eine felt. eber⸗ tom ſehen panz e in ittel noch 0 Nr. 138 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 29. August 1953 1 Milchabsatz auf neuen Wegen versuchsweise Zustellung ins Haus— Hoch- wertige Markenmilch Die westdeutsche Milchwirtschaft hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen ge- macht, um unseren Trinkmilchverbrauch zu steigern. Alle Sachverständigen sind sich darin einig, daß nur auf diesem Wege die anstei- gende Milcher zeugung rentabel abgesetzt wer- den kann. Würde es gelingen, das Verhältnis von Trinkmilchverbrauch zu Werkmilchver- wertung, das zur Zeit etwa wie ein Drittel zu zwei Drittel steht, zu Gunsten der Trinkmilch wesentlich zu ändern, so wäre damit der Ge- fahr eines zeitweisen Butterüberangebots zu begegnen. Westdeutschland könnte dann zum Vorteil seiner Industrieausfuhr im Winter auch noch Butter einführen. Man ist sich in milch wirtschaftlichen Krei- sen seit langem darüber im Klaren gewesen, daß die erste Voraussetzung für eine durch- greifende Steigerung des Trinkmilchverzehrs die Bereitstellung einer Milch von gesunden ieren aus einwandfreien Ställen ist. Diese muß dann sorgfältig erfaßt, von den Molke- 1e über den Milchhandel unter hygieni- schen Gesichtspunkten möglichst bequem für den Verbraucher angeboten werden. Dabei ist es in hohem Maße erwünscht, daß durch An- schaffung von FHaushaltskühlschränken die Kühlkette auch bei uns bis in den Haushalt durchgebaut wird. Mit der zunächst versuchsweisen Eimfüh- rung einer Markenmilch mit besonderen Qua- Utätsmerkmalen hat nun auch der Milchhof Stuttgart der Württembergischen Mͤilchver- wertung Ad von der Güteseite her alle Vor- aussetzungen für eine nachhaltige Verbrauchs- steigerung geschaffen. Diese Markenmilch stammt ausschließlich aus kontrollierten Tbe- freien Ställen, ist pasteurisiert, homogenisiert und zusätzlich vitaminiert, enthält mit 3,5% etwa den Fettgehalt des vollen Gemelks und wird durch bräunliche Schutzflaschen gegen Sonneneinwirkung besonders geschützt. Sie stellt damit zum relativ immer noch mäßigen Preis von 32 D-Pfennig je Halbliter das hoch- wWertigste Lebens- und Genußmittel dar. Fachleute, welche das System der Trink- —Mmülchverteilung in den USA, England, Schwe- den usw. gründlich studiert haben;, sind seit jangem der Auffassung, daß jedoch auch bei uns erst die Zustellung ins Haus bzw. an den Arbeitsplatz der Milch zum endgültigen Durch- pruch beim Verbraucher verhelfen wird. Es ist deshalb in den letzten Monaten in Frank- Furt a. M. ein Versuch in dieser Richtung un- temommen worden. In Zusammenarbeit des dem Rationalisierungskuratorium nahestehen- den Arbeitsausschusses Transportrationalisie- rung(ATR) mit der Aceumulatorenfabrik AG. und der Milchversorgung Frankfurt(Moha) ist es einem Frankfurter Milchhändler ermöglicht worden, einen einwandfreien Vergleich zwi- schen der Milchzustellung ins Haus mittels gewöhnlichem Handkarren und mittels Elek- tro-Milchrollern mit Accu- Antrieb durchzu- führen. Bei einer Analysierung der bisher vorlie- genden Ergebnisse konnte festgestellt Werden, daß der Einsatz der Elektroroller offenbar zu einer bedeutsamen echten Verbrauchssteige- rung an Trinkmilch in den täglich von den Rollern angelaufenen Haushalten, Büros, Lä- den usw. geführt hat. Ein stationäres Milch- geschäft. welches innerhalb eines mit dem Elektro-Roller bearbeiteten Wohnblocks liegt, vermochte trotz Einsatz des Rollers eine Ein- puße gegenüber seinem bisherigen Umsatz nicht festzustellen. Damit ist die Frage beant- wortet, ob es sich nicht nur um eine Verlage- rung des Absatzes vom stationären Milch- geschäft auf den beweglichen Elektroroller Handelt. Eine Rentabilität der in Frankfurt einge- setzten Elektro-Roller ist allerdings nur dann Zu erzielen, wenn eine besondere Austräger- spanne von zwei Pfennig je Flasche Milch, Joghurt usw. für den mittels dem Roller ins Haus liefernden Austräger vorgesehen wer- den kann. Der Zusteller verdient dann bei Segerrüber früher wesentlich verkürzter Ar- beitszeit und sehr viel leichterer Arbeit mehr als bisher und kann überhaupt so erst für das Geschäft des Zustellens ins Haus gewonnen Werden. Auf Grund einer eingehenden Besich- tigung der Milchroller bei der täglichen Ar- beit in Frankfurt und nach Prüfung aller vor- liegenden betriebs wirtschaftlichen Ergebnisse, beabsichtigt die Württembergische Milchver- Wertung AG, in Zusammenarbeit mit dem Rationalisierungskuratorium, dem AR und dem Stuttgarter Milchhandel zu gegebener Zeit ebenfalls einen Versuch mittels Elektro- Rollern durchzuführen, um dergestalt prak- tisch die Einstellung der Stuttgarter Verbrau- cherschaft zu ermitteln. Dr. R. 1 — Auch der unsichtbare Export steigt Fremdenverkehr bringt eine halbe Milliarde Devisen Es ist in letzter Zeit viel vom sichtbaren Ex- port die Rede, wie er sich in den allmonatlichen Warenausfuhrziffern unserer Handelsbilanz nie- derschlägt. Weniger beachtet wird dagegen— sehr zu Unrecht— die Entwicklung der steigen- den Gegenwerte unserer internationalen Dienst- leistungen, die im Rahmen der Zahlungsbilanz genau ebenso unser Devisenaktivum steigern wie der Warenexport. Man bezeichnet daher die De- viseneinnahmen aus dem Fremdenverkehr, aus ausländischen Kapital- und Beteiligungserträgen, aus dem internationalen Bank-, Frachten- und Versicherungsverkehr mit gutem Recht als Er- trägnisse des unsichtbaren Exports. Ihrer nach- haltigen Steigerung sollte mindestens ebenso- viel Beachtung geschenkt werden wie dem Wa- renexport selbst. Zu den größten Einnahmeposten dieses un- sichtbaren Exports gehört der Reise- und Frem- denverkehr. Nahezu 500 Millionen DMark an Devisen haben wir im Jahre 1952 aus dem Aus- landsfremdenverkehr eingenommen, ein Posten, der sich sehr wohl sehen lassen kann, und der bei friedlicher Weiterentwicklung einerseits und steigender Beliebtheit deutscher Reiseziele an- dererseits sich noch kräftig steigern läßt. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist allerdings, daß wir uns dies auch entsprechende Förde- rungsmaßnahmen und zusätzliche Investitionen kosten lassen, sei es im Verkehrswesen, sei es insbesondere auch im Kernstück allen Fremden- verkehrs, dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Es klingt beispielsweise nicht gerade üppig, wenn die Statistiker feststellen, daß wir aus öffent- lichen Mitteln für die Förderung des Auslands- fremdenverkehrs jährlich je Person der rund zwei Millionen Auslandsbesucher ganze 1,60 UM aufwenden! Natürlich wird den Hauptaufwand auch auf diesem Gebiet immer die Privathand, d. h. das berufsständische Hotel- und Gaststättengewerbe aufbringen müssen. Nach dem soeben im Verlag Dr. Pfanneberg& Co., Gießen erschienenen „Thoms Jahrbuch für Fremdenverkehrsbetriebe 1952“, herausgegeben von Prof. Dr. W. Thoms, Neckargemünd, wird dieses mittelständische Ge- Werbe durch 120 000 Gasthäuser sowie 38 000 Ho- tels und Fremdenheime repräsentiert. Stellen wir weiter fest, daß dieses Gewerbe 550 000 Men- schen beschäftigt, etwa vier Milliarden DM im Jahr 1952 umgesetzt und nicht weniger als 54,5 Millionen Menschen Ubernachtung geboten hat. Volks wirtschaftlich gesehen, stellt es zudem neben den privaten Haushalten den größten Ver- braucher ernährungs wirtschaftlicher Erzeugnisse, aber auch vieler industrieller Produkte dar. Diese volks wirtschaftlichen Ziffen sollten allen denen gegenwärtig sein, deren Reiseziel dem- nächst die ab 28. August auf dem Killesberg in Stuttgart stattfindende Ausstellung für das Ho- tel- und Gaststättengewerbe darstellt. Angesichts ihrer Bedeutung für die künftige Steigerung unseres Auslandsfremdenverkehrs als einer noch nicht ausgeschöpften Quelle unsichtbaren Ex- ports kann diese Ausstellung daher mit Recht des hohen Interesses unserer amtlichen Wirt- schaftspolitik wie aller reisefreudigen Menschen gewiß sein. Dr. H. Reischle 50 000 in der Klassenlotterie Am vierten Ziehungstag der 5. Klasse 13. Süddeutschen Klassenlotterie wurden ter anderem folgende größere Gewinne zogen: 1 Gewinn über 30 000 DM auf 104 745, 1 Gewinn über 10 000 DM auf 172 013.(Ohne Gewähr). Wirtſchaftliches Kaffee- Preissenkung erwartungsgemäß Kritik am Gaststättengewerbe Der Leiter des Kaffee- Referats im Bundes- wirtschaftsministerium, Oberegierungsrat Dr. Woratz, erklärte auf einer Pressekonferenz, daß die Kaffee- Wirtschaft ihre Preise nach Inkraft- treten der Steuersenkung„im großen und gan- zen“ den Erwartungen seines Minsteriums ent- sprechend gesenkt habe. Pro Kilogramm sei eine Preissenkung von etwa 10 bis 12 DM und mehr festgestellt worden. Die große Konkurrenz in- nerhalb der deutschen Kaffee wirtschaft werde die Preise von selbst auf den niedrigsten Stand „einpendeln“ lassen. Unverständlich sei das Verhalten des Gast- stättengewerbes, das den Preis einer Tasse Kaffee durchschnittlich um 5 Pfennig, teilweise aber überhaupt nicht gesenkt habe. Vermutlich werde das Gaststättengewerbe selbst der Leid- tragende sein, wenn hierdurch der Gaststätten- konsum zugunsten des Haushaltkonsums einge- schränkt werde. Hauptschau der Gartenbau- Ausstellung Von Dr. Adenauer eröffnet—„Die Völker sollten sich nur noch Blumen schenken“ Bundeskanzler Adenauer hat in Hamburg die Hauptschau der Internationalen Gartenbauaus- stellung eröffnet. Es handelt sich dabei um die fünfte Hallen- Sonderschau der Ausstellung, die auf einer Fläche von 11 000 Quadt tern Obst aus der Bundesre ik, Belgien, Holland, Südafrika, Schweden und 5 igt. Die Sonderschau, an deren ag führende Vertreter des Erwerbsgar- fast allen europäischen Ländern age geöffnet. „so sagte Dr. Adenauer, te der Anerkennung für chen Leistungen sagen. 2 ich noch viele Fragen, um u zu lernen“. Der Kanzler forderte die der Welt auf, mit ihrer auf der Inter- nationalen Gartenbau- Ausstellung bisher ge- zeigten Zusammenarbeit fortzufahren.„Ich habe nur den einen Wunsch, daß sich die Völker in Zukunft nur noch Blumen schenken“. Dr. Aden- auer dankte in d m Zusammenhang Belgien für 100 000 Begonien, die das Land der Stadt Hamburg anläßlich der Ausstellung geschenkt hat und di Punkt des Freigeländes der Ausstellung d len. Ferner dankte er Aus für die holländische Spende von 500 000 Tulpen. Der belg e Landwirtschaftsminister Heger begrüßte die, wie er sagte, auf der Ausstellung sichtbare internationale Zusammenarbeit. Der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus, Dr. Ernst Schroeder, erklärte, die gärtnerische Arbeit dürfe nicht Spielball handelspolitischer Interes- sen in den Vertragsverhandlungen von Land zu Land sein. Sie verdiene in jedem Lande den Schutz, der ihrer hohen Aufgabe im Dienste an der Wohlfahrt, dem kulturellen Leben und der Wirtschaft der Völker zukomme. 17 Millionen Uhren Jahresproduktion Fachmesse Uhren und Schmuck eröffnet Die Fachmesse Uhren und Schmuck wurde in Frankfurt in Anwesenheit führender Persönlich- eiten der deutschen, österreichischen und schwei- zerischen Uhren- und Schmuckindustrie von Oberbürgermeister Kolb eröffnet, In einem Uber- blick über den Stand der deutschen Uhrenwirt- schaft teilte ein Vertreter dieses Industriezwei- ges mit, im Bundesgebiet seien im vergangenen Jahre 17 Millionen Uhren im Werte von 356 Mil- lionen DM hergestellt worden. Hiervon seien Uhren im Werte von 117 Millionen DM expor- tiert worden. Während der prozentuale Anteil der Uhren-Exporte damit gegenüber 1937 an- nähernd gleich geblieben sei, habe sich der Ex- port wertmäßig gesehen rund verdreifacht. In dem Export seien Kleinuhren mit 30 Prozent und Großuhren mit 70 Prozent beteiligt ge- Wesen. Es sei der westdeutschen Uhrenindustrie gelungen, durch harte Arbeit den technischen Vorsprung des Auslandes wieder aufzuholen. Der erste Vorsitzende des Verbandes der deut- schen Uhrenindustrie, Direktor Viktor Luschka, erklärte, die gesamte westdeutsche Uhrenindu- strie unterstütze den Kampf der Bundesregie- rung um die Erhaltung der liberalen Wirtschafts- politik. Dieser sei letzen Endes der wirtschaft- liche Aufschwung zu verdanken, weil sie es ge- wesen sei. die seinerzeit die Fesseln der gelenk- ten Wirtschaft gesprengt habe. An der bis zum 25. August geöffneten Fachmesse nehmen ins- gesamt 239 Aussteller teil. Ein Bauer ernährt fünf Personen Drei von neun Menschen leben von Importen Wie aus einem Bericht des Bundesernährungs- ministeriums hervorgeht, ernährt zur Zeit jeder in der Landwirtschaft Tätige sich selbst und zünf weitere Personen. Nur noch drei von neun Dinwohnern der Bundesrepublik leben von Ein- uhren. Darüber hinaus muß die gleiche land- wirtschaftliche Nutzfläche, die 1938 vier Perso- rte, heute fünf ernähren. Die gesamte vtschaftliche Nutzfläche des Bundesgebie- tes wird mit 14,7 Millionen Hektar angegeben, die von etwa zwei Millionen landwirtschaft- lichen Betrieben bewirtschaftet werden.. Die Nahrungsmittelproduktion in der Bundes- republik, die kurz nach der Währungsreform 58 Prozent des Durchschnitts eines Vorkriegs- jahres betrug, hat im vergangenen Jahr die Friedensproduktion um 11 Prozent überschritten. Die Brotgetreideerträge je Hektar stiegen auf Grund erhöhten Düngemittelverbrauchs von durchschnittlich 19,9 Doppelzentner vor dem Kriege auf 25,1 Doppelzentner in 1952. Ferner Wirkte sich die verstärkte Mechanisierung in der Landwirtschaft aus. 1949/50 wurden in der Bundesrepublik land wirtschaftliche im Wert von 508 Millionen DM, 1952 im Wert von 1063 Millionen DM gekauft. Die Zahl der in der Landwirtschaft eingesetzten Schlepper er- höhte sich von 90 000 im Jahre 1949 auf 270 000 in 1952. Für den Wiederaufbau, die Förderung und Verbesserung der Erträgnisse, die Mechanisie- rung und die Absatzförderung sind der Land- wirtschaft in den vergangenen vier Jahren 524 Millionen DM in Form von Krediten, Zuschüs- sen und einer Beteiligung am Grundkapital der Deutschen Siedlungsbank zugeflossen. U. a. wur- den 170 land wirtschaftliche Schulen neu errich- tet, 83,4 Millionen DM für die landwirtschaft- liche Forschung und 27,7 Millionen DM für den Ausbau der Wirtschaftsberatung aufgewendet. Förderung der Zonengrenzgebiete Wirtschaftliche und finanzielle Hilfsmaß- nahmen Die Bundesregierung hat in Ausführung eines Zeschlusses des Bundestages zur wirtschaft- lichen und sozialen Förderung der an die sowie- ische Besatzungszone angrenzenden Gebiete fol- zende Maßnahmen verkündet: 1. Die Bundes- deglerung stellt für das Haushaltsjahr 1953 zu- ätzlich 5 Millionen DM als Frachthilfe für den Grenzstreifen entlang dem Eisernen Vorhang zur Verfügung. 2. Die Bundesregierung wird die Länder bitten, bei der Erhebung von Steuern und Abgaben bei Ermessen- Entscheidungen und Auslegungsfragen so großzügig wie möglich zu verfahren. 3. Es wird eine Neuabgrenzung der Sebiete vorgenommen, die bei der Vergabe Ikentlicher Aufträge bevorzugt zu berücksich- tigen sind. 4. Mit Nachdruck werden Projekte kür den Ausbau der Bundesstraßen gefördert, die Zufahrtsstraßen für die Grenzgebiete dar- stellen. 5. Die Bundesregierung wird bei allen Förderungsprogrammen auf die Grenzgebiete be- sondere Rücksicht nehmen. Das soll vor allem für die Durchführung von Investitions- und Hilfsprogrammen gelten. und Länder- Die Einnahmen aus Bundes- Steuern betrugen im Juli rund 23186 Millionen DM. Das Dohnsteueraufkommen blieb mit 329 trotz erstmaliger Auswirkung der Steuersenkung, nur um 9 Millionen DM hinter dem Ergebnis des Vormonats zurück. Das Bun- desfinanz ministerium erklärte dazu, dag im Juni noch vielfach die alten Steuersätze angewendet wurden und zugleich die Zahl der Arbeitstage sowie die Zahl der Beschäftigten— und damit Millionen, die Lohnsumme— höher waren. Indisches Interesse für deutsche Uhren Der Botschafter Indiens in Bonn, Subimal Dutt, besuchte in Pforzheim eine Uhrenfabrik. Der Diplomat sprach die Hoffnung aus, daß bei einer Verbesserung der deutsch- indischen Han- delsbeziehungen auch der Uhrenexport nach sei- nem Heimatland ansteigen werde. In Göppingen traf Kaufmann U Maung Ko aus Rangoon in Burma ein, der mit einer Uhinger Firma über die Lieferung von Uhrenarmbändern verhandelt. Maung Ko ist Mitbesitzer des größten bur- mesischen Uhrenimportgeschäftes. Nach seiner Mitteilung sind in Burma und überhaupt in Asien Schweizer Armbanduhren am besten ein- geführt, während andererseits deutsche Wecker und Wanduhren dort einen guten Ruf haben. Er wolle, so sagte der Burmese in Göppingen, seine Landsleute jetzt davon überzeugen, daß deut- sche Armbanduhren den Schweizer Erzeugnissen der gleichen Preisklasse ebenbürtig seien. ö pegasus-Verlag Detmold Es Wirken mit;: Peter Kerr. Filmregisseur und Besitzer von Gut„Nixengrund“ Monika Kerr. seine Schwester Janina, eine etwas geheimnisvolle Frau M²ichael Dühren, ein junger Schriftsteller Waßzmann, ein berühmter Schauspieler Fürstenberg. Filmproduzent Terringer, Staatsanwalt Der Film„Casanove ante portas“. sich alles dreht * um den MITTERNACHT Nixengrund war ein Idyll. Selten lag ein Gut so voller Romantik im Tal, inmitten lieblicher Wälder anmutig eingebettet Michael nannte es schwärmerisch den lebenden Traum. Aber Michael war ein Schriftsteller, und die Ansichten von Schriftstellern sind häufig über- trieben zumal wenn sie noch keinen Namen haben und von dem Wert ihrer Arbeit nur selbst überzeugt sind. 3: Ber bekannte Filmregisseur Peter Kerr hatte Nixengrund vor etlichen Jahren in der hoff nungsvollen Absicht gekauft, dem Mühlrad der Stadt wenigstens auf Tage zu entgehen und nur der Gesundheit zu leben. Aber seit- dem sein Freund, der Schriftsteller Michael Dühren, sein Hauptquartier auf dem Gut auf- geschlagen hatte, neigte Kerr zu der Meinung, es müßte wohl ein ungeschriebenes Gesetz Roman von HANNS-ULLRICH VON BISSING aller namenlosen Schriftsteller sein, Unruhe zu verbreiten und ihren Mitmenschen auf die Nerven zu fallen. Er hatte Michael in sein Haus aufgenommen in der Annahme, schrift- stellerisch tätige Menschen sägen zumindest in der Nacht en einem Schreibtisch, um zu arbeiten. Aber seine Enttäuschung war groß. Der gute Michael saß weder des Nachts noch am Tage an seinem Schreibtisch. Ja, er schrieb über- haupt nicht und besaß sogar einen stichhalti- gen Grund für sein literarisches Nichtstun Er litt seit Monaten unter dem drohenden Zu- sammenbruch seines Selbstbewußtseins. Schuld an diesem bedauerlichen Zustand tru- gen zum Teil die Verleger, die seine großen Ideen bisher alle postwendend retourniert hatten. a Vor nicht allzu langer Zeit hatte Peter Kerr ihn gebeten, ein Drehbuch zu schrei- ben. Das War eine große Chance. Kerr war ein bekannter Regisseur, aber Michael hatte nur verachtungsvoll mit den Schultern ge- zuckt und schnippisch erwidert, Drehbücher schreiben sei Sache schriftstellerisch tätiger Handwerker, aber kein Aufgabengebiet für einen Dichter, womit er zweifellos sich selbst meinte. Im übrigen hätte er in dieser Be- ziehung an einer bitteren Enttäuschung genug. Kerr unternahm den Versuch, sich über sei- nen Freund so etwas wie ein Urteil zu bilden. Ohne Zweifel war Michael nicht unbegabt und der Stil seiner Arbeiten außerordentlich le- bendig. Nur— die Auswahl seiner Stoffe und die Art der darin geäußerten Ansichten war von so dreister Unbekümmertheit, daß alle Liebenswürdigkeit, mit der er sie präsentierte, nicht den schockierenden Eindruck verwischte, den sie hinterließen. So hatte er einen Roman geschrieben, an den Kerr trotz der darin ge- äußerten Wahrheiten nur mit leichtem Schauer dachte. Aber er entsprach dem Wesen des Verfassers, und es war immer wieder erstaun- lich, daß Michael mit seinen 25 Jahren Er- kenntnisse besaß, die einem Psychologen zur Ehre gereicht hätten. Kerr staunte über die Treffsicherheit, mit der Michael die Menschen seiner Umgebung skizzierte, und er fand es unbegreiflich, den gleichen Michael, der sich in seinen Arbeiten als kluger Menschenkenner erwies, mitunter in einer Gesellschaft zu sehen, die weit unter seinem Niveau stand. Michael konnte sich Hals über Kopf in irgend ein junges Mädchen verlieben, weil es vielleicht eine schöne Nase oder ein interes- santes Profil besaß, um es aber ebenso schnell wieder zu vergessen, wenn er einen Fehler entdeckte, den er zuerst großzügig übersehen hatte. Michael vergaß überhaupt Zeit, Formen und Menschen um irgend einer Nichtigkeit willen. Die Unhöflichkeit eines dienstbaren Geistes konnte ihn maßlos empören, aber die Mahnungen seines zeternden Schneiders über- ging er mit der Geste des Grandseigneurs. Aber Nixengrund beherbergte nicht nur „Herren der Schöpfung“, Da war Monika, die Schwester Peter Kerrs, ein weibliches Wesen. vor dem Kerr einen heillosen Respekt besaß Sie war die eigentliche Herrin auf Nixen- grund und stand mit ihren langen und hüb- schen Beinen fest auf dem Boden der realen Tatsachen. Monika liebte ihre Pferde, ihre Hühner. ihre Gänse, die weiten Felder und den Geruch frisch umgeworfener Erdschollen Wenn sie auch von dem künstlerischen Wert der Arbeit ihres Bruders überzeugt war, 50 nahm sie direkt nur wenig Anteil daran, Ihre Neigung zum Flim ging über ein Zuschsuer- interesse nicht hinaus. 5 Für Männer erwärmte sie sich sle iht keine Liebesgeständnisse machten In solchen Situationen fand sie den Mann ko- misch und nahm ihn nicht ernst Selbst Michael hatte diese Erfahrune h bei ihr machen müssen, Seit jenem“ an dem sie ihm unmig verständlich erk batte. wenn zwischen ihnen eine kameradschaftliche Haus- gemeinschaft entstehen solle, möge er die Güte haben, Gott Eros bei ihr aus dem Spiel zu lassen, übersah Michael geflissentlich in ihr die Frau Vielleicht hätte ihn diese Niederlage zum Großangriff aufgestachelt, aber da er Gast in diesem Hause war, blieb Monika in gewissen Dingen für ihn tabu Nach außen war somit anfänglich ihr gegenseitiges Verhalten geregelt. innerlich aber ärgerte sich Michael! maglos Kerr ahnte es, tat aber so, als ob ihm dieses Zwischenspiel unbekannt geblieben wäre, ob- gleich er sich im stillen köstlich amüsierte Kerr sah ein, es war kein abschließendes Urteil über Michael zu finden Die Zeit würde erweisen, ob seine Hoffnungen berechtigt waren. Augenblicklich zeigte Michael kaum Interesse für die Sorgen des Regisseurs um einen außer gewöhnlichen Filmstoff.“ Kerr musterte ihn lange Michael schien tat- sächlich in seinem Sessel eingeschlafen zu sein, Kerr zuckte die Schultern und ließ ihn sitzen, Er trank noch einen Likör und ging zu Belt. Kaum aber war er hinaus, zündete sich Michael eine Zigarette an, ging zum Schreib- tisch, entnahm ihm einen Manuskriptblock und begann zu schreiben„ RITT IN DEN MORGEN 55 Die Pferde gingen im Schritt Der blutrote Sonnenball erhob sich über dem jungen Rie- glitten die letzten N fernwald Am Ende der 1 Waldschneise den bie silbrige Schleier vorüber. Pie 2 enstille wurde nur von dem Knirschen des zes unter- brochen. Mitunter schlugen isenbelegten Hufe der Tlere in dem heller Sapg klirroo⸗ 5 den blanke Kleselstens gur, solange 8 Fortsetzung tols 0 Maschinen * 0 8 So ist das Trachten der Menschen Gedanken zum Friedenstiften/ Von Johannes Baudis Daß es so schwer ist, ein friedfertiger Mensch zu sein! Nicht etwa, daß ich han- delsüchtig wäre und keine Gelegenheit vor- übergehen ließe, einen Krach anzufangen. Aber„friedfertig“, das heißt doch, daß man den Frieden„fertigt“, Frieden stiftet. Und das ist unheimlich schwer. Also kurz: Ich war gebeten worden, den Vermittler zu spielen zwischen zwei Grup- pen, die in Streit gekommen waren. Es han- delte sich in diesem Falle um Frauen, und es waren viel böse Worte gefallen. Liebe Mitmenschen hatten geholfen, Oel ins Feuer zu schütten, indem manches, was so leicht dahin geschwätzt war, hintertragen worden war,— die Wogen der Erregung schlugen hoch und es war nicht abzusehen, wann der Frieden wieder einkehren konnte. Ich habe leider keinen Grund, stolz dar- auf zu sein. Ich hatte es mir nicht vorge- Stellt, daß es so schwer ist, Frieden zu stif- ten. Seit gestern habe ich vollstes Verständ- nis dafür, daß die Waffenstillstands-Rom- missionen in Korea schon seit Jahren tagen. Das Sprichwort sagt wohl:„Wo zwei sich streiten, freut sich der Dritte!“ Aber für den Fall, daß dieser Dritte etwa der ist, der Frieden stiften will, stimmt es gar nicht. Es ist nämlich eher zum Weinen, der Dritte zu sein. Wo gehobelt wird, fallen Späne, und wenn man sich als Dritter in die Hobelei Bineinbegibt, bekommt man von rechts und von links auch manchen Span abgehobelt. Ich bildete mir bis gestern ein, ein wenig von Psychologie zu verstehen.„Die beiden Parteien erst mal an einen Tisch zu bekom- men und dann sich aussprechen lassen,— das wird's schon machen!“ Hab' ich gedacht! Es kam aber ganz anders! Als es losging, stand ich ganz hilflos dabei. Endlich gelang es mir, zum Wort zu kommen, und ich be- gann mit meinen Bemühungen, den Frieden zu stiften.„.. Wir sollen den Nächsten ent- schuldigen, Gutes von ihm reden und Alles zum Besten kehren, hatte ich mal als Kind im Katechismus gelernt. Nun fing ich an, zu entschuldigen und das, was meiner Meinung nach die eine Seite gefehlt hatte, zum Besten zu kehren“. Damit war aber die andere Seite nicht einverstanden und Warf mir vor, ich wäre parteiisch und wollte nur, daß die eine Partei„siegreich“ hervor- gehen sollte. So ging's also nicht! Darum Versuchte ich's anders herum. Auf beiden Seiten lag nach meiner Meinung Schuld. Also muß erst mal von der Schuld gespro- chen werden! Vielleicht gehen dann beide Teile in sich. Aber da hätten Sie etwas er- leben könne„Warum schauen Sie immer uns an, ob wir die Verbrecher wären! Schauen Sie lieber die anderen an und reden Sie mal denen tüchtig in's Gewissen! Die haben's nötiger!“ Ich wußte gar nicht mehr, wo ich überhaupt hinschauen sollte und hätte meine Augen am liebsten zugemacht. „Selig sind die Friedfertigen(die Frie- densstifter)“, hat der Sohn Gottes gesagt. Das habe ich mir immer viel leichter vorge- Stellt. Ich kenne allerdings einen Menschen, der es besser kann. Wenn irgendwo in seinem Umkreis Unfriede ausbricht, dann holt man ihn und es gelingt ihm oft, den Frieden wie- derherzustellen. Ich schätze ihn außerordent- Iich, er ist ein tief religiöser, frommer Mensch, dem das Leben viel Schweres aufgebürdet Hat. Das Kapitel Zank und Streit und Frie- denstiften hat nämlich einen Hintergrund. Mit dem müssen wir rechnen, sonst täuschen Wir uns ganz gewaltig. Es ist nicht nur so, daß eben mal die Menschen sich nicht ver- stehen und sich in die Haare geraten. Son- dern es steht eine reale, böse Macht dahin- ter. Die sät den Samen und freut sich, wenn Kinder wollen nicht schlafen gehen. Sie können von dem Kuchen des täglichen Le- bens, der ihnen so unsagbar süß und wohl- schmeckend erscheint, nicht genug bekom- men. Sie betteln noch um ein allerletztes süßestes Stücklein, und wenn sie dann doch endlich in ihre Schlafkammern müssen, dann glauben sie oft genug, daß sie jetzt von irgend etwas Köstlichem und Wunderbarem ausgeschlossen seien. Mir selber klingt noch immer die Kirmesmusik in den Ohren, die vor fünfunddreißig Jahren oder so herum des Abends in meine Schlafkammer drang und in der mir damals aller Zauber und alle Weite der Welt beschlossen war. Aber jetzt braucht man uns zum Schlafen- gehen nicht mehr zu treiben. Wie gerne gehen wir, sobald der Tag und die Arbeit es uns erlauben. Wie denken wir in der Hitze und in der Hast des Tages daran, daß uns dies am Abend bereitet ist: Schlafen zu gehen, Ruhe zu haben, unterzutauchen in Wärme und Geborgenheit, in Stille und Frieden. Wir haben neulich irgend etwas gefeiert, einen Gedenktag, der mit Erinnerungen und Hoffnungen gleichermaßen beladen war, und wie es nun einmal geht, wurde die beste Flasche ziemlich spät heraufgeholt, zu einer Stunde, zu der mein Vater schon eine ganze Weile zur Ruhe gegangen war. Da füllte ich ein Glas und ging auf Zehenspitzen in seine Kammer und merkte bald am Atem, daß er noch nicht schlief. Er war ein bißchen ver- wundert, aber dann trank er, was ich ihm vrnchte, und wenn bis dahin der Schlaf nicht es aufgeht und blühenden Zank zeitigt und Früchte des Zornes hervorbringt. Mit dem guten Willen, Frieden zu halten oder Frie- den zu stiften, ist nicht allzuviel getan. Damit kommen wir nicht durch. Man muß schon eine stärkere Macht auf den Plan rufen. Ich glaube, daß bei meinem ganzen Friedenstiftungs-Versuch, von den vielen gutgemeinten Worten, die ich gesprochen habe, nur ein einziger Satz richtig am Platze War. Das war, als man mir vorwarf, eine Partei würde„siegreich“ hervorgehen.„Von uns hier kann keiner siegreich hervorgehen. Es kommt aber darauf an, daß ER siegreich hervorgeht, daß wir IHN in unserem Herzen siegen lassen.“ KLEINES MADCHEN MT GROSSEN SORGEN Dom mildmoister der dontschen Familie Adrian Ludwig Richter zum 150. Geburtstag/ Von Julius Mette „Neujahrswünsche stechen, Kalenderplatten kratzen, was sind das für niedrige ver- schmähte Dinge für einen Künstler!“ pief der Zweiund zwanzigjährige während seines Auf- enthaltes in Italien aus, den ihm ein groß- zügiger Dresdener Verleger ermöglicht hatte, „aber wieviel Gutes, Wirksames, Schönes Könnte max. stiften, wenn man diese Dinge mit dem rechten Geist und der echten Liebe ausführen würde.“ Ludwig Richter tat es mit Motiven der deutschen Heimat und des Volkes, wobei ihm die„erziehenden Verhältnisse des Lebens: Vaterschaft und Kindheit, Jugend und Alter, Freundschaft und Liebe, Tod und ewiges Leben“ zur Grundlage seines Schaffens wur- 8 Wenn ich bloß wüßte, was die Großen damit meinen: Warte nur noch ein Weilchen, kleine Fischerin, dann darfst du mit auf das Wasser. Dann wirfst du deine Netze aus und fängst das Leben ein. Das Leben mit allem, was es verheißt, an Schönheit und Reichtum, an Regen und Sonnenschein, an Fröhlichkeit und Kümmernis. Und in deinen Händen wird es liegen, wie du es verwaltest, dieses kostbare Geschenk eines gütigen Daseins. Versorge dein Haus und schſote in Frieden Das rastlose Herz will untertauchen in Wärme und Geborgenheit hatte kommen wollen, so kam er jetzt und hüllte den Ruhenden in Wohligkeit ein wie ein Kind, das vor allem Bösen bewahrt ist. Ich stand da noch eine Weile, blickte auf den alten Mann, segnete seinen Schlaf und wünschte aus Herzensgrund, daß er noch viele solcher guten Schlafnächte haben möge, Wie wird er manchmal an meinem Lager gestanden haben vor vierzig Jahren, als ich noch ein winziges Kindlein war, oder vor zweiundzwanzig Jahren, als die Schrecken des Krieges, aus dem ich heimgekehrt war, sich in eine böse und fast tödliche Krankheit um- setzten. Wie froh war er damals, als die wil- den Fieberstürme sich legten und dem ruhi- gen, heilenden Schlaf wichen. Und nicht nur damals, sondern immer, wenn irgend Schmerzen, irgend Leiden sich allmählich sänftigen und in den Schlummer einmündeten, immer, wenn Tage oder Wochen der Sorgen gut vorübergegangen waren und das Haus selber zum ersten Mal ganz tief auf- atmen und dann einschlafen konnte, ohne von Schreien oder Seufzern gestört zu werden. Und jetzt? Ach du lieber Gott! Um neun Uhr oder wenig später erhebt sich die Mutter aus ihrem Sessel am Kachelofen, sagt gute Nacht und geht schlafen, und wie sie da geht, ein wenig schwerfällig nach dem stunden- Langen Sitzen und müde auch von dem langen Tag, spürt man ihr so deutlich und so beglückt an, wie gut ihr das tut, schlafen zu gehen, ein- mal paar Stunden keine Sorgen zu haben, ein Paar Stunden um nichts gefragt zu werden, in die Weichheit und Wärme des Bettes eingehüllt zu sein, wie sie sonst selber ihre Kinder und Enkelkinder und alle, die sie liebt und um- sorgt, einhüllen möchte. 8 Es ist wunderbar, kleine Kinder schlafen zu sehen, so ganz im Einklang mit der Welt und mit Gott und mit uns, aber der Schlaf der alten Leute ist doch auch etwas Kostbares. Eine halbe Stunde nach der Mutter geht der Vater. Er klopft die Pfeife aus, er schaut noch einmal nach dem Gasherd, er sieht zu, ob auch. die Katzen an ihrem Ort sind, er prüft, ob alle Türen geschlossen, alle Lichter außer meinem gelöscht sind, und dann hört man, wie er sich in der Kammer zur Zuhe bereitet. Ich bin so froh, wenn sein Winterhusten ihn nicht allzu sehr plagt, und ich bin glücklich, wenn ich die ersten ruhigen Atemzüge des Schlafenden höre. Danach dauert es eine Weile, manchmal eine kurze, oft eine lange, und dann gehe ich selber die Holztreppe hinauf zu meiner Schlaf- kammer und hoffe, daß ich nicht allzu lange wach und grübelnd liegen muß. Manchmal spürt man gleich in den ersten Minuten, daß es eine gute und lange Schlaf- nacht sein wird. Ein Gefühl des Geborgenseins durchströmt einen vom Kopf bis zu den Füßen. Man ist müde, aber von einer wohligen Müdig- keit. Die Last und Sorge des Tages wird leich- ter und unwichtiger, man denkt gar nicht daran, daß man noch in ein Buch schauen könnte vorm Einschlafen. Ein paar kleine Freuden, ein paar harmlose Belustigungen, die einem am Tag geschenkt wurden, huschen noch an einem vorüber, und dann ist es vorbei, dann weiß man von allem nichts mehr für lange wunderbare Stunden der Ruhe. den, bei dem ihm„der heilige Christen- glaube die Centralsonne“ war,„ohne die kein lebenquellender Frühling mehr ent- sprießt“. So ist Richter der Zeichner und Maler des deutschen Märchens, des deutschen Volksliedes und vor allem der deutschen Fa- milie geworden, die er immer wieder und stets von neuem schilderte. Mehr als dreitausendfünfhundert Nummern umfaßt das Werk dieses großen Meisters der Volkskunst, und bei keinem der vielen Bil- der und Bildchen, die immer wieder auf die hohe sittliche Würde des Familienlebens hin- weisen, hat man das Empfinden, daß es ge- stellt und darum nicht echt sei. Richter war überzeugt: Zu allem Leben gehört Gott; über Alle Lande muß der Gekreuzigte seine Arme zum Segen ausstrecken! Das ließ ihn auf seinen Bildern von Saat und Ernte und vom Wandern und Rasten in Feld und Wald den Bildstock oder das Werkzeug aus dem üppi- gen Gras des Rains aufwachsen, oder das Kirchlein über die reiche Landschaft ragen. In den kindervollen Stuben fehlt der Herr- gSottswinkel nicht, und der Künstler betont, daß Frömmigkeit die Krone der Frau und Mutter ist und daß die Kraft zu ihrem Wir- ken vom Gebet ausgeht. Das Leben heischt zwar Mühen und Arbeit, bietet aber bei Ge- nügsamkeit und Frieden eine Fülle reiner Freuden, wenn das Arbeite und Bete!“ zu- sammenbleibt. Den kraftvollen schaffigen Männern sieht man die Sorglosigkeit guter Hausväter noch an, wenn sie, die Pfeife schmauchend, nach des Tages Last im Fami- lienkreise feiern. Das häusliche Idyll zeigt seine herzliche Heiterkeit, wenn die Hüterin des Herdes bei schnurrender Spindel uralte Märchen erzählt und der Hausvater am fro- hen Umspiel und Geplauder der Kinder teil- nimmt, oder aus der Bibel vorliest und den Abendsegen spricht. Besonders festlich mutet der Sonntag an, da im Sommer fröhliche Wanderschaft in Gottes schöner Welt gehal- ten wird. Und dann die heiligen Feste, voran das Christfest! Es ist, als ob das Leben nur voll Liebe wäre und Gottes Segen sichtbar über allem walte. Engel behüten die zarten Kinder, die den Eltern von Gott geschenkt Wurden; sie spielen mit ihnen, winden ihnen Kränze und behüten sie vor Abwegen. Adrian Ludwig Richters Leben verlief sehr einfach. Atelier- und Künstleransprüche lagen ihm fern, selbst als er akademischer Professor geworden war. In seinem gelieb- ten Dresden, wo er am 28. September 1803 geboren wurde, ist er am 19. Juni 1884 ge- storben. Würde sich nur ein wenig erhalten von dem, was gut und wahrhaftig ist an den reizvollen Bildern dieses sittlich ehrsamen, biederen und liebenswürdigen großen Meisters der Volkskunst, von dem sein Biograph, der Kulturhistoriker Riehl, sagte:„Aus Richters Bildern wird uns klar, warum die deutsche Familie das ‚deutsche Haus“ heißt.“ —— Einsame Größe Moses in Rom/ Von Ruth-Inge Heinze Der Stein lebt. Das glühende Gesicht der Erde hat sich in Runzeln gelegt, und der Stein wächst, wird gebrochen und zerfällt im Kreislauf der Dinge. Aber er lebt. Ich hatte nie gewußt, wieviel Leben ein Stein hat. Einer steht in Rom. Im rechten Querschiff von San Pietro in Vincoli. Unter dem Altar werden die Ketten Petris, eine stärkere und eine dünnere, die durch ein Wunder miteinander verschmolzen, in einem Glaskasten ausgestellt. Vor dem Altar Zelebrieren Priester die Messe. Der Stein schaut stumm zum Portal, wie ins Leere. Es ist ein Moses aus Marmor. In die etwas üÜberlebensgroße Plastik der Moses ist sitzend dargestellt— hat Michelangelo seine Erfahrungen aus der Sixtina und seine biblischen und kosmischen Betrachtungen hineingelebt. Er hat versucht, das Unnenn- bare in unsere Bilderwelt zu heben, und es ist ihm gelungen. Moses ist vom Berg Sinai gekommen. Er trägt die steinernen Gesetzestafeln Gottes in der Hand, und er sieht., den Tanz um das Goldene Kalb. Seine Trauer ist edel und ohne Bitterkeit. Sie ist grundlos tief, die ewige Trauer eines Menschen, der das Heiligste, eine neue Bot- schaft, bringt und erkennen muß, wie alles dem Geld huldigt und der Materie dient. Es ist auch die Trauer und die Einsamkeit eines Künstlers wie des Schöpfers dieser Skulptur, Michelangelos. Inmitten der Ver- schwendung und Zügellosigkeit seiner Zeit, der Renaissance, war ihm während vierzig Jahren voller Schmerzen, Entbehrungen und Aengste nicht die Vollendung eines seiner größten Werke, des Grabmals Julius II., zu den der Moses gehört, vergönnt. In beherrschtem Zorn raufen die kraftvol- len Hände Moses den Bart, und wie Türme für die göttlichen Botschaften brechen zwei Hörner aus dem mächtigen Haupt. Ueber der Physischen Kraft der Muskeln steht die gei- stige Kraft. Vor dieser Einsamkeit verblaßt das Allzunahe des kleinen Alltags, und das Gültige des Alltags ist nah und verändert zu sich hin. Durch den gelblich gewordenen Carrari- schen Marmor schimmern Gesteinsadern, als ob Blut durch sie pulsiere. Ueber das eine Knie der Skulptur geht ein leichter Riß. Es wird berichtet, daß Michelangelo lange bei Nacht in der Werkstatt vor seinem Mo- ses gesessen habe. Plötzlich habe er zum Hammer gegriffen und auf das eben voll- endete Werk eingeschlagen:„Stein, warum redest du nicht?!“ 7 VFC Kochsalz sind GRAUE S TWEED-ROSTUM Aus dem Hause Dior. Besonders effektvoll Wirkt der weichfallende Seidenschal im Kragenlosen Halsausschnitt. Die Aermelstulpe läßt sich beliebig zum Dreiviertelarm ab- wandeln. Schon zu alten Zeiten luden kluge Frauen sich Gäste ins Haus, und so war bald ein netter Kreis beisammen und die schönsten Beziehungen der Geister und Herzen wurden geknüpft. Und das alles vollzog sich meist bei einer schlichten Tasse Tee. Nicht die Bewirtung mit ungeheuren Men- gen Delikatessen soll im Mittelpunkt unserer Geselligkeit stehen— das bleibe besonderen Festen vorbehalten, zu denen ein Braten ebenso selbstverständlich gehört wie eine Flasche Wein. Aber die Geselligkeit des All- tags, das zwanglose, niemand verpflichtende Beisammensein nach des Tages Mühe und Last muß unabhängig bleiben von den Fra- gen der Bewirtung. Und so holen wir die schönsten, feinsten Porzellantassen, die wir haben, aus dem Schrank; wir backen ein paar Plätzchen oder machen vielleicht ein paar Butterbrötchen— und dann bereiten wir einen köstlich duf- tenden Tee. Denn das ist wichtig: Der Tee, der nun alleiniger Träger der Bewirtung ist, der die Geister beschwingen und die Zungen lösen soll, muß gut sein! Wir müssen uns ein we- nig von der feierlichen Art aneignen, mit dem die Menschen im Fernen Osten den Kult der Teebereitung üben. Dazu gehört das richtige Gerät zur Zubereitung, das wir ein für allemal anschaffen müssen. Die Aus- gaben dafür sind keineswegs hoch. Wir brauchen also Topf und Kanne, Tee- maß und einen kleinen Tee- und Eierwecker, der uns daran erinnert, daß man den Tee- sud auf die Minute genau abgießen muß, damit sich nicht durch überlanges Ziehen die herben Gerbsäurestoffe lösen. Und dann nehmen wir zunächst das kleine Teemaß. WAS IST EIGENTLICH CHARME? Plauderei über weibliche Reize und Schwächen „Nein, schön ist die gerade nicht, aber Obarme hat sie Das ist ein Urteil, auf das sich eine Frau mehr einbilden kann als auf alleinige Anerkennung ihres hübschen Aeußeren. Aber was ist nun Charme? Kann man Charme erwerben? Nein, Charme kann man ebenso wenig er- werben wie Temperament, wie Anmut, wie Phantasie und manches andere, das auch zum Charme gehört. Eher kann man Schönheit erwerben als Charme! Man kann wohl ler- nen, wie man ein freundliches Gesicht aufsetzt aber damit ist noch längst kein Charme vorhanden! Charme ist— ja eigentlich ist Charme un- Aussprechlich, und das ist gerade das Reiz- volle dabei.„Charme“ und„charmant“ wird manchmal mit„Reiz“ und„reizvoll“ über- setzt— aber es gibt Reize, deren man über- drüssig wird, genau wie es Gewürze gibt— sie können so wohlschmeckend sein, wie sie Wollen, die einem auch eines Tages leid wer- den. Charme aber bleibt frisch, immer neu und immer bezaubernd! Zum Charme gehört vor allem Natürlichkeit und Aufgeschlossenheit. Unnatürliche oder in ich verschlossene, gehemmte Frauen werden nie das entwickeln, was man Charme nennt, Werden nie über die Anmut in Ausdruck und Bewegung verfügen, die zum Charme gehören! Ein Bauernmädchen kann ebenso über Charme verfügen wie eine große Dame, einem Backfisch kann er ebenso eigen sein wie einer alten Frau. Charme wirkt nicht immer sofort an einem Menschen, dafür aber um so nach- drücklicher. Wenn man sagt, daß Charme be- Zwingend ist, dann deutet man dadurch schon einen gewissen Widerstand an. Es kommt vor, daß man sich von einem charmanten Men- schen hingerissen fühlt und doch innerlich dagegen Einspruch zu erheben versucht, weil man sich über die Gründe dieses Hingerissen- seins nicht sofort ganz im klaren ist und sich vor sich rechtfertigen möchte. Und das mit gutem Grund: denn Charme ist zwar etwas Entzückendes, aber immerhin ist damit noch nichts über Charakterwerte gesagt. Und damit kommen wir zur anderen Seite des Charme. Er ist nicht selten Menschen eigen, die eine gewisse Oberflächlichkeit an den Tag legen, unzuverlässig und wetterwen- disch sind. Nicht immer gesellt sich zu einem charmanten Wesen, einem charmanten Aeuge- ren auch ein„charmanter Charakter“! Trifft alles zusammen, dann allerdings ist ein Ideal- zustand erreicht, wie wir ihn leider höchst selten finden. Immerhin— Charme ist im- stande, auch über Charakterfehler bis 2zu einem gewissen Grade hinwegsehen zu lassen, mit Mängeln zu versöhnen, großzügig zu machen, Verständnis zu wecken. 7 6 . Elen 1110 almen mil uns Wir wollen uns an ihrer Schönheit erfreuen Ob ein eigener Garten Blumen in Hülle und Fülle spendet, oder ob man mit wenigen, vom Wochenmarkt oder aus einem Blumen- geschäft heimgebrachten sich begnügen muß: immer überlegt der Blumenfreund, auf wel- che Weise er die Lebensdauer der Schnitt- blumen verlängern und sich an ihrer Schön- neit erfreuen kann. Blumen haben, wie das Tier, auch ihre be- sonderen Lebensbedingungen. Wenn man diese erfüllt, danken es einem die Blumen durch schönstes Blühen. Vor allem brauchen Blumen das richtige Gefäß. Sie dürfen nicht einfach in eine Vase gezwängt werden, wo- möglich noch mit Bast oder Bindfaden um- wickelt, wie der Gärtner sie zusammenband. Als Zweites ist zu beachten, daß Blumen Temperaturunterschieden gegenüber sehr empfindlich sind. Eiskaltes Wasser ist ihnen im Sommer bei der warmen Temperatur ebenso unzuträglich wie im Winter, da Schnittblumen doch meist noch an Treib- hausluft gewöhnt sind. Und das Ergebnis einer solchen„kalten Dusche“ sind trau- rig herabhängende Blütenköpfe, und zwar Sehr bald. Also gönnen wir unsern Schnitt- blumen zu allen Jahreszeiten ein wenig temperiertes Wasser und einen so weiten Behälter, daß dle Stengel sich nicht gegen- seitig totdrücken. Wichtig ist auch, jede Blume frisch abzu- schneiden und sie unverzüglich ins Wasser zu stellen. Abgesehen davon, daß Blumen, je einzeln in die Vase gesteckt, als Ganzes viel schöner wirken als ein mit der Hand xusammengefaßter und so eingestellter Blu- menstrauß. ist es auch für die Haltbarkeit der einzelnen Blume notwendig. Die Schnitt- Stelle überzieht sich nämlich sehr schnell mit einer feinen, glasartigen Haut(ähnlich dem Gerinnen des menschlichen Blutes bei klei- nen Verletzungen), die die Wasseraufnahme hindert. Auch tägliche Frischwassergabe und Neuanschnitt tragen viel dazu bei, die Blu- men lange schön zu erhalten. Handelt es sich um schon sehr weit geöffnete Blüten, ge- nügt glatter Abschnitt des Stengelendes; be- nötigen Knospen, vielleicht sogar mehrere an einem Stiel, reichliche Wasserzufuhr, empfiehlt es sich, entweder den Stiel seit- lich lang aufzuschneiden oder auf ein größe- res Stück in der Miite zu spalten. Die vielfach empfohlenen Zusätze zum Blumenwasser, wie Aspirin, Pyramidon oder ingen für Schnittplumen. Bessere Wirkun- keine nennenswerten Stär- gen erzielt man da schon mit einem Stück- chen Kupfer(etwa ein paar Kupferpfenni- gen, besser noch einem Stückchen reinen Kupferblechs oder dem in einer Kupferlitze enthaltenen Kupferdraht, von dem sich ein nicht verwertbares Restchen wohl im Werk- zeugkasten manch eines Haushaltes befin- det), wodurch verhindert wird, daß das Wasser in Fäulnis übergeht und so den Blu- men schadet. A NN TTNTNXNXNNTNTNNXTNXNXXXXXETXNTXXNXNXXTXKXXXXXXXXXXXXX KX XXX. —.— 2— Eine kene lle„ Rund um den Strohhut „Ich fühle mich so recht in Ferienstimmung, ver- sicherte mir mein Freund Peter und schwenbete wie zur Bestätigung nock einmal vergnügt und galant au- gleick seinen schiccen Panama. Denn ich konnte nicht umhin, inm das Kompliment zu machen, nicht nur gut, sondern auck bedeutend jünger auszusehen. Zwei Att- ribute, meine Herren, die zu erwerben für Sie so ein- fach sind, daß Sie es sick ernsthaft überlegen sollten. Sie klagen durchaus zu Unrecht, wenn Sie behaup- ten, nur die Frauen hätten alle und jede Erleichterung in der sommerlich- heißen Jahreszeit für sich gepack- tet. Weit gefehlt! auch Innen liegt so viel Erleichte- rung in der Hand— oder besser: sitzt auf Ihrem Kopf. Der Strohhut nämlich, der wieder mehr denn je getragen wird. Farblich konkurrieren schneeiges Weiß mit Eierschalengelb oder silbrigem Grau, wobei die Form selbstverständlich ganz allein Innen und mrem Geschmac überlassen bleibt. Sie können wäklen un- ter der üblichen Klapprandform, dem Matelot oder— wenn Sie sehr viel Mut haben und modisch ganz auf der Höhe sein wollen Halbeylinder gleich kommt.. Sollten Sie in der Wakl, was Form und Farbe an- geht, ein wenig unsicker sein, so bitten Sie Ihre Frau, Sie zu dem für Sie so wicktigen Strokhuteinkauf als tatxrãftig- objective Unterstützung eu begleiten. Denn keiner Frau schmeickelt es mehr(Innen nicht weniger, missen Sie mir gesteken) als wenn der Mann, der an Inrer Seite gekt, als gut aussekend bezeichnet wird. Und haben Sie schon die neuesten Bandgarnituren auf den Herrenhüten in Augenschein genommen! Ja, gehen Sie rukig ein wenig aus Inrer sonst 30 sehr geübten Reserve heraus, und wäklen Sie als kleinen dezenten Blick- fang ein Band, das zum Anzug paßt. Nur Mut, meine Herren 7TCFCFFFVCCC Semüflichkeit bei einer Iasse ſee Das goldgelbe, duftende Getränk der Asiaten das genau 10 Gramm Tee faßt, geben dieses Quantum in den Brühtopf und übergießen es mit einem halben Liter frischem, kochen- dem Wasser. Nur so können sich die Tee- blätter richtig entfalten und ihr Aroma an den Sud abgeben; keinesfalls aber geschieht das, wenn man sie in ein Tee-Ei zwängt. Die Dauer des Ziehens beträgt im Durch- schnitt 4 Minuten. Es gibt wohl Teesorten, die ausgiebiger ziehen müssen, doch sind 7 Minuten die längste Zeit. Damit sich die Ex- traktstoffe richtig verteilen, rührt man den Sud gut um und gießt dann den fertigen Tee in die sorgfältig vorgewärmte Kanne, die sofort mit einer warmen Hülle überklei- det wird. Wenn man aus Sparsamkeitsgrün- den die Blätter nochmals verwenden WIII, kügt man ein paar Gramm frischen Tee hin- zu, läßt dann aber nur noch zwei Minuten ziehen. So erhält man den richtigen, aromatischen Tee, der aber, soll er einen vollen Genuß be- deuten, noch einige weitere Ansprüche stellt: Zum echten Tee gehört Milch, keineswegs die viel zu fette Sahne, und Zucker! Man nimmt nur soviel Milch, daß sie als kleines Wölkchen im goldgelben Schimmer ver- schwindet und nur soviel Zucker, dag gerade die Gerbstoffe gebunden werden. Mit einem Mindestmaß an Aufwand er- reichen wir so ein Höchstmaß an Anregung, Freude und Genuß.. Zehn Gebofe für die Hygiene des Kindes Was man bei der Wartung beachten sollte 1. Ist dein Kind ungezogen, launisch oder weinerlich, so suche die Ursachen zuerst in seinem körperlichen Befinden. 2. Bade dein Kind nicht zu oft und nicht zu heiß, es wird davon verweichlicht. Einseifen und hinterher eine kühle Dusche ist das Gegebene. 3. Fürchte nicht dauernd, dein Kind könne sich erkälten! Je mehr du es abhärtest, um so weniger wird es zu Erkältungen neigen! 4. Bei einer Erkältung laß das Kind fasten. 5. Sei bei einem kranken Kind weder lieb- los noch wehleidig, sondern halte die ge- sunde Mitte. 6. Ist dein Kind krank, so kümmere dich soviel, wie die Schwere der Krankheit es erfordert, um den kleinen Patienten. Langeweile ist gesund, wenigstens im Bett, und hilft, neue Kräfte zu sammeln. Zuviel Rücksicht und Sorge weckt die Lust am Bedauertwerden. 7. Hat dein Kind ein angeborenes Leiden, so versuche, es ihm erträglicher zu ge- stalten, indem du selbst es nicht schlimm und nicht allzu großer Beachtung für wert hältst. 8. Denke daran, daß Fieber das Zeichen einer gesunden Abwehrreaktion des Kkindlichen Körpers ist. Mig die Tempera- tur nur, wenn der Arzt es unbedingt ver- langt. Zu häufiges Messen und darüber Sprechen erregt Furcht und Abwehr. Durch beides werden geringe körperliche Unstimmigkeiten verschlimmert. 9. Erzähle in Gegenwart von Kindern keine Krankheitsgeschichten, es sei denn, du hast einen wohlüberlegten Anlaß. 10. Fordere vom Kind körperliche, seinem Alter entsprechende Leistungen als et- Was Selbstverständliches, doch vermeide tunlichst Lob und Tadel. Das Kind wird die Arbeit leisten. 8 Warum schrumpft das Fleisch ein? Die Hausfrauen kennen längst die Tatsache, daß der Braten, den sie am Sonntag in den Kochtopf tun, nachher auf dem Tisch nur noch halb so groß ist. Das Fleisch schrumpft einmal deswegen zu- sammen, weil es in den ersten 20 Minuten Kochzeit Wasser abgibt, und weil sich die Fleischfasern plötzlich zusammenziehen, wenn die Temperatur 65 Grad Celsius erreicht Fleisch, das in leicht gesalzenem Wasser ge- kocht wurde, verlor etwa die Hälfte seines Umfangs. Hammelfleisch, das langsam ge- grillt wurde, verlor nur 5 Prozent seines Ge- Wichts. Wurde das gleiche Stück hingegen sehr schnell gegrillt, verlor es 20 Prozent des ursprünglichen Gewichts. Daraus wollen wir Hausfrauen die Konse- quenzen ziehen denn ein ansehnlicher Braten ist schließlich unser Stolz. Salz wird erst dann an das Fleisch gegeben wenn es aufgehört hat, zusammenzu- schrumpfen. Fleisch wird auf kleinem Feuer ganz lang- sam gekocht und gebraten(bis auf die Dinge. die innen roh sein sollen) b goldene Ring fürs Leben So wie die Frauen von heute an ihrem Ehrentage nicht das Brautkleid ihrer Groß- mutter tragen, so wollen viele von ihnen auch einen„modernen“ Ehering besitzen. Es soll damit nun nicht den Trauringen das Wort geredet werden, die keinerlei Ahnlich keit mehr mit dem schlichten, goldenen Reif haben; in Amerika sind diese Ringe, die rundherum mit teils wertvollen, teils imi- tierten Edelsteinen besetzt sind, der Wunsch- traum jedes Mädchens. Es gibt auch bei uns in jedem Juweliergeschäft eine Auswahl von Ringen in allerlei Formen und Mustern, de- nen man wohl den Ehering ansieht, die aber nicht ganz so ernst wirken wie der glatte goldene Trauring. Wer nun vor die Wahl gestellt ist, sollte vor allem eins bedenken: eine Frau kann jeden Ring tragen, zu viele Ausschmückun- gen und Verzierungen wirken beim Mann aber unschön. . XX XXX FFC 1 RRR RNNR RAR 5 85 1 1 den„Sevilla“, der einem Margitt CTT Frau des Hauses über das, Gerade beim Trauring soll man außerdem auf gutes Material achten, denn seine Le- bensdauer ist nicht so begrenzt, wie die eines Schmuckringes. Die Juweliere haben übrigens die Feststellung gemacht, daß trotz des Wun- sches nach Abwechslung der glatte einfache Goldring auch heute noch am meisten ge- kauft wird. Persönlicher Geschmack und Geldbeutel spielen natürlich hierbei auch eine Rolle, denn gerade der Ring, den man ein Leben lang am Finger tragen will, soll uns besser als jeder andere gefallen. Die Verarbeitung des Materials spielt eben- falls eine große Rolle. Während früher der Ring gelötet wurde, wird er heute meist fu- genlos gestanzt. Das hat den Vorteil, daß der Ring, wenn er einmal zu eng wird, durch einfaches Dehnen erweitert werden kann. Erst bei bedeutenden Erweiterungen ist es nötig, ihn aufzuschneiden und ein neues Stück dazwischenzusetzen. Das rechte Wort finden! Wie die Hausfrau, so die Köchin Wir halten es für Sselbstverständlich, daß die„junge Dame“ von heute, abgesehen da- von, dag sie Golf spielt, ihren Wagen fährt, anmutig tanzt, ein gutgehendes Geschäft leitet— was alles an die Stelle des Klaviers von 13850 getreten ist— außerdem eine tüchtige Hausfrau und liebe U— 8 enswürdige Gast Ebenso finden wir es heute selbstverständ- lich, daſ unsere Wirtin sich nicht minder in der Küche auskennt und daß die Köchin kei- nen Grund hat, sie mit jener gönnerhaften Ueberlegenheit zu behandeln, die durch den Anschein von Respekt nur noch peinlicher Wirkt. Es kommt eben darauf an, daß die 0 2 wovon sie spricht, Bescheid weiß, andernfalls soll sie Bebe alle ihrer perfekten Köchin überlassen und sich 0 eee, aller Bemer- en en en, die doch nu e sein können. i weifellos ist die Hausfrau meiste 0 ain en 5 ns selbst 2 ts mehr taugt. qede Köchin, die ihr Handwerk liebt, verliert das Interesse Wen nie Gäste zu Tisch ko eden davon, daß sie die Sport und Spiel Vom einheimiſchen Sport ußball. F. Bgg. 98 Seckeunheim— AS Schönau. Gleich der erſte Punktekampf im Wörtel bringt eine intereſſante Begegnung in der neuen Runde. Mit Schönau ſtellt ſich eine der ſpielſtärkſten Mannſchaften dieſer Klaſſe vor. Die Einheimiſchen, welche beſtimmt nicht gewillt find auf eigenem Gelände Punkte abzugeben, müſſen mehr als aufmerkſam ſein, um nicht von der techniſch ſehr beſchlagenen Elf aus Schönau überfahren zu werden. Der Sturm muß auf alle Fälle die Schußſtiefel anziehen. Vor allem die Abwehr wird einen ſchweren Stand haben, da die beiden Außenſtürmer der Gäſte ſehr ſchnell und gute Techniker ſind. Doch vertrauen wir auf die Seckenheimer Mannſchaft und wün⸗ ſchen ihr beim 1. Punktekampf viel Erfolg. Handball. Der Tv. 98 iſt morgen Gaſt in Ketſch bei der dortigen Spielvereinigung. Ketſch als Südd. Handballmeiſter wird die Hieſigen vor eine kaum lösbare Aufgabe ſtellen. Das Spiel in Birkenau dürfte gezeigt haben, daß in der Verbandsliga Kämpfe beſter Klaſſe zu beſtreiten ſind. Die Mannſchaft muß ſich in Ketſch der Lehre halber genau ſo verhalten wie in Birkenau und da ihre morgige Be⸗ ſetzung beſſer erſcheint, dürfte ein anderes Abſchneiden zu erwarten ſein. 5 4 5 Teilnahme des SV 07 Seckenheim beim Turnier des TS Neckarau. Am morgigen Sonntag veranſtaltet der TSW' Neckarau aus Anlaß ſeiner Clubhaus⸗ Weihe ein Handball⸗Turnier, zu dem die O7 er mit 2 Mannſchaften gemeldet haben. Das Turnier iſt mit einigen ſehr guten Mannſchaften beſetzt, ſodaß ſpannende Kämpfe zu erwarten ſind. 5 Der Handball in Baden In der Gruppe Nord sollte Vorjahresmeister SpVgg. Ketsch auch das zweite Spiel gegen den Neuling TV 98 Seckenheim gewinnen. Auch in den drei übrigen Begegnungen TSV Oftersheim segen 62 Weinheim, Sd Leutershausen— VfR Mannheim und HSV Hockenheim— TSV Birkenau liegen Siege der gastgebenden Vereine näher als Erfolge der besuchenden Mannschaften. Am zweiten Spieltag der Gruppe Mitte stehen sich acht Mannschaften im Kampf um die Punkte gegenüber. Lokalkämpfe gibt es in Karlsruhe mit den Begegnungen Rintheim— Beiertheim und Dax- Janden— Ksc Mühlpurg- Phönix. In beiden Spie- ljen haben die gastierenden Vereine ein kleines Plus. Baden-Baden bietet sich im ersten Heimspiel gegen Kronau eine gute Gelegenheit, die ersten Punkte zu erringen. In Niederbühl dürfte Durmers- heim kaum um einen Spilelverlust herumkommen. VfL Neckarau oder DSC Heidelberg? Das Programm der 1. Amateurliga Nordbaden Die Terminliste der 1. nordbadischen Amateur- liga ist im diesem Jahr sehr vortellhaft zusammen- gestellt worden, denm Sonmtag für Sonntag stehen Anmdestens zwei Schlagerpartien auf dem Pro- gramm. So muß eine Mannschaft schon über gamz ungewöhnliche spielerische Fähigkeiten verfügen, wenn ihr ein Vorsprung gelingen soll. Am kom- menden Sommtag überragt das Spiel Neckarau ge- gen DSC Heidelberg alle anderen Begegnumgen. Beide Mannschaften sind noch ungeschlagen und werden alles auf eine Karte setzen, um diesen Nimbus zu wahren. Das siegreiche Team dürfte voraussichtlich die Tabellenführung übernehmen, denn es ist kaum anzunehmen, daß der Neuling Uvesheim auch die Feudenheimer Hürde unbescha- det Überspringen würd. Keineswegs vor einem Spa- mergang steht Meister Daxlanden in Birkenfeld. Die Gastgeber zieren mit 0:4 Punkten das Tabel- lenende umd werden dadureh den Gästen aus der Karlsrumer Vorstadt das Siegen recht schwer ma- chen, Ein Prüfstein für die wirkliche Stärke der Mühlburg-Phönix-Elf gibt das Treffen beim FC Kirrlach ab. Viernheim müßte gegen Plankstadt zum ersten Saison-Sieg kommen, aber auch Bröt- ingen gegen Schwetzingen und Friedrichsfeld ge- gen VfR Pforzheim können sich Chancen auf den Gewinm des Punktepaares ausrechnen. Offen ist da- gegen der Ausgang des Spieles Kirchheim-Leimen. Es splelen: Viernheim— Plankstadt, Feudenheim gegen Ilvesheim, Kirrlach— KSC Mühlburg-Phö- mx, Brötzingen— Schwetzingen, Kirchheim gegen Leimen, Friedrichsfeld— VfR Pforzheim, Neckarau gegen Dsc Heidelberg, Fe Birkenfeld— FV Dax- zjanden, spielfrei: FV Hockenheim. gut Die„Großen“ gehen im Süden auf Reisen Punktverluste der Spitzenreiter zu erwarten — Harte Nüsse für VfB und Offenbach Noch sind in der süddeutschen 1. Liga drei Mannschaften ohne Punktverluste. Wieviel wer- den es aber nach dem dritten Spieltag am kom- menden Sonntag noch sein? Alle„Großen“ gehen auf Reisen und stehen dabei teilweise vor recht schweren Aufgaben. Am einfachsten scheint es der 1. FC Nürnberg zu haben, der nach Aschaf- kenburg muß, aber die letztjährige 5:4-Nieder- lage dort noch nicht vergessen hat. Der VfB Stuttgart steht bei der SpVgg. Fürth fast vor einer ebenso unlösbaren Aufgabe wie die Offen- bacher Kickers bei Bayern München. Neben die- sen drei ungeschlagenen Spitzenreitern müssen auch noch die in der Tabelle auf den nächsten Plätzen rangierenden Clubs Mühlburg/ Phönix und Südmeister Eintracht Frankfurt auswärts antreten. Die Karlsruher reisen zu ihrem Angst- gegner Schweinfurt 05, der in diesem Spiel end- lich zu den ersten Punkten kommen sollte. Ein- tracht Frankfurt gastiert beim BCA, den sie im letzten Jahr zweimal schlagen konnte. Ohne Punkte ist auch noch der FSV Frankfurt, der zu Hause gegen den VfR Mannheim seine ersten Pluspunkte erobern kann. Schlecht sieht es da- gegen um die beiden Neulinge Jahn Regensburg und Hessen Kassel aus, die beide— noch ohne Punkte— auf Reisen müssen. Kassel gastiert bei Waldhof und Regensburg bei den Kickers in Degerloch. Es spielen: Stuttgarter Kickers— Jahn Re- gensburg, SpVgg. Fürth— VfB Stuttgart, Wald- hof Mannheim— Hessen Kassel, FSW Frankfurt gegen VfR Mannheim, FC Schweinfurt 05 gegen KSoœ Mühlburg/ Phönix, Bayern München gegen Kickers Offenbach, BC Augsburg— Eintracht Frankfurt, Vikt. Aschaffenburg 1. Fe Nürn- berg.. Zweitliga- Spitzenreiter werden geprüft Schwaben beim RF, Darmstadt in Freiburg In Süddeutschlands 2. Liga scheinen in die- sem Jahr zwei Vereine die erste Geige spielen zu wollen, die in der letzten Saison trotz ihrer großen Anstrengungen ihr Ziel nicht erreichen konnten: Schwaben Augsburg und SV Darm- stadt 98. Beide Vereine konnten als einzige die ersten zwei Spielsonntage ohne Punktverluste überstehen, werden allerdings bereits am kom- menden Sonntag abermals vor schwere Prüfun- gen gestellt. Die Augsburger Schwaben werden vom KFV und Darmstadt 98 vom Freiburger FC erwartet, zwei Mannschaften, die vor allem zu Hause zu allem fähig sind. Da auch die Verfol- Ser der beiden ungeschlagenen Spitzenreiter alle auswärts spielen, wäre ein Punktverlust nicht Allzu tragisch. Von den Verfolgern hat der Neu- ling Hanau 93, der sich bisher überraschend gut geschlagen hat, die schwerste Aufgabe beim Fo Bamberg. 1860 München und Bayern Hof dagegen sollten bei Union Böckingen bzw. dem ASV Cham wenigstens zu Teilerfolgen gelangen. Für Böckingen kann die Situation im Falle einer neuerlichen Niederlage schon jetzt bedrohlich werden. Der SSV Reutlingen erwartet zu Hause den ASV Durlach mit den besten Hoffnungen auf Punktgewinne. Am Samstag weilt bei Wak⸗ ker München der Fœ Singen, der auch auswärts nicht unterschätzt werden darf. In Wiesbaden gastiert der TSV Straubing, und Ulm 46 hat die Absicht, seinen Ausrutscher in Darmstadt beim 1. FC Pforzheim wieder auszubügeln. Es spielen: Wacker Mün i— FC Singen 04 (Sa), Karlsruher FV— Schwaben Augsburg, Union Böckingen— 1860 München, SSV Reutlin- gen— ASV Durlach, 1. Fe Pforzheim— TSG Ulm 46, FC Freiburg— SV Dermstadt 98, A8 Cham— Bayern Hof, 1. FC Bamberg— FC Hanau 93, SV Wiesbaden— S Straubing. Deutschland kann knapp gewinnen Leichtathleten in Berlin gegen England Die Frauen messen sich in Nienburg Ein Länderkampf der Leichtathleten von Deutschland und England findet am kommenden Wochenende im Berliner Olympiastadion statt. Zum ersten Male wird dabei das vollständige Olympische Programm durchgeführt. Die Eng- länder erscheinen ohne ihre Meisterläufer Ban- nister und Chataway, aber auch Deutschland hat ein großes Handicap, da die Verletzten Gude, Steines(800 m), Luther und Zandt nicht einsatz- bereit sind. Die Chancen stehen 50:50. Ein vorsichtiger Tip soll aber doch gegeben werden. Er lautet: Deutsch- land kann mit 108:104 gewinnen. Wir haben da- bei den Engländern 11 Siege und Deutschland 9 Erfolge gegeben. Unsere Stärken sind Fütterer (100 und 200 m), Haas, Geister(400 m), Lueg (1500 m), Thumm(2000-m- Hindernis), beide Staf- feln, Koschel und Will(Speerwerfen) und Storch (Hammerwerfen). Diese Leute bilden das Rück- grat der deutschen Mannschaft, und es wäre eine Uberraschung, wenn ein Engländer diese Athleten besiegen könnte. Die kampfkräftigen Briten sind jedoch keineswegs zu unterschätzen. Weltrekordmann Pirie(56 km und 10 km), die Hürdenläufer Hildreth, Parker, Whittle, Gracie, der Stabhochspringer Elliot, der Dreispringer Wilmhurst, der Kugelstoßer Savidge und der Diskuswerfer Pharach sind wohl kaum zu schla- gen. Entscheidend in diesem Kampf wird viel- fach die Placierung der zweiten Vertreter sein, und da könnten wir ein ganz kleines Plus haben. Vor einer schweren Aufgabe stehen Deutsch- zànds Leichtathletinnen, wenn sie am 30. August in Nienburg(Weser) auf die starke Mannschaft der Engländerinnen treffen. Die deutschen Frauen können sich nur auf Grund ihrer Stärke in den Wurfkonkurrenzen ein kleines Plus aus- rechnen. In den Läufen sind sich die beiden Länder etwa gleichwertig, im Hochsprung sind die Engländerinnen in Front zu erwarten. 1000 Kilometer auf dem Nürburgring Ein internationales Sportwagenrennen Neben den internationalen Standardveranstal- tungen wie 1000 Meilen von Brescia, 24 Stun- den von Be Mans, 24 Stunden von Spa oder Carrera Panamericana Mexiko soll das„1000- Kilometer-Rennen“ auf dem Nürburgring am kommenden Sonntag eine ähnliche Zugkraft ausüben. Die Ausschreibung sieht eine Unter- teilung der Fahrzeuge in Rennsportwagen(bis 2 Liter und über 2 Liter) und Serier sportwagen linsgesamt fünf Klassen) vor. Bei den unbe- schränkten Sportwagen starten die Ferrari-4,5- Liter als Favoriten. Ascari/ Farina, Hawthorn/ Villoresi, Maglioli/Marzotto, Braceo/Bonomi ha- ben es dabei mit drei Fahrzeugen der Seuderie Lancia zu tun, die mit TaruffBonetto, Manzon, Chiron und Castelloti erscheinen. Bei den Wa- gen bis 2 Liter bringt Mas ti erstmals seiner 5 it Fangio) an den Start Eir citeren 2 uert Hermann Lang. Für die Deutschen sind die Rennen der Serien- sportwagen interessant, da hier Porsche mit zahlreichen Fahrzeugen in den Kampf Sift. Besonders zu beachten in der Klasse b Liter sind von Frankenberg/ Ringgenberg und Fürst Metternich/ Graf Einsiedel, während in der Klasse bis 1,5 Liter die deutschen Meister Hans Herr- mann/ Richard Trenkel starke Konkurrenz in den Osca's und Kieft's antreffen. 1 Deutsche Boxer besiegen Italien Der Länderkampf in Wiesbaden endete 12:8 Deutschland gewann im Wiesbadener Kurgar- ten den Boxländerkampf gegen Italien mit 12:8 Punkten. Ergebnisse: liegen: Warme) Sieger über Burruni(); Bantam: Hahner D) gegen Pozzali(I) unentschieden; Feder: Serti(C) Punktsieger über Schweer(D); Leicht: Palazzoli(J) Punktsieger Über Kurschat(D); Halbwelter: Schilling(D) Kampfloser Sieger; Welter: Heidemann(D) Punktsieger über Jacomini J); FHalbmittel: Chisea() Punktsieger über Krammer(D); Mit- tel: Wemböner) gegen Finiletti unentschie- den; Halbschwer: Pfirrmann P) Sieger durch Disqualifikation über Bagnoli(J); Schwer: Lahr D) Punktsieger über Friso(Y). Je ein Titel für UdssR und USA Der zweite Titel der Weltmeisterschaften im ZJewichtheben flel im Federgewicht an den so- Waetischen Olympiazweiten Saksanow, der mit 337,5 kg im olympischen Dreikampf den Welt- rekord seines Landsmannes Tschimishkian ein- stellte. Der Amerikaner Peter George wurde in Stock- holm Weltmeister der ichtheber in der Leichtgewichtsklasse. E 1 ihm, im olym- pischen Dreikampf mit einen zeuen Weltrakord aufgustellen. Box-Länderkampf gegen Italien Im Wiesbadener Kurhausgarten treten am Freitag die Amateurboxer von Deutschland und Italien zu ihrem ersten Nachkriegsländerkampf an. Deutschlands Boxer stellen eine gute Mi- schung zwischen jung und alt dar, denn von den zehn nominierten Vertretern geben allein fünf (Warme, Schweer, Hahner, Krammer, Lahr) ihr Länderkampf-Debüt. Auch die Italiener, die für die für die„Fliege“ Giacomo Spano allerdings mit Burruni Ersatz stellen müssen, haben junge Leute dabei, doch wurden diese schon in in- ternationalen Kämpfen gegen Belgien, England und Jugoslawien eingesetzt. Während die Ita- liener in den leichteren Gewichtsklassen Vorteile haben, sind die Chancen Deutschlands vom Fe- dergewicht aufwärts größer. Mit etwas Glück sollte ein knapper deutscher Erfolg heraussprin- gen. Schon sechs Millionen UKW. Hörer Bilanz der Rundfunkindustrie— Neue Schall- platte kommt auf den Markt In der Bundesrepublik sind im ersten Halb- jahr 1953 rund eine halbe Million Rundfunk- empfänger mit einem Wert von 181 Millionen DM hergestellt worden gegenüber rund 2,6 Mil- lionen Geräten im Wert von 468 Millionen DM im gesamten Jahr 1952. Wie der Vor- sitzende der Fachabteilung Rundfunk und Fern- sehen im Zentralverband der Elektroindustrie, Dipl.-Ing. Hertenstein, auf einem Presseemp- fang anläßlich der bevorstehenden Eröffnung der Rundfunk-, Fernseh- und Phonoausstellung m Düsseldorf erklärte, hat die Rundfunkindu- strie seit über Jahresfrist Bruttopreise, die bes 52. 95 Prozent des Vorkriegspreisniveaus lägen. Die Ultrakurzwelle habe sich in den letzten drei Jahren völlig durchgesetzt. Von den rund z 6If Millionen, Rundfunkteilnehmern im Bun- desgebiet und Westberlin seien bis heute rund die Hälfte im Besitz von UKW. Geräten. Im Jahre 1952 wurden insgesamt 400 000 Rund- funkgeräte mit einem Gesamtwert von rund 63 Millionen DM exportiert, was gegenüber 1951 eine wert- und stückzahlmäßige Steigerung von nahezu 50 Prozent bedeutet. Für 1953 rechnet die Rundfunkindustrie mit Exporten in gleicher Höhe. Die deutschen Fernsehempfänger, 50 führte Hertenstein weiter aus, hielten jeden 18 mit der Technik der übrigen Welt stand. Von der deutschen Phonoindustrie wurde eine neue Schallplatte angekündigt, die bei einem Durchmesser von 17 em nur 40 Gramm Wiege und die Spielzeit einer normalen 25- m- Schel- lackplatte habe. Diese Platte werde auch in einer Sonderausführung mit einer verlängerten Spieldauer bis zu acht Minuten pro Plattenseite herauskommen. Das Jahr 1952 habe der Phono- industrie gegenüber 1951 eine Produktionsstei- gerung von über 33 Prozent gebracht. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhem ad Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Hruct und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhabes ALardle& Schmidtl. Mhm.-Seckenhelm Lernsprecher 41 ZU ATS El 1 10 UMD NATEN SCHACH-ECK E Interessante Probe- Idee F. Palitzsch(Dresden 1930) S 8 7 6 5 5 e,;, a 5 5 Kf1, Tas, h6; Khl, Lds= 32 Matt in drei Zügen! Aus der Schachwelt Am 29. August 1953 beginnt in Neuhaus (Schweiz) das Kandidatenturnier für die Au scheidung zur Schachweltmeisterschaft. D 15 Teilnehmer haben mit Ausnahme d. Amerikaners Reshewsky zugesagt: Kere Bronstein, Boleslawski, Smyslow, Geller, P. trosjan, Kotov, Taimanov, Averbach(sämtlic dssSR), Dr. Euwe(Holland), Stahlber (Schweden), Szabo(Ungarn), Gligoric Cugo släwien) und Najdorf(Argentinien). Der Sie ger wird Herausforderer des jetzigen russ. schen Weltmeisters Botwinnik. Das Turnie dauert bis zum 15. September 1953 und wire in der 2. Hälfte in Zürich ausgetragen. Kosten 80 000 Sfr. Füll-Rätsel 1 13160 n 18 110 . ) C Die noch leeren Felder sind so mit Buch- den auszufüllen, daß sich Wörter nachfol- der Bedeutung bilden: 1. heilige Ratte der aonen, 2. Minister Ludwigs VIII., 3. Insel „ Bodensee, 4. Bad. Landschaft, 5. Merkmal, Milde, 7. militärischer Rang. E Silbenrätsel a— ba— bru— de— der- du- dur — fehl— 1— keil— kel— lach— los. ma— na— roll— sen— ti tuch. Aus den vorstehenden Silben sind 8 Wör- r zu bilden, deren Anfangs- und Endbuch- ben, beide von oben nach unten gelesen, schwäbisches Bad nennen. Bedeutung der er: 1. Verwandter, 2. ital. Geigenbauer, tadt in Baden(ch 1 Buchst.), 4. Lotte- Ste, 5. Wäschestück, 6. Göttin, 7. Spalt- zeug, 8. Zusammenbruch. eus dofapefa peng— feeds s ese e eunpfeg ngo g sons ande hem g Jepnag 1 sz gausqns fun ers eee eren use neee uouns uc 1s 84nd pe eue ee ie ideen e ee ee Su s 8801 iss 8-p e e es NAON S0 Sonntag, 30. August 1953 Hörspiel von Werner Illing 18.05 Dvorak: Sonate F-dur 19.00 Rundfk.-Unterhaltungsorch, 13.30„1 scho, aber Du net, eine 2005 Klugheiten, die man begehen 11.15 Die Kantate(Spless) 12.00 Schöne Stimmen 13.00 Leichte Kost heitere schwäbische Sendung 14.10 Chorgesang 2 15.00 Ein vergnügter Nachmittag mit belfebten Orchestern und bekannten Künstlern 17.00„Unser Gartenzimmer“. sollte g Montag, 31. August 1953 9.15 Melodien am Morgen 10.15 Schulf.: Ostpreußen 1812 10,45 Die Krankenvisite(W. Sieg- ler:„Llebe als Pfand“) 11.00 Schöne Klänge 5 12.00 Musik am Mittag(Karlsruher 8 Unterhaltungsorchester“) 15.00 Schulf.: Märkische Heide 16.00 Erwin Lehn und südfunk⸗ a Tanzorchester 5. 10,15 Schulf.: Märkische Heide 10,45 Blaskapelle Otto Ebner 11,20 Kleines Konzert 2 12,00 Musik am Mittag(Rund- 2 kunk-unterhaltungsorchester) 1585.00 Schulfk.: Hüter 8 N 15.30 Julius Bassler am Klavier 16.00 Nachmittagskonzert(Schu- mann, Reger; Rundfunk- Simtonieorchester) 20.30 Salzburger Festspiele, 8. Or- chesterkonzert(Wiener Phil- harmoniker) 22.35 Wir spielen auf! 0. 10 Pariser Charme 17.00 Konzertstunde 17.40 Jörg von Spitzispui 18.00 Wiener Melodien 20.05 Musik für jedermann 21.15 Wer wird gewählt? Rat- geber für Unentschlossene 1835( 22.20 Zeitgenòssische Musik(Stutt- l Zarter Kammerorchester, 888 55 undfunk-Sinfonieorchester) 28,00 Smerikanische Tanzmusik Dienstag, 1. September 1953 17.05 Französische Musik aus drei Jahrhunderten 15 17.40 Rund um den Uperlinger See 18.00 Lon kremden Ländern 5 20 00 Dusseldorf: Konzert d. RIAS- Sinfönteorchesters(Rossima, Beke, Berlioz, Rave) 22.15 Hubert Deuringer 23.00 Südfunk-Panzorchester 0.10 Unterhaltungsmusik SUD DEUTSCHER Mählacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim Mühlacker Kurzwelle) RUNDFUNK 522.00 m= 875 KHz 301.00 m= 998 K12 49.75 m= 6030 KHz rak, Gounod) 00 Schulfunk Sengebeginn: 4 55(W), 6.00(80) Nachrichten: 5.30(W). 6.00(W), 7.00(W), 7.55, 9.00(W), 12.30. N 18 80(W). 19.80. 22.00, 0.00 Landfunk: 5,55(W). 8.00(S0), 11.45 (Di. Mi. Do, Sa) Frauenfunk: 8.00(W, 14.00 M), 1850(Dh), 18.35(N10) i 13.45 O5). 158.40(Sa), 3 Finderfunk: 14.30(So. N). 15.30 (Mo. Fr) Andacht: 6.05(W). 7.05(W). 8.45(So) Kulturumschau: 11 40(Mo., Fr) Wissenschaft: 11 00(So) n A 0 1 10 Sport: 14.00(Sa). 16.30(So). f Dol, 19 00(So). 21.43(Sa, S800 10.45 Schulcunbe Suchmeldungen: 9 05(Mi, Sa? Helmatpost: 6.40(W). 17.40( Echo aus Baden: 12 45( Zeittunk: 14 15(Sa). 19 45(10— Fr) Sendeschluß: 0.05(Mo. Fr), 1.00(So). 1 is(San 4 5(Di Mi. 90) wigshafen) r* 10.15 Schulfk.: Hüter der Ordnung 10.45 Bach: Sonate A- dur 8 11.30 Klaviermusik(Schumann ichen 3 15.30 Karl Kleber am Rlavier 16.00 Lue Estang(Porträt) nger u. Solisten 5 Mittwoch, 2. September 1953 16.15 Unterhaltsame Weisen(Kur- Pfälzüsches Kammerorchester) 10.15 Schulfunk: A 17.15 Vergessene schwäb. Musik 18.00 Erwin Lehn und Südfunk- Tanzorchester 20.00 Düsseldorf:„Weißblauer Bil- Volksmusik 12.00 Klänge der Heimat 30 Hans Brändle am Klavier 0 Konzertstde.(Tschaikowsky) 10 Leichte Unterhaltungsmusik Freitag, 4. September 1953 10.45„Die kleinen Zufälle“ 11.00 Schöne Klänge 12.00 Musik am Mittag(Kurpfälzi- sches Kammerorchester) 15.00 Schulfunk: Sagen 16.00 Sinfonische Dichtungen (Balakirew, Moussorgsky, Dvorak; Pfalzorchester Lud- Samstag, 5. September 1953 Be des täg- 5 filmen g chen Lebens 1 11.15 Kleines Konzert 5 12.00 Musik am Mittag 15.00 Fröhliches Schaumschlagen. Wochenendplauderei mit 15.40 Roman Rolland 16.00 Tanztee der Jugend 17.00 Melodien aus neuen Ton- Donnerstag, 3. September 1953 8.15 Melodien am Morgen 10.15 Schulfunk: ABC des täg- Uchen Lebens 11.00 Orchestermusik(Auber, Dvo- 17.40 So war's einmal im Renchten 18.00 Rundfk.-Unterhaltungsorch. 20.00 Düsseldorf:„Wer gegen wen?“ 22.15 Kleine Klaviermusik 8 22.30 Waffen im Kampf gegen die Krankheit: Vit? mine 23.00 An der scharfen Ecke von St. Pauli 5 0.10 Unterhaltungsmusik 17.00 Zum Fünf-Uhr-xree 18.153 Blasmusik 19.15 Gerhart Herrmann Mostar: Im Namen des Gesetzes 20.05 Rundfunk-Sinfonieorchester 21.00„Was ist Volkskunde?“ 21.30 Stars aus Amerika: Jane Froman u. Kenneth Spencer 22.15 Unterhaltende Melodien 23.00 Blues vor Mitternacht 17.40 Hefenkranz und Sauerkraut 0 von 400 Jahren 18.00 Bekannte Solisten. 19.10 Die Stuttgarter Volksmustk 20,00 Düsseldorf:„Hano u. Ahoi.“ Bunter Abend von Radio Bre- men u. dem Südd. Rundfunk 22.45 Wir bitten zum Tanz 8 0.10 Das Nachtkonzert 8 —= „ esd r