novem- ber 1944 völlig vernichtet worden, Für das Gebiet des früheren Landes Baden muß also diese Spezialkarte Völlig neu hergestellt wer- Gen, Dagegen sind in Württemberg die Be- nde erhalten geblieben, 80 daß die für dieses Gebiet geschaffene Serie der geologi- schen Kartenblätter fortgesetzt werden kann. Das Schwergewicht der Kartierung in Ba- den- Württemberg liegt zur Zeit im Gebiet der tertiären Molasse nördlich des Bodensees, in dem deutsche Erdölgesellschaften nach Erd- 61 suchen. Die Kartierungsarbeit, die dort von Hochschulgeologen und privaten Geologen ge- leistet Wird, soll die erste Unterlage für die HErdölsuche abgeben, Ein Weiteres Interesse der Kartierung gilt gegenwärtig der Vulkan- rinne des Kaiserstuhls und den Erzgebieten des Schwarzwaldes. Die Kartierungsarbeit hat auch die Forschung stark angeregt. Neue Erkenntnisse des Freiburger Mineralogen und Petrographen Professor Hans Schniederhöhn über den Charakter des Grundgebirges und der sogenannten Urgesteine wird nun bald das Blatt„Freiburg“ der geologischen Spezial- karte 1:25 000 vermitteln.* Wirtschaft Erhard fordert Erhöhung der Importe Und kräftige Steigerung des Verbrauchs— Gegen Gewinnbeteiligung der Arbeitnehmer Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard for- derte auf der Jahrestagung des„Vereins Deut- scher Maschinenbau- Anstalten e. V.“ in Wies baden eine unverzügliche Steigerung des allge- meinen Konsums in der Bundesrepublik. Die Bundesrepublik könne nur dann mit weiteren Exporterfolgen rechnen, wenn sie ihre Einfuh- ren erhöhe. Bei dem gegenwärtigen Verbrauch der deutschen Bevölkerung reichten die benö- tigten Einfuhren nicht aus, um den Saldo bei der Europäischen Zahlungsunion(EZU) auszu- gleichen. Der deutsche Aktivsaldo bei der EZ U werde Ende Juni Wahrscheinlich die 600-Millio- nen-Dollargrenze erreicht haben. Die Bundes- regierung rechne damit, daß man demnächst an sie mit dem Ersuchen herantreten werde, die Exporte einzuschränken. Auf eine Einschränkung der Ausfuhren könne sich die Bundesrepublik jedoch unter gar keinen Umständen einlassen. Der Bundeswirtschaftsminister, der vor an- nähernd 1000 Vertretern der westdeutschen Wirtschaft sprach, bezeichnete es als erste Auf- gabe der nächsten Bundesregierung, die Steuer- politik zu reformieren und damit einen funk- tionsfähigen Kapitalmarkt zu schaffen. Die Ge- fahr eines zu großen staatlichen Einflusses auf die Wirtschaft sei heute größer denn je. Der Staat habe gegenwärtig bereits auf etwa 40 Pro- zent der gesamten Kapitalbildung Einfluß. ES sei höchste Zeit, daß der Unternehmer wieder wirtschaftlich frei und unabhängig von staat- lichen Einflüssen werde. Andernfalls werde er mit der Zeit sein Selbstvertrauen verlieren und in Vermassung und im Kollektiv untergehen. Erhard sprach sich für den baldigen Beginn einer Reprivatisierung der staatlichen Wirt- schaftsunternehmen aus. Der Staat habe in der Wirtschaft als Unternehmer nichts zu suchen. Die Reprivatisierungsmaßnahmen sollten bei den Unternehmen mit Veredelungsproduktion be- Sinnen. Der Wirtschaftsminister wandte sich gegen eine„syndikalische Gewinnverteilung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern“. Es sei zu befürchten, daß eine Mitbestimmung im Wirt- schaftsleben, die sich in innerbetrieblichen Ge- winnverteillungen äußere, auf Kosten der ge- samten Verbraucherschaft gehe. Arbeitnehmer und Arbeitgeber seien keinesfalls das gesamte deutsche Volk. Es müsse vermieden werden, daß die von gewissen politischen Kreisen angestrebte Verteilung der erzielten wirtschaftlichen Ge- winne zwischen Arbeitnehmern und Arbeit- 88 eventuell mögliche Preissenkungen ver- indere. Der Präsident des„Vereins Deutscher Ma- schinenbau-Anstalten e. V.“, Generaldirektor Pr. Günther Möllenberg, kündigte eine stärkere aktive Betsiligung der Unternehmerschaft am ökktentlichen Leben an. Da alle wirtschaftspoli- tischen Entscheidungen in politischen Gremien gefällt würden, müsse die Unternehmerschaft wurde zugunsten der Ausschußfassung des Entwurfs abgelehnt. Danach kann kein Gs meindebediensteter, ob Beamter, ständiger Angestellter oder ständiger Arbeiter, in den Gemeinderat gewählt werden. 117,8 Mill. für Preduktivitäts-Frogramm Aus Mitteln der Us- Wirtschaftshilfe werden der Bundesrepublik 117,8 Millionen DM für die Verwirklichung eines Produktivitätsprogrammes zur Verfügung gestellt, Unter dem Programm, das in enger Zusammenarbeit zwischen der Ms A-Sondermission für Deutschland und den Bundesministerien für Wirtschaft und Marshall plan ausgearbeitet Wurde, sollen 70 Millionen DM für Kredite zur Steigerung der Produkti- vität in Mittel- und Kleinbetrieben aufgewendet Werden. 30 Millionen sind für die Finanzierung von beispielhaften und richtungweisenden Pro- duktivitätsmaßnahmen(Produktivitäts-Sonder- projekte) bestimmt. Für die Verwirklichung von Produktivitäts-Guerschnittaufgaben, die allen Kreisen der deutschen Wirtschaft in gleicher Weise zugute kommen sollen, und zur Errich- tung eines Institutes zur Förderung der Pro- duktivität sind 17,8 Millionen DM vorgesehen. Die Mittel für dieses Programm stammen nach den Angaben der UsS-Hochkommission aus be- reits angesammelten Gegenwertmitteln(80 Mil- onen DM) und aus dem Gegenwert einer Son? derzuweisung in Höhe von 10 Millionen Dollar. Der 300 000. Volkswagen lief vom Band 70 00 Wagen sollen 1953 exportiert werden Wie Generaldirektor Dr. Heinz Nordhoff in einer Betriebsversammlung in Wolfsburg er- klärte, wollen die Volkswagenwerke in diesem Jahre 70 000 Wagen exportieren. Trotz stärkster Konkurrenz steige der Export ständig, sagte Nordhoff. Die Produktion solle daher erweitert werden. Veränderungen des Wagens sowie eine Anderung des Preises seien nicht beabsichtigt. Zur Zeit produzierten 19 400 Werksangehörige täglich 700 Wagen. Der Generaldirektor der Volkswagenwerke sprach aus Anlaß der Pro- duktion des 500 000. Volkswagens, der jetzt vom Fließband lief. zu dem Antrag des niedersächsischen Finanz- ministers Kubel an den allgemeinen Organisa- tionsausschuß in Celle, die Eigentumsrechte des Werkes auf das Land Niedersachsen zu übertra- gen, erklärte Nordhoff, daß man unter Hinweis auf alte Kontrollrats- Bestimmungen und Anord- nungen der Besatzungsmacht versuche, dem Werk bestimmte Eigentumsrechte nachzuweisen, „Das Werk ist eine Realität, mit der man rech- nen muß. Ich habe in unserem Hause noch kei- nen Minister gesehen, er hat mir aber auch nicht gefehlt“. Nach Angaben Nordhoffs hat das Werk seit der Währungsreform 280 Millionen D-Mark Steuern bezahlt. Wie der Generaldirek- tor weiter bekannt gab, wird er in Kürze nach Brasilien reisen, um dort über die Errichtung eines Montagebetriebes des Volkswagenwerkes zu verhandeln. — Deutsch- portugiesisches Abkommen Wie das Bundeswirtschaftsministerium be- kanntgab, wurde am 29. Juni in Bonn das dritte Zusatzprotokoll zum Handels- und Schiffahrts- abkommen zwischen der Bundesrepublik und Portugal vom 24. August 1950 unterzeichnet, das vom I. Juli 1953 bis 30. Juni 1954 gültig ist. Die diesem Protokoll beigefügten Anhänge enthalten Ein- und Ausfuhrkontingente für landwirt- schaftliche und gewerbliche Erzeugnisse, die un- ter Zugrundelegung des jetzigen Standes der Liberalisierung in beiden Ländern aufgestellt würden. Ferner wurden Zusagen auf Erteilung von Ausfuhrlizenzen für lüberalisierte Waren vereinbart. 5 Zurückhaltende Bilanz der Textil- Industrie „Im Ganzen betrachtet, hat das textile Jahr 1952 besser geendet, als es begonnen hat“, heißt es in dem jetzt vom Gesamtverband der Textil- industrie in der Bundesrepublik Deutschland veröffentlichten Jahresbericht 1952. Die Nachwir- kungen der krisenhaften Verhältnisse um die Jahresmitte seien noch nicht überwunden. In einzelnen Sparten habe sich die Lage infolge der nicht zu erzielenden Rentabilität bedrohlich verschärft. Nach den Angaben des Jahresberich- tes wurde die teilweise als Kkrisenhaft zu be- zeichnende Entwicklung stärker von der Preis- 5 her als vom Umfang des Absatzes beein- ußgt. Steuertermine im Juli 10. Juli: Lohnsteuer. Anmeldung und Abführung der im Juni ei haltenen Lohnsteuer und Kath. Kirchenlohn er(Monatszahler) Vier- teljahrszahler für die Monate April bis Juni. en von Lohn- und (Monatszahler), richten 10 l(Monatszahler), für die Monate April bis Juni.— Getränke- und Vergnügungssteuer. Steuererklärungen für Juni einreichen und Steuer entrichten.— Beförderungssteuer im Personen- und Ge- päckverkehr mit Personenkraftwagen. Nach- weisung für Juni einreichen und Steuer ent- richten(Monatszahler), Viertelsjahrszahler für die Monate April bis Juni. 15. Juli: Grundsteuer. Vorauszahlung leisten für Juls. 25. Juli: Beförderungssteuer im Güterverkehr mit Lastkraftwagen. Nachweisung für Juni einreichen und Steuer entrichten(Monats- zähler), Viertelsjahrszahler für die Monate April bis Juni.— Einkommen-, Umsatz- und Gewerbesteuererklärung für das K lender jahr 1952. Die Erklärungen sind spätestens am 15. Juli 1953 beim Finanzamt einzurei- chen. Gegebenenfalls ist Fristverlängerung zu beantragen. Copbright by Duncker-Verlag, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (13. Fortsetzung) Karolin, allein auf dem Rücksitz, viel Platz hatte ein Gefühl, als führen sie neben sich, durch Wolken, Als hätte sie die Erde, den testen Boden, die Wirklichkeit verlassen. Als klögen sie gar schon über dem Tod, Das scharfe Tempo, Kurven nahm, ald auf die andere Seite. Sie Wurde schwind- lig. Sie schloß die Augen riß sie wieder auf, Köpfe vor sich. unter der Mütze hervorquoll. samtig warm. Sie liebt ihn. Mein Gott, dachte Karolin. Und wenn 80 liebt wie ich dann leidet sie auch. Sie ballte die Hande in den dicken roten Fäustlingen aus Angorawolle, die 80 groß Faust darin machen daß man das außen am Hand- schuh sah. Sie fühlte die Nägel in ihrem sie leidet, dachte sie, Waren, daß sie eine konmte, ohne Fleisch. Sie leidet, vielleicht auch. jedes Verlangen von ihr erfüllt haben nie keine Zeit für viel Schlaf. Und sie keinen Ausweg und 1 Lösung. Und mit dem Simon jetzt die drückte sie bald auf die eine, für Sekunden und starrte auf die beiden Auf das Haar von Doi, das Dick und sie liebt ihn, sle ihn nur halb den Nebel wie durch einen Traum Und plötzlich weinte Karolin nervös und e und ey- 50 weinte sie. Lautlos, mit Ver- zerrtem Gesicht, daß sie häßlich wurde, wie haßte er sie, Weil sie hm mit ihren Tränen weh tat. Weil sie ihn quälte, Er hätte 812 schlagen mögen. Sie passierten die Brücke, die nach dem Sägewerk von Dubs führte. Die Brücke war nicht zu sehen. Aber alle drei im Wagen Wußten, daß sie dort, gleich neben mnen, über die Seelach führte. Fin bißchen weiter kam ihnen ein Scheinwerfer entgegen. „Pudlich“, sagte Doi kinster.„Ich wette, das Pudlich ist.“ Simon fuhr hart an den Straßenrand. Vier Wagen fuhren dicht hintereinander an ihnen vorbei. Karolin pregte das Taschen- tuch, das Simon gehörte. Und einen Augen- blick dachte sie: Hoffentlich kommt die Zoeppritz beim Abendessen am Büffet zu- recht. Nachdem die Autos von Pudlich mit ihren Scheinwerfern vorübergegeistert Waren, schien die Nacht noch dunkler und der Nebel noch dichter zu sein. Alles War zu Nebel geworden. Der Hugliberg, die Ufer der Seelach, der Wald, die Schmeewälle an den Straben das Leben, die Wünsche auch die Wünsche. Kurz vor Fiala verlor Simon plötzlich den Weg. Er Wollte das Tempo abbremsen, das Steuer herum reien es War schon zu spät. Der Wagen Stürzte ins weiße Nichts. ** das Severin saß in der großen Küche von Haus Weyprecht und ließ sich von dem Küchen- mädchen Mali das Essen auf den Tisch Stellen. Eigentlich Sollte er ja das Essen in auf seinem bestimmten an dem auch Meyer- Boden und die Musiker und Doi und Simon zu essen pflegten, wenn sie da waren. Aber da Doi und Simon heute nicht da waren, erlaubte er sich in der Küche zu sitzen. An dem großen Ecktisch im Erker, an dem die Küchenmädchen aßen und Frau Bürlitz und Karolin und die Saaltochter und die Zoep- pritz und das Zimmermädchen, „Sie sind doch nicht etwa schlecht ge- stimmt?“ kragte die Zoeppritz, als sie auf einen Augenblick ihren Platz am Büfett ver- Speisesaal einnehmen, Platz am Ofentisch, lieg, den sonst Karolin inne hatte.„Schlecht gelaunt, Severin?“ Severin sah von seinem peller auf. Er prummte irgend etwas, Was die Zoeppritz nicht verstand. Aber sie hatte keine Zeit, ihn noch einmal zu fragen, sie mußte wieder an ihren Platz zurück, denn die Saaltochter steckte schon wieder drei Bons auf dei Spieß und klopfte nach ihren Bestellungen. Der Ecktisch im Erker trug eine Karierte Decke und in der Mitte einen Latschenstrauß in einer bauchigen Vase Das Maidli, das die Zimmer zu richten hatte, saß ebenfalls am Fisch, aber Severin sah 81e nur zur Hälfte, denn der Latschenstrauß verbarg sie ihm. Jedoch er hörte sie. „Ich bin ganz sterbenskrank vor Neugier auf die Eva Hilpert“, erzählte sie ihm,„Auf wen?“„Auf die Eva Hilpert. Den grogen Star! Die Filmschauspielerin! Haben Sie sie noch nie gesehen im Film?“ „Ach so— ich weiß nicht.“ „In Herz ohne Heimat hat sie gespielt. Und in Spuren im Schnee.“ „Spuren im Schnee? Das haben sie nicht bei uns gedreht.“ „Nein, nicht bei uns. Beim Himmel.“ Das Maidli lachte,„Ich würde auch für einen großen Film anderswo einn Skigebiet suchen als gerade bei uns. Und einen Platz, Wo Wirklich was los ist. Bei uns das ist doch zum Sterben abgelegen und klein.“ Das Maidli war krüher in Italien gewesen, in Cortina, und hatte nicht viel übrig für die Gemütlichkeit von Alpe Clus. „Pudlich scheint aber doch gemerkt 2 haben, daß Abgelegenheit einer Filmarbeit Wirklich förderlich sein kann“, meinte Seve- rin.„Wenn er diesmal zu uns kommt, hier stört ihn sicher niemand.“ „Ich weiß schon“, sagte das Maidli,„Sie sind für das Ungestörtsein und die Ruhe, aber 80 wie Sle, denken Gott sei Dank nur wenige.“ Severin, nicht aufgelegt, einen langen Dis- put mit dem jungen Ding zu führen, stand auf, als er mit seinem mußte ja noch nach Flühli hinunter, um Essen fertig war, Hr Menschen. Stell' es mit der Ruh an einen puüdlich und seine Assistenten und seine Stars höflichst und mit Rat und Tat in Empfang zu nehmen. Wie wenn sie nicht auch ohne ihn in dem Schlitten von Hürlimann herauf gekommen Wären. Der junge Hürlimann. der Schlitten und Pferd immer führte. verstand ohne Zweife! viel besser mit einer Filmdiva umzugehen, als er, Severin, mit seiner Wortkargheit das konnte. Der junge Hürlimann fand Frauen vom Film ja seit eh und je begeisternd und interessant, Während Severin sie schon von vornherein nicht leiden konnte, denn Wahr- scheinlich waren sie alle 80 ähnlich Wie Georgia Inglefield. Er ging in seine Kammer hinüber und 208 einen warmen Pullover unter den Amorak. Als er wieder herunterkam, wartete der Bauer Stübi auf ihn. Ob Severin nicht mal mit in den Stall kommen Wolle, Das Kalb, das sie vor vierzehn Tagen gekriegt, scheir-e krank zu sein. Es saufe nicht mehr richtig. Severin trat hinter Stübi in den Stall, in dem eine trübe Petroleumlampe brannte, Die Kühe rupften in dem Heu, das ihnen vor- geworfen wurde. Warm und dick war die Tuft. Frau Stübi ging mit dem Melkeime durch die Reihen.. Severin sah sich das Kalb an, das neben dem Fenster stand, durch das es trotz der Strohverkleidung zog.„Vielleicht ist es er- Kkältet“, sagte Severin.„Tiere sind wie die anderen Platz im Stall.“ an den gekalkten Wänden Waren die Namen der Kühe gemalt. Die Ketten, mit denen die Tiere an den Futterbarren fest- gemacht Waren, Klirrten, sooft sie ein Mat kleinen Haus seiner inzwischen geerbt. Haus gewesen und darin geherrscht, 5 5 8 g 5 5 Fortsetzung folg 7 . N ö 5 1 . ö Lie Klninon inge Von Dr. J. M. Mauthner Auch Kabel, Ferndrähte und Aetherwellen haben nichts daran geändert, daß weiterhin Briefe geschrieben werden. Sogar mehr als früher. Seltener(und deswegen kostbarer) Wurden nur die gemütvollen, mit freiem Her- zen oder aus mitteilsamer Seele geschrie- benen Briefe, Seltener zu entdecken S die Briefseele. Was ich darunter verstehe, ist schwer zu definieren. Kürzlich las man in einem Schweizer Blatt einige Briefe, die Englands jetzige Königin als Mädchen an Marion Crawford, die Er- Zzieherin von Elizabeth und Margeret-Rose, Seschrieben hatte. Durchaus keine bedeut- Samen, aus der Jungmädchenmanier fallenden Briefe. Aber die Briefseele leuchtete auf Spürbar hat die Prinzessin sich nichts abge- nötigt. jeder Satz erfüllt die Natur des Briefes, Entfernung zu überbrücken, Nähe in die Ferne, Ferne in die Nähe zu tragen. Unter solchem Aspekt werden die kleinen Dinge, rade die kleinen. Wichtig, weil sie Gemein- en bergen, und mitunter auch grog. skeln, ebenso konventionell Wie abge- t,(—„hoffentlich geht es Ihnen gut“—) men im Lichtkegel der Briefseele Glanz und Farbe. Die kleinen Dinge: da ist vor Allem das Wetter, Grundakkord der Briefseele. Nur Wenige wissen um die Bedeutung von Wetter- mitteilungen in Briefen. Die Briefseelenkunde hat es längst heraus. Wetter steht für die eigene Stimmung, denn nichts könnte diese treffender schildern, als eben der Wetter- bericht: ein Sturm, der ängstigt und Aufwühlt, der Regen, der die Seele bedrückt, Hitze, die sie Würgt, oder ein strahlender Himmel, der Wohltut bis auf den Grund der Seele. Eben das, die eigene Stimmung, beschreiben die brieflichen Wettermeldungen. Und die Eigen- stimmung wissen zu lassen, ist doch von Wichtigkeit, sofern man Verstehen sucht, nicht jeder Brief, aber die Briefseele sucht es. Da sind weiter Kartengrüße von dem und jenem, die in letzter Zeit eintrafen. Dem an- deren mitgeteilt, registrieren sie die Himmels- richtung unserer jüngsten Gedanken. Da sind die Augen der Großmutter oder des Grog- Vaters, die mählich nachlassen, ein Rheuma, gichtische Füße, da ist der Schnupfen, unbe- quem und erblich, da sind die Goldworte aus Kindermund, die Zensuren der älteren Toch- ter, ihre Handarbeiten— unbegrenzt ist das Weltreich der Briefseele. Ihr tiefstes Geheim- Nis ruht darin, daß sie die kleinsten Dinge, scheinbar nebensächlich und Abseitig, in dem Grade mitteilungswürdig macht, als ein Nahes plastisch vor entfernte Sinne treten Soll. Die Kraft, aus der solcher Wunsch er- Wächst, heißt Gemüt, und Gemit ist die Webe der Briefseele. Was die Briefseele verdüstert: das Gegen- teil eines spontanen Schreibantriebs, also Selbstnötigung, Zwang. Wer Briefschulden abtilgt, mag noch so viel über sich berichten, es bleibt Tilgung. Nicht verdüstert, aber getötet wird die Briefseele, sofern geschäftliche Belange vor- Walten. Gewiß: Kaufleute mit Herz sind gar nicht selten. Nicht der Kopf allein wirft Ge- winn ab, auch Herz und Gefühle, vornehmlich Soziale, kombiniert mit Denken, vermögen es. Häufig noch besser. Aber Psychologie und Seele sind nicht dasselbe. Schließlich leuchtet keine Briefseele aus den Darlegungen hohler Köpfe und schuftiger Gesellen, aus dem Leer- lauf der Phrase, aus der Gemütsarmut eines nur Wortreichen Geschreibes, Tag für Tag bietet jedes Postamt sein Zeußerstes auf an Fleiß und Emsigkeit, um Herr zu werden über eine uferlose Brief flut. Spärlicher wurde nur die Briefseele. Begeg- nen wir ihr doch, inmitten des uniformen Zeit- stroms, sollten wir innehalten und sie grüßen Wie einen hohen Gast. 5 1 Ein abpgebrochenes Kofferschloß und der nicht mehr erreichte Zug entschieden über das Schicksal von vier Menschen. Es gab Aufruhr und Familienszenen auf dem Bahnhof, als nur noch die roten Schlußlichter des Expreß zu sehen waren und der Streit hatte sich auch noch nicht gelegt, als wir den nächsten Zug nach Italien bestiegen. Wir hatten eine Villa dicht bei Amalfi gemietet und die märchen- hafte Lage des Ortes Positano schien geeig- net, ein Paradies auf Erden darzustellen. entgleiste und teilweise mit den Fahrgästen verbrannte Desto mehr freuten wir uns auf unser neues Heim, das ein Jahr lang un- sere Heimat sein sollte. Die kleine Villa lag stwas außerhalb des Ortes Positano und di- rekt am Meer. Wir wollten die Villa erst besichtigen, be⸗ Lor wir sie bezogen und liegen deshalb unser Gepäck in Neapel zurück, Die unvergleichliche Lage des Hauses am Wasser, die Nelkenter- rassen, der Duft der Mimosenbäume und der überall wuchernden Blumen— das alles War 80 herrlich, daß wir beschlossen, gleich am nächsten Tage einzuziehen. Als wir in Neapel ankamen, goß es in Strö- men, wie es nur in Italien gießen kann. Das schüttet mit einer Plötzlichkeft und Vehemenz vom Himmel herunter, daß alle Straßen so- fort überschwemmt sind, die Elektrischen nicht weiterfahren können und zum Schluß noch das elektrische Licht ausgeht. Am näch- sten Morgen beschlossen wir, die Aufklärung des Wetters abzuwarten. Aber der Regen Am Himmel die Wolken Gleichmäßig und tief brummen die Moto- ren. Während die Stewardesse von Platz zu Platz geht, Früchte anbietet und herzhafte Drinks, taucht unter uns die Küste auf, das Meer und Ostfrieslands Inseln. Wie sieben schmale Nachen liegen sie vor dem sommer- lich leuchtenden Mosaik des Festlandes. Von hier oben aus der Vogelschau sieht es aus, Als seien sie dessen Vorhut. Aber es ist um- gekehrt. Sie sind seine Nachhut. Denn das Land ist im Rückzug. Der„blanke Hans“, Wie die Friesen das Meer zu nennen Pflegen, ist im Vormarsch. Keine Winterliche Sturm- Hut, in der nicht Poseidons wilde Töchter ein Stück des kostbaren Landes an sich reißen. Zäh und erbittert setzen sich die Friesen Sommer auf Ostfrieslands Inseln Segen solche Habgier zur Wehr, seit fast einem Jahrtausend schon. Dieser ständige Abwehrkampf ist ihnen Sanz und gar zum Lebensinhalt geworden. In ihm sind sie groß geworden, seit vielen Generationen.„Gott schuf die See, aber die Friesen die Deiche“, Sorgsam aufgereiht— wie schimmernde Perlen auf, unsichtbarer Schnur— ruhen die sieben Schönen in Poseidons Umarmung, ommers wWie Winters, Jahr um Jahr. Manch mal ist diese Umarmung drohend und stür- misch, manchmal schmeichlerisch und leise. Denn Poseidon ist den Friesen Freund und Feind zugleich, ist Ernährer und Zerstörer. Ihm danken sie die Würzige, bakterienfreie, Salzgeschwängerte Luft. Ihm danken sie den N AM KURHAUS AU NORDERNEY Eine der von Erholungssuchenden am meisten bevorzugten Inseln der Nordsee ist die an der Küste von Ostfriesland gelegene 13 Kilometer lange und 3 Kilometer breite Insel Nor- derney. Die Stadt selbst bietet manche Abwechslung. Das Meer donnerte gegen Erzählung von Lisa Nickel hielt unentwegt welter an und endlich fuhren wir nach zwei Tagen doch nach Positano. Was Regen hier bedeufet, ging uns erst unterwegs auf: Die Chaussee war ein einziger lehmiger Matsch, der Regen löst sofort die harte trok- kene Erde auf und spült sie über Straßen und Terrassen hinweg. Vor Positano hielt Beppo plötzlich an. „Was ist denn los?“ „Signora“, wandte sich Beppo an mich, „können sie Ihr Villino sehn?“— „Wir sind ja noch garnicht da!“ „Und die Straße, Signora“ Die Straße, ja, lieber Himmel, wo war die Straße geblieben? Wir sahen nur einen durch- einander gewirbelten Hang von Geröll, Schlamm und Lehm, der sich in einer geraden Linie vom Bergkopf zum Meer hinunterzog. Beppo wies darauf hin: „Dort steht noch eine Säule, sehen Sie? Das ist Ihr Villino! Es ist nur gut, daß Sie nicht gestern eingezogen sind, sonst. er be- endete den Satz nicht, kügte aber mit unge- Künstelter Frömmigkeit hinzu:„Die Hei ge Muttergottes war thnen gnädig.“ Wo war die Villa geblieben, was war ge- schehen?“ Ein Einwohner von Posit ino, der plötzlich neben uns auftauchte, gab uns d' Erklärung. Der Regen hatte die Felsen derar- tig unterspült, daß sich ein ganzer Felsteil von der Höhe löste und sich dem See zu in Bewe- gung setzte und unsere Villa samt Garten und Terrassen ins Meer stürzte. Es nötte sein können, daß wir letzt unter jenem Lehmhügel lagen, és hätte sein können, daß der Felsen auch uns ins Meer gerissen hätte„8 und mit einem leisen Verwundern darüber. die Felsen daß wir noch lebten, sahen wir auf das Trüm- merfeld, auf das unablässig und stetig der Re- gen niederrann Sehr schweigsam und in Gedanken versun- ken fuhren wir nach Neapel zurück, deren strahlende Lichter allmählich aus dem Nebel auftauchten. Als häffe er nichts gesehen dumpfen Orgelton der Brandung, der die Nerven beruhigt und den Alltag versinken läßt. Den spitzen Schrei der Möwen danken sie ihm, die ruhelos über den Wellen und den weißen Dünen kreisen. Den Strom der Frem- den danken sie ihm, der ihre stillen Inseln Sommer für Sommer mit Menschen, Lärm und städtischen Akzenten füllt. Die großen, leuchtenden Hotelpaläste danken sie ihm, Hochburgen der kurzlebigen Fremdensaison, Wie sie an Borkums, Norderneys und Wange roogs langem, weißen Strande liegen. Aber in Juist und Baltrum, Langeroog und Spieke- oog verbirgt sich hinter Düne und Deich das alte Friesendorf, unverändert seit Jahr- hunderten, verbirgt sich die karge Fischer- kate mit tief herabgezogenem, bemoostem Strohdach, mit Geranien hinter niederen Fenstern und Levkojen im dürren Garten- sande, und mit einem Schaf am Pflock, das Selbstgenügsam den harten, schartigen Strandhafer rupft. Und über das alles wandern die Wolken hin. Lautlos und ohne Schwere gleiten sie in des Hochsommers sirrender Hitze in den Perlmuttfarbenen Dunst der Ferne. Träume- risch sinnt man ihnen nach, wenn man am Strande oder in den Dünen liegt, den makel- Jos weißen Sand durch die Finger rinnen läßt, die halbverwehten Klänge der Kur- musik hört und an nichts denkt als an Ebbe und Flut und Badezeit und Burgenbau, Rob- benfang und Wattenlauf, und die Delikatessen der Mittagstafel, wie sie Poseidon freigebig verschenkt, den zarten Steinbutt und die Frischen Krabben. Wenn die Dunkelheit kommt, beginnen die bleichen Finger der Leuchtfeuer ihr ruhe- loses Spiel in der Nacht, und weit draußen in der Schwärze des Meeres blinken die Lichter der Bojen auf, einsame Wegweiser nächtlicher Seefahrt. Manchmal kommen in des Sommers hoher Zeit gewitterschwüle Nächte. Dann brennt das Meer. Myriaden Kleiner, glühender Mee- restierchen flammen auf, Johanniswürmchen des Ozeans, purpurn phosphoreszierend in der weißgischtigen Brandung vor der Gewit- texwand am Horizont. Neugierige Augen Ein Blick aus dem Fenster Ich wohne in einer Straße, in der viele neugierige Menschen zu Hause sind. Es gibt Solche Straßen und solche Menschen in jeder Stadt, in jedem Dorf. Nun, Neugierde ist mal eine tief eingewurzelte, wenn auch nicht im- mer löpbliche Eigenschaft des menschlichen Gemüts. Wenn Feierabend ist, wenn die Menschen 2zu Nacht gegessen haben, wenn sie die Lange- Weile oder— manchmal auch die Sehnsucht nach frischer Luft Plagt, öffnen sie an schö- nen Abenden die Fenster. lassen die Arme auf einem weichen Sofakissen ruhen und lehnen sich behaglich hinaus. Sie schauen mit neugierigen Augen auf die Straße, er- haschen mit raschem Blick das kleinste Ge- schehnis, das sich dort abspielt, grüßen Freundlich Vorübergehende Bekannte,— um Vielleicht darnach hinter denn Rücken der Arg- losen eine Weniger freundliche Bemerkung Zu murmeln, mustern die fremden Gesichter, die vorüberpilgern, mit kritischen Mienen und lauschen auch mit Weitgeöffneten Ohren auf Gespräche, die Passanten miteinander wech- seln. Hin und wider wird vom Fenster aus ein Vorübergehender Angesprochen. Dieser bleibt stehen und läßt sich Serne einige Minuten seiner abendlichen Mußezeit rauben. Man un- terhält sich über das Wetter, man spricht von dem teuren Leben, von Urlaubsplänen und von vielem anderen; doch Während die- Ses Geplauder vor sich geht, verlieren die Beteiligten keinen Blick von der Straße, und statt zwei oder vier starren jetzt sechg oder acht Augen auf das. Was an ihnen vor- über wandelt. Wenn die Dämmerung allmählich der Nacht Weicht, schliegen sich die Fenster, und die neugierigen Augen verschwinden. In den Zimmern flammt die Lampe auf, und die Vorhänge werden zugezogen. Was auf der Straße geschieht, hat keine Beschauer, keine Zeugen mehr.. Eine menschenfreundlichie Geschichte/ Von Heinrici Litterer An der Errichtung der Masten 788 und 789 der Fernleitung sind die beiden Arbeiter Ernst Rille und Emil Koch beschäftigt: junge Kerle noch, mit etwas Uebermut im Herzen, in den Augen, in den Händen und Worten. Wer grad an der Straße Vorbeikommt, wird aufs Korn genommen: bald gehen die Re- den direkt aufs Ziel, bald werden sie im leisen Dialog Ausgetauscht. Bei den Mädels, ja, da haben sie beide Courage Und wie sie 80 arbeiten, sich bücken, schaufeln und ein Loch graben für die be- reitgelegten Masten, wie sie sich zuweilen aufrichten zu einem kleinen Geplauder und dabei in die sonnige Gegend sehen: da hö- ren sie auf einmal lautes Geschrei hinter dem nächsten Hang. Erst lauschen sie be- troffen: sollte ein großer Streit irgendwo ausgebrochen sein? Aber nein, es geht mit Hüh und Hott hinter dem Hang beiß her, eine Peitsche knallt, eine Männerstimme schraubt sich hoch. Da lassen die beiden Grube Grube sein, machen sich auf die kleine Höhe, die ihnen die Sicht versperrt und sind auch sofort drüben verschwunden. Zwei Minuten später erscheint der Bauauf- scher. Er schaut nach rechts und links, Wo die beiden Arbeiter geblieben sind, und weil sie so sträflich leichtsinnig und mutwillig wa ren, will er's ihnen noch besser beibringen: versteckt Pickel und Hacke und Schippe. Er schiebt sein Rad auf die Seite und stellt sich hinter einen Baum. g Da kommt mit Hüh und Hott ein großer, Hochbeladener Erntewagen den seitlichen Feldweg herauf. Die Pferde legen fest in den Strängen und schaffen es kaum. Seitwärts am Wagen, einer rechts und einer links, gehen die beiden Arbeiter und stützen mit Heuga- beln die Last ab, so daß der Wagen nicht kip- Pen kann. Der Wagen schwankt in den aus- gefahrenen Geleisen, aber er fällt nicht um. Noch ein Ruck— die Pferde stehen auf der Straße, die Gefahr ist beseitigt. Und während der Bauer seinen zwei Hel- fern etwas einschenkt, trägt der Aufseher das Arbeitszeug rasch wieder zurück, schwingt sich auf sein Rad und tut, als hätte er gar nichts gesehen: so nichts und so nielits, Aber sein Herz lacht. * 2 1 1 Stilſymphonie mit Barock und Palmen Sommerliches Erlebnis auf der Mainau— Eine Deutschordens-Komtur wurde Fürstenschloß Die Insel Mainau bot noch vor 130 Jahren Sin ganz anderes Bild in der Bodenseeland- schaft als jetzt. Damals standen die alten Wälle und Türme noch, als der letzte Rats- gebietiger der Balley Elsag und Burgund des Deutschen Ordens, der Komtur Freiherr von Reichenstein-Brombach, im Schloß residierte und die Sebastiansbruderschaft ihre mildtäti- gen Patronatsfeste feierte. Auch später, als der letzte Mainau-Komtur längst zum All- mannsdorfer Kirchhof gefahren War, hatte die Insel noch ein anderes Gesicht. Erst etwa seit 1819 kümmerte sich niemand mehr um Sie, das Eiland verödete und seine Anlagen zer- flelen, weshalb der ungarische Fürst Ester- hazy, als er in den Besitz der Mainau ge- langte, die Wehrtürme und Mauern nieder- reißen lieg. Aber dennoch war es schade um sie, denn alte Stiche zeigen uns noch, was für eine wundervolle und seltsame Festungsinsel die Mainau gewesen ein muß, wie einzig und echt sie War. Erfreulicherweise begnügte sich der Fürst aber nicht mit dem Niederreißen des Alten. Die Mainau hat damals angefangen, etwas ganz anderes zu werden. Esterhazy hat die ersten Gärten auf der Insel angelegt und die Grafen von Langenstein, die nach ihm kamen, haben sie ausgebaut. Aber die Mainau, wie sie heute ist, den Inselpark, haben doch noch mehr den badischen Großherzögen zu ver- danken. Das rote Schloß auf der Anhöhe, die Kirche neben den riesigen Wellingtonien, das Tor- gebäude und ein alter Turm im Park sind heute fast die einzigen, erhalten gebliebenen Bauten der Mainau aus der Ordenszeit. Aber auch sie sind merkwürdig verwandelt, als seien sie von den Gärten überwältigt worden. Wie ein prächtiger Mantel sind diese Gärten über die alte Mainau geworfen, die unter Ihnen vollkommen verschwunden ist. Aus der Altdeutschen Festungsinsel ist ein prächtiger Fürstensitz geworden. Barock und Palmen klingen gut zusammen; sie sind sehr besondere und Stilvolle, wenn uch Künstliche Dinge. Schloß Mainau in den Gärten ist ein Kunstwerk, und der feine Takt seiner badischen Herren hat es mit einem Rahmen von Bodenseelandschaft umgeben, mit einem grünen Wall heimischer Bäume entlang den Ufern, der die Enklave des Sü- ke nur, Kleines, Du hast ein Brüder- bekommen!“ Damit erfährt das äàrei- oder vierjährige Kind die große Nachricht, die für sein ganzes weiteres Leben so bedeu- tungsvoll werden soll. Wie wird es sie auf- nehmen? Zunachst freut es sich von Herzen über die Ueberraschung. Gleich will es das Brüderchen sehen, will mit ihm spielen und denkt, es sei nichts weiter als eine lebendige Puppe, die eigens für die Schwester vom Himmel gebracht wurde Bald, aber sehr bald, macht die Kleine eine bestürzende Entdek- kung: dieses neue Geschöpf ist nicht nur ihr Brüderchen, es ist vor allem auch— ein zwei- tes Kind ihrer Mutter; der Mutter, die doch bisher ihr allein gehörte, nur für sie da War, Alles für sie bedeutete!— Und nicht nur teilen muß die Kleine, wie ihr scheint— nein, das Brüderchen bean- Sprucht und erhält offenbar viel mehr als die ihm zustehende Hälftel Es ist, als sei das Haus auf einmal nur noch für den Knirps da. Es ist unfaglich, welch einen Riesenraum das Winzige Geschöpf, das da vom Himmel er- abgeschneit kam, einnimmt.„Ich habe für dich ebensoviel sorgen müssen, als du so klein Warst“, erklärte ihr die Mutter. Aber das ist kein Trost, das kann das verstörte und ge- kränkte, kleine Herz doch meistens nicht beruhigen. Es ist wirklich ein bißchen zu viel verlangt von einem kleinen Wesen, daß es solch einen Sturz aus allen Himmeln ergeben aufnehmen, begreifen und verarbeiten soll. Böse Geister beginnen sich in dem jungen Herzen einzu- nisten. Und weil es noch nicht gelernt hat, Stwas zu verbergen und noch ganz naiv mit Allem herausrückt, was ihm auf dem Herzen brennt, äußert es seine Abneigung in aller Deutlichkeit, und oft fragt die Mutter dann Sanz empört:„Hast du denn das Brüderchen nicht lieb?“ Aber nein, sie hat es nicht lieb, ganz und Sar nicht— diesen Störenfried, diesen Ein- dringling, der ihr den Platz ganz dicht am Herzen der Mutter stahl. Aber weil sie geschol- ten worden ist, wird sie nun ganz still und verbirgt ihre Gefühle. Doch die Eifersucht Wächst. Mit schmerzendem, Zzornigen Herzen beobachtet sie, wie die Mutter sich im Gar- den liebevoll über das Körbchen mit dem Klei- nen beugt. Was soll die Mutter nun angesichts solcher Dinge tun? Soll sie durch Bestrafung das ver- störte Kind noch tiefer in Erbitterung, Unver- standensein und Verlassenheit hineintreiben? Nein, das kleine Geschöpf muß sehr liebevoll und sacht geführt werden, um allmählich zu erkennen, welch böser Feind sich in sein Inne- res eingeschlichen hatte In das einfache Ich- Du-Verhältnis zwischen ihm und der Mutter muß es ein Drittes aufnehmen lernen, den anderen Menschen, muß lernen, nicht nur zu nehmen, sondern auch zu opfern. Es ist der erste Einbruch der„Welt“ in sein kleines, bis- ner so strahlend egozentrisches, durch nichts getrübtes Dasein. Aber um das alles auffassen und ertragen zu können, muß es zuvor wissen: es hat die Liebe der Mutter nicht verloren; kein Stück- chen davon hat es einbüßen müssen um eines anderen willen. Nicht so sehr durch das, was die Mutter ihm sagt— denn Worte wenden sich an den Verstand, und der ist ja noch un- ausgebildet— als durch das, wie sie es sagt, Muß sie einwirken, durch qie überströmende Wärme ihres Wesens, ihres Verstehens. Ganz tief muß das Kind es spüren, daß das Herz dens wie selbstverständlich aus dem herben Seeland herauswachsen läßt. Es Überfällt einen immer wieder ein über- raschtes Staunen, wenn man vom Seeufer den Hügel hinaufsteigt und auf einmal am Rande eines Rosengartens steht. Dieses große Vier- eck mit symmetrischen Rabatten um den Springbrunnen mit Goldfischen, die Statuen, Säulen, die glyzinienumsponnenen Wandel- gänge und die schöne Treppe zur Palmen- terrasse hinauf sind einfach eine andere Welt. Und dann die Palmen am Chor der Schlog- kirche, die Feigenspaliere am Schloß, die satt- Srünen Kugelkronen der Orangen und Zitro- nen]! Prächtig und irgendwie ganz Fassade. Fremd und doch wieder fast selbstverständ- lich unter diesem tiefblauen Himmel, unter dieser flammenden Sonne, neben dieser stol- zen barocken Schloßfront, die frei und mäch- tig hinausschaut in die Weite des Seelands. Was würde wohl Kaspar Bagnato von Alts- hausen, der Baumeister der Komture, dazu sagen? Vielleicht würde er zugeben: sie haben mich gut verstanden, die badischen Herren! Die herrlichen Coniferen drüben im Park Würden ihm gefallen, dem Manne, der solche monumentale Schlösser erdenken konnte. Und erst in der Kirche, vor den Denkmalen der Komture und im grünen Raum zwischen dem Schloßhof, dem Torgebäude und dem alten Turm würde er sich ganz zu Hause fühlen, Wie in seiner Welt des späten form- und stim- mungsvollen 18. Jahrhunderts Und es ist wirklich seltsam, wie abgeschlos- Sen und für sich die Jahrhunderte der Mainau- Geschichte um das Schloß her versammelt sind, wie man aus dem einen in das andere gerät, wenn man sich von den gepflegten We- gen durch die Insel führen läßt, ohne ge- naue Absicht und ohne Ziel. Und wie man auf der kleinen Insel durch die ganze Fülle der menschenbestimmten Landschaft wandert, vom Haus des Fährmanns an den Viehweiden Vorbei zum Gutshof, zum Schloß und hinab zum Hafen. Man wird dabei das Gefühl emp- finden, daß die Mainau doch viel mehr ist, als eine bloße Sehenswürdigkeit. Wer sich die Zeit nimmt, aus dem Ordens- sad mit den schönen Rokoko-Stukkaturen durch die Flügeltür auf den luftigen Balkon hRinauszutreten, erlebt, wie wahr das ist. Unter mm schmilzt die Mainau mit dem See zu- sammen, wird reine, echte und gewachsefie der Mutter Raum für alle hre Kinder hat und mit jedem neuen Kinde nur weiter und größer wird, so daß keiner etwas einbüßt und zu kurz kommt. Es ist nicht ganz leicht für die Mutter, gleich das Richtige in diesem Falle zu tun: dem Kinde dieses Erlebnis unveränderter Mutterliebe zu geben und zugleich doch mit unmigverständlichem Ernst das Hägliche sei- nes Tuns gegen den kleinen Bruder begreif- lich zu machen. Aber wenn sie wirklich ver- standen hat, woraus jene Lieblosigkeit und Einstellung entsprang und wie schwer es für das kleine Wesen ist, sich hier zurechtzufin- Wenn Männer von Glück sprechen, so denken sie entweder an den letz- ten— nock einmal gut abgelaufenen Verlehrsunfall— oder an den ge- rade noch erreichten 3. Rang im To- to. Frauen dagegen haben ganz an- dere Vorstellungen davon. Bei ihnen ist dieser Glüchesbegriff verbunden mit der Erinnerung an die Erfolge an d'en ersten Sommerball oder an die jüngst erst art gelenùpften Bande beim Tanztee auf der Kur- terrasse, Und warum war es eigentlich so? Weil sie einmal wieder entzüchend jugendlich in ihrem neuesten Som- merlleid ausgesehen haben. Das also war das feleine, nein sogar das große Gluck. Und gehört nicht letz- ten Endes so wenig dasu, um Men- schen glucſelich zu machen? Zu Großmutters Zeiten gehörten zu einer Aussteuer Dutzende von MWäschestucken, Strümpfen und un- endlich vieles mehr Wenn man ver- VFCVFVCPFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCTCCTCVTCTCTTTTCTVTVTTVTTCTCTCTCTCTTTCCCCCCCCCCCCCCCCC ** KXR K RK RRXRXK RRE EExARKEEMERRME EMME XMXXXXX XXII e Llei den— 1 1 1 Das kleine Glück ist das große Glück UE MKK NEX XN KK KK ERK RN MXX XXX XXX XXXXKXKKXNNXXTTETX XXIX Landschaft, wie sie es zu Allen Zeiten war. Es ist ein Wunder, das einfach ge- schieht, für das es keine Worte gibt und das sicher ein guter Trost ist für den hemmungslosen Ordnungs- sinn des österreich-ungari- schen Generals, der der Insel ein so anderes und neues Gesicht gegeben hat. Anläßlich des Jubiläums der romantischen Insel wur- den die herrlichen Anlagen in diesem Jahre besonders reich und geschmackvoll mit bunten Rosen bepflanzt. Lei- der herrschte während der Feierlichkeit, die anläßlich des Jubeljahres von dem jetzigen Besitzer der Insel, Prinz Bernadotte von Schwe- den, veranstaltet wurde, überaus schlechtes Wetter, so daß das Inselfest in das barocke Schloß verlegt wer- den mußte. Archivrat Dr. Feber-Freiburg würdigte in einer Ansprache die grogen Verdienste der großherzog- lichen Hofgärtner Ludwig Eberling(1856—1898) und Viktor Nohl(18981941), denen es in erster Linie zu verdanken war, daß diese Insel zu einem besonderen Juwel des Bodensees ge- Worden ist. Der Direktor der Stuttgarter„Wilhelma“, Alb. Schöchle, überbrachte dabei der Insel als Ge- schenk drei farbenprächtige Pfauen. Südliche Romantiſe an der schmucken Kapelle des Schlosses Mainau im Bodensee MANN HEIM S GROSSE STOPP ET 8 Stumaæ aus dallau e Das Herz der Mutter schlägt für alle Kinder den, dann wird sie auch wissen, wie sie hel- fen muß. Gelingt es ihr nicht, dann jagt sie das Kind immer tiefer in seine bösen Triebe hinein und legt vielleicht den Grund zum Aufwuchern schlimmer Eigenschaften, die sich immer fester einnisten und das ganze kleine Ge- Schöpf verbiegen und verpfuschen können. Gelingt es ihr aber, den kleinen Menschen im Augenblick des Sinkens aufzufangen, seine natürlichen Instinkte in die rechte Bahn zu leiten, dann erntet sie eine innigste Liebe, seinen beglückendsten Dank,— auch wenn es ihn vielleicht nie zu äußern versteht. * 60 reiste, dchæten die Gepachträger un- ter zentnerschuberen Koffern. Ist dies heute nicht ganz anders? Mit Wenigen Paaren Strümpfen, etlichen zarten Gebilden, wie se uns durch cie Kunstfaser in reizender Vielfalt beschert wurde, sind wir für einen ganzen Urlaub versorgt. Allen Wün- schen, die wir modernen Menschen haben, wird Rechnung getragen bequemes Waschen, rasches Trock- nen, bein Bügeln, kein Knittern, kein Stopfen,— alle Trümpfe sind in unserer Hand. Rechts oben sehen wir ein dufti- ges, hauchzurtes Perlon-Toile. Es ist mit bunten Blüten in lustigen Far- den bedruchet. Das Kleid ist àrmel- los, mit lila garniertem Ausschnitt zum weit angelerausten Rock.— Lines unten: Eine zarte, weiße Per- lon- Voile: Bluse mit weiten gestick- ten Volants an den Aermeln zum schwarzen Perlon-Satinroch in Sou- tache Sticcerei. KKK kurukunmnuunneueuuEuuVRREBEIuVEIIIXVIVVIIIXVIXM VEM EVXXX XEN NX XXX NN NN XX R R R&R Kleine Pſogegeisſer Fliegen übertragen Krankheiten Während der warmen Jahreszeit sind un-] sere Wohnräume, und ganz besonders Spei- sekammer und Vorratsschrank, von verschie- denen, kleinen Feinden bedroht. Diese tieri- schen Schädlinge vernichten nicht nur wert- Volle Lebensmittel, sondern sie sind auch di 1 Uebertragung von Krankheitskeimen Außerst gesundheitsschädlich. Unser Kampf Silt also ihnen. Die großen und kleinen Fliegen sind ebenso wie die Schmeißfliegen gefährliche Krankheitsübertrager. Durch Gazefenster in der Speisekammer und am Speiseschrank und durch besonderen Schutz aller Speise- reste, aber auch von Fleisch und Wurst usw., müssen diese Schädlinge von den Lebens- mitteln ferngehalten werden. Es muß in der Speisekammer ein Fliegenfänger aufgehängt und möglichst oft erneuert werden. Häufiges Aufwischen mit Soda- oder star- kem Seifenwasser ist nötig— man achte dabei besonders auf die Fugen der Fugbo- denbretter, da sich hier fast immer die Brut- stätten der Fliegen befinden. Das Aufstellen von Schalen mit Essig gefüllt, sowie das Be- streichen der Fensterbretter in Küche und Speisekammer mit Zitronensaft und das Ver- teilen von Zitronenstückchen zwischen den Speisen ist ein erprobtes Mittel gegen die Fliegen. Man lasse keine Abfälle herum stehen, halte den Küchentisch peinlich sauber, sowie alle Bordbretter, wische täglich naß auf und sorge für Zugluft. Auch die Mücken sind gegen Zugluft emp- kindlich. Man schließe die Fenster bei Son- nenuntergang, da um diese Zeit die Mücken in die Räume fliegen, und halte vor allen Dingen die Fenster geschlossen, solange man das Licht brennen hat. In schlimmen Fällen bringe man ein feines Gitter an den Fen- stern der Schlafräume an, doch müssen auch diese nach Sonnenuntergang nach Mücken abgesucht werden. Die Ameisen können zu einer großen Plage werden, sie sind aber leicht zu vertreiben, wenn man den Kampf bis zum endgül- tigen Erfolg durchführt. Stark riechende Dinge wie Terpentin, Petroleum, Kampfer und ähnliche oft empfohlene Mittel haben den Nachteil, daß sie die Ameisen nicht ver- nichten, die Tierchen wandern nur aus dem betreffenden Raum aus und lassen sich in einem anderen nieder. Besser ist es, flache Schalen aufzustellen mit Hefe oder Sauer- teig, den man mit ein wenig Honig oder an- gefeuchtetem, klarem Zucker verrieben hat. Diesen Köder fressen die Ameisen sehr gern und sterben daran. Auch ein in Zuckerwasser befeuchteter Schwamm ist praktisch— die Tierchen kriechen hinein und dann wirf man den Schwamm in kochendes Wasser. Ehe die Schwämme von neuem als Amei⸗ senfallen verwendet werden, müssen sie trok- ken und frei von den toten Tierchen sein. Die Nester begießt man mit kochendem Salzwasser oder ebensolcher Tabakbrühe, oder man gibt Chlorkalꝝx bzw. ungelöschten Kalk hinein. . Flaschen mit Tinkturen müssen nach Ge- brauch wieder gut verkorkt werden. Ob Bal- driantinktur, Jodtinktur oder Magentropfen — sie enthalten Alkohol, der bei undichtem Verschluß verfliegt, und dadurch ändert sich das Lösungsverhältnis. Tees enthalten äthe- rische Oele, die sich bei längerem Lagern verflüchtigen. Wenn die Kräuter a„Aus- gezogen“ sind, wird man sie also nicht mehr verwenden. Pflaster können mit der Zeit ihre Klebkraft verlieren. Arzneiflaschen gut ver- Korken! J oct dud Sniel Sickingerwanderpreis kam endgültig nach Seckenheim. Einen ſehr erfreulichen Querſchnitt durch die ſportliche Erziehungsarbeit in den Mann⸗ heimer Volksſchulen geleiſtet wird, beweiſt Jahr für Jahr das Sportfeſt der Mannheimer Schulen, das in dieſem Jahr witterungsmäßig unter keinem guten Stern ſtand. Bereits am vergangenen Samstag mußte es wegen der ſtarken Regenfälle abgeblaſen werden und die Verlegung auf den vorgeſtrigen Donnerstag wurde wieder nicht zur reinen Freude, da erſt am ſpäten Vormittag die Wolkenbank zerriß und die Regenfälle nachließen. Trotzdem war es eine Freude, der Begeiſterung der 2000 Jungens und Mädels im Stadion zu folgen, die ſich durch nichts beirren ließen und ih e Gemeinſchaftsübungen trotz regenglatten Bo⸗ dens zur allgemeinen Zufriedenheit abſol⸗ vierten. Bei dieſem Schulſportfeſt bewieſen die Seckenheimer Schüler einmal mehr, daß ſie zu den ſtärkſten Schulabteilungen in ſport⸗ licher Hinſicht zählen. Die ſtete Erziehungs⸗ arbeit, die ſowohl in den Vereinen wie in der Schule geleiſtet wird, trug reiche Früchte und zeigte, daß der Seckenheimer Nachwuchs zu beſten Hoffnungen berechtigt. So kam nach dreimaligem Gewinn der Sickingerwande preis eine hohe Mehrkampfauszeichnung für Mann⸗ ſchaften, endgültig nach Seckenheim, nachdem er dreimal von den Jungens gewonnen wurde. Die in der Mannſchaft zuſammengefaßten zehn Schüler kamen mit ihren Dreikampf⸗ leiſtungen auf 513.5 Punkte und dſtanzier⸗ ten die Mitkonkurrenten ziemlich klar. Die Verleihung von diei Ehrenurkunden von Bundespräfident Heuß und die wertvolle Trophäe bilden nun in der Schule ein be⸗ redtes Zeugnis der ausgezeichneten ſport⸗ lichen Leiſtung. Gleichzeitig konnten die Jun⸗ gens die 6475 m Rundenſtaffel in 21.2 Minuten gewinnen. Beſter Dreikämpfer der Mannheimer Schüler war Oskar Bühler von hier mit 64.5 Punkten und den he ausragen⸗ den Leiſtungen von 9.8 Sek. für 75 m und 4.60 m Weitſprung, während Fritz Biegel den 3. Platz mit 60 PPunkten belegte. Bei den Geräten wurden Rolf Treuſch und Haune⸗ lore Stelter je Dritte. Die Mädels in den letzten Jahren immer in Front mußten in dieſem Jahr mit dem zweiten Platz vo lieb während Renate Feuerſtein den zieheriſche und Schritt halten möge. So ſehr ſich die Eltern an den ſporklichen Leiſtungen zu begeiſtern vermögen, ſo ſehr wünſcht ſich die Schul⸗ leitung auch, daß das Intereſſe der Erzieh⸗ ungs verantwortlichen auf der eczieheriſchen Seite noch ſtärker zum 6 re Ausdruck kommen müſſe, um eine erſprießliche Geſamtentwick⸗ lung auf körpe lichem und geiſtigem Gebiet für die Kinder zu erreichen. Und dieſes große Ziel wird wohl der ideale Wunſch aller El⸗ tern ſein, deſſen tatkräftige Verwirklichung zwar manchmal etwas Mühe macht, die aber der Zukunft der eigenen Kinder mehr als förderlich iſt. Sorgfältige Auswahl für Melbourne Jeder deutsche Teilnehmer kostet 10 000 DM — Von Halt über die Olympiade 1956 Uber allgemeine, die Olympischen Spiele 1956 in Melbourne betreffenden Fragen sprach in München der Präsident des Nationalen Olympi- schen Komitees, Dr. Karl Ritter von Halt. Wie von Halt ausführte, sollen bis zur nächsten Sit- zung des Internationalen Olympischen Komitees Goc im Mai 1945 Vorschläge zur Beschränkung der Teilnehmerzahlen an den Olympischen Spie- len ausgearbeitet werden. Außer bei den Mann- schaftswettbewerben sollen keine Ersatzleute mehr zugelassen und die Zahl der Begleiter re- duzlert werden, Die Spiele 1956 seien sowohl für Cortina d'Ampezzo als auch für Melbourne gesichert, Schwierigkeiten bereite lediglich noch die Durchführung des Reitturniers in Mel- bourne, weil in Australien nach staatlichem Ge- setz jedes eingeführte Pferd ein halbes Jahr auf einer Qusrantänestation verbringen muß. Deutschland werde 1956 schon aus finanziellen Erwägungen nur wirklich chancenreiche Sport- ler nach Australien entsenden, Ein sorgfältig ausgewähltes Gremium von Fachleuten soll schon jetzt Verbindung mit den Sportverbänden aufnehmen, um eine intensive Vorbereitung und sorgfältige Auswahl der Sportler zu gewährlei- sten. Ungeklärt sei noch die Finanzierung der Reise und Unterkunft des deutschen Olympia- Teams. In nächster Zeit solle darüber beraten werden, ob die finanziellen Mittel durch die Deutsche Olympische Gesellschaft OO), einen Sportgroschen oder durch den Toto aufgebracht werden sollen. Jeder Teilnehmer kostet mit Ausrüstung, Verpflegung, Reise und Unterkunft etwa 10 000 DM. Um nationale Tennistitel mit v. Cramm Gottfried von Cramm hat sich 1953 wieder zu den„Deutschen Nationalen Tennis-Meister- schaften“ gemeldet, die vom 2. bis 5. Juli in Braunschweig ausgetragen werden. Bisher über- ließ er diese Meistertitel gern dem nachdrän- genden Stamm der deutschen Davispokal-Mann- schaft. Wenn nun ab Donnerstag v. Cramm im Einzel und mit seinem Schüler Beppo Pöttinger (München) auch im Doppel mitwirkt, dann dürfte eine Meisterliste 1953 wohl anders als bisher aussehen. Die Titelverteidiger von 1952 sind: Ernst Buchholz(Köln) und Frau Vollmer-Obst in den Einzelspielen, Buchholz-Koch im Herren- doppel, v. Gerlach-Jenquell(Wiesbaden) im Da- mendoppel und Vollmer-Henkel im Mixed. Deutsche Kanufahrer gegen Usterreich Die nächste der drei internaſionalen Prüfun- gen der deutschen Kanusportler geht am 4. und 5. Juli in Wien beim Länderkampf Osterreich gegen Deutschland in Szene. Die bekanntesten Fahrer des DRV, die in der Wiener Kuchelau gegen die Osterreicher starten, sind der I15fache deutsche Meister Noller(Mannheim) und die zweifachen Bronzemedaillengewinner von Hel- sinki Drews- Soltau(Hamburg). Motorradfahrer kämpfen in Belgien Zur Motorrad-Weltmeisterschaft wird am 5. Juli ein weiterer Lauf in Spa-Francorchamps ausgetragen. Allerdings sind hier nur die schwe- ren Klassen vorgesehen: 350 cem, 500 cem und Seitenwagenmaschinen. Neben Walter Zeller er- Balten vor allem die Seitenwagenfahrer Kraus- Huser und Noll-Cron eine Chance, gegen die Weltbesten anzutreten. Die Soloklassen bringen einen erneuten Zweikampf der italienischen und englischen Maschinen. Hier können deutsche Fahrer kaum mitreden. Anders bei den Seiten- wagen, da sind die BMW-Fahrer schon für vor- dere Plätze gut. Dos Nortenspiel der 1000 Möglichkeiten. Sie finden Einzelbzarten in jedem Heftchen (lil 2 16 AR ETTEN PAPIER vnöbertroffen in Qoglität 25 Ab 8. Joni 1953 nur noch 25 Pf. Außerdem in jedem SIZ EH.-Heftchen 1 Poffence- oder Qudrteftkarte. Sie erhalten SIZ EH bei ſhrem Tabakhändler! — Von Cramm gewann sein erstes Spiel Bei strahlendem Sommerwetter begannen in Braunschweig die Nationalen Deutschen Tennis- meisterschaften, die bis Sonntag dauern. Gott- fried von Cramm gewann sein erstes Spiel ge- gen den Mannheimer Werner Helmrich über- legen mit 6:2, 6:1. Kuch der Rheydter Horst Hermann kam eine Runde weiter und besiegte Hans Denker(Hannover) mit 6:3, 7:5. Der Wolfs- burger Dieter Gerloff, der zu den„Gesetzten“ zählte, wurde von Mauritz Düsseldorf) mit 9:11, 618 ausgeschaltet. 5 Steher-Länderkampf gegen Frankreich Am 4. Juli findet in Wuppertal auf der Rad- rennbahn am Zoo der Steher-Länderkampf ge- gen Frankreich statt. Die deutschen Farben ver- treten dabei Lohmann, Schorn und Kittsteiner, für Frankreich starten Godeau, Lemoine und Bovard. Es werden drei Zweier-Verfolgungsren- nen und ein Einstunden-Fahren durchgeführt. Seixas Sieger in Wimbledon Sieger der 67. All-England- Meisterschaften in Wimbledon und damit inoffizieller Tennis- Weltmeister wurde der Amerikaner Vie Seixas. Ir schlug im Finale den Dänen Kurt Nielsen in drei Sätzen 9:7, 6:3, 614. Die 40. Tour de France Am Freitag, dem 3. Juli, beginnt die 40. Tour de France. Sie wird in Straßburg gestartet und führt am ersten Tag durch das Elsaß und das Saarland nach Metz. Dann folgen 21 weitere Etappen, bis der Rest der 120 Fahrer nach 4 476 Kilometer wieder am Sonntag, 26. Juli, in Paris eintrifft. Wer wird dann das berühmte gelbe Trikot, um das fast einen ganzen Monat lang erbittert gekämpft, gelitten und gefahren wird, endgültig behalten dürfen? Wird es nach sechs Jahren wieder ein Franzose sein, etwa Bobet, Gauthier, Geminiani, Lauredi oder Tesseire? Letztmals gewann 1947 Robie die Tour für die Trikolore. Oder fällt der Sieg erneut an die Italiener, die in der Nachkriegszeit dreimal den Sieger stellten: 1948 durch Bartali und 1949 bzw. 1952 durch Coppi. Da Fausto Coppi eine Teilnahme trotz eines Angebotes von 60 000 DM abgelehnt hat, steigen die Aussichten der an- deren Länder. Auch Belgien mit Fahrern wie Impanis, Adriaenssens ist nicht chancenlos. Schotte belegte 1948 und Ockers 1950 und 1952 jeweils den zweiten Platz. Eine scharfe Klinge werden auch die Schweizer mit Koblet und Schär führen. Kübler triumphierte 1950 und Koblet 1951. Wie bei den Italienern fehlt auch bei den Eidgenossen diesmal mit Kübler einer der stärksten„Giganten“. Aber so wie Coppi nicht mit Bartali zusammenarbeiten will, so auch nicht Kübler mit Koblet. Holland, Luxemburg und fünf französische Regionalmannschaften ver- vollständigen das Feld. Schaer gewann erste Tour-de-France-Etappe Fritz Schaer(Schweiz) gewann die erste Etappe der 40. Tour de France von Straßburg nach Metz über 195 km in 4:55 Stunden. Seine Durch- schnittsgeschwindigkeit wurde mit 37,660 kKm- Stunden berechnet. Großer Preis für Motorboote Erstmals nach dem Kriege veranstaltet der ADAC am 4. und 5. Juli auf dem Starnberger See wieder den traditionellen„Großen Preis von Deutschland“ für Motorboote. Gleichzeitig trägt der Motorsportelub Starnberg ein Lang- streckenrennen für Motorboote um das Weiß- blaue Band vom Starnberger See aus. Die Stadt Starnberg hat für dieses Rennen einen wert- vollen Wanderpokal gestiftet. Flörsheimer Achter in Henley besiegt Der Achter der Rudergemeinschaft Flörsheim- Rüsselsheim wurde im Zwischenlauf um den „Thames Challenge Cup“ bei der Royal-Hen- ley-Regatta auf der Themse von der Prieetene Badische Schwerathletikmeisterschaften In Freiburg-Haslach werden am 4. und Ju nach einer Pause von fast zwei Jahrzehnten wie- der dle Meisterschaften der badischen Schwerathle- ten ausgetragen. Verantwortlich für die Organisa- tion der Kämpfe ist der Sportverein Freiburg-Has- lach. Um die badischen Meistertitel im Ringen, Gewichtheben und Rasenkraftsport werden sich rund 600 Athleten aus Nord- und Südbaden be- werben. Unter ihnen befinden sich alle Vorjahrs- meister, unter anderen bei den Ringern Martus (Kirrlach), Maier(Viernheim), der Deutsche Meister Götz(Viernheim), der Deutsche Jugendmeister We- ber sowie Rupp und der Deutsche Meister Ihnor (alle Sandhofen), Schweikert(Karlsruhe), Held, Bross, Mürrle(alle Brötzingen) und Spatz(Feuden- heim) Dazu die besten Ringer aus Südbaden, wie Heß(Triberg), Dieringer, Seeger und Duffner(alle Freiburg), Höllinger, Ehret, Billich, Hodapp und Bär(SV Freiburg-Haslach), Lauble, Hirt, Hassis und Epting(alle Hornberg) sowie Keßler und Müller (Lahr), Bei den Gewichthebern sind Greulich und Kuhn(Weinheim), Ankermann(Köndringen), Bellm (Freiburg-Haslach), Böchle(Schiltach), Birk(Offen- burg), Maier(Emmendingen), Bailer Lahr), Wölfle (Lörrach) und Miggler Furtwangen) die bekannte: sten Teilnehmer. Der Karlsruher Hammerwerfer Wolf, der vor zwel Jahren in Hornberg eine neue Jahres-Weltbestleistung erzielte, ist die Haupt- Attraktion im Rasenkraftsport. Im Tauziehen hat Kollmarsreute, das bereits einmal Deutscher Mei- ster in dlleser Disziplin war, wieder gute Chancen, und im Wettbewerb der Rundgewichtsriegen sind der ASV Brötzingen, Viernheim und der A8 Frei- burg die au tsreichsten Anwärter auf den Titel. Wasserball in Nürnberg und Dachau Nürnberg und Dachau sind am kommenden Sonntag die Austragungsorte der Pflichtspiels um die süddeutsche Wasserball meisterschaft. Ohne Punktverluste sind bisher die beiden Nürnberger Vertreter Bayern 07 und 1. FG Nürnberg sowie der SV Dudwigsburg geblieben. Trotzdem führt vorläufig noch KSN 99 Karls ruhe die Tabelle an. Die kommenden Spiele werden wahrscheinlich die Fronten Klären. Es spielen: In Nürnberg: 1. FC Nürnberg ge- gen ESN 99 Karlsruhe, Bayern 07 Nürnberg gegen Schwaben Augsburg, 1. F Nürnberg ge- gen Schwaben Stuttgart, Bayern 07 Nürnberg gegen K SN 99 Karlsruhe. In Dachau: SV Pud- wigsburg— Tsd Darmstadt, SV München 99 gegen TSV Nürnberg 46, SV München 99 gegen sc Darmstadt, SV Ludwigsburg— TSV Nürn- berg 46. Neckar- Bote, Sadd. Heimatzeitung für Manuheim-Secdtenheim aud Dmgebung. Ferantwortl. Herausgeber: Georg Härdle. Druck und Verlag Zuchdruckerel Gg. Zimmermann(Inhaber Hurdle a Schi the- Serhedheim Vernaprechex 47216— University(USA) geschlagen. = EIL 5 0 UND Ae SCHACH-E CK E Ein raffinierter Zweizüger! Aufgabe von T. A. L. Ruskop 3 S 8 ⁰· W W D f a 2 e 2 A. 2 . 3 1 2 7 Se 9. 2 4, 2 5 2. 4 2 ee ,,, o Kba, Dbl, Tbz, es, Lb7, Sea, Bd, f3, 52 Ke, Tha, Sea 973. Matt in zwei Zügen! , 7 W Kastenrätsel 4 5 5 A, 8 7 Mecklenburg, 5. Osteuropäer, 6. Zahl, 7. Ulk — Bei richtiger Lösung nennen die oberste und die unterste Waagerechte je eine Stadt in Möhren. 5 Silbenrätsel ban, be, buch, buch, eo, da, de, dit, dreh du, duck, dus, e, el, eh end, eu, fel, Sen, Ser, ger, hei, i, in, in, ke, ki, kurs, la, na, ni, nord 7d, Tal, re, Ti, rie, Tik, ro, ru. 50, so, ti, un, ve. Sonntag, 5. Juli 1953 11.20 Kleines Konzert 12.00 Musik am Mittag Schultune: Musik 1100 Prot. Dr. Lautensach:„Ein 16.15 André Kostelanetz splelt 0 8 eine Landschaft 19.00 eee 0 12.00 55 Heimat(Stuttg. mit bekannten 1 u. — den Staat der Mormonen“(Rundt.-Symphon-Orchester) 1 1 okal-Quart., Stgt. Volksm) belfebten Künstlern 11.20 Die Kantate 20.05„Der Bektelstugenti Müblacker(Mittelwelle) 522,00 m— 808 kz 18.00 Schulfunk: Singen 1.20 Fümprisms 85.. 28 Operette von Millöcker 115 Heidelberg- Dossenheim 301,00 m= 998 KEZ 1600 N Geri am Klavier 21.85 Buseimple 5 5. 5 1 30 ein s nes Badewetter 21.15 Hubert Deuringer u. Solisten 5 8 onzertstunde 2.15 Nouchg Doins un rcheste 14.10 Chorgesang 22.20 Amadeus-muartett London Mühlacker Kurzwelle) 49.75 m 6030 Kl 17.10 Leichte Unterhaltungsmusik 22.30 Ltallenische Lyrile in unseres 15.00 Fin vergnügter Nachmittag 22.45 Die Kunst des Inkas 17.40 Zego, das bad. Nationalspiel Jahrhundert. 17.00„Der verschwundene Grat“ 23.00 Von Ray Anthony bis Helmut 18.00 Rundf.-Unterh-Orchester 23.15„Night and Day“. Hörspiel von Erich Kuby Zächarias Sendebeginn: 4.58(W, 6.00(So) Kulturumschau: 11.40(Mo, Fir) 20.03„Unter bunten Lampions“ 0.10 Unternhaltungsmusik Nachrichten: 8.80(W). 800(W). VIssenschaft. 11.00,(809. Montag, 6. Juli 1953 18 W 1 5 80 2 5 12.30. Spart 00 82 8 18.30 Freitag, 10. Juli 1953 10.15 Schulfunge; Ulm im schwäbl- 17.40 Die zimba, ein Kletterberg N n 3 78 3 8 Ser 10.15 Schulfunk: Singen 1700 Zum Fünfuhr-Pee 10 40 5er see 1100 Ber ln weht aber a daß n ee e een eee eee, r 45„Der Seestern“ A1. Der Mond ste er dem e 5 5 8 nsche“„Sommerreigen“ 41.00 Schöne Klänge Berge„„ Musikalische e e ee 9855 14.00(lh. e 8 0 050 11.00 schöne Klänge von Liszt und 20.05 Natlonaltheaterorch Mann, 12.00 Musik am Mittag Fantasle aus Komponltlonen zugenatunkk: 13.43 855 15.40(Sa), Echo aus Baden: 12.45(00) Chopin(Rossinl, Mozart, Respighh (Karlsruher Unterh.-Orch) von Brahms 16.35(Fr) 5 5 Zelttunk: 14.15(88), 19.45(840— Fr) 12.00 Musik am Mittag 21.80 Detlev Kraus(Klavier) 13.00 Schulfunk: Der Erzberg in 22.20 Zeltgen basische Musil Kinderfunke: 14.30(S0, Nh, 18.80 Sendeschluß: 0.05(No Fr) 1.00(80) 15.00 Schulfunk: 22.15 Burch die weite Welt der Stelermark 73.00 Zähl jeden stern... Musl-(510 5 n 8. 1.13(Sa) 4.18 01 MI. Do) 5 Thomas Paine in Paris Volkswelsen und Lieder 10.00 Erwin Lehn und Südtunk⸗ Knligche Sternkcunde nach 5 8 5 1 16.00 Nachmittagskonzert 23.00 Blues vor Mitternacht. Tanzorchester Schlagern 5(Rundfk.-Symph.-Orchester)(Kid Orv's Creole Jazzband) * 5 1 Dienstag, 7. Juli 1963 Mittwoch, 8. Juli 1953 Samstag, 11. Juli 1953 10,4 Blasmusik Nenzchen Wolkamusik 11.18 Unterhaltungsmusik 20.08 Heitere Volksmusik 10.15 Schulfunk: Hurrikan 18.00 Bekannte Solisten 14. 15 5 12.00 Musik am Mittag 20.30„Firma Müller& Co.“! 11 8 9 und Orchester 19.10 Pie Stultgarter Volksmusige 1 unge er 5.00 3060 Nahen dernencert 1 ann Ründt,-Orchentor) Klavler 20.03 Fröhl. Operettenmelodlen 21.1 Festival de Prades 1953 22,16„London Agaln-Suite“ von Erie Coates(Rundtk.-Unter- altungsorchester) 22.30„Freiheit u. 302. Sicherheit“ Il. Der arbeltsbend. Mensch 28.00 Südfunk-Tanzorchester 0.05 Unterhaltungsmusik SUDODEUTSCHER RUNDFUNK 14.15 Unterhaltungsmusik 15.00 Schult.: Gemeinschaftskunde 15.30 Deu er(Akkordeon) 16.00 René Char 16.15 Unterhaltsame Weisen (Kurptälz. Kammerorchester) 17.18 Alte und neue Hausmusik 18,00 Südtunk-Tanzorchester 16. F.„Dle Briefumschläge“ 1.18 Güste aus Baden-Baden 3.20 Berliner Tanzorchester 28.18 Orchesterkonzert Händel, Wende mantre Blzet-Beecham, Strauß) (FPhilharmon. Orch. London) O. 05 Unterhaltungsmusiec 12.00 Musik am 17.00 Melodien aus e Bo, s B, P„ F ü Vorstehende Buch- staben ergeben, richtig eingesetzt, in den senk- rechten Reihen Wörter folgender Bedeutung: 1. Wettart, 2. Schriftgrad, 3. Atem, 4. Stadt in 11.00 Opernmelodien Mittag (Rundtk.-Symph.-Orchester) 15,00 Fröhliches Schaumschlagen Wochenendplaud. m. Volksm. 23.15 Melodie zur Mitternacht 16.00 Tanztee der Jugend 17.40 1 be von Bopfeng Aus den vorstehenden Silben sind 21 Wers ter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuch- staben, beide von oben nach unten gelesen, in Sprichwort ergeben. Bedeutung der Wör- ter: 1. Leichtmetall, 2. Kreuzinschrift, 3 schwed. Männername, 4. Fahrplan, 5. Kröte, „6. dtsch. Komponist, 7. Waschmittel, 8. rhein, Gebirge, 9. Fluß in Asien, 10. Stadtteil von Berlin, 11. Feldherr Wallensteins, 12. Chiffre, 13. Aslat, 14, Raubkatze, 15. Stadt in Italien, 16. Männername, 17, Gründer des russischen Reiches, 18. Filmmanuskript, 19. dtsch. Strom. 20. Reisschnaps, 21. Verbrecher. . 1 Doppelrätsel 5 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 — 13 14 1 is 17 18 19 20 21 22 28 24 25 8 Jede Zahl ist durch einen Buchstaben 2 ersetzen, dann ergeben diese, in der Reihen- kolge von 126 fortlaufend gelesen, ein gleich- kalls zu lösendes Versrätsel, Als Schlüssel- wörter dienen: 1. Teil des Stiefels(11, 12, 13. 14, 17, 18); 2. Gewässer(10, 5, 7, 8, 9); 3. Haus- tier(6, 2, 3, 19); 4. Möbel(26, 23, 22, 24, 25) 5. Frauenname(20, 3, 4, 21); 6. Stadt in Böh- men(15, 4, 5, 16).. LOSUNGEN uss tut: SSS GA seseip Sunsgaanx d= zübfs Sp Argtds Zire U e ede Apueg 1e e „ 08 Sai 6 nqudead 81 mand 51 uss 91 eue g def b Wap ef e 1 fuelosf IT pusptoN 01 snpuf 6 Le f 8 Epos„ 488 9 un g nqdsanA d Orad e ul& Teng f— ApeMu˙,᷑t ab Ste a -Gas pass fu bes un zs gaus qs 210 — neddoaf 2 L eg led g mens „ i epo s len e oo T ess iss S T edo-pn⁰˖οe 5 Donnerstag, 9. Juli 1953 Rendezvous fröhlicher Noten — 20.05 Komm, lass' uns tanzen. kröhllch sein 21.15 Wer wein— wor e eee Denn — 08. 22.45 Südtunk-Tanzorchester 0.05 Mendelssohn- Bartholdy 5 (Kundfunk-Symph.-Orchest) Tonflmen 1.00 Sendeschlus nee