31 hn be⸗ Phöniz geſamt n Po⸗ Arner⸗ ö 5 f 1 Erscheint: montags, mittwocha, freitags 0 45 1 und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag deter abgeholt 1.70, durch die Post 170 zuzgl. Fho len, 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 1 Pig. 1 nicht eim in Instg er⸗Elf Nr. 136 Altriob— nſchaft olg.. Kampf um Recht und Freiheit g N Hie ben wee baten Nuschke verleugne efungene Siege porsitzender des Gesamtdeutschen Blocks BHE Forderung nach Freilassung sei„maßlose Platz Für die Gründung des Blocks der Heimat- Hetze“— Die Tagung der„Volkskammer“ veizer bertriebenen und Elitrechtetend, der sich heute Berlin(UP). Sowietzonen-Ministerprä- moser Gesemtdeutscher Block/ BHE, nennt, ist im sident Grotewohl bezeichnete die vom deut- Rad. fahre 1950 für viele, insbesondere Vertrie- schen Volk geforderte Freilassung aller noch das dene, die gemeinsame soziale Notlage ent- in Rußland zurückgehaltenen deutschen Kriegs- dense! scheidend gewesen. Damals hat zweifellos gefangenen als eine„maßlose Hetze gegen die 21 in wischen Heimatvertriebenen 1588 e Sowjetunion“. Nähe ichädigten Finheimischen wegen des Uuler? In einer außerordentlichen Sitzung der 71 5. b„Volkskammer“ in Ostberlin, auf der die aus No- F aus dem Lager unserer Moskau zurückgekehrte Delegation der Pan- Die 3 5 beine Flüchtling Kower Regierung über re Verhandlungen e des gesner, die in uns eine„reine Fin 5 und Vereinbarungen mit der Sowietregierung 5 10 5 kürchtung laut, 5 5 55 J. 1 5 „ Die FCC 5 berichtete, äußerten sich Ministerpräsident nem mere Partei könne zur Verschatbttet. Grotewohl und sein Stellvertreter Nuschke Auf gegensatzes führen. Heute unterliegt es nicht 8 5 Sat 5 1 ber e ie 1 mit dem geringsten Zweifel, daß überall, wo der 15 1. 78116 7 5 ster- gesamtdeutsche Block/ BHE politisch Wirksam 2. 8 8 5 1 e 345 ene 10 8 scher. Als„absolut richtig bezeichnete geworden ist, die Gegensätze zwischen Heimat 5 10. 5 a vertriebenen und Einheimischen überbrückt e N 8 78 b dahr- 8 ö 16— 8 Or. 8 Hr— un 3 8 zumindest weitgehend gemildert e entf 188 genannte Zahl von 13 546 18 Die Grundlage, auf der das Gedenkenguf deutschen„Kriegsverbrechern“, Untersu- 1 zes Gesamtdeutschen Blocks) BHE aufgebaut chungshäftlingen und Kranken, die sich zum 1 wurde und auf der er heute fester denn je damaligen Zeitpunkt in der Sowietunion be- Po- ruht, ist die Uberzeugung von dem Vorrang funden hätten.„Die TASS-Zahl stimmt“, 18 des Rechts gegenüber anderen zeitlich beding- Nuschke aus. Alle andere vom Weste ges er ken Erscheinungen. Wir glauben daß die Kri- nannten Zahlen seien lügenhaft“ Mehr en, in welche die modernen Staaten geraten Deutsche als diese 13 546 Gefangenen seien in Dre sind, darauf beruhen, daß man das politische der Sowjetunion nicht vorhanden. 8 Handeln nicht mehr nach dem Zielpunkt des Zur Kriegsgefangenenfrage hatte die ASS 1 Rechts ausrichtet. am 4. Mai 1950 eine amtliche Erklärung F den Als wir Anfang 1950, nachdem der Lizenz- abgegeben, wonach bereits 1 939 063 deutsche amen Zwang gefallen War, mit unserer Partei her- Kriegsgefangene aus der Sowjeturlion entlas- äufen vortraten, stand für uns das Problem des ver- sen worden sein sollten, 9717 wegen„Kriegs- 1 lorenen Krieges an erster Stelle. Wir ver- verbrechen“ Verurteilte, 3815 Untersuchungs- — fechten als ersten Grundsatz des Rechtes: Alle häftlinge und 14 kranke deutsche Kriegsge- Deutschen gemeinsam haben den Krieg ver- fangene befanden sich nach den Zahlen der loren, deshalb werden auch alle Deutschen ASS zu diesem Zeitpunkt noch in Rußland. gemeinsam die Zeche des verlorenen Krieges Von den zuständigen Stellen in der Bun- bezahlen müssen und nicht etwa nur die desrepublik hingegen wird allein die Zahl Heimatvertriebenen, Bombengeschädigten, Sol- der in der Sowjetunion noch zurückgehal- 0 daten oder sonst eine zufällig vom Schicksal tenen, namentlich festgestellten Kriegsgefan- benachteiligte Gruppe. genen mit 83 801 angegeben. Diese Zahl ist Mit unserem damaligen Parteinamen Block also um rund 70 000 höher als die von TASS — der Heimatvertriebenen und der Entrechteten angegebenen Ziffern. Sprachen wir auch jene Deutschen an, die aus Grotewohl(SED) behauptete, sämtliche echtem Idealismus Seinerzeit einmal einer Kriegsgefangenen, die in der Sowjetunion noch Partei beigetreten Waren, deren Führung spä- zurückgehalten werden, seien wegen Kriegs- ter einmal die Treue ihrer Anhänger mig- braucht und das deutsche Volk in das Ver- hängnis geführt hat. Wenn wir im Laufe der Jahre bei allen Landtags- und Kommunalwahlen steigende Kein Zurück zu Potsdam— Warnung vor Erfolge hatten, so wissen wir, daß wir ver-„„ 5 Standen worden sind. Da wir aber auf der 5 5 N Bundesebene bisher noch nicht vertreten wa- Düsseldorf(OP). Bundeskanzler den- 5 den, konnten wir nur über einzelne Länder- auer wandte sich in der überfüllten Rhein- Parlamente und Länderregierungen wirken Halle in Düsseldorf erneut gegen die außen- und verwaltungsmäßig Härten auszugleichen Politische Haltung der SPD, die„ihm außer- erstreben. Die grogen Bundesgesetze Lasten- ordentlich große Sorge bereite. Zur Anerken- ausgleichsgesetz, Bundesverfriebenengesete, nung des Potsdamer Abkommens als Grund- N f 131er-Gesetz, Versorgungsgesetze usw. ent- lage für Verhandlungen mit der Sowjetunion Sprechen nicht unseren Auffassungen von einer seitens der SPD sagte er:„Die SPD darf bei 82 gerechten Verteilung der Lasten des verlore- den kommenden Wahlen nicht zum Zuge kom- ö nen Krieges. men, um das Schlimmste für das deutsche U Wenn wir weiter den Grundsatz des Rechts Volk zu verhindern. Es besteht sonst die zurückverfolgen, kommen wir zu der Uber- ernsthafte Gefahr, daß im Falle einer SPD- legung, daß der eigentliche Herd des Unrechts Regierung auf einer Vierer-Konferenz die die Vertreibung von Millionen Menschen aus sowjetrussischen Vertreter auf die Bereitschaft ihrer Heimat und die Zerstückelung Deutsch- der Sozialdemokraten hinweisen, das Pots- 0 3 5 e 8 5 9 5 damer Abkommen anzuerkennen.“ * Ampf um A8 8 2 ertrilebenen au 5 8 25 ihre Heimat in den Vordergrund. Wir sind der Bisleng ene eee Adenauer wel- Uberzeugung, daß unsere Anliegen mit fried- ter, drei der vier Siegerstaaten auf seiten der ichen Mitteln gelöst werden müssen, aber Bundesrepublik. Die Sp werde aber micht auch, daß der Frieden àm besten gesichert erwarten dürken, daß die Westmächte und wird, wenn das Kräfteverhältnis ausgewogen insbesondere die USA zu einer Hilfestellung ist. Das hat uns schweren Herzens die An- bereit seien, nachdem man sie vorher mit dem nahme der außenpolitischen Verträge befür- Holzhammer vor den Kopf geschlagen habe. Worten lassen.„Es gibt Fragen, die weit über der Partei- Um dem vorrangigen Platz, den die Wieder- Politik stehen miissen, und auch die Opposi- vereinigung mit den Sowjetzonendeutschen in tion muß in solchen Fällen bereit sein, eine unserer Zielsetzung einnimmt, einen sinmfal- deutsche und nicht eine sczialdemokratische ligen Ausdruck zu geben, haben wir seit Kur- Politik zu betreiben.“ 5 zem das Brandenburger Tor zum Parteisym- bol erhoben. Wir stellen diese Klammer natio- naler Tradition, welche das zerstückelte 1 Deutschland zusammenhält, als Simnbild über unser politisches Handeln. 5 1 3—— f Unser Programm ist das einer großen deut- e ee ee 825 e schen politischen Partei, die sich von einseiti- 2 5. ger Interessenpolitik völlig frei weiß. Wir Bonn(EB) Die Auseinandersetzungen Teeten ein für die völlige Gleichberechtigung 2 wischen CDU und SPD über die Wahlfnan- aller Deutschen; für eine saubere staatliche zierung haben emen neuen Höhepunkt er- Fund kommunale Verwaltung und ihre Be- keicht. Der CDU/ CSU-Fressedienst veröffent- schränkung auf das notwendigste Maß; für ein chte die bereits mehrfach als Antwort auf parteipolitisch unabhängiges Beamtentum; die Denkschrift der 8D angekündigten Un- 815 Eil Duldsamkeft gegenüber religiösen und natio- terlagen über die angebliche Wahlfinanazle- nalen, rassischen und politischen Minderhei- bung der Sozialdemokraten. Dabei handelt es 2 ten. sich um vier Fotokopien angeblicher sozial- 8 demokratischer Aktennotizen. In der ersten Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Preisliste Nr. I) Mittwoch, den 26. August 1953 5.53. Jahrgang In wirtschaftlicher und sozialpolitischer Hin- sicht wenden wir uns gegen das hemmunęs- Erwartungen der Sowjets nicht erfüllen und sich vielmehr als Bumerang erweisen wird“. „Manchester Guardian“ schreibt:„Es war nur natürlich. Die Uberschreibung von Beiträgen d dustriegewerkschaften Druck und Papier und verbrechen verurteilt worden, Dabei sagte el Wörtlich:„Obwohl wir wissen, daß es sich dabei um tätige Werkzeuge der menschen- feindlichen hitlerischen Politik handelt, haben Wir dieses Problem, das in der schändlichsten Weise in der Vergangenheit besonders in Westdeutschland zum Gegenstand einer maß- losen Hetze gegen die Sowjetunion gemacht wurde, zur Sprache gebracht. Nach eingehen- den Besprechungen hat die Sowjetunion eine Vereinbarung auf unser Ersuchen getroffen, aach einem festgelegten Modus Maßnahmen zu treffen, um die deutschen Kriegsgefange- nen von der weiteren Abbüßung der Strafen zu befreien, zu denen sie für während des Krieges begangeme Verbrechen verurteilt wurden. Hiervon ausgenommen sind Perso- nen, die besonders schwere Verbrechen gegen den Frieden und die Menschlichkeit began- gen haben. Wir denken, daß damit eim be- sonders unerfreuliches Kapitel der Hetze ge- gen die Sowjetunion endgültig abgeschlossen 186. ahrend sowohl Grotewehl als auch Nuschke Kriegsgefangenenfrage nur mit Wen- Sätzen streiften, schilderten sie ausführ- mre„Erfolge“ in M 11 ar- Freundschaftspolitik . 85 Jetregie- rung gegenüber dem deutschen Volk. Grote Wohl Wiederholte die bereits aus der Sowijet- note vom 15. August b unten Argumente zur der Hlandfrage und die ichen Zugeständnisse des Kreml an er Regime. sich, der Bevölkeru zu versichern, daß auch sie in 4 NHallurte— ng der Bun- dieser rer Ent- 1 Aden- Z igte sich dabei, zu betonen, daß die Sowjet- regierung ein Gesamtdeutschland nicht zu „bolschewisieren“ gedenke. Deutschland müsse aber mit der Sowietunion„in unverbrüch-⸗ licher Freundschaft für alle Zeiten leben“. Heilige Krini Adenauers an der 809 Der Bundeskanzler legte vor den Zuhörern erneut ein Bekenntnis zum Gedanken der europäischen Integration ab und nannte es das große Verdienst Robert Schumans, durch seinen Montanunion-Vorschlag die Politik des europäischen Zusammengehens eingeleitet zu haben.„‚Wenn wir jetzt nicht zu einem eini- gen Europa kommen“, rief er aus, ,dann wird es zu einem Anhängsel Asiens werden und Weder wirtschaftlich noch politisch oder kul- turell etwas leisten können“. Die Verteidli- gungsgemeinschaft stelle einen notwendigen Bestandteil der Europa-Politik dar. In seinen weiteren Ausführungen über rechts- und linksradikale Strömungen inner- Halb der Bundesrepublik übte Adenauer starke Kritik an der Haltung des DGB und sagte:„Die Entwicklung im Deutschen Ge- Werkschaftsbund nach der linksradikalen Richtung bereitet mir große Sorge. DGB. Vorsitzender Freitag hat in Essen vor der Presse Formulierungen gefunden, die stark an kommunistische Anschauungen erinnern.“ Der Bundeskanzler dankte der Regierung des Landes Nordrhein- Westfalen für ihren schnellen Zugriff im Falle Naumann und Versicherte, das deutsche Volk und auch das Ausland könnten sich darauf verlassen, daf man es nicht zulassen werde, daß jemals Wieder die Nationalsozialisten in irgendeiner Form sich breit machen könnten. Streit um Dokumente und Seider wird SPD- Pressechef Heine zur Teilnahme an einer Sitzung des„Finanzausschusses“ d Partei aufgefordert, Beratungsgegenstand: der In- Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr an die SPD. Die anderen Fotokopien berich- ten von der angeblichen Uberstellung von Geldern an die SPD, die den Jungsozialisten aus den Mitteln des Bundesjugendplans zur Verfügung gestellt worden seien, von Geld- zu wendungen für die SpD durch die IG- Metall und dem Ersuchen, auch von der Ar- beiterwohlfahrt Mittel zu erhalten. hierauf, die in den Foto- sonen hätten eidesstatt- ermerke dieses Inhalts niemals angefertigt zu haben. Die SpD werde gegen diese CDU- Veröffentlichung eine einst- weilige Verfügung beantragen. Die CDU Mrüüsse hinsichtlich der vier angeblichen Do- kumente einem„kenntnislosen Betrüger“ aufgesessen sein. Keines der angeblichen Ak- tenstücke existiere in Wirklichkeit. Die dar- auf verzeichneten Unterschriften seien sàmt- lich gefälscht. Ein„Finanzausschuß“ der SPD existiere überhaupt nicht. Dr. Adenauer hat den Bonner Rechtsanwalt Prof. Dahs beauftragt, gegen die von dem SPD-Bundestagskandidaten Schroth gegen ihn erheben und eine mündliche Verhandlung zu beantragen. Durch die einstweilige Verfügung War dem Bundeskanzler die Wiederholung der Behauptung untersagt w. Schroth habe Wahlgelder für die SD aus der Sowiet- zone erhalten. Schroth hat diese Behauptung Als unwahr bezeichnet. 8 5 Der SPP- Parteivorstand hat inzwrischen sein auf den Namen Erich Ollenhauer bei einer wesdeutecen Heute gserahrfes Konto aut Lockerung des Interzonenverkehrs? Bonn ersucht um Verhandlungen der Hoch- kommissare Stellungnahme zur Westmächte Note Bonn(E.B.) Das Bundeskabinett hat unter Vorsitz von Dr. Adenauer einstimmig be- schlossen, die Westalliierten um unverzügliche Werhandlungen mit der sowzetischen Hoch- komission über die Erleichterungen im Inter- zonenverkehr zu ersuchen. Wie amtliche Sprecher mitteilen, soll bei den Verhandlungen zwischen den vier Hoch- kommissaren vor allem eine Abschaffung des Interzonenpaßzwanges angestrebt werden. Die diesbezüglichen Schreiben an die Hoch- Kommissare der USA, Großbritanniens und Frankreichs entsprechen dem Beschluß des Bundestages vom 1. Juli, der die Regierung zur Einleitung solcher Verhandlungen auf- gefordert hatte. Der Kanzler hatte in der damaligen Sitzung folgende programmatische Forderungen der Bundesregierung angekün- digt: Oflnung aller Zonenübergänge, Aufhe- bung des Sperrstreifens und der evakuierten Zone, Freizügigkeit aller Deutschen in ganz Deutschland, Presse- und Versammlungsfrei- heit, Zulassung der Parteien und Schaffung demokratischer Rechtsformen zum Schutz gegen Willkür und Terror. In diesem Zusammenhang ist eine Berliner Meldung von Interesse, wonach die sowieti- schen Behörden die Ausstellung von Waren- begleitscheinen für Westberliner Ausfuhr güter nach der Bundesrepublik und ins Aus- land den ostzonalen Regierungsstellen über- tragen haben. Die sowjetische Kontrolle der Ausgabe der Warenbegleitscheine gehörte seit Ende der Berliner Blockade zu den meist um- strittenen Punkten bei Verhandlungen zwi- schen den Sowjets und den Westmächten. Unter sowjetischer Kontrolle konnten be- stimmte Westberliner Güter nicht auf dem Landwege nach der Bundesrepublik ausge- führt werden, was zur Einrichtung der„klei- nen Luftbrücke“ führte. Auch jetzt haben sich aber die Sowietbehörden noch ein Einspruchs- recht vorbehalten. Die Bundesregierung er- wartet, wie in Bonn weiter bekannt wurde, gegenwärtig die Zustellung des Entwurfs einer Antwortnote der Westmächte auf die letzten sowjetischen Deutschlandnoten. Die Bundesregierung will vor Absendung der Note noch einmal dazu Stellung nehmen können. Der Westen wird in seiner Antwort angeblich eine Vier-Mächte- Konferenz über Deutschland am 30. September in Genf vorschlagen. Die SPD befürwortete die Bildung einer gemischten Rommission aus Vertretern der Bundesrepublik und der Sowjetzone zur tech- nischen Vorbereitung von freien, gesamtdeut- schen Wahlen. Eine solche Kommission soll ihre Arbeit aufnehmen, wenn sich die Groß- mächte auf einer Vierer- Konferenz über die Abhaltung von Wahlen in allen Besatzungs- zonen geeinigt hätten. SPD- Pressechef Heine unterstrich andererseits, daß die SPD keiner provisorischen gesamtdeutschen Regierung zu- stimme, wie sie von Moskau für diese Auf- gabe vorgeschlagen worden sei. Moskau rechnet nicht mit Deutschland- Lösung Geheime Absprache mit Grotewohl und Ul- bricht— Eine„endlose“ Außenminister-Kon- ferenz Berlin(UP). Zwischen der Sowzetregie- rung und den zwei Spitzenfunktionären der Pankower Regierungsdelegation sind bei den Moskauer Verhandlungen außer den offiziell veröffentlichten Vereinbarungen geheime Ab- sprachen über die sowjetische Deutschland- politik getroffen worden. Von gutinformierter Regierungsseite Ost- berlins war zu erfahren, daß die Grundtendenz dieser angeblich in einem Gebeimprotokoll festgehaltenen Gespräche zwischen Malenkow und Molotow einerseits, Grotewohl und Ul- bricht andererseits die Ansicht der Sowiet- regierung war, daß in absehbarer Zeit nicht mit einer für den Kreml annehmbaren Lö- sung der Deutschlandfrage zu rechnen sei. Den deutschen Delegations mitgliedern soll u. à. gesagt worden sein, dag die jüngste Deutschland-Note des Rreml der„letzte Ver- such sei“. Angeblich rechnet man in Moskau micht damit, daß man mit den Westmächten „in absehbarer Zeit, oder gar innerhalb der nächsten Jahre“ ein Stück weiter kommt. Deshalb, so vrissen die Ostberliner Regierungs- funktionäre zu berichten, seien Grotewohl und Ulbricht mit den Einzelheiten der Ein- beziehung Mitteldeutschlands in den Ostblock vertraut gemacht worden 3 Die Glaubwürdigkeit dieser Information wird von den„ noch mit der . Dehler will DRP-Verbot erwägen Mehrere Landeslisten und zahlreiche Kandi- daten wurden nicht zugelassen Bonn(E. B.) Der Beschluß des niedersach- sischen Kabinetts, durch eine Klage ein Ver- bot der Deutschen Reichspartei zu beantragen, ist von Bundesjustizminister Dehler als eine „ernsthafte und erwägenswerte Anregumg“ ezeichnet worden. Dehler betonte, er habe mie einen Hehl daraus gemacht, daß er gegen de Verfassungsmäßigkeit der DRP erheb- liche Bedenken habe. In Nordrhein- Westfalen wurde die gesamte Landesliste der Deutschen Reichspartei nicht Zugelassen, weil einige der eingereichten Un- terschriften gefälscht worden sein sollen. In Niedersachsen, Bremen, Bayern und Hamburg wurden die Namen Dr. Naumanns und Rudels von den Landeslisten gestrichen. Bei dem ehe- maligen Kampfflieger Oberst Rudel wurde geltend gemacht, dag seine Heimatpapiere nicht in Ordnung seien und er selbst keine Erklärung über seine Kandidatur vorgelegt Habe. Naumann sagte in einem Interview, er habe aim Augenblick nur den Ehrgeiz, als Abgeord- meter der DR in den Bundestag eimzuziehen, wo er dann mit seinen Gesinnungsfreunden den konservativen rechten Flügel des Bun- destages bilden würde. An seimer„demokra- tischen Grundeinstellung“ halte er auch nach den Maßnahmen des nordrhein- westfälischen Irmenministers, die er als ein„Superstandge- richt“ bezeichnete, nach wie vor fest.„Als ich Als Kandidat für die DRP aufgestellt wurde, Babe ich meine Wählbarkeits bescheinigung einwandfrei vorgelegt. Wenn man mir jetzt die Wählbarkeit abspricht, dann wird nichts weiter übrig bleiben, als die Gültigkeit der ganzen Bundestagswahl anzufechten“. Die Landeswahlleiter von Hamburg und Nordrheim- Westfalen haben auch die Landes- Liste der Nationalen Sammlung nicht zugelas- sen, Weil bei ihr die vorgeschriebenen Unter- schriften fehlten. Die Partei hatte die Bei- Dringung dieser Unterschriften abgelehnt, weil sie bereits im Bundestag vertreten sei. Der Bundestagsabgeordnete Götzendorf will hiergegen Verfassungsbeschwerde erheben. Sleichzeltig empfahl er seinen Anhängern, solche Parteien zu wählen, welche die deutsch- Alliierten Verträge eindeutig ablehnen. Bei der SPD— so fügte er hinzu— sei diese Ge- währ nücht gegeben. Auch noch einige andere kleine Parteien Verflelen in eimzelnen Ländern der Ablehnung. So wurden 2. B. in Niedersachsen die Natio- male Arbeiter-Partei und Nafional-Demokra- tische Sozialistische Arbeiter-Partei nicht zu- gelassen. Dasselbe Schicksal traf in Bremen die Deutsche Demokratische Soziale Kriegs- geschädigten-Partei und die Deutsche Eimi- Sungspartei. Der bayerische Landeswahlaus- schuß hat die Vaterländische Union und die Parteifreie Wählerschaft abgelehnt. Außer- dem hat er auch auf den Kandidatenlisten am- derer Parteien einige Streichungen vorge- nommen. Die bekannteste Persönlichkeit unter den gestrichenen Kandidaten ist der Frühere Gesandte Dr. Paul Schmidt, der für die Deutsche Partei auftrat. Dr. Naumann darf nicht kandidieren Jede politische Betätigung verboten— Ver- fügung des Düsseldorfer Innenministers Düsseldorf(UP). Der ehemalige NS- Staatssekretär Dr. Werner Naumann, der bis- her als Spitzenkandidat der„Deutschen Reichspartei“ auftrat, wurde vom nordrbein- westfälischen Innenminister Meyers als„Ak- tivist“ in die Gruppe zwei des Entnazifizie- rungsgesetzes eingestuft und ihm das aktive und passive Wahlrecht aberkannt. Zur Begründung seiner Maßnahme, die ohne Anhören des Beschuldigten und ohne Spruchkammerverfahren erlassen wurde, er- klärte Meyers, Naumann habe die national- Sozialistische Gewaltherrschaft wesentlich ge- fördert und sich auch nach dem„Zusammen- bruch“ noch offen zu ihr bekannt. Seine Tä- tigkeit habe offenkundig eine Wiederbele- bung des Nationalsozialismus bezweckt. Nach dieser Anordnung, gegen die Nau- mann binnen 14 Tagen Einspruch erheben Kann, darf er kein öffentliches Amt beklei- den, verliert alle Ansprüche auf Pensions- zahlung aus öffentlichen Mitteln, darf sich nicht politisch betätigen und keiner Partei, Gewerkschaft oder wirtschaftlichen Vereini- gung beitreten. Außerdem ist ihm für fünf Jahre untersagt, selbständig tätig zu sein oder sich als Schriftsteller, Redakteur oder Rund funkkommentator zu betätigen. Innenminister Meyers teilte ferner mit, daß sämtliche Landeswahlleiter und die Innen- minister aller Bundesländer fernschriftlich von Naumaans Einstufung unterrichtet wor- den sind.„Die übrigen Regierungen werden jetzt die entsprechenden Beschlüsse fassen müssen. An der rechtlichen Wirkung unserer Verordnung ist nicht zu zweifeln, sie stützt sich auf delegiertes Besatzungsrecht“. Naumann erklärte in einer Pressekonferenz in Bayreuth, er habe von dem„Zweiten Ent- Nazi fizierumgsbescheid“ erst erfahren, als er in Bayreuth sein Hotel betreten habe. Nach- dem er bis zum Februar 1950 unter falschem Namen gelebt habe, habe er sich darauf in Tübingen und im Herbst 1950 in Frankfurt am Main unter seinem richtigen Namen po- Hzeilich gemeldet. Dabei sei ihm ein Entnazi- fizierungsfragebogen vorgelegt worden, wo- durch automatisch sein Verfahren ins Rollen gekommen sei. Nach eineinhalbjähriger Prü- Fung habe die Landesspruchkammer von Hes- sen das Verfahren aus„sachlichen Gründen“ ae dee de USA stimmen gegen Marolcko- Antrug Frankreich wird dafür Indien ablehnen— Moskau schaltet sich ein New Lork(UP). Die USA werden gegen den Antrag 15 asiatischer und afrikanischer Staaten stimmen, das framösische Verhalten in Marokko auf die Tagesordnung des Si- cherheitsrates zu setzen. Als Gegenleistung Wird Frankreich dafür die USA bei der Ab- jehnung der indischen Teilnahme an der poli- bischen Korea-RKonferenz unterstützen. Die USA werden gegen den Marokko-An- trag stimmen, weil es sich dabei„um ein rein internes französisches Problem“ handele. Frankreich stehe in einem schweren Kampfe in Indochina und man könne nicht erwarten, daß es dort Krieg führe und zur gleichen Zeit einer Drohung bezüglich Marokkos be- gegnen könne. Deshalb wolle Amerika alles tun, damit„aòuswärtige Einflüsse“ nicht zu Zwistigkeiten in Marokko beitrügen. Radio Moskau äußerte die Ansicht, das amerikanische Beharren auf der Austragung der politischen Korea- Konferenz nach dem Grundsatz zweier opponierender Seiten schließe jede Möglichkeit aus, daß die Kon- ferenz ein Erfolg werden könne. Die Tat- sache, daß Delegierte einiger westlicher Län- der— einschließlich Großbritanniens— teil- weise den sowjetischen Vorschlag unterstütz- ten, nach dem Indien an der Konferenz teil- nehmen soll, deute„auf wachsenden Wider- stand gegen das amerikanische Diktat in der UN-Generalversammlung hin“. Wyschinski, der Chef delegierte der Sowiet- umion, behauptete vor dem Politischen Haupt- ausschugß, die Forderung Südkoreas nach Wie- dervereinigung des Landes sei„nichts amderes als ein Ruf nach mehr Krieg“. Syngman Rhee wolle mit seiner Wiedervereinigungs-Forde- rung nur„einem demagogischen, verbrecheri- schen Plan zur Vernichtung der nordkorea- nischen Republik und zur Ausweitung des reaktionären, antidemokratischem Regimes von Südkorea auf Nordkorea verdecken“. Im Verlaufe seiner Ausführungen legte Wyschinski eine geänderte Korea- Resolution vor, mit der nun empfohlen wurd, imsgesarrrr 15 Staaten zur politischen Korea-Komferenz einzuladen. Nach sowjetischer Ansicht sollen eingeladen werden: die USA, Großbritannien, Frankreich, die Sowietunion, das kommuni- Stische China, Inden, Polen, die Tschechoslo- Wakei, Nord- umd Südkorea, Indonesien, Sy- rien, Agypten, Mexiko und Burma. Indien wird auf die Nominierung für die Politische Korea- Konferenz nicht verzichten, nur um damit den Wünschen des südkorea- mischen Präsidenten Syngman hee Rechnung zu tragen, erklärte Minister präsident Nehru in einer Zusammenkunft mit leitenden Mit- gliedern der Kongreßpartei. Erfolgreicher Handstreich in Indochina Französische und vietnamesische Streit- kräfte haben an der Küste Annams ein er- folgreiches Landungsunternehmen abgeschlos- sen und dabei zahlreiche Munitionslager der Kommunisten vernichtet. Mit Unterstützung von Flugzeugen landeten die Streitkräfte überraschend 110 km südlich Hanoi und setz- ten sich blitzschnell in den Besitz der Muni- tions- und Lebensmittellager der Kommuni- sten. Dabei wurden 47 Vietminh- Soldaten ge- tötet und 74 gefangen genommen. Zehn Dschunken der Kommunisten wurden ver- senkt. Südlich Saigon lief ein vietnamesisches Patrouillenboot auf eine feindliche Mine. Da- bei wurden 18 Mann der Besatzung getöte. und 18 verwundet. Die Kommunisten haben das alliierte Fern- ost- Oberkommando davon in Kenntnis ge- Sstzt, daß etwa 400 alliierte Kriegsgefangene nicht mehr nach dem Westen zurückzukehren wünschten. Nach Angaben der kommunisti- schen Behörden sollen 1651 Alliierte— dar- unter 1050 Nicht- Koreaner— in kommunisti- scher Kriegsgefangenschaft verstorben sein. In Allijerten Gefangenenlagern seien insgesamt 8463 kommunistische Kriegsgefangene— da- von 7981 Nordkoreaner und 482 Chinesen— gestorben sein. Klibansky bekam 18 Monate Gefängnis Uber 8 Millionen DM veruntreut— Das Ende der Jüdischen Bank Frankfurt(UP). Nach zehnmonatiger Verhandlung hat die Erste Strafkammer des Frankfurter Landgerichts unter Vorsitz von Landgerichtsdirekfor Dr. Hofmeyer hohe Ge- tanenis- und Geldstrafen gegen die Ange- klagten des Prozesses um den Konkurs der zzüdischen Industrie- und Handelsbank“ Ver- Klündef. Der Vorsitzende des Gerichts stellte ausdrlicklich fest, daß das Eingreifen des hes ischen Finanzministeriums, der Bankenauf- sichtsbehörde, der BDI, und des General- staatsanwaltes nicht nur pflichtgemäg erfolgt, sondern trotz„Drohungen und Verleum- dungen“ auch korrekt gewesen sel. Ein Fort- 1 1 8 5 Bank als Seuchenherd der I. aft“ haba nicht 13 5 Werden können. e In Ubereinstimmung mit dem Strafantrag der Anklagebehörde verurteilte das Gericht den ehemaligen Justitiar der jüdischen Bank, Rechtsanwalt Joseph Klibansky, wegen„fort- gesetzter gemeinschaftlicher Untreue in Tat- einheit mit Beihilfe zum Konkursvergehen sowie in Tateinheit mit fortgesetzter Beihilfe zu fortgesetztem Devisenvergehen“ zu 18 Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von insgesamt 18 500 DM. Der Bankkaufmann Wilhelm Marrin erhielt wegen aktiver Bestechung, fortgesetzter ge- meinschaftlicher Untreue in Tateinheit mit RKonkursvergehen sowie in Tateinheit mit fortgesetzter Beihilfe zu fortgesetztem De- visenvergehen 10 Monate Gefängnis und 3000 DM Geldstrafe. Der von der Bankaufsicht seinerzeit eingesetzte kommissarische Ge- schäftsführer der Bank, Dr. Erwin Wolff aus Stuttgart, wurde wegen schwerer passiver Bestechung zu 6 Monaten Gefängnis verur- teilt. Der Baenkkassierer Siegfried Fröhlich erhielt wegen Beihilfe zum Konkursvergehen 500 DM Geldstrafe, und der frühere Bank- kaufmann Paul Stege wegen gemeinschaft- lichen, fortgesetzten Devisenvergehens eine Geldstrafe von 2500 DM. Landgerichtsdirektor Dr. Hofmeyer wies in der Urteilsbegründung darauf hin, daß schon kurz nach Gründung der Bank im Juli 1949 in jüdischen Kreisen starkes Mißtrauen ge- gen die leitenden Personen der Bank bestan- den haben. Die Widerstände seien so stark gewesen, daß von einem normalen Geschäft der Bank keine Rede gewesen sei. Erst nach einer Auslandreise Klibanskys und des ins Ausland geflüchteten Bankmitgründers Dr. Heitner seien der jüdischen Wiedergut- machungsbank reichlich Sperrmarkgelder zu- geflossen. Wenn man auch nicht dahinter ge- kommen sei, was Klibansky den auslän- dischen Gläubigern der Bank erzählt habe, so sei doch auffallend, daß sie unter Durchbre- chung der Devisengesetze und trotz eines Kursverlustes von bis zu 50 Prozent bereit- gewesen seien, ihre in Deutschland eingefro- renen Sperrmarkbeträge über diese Bank illegal zu transferieren. Ferner seien laufend Barbeträge von der Landeszentralbank abgeholt und alle Gut- schriften in bar abgehoben worden. Nach dem Eintreffen der Gelder in der Bank hatte Heitner sie an sich genommen, dem Bank- EKassjerer Fröhlich eine provisorische Quit- tung gegeben und später zur Verschlelerung der Unregelmäßigkeiten dem Kassierer Quit- tungen ausgehändigt, die die Unterschriften von Klibansky, Heitner und Schenkolowski trugen. Letzter habe sich nicht gescheut, die Unterschriften seiner Glaubensgenossen zu fälschen. Auf diesem Wege seien 8 bis 10 Mil- lionen Sperrmark zu Bargeld gemacht wor- den und Schließung der Bank Gläubiger forderungen von 9 Millionen Mark nur eine Aktivmasse von 850 00 DM ohne Pfennig Eigenkapital gegenübergestanden habe. 8 Klibansky und die übrigen zu Gefängnis verurteilten Angeklagten wollen Revision ge- gen die Urteile einlegen. Ungeachtet dessen kann die Anwaltskammer ein Verfahren ge- und Notar sperren. 8 8 „Verschwunden“, so daß bei der Heftiger Streit um Indiens Teilnahme Südkorea droht— Rotchina fordert Zulassung in New Tork NewWw Vork(OP). Der Außenminister Rot- chinas, Tschu en Lai, forderte in einer Rund- funk-Erklärung die Zulassung des kommu- nistischen China und Nordkoreas zu den Korea- Beratungen der UN in New Vork. Ein amerikanischer Sprecher hat diese Forde- rung sofort rundweg abgelehnt. Senator Wiley, der Vorsitzende des Außen- politischen Ausschusses des US-Kongresses, forderte Indien auf, freiwillig auf einen Sitz in der geplanten politischen Korea-Konferenz zu verzichten. Indien habe am Kampf der UN in Korea nicht teilgenommen. Er erinnerte gleichzeitig daran, daß Südkorea seinen Rück- zug aus der Politischen Korea-Konferenz an- gekündigt habe, falls Indien daran beteiligt Werde. Es müsse vermieden, werden, daß sich der Westen wegen dieser Angelegenheit spalte. Der südkoreanische Außenminister lehnte Vor dem Politischen Hauptausschuß der UN- Generalversammlung die Einbeziehung In- diens energisch ab. Er erklärte, seiner Regie- rung wäre es„praktisch unmöglich“, an der Korea-Konferenz teilzunehmen, falls Indien auf der Seite der UN am Konferenztisch säße. Indien unterhalte nicht nur gute Beziehungen zu den Kommunisten, sondern intrigiere mit ihnen gegen die freie Welt. Behandeln die UN den Fall Marokko? Entscheidung am Mittwoch— Ein Dilemma für die USA New Vork(UP). Der Sicherheitsrat der UN hat beschlossen, sich am Mittwoch mit dem Antrag von 15 asiatischen und arabischen Staaten zu befassen, die eine Debatte über die Entwieklung in Marokko fordern. Die Franzosen, die zu dieser Frage noch nicht eindeutig Stellung bezogen haben, wer- den voraussichtlich eine UN- Diskussion über Mre nordafrikanischen Protektorate boykot- ti en. Ein französischer Sprecher erklärte, daß die Situation sich seit dem Boykott im vergangenen Jahre micht verändert“ habe; es erscheine sicher, daß Frankreich dagegen stim- men werde, die Marokkoangelegenheit auf die Tagesordmung des Sicherheitsrates zu setzen. Die antragstellenden Staaten sind jedoch durch die amerikanische Feststellung ermutigt worden, daß die USA über das französische Verhalten besorgt seien. Sie hoffen, daß dies eine stärkere Unterstützung für sie im Sicher- heitsrat bedeuten wird als 1952. Damals hat- ten die USA die Erörterung im Sicherheitsrat Abgelehnt, aber eine Debatte in der Vollver- sammlung befürwortet. Insgesamt müssen sieben der elf Mitglieder des Sicherheitsrates zugunsten des Antrages stimmen, wenn er auf die Tagesordnung des Rates gesetzt werden S0OlI. 5 Gut unterrächteten Kreisen zufolge ist das amerikanische Außenministerium gegenwärtig in einem Dilemma, weil es nicht weis, ob es kür oder gegen den Antrag stimmen soll. Die oritische Delegation wird wahrscheinlich die gleiche Haltung einnehmen wie im letzten Jahre. Damals vertrat sie die Ansicht, daß die IN nicht befugt seien, sich mit Marokko zu befassen, da es sich um eine interne franzö- sische Angelegenheit handele. Staatsminister Lloyd, der die britische Delegation bei den UN führte, begab sich in Urlaub. Seine Ver- tretung übernahm Sir Gladwyn Jebb. Wegen Teilnahme am Volksaufstand vom 17. Juni wurde der 26jährige Gerhard Römer in Magdeburg zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Prälat Franz Hengsbach wurde zum Titular- bischof von Cantano und Weihbischof in Pa- derborn ernannt. Seinen Austritt aus der SpD erklärte der bisherige Bundestagsabgeordnete Happe(Mün- ster i. W), weil die SPD„land wirtschafts- feindlich“ sei.. Fliegende Flugzeugträger Interessante Konstruktion der US-Euftwalfe Washington(OP). Die amerikanische Luftwaffe gab bekannt, daß es ihr gelungen sei, den zehnmotorigen Riesenbomber B-36 in einen„Fliegenden Flugzeugträger“ zu ver- Wandeln. Zahlreiche Versuche hätten erwie⸗ sen, daß es möglich sei, von einem B-36 aus Jagdflugzeuge starten und sie nachher zum „Mutterflugzeug“ zurückkehren zu lassen. Für diese Versuche sei der Jagdbomber F-84 ver- wendet worden, der eine Geschwindigkeit von etwa 1000 Km/h und eine Reichweite von 1300 Kilometern habe, sowie eine Atombombe tragen könne. Durch den Transport mit Hilfe eines„Mutterflugzeugs“ könme die Reichweite bis auf 6000 bis 7000 Kilometer erhöht wer- den. In der Praxis bedeute dies, daß die B-38 den Jagdbomber bis etwa 1000 Kilometer an das Ziel herantragen und ihn dann allein weiterschicken kann. Der Jagdbomber mit seiner größeren Geschwindigkeit und Wen- digkeit ist viel schwerer abzuwehren als der große Bomber. Nach dem Angriff könnte der Jagdbomber zum„Muttberflugzeug“ Zurück kehren und sich von ihm nach Hause tragen lassen, Bei dem jetzt entwickelten Verfahren hängt der Jagdbomber unter dem Großbom- ber an einem ausfahrbaren Gestell. Die B-36 kann ohne weiteres mit dem kleineren Flug- zeug beladen starten und laffden. Sobald der Jagdbomber zum selbständigen Flug startet, Wird das FHaltegestell ausgefahren und die Verbindung gelöst. Bei der Rückkehr zum „Mutterflugzeug“ schiebt der Jagdbomber seine„Nase“ in einen Korb am Faltegestell, Worauf sein Rumpf von einer starken Klam mer erfaßt und dicht unter den Rumpf der B-36 gezogen wird. Deutsche Filme gefallen in Venedig Venedig(UP). Die beiden deutschen Spielfilme„Die große Versuchung“ mit Dieter Borsche und Ruth Leuwerik(Regie Rolf Han- sen) sowie„Vergiß die Liebe nicht“ mit Luise Ullrich, Paul Dahlke und Will Quadflieg Re- 81e Paul Verhoeven) sind bei ihrer Vorfüh- rung auf der 14. Biennale in Venedig gut auf- genommen worden. Die Photographie der „Großen Versuchung“ wurde vom Publikum teilweise mit kritischem Beifall bedacht. Bei „Vergiß die Liebe nicht“ überzeugten vor allem die Leistungen von Luise Ullrich und Paul Dahlke, auch die ausgezeichnete Begleit- musik gefiel. Werl-Häftling entlassen Werl(UP). Die britischen Behörden haben einen weiteren Kriegsverurteilten aus der Haftanstalt Werl entlassen. Dem 4/7 jährigen Heinrich Meister wurde seine auf zehn Jahre Haft ermäßigte Strafe wegen guter Führung und unter Anrechnung seiner Untersuchungs- haft erlassen. Meister war im Januar 1948 Wegen angeblicher Teilnahme an der Tötung von 30 alliierten Staatsangehörigen zum Tode verurteilt, später zu lebenslänglichem Ge- kängnis und dann zu zehn Jahren Haft be- gnadigt worden. Terroristen in Israel bestraft TeI AVI(UP). Dreizehn Personen wur- den von einem zu Gefängnisstrafen von einem bis zu zwölf Jahren verurteilt. Der Anklage zufolge hatten die Terroristen im Februar dieses Jahres einen Sprengstoff- Anschlag auf die sowie- tische Gesandtschaft in Tel Aviv verübt. Die- ö ser Zwischenfall hatte damals zum zeitweisen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern geführt. Außerdem hatten sie versucht, eine Bombe in die tsche- choslowakische Gesandtschaft zu werfen und Buchläden in Brand zu stecken, die kommu- mistische Publikationen verkauften. Scheel in Linz verurteilt Linz(OP). Ein Linzer Volksgerichtssenai hat entschieden, dag das Vermögen des ehe- maligen Gauleiters von Salzburg, Dr. Gustav Adolf Scheel, verfallen ist. Scheel lebt zur Zeit in Hamburg. Ein von den österreichischen Behörden gestelltes Auslieferungsverfahren war von den amerikanischen Behörden in Deutschland abgelehnt worden. Das öster- reichische Gericht erklärte Scheel im Sinne des Kriegsverbrechergesetzes für schuldig und sprach den Verfall seines in Gsterreich befindlichen Vermögens aus. Endlich ein Termin gegen Hrnecek München(UP). lumgstermim festgesetzt. Der 38jährige che- malige Oberleutnant der tschechischen Gen- darmerie war am 10. Juli 1952 in München verhaftet, jedoch später gegen Kaution wie- der auf freien Fuß gesetzt worden. Die An- Klageschrift wirft ihm sechs in Mittäterschaft begangene Morde und zwei schwere Körper- verletzungen, sowie 33 leichtere Körperver- jetzungen vor, die er als stellvertretender Kommandant des KZ Budweis zwischen 1945 und 1947 an Sudetendeutschen begangen ha- ben soll. KP-Tumulte vor Hasper Hüttenwerk Hagen(UP). Vor dem Haupteingang der „Hüttenwerk Hagen-Haspe A. G.“ ist es zu Tumulten gekommen, die von kommunisti- schen Elementen veranlaßt worden sind. Am Dienstag finden im Hüttenwerk Haspe Neu- Wahlen zu dem vor einiger Zeit aufgelösten, stark kommunistisch durchsetzten Betriebs- rat statt. Kommunistische Agitatoren schlugen bei den Tumulten u. a. einen Flugblattverbei- ler des DGB nieder und verletzten ihn. Ein Upberfallkommando mußte die Ruhe wieder herstellen. — Die zweite Hilfsaktion ft Sowjetzone beginnt am 27. August in Berlin 4 „ Die Deutsche Verkehrsausstellung in Mün- 5 chen wurde bis jetzt von 1,5 ten besucht; die bis 11. Oktober. e Israelischen Militärgericht Gegen den Tschechen Vaclav Hrnecek, der unter mehrfacher An- Klage des Mordes steht, wurde vom Us-Ge- richt in München der 26. August als Verhand- der Hagener Polizei tür Bewohner der bis zum 3. Oktober sollen täglich etwa 100 000 1 n ee. Seen o: 0 8 85 888 — 2 . = 5—— D SS S SS 8 7 155 5 0 Südweſtd. Rundſchau Matterhorn-Opfer in Heidelberg beigesetzt Heidelberg(sw). Unter starker Anteil nahme der Bevölkerung sind auf dem Fried- hof in Heidelberg-Neuenheim Bernhard und Anton Neumann beigesetzt worden. Beide Batten am 5. August bei der Besteigung des Matterhorns den Tod gefunden. Bei der glei- chen Besteigung des Matterhorns waren auch der Student Franz Neumann, der älteste Bru- der der beiden Verunglückten, und Alfred Dietrich, ebenfalls aus Heidelberg, tödlich ab- gestürzt. Die Suche nach ihnen wurde erst kürzlich aufgegeben. Schwer verletzt auf der Bahnstrecke PfOrz heim(Isw). Auf der Bahnstrecke zwischen Eutingen und Pforzheim wurde ein 40 Jahre alter lediger Mann aus Pforzheim schwer verletzt aufgefunden. Er wurde sofort Ins Städtische Krankenhaus Pforzheim einge- Hefert, wo ein schwerer Schädelbruch und Brustverletzungen festgestellt wurden. Die Untersuchung des Unfalls ist im Gange, die Ursache konnte jedoch noch nicht festgestellt werden. Tunnels werden abgesenkt Bruchsal(sw). Die beiden Eisenbahn- tunnels zwischen Heidelsheim und Bruchsal an der Bahnstrecke Stuttgart— Heidelberg müssen abgesenkt werden, da sie im gegen- Wärtigen Zustand im Profil für den elektri- schen Betrieb zu niedrig sind. Nach Tiefer- legung der Geleise im Bereich der Tunnel Kann der erforderliche Sicherheitsabstand der Fahrdrahtleitungen von den Tunnelwandun- Sen erreicht werden. Die Vorbereitungen für die Tieferlegung der Geleise haben bereits Pegonnen. Vier Amerikaner schwer verletzt Buchen(sw). In Krautheim an der Jagst stürzte ein amerikanischer Lastkraftwagen über eine zwölf Meter hohe Böschung in den Klingenbach. Vier amerikanische Soldaten Wurden dabei schwer verletzt. Sie mußten in das amerikanische Lazarett in Würzburg ein- geliefert werden. Den Bruder schwer verletzt Müllheim(Isw). In einer Gemeinde des Kreises Müllheim gerieten zwei 17 und 22 Jahre alte Brüder miteinander in Streit, der in eine üble Schlägerei ausartete. Dabei ver- letzte der ältere den jüngeren Bruder mit einem Besen so schwer, daß der junge Mann ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Seine Verletzungen sind lebensgefährlich. Kehl wählt am 20. September Fehl(sw). Die Neuwahl des Kehler Stadt- rates ist nun endgültig auf den 20, Septem- ber festgesetzt worden. Die Wahl findet nach dem derzeit geltenden Rommunalwahlrecht Statt, nach dem auch die allgemeinen Kom- munalwahlen im November vorgenommen werden. Dr. Werber beschuldigte Reinbold Maier Karlsruhe(ZS). Auf einer Wahlkund- gebung der CDU in Karlsruhe, in der auch Bundeswirtschaftsminister Dr. Erhard sprach, erklärte Dr. Werber, er habe nach der Unter- redung zwischen Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maier und Dr. Schäffer im Karlsruher Schloßhotel eine Rücksprache mit dem Bun- desfinanzminster gehabt, um den Grund des Zusammentreffens zu erfahren. Dr. Schäffer Soll dabei erklärt haben, Maier hätte von ihm Aufhebung der Oberfinanzdirektionen Karlsruhe und Freiburg gefordert. Als Dr. Schäffer die Forderung des badisch-württem⸗ bergischen Minister präsidenten zurückwies, abe sich Maiers Forderung auf Aufhebung der Oberfinamzdirektion Freiburg beschränkt. Aber auch auf dieser Linie habe man keine Einigung erzielen können, und Bundesfinanz- minister Schäffer habe schließlich erklärt, daß der heutige Zustand erhalten bleibe. Karlsruher Abordnung in Wien KarIS Truhe Gdsw). Der Stadtrat für Bau- Angelegenheiten der Stadt Wien, Thaller, be- grüßte den Oberbürgermeister von Karlsruhe, Günther Klotz, und den Stadtbaudirektor Merz, die in Wien eingetroffen waren. Die Karlsruher Gäste wollen in Wien vor allem den sozialen Wohnungsbau studieren. Der Oberbürgermeister und sein Stadtbaudirektor wurden von Stadtrat Thaller über die wich- tigsten Richtlinien im Wiener städtischen Bau- wesen informiert. Während einer Rundfahrt besuchten sie verschiedene Siedlungen. Neue Spielzeit der Karlsruher„Insel“ Karlsruhe sw). Mit der Aufführung des Volksstückes„Magdalena“ von Ludwig Thoma hat das Karlsruher Einraumtheater „Die Insel“ am Samstag die Spielzeit 1958/54 eröffnet. Die Inszenierung besorgte Heinrich Wildberg, der früher dem Badischen Staats- theater Karlsruhe angehörte. In der ersten Spielwoche, einer„Woche deutscher Autoren“ werden außerdem„Die Stunde Null“ von Friedrich Kolander und„Fährten“ von Fer- dinand Bruckner aufgeführt. Als Urauffüh- rungen werden die Einakter„Kinder der Rennbahn“ und„Zwischen fünf und sechs“ von Walter Gutkelch herausgebracht. Im Rhein ertrunken Karlsruhe(sw). Ein 18 Jahre altes Mäd- chen aus Karlsruhe ist beim Baden im Rhein in der Nähe von Stein ertrunken. Das Mäd- chen hatte Sich, obwohl es nicht Schwimmen konnte, zu weit in den Strom hinaus gewagt bis an eine Stelle, wo das Flußbett steil ab- Fällt. Dort versank es plötzlich in den Fluten Wasser versorgungsanlage für 500 000 DM Wolfach(sw). Der Gemeinderat von Biberach im Kreise Wolfach hat jetzt end- Sültig dem großzügigen Neubau der Wasser- . ö 5 immt. Das Vorhaben 50⁰ l I 88 denen 125 00 DM durch eine Staatsbeihilfe aufgebracht werden. Die Hauptlast des Projekts trägt jedoch die Gefängnis für ungetreuen Angestellten Landau(rp). Vom Schöffengericht Landau e Sin 25 jähriger ehemaliger Sparkassen- Angestellter aus Edenkoben wegen schwerer Amtsunterschlagung, Betruges, Untreue, Ur- Kundenfälschung und Urkundenbeseitigung zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr neun Monaten und einer Geldstrafe von 1000 DM Verurteilt. Der Angeklagte hatte in seiner Eigenschaft als Zahlstellenleiter in den letz- ten Jahren bis zu seiner Verhaftung im April dieses Jahres 12 000 PM unterschlagen und für sich verbraucht. Medizinisches Gutachten soll klären Neustadt/ Weinstraße(Irp). Der Vertei- diger des 50 jährigen Stellwerksmeisters Emil Beiser, der für den Verkehrsunfall am 1. Au- gust verantwortlich gemacht wird, bei dem an einem Bahnübergang bei Neustadt ein Französischer Offizier und zwei Soldaten ge- tötet wurden, erklärte, daß bei der Rekon- struferung des Unfalls noch eine Zeitspanne von einer Minute zu klären sei. Dies sei nach seiner Ansicht nur durch das Gutachten einer neurologisch-psychatrischen Klinik möglich. Er werde beim französischen Gericht in Neu- stadt ein Beweisangebot einbringen, daß der Unglücksfall Glied einer Kette sei,„in der Physische Fehlleistungen eintreten“. Bischof besucht Zisterzienser-Abteien Kaiserlautern Grp). Der Bischof von Speyer, Dr. Isodor Markus Emanuel, der rheinland- pfälzische Ministerpräsident Peter Altmeier und Kultusminister Dr. Albert Finck, der ehemalige bayerische Staatsminister Alois Hundhammer sowie Vertreter der französi- schen Besatzungsmacht und der kommunalen Behörden besuchten anläßlich der Gedenk- woche zum 800. Todestag des Heiligen Bern- hard von Clairvaux die ehemaligen Zister- Zienser-Abteien Eußerthal bei Annweiler und Otterberg bei Kaiserslautern. Die Abteien Waren im 12. Jahrhundert von Zisterzienser- Orden gegründet worden, dessen bedeuten- Ster Vertreter der Heilige Bernhard war. Die Gäste wurden vom Bistums archivar Lutz ge- führt und besichtigten vor allem die beiden Kirchen der alten Abteien. Landes versammlung am 16. September Aufnahme der Verfassungs- Beratungen Stuttgart(Is vr). Der Altestenrat der Verfassunggebenden Landesversammlung von Baden- Württemberg hat beschlossen, die näch- ste Plenarsizung der Landesversammlung am 16. September, zehn Tage nach der Bundes- tagswahl, abzuhalten. Die Tagesordnung wurde noch nicht im einzelnen festgelegt. Außerdem sprach sich der Altestenrat dafür aus, daß die Verfassungs-Beratungen in der Woche nach dem 16. September wieder auf- genommen werden sollen. Es ist geplant, bis Stwa Mitte Oktober jede Woche zweimal, mittwochs und donnerstags, zu tagen. Kesselrings Ju 52 fliegt Liebesgaben Stuttgart(Isw). Zum ersten Male seit Kriegsende landete auf dem Stuttgarter Flughafen Echterdingen wieder eine Ju 525 die heute in schwedischen Diensten steht. Die Maschine, die schwedische Liebesgaben für Griechenland geladen hatte, befand sich auf dem Flug von Stockholm nach Athen. Nach Angaben des Piloten wurde die Maschine während des letzten Krieges von Feldmar- schall Kesselring geflogen. Sie war später vorübergehend im finnischen Luftverkehr eingesetzt. Seit einiger Zeit fliegt sie für Schweden. Adenauer sprach in Speyer Völkerverständigkeit im Geiste des Heiligen Bernhard Speyer(UP). Zum Abschluß der Veran- staltungen aus Anlaß des 800. Todestages des Heiligen Bernhard von Clairveaux fand im Dom von Speyer in Gegenwart Bundeskanz- lers Dr. Adenauer sowie geistlicher und welt- licher Würdenträger aus Deutschland und Frankreich ein Festakt statt. Der Vorsitzende des Euro! chen Verfassungsausschusses, Dr. von Brentano, umd der Präsident des Zentral- Komitees Deutscher Katholiken, Fürst Karl von Löwenstein, gaben dem Wunsche Aus- druck, daß das mit der Grundsteinlegung der deutsch- französischen Kirche in Speyer be- gonnene Gemeinschaftswerk zur Verwirk- lichung des europäischen Gedankens beitra- gen möge. Sie forderten das deutsche und framzösische Volk auf, im Geist des Heiligen Bernhard für die europäische Aufgabe ihre ganze Kraft einzusetzen. Danach vertrat der Bundeskanzler in einer Ansprache vor einer 30 00köpfigen Menschen- menge zf dem Platz vor dem Dom die Auf- fassung, laß die augenblicklichen Spannungen in der Welt auf den Gegensatz zwischen Ma- terialismus und Christentum zurückzuführen sei. Er forderte das deutsche Volk auf, sich auf die Seite des Christentums zu stellen, um Frieden umd Freiheit in der Welt zu sichern. „Nicht alle Tassen im Spind“ Ludwigshafen(rp). Die Ludwigshafe- ner Kriminalpolzei ist einer neunzehnjährigen Angestellten auf die Spur gekommen, die in einer Ludwigshafener Glas- und Porzellan- großhandlung in der Zeit von April bis Juni rund 300 Sammeltassen mit den dazugehörigen Untertellern ihrem Arbeitgeber gestohlen hat. Die Polizei versicherte, daß das junge Mäd- chen die Tassen nicht für ihre Aussteuer zu- sammengestohlen hat, sondern um zu Geld zu kommen. Auch die Hehlerin konnte inzwischen ermittelt werden. Der Schaden des Arbeit- gebers beträgt 1200 DM. Lebensrettender Sprung ins Wasser Landstuhl Grp). Ein unfreiwilliges Bad nahm ein älterer Einwohner der Gemeinde Kindsbach bei Landstuhl im Kindsbacher Wei- Ber. Durch einen Sprung in den Teich rettete sich der Mann vor dem Uberfahrenwerden durch ein in rasender Fahrt ankommendes Motorrad. Dieses drängte ihn soweit ab, das ihm nur noch die Wahl blieb zwischen einem Bad in voller Kleidung und der Uberführung ins Krankenhaus. Der Kradfahrer fuhr wei- ter, ohne sich um den Mann zu kümmern. Das Kennzeichen der Maschine konnte notiert werden. — Calcale Nundocliau SSS Hh————b—b——ĩ—— Bunte Früchte in den Körben Körbe, Taschen stehen bereit, um aufzu- nehmen all die bunten, leckeren Früchte, die der Garten und das Feld uns beschert Hat. Aufgehäuft bis an den Rand Stiege an Stiege auf den Märkten und warten auf deine Hand. Rot und gelb, blau und grün, ja golden prangt es Uns entgegen und wo kann größer solcher Segen sein. Zwischen letzten Blütensternen Astern, Dahlien, Sonnenblumen— ruhen All die Gartengaben. Apfel, Pflaumen, Birnen süß und herb, Bohnen, Gurken, Kräuter duftend und voller Kraft, alles hat die Erde und die Sonne her- beigeschafft. Den Buben und Mädels wässert der Mund. Leckere Früchte sind immer gesund und wol- jen gegessen sein. Ihr lieben Frauen nehmt den großen Henkelkorb an den Arm und holt heim die saftige Kost. Arm sind wir nicht mehr, wir haben Zucker und Feuer, das Obst ist billig und nicht allzu teuer simd Glas und laschen. Unter Deckel und Korken speichern Wir auf, was der Gaumen und Magen in den dunklen Tagen braucht, um frisch zu bleiben, bis die Sonme wieder kommt und die ersten Beeren wachsen. „Egt mehr Obst!— ein altes Wort, aber es ist nichtig und dauert fort. — r Die Hundeſportler feiern Erſtmals nach dem Kriege treten die Secken⸗ heimer Hundeſportler mit einer größeren Veranſtaltung vor die Oeffentlichkeit. Sicher hat ſich ſchon mancher Tierliebhaber über⸗ zeugen können, wie ernſt es die Hundezüchter mit der Ausbildung ihrer vierbeinigen Freun⸗ de nehmen, die dam in Notfällen als wahre Freunde ihre Hilfstätigkeit unter Beweis ſtellen. Denken wir doch nur an die Hilfe⸗ leiſtungen in den Bergen, wo der feine Tier⸗ inſtinkt lange vor den menſchlichen Hilfs⸗ mitteln Leben retten hilft. Oder denken wir an die Notzeit des Krieges, wo Kamerad Hund an der Front und bei den Bomben⸗ angriffen unſchätzbare Dienſte leiſtete. Und in der Nachkriegszeit iſt der Hund zu einem unentbehrlichen Helfer und Freund unſerer Kriegsblinden geworden, die er durch alle Fährniſſe des täglichen Lebens ſicher geleitet. Unter dieſen wenigen Aſpekten iſt es ver⸗ ſtändlich, wenn unſere Hundeſportler dieſe ſtillen Leiſtungen unſever vierbeinigen Freun⸗ de einmal für einen Tag bewußt in das Licht der Oeffentlichkeit ſtellen. Im Rahmen eines Parkfeſtes, das den kommenden Sonntag über im Schloßhof ſtattfindet, werden die beſten Gebrauchshunde von Mannheim und Um⸗ gebung ebenſo zu ſehen ſein wie eine gewiß attraktive Vorführung der Blindenführ⸗ hundſchule in Oftersheim, die einen Abſchnitt der dort geleiſteten Arbeit zeigt. Dem Publi⸗ kum iſt weiter Gelegenheit geboten, ſich ſelbſt den ſchönſten und liebſten Hund als Preisrichter auszuwählen. Und von den kleinſten Schoßhündchen bis zum großen Bern⸗ hardiner ſteht die ganze Skala der„Wau⸗ Wau⸗Bewegung“ parat, um die Beſucher zu erfreuen. Aber auch die geſellſchaftliche Note hat es den Hundefreunden angetan, denn Toni Haag mit ſeinem Enſemble und die Kapelle Schary werden nach all den lehrhaf⸗ ten Eindrücken des Tages für eine gemüt⸗ liche Stimmung ſorgen. 0 i Augen auf im Straßenverkehr „Ein Ihnen gut Bekannter“ Da bringt der Postbote am frühen Mqygen einen Brief. Einen weißen, ganz harmlos aus- sehenden Brief. Man kennt die Schriftzüge auf dem Umschlag nicht, ein Absender ist ebenfalls nicht angegeben. Man nimmt den Brief mit zum Frühstückstisch und legt ihn Vor sich. Was wird er enthalten? Die Schrift ist streng und steif. Dann öffnet man den Brief. Man hält schließlich einen Bogen in Händen und kann lesen, was für ein unglaub- lich roher und böser Geselle man ist. Recht zweideutig klingende Schmeicheleien werden einem an den Kopf geworfen und der Schrei- ber hält mit seiner Meinung nicht zurück. Er findet eine Untat nach der anderen und häuft auf unser ahnungsloses Herz ein ganz gewaltiges Schuldkonto. Interessiert man sich aber für den Absen- der dieses Schreibens, für den Namen der Person, so findet man, daß niemand unter- schrieben hat. Da steht vielleicht„Ein Ihnen gut Bekannter“ oder„Einer für Viele“ oder „Einer, der es gut mit Ihnen meint“. Der Schreiber hat sich hinter der Anonymität ver- borgen, man kann ihn nicht erreichen, kann sich nicht mit ihm auseinandersetzen, kann Sich nicht verteidigen. Man kann sich nur är- gern oder man kann nur lächeln. Es ist nun gut, das Letztere zu tun. Denn jedes Argern hat keinen Zweck, da man weiß, daß anonyme Schreiben immer aus dem Gefühl des Hasses oder der Zwietracht geschrieben werden. Ein Mann, der voll und ganz zu seinen Wor- ten stehen kann, der unterschreibt mit seinem Namen und gibt dadurch seinem Schreiben noch das Siegel der Gerechtigkeit und der Ehrlichkeit. Nur feige Naturen schreiben ano- nyme Briefe. Menschen, die das Lichit scheuen, immer und ewig zwischen zwei Meinungen hin und her pendeln, Menschen, die nie eine eigene Meinung vertreten können und deren Charakter dunkel und unklar ist, verber- gen sich hinter der Anonymität. Anonyme Schreiben wandern in den Papierkorb. Sie Werden nicht beachtet und sind deshalb völlig ö r ernsten Anregung und einer ehrlichen Kritik ist jeder zugänglich, wenn Anonyme Schreiben entstehen Behördensegen für Mannheim Mannheim sw). Der Stadt Mannheim, e sich als zweitgrößte Stadt des Land Jahrelang bemüht, von dem„Behördensegen“ des neuen Bundeslandes Baden- Württemberg Stwas Abaubekommen, sind jetzt vom Arbeits ministerium in Stuttgart wenigstens drei de- tachierte Kammern des Oberversicherungs- amtes Karlsruhe zugesprochen worden. Die RKammerm sollen bis zum 15. Oktober in Mann- beim eingerichtet sein. Mannheim war früher Sitz des Oberversicherungsamtes. Wie das Arbeitsminis terium der Stadtver- Waltung weiter mitteilte, soll voraussichtlich Zum 1. Januar 1954 in Mannheim ein Sozial Sericht errichtet werden, das in seinen Zu- ständigkeiten dem früheren Oberversiche- Tungsamt Mannheim entspricht und das eine Vermehrung der jetzt für Mannheim be- stunmmten Kammern um drei weitere Kam- mern bringen würde. Außerdem ist in Aus- sicht genommen, das nach dem neuen Sozial- gerichtsgesetz zu bildende Lendessozialgericht in Mannheim einzurichten. Beim Schmuggeln am„Schiebereck“ festgenommen Mannheim dsw). Wegen Megalen An- Kaufs einer Stange amerikanischer Zigaretten am Mannheimer„Schlebereck“ an der Rur- Pfalzbrücke wurde ein 56jähriger Zollober- Inspektor des Hauptzollamtes Ludwigshafen Rhein vom Mannheimer Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 150 DM verurteilt. Von der Anklage einer falschen Anschuldigung wurde der Angeklagte freigesprochen. Als der nicht vorbestrafte Oberinspektor im August 1952 in Mannheim Einkäufe machte, kaufte er bei einem amerikanischen Soldaten, mit dem er auf der Straße ins Gespräch kam, für 13 DM eine Stange mit 200 unverzollten Zigaretten. Zwei junge Beamte der Zollfahndung hatten dieses Geschäft ihres ihnen noch unbekann- ten Vorgesetzten beobachtet. Sie waren bei der Kontrolle höchst überrascht, in ihm einen „Kollegen“ zu finden. Während der Fahrt zum Hauptzollamt versuchte der Angeklagte, einen der Beamten zu überrede- ch ein Auge zuzudrücken“. Bei seinen Vernehmungen bes hauptete der Zolloberinspektor, der im Au- Sust wegen dieses Vorfalls sofort suspendiert Wurde, er habe die Zigaretten am nächsten Tag gleich zur Verzollung anmelden wollen. Er habe sich ausgerechnet, dag auf die 200 Gümmstengel Stwa 70 DM Zoll entfielen. Da- mit wäre der Preis für eine der Zigaretten, die er angeblich für„besondere Gàste“ re- Serviert haben wollte, auf 41 Pfenni— kommen. N Schafe und Schäfer verschwanden Mannheim(lIsw). Aus einer bei Mann- heim weidenden Schafherde waren auf rät selhafte Weise sieben Schafe verschwunden. Kurze Zeit später fehlte auch der Schäfer. Später stellte er sich einer auswärtigen Po- lizeidienststelle, bei der er gestand, die Schafe, die einen Gesamtwert von 700 DM hatten, gestohlen zu haben. Zuschüsse zur Reblausbekämpfung gefordert — GswV). Der Finanzausschuß der Verfassunggedenden Landes versammlung hat einen Antrag des Landwirtschafts- und Er- nährungsausschusses gebilligt, in dem die Re- gierung aufgefordert wird, die den südbadi- schen Winzern bereits in Aussicht gestellten Zuschüsse zu den Kosten der Reblausbekämp- kung und der Umlegung in den Staatshaus- Haltsplan einzustellen. Außer den bisher zur Reblausbekämpfung bereitgestellten Geldern sollen weitere Mittel zur Verfügung gestellt Werden, die der Umstellung auf widerstands- fähige Pfropfreben dienen. Schließlich wird die Regierung ersucht, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der eine Anderung des badischen Landesgesetzes über die Erhebung einer Wein abgabe zugunsten der Reblausbekämpfung vorsieht. —— Hauptſaiſon für Pflaumen und Zwetſchen hat eingeſetzt. 85 In allen Hauptanbaugebieten des Bundes⸗ gebietes iſt die Ernte für dieſe beiden Stein⸗ obſtarten in vollem Gange. Aus Süd⸗ und Weſtdeutſchland werden täglich ganze Züge abgefertigt. Pflaumen und Zwetſchen ſind wegen ihres Aromas und wegen ihres Ge⸗ haltes an, natürlichem Fruchtzucker ſowohl für den Friſchverkehr als auch für die ver⸗ ſchiedenartigſten Zwecke zu verwenden. Nicht bei allen Obſteczeugniſſen verſpricht die diesjährige Ernte ſo überdurchſchnittlich gut zu werden. Dagegen ſtehen aber gerade jetzt für einen beſchränkten Zeitraum Pflaumen und Zwetſchen reichlich, und was für die Hausfrau mit das Wichtigſte iſt, auch beſon⸗ ders preiswert zur Verfügung. Erwähnt ſei nur die Verarbeitung zu dem beliebten Zwet⸗ ſchenmus oder zu Marmelade, die Zuberei⸗ tung zu Kompott, die Verwendung als Be⸗ legfrüchte auf Backwaren und nicht zuletzt die bilägſte Form der Haltbarmachung: das Dösren, das auch die Hausfrau ohne große Schwierigkeiten vornehmen kann.. Wettervorhersage Mittwoch heiter oder leicht bewölkt, trok- ken, Tageshöchsttemperaturen Über zwanzig grad. Schwache bis mäßige Winde aus süd- chen Richtungen. Donnerstag Wolkiger, wie- der wärmer, vorausischtlich nicht ganz nie- derschlagsfrei. 5 5 5 Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 12 er⸗Wette brachte bisher die höchſten Quoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ Zwischen Kehl und Straßburg Täglich 31000 Grenzgänger aus Frankreich — Deutschland ist billiger „Wir werden jetzt jedes Jahr nach Deutsch- and kommen“, versicherten englische, Hollän- dische und belgische Touristen, che sie nach Beendigung der Zollformalitäten am Kehle Grenzposten vorbei in Richtung Straßburg Weiter fuhren, Erstens sei ein Ferienaufenthal. in Deutschland billiger als in Italien oder in der Schweiz und zweitens„ist es inn Schwarz- wald am schönsten“. „Gottseidank, daß wir wieder in Deutsch- Jamd sind“, seufzten auch zwei GIs, die ihn Gepäck von Straßburg her über die Brücke geschleppt hatten.„Einmal und nicht wiede mach Frankreich, der Streik hat unserer Fe- Menlaume den Rest gegeben“, meinten sie. In Kehl, der wichtigsten Grenzübergangs- Stelle zwischen der Bundesrepublik und Frank- reich wissen auch die deutschen Zöllner ein Lied vom französischen Streik zu singen.„Am 14., 15. und 16. August, als sich unsere fran- Zö6sischen Kollegen auf ihre Fahrräder schwan- gen und aus Sympathie mitstreikten, hatten Wir hier einen Mordsbetrieb“, berichten die deutschen Zollbeamten. Der Fußgängerverkehn stieg von 900 Personen täglich sprunghaft bis Auf 31 000 Grenzgänger an. Kflometerweit bis nach Straßburg hinein stand eine riesige Wa- genkolonne. Eine sorgfältige Kontrolle Wan Völlig ausgeschlossen. Die Kehler Ladenbesitzer machten die bester Geschäfte, denn die Kunden aus Frankreich kauften beinahe die Läden leer. Angefangen von Butter, Fleisch, Wurst über Fotoapparate bis zu Kühlschränken wurde alles gekauft Die bumdesdeutschen Lebensmittel sind im- merhin um etwa ein Drittel billiger als iz Frankreich, und bei den anderen Waren lie gen die Preisverhältnisse ähnlich. Viele Be sucher erschienen sogar ein zweites Mal ii Kehl, weil sie beim erstenmal„vergessen Hatten, sich neu einzukleiden. „Hamsterei haben wir nicht festgestellt. Wi werden die Leute aber auch nicht himdern hr Geld in Kehl anzulegen“, argumentierte die deutschen Schlagbaumwächter.„Das Ge Schläft mres Lebens“ machten jedoch nach Be richten der Kehler die Taxifahrer, die aud! an Straßburg zugelassen sind. Seit Beginn de Streiks pendeln sie Tag und Nacht zwischel den beiden Städten hin und her. Seit dem 1. Juli, als für die Franzosen de Visumzwang aufgehoben wurde, hält der Tou ristenstrom Über die Kehler Rheinbrücke un vermindert an. Die deutschen Urlauber je doch, die sich für einen Tag wenigstens Straß burg ansehen wollen, müssen am Schlagbaun enttäuscht umkehren, wenn sie nicht Paß um Visum vorweisen können. Von der Paßkon trolle, die von sprachgewandten Beamten de Bundesinnen ministeriums vorgenommen wird erfahren sie dann, daß eine Lockerung de Visumzwanges von französischer Seite„au Sicherheitsgründen“ abgelehnt werde. Frank reich wolle sich im erster Linie gegen das Eim, drimgen kommunistischer Elemente schützen 5( Engere organisatorische Bindung der OD Stuttgart(sw). Die bisherige Arbeits- gemeinschaft der vier südwestdeutschen Lan- des verbände der CDU hat vor kurzem eine moch engere organisatorische Eindung erfah- ren. Wie bekannt wird, wurde eine Landes- zeitung der„CDU im Baden- Württemberg“ gebildet, die aus den Vorsitzenden der vier südwestdeutschen Landesverbänden besteht. Der geschäftsführende Vorsitzende Wechselt Viertel jährlich, Zur Zeit hat dieses Amt Wil- helm Simpfendörfer Nord württemberg) inne. Außerdem verfügt die süd westdeutsche CDU jetzt auch über einen Landesausschuß, dem je Vier Vertreter der einzelnen Landesverbände sowie die Landesvorsitzenden angehören. Vom Sperrt Fußball. FJygg. 98 Seckenheim— Mic Mannheim 7:1 Die 2. Mannſchaften 4:3 Am vergangenen Sonntag hatten die Blau⸗ Weißen obigen Gegner zu Gaſt, der eine überraſchend hohe Niederlage mit nach Hauſe nehmen mußte. Lediglich in der erſten Vier⸗ telſtunde konnten die Gäſte aus Mannheim das Spiel einigermaßen offen geſtalten. Doch ab dem 2. Drittel der erſten Halbzeit kamen die MTG ler buchſtäblich unter die Räder. Trotzdem die 98 er einige Nachwuchskräfte mit von der Partie hatten, welche ſich üb⸗ rigens gut bewährten, konnte die eingeſpielte Elf der Mannheimer nichts ausrichten. Das Reſultat hätte leicht zweiſtellig ausgehen können. Für die Einheimiſchen traf Ries viermal und Becker, Daub und Schmitt je einmal ins Schwarze. Am kommenden Sonntag treffen nun die 98 er im Wörtel auf den Spitzenreiter in der letzten Saiſon, den ASW Schönau. Hier wird ſich ſiche lich gleich ein ſchweres Rennen um die Punkte entfachen. Seckenheims Sportan⸗ hänger erwarten mit großem Inte eſſe dieſen Kampf. 8 Handball. Tech Birkenaus Kanterſieg gegen TV 1898 21:7(8:3) Ein herrliches Spiel lieferten ſich obige Geg⸗ ner auf dem ſchön gelegenen, ſauberen Spiel⸗ feld des TSch Birkenau. Schon die zweiten Mannſchaften ſtanden einen ſpannenden, wechſelſeitigen Kampf durch. Seckenheim in den erſten 30 Minuten mit nur 9 und die zweite Hälfte mit 10 Mann ſpielend, ran⸗ gen ihrem Partner alles ab. Sie boten gleiche Leiſtungen. Eine anſehntiche Zuſchauermenge umſäumte den Platz, als die erſten Mannſchaften, an⸗ geführt von einem Unparteiiſchen aus Frank⸗ furt, das Spielfeld betraten. Stürmiſch war ihre Begrüßung. Gleich zu Beginn bot Bir⸗ kenau alles auf, um davonziehen zu können. Damit hatten ſie auch bald Erfolg und ſchoſ⸗ ſen nacheinander 3 Tore, ehe der Gaſt den e ſten Treffer anzubringen vermochte. Das Spiel lief auf vollen Touren. Seckenheims Spieler konnten Anſchluß im Feldſpiel fin⸗ den. Ihre Arbeit wurde nicht gelohnt, da der abſchließende Torſchuß ausblieb. Auf und ab wog der Kampf, bei dem Birkenau mit ſeinen Sprungwürfen ſchußſichere Tore nach⸗ einander erzielen konnte. TV 98 konnte we⸗ niger erfolgreich ſein. Beim Stand von 813 e folgte der Seitenwechſel. Nach den Ruheminuten wurde der Punkte⸗ kampf fortgefetzt und ließ auf beiden Seiten keine Ermattung erkennen. Seckenheim konnte mit ſeinem Spieleifer nichts zahlenmäßiges erreichen. Sie fanden mit ihren Schüſſen nicht immer das Tor und wenn ihr Schuß nicht plaziert ſaß, wurde er eine Beute des guten Tol hüters von Birkenau. Sogar war 98 nicht mächtig, drei 13m Würfe zu verwan⸗ deln. Auf der Gegenſeite ſchoſſen alle Stür⸗ mer und Läufer aus allen Lagen. Sie waren ſchußſiche er und ihr Wurf faſt ausnahms⸗ los gut plaziert. So brachten ſie das zahlen⸗ mäßig hohe Torergebnis zuwege. Am Ende trennte man ſich mit dem 21:7 Ergebnis. Das Spiel bot alle Reize und war ein guter Auftakt für Birkenau, deſſen Mannſchaft mit den beſten Meiſterausſichten gewappnet iſt. Die 2. Mannſchaften 10:7. 0 TB Jahn— Polizei Mannheim 9:15(4:7) Der Start in die Verbandsrunde ſtand unter keinem glücklichen Stern. Nicht weniger als drei Spieler mußten in letzter Minute erſetzt werden. Dies machte ſich insbeſondere im Sturm bemerkbar, der ſich kaum zu einer geſchloſſenen Leiſtung fand. Das Spiel ſelbſt wurde beiderſeits fair durchgeführt, und trotz des Handicaps der Turnerbündler hatten ſie die gleich guten Torgelegenheiten wie die Polizei, konnten ſie aber nicht in dem Maße verwerten wie Letztere, die vor allem in Vetter(ehem. Tv. Roth) einen routinierten Torjäger beſitzen. 6* Die zweite Mannſchaft konnte ihr Spiel ſicher gewinnen. Die 2. Mannſchaften 15:10 SV 07 Seckenheim— TV Edingen 8:13(5:8) Der erſte Spieltag brachten den 07 ern gegen den Favoriten TV Edingen die erſte Niederlage, die bei etwas mehr Konzentra⸗ tion in der Sturmrei“e hätte vermieden wer⸗ den können Die F inferreihe der Gäſte hin⸗ gegen w. im Auswerten der Torchancen weitaus glücklicher. Allerdings hatten die 07 ee das Pech, gleich im erſten Spiel mit Erſatz antreten zu müſſen, was gegen die ſtarke Edinger Elf ein großes Handicap war. Edingen ging mit 0:2 in Führung, ehe die 07er den erſten Treffer anbringen konn⸗ ten. Dann zogen die Gäſte auf 1:4, und nach 2 Treffern dedr 07er auf 3:8 davon. Die letzten Minuten der erſten Halbzeit ge⸗ hörten dann den 07 ern, die in dieſer Zeit⸗ ſpanne noch 2 Tore aufholen konnten. Nach der Pauſe änderte ſich am Spielverlauf nicht ſehr viel und die 07er konnten den 5 Toren der Edinger nur noch 3 Tore entgegenſetzen. Das Spiel der 2. Mannſchaften endete — 1314 für den TV Edingen. Ten Hoff wieder K. o.-Sieger Der deutsche Schwergewichtsbexer Hein ten Hoff konnte seinen vierten Start in den Ver- einigten Staaten in Newark zu einem neuen eindrucksvollen Erfolg gestalten. Der Amerika- ner Jimmy Rousse wurde vom Ringrichter nach 2:24 Minuten der fünften Runde aus dem Kampf genommen und ten Hoff zum Sieger durch tech- nischen K.o. erklärt. Belgier gewannen Lüttich-Rom-Lüttich Bei der 5500 Km langen Nonstopfahrt Lüttich Rom Lüttich vermochten die deutschen Porsche fahrer ihren Vorjahressieg nicht zu wiederholen. Obwohl am Wendepunkt in Rom Frankenberg/ Glöckler, Müller/ Schellhaas und Polensky/ Schlü- ter mit in der Spitzengruppe lagen, erreichte von diesen nur Müller/ Schelmaas das Ziel. Ver- eiste Kurven bei Ponti Nelli Alpes wurden von Frankenberg/ Glöckler zum Verhängnis, ebenso den Vorjahressiegern Polensky/ Schlüter, die dies- mal einen Lancia Gran Turismos steuerten. Den Sieg holten sich die Belgier Claes/ Transenster auf Eancia Gran Turismos mit einem 2,5-Liter- Motor vor Fraikin/ Gendebien-Belgien Gaguar) und den Italienern Herzet/Bianei Ferrari). Die beiden Italiener waren die Sieger der Klasse bis 2 Liter. In der Klasse bis 1300 gem belegten die beiden Deutschen Müller /Schellhaas Gor- sche) den zweiten Platz, das ist der 14. Rang im Gesamtklassement. NSU Weltmeister in der Marken- Wertung Armstrong siegt überlegen— Haas nur Sec ster— BMW-Seitenwagenmaschine Dritte Bei den Weltmeisterschaftsrennen im Berner Bremgartenwald erfüllten sich die großen Hoff. nungen der deutschen Motorsportgemeinde noc nicht, daß sich Werner Haas in der Viertelliter- Klasse den Titel eines Motorrad- Weltmeisters sichern werde. Werner Haas stürzte und büßte dabei so kostbare Zeit ein, daß er trotz schärf- ster Verfolgungsfahrt nur den sechsten Platz be- legen konnte und somit wenigstens einen Punk? für die Wertung rettete. Aber der Grand Prix der Schweiz wurde trotz dem Mißgeschick von Werner Haas zu einem neuerlichen Triumph für NSU. Der Ire Arm- strong gewann in Bern überlegen auf NSU vor drei Guzzifahrern, so daß in der Markenwer⸗ tung die Weltmeisterschaft an NSU fiel. Der Ire Reg Armstrong steuerte seine NSU. Rennmax in der 250-œ ⏑,ꝭʒũ-Klasse zu einem wei teren Sieg vor der Meute der italienischen Moto- Guzzi mit Alano Montanaàri Utalien), Fergus An- derson England) und Enrico Lorenzetti(ta- lien). Der in der Weltmeisterschaft führende Augsburger NSU-Star Werner Haas mußte sich mit dem 6. Platz hinter seinem Stallgefährten Otto Daiker(Stuttgart) und vor Walter Reicher (Neckarsulm), ebenfalls auf NSU, begnügen. Die DK W- Werksfahrer Parry und Hobl kamen nur auf den 11. und 12. Rang. Werner Haas kam durch einen Sturz in einer der engen Kurven des Bremgartenkurses um seine Chance, schon in diesem Rennen die Westmeisterschaft für NSU zu sichern. Der junge Augsburger konnte das Rennen zwar fortsetzen, aber es gelang ihm nicht, die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Fergus Anderson steuerte in der Klasse bis 350 em seine Guzzi zum Siege. Nachdem sein Markenkollege und schärfster Gegner, Enrico Lorenzetti, in der 16. Runde durch einen glimpf- lich verlaufenen Sturz zum Ausscheiden gezwun- gen war, fuhr Anderson sein Rennen ungefähr- det zu Ende. Weder der Australier Ken Kavanagg auf Norton noch Rodney Coleman(Großbritan- nien) auf As konnten ihn gefährden. Die deut- schen Fahrer kamen auf dem schnellen Kurs nicht recht zum Zuge. Am besten placierte sich Karl Hoffmann DKW) als Sechster, nachdem seine Teamgefährten Siegfried Wünsche und August Hobl, an 8. und 10. Stelle liegend, in der Mitte des Rennens ausgeschieden Waren. Im Rennen der Seſtenwagenklasse kam es nicht zu dem erwarteten Zweikampf zwischen dem britischen Ex-Weltmeister Erie Oliver auf Norton und dem deutschen BMW- Gespann Kraus, Huser. Die Münchener mußten schon am Ende der ersten Runde aufgeben, da ihre Einspritz- pumpe versagte. So gewannen Oliver/ Dibben das Rennen sicher vor ihren Landsleuten und Stallgefährten Smith/ Wutt. Die deutschen BMW Fahrer Noll/ Cron kamen auf den dritten Rang vor Haldemann/Albisser(Schweiz) auf Norton und dem Franzosen Jacques Drion, bei dem die junge Deutsche Inge Stoll im Seitenwagen Mit- uhr. Das Rennen der Halbliter-Klasse wurde zu einem durchschlagenden Erfolg für die italieni- schen Gileras. Der englische Weltmeister Geoff Duke gewann auf der Vierzylinder-Gilera das Rennen vor seinen Stallgefährten Alfredo Mi- jani(Italien), Reg Armstrong Urland) und Gius Colnago. Walter Zeller, Hans Baltisberger und Hans Meier belegten auf BMW den achten, zehn- ten und elften Platz. J * e Messina und Patterson sind Weltmeister Neuer Amateur- Weltmeister im Verfolgungs- fahren wurde auf der Züricher Orlikon-Rad- rennbahn der Italiener Guido Messina. Er schlug im Endlauf über 4000 m seinen Landsmann Loris Campana. Der Australier Sid Patterson konnte seinen Titel als Weltmeister im Verfolgungsfahren der Berufsfahrer erfolgreich verteidigen, indem er den Dänen Kay Werner Nielsen im Endlauf besiegte. Die Toto-Quoten vom Sonntag 4. Wettbewerb des West- Süd- Blocks. Gesamtauf- kommen: 5 104 328,10 DM. Zwölfer-Wette: 1. Rang: 136 Gewinner je 3903,80 DM; 2. Rang: 4099 Gewin-* ner je 129,30 DM; 3. Rang: 28 523 Gewinner je 18,40 DM. Zehner-Wette: 1. Rang: Gewinner jc. 1170, DM; 2. Rang: 3829 Se 8 Db 5 g: 42 516 Gewinner je 6.80 DM. Ge- Währ) Turnverein 1898— Mannheim-Seckenheim 2 Nachruf Unser langjähriges treues Mitglied Peter Seitz hat Abschied vom irdischen Leben genommen. Wir verlieren in ihm einen treuen Kameraden, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden. Der Turnrat Ic schWoRE AUF IHN“ „Er ist mein zuverlässiger Helfer in kriti- schen Jagen“„Auch Kopfschmerz, Obel- keit und nervése Beschwerden meist rasch behoben!“ So loben Millionen Frauen den echten Klosterfrau Melissengeist. Und mit Recht: Er ist seit Seneraſionen be- Währt bei mancherlei Beschwerden von Kopf, Herz, Magen, Nerven! Erhslilich in Apofh. und Prog. Blaue Peckung mit den 3 Nonnen Denken Sie auch en Klosterfrau Aktiv-Puder. SCHULE FUR GESELLSCHAFT S- TANZ 8 1 Anfang September beginnt in Mhm.-Seckenheim ein Nähere Auskunft und Anmeldung: Taunzkursus Gasthaus zum Goldenen Engel Leihbücherei Merdes a Mannheim-Seckenheim im August 1953 Fur die uns anlaßlich unserer Derlobung erwiesenen Gludtwunscbe und Aufmerſtsemſteiien danſten berzlichst ANNEMAEILE GA SSNMANN RUDOLF SCHNMICH eltledernreinigung Verkauf von Inlet und Bettfedern anerkannt gute Quqlitäten Steppdecken- RIH Jetzt: Hauptstraße 137 pferdezucht- und Rennverein e. V. 7 Mhm.-Seckenheim Heute Mittwoch, 20.00 Uhr, im Gasthaus zum Mitglieder-Versammlung Nit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Tagesordnung J wird um vollzähliges Erscheinen gebeten. J „Badischen Hof“ Der Vorstand Einige ordentliche Mädchen u. Büglerinnen 60 Vereins Kalender sofort gesucht. Farberel Krarner Fußsballvereinigung 98. Wir machen unsere werten Mitglieder f nochmals auf die am Samstag, den 29. August, 20.30 Uhr zum Reichsadler stattfindende diesjährige Seneralversammlung aufmerksam u. bitten um zahl- reichen Besuch.— Die Bilder vom Fest und von Kelsterbach können jetzt bestellt werden. Die entsprechenden Listen liegen im Vereinslokal auf. Letzter Termin der Bestellung im Lokal am 15. September. Leitung des neuen Trainers. Turnerbund jahn(Abt. Fußbalh). Heute Mittwoch, 18.30 Uhrspieit die Privatmapnschaft auf dem Phönix-Platz in Mannheim (A.-H. Turnier, Vorschlußrunde),. Abfahrt 18.00 Uhr.(Abt. Handball). Am Donnerstag auf dem Waldsportplatz ab 18.30 Uhr Training aller aktiven Spieler, unter der Mannheim, Seckenheimer Landstraße 270 Einfach möbl. Zimmer von jungem Mann, per 1. Sept., gesucht. Zu erfr. in d. Geschäftsst. des Bl. Klein-Anzeigen können Sie d telefonisch auigeben Ruf 47216 8 Aenlehe Wa Morgen Donnerstag, 27. August, 20.30 Uhr im Bad. Hof Ne- n Es spricht der ehemalige Stadtpfarrer von Erwin Zekert Die gesamte Bevölkerung ist hierzu freundlichst eingeladen Kommunistische partei —