Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1. 70 zuzgl. 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbeim und Uimngebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 5 Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 139 Montag, den 31. August 1953 5.753. Jahrgang Paketabholer müssen Wohnungen räumen Zahlreiche Entlassungen in Betrieben— Ge- waältmaß nahmen gegen„gekaufte Saboteure“ Berlin(UP). Die Behörden der Sowet- zone greifen zu immer härteren Maßnahmen, um die Bevölkerung am Empfang von Lebens- mittelspenden in Westberlin zu hindern. Im Ostsektor mußten mehrere Familien, die sich Pakete abgeholt hatten, ihre Wohnungen räumen. Das Zentralorgan der SED,„Neues Deutsch- land“, berichtete, daß auch die„Hausgemein- schaften“, zu denen die Paketabholer gehö- ren, benachrichtigt werden,„um die Paket- empfänger zur Rechenschaft zu ziehen“, So habe zum Beispiel ein Arbeiter, der in der „Stalin-Allee“ im Berliner Sowijetsektor wohnt, ein„amerikanisches Bettelpaket ab- geholt“. Deshalb werde nun geprüft, ob die- Ser Hausbewohner„unter diesen Umständen noch würdig ist, diese Wohnung in der Sta- lin-Allee zu behalten“. Die„Stalin- Allee“, von der am 16. Juni das Signal zum mitteldeutschen Volksaufstend ausging, wurde schlagartig von Volkspolizi- sten abgeriegelt, nachdem bekannt geworden 2 daſz die 2000 Bauarbeiter am Samstag Fschlossen nach Westberlin marschieren woll- n, um ihre Lebensmittelspende abzuholen. 1 einer Versammlung des Blocks 40, in dem sich mehrere Diskussionsredner der Bau- arbeiter offen für das Abholen der Pakete 0 aussprachen, konnte der zweite S-kretär der SED in Berlin, Hermann Axen, eine Gegen- resolution nur mit knapper Mehrheit erzwin- gen. Der Widerstand mußte auch vom SED- Blatt„Neues Deutschland“ zugegeben wer- den, das von„harten Diskussionen“ sprach. „Zwei unzuverlässige Elemente“, die Frau eines bereits verhafteten Arbeiters und ein weiterer Hilfsarbeiter wurden als„Gerüchte- macher“ von der Baustelle entfernt. Auch aus dem Ostberliner Glühlampenwerk wurden mehrere Arbeiter und Arbeiterinnen entlassen, die ein Lebensmittelpaket empfan- gen haben. Ein Arbeiter wurde— laut„Neues Deutschland“— verhaftet. In den Konsum- betrieben im Berliner Ostsektor ist es aus gleichen Gründen zu mehreren Entlassungen gekommen. In den Betrieben seien Plakete mit dem Text der Sowjetnote von den An- schlagtafeln gerissen und die„Selter wasser- produktion durch Sabotage gestört“ worden. . Im Ostberliner Stadtparlament nannte Her- 2 Warnke, Vorsitzender der kommunisti- chen Einheitsgewerkschaft FDGB, die Paket 2 Ufsaktion in Westberlin„einen krampfhaf- een Versuch, neue Ausschreitungen faschisti- Scher Elemente, ähnlich wie am 17. Juni, zu provozieren“, Warnke sagte weiter, alle„deut- schen Patrioten“ müßten deshalb„in diesen Tagen allen gekauften Saboteuren gehörig das Maul stopfen“. Trotz der Kontrollen und Reisesperren wur- den auch am Samstag von den Westberliner Ausgabestellen wieder 80 000 Lebensmittel- rationen an Bewohner Ostberlins und der Sopvrjetzone ausgegeben, Auf dem S-Bahnhof Wilhelmsruh mußte ein Vopo-Posten mit Schüssen in die Luft Verstärkung herbeiru- ken, als sich zurückkehrende Lebensmittel- abholer der Kontrolle und Beschlagnahme widersetzten. In Berlin- Oberschöneweide ent- Wickelte sich eine schwere Schlägerei zwischen Volkspolizisten und etwa 200 Arbeitern, die Segen einen Anschlag in einem Zigarrenge- schäft protestierten, auf dem es hieß: Dieser Bettelpaketabholer ist für den Krieg.“ Wie die Abholer berichteten, kam es auch in Erfurt zu schweren Zusammenstößen zwi- schen Volkspolizisten und Bewohnern der Stadt, die nach Wesbberlin fahren wollten Auf dem Bahnhof seien 300 Frauen und Män- ner gegen ein Vopo-Rommando tätlich vorge- gangen, das die Schalterhalle abriegelte. 26 Personen seien verhaftet worden. Zwischenfälle sollen sich in Dresden, Falle und Potsdam ereignet haben. Sowjetische Truppen und Volkspolizei ha. ben einen Teil der Leuna- Werke bei Magde burg abgeriegelt, um antikommunistische De- monstrationen zu verhindern. 100 Arbeiter wurden unter dem Verdacht verhaftet, eine . Streikleitung“ gebildet und zu neuer vokationen“ aufgerufen zu haben. Nach zuverlässigen Informationen wollen die Arbeiter in Ostberlin ihren Widerstane gegen das SED- Regime weiter koordinieren bevor sie in der Offentlichkeit demonstrieren Aus diesem Grunde haben die Bauarbeiter der„Stalin-Allee“ ihren für den letzten Sams- tag geplant gewesenen Marsch nach Westber. un zum Empfang der Lebensmittfelspende au) das kommende Wochenende verschoben. Wie die Maurer in Gesprächen sagten, wollen sie zunächst sicherstellen, daß auch die Beleg- e anderer Betriebe mit ihnen gehen it— Wirkung“. Bras 1 Verträge enge Wirtschafts- und han- delspolit 455 marbeit vorsehen. Eine ungarische Kommissior Soll eirige Grenze wischenfälle während des letzten Monate untersuchen und ein Ablrom. 178 ausarbeiten, das h 5 II. Ahnliche worden, Der Wwapamot nanert ssen dem Hönenunt Adenauer und Ollenhauer schlagen scharfe Klingen— Die Außenpolitik im Mittelpunkt Bonn(E. B.) Der Wahlkampf in der Bun- desrepublik näherte sich am letzten Sonntag vor der Entscheidung des 6. September sei- nem Höhepunkt. Die beiden großen Rivalen — Bundeskanzler Adenauer und Oppositions- führer Ollenhauer— legten in mehreren Re- den noch einmal ihre scharf voneinander ab- weichenden außenpolitischen Konzeptionen dar. Der Kanzler beendete am Sonmtag seine norddeutsche Wahlreise, die ihn über Kiel, Bremen und Hamburg geführt hatte, mit einer Rede in der sozial demokratischen Hoch- burg Hannover, wo er die außenpolitischen Auffassungen der SpD erneut scharf ab- lehnte und sie als eine„Zumutung an das deutsche Volk“ bezeichnete. Adenauer wandte sich vor allem gegen die SPD-Vorschläge, wonach eine Vier-Mächte- Konferenz über die politische Orientierung Deutschlands bestim- men und zusammen mit den Peinigern der Deutschen im Osten ein gesamtdeutscher Ausschuß gebildet werden solle. „Ich bin entsetzt über die auſzenpolitische Meinung der Sozialdemokratie, die jetzt den Schleier gelüftet hat“, sagte er. Die SPD Würde mit ihren Forderungen die errungene Freundschaft der USA, die Hilfe Großbritan- niens und Frankreichs über Bord werfen und das Schicksal Deutschlands in die Hände der vier Siegermächte legen. Das dürfe aber unter keinen Umständen geschehen.„Das wäre das Ende des deutschen Volkes“, sagte Adenauer. Ganz Westeuropa würde dann in absehbarer Zeit dem sowjetischen Sog ver- Fallen.„Wir wollen Frei sein. Wir wollen keine Sklaven sein.“ Seinen zukünftigen Standort müsse Deutschland selbst bestim- TIE. Sehr ausführlich beschäftigte sich der Kanz- ler mit dem wirtschaftlichen Wiederaufstieg Während der letzten vier Jahre und verwies in diesem Zusammenhang auf die Wohnungs- bauziffern, die gestiegenen Reallöhne und die Tatsache, daß in der Bundesrepublik nach Großbritannien und den USA wieder die mei- Sten Schiffe in der Welt gebaut werden. Schließlich forderte er den Zusammenschluß Europas und die schnelle Verwirklichung der Verteidigungs gemeinschaft,„damit Sowiet- rugland den kalten Krieg verliert“ und sich die Möglichkeit zu echten Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands er- gebe. Adenauer besuchte am Samstag die Grab- Stätte des Altreichskanzlers Fürst Otto von Bismarck in Friedrichsruh in Begleitung des Spitzenkandidaten der CDV in Schleswig-Hol- stein, Otto von Bismarck, einem Enkel des „Eisernen Kanzlers“. Auf der Rückfahrt zwan- gen ihn die Flüchtlinge des Lagers Wentorf bel Hamburg, das Lager zu besuchen und zu ihnen zu sprechen. Die Flüchtlinge hatten die Straße nach Hamburg einfach gesperrt und nur die Einfahrt in das Flüchtlingslager frei- gelassen. Der SPD-Vorsitzende Ollenhauer, der nach Wahlreden in Düsseldorf und Dortmund in Hamburg sprach, bezeichnete die Kritik N auers am außenpolitischen SPD- Programm als eine„unerhörte Beschimpfung“. Die Frage- stellung, ob sich die SPD zur Grenze bekenne, sei infam. Die SPD habe un- zweideutig erklärt, das sie die Oder-Neiße nicht als endgültige deutsche Ostgrenze aner- kennen könne. Erstes Ziel der Sozialdemokratie sei nach Wie vor die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit. Es müsse endlich klargestellt werden, daß es keinen anderen friedlichen Weg zur Wiedervereinigung Deutsch- lands gebe, als den Versuch einer Verstandi- gung der vier Besatzungsmächte über eine für das deutsche Volk tragbare Lösung. Wenn es seit 1945 eine Chance für den Erfolg eines Vierer- Konferenz gegeben hat, dann ist dies heute der Fall, da die Sowjetunion in ihrem eigenem Interesse bereit sein muß, eine fried. liche Lösung zu suchen“, Die Einheit Deutsch- lands sei aber nur denkbar auf der Basis vor 1510 5 Wahlen in allen vier Besatzungszoner nd Berlin.„Wir wollen kein vereinigte 58 11 unter dem Pankower Diktaturre. gime und wollen kein vereinigtes Deutschlanc als Satellitenstaat der Sowjetunion“. In der Dortmunder Stadthalle hatte Ollen- hauer erklärt:„Wenn Dr. Adenauer wieder Bun deskanzler werden sollte, werden wir ir den nächsten vier Jahren einem autoritärer System viel näher sein als dem demokrati- schen“ Zum bisher ien e L des Wahl- kampfes meinte eine Koalition und ein Regieru r dem Volk eine Ausei e von Ver- mere Be- jleumdungen f rechtigung verloren, die Führung 5 in Händen zu behalten. Wir wollen einen noch besseren Bundestag!“ Als prominentester Redner der FDP er- klärte Vizekanzler Blücher, ein Vier-Mächte- Gespräch über die Deutschlandfrage Werde nur dann Wert haben, wenn die Bundesrepu- blilk sich gleichberechtigt an den Verhand- jungstisch setzen könne, Das Potsdamer Ab- kommen dürfe auf keinen Fall Grundlage solcher Gespräche sein. Der FDP- Vorsitzende von Nordrhein- Westfalen, Dr. Middelhauve, wandte sich gegen das Wahlabkommen CDU- Zentrum, das eine Stärkung des„linken Fu- gels“ innerhalb der CDU darstelle. Mit der SPD könne es im kommenden Bundestag keine Koalition geben. Der FDP- Bundestags- Kandidat General a. D. Hasso von Manteuf- kel, forderte die Einschaltung der Kriegsgene- ration in das politische Leben. Der Parole des DGB:„Wir wollen einen besseren Bun- destag!“ Setzte Manteuffel die Forderung der Volkes FDP gegenüber:„Wir wollen einen noch bes- seren Bundestag haben!“ Nach Meldungen aus Bonn wird die Bun- desregierung am Dienstag Über etwaige Schritte gegen die Deutsche Reichspartei be- raten. Unterrichtete Stellen sind der Auffas- Sung, daß die DRP als„verfassungsfeindliche Organisation“ anzusprechen sei.. Wirth und Elfes waren in Ostberlin Aussprache mit Grotewohl und SemjonowW „Bund der Deutschen“ und Kommunisten sind sich einig Düsseldorf(UP). Nach Mitteilung des „Bundes der Deutschen“ hat in Berlin auf, Anregung des BdD-Vorsitzenden Dr. Wirth und Elfes eine Zusammenkunft zwischen der Leitung des„Bundes der Deutschen“ und dem Sowaetzonen-Ministerpräsidenten Grote- Wohl, dem stellvertretenden Ministerprässden- ten Nuschke und anderen Persönlichkeiten der Pankower Regierung stattgefunden. Im Mit- telpunkt dieser Zusammenkunft habe, wie der Bud mitteilt, die neue Situation gestanden, die durch die Note der Sowietreglerung an die Westmächte und die Ergebnisse der Verhand- lungen zwischen den Regierungen der UdSSR und der Sowjetzone geschaffen worden sei. Ubereinstimmend sei dabei die Auffassung vertreten worden, daß eine erfreuliche Wende“ und eine Lage eingetreten sei, die nicht nur entscheidende Ergebnisse für die Sowejetzone bringe, sondern auch die fried- liche Wieder vereinigung Deutschlands und den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutsch- land in den Bereich naher Verwirklichung rücke. Die Voraussetzung für die Wiederver- einigung Deutschlands bilde, so sei betont die Ablehnung der Verträge vor Bonn und Paris sowie die Ablösung Dr. Aden- auers, des Exponenten der Deutschland mii Verderben drohenden Politik der Kriegsver- träge“ durch eine Regierung„guten Willens“, einer Regierung patriotischer Deutscher“. Grotewohl habe gelegentlich der Zusammen- kunft erneut die Bereitschaft seiner Regie- rung versichert, jederzeit über die Entwick- Jung des innerdeutschen Handels zu verhan- deln. Wirth und Elfes hatten, der gleichen Mitteilung zufolge, in Berlin außerdem eine längere Unterredung mit dem sowjetischen Hochkommissar Semjonow, in deren Verlauf dieselben Fragen erörtert worden seien. Dem KPD-Organ„Freies Volk“ zufolge, hat der KPD-Vorsitzende Reimann in einer Zusa: menkunft mit Minister präsident Grotewohl den gleichen Fragenkomplex besprochen. Uber 1600 Sowietzonen-Agenten verhaftet Uber 1600 Angehörige der kommunistischen „Freien Deutschen Jugend“ und andere Agen ten aus der Sowjetzone sind während des Wo- chenendes von der Polizei im Bundesgebiet verhaftet worden, weil sie in provokatorischer Form in den Wahlkampf um den zweiten Bundestag eingreifen wollten. Der Bundes- grenzschutz ist in Alarmbereitschaft versetzt und der Streifendienst an der Demarkations- mie zur Sowjetzone verstärkt worden. Bei den Verhafteten wurden mehrere Zent- ner kommunistische Flugblätter und Druck- sachen beschlagnahmt. Die Agenten hatten versucht, mit gefälschten Einreisepapieren mit den regulären Interzonenzügen aus Mittel- deutschland ins Bundesgebiet einzusickern. Der größte Teil von ihnen ist wieder in die Sowjetzone zurückgeschickt worden. Die Agenten hatten nach den bei ihnen ge⸗ kfundenen Dokumenten den Auftrag, in West- deutschland allem im Ruhrgebiet ropaganda zu machen Oder-Neiße- Vierer-Treffen am 15. Oktober in Lugano? Vorschlag des Westens an Moskau— Der Kreml lehnt Osterreich-Konferenz ab Bonn(E. B.) Die drei Westmächte werden der Sowjetunion im Einvernehmen mit der Bundesregierung vorschlagen, am 15. Okto- ber in Lugano(Schweiz) zu einer vierer-Kon- kerenz der Außenminister über die deutsche und österreichische Frage zusammenzukom- Men. Fast zur gleichen Stunde, in der in Bonn diese Tatsache von offizieller Seite bekannt- gegeben wurde, hat die Sowjetunion eine Teilnahme an einer für Montag nach London einberufenen Konferenz der Außenminister- Stellvertreter über den ͥsterreichischen Staatsvertrag abgelehnt. In der Bundeshaupt- Stadt und in Washington wurde daraufhin die Ansicht vertreten, daß der Kreml das öster- 5. Problem offenbar erst nach einer Regelung der Deutschlandfrage aufgreifen Wolle. In Bonn glaubt man daher, daß sich die Aussichten für eine Zustimmung der So- Wiets zum Plan der Westmächte, im Oktober zu einer Vierer-Konferenz über Deutschland mit der Sowjetunion zusammenzukommen, nicht verschlechtert haben. Der Vorschlag der USA, Großbritanniens und Frankreichs, eine Vierer-Konferenz für den 15. Oktober nach Lugano einzuberufen, ist in der Antwort auf die beiden letzten Deutschlandnoten des Kremls enthalten, die in dieser Woche in Moskau übergeben und dann veröffentlicht werden soll. Die Ant- wortnote ist nach Darstellung der gleichen Regierungskreise verhältnismäßig kurz ge- halten und geht auf die Vorwürfe der So- Wijetunion gegen den Westen und die Bun- desrepublik nicht ein. Sie erinnert lediglich an die von den Westalliierten und Bonm stets vertretene These, daß freie gesamtdeutsche Wahlen der erste Schritt zur Wiedervereini- gung sein müßten. Die Wiederholung dieses Prinzips sei aber nicht in die Form einer Be- dingung für das Zustandekommen einer Kon- ferenz gekleidet worden, heißt es in unter- richteten Kreisen. Zweck der Note soll es sein, die Sowjetunion zu einer eindeutigen Außerung zu der Frage zu veranlassen, ob sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt eine Vier-Mächte- Konferenz über Deutsch- land wünsche. Der Bundeskanzler habe sich mit dem in Paris ausgearbeiteten Entwurf der rund 300 Worte umfassenden Antwortnote im Prinzip einverstanden erklärt, heißt es von unterrich- teter Seite weiter. Er habe lediglich den von den Westmächten akzeptierten Wunsch ge- Augert, daß die Note noch vor den Bundes- tagswahlen abgesandt werden möge. Die Be- Sprechungen der Außenminister in Lugano sollen sich nach den Vorschlägen der West- mächte ausschließlich auf die deutsche Frage und das Problem Osterreich beschränken. Da- mit soll verhindert werden, daß es zu einer „Uferlosen“ Diskussion anderer Themen kommt, ohne daß in diesen beiden Fragen Fortschritte erzielt werden. Wie schon erwähnt, teilte die Sowietunion den Regierungen der drei Westmächte in gleichlautenden Noten mit, daß sie der für Montag geplanten Wiederaufnahme der Be- ratungen der Außenminister- Stellvertreter über den österreichischen Staatsvertrag nicht zustimmen könne. Gleichzeitig forderte die Sowjetunion die österreichische Regierung in einer kurzen Note auf, eindeutig zu erklären, ob sie weiterhin den von den Westmächten Ausgearbeiteten Entwurf eines„Kurzvertrags“ über Osterreich unterstütze. In ihrer Note an die Westmächte erklärt die Sowjetunion, sie könne der Wiederauf- nahme der Gsterreich- Verhandlungen So- lange nicht zustimmen, bis die Westmächte Mren Entwurf eines„Kurzvertrags“ defini- tiv zurückgezogen hätten, da dieser Entwrurf die„demokratischen Rechte des österreichi- schen Volkes“ sowie die im Potsdamer Ab- kommen anerkannten sowjetischen Ansprüche auf den ehemaligen deutschen Besitz in Osterreich ignoriere. Die Sowietunion erin- nerte ferner an die Note vom 4. August, in der sie behauptete, etwaige Erfolge bei Ver- handlungen über Deutschland würden vor- aussichtlich auch eine Einigung über Oster- reich erleichtern. Das britische Außenministerium gab 85 karmt, daß die Außenminister- Stellvertreter der Westmächte trotz der Ablehnung Mos- kaus das Osterreich-Problem beraten werden. Französische Diplomaten bezeichneten die 0 wWietische Note als„völlig negativ“. Die Be- gründung der Weigerung enthalte e dene wertlose Uberlegungen“, denn die U England und Frankreich hätten Zu erkennen gegeben, daß sie den N langst klar trag“ zurückziehen Wollten. Das Fernsehen wird neue„Großmacht“ Ausstellung in Düsseldorf eröffnet— Erhard: Die Wirtschaft steht auf festem Boden Düsseldorf(Up). Bundeswirtschafts- minister Erhard hat in Düsseldorf die„Große Rundfunk-, Fernseh- und Phono- Ausstellung 1953“ im Rahmen einer Feierstunde eröffnet. In einer Ansprache wies der Minister auf den notwendigen Wettbewerb zwischen der Rund- funkindustrie und den Rundfunkanstalten hin. Die Wirtschaft müsse die Verantwortung und Sorge dafür tragen, daß Rundfunk- und Fern- sehgeräte hinsichtlich Ausstattung, Güte und Preis immer auf der obersten Stufe der Lei- stung stünden; die für die Programmgestal- tung Verantwortlichen der Rundfunkanstalten hingegen müßten durch hervorragende Dar- bietungen die breite Masse der Konsumenten ansprechen und damit wiederum der Wirt- schaft Auftrieb geben. Erhard, der sich wiederum gegen die Devi- senzwangswirtschaft als„modernes Folter- instrument“ aussprach, betonte, angesichts des heutigen Standes der deutschen Wirtschaft könne man mit einiger Befriedigung feststel- Jen, daß die Grundlagen der Wirtschaft und damit der Existenz des Volkes gesichert seien. Der deutsche Produktionsapparat stehe auf kestem Boden. Alle Produktivitätskräfte müß- ten min entfaltet werden, um allen Schichten des Volkes einen gehobenen Lebensstandard geben zu können. Er versicherte, daß es auch Für die nächsten vier Jahre das Ziel der heute Verantwortlichen sein werde, den Lebensstan- dard des deutschen Volkes zu verbessern. Der Generaldirektor des Nord westdeutschen Rundfunks, Grimme, nannte das Fernsehen eine neue Großmacht der Publizistik, die auf politischem Gebiet eine nationalpädagogische Mission zu erfüllen habe. Das Fernsehen müsse eine treuhänderische Plattform für alle die Demokratie bejahenden Richtungen sein. Der nordrhein- westfälische Wirtschaftsmini- ster Sträter brachte den Wunsch zum Aus- Aruck, daß der Plan einer„Akademie für Rundfunk und Fernsehen“ bald verwirklicht Werde. Auf der Ausstellung, die bis zum 6. Sep- tember geöffnet ist, sind insgesamt 220 Aus- steller vertreten. Sie geben einen Uberblick über den gegenwärtigen Entwicklungsstand der deutschen Rundfunk- und Fernsehgeräte. Ferner werden Spezialgeräte, Einzelteile, An- tennenmaterial, Phonogeräte, Magnettonge- väte und vieles andere gezeigt. Mittelpunkt ler Ausstellung ist die sogenannte Fernseh- straße, auf der für 23 Firmen je ein Schau- kenster zur Verfügung steht, in denen 68 Fernsehgeräte ausgestellt sind. 23 Länder in Leipzig Der Sowietzonen-Ministerpräsident Grote- Wohl eröffnete die Leipziger Messe, Wobei er in einer Ansprache erklärte, es sei möglich, auch zwischen Staaten verschiedener Systeme sachliche Handelsbeziehungen zu unterhalten. Er setzte sich ferner für eine Ausdehnung des Interzonenhandels bis auf eine Milliarde Ver- rechnungseinheiten in jeder Richtung ein. An der Leipziger Messe sind 23 Länder beteiligt. Der Westen ist durch Aussteller aus Frank- reich, Belgien, Holland, der Schweiz, Däne- Mark, Spanien, Norwegen, Portugal und Bra- Silien vertreten, Eine Reihe von Ostblockstaa- ten, an ihrer Spitze die Sowjetunion als größ- ter Aussteller, sowie Rotchina, die Tschecho- Slowakei, Polen, Bulgarien, Ungarn und Ru- mänien haben Kollektivausstellungen einge- richtet. Es wird vor allem ein großes Konsum- güterangebot gezeigt. Zaihßer ist in Moskau Als Zeuge gegen Beria—„Säuberung“ in Georgien Berlin(Up). Der abgesetzte Staatssicher- heitsminister der Sowjetzone, Wilhelm Zaißer, befindet sich nach zuverlässigen Informatio- nen aus der Ostberliner ED- Führung seit etwa einer Woche in Moskau. Er soll als Zeuge in dem Prozeß gegen den verhafteten ehemaligen sowjetischen Innenminister Beria vernommen werden und besonders über des- sen Auslandsbeziehungen aussagen. Wie man in Ostberlin wissen Will, wird dieser Prozeß von dem ehemaligen sowjetischen Richter beim Internationalen Militärtribunal in Nürn- erg, General Rudenko, vorbereitet. Das Präsidium des Obersten Sowets der Sowjetzonenrepublik Georgien ernannte Mi- chael Topuridze zum neuen Minister für Staatskontrolle. Topuridze ersetzt den am 17. Juli amtsenthobenen A. N. Ravapa. Der Mini- ster für Staatskontrolle hat die Tätigkeit und die Loyalität der Staatsbediensteten zu über- wachen. Der russische Komponist Nikolai Golovanovy ist in Moskau gestorben. Er war viermal mit dem Stalinpreis ausgezeichnet worden. Heuss— Ehrenpräsident der Schwaben Worms Grp). Bundespräsident Heuss teilte dem Vorsitzenden der Wormser Landsmann- schaft der Schwaben, Otto Hartmann, in Worms mit, daß er bereit sei, die Ehrenprä- sidentschaft des Verbandes der Schwabenver- eine im In- und Ausland zu übernehmen. Hartmann ist kürzlich in Heilbronn gebeten worden, den Vorsitz über einen Zusammen- schluß der etwa 80 Schwabenvereine in aller Welt zu übernehmen. Im Schreiben des Bun- despräsidenten heißt es:„Wie Sie sich denken können, bin ich ein bißchen überstrapaziert in Schirmherrschaften und Schirmprotektorats und dergleichen, so daß ich auf diesem Gebiet mehr ablehnen muß als annehmen kann. Da ich aber ja selber über schwäbische Geistes- geschichte allerhand gearbeitet habe und weiß, wieviel für den Aufbau meines eigenen We- sens die Fundamentierung in dem heimat- chen Boden immer bedeutet hat, will ich dieser mich ehrenden Bitte gern entsprechen, indem ich zugleich für die freundschaftliche Gesinnung recht herzlich danke.“ Dr. Johannes Rathje wurde für sein Buch „Die Welt des freien Protestantismus“ von der Theologischen Fakultät der Universität Mar- burg die Würde eines Ehrendoktors verliehen. Die Berliner Festwochen wurden von Bür- gztermeister Reuter mit einer Feierstunde im 8 Schillertheater n 8 Italien schlägt Alurm um Triest Truppenverstärkungen an der Grenze— Pella bat die Westmächte um Intervention RO m(UP). Der seit Kriegsende zwischen Italien und Jugoslawien schwelende Streit hat sich plötzlich in gefährlicher Weise ver- schärft. Die italienischen Heeres-, Flieger- und Flotteneinheiten an der jugoslawischen Grenze befinden sich im Alarmzustand, wäh- rend in den römischen Ministerien eine Son- derkonferenz der anderen folgt. Anlaß zu diesem Ausbruch italienischen Temperaments war ein Artikel der halbamt- lichen jugoslawischen Nachrichtenagentur „Jugopress“, der durchblicken ließ, daß Jugo- slawien eventuell die Zone des„freien Ge- biets von Triest“ annektieren werde. Jugo- slawien, hieß es in dem Artikel, werde seine bisherige„gemäßigte und tolerante Haltung“ aufgeben, falls Italien von seiner bisherigen „Intransigenz“ nicht abgehe und auf dem Wege der„kalten Annexion Triests“ fort- schreite. Während ausländische politische Beobachter diesen Artikel nur als einen jugoslawischen Versuchsballon ansahen, schlug er in Rom Wie eine Bombe ein. Ministerpräsident Pella rief sofort das Kabinett zu einer Sondersit- zung zusammen, empfing den italienischen Generalstabschef, General Marras, und bat die Botschafter der drei Westmächte zu sich. Das Außenministerium kündigte in einem Kommuniqué an, falls Jugoslawien irgend- welche Schritte zur Annexion der Zone B unternehme, werde Italien„ohne Zweifel in einer Weise reagieren, wie es der moralischen Verpflichtung unseres Volkes entspricht“. Was das Außenministerium damit meinte, wurde am Samstag abend deutlich, als ita- lienische Panzer nur wenige hundert Meter von der jugoslawischen Grenze durch Goerz rasselten und feldmarschmäßig ausgerüstete Infanterie durch die Straßen marschierte. Amtliche Stellen in Rom weigerten sich, zu dieser bewaffneten Demonstration irgendwie Stellung zu nehmen. Die zuständigen militä- rischen Kommandeure erklärten, es handle sich nur um schon seit langem geplante Ma- növer, doch in politischen Kreisen Roms ist es kein Gehimnis, daß die Befenle dazu direkt von der Regierung ausgingen und daß dar- überhinaus für alle Angehörigen der Streit- kräfte eine Urlaubssperre befohlen wurde. Den drei Botschaftern der USA, Englands Und Frankreichs legte Minister präsident Pella die ernsten Besorgnisse seiner Regierung dar und bat sie dringend, unter Berücksichtigung der italienischen Interessen das ihre zu tun, um eine weitere Zuspitzung der Krise zu ver- hindern. Die drei Regierungen haben darauf- Him Italien und Jugoslawien„informell“ gera- ten, sich im Streitfall über Triest jeglicher Schritte zu enthalten, die zu offenen Feind- seligkeiten mit unabsehbaren Folgen führen könnten. Von maßgeblicher diplomatischer Seite in London wurde erklärt, Grohgbritan- nien, Frankreich und die USA hätten nicht die Absicht, sich in den Konflikt einzumischen. Der Sender Belgrad warf Italien vor, es versuche eine„Kriegspsychose“ zu schaffen und mache seinen eigenen Landsleuten angst vor„imaginären jugoslawischen Provokatio- nen“ gegenüber Triest. Von amtlicher Seite wurden alle italienischen Berichte über die angeblich geplante Annexion der Triester Zone„B“ durch Jugoslawien oder andere Schritte gegen Triest als eine„erfundene Provokation“ bezeichnet. Der Chefredakteur der„Borba“ und ehemalige stellvertretende Außenminister Vlahovic schreibt, es sei Ju- goslawien offenbar als Schwäche ausgelegt worden, daß es sieben Jahre lang in der Triestiner Frage immer wieder Konzessionen angeboten habe. Diese Poiltik müsse jetzt aufhören, Italien habe den Pariser Frieden, den Jugoslawien nur unter großen Opfern abgeschlossen habe, schon unzählige Male ge- brochen.„Politika“ geht in ihrem Leitartikel mit der Uberschrift„Unveräußerliches Triest“ noch weiter und stellt fest:„Truest bleibt ein integraler und unveräußerlicher Bestandteil des jugoslawischen Staatsgebiets.“ Ausländische Beobachter in Belgrad sind der Ansicht, daß Jugoslawien in kühler Be- rechnung versuchen wird, die Spannungen zunächst noch mehr zu verschärfen, um dann erneut direkte Verhandlungen mit Italien vorzuschlagen und sich damit als„vernünf- tig und verständnisbereit“ hinzustellen. Es ist aber durchaus möglich, daß Jugoslawien dies- mal wirklich weitergehende Absichten hat. Korea- Konferenz Ende Oktober in Genf USA mit Vorbereitung beauftragt— Syngman Rhee will wieder marschieren New Lor k(UP). Der Schwerpunkt der Korea- Verhandlungen ist von New Vork nach Washington und den Hauptstädten der kom- munistischen Staaten verlagert worden. Die IN-Generalversammlung hat die USA beauf- tragt, mit den in Frage kommenden Staaten Verhandlungen über den Zeitpunkt und den Tagungsort der Konferenz aufzunehmen. Es wird allgemein angenommen, daß die Konfe- renz spätestens am 28. Oktober in Genf be- ginnen wird. 5 Vor der Beendigung der UN-Generalver- sammlung— die nächste Sitzungsperiode be- ginnt am 15. September— nahmen 53 Staaten eine Resolution an, mit der die Leistungen der UN- Truppen in Korea gewürdigt werden und der gefallenen Soldaten der Vereinten Nationen gedacht wird. Die fünf Staaten des Sowjetblocks lehnten diese Resolution ab, die der sowjetische Chefdelegierte Wyschinski in einer sehr scharfen Erklärung als eine„feind- selige Demonstration“ gegenüber den kommu- nistischen Ländern bezeichnet hatte. Wy- schinski sagte, mit dieser Resolution würden die„geschichtlichen Tatsachen“ verfälscht. Indien nahm an dieser Abstimmung nicht teil. Am Sonntag wurden von den Kommunisten 400 alliierte Soldaten freigelassen. Von kom- munistischer Seite wurde yersprochen,„alle“ Gefangenen zu entlassen, die kurz vor Beginn des Gefangenenaustausches wegen angeblicher Verbrechen verurteilt worden sind. Eine bin- dende Zusage wurde nicht gegeben. Sie erläu- terten nicht einmal, was mit„allen“ Kriegs- fkangenen gemeint sei, kündigten aber an, daß 300 Südkoreaner und„mehr als 20 Nicht- Koreaner erklärt haben, sie wollten nicht nach Hause“, Nach anderen Berichten sollen einige tausend amerikanische Techniker von den Kommunisten fortgeschafft worden sein. Man hat sie angeblich gezwungen, in Zwangs- Arbeitslagern in China und Rugland zu arbei- ten. Die 51 Mitglieder der schwedischen Delega- tion für die neutrale Repatriierungskommis- sion in Korea sind mit Flugzeug von Stock- holm über Washington, Honolulu und Tokio nach Koreas, abgereist. Der südkoreanische Präsident Syngman Rhee erklärte:„Wir werden allein nach Nor- den marschieren“, wenn die politische Konfe- renz nicht zu einer Vereinigung Nord- und Südkoreas führe. Er sprach auf einer Feier anläßlich des Eintreffens der ersten amerika- nischen Warenlieferungen zum Wiederaufbau Koreas und bemerkte dazu, daß Südkorea entschlossen sei, auch dann„wie ein Mann““ zu kämpfen, wenn es ganz allein dastehen Und keine ausländische Hilfe erhalten sollte. Der südkoreanische Außenminister Pyun, der an der, Korea-Sondertagung der UN-Ge- neralversammlung teilgenommen hat, wird sich Anfang dieser Woche zu Unterredungen mit leitenden amerikanischen Regierungsbe- amten nach Washington begeben. Japan rüstet aut Der stellvertretende Ministerpräsident Ja- Pans, Taketora Ogata, gab in einer Pressekon- ferenz bekannt, daß die japanische Regierung zur Zeit zwei Pläne zur Verstärkung der na- tionalen Sicherheitsstreitkräfte um 20 000 be- ziehungsweise 30 000 Mann erwäge. Die halb- militärische Miliztruppe hat zur Zeit eine Stärke von 110 000 Mann. Sie ist mit ameri- kanischen Waffen ausgerüstet. Ogata sagte U. a., Japan müsse gerüstet sein, um das mili- tärische Vakuum auszufüllen, das im Fernen Osten nach dem allmählichen Abzug der ame- rikanischen Truppen aus Japan entstehen werde. Japan müsse sich schon jetzt mit der Frage befassen, wie ein etwaiger Angriff auf 4 die japanischen Inseln am besten abgewehrt werden könne. Die augenblickliche finanzielle Lage Japans stelle das größte Hindernis für eine großzügige Verstärkung der Verteidi- gungsstreitkräfte dar. Kürzung der US-Hilfe für Europa? Dafür größere Unterstützungen in Asien New XIOT K(UP). Harold Stassen, der Di- rektor des Amtes für Auslandvorhaben FAO), erklärte nach seiner Rückkehr von dreitägi- gen Besprechungen mit amerikanischen Be- amten in Paris, Europa habe wirtschaftlich und militärisch solche Fortschritte gemacht, dab die amerikanische Hilfe für Südkorea, Indochina, Iran und andere Staaten des Na- hen und Fernen Ostens verstärkt werden könne. Stassen wies in diesem Zusammen- hang darauf hin, daß die Produktion in West- guropa im ersten Halbjahr 1953 um vier Pro- zent über der Produktion im gleichen Zeit- raum des Vorjahres liege und damit den bis- her höchsten Stand nach dem Kriege erreicht habe. Die Fortschritte in der wirtschaftlichen und militärischen Aufrüstung Westeuropas seien eine gute Nachricht für die USA. Die amerikanische Hilfe für Westeuropa könne jetzt vermindert werden, womit auch die Wirtschaftlichen Aussichten in den USA stie- gen.. 5 Aufruf zum Boykott Frankreichs Pascha von Fez abgesetzt— Amerikanische Kritik an den Franzosen EK AIT O(UP), Der Moslem-Altestenrat der Azhar- Universität in Kairo hat alle Moham- medaner aufgerufen, Frankreich wegen sei- nes Vorgehens in Marokko mit allen Mitteln zu bekämpfen. Dieser Kampf solle zumindest mit wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Boykott Frankreichs in allen arabischen Staa- ten geführt werden. Die Azhar- Universität ist das geistige Zentrum der islamischen Welt. Der Altestenrat der Universität hatte auch den heiligen Krieg gegen die Juden in Palä- Stina und gegen die Engländer in der Kanal- zone ausgerufen. Sowohl die marokkanische als auch die französische Regierung leiteten die Neubeset- zung hoher Amtsstellen in Marokko ein. Phi- Uppe Boniface, der französische Administra- tor in Casablanca, wird pensioniert. An seine Stelle tritt Emile Fauquenot, der gegenwär- tig den Safl-Bezirk verwaltet. 19 Weitere lei- tende französische Posten in Marokko sollen in der nächsten Zeit umbesetzt werden. Einer der fünf marokkanischen Paschas, die sich geweigert haben, den neuen Sultan von Marokko zu unterstützen, wurde abgesetzt. Es ist dies Hadschi Fatemi Ben Slimane, der Pascha von Fez, der sich gegenwärtig auf einer Pilgerfahrt nach Mekka befindet. An seine Stelle trat Mohammed Tami, der 1944 wegen eines Disputes mit dem abgesetzten Sultan seinen Posten verloren hatte. Die im Konzern der Scripps-Howard-Presse zusammengeschlossenen amerikanischen Zei- tungen veröffentlichten einen Leitartikel zur amerikanischen Marokko-Politik im Sicher- heitsrat, in dem die Besorgnis ausgesprochen Wird, die USA könnten sich durch die Unter- stützung Frankreichs die kleineren afrikani- schen und asiatischen Staaten entfremden. „Unsere Regierung hat den Moslem-Block verloren, indem sie Frankreich im Marokko Fall unterstützte. Frankreich hingegen hat uns nicht in der Frage der Einladung Indiens zur Kores-Konferenz geholfen. Es hat sich vielmehr der Stimme enthalten. Die franzö- sische Opposition hat die Wiederbewaffnung Deutschlands blockiert, sie setzt Westeuropa der Gefahr eines Angriffes aus. Die Assozzi- erung mit Frankreich hat unserer Stellung in Afrika und Asien geschadet. Aber wenn wir die Franzosen brauchen, sind sie nicht da. Müssen wir diesen Mühlstein so lange tragen bis wir versinken?“ 5 anwerfen, um sich gegen den starken Wellen- tails des kollektiven Bündnisvertrages ihrer Nach Mitteilung des Ministeriums werden ge- Neues dus aller Welt Geheimnisse der„Flying Enterprise“ Banknoten vom Meeresgrund gerettet— Rätsel um die weitere Ladung Brüssel(UP). Zum zweitenmal steht der amerikanische Frachter„Flying Enterprise“ im Mittelpunkt des Weltinteresses. War es Vor zwanzig Monaten der heldenhafte Kamp! seines Kapitäns Karlsen gegen die Urkräfte der Natur, der den Namen des Schiffes ir aller Welt bekannt machte, so ist es heute dat Geheimnis, das seine Ladung umwittert. Vor einigen Wochen war das italienische Tiefsee-Bergungsschiff„Rostro“ unter Wah rung strenger Geheimhaltung zu der Stelle ausgelaufen, an der Karlsen seinen Kamp gegen die Elemente verlor und die„Flying Enterprise“ den Fluten des Atlantik überlas. sen mußte. Die Taucher sprengten ein Loc in die Bordwand und arbeiteten sich in di Capitänskabine vor. Unter großen Schwierig- keiten lösten sie einen eingebauten Stahl- schrank und liegen ihn von der„Rostro“ hoch- ziehen. Postsäcke, die t lweise Geldsendun- gen enthielten, sind ebenfalls geborgen wor- den, sowie Automobile, Schreibmaschinen, Horzellan und Laboratoriums- Einrichtungen. Die im Geldschrank gsfundenen Sterling- und Dollarbeträge wurden der Bank von Brüssel übergeben. In deren Gewölben hän- gen seitdem an langen Leinen Tausende von Banknoten zum Trocknen. Die Bankleitung Weigerte sich entschieden, über den Gesamt- betrag Auskunft zu geben— er muß aber beträchtlich sein. Weder von Beamten der Bank noch von der auf Geheimhaltung vereidigten Besatzung der „Rostro“ war Auskunft über die Dinge zu erhalten, die noch geborgen werden sollen. Seeleute, die im Hafen von Ostende das ita- Iienische Bergungsschiff sahen, er“ lären über- einstimmend, daß in dem Wrack der„Flying Enterprise“ außer den Banknoten„irgend- etwas“ sein müsse, das noch wertvoller ist. Nach ihrer Ansicht wäre es eine Geldver- schwendung, ein Spezialschiff wie die„Rostro“ Von Italien heranzuholen, nur um verwäs- serte Banknoten zu bergen. Erdbeben-Opfer im Hungerstreik Sie wollen nicht auf die Inseln zurück Athen(UP). Etwa 2000 Leute, die durch die Erdbebenkatastrophe auf den Ionischen Iny seln obdachlos geworden waren, traten 1 Patras aus Protest gegen die Absicht der Ra gierung, sie wieder auf die zerstörten Insel zurückzusenden, in den Hungerstreik. Die Obdachlosen weigerten sich, Schiffe zu bestei- gen, die sie auf die Inseln zurückbringen sollten, die inzwischen erneut von drei star- ken Erdstöben erschüttert worden sind. Die Beben waren von starken Regengüssen und orkanartigen Winden begleitet. Zahl- reiche beschädigte Häuser stürzten völlig ein. Mehrere Notunterkünfte von Obdachlosen wurden durch den Sturmwind schwer beschä⸗ digt. Die im Hafen der zerstörten Stadt Argo- stoli liegenden Schiffe mußten die Maschinen gang halten zu können. Schlafender Fahrer im Schienenbus Stockholm(UP). Ein Schienenomnibus der schwedischen Eisenbahnen raste fast 150 Kilometer weit durch die Nacht, ohne daß der Fahrer, der in seinem Sitz eingeschlafen War, es merkte. Der Zug war auf der letzten Fahrt von Gaellivara nach Jokkmokk in Nord- schweden. Der letzte Passagier war schon vor der Endstation Jokkmokk ausgestiegen Ohne zu halten, raste der Schienenbus m 2 70 Kilometer Geschwindigkeit durch das ve,, lassene Jokkmokk und kam erst zwei Stun den später zum Stehen, als der Fahrer durch laute Explosionen geweckt wurde. Die Ex- plosionen rührten von Sprengkörpern her, die die Eisenbahner an die Schienen gelegt hat- ten, um den Fahrer aufmerksam zu machen. Arabische Außenminister treffen sich Verschwundener Brite tauchte in England auf Kairo(UP). Die Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten der Arabischen Liga treten in Kairo am Mittwoch zu einer Konferenz zu- sammen. Sie werden voraussichtlich über De- Länder beraten. Anthony Ridgen, einer der führenden briti- schen Luftfahrtsachverständigen, der im ver- gangenen Monat in der Suezkanal-Zone ver- schwunden war, befindet sich nach Angaben des britischen Luftfahrtmimisteriums jetzt bei der Royal Air Force in England. Sein Ver- schwinden hatte seinerzeit Anlaß zu einer Krise zwischen England und Agypten gegeben, genwärtig die Umstände, unter denen Ridgen verschwand, geprüft. Bis zum Abschluß der Untersuchungen werde man„aus bestimm- ten Gründen“ keine Angaben über die Art und Weise seiner Rückkehr machen. Nach Ridgens Verschwinden hatte Oberst- leutnant Festing, der britische Befehlshaber in der Kanalzone, die Einrichtung von Kon- trollstellen und die Durchsuchung aller ägyp- tischen Fahrzeuge angeordnet, die in Zone einfuhren eder sie verließen. Diese Maßnahme wurde nach zwei Wochen wieder aufgehoben. Damals hatte der ägyptische In- formations minister, Major Salem, die Blok- kade als einen Affront gegen die ägyptische Souveränität bezeichnet umd erklärt, die Agyp- ter seien bereit, ihr Blut für die Verteidigung ihrer nationalen Ehre zu geben. Militärgericht über Mossadeg Teheran(UP). Ministerpräsident Zahed hat General Alavi-Moghadem als Nachfolge des Brigadegenerals Daftari, eines Verwandt ten Mossadegs, zum Polizeipräsidenten vol Teheran ernannt. Einer Meldung des Tehe raner Rundfunks zufolge soll Mossadeg Kürze vor ein Militärgericht gestellt werden Die Anklage laute auf Mißachtung von Be 155 des Schahs, verfassungswidriger Aut ung des Parlaments und Ausschreibung einer Volksbefragung in dieser Sache, ohn nach der Verfassung dazu berechtigt gewesen au Sen. f 1 n e e d oi Eta S S een 5 Südweſtd. Rund ſchau Amtseinsetzung Urbans gefordert Schriesheim/ Bergstraße(sw). Uber 1000 Einwohner der Bergstraßengemeinde Schriesheim im Landkreis Mannheim traten III einer Bürger versammlung für die baldige Amtseinführung Fritz Urbans als Bürgermei- Ster ein. In der von der Freien Wählerver- Simigung Schriesheim einberufenen Bürger- versammlung kam zum Ausdruck, daß die Schriesheimer ein Recht auf den demokra- tisch gewählten Bürgermeister hätten, dem sie mit einer überwältigenden Mehrheit ihr Vertrauen geschenkt hätten. Scharf wandte man sich gegen alle Maßnahmen, in denen die demokratische Bürgermeisterwahl ange- 2,eifelt wurde. Die Versammlung, in der sich auch der unabhängige Bundestagsabgeordnete Richard Freudenberg(Weinheim) mit Nach- druck für die Amtseinführung Urbans ein- Setzte, wandte sich an alle zuständigen Stel- len mit der Bitte, sofort Schritte einzuleiten, um der Bevölkerung Schriesheims zu ihrem rechtmäßigen Bürgermeister zu verhelfen. Raubüberfall auf eine Kinokasse Baden-Baden(sw). Kurz vor Mitter- nacht verübte am Wochenende ein bisher noch unbekannter Täter einen Raubüberfall aun eine Kinokasse in Baden-Baden. Der etwe 28 Dis 30 Jahre alte Mann beg ohte die Kas. siererin mit zwei Pistolen und verlangte die Herausgabe des Geldes. Nachdem ihm die Kassiererin das Hartgeld, 119 Mark, ausge- nändigt hatte, betraten zwei verspätete Be- sucher, die noch die Nachtvorstellung auf- zuchen wollten, den bis dahin leeren Kino- raum. Als einer von ihnen den Banditen am Mantel faßte, hielt der Eindringling die Be- zucher mit seiner Pistole in Schach, zog sich rückwärtsgehend zurück und feuerte dabei noch zwei Schüsse gegen die Decke ab. Der Kriminalpolizei ist es bisher nicht gelungen, den Unbekannten, der badische Mundart sprach, zu stellen. Pfadfinder sangen in Frankreich Kar lsTuhe(ZSH). An einem Treffen der französischen Singbewegung„A coeur joie“, das kürzlich in Vaisch-la-Romaine in der Provence stattfand, nahmen als einzige deut- sche Chöre der Kölner Jugendsingkreis und der Karlsruher Pfadfinderchor teil. Die deut- schen Chöre fanden mit ihren Darbietungen reichen Beifall. Internationales Jugendtreffen in Otigheim OStigheim ZSsH). Uber 5000 Jugendliche aus Frankreich, der Schweiz und Deutsch- land werden am 3. und 4. Oktober zum In- ternationalen Jugendtreffen Katholischer Ju- gend in Gtigheim erwartet. Auf einer Kundgebung spricht Bundestagsabgeordneter Strauß, ein Mitglied des Europarats und Ver- treter der in- und ausländischen Jugend. Großfeuer während eines Dorffestes Uperaus schwierige Brandbekämpfung Hauing en, Kreis Lörrach(sw). Drei mit Ernte- und Heuvorräten gefüllte Scheunen und drei große angebaute Holzschuppen wur- den bei einem Großfeuer in Hauingen ein Raub der Flammen. Aus den Ställen, die ebenfalls schwer beschädigt wurden, konnte das Vieh rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Sachschaden ist noch nicht zu übersehen. Die Polizei hat die Ermittlungen über die Brandursache eingeleitet. Fast die gesamte Dorfbevölkerung war auf einem Festplatz in der Gemeinde versammelt, als plötzlich die Feuersirene ertönte. Wegen Wassermangels kämpfte die Gemeindefeuerwehr, die Sofort Zu ihren Geräten eilte, verzweifelt gegen die Flammen. Nur den Feuerwehren der benach- barten Gemeinden Brombach, Haagen und Lörrach war es zu verdanken, daß nicht noch Srößere Schäden angerichtet wurden. Mit lan- Zen Schlauchleitungen pumpte die Lörracher Feuerwehr das Wasser aus der Wiese in den Dorfbach, aus dem die anderen Wehren dann das Löschwasser zur Brandbekämpfung ent- nahmen. Die erste Schau in der Schwarzwaldhalle Heilmittelausstellung in Karlsruhe eröffnet Karlsruhe(Z SEH). Von der Bevölkerung bestaunt und von den Fachleuten des In- und Auslandes bewundert, wuchs in Karls- ruhe innerhalb kürzester Zeit die Schwarz- waldhalle an der Stelle der früheren Fest- halle. Am Wochenende wurde sie num anläg- lich der Eröffnung der Deutschen Heilmittel- ausstellung ihrer Bestimmung übergeben. In nicht ganz einem halben Jahr war die Halle mit ihrer eigenartigen Konstruktion— sie besitzt ein durchhängendes Dach und ist in ihrer Art in Europa bisher einmalig— fer- tiggestellt worden. Gberbürgermeister Klotz gab noch eimmal einen Rückblick auf die Arbeit an der Schwarzwaldhalle, die nach seiner Meinung über Deutschland hinaus Aufsehen errege, denm mit diesem Bau wurde ein Sprung in architektonisches Neuland gewagt. Der Karls- ruher Oberbürgermeister wünschte der Aus- stellung einen vollen Erfolg. Prof. Dr. Schoen, der Leiter der Karlsruher Akademie für ärztliche Fortbildung, erklärte in seiner anschließenden Rede, es sei notwen- dig, gute und preiswerte Heilmittel herzustel- len, ganz besonders auch deshalb, weil die Krankenhausbetriebe Zuschußbetriebe seien. Der Preis der verbrauchten Heilmittel sei ge- genüber vor dem Krieg um 542 Prozent ge- stiegen, während die Krankenkassenbeiträge nur um 101 Prozent erhöht worden seien. Das läge aber nicht an einer Verteuerung der Arzneimittel, die gegenüber früher nur eine Erhöhung um 20 Prozent aufzuweisen hätten. Es sei eher auf die Vielfältigkeit der heute verwendeten Heilmittel zurückzuführen. Leider würden die Arzte mit neuen Mitteln überschüttet, die nicht alle wirkliche Neuig- keiten darstellten. Aber die seriösen Heilmit- telfirmen stellten doch immer wieder treue Helfer im Rampf um die Erhaltung der Ge- Sumdheit dar. Seinen besonderen Dank sprach der Redner der Industrie für die Unterstüt- zung der Fachschriften aus, die letzten En- des durch sie allein getragen würden. Dr. Mahr vom Bundesverband der Deut- schen Pharmazeutischen Industrie sprach den Dank für die umfassende Organisation an die Stadt Karlsruhe aus, die es auch ermöglicht habe, die repräsentative Schwarzwaldhalle rechtzeitig für die Heilmittelausstellung fer- tigzustellen. Mit dieser Halle seien Räume entstanden, die dem Niveau der Heilmittel- industrie entsprechen. Nachdem Regierungsdirektor Herbold die Glückwünsche der Landesregierung übermit- telt hatte, erklärte Dr. Kienle, es sei not- wendig, daß sich Arzt und Industrie durch gegenseitige Belehrung und durch gegensei- tige Kritik kennenlernen. Diese Basis Sei bei der alljährlichen Heilmittelausstellung gegeben. Michelin kommt wieder nach Karlsruhe Karlsruhe(Z SH), Die bekannte franzö- sische Firma Michelin, die bereits vor dem Krieg in Karlsruhe ansässig War, Will noch in diesem Jahr die Produktion an der alten Stätte wieder aufnehmen. Eine Baracke für böswillige Mieter Waldkirch(sw). Für böswillige Mieter wird auf Beschluß des Stadtrates eine ge- prauchte Baracke außerhalb des Stadtgebietes von Waldkirch aufgestellt. Ursprünglich War geplant worden, Wohnungen in einfacher Bau- weise für asoziale Mieter zu errichten. 1000 DM aus der Kasse gestohlen Waldshut sw). Sie hätten die Türe zum Gastzimmer verfehlt, sagten dieser Tage Z Wei gutgekleidete Frauen in einer Gastwirtschaft inn der Schwarzwaldgemeinde Uhlingen, als sie von der Wirtin beim Eindringen in ihr Wohnzimmer überrascht wurden. Als die Wir- tin nachsehen wollte, ob ihr nichts abhanden gekommen sei, flüchteten die beiden in einem von einem Mann gesteuerten Personenwagen. Es Stellte sich schließlich heraus, daß aus der Gasthauskasse etwa 1000 DM fehlten. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Gonntag Der geſtrige ſpielte noch einmal mit all jenen ſommerlichen Möglichkeiten, die man von ſeinen Vorgän⸗ gern zum größten Teil vermiſſen mußte. Guter Abſchluß eines mißglückten Sommers oder prächtiger Auftakt des ſo ſehnlich er⸗ hofften Spätſommers— das war die Frage, die man ſich angeſichts der ſtarken ſommer⸗ lichen Wettertendenzen vorlegen mußte. Und überall wurde dieſes ſommerliche Präſent dann auch entſprechend gewürdigt. Fluß⸗ und Schwimmbäder bis zum Berſten mit Sonnen⸗ hungrigen überfüllt; die Ausflugsorte der nä⸗ heren und weiteren Umgebung konnten ſich des Zuſtroms der Ausflügler kaum erwehren, Kirchweih⸗ und Volksfeſte in unſerer näch⸗ ſten Nähe erwieſen ſich als ſtarke Magnete und ließen ſo die Grundſtimmng des Sonn⸗ tags mit dem herrlichen Wetter zuſammen⸗ kklingen zu eine: großen Melodie ſommerlicher Freude. Wie ſehr haben wir das Zuſammen⸗ ſchmewzen der ſonſt üblichen Sommerſtim⸗ mungen bisher vermiſſen müſſen. Dieſer Sonntag ließ es ſchmerzlicher denn je emp⸗ finden, nachdem man ſehr deutlich den frühen Her bſt trotz gleiſender Sonne mahnend im Hintergrund ſtehen ſah. 1 Geſellſchaftliches Ereignis in Seckenheim war natürlich das Parkfeſt der Hundeſport⸗ freunde, die einem großen Beſucherkreis Ein⸗ blicke in die variable Erziehungsarbeit mit den vierbeinigen Freunden und Helfern ge⸗ währten. Daß neben dieſen intereſſanten Ein⸗ blicken auch die frohe Unterhaltung nicht du kurz kam, dafür ſorgte mit allen zwerchfell⸗ maſſie enden Mitteln Stimmungskanone Toni Haag und die Kapelle Schary. Sportliches und geſellſchaftliches Ereignis in Potenz war natürlich der große Preis in Baden-Baden für die zahlloſen Intereſ⸗ ſenten im In und Ausland. Mit einer klei⸗ nen Autokolonne waren auch die Seckenheimer Pferdeſportintereſſenten unter den rund 20 000 Zucchauern zu finden, die ſich ebenſo von dem Fluidum dieſes großen Ereigniſſes bannen ließen, wie jeder andere Beſucher von diefen Ausſtrahlungen immer wieder gepackt wird. Das Hauptintereſſe galt natürlich dem mit 50 000 DM. do ie ten großen Preis, den mit Niederländer ein deutſches Pferd gegen die ſtark favoriſierten franzöſiſchen Vertreter gewann. Von Anfang bis Ende lief de: nun Sechsjährige ein ſouveränes Rennen, um nur in der Schlußphaſe den Angriff des franzö⸗ ſiſchen Favo iten Fauburg abzuwehren. Auch die ande en Rennen boten ſämtlich ſpannende Auseinanderſetzungen, die zumeiſt auf den letzten Metern der Zielgeraden entſchieden wu den und trug ſo dazu bei, daß dieſer Schlußtag einer großen internationalen Woche zu einem glanzvollen Höhepunkt und Finale zugleich wurde. Im einheimiſchen Sport wußte der Turn⸗ verein mit einer ſchönen Leiſtung in Ketſch zu überraſchen und unterlag gegen den mehr⸗ maligen bad. Handballmeiſter unglücklich in den letzten Minuten mit 11:10. Einen ſiche⸗ ren Sieg landeten die 98er Fußballer im Wörtel gegen den ASV Schönau, während der Sportverein 1907 gegen Oftersheim re⸗ miſierte. * Wettervorhersage Montag zunächst zeitweise Bewölkungszu- nahme, aber ohne wesentlichen Niederschlag. Nachmittags wieder Aufheiterung. Winde um Südwest. Höchsttemperaturen bis 25 Grad. Dienstag trocken, sonnig und warm. U Wir gratulieren! 75. Geburtstag morgen Dienstag Herr Leonhard Bürkel, Feei⸗ burgerſtraße 11 begehen. Dem Geburtstags⸗ kind, der heute noch aktiv Sänger, die beſten Wünſche.— Ihren 83. Geburtstag feiert mor⸗ gen Dienstag Frau Margarethe Nolden Wwe., Meßkircherſtraße 52. Wir entbieten die beſten Wünſche. a Seinen kann Bundesgrenzschutz verläßt Mannheim Mannheim(sw). Die in Mannheim sta- tionierten zwei Hundertschaften der Grenz- schutzabteilung Mitte II werden Mannheim verlassen. Wie ein Offizier aus der Umge- bung des Kommandeurs mitteilte, wird die Abteilung nach Eschwege in frei gewordene Kasernen gelegt. Ausweitung des Luftpostverkehrs Das Bundespostministerium teilte mit, daß am 1. September der Luftpostpaketverkehr nach China(Festland und Insel Formosa), Erythrea, Goldküste, Osterreich, Spanisch- Guinea und Ungarn aufgenommen wird. Zum gleichen Zeitpunkt werden die Luftpostzu- Schläge nach zahlreichen Ländern zum Teil beträchtlich herabgesetzt. Ein Hirtenwort zur Bundestagswahl „Man will die Katholische Kirche in den rein religiösen Raum zurückdrängen“ In einem Hirtenwort zur Bundestagswahl am 6. September ruft der Freiburger Erz- pischof Dr. Rauch gemeinsam mit den deut- schen Bischöfen die katholischen Gläubigen auf, rer Wahlpflicht zu genügen und sich der großen Verantwortung bewußt zu sein, die diese Wahl jedem einzelnen Christen auferlege. Die allgemeine Lage und die Erfahrungen der letzten Jahre in Deutschland, so wird in dem Hirtenschreiben erklärt, erfülle die Bischöfe mit schwerer Sorge. Die im Jahre 1945 ge- hegte Hoffnung, daß die Gewissensfreiheit von allen Seiten und Parteien anerkannt werde, habe sich leider nicht erfüllt Ungestraft glaube man, so wird in dem Hir- tenwort weiter erklärt, die gottgewollte Ord- nung in Ehe und Familie, die Grundlage des Volks- und Staatslebens, angreifen zu dürfen. Man versuche dies, obwohl das Grundgesetz Ehe und Familie unter den Schutz des Staates Stelle. Man scheue sich auch nicht, von neuem das Konkordat mit dem Heiligen Stuhl in Zweifel zu ziehen und damit den HFeiligen Vater, der sich in den Notjahren als treusor- gender und väterlicher Freund des deutschen Volkes erwiesen habe, zu kränken. Ja wir glauben, aus manchen Außberungen, die wir in letzter Zeit vernommen haben, scharfe antichristliche Haltung, wenn nicht gar Ab- jehnung des Christentums selbst, heraushören zu müssen. Wie zur Zeit des unseligen Kul- turkampfes, der kulturpolitischen Auseinan- dersetzung in den zwanziger Jahren und zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes müs- sen wir auch heute befürchten, daß man die Verchristlichung des gesellschaftlichen und öfkentlichen Lebens zu verhindern suchen Wird, daß man eine säkularisierte Welt auf- bauen und die Kirche in den rein religiösen Raum zurückdrängen will“, erklären die Bi- schöfe wörtlich. Besonders scharf wendet sich der Hirten- brief gegen jene Kreise, die es den Bischöfen wehren möchten, zu entscheidenden Fragen des öfkentlichen Lebens Stellung zu nehmen. „Wir Bischöfe lassen uns auch heute von nie- manden hindern, in der Offentlichkeit zu spre- chen, wenn unser Gewissen und unsere pflicht- mähßige Sorge um das Heil des Volkes es ver- langen.“ Die katholischen Gläubigen werden ab- schließend aufgerufen, sich ihre Entscheidung reiflich zu überlegen und für einen guten Ausgang der Wahl zu beten. Auf Anordnung des Erzbischöflichen Ordi- nariats wurde am Sonntag in allen Seelsorge- bezirken des Erzbistums eine Betstunde für Volk und Vaterland und für die Verwirk- lichung der christlichen Fordæruusen im öffent- lichen Leben abgehalten. N„ diebe 2 III Pegasus · Verlag Deteotid 1. Fortsetzung Flüchtig streiften Bowap von HAN NS-Utlgich voN sss NG die Augen des jungen Mädchens den Mann an ihrer Seite. Drei lange Jahre kannte sie Peter Kerr nun. Sie dachte an die erste Begegnung Was hatte jener Tag damals gebracht? Ihr, der jungen Janina, dem zweiten weiblichen Wesen auf Nixengrund? * Ein jupges Mädchen war am Morgen über die Straße gelaufen, ungeachtet des Verkehrs, der Autos, der Straßenbahnen, nur von dem Willen beseelt, nicht zu spät ins Geschäft zu kommen. In dies kleine unbedeutende Ge- schäft, in dem man kurz vor Antritt der Reise seine Lektüre kaufte, Zeitungen, IIlu- Sstrierte. Romane und Magazine mit farben prächtigen Bildern, Aber ein schwarzes mit Chrom beschlagenes Ungetüm hatte an jenem Morgen ihr Leben durchkreuzt, die ganze Vergangenheit ausgelöscht und das Tor zu iner neuen unfaßbaren Zukunft geöffnet. Als Janina erwachte, lag sie in einer Klinik. Um den Kopf fühlte sie den leichten Druck eines Verbandes, die rechte Schläfe schmerzte. Sie lag in einem sachlich eingerichteten Ein- bettzimmer, die Sonne schien freundlich durch die offenstehenden Fenster und zeichnete bizarre Kringel auf den weißen Leinenbezug, Draußen im Garten sangen die Drosseln. Auf einem kleinen Tisch standen in einer Vase Wundervolle rote Nelken, wie Janina sie sonst nur in den Schaufenstern teuerster Blumen- läden gesehen hatte, Sie mußten ein sündhaf- tes Geld gekostet haben Janina überlegte, wer sie wohl dorthin gestellt haben mochte, Aber sie fand nicht allzu lange Zeit. sich mit dieser Frage zu beschäftigen. 5 5 imvermitteit stand in der Tür ein Mann mit einen großen dunklen Hornbrille. in einem 8 langen weißen Kittel und man sah ihm an, daß sein Leben wohl einen beruflichen Höhe- punkt erreicht hatte Er setzte sich zu ihr ans Bett und kontrollierte den Pulsschlag, Dann nickte er befriedigt und meinte: „Mein kleines Fräulein, das ist ja noch ein- mal gutgegangen!“ Janina erwiderte nichts. Sie sah ihn nur aus grogen blauen und etwas matt schimmern- den Augen an. Sie war plötzlich wieder ent- setzlich müde, und ihre letzten Gedanken be- faßten sich weit in der Ferne nur mit den dunkelroten Blüten in der Vase. Unendlich lange mußte sie dann geschlafen haben. Als sie erwachte, brannte die kleine Lampe auf dem Nachttisch, und anstelle des Arztes saß eine junge Schwester auf der Bett- kante und lachte ihr freundlich zu. „Sie Langschläferin!“ neckte sie.„Vierzehn Stunden schlafen zu können, ist auch eine Lei- stung! Haben Sie denn keinen Hunger?“ Bei dem Wort Hunger spürte Janina ein knurrendes Gefühl im Magen, Sie wollte mit dem Kopf nicken, aber diese Bewegung tat noch so unheimlich weh, daß sie schließlich nur matt und fast ängstlich vor der eigenen Stimme:„Doch“ sagte. Und dann sah sie mit erstaunten Augen, wie die Schwester an den kleinen Tisch ging. zwei Eier in ein Glas schlug, sie quirlte, Zucker hinzutat und roten Wein hinzugoß. Und wie in einem Märchen hielt sie eine kleine Kristallplatte in ihren Händen, auf der recht wunderliche Dinge lagen, die Janina nie zuvor gesehen batte Toast mit Kaviar, Gänseleberpastete, leuch- tend roter Knochenschinken und gebratenes Geflügel. 5 e Sie ließ sich nur widerstrebend zum Essen zwingen. Die Gedanken. woher all diese Dinge kamen, beschäftigten sie sehr Und irgendwie hatte sie das Empfinden, sie müß- ten mit den roten Nelken in Zusammenhang stehen. 3 5 Später richtete ihr die Schwester das Bett 208 ihr einen neuen. völlig unbekannter 3 2 0 1* 4 alen und stellvertretende Bunde er FDP, Dr. Midelhauve, sprachr verblüffend. jede Form der Wiederaufnahmjang aufmerk- aziflzierung“ aus; er teilte mit, atgesnete: Unisterpräsident arnold ohne Beines Frgulein. Schlafanzug an, ließ wenige Minuten frische Luft in den Raum, stellte das Geschirr zu- sammen und wünschte ihr eine angenehme Nacht. Aber erst, als sie fast aus dem Zimmer War, wagte Janina die Frage:, Schwester, bitte. Wo bin ich eigentlich?“ „In der Klinik von Professor Norten!“ lau- tete die Antwort,„Nun schlafen Sie aber wie- der schön ein!“ Dann glitt die Tür lautlos ins Schloß. Janina aber durchfuhr ein panischer Schreck. In diesem Augenblick wußte sie, daß sie sich an nichts in der Vergangenheit erinnern konnte. Verzweifelt versuchte sie die Gedanken auf die voraufgegangenen Ereignisse zu kon- zentrieren. Es war vergeblich So sank sie er- mattet wieder in die schützenden Stunden eines tiefen Schlafes. am anderen Morgen erwachend, fühlte sie sich schon bedeutend wohler. Aber alle Vor- gänge der Vergangenheit blieben verborgen, wie hinter den schützenden Mauern einer Festung. Mit maßlosem Erstaunen stellte sie fest, daß sich über Nacht die kleine Welt um sie herum wieder verändert und bereichert hatte. Auf dem Toilettentisch lag ein ge- schmackvolles Necessaire, neben dem Fisch mit den Nelken stand ein schwerer Schweinsleder- koffer Ohne Zweifel waren all diese Dinge neu Es war unheimlich. Wieder kam die Schwester und half ihr bei der Toilette. Und wieder kam der Arzt. und das erste. was Janma sagte, war: „Herr Doktor. wie nett es auch von Ihnen ist, mich hier aufgenommen zu haben, aber sahan bh wein über- DP-Landtagsfraktion in den neut braucht sich erufener FDP-Landtagsabgeon 1 2 üts zugestellte Ernennungsurkun 22557 ͤ. lch habe Sie len le ed Jenins Janina verschlug es den Atem. Sie brauchte aber gar keine Erklärung mehr abzugeben, denn der Arzt sagte nur noch: „Verbandszimmer!“ Und schon war er Wieder zur Tür hinaus Janina wurde vorsichtig hin- ter ihm hergefahren, Verzweifelt überlegte sie. warum sie die Nichte eines wildfremden Mannes war, verzweifelt suchten ihre Sinne eine Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwort. Am folgenden Tag kam der Arzt in Beglei- tung eines Herrn. Dieser Mann war Peter Kerr, und Janina sah zum erstenmal sein Gesicht. Es war ein markantes Gesicht mit eigenartigen steingrauen Augen, in denen tausend Teufel chen zu funkeln schienen, Janina sah ihm neu- gierig entgegen Sie empfand mit dem Instinkt ihres natürlichen Wesens, an einem jener Scheidewege im Leben zu stehen, die die Men- schen vor unerwartete Probleme stellen, deren Existenz ihnen bis dabin fremd War. Unwill- Kürlich 20g Janina die Bettdecke höher, als wenn sie sich vor irgendwelchen anstürmenden fremden Einflüssen schützen müßte, und fast ärgerlich bemerkte sie das Lächeln im Gesiclit des Fremden. dem diese Bewegung nicht ent- gangen wer 5 „Schauen Sie“ sagte Professor Norten, Ir Nichtchen ist schon wieder ganz munter! Wie. kann man nur seinem eigenen Onkel in den Weg laufen!“ Er zwinkerte ihr mit einem Auge zu, nickte freundlich und ließ den Be- sucher mit der Patientin allein zurück. Kerr legte seinen Hut und seine Handschuhe auf einen Stuhl. e 1 „Ich bin gekommen, um mich davon zu über- zeugen daß es Ihnen den Un ständen nach gut geht Haben Sie noch arge Schmerzen? Ent- schuldigen Sie err ist mein Name Peter Kerr! Sie waren eigensinnig in threm Bestre- den, mich kennenzulernen, daß ich den Unfall 7 konnte!“. leider nicht v ern konnte!“ f nicht kennenlernen wol. Fortsetzung folat Uber 100 000 Pakete in Berlin verteilt Zweite Hilfsaktion angelaufen— Gewalt- maßnahmen gegen Paketabholer Berlin(UP). Zehntausende von Bewoh- nern Ostberlins und der Sowzetzone ström- ten am Donnerstag in die Berliner Westsek- toren, nachdem in den frühen Morgenstun- den das zweite Lebensmittelhilfsprogramm des Bundes und Westberlins angelaufen war. Schon am ersten Tage der Aktion wurden über 100 000 Rationen verteilt. Für die Hilfsaktion, die bis zum 3. Oktober dauern soll, stehen eine Million Rationen mit jeweils 750 Gramm Schmalz, zwei kleinen oder einer großen Dose Kondensmilch, einer Tüte Hülsenfrüchte und zwei Pfund Mehl be- reit. Eine weitere Million Einheiten werden zur Auffüllung der Vorräte in Reserve gehal- ten. In den Westberliner Bezirken wollten kommunistische Trupps Störaktionen insze- nieren. Allein im Bezirk Tiergarten wurden 75 Kommunisten bei der Verteilung von FHugzetteln festgenommen. Die kommuni- stischen Demonstrationen wurden von der Westberliner Polizei zerstreut und die De- monstranten zum größten Teil über die Sek- torengrenze abgeschoben. Nachdem in den Morgenstunden die Vor- Ortzüge noch Tausende von Abholern nach Westberlin gebracht hatten, holten die So- Wietzonenbehörden am Mittag zum Gegen- schlag aus. In den Straßen und auf den S- Bahnhöfen entlang der Sektorengrenze zogen Volkspollzisten und Angehörige der FDJ auf, die den Zurückkehrenden die gespendeten Lebensmittel wieder wegnahmen. Die Ost- berliner Eisenbahndirektion sperrte imm Um- Kreis von 50 Kilometern um Berlin wieder zeglichen Fahrkartenverkauf in die Vier- Sektoren-Stadt. Auf den Zufahrtstraßen nach Berlin versuchten„Rollkommandos“ der Vopo, FDꝗ und SED, den Zustrom aus allen Teilen Mitteldeutschlands und die Heimbeförderung von Nahrungsmitteln mit Gewalt zu unter- binden. Dabei kam es nach Augenzeugen- berichten an der Autobahn Wittenberg-Ber- An verschiedentlich zu Schlägereien zwischen den Kontrollposten und den Heimkehrern. Als Antwort auf die Schikanen der öst- ichen Machthaber gegen die Empfänger der Westlichen Lebensmittelspende haben die Bauarbeiter der Ostberliner„Stalinallee an- gedroht, sie würden geschlossen zur Entge- gennahme ihrer Rationen nach Westberlin marschieren. Daraufhin versuchten SED- Funktionäre, die Maurer, die am 16. Juni das Signal zum mitteldeutschen Volksauf- stand gegeben hatten, von ihrem Vorhaben Abzubringen, Ein Termin für den angekün- digten Marsch nach Westberlin ist noch nicht bekannt. 5 In Sachsen versuchten SED-Funktionäàre, die Bevölkerung von der Reise nach Berlin mit der Drohung abzuhalten, die Regierung Werde in Kürze ein Gesetz erlassen, nach dem der Empfang der Lebensmittelspende als „Landesverrat“ geahndet werden soll. In mehreren Betrieben der Sowjetzone soll es nach den Berichten von Reisenden in den letzten Tagen wieder zu Sitzstreiks aus Pro- test gegen die Beschlagnahmung von mitge- brachten Nahrungsmitteln und gegen die Fristlose Entlassung der Abholer aus ihren Betrieben gekommen sein. Es gärt wiederum in der Sowjetzone Berlin(UP). In der Bevölkerung der So- wWaietzone und Ostberlins gärt es wieder. Das rücksichtslose Vorgehen gegen Empfänger der Westberliner Lebensmittelspenden und die zahlreichen Entlassungen von opponierenden Arbeitern aus ihren Betrieben haben in ganz Mitteldeutschland erneut große Unruhe und Erregung hervorgerufen. Sämtliche Einheiten der kasernierten Volks- polizei im gesamten Zonengebiet sind nach Übereinstimmenden Berichten wieder in Alarmzustand gesetzt worden. Erhöhte Be- beitschaft wurde auch für die Beamten des Sowijetzonen-Innen ministeriums in Ostberlin verkündet, Das SED- Zentralkomitee beriet mit allen Kreissekretären der Partei, die über- raschend nach Berlin berufen wurden, über die angespannte Situation. Wie die sowiet- Amtliche„Tägliche Rundschau“ meldet, pro- klamierten dabei der erste SED- Sekretài Walter Ulbricht und der Leiter der Organi- Sationsabteilung, Schirdewan,„jetzt komm' es darauf an, daß die Funktionäre feindlich Auffassungen zerschlagen.“ Die große Nervosität unter den Ostberline Machthabern wird wachgehalten durch di- Drohung der Bauarbeiter der„Stalinallee“ geschlossen nach Westberlin zu marschieren um sich ihre Lebensmittelspenden abzuholen Die Bauarbeiter kündigten an, sie würden vielleicht am Samstagnachmittag ihr Vorhaben ausführen, Das SFD- Zentralorgan„Neues Deutschland“ bestätigbe, daß„in einigen Bau- betrieben wiederum Unruhe herrsche und daß„gekaufte Subjekte Prvokationen aus- zulösen“ versucht hätten. Dinheiten der kasernierten Volkspolizei so- Wie FDJ und SED- Funktionäre haben alle Zufahrtstragen aus der Zone nach Berlin ab- Zgeriegelt. Auf sämtlichen Bahnhöfen im Ber- liner Randgebiet sind Kontrolleure damit be- schäftigt, Ostbewohner an der Reise nach Westberlin zu hindern und Zurückkehrenden die empfangenen Lebensmittelspenden abzu- nehmen. Dabei kam es vor dem S-Bahnhoſ Babelsberg zu Zusammenstößen der Bevöl- kerung mit der Volkspolizei. Hunderte von Einwohnern hatten sich in den Schalterhallen 5 eingefunden, um ihre zurückkehrenden An- Sshörigen abzuholen. Als Volkspolizisten die Sßhpenden beschlagnahmen wollten, ging die empörte Menge tätlich gegen sie vor. Erst nach Eintreffen von Vopo- Verstärkungen konnte der Bahnhof geräumt werden. Um die Verschickung der Lebensmittel- Spenden von Westberlin aus durch die Pos du unterbinden, hat der„Staatssicherheits- dienst“ jetzt wieder eine verschärfte Post- zensur eingeführt. Sämtliche Pakete werden n der Ostberliner Luisenstraße geöffnet und sucht. Pakete, die Westberliner Lebens. mittel enttialten, werden beschlagnahmt. Trotz Schikanen 8 in den Westberliner Aus- Sabestellen am Freitag wiederum 80 000 Ra- tionen mit Fett, Büchsenmilch, Mehl und Hül- serifrüchten an Ostbewohner ausgegeben. Reisebehinderungen und Europa Kann jetzt verteidigt werden Sparmaßnahmen in Washington Kopenhagen(UP). Der Oberkomman- dierende der NATO- Streitkräfte in Europa. General Gruenther, erklärte bei seiner An- kunft in Kopenhagen vor Pressevertretern, die Sowietunion könne die Vverteidigungsli- nien der NATO mit ihren Streitkräften in Deutschland und Osteuropa heute nicht mehr durchbrechen. 2 Die Nordatlantikpakt- Organisation könne allerdings nicht alle Löcher in der Verteidi- gungslinie zwischen Norwegen und der Tür- kei stopfen, doch könnte diese mit Hilfe der neuen Waffen und der beweglichen Luftstreit- kräfte erfolgreich verteidigt werden. Darin liege der große Unterschied im Vergleich zur Lage im Jahre 1950, als die Russen nur zu schießen brauchten, um zum Kanal zu ge- langen. Die Anstrengungen der NATO hät- ten bereits jetzt begonnen, Früchte zu tra- Sen; die„Friedensoffensive“ der Sowjetunion sei der beste Beweis dafür. Aber die Sowijet- union stelle auch heute noch eine ernste Be- drohung dar, so daß die NATO-Staaten in hren Verteidigungsanstrengungen nicht nach- lassen dürften. Der amerikanische Abgeordnete Richards, der die USA auf der 8. Vollversammlung der UN, die am 15. September beginnt, vertreten wird, erklärte, früher oder später müsse es a wischen den USA und der Sowietunion zu einer Machtprobe kommen. Falls de Kom- munisten auf der bevorstehenden koreani- schen Friedenskonferenz keinen guten Willen zeigten, so sollten die USA die Konferenz verlassen und dann entscheiden, zu tun Sei. Der Vorsitzende des Außenpolitischen Aus- schusses des US-Senats, Alexander Wiley, veröffentlichte eine Studie über die Spannun- Was gen innerhalb der Sowjetunion. Nach diesem Bericht besteht zwischen der sowjetischen Re- gierung und den sowjetischen Völkern eine tiefe Kluft. Der Senator erklärte dazu, daß die USA diese Situation so gut wie möglich Ausnutzen müßten. Dann könnten die sowie- tischen Völker— nicht ihre Regierungen Potentielle Alliierte der westlichen Welt wer- den. Wiley vertrat die Ansicht, daß sich das kommunistische Regime in der Sowietumon nicht ewig trotz der dauernden und immer Weder erneut auftretenden Spannungen Hal- ten könne. Die Ausbrüche von Unruhen in den Satelliten-Staaten der Sowjetunion seien nur ein Symptom für die Lage in Sowietruß- land selbst. Senator Knowland, der Vorsitzende der Re- publilsanischen Fraktion im Senat, Kündügte an, daß er eine Uberprüfung des gesamten Auslandhilfeprogramms der USA sowohl für Asien als auch für Europa fordern werde. Enowland betonte, daß in Zukunft nur solche Staaten von den USA Waffenhilfe erhalten Sollen, die einen„angemessenen“ eigenen Bei- trag zu ihrer Verteidigung leisten. Das amerikanische Budgetamt hat eimer revidierten Haushaltsvoranschlag für das Jahr 1953/54 veröffentlicht, der bei Einnahmen von rund 68,3 Milliarden Dollar und Ausgaben von etwas über 72 Milliarden Dollar ein De- fizit von voraussichtlich 3,8 Milliarden Dollar aufweist. Der Voranschlag zeigt, daß erst- malig seit Ausbruch des Rorea-Konfliktes die Ausgaben der USA für Verteidigungszwecke ZUrückgegangen sind. Ferner wurden bei der Auslandshilfe durch Straffung der einzelnen Programme und Verwaltungsvereinfachungen Einsparungen erzielt und die allgemeinen Verwaltungsausgaben der amerikanischen Regierungsorgane erheblich gekürzt. Ein Sprecher des Budgetamtes erklärte in diesem Zusammenhang, daß die Einsparun- gen bei den Verteidigungsausgaben und bei den einzelnen Auslandshilfsprogrammen in keiner Weise die Gesamtbeiträge der USA Zur Stärkung der Sicherheit der freien Welt beeinträchtigen würden. Diese Einsparungen seien vielmehr auschließlich die Folge einer Wirksameren Planung und rationelleren Ar- beitsweise. Mehr als 2000 Angestellte des amerikani- schen Informationsdienstes im In- und Aus- land werden im Zuge der Sparmaßnahmen der amerikanischen Regierung entlassen. 1300 Ausländer und 300 Amerikaner, die für den Informationsdienst in Ubersee arbeiten, wer- den in Kürze ihre Entlassung erhalten. In den Dienststellen in New Lork und Washing- ton werden etwa 470 Angestellte betroffen. Korea-Konferenz mit achtzehn Mächten Indien verzichtete freiwillig— Churchill schaltete sich persönlich ein New Lork(UP). Die UN-Generalver- sammlung billigte mit 43 gegen 5 Stimmen bei 10 Enthaltungen den amerikanischen An- trag, wonach nur die 17 kriegführenden Mächte und die Sowetunion an der politischen Ko- rea- Konferenz teilnehmen sollen. Indien lehnte seine Beteiligung an der Korea- Konferenz ab, nachdem der entspre- chende Vorschlag einiger Mitgliedstaaten des britischen Commonwealtn Politischen Aus- schuß nicht die erforderlicne Zwei-Drittel- mehrheit gefumden hatte. Während gegen den erwähnten Antrag nur die fünf Staaten des Sowjetblocks stimmten, wurde die EFntschlie- Bung, welche die Sowjetunion zur Teilnahme an der Konferenz aufforderte, mit 55 gegen eine Stimme(Nationalchina) bei einer Ent- haltung angenommen. Ferner wurde eine Entschließung angenom- men, wonach Generalsekretär Hammarskjoeld die Regierungen von Rotchina und Nordkorea von den Beschlüssen der Generalversamm- lung in Kenntnis setzen soll. Der Vorschlag war von Indien, Burma, Indonesien und Li- berla eingebracht worden. Wie man aus zuverlässigen Quellen erfuhr, hatte die britische Delegation inzwischen An- weisung erhalten, bei der Vorbereitung der Korea- Konferenz engeren Kontakt mit der amerikanischen Delegation aufzunehmen. Churchill schaltete sich selbst persönlich ein, um weitere Streitigkeiten bezüglich Indiens zu vermeiden. Das bedeute jedoch nicht, 80 meinten die Gewährsleute, daß sich England die amerikanische Auffassung zu eigen ma- chen werde. Man sei aber der Ansicht, daß die Differenzen weder die britisch- amerikanischen Beziehungen, noch die gemeinsame Front ge- gen den Kommunismus beeinträchtigen soll- ten. Die britische UN-Delegation sei daher aus London angewiesen worden, künftig Mei- mungsverschiedenheiten mit den USA diskre- ter zu behandeln und nicht öffentlich auszu- tragen, damit die Kommunisten keine propa- Sandistischen Vorteile davon hätten. Mit auffallender Konzilianz erklärte darum auch der amerikanische Chefdelegierte Lodge, daß die Haltung seiner Regierung sich nücht gegen Indien selbst gerichtet habe. Im Ge- genteil, wir sind der festen Uberzeugung, daß auf allen später sbattfindenden Konferenzen über Fernost-Probleme Indien eine hervor- ragende und konstruktive Rolle spielen muß, und die USA werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um eine Teilnahme Indiens zu ermöglichen.“ Fast 10 000 UN-Soldaten entlassen Spionage der Kommunisten— Usa lehnen Sowzetnote ab Seoul(UP). Die Kommunisten haben bis- her 9818 Kriegsgefangene entlassen, darunter 6232 Südkoreaner, 2422 Amerikaner, 853 Bri- ten, 197 Türken, 14 Australier, einen Belgier, 24 Kanadier, 22 Kolumbier, 35 Filipinos, 9 Franzosen, 2 Griechen, einen Japaner, 2 Nie- derländer, einen Neuseeländer und 3 Südafri- kaner. In der neutralen Zone bei Pan Mum Jon ist inzwischen ein großes Lager errichtet wor- den, das etwa 400 Alliierte und rund 28 000 kommunistische Gefangene aufnehmen soll, die nicht in die Heimat zurückkehren wollen. In diesem Lager sollen die Gefangenen unter Bewachung indischer Truppen Gelegenheit er- halten, sich mit Vertretern ihrer Heimatlän- der zu unterhalten und definitiv zu entschei- den, ob sie nun nach Hause zurückkehren Wollen. 5 Das UN-Oberkomm gab bekannt, daß in letzter Zeit zahlrelde kleinere Spionage Sruppen der Kommunisten unter Bruch des Waffenstillstandsabkomm e Grenze nach 8 Südkorea überschritten h. um dle Stel- lungen der alliierten Streitkräfte auszukund- schaften. Die Gruppen von denen mehr als 20 Verhaftet worden seien, hätten sich zumeist Als Flüchtlings-Ehepaare ausgegeben und ihre Spionageabsicht eingestanden. Auf Befragen hätten sie erklärt, in Nordkorea rechne man mit einer Wiederaufnahme der Kämpfe durch die Südkoreaner und Alliierten. Das amerikanische Außenministerium wies die erneute Behauptung der Sowjets zurück, daß sich das am 29. Juli im Fernen Osten von soWzietischen Jägern abgeschossene amerika⸗ nische Flugzeug über sowietischem Hoheits- gebiet befunden habe. Diese Behauptung stelle die Sowjetunion in einer neuen Note auf, die der amerikanischen Botschaft in Mos kau zugestellt wurde, Das State Department bezeichnete diese Note als„völlig unbefrie- digend“. Sie enthalte wieder keinerlei Infor- mationen über das Schicksal von 16 ameri- kanischen Soldaten, die mit dem Flugzeug abstürzten. Der zweite Pilot der Maschine, Hauptmann John Roche, hat als einziger den Zwischenfall überlebt. Die USA haben die Sowjets um Auskunft über eventuelle wel tere Uberlebende ersucht, da inzwischen fest- Sestellt wurde, daß sich in der Nähe der Ab- Sturzstelle des amerikanischen Flugzeuges 12 SoWjetische Schiffe aufhielten. Säuberungsaktion in Malaya und Siam Britische und Gurkha- Truppen begannen im Dschungel von Kedah mit einer grogen Sau- berungsaktion, an der auch Jagdbomber teil- nehmen. Uber alle Dörfer im Operations- gebiet Wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, da das ganze Dschungelgebiet von Kedah als partisanenverseucht gilt. In der siamesischen Hauptstadt Bangkok wurde die Verhaftung von 13 Personen be- kanntgegeben, die angeblich den Sturz der Regierung geplant haben. Unter den Verhaf- teten befinden sich auch der Oberkomman- dierende der siamesischen Luftstreitkräfte, Luftmarschall Prung Prechakas. Die Polizei teilte mit, dag sie Schallplattenaufnahmen und Filmstreifen von geheimen Sitzungen der Verschwörer aufgenommen habe. Teilerfolg in Kambodscha Bei den Verhandlungen zwischen der Re- gierung von Kambodscha und französischen Vertretern ist Einigung über die Ubertra- Sung der Polizei- und Justizgewalt an die Behörden Kambodschas erzielt worden. Die Meinungsverschiedenheiten über die militä- rische Befehlsgewalt konnten noch nicht bei- gelegt werden. Kambodscha fordert die volle Autorität über alle Truppen der Framzösi- schen Union, die auf seinem Gebiet statio- miert sind. Die Franzosen wollen nur die Be- fehlsgewalt über einen Teil der eingeborenen Streitkräfte an König Norodon Sihanouk übertragen. Die Regierung von Kambodscha hat den erfolgreichen Abschluß der augen- blicklichen Verhandlungen bis zum 1. Sep- tember zur Bedingung für die Fortsetzung der Verhandlungen in Paris erhoben. In Pa- ris soll ein Abkommen ausgearbeitet werden, unter dem Kambodscha die volle Unabhän- gigkeit im Verbande der Französischen Union erhält. Der Fernsprechverkehr zwischen der Bun- desrepublik umd Malaya und Singapur ist auf- genommen worden; ein Drei-Minuten-Ge- spräch kostet DM 54.—. 8 Die Generalstabschefs der sieben arabischen Staaten trafen sich in Kairo zu einer Konfe- renz, auf der die Einrichtung eines ständigen militärischen Komitees beschlossen werden Soll. Vorverhandlungen in Kairo zwischen brä- tischen und ägyptischen Delegierten sollen erfolgversprechend verlaufen sein, so daß mit der Wiederaufnahme der offiziellen Korfe- rengen zu rechnen ist. N von Zahedi empfangen, während Henderson Neues cus aller Welt Dr. Lippert als Aktivist eingestuft Der frühere NS-Oberbürgermeister Berling Urteil der hessischen Zentralspruchkammer Frankfurt(UP). Die Zentralspruchkam mer des Landes Hessen in Frankfurt Unter Vorsitz von Präsident Puin hat den ehemal gen NS-Oberbürgermeister von Berlin, Dr Julius Lippert, in die Gruppe der Aktivistg eingestuft und ihm das passive Wahlrecht ell zogen. Dr. Lippert verliert seinen Rechtsan. spruch auf Pensionen und Renten aus jökkent. nchen Mitteln und darf kein hohes öffentliche Amt mehr bekleiden. Dr. Lippert trat 1927 der NSDAP bel, ga als alter Kämpfer und war Träger des Gd. denen Parteiabzeichens. Zusammen mit Geb. bels schuf er das Kampforgan der NS DAD „Der Angriff“. Im Berliner Stadtparlament Wär er Vorsitzender der NSDAP-Fraktion. Wurde sehr schmell Staatskommissar, dam Oberpräsident und schließlich Oberbürgermel ster der Reichshauptstadt. In Jahre 1940 über warf sich Dr. Lipper mit dem späteren Rüstumgsmimister Speer we. gen der baulichen Gestaltung Berlins und fle bei Hitler in Ungnade. Um sich 2u rehabili. tieren, schrieb er das Buch„Im Strom de Zeit“, aus dem eine Fülle von Zitaten in Laufe der Spruchkammerverhandlung ver- lesen wurde. Dr. Lippert, der nach seiner Ent- kernung aus Berlin zur Wehrmacht eingezogen Worden war, bis zum Major avancierte un nach dem Zusammenbruch in Belgien wegen „Kriegsverbrechen“ zu acht Jahren Gefängn Verurteilt worden war, behauptete, er Habe das Buch unter Zwang geschrieben, um die damaligen Machthaber günstig zu stimmen Eine Reihe von Zeugen hatte sich schrift. lich für den Betroffenen eingesetzt und die zhohen menschlichen Qualitäten“ gerühmt, die ihm eigen seien. Todesurteile gegen zwei US-Soldaten Wegen Ermordung von zwei Deutschen Washington(UP). Das Appellations gericht der US-Armee hat einstimmig be. schlossen, die wegen Ermordung von zwe Deutschen gegen zwei amerikanische Soldatel ausgesprochenen Todesurteile aufrechtzuer- halten. Die beiden Amerikaner— John Vig⸗ neault und Richard Hagelberger— haben der Nacht zum 19. April 1952 auf der Straße zwischen Neustadt und Würzburg den 36 S. eee. 0 8.. jährigen Paul Eckhardt und den 265Shrise Lothar Schlosser von rückwärts erschosse? nachdem sie von ihnen in ihrem Kraftwagen mitgenommen worden waren. Nach der Tat 5 Waren die Mörder mit dem Kraftwagen ge flohen und konnten erst nach einer umfang. reichen Fahndungsaktion deutscher und ame- rikanischer Polizeieinheiten verhaftet werden Die beiden Verurteilten körmen innerhalb von künf Tagen um eine Wiederaufnahme des Verfahrens nachsuchen, Danach bleibt ihnen noch die Möglichkeit zu einem Gnadengesuch an das Weihe Haus.. Der Mörder Trotzkis entlarvt? Wahrscheinlich ein spanischer Kommunist Mexico City(Op). Fast auf der Tag Serau 13 Jahre nach der Ermordung Leo Trotzkis gab der Leiter des mexikanischen Staatsgefängnisses, General Loyo, bekannt, für ihn bestehe kein Zweifel mehr, daß der damals zu 20 Jahren Gefängnis verurteilte Mörder, der sich Janque Mormard oder auch Frank Jackson nennt, in Wirklichkeit Ra- mon Mercader del Rio Hernandez heißt ur eim aus Barcelona stammender spanisch.* Kommunist ist. Nach Loyos Angaben lasse Aus Madrid eingetroffene Photographien une Fingerabdrücke nicht den leistésten Zweifel mehr an der Identität Mornards. In Spanien War sein Vater, Maris del Rio Hernandez, ein bekannter Revolutionäàr. Nachdem Trotzki am 21. August 1940 in Mexiko von Mornard mit einer Spitzhacke erschlagen worden war, weigerte sich der Mörder, obwoh ihm Trotzkis Leute fast tot- schlugen, seinen wirklichen Namen und sein Motiv zu verraten. Als man ihm jetzt in sei- ner Zelle vorhielt, er sei doch in Wirklichkeit Ramon Merecader del Rio Hernandez, wurde er zwar leichenblaß, verweigerte aber wie- derum jede Auskunft. 5 Mornard hat zwei Drittel seiner Strafe verbüßt und kann nach mexikanischem Ge- setz Straferlaß beantragen. General Loo Vertritt jedoch die Auffassung, Mornard sei Vorläufig froh, hinter sicheren Gefängnis- mauern zu sitzen, denn heutzutage könne nächt einmal er sicher sein, ob seine damalige „Heldentat“ noch heute in das Moskauer Programm passe. Er selbst habe am besten bewiesen, wWie weit der Arm des sowjetischen Geheimdienstes reiche. Und außerdem miisse er dazu noch Angst vor der Empörung der Trotzki-Anhänger haben. 5 3 4 Finanzhilfe der USA für Ira Auch Moskau bietet Unterstützung an a Washington(UP). Aus amerikanischen Reglerungskreisen verlautete, daß Präsident Eisenhower wahrscheinlich schon in der kom- menden Woche eine neue Botschaft an den Schah des Iran richten werde, in der er mit- teilen wird, daß Iran von den USA Finanz- Eilfe erhalten kann. Die zuständigen Behör- den in Washington sind bereits damit be- schäftigt, Einzelheiten des geplanten Unter- stützungsprogrammes zu entwerfen, welches nach Eisenhowers Ansicht ein Beitrag zur Stabilisierung des Nahen Ostens wäre. EE wird angenommen, daß Iran etwa um die 50 Millionen Dollar erhalten soll, wovon ein Teilbetrag unverxſiglich zur Verfügung ge- stellt würde. US-Botschafter Henderson hatte inzwischen mehrere längere U. erhaltungen mit dem ira- nischen Minister präsidenten Zahedi. Auch der sowjetische Botschafter Lawrentiew wurde e r e e e eren neee 1 1 M MK Ni 17 Audienz beim Schah Hatte. Nach unbe- nischen Regierung einen Warenkredit in un- bestimmter Höhe und eine gene Erwei- terung des sowijetisch-ira- rels vor- stuft erlins a mmer Achkam rt unte s hemak lun, Dr cti vistez cht en. Schtsag. öffent. Mtliche Und fle ehabill. Om de: ten in 8 Ver- ver Ent. gezogen te um Wegen Fängniz r habe um die men. schrift- nd die umt, die daten chen lations- lig be⸗ n ZwWei oldaten tzuer- in Vig⸗ ben in Strahe en 56 ihrige hosset wagen er Tat en ge- fang: 1 ame- erden. Alb von 1 des ihnen gesuch 8 der Strafe Ge- Loo d el agnis- könne nalige kauer besten schen müsse g der . 4 Südweſtd. Rundschau Burgfrieden in der Schulfrage? CDU nimmt Vorschlag des Vizekanzlers an — Bereitschaft der CDU von Maier begrüßt Stuttgart(ZSHT). Die Landesvorsitzen- den der südwestdeutschen CDU haben in einer gemeinsamen Erklärung den vom Bundes- Vorsitzenden der FDP, Vizekanzler Franz Blü- cher wiederholt angebotenen Burgfrieden in der Kulturpolitik angenommen. Die CDU, wird dabei betont, habe von An- fang an die Erörterung schulpolitischer Fra- gen im Wahlkampf lebhaft bedauert. Sie ver- trete die Auffassung, daß sich alle freiheit- lichen demokratischen Kräfte zum eigent- lichen Kulturkampf gegen den bolschewisti- schen Osten zusammenfinden müßten. Die Du Baden- Württembergs stelle bei der An- nahme des Vorschlags von Blücher jedoch die Bedingung, daß Ministerpräsident Dr. Maier und die FDP/DVP J kampf auf schulpoliti Ministerpräsident Dr. Maier erklärte auf iner Wahlversammlung in Baden-Baden, das Angebot auf Abschluß eines Burgfriedens in Schulfragen, wie es Vizekanzler Franz Blü- cher unterbreitet hat, sei in den Kreisen der FDP/DVP Baden- Württembergs sympathisch nommen worden. Wenn jetzt die süd- deutschen Landesverbände der CDU der „DVP Baden- Württembergs ein unmit- S Angebot gemacht haben, so sei dieser 8 direkte Weg zu begrüßen. Dr. Maier nimmt an, daß beim geschäfts- Führenden Landesvorstand der FDP/DVP Ba- * mbergs„durchaus Geneigtheit be- Steht“, auf den Vorschlag einzugehen. Es Sei jedoch zu bemerken, daß für einen Burgfrie- den in der Schulfrage die CDU nicht die Alleinige Vertragspartnerin ist. Es sei be- kanmt, daß das Hauptgewicht der Agitation für die Ermöglichung der Konfessionsschule bei lichen Stellen liege, ferner bei der Katholischen Aktion; beim Katholischen Män- nerwerk und bei den katholischen Verbänden überhaupt. Wenn es der CDU gelinge, durch eine sofortige Erklärung dieser Stellen und Verbände eine Garantie zu erhalten, daß die weit über den Rahmen kirchlicher Dinge hin- usgehende politische Propaganda mit sofor- tiger Wirkung unterbleibt, so dürfte auch die FDP/DVP Baden- Württembergs geneigt sein, diesen ganzen Fragenkomplex im Wahlkampf nicht mehr zu behandeln. 5 Dr. Maier machte seine Ausführungen auf Grund seiner persönlichen Ansicht, ohne da- mit den Beschlüssen des geschäftsführenden Landesvorstandes der FDP/DVP Baden-Würt- tembergs vorzugreifen. Größter Autobahn-Rasthof des Bundes Bruchsal(swk/apd). Anfang September dieses Jahres wird der Rasthof Bruchsal an der Bundesautobahn Mannheim Karlsruhe eröffnet werden. Es handelt sich dabei um die derzeit größte Anlage ihrer Art in der Bun- desrepublik. Nach ihrem Vorbild werden im Laufe der nächsten Zeit fünf weitere ähnliche gebaut werden. Nur 28 Kandidatinnen in Baden- Württemberg Stuttgart(sw). Das weibliche Ge- Schlecht ist in Baden- Württemberg auf den Landeslisten und in den Wahlkreisen schwach Vertreten. Von den rund 350 Kandidaten, die sich um ein Bundestagsmandat bewerben, sind nur 28 Frauen. Den größten Anteil stel- jen die CDU und die KPD mit je 6 Kandida- tinnen. Es folgen die FDP/DVP mit 4 Frauen, die SPD, die DNS und die GVP mit je 3, der Gesamtdeutsche Block/ BHE mit zwei und die Deutsche Partei mit einer Frau. „General Pitt“ muß wieder vor Gericht Karlsruhe(sw). Der unter dem Namen „General Pitt“ und„Pitt Seeger“ bekannt ge- wordene Hochstapler Robert Richard Seeger Aus Karlsruhe wird sich in Kürze erneut vor dem Karlsruher Gericht zu verantworten ha- ben. Seeger muß sich diesmal wegen falscher Anschuldigung verantworten. Er War Vor zweineinhalb Jahren wegen mehrfachen Be- trugs zu einer Gefängnisstrafe von Zzweiein- Halb Jahren verurteilt worden, die er jetzt Aabgebüßt hat. Es wird ihm vorgeworfen, nach Antritt seiner Haft gegen seine Rächter An- zeige wegen falscher Anschuldigung und Rechtsbeugung erhoben zu haben. Seeger hatte damals aus den Strafakten, die ihm von einem Dritten übergeben worden waren, die ihn belastenden Schriftstücke entfernt. Damit hatte er versucht, Dokumente, die ge- Sell Seine Anschuldigungen sprachen, zu be- Seitigen. Die jüngste Wählerin Deutschlands Göttingen(UP). Durch das Wahlamt der Stadt Göttingen erhielt Fräulein Renate Haack die Nachricht, daß sie als Wahlberech- tigte registriert worden ist. Sie darf am 8. September zwischen 8 und 18 Uhr wählen. Renate Haack ist am 23. März 1952 geboren. Sie ist also erst 17 Monate alt. Auf dem Be- scheid über die Wahlberechtigung wurde die- Ses Geburtsdatum durch die Stadt auch rich- big angegeben. Renate kamm immerhin schon die Namen Adenauer und Ollenhauer richtig Nnachsprechen. Tausende besichtigten Schwarzwaldhalle Karlsruhe(Z SH. Die Schwarzwaldhalle in Karlsruhe War während des Wochenendes das Ziel zahlreicher Besucher. Die Halle stand Zum ersten Mal der Besichtigung durch die Ofkentlichkeit offen. Weinsegen aus der Luft Eichstetten, Kaiserstuhl(ls). Die Ver- anstalter des Kaiserstühler Weinfestes, das vom 12. bis 14. September in Eichstetten statt- indet, starten mehreere hundert Ballone, die je einen Gratisgutschein für eine Flasche Kai- Serstühler Spitzenwein enthalten. Die Finder der Ballone können die Gutscheine beim Wein- Lest einlösen. Man verspricht sich von dieser Tür das Winzerfest. 0 Calcale Leuchtende Vogelbeeren Scharlachrot leuchten jetzt die büscheligen Früchte der Ebereschen aus dem Grün. Vo- gelbeere Pflegt man sie auch zu nennen, da sie den Vögeln beliebte Nahrung sind. Schön ist's, einen Weg zu gehen, den Ebereschen Saumen und etwas überwölben. In Bündel chen Strahlen uns dann die Beeren entgegen, und jede ruft uns einen frohen Gruß zu; denn sie gehören nun einmal mit ihrer leuch- tenden Farbe in die Freude der ersten Herbst- tage mit ihrem herben Gepräge. An den Vogelbeerbaum sind allerlei Sagen gebunden. Früher soll man ihn dem Gott Donar geweiht haben. Seine Zweige waren nach dem Glauben des Volkes von zauberi- scher Kraft. Daher glaubt man noch immer, daß die Eberesche vor Blitzschag bewahre. In den rheinischen Landen meinte man einst, die Eberesche bewahre uns vor Drachen und nanmte sie daher gern auch Drachenbeer- baum. Heute denken wir nicht mehr an solche Mären. Wir freuen uns der roten Pracht der Beeren, stecken ein Büschel davon an das Fahrrad, an den Hut und wandern frohgemut durch den Herbst, sofern wir noch Sinn haben für Natur. Leise träumt der Vogelbeerbaum dem Herbst entgegen; denn er ist ja der Bote der ersten kalten Nächte. Doch ihn ficht es nicht an. Freigebig bietet er den Vögeln seine saf- tige Nahrung. Uberall gedeihen die anspruchs- losen Vogelbeerbäume Sie klettern sogar die Berge hinan, bis auch sie an der Baumgrenze einhalten müssen. Wie wenig Achtung wir aber der blühen- den Eberesche erweisen, sehen wir daran, daß fast niemand ihre Kleinen, süßlich duf- tenden Blüten kennt, die in Dolden stehen Wie später auch die Beeren, Vielleicht hat der Baum seine Früchte mit Recht so rot gemalt, dasz er auch ein bißchen zur Geltung kommt! Generalverſammlung der F. Bgg. 1898. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, fin⸗ det heute Abend, 20.30 Uhr, im Reichsadler die Genera lverſammlung der Fußballvereini⸗ gung mit Neuwahlen ſtatt. Seit fünf Monaten vermißt Mannheim(lsw). Die zwanzigjährige Lore Link aus Edingen bei Mannheim ist Seit dem 4. April dieses Jahres verschwun- den. Nach Ansicht der Polizei ist es nicht aus- geschlossen, daß sie einem Verbrechen oder einem Unglücksfall zum Opfer gefallen ist. Lore Link, ein auffallend schlankes und zier- liches Mädchen, war am Ostersamstagvormit- ag mit der Oberrheinischen Eisenbabhngesell- schaft(OE) nach Mannheim gefahren, hatte sich in zwei Kaffees aufgeha War beim Friseur. Kurze Zeit d wand Sie spurlos. Die Polizei h inge nile in der Fahndung aufgerufen. Blumen und Flaggen für Wahllokale Das Innenministerium von Baden-Würt- temberg hat an alle Gemeinden des Landes den Appell gerichtet, nicht nur die Gebäude, in denen sich Wahllokale befinden, mit der deutschen Bundesfahne Schwarz-Rot-Gold zu beflaggen, sondern die Wahllokale selbst mit Blumen und Fahnen auszuschmücken. Damit Soll besonders der jungen Generation und den Erstwählern die Feierlichkeit und der Ernst der Stimmabgabe zum Bewußtsein ge- pracht werden. Im Hinblick auf die für die künftigen Außen- und Inmenpolitik der Deut- schen Bundesrepublik entscheidende Bedeu- tung der Bundestagswahl am Sonmtag, dem 6. September, sei eine möglichst starke Wahl- beteiligung dringend geboten, um eine klare Willensentscheidung des Volkes zu ermitteln. Durch die Beflaggung sollten Wählerinnen und Wähler auf den Wahlakt hingewiesen werden. Wer will Staatsbeamter werden? Im Frühjahr 1954 werden nach einer Mit- teilung des Staats ministeriums Ausbildungs- Stellen für den gehobenen Justizdienst und Verwaltungsdienst in Nordbaden und Nord- Württemberg und für einige andere Laufbah- nen des gehobenen Dienstes besetzt. Merk- blätter über die Eignungsprüfungen können von der Landesbeamtenstelle Ludwigsburg, Kurfürstenstr 48 Be 22. bezogen werden. Wieder Gesundheitszeugnisse bei Eheschließungen gerungspräsidiums Nord- t 1953 ist der Erlaß vom nach dem von der Vorlage eines Gesundheit S Von Brautleuten A5 stand genommen werden konnte, aufgehobe Worden. Die zukünftigen Ehepaare haben da mit wieder das Gesundheitszeugnis gema Gesetz Nr. 347 vom 14. Marz 1949 bei de Beantragung des Fheaufgebots vorzulegen. Der Wein im Fernsehfunk Eine Sondersendung über den deutsche Wein und das Weintrinken wird am 2. Sep tember zum ersten Mal der Fernsehfunk brin gen. Die vom NWDR aufgenommene Sendun Wird von Düsseldorf aus von 19 bis 19.30 UE auf alle Fernsehsender der Bundesrepubli übertragen werden. In der Sendung werden die deutsche Weinkönigin Elisabeth I. aus Neuweier bei Baden-Baden und der Ge- schäftsführer der Deutschen Weinwerbung, Landwirtschaftsrat Friedrich- August Cor- nelssen, mitwirken. 1 Hinweis. 1 Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Pro⸗ ſpekt der Spar⸗ und Kreditbank Seckenheim betr. Gewinnſparen bei, auf den wir beſon⸗ ders hinweiſen. Wettervorhersage Samstag örtlich geringe Frühnebel, tags über heiter oder leicht bewölkt, trocken, Ta- geshöchsttemperaturen in den Niederungen selnder Richtung. Sonntag vorwiegend heiter, trocken, weitere Erwärmung.. Parkfeſt der Hundeſportfreunde. Am morgigen Sonntag feiern die Freunde des Hundeſports„ihr“ Feſt. Zum erſten Mal in der Nachkriegszeit tritt damit der Verein vor eine breite Oeffentlichkeit, um ihr einen Einblick in die ſtille und liebevolle Arbeit zu gewähren, die dieſen Menſchen in ihren Muſeſtunden Zweck und Inhalt gibt. In ſorg⸗ ſamer Arbeit werden den Tieren hier die Fähigkeiten anerzogen und die ſchlummernden Naturinſtinkte ſo gefördert, daß ſie den Men⸗ ſchen wieder zugute kommen. So werden Wachſamkeit und Hilfeleiſtung in Notfällen zum Prinzip einer Erziehungsmethode, die dann in ſchwierigen Situationen ihre Bewäh⸗ rung erfährt. Ueber all der Erziehungs⸗ arbeit aber ſteht die Liebe zum Tier und es nimmt nicht wunder, wenn man ſieht, wie ſehr die Tiere den Menſchen ihre Liebe mit treuer Anhänglichkeit vergelten, die ſich be⸗ ſonders in der Not zeigt. Erinnern wir uns nur zurück an die grauenvollen Tage des Krieges, wo Kamerad Hund oft Helfer in höchſter Not war, denken wir an die Opfer der Berge, wo der ausgebildete Spürſinn menſchlichen und techniſchen Hilfsmitteln weit überlegen iſt, denken wir an die Hilfe, die Hunde bei Aufklärung von Verbrechen lei⸗ ſteten— dieſe Tatſachen umreißen in knap⸗ pen Strichen die Zielſetzung, denen die Hunde⸗ freunde nacheifern. Und darum iſt es erfreu⸗ lich, daß die„Stillen im Lande“ einmal in aller Oeffentlichkeit zeigen, wie dieſe Arbeit ausſieht und daß ſie damit gleichzeitig ein geſellſchaftliches Ereignis verbinden, das da⸗ zu angetan ſein dürfte, den Reiz dieſer Ver⸗ anſtaltung zu erhöhen. So wird denn morgen ab 44 Uhr im Schloßgarten ernſte Arbeit und frohes Zu⸗ ſammenſein in bunter Folge wechſeln und für jeden Beſucher lehrreiche und gemütliche Stunden bringen. Da darf zunächſt einmal eine Schau derd beſten Gebrauchshunde von Mannheim und Umgebung genannt werden, die ſicher Anreiz zur Vervollſtändigung der Kenntniſſe über die einzelnen Hunderaſſen ſein dürfte. Dem Publikum ſelbſt iſt die Möglichkeit geboten als Pveisrichter, wenn auch laienhaftes, Werturteil zu fällen. Gro⸗ ßem Intereſſe wird ſicherlich auch einer Son⸗ dernummer der Blindenführhundſchule Of⸗ tersheim entgegengebracht werden, die ſich durch eine intenſive Ausbildungsarbeit ei⸗ nen beſondegen Ruf erworben hat. Ein kleiner Ausſchnitt aus der dort zu leiſtenden Arbeit für unſere Kriegsblinden wird auch den letz⸗ ten Skeptiker davon zu überzeugenn ſuchen, wie wichtig das lebendige Hilfsmittel für dieſe armen Menſchen kiſt. Froh und heiter klingt dann der parkfeſtliche Tag in dem gro⸗ ßen Feſtzelt aus, wo Toni Haag mit ſeinen Mannen und die Kapelle Schary alle Regiſter ziehen werden, um eine entſprechende volks⸗ feſtliche Stimmung zu ſchaffen. * Wir gratulieren! Ihren 80. Geburtstag kann morgen Sonn⸗ tag Frau Katharina Ehret, Achernee ſtr. 25 feiern. Die Jubilarin iſt ſeit langen Jahren eine treue Leſerin des Neckar⸗Bo e, dem ſie auch heute noch die Treue hält. Mit unſeren he zlichſten Glückwünſchen verbinden wir die Hoffnung auf einen friedlichen und geſunden Lebensabend. 5 * Sloyd⸗Sonderſchau in Seckenheim. Wie oft wird der kleine und ſchmucke Lloydwagen als der Wagen des kleinen Man⸗ nes bezeichnet, der durch ſeine Wirtſchaft⸗ lichkeit und Formſchönheit keinerlei Kon⸗ kurrenzen in ſeiner Gattung hat. Um allen Inte eſſenten die Vorteile des robuſten und zuve läſſigen Kleinwagens vor Augen zu führen, veranſtaltet die Motorhandelsgeſell⸗ ſchaft Mannheim heute Nachmittag auf den Planken eine Sonde ſchau der zur Zeit pro⸗ duzierten Wagentypen, die ſicherlich regem Inte eſſe bei der ſtändig fortſchreitenden Mo⸗ toiſierung begegnen dürfte. Fumſchau. „Skandal im Mädchenpenſionat“, hinter dieſem Titel verbirgt ſich eine reizvolle und amüſante Filmkomödie voller Uebermut und Lebensluſt. Man darf ſich nur vorſtellen, daß klaſſenen Für⸗ e Pfſeudoarmee Spiels haben dern in die teten Mädchen⸗ zu noch der einen kleinen gebung ſtar bet, ingen voll und zamüſanten und zkandälchen das uli happy nb, Wenn ſich darüber hinaus Günther Lüders, Joachim Brennecke und Walter Giller als die drei„Mädchen⸗ väuber“ vorſtellen, dann darf man auf zwei Stunden heiterer Unterhaltung gefaßt ſein. Im zweiten Programm läuft der groß⸗ artig aufgemachte Farbfilm„Abenteuer am Do o⸗Paß“, der in das geheimnisvolle Le⸗ ben Indiens führt und den Kampf der dort ſtationierten engliſchen Truppen gegen die hinterhältige Grauſamkeit eines Fürſten zeigt, der mit allen Mitteln um ſeine eigene Macht ringt. Großartige Naturaufnahmen mit tollkühnen Szenen machen dieſen Film Gene 1 für alle Freunde dieſes Nacht⸗ bzw. Sonntagsvienſt der Apotheken. Vom 29. 8. bis 5. 9. die Alte Apotheke. Teleſon 47232. nis 0 (Aachen Speeben 26 Wed. KPD. In einer gut beſuchten Wahlverſammlung der Kommuniſtiſchen Partei ſprach am Don⸗ nerstag Abend im Badiſchen Hof der Bun⸗ destagskandidat Erwin Eckert. Nach der Be⸗ grüßung durch den Vorſitzanden Wagney ſprach zunächſt einleitend Stadtrat Einmuth über die Stellung der KPD bei den kommen⸗ den Bundestagswahlen. Er wies zunächſt darauf hin, daß die Regierungsparteien, na⸗ mentlich die CDu ihr 1949 gegebenes Wahl⸗ verſprechen nicht gehalten habe, da ſie durch den Schumanplan und die EVG⸗Verträge Deutſchland in eine abhängige wirtſchaftliche Lage gebracht hätte, die den Lebensſtandard des deutſchen Volkes jederzeit umſtellen könnte. Wahlverſammlung der Er prangerte namentlich die Rüſtungsan⸗ ſtrengungen an, die von Weſtdeutſchland die Aufſtellung von 12 deutſchen Diviſionen mit einem Aufwand von 20 Milliarden for⸗ dere, zu denen noch die jährlichen Beſatzungs⸗ koſten von 9 Milliarden DM. kämen. Dieſe Entwicklung mit der zur Zeit propagierten Politik der Stärke müſſe zu einer neuen Ka⸗ taſtrophe führen. Er befaßte ſich damn noch mit Auswirkungen des EVG⸗ Vertrages, dem von anderen Nationen ausgenutzten Lie⸗ ferungsembargo für die Oſtblockſtaaten und der wegen ihrer Nivellierung ungerechten Währungsreform. Der von ſeinen Anhängern begeiſtert be⸗ grüßte frühere Pfarrer Eckert ging dann von einer Kritik der ſozialen Leiſtungen aus, um auf die Reduzierung der Beſatzungskoſten hinzuweiſen, die eine Verbeſſerung der Ren⸗ ten uſw. bringen könnte. Mit Schärfe wandte er ſich gegen die Wahlparolen der CDu und forderte eine ſtrikte Annmulierung aller bis⸗ her abgeſchloſſenen Verträge der europäiſchen Integration, da ſie zum Kriege führen wür⸗ den, deſſen Schrecken er am Beiſpiel Korea in draſtiſcher Weiſe ausdrückte. Er forderte grundſätzlich eine neue Regierung, die wil⸗ lens ſei, alle von Moskau kommenden Vor⸗ ſchläge ernſthaft zu prüfen und eine Politik der Verſtändigung mit dem Oſten zu treiben. Er nannte als Beiſpiel Oeſterreich, das die⸗ ſes Tauziehen nur bedingt mitmache, und wies darauf hin, daß auch die deutſchen Par⸗ teien, wie die SP), verhandlungsbereit ſeien. Auch die GVP ſtehe in einem ent⸗ ſchloſſenen Kampf um den Frieden, der durch geſamtdeutſche Wahlen geſichert werden müſſe. In der ſich anſchließenden Diskuſſion wur⸗ den dem Redner in deutlicher Weiſe die Ver⸗ hältniſſe in der Oſtzone vor Augen geführt, der ſtändige Flüchtlingsſtrom als das beredte Zeichen der Unfreiheit genannt und die ſtän⸗ digen Wechſel in der Oſtregierung als eine ſichere Verhandlungsbaſis ſtark bezweifelt. In der Beantwortung ſtand ſchließlich Ueher⸗ zeugung gegen Uebe zeugung— ein Symptom das die ſcharfen Gegenſätze deutlich erſehen ließ und ſie wegen ihrer offenen Diskrepanz zue Fruchtloſigkeit verurteilte, da Worte in ſolchen Fällen wohl die geeingſten Mittel der Ueberzeugung ſind. Die Taten ſind noch immer der beſſere Maßſtab geweſen. Rollhockeymeisterschaft in Stuttgart Die vier besten deutschen Rollhockey-Mann- schaften, Titelverteidiger RE SG Walsum, Stutt- garter SSRC, TSG Darmstadt und SpVgg. Her- ten haben sich in harten Qualiflkationsspielen die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft am kommenden Wochenende in Stuttgart ge- sichert. Wie im Vorjahre in Berlin dürfte auch in Stuttgart die Meisterschaft unter den beiden stärksten Mannschaften Walsum und Stuttgart enschieden werden. C ß ß Nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden, ist gestern um 11.00 Uhr im Altersheim Leutershausen unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Frau Sus unnd Bauer Wwe. geb. Hartmann 9 Morgen Sonntag. 14 Uhr im Schloßhof 0 Verein fü 77 N r Hundesport Sectepben Einladung an alle Frauen der Mitglieder der Fußballyereinigung 98 Am 24. September 1953 Fahrt nach Kaiserslautern(Pfalz) zur Besichtigung der PFAFF-Nähkmaschinen- Werke Fahrpreis für alle Teilnehmer DM 5.50 Eintragungsliste liegt im Vereinslokal zum Reichsadler auf, im Alter von 71 Jahren, sanft entschlafen. Die trauernden Hinterbliebenen Mannheim-Seckenbheim, 29. August 1953 Die Beisetzung findet am Montag um 11 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Mannheim statt. Herzlichen Dank allen, die uns bei dem meines lieben Gatten unseres guten Vaters ihre Teilnahme bekundeten Hinscheiden Frau Susanna Seitz Friedrich Seitz u. Frau Mannbheim-Seckenheim, 29. August 1953 Vorführungen der besten Gebrauchshunde von Mannheim und Umgebung Sondernummer der Blinden-Führhundschule Oftersheim 0 Für Unterhaltung Toni Haag mit seinem 9 sorgen Ensemble ö 0 umd Kapelle Schar 0 0 f 9 Eintritt frei! 9 ii Zu dieser Veranstaltung ladet freundlichst ein 0 Der Vorstand arb ſil Far 4 Afig und werden zum Entwy-ickeln angenommen. Ieh berate Sie jederzeit FOTO-Drogerie garmstürungen Magenkrämpfe Letzter Meldetag, 14. September 1953 Nächste Zusammenkunft des Frauenkränzchens am 14. September abends 8 Uhr im Reichsadler. Samstag, 29. August, ab 14 Uhr in Seckenheim,„An den Planken“ Motor Handelsgesellschaft Mannheim S 6, 22 am PFrledrichsring, Telefon 40407 00 Vereins-Kalender 0 W. HOGLLSTIN Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr, beginnt die erste.— am 8. November 1953 stattfindenden Konzerts, wird um pünktliches und voll- Probe wieder. In Anbetracht des zähliges Erscheinen gebeten Freiwillige Feuerwehr Seckenheim. Morgen Sonntag, 8 Uhr im Schulhof Ubung mit Helm u. Hakengurten. Vollzähliges Erscheinen ist Pflicht. i Laufend beste Ferkel und Läufer stehen ständig zum Verkauf. 14 tägige Garantie. Bel Unzufriedenheſt erfolgt Tausch. Turnverein 98(Handball-Abteilung). Morgen spielen die Jugend, 2. und 1. Handballmannschaft in Ketsch gegen gleiche Mannschaften der Spygg. Ketsch. 12.30 Uhr, Jugend, 13.45 Uhr, 2. Mannschaft um 15 Uhr 1. Mannschaft. Die Jugend fährt mit Fahrrad ab Turnhalle 11.15 Uhr. Abfahrt der 2. und 1. Mannschaft 12.45 Uhr. Eigentümer von Kraft- fahrzeugen, welche zum Spiei fahren, werden gebeten Viehhandlung Wilh. Koblenz Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Telefon 470 48 Ein tevapstes AE MaNR-Beumittel mit Dauerwirkung Nur noch einen hohen Gegenwert bietet ihnen Möbel-Binzenhöfer Z Um Beispiel: Das moderne Schlufzimmer Spieler mitzunehmen. Sportverein 07(Fußball-Abteilung). Heute Samstag, Schüler in Seckenheim gegen Pfingstberg um 17 Uhr. Sonntag, Jugend in Seckenbheim gegen SV Waldhof um 10.00 Uhr. 1. und 2. Mannschaft in Seckenheim gegen Oftersheim. Beginn 1315 Uhr bezw. 15.00 Uhr.(Handball- Abteilung). am Turnier des Beginn vorm. 9 Uhr. Abfahrt für beide Mannschaften 8.15 Uhr per Rad ab Vereinshaus. Die 1. und 2. Mannschaft: Teilnahme TSV Neckarau. Fußballvereinigung 98. Wir machen unsere werten Mitglieder Empfehle, Solange Vorrat reicht: Zurekgesetzte Kartoffeln Zir. 4.— DM gut und billig Weizenkleie Weizenfattermehl Gerstenschrot— Haferschrot Malzkeime/ Trockenschnitzel Hühnermischfutter/ Legemehl Taubenfutter Hundekuchen Trockenfleisch für Hunde 30 Volkswagen D 1980. bis DM 2380. sowie 55 gebr. Wagen wie: Opel, Adler, Fiat Borgward, BMW, Taunus Mercedes, Gutbrod, Eifel, Tempo usw. Anzahlung: ab 300. DM Finanzierung: 12 Monate echt cifrikcin. Birnbaum Schrank 200 om, Atörig, Frisierxommode mit Stell. 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Kirche Erlöser- Kirche Wir föhren in der großen 9.30 Uhr Hauptgottesdienst nach neuer Gottesdienstordnung Diakon Hoppe Promipte, gewissenhaſte a . 5 12 8 Pelsterstöhie q 24.50 Matratzen 2 polstersesse ab 39.— Schoner Patentröste Privat- Handelsschule H. Loth— 2 8 Chaiselongues db 38.— Woll-, Stepp- und Mannheim, U 3, 19(Aähe Kurpfalzbrücke)—- Tel. 40960 Trockener, heller 15 0 Couchs 3b 129.— Teigesdecken a 8 Im September 195 3 beginnen: 1 Bettcouchs und Doppel- Jeppiche, Gardinen Vollhandelslehrgänge ober ½ J und 2 Jahre) La erruau m Wasserturm-Progerie beuceuchs— Einzelmsbel Nachmittags- und Abendlehrgänge(für Anf. und G. Klöpfer Kleinmöbel Aus zögtische be eee c ee. it Kraftst iet ber f hrirtliche Woh Einrich f anderen kaufm. Föchern. m raftstrom zu vermieten. F 6 Fremd 9 5 5 i 8 5 Ser fortschrittliche onhnungs Einrichter rem e erben Bühler Schwabenstraße 6 Einige ordentliche 5 0 e Mädchen u. Bügterinnen sofort gesucht. 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